Theaterzeitung Szene März/April 2019

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THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 44

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DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Monsieur Lenglumé wacht nach durchzechter Nacht neben Monsieur Mistingue auf. Beide haben einen Filmriss. Als die Nachricht von einem Verbrechen in der letzten Nacht die Runde macht, werden die beiden sehr nervös. Haben sie etwas damit zu tun? S. 02

STEPPENWOLF FOTO: CANDY WELZ

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DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN Atticus und Adam sind Zwillinge und trotzdem total unterschiedlich. Atticus, der Schüchterne, möchte werden wie sein Bruder, der Coole, um aus dessen Schatten herauszutreten. Das geht natürlich gründlich schief. S. 04

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DIE DREIGROSCHENOPER Die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht und Kurt Weill führt uns in die Londoner Unterwelt, wo Bettlerkönig Peachum und sein schärfster Konkurrent Mackie Messer um die Herrschaft kämpfen. S. 05

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TANZ! HEILBRONN Un/angepasst lautet das Motto des 11. Festivals Tanz! Heilbronn, das vom 22.-26. Mai 2019 in allen drei Spielstätten des Theaters und auf dem BUGA-Gelände herausragende Arbeiten des zeitgenössischen Tanzes präsentiert. S. 10


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MOZART-OPEN AIR ZUR BUGA HEILBRONN AB DEM 9. JUNI 2019

VORSCHAU LA FINTA DI GARDINIERA

»LA FINTA GIARDINIERA« FEIERT DAS BLÜHENDE LEBEN UND DIE ZARTEN TRIEBE DER JUNGEN LIEBE

Von Silke Zschäckel

DER VORVERKAUF LÄUFT.

MIT EINER TAGESODER DAUERKARTE FÜR DIE BUGA KANN MAN AUCH DAS MOZART-OPEN-AIR ERLEBEN. WER SICH EINEN FESTEN SITZPLATZ IM ÜBERDACHTEN BEREICH SICHERN MÖCHTE, KANN AN DER THEATERKASSE EINE PLATZKARTE FÜR 10 EURO ERWERBEN. FÜR ABONNENTEN DES THEATERS, DIE DIE OPER IN IHREM ABO HABEN, IST DER SITZPLATZ GARANTIERT.

IE SÄNGERINNEN UND SÄNGER STUDIEREN BEREITS IHRE PARTIEN EIN, an den Kos­ tümen und am Bühnenbild wird in den Werkstätten des Theaters fleißig gearbeitet, denn im April beginnen die Proben für das große Mozart-Open-Air auf der BUGA. Anlässlich der Bundes­ gartenschau inszeniert das Theater Heilbronn eine Oper, die, bunt wie ein Blumenstrauß, das blühende Leben und die zarten Triebe der jungen Liebe feiert: »La finta giardiniera (Die Gärt­ nerin aus Liebe)« von Wolfgang Amadeus Mozart. Als Partner hat sich das Theater wieder das Württembergische Kammer­ orchester unter Leitung von Chefdirigent Case Scaglione und junge Sängerinnen und Sänger der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart mit in Boot geholt. Regie führt wie bei den beiden vorangegangenen Kooperationen dieser drei Partner »Così fan tutte« und »Orlando« wieder In­ tendant Axel Vornam, der auch schon ganz im Mozart-Fieber ist. gemeinsam mit dem Württ­ embergischen Kammerorchester unter Leitung von Chefdirigent Case Scaglione und mit jungen Sängerinnen und Sängern der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart Was liegt näher, als für eine Oper, die eine Gärtnerin als Titelheldin hat, den größten und

spannendsten Garten des Jahres als Schauplatz zu nutzen? Auch wenn die Gärtnerin eine verklei­ dete Adelige ist: Die Marchesa Violante führt eine leidenschaft­ liche Beziehung mit dem Grafen Belfiore, in der geliebt, aber auch sehr heftig gestritten wird. Einmal so heftig, dass der Graf seine Geliebte verletzt hat, sogar glaubt sie getötet zu haben, und überstürzt flieht. Die Marchesa lässt ihn in dem Glauben, kann ihn aber nicht vergessen. Ein Jahr später erfährt Violante, dass Belfiore auf dem Gut von Don Anchise in Lagonero erwar­

tet wird und sieht eine Chance, ihn endlich wiederzusehen. Sie gibt sich als Gärtnerin ­Sandrina aus und lässt sich bei Don Anchise anstellen. Der Amtsvor­ steher, der immer auf Abenteuer mit jungen, schönen Frauen aus ist, verliebt sich auf der Stelle in seine neue Gärtnerin. Sehr zum Missfallen von seiner Dienerin Serpetta, die bisher die erste Geige bei ihm gespielt hat. Als Graf Belfiore die Gärtnerin des Hauses erblickt, erkennt er sie natürlich sofort … Was dann folgt, ist ein höchst

vergnügliches Verwirrspiel um enttäuschte Verlobte, schlag­ fertige Dienstmädchen und betrogene Betrüger – politische Ränke und romantische Liebe in­ klusive. In dem 1775 in München uraufgeführten Werk verstand es der damals erst 19 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart auf hinreißende Weise widerstreiten­ de Gefühle, süße Liebe, bittere Verzweiflung oder Sehnsucht in Musik zu übersetzen. Schon damals war er ein Meister der Charakterisierung menschlicher Seelen und schuf eine Musik von schwelgerischer Schönheit.


SLAPSTICKEINLAGEN, CLOWNERIEN UND MAGIE

PREMIERE DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

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MARC BECKER INSZENIERT »DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE« IM KOMÖDIENHAUS

Von Andreas Frane

ÜREN ÖFFNEN SICH ANDERS, ALS GEDACHT. EIN BETT VERSCHWINDET IN DER WAND. HOSENTASCHEN ERWEISEN SICH ALS WUNDERTÜTEN. Ein Mann versucht seinen Schuh zu essen. »Slapstickeinlagen, Clownerien und Magie sind gute Mittel, um dem Text von Labiche gerecht zu werden«, erklärt Regisseur Marc Becker, »um Spaß und Spannung herauszukitzeln«. Für Eugène Labiches mehr als 150 Jahre alte Komödie »Die Affäre Rue de Lourcine« ist der aus Bremen stammende Autor und Regisseur zum ersten Mal nach Heilbronn gekommen. Inszeniert hat Becker bereits in Tübingen und Heidel­ berg, Hamburg, Braunschweig und Oldenburg – dort war er am Staatstheater acht Jahre lang Hausautor und Hausregisseur, im österreichischen Linz und im niederländischen Groningen, am Theaterhaus Jena ebenso wie am Hamburger Ohnsorg-Theater. Seine Stücke wurden zum Hei­ delberger Stückemarkt und zu den Autorentheatertagen nach Berlin eingeladen, mit Preisen ausgezeichnet und auch interna­ tional nachgespielt. Marc Becker zwinkert: »Ich habe den Höhe­ punkt meiner Karriere erreicht: Letztes Jahr gab es einen großen Bericht über mich im mexika­ nischen Playboy – anlässlich der mexikanischen Erstaufführung meines Fußball-Stücks ›Wir im Finale‹«.

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE KOMÖDIE VON EUGÈNE LABICHE PREMIERE AM 09. MÄRZ 2019, 20:00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE MARC BECKER MUSIKALISCHE LEITUNG PETER M. GLANTZ AUSSTATTUNG SANDRA MÜNCHOW DRAMATURGIE ANDREAS FRANE MIT NILS BRÜCK, MAREK EGERT, HANNES RITTIG, SABINE UNGER, SVEN-MARCEL VOSS

figurinen: sandra münchow

In vielen seiner eigenen Theater­ texte, die er auch meist selbst zur Uraufführung bringt, geht es um Themen, die ihm gesellschaftspo­ litisch auf den Nägeln brennen. Schon die Titel – »U.S.-Amok«, »Terrorprogramm« oder »Aus der Mitte der Gesellschaft« – verwei­ sen auf die thematische Vielfalt. Ist ein turbulentes Vaudeville wie »Die Affäre Rue de Lourcine« für Becker so etwas wie eine Erholung? »Auch Leichtigkeit ist Arbeit. Ich liebe es zu lachen und mag gutes Boulevard-Theater. Aber der Humor funktioniert nur dann, wenn er nicht abge­ schmackt daher kommt, wenn der Witz aus Wahrheit und Schmerz entwickelt und mitunter böse und anarchisch wird.« Dafür bietet Labiches rasante Ko­ mödie reichlich Gelegenheit: Zwei

gesetzte Herren (gespielt von Nils Brück und Hannes Rittig) erwachen eines Morgens im sel­ ben Bett. Am Vorabend haben sie es auf einem Ehemaligentreffen ihrer Schule offenbar heftig kra­ chen lassen. Und jetzt: Filmriss. Weshalb haben sie Obstkerne und Kohlenstaub in ihren Taschen? Wo kommt das blonde Haarteil auf dem Boden her? Was haben sie mit Vetter Potards Regenschirm gemacht? Beim Kater-Frühstück bleibt ihnen der Bissen in der Kehle stecken. Die Morgenzeitung berichtet vom Mord an einem jungen Kohlenmädchen. Die Täter waren offenbar betrunken, und am Tatort wurde ein auffälliger Regenschirm gefunden … »Wir wollen versuchen, die Ko­ mik, die sich aus einer eigentlich unkomischen Situation ergibt,

ins Surreale zu übersteigern«, beschreibt Marc Becker seinen Inszenierungsansatz und führt den legendären Stummfilmko­ miker Buster Keaton und den belgischen Maler René Magritte als Beispiele an. Und weil zu den kurzen französischen Vaudevilles auch immer Musik und Gesang – in der Form witziger Couplets – gehören, hat er mit Peter M. Glantz einen Komponisten und Musiker mit nach Heilbronn ge­ bracht, »der die große Gabe hat, mit seiner Musik meine Theaterin­ szenierungen in jeder Hinsicht vorwärts zu treiben.« Und wie laufen die Proben nach den ersten beiden Wochen? »Ich freue mich über ein sehr gutes und engagiertes Ensemble«, lacht Becker. »Von mir aus kann es so weitergehen!«

Weitere Vorstellungen: Di., 12.03.2019, 20:00 Uhr Do., 14.03.2019, 20:00 Uhr Fr., 15.03.2019, 20:00 Uhr Fr., 22.03.2019, 20:00 Uhr So., 24.03.2019, 15:00 Uhr Mi., 27.03.2019, 20:00 Uhr Fr., 29.03.2019, 20:00 Uhr Sa., 30.03.2019, 20:00 Uhr Sa., 06.04.2019, 20:00 Uhr Sa., 13.04.2019 20:00 Uhr Sa. 20.04.2019, 20:00 Uhr Mo., 22.04.2019, 20:00 Uhr Do., 25.04.2019, 20:00 Uhr Fr., 26.04.2019, 20:00 Uhr, (zum letzten Mal) Theaterfrühstück So., 03. März 2019, 11:00 Uhr, Großes Haus Oberes Foyer Einführungsveranstaltung (5 €) mit Frühstücksbuffett (15 €) von 10:00 − 10:45 Uhr


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PREMIERE DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

BIN ICH COOL? »DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN« VON FINEGAN KRUCKEMEYER FÜR KINDER AB 10 JAHREN IN DER BOXX

Von Annette Kuß

ERMUTLICH KANN SICH JE­ DER AN SO EIN MULMIGES GEFÜHL AUS SEINER KIND­ HEIT ERINNERN. Wer bin ich? Was macht mich aus? Bin ich gut genug? Kleine Kinder fühlen sich meist noch ganz selbstverständlich als Zentrum des eigenen Kosmos. Wenn sie älter werden, ist das nicht mehr so einfach. Man vergleicht sich und wird verglichen, man misst sich, man ist beeindruckt von anderen, man fühlt sich großartig, irgendwer findet einen peinlich, man hat Angst nicht dazuzugehören. So geht es auch Atticus in »Der Junge mit dem längsten Schatten« von Finegan Kruckemeyer, einem Stück für Kinder ab 10 Jahren. Es ist noch nicht so lange her, da fand Atticus es ganz normal, »Harry Potter« auf Japanisch zu lesen, Origami-Tiere zu falten, dem Direktor zu erklären, wie man Mahjong spielt, oder das Modell der Klagemauer zu bauen. Aber plötzlich sagen die Leute zu ihm: »Mach dir keine Sorgen wegen der Dinge, die Adam besser kann. Das holst du spä­ ter auf«. Und seitdem macht er sich Sorgen. Adam ist sein Zwillingsbruder. Man sollte meinen, sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Wie kann es sein, dass Adam ihn überholt hat? Tatsächlich bemerkt er nun, dass der Schatten seines Zwillingsbruders länger ist als sein eigener. Adam hat es drauf, er macht einfach Dinge und alle finden ihn toll. Adam spielt Fußball und sammelt Pokale, er fährt ein BMX-Rad und hat coole Freunde, er erzählt den Mädchen Witze, und sie wollen ihn küssen! Wo steckt das Geheimnis, wie stellt man es an, dass einen die Leute cool finden? Klar! Man kopiert sein Vorbild –

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN SCHAUSPIEL AB 10 JAHREN VON FINEGAN KRUCKEMEYER PREMIERE AM 10. MÄRZ 2019 15:00 UHR IN DER BOXX

oder besser: wird gleich selbst ein Idol, ein Sänger einer coolen Band zum Beispiel. Man macht sich damit lächerlich? Kein Problem, dann sollen die Leute eben Angst vor einem bekommen: Man mobbt – oder gibt auf, verweigert den Schulbesuch und verkriecht sich in sein Zimmer. Man kennt die Strategien. Lehrer und Eltern raufen sich die Haare, psycholo­ gische Ratgeber spenden Trost, Volkshochschulen bieten Kurse für Jungs an, wie sie »cool« werden, psychologische Praxen sind voll. Dabei ist es so normal wie dramatisch: In der Pubertät wird das Gehirn umgebaut, die Heranwachsenden suchen im Scherbenhaufen ihrer Kindheit eine neue Identität und geraten

dabei schon mal an die Ex­ treme. Atticus, der »Antiheld« unserer Geschichte, greift jeden Tag zu einer neuen Strategie. Wir können ihm dabei zuschau­ en, uns selbst wiedererkennen, mitleiden und vor allem auch mitlachen, wie unbeirrbar er von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert. Und wir gewinnen Ach­ tung vor diesem liebenswerten Stehaufmännchen! Mit höchster Spielfreude und Theatralität lässt uns die Inszenierung von Nicole Buhr an dem Ringen um Selbstbe­ wusstsein teilhaben. Slapstick, Komik, Peinlichkeiten und scharfe Konflikte, aber auch behutsame Nähe, Verträumt­ heit und Bühnenzauber. Alles

fin­ det seinen Platz in dem Ich-Universum, als das der Bühnenraum von Ausstat­ terin Carla Friedrich interpre­ tiert werden kann. Zunächst scheint der Kosmos, in dem sich Atticus sieht – seinen pubertären Selbstzweifeln entsprechend – zerfallen, zersprengt, chaotisch. Im Spiel mutiert der vielge­ staltige Raum fast zu einem Skatepark, dessen Hindernisse geradezu zur kunstvollen Be­ wältigung einladen. Das IchUniversum wird rhythmisiert und belebt, die Extreme finden ihren Platz und die jungen Zuschauer gewinnen Mut und Freude, selbst spielerisch ihr Ich zu finden.

REGIE NICOLE BUHR AUSSTATTUNG CARLA FRIEDRICH DRAMATURGIE ANNETTE KUSS MIT PATRICK ISERMEYER, SASCHA KIRSCHBERGER

Weitere Vorstellungen: Di., 12.03.2019, 11:00 Uhr Mi., 13.03.2019, 11:00 Uhr So., 24.03.2019, 12:00 Uhr Mo., 25.03.2019, 11:00 Uhr Di., 26.03.2019, 11:00 Uhr Di., 07.05.2019, 11:00 Uhr Mi., 08.05.2019, 10:00 Uhr Do., 09.05.2019, 11:00 Uhr Mo., 03.06.2019, 11:00 Uhr Di., 04.06.2019, 11:00 Uhr Mi., 05.06.2019, 11:00 Uhr Do., 18.07.2019, 11:00 Uhr Fr., 19.07.2019, 11:00 Uhr (zum letzten Mal in dieser Spielzeit) Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr., 08.03.2019, 18:30 Uhr Anmeldung bitte an Lisa Spintig: spintig @theater-hn.de


VON DER MORAL LEBEN

PREMIERE DIE DREIGROSCHEN­ OPER

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THOMAS WINTER INSZENIERT BERTOLT BRECHTS UND KURT WEILLS »DIE DREIGROSCHENOPER« IM GROSSEN HAUS

Von Mirjam Meuser

DIE DREIGRO­ SCHENOPER« ZÄHLT ZU DEN MEIST­ GESPIELTEN STÜCKEN WELTWEIT. Entstanden 1928 zur Eröffnung des Theaters am Schiffbauerdamm in Berlin, ver­ zeichnete Bertolt Brechts und Kurt Weills Opernparodie bereits zum Ende der Spielzeit 1928/29 an die 4.200 Aufführungen – schon damals ein Jahrhunder­ trekord. Bis zu ihrem Verbot durch die Nationalsozialisten 1933 war »Die Dreigroscheno­ per« in 18 Sprachen übersetzt und mehr als 10.000 Mal an europäischen Bühnen aufgeführt worden. Der immense Publi­ kumserfolg hat Brecht und Weill selbst überrascht. Nach der Uraufführung entwickelte sich in Berlin schnell ein regelrechtes »Dreigroschen-Fieber«, von dem Lotte Lenya, damals die Dar­ stellerin der Hure Jenny, in ihren Memoiren anschaulich erzählt: »Überall, selbst auf der Straße, wurden ihre Melodien gepfiffen. Eine Dreigroschen-Bar tat sich auf, in der keine andere Musik gespielt wurde. Sofort wurde der ›Brecht‹-Stil und der ›Weill‹Stil, oder was man darunter verstand, von allen möglichen Schreiberlingen bis zur Bewuß­ tlosigkeit nachgeahmt.« Es ent­ stehen unzählige Schallplatten­ aufnahmen, die musikalischen Adaptionen reichen von Jazzüber Rock- und Pop- bis hin zu Schlagerversionen. 1929 muss sich Brecht gegen Plagiatsvor­ würfe wehren, 1931 wird der Stoff durch G. W. Pabst verfilmt – Brecht klagt dagegen –, 1934 erscheint »Der Dreigroschenro­ man«. All dies verhilft der »Drei­ groschenoper« zu immer neuer Aufmerksamkeit, sodass man nicht umhinkommt, hinter den angeheizten Diskussionen auch eine Art Marketing­strategie zu vermuten, nicht unähnlich denen unseres medial vernetzten Kulturbetriebs. Nach dem Zweiten Weltkrieg und Brechts Rückkehr aus dem Exil reißt der Erfolg der »Dreigroschenoper« ebenfalls nicht ab. Bis heute gilt das Stück nicht nur als inter­ nationales Markenzeichen von

DIE DREIGROSCHENOPER SCHAUSPIEL MIT MUSIK VON BERTOLT BRECHT UND KURT WEILL PREMIERE AM 16. MÄRZ 2019 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE THOMAS WINTER MUSIKALISCHE LEITUNG HEIKO LIPPMANN AUSSTATTUNG ULV JAKOBSEN CHOREOGRAFIE BARBARA BUCK DRAMATURGIE MIRJAM MEUSER MIT ANGELIKA BARTSCH, ANJO CZERNICH, STEFAN EICHBERG, OLIVER FIRIT, STELLA GORITZKI, LUCAS JANSON, GABRIEL KEMMETHER, MALIN KEMPER, MIRJAM KUHN, FRANK LIENERT-MONDANELLI, JUDITH LILLY RAAB, TOBIAS D. WEBER

foto: rebekka mönch

Brecht und Weill, sondern auch als Ikone der Goldenen Zwanzi­ ger Jahre in Berlin. Brecht selbst war der Erfolg dieses »Nebenwerks« unheim­ lich, trotz aller Vorteile, die er ihm einbrachte, weshalb er später durch Umarbeitungen und Aktualisierungen immer wieder versuchte, das gesell­ schaftskritische Potential der »Dreigroschenoper« gegenüber dem Unterhaltungsaspekt neu zu aktivieren – mit mäßigem Erfolg. Angesichts der Erosion der sozialen Marktwirtschaft, mit der sich die gesellschaftlichen Verabredungen aufzulösen begin­ nen, die sich das Bürgertum nach 1945 auf die Fahnen geschrieben hat, wird Brechts Unbehagen umso nachvollziehbarer. Für das

Regieteam um Thomas Winter ist das ein Ansporn, neben Weills eingängiger Musik auch die gesellschaftskritische Dimension der »Dreigroschenoper« neu zu erkunden. Peachums Geschäfts­ modell, »von« der Moral, statt »in« ihr zu leben, erweist sich dabei als von zeitloser Aktua­ lität. Ob soziale Gerechtigkeit, Fair Trade oder Umweltschutz, das Geschäft mit dem schlechten Gewissen des vermögenden Teils der Weltbevölkerung ist heute zu einem wesentlichen Wirtschafts­ faktor geworden. Richtiges Konsumverhalten ersetzt auf der individuellen Ebene politisches Handeln, während die ökono­ mische und politische Stabilität der westlichen Gesellschaften weiterhin von der Ausbeutung

der ärmsten Teile der Weltbevöl­ kerung abhängt. Die Macheaths dieser Welt wiederum – ­schneller als Brechts Mackie haben sie rea­lisiert, dass ihnen das Bank­ geschäft mehr einbringen wird als der nackte Straßen­raub – reißen sich ohne Skrupel und nahezu unbehelligt von Judika­ tive und Exekutive das gesell­ schaftliche Vermögen unter den Nagel, das haben spätestens die andauernden Folgen der Welt­ finanzkrise seit 2007 gezeigt. Die Krisenzeit der 1920er-Jahre, in der Brecht mit der »Dreigro­ schenoper« sein Modell für das epische Theater entwickelt hat, erweist sich so für das Insze­ nierungsteam als lehrreicher Spiegel der moralischen Verwer­ fungen unserer Gegenwart.

Weitere Vorstellungen: Fr., 22.03.2019, 19:30 Uhr Fr., 29.03.2019, 19:30 Uhr So., 31.03.2019, 19:30 Uhr Mi., 03.04.2019, 19:30 Uhr Sa., 06.04.2019, 19:30 Uhr Di., 09.04.2019, 19:30 Uhr Do., 11.04.2019, 19:30 Uhr So., 28.04.2019, 19:30 Uhr Mi., 08.05.2019, 19:30 Uhr So., 12.05.2019, 15:00 Uhr Fr., 31.05.2019, 19:30 Uhr Do., 06.06.2019, 19:30 Uhr Fr., 28.06.2019, 19:30 Uhr Di., 02.07.2019, 19:30 Uhr Do., 04.07.2019, 19:30 Uhr Mi., 10.07.2019, 19:30 Uhr Sa., 13.07.2019, 19:30 Uhr Sa., 20.07.2019, 19:30 Uhr (zum letzten Mal) Theaterfrühstück So., 03. März. 2019, 11:00 Uhr, Großes Haus Oberes Foyer Einführungsveranstaltung (5 €) mit Frühstücksbuffett (15 €) von 10:00 − 10:45 Uhr Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr., 14.03.2019, 18:30 Uhr Anmeldung bitte an Natascha Mundt: mundt@theater-hn.de


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PREMIERE DAS LAND DES LÄCHELNS

IMMER NUR LÄCHELN … PFALZTHEATER KAISERSLAUTERN GASTIERT MIT FRANZ LEHÁRS »DAS LAND DES LÄCHELNS«

fotos: pfalztheater kaiserslautern

DAS LAND DES LÄCHELNS OPERETTE VON FRANZ LEHÁR GASTSPIEL PFALZTHEATER KAISERSLAUTERN

Von Silke Zschäckel

DIE OPERETTE LEBT! HIN UND WIEDER GIBT ES DAFÜR EINDRÜCKLICHE BEWEISE, so wie jetzt am Pfalztheater in Kaiserslautern, wo Franz Lehárs ›Land des Lächelns‹ gefeiert wurde. In der Regie von Cusch Jung und unter der musika­ lischen Leitung von Anton Legkii völlig kitschfrei und doch direkt ins viel besungene Herz zielend.« So jubelt die Rezensentin Dag­ mar Gilcher in der ›Rheinpfalz‹ nach der Operettenpremiere in Kaiserslautern im Dezember 2018. Auch das Heilbronner Pu­ blikum dürfte sich noch bestens erinnern, was für ein Händchen das Team Cusch Jung/Anton Legkii für die leichte Muse hat: Sie waren auch für die »My fair Lady« verantwortlich, mit der das Pfalztheater die hiesigen Zuschauer begeistert hat. Jetzt kommt also »Das Land des Lächelns« für vier Vorstellungen nach Heilbronn. Cusch Jung erzählt in seiner Inszenierung mit Charme und Exotik, aber ohne Plüsch die Geschichte zweier Menschen,

PREMIERE AM 28. MÄRZ 2019 19:30 UHR IM GROSSEN HAUS

die sich aufrichtig lieben, aber an ihrer jeweiligen Gesellschaft scheitern – ein Thema, das bis heute nichts an Aktualität verlo­ ren hat. Wien 1912. Man feiert den Sieg von Lisa, der Tochter des Grafen Lichtenfels, bei einem Reitturnier. Die verwöhnte und umschwärmte Lisa verliebt sich im Verlauf der Feier in den chinesischen Prinzen Sou Chong, der als Gesandter seines Heimat­ landes in Wien seinen Dienst tut. Sie ist beeindruckt von seiner verhaltenen Leidenschaft und seiner exotischen Aura und begleitet Sou Chong gegen die ausdrücklichen Warnungen ihrer Familie nach China. Dort muss Lisa jedoch feststellen, dass ihr Sou Chongs Liebe allein nicht über die Fremdheit der Kultur hinweghilft. Als der Prinz nach Landessitte vier Mandschumäd­ chen heiraten soll, begreift Lisa, dass sie sich niemals in China zu Hause fühlen wird. Schweren Herzens kehrt sie wieder in ihre Heimat zurück. Sou Chong lei­ det. Doch zeigt er es nie, sondern verbirgt seine Gefühle stets hin­

MUSIKALISCHE LEITUNG ANTON LEGKII REGIE CUSCH JUNG BÜHNE THOMAS DÖRFLER KOSTÜME SVEN BINDSEIL CHOREOGRAFIE JANET CALVERT LEITUNG CHOR GERHARD POLIFKA DRAMATURGIE ANDREAS BRONKALLA MIT CLAUDIA AUF DER MAUR / MONIKA HÜGEL, DANIEL BÖHM, RUTH THERESA FIEDLER / ELVIRA HASANAGIC, PETER FLOCH, DANIEL KIM, THOMAS KOLLHOFF, BERNHARD SCHREURS ORCHESTER DES PFALZTHEATERS / CHOR DES PFALZTHEATERS / ENSEMBLE TANZ DES PFALZTHEATERS / STATISTERIE DES PFALZTHEATERS

ter einem Lächeln, so wie es in seinem Land üblich ist: »Immer nur lächeln und immer vergnügt, immer zufrieden, wie´s immer sich fügt, lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen. Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand was an …«

Lehárs melodische Erfindungs­ kraft für die Zeichnung dieser Seelenlagen war nahezu uner­ schöpflich. Viele Stücke aus dem »Land des Lächelns« wie »Dein ist mein ganzes Herz« und »Im­ mer nur lächeln« sind bis heute Ohrwürmer.

Weitere Vorstellungen: Sa., 30.03.2019, 19:30 Uhr Sa., 20.04.2019, 19:30 Uhr Di., 07.05.2019, 19:30 Uhr (zum letzten Mal) Theaterfrühstück So., 24. März 2019, 11:00 Uhr, Großes Haus Oberes Foyer Einführungsveranstaltung (5 €) mit Frühstücksbuffett (15 €) von 10:00 − 10:45 Uhr


DER LETZTE SOMMER DER KINDHEIT

PREMIERE TIGERMILCH

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STEFANIE DE VELASCOS ERFOLGSDEBÜT »TIGERMILCH« ERZÄHLT VON DEN HERAUSFORDERUNGEN DES ERWACHSENWERDENS, VON FREUNDSCHAFT, VERRAT UND DER ERSTEN LIEBE

Themenwoche zur Inszenierung »Tigermilch« Zur Neuinszenierung »Tiger­ milch« bieten wir zwischen den Osterferien und dem Ersten Maifeiertag am 29. und 30. April 2019 eine Themenwo­ che an. Sie können die Zeit ­zwischen den freien Tagen nutzen, um in Workshops und einem Nachgespräch die Themenfelder zu vertiefen. Am Montag, 29. April dreht sich alles um Asyl, Flucht, Aufent­ haltsgenehmigung, Abschie­ bung, kulturelle Unterschiede und interkulturelles Zusammen­ leben. Am Dienstag, 30. April stehen die Grenzerfahrungen in der Pubertät im Vordergrund: erste sexuelle Erfahrungen, Liebe, Alkohol, Partys.

Von Sophie Püschel

FT SIND ES NICHT REALE, sondern un­ sichtbare Grenzen, vor denen wir im Laufe unseres Lebens stau­ nend, zuweilen auch furchtsam stehen. Vom Überschreiten und Ausloten solcher Grenzen, zum Beispiel nicht mehr Kind, aber auch noch nicht Erwachsen zu sein, erzählt Stefanie de Velascos kraftvolles Debüt »Tigermilch«, das 2014 für den Deutschen Ju­ gendliteraturpreis nominiert war. Die 14-jährigen Freundinnen Nini (Anja Bothe) und Jameelah (Romy Klötzel) laden uns in dieser ungeschönten und zugleich berührenden Coming-of-AgeGeschichte in ihre Welt ein: eine Plattenbausiedlung, in der soziale, religiöse und kulturelle Gegensät­ ze aufeinander prallen. Die beiden Großstadtheldinnen setzen der Tristesse ihrer Umgebung ihre eigene Welt mit eigener Sprache und Ritualen entgegen. Aus Schul­ milch, Mariacron und Maracuja­ saft mischen sie Tigermilch, sie »schlendern ganz cool und poma­ de« durch die Straßen, liegen im Sand des Spielplatzes »und lassen das Leben vorbeitreiben« oder hängen mit ihrem Freund Amir im Freibad ab, wo es nach Pommes und Sonnenmilch riecht. Es ist Sommer, und drei Monate Ferien liegen vor Nini und Jameelah, die vielleicht ihre letzten gemein­ samen sein werden. Denn Ja­ meelahs Mutter hat Post von der Ausländerbehörde bekommen, und es ist unklar, ob sie in den Irak abgeschoben werden. Auch Nini hat familiäre Sorgen, ihre Mutter liegt depressiv auf dem Sofa, so dass sie sich meist allein um ihre kleine Schwester kümmern muss. Doch die Innigkeit ihrer Freund­ schaft ist für die beiden Mädchen Familienersatz, bietet ihnen Halt und Stabilität. Gemeinsam fühlen

Informationen und Buchung von Workshops bei Natascha Mundt unter: mundt@theater-hn.de

TIGERMILCH SCHAUSPIEL AB 15 JAHREN NACH DEM ROMAN VON STEFANIE DE VELASCO PREMIERE AM 27. APRIL 2019 20:00 UHR IN DER BOXX

nini (anja bothe) und jameelah (romy klötzel) foto: rebekka mönch

sie sich unverletzbar. Für die Sommerferien fassen Nini und Jameelah einen Plan: endlich erwachsen werden, denn in ihrer Logik bedeutet das, dass »dann immer alles so bleiben kann, wie man will.« Zwar fühlen sie sich eigentlich schon ziemlich erwachsen, doch ein entscheidender letzter Schritt fehlt, die Entjungferung. Beide sind verliebt: Nini in Nico, den Sprayer, Jameelah in Lukas, den Intellektuellen. Um für das erste Mal mit dem »Richtigen« vorbe­ reitet zu sein, wollen sie üben, »für das echte Leben«, denn, so erklärt Nini, »irgendwann

müssen wir ja wissen, wie alles geht.« Und so reißen sie in Rin­ gelsocken auf der »Kurfürsten« Typen auf. Doch ihre Freundschaft wird auf eine harte ­Belastungsprobe gestellt, als sie ungewollt Zeu­ ginnen werden, wie ein schwe­ lender Konflikt in Amirs Familie plötzlich eskaliert. Das Erleb­ nis wirft Nini und Jameelah völlig aus der Bahn, und ihre Freundschaft droht daran zu ­­zerbrechen. Allmählich beginnen sie zu ahnen, dass im Leben die Dinge vielleicht nicht für immer bleiben wie sie sind, sondern sich alles verändert, »obwohl man es

gar nicht will.« Annette Kuß, die seit dieser Spielzeit das Junge Theater Heilbronn leitet, wird mit der Dramatisierung von »Tiger­ milch« ihre erste Regiearbeit in der BOXX zeigen. Stefanie de Velasco (*1978), die als Kind spanischer Einwan­ derer im Rheinland aufwuchs, ist mit ihrem Debüt nicht nur ein schonungsloser und zugleich herzzerreißender Text über den Schmerz des Erwachsenwer­ dens, über Verlust und Sehn­ sucht gelungen, sondern auch eine brisante Milieustudie.

REGIE ANNETTE KUSS AUSSTATTUNG SIGI COLPE MUSIK JULIA KLOMFASS DRAMATURGIE SOPHIE PÜSCHEL MIT ANJA BOTHE, ROMY KLÖTZEL

Weitere Vorstellungen: Mo., 29.04.2019, 11:00 Uhr Di., 30.04.2019, 11:00 Uhr Di., 30.04.2019, 20:00 Uhr Di., 14.05.2019, 20:00 Uhr Mi., 15.05.2019, 11:00 Uhr Do., 16.05.2019, 11:00 Uhr Sa., 29.06.2019, 20:00 Uhr Di., 02.07.2019, 11:00 Uhr Mi., 03.07.2019, 11:00 Uhr (zum letzten Mal in dieser Spielzeit) Sichtveranstaltung für Pädagogen Fr, 26.04.2019, 18:30 Uhr Anmeldung bitte an Natascha Mundt: mundt@theater-hn.de


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MÄRZ

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Fr-Abo Maxi 1 / Kombi-Abo 1

DER STEPPENWOLF

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse Bühnenfassung von Joachim Lux

02

MÄRZ

SA

15

FR

MÄRZ

11:00 – 12:20 UHR UND 20:00 – 21:20 UHR BOXX

THEATERFRÜHSTÜCK

Schauspiel ab 14 Jahren nach E. T. A. Hoffmann

zu »Das Land des Lächelns«

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Wochenend-Abo / Das komische Päckchen

12:00 UHR BOXX

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

MÄRZ

16

SA

Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick Gastspiel Theater Heidelberg

19:30 UHR PREMIERE GROSSES HAUS | Premieren-Abo

03

zu »Die Dreigroschenoper« und »Die Affäre Rue de Lourcine« 15:00 – 16:05 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 15:00 UHR GROSSES HAUS | So-Nachmittags-Abo

PENSION SCHÖLLER

Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby

04

MÄRZ

11:00 – 12:05 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 18:00 UHR GROSSES HAUS FOYER

THEATERFÜHRUNG

08

FR

MÄRZ

18:30 UHR FOYER BOXX

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN zu »Der Junge mit dem längsten Schatten« 19:30 UHR GROSSES HAUS | Winter-Abo 3

PENSION SCHÖLLER

Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby

09

SA

MÄRZ

20:00 UHR PREMIERE KOMÖDIENHAUS Premieren-Abo Komödie / Winter-Abo 2

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

10

SO

15:00 UHR PREMIERE BOXX

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

MO

11

MÄRZ STUDENTENTAG

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

17

SO

MÄRZ

15:00 UHR BOXX

DER KÖNIG DES KRAUTFELDS Gastspiel Theater Radelrutsch

19:30 UHR GROSSES HAUS | So-Abo Maxi / Kombi-Abo 5 / 9 / T

ANATEVKA

MO

18

10:00 UHR BOXX

DER KÖNIG DES KRAUTFELDS Gastspiel Theater Radelrutsch

20:00 UHR GROSSES HAUS THEATER SPEZIAL

MAYBEBOP

DI

19

10:00 UHR BOXX

DER KÖNIG DES KRAUTFELDS 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Di-Abo Mini

DER STEPPENWOLF

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse Bühnenfassung von Joachim Lux

MI

20

11:00 – 12:00 UHR BOXX

DIE FARM DER TIERE

Schauspiel ab 12 Jahren nach George Orwell

ANATEVKA

Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick Gastspiel Theater Heidelberg 20:00 UHR BOXX

AUTOR IM GESPRÄCH

DO

21

11:00 – 12:00 UHR BOXX

DIE FARM DER TIERE

19:30 UHR GROSSES HAUS | Do-Abo Midi

TARTUFFE

Komödie von Molière

22

MÄRZ

DIE FARM DER TIERE

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

DER GOLDNE TOPF

Schauspiel ab 14 Jahren nach E. T. A. Hoffmann

MÄRZ

11:00 – 12:20 UHR BOXX

DER GOLDNE TOPF

Schauspiel ab 14 Jahren nach E. T. A. Hoffmann

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Mi-Abo Komödie / Kombi-Abo 2

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

NETBOY

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber 19:30 UHR PREMIERE GROSSES HAUS | Do-Abo Maxi / mit Bus

DAS LAND DES LÄCHELNS

Operette von Franz Lehár Gastspiel Pfalztheater Kaiserslautern

SA

23

MÄRZ THEATERTAG

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Fr-Abo Maxi 1 / mit Bus 1 / Das große Päckchen

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Fr-Abo Komödie 2

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

30

MÄRZ

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 2 / Musik-Abo Maxi / Mini / Kombi-Abo L

DAS LAND DES LÄCHELNS

Operette von Franz Lehár Gastspiel Pfalztheater Kaiserslautern 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Sa-Abo Komödie 2 / Kombi-Abo 3

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

SO

31

MÄRZ

15:00 – 16:05 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Winter-Abo 2

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

MÄRZ

09:00 – 16:00 UHR BOXX VERMIETUNG

AIM AKADEMIE LIGHTPAINTING – MALEN MIT LICHT 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Sa-Abo Maxi 1

Komödie von Eugène Labiche

29

10:00 – 12:05 UHR BOXX

Komödie von Eugène Labiche

zu »Die Dreigroschenoper«

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

MÄRZ

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

Anmeldung über AIM

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Do-Abo Komödie 1 / Winter-Abo 1

28

11:00 – 12:05 UHR BOXX

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Fr-Abo Komödie 1

18:30 UHR GROSSES HAUS OBERES FOYER

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

MÄRZ

NETBOY

SA MÄRZ

11:00 UHR BOXX

20:00 – 21:20 UHR BOXX

27

11:00 – 12:05 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

FR MÄRZ

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Fr-Abo Maxi 2 / mit Bus 2 / Kombi-Abo 4 / 6 / X

14

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

Gastspiel Theater Radelrutsch

Schauspiel ab 12 Jahren nach George Orwell

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

MÄRZ

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

DO MÄRZ STUDENTENTAG

11:00 – 12:00 UHR BOXX

MÄRZ

26

11:00 UHR BOXX

»Sistemfeler«

FR

DO

DI

MI MÄRZ

Komödie von Eugène Labiche

13

MÄRZ

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

Musical von Jerry Bock, Joseph Stein und Sheldon Harnick Gastspiel Theater Heidelberg

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Di-Abo Komödie / Kombi-Abo 7 / 8

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

25

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

Schauspiel ab 12 Jahren nach George Orwell

11:00 UHR BOXX

MI

MO

11:00 UHR BOXX

MÄRZ

18:00 UHR GROSSES HAUS FOYER

12

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

Wolfgang Niess im Gespräch mit Birgit Vanderbeke

THEATERFÜHRUNG FÜR ABONNENTEN

DI

DIE DREIGROSCHENOPER

19:30 UHR GROSSES HAUS | Mi-Abo Maxi / Midi / mit Bus MÄRZ

Schauspiel ab 10 Jahren von Finegan Kruckemeyer

Komödie von Eugène Labiche

MÄRZ

11:00 UHR GROSSES HAUS OBERES FOYER

MO

MÄRZ

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

THEATERFRÜHSTÜCK

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN 15:00 UHR KOMÖDIENHAUS | So-Nachmittags-Abo Komödie

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 1 / Kombi-Abo 3

SO

MÄRZ

11:00 UHR GROSSES HAUS OBERES FOYER

DER GOLDNE TOPF

Komödie von Eugène Labiche

ANATEVKA

24

SO

DER STEPPENWOLF

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse Bühnenfassung von Joachim Lux

Freie Fahrt zum Kulturerlebnis

THEATERKARTE = FAHRSCHEIN www.h3nv.de


01

MO

APRIL

10:00 – 11:05 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner

10

MI

TARTUFFE

Komödie von Molière

16:00 UND 19:30 UHR GROSSES HAUS

DO

18:00 UHR FOYER

11:00 – 11:50 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

THEATERFÜHRUNG

DI

02

APRIL

11:00 – 12:05 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

NETBOY

03

APRIL

NETBOY

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Mi-Abo Mini

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

04

DO

APRIL

11:00 – 12:05 UHR BOXX

APRIL

SA

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

12

APRIL

11:00 – 11:50 UHR BOXX ZUM LETZTEN MAL PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Fr-Abo Maxi 2 / mit Bus 2 / Kombi-Abo 4

DER STEPPENWOLF

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse Bühnenfassung von Joachim Lux

13

SA

APRIL

17:00 – 19:30 UHR GROSSES HAUS VERMIETUNG

»Stresssituation 2019«

Komödie von Eugène Labiche

Tanz & Yogaloft

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE 21:30 UHR BOXX

APRIL THEATERTAG

11:00 – 12:05 UHR BOXX

NETBOY

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

BOXX@NIGHT Nº 8: »ICH HAB’ JA NICHTS GEGEN SCHWULE, ABER …«

Texte, Szenen und Lieder über Homosexualität und Homo­phobie Ein Abend mit Gabriel Kemmether & special guests

19:30 UHR GROSSES HAUS | Wochenend-Abo

TARTUFFE

Komödie von Molière

06

SA

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Winter-Abo 1

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Sa-Abo Komödie 1

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

07

SO

APRIL

15:00 UHR BOXX

GUTE NACHT, MEIN BÄR

Eine poetische Gute-Nacht-Geschichte für die Allerkleinsten ab 3 Jahren Gastspiel Theater Radelrutsch 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG So-Abo Maxi

DER STEPPENWOLF

Schauspiel nach dem gleichnamigen Roman von Hermann Hesse Bühnenfassung von Joachim Lux 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

LUISE KINSEHER »Mamma Mia Bavaria«

MO

08

APRIL

10:00 UHR BOXX

GUTE NACHT, MEIN BÄR

Eine poetische Gute-Nacht-Geschichte für die Allerkleinsten ab 3 Jahren Gastspiel Theater Radelrutsch 18:00 UHR GROSSES HAUS FOYER

THEATERFÜHRUNG FÜR ABONNENTEN

DI

09

14

SO

APRIL STUDENTENTAG

10:00 UHR BOXX

GUTE NACHT, MEIN BÄR

Eine poetische Gute-Nacht-Geschichte für die Allerkleinsten ab 3 Jahren Gastspiel Theater Radelrutsch 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Di-Abo Maxi / mit Bus

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

APRIL

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 2 / Musik-Abo Mini / Maxi

ANATEVKA

Musical von Jerry Stein, Joseph Bock und Sheldon Harnick Gastspiel Theater Heidelberg 20:00 UHR PREMIERE

TIGERMILCH

Schauspiel ab 15 Jahren nach Stefanie de Velasco

DER ZAUBERER VON OZ Tanz&Yogaloft

DI

16

APRIL STUDENTENTAG

19:30 UHR GROSSES HAUS | Di-Abo Mini

PENSION SCHÖLLER

Komödie von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby

18

DO

APRIL

19:30 UHR GROSSES HAUS | Do-Abo Maxi / mit Bus

ANATEVKA

Musical von Jerry Stein, Joseph Bock und Sheldon Harnick Gastspiel Theater Heidelberg

20

SA

APRIL

19:30 UHR GROSSES HAUS | Sa-Abo Maxi 1 / Kombi-Abo 3 / 7 / 8

DAS LAND DES LÄCHELNS

Operette von Franz Lehár Gastspiel Pfalztheater Kaiserslautern 20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Sa-Abo Komödie 3

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

MO

28

SO

APRIL

11:00 UHR GROSSES HAUS OBERES FOYER

THEATERFRÜHSTÜCK

zu »Hexenjagd« und »Unsere Frauen« 19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG So-Abo Maxi / Schnupper-Abo mit Musik

DIE DREIGROSCHENOPER

Schauspiel mit Musik von Bertolt Brecht und Kurt Weill

MO

29

THEMENWOCHE

APRIL

11:00 UHR BOXX | PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

TIGERMILCH

Schauspiel ab 15 Jahren nach Stefanie de Velasco

DI

30

APRIL STUDENTENTAG

THEMENWOCHE

11:00 & 20:00 UHR BOXX

TIGERMILCH

Schauspiel ab 15 Jahren nach Stefanie de Velasco

APRIL

13:00 & 17:00 UHR GROSSES HAUS VERMIETUNG APRIL

27

Schauspiel ab 13 Jahren von Janne Teller

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Schnupper-Abo Schauspiel

05

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS ZUM LETZTEN MAL Fr-Abo Komödie 3 / Kombi-Abo 9

19:30 UHR GROSSES HAUS | 19:10 UHR EINFÜHRUNG Winter-Abo 3

20:00 UHR GROSSES HAUS THEATER SPEZIAL

FR

zu »Tigermilch«

Komödie von Eugène Labiche

DER ZAUBERER VON OZ

KURT KRÖMER

18:30 UHR BOXX FOYER

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

NETBOY

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

ABSCHLUSSPRÄSENTATION FERIEN|BOXX

Schauspiel ab 13 Jahren von Janne Teller

FR

11:00 – 12:05 UHR BOXX PUBLIKUMSGESPRÄCH IM ANSCHLUSS

APRIL

15:00 UHR BUGA-GELÄNDE

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

Schauspiel ab 12 Jahren von Petra Wüllenweber

MI

26

FR

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

11

CROOKED LETTER

Gastspiel American Drama Group

APRIL

APRIL

19:30 UHR GROSSES HAUS ZUM LETZTEN MAL | Mi-Abo Midi

22

WIR SIND VIELE JEDE*R EINZELNE VON UNS

APRIL

15:00 – 16:05 UHR BOXX

EMIL UND DIE DETEKTIVE

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner

DIE KUNST IST FREI.

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS

SIE SCHAFFT RÄUME ZUR

Komödie von Eugène Labiche

VERÄNDERUNG DER WELT.

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

DI

23

APRIL

10:00 UHR BOXX FOYER

DAS THEATER HEILBRONN

11:00 – 12:05 UHR BOXX

IST MITUNTERZEICHNER DER

Schauspiel ab 6 Jahren nach Erich Kästner

BADEN-WÜRTTEMBERGER

FERIEN|BOXX INFO-TREFFEN EMIL UND DIE DETEKTIVE

DO

25

APRIL

ERKLÄRUNG DER VIELEN.

20:00 UHR KOMÖDIENHAUS | Do-Abo Komödie 2

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Komödie von Eugène Labiche

www.dievielen.de


10

TANZ! HEILBRONN 2019

GEMEINSAM ODER ALLEIN SEIN 11. FESTIVAL TANZ! HEILBRONN VOM 22.-26. MAI STEHT UNTER DEM MOTTO »UN/ANGEPASST«

TANZ! HEILBRONN 22. – 26. Mai 2019

foto: lisa rastl

18. MAI 2019 _ _ _ 14 UND 16 UHR _ _ _ INNENSTADT HEILBRONN (TREFFPUNKT THEATER) (Kein Ticket erforderlich) CIE. WILLY DORNER »FITTING« – CITY TRAIL Bereits vor dem offiziellen Festivalauftakt zeigt der Urban-SpacesKünstler und Choreograf Willy Dorner mit Tänzern einen »fitting«Special-Walk in der Heilbronner Innenstadt. Bei »fitting« setzt Dorner in spektakulären Installationen menschliche Körper ins Verhältnis zur Architektur. Der Start des Trails ist jeweils am Theater. Keine Tickets erforderlich. Einfach hinkommen, mitlaufen, zuschauen und staunen.

foto: andrej uspenski

Tanz! Heilbronn heißt es zum 11. Mal vom 22.-26. Mai 2019. Wieder präsentiert das Festival heraus­ ragende Arbeiten des zeitgenössischen Tanzes in allen drei Spielstätten des Theaters und dieses Jahr auch auf dem Gelände der Bundesgartenschau. Auch die 11. Ausgabe des Festivals hat die Berliner Tanzdramaturgin Karin Kirchhoff kuratiert. Diesmal lautet das Motto des Programms »un/angepasst«. Wie verhält sich der Einzelne in der Gruppe, wie nimmt das Kollektiv ein Individuum auf oder stößt es aus? Wie viel Unangepasstheit ist möglich, wie viel Konfor­ mität nötig, um zu werden, was man ist? Wie prägen Raum und Zeit die Menschen? Das tanzbegeisterte Publikum darf sich auf zwei deutsche Erstaufführungen und auf äußerst ungewöhnliche Präsentationsfor­ mate freuen.

EINTRITTSPREISE

Großes Haus 34 € / 28 € / 23 € / 18 € (erm. 17€ / 14 € / 11,50 € / 9 €) Komödienhaus 26€ / 22 € / 17 € (erm. 13 € / 11 € / 9 €) BOXX: 14 € (erm. 7 €)

DER VORVERKAUF LÄUFT!

FESTIVALPACKAGE TANZ! HEILBRONN (20% Ersparnis gegenüber Einzelkartenkauf)

beinhaltet alle Vorstellungen von Tanz! Heilbronn 2019, ausgenommen »fitting« auf dem BUGA-Gelände. Kat I 106,20 € / 54,60 € (erm.) | Kat II 93,40 € / 48,20 € (erm.) Kat III 81,40 € / 42,20 € (erm.) | Kat IV 73,40 € / 38,20 € (erm.) TANZ-ABONNEMENT

Sie erhalten 3 Wahl-Gutscheine für Tanzveranstaltungen und 1 Wahl-Gutschein für eine weitere Veranstaltung im Großen Haus sowie zusätzlich 2 Ermäßigungsgutscheine in Höhe von 25%. Kat I 108,80 € / 54,40 € (erm.) | Kat II 89,60 € / 44,80 € (erm.) Kat III 73,60 € / 36,80 € (erm.) | Kat IV 57,60 € / 28,80 € (erm.)

Ermäßigte Preise erhalten Schüler*innen, Studierende, Wehrpflichtige, Personen im Bundesfreiwilligendienst und Schwerbehinderte mit GDB 80.

foto: michel bovay

22. MAI 2019 _ _ _ 19.30 UHR _ _ _ GROSSES HAUS COMPAGNIE LINGA FLOW (DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG) Die Schweizer Compagnie linga hat sich für ihre tänzerische Unter­ suchung des Verhältnisses von Kollektiv und Individuum von einem Phänomen aus der Tierwelt inspirieren lassen: den Vogel-, Fischoder Insektenschwärmen bzw. den großen Herdenwanderungen, die ihre Bewegungsrichtung blitzschnell ändern können, ohne dabei den Zusammenhalt zu verlieren. Zur Live-Musik des französisch-korea­ nischen Duos Keda zeigen die Tänzerinnen und Tänzer die hochästhe­ tische Choreographie von Katarzyna Gdaniec und Marco Cantalupo, die erstmals in Deutschland zu sehen ist. 23. MAI 2019 _ _ _ 20 UHR _ _ _ BOXX EVA BAUMANN / BILIANA VOUTCHKOVA HERSTORY I »herstory I« ist eine Musik-Tanzperformance mit Musik von Kom­ ponistinnen aus elf Jahrhunderten. Tanz und Musik begegnen sich in einem intimen Duett zwischen der Tänzerchoreografin Eva Baumann und der Violinistin Biliana Voutchkova. Mal treffen Bewegung und Klang symbiotisch-harmonisch aufeinander, mal bilden sie selbst­ vergessene Paralleluniversen, ein anderes Mal sind sie impulsiv und völlig konträr. Im Vordergrund bleiben dabei immer das Aufeinan­ der-Hören und das völlige Aufgehen im musikalisch-tänzerischen Moment.


TANZ! HEILBRONN 2019

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foto: andrej uspenski

25. MAI 2019 _ _ _ 19:30 UHR _ _ _ GROSSES HAUS

foto: jean-noël enilorac

24. MAI 2019 _ _ _ 20 UHR _ _ _ KOMÖDIENHAUS SOUL CITY KANYAR (DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG) Kanyar steht in der kreolischen Sprache der Insel La Réunion für jemanden, der ausgegrenzt ist oder sich selbst aus der Gemeinschaft herauslöst. Der Tänzer und Choreograf Didier Boutiana, der seit 2011 die Compagnie Soul City leitet, zeigt das tänzerische Psycho­ gramm eines Außenseiters, einen seelischen Parcours auf der Suche nach einem eigenen Weg voller Brüche und existentieller Entschei­ dungen. Beim Festival Tanz! Heilbronn ist der Abend erstmals vollständig in Deutschland zu sehen. 25. MAI 2019 _ _ _ 15 UND 18 UHR 26. MAI 2019_ _ _ 12 UND 15 UHR BUGA-GELÄNDE (TREFFPUNKT GRÄSERTREPPE OBEN) (als Eintrittskarte gilt die BUGA-Tages- / Dauerkarte)

CIE. WILLY DORNER »FITTING« – VERSION HEILBRONN Den Abschluss von Dorners Auseinandersetzung mit diesem neuen Stadtraum bildet seine eigens für das BUGA-gelände entwickelten Version seiner Performance »fitting«, die viermal zu sehen ist. Neun Tanzprofis kreieren mit Brettern und Häuserwänden und ihren Körpern einen Parcours über das BUGA-Gelände, der zu einer ganz besonderen Baustelle führt.

26. MAI 2019 _ _ _ 19.30 UHR _ _ _ GROSSES HAUS COMPANY WAYNE MCGREGOR AUTOBIOGRAPHY Wayne McGregor ist einer der bedeutendsten Choreografen Europas und gilt als »Superbrain« der Tanzszene, weil er Tanz und die neues­ ten Erkenntnisse der Naturwissenschaften miteinander verbindet. Für »Autobiography« ließ er seine DNA entschlüsseln und daraus einen Algorithmus errechnen. Mit seinen zehn brillanten Tänzerinnen und Tänzern fragt er: Was macht ein Menschenleben aus? Erinnerungen, Erfahrungen oder die DNA? Wayne McGregor war schon einmal 2010 Gast bei Tanz! Heilbronn, wo er mit »Entity« das Publikum begeisterte. 26. MAI 2019 _ _ _ 15 – 19 UHR _ _ _ KOMÖDIENHAUS FOYER DURCH UNSERE MÜTTER (10 € / 5 € erm.) TANZINSTALLATION MIT MÄDCHEN UND FRAUEN AUS HEILBRONN UND UMGEBUNG VON JO PARKES In diesem Jahr findet wieder ein Tanzprojekt mit und für Menschen aus Heilbronn statt. Thema sind die schönen und schwierigen Aspekte der Beziehungen zwischen Mutter, Großmutter und Tochter. Seit Dezember 2018 tanzen und improvisieren Mädchen und Frauen von 7 bis über 70 Jahren zu diesem Thema und bringen ihre eigenen Erfahrungen mit ein. Im Mai wird daraus eine Tanzinstallation entwi­ ckelt. Die Präsentation dauert vier Stunden. Das Publikum kann nach Belieben kommen, bleiben oder gehen. ZUSATZPROGRAMM WORKSHOPS WORKSHOP MIT TÄNZER*INNEN DER COMPANY WAYNE MCGREGOR

26. Mai _ 13 – 15 Uhr _ Probebühne Theater (in englischer Sprache) 25 € (erm. 20 €) Zwei Tänzer*innen der Company geben am Sonntag einen zweistün­ digen Kreativ-Workshop für Menschen mit Bewegungserfahrung (Anfänger und Fortgeschrittene).

foto: gerhard ludwig

25. MAI 2019 _ _ _ 18 UHR _ _ _ BOXX LINA GÓMEZ RESTRAINT »Restraint« ist ein spannungsgeladenes Duett, in dem sich die Tänzerin Julek Kreutzer und der Drummer Michelangelo Contini jeweils voll und ganz auf eine einzige, spezifische Bewegungsqualität einlassen: einen fortwährenden Energieausbruch auf kleinstem Raum, der die Kraft konstant in ihre Schranken weist. Angetrieben vom Rhythmus des Schlagzeugs arbeiten sie beharrlich an der Aufrechter­ haltung dieses Zustands, der sich dennoch unmerklich verändert.

25. MAI _ AB 21:30 UHR BOXX PARTY FÜR ALLE MIT WINKLER UND HELENE (DJ + SAX) (Eintritt frei)

22. – 26. MAI

GEWOHNHEITEN VERÄNDERN: AUTHENTIC MOVEMENT UND DIE FELDENKRAIS METHODE MIT MALCOLM MANNING

GROSSES HAUS, FOYER

24. Mai _ 17 – 19 Uhr _ Theaterwerkstatt 25. Mai _ 10 – 13 Uhr _ steps Tanzstudio 26. Mai _ 10 – 13 Uhr _ steps Tanzstudio (in englischer Sprache)

BUGA-GELÄNDE

100 € (erm. 80 €) In diesem Workshop geht es vor allem darum, den eigenen Körper zu spüren, und wahrzunehmen, wie er sich bewegt. Eine ausführliche Beschreibung finden Sie auch unter www.theater-heilbronn.de MECATEKNIC MIT DIDIER BOUTIANA / SOUL CITY

25. Mai _13 – 15 Uhr _ steps Tanzstudio 26. Mai _ 13 – 15 Uhr _ steps Tanzstudio (in englischer Sprache) 50 € (erm. 40 €) Didier Boutianas tänzerische Wurzeln liegen im Hip-Hop, zeitgenös­ sischen Tanz und Capoeira. Die Teilnehmer*innen werden zur Ent­ wicklung einer Tanzsprache eigenen Stils, unabhängig von gängigen Normen, ermutigt. Sie werden bei der Kontrolle ihrer körperlichen Bewegung sowie der Sensibilisierung ihrer Intuition begleitet.

(Eintritt frei)

17. APRIL – 6. OKTOBER (als Eintrittskarte gilt die BUGA-Tages- / Dauerkarte)

STAGES OF TRANSITION CIE. WILLI DORNER Seit Beginn der Bauarbeiten auf dem BUGA-Gelände begleitet der weltweit aktive UrbanSpaces-Künstler und Choreograf Willy Dorner mit seinen spekta­ kulären Körperinstallationen die Veränderungen in diesem neuen Stadtteil, die von Fotografin Lisa Rastl auf großformatigen Fotos festgehalten wurden – diese werden auf dem BUGAGelände und während des gesamten Festivals in einer Dia-Show im Theaterfoyer prä­ sentiert.


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JUNGE SEITE

Clubspionage WOMIT BESCHÄFTIGEN SICH AKTUELL DIE THEATERCLUBS VON LISA SPINTIG UND NATASCHA MUNDT

Wir schauen durch das Schlüsselloch der Probebühne: Junge Menschen stehen im Kreis, recken und strecken sich, schütteln ihre Körperteile aus. Der Raum wird durch einen Raumlauf erkundet. Bloß nicht zu viele Spieler sollen auf einer Seite laufen, sonst kippt die imaginierte Eisscholle. Geräusche oder ein klares »You« werden im Kreis herumgeschickt. Es wird »gesendet«, mit Fokus und Spannung. Wir sind mitten hineingepur­ zelt in eine Probe unserer Theaterjugendclubs. In jeder Spielzeit beschäftigen sich junge Menschen mit relevanten Themen, entwickeln hierfür Szenen, impro­ visieren, schreiben Texte, lernen viel Neues und haben Spaß. In der Spielzeit 2018/19 beschäftigen sich die Theaterclubs TC 1 und TC 2 mit dem diesjährigen Spiel­ zeitmotto »#SINNSUCHER_NoLimits«. Hierbei gehen die zwei Clubs ganz unterschiedliche Wege. Im Theaterclub 1 gehen 13 Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren der Frage nach, was denn überhaupt einen Helden ausmacht. Ist ein »YouTuber« ein Held? Oder ein Arzt? Oder Superman? Oder doch vielleicht die beste Freundin? In den Pro­ ben diskutieren die Kinder viel über die Bedeutung des Wortes »Held« mit Theaterpädagogin Natascha Mundt und Regie­assistentin Nina Steinert. Gelegentlich kommt auch mal ein Gast vorbei, um neue Impulse auf dem Weg zum fertigen Stück zu setzen. Gemeinsam mit Anjo Czer­ nich, Schauspieler im Großen Haus, lernen die Clubber an einem Probennachmittag, wie man auf der Bühne richtig kämpft, denn, da sind sich alle einig, ein Kampf zwischen Gut und Böse muss mit ins Stück. Also stehen sich immer zwei Spieler in gebührendem Abstand ge­ genüber und üben, wie man sich eine Ohrfeige gibt, ohne dass es wehtut, aber natürlich so, dass es für das Publi­ kum total echt aussieht. »Stellt euch eine Armlänge plus zwei Hand breit auseinander«, sagt Anjo Czernich. Einer

führt die Ohrfeige aus und muss natürlich gut »durch­ ziehen«, damit alles real wirkt für den Zuschauer. »Der andere reagiert auf den Schlag und macht auch das Ge­ räusch für die Ohrfeige, indem er in die Hände klatscht und sich danach ins Gesicht fasst, also an die ›schmer­ zende‹ Stelle«, erklärt Anjo. Die Kinder lernen, dass ge­ genseitiges Vertrauen und Absprachen hierbei unerläss­ lich sind. Geht einer nur einen Schritt zu weit nach vorn oder setzt den Schlag ohne Absprache an, kann das wortwörtlich ins Auge ge­ hen. Begeistert nehmen die Kids die Tipps vom Profi an und versuchen gleich kleine Szenen zu entwickeln, in denen ein kurzer Kampf vorkommt. Wie der Kampf zwischen Gut und Böse aus­ geht, können Sie am 8. Juni um 18 Uhr theaterclub 1, foto: babett taenzer in der BOXX erfahren. Wei­ tere Spieltermine sind am 9. Juni um 15 und 18 Uhr. Der Theaterclub 2, mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 16 Jahren, begibt sich auf die Expe­ dition Sinn­ suche. Was hat überhaupt einen Sinn? Was sind die Ziele meines Lebens? Wie stelle ich mir mein Leben vor, wenn ich 30 Jahre alt bin? Was möchte ich in meinem Leben erreichen? Diesen Fragen nähert sich der TC 2 mit Theaterpä­ dagogin Lisa theaterclub 2, foto: lisa spintig

www.boxx-heilbronn.de

Spintig und Dramaturgin Sophie Püschel forschend und erkundend, wie auf einer Expedition. Die Reise führt in einer Probe zu den eigenen Wurzeln. Fragen werden gestellt und diskutiert: Wie wird Heimat definiert? Aus welcher Familie komme ich? Was haben meine Wurzeln eigentlich mit meiner Sinnsuche zu tun? Zunächst wird spielerisch untersucht, wer wie viele Geschwister hat, wo man aufgewachsen ist, und auch

die Frage, ob man mehr als eine Heimat haben kann, steht im Raum. Geht das denn, mehr als eine Heimat zu haben? Um einen sinnlichen Zugang zu dem Thema Heimat zu erhalten, werden in Kleingruppen Standbilder gestellt. Gemeinsam wird assoziiert, welche Worte wir mit den erarbeiteten Standbildern verbinden: Geborgen­ heit, Familie, Gemeinschaft, Geburt, Liebe, Entscheidung und Hoffnung. Es wird festgestellt: Heimat ist auf jeden Fall mit vielen Erinnerungen, Bildern, Gerüchen und bestimmten Ge­ richten verbunden, die nur die Oma oder die Mutter zu­ bereiten kann. Anhand von mitgebrachten Fundstücken wie Stofftieren, Fotoalben und Freundschaftsbüchern werden die Geschichten aus der Vergangenheit lebendig. Wo die Forschungsreise hingeht, können Sie am 1. Juni, 18 Uhr, bei uns in der BOXX sehen. Ein weiterer Spiel­ termin ist am 2. Juni um 18 Uhr. Der Theaterclub 3 ist unser Generationenclub, in welchem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 14 bis 74 Jahren ebenfalls mit der Thematik Sinnsuche auseinandersetzen. Diese Inszenierung wird im Oktober 2019, also in der nächsten Spielzeit, Premiere haben.


EXTRA

BOXX@NIGHT NO 8: ICH HAB JA NICHTS GEGEN SCHWULE, ABER … TEXTE, SZENEN UND LIEDER ÜBER HOMOSEXUALITÄT UND HOMOPHOBIE. EIN ABEND MIT GABRIEL KEMMETHER & SPECIAL GUESTS

Doch woher kommt die noch immer vorhandene latente oder offen zur Schau getragene Ablehnung gegenüber homosexuellen Männern und Frauen in unserem Land oder in anderen Ländern? Und kann man überhaupt von »den Schwulen und Lesben« sprechen? Ist Homosexualität eine vielleicht sogar ansteckende Krankheit, die es zu behandeln gilt? Ist sie vererbt oder anerzogen oder einfach so da? Und stimmt es, dass alle homosexuellen Männer Detlev heißen?

Diesen und ähnliche Sätze hört man häufig, wenn in Gesprächen das ­Thema Homosexualität zur Sprache kommt und sich Heterosexuelle darüber austau­ schen, wie »der oder die Schwule an sich so ist …« Der Schwule, der ver­ weich­­licht und kein richtiger Mann ist. Der Schwule, der krank ist und geheilt werden müsste. Der schwule beste Freund, der so sensibel ist und so gut zuhören kann. Die kurzhaarige Kampflesbe, die mit der Schere in der Hand die Männerwelt bedroht …

Diesen und anderen Fragen möchte Gabriel Kemmether in der 8. Ausgabe der BOXX@Night nachgehen. Anhand einer Collage von Texten, Szenen und Liedern will er auf humorvolle, ironische und kurzweilige Weise versuchen, sich dem weitläufigen und gesellschaftlich wichtigen Thema Homosexualität zu nähern. Tatkräftig und stimmgewaltig wird er dabei unterstützt von Kollegen aus dem Heilbronner Schauspielensemble. Eine Reise durch die Geschichte der Homosexualität, durch das Dickicht der Vorurteile, mit Augenzwinkern und zuweilen bitterem und bissigem Humor … Und vielleicht ertappt sich im Laufe des Abends der eine oder andere Zu­ schauer dabei, wie er seine eigenen Ansichten über Homosexualität einer ­Überprüfung unterzieht … Ein queerer Abend – nicht nur für Homosexuelle!

13. APRIL 2019, 21:30 UHR, BOXX

BADEN-WÜRTTEMBERGER ERKLÄRUNG DER VIELEN Die Kunst ist frei. Sie schafft Räume zur Veränderung der Welt. Als Kunst- und Kulturschaffende in Deutschland stehen wir nicht über den Dingen, sondern auf einem Boden, von dem aus die größten Staatsverbre­ chen der Menschheits­geschichte begangen wurden. In diesem Land wurde schon einmal Kunst als entartet diffamiert und Kultur flächendeckend zu Propaganda­zwecken missbraucht. Millionen Menschen wurden ermordet oder gingen ins Exil - unter ihnen auch viele Kulturschaffende. Heute begreifen wir die Kunst und ihre Einrichtungen als offene Räume, die Vielen gehören. Unsere Gesellschaft ist eine plurale Versammlung. Viele un­ terschiedliche Interessen treffen aufeinander und finden sich oft im Dazwi­ schen. Demokratie muss täglich neu verhandelt werden – aber immer unter einer Voraussetzung: Es geht um Alle, um jede*n Einzelne*n. Der rechte Populismus, der die Kultureinrichtungen als Akteur­innen dieser gesellschaftlichen Vision angreift, steht der Kunst der Vielen feindselig gegenüber. Rechte und nationalistische Gruppierungen und Parteien stören Veranstaltungen, wollen in Spielpläne eingreifen, polemisieren gegen die Freiheit der Kunst und arbeiten an einer Renationalisierung der Kultur. Ihr verächtlicher Umgang mit Menschen auf der Flucht, mit engagierten Kunstund Kulturschaffenden, mit allen Andersdenkenden und Anderslebenden verrät, wie sie mit der Gesellschaft umzugehen gedenken, sobald sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verändern würden. Rassismus, Diskrimi­ nierung und Ausgrenzung sind Alltag. Die extreme Rechte ist ein Symptom

davon. Dieses Bündnis will nicht nur die Symp­tome bekämpfen, sondern in die Tiefe wirken. Wir setzen uns deswegen mit den eigenen Strukturen auseinander und stellen diese zur Verhandlung. Wir müssen die Kunst- und Kulturräume sowie unsere Gesellschaft weiter öffnen, damit wir wirklich Viele werden! Die unterzeichnenden Kunst- und Kulturschaffenden in Baden-Württemberg erklären: • Wir führen den offenen, aufklärenden, kritischen Dialog über rechte Strategien und gestalten diesen Dialog mit Mitwirkenden und dem Publikum in der Überzeugung, dass alle Unterzeichnenden den Auftrag haben, unsere Gesellschaft als eine demokratische fortzuentwickeln. • Wir fördern im Sinne der Demokratie Debatten, bieten jedoch kein Podium für völkischnationalistische Propaganda. • Wir wehren jegliche Versuche der Rechtspopulist*innen ab, Kulturveran­ staltungen für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. • Wir solidarisieren uns mit Menschen, die durch rechte Ideologien immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden.

Die Kunst ist frei!

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HINTER DEN KULISSEN

HOCH LEBE DER DIALEKT

SCHAUSPIELER HANNES RITTIG TRAINIERT DAS SPRECHEN IN VIELEN MUNDARTEN WER HÖREN WILL, WIE DAS KLINGT, FINDET EIN VIDEO UNTER BLOG.THEATER-HEILBRONN.DE

Von Silke Zschäckel

INER SAMMELT BRIEFMARKEN, der nächste Autogramme oder Schallplatten. Wer es sich leisten kann, legt sich Kollektionen von Uhren, Antiquitäten oder Oldtimern zu. Der Wert des Schatzes von Hannes Rittig ist in Geld nicht zu messen. Aber wie andere Sammler auch investiert er viele Stunden in die Pflege seines Hobbies. Der Schauspieler am Heilbronner Theater sammelt Dialekte und versucht diese so gut zu lernen, dass er sie zur »Bühnenreife« bringt, ohne dass Muttersprachler im jeweiligen Gebiet die Nase rümpfen – obwohl es ein Reinheitsgebot in Sachen Dialekt eigentlich kaum mehr gibt. »Für mich als Schauspieler ist das wie ein Materialbaukasten, aus dem ich nach Belieben schöpfen kann«, sagt Hannes Rittig. Die Besucher der letzten Weihnachtsmatinee am Theater Heilbronn dürften sich gern an die szenische Lesung der Ge­ schichte »Die Bescherung verzö­ gert sich um voraussichtlich zehn Minuten« von Sebastian Schnoy erinnern. Hier hat Rittig in sekundenschnellen Wechseln den mitspielenden Bahnreisenden aus allen Ecken Deutschlands in einem verspäteten ICE am Weih­ nachtstag sowie dem handelnden Zugpersonal den dialektalen Zungenschlag verpasst. Baye­ risch, Rheinländisch, Österrei­ chisch, Norddeutsch, Schwäbisch – oft nur in schnellen Halbsätzen und wild durcheinander. Atembe­ raubend! Und äußerst amüsant. Mit genau solchen Lesungen hat es angefangen, genauer gesagt mit Texten von Hans Fallada wie »Jeder stirbt für sich allein« und »Der eiserne

Gustav«, die Hannes Rittig in Greifswald, der Geburtsstadt des Schriftstellers, vorge­ tragen hat. Lesungen von rund anderthalb Stunden Länge werden nur lebendig, wenn man die Figuren mit ihren Eigenheiten ausstattet, beschreibt der Schauspieler. Dazu gehört neben Stimmfärbung und Sprechweise eben auch der Dialekt. Die ersten Steine für seine Sprachsammlung hat er quasi nebenbei hannes rittig, foto: m42 heilbronni eingesammelt: Mit dem Berlinerischen Methode. Diese Vorbildmenschen und dem Anhaltinischen ist ruft er sich vor sein inneres Auge, er aufgewachsen, im Studium wenn er einen Dialekt imitie­ kam das Leipziger Sächsisch ren will. Aus Greifswald ist es dazu, aber vor allem auch das beispielsweise der Fußballtrainer Bühnenhochdeutsch, das für ihn seiner Söhne. Er erhebt dabei als Schauspieler natürlich die keinen Anspruch auf Perfektion. Norm ist. Während seines ersten »Es ist fast wie beim Spielen von Engagements in Chemnitz lernte Tieren«, beschreibt er. Einige si­ er, zwischen dem Leipziger und gnifikante Eigenschaften reichen dem Chemnitzer Sächsisch zu aus, um einen Tiger als Tiger, nuancieren. Außerdem erwarb einen Elefanten als Elefanten er von Freunden aus anderen und einen Affen als Affen dar­ Regionen Deutschlands eher un­ zustellen – so wie er es gerade terbewusst weitere Dialekte – so in unzähligen Vorstellungen von zum Beispiel das Fränkische von Kiplings »Dschungelbuch« prak­ seinem damaligen Kommilitonen tiziert hat. und Schauspielkollegen Tobias D. Weber, der aus Erlangen stammt. Beim Schwäbischen versagt Sein nächstes Engagement führt Learning-by-Doing ihn nach Greifswald, wo er den Pommerschen Dialekt in sein Re­ Genauso ist es mit den Dialekten pertoire aufnahm. »Für mich ist – einige prägnante Aus­drücke, es wichtig, dass ich Leute habe, Wörter und vor allem die die ich sehr mag und mit denen Sprachmelodie genügen, um eine ich Zeit verbringe. Ich beobachte bestimmte Mundart zu markie­ deren Sprechweise, die Haltung ren. und präge mir bestimmte Aus­ Einzig bei einem Dialekt versagt drücke ein«, beschreibt Hannes die bisher mit so großer Leichtig­ Rittig seine Learning-by-doingkeit praktizierte Methode, beim

Schwäbischen – dem nächsten Regiolekt, den Hannes Rittig sich als Neubürger Heilbronns unbe­ dingt aneignen will. Hier hat er sich seine Nachbarn als Coaches gesucht, mit denen sich seine Familie angefreundet hat. »Die Frau kommt von der Schwä­ bischen Alb, der Mann aus Heil­ bronn, und die beiden machen mit mir Unterricht«, erzählt der Schauspieler. Das Schwäbische ist sehr gemütlich und verspielt mit den vielen Verniedlichungs­ formen und es hat einen feinen Sing-Sang. Ihn wundere es gar nicht, dass aus dieser Region, wo die Sprache so kleinteilig und erfindungsreich ist, so viele Tüftler kommen, die mit der feinen Selbstironie »Wir können alles. Außer Hochdeutsch« an ihrem Image arbeiten, sagt Hannes Rittig. Natürlich muss er in seinem Beruf in erster Linie das Hochdeutsche pflegen. Aber sonst ist er der Meinung: Hoch lebe der Dialekt! »Der steht für Heimat, Geborgenheit und Wohlfühlen.«

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn INTENDANT: Axel Vornam REDAKTION: Silke Zschäckel 07131.56 34 03 pressebuero@theater-hn.de GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Rebekka Mönch SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.) DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG KARTENTELEFON: 07131.56 30 01 SPIELZEIT 2018/2019 Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst


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AUTOR IM GESPRÄCH SPEZIAL

RÄTSEL FÜR FREUNDE DES SCHAUSPIELS

BIRGIT VANDERBEKE

WER DIESE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE, FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DER KOMÖDIE »DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE« AM 09. 03. 2019 IM KOMÖDIENHAUS ZU GEWINNEN. WIR VERLOSEN 3 X 2 FREIKARTEN.

IM GESPRÄCH MIT WOLFGANG NIESS 20.03.2018, 20 UHR, BOXX EINE KOOPERATION MIT DER STADTBIBLIOTHEK HEILBRONN

Am 20. März 2019 ist die vielfach ausgezeichnete Schrift­ stellerin Birgit Vanderbeke Gast bei Wolfgang Niess in der Reihe »Autor im Gespräch«. Ihr abgründiges Familienporträt »Das Muschelessen« aus dem Jahre 1990 war eine literarische Sensation und brachte ihr den Ingeborg-Bachmann-Preis. Mit ihren letzten drei Romanen, die zu einer Familientrilogie gehören, kehrt sie zu diesem Themenkreis um Gewalt und Einsamkeit sowie

Not und Elend im Familienver­ band zurück. Die autobiografisch gefärbten Bücher »Ich freue mich, dass ich geboren bin« und »Wer dann noch lachen kann« berühr­ten unzählige Leser. Am 1. Februar 2019 erschien der dritte Teil »Alle, die vor uns da waren«. Darin begibt sich die Autorin auf Spurensuche in der Vergangenheit und umkreist Fragen, die weit

zurückführen und doch aktueller nicht sein könnten. Birgit Vanderbeke wurde 1956 im brandenburgischen Dahme geboren und lebt im Süden Frankreichs. Ihr umfangreiches Werk wurde mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet. 2007 erhielt sie die Brüder-Grimm-Professur an der Kasseler Universität.

WELCHE SCHAUSPIELER SPIELEN DIE BEIDEN HERREN, DIE IN DER »AFFÄRE RUE DE LOUR– CINE« IN DIE BREDOUILLE GERATEN?

Schicken Sie die richtige Antwort bitte bis spätestens zum 05. 03. 2019 per E-Mail an pressebuero@theater-hn.de. Sie können auch den Postweg wählen. Dann schicken Sie ­bitte Ihre Antwort unter ­Angabe Ihrer Telefonnummer an das Theater Heilbronn, Presse­büro, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn. Die Gewinner werden tele­ fonisch benachrichtigt. Am 06. 03. 2019 erhalten Sie Antwort, ob Sie zu den Gewinnern gehören. Wenn Sie möchten, können Sie in Ihrer Antwort auch vermerken, ob Sie künftig per E-Mail Neuigkeiten aus dem Theater erhalten wollen.

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