Theaterzeitung Szene März/April 2020

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THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 49

SZENE

MÄRZ / APRIL 2020

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN FOTO: CANDY WELZ

Seite 3 BORN TO BE WILD? »Born to Be Wild?« spürt dem Soundtrack der 68er nach, einer Umbruchszeit, in der Musik nicht nur Ausdruck des Lebensgefühls der jungen Generation war, sondern auch Katalysator gesellschaftlicher Veränderungen.

Seite 4 WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE 1938 wurde neben dem Konzentrationslager Buchenwald für die KZ-Aufseher und deren Familien ein Zoo gebaut. Jens Raschke nutzt diesen Fakt, um eine allgemeingültige, kindgerechte Parabel über den Umgang mit Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit zu schreiben.

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DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS

TANZ! HEILRBONN

In der BOXX steht auf vielfachen Wunsch wieder ein Schauspiel für Erwachsene auf dem Spielplan. In diesem klugen, doppelbödigen Stück wird vorgeführt, dass die Krisenherde von heute Ergebnisse des Kolonialismus und der aktuellen westlichen Wirtschaftspolitik sind.

Zum 12. Mal ruft das Festival Tanz! Heilbronn alle Freunde des zeitgenössischen Tanzes ins Theater. Berühmte Kompanien treffen auf Neuentdeckungen – alle begeben sich in irgendeiner Form auf Spurensuche. Der Vorverkauf läuft.


2 PREMIERE BELLA FIGURA

AMOURÖSER ABEND NIMMT UNGEAHNTE WENDUNG YASMINA REZAS TURBULENTER KOMÖDIENHIT »BELLA FIGURA« IM KOMÖDIENHAUS

andrea (alessija lause) und boris (nils brück) eleben bei ihrem date eine pikante überraschung fotos: rebekka mönch

Von Sophie Püschel Nach dem Welterfolg von »Kunst« kommt mit »Bella Figura« nun Yasmina Rezas jüngster Komödienhit auf die Bühne des Theaters Heilbronn. Ihre Domäne ist das französische Kammerspiel. Mit großer Lust schaut sie hinter die bürgerliche Hoch­ glanzfassade ihrer Figuren, hinter der sich stets tiefe Abgründe auftun. Der Journalist Peter Henning nannte Rezas Stücke daher »private Weltkriege auf 140 Quadratmetern. Gefühls- und Gedankengemetzel: intellektuell-funkelnd, lakonisch und grotesk«. Seit vier Jahren haben die alleinerziehende Andrea (Alessija Lause) und der verheiratete Boris (Nils Brück) eine heimliche Affäre. Bevor sie im Hotelzimmer verschwinden, will Andrea zum Essen eingeladen werden. Doch statt Romantik kommt bei ihr nur Frust auf, denn die Empfehlung für das Restaurant hat sich Boris ausgerechnet von seiner Ehefrau geben lassen. Ein Wort gibt das nächste und ehe der amouröse Abend begonnen hat, ist er schon vorbei. Boris hat die Nase gestrichen voll und will das Treffen beenden. Als er im Begriff ist, mit dem Auto den Parkplatz des Restaurants zu verlassen, kollidiert er versehentlich mit einer älteren Dame, die gerade auf dem Weg zu ihrem Geburtstagsessen ist. Pikanterweise kennt Boris die kleine Geburtstagsgesellschaft, in die er unfreiwillig hineingeplatzt ist. Es handelt sich um Françoise, die beste Freundin seiner Ehefrau, deren Mann Eric sowie seine Mutter Yvonne. Statt sich elegant aus der Affäre zu ziehen, nimmt Andrea die Einladung der alterskomischen Yvonne an, auf ein Getränk mit ins Restaurant zu kommen. Ein wahres »Fegefeuer der Peinlichkeiten« wird entfacht, wie der

BELLA FIGURA KOMÖDIE VON YASMINA REZA

Kritiker Gerhard Stadelmaier formuliert. Obwohl der Eklat von Anfang an vorprogrammiert ist und alle Figuren die delikate Situ­ation rasch durchschauen, besteht der Spaß darin, dass sich die Anwesenden in eleganter Beiläufigkeit verbal quälen, dabei aber stets gute Miene zum bösen Spiel oder besser gesagt ›bella figura‹ machen. Allen voran Andrea findet Gefallen daran, die Fassade von Boris als liebendem Ehemann bröckeln zu lassen. Mit ihrem Hang zur Maßlosigkeit und direkten Worten mischt sie die Runde auf. Als unberechenbarer Faktor fungiert zudem die leicht demente Schwiegermutter Yvonne, die von ihrem Sohn Eric und dessen Lebensgefährtin Françoise wie ein Kleinkind behandelt wird. Stets im unerwarteten Moment ist sie ganz klar und durchschaut die Situation genau. Ein Abend voller Beichten und Enthüllungen nimmt seinen Lauf… Diese turbulente Komödie inszeniert Regisseur Folke Braband, der in der vergangenen Spielzeit bereits sehr erfolgreich »Die Tanzstunde« auf die Bühne des Komödienhauses brachte. Das Bühnenbild von Tom Presting setzt auf einen eleganten Minimalismus, der dem fünfköpfigen Schauspielensemble Raum für ihren sprachlichen Schlagabtausch und ihre unbändige Spielfreude lässt. Als Gast vervollständigt die Berliner Schauspielerin Alessija Lause das Ensemble. In der Rolle der Andrea wird sie zum ersten Mal auf der Bühne des Theaters Heilbronn zu sehen sein. Yasmina Reza ist eine der erfolgreichsten Gegenwartsdramatikerinnen, ihre Stücke wurden mittlerweile in über 30 Sprachen übersetzt. Sie wurde 1959 in Paris geboren und war ursprünglich Schauspielerin von Beruf. Ende der 80er-Jahre begann sie mit

dem Schreiben von Stücken, bereits für ihren ersten Text wurde sie mit dem renommierten »Prix Molière« ausgezeichnet. Ihren internationalen Durchbruch hatte sie 1994 mit dem Stück »Kunst«. 2006 legte sie die Komödie »Der Gott des Gemetzels« vor, die 2011 von Roman Polanski fürs Kino verfilmt wurde. »Bella Figura« entstand 2015 als Auftragswerk für die Schaubühne Berlin.

AUS DEM FRANZÖSISCHEN VON THOMAS OSTERMEIER UND FLORIAN BORCHMEYER PREMIERE AM 07. MÄRZ 2020 20:00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE FOLKE BRABAND AUSSTATTUNG TOM PRESTING DRAMATURGIE SOPHIE PÜSCHEL MIT: NILS BRÜCK, ALESSIJA LAUSE, JUDITH LILLY RAAB, HANNES RITTIG, SABINE UNGER

Weitere Vorstellungen: Di., 10.03.2020, 20:00 Uhr Do., 12.03.2020, 20:00 Uhr Fr., 13.03.2020, 20:00 Uhr So., 15.03.2020, 15:00 Uhr Sa., 21.03.2020, 20:00 Uhr Fr., 27.03.2020, 20:00 Uhr Mi., 01.04.2020, 20:00 Uhr Fr., 03.04.2020, 20:00 Uhr Sa., 04.04.2020, 20:00 Uhr Sa., 11.04.2020, 20:00 Uhr Do., 16.04.2020, 20:00 Uhr Sa., 18.04.2020, 20:00 Uhr Fr., 24.04.2020, 20:00 Uhr (zum letzten Mal) Theaterfrühstück am So., 01.03.2020, 11:00 Uhr Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstücksbuffet (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 15 €


MIT MUSIK GEHT ALLES BESSER: AKTIVISTEN SPRENGEN FERNSEHSHOW?

3 PREMIERE BORN TO BE WILD?

KAI TIETJE UND STEFAN HUBER BEGEBEN SICH MIT »BORN TO BE WILD?« AUF EINE MUSIKALISCHE ZEITREISE ZWISCHEN 1968 UND 1972

BORN TO BE WILD? MUSIKALISCHE REVUE VON KAI TIETJE UND STEFAN HUBER

Von Andreas Frane

Erinnern Sie sich noch an die großen Fernsehshows der 60er und 70er Jahre wie »Der goldene Schuss«, »Musik ist Trumpf« oder die »Peter-AlexanderShow«? An Moderatoren wie Hans Joachim Kulenkampff und Lou van Burg, Vico Torriani und Peter Frankenfeld, die den gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen der 60er und 70er Jahre eine heile, bunte Schlagerwelt entgegen setzten und die tagesaktuellen Krisen und Konflikte charmant und soigniert weglächelten? Was wäre passiert, fragten sich der musikalische Leiter Kai Tietje und der Regisseur Stefan Huber, wenn Protest und Revolte der 68er, die sich deutlich hörbar in der Musik der Zeit ausdrückten, plötzlich einmal die glitzernde Showtreppe erobert hätten? Aus dieser Idee haben die beiden speziell für das Theater Heilbronn die musikalische Revue »Born to Be Wild?« entwickelt – und eine eigene Fernsehshow, ganz im Stil der ZDF-Unterhaltungssendungen der späten 60er / frühen 70er Jahre. Mario Hetzdorf (Pablo Guaneme Pinilla), Aufnahmeleiter der Fernsehshow »Mit Musik geht alles besser!«, ist ein Mann am Rande des Nervenzusammenbruchs: Gleich startet die Live-Sendung mit dem allseits beliebten Moderator und Entertainer Vico

von Kulenburg (Stefan Eichberg), aber drei Musiker des Orchesters sind nicht da. Ist es wirklich eine gute Idee, einfach Gitarre, Bass und Schlagzeug der eingeladenen Rockband als Ersatz zu nehmen? Ausgerechnet jetzt proben Regievolontär Benno Leichtfuß (Frederik Bott) und einige Gaststars den Aufstand, ganz zu schweigen von den nicht ganz legalen Substanzen, die im Backstage-Bereich die Runde machen. Geht mit Musik wirklich alles besser, und kann Vico die Show irgendwie doch noch zu einem (be-)rauschenden Finale bringen? Nach seinen großen Beatles-Abenden »A Day on Abbey Road« und »White« arbeitet Regisseur Stefan Huber wieder am Theater Heilbronn. In »Born to Be Wild?« nehmen er und Kai Tietje uns mit auf eine musikalische Reise durch unruhige Zeiten, konfrontieren ein Orchester mit einer Rockband, Rock’n’Roll mit Schlager, Beat mit Swing. Dabei zeigen sie en passant mit einem achtköpfigen Ensemble und 24 Band- und Orchestermitgliedern die ganze Bandbreite und Vielfalt der Musik von Mitte der 60er bis Anfang der 70er Jahre:

figurinen: heike seidler

URAUFFÜHRUNG AM 14. MÄRZ 2020 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG KAI TIETJE / MARKUS HERZER REGIE STEFAN HUBER CHOREOGRAFIE ERIC RENTMEISTER BÜHNENBILD JOSÉ LUNA KOSTÜME HEIKE SEIDLER DRAMATURGIE ANDREAS FRANE

MIT: FREDERIK BOTT, STEFAN EICHBERG, OLIVER FIRIT, PABLO GUANEME PINILLA, Von »Satisfaction« bis zu »Es GABRIEL KEMMETHER, fährt ein Zug nach nirgendwo«, JULIA KLOTZ, EVE RADES, JOHANNA SEMBRITZKI, von »Mama« – übrigens das KAI TIETJE / MARKUS HERZER

erklärte Lieblingslied eines der bekanntesten Aktivisten des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes – bis zu »Light My Fire«, von Alexandra bis zu Led Zeppelin, von den Rolling Stones bis zu Reinhard Mey. Die Songs erweisen sich als Hilfsmittel und Waffen im Konflikt der Generationen und im Kampf um die Show, als Ausdruck von unterschiedlichen Lebenshaltungen und unvereinbarem Lebensgefühl, als politische Statements und persönliche Standortbestimmungen. Ganz wie in dieser »wilden« Umbruchszeit, in der Musik zum Katalysator gesellschaftlicher Veränderungen wurde. Für »Born to Be Wild?« kommt die Sängerin und Schauspielerin Julia Klotz, die schon bei »A Day on Abbey Road« und »White« mit Stefan Huber gearbeitet hat und von 2006 bis 2008 Mitglied des Heilbronner Schauspielensembles war, als Gast an den Berliner Platz zurück. Zuletzt war sie hier als Eliza Doolittle in »My Fair Lady« in einem Gastspiel des Pfalztheaters Kaiserslautern auf der Bühne zu erleben.

Weitere Vorstellungen Mi., 18.03.2020, 19:30 Uhr Sa., 21.03.2020, 19:30 Uhr So., 22.03.2020, 15:00 Uhr Fr., 27.03.2020, 19:30 Uhr So., 29.03.2020, 19:30 Uhr Do., 02.04.2020, 19:30 Uhr Sa., 04.04.2020, 19:30 Uhr Di., 14.04.2020, 19:30 Uhr Fr., 17.04.2020, 19:30 Uhr Sa., 18.04.2020, 19:30 Uhr Fr., 24.04.2020, 19:30 Uhr Di., 05.05.2020, 19:30 Uhr Mi., 13.05.2020, 19:30 Uhr Fr., 15.05.2020, 19:30 Uhr Mi., 03.06.2020, 19:30 Uhr Sa., 27.06.2020, 19:30 Uhr Do., 09.07.2020, 19:30 Uhr (zum letzten Mal) Theaterfrühstück am So., 01.03.2020, 11:00 Uhr Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstücksbuffet (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 15 €


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PREMIERE WAS DAS NASHORN SAH

BÄR ODER PAVIAN? DAS IST DIE FRAGE IN JENS RASCHKES »WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE« SUCHT EINE ZOOGESELLSCHAFT DAS MENSCHLICHE

Von Annette Kuß Das Nashorn ist ver­schwun­­ den. Es ist gestorben und keiner weiß, warum. Es könnte erfroren sein, aber das glaubt keiner. Das Schwanenehepaar vermutet, es muss an Heimweh gelitten haben. Das Mufflon be­hauptet: Der Zorn hat das Nashorn getötet. Das Murmeltiermädchen glaubt, es habe etwas gesehen, was es so traurig gestimmt hat, dass es darüber gestorben ist. Der Pavian ist sich sicher, das Nashorn hat sich in Angelegenheiten gemischt, die es nichts angingen, und das rächt sich… Etwas stimmt nicht in der kleinen Zoogesellschaft, aber bevor man der Sache noch richtig nachgehen kann, kommt der Winter. Das Murmeltiermädchen fällt in den Winterschlaf und erwacht erst, als der Frühling kommt und mit ihm ein neuer Kollege. Ein junger Bär wurde in Sibirien gefangen und stolpert gerade hungrig und erschöpft aus dem Dunkel des Waggons. Er versucht sich zu orientieren. Wo bin ich hier? Warum riecht es so seltsam? Warum singen hier keine Vögel? Der Pavian beruhigt ihn: Nicht so viel fragen, wir werden hier sehr gut versorgt, Eins-a-Futterverhältnisse, wir legen viel Wert auf das Familiäre. Aber der Bär schaut und fragt … und erkennt, was vorher keiner sehen wollte. Zunächst amüsiert uns die putzige Verspieltheit der Tiere und die slapstickhafte Komik der Dialoge. Mit dem Bären ahnen und begreifen die Zuschauer im Theater mehr und mehr von dem himmelschreienden Unrecht hinter der schönen Fassade. Das Theaterstück für Kinder ab 10 Jahren von Jens Raschke ist trotz des ernsten Themas unterhaltsam und lustig. Der Humor und tatsächlich eine gewisse Leichtigkeit des Erzählens macht den Zuschauern Mut, eine eigene humane Haltung zu entwickeln.

Es gab tatsächlich in un­ mit­ tel­barer Nähe des elektrischen Zauns, der das Konzentrations­ lager Buchenwald umgab, ­einen Zoo. Dort vergnügten sich sonn­tags die SS-Angehörigen mit ihren Familien. Dies ist für den Autor der Ausgangs- und Angelpunkt für das Stück »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Aus Sicht der Tiere erscheinen die Menschen unmenschlich, die »Gestiefelten« sind »bestialisch«, grausam, die Gestreiften nur noch Haut und Knochen, existenziell ausgeliefert, jeglicher Würde beraubt. Der Zoo wird zur Metapher der Willkür, mit der eine Gruppe von Menschen eine andere Gruppe von Menschen verfolgte, einsperrte, quälte und tötete. Der sonntägliche Zoobesuch war die Feier des Normalen, des Familiären, des mangelnden Unrechtsbewusstseins auf der eigenen Seite vor den sehenden Augen der eingesperrten Menschen und Tiere auf der anderen Seite des Zauns. Das Stück versucht nicht den Holocaust zu erzählen. Darum geht es dem Autor Jens Raschke nicht. Auf der Basis der histo­rischen Fakten schreibt er eine Parabel. Wie verhalten sich die verschiedenen Tiere, wenn auf der anderen Seite des Zauns die Menschenrechte mit Füßen getreten werden? Welche Strategien der Verdrängung durch die Tiere erkennen wir bei uns wieder? Kennen wir auch heute das Gefühl, scheinbar ohnmächtig hinter dem Zaun der »Normalität« gefangen zu sein, nichts tun zu können,

obwohl wir ahnen, dass Unrecht geschieht? Solange wir uns mit der Ohnmacht arrangieren, wird sich nichts bewegen. Der Bär erkennt, dass Humanität sich nur retten lässt, wenn der Zaun überwunden wird. Wir werden uns fragen: Bin ich Bär oder Pavian? Das Inszenierungsteam Katharina Brankatschk (Regie) und Anja Kreher (Ausstattung) arbeitet zum ersten Mal am Jungen Theater Heilbronn. Katharina Brankatschk ist Oberspielleiterin am Thalia Theater Halle. Ihre Inszenierung von »Mein ziemlich seltsamer Freund Walter« von Sibylle Berg erhielt verschiedene Auszeichnungen, u. a. eine Einladung zum Kinder- und Jugendtheaterfestival »Augenblick mal!« in Berlin.

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE SCHAUSPIEL AB 10 JAHREN VON JENS RASCHKE PREMIERE AM 22. MÄRZ 2020 15:00 UHR IN DER BOXX REGIE KATHARINA BRANKATSCHK AUSSTATTUNG ANJA KREHER DRAMATURGIE ANNETTE KUSS THEATERPÄDAGOGIK NATASCHA MUNDT

illustration: phillip janta

MIT: ANJA BOTHE, SARAH FINKEL, PATRICK ISERMEYER, SASCHA KIRSCHBERGER

Weitere Vorstellungen: Di., 24.03.2020, 11:00 Uhr Mi., 25.03.2020, 11:00 Uhr Mi., 01.04.2020, 11:00 Uhr Mi., 01.04.2020, 18:00 Uhr Do., 02.04.2020, 11:00 Uhr Do., 02.04.2020, 18:00 Uhr Fr., 03.04.2020, 11:00 Uhr Mi., 13.05.2020, 11:00 Uhr Do., 14.05.2020, 11:00 Uhr Fr., 15.05.2020, 11:00 Uhr Mo., 13.07.2020, 11:00 Uhr Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr., 20.03.2020, 18:30 Uhr BOXX Foyer Anmeldung: mundt@theater-hn.de


DIE LIEBE UND DAS LIEBE GELD

PREMIERE DIE LUSTIGE WITWE

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»DIE LUSTIGE WITWE« KOMMT ALS OPULENTES GASTSPIEL AUS HEIDELBERG

DIE LUSTIGE WITWE OPERETTE VON FRANZ LEHÁR GASTSPIEL THEATER HEIDELBERG PREMIERE AM 26. MÄRZ 2020 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG JULIAN PONTUS SCHIRMER/ JOHANNES ZIMMERMANN REGIE HOLGER SCHULTZE BÜHNE MARCEL KELLER KOSTÜME ERIKA LANDERTINGER CHOREOGRAFIE KATI FARKAS DRAMATURGIE ULRIKE SCHUMANN MIT: UANITA LASCARRO / CARLY OWEN, ADRIEN MECHLER / YOUNG KYOUNG WON, KS. WINFRID MIKUS, YASMIN ÖZKAN / SHIRA PATCHORNIK, PHILIPP STELZ, JANA KRAUSSE, IPČA RAMANOVIĆ, STEFFEN SCHEUMANN, MANUELA SONNTAG, WILFRIED STABER, JOÃO TERLEIRA, AP ZAHNER

foto: sebastian bühler

Von Silke Zschäckel Staatsbankrott in Pontevedro. Dem Vater­ land geht’s schlecht. Vorbei das süße Leben! Wirklich vorbei? Noch gibt es Hoffnung. Der Tod des millionenschweren Bankiers Glawari könnte die Staatskasse sanieren, wenn denn seine junge Witwe nebst dem Erbe im Lande bliebe. Für die »lustige Witwe« Hanna Glawari aber ist Patriotismus keine Herzensangelegenheit. Lieber reist sie nach Paris, um sich zu amüsieren. Etwa auch, um sich dort wieder zu verheiraten? Das muss um jeden Preis verhindert werden! Denn Baron Zeta, Hausherr der Vertretung Pontevedros in Paris, möchte Hanna mit dem begehrtesten Junggesellen Pontevedros, Graf Danilo Danilowitsch, verkuppeln, um so die Millionen und das Vaterland zu retten. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn Hanna und Danilo: da war doch mal was … Einst, Hanna war damals noch ein einfaches Mädchen vom Lande, waren die

beiden sehr ineinander verliebt. Die Familie des Grafen verhinderte die Verbindung aus Standesgründen. Danilo sucht seither Ablenkung bei den Grisetten im Maxim. Und die hübsche Hanna heiratete eben jenen reichen Staatsbankier Glawari, der jedoch kurz nach der Hochzeit starb und sie zur reichen Witwe machte. Seither ist Hanna nicht nur wegen ihrer Schönheit und Intelligenz bei den Männern sehr begehrt. Die gemeinsame Vergangenheit von Danilo und Hanna steht einer neuen Verbindung natürlich sehr im Wege. Gleichwohl ist die Anziehung von früher noch immer frisch. Und so schwebt das Paar mit hintergründigen Andeutungen und durchaus eindeutigen Zweideutigkeiten durch die Handlung. Ist sie willens, ist er bockig. Geht er auf sie zu, stößt sie ihn zurück. Es braucht eine Weile und viele amouröse Verwicklungen, bis die beiden sich endlich in die Arme sinken und singen »Lippen schweigen, ’s flüstern Geigen, hab mich lieb …«

Die Uraufführung der »Lustigen Witwe« am 30. Dezember 1905 im Theater an der Wien unter Lehárs eigener Leitung läutete eine neue Ära des Genres ein. Binnen kurzem errang das Werk schwindelerregende Aufführungsrekorde. Schmissige Melodien und eine selbstbewusste Frau, die das Heft des Handelns in der Hand behält, sorgen bis heute für den Erfolg der »Lustigen Witwe«. Das Theater Heidelberg gastiert mit der charmanten Inszenierung von Intendant Holger Schultze, die alle Erwartungen an eine Operette bedient: pure Opulenz in der Musik mit Walzerklängen, großen Chorsätzen, pfiffigen Couplets und Duetten voller Schmelz. Auch die Ausstattung mit über 150 aufwändig gestalteten Kostümen lässt keine Wünsche übrig. Sichern Sie sich rechtzeitig Ihre Karte für eine der sieben Vorstellungen.

CHOR DES THEATERS UND ORCHESTERS HEIDELBERG PHILHARMONISCHES ORCHESTER HEIDELBERG STATISTERIE DES THEATERS UND ORCHESTERS HEIDELBERG

Weitere Vorstellungen: Mi., 01.04.2020, 19:30 Uhr Fr., 03.04.2020, 19:30 Uhr Sa., 11.04.2020, 19:30 Uhr Sa., 25.04.2020, 19:30 Uhr So., 03.05.2020, 19:30 Uhr So., 07.06.2020, 19:30 Uhr (zum letzten Mal) Theaterfrühstück am So., 22.03.2020, 11:00 Uhr Oberes Foyer Einführungsveranstaltung 5 €, mit Frühstücksbuffet (ab 10:00 bis 10:45 Uhr) 15 €


6 PREMIERE DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS

ALLES IST DUNKEL HOLLE MÜNSTER INSZENIERT WOLFRAM LOTZ’ »DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS« IM NEUEN FORMAT »SCHAUSPIEL IN DER BOXX«

Von Dr. Mirjam Meuser

Der somalische Pirat Ultimo Michael Pussi bittet angesichts seiner drohenden Verurteilung vor dem Hamburger Landgericht um Verständnis für seine ausweglose Lage – eine Lage, die ihm keine andere Wahl ließ, als den »Beruf« des Piraten zu ergreifen. Zeitgleich fahren zwei deutsche Bundeswehroffiziere auf der Suche nach dem amoklaufenden Oberstleutnant Deutinger in einem Patrouillen­boot den Hindukusch hinauf, der in Wolfram Lotz’ Erfolgsstück »Die lächerliche Finsternis« kein Gebirge, sondern »ein dunkler, langsam fließender Strom« ist. Soweit so eigenartig. Und das sind nicht die letzten Überraschungen und Seltsamkeiten, die Lotz’ Stück für Schauspieler und Regisseure ebenso wie für das Publikum bereithält. Die Uraufführung der »Lächerlichen Finsternis« 2014 am Wiener Akademietheater machte den jungen Autor Wolfram Lotz (*1981) schlagartig auch über die Theaterwelt hinaus bekannt. Die Inszenierung wurde 2015 zum Berliner Theatertreffen und zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen, im selben Jahr erhielt Lotz für Stück und Inszenierung den Nestroy-Theaterpreis und wurde von der Zeitschrift »Theater heute« zum »Dramatiker des Jahres« gewählt. Seither ist das Stück landauf, landab in zahlreichen Inszenierungen zu sehen. Außerdem hat es inzwischen eine ganze Reihe von Übersetzungen erfahren, und wird auch im Ausland gern gespielt. Für ein zeitgenössisches Theaterstück ist das eine große Ausnahme – in einer Gegenwart, in der die meisten Autoren, deren Texte es bis zur Uraufführung schaffen, auf einem hart umkämpften Markt oft um auch nur eine Nachinszenierung kämpfen müssen. Doch auch in anderer Hinsicht tanzt »Die lächerliche Finsternis« aus der Reihe. Genau genommen handelt es sich dabei nämlich gar nicht um ein Theaterstück. Stattdessen wurde der Text ursprünglich als Hörspiel entworfen, was ihm auch deutlich anzumerken ist. Noch vor der Umsetzung durch den SWR im Jahre 2015 stürzten sich aber bereits die Theater darauf, die nach Lotz' Stücken »Der große Marsch« und »Einige Nachrichten an das All« (beide 2011) offenbar gespannt auf einen neuen Text des Autors warteten. Vielleicht ist es aber auch die besondere, auf das Hörspiel ausgerichtete Sinnlichkeit, die den Text für das Theater so interessant macht – gepaart mit

collage: tuuva lie

einer ganzen Reihe weiterer überraschender Eigenheiten, die den Rezipienten in einen anhaltenden Zustand komischer Verwunderung setzen. Der Text ist wesentlich geprägt von ironischen Umkehrungen, die in ihrer Verrücktheit unserer Gegenwart den Spiegel vorhalten. Bereits der Untertitel ist Programm: »Hörspiel nach Francis Ford Conrads ›Herz der Apokalypse‹« nennt Lotz den Text und verschränkt dabei augenzwinkernd Bezüge zu Joseph Conrads Kolonialismus-Erzählung »Herz der Finsternis« und Francis Ford Coppolas kongenialer filmischer Adaption derselben vor dem Hintergrund des Vietnamkriegs: »Apokalypse Now«. Damit gibt er bereits einen Hinweis auf das Bauprinzip des Textes, der sich einer Wirklichkeitsbindung oder erzählerischen Stringenz, wie man sie für gewöhnlich auf dem Theater oder in der Literatur erwartet, ironisch verweigert. In seinem unvergleichlichen Gemisch von Komik und Tragik entwickelt er aber gleichzeitig ein ungemeines Reservoir an Welthaltigkeit. Beide Teile, der Monolog des somalischen Piraten wie die Fahrt der beiden Bundeswehroffiziere Pellner und Dorsch in die Finsternis des Hindukusch, verarbeiten satirisch Ereignisse und Fragestellungen der jüngsten (deutschen)

Geschichte. Nimmt sich der erste Teil des ersten Piraterie-Prozesses seit dem Mittelalter an, der 2010 bis 2012 vor dem Hamburger Landgericht stattfand, stellt der zweite auf Basis der erwähnten literarischen und filmischen Vorbilder die Frage nach der Rechtmäßigkeit und Intention von Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Das Stück handelt somit im weitesten Sinne von der politischen, militärischen und ökonomischen Rolle Deutschlands in den internationalen Konflikten unserer Zeit. Das Thema beider Teile, die Reise in die vermeintlich barbarische Wildnis, spiegelt so auch eine Reise in die eigene innere Finsternis – die der einzelnen Figuren wie die kollektive der Gesellschaft. Ob diese Finsternis tatsächlich so »lächerlich« ist, wie der Titel verspricht, muss sich in jeder Inszenierung neu zeigen. Die Regisseurin Holle Münster, Mitglied des Theaterkollektivs »Prinzip Gonzo«, erkennt in Lotz’ vielfach ironisch gebrochenem Text die parabelhafte – vielleicht aussichtslose – Suche nach der Wahrheit, die sich im Meer der medialen Interpretationen des Zeitgeschehens immer mehr zu verflüssigen droht. Dieser Suche will sie sich mit ihrem Team auf der Bühne der BOXX widmen – und dabei alle Sinne der Zuschauer in Anspruch nehmen.

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS SCHAUSPIEL VON WOLFRAM LOTZ PREMIERE AM 25. APRIL 2020 20:00 UHR IN DER BOXX REGIE, BÜHNE HOLLE MÜNSTER AUSSTATTUNG HANNA LENZ DRAMATURGIE DR. MIRJAM MEUSER MIT: MAREK EGERT, LUCAS JANSON, MALIN KEMPER, SABINE UNGER, SVEN-MARCEL VOSS

Weitere Vorstellungen: Di., 28.04.2020, 20:00 Uhr Mi., 06.05.2020, 20:00 Uhr Di., 12.05.2020, 20:00 Uhr Sa., 16.05.2020, 20:00 Uhr Sa., 06.06. 2020, 20:00 Uhr Do., 02.07.2020, 20:00 Uhr StreitBar am 16.05.2020 Publikumsgespräch im Anschluss an die Vorstellung


ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT – 30 JAHRE DEUTSCHE EINHEIT

7 ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT

© picture alliance / Konrad Giehr

EINE VERANSTALTUNGSREIHE DES THEATERS HEILBRONN IN KOOPERATION MIT DEM KINOSTAR ARTHAUS-KINO HEILRBONN

GEHEN ODER BLEIBEN?

FILM: »VATERLANDSVERRÄTER« 23. MÄRZ 2020 // 20 UHR // BOXX

20. APRIL 2020 // 20 UHR // ARTHAUS-KINO HEILBRONN

Lesung und Liederabend über Manfred Krug und Gerhard Gundermann mit Stefan Eichberg und Gabriel Kemmether

Dokumentarfilm (2011) von Annekatrin Hendel

Szenische Einrichtung: Frank Lienert-Mondanelli Musikalische Leitung: Johannes Mittl Dramaturgie: Dr. Mirjam Meuser

Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit der Regisseurin Annekatrin Hendel statt.

Manfred Krug und Gerhard Gundermann sind zwei Protagonisten der DDR-Liedermacherszene, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Manfred Krug, in den 1970er-Jahren in der DDR bereits ein Star mit einer ansehnlichen Filmo- und Diskografie, wird nach seiner Unterschrift unter die Protesterklärung gegen die Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 mit einem Teilberufsverbot belegt. Nach einem halben Jahr Beschäftigungslosigkeit und unter Stasibeobachtung stellt er einen Ausreiseantrag. Es folgt eine nervenaufreibende Auseinandersetzung mit der DDR-Kulturpolitik, anderen Ende Krug schließlich im Juni 1977 nach Westberlin übersiedelt. Dort setzt er seine Karriere nahtlos fort. Das Publikum in der Bundesrepublik lernt ihn vor allem in den 1980er- und 90er-Jahren in Fernsehserien wie »Auf Achse« und »Liebling Kreuzberg« kennen und lieben. Als Tatortkommissar Paul Stoever tritt er an der Seite von Charles Bauer in den späteren Folgen auch mit Gesangseinlagen in Erscheinung. Seine Tagbuchaufzeichnungen über die beklemmenden Monate vor der Ausreise erscheinen 1996 unter dem Titel »Abgehauen«. Gerhard Gundermann hingegen, der sich selbst verzehrende Rockpoet aus der Arbeiterklasse, hätte seinen Bagger im Tagebau Spreetal nie freiwillig verlassen. Als man ihn 1984 wegen »prinzipieller Eigenwilligkeit« aus der SED ausschließt, weigert er sich schlichtweg, sein Parteibuch abzugeben. Auch seine Tätigkeit als Informeller Mitarbeiter im Dienste des Ministeriums für Staatssicherheit, von dem er sich im Jahr der Biermann-Ausbürgerung anwerben lässt, betrachtet er immer als Teil seines Engagements für den Sozialismus. Mit der »Brigade Feuerstein«, hervorgegangen aus dem »Singeklub Hoyerswerda«, feiert er in der DDR Erfolge, nach 1989 arbeitet er mit der ostdeutschen Rockband »Silly« zusammen und gründet die Band »Seilschaft«, mit der er wiederholt auf Tournee geht. Obwohl er an der Musik gut verdient, macht er nach der Schließung des Braunkohletagebaus 1997 eine Umschulung zum Tischler, um weiter von seiner Hände Arbeit leben zu können und unabhängig von der kommerziellen Vermarktung seiner Musik zu sein. Die enorme Belastung dieses »Doppellebens« als Rockpoet und Baggerfahrer war wohl nicht ganz unerheblich für seinen frühen Tod ein Jahr später.

Grimme-Preis 2013

Ein dokumentarisches Porträt des DDR-Schriftstellers Paul Gratzik, der als »IM Peter« 20 Jahre lang Freunde und Kollegen im Auftrag der Staatssicherheit bespitzelte, bevor er sich Anfang der 1980er selbst enttarnte. Eine vielschichtige Auseinandersetzung mit einem schillernden Protagonisten. Der größte Feind im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant. Diesen Spruch seiner Mutter hatte der Schriftsteller Paul Gratzik, aus einfachen Verhältnissen in den 1970ern zu einem gefeierten Vertreter der DDR-Literaturszene emporgestiegen, immer im Ohr. Trotzdem war er 20 Jahre lang Inoffizieller Mitarbeiter des DDR-Staatssicherheitsdienstes, schrieb Berichte über Freunde und Förderer wie Heiner Müller, Steffie Spira und Ernstgeorg Hering. Anfang der 1980er stieg Gratzik aus, enttarnte sich selbst und wurde seinerseits zum Objekt der Stasi-Beobachtung. »Vaterlandsverräter« ist das filmische Porträt eines vom Kommunismus überzeugten Mannes »mit lautem Wesen«, dessen Leben ein Zickzack zwischen den Extremen war. Eine Geschichte, wie sie so, mehr als 20 Jahre nach dem Ende der DDR, noch nicht erzählt worden ist. Annekatrin Hendel arbeitete nach Abschluss eines Designstudiums freiberuflich als Kostüm- und Szenenbildnerin. 2004 gründete sie die Filmproduktionsfirma IT WORKS! Medien GmbH und ist dort als Produzentin für Spiel- und Dokumentarfilme, Regisseurin und Geschäftsführerin tätig. Ihr erster Kino-Dokumentarfilm »Vaterlandsverräter« über den DDR-Schriftsteller Paul Gratzik wurde 2011 auf der Berlinale uraufgeführt. Er erhielt im selben Jahr den Friedensfilmpreis auf dem FilmFest Osnabrück und 2013 den Grimme-Preis.

KARTEN Karten für die Diskussions-/ Gesprächsreihe in der BOXX erhalten Sie an der Theaterkasse und online unter www.theater-heilbronn.de Karten für die Filmvorstellungen im Arthaus-Kino erhalten Sie an der Theaterkasse, an der Kinokasse im Arthaus Kino sowie unter www.kinostar.com TELEFON Theater Heilbronn 07131. 56 30 01 / 56 30 50 Arthaus-Kino Heilbronn 07131. 64 22 222

PREISE für Veranstaltungen im Theater Heilbronn / BOXX: 7€ für Veranstaltungen im Arthaus-Kino Heilbronn: 7 € (Parkett) / 8 € (Loge) Alle Veranstaltungen dieser Reihe finden Sie in unserer Programmbroschüre, welche an der Theaterkasse ausliegt, sowie unter www.theater-heilbronn.de

Gemeinsam ist beiden, dem bärigen Krug und dem schlaksigen Gundermann, ihr unverkennbar proletarischer Habitus, den Letzterer zudem mit seinem Alltag als Kohlekumpel im Lausitzer Tagebau beglaubigt. Stefan Eichberg und Gabriel Kemmether lassen die beiden Lieder­ macher mit ihren Songs und Texten, ihren Idealen und Träumen in der BOXX wieder aufleben und erzählen nebenbei von einem Stück deutschdeutscher Wirklichkeit im Kalten Krieg.

Medienpartner

Fotos (5) © Salzgeber & Co. Medien GmbH


MÄRZ 2020 01 MÄR

SO

20 MÄR

FR

11:00 UHR OBERES FOYER

15:00 – 16:05 UHR BOXX

DER TOD UND DAS MÄDCHEN

Fr-Abo Maxi 1 / Kombi-Abo 1 / 4

Tanzstück von Stephan Thoss · Gastspiel Nationaltheater Mannheim Tanz 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

15:00 UHR GROSSES HAUS | 14:40 UHR EINFÜHRUNG | So-Nachmittags-Abo

KABARETT-THEATER DISTEL

FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL

»Weltretten für Anfänger. Einmal Zukunft und zurück!«

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

11:00 – 12:00 UHR BOXX WIEDERAUFNAHME

NETBOY Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

21 MÄR

SA

17:30 UHR TREFFPUNKT FOYER

Thomae

03 MÄR

STUDENTENTAG

04 MÄR

MI

05 MÄR

DO

22 MÄR

SO

11:00 – 12:00 UHR BOXX

15:00 UHR PREMIERE BOXX

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

NETBOY Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE

10:00 – 11:10 UHR BOXX

WILD! Schauspiel ab 8 Jahren von Evan Placey

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke MO

23 MÄR

20:00 – 21:10 UHR BOXX THEMENABEND

WILD! Schauspiel ab 8 Jahren von Evan Placey 21:15 UHR BOXX THEMENABEND

DISKUSSIONSRUNDE

DI

24 MÄR

STUDENTENTAG

mit Dr. med Claas van Aaken, Dr. med Tina Schlüter und weiteren Gästen 10:00 – 11:10 UHR BOXX

25 MÄR

MI

WILD! Schauspiel ab 8 Jahren von Evan Placey

DI

10 MÄR 12 MÄR 13 MÄR

FR

14 MÄR

SA

15 MÄR

SO

»Oben und unten? Abstieg, Armut, Ausländer – was Deutschland spaltet«

Anmeldung über AIM: www.aim-akademie.org

26 MÄR

DO

Operette von Franz Lehár · Gastspiel Theater Heidelberg

DER TOD UND DAS MÄDCHEN 10:00 – 11:00 UHR BOXX

27 MÄR

FR

DI

17 MÄR

STUDENTENTAG

DO

19 MÄR

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer 19:30 UHR GROSSES HAUS | Winter-Abo 1

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Di-Abo Komödie / Kombi Abo 7/8

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Fr-Abo Komödie 1 / Kombi-Abo 6/X

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Do-Abo Komödie 1 / Kombi-Abo L

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Wochenend-Abo

28 MÄR

SA

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

15:00 UHR BOXX GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

CLUBSZENE Jugendclub 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Sa-Abo Maxi 2

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN

19:30 UHR PREMIERE GROSSES HAUS | Premieren-Abo

Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

22:15 UHR OBERES FOYER | EINTRITT FREI

15:00 UHR KOMÖDIENHAUS | So-Nachmittags-Abo Komödie

STREITBAR Publikumsgespräch mit Lukas Rietzschel zu »Mit der Faust in die Welt schlagen«

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

10:00 UHR BOXX

29 MÄR

SO

THEATERTAG

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

DAS TRAUMFRESSERCHEN

Schauspiel ab 4 Jahren nach Michael Ende

10:00 UHR BOXX

FLIEG, TÖLPEL FLIEG! Gastspiel Theater Radelrutsch 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Di-Abo Maxi

19:30 UHR GROSSES HAUS | So-Abo Maxi

15:00 – 16:05 UHR BOXX

FLIEG, TÖLPEL FLIEG! Gastspiel Theater Radelrutsch

MO

30 MÄR

10:00 UHR – 11:00 UHR BOXX

NACHTGEKNISTER Schauspiel ab 6 Jahren von Mike Kenny 16:00 UND 19:30 UHR GROSSES HAUS

Tanzstück von Stephan Thoss · Gastspiel Nationaltheater Mannheim Tanz

18 MÄR

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

NACHTGEKNISTER Schauspiel ab 6 Jahren von Mike Kenny

DER TOD UND DAS MÄDCHEN

MI

11:00 – 12:00 UHR BOXX

10:00 – 11:00 UHR BOXX

FLIEG, TÖLPEL FLIEG! Gastspiel Theater Radelrutsch

16 MÄR

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

DIE LUSTIGE WITWE

So-Abo Maxi / Musik-Abo Maxi / Das Musikalische Päckchen

NACHTGEKNISTER Schauspiel ab 6 Jahren von Mike Kenny

11:00 – 12:00 UHR BOXX

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN 19:30 UHR PREMIERE GROSSES HAUS | Winter-Abo 3

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG

15:00 UHR BOXX

MO

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke

JAKOB AUGSTEIN UND NIKOLAUS BLOME

LIGHTPAINTING. MALEN MIT LICHT

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza DO

WAS DAS NASHORN SAH ...

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

Tanzstück von Stephan Thoss · Gastspiel Nationaltheater Mannheim Tanz

STUDENTENTAG

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke 11:00 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

09:00 – 16:00 UHR BOXX | VERMIETUNG AIM AKADEMIE

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

09 MÄR

WAS DAS NASHORN SAH ...

Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel

20:00 UHR PREMIERE KOMÖDIENHAUS | Premieren-Abo Komödie / Winter-Abo 2

MO

11:00 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

zu »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN

08 MÄR

»Gehen oder Bleiben?« Lesung und Liederabend über Manfred Krug und Gerhard Gundermann mit Stefan Eichberg und Gabriel Kemmether

WORKSHOP FÜR PÄDAGOGEN

Fr-Abo Maxi 2 / mit Bus 2 / Kombi-Abo 4 / Das Schauspielpäckchen

SO

20:00 UHR BOXX EXTRA

ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT

16:00 – 18:00 UHR GROSSES HAUS

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG

07 MÄR

THEATERFRÜHSTÜCK zu »Die Lustige Witwe« BORN TO BE WILD? (UA)

Impulsvortrag von Dr. med Claas van Aaken und Dr. med Tina Schlüter

SA

11:00 UHR OBERES FOYER

NETBOY Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

LEBEN MIT AD(H)S

06 MÄR

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

15:00 UHR GROSSES HAUS | So-Nachmittags-Abo

11:00 – 12:00 UHR BOXX

19:30 UHR BOXX THEMENABEND

FR

BORN TO BE WILD? (UA)

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

20:00 UHR BOXX

AUTORIN IM GESPRÄCH Wolfgang Niess im Gespräch mit Jackie

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 1

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Sa-Abo Komödie 3

THEATERFÜHRUNG

DI

zu »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« 19:30 UHR GROSSES HAUS ZUM LETZTEN MAL | 19:10 UHR EINFÜHRUNG

Schauspiel ab 4 Jahren nach Michael Ende

02 MÄR

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

THEATERFRÜHSTÜCK zu »Born to Be Wild?« und »Bella Figura« DAS TRAUMFRESSERCHEN

MO

18:30 UHR BOXX FOYER

CROOKED LETTER, CROOKED LETTER

19:30 UHR GROSSES HAUS | Mi-Abo Midi

Gastspiel American Drama Group

BORN TO BE WILD? (UA)

20:00 UHR BOXX

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

AUTOR IM GESPRÄCH

Wolfgang Niess im Gespräch mit Norbert Scheuer

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Do-Abo Midi

FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

DI

31 MÄR

STUDENTENTAG

10:00 UHR – 11:00 UHR BOXX

NACHTGEKNISTER Schauspiel ab 6 Jahren von Mike Kenny 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Di-Abo Mini

FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe


THEMENWOCHE IN DER BOXX

11 APR

SA

Operette von Franz Lehár · Gastspiel Theater Heidelberg

»ÜBER DEN ZAUN SCHAUEN« 31. MÄRZ – 3. APRIL 2020 31.03.2020

19:00 Uhr BOXX Foyer Eintritt frei

20:00 Uhr BOXX Eintritt frei Anmeldung über Theaterkasse

01.04.2020

11:00 Uhr BOXX

18:00 Uhr BOXX Eintritt frei Anmeldung über Theaterkasse

02.04.2020

03.04.2020

11:00 und 18:00 Uhr BOXX

11:00 Uhr BOXX

ERÖFFNUNG DER THEMENWOCHE mit Grußwort von Günter Spengler und Vernissage der Ausstellung »Stolperstein Familie Kander« (Projekt von Schülerinnen des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums Heilbronn)

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS

Sa-Abo Komödie 2 / Kombi-Abo 3 / Das Komische Päckchen

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza DI

14 APR

STUDENTENTAG

15 APR

DER HOLOCAUST IN WORT UND BILD Podiumsgespräch über die zeitgemäße Vermittlung des Holocaust Mit Nadja Kaiser, Aron Pour Nikfardjam, Andreas Schulz, Avital Toren, Cajus Wypior, Moderation: Annette Kuß

MI

DO

16 APR

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss

FR

17 APR

DIE DARSTELLUNG DER SHOAH IN DER KINDERUND JUGENDLITERATUR Vortrag von Dr. Jana Mikota

THEATERTAG

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss

17:00 Uhr Arthaus-Kino

KÄSTNER UND DER KLEINE DIENSTAG Film von Wolfgang Murnberger (2016)

19:00 Uhr Arthaus-Kino

DER NATIONALSOZIALISMUS IM KINDER- UND JUGENDFILM Mit Kästner und wie Kästner vermitteln Vortrag von Dr. Clara-Franziska Petry

01 APR

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke

18 APR

SA

19 APR

SO

DO

02 APR

WAS DAS NASHORN SAH ...

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber FR

03 APR

MO

20 APR

DIE LUSTIGE WITWE

Operette von Franz Lehár · Gastspiel Theater Heidelberg 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Fr-Abo Komödie 2

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza SA

04 APR

19:30 UHR GROSSES HAUS | Wochenend-Abo / Das Musikalische Päckchen

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Sa-Abo Komödie 1

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza SO

05 APR

MO

06 APR

MI

08 APR

15:00 – 16:05 UHR BOXX

DAS TRAUMFRESSERCHEN

Schauspiel ab 4 Jahren nach Michael Ende 18:00 UHR TREFFPUNKT FOYER

THEATERFÜHRUNG 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Mi-Abo Maxi / mit Bus

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel

DO

09 APR

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | Do-Abo Midi

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel

19:30 UHR GROSSES HAUS | Winter-Abo 3

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

15:00 – 16:00 UHR BOXX

NACHTGEKNISTER Schauspiel ab 6 Jahren von Mike Kenny

20:00 UHR KINOSTAR ARTHAUS-KINO HEILBRONN EXTRA

ERINNERUNG IST LIEBE ZUR ZUKUNFT

Film: »Vaterlandsverräter« von Annekatrin Hendel (2011) Im Anschluss Publikumsgespräch mit der Regisseurin DI

21 APR

DO

23 APR

FR

24 APR

11:00 UHR BOXX | PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

NETBOY Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

ALFONS »Le Best Of«

AUSVERKAU

FT

19:30 UHR GROSSES HAUS | Winter-Abo 2

BORN TO BE WILD? (UA)

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS ZUM LETZTEN MAL

| Fr-Abo Komödie 3 / Kombi-Abo 9 / 4 / 5/T

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

25 APR

SA

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 1

DIE LUSTIGE WITWE

Operette von Franz Lehár · Gastspiel Theater Heidelberg 20:00 UHR BOXX PREMIERE

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Schauspiel von Wolfram Lotz

26 APR

SO

MO

27 APR

DI

28 APR

STUDENTENTAG

11:00 UHR OBERES FOYER

THEATERFRÜHSTÜCK zu »Biedermann und die Brandstifter« und »Männer«

11:00 – 12:00 UHR BOXX WIEDERAUFNAHME

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 11:00 –12:00 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 20:00 UHR BOXX | Das Schauspielpäckchen

DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS Schauspiel von Wolfram Lotz

WAS DAS NASHORN SAH ... 19:30 UHR GROSSES HAUS | Fr-Abo Maxi 2 / mit Bus 2 / Kombi-Abo 4

19:30 UHR GROSSES HAUS | Fr-Abo Maxi 1 / mit Bus 1

BORN TO BE WILD? (UA)

Schauspiel nach dem Roman von Lukas Rietzschel

11:00 UHR BOXX THEMENWOCHE | PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | So-Abo Maxi

Schauspiel ab 10 Jahren von Jens Raschke 19:30 UHR GROSSES HAUS | Do-Abo Maxi / mit Bus

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Do-Abo Komödie 2

MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN

Operette von Franz Lehár · Gastspiel Theater Heidelberg

11:00 UND 18:00 UHR BOXX THEMENWOCHE PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

FAUST. DER TRAGÖDIE ERSTER TEIL

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

DIE LUSTIGE WITWE

BELLA FIGURA Komödie von Yasmina Reza

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG | ZUM LETZTEN MAL

Mi-Abo Midi

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS

19:30 UHR GROSSES HAUS | Winter-Abo 2

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Mi-Abo Komödie / Kombi-Abo 2

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

Musikalische Revue von Kai Tietje und Stefan Huber

11:00 UHR BOXX THEMENWOCHE | PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

WAS DAS NASHORN SAH ...

19:30 UHR GROSSES HAUS | Di-Abo Maxi / mit Bus

BORN TO BE WILD? (UA)

Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe

APRIL 2020 MI

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 2 / Musik-Abo Maxi / Mini

DIE LUSTIGE WITWE

MI

29 APR

DO

30 APR

11:00 – 12:15 UHR BOXX

TIGERMILCH Schauspiel ab 15 Jahren von Stefanie de Velasco 11:00 – 12:15 UHR BOXX ZUM LETZTEN MAL

TIGERMILCH Schauspiel ab 15 Jahren von Stefanie de Velasco 18:30 UHR TREFFPUNKT OBERES FOYER

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN zu »Biedermann und die Brandstifter«

STREITBAR ZU»MIT DER FAUST IN DIE WELT SCHLAGEN« 28. MÄRZ 2020, 21:45 UHR, OBERES FOYER

Im Anschluss an die Vorstellung »Mit der Faust in die Welt schlagen« am 28. März 2020 laden wir Sie zum zweiten Mal in dieser Spielzeit zum Publikumsgespräch an unsere »StreitBar« im Oberen Foyer ein. Als besonderer Gast ist der Autor Lukas Rietzschel geladen, der gemeinsam mit den Schauspielern der Produktion, dem Regisseur Axel Vornam und der Dramaturgin Sophie Püschel über seinen Roman und die Beweggründe seines Schreibens sprechen wird. Diskutieren Sie mit uns in entspannter Atmosphäre bei einem Glas Wein oder Bier. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten offen und kostenlos. Wir freuen uns auf Sie.

Freie Fahrt zum Kulturerlebnis

THEATERKARTE = FAHRSCHEIN www.h3nv.de


10

BOXXENSTOP

THEMENABEND 05. MÄRZ 2020: LEBEN MIT AD(H)S Mi

05.03.2020

19:30 Uhr

VORTRAG: LEBEN MIT AD(H)S

von Dr. med Claas van Aaken und Dr. med Tina Schlüter

20:00 Uhr

WILD!

21:15 Uhr

DISKUSSIONSRUNDE mit Dr. med Claas van Aaken, Dr. med. Tina Schlüter und weiteren Gästen

foto: thomas braun

THEMENWOCHE IN DER BOXX 31. MÄRZ – 3. APRIL 2020 Di

31.03.2020 19:00 Uhr BOXX Eintritt frei

20:00 Uhr BOXX Eintritt frei, Anmeldung an der Theaterkasse

Mi

01.04.2020 11:00 Uhr BOXX 18:00 Uhr BOXX Eintritt frei, Anmeldung an der Theaterkasse

Do

02.04.2020 11:00 und 18:00 Uhr BOXX

Fr

03.04.2020 11:00 Uhr BOXX

ERÖFFNUNG DER THEMENWOCHE mit Grußwort von Günter Spengler und Vernissage der Ausstellung »Stolperstein Familie Kander« (Projekt von Schülerinnen des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums Heilbronn) DER HOLOCAUST IN WORT UND BILD Podiumsgespräch über die zeitgemäße Vermittlung des Holocausts Mit Nadja Kaiser, Aron Pour Nikfardjam, Andreas Schulz, Avital Toren, Cajus Wypior Moderation: Annette Kuß WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss DIE DARSTELLUNG DER SHOAH IN DER KINDER- UND JUGENDLITERATUR Vortrag von Dr. Jana Mikota In Kooperation mit der Stadtbibliothek HN WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE Publikumsgespräch im Anschluss

17:00 Uhr

KÄSTNER UND DER KLEINE DIENSTAG Arthaus-Kino Film von Wolfgang Murnberger (2016) In Kooperation mit dem Kinostar Arthaus-Kino HN DER NATIONALSOZIALISMUS IM KINDERArthaus-Kino UND JUGENDFILM 19:00 Uhr Eintritt frei

Mit Kästner und wie Kästner vermitteln

Vortrag von Dr. Clara-Franziska Petry

Geschichtsvermittlung, besonders die Vermittlung des Nationalsozialismus stellt uns derzeit vor neue Herausforderungen im familiären, öffentlichen und schulischen Kontext. Die letzten Zeitzeugen verschwinden, wir sind auf mediale Zeugnisse, Berichte, Erzählungen und Bilder angewiesen. Orte des Verbrechens werden zu Gedenkstätten. Der Nationalsozialismus und seine Verbrechen sind nur ein Schulstoff unter anderen. Viele Menschen leben unter uns, die aus Ländern mit einer anderen Geschichte kommen. Rechte und nationalistische Gesinnungen erfahren gegenwärtig eine Wiederbelebung, daneben herrscht weitläufig eine erstaunliche Unkenntnis der historischen Fakten. Wie reagieren wir darauf als Gesellschaft, als kulturelle Akteure, als Eltern und Großeltern, als Lehrer? Wie steht es um die »Erziehung nach Ausschwitz«? Sind Filme, Bücher und Theaterstücke ein Weg zur Bildung? Geht es vorrangig um Kenntnis der historischen Fakten, um ethische Orientierung oder um die seelische Rührung und Erschütterung?

Flankierend zur Neuinszenierung des Stücks »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« laden wir Sie sehr herzlich zu unserer »Themenwoche« ein. Wir vertiefen und reflektieren das breite Themenspektrum generationsübergreifend mit verschiedenen Experten und in unterschiedlichen Formaten. Zur Eröffnung am 31. März um 20 Uhr diskutieren Experten aus der Pädagogik und Gedenkstättenarbeit, dem jüdischen Gemeindeleben und der Beratung gegen Rechts über die Vermittlung des Holocaust. An den folgenden Tagen können Sie einen Vortrag über die Darstellung der Shoa in der Kinder- und Jugendliteratur (am 1. April um 18 Uhr) und im Kinder- und Jugendfilm (am 3. April um 19 Uhr) hören. Am gleichen Tag sehen Sie den Film » Kästner und der kleine Dienstag« im Kinostar Arthaus-Kino (17 Uhr). Weitere Angebote sind die Kooperation mit dem »Stolperstein Projekt« des Künstlers Gunter Demnig und eine Ausstellung zur biografischen Recherche über jüdische Ermordete, ein umfangreiches theaterpädagogisches Programm und tägliche Vorstellungen des Theaterstücks »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«, jeweils mit anschließendem Nachgespräch. Avital Toren, Leiterin der jüdischen Gemeinde Heilbronn Andreas Schulz, Historiker, Fachreferent für Gedenkstättenarbeit an der Landeszentrale für politische Bildung. Er lehrt er an der Kunsthochschule Karlsruhe Medien-Kommunikation. Veröffentlichungen und Arbeiten zur Schnittstelle zwischen Schulen und Gedenkstätten, zum Einfluss der Digitalisierung auf die Erinnerungskultur und zur Erinnerungskultur in der ehemaligen Sowjetunion. Cajus Wypior, Geschichtslehrer am Robert-Mayer-Gymnasium Heilbronn, langjährige Mitarbeit beim »Runden Tisch Stolpersteine« der Stadt Heilbronn, Fachleiter für Geschichte am Lehrerseminar Heilbronn (Gymnasium), Lehrbeauftragter für Fachdidaktik Geschichte an der Universität Heidelberg. Aron Pour Nikfardjam, Schüler am Robert-Mayer-Gymnasium, Leistungskurs Geschichte, Mitarbeit beim »Runden Tisch Stolpersteine« der Stadt Heilbronn. Nadja Kaiser, Politikwissenschaftlerin, arbeitet seit 10 Jahren in der diskriminierungssensiblen Bildung, Mitarbeiterin an der Fachstelle mobirex – Mobile Beratung gegen Rechts in Baden-Württemberg, spezialisiert auf das Themenfeld der extremen Rechten und Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Dr. Jana Mikota, Oberstudienrätin im Hochschuldienst am Germanistischen Seminar der Universität Siegen. Forschungsschwerpunkte: aktuelle und historische Kinderund Jugendliteratur, Theorie des Kinderromans, historische Kinderzeitschriften, zeitgeschichtliche Kinder- und Jugendliteratur. Dr. Clara-Franziska Petry, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2019 promovierte sie über »Doing Pop-, Doing Classical Music, Doing Mixed Genres«. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Schnittstellen von Theaterwissenschaft, Musik und Soziologie, aber auch die Bereiche von Musik- und Kulturvermittlung.


11 JUNGE SEITE

foto: natascha mundt

DIE CLUBSZENE HAT SCHON WORKSHOP FÜR PÄDAGOGEN HALBZEIT…. Wenn man nachmittags am Wollhaus vorbeifährt, sieht man an fast jedem Tag der Woche Licht in der »TheaterWerkStatt« brennen. Denn aktuell arbeiten vier Theaterclubs in ganz unterschiedlichen Altersgruppen und Zusammensetzungen an ihren Stückentwicklungen zum diesjährigen Spielzeitmotto »Umbrüche«. Alle unsere »Clubber« sind Teil der »Clubszene« und haben ein gemeinsames Ziel: Die Aufführungen in der BOXX unter professionellen Theaterbedingungen. In allen Clubs lernen die Teilnehmer zunächst das Handwerkszeug, das zum Schauspiel dazu gehört: Die Stimme und das präsente Auftreten auf der Bühne müssen geschult werden, natürlich darf der Fokus nicht geklaut werden und nicht zuletzt muss man sich trauen, sich selbst zu riskieren. Parallel grübeln alle am Stück, das die Gruppen gemeinsam entwickeln.

Kinderclub Im Kinderclub haben sich dreizehn Mädchen und Jungen zusammengetan, um spielerisch auf die Suche nach den großen Veränderungen im Leben der Kleinen zu gehen. Dabei werden sie von Theaterpädagogin Christine Appelbaum und Schauspieler Marek Egert angeleitet. Gar nicht so leicht, so viele verschiedene Ideen, Erlebnisse und Charaktere zu einem roten Faden zu binden. Das Ergebnis können Sie sich bei der Premiere am 27. Juni in der BOXX anschauen.

Teensclub Jeden Donnerstagnachmittag treffen sich die elf Teilnehmer des Teensclub im Alter von 12 bis 15 Jahren und entwickeln zusammen mit der Schauspielerin Juliane König und Schulreferentin Anna-Lena Weck­ esser Szenen zu gesellschaftlich und politisch relevanten Themen im 21. Jahrhundert. Im Zentrum stehen dabei der »Mensch im Umbruch« und der Umgang mit dem Internet. Zusammen mit dem Jugendclub präsentieren sie ihre Ergebnisse am 23. und 24. Mai in der BOXX.

Jugendclub Die zehn Damen des Jugendclubs sind im Alter zwischen 15 und 23 Jahren und erforschen zusammen mit Theaterpädagogin Natascha Mundt und Schauspielerin Malin Kemper, welche Themen, seien sie politisch, kulturell oder anderweitig relevant, sie momentan umtreiben und welche Themen gleichaltrige Jugendliche im Jahr ihrer eigenen Geburt beschäftigt haben. Die Ergebnisse präsentieren sie am 23. Und 24. Mai in der BOXX.

zu »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« 25.03.2020, 16:00 – 18:00 Uhr Zu ausgewählten Inszenierungen in der BOXX und auch im Großen Haus bieten wir interessierten Pädagoginnen und Pädagogen die Möglichkeit, in einem kostenfreien Pädagogenworkshop in die Inhalte der Materialmappe aktiv unter Anleitung der betreuenden Theaterpädagogin einzutauchen. Denn wir sind überzeugt: Was man einmal selbst praktisch gemacht hat, lässt sich nachher mit der Gruppe oder der Klasse viel leichter umsetzen. Es nimmt die Hemmungen, selbst zu spielen und man kann eher einschätzen, ob die Übungen und Spiele für die eigene Klasse eventuell abgewandelt werden sollten. Das Besondere an unseren Pädagogenworkshops ist die Möglichkeit der didaktischen Reflexion der verschiedenen Übungen und der Austausch mit Kollegen. Wir laden interessierte Pädagogen deshalb zum Workshop zu »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« am 25. März 2020 von 16:00 bis 18:00 Uhr zu uns ins Theater ein, um gemeinsam mit Theaterpädagogin Natascha Mundt in die Thematik des Stücks einzutauchen und so den Stoff wortwörtlich begreifbar zu machen. Anmeldungen zum Workshop und für die Sichtveranstaltung nimmt Natascha Mundt unter mundt@theater-hn.de entgegen. foto: thomas braun

Generationenclub Der Generationenclub um Tänzerin und Theaterpädagogin Evelyn Döbler umfasst eine Altersspanne von knapp 60 Jahren, denn die Teilnehmer sind zwischen 15 und 75. Gerade diese Mischung bringt es mit sich, dass die Teilnehmer von so vielen unterschiedlichen »Umbrüchen« berichten können, die sie ganz persönlich, aber auch die Gesellschaft in dieser großen Zeitspanne betreffen. Der Generationenclub zeigt seine Ergebnisse im Oktober in der BOXX. Der genaue Termin folgt noch. Am 28. März findet in der BOXX eine Werksschau statt, bei der sich alle Clubber gegenseitig ihren Stand der Dinge präsentieren.

FERIEN | BOXX OSTERN ABENTEUER THEATER! 14.04. – 17.04.2020 für Kinder von 9 – 12 Jahren

Ob Abenteuer oder unerwartete Ereignisse, das Theater erzählt immer spannende Geschichten. In den Oster­ ferien können Kinder zwischen 9 und 12 Jahren nun selbst auf Theaterexkursion gehen und etwas Neues wagen: Theaterspielen, Bühnenluft schnuppern und sich selbst und andere neu kennen lernen. Mit vielen Spielen und Improvisationen erfinden die Kinder ihre eigene Geschichte und bringen ihr eigenes AbenteuerTheaterstück auf die Bühne. Wir sind gespannt, wohin die Reise geht! Probenzeitraum: 14. bis 17. April 2020 Abschlusspräsentation: 17. April 2020, 15:00 Uhr / Kosten: 34 € Anmeldung: appelbaum@theater-hn.de

Wiederaufnahmen in der BOXX Mo

02.03.2020

11:00 Uhr

NETBOY

Mo

27.04.2020

11:00 Uhr

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Familienvorstellungen im März / April 2020 So

01. 03.2020

15:00 Uhr

DAS TRAUMFRESSERCHEN

So

22.03.2020

15:00 Uhr

WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE (Premiere)

So

29.03.2020

15:00 Uhr

DAS TRAUMFRESSERCHEN

So

05.04.2020

15:00 Uhr

DAS TRAUMFRESSERCHEN (zum letzten Mal)

So

19.04.2020

15:00 Uhr

NACHTGEKNISTER

Familiennewsletter Ihr wollt regelmäßig über unsere Familienangebote informiert werden? Wir versenden zweimal pro Spielzeit einen Newsletter mit allen wichtigen Informationen. Anmeldung: besucherservice@theater-hn.de


12 TANZ! HEILBRONN 2020

12. FESTIVAL TANZ! HEILBRONN BEGIBT SICH AUF »SPURENSUCHE« VOM 27.5. – 1. 6. 2020 SIND SIEBEN TANZSTÜCKE ZU ERLEBEN, DARUNTER ZWEI DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNGEN

foto: andreas etter

foto: sophie garcia

Vom 27. Mai bis zum 1. Juni 2020 lädt das Theater Heilbronn zum mittlerweile 12. Festival Tanz! Heilbronn ein. »Spurensuche«, so hat Festivalkuratorin Karin Kirchhoff ihre diesjährige Programmauswahl überschrieben. Sieben sehr unterschiedliche Tanzproduktionen werden an den sechs Festivaltagen in allen drei Spielstätten des Theaters Heilbronn zu sehen sein, darunter zwei Deutsche Erstaufführungen. »Die Spurensuche führt in eine reale historische oder in eine imaginierte Vergangenheit, auf ferne Kontinente oder in aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen«, sagt Karin Kirchhoff. »Immer dient sie einem vertieften Verständnis der gegenwärtigen Situation – wie sind wir geworden, wer wir sind – um daraus Wege in die Zukunft zu erkunden«, beschreibt die Kuratorin ihren programmatischen Ansatz. Die Spurensuche eröffnet auch einen Blick hinter Stereotype, hinter vorurteilsbehaftete äußerliche Zuschreibungen, und versucht, die wahre Identität von Individuen oder Gruppen zu erkennen.

27. MAI 2020 _ _ _ 19.30 UHR _ _ _ GROSSES HAUS TANZMAINZ / SHARON EYAL SOUL CHAIN Den Festivalauftakt bestreitet die Kompanie tanzmainz mit ihrem preisgekrönten Stück »Soul Chain« von der israelischen Choreografin Sharon Eyal. Inspiriert von starken Emotionen rund um die Liebe verbindet »Soul Chain« Ballett und Elektro zu packendem zeitgenössischen Tanz. Sharon Eyal sucht mit den Tänzerinnen und Tänzern nach den individuellen Besonderheiten des Einzelnen in der Konformität von Gruppen – eine Liebeserklärung an die absolute Einzigartigkeit eines Jeden. foto: triana segovia

Mit dabei sind große, etablierte, internationale Tanzkompanien, aber auch Neuentdeckungen von jungen Tänzern und Choreografen. Ein großes Rechercheprojekt setzt sich mit historischen Ereignissen auseinander, die Heilbronn geprägt haben. Und wie in jedem Jahr ist das Heilbronner Publikum eingeladen, den Namen des Festivals Tanz! Heilbronn als Aufforderung zu begreifen – diesmal bei zwei außergewöhnlichen Mittanzaktionen.

FESTIVALPACKAGE TANZ! HEILBRONN Sechs Vorstellungen am Theater Heilbronn sowie das Gastspiel »Vollmond« am 28.05.2020 um 20:00 Uhr, Schlossfestspiele Ludwigsburg. Sie sparen bis zu 20% gegenüber dem Kauf einzelner Karten. Nur an der Theaterkasse erhältlich. PK I 161,20 €/ 101,00 € (erm.) PK II 143,60 € / 92,20 € (erm.) PK III 127,60 € / 84,20 € (erm.) PK IV 115,60 € / 78,20 € (erm.)

TANZ-ABONNEMENT Sie erhalten 3 Wahl-Gutscheine für Tanzveranstaltungen und 1 Wahl-Gutschein für eine weitere Veranstaltung im Großen Haus sowie zusätzlich 2 Ermäßigungsgutscheine in Höhe von 25%. Nur im Abo-Büro erhältlich PK I 108,80 €/ 54,40 € (erm.) PK II 89,60 € / 44,80 € (erm.) PK III 73,60 € / 36,80 € (erm.) PK IV 57,60 € / 28,80 € (erm.) Ermäßigte Preise nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweises für Schüler, Studierende bis 27 Jahre sowie für Schwerbehinderte ab GdB 80%.

Ihre Eintrittskarte gilt auch als Fahrausweis im gesamten HNV-Netz! Das Ticket gilt jeweils 3 Stunden vor und nach dem Vorstellungsbesuch bzw. bis zum Betriebsschluss des HNV.

28. MAI 2020 _ _ _ 20 UHR _ _ _ BOXX 29. MAI 2020_ _ _ 21:30 UHR _ _ _ BOXX CHARLIE PRINCE COSMIC A* / NACERA BELAZA LA NUIT Am 28. Mai werden zwei Produktionen an einem Abend zu ­sehen sein. Im ersten Teil vereint der kanadisch-libanesische Nachwuchschoreograf und Tänzer Charlie Prince faszinierende Körperlichkeit mit politischer Reflexion und begibt sich auf die Suche nach Darstellungsweisen einer arabischen Identität jenseits von Vorurteilen und äußeren Zuschreibungen. Die Deutsche Erstaufführung seines Stückes »Cosmic A*« ist um 20 Uhr in der BOXX zu erleben. Bereits im März ist Charlie Prince mit Komponist und Livemusiker Joss Turnbull für eine einwöchige Residenz im Probenzentrum des Theaters zu Gast. Das zweite Stück des Abends kommt von der aus Algerien stammenden und in Frankreich lebenden Choreografin Nacera Belaza und trägt den Titel »La Nuit«. Inspiriert von den Drehtänzen der Derwische begibt sich die Tänzerin und Choreografin mit dieser Arbeit auf eine rituelle Suche der besonderen Art. Ihr konsequent minimalistischer Stil widersetzt sich beharrlich der Einordnung in übliche Kategorien. »Cosmic A*« / »La Nuit« wird am 29. Mai um 21:30 Uhr in der BOXX wiederholt. So können auch diejenigen, die am 28. Mai zu den Ludwigsburger Schlossfestspielen fahren, in den Genuss des zweiteiligen Abends kommen.


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foto: sophie garcia

foto: laurent philippe

28. MAI 2020 _ _ _ 20 UHR _ _ _ SCHLOSSPARKFORUM

LUDWIGSBURG TANZTHEATER WUPPERTAL PINA BAUSCH VOLLMOND Die magische Faszination der Nächte, in denen der Mond in seiner vollen Pracht zu sehen ist, inspirierte auch die weltberühmte Choreografin Pina Bausch. 2006 schuf sie mit »Vollmond« eines ihrer Meisterwerke, in dem ein riesiger Felsen, eine silbrig glänzende Landschaft und sprühender Regen zum Mittelpunkt der Choreographie werden. Sie erzählt von der Suche nach dem Glück, ihrem nVerfehlen – und der hohen Kunst, in der Liebe das richtige Maß zu finden. Diese Produktion ist der Auftakt einer längerfristigen Kooperation zwischen Tanz! Heilbronn und den Ludwigsburger Schlossfestspielen und unter anderem im Festivalpackage Tanz! Heilbronn enthalten.

foto: simon tang

29. MAI 2020 _ _ _ 19:30 UHR _ _ _ KOMÖDIENHAUS HUMANHOOD TORUS Am 29. Mai erwartet die Tanzfreunde um 19:30 Uhr im Komödienhaus die Deutsche Erstaufführung von »Torus« von der Kompanie Humanhood. Diese Arbeit des Choreografenteams Júlia Robert Parès und Rudi Cole vereint die Schönheit und Eleganz des Tai Chi mit der Dynamik des zeitgenössischen Tanzes. Der titelgebende »Torus« ist ein mathematisches Objekt, eine »wulstartig« geformte Fläche mit einem »Loch«, hat also die Gestalt eines Rettungsrings oder Donuts und kommt überall in der Natur und im Universum vor. Das Stück vereint Spurensuche in den Naturwissenschaften und in asiatischer Mystik. 30. MAI 2020 _ _ _ 15:30 UHR _ _ _ KILIANSPLATZ CIRCLE TIME DABKE ORIENTALISCHER KREISTANZ ZUM MITMACHEN Am 30. Mai sind zunächst alle tanzlustigen Heilbronnerinnen und Heilbronner auf den Kiliansplatz eingeladen. Ab 15:30 Uhr gibt es dort den Circle Time Dabke, einen orientalischen Kreistanz zum Zuschauen und Mitmachen für die ganze Familie. Dabke ist ein klassischer Familientanz im Orient und bedeutet so viel wie »mit den Füßen auf den Boden stampfen«. Der Tänzer Medhat Aldabaal und der Perkussionist Ali Hasan bringen ihn nun auf öffentliche Plätze in Baden-Württemberg.

30. MAI 2020 _ _ _ 19:30 UHR_ _ _ GROSSES HAUS FASO DANSE THÉÂTRE KIRINA Am 30. Mai um 19:30 Uhr ist das Faso Danse Théâtre mit dem großen, emotionalen Tanztheaterabend »Kirina« im Großen Haus zu Gast. Choreograf Serge Aimè Coulibaly aus Burkina Faso nimmt das Nationalepos um die Schlacht von Kirina aus dem Jahre 1235 im heutigen Mali zum Ausgangspunkt, um den Kampf Westafrikas um eine bessere Zukunft zu thematisieren. 30. MAI 2020 _ _ _ 21:00 UHR, GROSSES HAUS »DANSEZ!« KONZERT UND TANZ, FÜR ALLE Nach der Vorstellung kann sich das Publikum selbst von der groß­ artigen Musik mitreißen lassen und auf der Bühne des Großen Hauses tanzen: »Dansez!«

WORKSHOPS Auf dem Festival-Programm stehen außerdem drei Tanz-Workshops zu den unterschiedlichsten Themenfeldern. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldeschluss für alle Workshops ist der 14. Mai 2020. EINFÜHRUNG IN DEN HOUSE DANCE – VOM CLUB AUF DIE BÜHNE MIT VALENTINA DRAGOTTA 30. MAI 2020, 10 – 12 UHR 31. Mai 2020, 10 – 12 Uhr 55€ (erm. 45€)

31. MAI 2020 _ _ _ 15:30 UND 19:30 UHR _ _ _ BOXX 01. JUNI 2020 _ _ _ 15:30 _ _ _ BOXX TANZTHEATERPROJEKT VON BARBARA BUCK MIT DARSTELLER*INNEN AUS HEILBRONN UND UMGEBUNG ONCE UPON A TIME IN HEILBRONN Der 31. Mai begibt sich auf Spurensuche in der jüngeren Heilbronner Geschichte. »Once upon a time in Heilbronn« lautet der Titel eines Tanztheaterprojektes mit Heilbronnerinnen und Heilbronnern, das sich mit der Geschichte des amerikanischen Militärs zwischen 1945 und 1992 beschäftigt. Choreografin Barbara Buck hat dafür viele Zeitzeugen befragt und die Erinnerungen und Erzählungen in eine tänzerische Auseinandersetzung mit dem Thema fließen lassen. Nach der ersten Vorstellung gibt es ein vertiefendes Publikumsgespräch. 31. MAI 2020 _ _ _ 21:00 UHR _ _ _ EBENE 3 IM K3 FUNK & SOULKONZERT MIT JEREMY RILEY TIMELIGHT – TIMELESS Schwungvoller Abschluss des »Amerika-Tages« ist ein Funk & Soul­ konzert mit Jeremy Riley (»Blame it on Motown«) und seiner Band »TimeLight« ab 21 Uhr in ebene 3 im K3. foto: laurent philippe

QUEEN BLOOD OUSMANE SY 01. JUNI 2020 _ _ _ 19:30 UHR _ _ _ GROSSES HAUS Den fulminanten Schlusspunkt unter das 12. Festival Tanz! Heilbronn setzen die sieben jungen Tänzerinnen der Formation Paradox-sal mit »Queen Blood« von Ousmane Sy. In einem vibrierenden Soundtrack aus House und Hip Hop erkunden die »Königinnen«, was Frausein und Weiblichkeit heute bedeuten – kraftvoll, selbstbewusst und voll ansteckender Energie, um Diskriminierung und Rassismus Solidarität und Power entgegenzusetzen.

DIE INNERE BEWEGUNG (ENT)ERDEN MIT CHARLIE PRINCE 30. Mai, 12:15 – 14:15 Uhr 31. Mai, 12:15 – 14:15 Uhr 55€ (erm. 45€)

HUMANHOOD – BEWEGUNGS-PRAXIS UND REPERTOIRE MIT EMMA FARNELL-WATSON 30. Mai 2020, 14:30 – 16 Uhr 20€ (erm. 15€) Der Vorverkauf beginnt am 13. Februar. Das Festival ist so konzipiert, dass es möglich ist, alle Vorstellungen ansehen zu können. Mit einem Festivalpackage für alle Vorstellungen können bis zu 20% gegenüber dem Einzelkartenkauf gespart werden. Alternativ kann man auch ein Tanzabonnement abschließen. Darin enthalten sind drei Vorstellungen des Festivals Tanz! Heilbronn nach Wahl und zusätzlich ein Gutschein für eine Veranstaltung im Großen Haus und zwei Ermäßigungsgutscheine zu je 25%. Das Festivalpackage und das Tanzabo sind nur im Besucherservice zu erwerben (Tel: 07131/563001). Einzelkarten sind auch online buchbar unter www.theater-heilbronn.de


14 HINTER DEN KULISSEN

AUGEN ZU? OHREN ZU? MUND ZU? – NEIN! WIR DÜRFEN DIE SCHULD DEUTSCHLANDS NIEMALS VERGESSEN, MEINT REGISSEURIN KATHARINA BRANKATSCHK – SIE INSZENIERT »WAS DAS NASHORN SAH, ALS ES AUF DIE ANDERE SEITE DES ZAUNS SCHAUTE«

ehemaliges kz buchenwald, blick von der bärenburg auf das krematorium foto: annette kuss

katharina brankatschk foto: privat

Von Silke Zschäckel Manchmal treffen Ereignisse zusammen, die man sich so nicht wünschen kann, die aber zeigen, wie wichtig die Arbeit ist, die man gerade leistet. Es ist der 9. Oktober 2019. Regisseurin Katharina Brankatschk sitzt zusammen mit ihrer Ausstatterin Anja Kreher in ihrem heimischen Arbeitszimmer in Halle an der Saale an den Vorbereitungen für ihre nächste Inszenierung »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute« in Heilbronn. Da beginnt in der Stadt der Ausnahmezustand. Hubschrauber kreisen über den Dächern, die Polizei fordert die Menschen auf, die Häuser nicht zu verlassen. Katharina Brankatschk, die zunächst nicht weiß, was passiert, bekommt Angst um ihre siebenjährige Tochter, die in der Schule ist. »Erst so nach und nach sickerte durch, dass es einen Anschlag auf die Synagoge gegeben hatte – am Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag«, erinnert sich die Regisseurin. Weil er nicht in die Synagoge eindringen kann, schießt der Täter, ein 27jähriger Deutscher, wahllos auf Menschen. Er tötet eine 40jährige Passantin, »die wir als regelmäßige Theaterbesucherin kannten«, und einen 20-jährigen Bauarbeiter, der gerade sein Mittagessen in einem Dönerimbiss einnehmen wollte. Auf der Flucht verletzt er ein Ehepaar schwer, bis er endlich von der Polizei gestellt und verhaftet werden kann. Das Motiv: Antisemitismus. Der Täter hat es in seinem Livevideo vom Amoklauf unmissverständlich geäußert … »An ein konzeptionelles Arbeiten an der Inszenierung ist in diesen Stunden nicht zu denken«, erzählt Katharina Brankatschk. Sie muss ihre Angst bändigen, ihre Tochter abholen, sicher mit ihr nach Hause gelangen und ihre Fragen beantworten. Warum??? »Niemals hätte ich selbst gedacht, dass so etwas passieren kann«, sagt die 38-Jäh-

rige. Wie soll man das einer Siebenjährigen erklären? Aber man muss es tun, darf die Kinder nicht mit ihren Fragen allein lassen. In den nächsten Tagen stürzt sie sich mit umso größerer Energie in die Arbeit an dem Kinderstück über den Holocaust »Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute«. Wir dürfen nicht vergessen, was Menschen anderen Menschen – Männern, Frauen, Kindern – im Namen einer menschenverachtenden Ideologie angetan haben, meint sie. Das Stück für Kinder ab 10 Jahren beruht auf dem historischen Fakt, dass neben dem Konzentrationslager Buchenwald im Jahre 1938 für die KZAufseher und deren Familien ein Zoo gebaut wurde. Die Tiergehege waren nur durch einen Zaun vom KZ getrennt. Von der Zooseite aus konnte man direkt das Krematorium sehen. Karl Barthel, der von 1937 bis 1945 in Buchenwald inhaftiert war und als Leichenträger arbeitete, schrieb in seinem Buch »Die Welt ohne Erbarmen«: »Die Tiere haben es tatsächlich sehr schön in Buchenwald! Aber zwei Minuten davon leben Menschen, nicht weil sie wollen, sondern müssen. Zu Hunderten sterben sie dahin, an Kollaps, Bauchtyphus, Ruhr, Unterernährung. Sie werden gehetzt, geschlagen, gemordet.« Der Auslöser für Jens Raschke, das Stück über den Zoo von Buchenwald zu schreiben, war die Tatsache, dass der Tierpark ein beliebtes Ausflugsziel für die Weimarer Zivilbevölkerung war. Familien pilgerten gern mit Kind und Kegel in den Zoo auf dem Ettersberg. Was mögen sie gesehen haben, als sie auf die andere Seite des Zauns schauten? Mit den Mitteln der Fabel gibt Raschke diese Perspektive den Tieren des Zoos, die naiv beobachten, nicht wirklich begreifen. Gleichwohl spüren sie, dass etwas nicht stimmt und müssen sich dazu verhalten. Augen zu? Mund

zu? Ohren zu? – solange es einem selbst gut geht? Diese Strategie verfolgt im Stück der Pavian. Oder sich einmischen und gegen das Unrecht aufstehen, wie der junge Bär aus Sibirien, der unbequeme Fragen stellt und nicht zulassen will, was die »Gestiefelten« mit den »Gestreiften« treiben. Raschkes Anliegen war es, eine allgemeingültige, kindgerechte Geschichte über den Umgang mit Ungerechtigkeit und Unmenschlichkeit zu schreiben. Katharina Brankatschk war mit Anja Kreher in Buchenwald, hat während einer eindrucksvollen Führung erfahren, wie pervers das Tier Mensch ist. »Ich stand genau an der Stelle, wo das Bärengehege war, von wo aus man direkt in das Konzentrationslager schauen kann«, erzählt sie. Da habe sie begriffen, warum es Jens Raschke ein Bedürfnis war, dieses Stück zu schreiben. Kinder müssen mit diesem erschütternden Kapitel der Menschheit konfrontiert werden. Sie waren selbst Opfer oder auf der anderen Seite auch Zeugen dieser Ereignisse. Auf vielen Fotos in der Gedenkstätte Buchenwald sind Mädchen und Jungen als Zoobesucher abgebildet, die sehen konnten, was auf der anderen Seite vor sich geht. Jens Raschke, so meint Katharina Brankatschk, finde für seine Geschichte die richtigen, kindgerechten Mittel. Sie machen es möglich, hinzuschauen und sich nicht herauszuhalten. »Vergesst niemals, hat Kaminski mit dunkler und ernster Stimme hinzugefügt. Deutschland! Es ist mein Land, das schuldig ist, vergessen wir es niemals!«, schrieb der ehemalige BuchenwaldHäftling Jorge Semprun in »Schreiben oder Lesen«. Zwischen der Befreiung von Buchenwald und dem Anschlag von Halle liegen nicht einmal 75 Jahre. Infos zum Stück finden Sie auch auf Seite 4.

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn INTENDANT: Axel Vornam REDAKTION: Silke Zschäckel 07131.56 34 03 pressebuero@theater-hn.de GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Rebekka Mönch, Theater Heilbronn SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.) DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG KARTENTELEFON: 07131.56 30 01 SPIELZEIT 2019/2020 Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst


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WÜNSCH DIR WAS! JUKEBOXX@NIGHT – DAS WUNSCHKONZERT SOUNDTRACK DEINES LEBENS 4. JULI 2020 UM 21:30 UHR, BOXX Das Leben ist kein Wunschkonzert! Von wegen – Sarah Finkel, Gabriel Kemmether sowie Mitglieder des Ensembles und musikalische Gäste erfüllen am 4. Juli 2020 um 21:30 Uhr in der BOXX unter dem Titel »Soundtrack deines Lebens« Ihre Musikwünsche. Es gibt Lieder, die lassen uns nicht mehr los. Sie begleiten uns ein Leben lang und werden zum Soundtrack unseres Lebens. Welcher Song beschreibt wie kein zweiter Ihr Lebensgefühl und lässt unvergessliche Erinnerungen wach werden? Und so funktioniert‘s: Schreiben Sie uns bis zum Einsendeschluss am 24. Mai 2020 Ihren Wunschtitel und Ihre persönliche Geschichte zum Lied entweder per Post an Theater Heilbronn; Dramaturgie; Kennwort »JukeBOXX@Night«; Berliner Platz 1; 74072 Heilbronn oder senden Sie uns eine E-Mail an wunschkonzert@ theater-hn.de. Und mit etwas Glück hören Sie am 4. Juli Ihren Wunschtitel und Ihre Geschichte live auf der Bühne. Machen Sie den Abend zu Ihrem Wunschkonzert oder überraschen Sie einen besonderen Menschen mit einem musikalischen Gruß.

Tickets gibt es bei den Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, bei der Tourist-Information Heilbronn, sowie bei allen bek. Vorverkaufsstellen. Ticket Hotline: 07131/562270 - Infos und Tickets auf

www.provinztour.de


AUTORIN IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG NIESS: JACKIE THOMAE »BRÜDER«

THEATER SPEZIAL

GROSS. KLEIN. KUNST.

In Kooperation mit:

Montag, 02.03.2020, 20:00 Uhr, BOXX

Mit freundlicher Unterstützung:

KABARETT-THEATER DISTEL der stachel am regierungssitz

»weltretten für anfänger.

einmal zukunft und zurück!«

Freitag, 20.03.2020, 20 Uhr Komödienhaus

27 €

Foto: Chris Gonz

In »Weltretten für Anfänger. Einmal Zukunft und zurück!« lässt das Kabarett DISTEL die Physikerin Merkel eine Zeitmaschine basteln, damit sie ihr Volk in eine sorgenfreie Zukunft katapultieren kann und so selbst doch noch Unsterblichkeit erlangt. Also ab direkt nach 2070 – eine paradiesische Zeit, in der alles vollautomatisiert, satellitengesteuert und durchgehend komfortabel zugeht. Die Zukunftsmaschine muss erst getestet werden. Es trifft das Ehepaar Marlies und Rolf Konnewitz. Sie ist eine überforderte Grundschullehrerin in Neukölln, er hält sich als arbeitsloser Akademiker mit drei Niedriglohnjobs über Wasser. Die Konnewitzens merken, es ist nicht alles Gold, was Zukunft heißt. Als sich die Schlinge um sie selbst immer mehr zuzieht, müssen sie aktiv werden, um noch zu retten, was zu retten ist. Die Welt – oder zumindest sich selbst.

Der Roman erzählt von zwei Halbbrüdern, geboren im gleichen Jahr, Kinder desselben Vaters, den sie nicht kennen, der ihnen nur ihre dunkle Haut hinterlassen hat, die sie damals in der DDR von allen unterschied. Die Fragen, die sich ihnen stellen, sind dieselben. Ihre Leben könnten nicht unterschiedlicher sein. Mick lebt frei von Verbindlichkeiten. Dass die Welt sich ändert, registriert er in Berlin so zerstreut wie einen neuen Tag, wenn er blinzelnd aus dem Club stolpert. Und er fährt gut damit – bis ihn die Frau verlässt. Gabriel hat seine Eltern nie gekannt, er ist frei, aus sich zu machen, was er will: einen foto: urban zintel erfolgreichen Architekten, einen eingefleischten Londoner, einen Familienvater. Doch dann verliert er in einer banalen Situation die Nerven. »Brüder« ist ein Roman über die Frage, ob wir unser Schicksal selbst bestimmen – oder ob uns Herkunft und Charakter unweigerlich prägen. Jackie Thomae, 1972 in Halle an der Saale geboren, ist Journalistin und Fernsehautorin. 2015 erschien ihr Debütroman »Momente der Klarheit«. Sie lebt in Berlin. Mit »Brüder« war sie für den Deutschen Buchpreis 2019 nominiert.

AUTOR IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG NIESS: NORBERT SCHEUER »WINTERBIENEN« Montag, 30.03.2020, 20:00 Uhr, BOXX

JAKOB AUGSTEIN & NIKOLAS BLOME

»oben und unten? abstieg, armut, ausländer – was deutschland spaltet« Mittwoch, 25.03.2020, 20 Uhr Komödienhaus

25 €

Foto: Benjamin Zibner

Der neue pointierte Schlagabtausch über die Themen, die Deutschland bewegen: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten machen sich die Abgehängten und die Vergessenen ernsthaft bemerkbar: die, die sich nur so f­ühlen, und die, die es tatsächlich sind. Sie haben Großbritan­nien aus der EU gewählt und Donald Trump ins Weiße Haus. Sie h­ aben Frankreichs Traditions-Parteien atomisiert. Ihre Ängste und ihre Wünsche handeln von sozialer Gerechtigkeit, aber, und das ist neu, auch von nationaler Identität. Oben und Unten ist heute mehr als der Streit um Hartz IV, Niedriglohn oder Vermögenssteuer. Augstein und Blome streiten in bewährter Weise: provokant, kontrovers und immer unterhaltsam.

ALFONS le best of

AUSVERKAU

Januar 1944: Egidius Arimond, frühzeitig aus dem Schuldienst entlassen, schwebt wegen seiner Frauengeschichten, seiner Epilepsie, aber vor allem wegen seiner waghalsigen Versuche, Juden in präparierten Bienenstöcken ins besetzte Belgien zu retten, in höchster Gefahr. Gleichzeitig kreisen über der Eifel britische und amerikanische Bomber. Arimonds Situation wird nahezu ausweglos, als er keine Medikamente mehr bekommt, ein Verhältnis mit der Frau des Kreisleiters beginnt und schließlich bei der Gestapo denunziert wird. Einfühlsam, präzise und spannend erzählt Norbert Scheuer von einer Welt, die geprägt ist von Zerstöfoto: elvira scheuer rung und dem Wunsch nach einer friedlichen Zukunft. Norbert Scheuer, geboren 1951, lebt als freier Schriftsteller in der Eifel. Zuletzt erschienen die Romane »Die Sprache der Vögel« (2015) und »Am Grund des Universums« (2017). Sein Roman »Überm Rauschen« (2009) stand, so wie aktuell »Winterbienen«, auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. KulturSPIEGEL: »Einer der klügsten und feinsinnigsten Erzähler, die dieses Land derzeit hat.«

FT

Donnerstag, 23.04.2020, 20 Uhr Komödienhaus

27 €

Foto: Guido Werner

RÄTSEL FÜR FREUNDE DES SCHAUSPIELS WER DIESE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE, FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DES SCHAUSPIELS »DIE LÄCHERLICHE FINSTERNIS« AM 25. APRIL 2020 IN DER BOXX ZU GEWINNEN.

»Männer, die sich vor Vergnügen ungehemmt auf die Schenkel klopfen; Frauen, die vor Begeisterung ungeniert kreischen: Alfons bringt sie alle zum Lachen.« (Wolfsburger Nachrichten)

WIR VERLOSEN 3X2 FREIKARTEN.

Gestatten: ALFONS, Kultreporter in Diensten des deutschen Fern­sehens!

Schicken Sie die richtige Antwort bitte bis spätestens zum 6. April 2020 PER E-MAIL an: pressebuero@theater-hn.de. Am Nachmitttag des 7. April 2020 erhalten Sie Antwort, ob Sie zu den Gewinnern gehören.

In »Le BEST OF« präsentiert Alfons eine Auswahl persön­licher Highlights: das Beste aus seinen langjährigen Studien zum Verhalten der Deutschen in freier Wildbahn – die besten Texte, die besten Geschichten und natürlich einige seiner berühmt-berüchtigten Reportagen aus dem Land der Dichter und Klempner, Kleingärtner und Hinterwäldler. Genial, trottelig, Kult. Bayerischer Kabarettpreis 2019

Wie heißt der amoklaufende Oberstleutnant in »Die lächerliche Finsternis«?

Wenn Sie möchten, können Sie in Ihrer Antwort auch vermerken, ob Sie künftig per E-Mail mit Neuigkeiten aus dem Theater versorgt werden wollen.


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