Spielzeitbuch 2019 / 2020 Theater Heilbronn

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THEATER HEILBRONN SPIELZEIT 2019/ 2020


Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn Theaterkasse Tel + 49 (0) 7131.56 30 01 kasse@theater-hn.de www.theater-heilbronn.de


INHALT VORWORTE.................................................................. S. 5 SPIELPLAN 2019/2020............................. S. 10 GROSSES HAUS.................................................... S. 17 KOMÖDIENHAUS............................................... S. 187 BOXX ...................................................................................... S. 243 TEXTNACHWEISE........................................... S. 252 EXTRA.................................................................................. S. 257 ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT....................................................... S. 258 SCIENCE & THEATRE................................ S. 260 IMAGINALE................................................................. S. 262 TANZ! HEILBRONN........................................ S. 263 THEATER SPEZIAL........................................ S. 264 THEATER EXTRA............................................... S. 266 ENSEMBLE.................................................................. S. 271 SERVICE........................................................................... S. 277 ABONNEMENT....................................................... S. 293 RESTAURANT.......................................................... S. 317


Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt. GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL


VORWORT DES INTENDANTEN Zwei große historische Jubiläen prägen die Spielzeit 2019/2020: Der Tag des Mauerfalls, der sich am 9. November zum 30. Mal jährt, und das Ende des zweiten Weltkriegs, dessen wir am 8. Mai 2020 zum 75. Mal gedenken. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir deshalb einen Rückblick auf die Umbrüche in der deutschen Geschichte unternehmen und uns fragen: Wie sind wir geworden, wer wir sind? Was hat uns beeinflusst? Getreu der Maxime von Georg Wilhelm Friedrich Hegel: »Das Bekannte überhaupt ist darum, weil es bekannt ist, nicht erkannt.« wollen wir uns nicht mit einem oberflächlichen Blick auf die scheinbar bekannten Fakten begnügen, sondern wir wollen das Wesen hinter den Erscheinungen verstehen, den Zusammenhang von Ursache und Wirkung herstellen und die Triebkräfte der gesellschaftlichen Entwicklung erkennen – auch um der Simplizität eines linearen Geschichtsverständnisses entgegen zu wirken. Welche Autoren, welche Stoffe wollen wir dafür befragen: Natürlich Heiner Müller, der mit seinem letzten Stück »Germania 3 Gespenster am Toten Mann« das 20. Jahrhundert besichtigt, bevölkert von Protagonisten der Geschichte, die darüber nachdenken: Wo lagen die Fehler? Was ist unser Scheitern? Natürlich Max Frisch und seine Parabel »Biedermann und die Brandstifter«, in der wie heute die bürgerlichen Biedermänner mit den politischen Brandstiftern an einem Tisch sitzen. Wir gehen mit »Born to Be Wild?« zurück in die legendären 68erJahre, die Zeit des Aufruhrs der Jungen gegen das politische Establishment, die alten Nazis und die neue Kleinbürgerlichkeit. Mit Lukas Rietzschel, einem jungen Autor aus dem Osten, und der Dramatisierung seines Romans »Mit der Faust in die Welt schlagen« fragen wir nach den Gründen der verzweifelten Frustration in den »blühenden Landschaften« Ostdeutschlands.

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Gestatten Sie mir an dieser Stelle ein ganz persönliches Wort. Mein Denken, mein Verhältnis zur deutschen Geschichte ist geprägt von den Brüchen in meiner eigenen Biografie. Dass ich diese einmal als ein evolutionäres Geschenk sehen würde, konnte ich zum Zeitpunkt dieser Umbrüche nicht ahnen. Ich wurde 1956 in der alten Bundesrepublik geboren und bin als 11-Jähriger mit meinen Eltern in die DDR übergesiedelt. Diese Herkunft galt als zweifelhaft. Ich war der Exot aus dem Westen, der im Schulalltag stets aneckte, stritt und die ihm zugebilligte Narrenfreiheit (das Kind kommt aus dem Westen, das weiß es nicht besser) weidlich ausnutzte. Anfangs naiv und pubertär, später mit einem sich zunehmend schärfenden politischen Bewusstsein. Geprägt wurde mein Denken an dem berühmten Studententheater in Leipzig. Das Ringen um und für eine linke, demokratische Utopie bestimmte den Spielplan. Wir setzten uns mit Autoren auseinander, die die Verhältnisse in der DDR kritisch hinterfragten und über gesellschaftliche Alternativen nachdachten. Stücke von Heiner Müller, Volker Braun oder Stefan Schütz erlebten hier ihre Uraufführung. Mein Studium am Regieinstitut der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« war neben aller künstlerischen Ausbildung in erster Linie eine Denkschule der Dialektik. Kein Wunder, dass es in vielen Orten der DDR insbesondere die Theater waren, die die Prozesse im Herbst 1989 aktiv vorangetrieben haben. Die Hoffnungen vieler Intellektueller und Künstler im Osten, die DDR zu einem demokratisch verfassten Sozialismus umzugestalten, zerplatzten damals schnell. Der Ruf der DDR-Bürger nach den Verheißungen der westlichen Konsumwelt und die politischen und wirtschaftlichen Interessen des Westens machten mit dieser Utopie kurzen Prozess. Auch die historische Chance, ein neues Deutschland zu begründen, wurde durch den Beitrittsvertrag vertan. So liest

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sich die deutsche Geschichte einmal mehr als eine Erzählung verpasster Gelegenheiten. Jetzt, 30 Jahre später, ist Zeit, Raum und genügend (ostdeutsches) Selbstbewusstsein da – die beiden, oft sehr widersprüchlichen Erfahrungen aus unserer deutsch-deutschen Geschichte in den neuen Gesellschaftsdiskurs mit einzubringen. Denn Fortschritt ergibt sich nur, wenn aus »dem Kampf und der Einheit der Gegensätze« etwas Neues erwächst. Womit wir wieder bei Hegel und einem seiner wichtigsten Grundsätze der Dialektik wären. Ihr Axel Vornam

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VORWORT DER BÜRGERMEISTERIN »Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich ja nicht nach­ träglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart.« Das sagte der damalige Bundespräsident Richard von Weitzsäcker in seiner wegweisenden Rede am 8. Mai 1985 im Bundestag zum Gedenken an den 40. Jahrestag des Kriegsendes. Das Theater Heilbronn lädt in der Spielzeit 2019/2020 ein, uns aktiv mit unserer Geschichte auseinanderzusetzen, um unsere Gegenwart zu begreifen. Aktuelle und beängstigende politische Entwicklungen machen deutlich, wie fragil unsere Demokratie, der soziale Frieden, der europäische Zusammenhalt gerade sind – obwohl uns das vergangene Jahrhundert so schmerzhafte Lehren erteilt hat. Deutlich wird dies beispielsweise, wenn wir die letzten 100 Jahre nur einmal anhand eines Rückblicks auf den sogenannten »Schicksalstag« der Deutschen, den 9. November, betrachten, der sowohl an die dunkelsten Seiten als auch an hoffnungsvolle Augenblicke der deutschen Geschichte erinnert. Am 9. November 1919 dankte der letzte deutsche Kaiser ab und die Republik wurde ausgerufen. Heute gilt dieses Datum als Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie. Doch schon wenige Jahre später zeigte sich am 9. November 1923, wie brüchig diese junge Demokratie war. Adolf Hitler versuchte sich in München an die Macht zu putschen. Der finsterste 9. November ist wohl jener des Jahres 1938, der als Reichspogromnacht in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Überall in Deutschland wur­ den jüdische Geschäfte zerstört und geplündert, jüdische B ­ ürger gejagt und ermordet, und es brannten die Synagogen – auch in

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Heilbronn. Es war der Auftakt für den größten organisierten Völkermord der Weltgeschichte. Wie viel hoffnungsvoller war dagegen der 9. November 1967, als Studenten an der Hamburger Universität anlässlich der Übergabe des Rektorenamtes das Transparent mit den Worten »Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren« ausrollten, das zur Kernparole der 68er-Bewegung wurde und zum Protest aufrief gegen das politische Establishment und die verdrängte Nazivergangenheit in der Bundesrepublik. In einem wahren Glückstaumel befand sich ganz Deutschland am 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls, der sich nun zum 30. Mal jährt. Was von dem Glück geblieben ist, wissen wir: ein Deutschland ohne innere Grenze, das aber eine wirkliche Einheit noch erarbeiten muss. Ein kleiner Beitrag auf dem Weg dahin ist vielleicht die kommende Spielzeit an unserem Theater, das aus westund ostdeutscher Perspektive auf die Brüche in unserer Geschichte zurückschaut und uns einlädt, daraus zu lernen. Ihre Agnes Christner

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PREMIEREN GROSSES HAUS SCHAUSPIEL / MÄRCHEN

é   20. SEPTEMBER 2019   é   S. 20 DREI MÄNNER UND EIN BABY (DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG) VON COLINE SERREAU KOMÖDIE é   05. OKTOBER 2019   é   S. 28 GERMANIA 3 GESPENSTER AM TOTEN MANN VON HEINER MÜLLER SCHAUSPIEL é   03. NOVEMBER 2019   é   S. 38 DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL VON ULI JÄCKLE NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM VON VÁCLAV VORLIČEK UND FRANTIŠEK PAVLIČEK MÄRCHEN é   23. NOVEMBER 2019   é   S. 48 FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL VON JOHANN WOLFGANG VON GOETHE SCHAUSPIEL é   18. JANUAR 2020   é   S. 62 MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN NACH DEM ROMAN VON LUKAS RIETZSCHEL FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON THOMAS MARTIN SCHAUSPIEL

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é   14. MÄRZ 2020   é   S. 72 BORN TO BE WILD? (UA) VON KAI TIETJE, STEFAN HUBER UND ANDREAS FRANE é   02. MAI 2020 é   S. 82

BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER VON MAX FRISCH SCHAUSPIEL é   20. JUNI 2020   é   S. 92 ROMEO UND JULIA VON WILLIAM SHAKESPEARE SCHAUSPIEL

WIEDERAUFNAHME GROSSES HAUS é   08. OKTOBER 2019 é   S. 106

VIEL LÄRM UM NICHTS VON WILLIAM SHAKESPEARE KOMÖDIE SCHAUSPIEL IN DER BOXX

é   25. APRIL 2020   é   S. 112

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS VON WOLFRAM LOTZ SCHAUSPIEL

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MUSIKTHEATER / MUSICAL / TANZ

é   16. OKTOBER 2019  é   S. 122

PROMETHEUS VON STIJN CELIS BALLETT é   05. NOVEMBER 2019   é   S. 130 FIDELIO VON LUDWIG VAN BEETHOVEN OPER é   20. FEBRUAR 2020   é   S. 142

LA TRAVIATA VON GIUSEPPE VERDI OPER é   27. FEBRUAR 2020   é   S. 150 DER TOD UND DAS MÄDCHEN VON STEPHAN THOSS TANZSTÜCK é   26. MÄRZ 2020   é   S. 158

DIE LUSTIGE WITWE VON FRANZ LEHÁR OPERETTE é   22. MAI 2020   é   S. 166 COMPANY VON STEPHEN SONDHEIM UND GEORGE FURTH MUSICAL é   01. JULI 2020   é   S. 178

KATJA KABANOVA VON LEOŠ JANÁČEK OPER

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PREMIEREN KOMÖDIENHAUS

é   10. OKTOBER 2019   é   S. 188

ALLES WAS SIE WOLLEN VON MATTHIEU DELAPORTE UND ALEXANDRE DE LA PATELLIÈRE KOMÖDIE é   16. NOVEMBER 2019   é   S. 196 REVANCHE VON ANTHONY SHAFFER KRIMINALSTÜCK é   11. JANUAR 2020   é   S. 204

SONNY BOYS VON NEIL SIMON KOMÖDIE é   07. MÄRZ 2020   é   S. 216 BELLA FIGURA VON YASMINA REZA KOMÖDIE é   08. MAI 2020   é   S. 224

MÄNNER VON JIMMY ROBERTS UND JOE DIPIETRO NACH DEM FILM VON DORIS DÖRRIE MUSICAL é   16. JULI 2020   é   S. 232 MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE (UA) NACH DEM FILM VON STÉPHANE ROBELIN KOMÖDIE

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PREMIEREN BOXX

é   21. SEPTEMBER 2019   é   S. 246

NO UND ICH NACH DEM ROMAN VON DELPHINE DE VIGAN BÜHNENFASSUNG VON JULIANE KANN SCHAUSPIEL AB 12 JAHREN é   02. NOVEMBER 2019    é   S. 247

WILD! VON EVAN PLACEY SCHAUSPIEL AB 8 JAHREN é   12. JANUAR 2020   é   S. 248

NACHTGEKNISTER VON MIKE KENNY SCHAUSPIEL AB 6 JAHREN é   22. MÄRZ 2020   é   S. 249

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE VON JENS RASCHKE SCHAUSPIEL AB 10 JAHREN é   14. JUNI 2020   é   S. 250

DIE ZERTRENNLICHEN VON FABRICE MELQUIOT SCHAUSPIEL AB 9 JAHREN

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WIEDERAUFNAHMEN BOXX

é   29. SEPTEMBER 2019

DAS TRAUMFRESSERCHEN NACH MICHAEL ENDE SCHAUSPIEL AB 4 JAHREN é   09. OKTOBER 2019

TIGERMILCH NACH STEFANIE DE VELASCO SCHAUSPIEL AB 15 JAHREN é   19. OKTOBER 2019

DER GOLDNE TOPF NACH E. T. A. HOFFMANN SCHAUSPIEL AB 14 JAHREN é   17. JANUAR 2020

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN VON FINEGAN KRUCKEMEYER SCHAUSPIEL AB 10 JAHREN é   03. MÄRZ 2020

NETBOY VON PETRA WÜLLENWEBER SCHAUSPIEL AB 12 JAHREN é   11. APRIL 2020

EMIL UND DIE DETEKTIVE NACH ERICH KÄSTNER SCHAUSPIEL AB 6 JAHREN

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P PR RE EM M I ER E RE N G RO S S E ES S HA AUS US



SCHAUSPIEL / MÄRCHEN / MUSICAL


PREMIERE

DREI MÄNNER

Baby UND EIN

Coline Serreau Andreas Rehschuh AU S STAT T UNG Thomas Dörfler KOMÖ D I E VO N R EG I E

DEUTSC HSPRAC HI GE ERSTAUFFÜHRU N G AM 20. SEPTEM BE R 201 9 GROSSES HAU S

Die drei Junggesellen Pierre, Michel und Jacques genießen das Leben in ihrer Dreier-WG in vollen Zügen. Gutes Essen, guter Wein, spannende Jobs, viele Frauen, auf keinen Fall eine feste Bindung. Bevor Jacques als Steward der Air France zu seinem nächsten Trip aufbricht, verspricht ihm sein Kumpel Paul, dass seine Mitbewohner ein »ziemlich wertvolles Päckchen« für ihn annehmen werden. »Das Paket kommt Sonntag an und geht am Donnerstag wieder weg, stellt es einfach in irgendeine Ecke«, informiert Jacques seine Freunde und düst 20


Drei Männer und ein Baby

für drei Wochen nach Thailand. Was Pierre und Michel dann aber vor ihrer Wohnungstür finden, macht sie fassungslos: Einen Korb mit einem Baby und einem Zettel: »Sehr geehrter Jacques, hier ist die Frucht unserer Liebe. Sorge gut für sie, ich fahre für 6 Monate in die Vereinigten Staaten. Es ist ein Mädchen, ihr Name ist Marie. Viel Glück. Sylvia.«

WAS IN ALLER WELT IST DAS DENN?

Ein kleines Päckchen also, das sie einfach bis Donnerstag in eine Ecke stellen sollen … Die beiden sind so richtig sauer auf Jacques und haben überhaupt keine Ahnung, wie sie mit dem kleinen Wesen umgehen sollen. Denn das fängt bald an zu weinen, weil es Hunger hat und eine frische ­Windel braucht. Wie fasst man so ein Baby überhaupt an, wie füttert man es, und wie bekommt man eine Windel fest um den Popo? Fakt ist, sie müssen sich um den kleinen Schreihals kümmern. Vor lauter Stress bemerken sie nicht einmal, dass ihnen die Concierge ein weiteres kleines Päckchen vorbeigebacht hat, das irgendwo in einer Ecke landet. Denn die beiden haben alle Hände voll zu tun mit Fläschchen kochen und Windeln wechseln. Jacques kann was erleben, wenn er wieder21


PREMIERE

kommt. Dabei ahnen sie nicht, dass das erst der Beginn einer chaotischen Geschichte ist. Wie fragt Jacques Mutter, als ihr Sohn endlich nach Hause kommt und das Baby sofort bei ihr abladen will:

»UND IHR, DIE MÄNNER, DIE IHR DOCH DEN FRAUEN IN ALLEM SO MEILEN­WEIT ÜBERLEGEN SEID — WARUM SOLLTEST DU DAS DENN NICHT HINBEKOMMEN? 22


Drei Männer und ein Baby

… AB JETZT WIRST DU DEIN LEBEN LANG NUR NOCH MIT EINEM AUGE SCHLAFEN.« Coline Serreaus Film »Drei Männer und ein Baby«, der sich augenzwinkernd und charmant mit tradierten Rollenverständnissen auseinandersetzt, landete 1985 einen Riesenerfolg. Der Film war für einen Oscar nominiert und erhielt drei Césars, unter anderem für das beste Drehbuch, das ebenfalls von Serreau stammt. Jetzt wurde das Drehbuch für die Bühne adaptiert und modernisiert und von ­Coline Serreau selbst im September 2018 in Paris inszeniert. Das Theater Heilbronn hat die Rechte an der Deutschsprachigen Erstaufführung er­ worben.

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PREMIERE

där Sekun r tu litera

ENGAGIERTER VATER — GLÜCKLICHES KIND D R . R OBE RT R I CHT ER / E BE R H AR D S CHÄ F ER

DABEI SEIN VON ANFANG AN — DAS IST FÜR VÄTER HEUTE EINE SELBSTVER­S TÄND­ LICHKEIT. Über neunzig Prozent aller Väter sind bei der Geburt ihrer Kinder dabei. Werdende Väter informieren sich eingehend über alle Fragen rund um die Geburt und die erste Zeit mit ihrem Kind – und das ist auch gut so! Der grundlegende Wandel in den Rollen von ­Vätern hat sich zum Großteil innerhalb der letzten 40 Jahre vollzogen: Früher warteten die Väter vor dem Kreißsaal nervös darauf, ihr Kind »begrüßen« zu können. Das eigene Baby zum ersten Mal im Arm zu halten war eine Zitterpartie und Bewährungsprobe. Und spätestens am Tag nach der Geburt ging es meist gleich wieder zurück zur Arbeit. Heute ist das zum Glück ganz anders! Väter interessieren, informieren, kümmern und engagieren sich. Sie wollen einen frühen, intensiven Kontakt zu ihrem Kind. Viele werdende und frischgebackene Väter denken über eine Elternzeit nach. Auch hier schreibt die Generation der neuen Väter eine Erfolgsstory: 27 PROZENT ALLER

­ ÄTER IN DEUTSCHLAND NAHMEN IM JAHR V 2012 ELTERN­Z EIT. Von 3 auf 27 Prozent in sieben

­ ahren – ein rasanter Anstieg, der viele überrascht hat! J Der Trend zur aktiven oder »fürsorglichen« Vaterschaft ist rundherum positiv zu bewerten. Er kommt dem Wunsch vieler Väter und Mütter nach einer ausgewogenen Verteilung von Familien- und Berufsarbeit entgegen. Noch wichtiger: Das Baby – Ihr Baby – gewinnt durch Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Engagement. Ihre intensive Zuwendung als Vater ist ungemein wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes! 24


Drei Männer und ein Baby

SEXISMUS ETWAS ANDERS: MÄNNER UND BABYS JAN K E I T S C H

Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Reaktionen der Menschen sind, abhängig davon, ob meine Freundin mit unserem Sohn unterwegs ist oder ob ich mit ihm draußen bin. Ist meine Freundin mit Kinderwagen oder Tragetuch in der Stadt, gibt es bis auf gelegentliche »Ach, wie niedlich«-Kommentare keine Reaktionen. Ist ja auch normal, dass eine ­Mutter mit ihrem Kind spazieren geht. Ganz anders ist es jedoch, wenn ich mit Baby in der Stadt bin. Nach inzwischen über acht Monaten Erfahrung habe ich die Reaktionen in drei Kategorien unterteilt:

KATEGORIE 1:

DER TYP BRAUCHT RATSCHLÄGE, WIE MAN MIT EINEM BABY UMGEHT. Deutlich häufiger als meine Freundin werde ich

angesprochen und mit Ratschlägen und besorgten Fragen bombardiert. Ist er denn wirklich warm genug angezogen? Bekommt das Baby denn überhaupt Luft im Tragetuch? Ist es nicht viel zu warm für eine Mütze? Sie müssen das Köpfchen besser abstützen! Falls er wach wird, haben Sie aber ein Fläschchen dabei, nicht wahr? Ich möchte das nicht überbewerten. Geht es um Babys, klingeln bei vielen Menschen die Alarmglocken und sie werden übertrieben fürsorglich und ängstlich. Aber ich habe schon den Eindruck, dass man mir aufgrund meines Geschlechts nicht zutraut, mich um meinen Sohn kümmern zu können. Diese Ratschläge und Fragen kommen übrigens nicht nur von Frauen. Auch Männer – in erster Linie jenseits der Sechzig – scheinen junge Väter für eine potentielle Kindeswohlgefährdung zu halten. 25


PREMIERE

KATEGORIE 2:

EIN MANN MIT EINEM BABY? WIE SCHWUL IST DAS DENN? Schon mehrfach habe ich nun gehört, dass

gerade jüngere Männer es als »schwul« empfinden, wenn ein Mann mit seinem Kind im Tragetuch unterwegs ist. Natürlich ist hier mit dem Begriff »schwul« nicht zwangsläufig homosexuell gemeint. Aber es ist schon auffällig, dass gerade immer wieder dieser Terminus fällt. Sein Kind zu betreuen ist unmännlich. So oder so ähnlich wird es offenbar von vielen männlichen Jugendlichen wahrgenommen.

KATEGORIE 3:

ER KÜMMERT SICH UM DAS BABY! ER IST EIN HELD!

Am häufigsten erlebe ich es, dass mich Frauen ansprechen und mir erzählen, wie unfassbar toll es ist, dass ich mich um mein Kind kümmere. Ja klar, die Mutter MUSS sich ja um das Kind kümmern. Der Vater ist direkt ein Held, der seine wertvolle Zeit opfert. Das »schönste« Erlebnis hatte ich vor einigen Wochen in der Bochumer Innenstadt. Eine ältere Frau sprach mich an: »Ich finde das toll, was Sie machen. Ich sage immer, auch Väter dürfen ihre Kinder lieben.« Ein Satz, der in trauriger Einfachheit das Familienbild der frühen Bundesrepublik zusammen­ fasst. Und dieses Familienbild wirkt weiter stark in die Gegenwart. Denn es ist nicht so, dass nur ältere Menschen mich deswegen ansprechen. Auch Frauen in meinem Alter tun manchmal so, als wäre ich der einzige Mann, der Elternzeit nimmt oder eine Windel wechseln kann. Wer da rausfällt, ist die positive oder eben negative Ausnahme. Auch das ist sexistische Normalität im 21. Jahrhundert. Unsere Leseempfehlung: Coline Serreau: Pilgern auf Französisch, Piper 2008.

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Drei Männer und ein Baby

é SPIELTERMINE FR

20.09.2019, 19:30 UHR

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26.09.2019, 19:30 UHR

G RO S S E S H AU S

SA

28.09.2019, 19:30 UHR

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DO

03.10.2019, 19:30 UHR

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SO

20.10.2019, 15:00 UHR

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25.10.2019, 19:30 UHR

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01.11.2019, 19:30 UHR

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08.11.2019, 19:30 UHR

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10.11.2019, 19:30 UHR

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17.11.2019, 19:30 UHR

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27.11.2019, 19:30 UHR

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03.12.2019, 19:30 UHR

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15.01.2020, 19:30 UHR

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12.02.2020, 19:30 UHR

P R E MIE R E

Z U M L E T Z T E N MA L

G RO S S E S H AU S

G RO S S E S H AU S

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

drei Männer und ein Baby; seite 20–27

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GERMANIA 3 GESPENSTER AM TOTEN MANN SCHAUSPIEL von Heiner Müller REGIE Axel Vornam AUSSTATTUNG Tom Musch Premiere am 05. OKTOBER 2019 Großes Haus

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»Deutschland [war] immer nur ein Traum, kein Ort, eine Flucht, keine Heimat, ein Jenseits, das sich immer wieder aus seinen Toten zu legitimieren versuchte, zuletzt ein ­Totenreich.« (HEINER MÜLLER)

In den fünf Jahren vor seinem Tod am 30. Dezember 1995 arbeitet sich ­Heiner Müller noch einmal an seinem Lebens­thema ab: den Entgleisungen der deutschen Geschichte und den zum Scheitern verurteilten Versuchen, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. »Wenn du siehst, dass ein Baum keine Äpfel bringt, dass er anfängt zu verfaulen, siehst du nach den Wurzeln«, antwor­ tet er auf die Frage, was es mit seiner Obsession für dieses Thema auf sich habe. An der Umsetzung seines Projektes behindert Müller in dieser Zeit jedoch neben seinen zunehmenden öffent­ lichen Verpflichtungen eine quälende Schreib­blockade, die wesentlich aus der Schwierigkeit entsteht, nach dem gesell­ 29


GERMANIA 3

schaftlichen Umbruch von 1989/90 aus den Fragmenten der Vergangenheit noch Zukunft und damit Stoff für ein Drama zu sprengen. Das letztlich entstandene Stück spiegelt dieses Ringen um das schwierige Vermächtnis des zerrissenen 20. Jahr­ hunderts formal wie inhaltlich. Vier Gesellschaftssysteme sind auf deut­ schem Boden in nur einem Jahr­hundert untergegangen: das Kaiserreich, die ­Weimarer Republik, das Dritte Reich, die DDR. Und nun? Steuert Deutschland ­wieder auf einen Abgrund zu? Erleben wir nach der Diktatur des National­ sozialismus und der sogenannten Diktatur des Prole­tariats nun die dritte Diktatur? Die Diktatur des Geldes, die die Gesell­ schaft spaltet, ja zerreißt, den sozialen Frieden bedroht und die Menschen er­ neut in die Arme von Rechtspopulisten treibt. Wie ist das möglich?

Heiner Müller hat in der Auseinander­ setzung mit der Vergangenheit Antworten auf die drängenden gesellschaftlichen 30


GESPENSTER AM TOTEN MANN

Fragen gesucht, aber keine einfachen Erklärungen gewonnen. Er hat versucht, sich zu den Wurzeln der historischen Verwer­fungen vorzuarbeiten, mit einer dialektisch geprägten Arbeitsweise, die präzise Analyse, große Bilder und eine Sprache miteinander verbindet, die so plastisch und drastisch ist wie das ­Leben selbst. Sich mit seinem Werk aus­ einanderzusetzen heißt, neu und anders denken zu lernen. Mit seinem ultimativ letzten Stück hat Müller eine Szenenfolge hinterlassen, die einen historischen Bogen vom Zwei­ ten Weltkrieg bis zum Zusammenbruch des sozialistischen Systems schlägt, ­bevölkert von den Protagonisten der Geschichte des 20. Jahrhunderts, die wie Gespenster aus den Gräbern der Ver­gangenheit hervorkommen und sich ­fragen: Was haben wir falsch gemacht? Entstanden ist damit unfreiwillig auch Heiner Müllers Vermächtnis, die »Quer­ summe eines Dramendenkers, den die Katastrophe stets mehr faszinierte als die Utopie vom Glück.« (SPIEGEL) 31


GERMANIA 3

[Mein erster Gedanke an Warschau …]

S E K U N D Ä R L I T E R A T U R .

ZUM 40. JAHRESTAG DER BEFREIUNG VOM HITLERFASCHISMUS AM 8. MAI 1985 Heiner Müller

Mein erster Gedanke an Warschau ist der schreck­ liche Satz im Schulheft eines elfjährigen Jungen, das nach der Vernichtung des Gettos bei den Toten gefunden wurde: »Ich will ein ­Deutscher sein.« Bis der Satz des elfjährigen Toten aus Warschau seinen Schrecken verloren hat, bleibt das beliebte »Made in Germany« ein Menetekel, gehört zur Forderung des Tages unse­ re Trauer, dem Volk anzugehören, das den Schre­ cken verbreitet hat, den die fünf Worte ausschrein, indem sie ihn verschweigen. Einem Volk, dem die blutige Niederwerfung einer zu frühen Revolution und ein dreißigjähriger Folgekrieg die Zivilcou­ rage ausgetrieben, dem die Enthauptung seines Proletariats durch den Mord an zwei von seiner Mehrheit vergessenen Juden und eine zwölf­ jährige Gewaltherrschaft gegen die Revolution das Rückgrat gebrochen hat. Ein Volk, das es sich zur Pflicht machen ließ, mit gebrochenem Rückgrat 32


GESPENSTER AM TOTEN MANN

anderen Völkern das Rückgrat zu brechen. Daß die Pflicht nicht erfüllt worden ist, verdanken wir den anderen Völkern. Die Lehre von Auschwitz, daß es keine Endlösung gibt, sondern nur kon­ krete Probleme, ist das Alphabet der Epoche, seit im Schatten der Hochrüstung der Grund­

satz der ­Pariser ­Commune »Keiner oder alle« in seine end­gültige Bedeutung tritt.

DAS ZEITALTER DER EXTREME Eric Hobsbawm

Nur die temporäre und bizarre Allianz von ­liberalem Kapitalismus und Kommunismus, zur Selbstverteidigung gegen den faschistischen Herausforderer rettete die Demokratie; denn Hitlers Deutschland wurde und konnte im We­ sentlichen nur durch die Rote Armee besiegt werden. In vieler­lei Hinsicht war diese Periode der kapitalistisch-kommunistischen Allianz gegen den Faschismus – vor allem in den dreißiger und vierziger Jahren – der Dreh- und Angelpunkt und 33


S E K U N D Ä R L I T E R A T U R .

GERMANIA 3

das entscheidende Moment in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Aber in vielerlei Hinsicht war dieses Moment auch ein historisches Paradox in den Beziehungen zwischen Kapitalismus und Kommunismus, die fast während des gesamten Jahrhunderts (außer in der kurzen Zeitspanne des Antifaschismus) in einem unversöhnlichen Anta­ gonismus eingebettet waren. Der Sieg der Sowjet­ union über Hitler war die Leistung jenes Regimes, das mit der Oktoberrevolution etabliert worden war. Ohne die Oktober­revolution

­ estünde die Welt (außerhalb der b USA) heute wahrscheinlich eher aus einer Reihe von auto­ritären und faschis­tischen Varianten als aus einem En­semble unterschiedlicher ­liberaler, parlamentarischer Demo­ kratien. Eine der Ironien dieses denkwürdigen Jahrhunderts ist, daß das dauerhafteste Resultat der Oktoberrevolution – deren Ziel es ja war, den Kapitalismus weltweit umzustürzen – ausgerech­ net die Rettung ihres Antagonisten im Krieg wie im Frieden war: sie spornte ihn an (indem sie Angst machte), sich nach dem Zweiten Weltkrieg selbst zu reformieren; und sie machte wirtschaftliche Planung in einer Weise gemeinverständlich, daß schließlich sogar einige ihrer Aspekte zum Proze­ dere dieser Reform gehören sollten. 34


GESPENSTER AM TOTEN MANN

DER TURM VON BABEL Hans Mayer

Ende schlecht, alles schlecht? Wäre dies die nüchterne Bilanz in der Geschichte einer Deut­ schen Demokratischen Republik? Ein solcher Sinnspruch machte abermals vergessen, daß das Scheitern des Turmbaus zu Babel nicht gegen die kühne, prometheische Anmaßung spricht, die zur Projektierung des »Grandios-Absurden« führte. Aber »war« die Deutsche Demokratische Republik, wenn man von ihr spricht, mit Thomas Mann zu reden, als »raunender Beschwörer des Imperfekts«, eine kühne Projektion, die schließlich scheitern sollte? Und woran? Das schlechte

Ende widerlegt nicht einen – mög­ licherweise – guten A ­ n­fang. Die offen­

kundigen Untaten dieses Staates und seiner mit ihm zugrunde gegangenen Lenker können die vielen Hoffnungen, Leistungen, Ausdrucksformen eines demokratischen Gemein­willens nicht un­ geschehen machen. Jahre­lang wurde, um auszu­ 35


S E K U N D Ä R L I T E R A T U R .

GERMANIA 3

gehen vom Gründungs­jahr der beiden deutschen Staaten, dem Jahre 1949, was sicher eine falsche Ausgangsstellung ist, im Volke, nämlich den realen Arbeitern, Bauern und ihren Kindern, den neuen Studenten eines neuen Schul- und Hochschul­ wesens, nach den moralischen Prinzipien des kategorischen Imperativs von Immanuel Kant im Wortsinne »gearbeitet«. Der einzelne handelte so, daß seine Tätigkeit gleichgerichtet war den Wün­ schen und Hoffnungen auf ein besseres und neu strukturiertes Gemeinwesen. Demokratisch und antifaschistisch. Das war eine Denkwirklichkeit, nicht bloß eine Vokabel. Man lebte und arbeitete mit den Erfahrungen dessen, was man als Drittes Reich hatte kennenlernen müssen. Man nannte es, weil die Kommunisten unfähig gewesen wa­ ren, eine befriedigende, schon gar »marxistische« Analyse zu liefern, einfach »Faschismus«. A ­ llein dieses Wort war in der Tat nur eine Vokabel. Das

Wort vom Anti­faschismus hingegen meinte eine Realität, die ­viele in diesem neuen Staat kannten und herbeiwünschten.

UNSERE LESEEMPFEHLUNG Heiner Müller: »Zur Lage der Nation«. Heiner Müller im Interview mit Frank M. Raddatz, Rotbuch 1990. Heiner Müller: »Jenseits der Nation«. Heiner Müller im Interview mit Frank M. Raddatz, Rotbuch 1991.

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05.10.2019, 19:30 UHR

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31.01.2020 STREITBAR_GERMANIA 3 PUBLI KUM SGESPRÄCH I M ANSCH L U S S A N D IE VO R S T E L L U N G

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

Germania 3 gespenster am Toten mann; seite 28–37


PREMIERE

DREI HASELNUSSE FUR

Aschen brodel MÄRCHEN

von ULI JÄCKLE nach dem gleichnamigen tschechisch-deutschen Film von VÁCLAV VORLÍČEK und FRANTIŠEK PAVLIČEK Regie THOMAS WINTER Ausstattung TOTO

Premiere am 03. November 2019 Großes Haus 38


ls großes Familienmärchen zur Winterzeit steht ein echter Weihnachtsklassiker auf dem Programm: »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« nach der bezaubernden Verfilmung aus dem Jahre 1973, die mittlerweile zum Fest der Liebe gehört wie Lebkuchen und der Tannenbaum.

Das Schöne an dieser Version des alten

Märchen­stoffes ist die Tatsache, dass Aschenbrödel eine kecke, selbstbewusste junge Frau ist und kein unbedarftes Mädchen, das demütig auf die Erlösung durch den Prinzen wartet. Eigentlich kann der Königssohn froh sein, so eine kluge, gewitzte Braut wie sie mit nach Hause zu führen. Doch bevor es soweit kommt, geht es erst einmal ziemlich turbulent zu.

Denn auf dem Gutshof, auf dem Aschen-

brödel zusammen mit ihrer strengen Stief39


PREMIERE

mutter und ihrer Stiefschwester Dorchen lebt, herrscht große Aufregung. Der König und die Königin haben sich angesagt, sie reisen durchs Land auf der Suche nach einer Frau für ihren Sohn. Tatsächlich ergattert die Stiefmutter eine Einladung für den Brautschauball für sich und Dorchen, während Aschenbrödel zu Hause bleiben und Erbsen und Linsen sortieren muss. Zum Glück hat sie ihre Freunde, die Tauben, die ihr dabei helfen. Dank der wundersamen Haselnüsse, die ihr der Kutscher Vincek geschenkt hat, kommt Aschenbrödel doch noch auf den Ball, wo der Prinz sich gerade entsetzlich langweilt und alle Hoffnung auf ein Mädchen, das ihm gefällt, schon aufgegeben hat. Bis endlich eine unbekannte Schöne auftaucht und ihm ein Rätsel aufgibt:

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DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Die Wangen »sind mit Asche

beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht … ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht …

«

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PREMIERE

»Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« ist

eine Märchenkomödie mit einem wunderbaren Ensemble an herrlich schrägen Charakteren: Stiefmutter und Stiefschwester, die penetrant, aber ungeschickt um die Aufmerksamkeit des Prinzen buhlen, der Lehrer am Hofe, der dem Prinzen mit großem Eifer die königliche Etikette beibringen will. Oder der König, der versucht, streng zu seinem Sohn zu sein und von der Königin immer wieder liebevoll an seinen eigenen jugendlichen Übermut erinnert wird. Sie alle sorgen dafür, dass die Theaterfassung dieses berühmten Filmes nicht nur alle Register in Sachen Romantik zieht, sondern in Punkto Humor sogar noch eins drauf setzt.

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DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Sekundärliteratur

Faszination Aschenbrödel M A R G I T TA H E N S E L

D

ie Geschichte vom Aschen­puttel, auf der das Märchen beruht, gibt es in unzähligen Varianten. Die Zahl der bislang bekannten Varianten beträgt sage und schreibe rund 350. Die Inhalte variieren und kennen mitunter auch männliche »Aschengrüdel«. Aber was macht ausgerechnet »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« bei Millionen Menschen beliebt? Zweifelsfrei liegt es zum einen an der Protagonistin. Das Aschenbrödel erleben wir im Unterschied zu allen anderen Märchen als ein selbstbewusstes, emanzipiertes junges Mädchen. Es ist kein trauriges Waisenkind, das duldsam auf sein Märchenglück wartet. Das energische Mädchen reitet auf dem Pferd, schießt meisterhaft mit der Armbrust und stellt sich frechen Bengeln in den Weg – ganz gleich, ob einer von ihnen ein Prinz ist. Schützend stellt sie sich vor ungerecht behandelte Untergebene. Außerdem ist Aschenbrödel sehr naturverbunden. Der schützende Wald dient als sicheres Versteck, als eigentliches Zuhause, in dem sie vor allen Nachstellungen geschützt ist. Aschenbrödel pflegt ein sehr enges Verhältnis zu den Tieren. Sie erzählt ihnen wie guten Freunden vertrauensvoll ihre Sorgen und Nöte und nimmt ihre Ratschläge ernst.

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PREMIERE

VOR ALLEM ABER WARTET ASCHENBRÖDEL NICHT AUF DEN PRINZEN. IM GEGENTEIL: SIE VERTEIDIGT IHRE POSITION, IN DEM SIE IHN LEHRT, DAS WESEN UND KÖNNEN EINES MENSCHEN NICHT NACH ÄUSSERLICHKEITEN ZU BEWERTEN. DIESE EMANZIPATORISCHE ADER MACHT DIE ASCHENBRÖDEL-FIGUR ZU ETWAS GANZ BESONDEREM. Aber auch der Prinz trägt emanzipatorische Züge. Er missbilligt das alberne Brautschau-Spektakel und ist kurz davor, den Ball zu verlassen. Eigensinnig und verspielt widersetzt er sich den Etikette-Vorstellungen seines Vaters und schlägt diesen mit seinen eigenen Waffen, wenn er ihm sagt: »ES TUT MIR LEID, ABER IHR HABT MICH JA ZUR OFFENHEIT ERZOGEN!« Im König selbst schimmern noch jungenhafte Züge durch, die die warmherzige Königin gütig und liebevoll belächelt. Ein Ehepaar auf dem Thron, das sich menschlich zugetan ist und nicht nur steife Etikette vorspielt. Immer ist ein Augenzwinkern dabei, und so hat auch der Hochmut einer Stiefmutter groteske und liebenswerte Momente, wenn er auf die Schippe genommen wird. »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« erzählt nicht von einem Aufstieg zu Ruhm, Macht und Geld durch zielstrebiges Handeln, sondern VOM DURCHBRUCH DES WAHREN ICHS IN ALL SEINER SCHÖNHEIT UND GRÖSSE DURCH DIE BESTÄNDIGE ENTDECKUNG EINES ANDEREN MENSCHEN IN FORM DER LIEBE.

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DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

Aschenbrödel, die lässigste Anarchistin seit Pippi Langstrumpf STEFAN BEU SE

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eit über 40 Jahren vereint »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit mehr Generationen vor dem Bildschirm als »Dinner for One« zum Jahreswechsel. Sobald auch nur der Name des Films fällt, hat jeder sofort DIESE MELODIE IM KOPF, DIE KOMPONIST KAREL SVOBODA VERMUTLICH DEN ENGELN PERSÖNLICH ABGELAUSCHT HAT. Es ist eine Melodie, die Herzen öffnet, die sich im Körper ausbreitet wie ein glückseliges Lächeln. Sofort ist das Gefühl von damals, aus Kindertagen, wieder da, als dieser Film EINE EXISTENZIELLE FORM DER SEHNSUCHT IN MIR AUSGELÖST HAT, WIE HEIMWEH UND FERNWEH ZUGLEICH, nach einer Prinzessin, die sagt: Komm mit. Lass alles liegen, und frag nicht. Komm einfach mit. Cinderella war pink und aus Plastik, Aschenputtel bieder und brav. ASCHENBRÖDEL DAGEGEN WAR EIN KUMPEL. Sie redete lieber mit dem Stallknecht als mit dem König, sie verstand die Sprache der Tiere.

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PREMIERE

Selbst die Demütigungen ihrer aufgeblasenen, kleingeistigen Stiefschwester erreichten sie nicht, weil Aschenbrödel auf einer feineren Frequenz schwang, die sie über die Niederungen von Eitelkeit und Macht erhob. ASCHEN­B RÖDEL WAR DIE LÄSSIGSTE ANARCHISTIN SEIT PIPPI LANGSTRUMPF, DIE SCHÖNSTE LANDSTREICHERIN SEIT RONJA RÄUBERTOCHTER. Ich war verliebt. Auf diese reine, bedingungslose und vollkommen ernsthafte Art, die nie Personen, sondern eigentlich ein Lebensgefühl meint. Aber irgendwann, zwischen dem sogenannten Ernst des Lebens und der sogenannten Wirklichkeit, verlor ich sie, meinen Kindheitstraum, wie man wichtige Dinge immer erst verlieren muss, um sie als das erkennen zu können, was sie sind.

UNSERE LESEEMPFEHLUNG

BOŽENA NĚMCOVÁ: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel,

Eulenspiegel Kinderbuchverlag 2016. 46


DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL

é SPIELTERMINE SO

03.11.2019, 15:00 UHR

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24.11.2019, 15:00 UHR

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01.12.2019, 15:00 UHR

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21.12.2019, 15:00 UHR

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21.12.2019, 17:00 UHR

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26.12.2019, 15:00 UHR

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26.01.2020, 15:00 UHR

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DIE TERMINE FÜR DIE SCHULVORSTELLUNGEN FINDEN SIE UNTER WWW.THEATER-HEILBRONN.DE SOWIE IN UNSEREM MONATSLEPORELLO. ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

Drei Haselnüsse für Aschenrbödel; seite 42–51

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FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe Regie, Musik, Video Malte Kreutzfeldt Bühne Malte Kreutzfeldt, Nina Sievers Kostüme Christine Hielscher Premiere am 23. November 2019 Großes Haus 48


DR. FAUST ist in allen Wissenschaften zu

Hause. Ob Philosophie, Medizin, Juristerei oder Theologie – alles hat er studiert und muss doch erkennen:

DA STEH ICH NUN, » ICH ARMER TOR UND BIN SO KLUG ALS WIE ZUVOR«. Das Gefühl, nichts wissen zu können, treibt ihn in die Verzweiflung. Er verlässt den Weg der Wissenschaft und widmet sich der Magie, um seinen Erkenntnisdrang zu befriedigen. Aber der von ihm heraufbeschworene Erdgeist, den er um Hilfe bittet, lacht ihn nur aus. Was Faust nicht wissen kann: Gott und Teufel haben eine Wette zu laufen, um an seinem Beispiel herauszufinden, ob die Menschen ihre Vernunft wohl zu gebrauchen wissen, oder ob sie diese nur benutzen, um noch »tierischer als jedes Tier zu sein«, wie MEPHISTO behauptet. Gott indes will beweisen »Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange / ist sich des rechten Weges wohl bewusst«. Mephisto, der »Geist, der stets verneint« wendet alle List auf, um Faust vom rechten Wege abzubringen. Er bietet ihm einen Pakt an, will ihm zeigen, was nie ein 49


Mensch zuvor erlebt hat. Faust willigt ein und verspricht seine Seele dem Teufel, wenn einst der Tag kommen sollte, an dem er sich beruhigt aufs Faulbett legt und zum Augenblicke sagt:

DOCH, » VERWEILE DU BIST SO SCHÖN«. Zunächst möchte Faust von der Wissenschaft aber nichts mehr wissen, stattdessen Verpasstes nach­holen und in den »Tiefen der Sinnlichkeit seine Leidenschaften stillen«. Mit Hilfe einer Hexe verjüngt, ist die Frage

WAS DIE WELT » IM INNERSTEN ZUSAMMENHÄLT«

ganz uninteressant geworden. All seine Begierde richtet sich auf die Eroberung des blutjungen, bildschönen Gretchens, die Mephisto ihm mit List zuführen muss. Denn über ein so unschuldiges Wesen hat der Teufel keine Gewalt.

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Dieses große Weltgedicht, an dem Johann Wolfgang von Goethe sein Leben lang gearbeitet hat, ist auch 210 Jahre nach seiner Uraufführung voller Zauber, sprachlicher Schönheit und zu ergründender Tiefe. Immer und immer spiegeln sich darin die ewigen Fragen des rastlos tätigen, strebenden, sehnsüchtigen Menschen nach Gut und Böse, der Liebe, der Willensfreiheit und nach den Grenzen der Wissenschaft.

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FAUST UND DAS PROJEKT DER MODERNE MICHAEL JAEGER

SE KU NDÄR LITER AT UR

Der Epochenbruch der Moderne, der durch Goethes »Faust« und durch Goethes Biographie geht, schien lange Zeit im Bild, das man sich vom strebenden Helden machte, verborgen zu bleiben. Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts begegnete Goethes Faust seinem Publikum als Vorbildfigur eines tatkräftig-selbstbewussten Optimismus, der, wenn auch manchmal auf fragwürdige Weise und mit bedenklichen Methoden, sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Sein pausenloses »Streben« galt als Tugend und seine Lebensgeschichte als gelungene Persönlichkeitsentwicklung, mögen auch bedauerlicherweise einige Opfer seinen (Lebens-)Weg säumen und beträchtliche Kosten zu Buche schlagen. In neuerer Zeit gewinnt allerdings ein ganz anderes Faustverständnis an Überzeugungskraft: Man nimmt nun den Untertitel des Goethe’schen Textes beim Wort und liest Fausts Drama als »eine Tragödie«, als Katastrophe der Natur sowie der Zivilisation. Begonnen in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts und vollendet 1831, hat Goethes »Faust« jenen revolutionären Bruch der Gesellschafts- und Ideengeschichte zum realhistorischen Hintergrund, der die Überlieferung zerreißt und die Welt des alten Europa trennt vom modernen Industriezeitalter. Seit der für Goethe traumatischen Erfahrung der Französischen Revolution geht seine Kritik an dem Projekt der Moderne, das revolutionäre Politik und neue industrielle Ökonomie zu einer epochalen Umwälzung aller Lebensverhältnisse verbindet, in die Arbeit an der Fausttragödie ein. Man vernimmt die kritischen Untertöne bereits im ersten Faustfragment von 1790. Von hier an gewinnt Faust sukzessive unter den Händen Goethes die Physiognomie eines Archetypus der Moderne, der radikal 52


bricht mit der kulturellen, mit der religiösen, philosophischen und politischen Tradition, um eine zweite, ganz neue Welt aufzubauen. Sein charakteristisches ungeduldiges Streben steht im Dienst des spezifisch modernen Projektes einer zweiten Schöpfung. Fausts Wille repräsentiert eben jene Leidenschaft der radikalen Utopie: den unbedingten Willen des modernen prometheischen Menschen, in Kenntnis der vermeintlichen Gesetze der Geschichte und der Natur als Arbeiter, Ingenieur und Erfinder, Unternehmer und Staatslenker eine ganz neue Welt zu konstruieren, womöglich auch einen neuen, einen stärkeren, gesünderen Menschen zu erschaffen, und zu diesem Zwecke alle überlieferten Tabus zu brechen. Den Bruch zwischen Überlieferung und Moderne, den Einbruch der modernen Industrie- und Konsumgesellschaft in vermeintlich »unterentwickelte« Regionen – sei es im 19. Jahrhundert in Europa und Nordamerika, im 20. Jahrhundert in Südamerika und heute in Afrika und Asien – begleitet stets das gleiche leidvolle Schauspiel von Anpassung und Zugrundegehen. Goethe illustriert diesen Konflikt in der Gegenüberstellung von Klassik und Moderne. Wenn man aus dem Debakel der Klassik im »Faust« zwar nicht gleich auf einen Geschichtspessimismus des Klassikers Goethe schließen muss, so wird man doch dessen bohrende Frage nach dem Preis des Fortschritts nicht überhören können. Ist es doch gerade der Faustautor Goethe, der als bilanzierender Diagnostiker – wie wenig später dann auch Marx und Nietzsche auf die gewaltigste Umwälzung in der Menschheitsgeschichte und auf die daraus hervorgehende Gesellschafts- und Kulturkrise blickt.

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DER MODERNE PAKT YUVAL NOAH HARARI

SE KU NDÄR LITER AT UR

Die Moderne ist eine Übereinkunft. Wir alle unterzeichnen diese Abmachung an dem Tag, an dem wir geboren werden, und sie regelt unser Leben bis zu dem Tag, an dem wir sterben. Auf den ersten Blick wirkt die Moderne wie eine extrem komplizierte Übereinkunft ... Doch in Wirklichkeit ist sie ein einfacher Deal: Die Menschen stimmen zu, auf Sinn zu verzichten, und erhalten im Gegenzug Macht. Bis zur Moderne glaubten die meisten Kulturen, die Menschen würden eine Rolle in irgendeinem groß angelegten kosmischen Plan spielen. Entworfen wurde dieser Plan von den allmächtigen Göttern oder von den ewigen Naturgesetzen, und die Menschheit konnte daran nichts ändern. Der kosmische Plan gab dem menschlichen Leben einen Sinn, schränkte aber auch die Macht der Menschen ein. Die moderne Kultur lehnt diesen Glauben an einen großen kosmischen Plan ab. Wir sind keine Darsteller in irgendeinem Drama, das größer ist als das Leben. Das Leben kennt kein Textbuch, keinen Stücke-Schreiber, keinen Regisseur, keinen Produzenten – und keinen Sinn. Unserem wissenschaftlichen Verständnis zufolge ist das Universum ein blinder und zielloser Prozess voller Lärm und Wildheit, aber ohne Bedeutung. Während unseres unendlich kurzen Aufenthalts auf unserem winzigen Planeten ärgern wir uns über dieses und sind stolz auf jenes, und dann verschwinden wir auf Nimmerwiedersehen. Da es kein Textbuch gibt und da die Menschen keine Rolle in irgendeinem großen Drama spielen, können uns schreckliche Dinge zustoßen, und keine Macht wird uns retten oder unserem Leid einen Sinn geben. Es wird kein glückliches Ende geben, es wird kein schlimmes Ende geben, es wird überhaupt kein Ende geben ... 54


Und das heißt andererseits: Wir können tun, was wir wollen – vorausgesetzt, wir finden eine Möglichkeit. Nichts setzt uns Schranken außer unserer eigenen Unwissenheit. Seuchen und Dürren haben keinen kosmischen Sinn – aber wir können sie beseitigen. Nach dem Tod wartet kein Paradies auf uns – aber wir können ein Paradies hier auf Erden schaffen und darin ewig leben, wenn wir nur ein paar technische Schwierigkeiten überwinden. Wenn wir Geld in Forschung investieren, werden wissenschaftliche Durchbrüche den technologischen Fortschritt beschleunigen. Neue Technologien werden das Wirtschaftswachstum antreiben, und eine wachsende Wirtschaft kann noch mehr Geld in die Forschung stecken. Mit jedem neuen Jahrzehnt werden wir mehr zu essen, schnellere Verkehrsmittel und bessere Medikamente haben. Eines Tages wird unser Wissen so umfassend und unsere Technologie so fortgeschritten sein, dass wir uns das Elixier ewiger Jugend oder das Elixier wahren Glücks zusammenmixen können – und kein Gott wird uns aufhalten. Die moderne Übereinkunft stellt für die Menschen eine enorme Versuchung dar, gekoppelt mit einer kolossalen Gefahr. Vor uns sehen wir, zum Greifen nah, die Allmacht, und unter uns gähnt der Abgrund des völligen Nichts.

WELCHE IDEE ICH IN MEINEM »FAUST« ZU VERKÖRPERN GESUCHT?

SEKU NDÄR LITER ATUR

JOHANN WOLFGANG VON GOETHE im Gespräch mit JOHANN PETER ECKERMANN, 1827 Die Deutschen sind wunderliche Leute! – Sie machen sich durch ihre tiefen Gedanken und Ideen, die sie überall suchen und überall hineinlegen, das Leben schwerer als billig. – Ei! so habt doch endlich einmal die Courage, 55


Euch den Eindrücken hinzugeben, Euch ergötzen zu lassen, Euch rühren zu lassen, Euch erheben zu lassen, ja Euch belehren und zu etwas Großem entflammen und ermutigen zu lassen; aber denkt nur nicht immer, es wäre alles eitel, wenn es nicht irgend abstrakter Gedanke und Idee wäre! Da kommen sie und fragen: welche Idee ich in meinem »Faust« zu verkörpern gesucht? – Als ob ich das selber wüsste und aussprechen könnte! – Vom Himmel durch die Welt zur Hölle, das wäre zur Not etwas; aber das ist keine Idee, sondern Gang der Handlung. Und ferner, dass der Teufel die Wette verliert, und dass ein aus schweren Verirrungen immerfort zum Besseren aufstrebender Mensch zu erlösen sei, das ist zwar ein wirksamer, manches erklärender guter Gedanke, aber es ist keine Idee, die dem Ganzen und jeder einzelnen Szene im Besonderen zugrunde liege. Es war im Ganzen nicht meine Art, als Poet nach Verkörperung von etwas Abstraktem zu streben. Ich empfing in meinem Innern Eindrücke, und zwar Eindrücke sinnlicher, lebensvoller, lieblicher, bunter, hundertfältiger Art, wie eine rege Einbildungskraft es mir darbot; und ich hatte als Poet weiter nichts zu tun, als solche Anschauungen und Eindrücke in mir künstlerisch zu runden und auszubilden und durch eine lebendige Darstellung so zum Vorschein zu bringen, dass Andere dieselbigen Eindrücke erhielten, wenn sie mein Dargestelltes hörten oder lasen.

UNSERE LESEEMPFEHLUNG Alexander Kluge: Die Lücke, die der Teufel lässt. Im Umfeld des neuen Jahrhunderts, Suhrkamp 2003.

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P R E MIE R E

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

Faust. der tr agödie erster Teil; seite 48–57

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SABINE UNGER

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PATRICK ISERMEYER

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PABLO GUANEME PINILLA

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JOHANNA SEMBRITZKI

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MIT DER

FAUST IN DIE

WELT SCHLAGEN Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel Für die Bühne bearbeitet von Thomas Martin Regie Axel Vornam Ausstattung Tom Musch Premiere am 18. Januar 2020 Großes Haus

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➔Elf Jahre nach dem Mauerfall bauen die Eltern von

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­ hilipp und Tobi ein Häuschen in ihrem P Heimatdorf in der Lausitz. Endlich raus aus dem Platten­bau. Es geht aufwärts, so scheint es, wenigstens für sie. Die meisten Arbeiten am Haus macht der Vater in Eigenleistung. Uwe, ein umgeschulter Elektriker wie der Vater, hilft ihm dabei, denn er hat sonst nichts zu tun. Man munkelt, dass er bei der Stasi gewesen sein soll. Seitdem will kaum einer mehr etwas mit ihm zu tun haben, obwohl niemand genau weiß, was an den Gerüchten dran ist. Nach einem Jahr Bauzeit ist das Haus fertig – pünktlich zu Tobis Einschulung in der Grundschule im Ort, die sein großer Bruder Philipp schon fast hinter sich hat. Wenn die Eltern arbeiten, die Mutter als Krankenschwester und der Vater auf dem Bau, sind die Jungen bei den Großeltern – am liebsten in deren Schrebergarten. Die Familie scheint besser intakt zu sein als viele andere, in denen die Ehen durch die Suche nach neuer Arbeit auseinandergebrochen und die Kinder bei einem Elternteil zurückgeblieben sind. Die Schamottefabrik, die über Generationen den meisten im Dorf Arbeit gab, ist stillgelegt. Die Tagebaue in der Region sind geflutet.

T

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Doch das familiäre Glück ist trügerisch. Schweigen macht sich breit – zwischen Vater und Mutter, und auch die drängenden Fragen von MIT DER FAUST Tobi und Philipp werden IN DIE WELT SCHLAGEN von den Eltern und Großeltern überhört. Warum hat der leere Neubaublock in Hoyerswerda einen verbrannten Balkon? Was sind das für komische Symbole, die auf den Schulhof geschmiert wurden? Weshalb fliegen Flugzeuge in die Türme in New York? Die Kinder haben Angst. Und Eltern und Lehrer, die selbst um Orientierung ringen, weil sie in den letzten Jahren alle Sicherheiten verloren haben, wissen keine Antworten. 15 Jahre lang, von 2000 bis 2015, begleitet die Geschichte das Aufwachsen von Tobi und Philipp und schildert aus deren Perspektive die Veränderungen in der sächsischen Provinz: Der Schornstein der Schamottefabrik ist inzwischen gesprengt, und aus ihrer alten Grundschule soll ein Asylbewerberheim werden.

Kein Arzt mehr, Apotheke, kein keine Familien m alte Paare vor d junge, unzufrie nicht wissen, w 64


Lukas Rietzschel hat mit »Mit der Faust in die Welt schlagen« im Alter von erst 24 Jahren DEN Roman über den Osten der 2000er-Jahre geschrieben. Er erschien fast zur gleichen Zeit, als die Krawalle in Chemnitz das Land erschütterten und wurde so zum Buch der Stunde. Der Schriftsteller und Journalist Jan Brandt urteilt über das Buch: »Lukas Rietzschel ist ein Chronist des Verfalls, er beschreibt, wie es ist, wenn die Heimat verschwindet, wie das Kapital die Menschen entmündigt und sich Lebensläufe in nichts auflösen.« Im Jahre 30 nach dem Mauerfall eine hochaktuelle und sensible Auseinandersetzung mit unserem zerrissenen Land.

, kein Bäcker, keine ne jungen Frauen, mehr – nur noch dem Fernseher und edene Männer, die wohin mit ihrer Wut. 65


Integriert doch erst mal uns!

➔Warum sind das Misstrauen in und die Distanz zu Demokra­ tie und Politik in Sachsen und Ostdeutschland so groß? Woher Petra Köpping kommt all die Wut? Weshalb sind Rechts­populisten hier stärker als im Westen? Ich glaube, S E K U N D Ä R L I T E R AT U R dass wir keine hinreichenden Antworten auf diese Fragen finden werden, wenn wir uns nicht ehrlich und offen mit der Nachwendezeit beschäftigen. Wir brauchen die Aufarbeitung. Die Gefühle und Erlebnisse der Nachwendezeit hängen vielen Menschen im Osten wie ein Klotz am Bein. Und sie werden an die Kinder und Kindeskinder weitergege­ ben, obwohl viele weder die DDR noch die direkte Nachwendezeit bewusst wahrgenommen haben. Verdrängen hilft nicht. Damit verschwinden die Sorgen ja nicht, sie werden nur hinausgescho­ ben. Das gilt aber nicht nur für den Osten. Es war ein zentraler Fehler, dass westdeutsch geprägte Eliten und Intellektuelle sowie viele ostdeutsche Nachwende­ politiker sich 30 Jahre faktisch geweigert haben, diese Konfliktlinie zu bearbeiten, die ganz Deutschland und besonders den Osten durchzieht. Gleichzeitig war es der Fehler vieler ostdeutscher Kritiker, selbstbezogen nur immer auf den Osten zu schauen und nicht das Bündnis mit anderen strukturschwachen Gebieten im Westen zu suchen. Über die Probleme der Nachwendezeit zu reden bedeutet ja nicht, die Deutsche Einheit schlecht zu reden. 66


Die Friedliche Revolution und die Wiedervereinigung sind Glücksfälle der deutschen Geschichte, und natürlich ist unheimlich vieles erfolgreich gelaufen. Man denke nur an die Fortschritte im Umweltschutz, beim Ausbau der Infrastruktur, bei der Sanierung der verfallenen MIT DER FAUST Städte, bei IN DIE WELT der Wieder­ SCHLAGEN belebung der Wirtschaft bis hin zur Ansiedlung moderner Indus­ triezweige. Doch bei alldem dürfen die Menschen nicht vergessen werden, müssen die vorhandenen Gefühle vieler von uns Ostdeutschen ernst genommen werden. Nur wenn Ungerechtigkeiten auch als das benannt werden, was sie sind, und ein Wille erkenn­ bar wird, diese abzumildern, können Demütigungen, Kränkungen und Verweigerungshaltungen überwun­ den werden. Nur dann kann sich ein demokratisches Gemeinwesen erfolgreich entwickeln.

Das verlassene Kind

➔Das französische Wort »abandon« ist germa­ nischen Ursprungs und Daniel Dufour bedeutet »in der Macht von«; das daraus abgelei­ tete Verb »abandonner« verweist auf »laisser à ban­ don«, einen Ausdruck aus dem Alt­französischen, der bedeutet, dass man einem anderen den Einfluss über etwas oder jemanden überlässt und ihm die Macht ab­ tritt. Die Formulierung »jemandem etwas überlassen« trifft den Kern von »abandon« und verdeutlicht, wie es 67


zum Beispiel dem Bauern im Mittelalter erging, wenn er seine Ernte abtreten musste, um dem allmächtigen Lehnsherrn, dessen Ländereien er bewirtschaftete, den Zehnten zu zahlen. Und von »überlassen« zu »verlas­ sen« ist es nur ein Schritt. Das Verb »abandonner«, also »verlassen«, bedeutet aber auch im Stich lassen, vernachlässigen, aufgeben, ablehnen, ausgrenzen, zurückweisen. In einem französischen Wörterbuch findet sich folgende Definition für das Wort »abandon«: »vernachlässigt« oder »aufgegeben werden«. Etwas aufzugeben bedeutet somit, etwas unversorgt zu lassen, unordentlich und ungeschützt; Ländereien, die man brachliegen lässt, sind aufgegebene Lände­ reien. Dieser Zustand ist dem Zustand vergleichbar, in dem sich ein verlassener, aufgegebener Mensch wiederfinden kann: unversorgt und vernachlässigt, weil andere sich nicht für ihn interessieren. Etymologisch gesehen findet sich im Wort »abandon« auch das Wort »ban«, das im Mittelalter jenes Gebiet bezeichnete, das der Gerichtsbarkeit eines Lehnsherrn unterstand. Dieser Ausdruck wird noch heute in Frankreich benutzt, vor allem im Elsass, wo man damit Ländereien bezeichnet, die auf dem Territorium einer Gemeinde liegen. Der Verlassene ist somit jemand, der sich außerhalb dieses »ban« wiederfindet, also außerhalb des Ge­ meindeterritoriums, und der nicht zur Gemeinschaft gehört oder von dieser nicht als Zugehöriger aner­ kannt wird. Anders gesagt, er wird mit einem »Bann« belegt, also von der Gesellschaft für unwürdig befun­ den; er wird »verbannt« und hat kein Aufenthaltsrecht. Und genau das empfindet auch ein verlassenes Kind: Es fühlt sich aus dem Familienkreis ausgeschlossen, verbannt, von der Gesellschaft mit einem Bann belegt.

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Wenn wir uns nun noch dem Begriff »Banlieue« zuwen­ den, der im Französischen Vororte bzw. Vorstädte be­ zeichnet und in dem wir das Wort »ban« wiederfinden, können wir auch verstehen, was die Bewohner einer solchen Banlieue manchmal empfinden mögen: Sie haben das Gefühl, abseits zu stehen, auf Distanz gehalten zu werden, verbannt zu sein von dem anderen Teil der Ge­ sellschaft, jenem, der in der Stadt wohnt. Oft ist auch die Rede vom »Zustand MIT DER FAUST der Vernachlässigung«, in dem sich so IN DIE WELT manche dieser Vorstädte befinden, und SCHLAGEN viele der Vorstadtbewohner sehen sich als Opfer einer kollektiven Ausgrenzung, die von der Gesellschaftsschicht aus­ geht, welche Geld und Einfluss besitzt. Was in einigen Vorstädten in Frank­ reich und anderswo vor sich geht, in Randgebieten, die von der öffentlichen Hand ganz besonders vernachlässigt werden, entspricht auf kollektivem Niveau genau dem, was auch für das Individuum zutrifft.

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Die kommunikative Funktion der Aggression

➔Die neurobio­­ lo­gische Bedeu­ tung menschlicher ­ Ag­gres­sion liegt in Joachim Bauer ­ihrer kommunika­ tiven Funktion: Aggression signa­ lisiert, dass ein von Schmerz oder Ausgrenzung betroffenes Individuum nicht bereit und nicht in der Lage ist, eine ihm zu­gefügte soziale Zurückweisung zu akzeptieren. Um ihre kommunikative Funktion erfüllen zu können, muss sich Aggression allerdings in angemessener Weise äußern: Tritt sie nicht in einem erkennbaren Kontext auf, wird sie nicht am »richtigen« Ort oder zur MIT DER FAUST »falschen« IN DIE WELT Zeit geäußert, SCHLAGEN oder kommt sie in einer nicht angemessenen Aggressions-»Dosis« daher, kann sie das Problem, das sie eigentlich be­ seitigen sollte, verschlimmern. Das Ergebnis ist dann in der Regel ein Aggressionskreislauf (»cycle of vio­ lence«) zwischen dem Betroffenen und seiner Um­ welt. Schwere physische Gewalt tritt vor allem dort auf, wo die verbale Kommunikation zwischen dem (späteren) Täter und seiner Umgebung zum Erliegen gekommen ist. Physische Gewalt zerstört ihrerseits die kommunikative Funktion der Aggression. Erfolg­ reich kommunizierte Aggression ist konstruktiv. ­Aggression, die ihre kommunikative Funktion verloren hat, ist ­destruktiv. ➔ Unsere Leseempfehlung

Wolfgang Engler, Jana Hensel: Wer wir sind. Die Erfahrung, ostdeutsch zu sein, Aufbau Verlag 2018.

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mit der Faust in die Welt schlagen; seite 62–71

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BORN TO BE WILD von Kai Tietje, Stefan Huber und Andreas Frane

Musikalische Leitung Kai Tietje Regie Stefan Huber

Uraufführung am 14. März 2020 im Grossen Haus

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BORN TO BE WILD?

Nach seinen vom Publikum gefeierten Beatles-Abenden »A Day on Abbey Road« und »White – The Album! The Beatles! 1968!« kommt Regisseur Stefan Huber für eine neue Show zurück ans Theater Heilbronn. Zusammen mit dem Musiker Kai Tietje und dem Heilbronner Ensemble weitet er diesmal den Fokus von einem Album und einer Band auf den Sound einer ganzen Generation: »Born to Be Wild?« spürt dem musikalischen Erbe der 68er nach, dem Soundtrack einer Umbruchszeit, in der Musik nicht nur Ausdruck des Lebensgefühls der jungen Generation war, sondern auch Motor und Katalysator gesamtgesellschaftlicher Veränderungen.

NIE VORHER HATTE MUSIK FÜR EINE POLITISC HE BEWEGUNG EINE ÄHNLIC HE BEDEUTUNG. Vielen Zeitzeugen scheinen in der Erinnerung Rockmusik und Protest zusammen

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zu gehören. Die Rockstars gaben sich den Habitus von Rebellen und enfants terribles. Die Songtexte von Jimi Hendrix und Steppenwolf, den Rolling Stones und den Doors formulierten – wie allgemein auch immer – antiautoritäre und auf­rührerische Slogans für die Anhänger und (Heraus-)Forderungen für das Establishment. Konzerte mündeten in Krawalle und Straßenschlachten. »Protestsänger« knüpften an die Tradition der Arbeiterlieder an, der sogenannte »Polit-Rock« verband Musik mit offener Agit­ation. Daneben gaben sich aber die Flower Power Bewegung und die Hippies auch in ihren Songs betont unaggressiv. Gleichzeitig fanden sich in den Charts Swing, Blues und Soul. Schlagerparaden und die beliebten TV-Shows wurden dominiert von Freddy Quinn, Udo Jürgens oder dem »Happy Sound« eines James Last. Und was hörten die Wortführer und Protagonisten der Bewegung? Will man den Zeitgenossen glauben, wählte der Adorno-Doktorand und 68er-Aktivist Hans-Jürgen Krahl in den damals omnipräsenten Jukeboxen immer denselben Song: »Mama« von Heintje.

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»BORN TO BE WILD?« VERMITTELT BANDBREITE UND VIELFALT DER MUSIK DER ZEIT: ROC K’N’ROLL UND BEAT, SWING UND SC HL AGER. EINE ROC KBAND UND EIN ORC HESTER KONFRONTIEREN EINANDER AUF DER BÜHNE, GEHEN ABER AUC H MUSIKALISC HE ALLIANZEN EIN . DER SOUND EINER ZEIT DES UMBRUC HS.

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1 968 – DIE REVOLTE DANIEL COHN-BENDIT UND RÜDIGER DAMMANN

Aber wie kam es überhaupt dazu, dass eine bis dahin eher politisch unauffällige junge Generation plötzlich derart eruptiv aufbegehrte? Fast ohne Ankündigung – sowie darüber hinaus, und das ist das Erstaunliche, was die damals einsetzenden Ereignisse so einzigartig macht, zeitgleich in vielen Ländern der Welt. Zwar hatten die Rolling Stones schon 1965 mit ihrem Song »I can’t get no Satisfaction« einer mit ihren Lebensumständen weithin unzufriedenen Jugend die passende Hymne geliefert. Aber die meisten derer, die ihrem Unbehagen dann auch einen lebendigen Ausdruck gaben – etwa die Hippies –, hatten sich zunächst noch mit Sex, Drugs and Rock'n'Roll begnügt. SEIT DEN ERSTEN ­B EATLES-KONZERTEN 1963 WAR ES VOR ALLEM DIE MUSIK, DIE ZUR WIC HTIGSTEN AUSDRUC KS­F ORM JUGENDLIC HEN ­P ROTESTS AVANCIERTE. UND ES WAR EBENFALLS DIE MUSIK, DIE EIN BEWUSSTSEIN DAFÜR W ­ AC HSEN LIESS, DASS DIE EIGENE UNZUFRIEDENHEIT

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BORN TO BE WILD?

NIC HT ET WA ZUFÄLLIG WAR, WEDER INDIVIDUELL NOC H GESELLSC HAFTSSPEZIFISC H, SONDERN SIC H AN EINER SC HLEC HTEN REALITÄT ENTZÜNDETE, WIE SIE ÜBERALL DAS LEBEN PRÄGTE. Denn Beatles oder Rolling Stones, Jimi Hendrix oder Janis Joplin trafen den Nerv ihrer Generation ja nicht nur in England oder Amerika, sondern wurden dank neuer Übertragungstechniken nahezu weltweit gehört und gefeiert. Diese Musik war es vielleicht zuerst, die das Gefühl aufkommen ließ, Teil einer weltumspannenden Gemeinschaft zu sein. Wann genau sich diese Gemeinschaft schließlich politisierte, wodurch der Ausbruch einer Generation zu einem Aufbruch wurde, ist nicht eindeutig zu markieren. Zweifellos spielte hierbei der Vietnamkrieg eine zentrale Rolle, dieser Krieg der Supermacht USA gegen ein kleines, nach Unabhängigkeit strebendes Land, der auf der ganzen Welt so einmütig verabscheut wurde, dass er vielen mit der Realität Hadernden nun einen handfesten Grund zur Rebellion lieferte. In einer Zeit, in der sich die Kolonien, die »Verdammten dieser Erde«, überall ihre Unabhängigkeit zu erkämpfen begannen, galt dieser Krieg als das Gewaltförmige,

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Autoritäre schlechthin. Nun reichte es nicht mehr, sich in »Subkulturen« zurückzuziehen – jetzt hieß es kämpfen! Dass ein solcher Kampf nun tatsächlich weltweit einsetzte, ist nur dadurch zu erklären, dass kurz zuvor das Fernsehzeitalter angebrochen war. Der Vietnamkrieg war der erste Fernsehkrieg. Bilder von napalmverbrannten Kindern und entlaubten Wäldern mobilisierten eine Öffentlichkeit, die immer lauter protestierte. Und auch diese Proteste selber wurden nun durch das Fernsehen weltöffentlich, so dass sich – ähnlich wie zuvor schon bei der Musik – wiederum eine weltumspannende Gemeinschaft, diesmal eine Protestgemeinschaft, ausbildete. Das einsetzende Medienzeitalter lud alle lokalen Aktionen gewissermaßen energetisch auf, indem es sie zu Teilen einer umfassenden Bewegung erhöhte. Ob in New York oder in Tokyo, in Mexico-City, Paris, Rom, Prag oder Berlin – überall gingen überwiegend junge Menschen nun auf die Straßen und brachten auf ähnliche Weise zum Ausdruck, dass sie dagegen waren: gegen den Krieg, gegen die Wirklichkeit der Bildung, gegen die Lebensentwürfe ihrer Eltern, gegen Bevormundung, gegen Unterdrückung, gegen alte Antworten auf neue Fragen, gegen gedankliche und sinnliche Enge.

IN IHREM »DAGEGEN­S EIN« WAREN SIC H PLÖTZ­L IC H MILLIO­N EN WELT WEIT EINIG.

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Dennoch gab es mindestens so viel Trennendes wie Gemeinsames. In Westeuropa und den USA ging es den Studenten – neben dem Vietnamkrieg und der Ablehnung alter Autoritäten – zunächst um Studienbedingungen: in München etwa um die Buspreise, in Paris um die Geschlechtertrennung in den Studentenwohnheimen, in Berkeley um das Recht auf politische Betätigung. In Mexiko, Spanien oder Griechenland, in Ungarn oder der Tschechoslowakei, wo es ebenfalls zu Studentenunruhen kam, war die Lage eine andere. Hier waren die Universitäten die einzigen Orte, an denen die freie Meinung nicht gänzlich zu unterbinden war. Im Kapitalismus begehrte die Jugend gegen den Kapitalismus auf, im Kommunismus gegen den Kommunismus und in Spanien oder Griechenland gegen die Diktatur. Zwar ging es überall gegen die Macht der »alten« Ordnungen, aber diese Ordnungen waren durchaus unterschiedlich, und entsprechend variierten auch die Zielrichtungen der Protestbewegungen. »Achtundsechzig« – wer diese Zahl ausspricht, benennt nicht einfach ein bestimmtes Jahr, sondern meint damit ein ganzes Bündel von zum Teil sehr unterschiedlichen Geschehnissen, die im Zusammenwirken die politische Nachkriegsordnung aufgelöst haben. Auch die deutsche Gesellschaft wurde entscheidend verändert. Was aber war es nun: dieses ominöse 1968? Ein Aufbruch, ein Umbruch, eine Revolte, eine Kulturrevolution? Oder nur das kurze, wilde, anarchische Aufbegehren einer nach Selbstverwirklichung strebenden »Jugend«, die sich mit aller Macht von allem »Al-

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ten« abzugrenzen trachtete? Linke Träumereien? Ein wilder Karneval? Wie viel Legende und Wahrheit verbergen sich in den Erinnerungen an jene ­bewegte Zeit? FEST STEHT: 1968 IST EIN SC HWIERIGER, EIN SC HILLERN­D ER, EIN UMSTRITTENER ERINNERUNGSORT, IN DEN SIC H, SO HAT ES DER SC HRIFTSTELLER HANS MAGNUS ENZENSBERGER IN SEINEN »ERINNERUNGEN AN EINEN TUMULT« EINMAL UMSC HRIEBEN, L ÄNGST »DAS IMAGINÄRE EINGENISTET HAT«. An den 68ern, deren Vertreter inzwischen in ­höchsten Ämtern sitzen, scheiden sich bis heute die Geister.

UNSERE LESEEMPFEHLUNG Wolfgang Kraushaar: 1968. 100 Seiten, Reclam 2018.

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Regie: Tobias Wellemeyer

Bühne: Alexander Wolf

Kostüme: Ines Burisch

Premiere am 02. Mai 2020 Großes Haus

Biedermann und die Brandstifter Ein Lehrstück ohne Lehre Schauspiel von Max Frisch

Nicht mal eine Zigarette könne man sich anzünden, ohne an die Feuersbrünste zu denken, die seine Heimatstadt heimsuchen, schimpft Gottlieb Biedermann beim gemütlichen Zeitunglesen im trauten Heim. Der wohlhabende Haarwasserfabrikant, dessen Reichtum auf Versprechen über die angeblich haarwuchsfördernde Kraft seiner Tinkturen beruht, kennt kein Pardon: Aufhängen sollte man diese Brandstifter, verkündet Biedermann

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ein ums andere Mal. Schwarz auf weiß kann er lesen, dass die Zündler immer die gleiche Methode benutzen. Sie nisten sich als harmlose Hausierer auf dem Dachboden unbescholtener Bürger ein, und schon steht am nächsten Tag das Haus in Flammen. Da klingelt es an der Tür, und Josef Schmitz, ein arbeitsloser Ringer, möchte ihn sprechen. Ehe sich der Hausherr versieht, ist Schmitz in seinem Haus und bittet um Essen und ein Obdach. Denn Biedermann, das merke man sofort, so sagt er, sei ein guter Mensch. Biedermann lässt sich einwickeln, obwohl er zugibt, dass ihm unbehaglich sei, denn man vermute hinter jedem Hausierer gleich einen Brandstifter. Doch gerade jetzt fallen Schmitz’ geschickte Appelle an Biedermanns Nächstenliebe auf fruchtbaren Boden, hat der Fabrikant doch einen seiner engsten Mitarbeiter und Mitwisser um seine Machenschaften mit dem wirkungslosen Haarwasser entlassen – obwohl der eine kranke Frau und drei Kinder hat – und ihn damit in die persönliche Katastrophe gestürzt. Aber er ist kein Unmensch, versichert er Schmitz. Und schon hat der Hausierer seinen Schlafplatz unterm Dach

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sicher. Ohne groß zu fragen, bringt Schmitz auch noch seinen Freund Eisenring auf dem Dachboden der Villa unter. Am nächsten Morgen muss Biedermann feststellen, dass seine Gäste Benzinfässer, Zündschnüre und alle möglichen Brand­utensilien auf dem Dachboden horten. Irgendwann kann er ihre Absichten nicht mehr übersehen:

»Ein Streichholz genügt und das ganze Haus steht in Flammen.« Doch statt ihnen Einhalt zu gebieten oder sich zu wehren, versucht er sich anzubiedern und lädt sie zum Essen ein, weil er glaubt, so vor ihren Machenschaften sicher zu sein. Ein folgenschwerer Irrtum.

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Frisch schuf 1957/58 mit seinem »Lehrstück ohne Lehre« ein Modell, das von einer faszinierenden Zeitlosigkeit und Allgemein­ gültigkeit ist. Ob nun blind aus Feigheit, Trägheit, Dummheit oder tatenlos aus falsch verstandener Toleranz und Höflichkeit – die Biedermänner spielen durch Abducken und Wegschauen eine ebenso fatale Rolle in den Tragödien der Geschichte wie die gesellschaftlichen Brandstifter. Gerade weil das Ende absehbar ist, kann sich die irrwitzige Parabel Biedermann und die Brandstifter so virtuos und tragikomisch entfalten. Und sitzen nicht auch jetzt schon wieder die Biedermänner mit den Brandstiftern, die sich nicht einmal die Mühe machen, ihre Absichten zu verschleiern, zusammen an einem Tisch?

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Sekundärliteratur.

Demokratie in Gefahr: Bewegt euch! Sibylle Berg

Viele Menschen leben gerne in einer Demo­kratie. Sie sitzen zu Hause rum, gucken Serien und twittern ab und zu was Kritisches. Ob das reicht? Ich wende mich an all jene, die gemütlich meckernd in einer modernen, offenen ­Gesellschaft leben und Politik als Dienst­leistung begreifen, die von den anderen ­geliefert wird. Entgegen allen Rechtsaußen-Parolen gegen die Eliten, die angeblich die Politik beherrschen, scheinen viele jedoch nicht verstanden zu haben: Wir sind die Politik! Demokratie bedeutet, jeder kann an der Gestaltung von Gesetzen und Richtlinien mitarbeiten. Demonstrationen sind ein netter Weg, seinen Unmut zu bekunden. In Deutschland gingen 1932 einhunderttausend gegen die Politik der NSDAP auf die Straße. Keine Pointe. Was habt ihr eigentlich gemacht, als damals die neue Zeit begann? Als die Demokratie beendet wurde? Bevor die Theater geschlossen, die Kunst nicht mehr subventioniert wurde, bevor es akzeptiert war, schwarze Deutsche zusammenzuschlagen, bevor ein Klima der gegen­ seitigen Bespitzelung und der Angst alltäglich wurde? Was habt ihr gemacht, fragen junge Menschen in zehn Jahren, wenn sie in einer Diktatur leben, auf einem kollabierenden Planeten. Och, ich hab mich ein bisschen aufgeregt. Das ist kein Spaß mehr. Kein »Och, wird schon werden«. Sich an immer unangenehmere Umstände zu gewöhnen, ist keine Quali­tät der menschlichen Spezies, ­sondern ihre größte Schwäche.

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Wir befinden uns mitten im Drama »Biedermann und die Brandstifter«

Ulrich Beck

Was ist die Lage (in Deutschland im Herbst 1992)? Die Mord­ anschläge auf Fremde sind auch – es gibt viele Ursachen – ein stellvertretender, versetzter Bürgerkrieg im weniger denn je vereinigten Deutschland. Dabei ist der semantisch-politische Gehalt des neuen Hasswortes ­»Asylant« aufschlussreich. Alle werden in einen Topf geworfen: anerkannte oder nicht anerkannte Asylbewerber, die »echten« politisch Verfolgten, die Armutsflüchtlinge, die Biedermann und die Brandstifter Wirtschaftsflüchtlinge, die Asyltouristen, die Schein­asylanten, die ausländischen Kriminellen. Auch die Sprache macht kurzen Prozess: Asyl­ bewerber gleich Asylant, gleich Assi, gleich Asozialer. Wenn an den Futter­trögen die Messer gezückt werden – das ist ein ­uraltes Gesetz –, kommen die Fremden wie gerufen, um der Wut und Angst eine Zielscheibe zu bieten. Weil die ­Deutschen sich wechselseitig an die Gurgel wollen, hetzen sie die Fremden und entdecken mit unverschämter Lust, dass Feindbilder entlasten, ermächtigen, Gemeinsamkeit stiften. Irgendwo hier hat die gar nicht mehr geheime Koalition zwi­ schen Biedermännern und Brandstiftern ihren Grund. Gottlieb Biedermann, die Hauptfigur in Max Frischs »Lehrstück ohne Lehre«, ist kein Brandstifter, er fürchtet sich vor dem Feuer, hofft, wenn die Sirenen heulen, dass die Feuerwehr an seinem Haus vorbeifährt; aber als die Brandstifter in seinem Wohnzimmer stehen und ihm schmeicheln, lügt er sich in die Tasche, bietet ihnen Unterschlupf, versucht sie mit Freund­ schaft zu bestechen, lädt sie zum Gansessen ein und reicht

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Sekundärliteratur.

ihnen am Ende die Streichhölzer, mit denen sie sein Haus anzünden. Wir befinden uns mitten im D ­ rama » ­ Biedermann und die Brandstifter«, nur dass kein Vorhang uns von dem ­Alptraum befreit. Biedermänner gibt es viele und viele ­haben die Brandstifter längst hinein­gelassen, beispielsweise in die gute Stube ihrer ­Sprache. Sicher kann, muss, soll man streiten in der Demokratie. Auch gibt es auf den Zustrom der mobilen Armen in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist, keine einfache, schon gar nicht eine moralisch-kristalline Antwort. Aber was will man eigentlich in den berühmt-berüchtigten Griff kriegen mit einem anderen oder keinem Asylrechts­paragraphen? Die Frage, wie viele Ausländer dieses Land verkraftet, braucht, will, ist die eine; etwas völlig anderes ist die Menschenbrandstifterei, die sich vor unser aller ­Augen in unserer guten Stube, in unserem Recht, unserem Denken, unserer Sprache eingenistet hat. Wer diese zwei Fragen miteinander vermischt oder sogar die Grundgesetzänderung als Hebel zur Eindämmung der G ­ ewalt einklagt, handelt entweder grenzenlos naiv oder grob fahrlässig (um das mindeste zu sagen).

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Was macht die Autoritären so stark? Unsere Arro­ganz. Elisabeth Raether

Jahrelang haben die liberalen Eliten die da unten und ihre Sorgen heimlich verachtet. Jetzt wählen die Abgehängten die Rassisten und der Schreck ist groß. Doch Trump kam nicht aus dem Nichts. Es hat Warnsignale gegeben, aber wir haben sie ignoriert. Denn sie führen uns Europäern eine unangenehme Wahrheit über uns selbst vor Augen: Wir sind eine Gesellschaft der Klassen, in der die einen führen und die anderen folgen. Wer sind wir? Wir Biedermann und die Brandstifter sind die, die führen. Wir sind die neue liberale Elite. Wir sorgen dafür, dass unsere Zirkel geschlossen bleiben. Doch wie ein Revolutionsregime sind wir über jeden Vorwurf erhaben, denn wir haben die Toleranz sozusagen erfunden, deshalb definieren wir sie jetzt auch. Herausgekommen ist die unantastbare Herrschaft des Richtigen, also unsere Herrschaft. Es stimmt ja, wir haben viel Gutes in die Welt gebracht, Gerechtigkeit und Freiheit für Frauen, Homosexuelle ... Doch die Klassen haben wir nicht ab­ geschafft. Wir haben uns nur an die Spitze der Klassengesell­ schaft gesetzt und jetzt kommt es uns so vor, als hätten alle Schranken sich geöffnet. Wir haben unsere Weltoffenheit zum Distinktionsmerkmal gemacht. Es mag nur ein Unterton sein, der unsere Arroganz verrät, doch wir sollten anfangen, ihn zu hören. Bei den Abgehängten ist die Botschaft nämlich längst angekommen. Für die Autoritären war es dann leicht, freiheitliches Denken und Verantwortungsgefühl als Luxus zu diskreditieren, den nur wenige sich leisten können. Toleranz sei die Ideologie der Macht, sagen sie. Das ist falsch und ma­ nipulativ, aber es offenbart unsere größte Schwäche. 89


Sekundärliteratur.

Wer sind die Brand­stifter? Max Frisch

Wer denn eigentlich mit den beiden Brandstiftern gemeint sei, die Frage ist mir in zwanzig Jahren mindestens von tausend Schülern gestellt worden. Gottlieb Biedermann ist ein Bourgeois, das ist offenbar. Aber zu welcher Partei gehören die beiden Brandstifter? – kein Satz, den sie sagen, weist darauf hin, dass sie die Gesellschaft verändern wollen. Keine Revolution also, keine Weltverbesserer. Wenn sie Brand stiften, so aus purer Biedermann und die Brandstifter Lust. Es gibt Pyromanen. Ihre Tätigkeit ist apolitisch. Ich meine, die beiden gehören in die Familie der Dämonen. Sie sind geboren aus Gottlieb Biedermann selbst: aus seiner Angst, die sich ergibt aus seiner ­Unwahrhaftigkeit. Natürlich gilt das nicht nur für den ­Bourgeois: aus der permanenten Diskrepanz zwischen Phraseologie (welcher auch immer) und Realität wächst das Unheil langsam, aber sicher. Warum unaufhaltsam? Da ist im­ mer ein kleiner Spalt, wo die Dämonen, wenn Gottlieb redet, ihren Fuß hineinstellen können, grinsend: Der geht lieber zugrunde, als dass er seine kleinen feigen Falschheiten auch nur sich selber zugibt. Schlimm ist allerdings, dass auch die Nachbarn von Gottlieb Biedermann voraussichtlich zugrunde gehen: da hört die Komödie auf.

Unsere Lese­empfehlung

Steven Levitsky/ Daniel Ziblatt: Wie Demokratien sterben. Und was wir dagegen tun können. Deutsche Verlags-Anstalt 2018.

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& Julia Schauspiel von WI L L IA M S HA K E S P E A R E Regie E L IAS P E R R I G Ausstattung MAT TH IAS M Ü L L E R Premiere am 20. Juni 2020 Großes Haus 92


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Sie gelten als das berühmteste Liebespaar der Welt, Romeo und Julia, deren Liebe wegen der erbitterten Feindschaft ihrer Elternhäuser keine Chance hatte. Ihre Geschichte hat unzählige Literaten, Musiker und bildende Künstler inspiriert — schon vor Shakespeare. Aber erst der grandiose Dichter hat sie 1597 mit seinem Drama zum Paar aller Paare und unsterblich gemacht. Seit Generationen sind die beiden Veroneser Adelsfamilien Montague und Capulet verfeindet, ohne dass sich noch irgendjemand erinnert, worin eigentlich die Ursache besteht. Immer wieder stören blutige Auseinandersetzungen zwischen Angehörigen beider Geschlechter den städtischen Frieden. Da begegnen sich auf einem Maskenball die Kinder der beiden Familien – Romeo, ein Montague, und Julia, eine Capulet. Sie verlieben sich auf den ersten Blick ineinander, wohl wissend, welche Probleme auf sie zukommen:

is n g n ä h r e V h c l e »Oh w , n e b e i r t e g n a h hat mic d den ärgsten Fein .« n e b e i l u z e t s h c i aufs zärtl


fragt Julia. Beide bitten Pater Lorenzo, sie heimlich zu trauen. Der Pater lässt sich darauf ein, hofft er doch durch die Hochzeit auf eine Versöhnung der Familien. Doch Gewalt bringt immer neue Gewalt hervor. Schon am nächsten Tag gibt es eine blutige Eskalation der Fehde zwischen Montagues und Capulets. Tybalt, Julias Cousin, tötet während eines Streits Mercutio, den besten Freund Romeos. Außer sich vor Zorn und Schmerz ersticht Romeo daraufhin Tybalt. Julias Familie verlangt den Tod Romeos. Heimlich verbringen die jungen Liebenden eine einzige Nacht miteinander.

l l a g i t h c a N e i … d e r a h c w r e s L »E ie d t h c i n d n u versucht Julia ihren Liebsten noch bei sich zu behalten, der im ersten Morgengrauen fliehen muss. Unterdessen planen Julias Eltern die Verheiratung ihrer Tochter mit Graf Paris, der um

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…«,

ihre Hand angehalten hat. Schon am nächsten Tag soll Pater Lorenzo die Trauung vornehmen. Doch Julia möchte lieber sterben, als einem anderen als Romeo anzugehören. Das tragische Ende der Geschichte ist bekannt. Durch unglückliche Verstrickungen überlebt keiner der beiden Liebenden, die sich so rasend und kompromisslos in ihre Leidenschaft hineingestürzt haben – gegen die Enge der gesellschaftlichen Konvention, gegen die Angst, nur ihren Herzen und der Stimme der Freiheit gehorchend. Und so ist diese große Liebe, die trotz aller Tragik stärker ist als die Gewalt, ein Symbol der Hoffnung. Bis heute sind Romeo und Julia ein Synonym für die bedingungslose Liebe, die sich über alle Schranken hinwegsetzt.

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SEKUNDÄR LITERATUR DIE PLÖTZLICHKEIT JAN KOTT DER LIEBE Bei Shakespeare ist die Plötzlichkeit der Liebe immer überwältigend. Die Faszination auf den ersten Blick, die Vergiftung vom ersten Sich­berühren der Hände. Die Liebe stürzt herab wie ein Habicht, die Welt versinkt, die Liebenden sehen nur sich. Bei Shakespeare erfüllt die Liebe das ganze Wesen, ist Verzückung und Begierde.

EINE SO ABSOLUTE PASSION HAROLD BLOOM Was wollte Shakespeare für sich selbst als Dramatiker erreichen, als er dieses Stück schrieb? Das Tragische fiel ihm nicht so ohne weiteres in den Schoß, und doch konnten alle Lyrizismen des Stücks und das komische

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Genie des Autors jene katastrophale Morgendämmerung, die Tod und Finsternis bringt, nicht aufhalten. Mit nur wenigen Änderungen hätte Shakespeare »Romeo und Julia« in ein heiteres Stück von der Art des »Sommernachtstraums« verwandeln können. Den jungen Liebenden hätte die Flucht nach Mantua oder Padua gelingen können, und sie wären nicht den unglückseligen Verhältnissen in Verona oder schlechtem Timing oder kosmologischen Antagonismen, die ihre Macht behaupteten, zum Opfer gefallen. Aber eine solche Travestie wäre uns unerträglich, und auch Shakespeare hätte es nicht über sich gebracht:

assion P e t u l o s b Eine so a o und Julia ome R n o v e i cht i wie d n h c i s t die. rträg ö e v m o K r e Genre d m e d t i m Das bloß Sexuelle passt für die Komödie, aber der Schatten des Todes macht das Erotische zum Gegenstand der Tragödie. Shakespeare versagte sich in »Romeo und Julia« alle Ironie im Stil Chaucers, dafür nahm er sich eine Erkenntnis zu Herzen, die Chaucer in seiner »Erzählung des Ritters« gestaltet hatte, nämlich, dass wir andauernd Verabredungen einhalten, die wir nicht getroffen haben.

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LIEBE IN EINER FLÜSSIGEN SVEN H I LLEN KAMP WELT Zwei Feinde kennt die Liebe. Der eine hat die gesamte Geschichte hindurch die größte Beachtung gefunden; Dramen, Romane, Filme handeln von ihm. Es ist der Zwang. Die Liebe wurde behindert durch höhere Gewalten, Interessen und Abhängigkeiten. Der andere Feind ist kaum je wahrgenommen worden. Er war kein Feind der Liebe von Anfang an, im Gegenteil, er gilt als ihr Begründer und lenkender Geist. Zum Feind wurde er erst mit der Zeit. Es ist die Freiheit. Die Liebe kann nicht nur an ihren UnmögIichkeiten scheitern, sondern auch an ihren Möglichkeiten, nicht nur an fremden Interessen, auch an den Interessen der Liebeswilligen, an den Liebesinteressen, nicht nur an höheren Gewalten, auch an der Gewalt eines sich als frei und originell verstehenden Bewusstseins.

möglich n u d ir w e b ie L Die Epoche, in der r e in e in icht mehr n n e h c s n e M ie d iner Ordnun e s u a n e h c e r b s au n müssen te p u a h e b r h e m sich nicht nen sagen, ih ie d , te h c ä M gegen haben, wie sie zu leben rn in der sie von e d n o s eiheit sind r F r e d in n a n Begin S E K U N DÄ R

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ng,

Eine Epoche, in der Freiheit absolut geworden ist. Natürlich existieren noch Mächte in dieser Welt. Doch keine nimmt den Menschen mehr die Verantwortung für ihr Leben ab. Keine trifft Entscheidungen für sie. Die Gesellschaft hat sich ebenso verändert wie einst im Übergang vom Mittelalter zur Moderne. Im Mittelalter hatte der Mensch einen festen Platz in einer gesellschaftlichen und göttlichen Ordnung. In der Moderne stand der Mensch im Konflikt mit der gesellschaftlichen und göttlichen Ordnung. Er behauptete sich gegen sie, wälzte sie um, wuchs über sie hinaus. Wenn er von Freiheit sprach, meinte er eine Freiheit, die sich gegen eine Ordnung behaupten musste. Beide, Mittelalter und Moderne, sind Zeiten eines Miteinanders gewesen, eines Bezogenseins auf andere, in Liebe oder in Feindschaft und Kampf. Im Mittelalter lebte der Mensch weitgehend in Harmonie mit den Anderen, seinen Herren und Untertanen, seinem Gott. In der Moderne kämpfte er mit den Anderen – seinen rebellischen Untertanen, seinen tyrannischen Herren, einem paradoxen, irrsinnigen Gott. Der Mensch scheint frei, sich selbst zu wählen, die Anderen zu wählen, die eigene Ordnung zu bestimmen. Er scheint unbegrenzte Möglichkeiten zu haben. Doch jeder Mensch versagt vor seinen unbegrenzten Möglichkeiten. Keiner erreicht, was er erreichen könnte. Noch vor nicht langer Zeit befand der Mensch sich im Kampf mit der Ordnung. Heute befindet der Mensch sich vornehmlich im Kampf mit sich selbst. Auch wenn er mit anderen lebt, ist er einsam, einsam in diesem Kampf.

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auben l G n e d n en habe h c s n e loren, M r e v e Die i g o l nis, zio r o e S d e n l l i a H n s a haft al c s l l e s e G an die lles Feste. an a aft? h c s l l e s e G :» Sie sagen s gibt es nicht!« o etwa S Jetzt glauben sie an die Macht der Psychologie, an die Gesellschaft als Möglichkeit. Sie leben in einer flüssigen Welt. Sie glauben an die Bewegungsfreiheit: jeder Mensch kommt überall hin, hinein und nach oben. Jeder glaubt, er könne es schaffen. Ruhm, Reichtum, Gesundheit, Kreativität. Die Liebessuchenden glauben, sie könnten die Liebe finden – wenn sie nur gründlich genug suchten und hart an sich selbst arbeiteten.

Unsere Leseempfehlung Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde, Pantheon 2015.

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Romeo und Julia; seite 92– 101

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MALIN KEMPER

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SASCHA KIRSCHBERGER

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WINNIE RICARDA BISTRAM

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MAREK EGERT

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lärm um komödie von william shakespeare

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wiederaufnahme am 08. oktober 2019 grosses haus

regie Tobias Wellemeyer musikalische leitung Jan Kersjes ausstattung Tanja Hofmann

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Der Krieg ist aus. Zeit, sich den schönen Dingen des Lebens zuzuwenden. Don Pedro, Prinz von Aragon, reist nach gewonnener Schlacht zufrieden gen Heimat und macht Station im Haus von L ­ eonato, Gouverneur von Messina. In seinem Gefolge sind die tapferen Lords Claudio und Benedikt, die sich auf dem Feld große Verdienste erworben haben. Als Claudio die schöne Hero, die Tochter des Gouverneurs, wiedersieht, entflammt seine Liebe zu ihr neu, die schon vor dem Krieg heimlich begann. Doch so mutig er im Kampf ist, so schüchtern ist er, wenn’s um Frauen geht. Am liebsten würde er auf der Stelle um ihre Hand anhalten, aber er traut sich nicht. Don Pedro hilft seinem Glück auf die Sprünge, und schon bald soll die Hochzeit sein. Wenn da nicht Don P ­ edros ständig missgelaunter Stiefbruder Don John etwas dagegen hätte … Der selbstsichere Benedikt hingegen, der davon überzeugt ist, dass alle Frauen in ihn verschossen sind, will am liebsten bis an sein Lebensende Junggeselle bleiben. Er könne nicht lieben, behauptet er. Und trifft an Leonatos Hof auf sein weibliches Pendant, die schlagfertige Beatrice. DIE WÜRDE LIEBER IHREN HUND KLÄFFEN HÖREN, ALS DASS EIN MANN IHR INS OHR SÄUSELT, DASS ER SIE LIEBT. 107


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Gewitzt schießt sie ihre verbalen Giftpfeile gegen die Männerwelt, insbesondere gegen Benedikt, und der kontert nicht minder scharfsinnig. Aber schon bald werden ihre Mitmenschen den Eindruck nicht los, DASS SICH LIEBT, WAS SICH G ­ EGEN­S EITIG MIT GROSSEM ­V ERGNÜGEN UND IMMER NEUEN PROVOKATIONEN ÄRGERT. * * * »Viel Lärm um nichts« ist eine leichtfüßige und leb­hafte Komödie über den Kampf zwischen den Geschlechtern und ein Loblied auf die Gleich­berechtigung: Beatrice ist eine frühe Feministin, die sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen lässt, erst recht nicht von ­einem Mann. Und Benedikt liebt genau diesen Eigensinn und den scharfen Verstand, mit dem sie ihm Paroli bietet. Ihre Wortgefechte gehören zu den witzigsten und geistreichsten Polemiken über Ehe und Liebe, die Shakespeare geschrieben hat. Nicht zuletzt deshalb gehört diese Komödie aus dem Jahre 1600 zu den besten aus der Feder des Großmeisters der Darstellungen menschlicher Irrungen und Wirrungen.

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SCHAUSPIEL IN DER BOXX


DIE LACHER LICHE FINSTER NIS Schauspiel von Wolfram Lotz

Premiere am 25. April 2020 BOXX

Regie, Bühne Holle Münster (Prinzip Gonzo) Ausstattung Hanna Lenz

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Eigentlich wollte Ultimo Michael Pussi Fischer werden. Als er aber mit seinem kleinen, zer­ beulten Boot vor der somalischen Küste in See stach, merkte er: »Das Meer war völlig leer«. Wo­ von sollte er leben? So fasste er den Entschluss, an der Hochschule Mogadischu Piraterie zu studieren und bestand das Studium mit einer sehr guten Note. Doch gleich der erste Überfall mit seinem winzigen Boot auf einen deutschen Frachter ging schief. Und jetzt muss sich Ulti­ mo Michael Pussi vor einem deutschen Gericht in Hamburg verantworten: »Ich habe das Recht zu erzählen, wie ich zu dieser Tat gekommen bin, denn ich möchte damit an ihr Verständnis appel­lieren für unsere Lage, die uns dazu zwingt …«, erklärt er und spricht der Einfachheit halber Deutsch. Zur gleichen Zeit fährt Hauptfeldwebel ­Oliver Pellner mit Unteroffizier Stefan Dorsch auf dem Fluss Hindukusch (in diesem Stück ist der Hindukusch kein Gebirge, sondern eben ein Fluss) durch die Wildnis, um Oberstleutnant Karl Deutinger zu finden. Der war als Kopf einer dreiköpfigen Spezialeinheit in geheimer Mission unterwegs, und soll im Wahnsinn seine beiden Kameraden umgebracht haben. Auf ihrer Fahrt passieren sie ein italienisches Blauhelmcamp, dessen Kommandant Lodetti mit dem Ord­ nungssinn der »Eingeborenen« nicht klarkommt und auch sonst sehr mit seiner Situation hadert: »Können Sie sich das vorstellen? Wir sitzen hier mitten im Kriegsgebiet, aber wir bekommen 113


nichts davon mit, weil wir hier weder Fernsehen noch Internet haben.« Und sie begegnen Reve­ rend Carter, einem lüsternen Priester, der auf christlicher Mission unterwegs ist, um vor allem gegen das Verhüllungsgebot exotischer Schön­ heiten vorzugehen. Bevor die beiden Handlungsstränge zusammen­ geführt werden, kommt es noch zu einigen absurd anmutenden Begebenheiten, die ­immer wieder mit Humor und Ironie den ernsten Hinter­ grund der Geschichte(n) brechen. Schon der Titel zeigt die Paradoxie des Textes. Die Fins­ ternis, von der Lotz erzählt, ist alles andere als l­ächerlich. Trotz allem gibt es sehr viel zu lachen, obwohl uns in diesem klugen, doppel­ bödigen Stück immer wieder vorgeführt wird, dass die Krisenherde von heute Ergebnisse des ­Kolonialismus und der aktuellen ­westlichen Wirt­schaftspolitik sind. Die Angst vor der Fins­ ternis ist unsere Furcht vor dem Fremden, das in unsere Welt einbricht. »Die lächerliche Finsternis« basiert auf Joseph Conrads »Herz der Finsternis« und Francis Ford Coppolas »Apocalypse Now« und wurde ursprünglich als Hörspieltext konzipiert. Das Stück wurde 2015 mit dem Nestroy-Theaterpreis ausgezeichnet und von der Zeitschrift »Theater heute« zum »Deutschsprachigen Stück des Jah­ res« gewählt. Das Theater Heilbronn inszeniert dieses Stück als Kammerspiel für den Abend­ spielplan der BOXX. 114


SEKUNDARLITERATUR

DIE VERDAMMTEN DIESER ERDE Frantz Fanon Los, meine Kampfgefährten, es ist besser, wenn wir uns sofort entschließen, den Kurs zu ändern. Die große Nacht, in der wir versunken waren, müssen wir abschüt­ teln und hinter uns lassen. Der neue Tag, der sich schon am Horizont zeigt, muß uns standhaft, aufgeweckt und entschlossen antreffen. Unsere Träume, unseren alten Glauben und unsere Freundschaften aus der Zeit vor dem Leben müssen wir aufgeben. Verlieren wir keine Zeit mit sterilen ­Litaneien oder ekelhafter Nachäfferei. Verlassen wir dieses ­Eu­ropa, das nicht aufhört, vom Menschen zu reden, und ihn dabei niedermetzelt, wo es ihn trifft, an allen Ecken der Welt. Ganze Jahrhunderte lang hat Europa nun schon den Fortschritt bei anderen Menschen aufgehalten und sie für seine Zwecke und zu seinem Ruhm unterjocht; gan­ ze Jahrhunderte hat es im Namen seines angeblichen „geistigen Abenteuers“ fast die gesamte Menschheit erstickt. Seht, wie es heute zwischen der atomaren und der geistigen Auflösung hin und her schwankt. Und trotzdem kann man von ihm sagen, daß es alles erreicht hat. Mit Energie, Zynismus und Gewalt hat Europa die Führung der Welt übernommen. Seht, wie der Schatten seiner Monumente sich ausbreitet und vergrößert. Jede Bewegung Europas hat die Grenzen des Raumes und 115


des Denkens gesprengt. Europa hat jede Demut, jede Bescheidenheit zurückgewiesen, aber auch jede Fürsor­ ge, jede Zärtlichkeit. Nur beim Menschen hat es sich knauserig gezeigt, nur beim Menschen schäbig, raubgierig, mörderisch. Brüder, wie sollten wir nicht begreifen, daß wir etwas Besseres zu tun haben, als diesem Europa zu folgen. Dieses Europa, das niemals aufgehört hat, vom Men­ schen zu reden, niemals aufgehört hat, zu verkünden, es sei nur um den Menschen besorgt: wir wissen heute, mit welchen Leiden die Menschheit jeden der Siege des europäischen Geistes bezahlt hat. Los, Genossen, Europa hat endgültig ausgespielt, es muß etwas anderes gefunden werden. Wir können ­heute alles tun, vorausgesetzt, daß wir nicht ­Europa nachäffen, vorausgesetzt, daß wir nicht von der Begier­ de besessen sind, Europa einzuholen.

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REALISMUS, MOTOR DES TEXTES Wolfram Lotz Ich kann mir kein anderes Schreiben für mich vorstel­ len, nein, mehr, ich kann kein anderes Schreiben richtig finden, als das REALISTISCHE Realismus meint für mich aber eben nicht eine bestimmte Form der Darstellung, sondern ein unbedingtes INTERESSE FÜR DIE WIRKLICHKEIT Zunächst also gerade keine Frage der Form, sondern eine der Schreibherangehensweise Alle Kunst, alles Schreiben, das für mich von Be­ deutung ist, hat darin seinen letzten Grund Dagegen: Autoren, die sich beim Schreiben ausschließ­ lich oder vor allem danach sehnen, ihre Erzählung möge möglichst GUT FUNKTIONIEREN FEINDE Von diesen Leuten aber wird ja gerade so oft der Begriff des Realismus benutzt, gemeint ist damit fast immer nur: Form unsichtbar werden lassen, angeblich für den Inhalt, als gäbe es das eine ohne das andere Wo Form unsichtbar wird, ist sie trotzdem da nur eben: ALS KONVENTION und nur deshalb: unsichtbar Es gibt keinen Realismus, in dem die Form unsichtbar ist, die Form ist in jeder tatsächlich realistischen Litera­ tur spürbar anwesend, und also auf irgendeine Weise: künstlich Und gerade der Wunsch nach Realitätsabbildung verlangt für mich nach Verwandlungen, denn im Text liegt die äußere Realität ja nicht mehr in ihrer ursprünglichen Materialität vor, sondern als Spra­ che, also in einer völlig anderen Physik, und wenn ich eben nicht nur über die Realität reden will, sondern wenn ich sie ABBILDEN möchte, muss ich diese völlig andere Textur bedenken, muss ich VERWANDELN, um das Jeweilige in dieser 117


ganz anderen Form dennoch genau so sichtbar zu machen Der Schreibende ist dann Realist, wenn er das jeweils Geschriebene gegenüber dem Abzubildenden als immer nicht ausreichend erkennt, und: und das ist das Wichti­ ge: Sich in keinem Zustand damit abfindet Offenheit ist eben kein Zustand, sondern eine UNAUFHÖRLICHE AKTIVITÄT Und so verstehe ich für mich auch die Ironie: Nix Relativierung, sondern noch Widerspruch zum BIS JETZT Gesagten, Gemeinten, auffindbar überall draußen und also nicht wegzulassen als Realist, sondern eben: Praxis des realistischen und also möglichst infiniten Wahrnehmens und Denkens Dem entgegen steht aber: Die Konvention der Erzählung. Da referieren die Dinge nämlich nicht mehr auf die Realität des eigenen Welterlebens, sondern das »Richtig« wird von der Erzähltraditi­ on in einem gerufen, ganz vorlaut. Diese Stimme ist die große Gefahr, ich sitze ihr ständig auf. Meine Aufgabe als Schreibender: Sie erkennen und dann nicht auf sie hören, oder zurückfragen: Warum denn? Nein, so nicht, Freundchen Die Erzählung geht halt nie so, wie sie bisher ging

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16.05.2020 STREITBAR_DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS PUBLI KUM SGESPRÄCH I M ANSCH L U S S A N D IE VO R S T E L L U N G

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die lächerliche finsternis; seite 112– 119

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MUSIKTHEATER / TANZ


P RO M ET H E U S BALLETT VON STIJN CELIS MUSIK VON LUDWIG VAN BEETHOVEN

UND LORENZO BIANCHI HOESCH

GASTSPIEL BALLETT DES SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATERS PREMIERE AM 16. OKTOBER 2019 GROSSES HAUS

CHOREOGRAFIE STIJN CELIS BÜHNE SEBASTIAN HANNAK KOSTÜME CATHERINE VOEFFRAY 122


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rometheus aus dem Geschlecht der Titanen hat die Götter provoziert. Nach der griechischen Mythologie hat er die Menschen erschaffen und sie gelehrt, selbständig zu sein und sich ihres Verstandes zu bedienen. Und er hat ihnen das Feuer zurückgebracht, das Zeus ihnen entzogen hat. Zur Strafe wurde Prometheus an einen Felsen im Kaukasus gekettet, wo ein Adler täglich von seiner ­Leber fraß. Der Mythos um diesen gigantischen Freigeist und Menschenfreund hat unzählige Dichter, Denker und Künstler inspiriert.

ENDE DES 18. JAHR­H UNDERTS WURDE PROMETHEUS GAR ZUM IDEAL ALL JENER, DIE VOM ENDE DER ALTEN MACHTSTRUKTUREN TRÄUMTEN UND AN DIE ­AUFKLÄRUNG DES MENSCHEN GLAUBTEN. Auch der gefeierte Ballettmeister des Wiener Hoftheaters, Salvatore Viganò, nahm sich des Stoffes an, und die Musik für das neue Ballett komponierte niemand 123


Geringeres als Ludwig van Beethoven, einer der konsequentesten Verfechter dieser Idee. Vom Prometheus-Thema war er so Feuer und Flamme, dass er das Werk binnen 14 Tagen aufs Notenpapier schrieb. Die Uraufführung von Viganòs Ballett »Die Geschöpfe des Prometheus« – in dem Prometheus kein Feuer, sondern die Künste zu den Menschen bringt – fand am 28. März 1801 statt. Sie war so erfolgreich, dass das Ballett insgesamt 29 Mal aufgeführt wurde – eine für die damalige Zeit sehr hohe Zahl an Vorstellungen. Leider ist das Libretto verschollen, und wir haben keine Informationen über Viganòs Choreografie. Aber Beethovens ­ Musik ist geblieben. Vor allem die Ouvertüre wird häufig im Konzert­saal gespielt. Sie ist im Gesamt­ werk dieses Komponisten von außerordentlicher Bedeutung. Denn hier formen sich das musikalische Genie und die Leidenschaft, die in seinem späteren sinfonischen Werk zum Markenzeichen werden. Passagen aus dem »Prometheus«Fundus finden sich insbesondere in der »Eroica«, Beethovens dritter Sinfonie, die der Komponist dem damals als Hoffnungs­ träger empfundenen Titanen Napoleon gewidmet hat. Als sich Napo­leon allerdings 124


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tijn Celis, Ballettdirektor des Saarlän­ dischen ­Staatstheaters und einer der re­ nom­ miertesten Choreografen unserer Tage, wird zu Beet­ hovens »Prometheus«-Musik ein neues Ballett erarbeiten und die Idee einer ­Erweckung der Menschen durch die Künste tän­ zerisch ­ergründen. Nach der Uraufführung in Saar­brücken am 5. Oktober 2019 wird die Choreo­ grafie im Beethoven-Jahr 2020 anlässlich des 250. ­ ­ Geburtstags des Komponisten auch in Bonn gezeigt werden – vorher allerdings wird sie in Heilbronn im Großen Haus zu sehen sein.

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PREMIERE

PROMETHEUS

1804 selbst zum Kaiser krönte und seinen Allein­herrschaftsanspruch durch­setzte, zer­ riss Beethoven diese Widmung.


SEKUNDÄRLITERATUR.

BALLETT MIT KONKRETEM GEGENWARTSBEZUG? LEWIS LOCKWOOD

In einem zeitgenössischen Theaterprogramm wird ­»Prometheus« als ein »Heroisches, alle­gorisches Ballett« bezeichnet. Der hier gebrauchte Ausdruck »heroisch« wurde später mit dem Finale der »Eroica« assoziiert, in dem BEET­H OVEN das Material des Ballett-Finales erneut verwendete, und tatsächlich scheint die Identität von Ballett- und Sinfoniethema die alle­gorische Funktion in beiden Werken zu bestätigen. Allerdings ist der Prometheus des Balletts nicht der rebellische Titan, der der Menschheit das Feuer schenkte und von Zeus zur Strafe dafür an einen Felsen gebunden wurde, wo ein G ­ eier von seiner immer wieder nachwachsenden L­ eber fraß. Ebenso wenig ist er der monumentale Prometheus von AISCHYLOS, auch nicht der Prometheus von GOETHE oder SHELLEY, der sich gegen die Götter behauptet.

DIESER PRO­M ETHEUS AGIERT VIELMEHR ALS AUFKLÄRUNGS­P HILOSOPH UND LEHRER, DER DEN UN­G EBILDETEN UND UNWISSEN­D EN »GE­S CHÖPFEN« VERNUNFT UND ERKENNT­N IS BRINGT —

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PREMIERE

Freilich mag in VIGANÒS Werk auch ein Subtext mit konkretem Gegenwartsbezug stehen. Um 1800 war NAPOLEON BONAPARTE Gesprächsthema in ganz Europa. Als militärischer Held war er durch seine Blitzsiege in Toulon und in Italien zu hohem Ruhm gelangt und im Alter von erst 25 Jahren Oberbefehlshaber der französischen ­Armee geworden. Italienische Patrioten verehrten Bonaparte als den Vorkämpfer ihres langen Widerstandes gegen die Österreichische Despotie, und 1797 bejubelte ihn der Poet VINCENZO MONTI in einer epischen Dichtung mit dem bezeichnenden Titel »Prometeo« als Befreier von Italien. Bedenkt man nun, dass ­Beet­hoven ursprünglich plante, Bonaparte seine Dritte Sinfonie nicht nur zu widmen, sondern den französischen General auch zum Namensträger des Werkes zu erheben, so erscheint es durchaus denkbar, dass er mit der Übernahme des »Prometheus«Finales in den 4. Satz dieser Sinfonie eine Verbindung zwischen Prometheus als mythischem Befreier der Menschheit und Napoleon als einem modernen Helden ziehen wollte. Dem widerspricht nicht, dass der Weg von »Prometheus« zur ­»Eroica« nicht unmittelbar, sondern über die Klaviervariationen op. 35 führte, die ihrerseits wiederum den Grundstein für seine ersten konkreten Ideen zu dieser Sinfonie legten.

PROMETHEUS

­R OUSSEAUS EDLE W ­ ILDE AUF DER BÜHNE DES BALLETTS, MÄNNER UND FRAUEN IM ­Z EITLICHEN VORFELD VON ­B ILDUNG UND ­Z IVILISATION.


DER FEUERRAUB DES PROMETHEUS

PREMIERE

PROMETHEUS

EUGEN DREWERMANN

Ja, aber warum muss dann dieser Vorgang, der doch den Menschen praktisch überhaupt erst zum Menschen macht, erscheinen wie ein Diebstahl? Nun, deshalb, weil mit »Prometheus« etwas in die Natur einbricht, das so noch niemals war: planendes Handeln, schlussfolgerndes Denken, die Entdeckung kausaler Zusammenhänge, ein Abgleich zwischen dem Nutzen eines erstrebten Zieles und den dafür zu erbringenden Einbußen – »Vorbedacht« eben; und eine solche Haltung ist dringend erfordert, weil es in der Natur nichts umsonst gibt. Kultur und Menschlichkeit sind – im Bild des Prometheus, sehr im Gegensatz etwa zur biblischen Schöpfungsgeschichte! – nicht einfach die Gaben eines gütigen Gottes, sie können, ja, sie müssen inmitten einer ungütigen Welt, die den Menschen umgibt, weit eher gesehen werden als Errungenschaften, die mühsam und trickreich der Wirklichkeit abgetrotzt werden. die Aneignung von etwas »Göttlichem«, über das nun die Menschen verfügen.

DER FEUERRAUB DES ­» PROMETHEUS« – DAS IST HISTORISCH DER PROZESS DER BEWUSST­­W ERDUNG SELBER, – die Aneignung von etwas »Göttlichem«, über das nun die Menschen verfügen.

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Oper von LUDWIG VAN BEETHOVEN

ID EL

Musikalische Leitung GMD TIMO HANDSCHUH Regie DIETR ICH W. HILSDOR F Bühne DIETER R ICHTER Kostüme R ENATE SCHMITZER

Gastspiel THEATER ULM

Premiere am 05. November 2019 Großes Haus

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Nur eine einzige Oper schrieb Ludwig van Beethoven. Aber was für eine! Sein »Fidelio« ist eine gigantische Ode an die Freiheit, ein Bekenntnis gegen jede Art von Terror und Tyrannei, eine Parabel über den Missbrauch politischer Ideen. Im fulminanten Finale mit Pauken und Trompeten hören wir schon Anklänge an den jubelnden Schlusschor aus Beethovens neunter Sinfonie, die »Ode an die Freude«. Diese Oper ist ein Meilenstein in der Musikgeschichte und fordert uns bis heute heraus, über das Politische im Privaten nachzudenken. Denn es sind ganz private Motive, die Leonore zu einer Befreierin der Unterdrückten werden lassen. Ihr Mann Florestan sitzt unschuldig im Staatsgefängnis von Sevilla. Don Pizarro, der Gefängnisgouverneur, fürchtet ihn, denn Florestan weiß um dessen skandalöse Machenschaften. Pizarro will ihn langsam verhungern lassen. Leonore verkleidet sich als Mann, nennt sich Fidelio und bekommt Arbeit beim Gefängniswärter Rocco. Dessen Tochter Marzelline verliebt sich in den neuen Angestellten ihres Vaters. Und Leonore, alias Fidelio, muss das Täuschungsmanöver aufrechterhalten, um als zukünftiger »Bräutigam« von Marzelline das Vertrauen ihres Vaters zu gewinnen. Schließlich nimmt Rocco seinen Gehilfen mit an jenen Ort, wo die politischen Gefangenen sitzen und wo sie auch ihren Mann vermutet. 131


Als sie ihn das erste Mal sieht, erkennt sie die ausgehungerte Gestalt nicht. Aber sie verspricht:

»Wer du auch seist, ich will dich retten, bei Gott, du sollst kein Opfer sein!« Unterdessen hat Don Pizarro Nachricht ­erhalten, dass sich der Minister, der von misshandelten Opfern politischer Willkür erfahren haben will, zu einem Gefängnisbesuch angekündigt hat. Jetzt muss alles ganz schnell gehen. Pizarro muss sich dieses Gefangenen entledigen, befiehlt ihn ermorden zu lassen und lässt schon sein Grab schaufeln. Als Pizarro letztlich selbst Florestan töten will, weil es kein anderer für ihn tut, wirft sich Fidelio dazwischen:

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PREMIERE — FIDELIO

»Töte ihn nicht – erst musst du sein Weib töten! « Der Kontrast zwischen dem düsteren Kerker, den Qualen der Unterdrückung und dem Licht der Freiheit ist auch in der Musik eindrucksvoll zu hören. Die Stärke dieser ethisch-moralischen Idee in Verbindung mit der musikalischen Kraft und Schönheit von Beethovens Partitur machen ­»Fidelio« so einzigartig unter den großen Werken der Opernliteratur. Auch wenn Beethoven bekennen musste: »Dieses mein geistiges Kind hat mir vor allen anderen die größten Geburtsschmerzen, aber auch den größten Ärger gemacht.« Neun Jahre lang hat er sich nach der Uraufführung 1805 in Wien, die beim Publikum durchfiel, immer wieder daran abgearbeitet. Vier Ouvertüren hat er geschrieben, bevor das Werk am 23. Mai 1814 in Wien zum ersten Mal in seiner endgültigen, dann aber frenetisch gefeierten Version erklang.

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SEKUNDÄR LITER ATUR

DAS PRINZIP HOFFNUNG HANS MAYER

Wahrster Ausdruck des Prinzips Hoffnung hingegen im »Fidelio« ist die große Arie der Leonore: Nummer 9 der Partitur, Rezitativ und Arie. Beethovens Leonore ist weit stärker die Verkörperung einer Idee als einer sinnlichen Menschlichkeit.

Leonore bedeutet die Vermenschlichung des Prinzips Hoffnung. Dies kann und sollte man nicht mit interesselosem Wohlgefallen als Höhepunkt eines schönen Opernabends entgegennehmen.

Es ist nicht bloßer Schein, was hier gesagt und gesungen wird. Pizarro ist wirklich, ist in jedem Augenblick auch unseres Daseins nach wie vor lebendig. Er hat überlebt; auch er, denn in dieser Oper »Fidelio«, die sich aufrichtet gegen den Tod, darf keiner umkommen, auch nicht der Mörder.

In dieser Oper Beethovens bricht immer wieder die Wirklichkeit durch: vielleicht nur hier im gesamten Bereich der musikalischen Dramatik. Natürlich war es auch Erbaulichkeit, neben wirklicher Emotion, wenn man nach zwei Weltkriegen eine »Weihe des Hauses« auf dem neu entstehenden Theater immer wieder mit drei Werken zu wagen versuchte: mit dem »Nathan«, der »Iphigenie«, dem »Fidelio«. Der schrecklichen Wahrheit dieser drei dramatischen Gebilde hielt man dabei nur selten stand. Man wollte nicht erkennen, dass Lessings Nathan am Schluss nach wie vor draußen bleibt bei der allgemeinen Verbrüderung; dass das Wahrheitsgebot der Iphigenie, wobei es um Leben und Sterben geht, nicht eingelöst zu werden pflegt; dass auch die Hoffnung Beethovens und seiner Leonore immer wieder enttäuscht werden kann. 134


PREMIERE — FIDELIO

EIN GETARNTES FREIHEITSSTÜCK GÜNTHER ANDERS

Aber wenn der »Fidelio« missverstanden, nämlich nur applaudiert wird, und von jedermann applaudiert werden kann, so hat das auch inhaltliche Gründe. Der Kampf zwischen Freiheit und Unfreiheit bleibt tatsächlich so unbestimmt, dass niemand seinen Beifall zu versagen braucht. Von den Motiven, Zielen, Hoffnungen der Bosheit, gegen die Leonore kämpft, wissen wir nichts. Und eben so wenig, wofür Florestan, das Opfer, gestanden hatte, warum er im Kerker sitzt, und weshalb er so plötzlich verschwinden soll. Das Moralische bleibt also ganz und gar negativ. Nur dass er zu Unrecht unfrei ist, erfahren wir; nicht positiv, was er als »Recht« erachtet und für welche Art von Freiheit er gelebt hat. Völlig expositionslos beginnt die Oper also mitten in der Fabel, gewissermaßen im zweiten oder dritten Akt: mit der Tatsache der Strafe, nicht mit der, dann bestraften, Tat. Das klingt freilich, als ginge es im »Fidelio« um nichts, und das zu behaupten, wäre natürlich Unsinn.

Wir wissen ja, dass es um ungeheuer viel geht: dass die Oper ein Veto ist gegen die Behandlung der Person als Sache; eine Apotheose der Menschenrechte; und eine Apologie der Empörung gegen Willkür. Aber da die Oper eben expositionslos anhebt, nur von der Idee der Freiheit handelt, bleibt sie so unbestimmt, dass, weil kein Bejahender etwas Bestimmtes bejaht, jeder sie bejahen kann. Natürlich war diese Unbestimmtheit politisch geboten. Ein ungetarntes Freiheitsstück wäre eine Unmöglichkeit gewesen. Und ein, noch so getarntes, Freiheitsstück statt irgendeines Zauberlibrettos zum Vorwurf einer Oper zu wählen, das war 135


SEKUNDÄR LITER ATUR

gewiss eine Tat. Aber gewiss ist eben auch, dass diese Tarnung die Oper verharmlost hat: unter Hitler konnte sie genauso gespielt und beklatscht werden wie ehemals und heute. Ja, selbst zu Beethovens Zeit war sie harmlos: die Tatsache, dass man 1814, gewiss nicht ohne Metternichs Einverständnis, für die drei Monarchen Franz, Friedrich Wilhelm III. und Alexander, also für die drei Garanten der europäischen Unfreiheit, die sich in Wien trafen, gerade »Fidelio« als Gala-Oper ansetzte, ist abenteuerlich.

Wenn man aber den drei Monarchen nicht zutraute, zu spüren, worum es in der Oper geht, warum sollten wir von den Heutigen so viel tieferes Verständnis erwarten?

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

Fidelio; seite 130– 137

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SVEN-MARCEL VOSS

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STEFAN EICHBERG

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ANJA BOTHE

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HANNES RITTIG

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LA

TRA VIATA OPER VON GIUSEPPE VERDI

GASTSPIEL PFALZTHEATER KAISERS­ LAUTERN

PREMIERE AM 20. FEBURAR 2020 GROSSES HAUS

In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln

MUSIKALISCHE LEITUNG UWE SANDNER REGIE RENÉ ZISTERER BÜHNE AGNES HASUN KOSTÜME MARCEL ZABA

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M

it einer Kurtisane zu v ­ erkehren, gehört für Männer der besseren Gesellschaft zum guten Ton und steigert sogar ihr An­sehen, denn die schönen Halb­weltdamen ver­ leihen ihre Gunst nicht an jeden.

Aber darf man sie auch lieben?

A

Violetta Valéry ist eine Edel­kurti­ sane, eine selbstbewusste Frau, die mit Herren aus den höchsten Kreisen auf Augenhöhe verkehrt. Aus Anlass ihrer scheinbaren Ge­ nesung von einer schweren Krank­ heit gibt sie einen Ball. Alles, was Rang und Namen hat, feiert bei ihr. Da wird ihr sehr zum Missfallen ihres aktuellen Liebhabers Baron Douphol der junge Alfredo Ger­ mont vorgestellt. Die Liebe trifft die beiden wie ein Blitzschlag, und schon kurze Zeit später gibt Violetta ihre professio­nelle ­Distanz auf. Sie werden ein Paar, ziehen zusammen und ge­nießen ihre Zweisamkeit. PREMIERE

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LA TR AVIATA


Eines Tages erhält Violetta in Ab­ wesenheit Alfredos Besuch von dessen Vater Giorgio Germont. Er verlangt von ihr, auf die Liebe des Sohnes zu verzichten, damit die Familienehre wiederhergestellt und Alfredos Schwester standes­ gemäß verheiratet werden kann. Schweren Herzens willigt Vio­letta ein, zumal sie weiß, dass sie an der tödlichen Tuberkulose leidet. Sie hinterlässt Alfredo einen Ab­ schiedsbrief, in dem sie behauptet, in ihr altes Leben zurückkehren zu wollen. Alfredo ist rasend vor Schmerz und eilt ihr hinterher. Auf einem Ball trifft er sie in den Ar­ men ihres früheren Liebhabers und beschimpft sie vor aller Augen als Hure. Als Giorgio Germont seinem Sohn Monate später seine Intrige gesteht und Alfredo zurück zu Vio­ letta stürmt, ist es bereits zu spät. — Bei der Uraufführung von »La Tra­ viata« (dt. »die vom Weg Abgekom­ mene«) 1853 in Venedig reagierte das Publikum zunächst entsetzt. 144


Denn diese skandalöse G ­ eschichte über eine Kurtisane, die noch dazu in ihrer unmittelbaren Gegenwart spielte, fanden sie unerhört. Doch schon mit der zweiten Aufführung 1854, ebenfalls in Venedig, eroberte die leidenschaftliche Musik die Zu­ hörer, auch wenn sie das Libretto von Francesco M ­ aria ­Piave i­ mmer noch ablehnten. ­Verdi schrieb diese Oper in nur 45 T ­ agen, nach­ dem er »Die Kameliendame« von ­Alexandre Dumas dem Jüngeren 1852 gelesen und auch gesehen hatte. Dumas verarbeitete darin seine eigene Affäre mit der Edel­ kurtisane Marie Duplessis, die 1847 an Tuberkulose gestorben war. Der ursprünglich geplante Titel der Oper lautete »Amore e Morte« ­(Liebe und Tod). Und tat­ sächlich schuf der Meister der musi­kalischen Seelenmalerei für diese Extremsituationen mensch­ lichen Seins eine Musik, die bis heute unvergleichlich schön ist und »La Traviata« zu einer der ­erfolgreichsten Opern der Musik­ geschichte macht. PREMIERE

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LA TR AVIATA


Der Mensch in der Vielschichtig­keit seines Charakters und in seiner ge­sell­schaft­­lichen Verwurzelung Wolfgang Markgraf

Mit Beginn der fünfziger Jahre trat Verdi in eine neue Periode seines Schaffens ein, deren Tendenz er am 1. Januar 1853 in einem berühm­ ten Brief mit den Worten umschrieb:

»Ich wünsche neue, große, schöne,

abwechslungsreiche, kühne Stoffe. Kühn bis zum Äußersten, neu in der Form, und bei alledem gut komponierbar.«

Damit wird ein Programm umrissen, das zwar keinen radikalen Bruch gegenüber dem bisherigen Schaffen bedeutet, wohl aber eine neue Akzentsetzung erkennen lässt. Die Fortsetzung des Briefes weist verdeutlichend auf »Rigoletto« hin und bezeichnet dessen Sujet ausdrücklich als Prototyp jener neuartigen Stoffe, nach denen Verdi nun suchte. So wird das Endziel seiner Neuorientierung am klarsten aus der Betrachtung seiner folgenden Opern zu erkennen sein. Soviel aber sei vorweggenommen: es ist der Mensch in der Vielschichtigkeit seines Charakters und in seiner gesellschaftlichen Verwurzelung, dem sich Verdis Interesse nun stärker und intensiver als 146


S E K U N D Ä R L I T E R A T U R

bisher zuwendet. Ansätze zu psychologischer Vertiefung waren auch in den bisherigen Opern des Meisters schon zu beobachten gewesen. Doch herrschte in den Werken seiner »Galeerenjahre« grundsätzlich noch eine Menschendarstellung, die sich am Typus orientierte. Das Interesse galt nicht so sehr dem Menschen als Charakter als vielmehr der Schilderung erregender Ak­tionen, wobei der Akzent oft auf der nationalen Thematik lag. Ganz sicher resultiert Verdis nun beginnende Neu­orien­tie­ r­ung nicht allein aus seinem Reiferwerden als Mensch und Künstler, sondern sie hat ihre Wurzeln zu einem ganz wesentlichen Teil in der politischen Situation Italiens zu Beginn der fünfziger Jahre. Sie hängt zusammen mit jener allgemeinen Resignation, die damals, nach der misslungenen Revolution, überall um sich griff und in der Kunst zu einer vorläufigen Abkehr von aller unmittelbar freiheitlich-revolutionären Thematik führte.

Bei Verdi bedeutet diese Abkehr

freilich nicht Flucht ins Unverbindliche und schon gar nicht in einen ausweglosen Pessimismus, sondern sie führt ihn über die Vertiefung ins Menschliche zu einer Entschleierung des Gesellschaftlichen, wie sie so intensiv in der italienischen Oper bis dahin unbekannt war.

Mit dem Spürsinn des genialen

­Dramatikers begreift Verdi den mensch­ lichen Charakter als Produkt der Verhält­ nisse, in die er gestellt ist und gewinnt

PREMIERE

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LA TR AVIATA


damit seiner Kunst nicht nur eine unerhörte menschliche Vertiefung ab, sondern stößt zu­ gleich zu jenem psychologischen Realismus vor, der seine reifen Werke kennzeichnet.

Schon im Frühjahr 1851 hatte Verdi den Roman »Die Kamelien­dame« von Alexandre Dumas d. J. gelesen, die erschütternde, nur wenig romanhaft umkleidete Erzählung vom Leben und Sterben jener Alphonsine Duplessis, die, aus einfachsten ländlichen Verhältnissen stammend, zur gefeiertsten Schönheit von Paris emporstieg, durch ihren Charme und Geist so berühmt wurde, dass kein Geringerer als Franz Liszt von ihr sagte, sie sei »die vollkommenste Verkörperung der Frau, die jemals gelebt habe« — und die dann, erst dreiundzwanzigjährig, einsam und verlassen an Schwindsucht starb. Dieser unmittelbar aus dem Leben geschöpfte Stoff hatte Verdi sofort gefesselt: Glanz und Elend einer jener Halbweltdamen, die im Paris des zweiten Kaiserreichs so sehr das Bild der Gesellschaft bestimmten, zum Inhalt einer Oper machen, das entsprach genau seiner Vorstellung von einem kühnen und doch wahren Sujet. Bestärkt wurde er in seiner Begeisterung für diesen Stoff, als er Anfang 1852 in Paris die dramatisierte Fassung des Buches, die Dumas wegen des großen Romanerfolges hergestellt hatte, auf der Bühne sah. Sofort nach seiner Rückkehr nach Sant’ Agata entwarf er zusammen mit Piave das Szenarium für die Oper, die er, ohne allerdings ihr Sujet zu verraten, dem venezianischen Impresario Marzari für die Frühjahrsspielzeit 1853 anbot.

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

LA Tr aviata; seite 142– 149 PREMIERE

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LA TR AVIATA


DER TOD UND DAS MADCHEN TANZSTÜCK VON STEPHAN THOSS

MUSIK VON FRANZ SCHUBERT, EZIO BOSSO, PHILIP GLASS UND THOMAS LARCHER

CHOREOGRAFIE, BÜHNE UND KOSTÜME STEPHAN THOSS KOSTÜMMITARBEIT ELENI CHAVA

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PREMIERE AM 27. FEBURAR 2020 GROSSES HAUS


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s ist eines der meist­inter­pretier­ ten Sujets in der Kunstgeschichte überhaupt: Der Tod und das Mädchen. »Der Tod einer schönen Frau ist wahrlich das poetischste Thema der Welt«, schrieb Edgar Allan Poe. Das Mädchen steht für Liebe, Schönheit, Fruchtbarkeit, Zukunft. Sein Tod wird als besonders grausam empfunden. Doch auch als tröstlicher Freund, der endlich Ruhe spendet, oder gar als erotischer Verführer begegnet der personifizierte Tod in der Kunst den Mädchen oder jungen Frauen. »Bin Freund, und komme nicht, zu strafen/ Sey guthes Muths! ich bin nicht wild/ Sollst sanft in meinen Armen schlafen«, heißt es in Matthias Claudius Gedicht »Der Tod und das Mädchen« aus dem Jahre 1775. Diesen Achtzeiler vertonte Franz Schubert in einem gleichnamigen Lied für Singstimme und Klavier. 1817 komponierte er sein wunderschönes Streichquartett Nr. 14 in d-Moll »Der Tod und das PREMIERE

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DER TOD UND DAS MÄDCHEN


Mädchen«. Dieses wiederum war für den Choreografen Stephan Thoss, den Ballettintendanten des Mannheimer Nationaltheaters, Inspiration für sein gleichnamiges abendfüllendes Tanzstück.

I

m Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Mädchens vom Kind zur jungen Frau, das in der Geborgenheit seiner Familie heranwächst und sich in seinem Bemühen, sich abzunabeln und der gleichzeitigen Sehnsucht nach Geborgenheit inmitten der ambivalenten Gefühlswelten der Pubertät befindet. Es ist fasziniert von einem älteren Jungen und seiner Gang, stürzt sich hinein in die rauschhafte erste Liebe und in den Sog unterschiedlichster Verlockungen, die es nicht mehr beherrscht und die es in den Grenzbereich zwischen Leben und Tod treiben. In der Gefahr von den Freunden allein gelassen, steht der Tod der jungen Schönen zur Seite: verführerisch, unerbittlich, zärtlich.

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M

it Stephan Thoss verbindet das Theater Heilbronn schon seit vielen Jahren eine enge Zusammen­ arbeit. Wie schon seine Wiesbadener Compagnie formt er nun auch seine jungen, charismatischen Tänzer­innen und Tänzer in Mannheim zu einem erstklassigen Ensemble, das bravourös das anspruchs­volle Bewegungs­ vokabular des Chef­choreo­grafen umsetzt. In Mannheim hatte »Der Tod und das Mädchen« im November 2017 seine von Kritikern wie Publikum gleichermaßen gefeierte Premiere. Nun gastiert das große Handlungsballett von Stephan Thoss auch in Heilbronn.

PREMIERE

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DER TOD UND DAS MÄDCHEN


S E K U N DÄ R L I T E R AT U R .

FASZINIERENDE WIRKUNG INA BRÜTTING

Es ist die A M B I VA LE NZ VON ZÄRT­L ICH­ K E IT U N D G R AU­SA M­K E I T, die dem Sujet Der Tod und das Mädchen seine faszinierende Wirkung verleiht. Dabei ist das Bild des Todes an der Seite einer jungen Frau nur eine von vielen möglichen Darstellungen, das Phänomen menschlicher Sterblichkeit in der Kunst zu thematisieren. In frühen Totentanzabbildungen etwa gesellt sich der Tod zu den Menschen und tanzt mit ihnen. Nicht nur werden hier Personen aller Stände gemeinsam präsentiert und so die Gleichheit aller vor dem Tod zum Ausdruck gebracht, sondern dem tanzenden Tod wird auch eine ihm fremde Vitalität verliehen. Später entfernen sich die Interpretationen von der Darstellung einer Gruppe und rücken das Schicksal des Individuums in den Vordergrund, wobei die Kombination von ›Knochenmann‹ und unschuldigem Mädchen den wohl schärfsten Kontrast erzeugt. Bilder Munchs oder Dalís, Gedichte von Goethe und Claudius sowie das Kunstlied und Streichquartett Schuberts belegen die aus diesem ungleichen Paar erfahrene Inspiration.

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Stephan Thoss’ Interpretation konzentriert sich ebenfalls auf ein einzelnes Schicksal und erzählt die Geschichte eines Mädchens. Doch verzichtet Thoss in seinem Tanzstück darauf, die Gegensätzlichkeit von Tod und Mädchen auszureizen. V IE L M E H R S TE HT DE R GE DA NK E I M M I TTE L­­PU NK T, W I E NA H SICH L E BE N U N D TOD SE I N KÖNNE N, DA S S S I E ­E I NA NDE R B E DI NGE N UN D G EM EI N S A M DE N ­R HYTHMU S DES LE B E NS VE R ­A NTWORT EN. Um die Spannung der Gegensätzlichkeit, die der Thematik als solcher bereits innewohnt, auch auf musikalischer Ebene zu reflektieren, verbindet Thoss’ Konzept die Musik Schuberts mit Arbeiten dreier zeitgenössischer Komponisten. Neben den beiden Sätzen des d-Moll Streichquartetts werden noch weitere Kompositionen Schuberts verwendet, und so ist vor allem der erste Teil von dessen kammermusikalischen Werken geprägt, die dazu dienen, die Familie und den sie später überschattenden Tod zu charakterisieren. Für die Sehnsüchte des Mädchens, dessen Begegnung mit dem Jungen und die Erlebnisse im Kreise der Jugendlichen bilden Kompositionen Ezio Bossos die ideale Atmosphäre, während Werke von Thomas Larcher und Philip Glass der Sphäre der Schwebe und Erinnerung kontrastreiche Klangfarben verleihen. Der letzte Ton gehört erneut Schubert, wenn das Stück mit eben jenem Erlösung verheißenden Satz des d-Moll Quartetts ausklingt und das Mädchen sanft in die Arme des Todes sinkt.

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DER TOD UND DAS MÄDCHEN


DER TOD UND DAS MÄDCHEN M AT T H I A S C L AU D I U S

DA S M Ä D C H E N Vorüber! Ach, vorüber! Geh wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh, Lieber! Und rühre mich nicht an.

DE R T OD Gieb Deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund, und komme nicht, zu strafen, Sey gutes Muths! Ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

der tod und das mädchen; seite 150– 157 PREMIERE

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DER TOD UND DAS MÄDCHEN


Die lustige Witwe OPE RE T T E VO N F R AN Z LEHÁR

G A S T S P IEL THEAT ER H EID EL B ERG MUSIK ALISCH E LEITU N G D AV ID E P ERNIC ENI / JOHANNES Z IM M ERM A NN INSZE NIE R U N G H O L G ER S C H U LT Z E BÜH NE M A RC EL K EL L ER KOSTÜM E ERIK A L A ND ERT INGER CH ORE OG R AF IE K AT I FA RK A S

P REM IERE A M 26 . M ÄR Z 2020 G RO S S ES H AU S 158


Die lustige Witwe

Vor einigen Jahren waren Graf Danilo und Hanna, damals ein einfaches Mädchen vom Lande, sehr ineinander verliebt. Die Familie des Grafen verhinderte die Verbindung aus Standesgründen. Danilo sucht seither Ablenkung bei den Grisetten im Maxim. Und die hübsche Hanna heiratete einen reichen Mann, Gawrili, den Staatsbankier von Pontevedro, der jedoch kurz nach der Hochzeit starb und sie zur reichen Witwe machte. Seither ist Hanna nicht nur wegen ihrer Schönheit und Intelligenz bei den Männern sehr begehrt, sondern vor allem wegen ihres Reichtums. Jetzt ruhen sogar alle Hoffnungen Pontevedros auf ihr und ihren Millionen. Denn dem kleinen Balkanstaat droht die Pleite. Auf einem rauschenden Fest in der Pariser Vertretung von Pontevedro erwartet der Hausherr Baron Mirko Zeta die ebenso reiche wie lustige Witwe. Er möchte unbedingt verhindern, dass sie, die häufig in Paris weilt, einen Mann von außerhalb heiratet und ihr Geld ins Ausland bringt. Baron Zeta möchte sie mit dem begehrtesten Junggesellen von ­Pontevedro verkuppeln – mit dem Gesandtschaftssekretär Graf ­Danilo. Nicht ahnend, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, die einer neuen Verbindung sehr im Wege steht. Mit hintergründigen Andeutungen und durchaus eindeutigen Zweideutigkeiten schwebt das balzende Paar durch die Handlung. Ist sie willens,

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Die lustige Witwe

ist er bockig, geht er auf sie zu, stößt sie ihn zurück. Und dann gibt es noch einige andere amouröse Verwicklungen, bis die beiden sich endlich in die Arme sinken und singen:

»Lippen schweigen, ’s flüstern Geigen, hab mich lieb« Als Bernhard Herzmansky Senior, der Chef des Musikverlags Doblinger, dem damals noch unbekannten Komponisten Franz Lehár mit einem Vorschuss aus der Patsche half und sich damit die Rechte an dessen nächster Operette sicherte, hätte er sich wohl kaum träumen lassen, welchen Triumphzug »Die lustige Witwe« antreten würde. Die Premiere am 30. Dezember 1905 im Theater an der Wien unter Lehárs eigener Leitung läutete nicht weniger als eine neue Ära des Genres ein, in der das Werk innerhalb kürzester Zeit schwindelerregende Aufführungsrekorde errang. Schmissige Melodien und eine selbstbewusste Frau, die das Heft des Handelns in der Hand behält, sorgen bis heute für den Erfolg der »lustigen Witwe«.

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Sekundärliteratur.

Die Liebe lieben, das Leben leben Volker Klotz

Operette wurde lächerlich, als sie nichts mehr zu lachen hatte. Das Auf und Ab ihrer Geschichte bis zur buchstäblichen Liquidation im Tränenrinnsal der Endzwanziger-Jahre zeigt überdeutlich: sie gedeiht nur unter der Devise, die Johann Strauß in schlendernden Dreivierteln einen Sopran verkünden lässt: »Ich liebe die Liebe – Ich lebe das Leben.« So macht sich diese Gattung alles, was die Sinne erfüllt, zu eigen. Nicht als äußeres Objekt, das in dieser oder jener einmaligen Verkörperung zu ergreifen wäre, sondern, laut Schulgrammatik, als inneres Objekt. Solchem inneren Objekt, hat man es grundsätzlich erfasst, ist nur noch nachzukommen:

DIE LIEBE LIEBEN, DAS LEBEN LEBEN.

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Wer diese Operettenlosung beherzigt, tut es in einem doppelten Sinn, der den Gegensatz von Wunsch und Wirklichkeit, von Begehren und Ausführen, sogar von Subjekt und Objekt in schöner Illusion erlöschen lässt.

DENN LIEBE LIEBEN, LEBEN LEBEN, HEISST BEIDES AUF EINMAL: SIE VOR SICH ZU HABEN UND IN SICH ZU HABEN; DORTHIN ZU STREBEN UND SCHON DORT ZU SEIN. Gerade Lehár, eh er die pseudoernsten Innerlichkeiten seiner späten Zeit erklingen ließ, hat sich an diese ernsthaft unernste Auffassung vom inneren Objekt gehalten. Auch seine Personen lieben die Liebe, leben das Leben. Und: sie tanzen das Tanzen.

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Sekundärliteratur.

Vom Behaglich-Wiener­­ischen ins ­ Mondän-Internationale Bernard Grun

DAS ABSOLUT NEUARTIGE DER »LUSTIGEN WITWE« LAG IN DER OFFENEN EROTIK IHRES SUJETS UND IN DER INGENIÖSEN KÜHNHEIT, MIT DER DIE VIBRIERENDE SINNLICHKEIT DER HANDLUNG MUSIKALISCH INTERPRETIERT WURDE. Von dem Augenblick an, da gleich zu Beginn Valen­cienne, die »anständ’ge Frau«, Gattin des senilen Gesandten, ihren Liebhaber Rosillon betört, indem sie ihn wissen lässt, dass sie es mit der Ehe genau nehme und »derlei Aventüren« um keinen Preis mehr riskiere – bis zu Danilos letztem »Lippen schweigen, ’s flüstern Geigen: hab’ mich lieb«, singen die hundert Melodien der Partitur von nichts als Wünschen und Begierden, Passionen und Trieben, Umarmungen und Küssen. Die lebenslustige Kanzonette vom Maxim, der Übergang in Hannas Entreelied von der slawischen Mazurka zur pariserischen valse lente, der

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Sekundärliteratur.

jubelnde G-Dur-Anfang des »Ballsirenen«-Walzers und sein schmachtender Mittelteil »Wie die Blumen im Lenze erblühn«, die aufsteigende Kantilene des »Vilja«-Liedes, die elementare Robustheit des »Weiber«-Marsches und das verwegene Locken in Rosillons unwiderstehlichem Sechsachtel-Rhythmus vom »Kleinen Pavillon« – sie bilden einen einzigen, andauernden, rauschenden Strom von Einfällen sublimster Prägung. Das Ungewohnte an Lehárs Thematik wurde durch die frappante Individualität seiner Orchesterbehandlung ins Vielfache gesteigert. Da gab es keine noch so kühne Klangkombination, die er nicht gewagt hätte: Orchesterfarben, wie sie im symphonischen Werk der Richard Strauss, Mahler und Debussy aufgeklungen waren, gehörten plötzlich zur Operettenpalette. Diese für die Operette überraschend fremdartige Ausdrucksweise hob die »Lustige Witwe« und mit ihr das Genre Operette aus dem BehaglichWienerischen ins Mondän-Internationale. Ob Lehár dabei übers Ziel geschossen und sich und seine Nachfolger auf einen Irrweg geleitet habe, ist eine theater-ästhetische Streitfrage. Die dramaturgische Essenz der »Lustigen Witwe« – die Amerikaner haben sie in die lapidare Formel gekleidet: Boy meets girl, boy loses girl, boy gets girl – wurde zum Erfolgsrezept für eine ganze Bühnenkultur. Dies darf weder dem Komponisten noch seinem Librettisten als Schuld angerechnet werden.

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

die lustige witwe; seite 158–165


C O M PA N Y

COMPANY Musical von STEPHEN SONDHEIM und GEORGE FURTH GASTSPIEL TFN – THEATER FÜR NIEDERSACHSEN Musikalische Leitung ANDREAS UNSICKER Regie WERNER BAUER Ausstattung ESTHER BÄTSCHMANN Choreografie ANNIKA DICKEL Premiere am 22. MAI 2020 Großes Haus

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SURPRISE! Robert wird 35, und seine Freunde haben eine Überraschungsparty für ihn organisiert. Die fünf verheirateten Paare, in sehr unterschiedlichen Phasen ihrer Beziehungen steckend, und drei seiner Liebschaften wünschen dem New Yorker Single, dass er nun endlich »die Richtige« findet. Und natürlich haben sie die passenden Ratschläge parat, wie man das anstellt. Doch Robert wünscht sich beim Ausblasen der Kerzen auf der Geburtstagstorte – gar nichts.

Reihum besucht der Single seine Freunde, und tatsächlich beginnt für ihn eine Reise durch die Höhen und Tiefen menschlicher Beziehungen. Denn das viel gepriesene Eheleben ist ja nicht nur Friede, Freude, Eierkuchen, sondern auch das Feld vielfältiger Konflikte, Ängste und Enttäuschungen. Zwei langjährige Partner leben ungeahnte Aggressionen aus, das scheinbar perfekte Paar steht in Wirklichkeit vor der Trennung, das gemeinsame, drogengeschwängerte Schwelgen in Jugenderinnerungen zeigt nur die Ernüchterung der Gegenwart, und dann ist da noch eine Braut, die sich nicht traut. Ist es das wirklich alles wert? Am Ende trifft Robert eine Entscheidung für sich. Und bläst alle Kerzen auf der Torte aus.

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C O M PA N Y

Stephen Sondheim gehört mit zu den besten und erfolgreichsten lebenden Musicalautoren. Mit »Company« bringt das Theater für Niedersachsen einen seiner Klassiker auf die Bühne. Das Musical bietet vor Witz sprühende Dialoge, fantastische Songs und diesen typischen SondheimSound, den das Heilbronner Publikum schon aus »Into the Woods« und »Sweeney Todd« kennt. Die Regie liegt in den Händen von Werner Bauer, der im letzten Jahr für seine Regie zu »Erwin Kannes – Trost der Frauen« mit dem Deutschen Musical Theater Preis ausgezeichnet wurde. Nach dem großen Erfolg von »Die Addams Family« freuen wir uns, die einzige Repertoire-Musical-Company Deutschlands aus Hildesheim wieder zu Gast am Berliner Platz zu haben.

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S E KU N D Ä R L I T E R AT U R

EIN MUSICAL FÜR ERWACHSENE DAVID BENEDICT Die Schriftstellerin Helen Gurley Brown überraschte 1962 ganz Amerika. Drei Wochen nach der Veröffentlichung hatte sich »Sex und der weibliche Single«, ihr Ratgeber für junge Frauen, die bindungslose Unabhängigkeit suchen, mehr als zwei Millionen Mal verkauft und begann über Nacht die Haltung einer ganzen Generation zu Ehe und Familie zu beeinflussen. Aber auch wenn die Buchhandlungen glücklich darüber waren, etwas Neues verkaufen zu können, sah das am Broadway ganz anders aus. Insbesondere in den traditionell familienfreundlichen Musicals, in denen die Sexualpolitik ausgesprochen konservativ war. Im April 1968 bekam die geistige Haltung in den Musicals schließlich Risse, als der gegenkulturelle »Let-itall-hang-out«-Hit »Hair« von Downtown an den Broadway wechselte, aber das war ein einmaliger Ausrutscher. Ein wirklicher Wandel trat genau zwei Jahre später mit »Company« ein – Musik und Liedtexte von Stephen Sondheim. Ausnahmen bestätigen zwar die Regel, aber: DIE STEREOTYPE FORMEL FÜR EIN MUSICAL WAR SCHON IMMER »BOY GETS GIRL – DER JUNGE KRIEGT AM ENDE DAS MÄDCHEN«. IN »COMPANY« IST ES NUN ABER SO, DASS DER JUNGE NICHT EINMAL DAS MÄDCHEN SUCHT. 169


S E KU N D Ä R L I T E R AT U R

Stattdessen ist Bobby, die Hauptfigur, ein Mann mitten im bombigen, modernen Manhattan: sein sorgloses Leben könnte man mit »Sex in the City und der männliche Single« beschreiben. Nun ertappt sich Bobby aber an seinem 35. Geburtstag dabei, wie er auf »diese verrückten Leute, meine verheirateten Freunde« blickt und sein eigenes Leben auf den Prüfstand stellt: Wo im Leben steht er? Wohin will er? Sind Bindung und Beziehung etwas, das er um jeden Preis vermeiden möchte? Sollte er nicht endlich ans Heiraten denken? Die Idee zu dem Musical kam von einer Reihe von Einaktern des Schauspielers und Autors George Furth, die sich um Paarbeziehungen und Außenseiter drehten. Sondheim ermutigte Furth, die Stücke dem Regisseur Harold Prince zu zeigen, der wiederum schnell erkannte, dass sie ein guter Ausgangspunkt für ein Musical waren. Nachdem entschieden wurde, die ganzen außenstehenden Singles zu einer Figur, Bobby, zusammenzufassen, bekam das Projekt Flügel. Das Ergebnis war cool, unübersehbar urban und ein frischer Wind am Broadway. »COMPANY« SEZIERTE DIE ZEITGENÖSSISCHE EHE UNTER EINEM MIKROSKOP UND WURDE, WIE SCHOCKIEREND, EIN MUSICAL FÜR ERWACHSENE.

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Die knallharte Analyse der Geschlechterbeziehungen hatte Schärfe und Biss, was nicht jeder und jedem gefiel. Aber 20 Monate Laufzeit und sechs Tony Awards, darunter für das Beste Musical, zementierten den guten Ruf des kreativen Teams und beförderten insbesondere Stephen Sondheims Karriere als Komponist und Textdichter. Mehr als alles andere sind es die Songs aus Sondheims erstem wirklich reifem Werk, die für die zahllosen Inszenierungen des Musicals in dem halben Jahrhundert seit der Uraufführung 1970 verantwortlich sind.

SINGLE-SEIN HEIDE SOLTAU Der Begriff »Single« ist ein US-Import der Siebziger Jahre und bedeutet eigentlich nichts anderes als einzeln, unverheiratet, ledig. Eigentlich. Dass sich das Wort in Deutschland durchsetzen konnte, geschah nicht nur, weil Amerikanismen hierzulande seit jeher »gut kommen«. Das neue Wort transportierte auch einen neuen Inhalt. Mit Singles waren jüngere Menschen gemeint, die bewusst, also freiwillig allein lebten und keine feste Liebesbeziehung unterhielten.

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S E KU N D Ä R L I T E R AT U R

Nicht nur ältere Herrschaften, von denen man nichts anderes erwartet, 70-jährige Omas und 85-jährige Onkels, neigen dazu, Lebensform und Liebesleben gleichzusetzen, sondern auch aufgeklärte Bekannte und Freunde. Aus dem Allein-in-einer-Wohnung-Leben wird dann ein Allein-ohne-Liebe-Leben. SOBALD DIE LIEBESVERHÄLTNISSE NICHT TRANSPARENT SIND, SOBALD DIE SINGLES EBEN NICHT ÜBER EINE FESTE, MÖGLICHST VORZEIGBARE BEZIEHUNG VERFÜGEN, SONDERN »EXKLUSIVERE MODELLE« BEVORZUGEN, REAGIEREN DIE LIEBEN FREUNDINNEN UND FREUNDE OFT GANZ TRADITIONELL. Auch jene, die sich sonst für progressiv halten. Wo durchsickert, dass die Singles eine Geliebte oder einen Geliebten haben, müssen sie damit rechnen, neugierig ausgefragt zu werden. Ob sie eifersüchtig seien oder ob sie unter den eingeschränkten Möglichkeiten des Liebesverhältnisses leiden? Dabei scheinen sich die Gesprächspartner vor allem für Quantitäten und nicht für Qualitäten zu interessieren.

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company; seite 166– 173

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TOBIAS D. WEBER

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NILS BRÜCK

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JUDITH LILLY RAAB

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ROMY KLÖTZEL

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KATJA

KABANOVA Oper von LEOŠ JANÁČEK nach dem Schauspiel »Gewitter« (1859) von

ALEXANDER NIKOLAJEWITSCH OSTROWSKIJ

In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln

GASTSPIEL THEATER HEIDELBERG Musikalische Leitung DIETGER HOLM Regie ANDREA SCHWALBACH Bühne ANNE NEUSER Kostüme FRANK LICHTENBERG Premiere am

01. JULI 2020 Großes Haus 178


Am Ufer der Wolga lebt Katja mit ihrem Mann Tichon im Hause ihrer reichen Schwiegermutter, der Witwe Kabanicha. Um einen Keil zwischen das junge Ehepaar zu treiben, sendet diese den Sohn auf eine zweiwöchige Reise zum Markt nach ­Kasan. Tichon steht völlig unter dem Einfluss ­seiner herrsch- und eifersüchtigen Mutter und lässt die verzweifelte Katja trotz ihres Flehens, nicht abzureisen oder sie zumindest mitzunehmen, allein zurück. Während seiner Abwesenheit drangsaliert Kabanicha ihre Schwiegertochter. Schließlich kann Katja den dauernden Druck nicht mehr ertragen und der Versuchung nicht mehr widerstehen. Sie trifft sich heimlich mit dem jungen Boris Grigorjewitsch, der, in Moskau aufgewachsen und inzwischen verwaist, unter der Tyrannei seines Onkels leidet. Zwei einsame, unfreie Seelen treffen auf­ einander, und Katja verliert sich selbst und ihre moralischen Ansprüche. Zwei Wochen später entladen sich während eines nächtlichen Gewitters die Spannungen: Katja fällt ihrer argwöhnischen Schwiegermutter zu Füßen und gesteht in aller Öffentlichkeit den Ehebruch. Unter Blitz und Donnerschlägen und von ihrem Gewissen gequält, flüchtet sie zur Wolga. Werden ihr zurückgekehrter Ehemann oder ihr verzweifelter Geliebter sie aufhalten können?

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KATJA KABANOVA

Katja Kabanova ist eine der großen dramatischen Frauengestalten der Opernliteratur. Sie sucht nach Freiheit, Zuneigung und Liebe inmitten einer bigotten kleinbürgerlichen Gesellschaft. Die Oper basiert auf dem Schauspiel »Gewitter« des russischen Dichters Alexander N. Ostrowskij, das von Janáček allerdings stark gekürzt wurde. Neben »Jenůfa« (2005/06 am Theater Heilbronn) ist »Katja Kabanova« sein bedeutendstes Bühnen­ werk. Der Komponist selbst beschrieb es als »voll Musik aus der Tiefe des Herzens«. Nicht von ungefähr findet sich eine Parallele in der Biografie des Komponisten, der seiner Geliebten in einem Brief gestand: »Es war dein Bild, das ich in Katja Kabanova sah, als ich die Oper komponierte.«

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SEKUNDÄRLITERATUR

Intonationen gesprochener Sprache MILAN KUNDERA

Ein kleiner, schnauzbärtiger Mann mit dichtem weißen Haar spaziert mit einem aufgeschla­ genen Heft in der Hand herum und notiert die Äußerungen, die er auf der Straße hört, in Notenschrift. Das war seine Leidenschaft: die lebendige Sprache in Noten zu fassen; er hinterließ an die hundert solcher lntonationen der gesprochenen Sprache. Die sonderbare Tätigkeit stufte ihn in den Augen seiner Zeit­ genossen bestenfalls unter die Käuze und schlimmstenfalls unter die Naiven ein, die nicht verstanden, dass die Musik eine schöpferische Leistung und nicht eine naturalistische Nachah­ mung des Lebens ist.

DIE FRAGE LAUTET JEDOCH NICHT: SOLL MAN DAS LEBEN NACHAHMEN ODER NICHT? DIE FRAGE LAUTET: SOLL EIN MUSIKER DIE EXISTENZ DER KLANGWELT AUSSERHALB DER MUSIK ANERKENNEN UND SIE STUDIEREN? Was Janáček bei seinen Untersuchungen zur gesprochenen Sprache in erster Linie inter­ essierte, war nicht der spezifische Rhythmus

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KATJA KABANOVA

der (tschechischen) Sprache, ihre Prosodie (in Janáčeks Opern finden sich keine ­Rezitative), sondern der Einfluss, den die momentane psy­ ch­ische Verfassung des Sprechenden auf die gesprochene Intonation hat; er versuchte, die Semantik der Melodien zu verstehen; indem Janáček das Verhältnis zwischen Intonation und Emotion erforschte, erlangte er als Komponist eine einzigartige psychologische Hellsichtig­ keit; sein wahrhaft psychologischer Furor hat sein ganzes Werk geprägt; deswegen hat er sich speziell der Oper zugewandt, denn dort konnte sich die Fähigkeit, Emotionen musika­ lisch zu definieren, besser als anderswo ver­ wirklichen und bewähren.

Familienversklavung, schlimmer als alles! MAX BROD

Textvorlage ist Ostrowskijs Drama »Gewitter«, eine russische »Madame Bovary«.

WIE IN FLAUBERTS MEISTERROMAN ZENTRIERT SICH DIE GANZE HANDLUNG UM DEN EHEBRUCH EINER ROMANTISCH VERANLAGTEN FRAU, DIE DEN DRUCK IHRES KLEINLICHEN WIDERWÄRTIGEN MILIEUS NICHT MEHR LÄNGER ERTRAGEN KANN. 182


Die Romantik der Madame Bovary ist vorwie­ gend poetisch-genießerisch, die der Katja Kabanova religiös-innig (wiewohl der Bovary natürlich religiöse Züge nicht fehlen). Das Sympathische der beiden Figuren ist ihr selbst­ verständlicher Adel. Durch ihr bloßes Dasein protestieren sie gegen die Enge ihrer Umge­ bung. Diese Umgebung ist der Französin ge­ genüber als Langeweile, Philistrosität, Pfuscher­ tum gezeichnet. Auf Katja lastet mehr. Sie ist versklavt. Familienversklavung, schlimmer als alles! Ein schwacher Mann, dessen Mutter, die ­Kabanicha, die eigentliche aktive Kraft des Wer­ kes ist. Sie herrscht durch eine Konvention der sogenannten guten Sitte, die nur alte Sitte ist. Ihr unbeschränkter Absolutismus in der Familie wirkt wie ein verkleinertes, aber treues Abbild der hemmungslosen Zarenmacht, die Russland knechtet. Wie von oben Regierung, Beamten­ gewalt, Popenaberglauben, so drückt in der Sphäre des Hauses das älteste Familienmitglied auf die Hausgenossen. Die alte Kabanicha ist mehr als das übliche Gespenst der »bösen Schwiegermutter«. In ihr ist das zaristische Russland mit seiner Moral unbedingten Befeh­ lens und Gehorchens symbolisiert. Sehr wesentlich unterscheiden sich der fran­ zösische Roman und das russische Drama (die übrigens zwar in derselben Generation, doch ohne Beziehung aufeinander entstanden sein mögen) im Abschluss.

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KATJA KABANOVA

Frau Emma Bovary geht an Enttäuschung und eigentlich auch (diese Bitterkeit entspricht dem skeptischen Wesen Flauberts) an finanziellen Schwierigkeiten zugrunde. Katja ist nicht ent­ täuscht. Boris gehört ihr ganz. Es ist überhaupt kein äußerer Anlass, der sie zu Boden wirft.

KATJA STIRBT VON INNEN HERAUS, SIE ERTRÄGT EINFACH DIE SÜNDE UND LÜGE NICHT. Gerade im Tode ist sie rein und lieblich wie nur je. Sie tötet sich (fast so wie Kleists Penthesilea) durch das Wort. Sie hält die Belastung ihres Ge­ wissens nicht aus. Ohne dass man ihr irgend­ wie auf der Spur wäre, ohne dass die Gefahr einer Entdeckung bestände, wirft sie sich ihrem Manne und ihrer Todfeindin, der Kabanicha, zu Füßen, um vor allem Volk ihre Untreue einzu­ gestehen und öffentlich Bestrafung zu fordern. Diese große Szene des öffentlichen Geständ­ nisses ist es, die Janáčeks »Katja« mit seiner »Jenůfa« psychologisch verbindet.

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P PR RE EM M I ER E RE N KGORM OÖ SD S ES I E NHHAUS AUS

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ALLES

WAS

SIE WOLLEN KOMÖDIE VON MATTHIEU DELAPORTE UND ALEXANDRE DE LA PATELLIÈRE REGIE HERBERT HERRMANN BÜHNE STEPHAN FERNAU KOSTÜME NORA VON COLLANDE GASTSPIEL KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM MIT NORA VON COLLANDE UND HERBERT HERRMANN PREMIERE AM 10. OKTOBER 2019 IM KOMÖDIENHAUS 188


»Es regnet in mein Wohnzimmer«, so stellt sich der neue Hausbewohner Thomas seiner über ihm lebenden Nachbarin Lucie vor. Trotz des Malheurs mit ihrer überlaufenden Badewanne, deren Wasser immerhin seine Decke durchtränkt, bleibt er freundlich und zuvorkommend. Sie hingegen ist grantig, weil er sie bei der Arbeit stört. Sie sei eine bekannte Theaterautorin und habe eben zu tun, gibt sie ihm schnippisch zu verstehen. Thomas kennt nicht ein Stück von ihr, geht aber in den nächsten Buchladen und kauft sich Texte von Lucie. Er weiß nicht warum, aber irgendetwas interessiert ihn an dieser Frau. Als er am nächsten Tag wieder bei ihr klingelt, erklärt er ihr, dass sie genauso spröde und kalt sei wie die Heldin aus einem ihrer Dramen. Aber das Stück habe ihn trotzdem gepackt. Obwohl Lucie diese Einschätzung reichlich profan findet, lässt sie sich langsam auf den Nachbarn ein. Zumal der erstklassig kochen kann und fortan dafür sorgt, dass sie sich nicht mehr nur von Pizza ernährt. Schon bald verkündet Thomas freudestrahlend, dass er sich bereits Karten für Lucies neues Stück gekauft hat. Da bricht die Schriftstellerin zusammen. In drei Monaten ist Premiere, der Vorverkauf läuft auf Hochtouren und sie hat noch nicht eine einzige Zeile geschrieben. Die Erfolgsautorin hat eine veritable Schreibblockade. Nichts geht mehr. Für all ihre 189


erfolgreichen Theaterstücke konnte sie aus schlimmen Ereignissen ihres Lebens schöpfen. Seit sie aber glücklich verheiratet ist, geht ihr der Stoff aus:

»MEIN LEBEN IST NICHT MEHR INTERESSANT. MEIN LETZTES STÜCK WAR SCHON WIEDER EIN ERFOLG. ICH HABE EINEN WUNDERBAREN MANN GEHEIRATET. WIR HABEN EINE SCHÖNE WOHNUNG. ES IST FURCHTBAR«. Thomas, der inzwischen all ihre Werke gelesen hat und ein großer Fan von ihr geworden ist, will sie unbedingt wieder zum Schreiben bringen und kommt auf eine Idee. Wenn sie nur in der Katastrophe schöpferisch sein kann, muss Lucie eben eine provozieren und das elende Glück mit ihrem Mann zerstören. Wenigstens vorübergehend. Mithilfe einer kleinen Lüge …

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Das französische Erfolgsduo Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière hat wieder zugeschlagen und mit »Alles was Sie wollen« eine ebenso rasante wie charmante ­Komödie voll intelligenter Wortgefechte und feiner Zwischentöne geschrieben. Ihr Bühnenerstling »Der Vorname«, der auch erfolgreich in Heilbronn lief, wurde in Frankreich und Deutschland ein Theaterblockbuster. »Alles was Sie wollen« kommt als Gastspiel der Komödie am Kurfürstendamm nach Heilbronn. Im Komödienhaus zu erleben sind die aus Film und Fernsehen bekannten Schauspieler Nora von Collande und Herbert Herrmann, die seit weit über 20 Jahren neben ihren Dreharbeiten zusammen auf der Bühne arbeiten und auch privat gemeinsam durchs Leben gehen.

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Sekundärliteratur.

»ALLES MEINE SCHULD« — STICHWORTE FÜR SIBYLLE BERG Alem Grabovac im Interview mit Sibylle Berg Schreiben war ihr nie ein Bedürfnis, sondern ein Handwerk, sagt Autorin Sibylle Berg. Besonders schön ist, dass sie im Bett arbeiten kann.

Erste Erinnerungen | Eine Bahnschranke, die in Rangsdorf meinen Wohnort vom Dorf trennte und vor der ich große Angst hatte, denn Bahnschrankengeklingel, Hupen, Sirenen, kurz: jede Art von Krach ließen – und lassen mich bis heute – panisch werden. Kindheit | Ich war eine Streberin. Was heißt war? Lesen, an die Wand starren und wieder lesen. Schreiben | War mir von Anfang an nichts Metaphysisches, kein Bedürfnis, sondern ein Handwerk, das ich unbedingt sehr gut lernen wollte, um einen Beruf zu haben, in dem es keine Vorgesetzten gäbe und den ich vom Bett ausüben könnte. Literarische Vorbilder | Immer wieder SchriftstellerInnen, die sich außerhalb der bequemen Literaturreproduktion bewegen und etwas Eigenes versucht haben. Will Self, Littell, waren die Letzten, die mich beeindruckt haben. Bücher so zu schreiben, wie sie von der Kritik und vom geneigten Rotweintrinker abgesegnet werden, finde ich tödlich langweilig. Man nennt das wohl kanonaffines Schreiben. Schönster Satz | Das letzte Hemd hat keine Taschen. (Nicht von mir.) Literaturkritiker | Ambivalent. Viele Knallköppe, die eben

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nur dem Kanon folgen aus Unfähigkeit, sich auf etwas anderes einzustellen und sich vielleicht damit zu blamieren. Viele, die wirklich für Bücher leben, leider aber kaum mehr Raum finden für ihre Arbeit. Die Guten unverzichtbar, um neue Anregungen zu bekommen und den Leser durch den Dschungel von Liebes-, Fantasie- und Vampirschrott zu führen. Das Bett | Arbeitsplatz, Empfangsraum für Menschen, frisch bezogen, weiß und freundlich. »Romantik ist Bullshit« | Wer hat das denn wohl gesagt? Romantik ist ein Wort, mit dem ich nichts anfangen kann. Anderen Menschen soll es damit anders gehen. Sie lieben es, Sonnenuntergänge zu beobachten und Rosenblätter zu verstreuen. Aber vielleicht habe ich auch nur andere romantische Schlüsselreize. Mich rührt es sehr, freundliche Menschen zu treffen, die kein Geld erwarten. Liebe | Ist für mich der Schlüssel für ein sinnvolles Leben. Ich existiere nur gerne durch Menschen, die ich lieben kann und die mich hoffentlich mögen. Erotik | Siehe Romantik. Sex | Siehe Erotik.

Männer | Viele Idioten. Einige reizende. Frauen | Viele Idiotinnen. Einige reizende. Seitensprung | Unakzeptabler Schwachsinn, solange man eine gesunde Hand hat. Feminismus | Nur ein anderes Wort für die Notwendigkeit der gleichen Bedingungen für alle. Geld | Hatte ewig lange gar keins. Dann ganz in Ordnung. Jetzt wieder keins. Haben ist angenehmer. Luxus | Für mich: ein Haus mit einem Pool, von Lautner gebaut, in den Hügeln von Los Angeles. Das wird wohl nichts mehr. Utopien | Ich bin immer wieder begeistert über Menschen, die Utopien haben und die geistige Kapazität, sie umzusetzen. Mit der gleichen Geschwindigkeit, in der Menschen die Erde ruinieren, entwickeln andere Gegenmaßnahmen. Das ist doch großartig. Utopien sind der Motor zu wunderbaren Leistungen. Einer Kunst, einem lebenswerten Planeten, medizinischem Fortschritt, schönen Häusern. Ja. Utopien sind das Ding. Die Ehe | Jeder sollte den heiraten können, den er liebt, ohne eine Diskussion darüber, ob die Ehe zeitgemäß ist, sinnvoll oder vollkommen bescheuert.

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Träume | Nachts träume ich mitunter so langweiliges Zeug (ich ziehe mir einen Pullover an, zum Beispiel), dass ich oft im Traum denke: Warum bin ich nur so langweilig? Geheimnisse | Ja, die erzähl ich jetzt alle hier im Kreise meiner lieben Leser … Glück | Soll mir mal keiner sagen, dass es das nicht gibt. Zusammentreffen von richtiger Zeit und richtigem Moment. Sicher gibt es das. Nach fünfzig Ablehnungen der eine Lektor, der mein erstes Buch herausgebracht hat. Sicher war das Glück. Sonst würde ich heute noch Autovermietungen putzen oder Laster fahren. Lebensmotto | Alles meine Schuld!

Sibylle Berg schrieb bislang 11 Romane, 12 Theaterstücke und unzählige Essays. »Ein paar Leute suchen das Glück und lachen sich tot« (Reclam) erschien 1997 und verkaufte sich über hunderttausendmal. »Wie halte ich das nur alles aus? Fragen Sie Frau Sibylle« (Hanser, 2013) ist nicht, wie man annehmen könnte, eine Sammlung ihrer Spiegel-Online-Kolumnen, sondern eine Benimm- und Überlebensfibel.

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E H C N A V RE E H C N A REV HE C N A REV HE C N A REV Y SHAFFER N O H T N A tück von Kriminals U S E V E R D I N G ARC NES Regie M HRIN YOU T A K g n u Ausstatt ber 2019 m e v o N . am 16 Premiere aus nh Komödie

E H C N A V RE


E E E E

E

Andrew Wyke weiß, dass seine Frau Marguerite einen heimlichen Geliebten hat. Als sie für ein paar Tage verreist ist, lädt der Mittfünfziger den Liebhaber zu sich nach Hause ein. Er heißt Milo Tindle, ist Halbitaliener, 20 Jahre jünger als Wyke und sehr gutaussehend. Milo fühlt sich unbehaglich, denn er hat keine Ahnung, was das alles bedeuten soll. Welcher Ehemann lädt schon in freundlicher Absicht den Geliebten der Frau ein? Andrew, der als erfolgreicher Krimiautor gutes Geld verdient, kommt gleich auf den Punkt:

.« H E I R AT E N U A R F E N ALSO MEI N E L L O W »SIE Milo Tindle ist irritiert wegen der Direktheit seines Gastgebers und stottert:

NUN, JA. »NUN … LLIGUNG R EINWI E R H I T I M H.« N AT Ü R L I C Andrew möchte wissen, ob Milo Tindle überhaupt in der Lage ist, Marguerites gewohnt hohen Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Nun ja, er sei in der Reisebranche tätig und wohne in einem alten Haus über seinem Reisebüro, berichtet der Liebhaber. Darüber kann Andrew nur geringschätzig lächeln. Sein Luxusweib mag keine alten Häuser und mit dem bisschen Geld, das 197


Milo als Touristiker verdiene, werde er kaum ihre Bedürfnisse befriedigen können. Doch Andrew gibt sich großzügig: Er ist froh, dass Milo seine Frau »übernehmen« will, denn sie ist langweilig, eitel, verschwendungssüchtig, hemmungslos und verdammt gerissen. Deshalb lautet seine alles entscheidende Frage:

LEISTEN, AFFEN«? H C I S S E SCH SIE »KÖNNEN IR VOM HALS ZU SIE M

Er schlägt seinem Kontrahenten ein Geschäft vor: Milo soll einen Einbruch in Andrews Villa vortäuschen und die hochversicherte Juwelensammlung rauben. Andrew würde ihm einen Hehler vermitteln, der ihm einen hohen Preis für den Schmuck zahlt. Er selbst würde die Versicherungssumme kassieren. Als Autor raffiniert konstruierter Kriminalromane wüsste er bestens, wie man falsche Spuren legt und die Polizei an der Nase herumführt. Nach anfänglichem Zögern lässt Milo sich auf den Plan ein — und landet mitten in einem mörderischen Spiel. »Revanche« ist eine hochintelligente, i­rrwitzige Mischung aus Psychothriller und rasantem Katz- und Maus-Spiel. Alle Zuschauer sind zum Schweigen über die Pointe dieses Stückes ver­ pflichtet, um nachfolgenden Besuchern nicht den Spaß am Nervenkitzel zu verderben.

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anche« mit »Rev 1971 te e d n . la Shaffer en Erfolg sAnthony th«) einen groß be ls a rd leu ny Awa o T 14 (engl. »S in m e d t un s mit d zeichne e g s d wurde e r u u a w e terstück erdem ß u A t. tes Thea z r übet utor, de n übers A e r h e c a D r s p t. S ­ benfall ch verfilm uder des e fa r h e m es ngsbr rs ­Peter er Zwilli amatike r D n e rigens d h ic ­ ücher b erfolgre die Dreh h c u a überaus die b y« oder t, schrie z is n r re e F ff » a Sh cks ­ gathaer A Hitchco d d n re e lf g n A für erfilmu rient-Exbaren V d im O e unr o M wunder » s Bös Romane Nil«, »Da it einer m Christiee d f Tod au vous m press«, » »Rendez , « by«. e n n So ommers S » m ter der il F n oder de Leiche«

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S EKU N DÄR LITER ATU R

T BITTER S I E H C A R

KLAUS WILHELM

Eine Welt im Rausch der Rache? Schlagzeilen nach einer zweiminütigen Google-Suche: Mutter schlug aus Rache für ihren Sohn zu. Taliban drohen mit Rache für Amokläufer von Kandahar. Aus Rache: Autofahrer fährt Motorräder an roter Ampel um. Todesschüsse in Wedding: Droht dem Killer jetzt Blutrache? Bayern-Stürmer Arjen Robben will Rache an Real Madrid. Mörderische Rache für Trennung. Hugh Grant fürchtet Rache der Medien. Rache an Bin Laden: Er ist tot! Und »Bild« enthüllt »die fiesesten Rache-Akte Ex-Verliebter«. Rache ist allgegenwärtig, einerseits. Sie steckt beispielsweise hinter einem von fünf Mordfällen in entwickelten Ländern. Andererseits werden gerade die alltäglichen kleinen Racheakte – im Büro oder im Straßenverkehr – »häufig tabuisiert«, wie der Psychologe Mario Gollwitzer von der Universität Marburg festgestellt hat. Rache ist süß, sinniert dennoch der Volksmund. Vordergründig scheint das zu stimmen, wie die Aktivität des Gehirns im Moment der Vergeltung bei einem Laborexperiment bestätigt: Der Hirnscanner enthüllt starke neuronale Erregung in jenen Hirnarealen, die auch bei Drogengenuss ein bombiges Gefühl verschaffen – genau wie bei delikatem Essen oder heißem Sex. Doch jüngste Studien haben auch die Kehrseite des Phänomens ans Licht gebracht: Mittel- bis langfristig schmeckt Rache vielfach bitter. Es sei denn, ihr eigentliches Ziel wird erreicht: »Das Racheopfer soll einsehen, dass es etwas falsch gemacht hat«, sagt Mario Gollwitzer, »und diese Botschaft soll den Rächenden auch erreichen. Das kommt im Alltag allerdings selten vor.« 200


DAS SP

K U LT U R R E D T N E IELELEM KNUT EBELING

Das ist das Paradox des Spiels: Einerseits ist es ein ephemeres Randphänomen, das in der Geschichte des Wissens stets als nutzlos und überflüssig charakterisiert wurde – weswegen es in der Hierarchie kultureller Gegenstände gleich neben der Langeweile logierte, die es verscheuchen sollte. Andererseits ist die Bedeutung des Spiels kaum zu begrenzen. Es durchsetzt Alltag und Arbeit, die in Zeiten von iPads und Kreativindustrien weniger denn je zu trennen sind. Aber auch alltägliche Gesten wie Ironie oder Verführung können bereits als Spiele verschlagwortet werden – ganz zu schweigen von der Kindheit, der Wiege des Spiels. Doch die Bedeutung des Spiels endet keineswegs mit der Kindheit, auf die es von Pädagogen immer wieder eingegrenzt wurde. Gerade die sich in Krisenzeiten häufenden Querverweise zwischen Ökonomie und Spieltheorie, die den »Kasino-Kapitalismus« spieltheoretisch unterfüttern, weisen darauf hin, dass

Huizingas »play element« die Kultur in ihrer ganzen Breite durchsetzt. Tatsächlich erklärt die Spieltheorie

Phänomene am Rand des Erklärbaren, sie erläutert den merkwürdigen Hang zu Zufall, Willkür und Chaos – ohne diese Neigungen gleich mit einer Theorie des Irrationalen zu belegen. So zeichnet sich beispielsweise die platonische »paideia« gerade durch ihre »Elemente der Ordnung im Spiel« (Eric Voegelin) aus, worauf sich die gesamte aufklärerische und pädagogische Spieltheorie stützen wird.

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S EKU N DÄR LITER ATU R

Im Gegensatz dazu steht die Beobachtung, dass der Spieler nicht auf der Seite des Erklärbaren und der Vernunft steht, weshalb seine merkwürdigen Praktiken und Operationen der Philosophie den Schweiß auf die Stirn treiben. Die Rituale des Spiels logieren

näher an magischen und fetischistischen Praktiken als an philosophischen Definitionen. Allein der Blick auf die

Literatur- und Filmgeschichte des Spiels zeigt, dass es eine aufstachelnde Angelegenheit ist, eine Steigerung des Lebens und Potenzierung menschlicher Leidenschaften. Seit Dostojewskis »Spieler« von 1866 bis zu »Casino Royale«, dem James-Bond von 2006, existiert eine ganze Kulturgeschichte jener Gentleman-Junkies, die ohne mit der Wimper zu zucken ihr letztes Hemd verspielen.

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Komรถdie von NEIL SIMON

Regie JENS KERBEL Ausstattung CARLA FRIEDRICH

Premiere am 11. Januar 2020 Komรถdienhaus

BOys

SOnny


s o n n y B oys

Sie waren zwei Sterne am Komiker­h immel, die gemeinsam strahlten: Lewis und Clark – die Sonny Boys. Der eine undenkbar ohne den anderen. 43 Jahre lang brachten die Komiker Willie Clark und Al Lewis das ganze Land zum Lachen. Sie waren die Könige des Broadway. Dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, war es aus zwischen den beiden – niemand weiß warum. Seit elf Jahren haben sie sich nicht mehr gesehen. Und damit endete auch beider Karriere. Willie Clark haust mittlerweile in einem Zimmer in einem heruntergekommenen Hotel und trauert dem Ruhm der alten Zeiten, nicht aber seinem Bühnenpartner nach. Sein Neffe Ben kümmert sich um ihn, versucht ihm hin und wieder einen Job als Schauspieler zu besorgen. Aber Willie ist ein alter Grantler geworden, der sich kaum noch den Text merken kann. Und so vermasselt er einen Mini-Auftritt nach dem anderen. Das Geld wird immer knapper und Willies Laune stetig schlechter, obwohl er behauptet:

»Ich bin glücklich, ich sehe nur unglücklich aus.« 205


Premiere

Da zieht sein Neffe eines Tages einen ganz dicken Fisch an Land: Ein großer Fernsehsender stellt ein fettes Honorar in Aussicht, wenn Willie Clark und Al Lewis für eine Sendung über die Geschichte der Komik noch ein einziges Mal zusammen auftreten und ihren erfolgreichsten Sketch spielen würden. Einen Klassiker: Der Doktor und die Steuer­prüfung. Der ist so komisch:

»Ein Toter würde zum Leben erwachen und sich wieder totlachen« muss Willie gestehen. Doch seine Antwort lautet NEIN. Al Lewis hingegen, der inzwischen bei der Familie seiner Tochter untergekrochen ist, wäre zu einem einmaligen Comeback der Sonny Boys bereit. Um der guten alten Zeiten willen …

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s o n n y B oys

Der 1927 in New York geborene Neil Simon zieht seinen feinen Humor aus allzu menschlichen Schwächen und Ängsten. In »Sonny Boys« geht es um die Furcht vorm Älterwerden, vor dem Verschwinden in der Bedeutungslosigkeit, aber auch um den Wert von Freundschaft und die Großzügigkeit im Umgang mit eigenen Fehlern und denen seiner Mitmenschen. Wie in all seinen Komödien paart der Autor Sprachund Irrwitz mit Melancholie und Tiefsinnigkeit. Mit »Barfuß im Park«, »Ein seltsames Paar«, »Plaza Suite« oder Musicals wie »Sweet Charity« wurde er zu Amerikas populärstem Drehbuchund Bühnenautor. Anlässlich seines Todes im August 2018 würdigte die New York Times Simon als »Theater-Autor, dessen Name synonym mit Broadway-Komödien und Erfolg war« und der dazu beigetragen habe, »den amerikanischen Humor neu zu definieren«.

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S e k u n d ä r l i t e r at u r

Die Berufskrankheit der Komiker Aribert Wäscher

M

it meiner einsetzenden Laufbahn als Komiker ging eine merkwürdige seelische Verwandlung in mir parallel. Ohne mich zu überheben, kann ich sagen, dass ich bis dahin ein äußerlich und innerlich liebenswürdiger Mensch gewesen war, harmlos, nett, zuvorkommend, nachsichtig, keinem was Böses wünschend, glücklich, wenn man mich ungestört nach meiner Fasson still dahinleben ließ. Als Heldendarsteller hatte ich die Absicht gehabt, die Leute zu erschüttern und zu erheben. Das war mir misslungen. Jetzt aber, als Komiker, hatte ich wenigstens erreicht, dass sie über mich lachten, das heißt, es war unverkennbar, dass es mir wohl geglückt war, sie in irgendeiner, wenn auch ganz anderen Art zu bewegen und

ihre ganze Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Das Lachen war die Quittung. Diesen Lacher, der mir meine Macht bestätigte, die ich zwar nicht als edelmütiger Held, wohl aber jetzt als Trottel, eitler Popanz, bejammernswürdiger Dummkopf oder genasführter Prahlhans über große Menschenmassen hatte, diesen Lacher wieder und wieder und in immer verstärktem Maße zu hören, wurde bei mir zu einer so wilden Leidenschaft, zu einem so gierigen Hunger, dass ich, um diesen Hunger zu stillen, alle Gesetze der Höflichkeit, der gegenseitigen Rücksichtnahme, der Menschlichkeit, Kameradschaftlichkeit nicht nur vernachlässigte, nein, einfach gänzlich über den Haufen warf. Die Einstellung, zunächst einmal Diener am 208


s o n n y B oys

Werk zu sein, die man doch mit Recht von jedem Künstler verlangen muss, war mir völlig abhandengekommen. In jedem meiner Partner – und was waren für reizende

Menschen darunter – sah ich zuallererst meinen persönlichen Feind, der einen Teil der Aufmerksamkeit des Publikums für sich in Anspruch nahm.

Meine erbittertsten Todfeinde aber waren die anderen Komiker, die auch hier und da wie ich einen Lacher ernteten.

Sobald ich dergleichen festgestellt hatte, war mir kein Mittel zu schlecht, um den andern in seiner Wirkung zu stören. Ich drängte ihn nach Möglichkeit in irgendeine Ecke, dass er kaum noch zu sehen war; ich machte während seiner Sätze allerlei Lärm, damit man nicht verstehen konnte, was er sprach, und wenn er etwas zu sagen hatte, das mit einer witzigen

Pointe endete und ihm unbedingt einen Lacher einbringen musste, dann lachte ich bereits kurz vor dieser Pointe so schallend los, dass darüber nichts andres mehr zu hören war, und die Leute statt über seinen Witz über meine blödsinnige Lache sich totlachten. Immer boshafter und erfinderischer wurde ich in meinen Methoden, meine Mitspieler – wie es im Jargon heißt – an 209


S e k u n d ä r l i t e r at u r

die Wand zu spielen. Meine Rücksichtslosigkeit kannte keine Grenzen, und zum Schluss spielte ich nur noch in Stücken, für die ich gleichzeitig die Regie übernahm, so dass ich durch die Art meiner Inszenierung alle anderen

Rollen schon von vornherein zu völliger Wirkungslosigkeit verdammte. Nichts als Hass und Missgunst wohnten in meiner Seele, und ich, der Komiker, hatte zu guter Letzt jeden Humor verloren.

Wenn ich schon damals, was ich später bei einer mehr wissenschaftlichen und nicht so direkt interessierten Betrachtung der Materie feststellen musste, gewusst hätte, dass diese Art penetranter Humorlosigkeit einfach die Berufskrankheit der Komiker ist, hätte ich mir meinen Zustand vielleicht nicht so zu Herzen genommen. 210


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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

sonny Boys; seite 204– 211

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OLIVER FIRIT

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LUCAS JANSON 213


FRANK LIENERT-MONDANELLI

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SARAH FINKEL

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BELLA Figura Komödie von Yasmina Reza

REGIE Folke Braband AUSSTATTUNG Tom Presting

PREMIERE am 07. März 2020 Komödienhaus 216


A a

Wenn es darum geht, »bella figura« zu mache n, also nicht nur selbst ein en perfekten Eindruck zu hinterlassen, sonder n auch durch eine auf­ merksame und gepfleg te Kommunikation sein Gegenüber gut dastehe n zu lassen, dann sind die Helden in Yasmina Re zas Komödienhit aus dem Jahre 2015 allesamt Ve rsager. Willkommen in einer ne uen Versuchsanordnu ng dieser brillanten franz ösischen Gesellschaft sau­ torin, die mit Lust die wahren Gesichter hinte r einer scheinbar anständ igen bürgerlichen Fass ade enthüllt. In »Bella Figura« führt sie uns gleich mitten hin ein ins Beziehungschaos von Boris und Andrea , das sich vor einem gepfleg ten Restaurant abspiel t. Die beiden haben seit vier Jahren eine heimli­ che Affäre, deren Feue r aber schon ein bissc hen erloschen zu sein sche int. Deshalb sieht Boris sich genötigt, Andrea in ein Lokal auszuführe n, statt wie sonst sofort mit ihr ins Bett zu gehe n. Zu dumm nur, dass er Andrea gestanden hat, den Tipp für dieses Restaur ant ausgerechnet von sei­ ner Frau bekommen zu haben, die glaubt, dass er mit Geschäftsfreunde n dort hingehen wolle . An d­ rea findet das ziemlic h geschmacklos. Und über­ haupt, warum können sie nicht mal eine g ­ anze Nacht zusammen verb ringen, will sie wissen . 217


»Weil ich kein freier Mann bin. Ich bin ein Mann mit Familie«, Sie was sie natürlich weiß. entgegnet er genervt, n rück und schwärmt vo schießt sofort verbal zu n einem 20 Jahre jüngere einer Liebesnacht mit gibt reit eskaliert, ein Wort Arbeitskollegen. Der St n n ist, man beendet de das nächste, am beste nach gerade mit dem Auto Abend. Als die beiden ris gibt es einen Knall. Bo Hause fahren wollen, ist e Frau angefahren. Es hat beim Ausparken ein der – e mutter von François Yvonne, die Schwieger ris Frau. Zum Glück ist besten Freundin von Bo plant t, und sie kann wie ge Yvonne nichts passier e d dessen Frau François mit ihrem Sohn Eric un ­ Bo n. Sollen Andrea und ihren Geburtstag feier chen auf ein schnelles Gläs ris doch mitkommen Sie Andrea findet das gut. nach diesem Schreck. nehm es Boris ist, dass sieht doch, wie unange Freundin seiner Frau sie ausgerechnet die beste zusammen erlebt … 218


Aus dem kurzen Drink wird ein langer Abend mit reichlich Champagn er. Je mehr Alkohol fließt, desto weniger ne hmen die Figuren ein Blatt vor den Mund un d desto spitzer werden die verbalen Pfeile, die aus allen Richtungen durch die Luft sausen und nur allzu oft ins Schwarze treffen. Wie in ihren Erfolgskom ödien »Kunst« und »Der Gott des Gemetzels« erweist sich Yasmina Re za auch hier als hervorra gende Beobachterin, die es versteht, mit ihren skurrilen Momentaufn ah­ men aus dem Leben ga nz normaler Bürger au f elegante und kluge We ise zu unterhalten und zu amüsieren. »Es ist doch immer wieder ein Kunststück: mit nur ein paar Strichen, Sätzen auf Anhieb eine dram atische Situation zu sc haf­ fen.« (Der Tagesspiege l nach der UA in Berlin )

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Sekundärliteratur

SIMONE DIETZ

GRAUZONE DER LÜGE: HÖFLICHKEIT

auf Höflichkeit im bezieht sich nicht nur Förmliches Verhalten halten und stanVer ren. Ritualisiertes nie Ma ten gu r de ne Sin de gehören überall

der Re dardisierte Formen sellhen in definierten ge sc en M wo , zu da rt do über agieren. Eine Rolle wird schaftlichen Rollen Neben n. rde we t hte ric an sie ge

iert, die jene Erwartungen defin mte Umgangs­ ht es auch um bestim ge speziellen Fähigkeiten r anderen: be nü ge mte Haltung ge formen, und eine bestim eresse an der Int in rer wir von einer Leh en art erw e eis rw ale Ide einer Verteidigerin ihrer Schüler und von g lun ick tw En n ge isti ge n ergreift. Wer rtei für ihren Mandate Pa sie ss da ht, ric Ge r vo n jeweiligen per­ Rolle nicht nach seine er ein en hm Ra im h sic richtet, sondern n und Überzeugungen ge llun ste Ein en lich sön lle gerichtet wer­ die an eine solche Ro n, ge un art Erw n de ch na Wahrhaftigkeit ist sionell. Die Frage der fes pro h sic lt hä ver n, de ffende Person von deren als für die betre an die für er nig we r hie nnen Verhaltensregeln kö her e rt ie fin De . ng utu de Be tung persönlic

r Zumu ger uns entlasten von de n der Willkür jeweili vo d un en ng ru ba en Off n Spre­ tipathien. Sowohl für de An d un en hi at mp Sy nen ist es in vielen Situatio

Adressaten cher als auch für den hliche persön­ die wahrhaftige, tatsäc ht nic nn we il, rte Vo n vo den Ausschlag rn das Rollenverhalten de son g, llun ste Ein e lich rmlichkeit auch ngs verstellt solche Fö rdi alle al hm nc Ma t. gib ert, oder wird uns eigentlich interessi s wa s, da f au ck Bli n de tworten auszu­ um den geforderten An , tzt nu be zu da lt zie ge ierte ll führen standardis fa em tr Ex Im . en ich we maskierten Gesell-

einer Verhaltensmuster zu mehr weiß, woran er d an em schaft, in der ni ntlich ist. mit dem anderen eige 220


FRIEDMANN SCHULZ VON THUN

DIE GELINGENDE BEZIEHUNG IST EIN LIEBENDER KAMPF Wahrscheinlich hat die Authentizität zu Rech t Karriere ge­ macht, denn das Gege nteil davon ist ja die Ho chglanzfas­ sade, hinter der der Me nsch mit seiner innere n Wahrheit nicht spürbar ist. Das Ergeb nis ist eine verste llt e, manipu lative Kommunikatio n, ohne Kontakt zu sich sel bst. Mancher ist so auf sei ne Fassade festgelegt, dass es für ihn wertvoll wäre, erkennb ar werden zu lassen, wie es wirklich um ihn bestellt ist. Andere hingegen tragen daue rnd ihr Herz auf der Zunge, für sie gilt : die eigene Befindlich kei t ma l hintenan­ stellen und auf die sac hlichen Gegebenheiten sch au en. Was der eine dringend bra ucht, hat der andere sch on vie l zu viel. Es ist ratsam, Konflikt e anzugehen, bevor sie esk alie ren . Mir ist inzwischen der Begri ff »Harmonie höhe re r Or dnung« wichtig geworden. Harmonie erster Ordn ung ist: Wir sind alle ein Herz und eine Seele und lieb un d nett miteinan­ der. Harmonie höherer Ordnung ist ein Umgan g, der die Un­ terschiede und Gegensä tze willkommen heißt un d sie auch zur Sprache bringt. Das ist weniger gemütlich un d we niger nett, aber dafür ist die Harm onie qualitativ höherw ert ig. Akzeptanz und Konfrontation, da s ist die Zauberformel, wa hrs ch einlich auch in der Ehe. Der Ph ilosoph Karl Jaspers ha t ge sag t, die gelingende Beziehun g ist ein liebender Ka Da haben wir auch wie mpf. der beide Komponenten . Konfrontation allein ist meist zerstörer isch, permanente Akzep tanz bewegt nichts.

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Sekundärliteratur

SIGMUND FREUD

DAS UNBEHAGEN IN DER KULTUR

alledem ist, dass Stück Wirklichkeit hinter Das gern verleugnete dürftiges be ein sanftes, liebe der Mensch nicht nn s, we angegrif-

höchsten Wesen ist, das sich n dass gen vermag, sonder di fen, auch zu vertei n ne ei ch egabungen au er zu seinen Triebb ng gu ei sn n Aggression mächtigen Anteil vo ch allen mini lupus«; wer hat na ho o rechnen darf. »Hom t, diesen Mu n de schichte

s und der Ge Erfahrungen des Leben onsneigung, Existenz dieser Aggressi Satz zu bestreiten? Die deren mit an im verspüren können, be die wir bei uns selbst hältnis Ver ser das Moment, das un Recht voraussetzen, ist d nötigt. an fw Au d die Kultur zu ihrem zum Nächsten stört un gegenein­ n he nsc Feindseligkeit der Me Infolge dieser primären bedroht. ll rfa Ze m lschaft beständig vo ander ist die Kulturgesel Inter­ ige nft nü ften sind stärker als ver Triebhafte Leidenscha den um n, te ie muss alles aufb ken essen. Die Kultur an hr Sc n he

der Mensc Aggressionstrieben ngen durch psychische ru ße zu setzen, ihre Äu r also niederzuhalten. Dahe n fizie­ Reaktionsbildunge nti Ide zu n he Mensc

thoden, die die das Aufgebot von Me treiben sol­ Liebesbeziehungen an ten mm he lge zie d un n runge s und daher auch kung des Sexualleben len, daher die Einschrän sich selbst, wie chsten so zu lieben das Idealgebot, den Nä anderes hts nic rch rechtfertigt, dass das sich wirklich dadu iderläuft. zuw r seh nschlichen Natur so der ursprünglichen me her nicht bis g un eb hat diese Kulturbestr Durch alle ihre Mühen r vorzu­ ltu Ku r de ht, i wäre es ein Unrec be Da ht. eic err l vie r seh n menschlichen und Wettkampf aus de werfen, dass sie Streit herlich unent­ sic ßen will. Diese sind Betätigungen ausschlie Feindschaft, dig en chaft ist nicht notw behrlich, aber Gegners sie missbraucht. wird nur zum Anlass für 222


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Bella Figur a; seite 216– 223

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MÄ NN ER Premiere am 08. Mai 2020 Komödienhaus

(THE THING ABOUT MEN) Musical von Jimmy Roberts und Joe DiPietro Nach dem Film »Männer« von Doris Dörrie Musikalische Leitung: Heiko Lippmann Regie: Ingmar Otto Ausstattung: Florian Angerer


Männer

Tom ist der überaus erfolgreiche Creative-Director einer renommierten Werbeagentur. Ihm geht’s gut. Er hat eine Frau und zwei Kinder, ein Haus mit Swimming-Pool, einen Porsche. In seine Ehe ist mittlerweile Routine eingezogen, für Abwechslung in seinem Liebesleben sorgen wechselnde Affären. Gerade betrügt er seine Frau mit einer jüngeren Kollegin. Fast hätte Tom den 15. Hochzeitstag vergessen. Doch sein gewissenhafter Assistent hat schon eine Halskette als Geschenk für Toms Frau besorgt. Als Tom die seiner Frau umlegen will, entdeckt er in ihrem Nacken einen Knutschfleck. Das kann doch nicht wahr sein! Schließlich haben sie schon eine ganze Weile nicht mehr … Auch sie ist also nicht treu! Das wirft Tom völlig aus der Bahn: »WIE KONNTE SIE MIR DAS ANTUN? SIE IST DIE EINZIGE FRAU, DIE ICH JEMALS GELIEBT HABE!« Tom, der kein schlechtes Gewissen wegen seiner eigenen Betrügereien hat, stellt sie zur Rede. Lucy erklärt, dass es einfach passiert sei, weil sie unsichtbar für ihren Mann geworden und nur noch »DIE MUTTER, DIE ORDNUNG UND DAS ZWEITE EINKOMMEN« ist. Die Treffen mit dem anderen täten ihr gut und sie werde jetzt nicht einfach damit aufhören. Am nächs225


Männer

ten Tag folgt Tom ihr, um zu sehen, mit wem sie sich trifft. Es ist nicht, wie Tom gehofft hat, ein unscheinbarer Schlappschwanz. Nein! Sebastian ist ein attraktiver und sportlicher Künstlertyp. Tom muss unbedingt mehr über ihn herausfinden. Da kommt ihm der Zufall zu Hilfe. Sebastian hängt eine Annonce aus: WGMitbewohner gesucht. Und Tom, der sich ihm als Milo vorstellt, zieht bei ihm ein.

»Männer« ist ein kleines, feines Comedy-Musical. Die Musik komponierte Jimmy Roberts und das Buch schrieb Joe DiPietro. Es basiert auf dem gleichnamigen Kino-Hit von Doris Dörrie, den Joe DiPietro in einem amerikanischen Arthouse-Kino sah und in dessen Geschichte er sich sofort verliebte. 2003 wurde das Musical am Broadway uraufgeführt und 200 Mal in Folge gespielt. Fünf singende Schauspieler und eine kleine Band sorgen für beste Unterhaltung.

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Sekundärliteratur

SEZIEREN DES MANNES AN SICH Joe DiPietro

Als der Produzent unseres Stückes »Nimm mich, lieb mich, ändere dich« Jimmy Roberts und mich fragte, welches Musical wir als nächstes schreiben wollten, dachten wir sofort an Doris Dörries Film »Männer«. Ich war 1986 in einem kleinen Kino auf »Männer« gestoßen. Der Film war ein großer Hit in Europa, und wie es bei großen Hits in Europa immer so ist, kam er in den USA nur im Programmkino heraus. Ich war sofort von dem Film begeistert und machte Jahre später Jimmy darauf aufmerksam. Jimmy und ich wollten weiter Musicals über die Probleme moderner Liebesbeziehungen machen, so wie wir es in »Nimm mich …« begonnen hatten, aber diesmal mit einer durchgehenden Handlung, und »Männer« passte da perfekt. Der Film erzählt die verdreht unterhaltsame Geschichte eines Alpha-Männchens, das einfach alles hat – einen tollen Job, eine tolle Familie und eine heiße Geliebte. Sein Leben scheint mit jedem Tag besser zu laufen, bis er einen unerklärlichen Knutschfleck im Nacken seiner Frau entdeckt. Schockiert zieht er aus dem gemeinsamen Haus aus und – ohne seine wahre Identität zu enthüllen – beim Liebhaber seiner Frau ein, mit der Absicht, ihm zu schaden.

SO GUT WIE IN DÖRRIES DREHBUCH IST FÜR UNS DER MANN AN SICH NOCH NICHT SEZIERT WORDEN, 227


Sekundärliteratur sie zeigt schadenfroh Männer von ihrer schlimmsten Seite – egoistisch, eingebildet, mit ihrem ganzen Imponiergehabe und ihrer Affigkeit. Aber sie findet auch Menschlichkeit und Leidenschaft. In »Männer«, dem Musical, haben wir versucht, das einzufangen.

EINE ART VON ENERGIE IN DIE WELT SETZEN

Doris Dörrie im Gespräch mit dem SPIEGEL

Trotz des schärferen Blicks zeichnet Ihre Bücher und Filme eine Milde aus. Sie geraten Ihnen immer zu Komödien. Fehlt Ihnen der Mut zur Tragödie? Dörrie: NEIN, ICH MÖCHTE UNTERHALTEN! NICHT LANGWEILEN. Ob eher traurig oder komisch – es sind andere, die auf alles, was ich mache, immer Komödie draufschreiben. Weil sich das halt gut verkauft oder weil es ab und zu mal was zu lachen gibt. Ich habe mich dagegen immer gewehrt, auch der Film »Männer« war für mich keine Komödie. Ich würde mich solchen Bezeichnungen gern verweigern. 228


Männer Kann es sein, dass Sie mit Ihren Filmen und mit Ihren Büchern auch Lebenshilfe geben? Dörrie: Ich glaube, dazu sind meine Figuren zu widersprüchlich, als dass es so funktionieren könnte. Der strenge Filmtheoretiker Georg Seeßlen hat Ihre Werke trotzdem mal als »Feelgood-Pharmaka« bezeichnet. Steckt darin für Sie ein Kompliment? Dörrie: Ich hoffe jedenfalls, der Herr hat viel davon eingeschmissen. IM ERNST GLAUBE ICH, DASS KUNST EINE FORM VON ENERGIE VERMITTELN KANN. Ich sehe keine gute Grundvoraussetzung darin, sich vorzunehmen, dass jemand meine Romane liest oder in meine Filme geht und sich danach beschissener fühlt als vorher. Ich erwarte, wenn ich ein Buch lese oder wenn ich ins Kino gehe oder in eine Ausstellung, dass ich Freude oder Begeisterung empfinde, dass ich innerlich etwas in Bewegung komme durch Gefühle, Gedanken oder auch durch Mitleiden. Und ich erhoffe mir von meinen Arbeiten, dass sie diese Art von Energie in die Welt setzen.

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Sekundärliteratur

MÄNNER Dorothy Parker

Zuerst bist du ihr Morgenstern. So wie du bist, hat man dich gern. Doch lässt du dich dann auf sie ein, Beginnen sie mit Nörgelein. Und hast du richtig angebandelt, Dann wirst du rundherum verwandelt. Dein ganzes Naturell, das schwör ich, Ist ihnen plötzlich ungehörig. Sie mäkeln, kritisieren nur An Stil, Charakter und Frisur. Nichts gilt, was man bewundert hat. O – hab ich diese Männer satt!

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PREMIERE

Monsieur

Pierre

geht online Nach dem gleichnamigen Film von Stéphane Robelin Theaterfassung von Folke Braband Regie Folke Braband Ausstattung Stephan Dietrich Videodesign Alexander du Prel Mit Walther Plathe Gastspiel Komödie am Kurfürstendamm Premiere am 16. Juli 2020 Komödienhaus

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Seit dem Tod seiner Frau, mit der er ein halbes Jahrhundert verheiratet war, vergräbt sich Monsieur Pierre in seiner Wohnung. Er hängt nur noch seinen Erinnerungen nach, ernährt sich schlecht und begegnet allen Versuchen seiner Tochter Sylvie, ihn wieder ins aktive Leben zurückzuholen, mit schlechter Laune und Ablehnung. Doch Sylvie lässt nicht locker und stellt dem Vater eines Tages einen Laptop auf den Tisch. »Interessiert mich nicht«, kommentiert Pierre barsch. Damit könne er in der Welt herumreisen und sogar einkaufen ohne auch nur einmal einen Fuß vor die Tür zu setzen, argumentiert die Tochter unbeirrt. Und damit sich der alte Mann in den Weiten des World Wide Web nicht verirren kann, überredet Sylvie Alex, den Freund ihrer Tochter, Monsieur Pierre ein paar Nachhilfestunden zu geben. Selbstverständlich hat der Griesgram zunächst weder Lust, sich mit dem Computer zu beschäftigen, noch ist er bereit, Geld da-

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PREMIERE

MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE

für auszugeben. Doch so langsam freundet sich Pierre durch Alex’ Hilfe mit dem Ding an und lernt, dass ein ­Browser keine Dusche ist und eine Menüleiste nichts mit Essen zu tun hat. Schließlich findet er Gefallen am Internet und landet in einer Partnerbörse. Dort nennt er sich Pierrot98, macht sich mal eben schlappe 50 Jahre jünger, schreibt, dass er gern eine charmante, aufgeschlossene, tolerante Frau kennen­lernen würde und stellt das Foto von Alex in sein Profil. Schon nach kurzer Zeit melden sich Frauen bei ihm. »Das ist Teufelswerk, dieses Internet. Nicht in meinen wildesten Träumen hätte ich mir vorstellen können, mit tausenden Frauen Kontakt aufzu­nehmen. Einfach so«, schwärmt er Alex vor. Eine gefällt ihm

besonders, ­Flora63, mit der er sich wunderbar austauschen kann. Die junge Frau ist von Pierres c­ harmanter Korrespondenz so begeistert, dass sie ihn unbedingt kennenlernen will. Es gibt nur einen Ausweg aus der

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Bredouille. Alex muss sich mit der jungen Frau treffen. Und so schlittern die drei in eine verzwickte M ­ énage-à-trois voller hinreißender Irrungen und Wirrungen.

Im vergangenen Sommer verzau­berte der herzerwärmende französische Film »Un profil pour deux« von Stéphane Robelin das Kinopublikum. Folke Braband, den die Heilbronner als Regisseur des großen Publikumserfolgs »Die Tanzstunde« kennen, hat den Stoff für die Bühne adaptiert und ihn mit einem Starensemble im März 2019 an der Berliner Komödie am Kurfürstendamm inszeniert. Mit dabei sind Walther Plathe als Monsieur Pierre, Manon Straché, Magda­ lena Steinlein und Vanessa Rottenburg. Jetzt kommt die Inszenierung als Gastspiel nach Heilbronn.

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PREMIERE

MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE

Sekundärliteratur

Senioren bleiben bei der Digitalisierung auf der Strecke Ob twittern, chatten oder surfen, E-Mails versenden oder online shoppen: Für junge und junggebliebene Menschen ist das selbstverständlich. Senioren sind allerdings wesentlich zurückhaltender und erhalten wenig Hilfe, wenn es darum geht, mit dem Internet in Kontakt zu kommen. »20 Millionen ältere Menschen in Deutschland bleiben bei der Digitalisierung auf der Strecke«, sagt In­ formatik-Professor Herbert Kubicek vom Institut für ­Informationsmanagement Bremen (ifib), einem Forschungsinstitut an der Universität Bremen. Er fordert von der Politik massive Investitionen, um auch die Senioren bei der Digitalisierung »mitzunehmen«: Vor dem Hintergrund unserer rapide alternden Gesellschaft, argumentiert der Wissenschaftler, wäre es »mehr als fahrlässig, auf diesem Gebiet weiterhin so wenig wie bisher zu tun«. Seit vielen Jahren forscht Kubicek zum Thema Internetnutzung durch ältere Bevölkerungsschichten. Von 1996 bis 1998 war er Mitglied einer Enquete-Kommission des Deutschen Bundestags zur Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft. In dieser Funktion hat der

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Informatiker das Problem der Digitalen Spaltung und die Förderung von öffentlichen Internetzugängen in einem Minderheitsvotum in den Abschlussbericht eingebracht. Damals glaubte die Mehrheit der Kommission, das Problem würde sich mit der Zeit von alleine lösen. Tat es aber nicht – und deshalb ist Kubicek heute »frustriert und enttäuscht«: Viele Millionen ältere Menschen in Deutschland seien immer noch offline, haben Berührungsängste und Sicherheitsbedenken.

Zusammen mit Barbara Lippa von der Stiftung Digitale Chancen hat Kubicek aktuell eine Studie zur Alterslücke veröffentlicht, die den Abstand zwischen den Nutzungsquoten der Jungen und Alten fokussiert. Das Ergebnis: Von der Generation 70+ haben mehr als zehn Millionen das Internet noch nie genutzt. Besorgniserregend: Die Alterslücke hat sich in dieser Altersgruppe seit 2001 nicht verringert. »Bisherige Maßnahmen haben also offensichtlich keine nachhaltige Wirkung erzielt«, lautet das Fazit des Informatikers. In dem Projekt konnten rund 400 ältere Menschen über Seniorentreffs und Begegnungsstätten für acht Wochen einen Tablet-PC ausleihen und ein Begleit­angebot nutzen. Zu Beginn wurden sie nach ihren Er­wartungen, am Ende der Ausleihzeit zur tatsächlichen Nutzung befragt. »Viele Seniorinnen und Senioren hatten erwartet, dass ihnen die Tablet-Nutzung Wege erspare und sie auch länger selbstständig bleiben könnten«, sagt Barbara Lippa. »Aber weniger als 25 Prozent haben dann tatsächlich online eingekauft oder andere Transaktionen vorgenommen.« Fazit: Gerade »schwierigere« Anwendungen

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PREMIERE

MONSIEUR PIERRE GEHT ONLINE

werden mit zunehmendem Alter seltener genutzt. »Aber genau die könnten bei abnehmender Mobilität das Leben der Älteren erleichtern und nützlich sein«, sagt Kubicek. »Was nutzt es, wenn wir auf dem Gebiet von Telemedizin und E-Health fantastische Software und Assistenzsysteme entwickeln – und kein älterer Mensch ist dann in der Lage, sie zu bedienen und zu nutzen?« In Interviews haben Kubicek und Lippa festgestellt, dass das Haupthindernis ein »doppeltes Vertrauensproblem« ist. »Wo junge Leute unbekümmert nach dem Prinzip Versuch und Irrtum neue Techniken ausprobieren, haben ältere Menschen Zweifel, ob sie auftretende Probleme bewältigen können. Sie verzichten dann lieber auf die Nutzung«, so das

Bremer Forscherduo. Tablet-Abendkurse in der Volkshochschule würden da eher wenig helfen. »Die Ängste der Älteren betreffen die technische Bedienung – beispielsweise Registrierung und sichere Passwörter, die man nicht aufschreiben soll. Aber auch die Frage, was bei falscher oder fehlerhafter Lieferung von Waren zu tun ist.« Die Wissenschaftler schlagen daher vor, dass auf diese Vorbehalte mit ganz anderen Konzepten und Ange­boten reagiert werden sollte: »Keine Kurse mit gemischten Gruppen, sondern lieber Coaching in kleinen homogenen Gruppen.« Neben praktischen Übungen, in denen es beispielsweise auch um den rechtlichen Verbraucherschutz geht, sollten auch regelmäßige Sprechstunden angeboten werden, in denen man auch nach einem Training noch Hilfe bekommt.

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Z U M L E T Z T E N MA L

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

Monsieur Pierre geht online; seite 232– 239

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GABRIEL KEMMETHER

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»Als ich klein war, wollte ich Ampel werden.« Die Perspektive von Kindern und Jugendlichen einzunehmen, eröffnet verblüffende Einsichten. Das Junge Theater lädt Sie ein, an spannenden Perspektivwechseln teilzuhaben, denn Kinder und Jugendliche sind Experten der Veränderung und der Entwicklung. Sie fordern sie ein – und uns damit nicht selten heraus. Sie finden sich nicht mit dem Gegebenen ab, sie haben kühne und unangepasste Vorstellungen und Träume von der Zukunft. Von ihrer Kraft, von ihren Leiden und Freuden können wir lernen. Umbrüche lenken die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche, auf die Kraft des Gestaltens und die Verwundbarkeit, auf die Lust am Risiko und die Sehnsucht nach Geborgenheit. Viele Menschen erleben unsere Gegenwart als eine Zeit der Instabilität und der Bedrohung von Gewissheiten. Unsere Entscheidungen und unser Verhalten – politisch, gesellschaftlich, ökologisch – werden das Leben der nächsten Generation entscheidend beeinflussen. Die BOXX bietet ein Forum, sich generationsübergreifend über die wichtigen Themen der Zeit auszutauschen. Armut und die zunehmend auseinanderklaffende Schere zwischen Reich und Arm sind die Themen, mit denen die BOXX die Spielzeit eröffnet. Im Stück »No und ich«, aus dem das eingehende Zitat stammt, versuchen drei Außenseiter miteinander klarzukommen. Die obdachlose Nowlen, die intellektuelle Hochfliegerin Lou und der von seinen Eltern vernachlässigte Luca setzen Demokratie und Integration im ganz basalen Sinne um: Sie ziehen zusammen. Die drei sind sich menschlich nahe gekommen und haben damit vielen Erwachsenen eine Menge voraus. Billy kann und kann sich nicht konzentrieren. In seinem Kopf wimmelt es vor Ideen wie in einem Bienenstock. Wild geht es dort zu und so heißt auch das Stück für Kinder ab 8 Jahren, das

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einen Blick in den Kopf eines Jungen wagt, der an ADHS leidet. Das Stück weckt Verständnis für Kinder, die vielleicht etwas anders sind als die Norm. Ängste lauern überall. »Nachtgeknister« für Kinder ab 6 Jahren erzählt von einer alleinerziehenden, berufstätigen Mutter, die ihre beiden Kinder abends alleine lassen muss. Eine unbedachte Bemerkung und der Kitzel am Gruseligen führen zu einer Entfremdung in der Familie und zu Ängsten, die schließlich durch Vertrauen und Liebe der Familienmitglieder wieder überwunden werden können. Ist es möglich, den Holocaust an die folgenden Generationen zu vermitteln? Kaum gibt es noch Zeitzeugen, selbst die Großeltern der Kinder von heute haben die Zeit des Nationalsozialismus nicht mehr selbst erlebt. »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« erzählt Kindern ab 10 Jahren in Form einer Fabel von einer Zeit der Unmenschlichkeit und Brutalität. Die Nachbarn hassen und schlagen sich. Sabah, die Tochter einer algerischen Familie, und Romain, der Sohn eines rassistisch eingestellten Paars, sind einsam und haben sich, jeder auf seine Weise, in eine Art eigenwilligen Kokon eingesponnen. Zufällig lernen sie sich kennen und spüren ein tiefes Verständnis füreinander. In »Die Zertrennlichen« für Kinder ab 9 Jahren fiebern wir mit, ob der kindliche, unvoreingenommene Blick sich gegen Vorbehalte und Vorurteile der Erwachsenen behaupten kann. Ich freue mich auf ein Wiedersehen in der BOXX. Ihre Annette Kuß Leiterin Junges Theater Heilbronn

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NO UND ICH

Premiere

NO UND ICH

SCHAUSPIEL NACH DEM ROMAN VON DELPHINE DE VIGAN BÜHNENFASSUNG VON JULIANE KANN REGIE ADEWALE TEODROS ADEBISI AUSSTATTUNG STEFAN BRANDTMAYR PREMIERE 21. SEPTEMBER 2019 EMPFOHLEN AB 12 JAHREN L ou ist so superschlau, dass sie zwei Jahrgangsstufen übersprungen hat und mit 13 Jahren bereits in die 10. Klasse geht. Glücklich ist sie aber nicht, weil ihre Klassenkameraden sie für einen Freak halten. Der einzige, der sie wirklich mag, ist ihr Mitschüler Luca. Der lebt mit 15 schon allein in seiner Wohnung, denn die Mutter ist nach der Trennung von Lucas Vater zu ihrem neuen Freund gezogen. Auch Lou ist zu Hause auf sich gestellt, denn seit dem Tod ihrer kleinen Schwester ist ihre Mutter nicht mehr ansprechbar. Als Lou und Luca für ein Referat zum Thema Obdachlosigkeit recherchieren, lernen sie am Bahnhof die 18-jährige ­Obdachlose Nowlen, genannt No, kennen. Sie lebt seit zehn Monaten auf der Straße, nachdem sie aus dem Heim ausziehen musste. Ihre Mutter hat sie von Geburt an abgelehnt. Lou möchte Nos Geschichte erzählen. Wie ist es, als Mädchen schutzlos auf der Straße zu leben? Sie fasst einen Entschluss: Lou will Nowlen von der Straße holen und ihr helfen, in ein normales Leben zu finden. Aber geht das so einfach? Das Theaterstück entstand nach dem französischen Erfolgsroman »No und ich« von Delphine de Vigan. Sie wollte über Jugendliche schreiben, die auf der Straße leben. Deren Zahl nimmt sowohl in Frankreich als auch in Deutschland mit jedem Jahr zu. Darüber hinaus erzählt de Vigan die Geschichte von drei Kindern des Chaos. Ob sie nun aus guten sozialen Verhältnissen kommen oder aus schwierigen – alle drei sind sich selbst überlassen in einer Welt, die sie nicht verstehen.

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WILD!

Premiere

WILD

SCHAUSPIEL VON EVAN PLACEY REGIE ANNETTE KUSS AUSSTATTUNG SIGI COLPE MUSIK FERENC MEHL PREMIERE 02. NOVEMBER 2019 EMPFOHLEN AB 8 JAHREN S till. Sitzen. Musst du. Dabei fällt das Stillsitzen dem zehnjährigen Billy so schwer. Warum nur ist der Schmetterling, der am Fenster vorbeifliegt, wichtiger, als das, was die Lehrerin sagt. Billy versucht sich ja zu konzentrieren. Aber es gelingt ihm nicht. Immer wieder wird Billys Mutter in die Schule bestellt, weil er sich nicht so benimmt, wie man es von ihm erwartet. Er ist unruhig und hat eine Unmenge Energie, die ihn pausenlos in Bewegung hält. Am wohlsten fühlt er sich beim Bienenstock seines Vaters. Darin geht es zu wie in seinem Kopf: Scheinbar wild, durcheinander und verrückt. Aber eigentlich ist es genau das Gegenteil, denn jede Biene hat ihren Platz und ihre feste Aufgabe. Billy hat ADHS. Sein Vater glaubt, dass das eine Erfindung und Billy einfach nur ein unerzogener Junge ist und hat die Familie verlassen. Mit den Tabletten, die Billy bekommt, kann er sich in der Schule besser fokussieren. Und eines Tages bekommen seine Klassenkameraden mit, dass Billy manche Dinge viel besser kann als alle anderen. Der kanadisch-britische Autor Evan Placey schaut mit großem Einfühlungsvermögen auf diese »besonderen« Menschen. Er lässt uns mit »WiLd!« die Welt wahrnehmen, wie ein zehnjähriger Junge mit ADHS sie erlebt – auf Billys schrullige und lustige Weise. Placey zeigt uns einen Jungen, der in seinem Leben immer die Aufgabe haben wird, die reale Welt und seine imaginäre Welt, in der ein anderes Tempo herrscht, miteinander in Einklang zu bringen.

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NACHTGEKNISTER

Premiere

NACHTGEKNISTER

SCHAUSPIEL VON MIKE KENNY REGIE NICOLE BUHR AUSSTATTUNG GESINE KUHN PREMIERE 12. JANUAR 2020 EMPFOHLEN AB 6 JAHREN

M arie und ihr kleiner Bruder François leben mit ihrer Mutter in einem kleinen Dorf. Weil Maman Geld verdienen muss, arbeitet sie im Gasthof gegenüber als Köchin. Jeden Abend bringt sie die Kinder ins Bett und verspricht, dass der Mond auf die beiden aufpassen wird, solange sie kochen muss. An diesem Tag verbringt die kleine Familie einen schönen Nachmittag auf der Kirmes. Sie fahren Karussell und Geisterbahn. Plötzlich eine Schrecksekunde: Maman verliert François aus den Augen, weil er versonnen einem Clown hinterherschaut und nicht merkt, dass Schwester und Mutter weitergehen. Als Maman ihn im Gedränge wiederfindet, schimpft sie: Mach das nie wieder. Denn es laufen Leute herum, die kleine Kinder klauen. Wieder zu Hause angekommen, muss die Mutter eilig in den Gasthof und schickt die Kinder schnell ins Bett. Marie als ­große Schwester ist sauer, dass sie zusammen mit ihrem Bruder schlafen gehen muss, obwohl sie noch gar nicht müde ist. Was macht man, wenn der Kleine nervt? Sie ärgert ihn mit einer Gruselgeschichte, die sie selbst erfindet, und die auf dem Rummelplatz ihren Anfang nimmt. Der englische, mit vielen Preisen bedachte Kinder- und Jugendtheaterautor Mike Kenny schrieb mit »Nachtgeknister« eine moderne Hänsel-und-Gretel-Geschichte, die die Imaginationskraft von Kindern zum Thema hat. Das Stück wurde 2012 mit dem Deutschen Kindertheaterpreis ausgezeichnet.

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WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE

Premiere

WAS DAS NASHORN SAH,ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE

SCHAUSPIEL VON JENS RASCHKE REGIE KATHARINA BRANKATSCHK AUSSTATTUNG ANJA KREHER PREMIERE 22. MÄRZ 2020 EMPFOHLEN AB 10 JAHREN

V or vielen Jahren gab es einmal einen Zoo auf einem Berg. Um den Zoo herum lebten sehr, sehr viele Menschen in gestreiften Anzügen in hässlichen Baracken. Einige wenige Leute in schwarzen, lackglänzenden Stiefeln wohnten in schönen Häusern. Zwischen dem Zoo und den Menschen stand ein summender Zaun mit Stacheldraht und Wachtürmen. Dieser Zaun war aber nicht wegen der Tiere da. Bis vor kurzem lebte ein Nashorn im Zoo, das ganz plötzlich gestorben war. Papa Pavian, der »Chef« unter den Zoobewohnern, erklärte den anderen Tieren, dass das Nashorn sich in Dinge eingemischt habe, die es nichts ­angingen. Und die hatten etwas damit zu tun, was es auf der anderen Seite des Zaunes sah … Warum raucht der Schornstein, wenn es draußen warm ist? Und weshalb gibt es keine Vögel in der Luft, fragt sich auch der neue Zoobewohner, ein junger Bär aus Sibirien. Mit seinen Beobachtungen provoziert er den Ärger von Papa Pavian, der rät, keine Fragen darüber zu stellen, was die »Gestiefelten« mit den »Gestreiften« tun, solange es den Tieren im Zoo gut geht. 1938 wurde direkt neben dem Konzentrationslager Buchenwald für die KZ-Aufseher und deren Familien ein Zoo gebaut. Jens Raschke nutzt diesen Fakt, um daraus eine allgemeingültige, kindgerechte Parabel über den Umgang mit Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit zu schreiben.

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DIE ZERTRENNLICHEN

Premiere

DIE ZERTRENNLICHEN

SCHAUSPIEL VON FABRICE MELQUIOT REGIE ANNETTE KUSS AUSSTATTUNG YVONNE MARCOUR PREMIERE 14. JUNI 2020 EMPFOHLEN AB 9 JAHREN

S abah und Romain wohnen Haus an Haus. Die beiden Kinder sind gleichalt und beste Freunde, obwohl sie aus unterschiedlichen Welten kommen. Bevor sie sich kennenlernten, waren sie viel allein und träumten sich fort in ihre Fantasiewelten. Romain galoppierte auf einem imaginierten Pferd durch wilde Abenteuer. Und Sabah, deren Familie aus Algerien stammt, beschloss, eine SiouxIndianerin zu sein. Jetzt hat Sabah in Romain einen echten Gefährten gefunden, mit dem sie Dinge erleben kann, die nur wahre Seelenverwandte erfahren. Aber Romains Eltern sind Rassisten. Sie hassen die Algerier und wollen nicht, dass ihr Sohn sich mit so einem »Gesindel« abgibt. Auch Sabahs Eltern sind dagegen: »Das ist kein Freund für dich, denn seine Eltern mögen uns nicht.« Gar nicht so einfach für Neunjährige zu wissen, wie man sich da positionieren soll. Aber echte Zuneigung ist stärker als alle Verbote. Eines Tages eskalieren die Konflikte zwischen den Eltern so, dass Sabahs Familie nicht bleiben kann und die Kinder auseinandergerissen werden. Elf Jahre vergehen. Romain, der zwischendurch viele andere Mädchen kennengelernt hat, kann seine erste große Liebe nicht vergessen und macht sich auf die Suche nach ihr. »Die Zertrennlichen« ist viel mehr als ein Stück über interkulturelle Verständigung: Es ist die berührende Geschichte einer Annäherung über alle Ressentiments und Rückschläge hinweg. Das Stück erhielt 2018 den Deutschen Kindertheaterpreis.

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Spielzeitheft für die BOXX

BOXX-BROSCHÜRE

F ür alle Menschen jeden Alters, die gern noch etwas mehr über das Theater, Inszenierungen oder sich selbst erfahren möchten, gibt es wieder ein vielseitiges theater­pädagogisches Begleitprogramm. Neugierige sind bei einer unserer Führungen willkommen, Lehrende bekommen neue Impulse in verschiedenen Fortbildungen. Für Schulklassen gibt es vorbereitende Schauspielworkshops zu den Theaterbesuchen, Publikumsgespräche nach der Vorstellung mit den Darstellern oder Expertenwissen in den Themenwochen. Auch für Familien haben wir anregende Extras zu den Stücken.

Mehr Informationen zu unserem Programm finden Sie in ­un­serer BOXX-Broschüre und im Internet unter: www.theater-heilbronn.de

Kontakt Leiterin Junges Theater Annette Kuß, Tel. +49 (0) 7131.56 30 11, kuss@theater-hn.de Theaterpädagogin Christine Appelbaum, Tel. +49 (0) 7131.56 30 96, appelbaum@theater-hn.de Theaterpädagogin Natascha Mundt, Tel. +49 (0) 7131.56 37 94, mundt@theater-hn.de 251


TEXTNACHWEISE

SIE WOLLEN — »Alles meine Schuld — Stichworte für Sibylle Berg« — www.taz.de/!5057365. é   BELLA FIGURA — Grauzone der Lüge. Höflichkeit — Simone Dietz: Die Kunst des Lügens, Stuttgart 2017. | Die gelingende Beziehung ist ein liebender Kampf — Angela Gatterburg/Dietmar Pieper: Das Geheimnis guter Kommunikation, München 2016. | Das Unbehagen in der Kultur — Sigmund Freud, Frankfurt am Main 1982. é   BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER — Demokratie in Gefahr: Bewegt euch! — Sibylle Berg, In: Spiegel Online, 28.01.2017. | Wir befinden uns mitten im Drama »Biedermann und die Brandstifter« — Ulrich Beck: Biedermänner und Brandstifter, In: Der Spiegel 46/1992. | Was macht die Autoritären so stark? — Elisabeth Raether, In: DIE ZEIT Nr. 33/2016. | Wer sind die Brandstifter — Luis Bolliger (Hrsg.): jetzt: max frisch, Frankfurt am Main 2001. é   BORN TO BE WILD? (UA) — 1968. Die Revolte — Daniel CohnBendit und Rüdiger Dammann (Hrsg.), Frankfurt am Main 2007. é   COMPANY — Ein Musical für Erwachsene — David Benedict, In: Programmheft zu »Company«, Delfont Mackintosh Theatres, London 2018. Übersetzt von Andreas Frane. | Single-Sein — Heide Soltau: Pfeifen aufs Duett, Köln 1993. é   DER TOD UND DAS MÄDCHEN — Faszinierende Wirkung. Der Tod und das Mädchen — Programmheft zu »Der Tod und das Mädchen«, Nationaltheater Mannheim 2017. é   DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS — Die Verdammten dieser Erde — Frantz Fanon: Die Verdammten dieser Erde, Frankfurt am Main 1981. | Realismus, Motor des Textes — Wolfram Lotz: Über das Schreiben und ja: fürs Theater. Die Hamburger Poetik­ é   ALLES WAS

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vorlesung des Dramatikers Wolfram Lotz. 26. Oktober 2017, www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=a rticle&id=14561:die-hamburger-poetikvorlesung-des-dramatikers-wolfram-lotz&catid=53:portraet-a-profil&Itemid=83. é   DIE LUSTIGE WITWE — Die Liebe lieben, das Leben leben — Volker Klotz: Bürgerliches Lachtheater. Komödie – Posse – Schwank – Operette, München 1980. | Vom Behaglich-Wienerischen ins Mondän-Internationale — Bernard Grun: Kulturgeschichte der Operette, München 1961. é   DREI HASELNÜSSE FÜR ASCHENBRÖDEL — Faszination Aschenbrödel — Margitta Hensel: Drei Haselnüsse für Aschenbrödel. Begleitheft zur Ausstellung auf Schloss Moritzburg, Moritzburg 2011. | Aschenbrödel, die lässigste Anarchistin seit Pippi Langstrumpf — Stefan Beuse: Hach!, In: DIE ZEIT Nr. 52/2012. é   DREI MÄNNER UND EIN BABY — Engagierter Vater — Glückliches Kind — Dr. Robert Richter und Eberhard Schäfer: Das Papa-Handbuch, München 2013. | Sexismus etwas anders: Männer und Babys — Jan Keitsch: Sexismus etwas anders: Männer und Babys. In: Ruhrgebiet vom 30. Januar 2013, www.ruhrbarone.de/sexismus-etwas-anders-­maenner-und-babys/53055. é   FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL — Faust und das Projekt der Moderne — Michael Jaeger: Global Player Faust oder Das Verschwinden der Gegenwart. Zur Aktualität Goethes, Würzburg 2013. | Der moderne Pakt — Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen, München 2017. | Welche Idee ich in meinem »Faust« zu verkörpern gesucht? — Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, Frankfurt am Main 1999.

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TEXTNACHWEISE

— Das Prinzip Hoffnung — Hans Mayer: Versuche über die Oper, Frankfurt 1981. | Ein getarntes Freiheitsstück — Günther Anders, In: Paul Fiebig (Hrsg.): Über Beethoven, Stuttgart 1993. é   GERMANIA 3 GESPENSTER AM TOTEN MANN — [Mein erster Gedanke an Warschau …] — Heiner ­Müller, In: Werke 8: Schriften. Frankfurt am Main 2005. | Das Zeitalter der Extreme — Eric Hobsbawm, München/Wien 1995. | Der Turm von Babel — Hans ­Mayer: Der Turm von Babel. Erinnerung an eine Deutsche ­Demokratische Republik, Frankfurt am Main 1993. é   KATJA KABANOVÁ — Intonationen gesprochener Sprache — Milan Kundera: Verratene Vermächtnisse. Essay, München 1994. | Familienversklavung, schlimmer als alles! — Max Brod: Prager Sternenhimmel, Prag/München 1923. é   LA TRAVIATA — Der Mensch in der Vielschichtigkeit seines Charak­ters und in seiner gesellschaftlichen Verwurzelung — Wolfgang Markgraf: Giuseppe Verdi, Leipzig 1982. é   MÄNNER — Sezieren des Mannes an sich — Joe DiPietro, In: Booklet zur CD »The Thing About Men«, DRG Records Incorporated 2004. Übersetzt und gekürzt von Andreas Frane. | Eine Art von Energie in die Welt setzen — »Das Glück rennt hinterher«, DER SPIEGEL 30/2011. | Männer — Dieter Hildebrandt (Hrsg.): Ich Du Wir. Paargedichte, Wien 2002. é   MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN (UA) — Integriert doch erstmal uns! — Petra Köpping: Integriert doch erst mal uns! Eine Streitschrift für den Osten, Berlin 2018. | Das verlassene Kind — Dr. med. Daniel Dufour: Das verlassene Kind. Gefühlsverletzungen aus der Kindheit erkennen und heilen, Murnau 2012. | Die kommunikative Funktion der Aggression — Joachim Bauer: Schmerzgrenze. Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt, München 2011. é   FIDELIO

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PIERRE GEHT ONLINE — Senioren bleiben bei der Digitalisierung auf der Strecke — www.dzw.de/studie-zur-internetnutzung-20-millionen-senioren-bleiben-auf-der-strecke. é   PROMETHEUS — Ballett mit konkretem Gegenwartsbezug? — Lewis Lockwood: Beethoven. Seine Musik. Sein Leben, Kassel 2009. | Der Feuerraub des Prometheus — Eugen Drewermann: Grenzgänger. Rebellen, Frevler und Heroen in antiken Mythen, Ostfildern 2015. é   REVANCHE — Rache ist bitter — Klaus Wilhelm: Rache ist bitter. In: wissenschaft.de vom 18. Juni 2013, www.wissenschaft. de/gesellschaft-psychologie/rache-ist-bitter/. | Das Spielelement der Kultur — Knut Ebeling: Vorwort. In: Johan Huizinga: Das Spielelement der Kultur. Spieltheorien nach Johan Huizinga von Georges Bataille, Roger Caillois und Eric Voegelin, ­Berlin 2014. é   ROMEO UND JULIA — Der Mensch in der Vielschichtigkeit seines Charakters und in seiner gesellschaftlichen Verwurzelung — Wolfgang Markgraf: Giuseppe Verdi, Leipzig 1982. é   SONNY BOYS — Die Berufskrankheit der Komiker — Aribert Wäscher: Gedanken nach zwei Uhr nachts, Berlin 1953. é   MONSIEUR

Überschriften wurden teilweise von der Redaktion hinzugefügt, Textkürzungen nicht immer kenntlich gemacht.

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EXTRA


ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT ver ans taltungsreihe zum t hema »30 jahre deutsche einheit« »Die Zerstörung der Vergangenheit, oder vielmehr die jenes sozialen Mechanismus, der die Gegenwartserfahrung mit derjenigen früherer Generationen verknüpft, ist eines der charakteristischsten und unheimlichsten Phänomene des späten 20. Jahrhunderts«, schreibt Eric Hobsbawm 1995 in seinem Monu­mental­werk »Das Zeitalter der Extreme«. 30 Jahre nach dem Mauerfall und der deutschen Wieder­ vereinigung, die nach Hobsbawm auch das Ende des »kurzen 20. Jahrhunderts« markieren, das wesentlich durch die Systemkonfrontation von Kapitalismus und Kommu­ nis­­mus bestimmt war, ist es somit höchste Zeit, Bilanz zu ziehen und unsere Gegenwart im 21. Jahrhundert an die hi­sto­rischen Um­brüche rückzubinden, aus denen sie ent­ standen ist. Denn nur mit Hilfe der Erinnerung lässt sich zur Gestaltung einer Zukunft beitragen, in die die Verwun­ dungen der Vergangenheit als bewusst gelebte Erfahrung einfließen können und nicht ihr verderbliches Unwesen im gesellschaftlichen Unbewussten treiben. In Kooperation mit dem Kino­star Arthaus-Kino widmet das Theater Heilbronn der Erinnerung an die jüngste (deutsche) Geschichte in der Spielzeit 2019/20 eine monatliche Ver­ an­staltungsreihe mit sachkundigen Gästen. In Lesungen, Vor­trägen, Diskussions- und Gesprächsrunden, Film­sic­h­ tungen und einem Liederabend wollen wir gemeinsam mit

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unserem Publikum einen differenzierten Blick auf die all­täg­ liche Realität im anderen deutschen Staat und das schwie­ rige historische Vermächtnis von 40 Jahren Kaltem Krieg und deutscher Teilung werfen. Die aktuellen globalen Ver­ teilungskämpfe werden dabei ebenso zur Sprache kom­men wie die Schwierigkeiten der Annäherung zwischen Ost und West und der derzeit zu beobachtende Rechtsruck in der Gesellschaft der neuen Bundesrepublik. Die Veranstaltungen finden von Oktober 2019 bis Juni 2020 immer an einem Montag im Monat im Wechsel in der BOXX und im Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn statt. Freuen Sie sich mit uns auf spannende Gäste und kontroverse Diskussionen! Ihre Dr. Mirjam Meuser Dramaturgin Theater Heilbronn

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6. – 10. NOVEMBER 2019 science & t heat re Die Welt entdecken, erleben und erforschen: Am 31. März 2019 wurde in Heilbronn die »neue experimenta« eröffnet, die zu den innovativsten Science Centern in Europa zählt. Mit dem »Science Dome« unter einem spektakulären 700 Quadratmeter großen 3-D Kuppelscreen entstand eine weltweit einzigartige Kombination aus Planetarium und Theater, die uns sofort begeistert und inspiriert hat. Als Fortsetzung der Kooperation zwischen der »experimenta« und dem Theater Heilbronn kuratieren wir für den 6. bis 9. No­ vember 2019 erstmals das neue internationale Festival »Science & Theatre«. In sechs ausgewählten Gastspielen und Projekten, sowie einem flankierenden Rahmenprogramm aus Performances, Vorträgen und Diskussionen untersuchen wir die Schnittstellen zwischen Wissenschaft und Theater und weiten den Wertediskurs, den das Theater Heilbronn mit seinen Inszenierungen anstößt, auf ethisch-moralische Fragestellungen im Bereich von Forschung und Wissenschaft aus: Welche Fragen müssen wir uns als menschliche Ge­ sell­schaft stellen? Darf der Mensch alles tun, was er kann? Darf Forschungsdrang gelenkt werden? Vor welche Heraus­ forderungen stellen uns Digitalisierung und künstliche In­telli­ genz, Klimawandel und Energiewende, der enorme Wissens­ zuwachs und der nie gekannte Wissenstransfer zwischen einzelnen Disziplinen? Theater thematisiert Fragen und Stoffe der Wissenschaftsethik und -geschichte, die Wissenschaft verwendet die Mittel des Theaters zur Wissensvermittlung, und Theater macht Fort­ schritte in der Wissenschaft und neue Technologien für sich

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nutzbar, ästhetisch und konzeptionell. Die für die erste Aus­gabe von »Science & Theatre« ausgewählten Gastspiele greifen diese Aspekte auf und sind in ihrer Präsentationsform bewusst weit gefasst: Schauspiel und Performance, Robotik und Tanz, Animation und Figurentheater. Eingeladen sind renommierte Ensembles und Gruppen aus dem In- und Aus­land, die den Science Dome der »experimenta« und die BOXX des Theater Heilbronn bespielen werden. Wir denken aber auch in die Zukunft: Teil des Festivals ist ein Autorenwettbewerb für noch nicht ur- oder im deutsch­sprachigen Raum erstaufgeführte Theatertexte, die sich einem gesellschaftlichen Diskurs im Kontext der mo­ dernen Wissen­ schaften, insbesondere der Natur­ wissen­ schaften und Technik, stellen. Eine fünfköpfige Fachjury wählt aus den Einsendungen die drei besten Texte aus, die in szenischen Lesungen während des Festivals vorgestellt werden. Das preisgekrönte »Gewinner«-Stück hat in der darauffolgenden Spielzeit als Inszenierung des Theater Heilbronn im Science Dome Premiere. Das gesamte Programm von »Science & Theatre« 1.0 wird im Juni 2019 veröffentlicht. Seien Sie gespannt! Ihr Andreas Frane Chefdramaturg Theater Heilbronn und Kurator »Science & Theatre«

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30. JANUAR – 9. FEBRUAR 2020 imaginale 2020 – int ernat ionales t heat erfes t ival animiert er formen Vom 30. Januar bis 9. Februar 2020 findet in sechs Städten Baden-Württembergs das Internationale Theater­ festival animierter Formen »IMAGINALE« statt. Das biennal ver­an­ staltete Groß­raumfestival hat sich seit seiner Grün­dung im Jahr 2008 einen zentralen Platz in der deutschen Festi­val­landschaft erobert und gilt als eine der wichtigsten Veran­ staltungen im zeitgenössischen Figurentheater. Im Theater Heilbronn ist das Festival zum fünften Mal zu Gast. Die »IMAGINALE« 2020, zusammengestellt aus internatio­ nalen Figurentheaterproduktionen und Arbeiten im Grenz­ bereich zu Tanz, Musiktheater, Performance und Digital­ kunst, bietet seinem Publikum ein ebenso multimediales wie sinnliches Erfahrungsfeld imaginativer Resonanzräume. Eingeladen sind 25 Ensembles und Solisten aus Israel, Belgien, Frankreich, Spanien, Finnland, Slowenien, Tsche­ chien, den Niederlanden, der Schweiz und Deutschland. Mit mehr als 70 Veranstaltungen, einer Festival-Uraufführung sowie einem Rahmenprogramm mit Kurzfilmen, Workshops, Aus­stellungen und theaterpädagogischen Angeboten prä­ sen­tiert die »IMAGINALE« aktuelle Entwicklungen der inter­ nationalen Figuren- und Objekttheaterszene. Schwer­punkt der Festivaledition 2020 ist die künstlerische Auseinander­ setzung mit dem Verhältnis von menschlichen und künst­ lichen Körpern. Das Gesamtprogramm der »IMAGINALE« erscheint im November 2019 – als Printfassung und online unter

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BEGLEITPROGRAMM ZUR AUFFÜHRUNG VON les ballets C de la B, ALAIN PLATEL / FABRIZIO CASSOL

15 Euro

FOTO: LADISLAV ZAJAC

ilip Bergmann entstand n Künstler Ladislav Zajac Island: eine stille und n und Gefühlten dieser Zeit.

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Der Film gibt Einblicke in Entstehung und Rezeption des vorherigen Welterfolgs von Alain Platel, seinem Stück vsprs. Die englische Filmemacherin Sophie Fiennes hat die Compagnie les ballets C de la B im Sommer 2006 zur Aufführung nach Avignon begleitet. In Interviews berichten der Choreograf und seine Tänzer über die intensive persönliche Zusammenarbeit bei der Erarbeitung des Stücks. Faszinierende Großaufnahmen aus der Aufführung vermitteln aus nächster Nähe eine filmische Erkundung der tänzerischen Ekstase, die das Herzstück der Aufführung bildet. Sophie Fiennes arbeitete mehrere Jahre mit Peter Greenaway und der Tanzcompany von Michael Clark (London). Seit 1998 entstehen eigene Arbeiten: in ihren Dokumentarfilmen gelingen ihr kraftvolle Porträts zeitgenössischer Künstler. VSPRS Show and Tell ist bereits die zweite Arbeit mit und über Alain Platel. Dauer: 72 Minuten. In französischer Sprache mit deutscher Untertitelung. Produktion: les ballets C de la B, Gent, in Zusammenarbeit mit Amoeba Film, London, Großbritannien, Frankreich 2007.

27.05.2009

16:00 und 19:30 Uhr

28.05.2009

19:30 Uhr

JUGENDTANZPROJEKT

27. mai 2009 16:00 uhr und 19:30 uhr komödienhaus 20 / 15 / 11 Euro

MAN MÜSSTE EIGENTLICH SCHWEBEN

28.05.2009

21:30 Uhr

29.05.2009

19:30 Uhr

29.05.2009

21:30 Uhr

30.05.2009

16:00 Uhr

30.05.2009

18:30 Uhr

30.05.2009

19:30 Uhr

KOMÖDIENHAUS

MAN MÜSSTE EIGENTLICH SCHWEBEN Jugendtanzprojekt

KOMÖDIENHAUS

INCANTATIONS Nova Bhattacharya (Toronto)

KAMMERSPIELE

SI JE T’M Compagnie Black Blanc Beur (Paris)

KOMÖDIENHAUS

SCHMETTERLINGS DEFEKT Wee Dance Company

KAMMERSPIELE

LEBEN AUS DEM KOFFER Kurze Stücke von Nachwuchschoreografen

TANZ! HEILBRONN

Choreografie: OBEJB SBT[FXTLJ Einen besonderen Stellenwert innerhalb des Festivals nimmt ein Tanzprojekt mit 40 Heilbronner Jugendlichen unterschiedlicher kultureller Herkunft aus zwei Hauptschulen ein. Unter Leitung der erfahrenen Choreograf in und Tanzpädagogin Nadja Raszewski entwickeln die Mädchen und Jungen aus vorgegebenen Schrittfolgen und Improvisationen mit ihrem eigenen Bewegungsmaterial ein Tanzstück, das sich den Themen Heimat, Fremde und Begegnung zwischen den Kulturen widmet. Die Sprache der Körper überwindet dabei alle Barrieren der Kommunikation. Ab Ostern wird bis zu den Vorstellungen am 27. Mai täglich vier bis fünf Stunden geprobt. Nadja Raszewski sorgte bereits mit mehreren Großprojekten mit Jugendlichen an der Komischen Oper Berlin und an der Staatsoper München für Furore. Ihr Ziel ist es, Kreativität, Eigeninitiative und Selbstbewusstsein durch das Medium Tanz zu fördern. Unterstützt wird sie in diesem Projekt durch den Musiker, Texter und Musikproduzenten Jörn Hedtke, der mit den Jugendlichen Sounds und Vokalpassagen aus ihren eigenen Texten entwickelt.

Begleitprogramm zur Aufführung von les ballets C de la B, Alain Platel / Fabrizio Cassol KAMMERSPIELE

· FILM: VSPRS SHOW AND TELL

KAMMERSPIELE

· WERKEINFÜHRUNG ZU »PITIÉ! ERBARME DICH!«

GROSSES HAUS

PITIÉ! ERBARME DICH! les ballets C de la B, Alain Platel / Fabrizio Cassol (Gent/B)

27. MAI – 1. JUNI 2020

reflektiert über Klischees, verbunden werden. ssprache, die Elemente m und klassischem Tanz

WERKEINFÜHRUNG ZU »PITIÉ! ERBARME DICH!«

NTRYSIDE

duktion aus einem Körper elleicht ist dieser Körper ein bei Vogelgezwitscher aus

PROGRAMMÜBERSICHT

FILM: VSPRS SHOW AND TELL Regie: TPQ IJF GJFOOFT 30. mai 2009 16:00 uhr k ammerspiele

FOTO: CHRIS VAN DER BURGHT

KOFFER

CHSCHOREOGRAFEN

vier Choreografen zeitgenössisch bis Verarbeitung von Seins.

30. mai 2009 18:30 uhr k ammerspiele

Direkt vor der Vorstellung findet eine ca. 30minütige Einführung in das Werk von Alain Platel und insbesondere zum anschließend präsentierten Stück »pitié!« statt. Die renommierte Theaterkritikerin und Publizistin Renate Klett, die sich intensiv mit der Arbeit des Choreografen beschäftigt und das beeindruckende Buch »Nahaufnahme Alain Platel« geschrieben hat, stellt diesen Ausnahmekünstler vor.

FESTIVALCARD TANZ! HEILBRONN

Die Festivalcard umfasst alle Vorstellungen von Tanz! Heilbronn Festivalcard Preiskategorie I XX Euro (muss noch errechnet werden) Festivalcard Preiskategorie II YY Euro (muss noch errechnet werden) TAGESKARTE

Für die Vorstellungen am 28., 29. und 30. Mai gibt es eine Tageskarte. Sie reduziert den Einzelkartenpreis um jeweils 10 %. ERMÄSSIGUNG

Ermäßigte Preise erhalten Schüler, Studenten, Wehrpflichtige, Zivis und 100% Schwerbehinderte.

Impressum: Theater Heilbronn | Berliner Platz 1 | 74072 Heilbronn | T. 07131/56 30 00 | F. 07131/56 31 39 www.theater-heilbronn.de | Intendant: Axel Vornam | Redaktion: Karin Kirchhoff, gedrehtes Logo Tanz! Heilbronn.indd 1 Silke ZschäckeL | Gestaltung: seidldesign.com | Spielzeit 2008|09.

tanz! heilbronn 2020

12.01.2009 09:17:53

27. – 30. Mai 2009

Ende Mai 2020 dürfen die Herzen der Tanzfans wieder höher schlagen: Das internationale Festival Tanz! Heilbronn bringt zeitgenössischen Tanz auf alle Bühnen des Theaters. Große und international bekannte Kompanien sind genauso eingeladen wie kleinere, intime Tanzstücke. Wie jedes Jahr präsentiert das Festival ein dichtes Programm von Vorstellungen, Künstlergesprächen, Workshops und Gelegen­heiten, in Bewegung zu kommen. Der Pfingstmontag verlängert in dieser Spielzeit das Festival um einen zusätzlichen Tag. Karin Kirchhoff Kuratorin Tanz! Heilbronn

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t heat er spezial! — gross.klein.kuns t »Es gibt keine Kleinkunst: Entweder ist sie große Kunst oder keine.«

Mit diesem Zitat des Publizisten Fritz P. Rinnhofer präsen­ tieren wir Ihnen die Highlights unserer Kooperationsreihe »Theater Spezial! Groß.Klein.Kunst.« am Theater Heilbronn. Und seien Sie versichert: Wir haben auch für diese Spielzeit wahre Künstlerinnen und Künstler ihres jeweiligen Genres engagieren können. Die außergewöhnlichen literarischen Programme sind in echter Starbesetzung zu erleben: Das »TV-Traumpaar« Mariele Millowitsch und Walter Sittler lesen aus dem Roman »Alte Liebe» von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder, Suzanne von Borsody interpretiert Frida Kahlo, und mit »Habe Häuschen, darin würden wir leben« kommt Roger Willemsens letztes B ­ ühnen­ programm, freundschaftlich besetzt mit seinen ehemaligen Bühnenpartnern Annette Schiedeck und Jens-Uwe Krause, auf die Heilbronner Bretter. Mit »Oben und Unten« nehmen sich Jakob Augstein und Nikolaus Blome in einem journa­ listischen »Bühnen-Match« der aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen an. Große Kunst auch von ihnen: Die Kabarettistinnen, Kaba­ret­ tisten und Comedians gastieren mit ihren neuen­Pro­gram­

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men und echten Klassikern! Mit dabei sind Sissi Perlinger, Martina Schwarzmann (Ersatztermin), Sebastian Pufpaff, Gerd Dudenhöffer, Die Distel, Markus Maria Profit­ lich, Alfons, Bodo Wartke und zum letzten Mal auf »Großer Hafenrundfahrt« Horst Schroth! Alle weiteren Highlights und Überraschungen finden Sie jederzeit online unter www.theater-heilbronn.de! Wir freuen uns auf Sie! Und Sie freuen sich bitte auf KUNST! Herzlich, Ihre Simone Bulling Ihr Matthias Bulling Bulling Entertainment GmbH, Heilbronn

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Theater extra  Theaterfrühstück  Jeweils um 11:00 Uhr an einem Sonntag vor den P ­ remieren im Großen Haus vermitteln Regisseure, Dramaturgen, Schauspieler oder Sänger Interessantes und Amüsantes zu ihren Inszenierungen und erlauben mit diesen Appetit­ häppchen einen Einblick in den Proben­ prozess. Bereits ab 10:00 Uhr bietet unsere Theatergastronomie ein leckeres Frühstücksbuffet an. Einführungen  Gehen Sie bestens informiert in den Theaterabend! Zu aus­ gewählten Vorstellungen bieten wir 20 Minuten vor Vorstel­ lungsbeginn im Oberen Foyer Einführungen an.  StreitBar  Im Anschluss an die Vorstellung laden wir Sie für vier aus­ gewählte Inszenierungen zum Publikumsgespräch an u ­ nsere »StreitBar« im Foyer des 1. Ranges ein. Gemeinsam mit Schau­spielern des Ensembles und Mitgliedern des jeweiligen Inszenierungsteams möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Diskutieren Sie mit uns bei einem Glas Wein über die Inszenierung und Themen des jeweiligen Stückes, die Sie und uns bewegen. Wir freuen uns auf Sie.

Germania 3 Gespenster am Toten Mann: Fr., 31.01.2020 Mit der Faust in die Welt schlagen: Sa., 28.03.2020 Die lächerliche Finsternis: Sa., 16.05.2020 Biedermann und die Brandstifter: Sa., 11.07.2020

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Führungen  Lüften Sie die großen und kleinen Geheimnisse der Illu­sions­ fabrik Theater! Besuchen Sie die Werkstätten wie Schreinerei, Malersaal oder Maske und werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen. Termine entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan. Die Kosten betragen 4 € (2 € erm.). Um eine Anmeldung unter +49 (0) 7131.56 30 01 wird gebeten. BOXX@Night Das beliebte Saturday-Late-Night-Format »BOXX@Night« wird fortgesetzt. Die Schauspieler des Ensembles präsentie­ ren sich hier überraschend und neu – mit schrägen Geschich­ ten, humorvollen kleinen Inszenierungen oder kurzweiligen Liederabenden. Fest zum Programm gehört die beliebte After-Show-Party, bei der im BOXX-Foyer bis in die frühen Morgenstunden hinein getanzt werden kann. Familiensonntag am 15. Dezember 2019 Bereits zum fünften Mal findet im Advent ein Familiensonn­ tag statt. An diesem Tag spielen wir jeweils um 15:00 Uhr »WiLd!« in der BOXX, »Sonny Boys« im Komödienhaus und DAS Weihnachtsmärchen schlechthin: »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« im Großen Haus. Im Anschluss an die Vor­ stellung im Großen Haus gibt es wieder Aktionen zum Mit­ machen und adventliche Genüsse aus der Gastronomie.

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Theater Heilbronn im Internet   Der Webshop

bequem von daheim k ar t en buchen Sie können Ihre Karten für das Theater Heilbronn rund um die Uhr auch online buchen. Dies funktioniert ganz einfach über die Internetseite des Theaters: WWW.THEATER-HEILBRONN.DE Sie wählen im Spielplan eine Vorstellung aus und gelangen dann über den Ticketbutton ins Kartensystem. Suchen Sie sich im angezeigten Saalplan der jeweiligen Spiel­stätte einen Platz aus und kaufen Sie gleich die Karte dafür. Die Tickets können Sie am Computer ausdrucken, an der Kasse hinterlegen oder sich zuschicken lassen. Auch Geschenk-Gutscheine können Sie in jedem beliebigen Wert online kaufen.  Theater Blog  Das Theater Heilbronn ist auch im Social Web unterwegs. Wir informieren in unserem Blog regelmäßig darüber, was vor und hinter den Kulissen passiert. http://blog.theater-heilbronn.de Facebook  Unsere Zuschauer diskutieren und kommentieren bei Face­ book alles, was das Theater betrifft. Außerdem haben Sie die Gelegenheit, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen und immer das Neueste zu erfahren. www.facebook.com/theaterheilbronn

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Twitter  Das Theater Heilbronn zwitschert. Auf Twitter erfahren Sie blitzschnell das Wichtigste! Wir informieren Sie in aller Kürze über neue Inszenierungen und freuen uns, mit Ihnen zu zwitschern. www.twitter.com/theat_heilbronn  Newsletter  Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über die wichtigsten Ereignisse am Theater Heilbronn. Bleiben Sie »up to date« und erfahren Sie mehr. Die Anmeldung erfolgt über unsere Webseite: www.theater-heilbronn.de WhatsApp-Newsletter Mit dem WhatsApp-Newsletter erhalten Sie Neuigkeiten aus dem Theater und attraktive Sonderkonditionen direkt auf Ihr Smartphone. Die Anmeldung erfolgt über unsere Webseite: www.theater-heilbronn.de

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MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER


Intendanz Axel Vornam (Intendant), Petra Ostermann (Persönliche Referentin des Intendanten)

Malte Kreutzfeldt, Holle Münster, Ingmar Otto, Elias Perrig, Andreas Rehschuh, Axel Vornam, Tobias Wellemeyer, Thomas Winter

Künstlerisches Betriebsbüro

Musikalische Leitung

Dieter Köplin (Leiter), Jenny Besold, Anna-Maria Lang

Markus Herzer, Jan Kersjes, Heiko Lippmann, Johannes Mittl, Kai Tietje

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rebekka Mönch (Marketing), Babett Taenzer (Social Media), Silke Zschäckel (Pressereferentin)

Ensemble Schauspiel Winnie Ricarda Bistram, Malin Kemper, Romy Klötzel, Judith Lilly Raab, Anja Schreiber, Johanna Sembritzki, Sabine Unger, Nils Brück, Marek Egert, Stefan Eichberg, Oliver Firit, Lucas Janson, Gabriel Kemmether, Frank LienertMondanelli, Pablo Guaneme Pinilla, Hannes Rittig, Sven-Marcel Voss, Tobias D. Weber Gäste: Stella Goritzki, Sonja Isemer, Rahel Ohm, Tamara Theisen, Jan Kersjes

Regie Folke Braband, Marcus Everding, Stefan Huber, Jens Kerbel,

Ausstattung Florian Angerer, Ines Burisch, Thomas Dörfler, Carla Friedrich, Christine Hielscher, Tanja Hofmann, Malte Kreutzfeldt, Hanna Lenz, Matthias Müller, Tom Musch, Tom Presting, Nina Sievers, Toto, Kathrin Younes, Alexander Wolf

Musik / Video / Choreografie Barbara Buck (Choreografie), Nikolai Stiefvater (Video), Andrea Voit-Erlewein (Gesangslehre)

Dramaturgie Andreas Frane (Chef­drama­­­turg, Kurator Science & Theatre und stellv. Intendant), Dr. Mirjam Meuser (Dramaturgin), Sophie Püschel (Dramaturgin), Matthias Bulling (Kurator Theater Spezial), Karin Kirchhoff (Kuratorin Tanz! Heilbronn) 272


Regieassistenz

Jessica Rockstroh

Andreas Donders, Nina Steinert

Musik Junges Theater  Inspizienz

Julia Klomfaß, Stefan Leibold, Kim Dinah Burkhard, Katrin Minkley Ferenc Mehl, Johannes Mittl

Soufflage

Theaterpädagogik

Elisabeth Gehrke, Monika Krauss, Stefanie Röse, Sigrid Schmieder, Brunhilde Schneider, Simone Wolss

Christine Appelbaum, Natascha Mundt, Anja Bräutigam (Schulreferentin)

Junges Theater

Technische Abteilungen

Annette Kuß (Leiterin), Nicole Buhr (Regieassistentin)

Christoph Lettow (Techn. Direktor), Karin von Kries (stellvertr. Techn. Direktorin, Leiterin der Werkstätten), Vassilios Chassapakis (BOXX)

Ensemble Junges Theater Anja Bothe, Sarah Finkel, Jana Franke, Patrick Isermeyer, Sascha Kirschberger Gast: Stefanie Brehme

Technik

Lutz Schmieder (Leiter Bühnentechnik), Thomas Eggenweiler (Meister Ver­anstaltungs­technik), Regie Junges Theater Pit Müller (Bühnenmeister), Henry Bickel (komm. Bühnenmeister), Adewale Teodros Adebisi, Katharina Brankatschk, Nicole Buhr, Richard Brodwolf, Johannes Buchholz (BOXX), Valerij Dann, Bianca Sue Henne, Annette Kuß, Hubert Heckmann, Reiner Hennrich, Grit Lukas, Maik Priebe Valentin Jacob, Frank Kammerer, Ausstattung Junges Theater Steffen Nödl, Bernd Reber (komm. Bühnenmeister), Iris Ruile, Stefan Brandtmayr, Sigi Colpe, Dieter Schmid, Armin Steiner, Carla Friedrich, Anja Kreher, Hrisowalantis Tsiapkinakis, Zissis Gesine Kuhn, Sophie Lenglachner, Tsiapkinakis, Andreas Zartmann Yvonne Marcour, Maik Priebe, 273


Beleuchtung Carsten George (Leiter), Michael Herold (Beleuchtungsmeister/Stell­­­ver­tre­ter), Nico Bock, Josef Gabler, Dominic Massa, Dominic Maier, Rita Lowe

Andrea Trinder, Mike Ognjenovic (Azubi)

Kostümabteilung

Stefan Kaindl (Leiter), Ralph Pinkert (stellv. Leiter), Alexander Hofmann, Peter Schleder

Manuel-Roy Schweikart (Leiter), Tilo Voss (stellv. Leiter), Ilse Fritzenschaft, Sybille Harsch, Andrea Megyesi, Waltraud Mika, Dorothea Schilling, Carola Walinski, Sunhild Zenn, Lena Baier (Azubi), Luis Kistner (Azubi)

Haus- und Betriebstechnik

Schauspielgarderobe

Markus Rack (Leiter), Andy Bachmayer, Andreas Klier, Holger Schmalzel

Gerda Moser, Daniela Schuster, Sabine Sutter, Aushilfen

Ton

Requisite Auszubildende Veranstaltungstechnik Kevin Mast, Marvin Ott, Jannick Rückle

Carmen Riehl (Leiterin), Silke Bertsch, Bettina Pinkert, Claudia Specht, Barbara Walitza

Fundusverwaltung Produktionsleitung

Karoline Seidelmann Florian Michaelis (Produktionsleiter), Monika Tschirpig (Produktionsleiterin),  Deko Susann Selke (Bühnenbildassistentin) Angelika Wagner (Leiterin), Mirjam Roth, Dominic Wendel, Egbert Maske Walter, Zakaria Safari (Azubi), Susann Mospak (Chefmasken Malersaal bildnerin), Yvonne Albuschat, Larissa Enderle, Klara Kleine, Karlheinz Kirchler (Leiter), Katharina Schmidt, Lia Sülz, Kirstin Köppel (stellv. Leiterin), 274


Sarah Michel, Lisa Albrecht (Azubi), Florian Erben (Azubi), Helena Limberger (Azubi), Sarah Ludes (Azubi), Shirin Schnier (Azubi)

Schlosserei Jürgen Thillmann (Leiter), Jürgen Piper, Waldemar Rudisch, David Bartesch (Azubi), Leon Dietz (Azubi), Tim Horch (Azubi), Kerem Sezgi (Azubi)

Besucherservice/Vertrieb Doreen Urbanczyk (Leiterin), Claudia Horn-Gläßel (Abo), Antje Meyer (Abo), Sandra Capra, Sibylle Hoffer, Karin Unkauf, Christiane Schmidtke (Außendienst), Beate Kugler (Einlass), Aushilfen

Pforte / Reinigung

Gabriela Hartmann, Rainer Hartmann, Ingrid ThomasHesselbarth, Günter Kozica, Susanne Schreinerei Pfistert, Ursula Scheuermann, Karoline Seidelmann / Roberto Libetta (Leiter), Richard Bartesch (stellv. Leiter), Thomas Krieg, Heike Flössner (Leiterin Reinigung), Tanja Fersch, Sonja Meysahn, Luke Pantke, Lucas Steinhoff, Marco Junginger (Azubi), Alexander Belgin Trakoglu, Aushilfen Martz (Azubi), Kira Osterburg  Theaterrestaurant (Azubi),Philipp Weigand (Azubi) Matthias Hornung

Verwaltung Kerstin Klier (stellv. kaufmännische Betriebsleiterin), Jenny Besold, Claudia Herold, Heike Herre, Anna-Maria Lang

Buchhaltung / Personalbüro Dagmar Steinbeck (Leiterin), Susanne Clemente, Angelika Illenseer, Dagmar Ivenz, Beate Mamber da Costa Luz

Aufgrund der Datenschutzgrundverordnung sind nicht alle Mitarbeiter genannt.

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SERVICE


Vorverkauf | Informationen  Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn Öffnungszeiten Theaterkasse Mo. bis Fr. 10:00 –19:00 Uhr · Sa. 10:00 – 14:00 Uhr Tel. +49 (0) 7131.56 30 01 oder 56 30 50 Rund um die Uhr über den Webshop unter www.theater-heilbronn.de und www.eventim.de (Bitte beachten Sie, dass die bei eventim.de er­worbenen Karten vom Theater Heilbronn nicht getauscht werden und zusätzliche Vorverkaufsgebühren anfallen können.)

Vorverkauf Der Vorverkauf für die Spielzeit 2019/2020 beginnt am 08.07.2019. Theaterfrühstücke, Matineen und Lesungen gehen mit ­Erscheinen des jeweiligen Monatsspielplans in den Verkauf (ca. 2 Monate vor dem Termin). Der Vorverkauf für Silvester beginnt am 23.10.2019. Der Vorverkauf für die »Weihnachtspäckchen« beginnt am 04.11.2019. Der Vorverkauf für die Schulvorstellungen des Weihnachtsmärchens beginnt am 01.10.2019.

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Abonnement  Einzeichnung und Beratung: Antje Meyer und Claudia Horn-Gläßel Mo. bis Fr. 10:00 – 18:00 Uhr Tel. +49 (0) 7131. 56 30 04, E-Mail: abo@theater-hn.de  Gruppen- und Busbestellungen  (ab 30 Personen) Claudia Horn-Gläßel, Tel. +49 (0) 7131.56 30 04, E-Mail: gruppen@theater-hn.de

Abendkasse  Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Karten für die jeweiligen Abendvorstellungen können in dieser Zeit unter Tel. +49 (0) 7131.56 30 02 gebucht werden. An der Abendkasse ist kein Vorverkauf für andere Vorstellungen möglich, es werden keine Karten zurückgenommen und keine Abo-Umbuchungen durchgeführt.  Nacheinlass  Bitte haben Sie Verständnis, dass wir, um eine Störung der laufenden Vorstellung zu vermeiden, keinen Nacheinlass (in der BOXX auch keinen Wiedereinlass) nach Vorstellungs­ beginn gewähren können.

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Eintrittskarte als Fahrausweis im HNV  Das HNV-Kombiticket gilt ab der Saison 2019/20 nur noch für Schüler, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anrei­ sen, bis 3 Stunden vor und nach dem Vorstellungsbesuch. Bustransfer Es besteht die Möglichkeit, aus dem Umland in einen AboBus zuzusteigen und so zu den Vorstellungen an- und abzu­ reisen. Informationen zu unseren Busrouten und freien Plät­ zen erhalten Sie bei Claudia Horn-Gläßel unter Tel. +49 (0) 7131.56 30 04 oder unter abo1@theater-hn.de. Bustransfer für Winter-Abo und Abo mit Bus Da die Preise für den Bustransfer nach unterschiedlichen Tarifzonen errechnet werden, ist der Bustransfer nicht in die Abonnementpreise eingerechnet. Die Preise gelten pro Hinund Rückfahrt zzgl. zum auf­geführten Abonne­mentpreis. Zone 1 (1–15 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 10 € Zone 2 (16 –30 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 11 € Zone 3 (31 –49 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 12 € Zone 4 (50–69 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 13 € Zone 5 (über 70 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 14 €

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Parken  Da die Parkmöglichkeiten Tiefgarage Theaterforum K3, Park­­ haus am Bollwerksturm, Stadtgalerie/Kaufhof, ­ Harmonie und City-Parkhaus Experimenta vor allem bei Parallelver­an­ stal­tungen begrenzt sind, empfehlen wir die An-/Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Grundsätzlich gilt in der Tiefgarage am Theaterforum K3 der Theatertarif von 4,50 € erst ab 18:00 Uhr. Bei Vorstellungen vor 18:00 Uhr können Ausfahrtickets für 4,50 € an der The­ aterkasse erworben werden. Der Kauf eines Ausfahrtickets empfiehlt sich ab 3 Stunden Parkzeit. Das Theater hat keinen Einfluss auf die Preise für das Parken und die Platzkapazität in der Tiefgarage. Die Verantwortung liegt bei der Betreibergesellschaft apcoa in Stuttgart: apcoa Customer Service Center Mo. bis Fr. 8:00 –18:00 Uhr, Tel. +49 (0) 711.94 79 13 06 24h-Service-Hotline: +49 (0) 711.30 57 03 05

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Preise Großes Haus   Großes Haus – Schauspiel  Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 28 € / 14 € (erm.) / 24 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 26 € / 13 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 23 € / 11,50 € (erm.) / 21 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 20 € / 10 € (erm.) / 18 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 14 € / 7 € (erm.) / 13 € (Gruppenpreis pro Person) Weihnachtsmärchen Preise Montag bis Freitag (Vorstellungen am Vormittag): Preisklasse II (Reihe 14–19 Parkett, Rang Reihe 8–9)10 € / 7 € (erm.)

Preise an Wochenenden und Feiertagen: Preisklasse I (Reihe 1–13 im Parkett, Rang Reihe 1–7) 14 € / 7 € (erm.) Preisklasse II (Reihe 14–19 Parkett, Rang Reihe 8–9)10 € / 7 € (erm.) Preise bei Schulvorstellungen Weihnachtsmärchen und Vorstellungen in der BOXX: 7 € für Schüler auf allen Plätzen, 1 Begleitperson ab 10 Schülern frei. Abweichend davon gelten Schülergruppenpreise bei Abend- / Nachmittagsvorstellungen im Großen Haus und im Komödien­ haus.

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Großes Haus – Oper, Operette, Musical  Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 38 € / 19 € (erm.) / 33 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 36 € / 18 € (erm.) / 32 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 30 € / 15 € (erm.) / 27 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 25 € / 12,50 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 20 € / 10 € (erm.) / 19 € (Gruppenpreis pro Person)  Großes Haus – Tanztheater und Ballett Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 36 € / 18 € (erm.) / 32 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 34 € / 17 € (erm.) / 31 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 28 € / 14 € (erm.) / 25 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 23 € / 11,50 € (erm.) / 21 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 18 € / 9 € (erm.) / 17 € (Gruppenpreis pro Person)

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Preise Komödienhaus Preisklasse I (Reihe 4–9 | Loge 5–11 | Rangloge 22– 26) 26 € / 13 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Reihe 3, 10–14 | Loge 1–4, 12–15 | Ranglogen 20 & 21, 27 & 28)

22 € / 11 € (erm.) / 19,50€ (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Reihe 1 & 2 | Rangloge 16 –19, 29– 32) 17 € / 9 € (erm.) / 15 € (Gruppenpreis pro Person)

Preise BOXX  14 € / 7 € (erm.) Gruppentarif (bei freier Platzwahl): 13 € / 6 € (erm. ) Abendkassenpreise und gesonderte Preise Beim Kauf einer Karte an der Abendkasse wird für die jewei­ lige Vorstellung ein Aufschlag von 1 € (erm. 0,50 €) je Karte berechnet. Davon ausgenommen sind die Vorstellungen des Weihnachtsmärchens, Vorstellungen in der BOXX und der Erwerb von zusätzlichen Karten zu einer Gruppenbestellung. Zu Premieren wird ein Aufschlag von 2 € (erm. 1 €) erhoben, ausgenommen in der BOXX. Theaterfrühstück: 15 € mit Frühstück (ab 10:00 Uhr), 5 € ohne Frühstück (ab 11:00 Uhr) Weihnachtsmatinee: Preisklasse I 12 €, Preisklasse II 8 €

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Ermäßigungen Ermäßigte Preise gelten nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweises für Schüler, Studierende (das Höchstalter liegt bei 27 Jahren) sowie für Schwerbehinderte ab GdB 80 %. Grup­ pen ab 10 Personen erhalten eine Gruppenermäßigung. Die Begleitperson einer Schülergruppe erhält eine Freikarte. Theatertag – günstige Karten für alle Plätze  Einmal im Monat ist Theatertag. An diesem Tag erhalten Sie die Karten zum halben Preis. Die Theatertage sind in un­ seren Publikationen und auf der Webseite vermerkt. NEU: Studententag Jeden Dienstag ist Studententag im Theater Heilbronn. Stu­ dierende zahlen an diesem Tag nur 9 € für eine Karte auf allen verfügbaren Plätzen im Großen Haus und im Komö­ dienhaus. Gilt nur gegen Vorlage eines gültigen Studenten­ ausweises. Familienticket Gilt für alle BOXX-Vorstellungen und das Weihnachts­ märchen im Großen Haus (Preisklasse II) am Wochenende und an Feiertagen. Grundpreis für einen Erwachsenen und ein Kind: 14 €, jede weitere Person: 7 € (insges. max. 6 Per­ sonen)

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Rückgabe und Umtausch von Karten Es gelten die AGB des Theaters Heilbronn. Bei Umtausch von Eintrittskarten wird eine Bearbeitungsgebühr von 1€ pro Karte berechnet. Karten können bis drei Werktage vor der Vorstellung gegen einen Gutschein oder einen anderen Termin getauscht werden. Die Rücknahme von Karten ist ausgeschlossen. Per Ticketdirect gebuchte Tickets sind von der Rückgabe und vom Umtausch ausgeschlossen. Menschen mit Behinderungen Ab einem GdB von 80 % erhalten Menschen mit Behinderung unter Vorlage des Ausweises eine Ermäßigung. Ist im Behin­ dertenausweis ein B vermerkt, so bekommt die Begleitperson ebenfalls diese Ermäßigung. Induktionsschleife Das Große Haus ist teilweise mit einer induktiven Höranla­ ge (Induktionsschleife) ausgestattet. Zum Empfang schalten Sie Ihr Hörgerät auf »T«. Der Empfang ist in den Reihen 5–16 jeweils mittig möglich, bitte fragen Sie beim Karten­ kauf nach. Im Komödienhaus bieten wir im Parkett Hörver­ stärker an, bitte melden Sie sich dafür beim Einlasspersonal.

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Rollstuhlfahrer Der Behindertenparkplatz befindet sich rechts vom Ein­gang an der Allee neben den Bushaltestellen. Die Parkplätze in der Tiefgarage sind mit dem Fahrstuhl verbunden. Rollstuhlgerechte Plätze BOXX: oberste Reihe / Großes Haus: Reihe 15, rechts und links jeweils drei Plätze, Zugang über das obere Foyer / Komödienhaus: Parkett rechts und links, Reihe 1, jeweils ein Platz. Das Einlasspersonal führt Sie gerne zum Platz. Toiletten Behindertengerechte Toiletten befinden sich im Großen Haus im oberen Foyer links und im Komödienhaus im Foyer rechts. Fahrstühle Großes Haus: Fahrstuhl führt vom Parkhaus oder vom Kassen­bereich ins obere Foyer (barrierefreier Zugang zum Saal) Komödienhaus: Fahrstuhl vom K3 führt an den Eingang vom Komödienhaus BOXX: kein Fahrstuhl notwendig, da ebenerdig

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Saalplan Großes Haus Parkett Reihe 01

001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 011

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06

121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

07

148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

08

176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190

✦  ✦  ✦  ✦  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚

09

207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●

10

239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 358 359

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 389 390 391 392

14

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

15

700 701 702 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421

❑  ❑  ❑  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

16

436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

17

465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

04

03

02

01

19

18

493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 504 505

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

542 543

●  ● 544 545 546 547 548

●  ●  ●  ●  ● 549 550 551 552 553 554 555

●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 556 557 558 559 560 561 562

●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 584 585 586 587 588 589 590 591 592 593 594 595 596 597 598

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●

06 07

614 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●                ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●

08

Rang

637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

288

kein Mittelgang

13

12

11

272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288

09

05

Bühne


Bühne 012 013 014 015 016 017 018 019 020 021 022

✚ ✦

035 036 037 038 039 040 041 042 043 044 045

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

● ▲

058 059 060 061 062 063 064 065 066 067 068 069

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

082 083 084 085 086 087 088 089 090 091 092 093 094

Preisklasse I plus Preisklasse I Preisklasse II Preisklasse III Preisklasse IV Rollstuhlplätze

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175

✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦  ✦

191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206

✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✚  ✦  ✦  ✦  ✦

223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 703 704 705

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ❑  ❑  ❑

kein Mittelgang

451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

563 564  ●  ● 565 566 567 568 569

●  ●  ●  ●  ● 570 571 572 573 574 575 576

●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 577 578 579 580 581 582 583

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●

599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 612 613

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

289

● ▲

Preisklasse II Preisklasse III


Saalplan Komödienhaus Parkett und Parkettlogen

Bühne

01 02

00

● 1 0      02 ●

03

00

● 1 0      02 ●

04

199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212

12

213 214 215 216 217 218 219 220 221 222

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 223 224 225 226 227 228 229 230 231

2 00 1  ✦ 00      3 ✦ 00

✦ Loge

09

08

Parkett

07

Rang

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

▲ Preisklasse III

❑ Rollstuhlplätze

290

06

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 001 002  001 002  001 002 ✦     ✦      ✦     ✦       ✦     ✦ 003 004  003 004  003 004 ✦     ✦      ✦     ✦       ✦     ✦

05

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 00 1  0      0 00 ✦ 2 ✦ 3

13

00

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●

14

● 1 0      02 ●

00

11

183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198

2 00 1  ✦ 00      3 ✦ 00

11

● 1 0      02 ●

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●

06 07

2 00 1  ● 00

09

08

10

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 052 053 054 055 056 057 058 059 060 061 062 063 064 065 066 067 068 069 070 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 071 072 073 074 075 076 077 078 079 080 081 082 083 084 085 086 087 088 089 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 090 091 092 093 094 095 096 097 098 099 100 101 102 103 104 105 106 107 108 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182

00 1  0      0 00 ✦ 2 ✦ 3

04 05

14 13

2 00 1  ● 00

2 00 1  ● 00

12

▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲ 034 035 036 037 038 039 040 041 042 043 044 045 046 047 048 049 050 051

03

15

2 00 1  ● 00

10

Loge

017 018 019 020 021 022 023 024 025 026 027 028 029 030 031 032 033

02

Loge

Reihe 01

001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 011 012 013 014 015 016

❑ ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲ ▲ ❑


Ranglogen

Loge 17

18

19

20

00 ● 3

00

001 002   001 002   001 002   001 002   001 002 ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦ 003      003 004   003 004   003 004      003 ✦         ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦         ✦ Loge

26

25

24

Rang

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

▲ Preisklasse III

291

23

22

21

2 00 1  ● 00      3 ● 00

● 1 0      02 ●

00

● 1 0      02 ●

2 00 1  ● 00

28

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

29

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

30

▲ 27

16

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

31

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

32

Loge

Bühne



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Das Angebot auf einen Blick • Übersicht Abo Großes Haus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 296 • Neue Abos.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 298 • Übersicht Abo Komödienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 299 Terminübersicht • Premieren-Abo Großes Haus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 300 • Premieren-Abo Komödienhaus .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 300 • Abo Großes Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 301–306 • Musik-Abo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 307 • Winter-Abo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 308 • Abo Komödienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 309–311 Besondere Abonnements • Wochenend-Abo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Kino- und Theater-Abo.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Six-Pack-Abo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Wahl-Abo Schauspiel Großes Haus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Theatercard/Partnercard .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Angebote für Firmen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Gerne beraten Sie: Antje Meyer und Claudia Horn-Gläßel Tel. +49 (0) 7131.56 30 04 Das »Kleingedruckte«: Können Abonnementtermine der laufenden Spielzeit nicht wahrgenommen werden, können bis zu vier Termine getauscht werden. Der Tausch ist bis 3 Werktage vor der Vorstellung gegen eine Gebühr von 1 € möglich. Abonnements verlängern sich jeweils um eine weitere Spielzeit, wenn sie nicht schriftlich bis zum 31. Mai gekündigt werden. Es gelten die AGB des Theaters Heilbronn.

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ÜBERSICHT ABO GROSSES HAUS PREMIERENABO

ABO MAXI

WOCHENTAG

Fr/Sa

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So

PK I plus

199,60 €

267,40 €

REIHE 8, PLÄTZE 180 – 202

(erm. 99,80 €)

188,40 €

(erm. 133,70 €)

252,00 €

ABO MIDI

ABO MINI

SONNTAG­­ NACH­­ MITTAGS-­ ABO

Mi, Do

Di, Mi

So

208,50 €

185,60 €

141,00 €

196,50 €

174,40 €

(erm. 104,25 €)

(erm. 92,80 €)

(erm. 70,50 €)

132,00 €

PK I

(erm. 94,20 €)

(erm. 126,00 €)

PK II

(erm. 83,00 €)

166,00 €

215,60 €

PK III

(erm. 73,80 €)

(erm. 92,75 €)

PK IV

(erm. 55,40 €)

110,80 €

139,30 €

(erm. 69,65 €)

(erm. 54,38 €)

(erm. 48,40 €)

(erm. 36,00 €)

Feste Termine: 6x Premiere Schauspiel

Feste Termine: 6x Schauspiel 1x Musical 2x Oper 1x Operette 1x Tanz

Feste Termine: 5x Schauspiel 1x Musical 1x Oper 1x Tanz

Feste Termine: 6x Schauspiel 1x Musical

Feste Termine: 4x Schauspiel 1x Musical 1x Operette

REIHE 1 – 7, REIHE 8, PLÄTZE 176 – 179 & 203 – 206

REIHE 9 –13, RANG REIHE 1–7

REIHE 14 –16, RANG REIHE 8 & 9

REIHE 17–19

TERMINE / GUTSCHEINE

147,60 €

1x Premiere Musical 1 Gutschein Komödienhaus 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

(erm. 107,80 €)

185,50 €

1 Gutschein Komödienhaus 4x 50 % Ermäßigungsgutscheine

296

(erm. 98,25 €)

168,75 €

(erm. 84,25 €)

146,25 €

(erm. 73,15 €)

108,75 €

1 Gutschein Komödienhaus 4x 25 % Ermäßigungsgutscheine

(erm. 87,20 €)

152,00 €

(erm. 76,00 €)

133,60 €

(erm. 66,80 €)

96,80 €

1 Gutschein Komödienhaus 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

(erm. 66,00 €)

114,00 €

(erm. 56,90 €)

97,50 €

(erm. 48,80 €)

72,00 €

2x 25 % Ermäßigungsgutscheine


ABO MIT BUS

Di, Mi, Do, Fr

190,50 €

(erm. 95,25 €) + Buszone

178,50 €

(erm. 89,25 €) + Buszone

153,75 €

(erm. 76,75 €) + Buszone

131,25 €

(erm. 65,70 €) + Buszone

97,50 €

WINTERABO

MUSIKABO MAXI

MUSIKABO MINI

TANZABO

WAHLABO MIX

wechselnd

Sa

Sa

nach Wahl

nach Wahl

128,00 €

208,00 €

152,00 €

115,20 €

144,00 €

196,80 €

144,00 €

108,80 €

(erm. 64,00 €) + Buszone

120,00 €

(erm. 60,00 €) + Buszone

103,20 €

(erm. 51,60 €) + Buszone

88,00 €

(erm. 44,00 €) + Buszone

(erm. 98,40 €)

163,20 €

(erm. 76,00 €)

(erm. 72,00 €)

120,00 €

(erm. 81,60 €)

(erm. 60,00 €)

135,20 €

100,00 €

(erm. 67,60 €)

(erm. 54,40 €)

89,60 €

(erm. 44,80 €)

73,60 €

(erm. 73,50 €)

138,00 €

(erm. 70,50 €)

123,00 €

(erm. 62,90 €)

114,00 €

(erm. 50,00 €)

(erm. 36,80 €)

(erm. 58,50 €)

(erm. 32,80 €) + Buszone

(erm. 53,60 €)

(erm. 40,00 €)

80,00 €

57,60 €

88,50 €

Feste Termine: 5x Schauspiel 1x Musical 1x Oper 1x Operette

Feste Termine: 3x Schauspiel 1x Musical 1x Operette

Feste Termine: 1x Musical 2x Oper 1x Operette 3x Tanz

Feste Termine: 1x Musical 2x Oper 1x Operette

Termine frei wählbar

Termine frei wählbar

3x Tanz 1x Gutschein Großes Haus

4x Großes Haus Schauspiel (Tanz, Musiktheater mit Aufpreis) 2x Komödienhaus 2x BOXX

mit Theaterbus

optional 1 Vorstellung im Komödienhaus zum Abo-Einzelpreis zubuchbar 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine wahlweise mit Theaterbus

107,20 €

(erm. 57,60 €)

(erm. 48,75 €) + Buszone

4x 25 % Ermäßigungsgutscheine

65,60 €

(erm. 104,00 €)

optional 1 Heilbronner Konzert des WKO gegen Aufpreis zubuchbar 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

1x Gutschein Großes Haus optional 1 Heilbronner Konzert des WKO gegen Aufpreis zubuchbar 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

297

(erm. 28,80 €)

2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

(erm. 45,76 €)

4x 25 % Er­mä­ßi­ gungsgutscheine


NEUE ABOS 2019/20

WAHLABO SCHAUSPIEL GROSSES HAUS

KINO- UND THEATERABO

SIX-PACKABO FÜR SCHÜLER UND STUDIERENDE

WOCHENEND-ABO FR, SA, SO

PK I plus

134,40 €

42 €

161,60 €

PK I

124,80 €

42 €

153,60 €

PK II

110,40 €

PK III

96,00 €

42 €

PK IV

67,20 €

42 €

TERMINE / GUTSCHEINE

6x Großes Haus Schauspiel (Tanz, Musiktheater mit Aufpreis)

3x Kinogutscheine für das Arthaus Kino Heilbronn

2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

3x Theatergutscheine für Schauspiel Großes Haus und Komödienhaus

REIHE 8, PLÄTZE 180 – 202

REIHE 1– 7, REIHE 8, PLÄTZE 176 – 179 & 203 – 206

REIHE 9 – 13, RANG REIHE 1–7

REIHE 14 –16, RANG REIHE 8 & 9

REIHE 17– 19

(erm. 67,20€)

(erm. 62,40 €)

(erm. 55,20 €)

73,20 €

(erm. 45,60 €)

(erm. 48,00 €)

(erm. 33,60 €)

298

42 €

6x wahlweise Großes Haus / Komödienhaus / BOXX

(erm. 80,80 €)

(erm. 76,80 €)

132,80 €

(erm. 66,40 €)

119,20 €

(erm. 59,60 €)

88,00 €

(erm. 44,00 €)

Feste Termine: 4x Schauspiel 2x Komödienhaus 1x Musical 2x 25 % Ermäßigungsgutscheine


ÜBERSICHT ABO KOMÖDIENHAUS

WOCHENTAG

PK I

REIHE 4–9, LOGE 5–11, 22–26

PK II

REIHE 3, 10–14, LOGE 1–4, 12–15, 20–21, 27–28

PK III

REIHE 1&2, LOGE 29–32, 16–19

TERMINE / GUTSCHEINE

PREMIERENABO

ALLE WEITEREN

Do/Fr/Sa

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So

136,80 €

124,80 €

(erm. 68,40 €)

(erm. 62,40 €)

117,60 €

105,60 €

(erm. 52,80 €)

(erm. 58,80 €)

93,60 €

81,60 €

(erm. 46,80 €)

(erm. 40,80 €)

6x Premieren Schauspielkomödien

6 feste Termine

2x 25 % Ermäßigungsgutscheine

299

2x 25 % Ermäßigungs­ gutscheine


Terminübersicht Premieren-Abonnements Premieren-Abo Großes Haus Fr. / Sa. – 19:30 Uhr Fr., 20.09.19 Drei Männer und ein Baby | Sa., 05.10.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | Sa., 23.11.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | Sa., 18.01.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | Sa., 14.03.20 Born to Be Wild? | Sa., 02.05.20 Biedermann und die Brandstifter | Sa., 20.06.20 Romeo und Julia Premieren-Abo Komödie Komödienhaus Do. / Fr. / Sa. – 20:00 Uhr Do., 10.10.19 Alles was Sie wollen | Sa., 16.11.19 Revanche | Sa., 11.01.20 Sonny Boys | Sa., 07.03.20 Bella Figura | Fr., 08.05.20 Männer | Do., 16.07.20 Monsieur Pierre geht online

Buchen Sie zu Ihrem Premieren-Abonnement im Großen Haus die Premierensekt-Lounge dazu. Bei jeder Premiere erhalten Sie ein Glas Sekt oder ein alkoholisches / alkoholfreies Getränk nach Wahl sowie einen kleinen Gaumenschmaus. Die Sekt-Lounge kostet im Abo-Paket 35 € pro Person. Die Sekt-Lounge an einem Einzeltermin kostet 6 € pro Person, damit s­ paren Sie im Paketpreis je 1 €.

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Terminübersicht Abonnements Großes Haus Dienstag Dienstags-Abo Maxi  – 19:30 Uhr 05.11.19 Fidelio (Premiere) | 26.11.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 17.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 21.01.20 Drei Männer und ein Baby | 11.02.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 17.03.20 Der Tod und das Mädchen | 14.04.20 Born to Be Wild? | 12.05.20 Biedermann und die Brandstifter | Mo., 25.05.20 Company | 23.06.20 La Traviata | 14.07.20 Romeo und Julia Dienstags-Abo Mini  – 19:30 Uhr 08.10.19 Viel Lärm um nichts | 03.12.19 Drei Männer und ein Baby | 04.02.20 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 31.03.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 05.05.20 Born to Be Wild? | 19.05.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 07.07.20 Biedermann und die Brandstifter Dienstags-Abo mit Bus – 19:30 Uhr 26.11.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 17.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 21.01.20 Drei Männer und ein Baby | 11.02.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 14.04.20 Born to Be Wild? | Mo., 25.05.20 Company | 23.06.20 La Traviata | 14.07.20 Romeo und Julia

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Mittwoch Mittwochs-Abo Maxi – 19:30 Uhr 16.10.19 Prometheus (Premiere) | 06.11.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | Sa., 16.11.19 Fidelio | 04.12.19 Drei Männer und ein Baby | 22.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 08.04.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 06.05.20 Biedermann und die Brand­ stifter | Sa., 23.05.20 Company | 03.06.20 Born to Be Wild? | 24.06.20 Romeo und Julia | 08.07.20 La Traviata Mittwochs-Abo Midi – 19:30 Uhr 16.10.19 Prometheus (Premiere) | 20.11.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 18.12.19 Viel Lärm um nichts | 29.01.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 12.02.20 Drei Männer und ein Baby | 18.03.20 Born to Be Wild? | 15.04.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 08.07.20 La Traviata Mittwochs-Abo Mini  – 19:30 Uhr 09.10.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 11.12.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 15.01.20 Drei Männer und ein Baby | 05.02.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 13.05.20 Born to Be Wild? | 17.06.20 Biedermann und die Brandstifter | 15.07.20 Romeo und Julia  Mittwochs-Abo mit Bus  – 19:30 Uhr 04.12.19 Drei Männer und ein Baby | 22.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 08.04.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 06.05.20 Biedermann und die Brandstifter | Sa., 23.05.20 Company | 03.06.20 Born to Be Wild? | 24.06.20 Romeo und Julia | 08.07.20 La Traviata

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Donnerstag  Donnerstags-Abo Maxi  – 19:30 Uhr 26.09.19 Drei Männer und ein Baby | 17.10.19 Prometheus | 07.11.19 Fidelio | 28.11.19 Viel Lärm um nichts | 19.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 23.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 13.02.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 02.04.20 Born to Be Wild? | 07.05.20 Biedermann und die Brandstifter | 02.07.20 La Traviata inklusive eines Gut­scheins für wahlweise »Company« oder »Die lustige Witwe«

Donnerstags-Abo Midi  – 19:30 Uhr 03.10.19 Drei Männer und ein Baby | 05.12.19 Viel Lärm um nichts | 02.01.20 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 27.02.20 Der Tod und das Mädchen (Premiere) | 19.03.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 09.04.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 14.05.20 La Traviata | 09.07.20 Born to Be Wild? Donnerstags-Abo mit Bus  – 19:30 Uhr 26.09.19 Drei Männer und ein Baby | 28.11.19 Viel Lärm um nichts | 19.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 23.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 13.02.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 02.04.20 Born to Be Wild? | Mo., 25.05.20 Company | 02.07.20 La Traviata

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Freitag Freitags-Abo Maxi 1  – 19:30 Uhr 11.10.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 01.11.19 Drei Männer und ein Baby | 03.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 24.01.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 28.02.20 La Traviata | 20.03.20 Der Tod und das Mädchen | 17.04.20 Born to Be Wild? | 22.05.20 Company (Premiere) | 12.06.20 Biedermann und die Brandstifter | 26.06.20 Romeo und Julia | 17.07.20 Katja Kabanova  Freitags-Abo Maxi 2  – 19:30 Uhr 18.10.19 Prometheus | 08.11.19 Drei Männer und ein Baby | 29.11.19 Viel Lärm um nichts | 20.12.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 31.01.20 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | Do., 20.02.20 La Traviata (Premiere) | 06.03.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 03.04.20 Die lustige Witwe | 15.05.20 Born to Be Wild? | 05.06.20 Biedermann und die Brandstifter | 10.07.20 Katja Kabanova Freitags-Abo mit Bus 1  – 19:30 Uhr 11.10.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 01.11.19 Drei Männer und ein Baby | 03.01.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 24.01.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 28.02.20 La ­Traviata | 17.04.20 Born to Be Wild? | 22.05.20 Company (Premiere) | 12.06.20 Biedermann und die Brandstifter Freitags-Abo mit Bus 2  – 19:30 Uhr 29.11.19 Viel Lärm um nichts | 20.12.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 31.01.20 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | Do., 20.02.20 La Traviata (Premiere) | 06.03.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 03.04.20 Die lustige Witwe | 15.05.20 Born to Be Wild? | 05.06.20 Biedermann und die Brandstifter 304


Samstag  Samstags-Abo Maxi 1  – 19:30 Uhr 28.09.19 Drei Männer und ein Baby | 26.10.19 Viel Lärm um nichts | 14.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 28.12.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 22.02.20 La Traviata | 21.03.20 Born to Be Wild? | 25.04.20 Die lustige Witwe | 09.05.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 30.05.20 Tanz! Heilbronn | 13.06.20 Biedermann und die Brandstifter | Mi., 01.07.20 Katja Kabanova (Premiere)  Samstags-Abo Maxi 2  – 19:30 Uhr 19.10.19 Prometheus | 09.11.19 Fidelio | 07.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 01.02.20 Drei Männer und ein Baby | 29.02.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 28.03.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 11.04.20 Die lustige Witwe | 16.05.20 La Traviata | 06.06.20 Biedermann und die Brandstifter | 27.06.20 Born to Be Wild? | 18.07.20 Romeo und Julia

305


Sonntag Sonntags-Abo Maxi   – 19:30 Uhr 13.10.19 Viel Lärm um nichts | 17.11.19 Drei Männer und ein Baby | 08.12.19 Faust. Der Tragödie erster Teil | 29.12.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | 08.03.20 Der Tod und das Mädchen | 29.03.20 Born to Be Wild? | 19.04.20 Mit der Faust in die Welt schlagen | 17.05.20 Biedermann und die Brandstifter | 07.06.20 Die lustige Witwe | 05.07.20 La Traviata | 12.07.20 Katja Kabanova Sonntagnachmittags-Abo   – 15:00 Uhr 20.10.19 Drei Männer und ein Baby | 05.01.20 Viel Lärm um nichts | 01.03.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | 22.03.20 Born to Be Wild? | 24.05.20 Company | 28.06.20 Biedermann und die Brandstifter

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Musik-Abonnements Musik-Abo Maxi  Samstag – 19:30 Uhr 19.10.19 Prometheus | 09.11.19 Fidelio | So., 08.03.20 Der Tod und das Mädchen | 11.04.20 Die lustige Witwe | 16.05.20 La Traviata | Mi., 27.05.20 Tanz! Heilbronn | 27.06.20 Born to be wild? E Zu diesem Abo optional zubuchbar: »Weihnachtsraritäten« (4. Heilbronner Konzert des Württembergischen Kammerorchesters) Do., 19.12.2019, 19:30 Uhr (Harmonie Heilbronn) Werke von Georg Philipp Telemann, Josef Suk, Ralph Vaughan Williams, Wolfgang Amadeus Mozart, Astor Piazolla, Arcangel Corelli und Frank Bridge Musik-Abo Mini  Samstag – 19:30 Uhr 09.11.19 Fidelio | 11.04.20 Die lustige Witwe | 16.05.20 La Traviata | 27.06.20 Born to Be Wild? E Zu diesem Abo optional zubuchbar: »Streicherspirit« (5. Heilbronner Konzert des Württembergischen Kammerorchesters) Mi., 22.01.2020, 19:30 Uhr (Harmonie Heilbronn) Werke von Franz Schubert, Wolfgang Amadeus Mozart, FrançoisJoseph Gossec und Ludwig van Beethoven

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Winter-Abonnements   Winter-Abo 1  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr So., 10.11.19 Drei Männer und ein Baby | Di., 03.12.19, 20:00 Uhr Revanche* | Di., 28.01.20 Viel Lärm um nichts | Fr., 21.02.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | Fr., 27.03.20 Born to Be Wild? | So., 03.05.20 Die lustige Witwe  Winter-Abo 2  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr So., 27.10.19 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | Mi., 27.11.19 Drei Männer und ein Baby | Fr., 27.12.19 Viel Lärm um nichts | Sa., 07.03.20, 20:00 Uhr Bella Figura (Premiere)* | Mi., 01.04.20 Die lustige Witwe | Fr., 24.04.20 Born to Be Wild?  Winter-Abo 3  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr Sa., 16.11.19, 20:00 Uhr Revanche (Premiere)* | Di., 10.12.19 Drei Männer und ein Baby | Do., 30.01.20 Germania 3 Gespenster am Toten Mann | So., 23.02.20 Faust. Der Tragödie erster Teil | Do., 26.03.20 Die lustige Witwe (Premiere) | Sa., 18.04.20 Born to Be Wild? * Die Vorstellung im Komödienhaus kann zum günstigsten Abo-Preis hinzugebucht werden. Der Theaterbus ist optional zubuchbar.

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Terminübersicht Abonnements Komödienhaus Dienstag  Dienstags-Abo Komödie  – 20:00 Uhr 22.10.19 Alles was Sie wollen | 26.11.19 Revanche | 11.02.20 Sonny Boys | 10.03.20 Bella Figura | 12.05.20 Männer | 28.07.20 Monsieur Pierre geht online

Mittwoch Mittwochs-Abo Komödie  – 20:00 Uhr 23.10.19 Alles was Sie wollen | 11.12.19 Revanche | 29.01.20 Sonny Boys | 01.04.20 Bella Figura | 20.05.20 Männer | 29.07.20 Monsieur Pierre geht online

Donnerstag Donnerstags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 17.10.19 Alles was Sie wollen | 21.11.19 Revanche | 16.01.20 Sonny Boys | 12.03.20 Bella Figura | 14.05.20 Männer | 23.07.20 Monsieur Pierre geht online Donnerstags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 24.10.19 Alles was Sie wollen | 12.12.19 Revanche | 13.02.20 Sonny Boys | 16.04.20 Bella Figura | 25.06.20 Männer | 30.07.20 ­Monsieur Pierre geht online

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Freitag Freitags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 11.10.19 Alles was Sie wollen | 20.12.19 Revanche | 07.02.20 Sonny Boys | 27.03.20 Bella Figura | 05.06.20 Männer | 17.07.20 Monsieur Pierre geht online  Freitags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 18.10.19 Alles was Sie wollen | 22.11.19 Revanche | 31.01.20 Sonny Boys | 03.04.20 Bella Figura | 26.06.20 Männer | 24.07.20 ­Monsieur Pierre geht online Freitags-Abo Komödie 3  – 20:00 Uhr 25.10.19 Alles was Sie wollen | 06.12.19 Revanche | 21.02.20 Sonny Boys | 24.04.20 Bella Figura | 12.06.20 Männer | 31.07.20 Monsieur Pierre geht online

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Samstag Samstags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 19.10.19 Alles was Sie wollen | 21.12.19 Revanche | 18.01.20 Sonny Boys | 04.04.20 Bella Figura | 23.05.20 Männer | 18.07.20 Monsieur Pierre geht online  Samstags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 12.10.19 Alles was Sie wollen | 30.11.19 Revanche | 22.02.20 Sonny Boys | 11.04.20 Bella Figura | 06.06.20 Männer | 25.07.20 ­Monsieur Pierre geht online  Samstags-Abo Komödie 3  – 20:00 Uhr 26.10.19 Alles was Sie wollen | 28.12.19 Revanche | 15.02.20 Sonny Boys | 21.03.20 Bella Figura | 16.05.20 Männer | 01.08.20 Monsieur Pierre geht online

Sonntag Sonntagnachmittags-Abo Komödie  – 15:00 Uhr 13.10.19 Alles was Sie wollen | 15.12.19 Revanche | 09.02.20 Sonny Boys | 15.03.20 Bella Figura | 24.05.20 Männer | 26.07.20 Monsieur Pierre geht online

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Besondere Abonnements Wochenend-Abo Runden Sie Ihr Wochenende mit einem Theaterbesuch ab. Sie sehen vier Schauspielproduktionen und eine Musikthea­ terproduktion im Großen Haus sowie zwei Vorstellungen im Komödienhaus. Die Termine finden abwechselnd freitags, samstags oder sonntags statt.

Großes Haus – 19:30 Uhr / Komödienhaus – 20:00 Uhr Fr., 25.10.19, 19:30 Uhr Drei Männer und ein Baby (Großes Haus) | Fr., 13.12.19, 20:00 Uhr Revanche (Komödienhaus) | Sa., 04.01.20, 19:30 Uhr Viel Lärm um nichts (Großes Haus) | Sa., 08.02.20, 19:30 Uhr Faust. Der Tragödie erster Teil (Großes Haus) | Fr., 13.03.20, 20:00 Uhr Bella Figura (Komödienhaus) | Sa., 04.04.20, 19:30 Uhr Born to Be Wild? (Großes Haus) | Sa., 11.07.20, 19:30 Uhr Biedermann und die Brandstifter (Großes Haus)

NEU: Abo »Kino & Theater« In Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino Heilbronn bieten wir ab dieser Saison ein Abonnement an. Darin ent­ halten sind drei Kinogutscheine und drei Theatergutscheine. Die Theatergutscheine gelten für die 2. Preiskategorie und sind im Großen Haus und im Komödienhaus für Schauspiel­ vorstellungen einlösbar (Sonderveranstaltungen ausgenommen).

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Six-Pack-Abo Das Six-Pack-Abo für Studierende, Auszubildende und Schü­ ler (ab 16 bis 27 Jahren) gilt für eine Spielzeit bzw. solange, wie der Inhaber Studierender, Schüler bzw. Auszubildender ist. Enthalten sind 6 Gutscheine, die, je nach Verfügbarkeit, in allen Kategorien für Vorstellungen, wahlweise in der BOXX, im Komödienhaus und im Großen Haus, eingelöst werden können. Für eine Vorstellung können max. zwei Gutscheine eines Six-Pack-Abos eingelöst werden. Beide Personen müs­ sen sich zum Vorstellungsbesuch als Studierende oder Schü­ ler (auch im Sinne eines Azubis) ausweisen können. NEU: Wahl-Abo Schauspiel Großes Haus Mit diesem Wahl-Abo erhalten Sie sechs Gutscheine für das Große Haus, die Sie für alle Schauspielvorstellungen einlö­ sen können sowie gegen Aufpreis auch für Tanz- und Musik­ theaterproduktionen im Großen Haus.

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Theatercard  Die Theatercard funktioniert ähnlich wie eine Bahncard. Man kauft sie einmal und kann ein Jahr lang ab Kauf­datum alle Vorstellun­gen mit einer Ermäßigung von 50 % besuchen – an beliebig vielen Tagen, sogar wenn man täglich ins Theater geht. Die Theatercard ist personengebunden. Preis: 70 € (ermäßigt 43 €) Partnercard Die Partnercard funktioniert genauso wie die Theatercard. Sie wird auf eine Person ausgestellt und ist an diese gebun­ den. Die eine Person kann damit für sich und ihren Partner jeweils eine Karte mit einer Ermäßigung von 50 % erwerben. Die Partnercard kostet 140 € (ermäßigt 86 €; gilt nur, wenn beide Personen ermäßigungsberechtigt sind). Hinweis für Buchungen im Webshop: Mit der Partnercard können zwei Karten pro Vorstellung im Webshop in einem Buchungsvorgang erworben werden. Mit der Theatercard für eine Person kann nur jeweils eine Karte pro Vorstellung pro Buchungsvorgang im Webshop gekauft werden.

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Angebote für Firmen Firmencard  Mit der Firmencard sehen Sie, Ihre Mitarbeiter (inklusive einer Begleitung) und Ihre Geschäftspartner alle Inszenie­ rungen (ausgenommen Sonderveranstaltungen) des The­ aters Heilbronn zum Abo-Preis (mit 25 % Rabatt auf jede Eintrittskarte). Die Firmencard kann für eine unbegrenzte Anzahl an Theaterbesuchen eingesetzt werden und gilt eine ganze Spielzeit. Preis: 65 € Firmenfeiern Bei uns dürfen Sie feiern oder einfach einen gemeinsamen Abend mit Kollegen, Ihrem Team oder Geschäftspartnern verbringen. Wir bieten Ihnen dafür unterschiedliche Mög­ lichkeiten, z. B.: • Sektempfang mit Häppchen vor Beginn der Vorstellung oder ein Abendessen im Theaterrestaurant »Gaumen­ spiel« • eine Theaterführung mit Blick hinter die Kulissen, in die Werkstätten und auf die Entstehung eines Theaterstücks • einen Vorstellungsbesuch mit Stückeinführung (zum Grup­pen­preis ab 10 Personen oder mit der Firmencard zum Abo-Preis)

Sie haben eigene Vorstellungen und Wünsche? Dann rufen Sie uns an unter +49 (0) 7131.56 30 36 (Besucherservice, Doreen Urbanczyk).

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Abonnenten werben Abonnenten Machen Sie Ihre Freunde zu Abonnenten und verbringen Sie gemeinsam tolle Theaterabende bei uns! Wir belohnen Sie mit attraktiven Preisen, wenn Sie einen Freund, Bekannten oder ein Familienmitglied bis zum 30. September 2019 für unsere Abonnements anwerben!* Je nachdem, wieviele Abonnenten Sie werben, haben Sie die Möglichkeit, in den Genuss von einem der drei folgenden Preise zu kommen: 1. Preis: eine Jahreskarte (Erwachsene) für die Experimenta 2. Preis: ein »Drei-Gänge-Überraschungsmenü« der beson­ deren Art im Theaterrestaurant »Gaumenspiel« für zwei Personen 3. Preis: ein Wertgutschein für die Buchhandlung Stritter, unseren Büchertisch-Kooperationspartner bei Lesungen in der BOXX

Alle Abonnentenwerber, die keinen der drei Preise g­ ewinnen, erhalten als Dankeschön einen Gutschein über 10 % des Abowertes für unser Theaterrestaurant »Gaumenspiel«.*

* Gilt nicht für einmalig abgeschlossene Abos. Eine Person kann nur einmal geworben werben, nicht jede Spielzeit neu. Geschenkabos sind ausgeschlossen. Gilt nur für Abos, die auf den Namen des Geworbenen laufen.

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Restaurant Gaumenspiel  So ein Theaterabend wird erst rund mit einem Besuch in unserem Theaterrestaurant »Gaumenspiel«. Es gibt nichts Schöneres, als bei gutem Essen und Trinken über das Geschehen auf der Bühne zu diskutieren. Auch vor ihrem Besuch der Vor­ stellung sitzen die Gäste im Restaurant, lassen sich mit erlesenen Speisen verwöhnen und auf den Theater­ besuch einstimmen. Darstellende Kunst und Kochkunst sind schließlich zwei Dinge, die unser Leben einfach schöner machen. Neben den Angeboten vor und nach den Vorstellungen hält Gastronomiechef Matthias Hornung zwei zusätzliche Offerten für Sie bereit: • »Upgrade« immer von Montag bis Donnerstag vor der Vor­stellung um 18:00 Uhr. Empfang mit einem Glas Sekt oder alkoholfreiem Cocktail und einem Drei-Gänge-Über­ raschungs­menü der besonderen Art für 32 € pro Person • »Premieren-Sekt-Lounge« im Großen Haus mit Sekt und einem kleinen Gaumenschmaus für 6 € in der Pause und bei Vor­ stel­ lungen ohne Pause ab 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn. Buchen Sie die gastronomischen Pakete zusammen mit Ihren Theaterkarten im Besucherservice. Kontakt: Tel: +49 (0) 7131. 887 67 60 www.theater-heilbronn.de/ gastronomie

Geöffnet bei Vorstellungen im Großen Haus ab 18:00 Uhr. Bitte beachten Sie, dass das Theaterrestaurant vom 21. Juli bis einschließllich 19. September 2019 aufgrund der Theaterferien geschlossen ist.

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Impressum Herausgeber: Theater Heilbronn, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn Intendant: Axel Vornam Redaktion: Jenny Besold, Andreas Frane, Dieter Köplin, Dr. Mirjam Meuser, Rebekka Mönch, Sophie Püschel, Doreen Urbanczyk, Silke Zschäckel Stückbeschreibungen: Silke Zschäckel, Andreas Frane Fotos Ensemble: Katja Zern und Thomas Frank, Fotostudio M42, Heilbronn Creative Direction: Wolfgang Seidl Grafik Design Konzept und Artwork: seidldesign.com Druck: Schweikert Druck Redaktionsschluss: 15.04.2019, Änderungen vorbehalten. www.theater-heilbronn.de Spielzeit 2019/2020



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