Vorschaubuch Spielzeit 2018 / 2019

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THEATER H E I LB RO N N 2 0 18/ 20 19

THEATER HEILBRONN 2018/2 019

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THEATER HEILBRONN SPIELZEIT 2018/ 2019


Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn Theaterkasse Tel + 49 (0) 7131.56 30 01 kasse@theater-hn.de www.theater-heilbronn.de


INHALT VORWORTE.................................................................. S. 4 SPIELPLAN 2018/2019............................. S. 8 GROSSES HAUSS��������������������������������������������������� S. 15 KOMÖDIENHAUS............................................... S. 179 BOXX ...................................................................................... S. 243 TEXTNACHWEISE........................................... S. 252 EXTRA.................................................................................. S. 257 TANZ! HEILBRONN........................................ S. 258 BUGA HEILBRONN.......................................... S. 260 THEATER SPEZIAL........................................ S. 262 THEATER EXTRA............................................... S. 264 MITARBEITER........................................................ S. 269 SERVICE........................................................................... S. 275 ABONNEMENT....................................................... S. 291 RESTAURANT.......................................................... S. 315


vorwort der bürgermeisterin

Z ukunftsstadt Heilbronn. Eine wunderbare Vorstellung, eine herrliche Vision, die bereits erfahrbar wird: Heilbronn entwickelt sich zu einer Stadt, in die die Menschen nicht nur wegen der attraktiven Arbeits- und Studienplätze ziehen, sondern weil sie unsere Stadt lebens- und liebenswert finden. Weil neue urbane Räume entlang des Neckars wie eine Lebens- und Wohlfühlader die ganze Stadt mit Energie versorgen, weil junge Leute hierher zur Ausbildung und zum Studieren kommen und zunehmend auch anschließend bleiben möchten und weil eine prosperierende Künstlerszene den Imagewechsel Heilbronns von der Käthchenstadt zur lebendigen Kunst- und Kulturhauptstadt der Region mit vorantreibt. Gerade arbeiten wir intensiv an der Kulturkonzeption für 2030. Und mitten drin unser Theater! Längst ist das Haus am Berliner Platz auf dem Weg, ein unverzichtbares »Stadttheater der Zukunft« zu sein – nämlich ein Ort der Selbstvergewisserung unserer Stadtgesellschaft, ein Ort der kulturellen Bildung, des Austauschs und der Begegnung. Inszenierungen wie »Unterwerfung« in der Spielzeit 2017/18, die nach unserer Verantwortung für die Gestaltung unserer Gesellschaft fragen, werden zum Stadtgespräch. Wir nehmen, ob bewusst oder unbewusst, das ­Theater als Ort der angstfreien Begegnung mit dem Unbekannten, dem Fremden, dem Anderen wahr. Auf der Bühne werden exemplarisch Möglichkeiten von persönlichem oder gesellschaftlichem Handeln durchgespielt – ohne unmittelbare Gefahr für den Einzelnen oder die Gemeinschaft. Wir sind aufgerufen mitzudenken, mitzufühlen, gegenteiliger Meinung zu sein und am Ende miteinander die Frage zu diskutieren, wie würden wir uns verhalten, wie verhalten wir uns tatsächlich?


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Bereits Kinder und Jugendliche erfahren im Theater auf sinnliche Art und Weise die Grundprinzipien der Demokratie. Die Stücke, die sie dort sehen, setzen sich mit ihrer Lebenswirklichkeit und mit der besonderen Situation in unserer Stadt auseinander, in der mehr als die Hälfte der Menschen einen Migrationshintergrund haben. In Workshops, Themenwochen und Gesprächen über die Inszenierungen erleben die Mädchen und Jungen, dass unterschiedliche Meinungen und Haltungen aufeinanderprallen dürfen und sich aus dieser Auseinandersetzung ein neuer Weg entwickeln kann. Dank seines Kooperationsmodells mit den Schulen und mittlerweile auch den Kindergärten der Region erreicht das Junge Theater in der BOXX nahezu 100 Prozent der Heranwachsenden zwischen 5 und 18 Jahren, die mindestens einmal pro Spielzeit ins Theater gehen – häufig auch mehrmals im Jahr. Ich wünsche mir, dass die jungen Menschen, die schon jetzt in Heilbronn über alle kulturellen und sozialen Schranken hinweg das Theater als einen Ort der begreifbaren Auseinandersetzung mit Gesellschaft, Politik und Leben erfahren, das Bedürfnis danach in ihr weiteres Leben mitnehmen. Gerade jetzt in einer Gesellschaft, deren Entwicklungen uns zuweilen zu überfordern drohen und deren Zusammenhalt uns alle angeht, brauchen wir diesen Raum des öffentlichen Diskurses – mehr als je zuvor. Ihre Agnes Christner


#SINNSUCHER_NoLimits vorwort des intendanten

W ir alle kennen sie und stellen sie uns immer wieder, die Frage nach dem Sinn des Lebens. Fatalisten sagen, es gibt keinen. Wir kommen ohne eigenes Zutun auf die Welt, leben, ob wir wollen oder nicht, gemessen an der Zeit, die die Menschheit existiert, einen Wimpernschlag lang, und verschwinden wieder im Nichts. Und trotzdem oder gerade deshalb möchte jeder seinem Dasein auf der Erde irgendeinen Sinn geben. Wir suchen und suchen danach – im besten oder schlimmsten Fall bis ans Ende unserer Tage. Optimisten meinen, in der Suche an sich besteht der Sinn des Lebens. Im Aufbrechen zu immer neuen Ufern, im Ausprobieren neuer Wege, im sich Irren, im Widerständigen, im Fallen und Wiederaufstehen. Diejenigen, die sich dabei riskieren, aufs Ganze gehen, nicht nach Erlaubnis fragen, Position beziehen, Grenzen aus- und über­schreiten und anecken – sind das nicht diejenigen, die am Ende Spuren hinter­lassen, derer wir erinnern? Ist es das, im Gedächtnis zu bleiben, Zeugnis abgelegt zu haben? Mitunter können diese Spuren auch verheerend sein, so wie bei ­Richard III., der Titelfigur aus William Shakespeares gleichnamigem Drama. Mit Richard III. hat Shakespeare eine der radikalsten und zugleich faszinierendsten Figuren des Theaters geschaffen. Um seiner Lebensgier Befriedigung zu verschaffen, räumt der sich selbst als missraten sehende Richard alles aus dem Weg, was dem ent­ gegensteht. Dabei treibt er die Skrupel- und Rücksichtslosigkeit seiner Welt nur bis zur letzten Konsequenz. Es existieren für ihn keine Grenzen mehr. Ethos und Moral scheinen außer Kraft gesetzt. Eine ähnliche Figur von diabolischer Anziehungskraft schuf Arthur Miller mit der jungen Frau Abigail Williams in »Hexenjagd«. Um ihr persönliches Glück durchzusetzen, hetzt sie ihre Mitmenschen gegeneinander auf und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Eine ganz andere Sinnsucherin, und in dieser Konstellation sicherlich für viele eine Identifikationsfigur, ist Harper Regan, die Titelheldin


6 |  7 »Jedenfalls ist es besser, ein eckiges Etwas zu sein, als ein rundes Nichts.« (Friedrich Hebbel)

aus Simon Stephens’ gleichnamigem Schauspiel. 40 Jahre angepasstes Leben. Immer den Erwartungen der anderen entsprechen, immer die eigenen Sehnsüchte zurückstellen. Aber eines Tages stellt sie sich vor die Entscheidung: Vergeude ich mein Leben? Weiter so? Oder alles neu, alles anders? DER Sinnsucher schlechthin ist eine der wichtigsten literarischen Figuren des 20. Jahrhunderts: Hermann Hesses »Steppenwolf«, der Generationen von jungen Menschen in ihrer eigenen Findungsphase geprägt hat. Harry Haller, dieser hochsensible Mensch, erfährt die Verzerrungen und Entgleisungen seiner Epoche so sehr am eigenen Leib, dass er daran krankt. In die Abgründe seiner eigenen Gedanken aber wagt er nicht hinab zu sehen. Er verweigert sich damit gleichzeitig die Chance auf die Höhenflüge des Lebens. Sein Gang durchs Magische Theater, in das sinnigerweise nur Verrückte den Zutritt erhalten, öffnet ihm endlich die Augen. Sinnsuche ist eben alles andere als der Gang in eine Wohlfühloase. Nur wer das Dunkel kennt, wird das Glück des Lichts erfahren. »Das Chaos will als solches erkannt und erfahren werden, bevor es sich in eine neue Ordnung umwandeln lässt«, sagt Hermann Hesse. Alle Helden der nächsten Spielzeit, ob positive oder negative (schon diese Unterscheidung in unseren Köpfen ist ein Dilemma) stellen sich dem Chaos, blicken in Abgründe, kämpfen bedingungslos um die Verwirklichung ihres Glücksanspruches in dem einen einzigen Leben, über das sie verfügen können. Folgen sie unseren Figuren bei dieser Suche. Auf der Bühne dürfen und müssen sie exemplarisch Grenzen überschreiten, die uns im Leben gesetzt sind. Sie alle sind ein Etwas, eine Möglichkeit mit Ecken und Kanten, keine ist ein rundes Nichts. Ihr Axel Vornam


PREMIEREN GROSSES HAUS SCHAUSPIEL / MÄRCHEN

é   28. SEPTEMBER 2018   é   S. 19

RICHARD III. VON WILLIAM SHAKESPEARE SCHAUSPIEL é   06. OKTOBER 2018   é   S. 29 HARPER REGAN VON SIMON STEPHENS SCHAUSPIEL é   04. NOVEMBER 2018   é   S. 39

DAS DSCHUNGELBUCH NACH RUDYARD KIPLING MÄRCHEN é   24. NOVEMBER 2018   é   S. 53 PENSION SCHÖLLER VON CARL LAUFS UND WILHELM JACOBY KOMÖDIE é   19. JANUAR 2019   é   S. 61

DER STEPPENWOLF NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON HERMANN HESSE SCHAUSPIEL


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é   16. MÄRZ 2019   é   S. 71

DIE DREIGROSCHENOPER VON BERTOLT BRECHT UND KURT WEILL SCHAUSPIEL MIT MUSIK é   04. MAI 2019   é   S. 85 HEXENJAGD VON ARTHUR MILLER SCHAUSPIEL é   22. JUNI 2019   é   S. 95

VIEL LÄRM UM NICHTS VON WILLIAM SHAKESPEARE KOMÖDIE


MUSIKTHEATER / MUSICAL / TANZ

é   18. OKTOBER 2018   é   S. 109 MARILYN (UA) VON JÖRG MANNES BALLETT é   01. DEZEMBER 2018   é   S. 123

DIE FLEDERMAUS VON JOHANN STRAUSS OPERETTE é   23. JANUAR 2019   é   S. 131 DER TOD UND DAS MÄDCHEN VON STEPHAN THOSS TANZSTÜCK é   01. FEBRUAR 2019   é   S. 139

DIE ADDAMS FAMILY VON ANDREW LIPPA, MARSHALL BRICKMAN UND RICK ELICE MUSICAL é   14. FEBRUAR 2019   é   S. 147 RIGOLETTO VON GIUSEPPE VERDI OPER é   28. MÄRZ 2019   é   S. 161

DAS LAND DES LÄCHELNS VON FRANZ LEHÁR OPERETTE é   09. JUNI 2019   é   S. 169 LA FINTA GIARDINIERA (DIE GÄRTNERIN AUS LIEBE) VON WOLFGANG AMADEUS MOZART OPER


PREMIEREN KOMÖDIENHAUS

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é   11. OKTOBER 2018   é   S. 181 WIR SIND DIE NEUEN NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM VON RALF WESTHOFF KOMÖDIE é   09. NOVEMBER 2018   é   S. 189

DIE TANZSTUNDE VON MARK ST. GERMAIN KOMÖDIE é   12. JANUAR 2019   é   S. 197 SPIEL’S NOCHMAL, SAM VON WOODY ALLEN KOMÖDIE é   09. MÄRZ 2019   é   S. 211

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE VON EUGÈNE LABICHE KOMÖDIE é   10. MAI 2019   é   S. 219 UNSERE FRAUEN VON ERIC ASSOUS KOMÖDIE é   18. JULI 2019   é   S. 227

WIR SIND MAL KURZ WEG VON TILMANN VON BLOMBERG UND BÄRBEL ARENZ MIDLIFE-CRISIS-REVUE


PREMIEREN BOXX

é   29. SEPTEMBER 2018   é   S. 246 NETBOY VON PETRA WÜLLENWEBER SCHAUSPIEL AB 12 JAHREN é   05. JANUAR 2019    é   S. 247

DER GOLDNE TOPF NACH E. T. A. HOFFMANN SCHAUSPIEL AB 14 JAHREN é   10. MÄRZ 2019   é   S. 248 DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN VON FINEGAN KRUCKEMEYER SCHAUSPIEL AB 10 JAHREN é   27. APRIL 2019   é   S. 249

TIGERMILCH NACH STEFANIE DE VELASCO SCHAUSPIEL AB 15 JAHREN é   23. JUNI 2019   é   S. 250 DAS TRAUMFRESSERCHEN NACH MICHAEL ENDE SCHAUSPIEL AB 4 JAHREN


GROSSES HAUS

WIEDERAUFNAHMEN

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09. OKTOBER 2018 TARTUFFE VON MOLIÈRE KOMÖDIE é   03. OKTOBER 2018

PATRICKS TRICK VON KRISTO ŠAGOR SCHAUSPIEL AB 9 JAHREN é   07. OKTOBER 2018 EMIL UND DIE DETEKTIVE NACH ERICH KÄSTNER SCHAUSPIEL AB 6 JAHREN é   21. OKTOBER 2018

KLOPF KLOPF (UA) VON BIANCA SUE HENNE & BOXX-ENSEMBLE THEATER FÜR DIE ALLERKLEINSTEN AB 2 JAHREN é   03. NOVEMBER 2018

DIE FARM DER TIERE NACH GEORGE ORWELL SCHAUSPIEL AB 12 JAHREN

é   08. NOVEMBER 2018

DAS KUNSTSEIDENE MÄDCHEN NACH IRMGARD KEUN SCHAUSPIEL AB 15 JAHREN BOXX

é   13. NOVEMBER 2018

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER VON JANNE TELLER SCHAUSPIEL AB 12 JAHREN



P PR RE EM M I ER E RE N G RO S S E ES S HA AUS US



SCHAUSPIEL / MÄRCHEN



Premiere

RICHARD III.

18 |  19 RICHARD III. SCHAUSPIEL VON WILLIAM SHAKESPEARE REGIE AXEL VORNAM AUSSTATTUNG TOM MUSCH PREMIERE 28. SEPTEMBER 2018 GROSSES HAUS

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un ward der Winter unsers Mißvergnügens / Glorreicher Sommer durch die Sonne Yorks.« Vorüber­ gehend ruhen die Rosenkriege zwi­ schen den Häusern Lancaster und York, zwischen ­deren blutigen ­Kämpfen England seit Jahrzehnten zerrieben wird. R ­ ichard Gloster hat geholfen, den vorigen König Heinrich VI. zu ermorden und seinen eigenen Bruder Edward IV. auf den Thron zu setzen. Doch er, daraus macht Richard keinen Hehl, kann mit der »schlaffen Friedenszeit« nichts anfangen. Denn er ist missgestal­ tet, taugt weder für die Liebe noch für ­andere Vergnü­ gungen und sucht seine Bestätigung in der Macht, die


RICHARD III.

er mit Bosheit und Intrigen erobern will. Sein Plan: Er wird seinen Bruder Edward, den derzeitigen König, und seinen anderen Bruder Clarence, den nächsten in der Thronfolge, gegeneinander aufhetzen, so dass kei­ ner von beiden überlebt. Anschließend wird er deren Nachkommen auslöschen, bis schließlich er die Krone trägt – als Richard III. von England. Von Anfang an, und das ist das Raffinierte an Shakespeares dramatischer Zuspitzung des his­ ­ to­ rischen Stoffes, macht Richard Gloster das Publi­ kum zum Mitwisser seiner heimtückischen Pläne. Gegenüber seinen potentiellen Opfern beherrscht er die Kunst der Verstellung so perfekt, dass einer nach dem anderen auf ihn hereinfällt. Er, der die Liebe nie kennengelernt hat, wählt Frauen nur aus machtpoli­ tischem Kalkül. Willfähriger Wegbereiter seiner Kom­ plotte ist der Herzog von Buckingham, der selbst ein Stück vom Kuchen der Macht abbekommen möchte. Doch auch dem werden die Grausamkeiten Richards eines Tages zu viel. Selbst Richards eigene Mutter, die Herzogin von York, verflucht den Schoß, aus dem ihr »Sohn-Ungeheuer« gekrochen ist. Er hat keine Freun­ de, keine Verbündeten, nur Leute, die ihm folgen müs­ sen. Das kann nicht lange gut gehen.


Premiere

RICHARD III.

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»Richard III.«, um 1592/93 verfasst, ist eines der frü­ hen Werke Shakespeares und gilt als Meisterstück unter den Königsdramen. Mit dem Titelhelden hat der Autor eine der faszinierendsten Figuren des Theaters geschaffen. Den machtbesessenen Zukurzgekommenen, den grandiosen Marionet­ tenspieler, der, weil er wegen seiner Makel nicht Teil der glücklichen Gesellschaft werden kann, sie unbedingt beherrschen will. Die Faszination des Stückes besteht bis heute darin, allgemeingültige Me­ chanismen eines Machtkampfes aufzuzeigen – Hin­ terzimmerpolitik, Manipulation der Massen, Intrigen zum geschickten Ausschalten von Gegnern. Richards Aufstieg und Fall ist erschreckend aktuell. »Denn die Despoten und ungehobelten Alleinherrscher, für de­ ren Machtgier kein Preis hoch genug zu sein scheint, begegnen uns heute allerorten.« (DIE ZEIT)

Sekundärliteratur.


RICHARD III. Das historisch Tragische und die Mechanismen der Macht Jan Kott

E s gibt noch eine andere Art des historisch Tragischen. Sie erwächst aus der Überzeugung, dass die Geschichte ohne Sinn sei, auf der Stelle trete, oder immer wieder in einem erbarmungslosen Zyklus sich wiederhole, dass sie eine elementare Kraft sei wie Hagel und Sturm, wie Geburt und Tod. Der Maulwurf wühlt in der Erde, kommt aber nie an die Oberfläche. Immer neue Generationen von Maulwürfen werden geboren, durchwühlen die Erde in allen Richtungen, werden immer wieder verschüttet. Der Maulwurf hat seine Maulwurfsträume. Er hat sich lange der Täuschung hingegeben, er sei der Herr der Schöpfung; Erde, Himmel und Sterne seien allein für die Maulwürfe geschaffen, es gebe einen Herrgott der Maulwürfe, der die Maulwürfe geschaffen und den Maulwürfen eine Maulwurfsunsterblichkeit verheißen habe. Aber plötzlich hat der Maulwurf erkannt, dass er nicht mehr und nicht weniger, dass er nur Maulwurf sei, dass Erde, Himmel und Sterne nicht für ihn geschaffen seien. Er leidet, er fühlt und denkt, aber sein Leiden, seine Gefühle und Gedanken können nichts an seinem Maulwurfslos ändern. Er wird weiterhin in der Erde wühlen, und die Erde wird ihn weiterhin verschütten. Und der Maulwurf wird sich dessen bewusst, dass er ein tragischer Maulwurf ist. Es scheint mir, dass diese zweite Auffassung des historisch tragischen Shakespeare näherstand, und zwar nicht nur in der Zeit von »Hamlet« und »König Lear«, sondern während der Zeit seines gesamten Schaffens, von den Königsdramen und »Richard III.« bis zum »Sturm«. Auf den unerbittlichen Mechanismus der Macht blickt ­Shakes­peare ohne das Entsetzen des Mittelalters und ohne die


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Illusionen der frühen Renaissance. Die Sonne kreist nicht um die Erde, und es gibt weder eine Ordnung der Himmelssphären noch eine Ordnung der Natur. Der König ist kein göttlicher Gesalbter, und die Politik ist nur die Kunst der Erringung und der Erhaltung der Macht. Die Welt ist ein Schauspiel, ähnlich einem Gewitter oder einem Sturm. Die schmächtigen Haselnussbäume werden davon zu Boden gedrückt, die großen Bäume entwurzelt. Grausam ist die Ordnung der Geschichte, gefährlich die Ordnung der Natur, fürchterlich die Leidenschaften, die im menschlichen Herzen nisten. Ich ziehe die beiden »Richards« dem Drama »Heinrich IV.« vor. Sie sind für mich eine viel tiefere und viel herbere Art von Tragödie. Shakespeare entblößt darin den Mechanismus der Macht unmittelbar, ohne sich irgendwelcher Winkelzüge zu bedienen, ohne F­ iktionen zu schaffen. Er entthront die königliche Majestät, entkleidet sie aller Illusionen. Ihm genügt hierbei das Gefüge der Macht allein, der geschichtliche Mechanismus an sich.


RICHARD III. Geschichte als Alptraum Martin von Koppenfels

D ie alptraumhafte Geschichtserfahrung, die in »­ Richard III.« dargestellt ist, muss von jener viel jüngeren Erfahrung unterschieden werden, die James Joyce in dem Satz »History is a nightmare from which I am trying to awake [Geschichte ist ein Alptraum, aus dem ich zu erwachen versuche]« zusammengefasst hat. Für Stephen Dedalus, der diesen Satz in Joyces »Ulysses« spricht, erscheint Geschichte als Alptraum im Sinn jener »historischen Krankheit«, die Nietzsche für das 19. Jahrhundert konstatierte: im Sinn einer Überwältigung der Gegenwart durch die Last des Vergangenen, wodurch sich das Gefühl einstellt, in unentrinnbaren Wiederholungsschleifen gefangen zu sein. »Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden«, schrieb Marx. In »Richard III.« ist dagegen der Alptraum zur Geschichte geworden, das heißt, er hat sich zu einer Art Realpsychose verfestigt. Stephen Dedalus kann nicht erwachen, weil die übermächtige Geschichte ihn nicht in die Gegenwart entlässt; Richard und seine Opfer können nicht erwachen, weil ihre übermächtige Gegenwart nicht bereit ist, Geschichte zu werden. Sie sind in einem dunklen Embryonal­stadium von Geschichte gefangen, das sich darauf beschränkt, ihre schlimmsten Träume zu wiederholen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Beobachtung, dass in »Richard III.« Alpträume Wirklichkeit werden, eine neue Tiefe. Dass die Wirklichkeit dem Alptraum gleich wird, ist die Katastrophe – und die Mitgift der Tragödie an das neu entstehende Historiendrama. Sie betrifft nicht einzelne Ereignisse, sie befällt vielmehr die Form der Geschichte als ganze – so wie die Angst in der Form des Alptraums und nicht im einzelnen


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Traumbild wurzelt. Diese Katastrophe der geschichtlichen Form ereignet sich genau in dem Moment, in dem die Geschichte aus den frühneuzeitlichen Chroniken ins Theater einwandert.


RICHARD III. Ein neues Geschöpf, der König Elfriede Jelinek

W enn kollektive Kräfte walten, dann haben sie sich bereits zusammengeschlossen und legen los, auf gehts! Die gewalttätige Einmütigkeit, hat die das bewirkt? Offensichtlich. Doch diese Einmütigkeit verschwindet zur Gänze hinter den Mythen und Lügen, die aus dem Fernseher quellen, der Mann spricht, er ist seine eigene Religion, die, die Sie haben, können Sie jetzt wegschmeißen. Gott ist da. Unterschätzen Sie ihn nicht! Sie werden ihn noch brauchen, und dann sollte er doch bitte mächtig sein. Sonst sind Sie verloren. Bedenken Sie das ganze Kapital, nein, nicht das, das können Sie sich nicht vorstellen und auch nicht bedenken, bedenken Sie lieber das aufgestaute Hasspotential, das aufgestaute Misstrauen, und wenn die Menschen daraus schöpfen, entsteht ein neues Geschöpf, entsteht der König, der auf Gewalttätigkeit seiner Nachbarn jederzeit vorbereitet ist und die Nachbarn zu den Nachbarn daher wieder zurückschicken wird. Danke. Alles, was der Nachbar tut, bestätigt uns nur, dass der Nachbar aggressive Tendenzen hat. Wir schieben ihn ab. Oder wir sind genauso aggressiv zu ihm oder mehr oder öfter. Da er das ja gegen uns plant, ist das nur gerecht. Die Gewalt, auf die wir uns vorbereiten, indem wir sie gegen die Gewalttätigen wenden, bevor sie sich gegen uns wenden, die Gewalt hat eine solche Kraft, dass sie unmöglich von selbst verschwinden wird. Sie ist da und bleibt da.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Byung-Chul Han: Was ist Macht?, Reclam Verlag.


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éSPIELTERMINE FR

28.09.2018, 19:30 UHR

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03.10.2018, 19:30 UHR

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07.10.2018, 15:00 UHR

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10.10.2018, 19:30 UHR

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11.10.2018, 19:30 UHR

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26.10.2018, 19:30 UHR

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10.11.2018, 19:30 UHR

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10.01.2019, 19:30 UHR

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25.01.2019, 19:30 UHR

P R E MIE R E

Z U M L E T Z T E N MA L

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ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

richard iii.; seite 19– 27



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Premiere

HARPER REGAN

HARPER REGAN SCHAUSPIEL VON SIMON STEPHENS REGIE UTA KOSCHEL AUSSTATTUNG TOM MUSCH PREMIERE 06. OKTOBER 2018 GROSSES HAUS

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enn Harper Regan aus dem Fenster ihrer F ­ irma schaut, dann sieht sie den Londoner Flughafen Heathrow. Sie selbst ist 41 Jahre alt, aber noch nie ge­ flogen. Als Kind war sie mal campen in Italien. Ansons­ ten hat sie England nie verlassen. Sie arbeitet fleißig und gewissenhaft, jetzt liegt ihr Vater im Sterben, und sie braucht dringend ein paar freie Tage, um ihn noch einmal zu sehen. Ihr Chef lehnt den Urlaubsantrag ka­ tegorisch ab. Falls es ihr einfalle, der Arbeit fernzublei­ ben, brauche sie nicht mehr wiederzukommen. Harper ist ratlos, denn sie ist auf den Job angewiesen, mit dem


HARPER REGAN

sie momentan allein die Familie ernährt. Bis vor zwei Jahren lebte sie mit Ehemann Seth und Tochter Sarah in Manchester, wo ihr Mann als erfolgreicher Architekt arbeitete. Von einem Tag zum anderen änderte sich al­ les wegen schwerwiegender Vorwürfe gegen Seth, die das gesellschaftliche Aus für die Familie bedeuteten. Sie waren gezwungen, aus ihrer Heimat wegzugehen und nach London zu ziehen, wo niemand sie kennt. Bis heute weiß Harper nicht, was an den Vorwürfen dran ist und versucht lieber nicht darüber nachzudenken. Noch zögert sie, das Verbot ihres Chefs zu übertreten. Aber ein herunterfallendes Stück Mauer, das sie fast erschlägt, erleichtert ihr die Entscheidung. Sie fährt, ohne jemandem Bescheid zu sagen, und gerät in einen Strudel bisher undenkbarer Ereignisse, die ihre Routi­ ne aus Verdrängen und Funktionieren durchbrechen. Es sind nur zwei Tage, die sie aus ihrem Leben flieht. Als Harper von ihrer Reise nach Hause zurückkehrt, ist alles so wie früher, aber nichts mehr, wie es einmal war. Mit »Harper Regan« (UA 2008) erzählt Simon Stephens die Geschichte einer Frau, die vor lauter Warten auf das Leben ihr Leben an sich vorbeiziehen lässt. Doch hin­ ter der Fassade der auf den ersten Blick unscheinbaren


Premiere

HARPER REGAN

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Durchschnittsfrau verbirgt sich ein faszinierender Mensch mit großer Kraft und einer Sehnsucht, die sich endlich Bahn bricht. Der 1971 in Stockport, der Partnerstadt von Heil­ bronn, geborene Autor zählt mit seinen feingezeich­ neten Porträts von Menschen, die zugleich ein Bild der Gesellschaft entwerfen, zu den renommiertes­ ten Gegenwartsdramatikern Englands. Seine Stücke wie »Motortown«, »Port«, »Am Strand der weiten Welt« oder seine Dramatisierung von Marc Haddons Roman »Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Chris­ topher Boone« sind preisgekrönt. In der Kritikerum­ frage von »Theater heute« wurde er seit 2006 bereits fünfmal zum besten ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.

Sekundärliteratur.


HARPER REGAN »Aller Schmerz ist besser als das Nichts« Interview mit dem Dramatiker Simon Stephens

M anchmal denke ich, wenn ich Ihre Stücke lese: Der das schreibt, sitzt an einem Radarschirm in einem Tower und überwacht keine Flüge, sondern menschliche Regungen. Er ist eher ein Operator als ein Dramatiker. Stephens: Vielleicht beruhen alle meine Stücke auf diesem Blick hinab auf die Straße. Es ist die Dramatik einer Stadt, in der jeder weiß, dass er von zehn Millionen anderen umgeben ist und dass die Chance minimal ist, je mit einem von ihnen ins Gespräch zu kommen. Wo holen Sie eigentlich die Figuren für Ihre Stücke her? Stephens: Ich will Widersprüche erforschen, denn ich glaube, man findet die menschliche Natur in ihnen. Alle Figuren sind mir in gewisser Weise gleich nahe, ich setze sie mir auf wie Masken. Und je älter ich werde, desto mehr wird mein Denken vom Zweifel unterhöhlt. Jede meiner Meinungen wird von ihrem Gegenteil überholt. Das geht manchmal so weit, dass ich kaum fähig bin, meine Sätze zu beenden. Ihre Figuren schauen oft mit dem Staunen von Kindern auf die Welt. Stephens: Kinder sind fasziniert von Dinosauriern. Wenn nun in meinem Stück Harper Regan sich Fragen über das Alter unseres Planeten und die Zukunft unserer Spezies stellt, so verdankt sich dieses Staunen den Nachmittagen, die ich mit meinen Kindern im Museum verbracht habe. Der Brontosaurus hat ein Gehirn von der Größe meiner Faust, aber diese Spezies lebte etwa 100 Millionen Jahre lang. Soweit werden wir es nicht bringen.


Premiere

HARPER REGAN

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Ein verwundbarer Punkt auf dem Zeitstrahl zu sein, der irgendwann, sehr rasch im Licht des großen Ganzen erloschen sein wird. Wie hält man diesen Gedanken aus? Stephens: Es ist sehr schwer, sich über diese Zukunft optimistische Gedanken zu machen. Sie erbt das Chaos und den Wahnsinn von uns – das wird sie verfolgen. Es gibt eine Stelle in meinem neuen Stück, da sagt die Mutter, Harper, zu ihrer Tochter Sarah: Der Schmerz ist besser, als nie gelebt zu haben. Vor der Aufführung haben wir diese Zeile gestrichen, und ich bin froh darüber. Aber ich glaube an diese gestrichene Zeile. Man hört sie, ohne dass sie gesprochen wird. Ihre Stücke wecken den Verdacht, es sei nicht genug Brathuhn und nicht genug Mitgefühl in der Welt. Alle bleiben hungrig – körperlich und seelisch. Stephens: Stimmt das? Ich bin nicht sicher. Die meisten meiner Figuren haben und erfahren Mitleid. Oft sind sie allerdings unfähig, sich zu artikulieren. Vielleicht haben solche Figuren die stärkste Wirkung – sie können nicht sagen, was ihnen fehlt, aber die Zuschauer können es. Ich mag es nicht, wenn Schauspieler auf der Bühne weinen. Die Einzigen, die im Theater weinen sollten, sind die Zuschauer. Manchmal muss man die Gefühle auf der Bühne verknappen, damit sie im Publikum entstehen. Das Gespräch führte Peter Kümmel.


HARPER REGAN Nur das Echte zählt Achim Saupe

D as authentische Selbst ist immer mit der Vorstellung der Identität und Autonomie von Personen, also ihrer Möglichkeit zur Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung verbunden. Im Zeitalter der New Economy und des flexiblen Menschen stehen Selbstfindung und die Suche nach dem authentischen Selbst allerdings vor neuen Herausforderungen. Die Arbeitswelt wird flexibler, Leistungsanforderungen wachsen, gleichzeitig werden Arbeitsverhältnisse unsicherer. Jederzeit aus beruflichen Gründen den Wohnort zu wechseln, scheint eine Notwendigkeit zu ­werden. Damit verlieren Wertvorstellungen und Tugenden wie Treue, Verantwortungsbewusstsein und Arbeitsethos an Bedeutung. Wünsche einmal nicht sofort zu befriedigen oder Ziele langfristig zu verfolgen – darauf verzichten viele. Wo früher die Einheit und Identität des Subjekts betont wurde, zeigt sich dieses heute zunehmend fragmentiert. Dennoch bleibt die Forderung an das moderne Subjekt, authentisch zu sein. Das ist immer auch eine Antwort auf zeitkritische Diagnosen, die das Individuum als entfremdet ansehen. Entfremdet etwa durch die Arbeitsverhältnisse in kapitalistischen Produktionsregimen, oder weil sich klassische Milieus auflösen, die Massen- und Informationsgesellschaft immer weiter voran schreitet. Kanalisiert und ausgenutzt wird das von einer regelrechten »Authentizitätsindustrie«, die global agiert. In allen Sparten der öffentlichen Medienarbeit versucht man heutzutage, Authentizitätseffekte herzustellen. Moderatoren, Nachrichtensprecher und Entertainer sind darauf angewiesen, ein Mittel zwischen Privatheit und Öffentlichkeit, zwischen Intimität und Distanz herzustellen, um Glaubwürdigkeit zu bewirken.


34 |  35 »Ich möchte lieber nicht …«

Premiere

HARPER REGAN

Heiko Ernst

S ituative Faktoren beeinflussen unser Verhalten meist stärker als irgendwelche Überzeugungen, Werte oder Charakterstärken, die wir zu besitzen glauben. Wir tun sehr oft, was »die Situation erfordert« oder was vermeintliche Autoritäten von uns verlangen. Wir unterwerfen uns alle tagtäglich irgendwelchen Forderungen und Sachzwängen. Die scheinbar nicht abzuschlagende, in Wahrheit aber leicht unverschämte Bitte eines Freundes gehört zu diesen Zwängen ebenso wie die Zumutungen der vielen anonymen Mächte um uns herum – etwa »der Märkte«. Häufig merken wir nicht einmal mehr, dass wir vorauseilend gehorsam sind, obwohl wir etwas eigentlich nicht wollen. Zwei zentrale Motive zerren an uns, von Kindheit an: das Bedürfnis nach Bindung und Zugehörigkeit und das Bedürfnis nach Autonomie. Soziale Bindungen sind uns wichtiger als die unbedingte Durchsetzung der eigenen Interessen. Seine Autonomie immer und überall zu bewahren ist anstrengend, manchmal riskant – und kaum durchzuhalten. Also geben wir nach, verleugnen uns, schließen faule Kompromisse, verdrängen den aufkommenden Ärger durch Rationalisierungen: Es hat doch keinen Zweck, wegen dieser Sache einen Streit anzufangen, auf die Barrikaden zu gehen, eine Freundschaft zu gefährden. Wir sind, psychologisch betrachtet, eher habituelle Ja-Sager als nervige Querulanten. Aber das Nicht-nein-sagen-Können hat einen hohen Preis: latente Unzufriedenheit, unterdrückten Zorn, Erschöpfung. Die Zeitkrankheit Burnout resultiert aus der Unfähigkeit, Grenzen ziehen zu können: Bis hierher und nicht weiter! Wir müssen das Nein wiederentdecken – als Selbstschutz, als unser gutes Recht, als Quelle der Autonomie.


HARPER REGAN Das Geheimnis der Resonanz Astrid Hansen und Max Rauner

D er Ausgangspunkt ist die große Frage: Bist du mit deinem Leben zufrieden? »Wir beantworten das in der Regel mit einem Blick auf unsere Ressourcenlage«, sagt der Soziologieprofessor Hartmut Rosa. »Man sagt: Ich habe einen guten Job, ein nettes Haus, eine glückliche und gesunde Familie, es geht mir gut, ich bin zufrieden. Aber wir wissen alle, dass man trotzdem Depressionen haben oder von einem tiefen Gefühl der Leere erfüllt sein kann.« Worauf kommt es im guten Leben wirklich an? Es kommt darauf an, dass wir uns in der Welt aufgehoben und nicht in die Welt geworfen fühlen. Es kommt darauf an, etwas zu geben und etwas zurückzubekommen. So wie eine Stimmgabel, die eine andere Stimmgabel zum Schwingen bringt und von dieser wiederum zum Schwingen angeregt wird. Hartmut Rosa nennt unseren Draht zur Welt, wenn er zu schwingen beginnt: Resonanz. In einem Satz verdichtet, lautet seine These: »Wenn Beschleunigung das Problem ist, dann ist Resonanz vielleicht die Lösung.« Resonanz heißt in der Akustik, dass zwei schwingungsfähige Körper miteinander in Beziehung treten. »Die Körper bleiben unabhängig«, so Rosa, »sie sprechen sozusagen mit eigener Stimme und fangen an, aufeinander zu antworten. Sie sind hinreichend offen, um sich berühren zu lassen von den Klangwellen, die vom anderen ausgehen, aber gleichzeitig geschlossen genug, um selber tönen zu können.« Resonanz, meint Rosa, »ist ein menschliches Grundbedürfnis und eine Grundfähigkeit.« Der Mensch kann mit anderen Menschen resonant sein, mit Dingen, mit der Natur, der Kunst, der Religion. é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Robert Pfaller: Wofür es sich zu leben lohnt, S. Fischer Verlag.


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DAS DSCHUNGELBUCH

DAS DSCHUNGELBUCH MÄRCHEN NACH RUDYARD KIPLING REGIE JENS KERBEL AUSSTATTUNG TOTO PREMIERE 04. NOVEMBER 2018 GROSSES HAUS

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uf der Flucht vor dem Tiger Shir Khan, der im­ mer wieder die Siedlungen der Menschen über­ fällt, verirrt sich ein kleiner Junge im Dschungel und landet in einer Wolfshöhle. Die Wolfsmutter weigert sich ihn herauszugeben, als der wütende Shir Khan vor der Höhle steht und seine Beute verlangt. Der Junge soll bei ihr leben. Sie will ihn gemeinsam mit ihren Wolfskindern großziehen und nennt ihn, weil er kein Fell hat, Mogli, was so viel heißt wie »kleiner Frosch«. Der Bär Balu und der Panther Baghira wollen ihm alles beibringen, was für das Leben im Dschungel nötig ist.


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Mogli lernt klettern, jagen, schwimmen, sich geräusch­ los fortzubewegen und sich von dem zu ernähren, was der Dschungel hergibt. Er ist hilfreich für die Wölfe, denn er kann Dornen herausziehen und Hütten bau­ en. Viele Jahre führt er ein freies Leben voller wilder Abenteuer, unter anderem mit einer Horde wilder Af­ fen und der Riesenschlange Kaa. Aber einer schwört ihm ewige Feindschaft – Shir Khan, der Tiger. Er lauert und hofft darauf, dass er Mogli ei­ nes Tages doch zu fassen kriegt. Und er lässt nichts un­ versucht, um die anderen Tiere des Dschungels gegen den Jungen aufzuhetzen – schließlich ist er ein Mensch, und die sind gefährlich. Auch Mogli spürt, dass er an­ ders ist als seine Freunde und dass es ihn immer wieder zu den Menschen zieht. Zur Winterzeit geht es diesmal in den heißen Dschun­ gel mit einem Klassiker der Kinderliteratur. »Das Dschungel­buch« – bereits 123 Jahre alt – zählt heute noch immer zu den bekanntesten und erfolgreichsten Kinderbüchern überhaupt. Ganz zweifellos ließ sich der Autor Rudyard Kipling von seiner eigenen Her­ kunft und der Zerrissenheit zwischen zwei Kulturen inspirieren. Er wurde 1865 in Bombay geboren, wo er


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die ersten Jahre lebte, bevor er in England die Schu­ le besuchte. Im Alter von 17 Jahren kehrte er nach Indien zurück, um für anglo-indische Zeitungen zu schreiben. Er erhielt 1907, mit nur 42 Jahren, als erster englischer Schriftsteller den Literaturnobel­ preis. Die Geschichte um das Menschenkind Mogli, das im gefährlichen Dschungel aufwächst, ist nicht nur ein phantastisches und exotisches Aben­ teuer. Es lädt auch dazu ein, sich mit Themen wie Freundschaft, Freiheit oder dem Zusammenleben von Mensch und Tier auseinanderzusetzen und stellt die große Frage: Wo gehört man eigentlich hin? Kann man nur eine Heimat haben?

Sekundärliteratur.


DAS DSCHUNGELBUCH Der Verlust der Freiheit Petra Steinberger

U ntersuchungen aus verschiedenen westlichen Ländern zeigen zunehmend, dass hier eine Generation heranwachsen könnte, die keine Beziehung mehr zur Natur hat. Dabei kann man Natur überall finden: in einer Ansammlung von Büschen und wildem Gras, das sich durch den Asphalt schmuggelt, in einem Hinterhof oder in verlassenen Lagerräumen, in denen man sich verstecken kann. Zum Naturerleben gehört aber eines unbedingt: die Zeit und die Freiheit, unbeaufsichtigt die Welt zu entdecken. »Kindheit ist, oder war einmal, oder sollte das erste, große Abenteuer sein, eine Geschichte aus Not und Tapferkeit, aus ständiger Wachsamkeit, aus Gefahr und manchmal auch aus Leid«, schreibt der Schriftsteller Michael Chabon über die »Wildnis der Kindheit«. Die Forschungen in der jungen Disziplin der Naturpsychologie scheinen dies zu bestätigen. In der Natur, so der Hamburger Erziehungswissenschaftler Ulrich Gebhard, könne man eigene Bedürfnisse erfüllen, Phantasien und Träume schweifen lassen. Es ist die wilde, unkontrollierte Natur, die sich am besten dazu eignet, Grenzen zu testen, Privaträume zu entdecken und das eigene Potential kennenzulernen. Und noch einer leidet unter der kindlichen Entfremdung von der Natur: die Natur selbst. Ökologisches Bewusstsein entspringt aus Erfahrung. Doch Kinder erleben die Natur immer weniger in ihrer Wildheit und Unvorhersehbarkeit. Stattdessen sprechen Experten vom »Bambi-Syndrom«, nach dem sie vor allem als »süß« und »extrem gefährdet« wahrgenommen wird. Im »Jugendreport Natur« konstatierte der Natursoziologe Rainer Brämer, dass immer mehr Befragte das Betreten des Waldes für schädlich halten und sich selbst aussperren würden.


42 |  43 Hybride Identitäten

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DAS DSCHUNGELBUCH

Naika Foroutan und Isabel Schäfer

H ybride Identität bedeutet, dass ein Mensch sich zwei oder mehreren kulturellen Räumen gleichermaßen zuge­hörig fühlt. Es kommt zur Infragestellung der Kriterien traditioneller Zugehörigkeit und zur Delokalisierung von Identität. Dies erzeugt Reibung und Energie, die sich ­sowohl negativ in Abgrenzungsritualen entladen, die aber auch positiv zur Erneuerung überkommener gesell­schaft­ licher Strukturen beitragen kann. Die Träger hy­ brider Identitäten sind immer wieder damit konfrontiert, Loyalitäten neu zu verhandeln, Zugehörigkeiten in Frage zu stellen oder Grenzüberschreitungen zu verarbeiten. Dies macht sie zu kontextuellen Figuren, deren »Zweiheimischkeit« dazu beitragen kann, das Bild des jeweils Anderen besser in die Gesamtgesellschaft hineinzutragen. Ihre Fähigkeiten des Umgangs mit kultureller wie persönlicher Differenz, Kenntnis anderer Modelle des Gemeinschaftslebens, Mehrsprachigkeit und ihre Empathie, die sie immer wieder einsetzen müssen, um teilweise gegensätzliche kulturelle Muster in sich selbst auszutarieren, kann als Potential gewertet werden, das sie zu Mittlern, Mediatoren und Verhandlungspartnern befähigt – dort wo es zu Konflikten kommt, die auf unterschiedlichen kulturellen Zugehörigkeiten basieren.


DAS DSCHUNGELBUCH Die Wildnis als Spiegel unserer Gesellschaf t Andreas Nohl

E s gibt eine geheimnisvolle Freundschaft zwischen Kindern und Tieren, die selbst in unseren wissenschaftsseligen Zeiten noch von keinem bildgebenden Verfahren erfasst wurde. Es ist eine Freundschaft und eine kreatürliche Solidarität, der die unerfüllte Sehnsucht zu Grunde liegt, dass die Erwachsenen mit ihrem leblosen Zweckverhältnis zur Welt nicht das letzte Wort behalten mögen. Kein Schriftsteller hat dieser Liebe einen so emphatischen Ausdruck verliehen wie Rudyard Kipling. Die Wildnis, die mit dem »Dschungelbuch« Eingang in die Litera­tur findet, ist jedoch alles andere als ein Kinderparadies. Es ist eine Welt voller Gefahren, eine Welt des ›Fressens- und Gefressen-Werdens‹, in der Jagd und Flucht, Beute und Entkommen den Alltag bestimmen. Wer hier bestehen will, muss auf der Hut sein, und er muss das ›Dschungelgesetz‹ achten, das als ungeschriebener contract social der Tierwelt die Verhaltensnormen der verschiedenen Spezies bestimmt. Eine Übertretung dieses Gesetzes ist geeignet, das gesamte System – das ökologische Gleichgewicht – zu destabilisieren. In Zeiten der Dürre und N ­ ahrungsknappheit tritt eine Art Notstandsgesetzgebung in Kraft, der ›Wasser­frieden‹, in dem jedes Tier einen übergeordneten Schutz genießt. All dies trägt nicht von ungefähr menschliche Züge, es ließe sich geradezu sagen: die Gesellschaft, in der wir als Menschen leben, ist von der Wildnis nur ein Steinwurf entfernt.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Rudyard Kipling: Das Dschungelbuch 1&2. Herausgegeben und übersetzt von Andreas Nohl. Illustriert von Sarah Winter, Steidl Verlag.


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04.11.2018, 15:00 UHR

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25.11.2018, 15:00 UHR

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15.12.2018, 15:00 UHR

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SCHULVORSTELLUNGEN UND WEITERE TERMINE FINDEN SIE IN UNSEREM MONATSLEPORELLO UND UNTER WWW.THEATER-HEILBRONN.DE // DER VORVERKAUF FÜR DIE SCHULVORSTELLUNGEN BEGINNT AM 04.10.2018. ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

das dschungelbuch; seite 39– 45



SABINE UNGER



MAREK EGERT



MALIN KEMPER



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PENSION SCHÖLLER

PENSION SCHÖLLER KOMÖDIE VON CARL LAUFS UND WILHELM JACOBY REGIE ALEXANDER MARUSCH AUSSTATTUNG GREGOR STURM PREMIERE 24. NOVEMBER 2018 GROSSES HAUS

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hilipp Klapproth, wohlhabender Gutshofbesit­ zer aus Kyritz an der Knatter, möchte sein Geld sinnvoll investieren und ein Nervensanatorium grün­ den. »Das ist eine Sache mit Zukunft. Da steckt Geld drin. Bald wird es nur noch Verrückte und Alte geben.« Jetzt ist er in Berlin, um solche Häuser zu sehen. Er hat von ­Soireen in derartigen Etablissements gehört, die sagenhaft lustig gewesen sein sollen. Deshalb beauf­ tragt er seinen mit allen Wassern gewaschenen Neffen Alfred, ihn in eine derartige Gesellschaft einzuführen. Als Lohn winkt eine kräftige Finanzspritze. Alfred ist ratlos. Wie kommt man in ein Irrenhaus hinein? Und wenn man erst einmal drin ist, wie wieder heraus? Der


PENSION SCHÖLLER

gewitzte Kellner aus dem Café in der Pension Schöller weiß Rat. Just an diesem Abend werde hier eine Gesell­ schaft gegeben, an der erfahrungsgemäß eine Menge verschrobener Leute teilnehmen werden. Soll Alfred seinem Onkel die Pension Schöller doch als privates Nervenheilsanatorium vorstellen. Der Onkel ist begeistert. So verrückte Leute zu treffen, hätte er nie zu hoffen gewagt. Den Herrn von der Müh­ len zum Beispiel, der alle strammstehen lässt, weil er glaubt ein Major a. D. zu sein. Oder den angeblichen Prof. Bernhardy, der behauptet, schon die ganze Welt bereist und sogar mit Löwen gekämpft zu haben. Ganz zu schweigen von der durchgeknallten Dame, die jedem erzählt, sie sei eine Schriftstellerin. Aber der Beste ist Eugen, der Neffe des »Anstaltsdirektors« Schöller, den es trotz eines massiven Sprachfehlers – er kann kein »L« sprechen – zur Bühne zieht und der unablässig ­»Othenno«, »Hamnet« oder »König Near« zitiert. Die­ se Pension Schöller ist einfach herrlich, findet P ­ hilipp Klapproth. Seine Freunde vom Stammtisch werden platzen vor Neid, wenn er ihnen das erzählt. Doch als eines Tages die ganzen »Verrückten« auf seinem Gut eintreffen, bekommt er es mit der Angst zu tun. Wer, um alles in der Welt, hat die nur rausgelassen?


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PENSION SCHÖLLER

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Bis heute lachen Generationen über diesen Ko­ mödienklassiker aus dem Jahre 1890, in dem die Autoren Carl Laufs und Wilhelm Jacoby eine fein­ geölte Slapstickmaschinerie mit überbordendem anarchischem Humor in Gang setzen. Die schräge Überzeichnung der Charaktere bietet Schauspie­ lerfutter vom Feinsten. Nicht zuletzt deshalb steht das Stück auch heute an vielen Bühnen auf dem Spielplan. Wie in jeder guten Komödie werfen wir mit der »Pension Schöller« einen Blick in den Spiegel. Denn wie heißt es so schön: »Wie schwer ist es doch schon meistens im gewöhnlichen Leben, zu unter­ scheiden, wer verrückt ist und wer nicht.«

Sekundärliteratur.


PENSION SCHÖLLER Gesund in kranker Umgebung David L. Rosenhan

F alls es Normalsein und Irresein gibt, wie soll man beide unterscheiden? Normalität und Anormalität, geistige Gesundheit und Irresein sowie die Diagnosen, die davon abstammen, sind möglicherweise weniger eindeutig als meist geglaubt. Im Grunde ist die Frage, ob der geistig Gesunde sich vom ­Kranken unterscheiden lässt, einfach: Liegen die hervorstechenden Merkmale, die zur Diagnose führen, in den Patienten selbst oder in der Umgebung, bzw. den Zusammenhängen, in denen Beobachter sie sehen? Man kann die Entscheidung, welche der beiden Vorstellungen »wirklicher« ist, dadurch fördern, dass man normale Menschen in psychische Kliniken einliefert und dann prüft, ob sie als geistig gesund auffallen und falls ja, wodurch. Würde die geistige Gesundheit solcher Scheinpatienten grundsätzlich entdeckt, wäre das ein glaubhafter Beweis dafür, dass ein geistig gesunder Mensch sich von der geisteskranken Umgebung, in der man ihn vorfindet, abhebt. Normalität (und wahrscheinlich auch Anormalität) ist eindeutig genug, um erkannt zu werden, wo sie auftritt, denn sie ist in der Person selbst begründet. Anderer­seits kämen, falls die geistige Gesundheit der Scheinpatienten nicht entdeckt würde, auf die Verfechter der traditionellen psychiatrischen Diagnostik ernsthafte Schwierigkeiten zu. Vorausgesetzt, das Personal der Klinik war nicht unfähig, der Scheinpatient benahm sich ebenso normal wie außerhalb der Klinik und es tauchte auch früher nie der Verdacht auf, er gehöre in eine psychiatrische Anstalt, würde ein derar­ tiges unwahrscheinliches Ergebnis die Ansicht stützen, dass eine psychiatrische Diagnose wenig über den Patienten verrät, aber viel über die Wirklichkeit, in der ein Beobachter ihn vorfindet.


56 |  57 Verrückt werden

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PENSION SCHÖLLER

Gerhard Stadelmaier

W enn der Bürger ruhig ist, wenn er alles hat, Frau, Kinder, Haus, Garten, ein festes Einkommen, feste Freunde, feste Gewohnheiten, gute Ordnung und ein gewisses Alter, dann wird er unruhig. Zwar hat er alles. Aber insgeheim fragt er sich doch: Soll das schon alles gewesen sein? Mit dieser Frage beginnen die Familientragö­dien. Soll das schon alles gewesen sein? – Mit dieser Frage beginnen aber auch Schwänke. Schwänke sind Stücke, die in Z ­ eiten entstehen, in denen alles im großen Tempo aufbricht: Technik, Wirtschaft, Politik, Gesellschaft – aber alles beim Alten bleibt und die Menschen ihre Zeit als rasenden Stillstand erleben. Das späte neunzehnte Jahrhundert ist dafür ein ideales Zeitalter. Schwänke sind Komödien der Schizophrenie: Alle waren außer sich und haben furchtbar viel erlebt. Aber es ist eigentlich überhaupt nichts passiert. Sie sind wie verrückt zur Seite gesprungen – aber schön in der Mitte wieder gelandet. Das ist keine Frage der großen Kunst, das ist eine Frage der perfekten Machart. Das Signal, das am Ende jeden Schwankes stand, stand immer auf rot: Stop. Anhalten. Es ist ja alles ­wieder gut. Nur ein Mann, der heldenmütigste, großartigste aller SchwankHelden, ist am Ende restlos verändert, und nichts wird bei ihm so sein wie früher: Onkel Philipp, die Hauptfigur in der »Pension Schöller«, dem Schwank der Schwänke von Carl Laufs und ­Wilhelm Jacoby, entstanden, fabriziert im Jahr 1889. Onkel ­Philipp Klapproth ist schon deshalb von vornherein eine Ausnahme, weil er unverheiratet ist, mit seiner Schwester und deren beiden Töchtern auf einem stillen, langweiligen Landgut


PENSION SCHÖLLER

vor den Toren Berlins lebt, aber eines Tages wie von einer großen Unruhe gepeinigt sein langes Stativ und seinen Fotoapparat packt, sein Haus verlässt, sich nicht mehr umschaut, bis er in Berlin angekommen ist. ­Onkel Philipp will die neue, fremde, erregende Welt nicht nur genießen, er will sie abbilden. Glücklich betritt er das Café, wo er sich mit seinem Neffen verabredet hat, den er nur um eines bittet. Alfred, zeig mir den Wahnsinn! Den absoluten Kick! Das ultimativ Ungewöhnliche! Der ­Onkel hat nur den einen Wunsch: die Irrenanstalt, die s­ogenannte reine Heilanstalt für Geisteskranke, die er besuchen, die er kennen­lernen will. Onkel Philipp ist für diese ganz normalen Spinner eine Art Engel. Nur weil er auf sie eingeht. Sonst geht ja niemand auf sie ein. Niemand ­redet mit ihnen, niemand hört ihnen zu. Der Onkel, der sie nur als Kuriositäten und Monstrositäten wie in einem Zoo oder Zirkus zu betrachten und zu studieren glaubte, verschaffte den Harm­losen, die er als Sensation zu genießen meinte, die wahre Sensa­tion: Kommunikation, Zuwendung, Gespräch. Auf einmal schien es Philipp K ­ lapproth, als sei das Paradies des Ausgefallenen und Besonderen die Hölle oder zumindest das Fegefeuer. Eine Ewigkeit. Und nur der Rückfahrschein der Reichsbahn, der in seinem Jackett knisterte, rettete ihn. Noch hat der Onkel alle diese irren Erscheinungen, Verkör­pe­ rungen des reinen Wahnsinns, nur im Kopf. Trübe gequält und zugleich irgendwie selig leicht starrt er in die Kaffeetasse. Da klopft es.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Paul Watzlawick: Die erfundene Wirklichkeit, Piper Verlag.


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DER STEPPENWOLF

60 |  61 DER STEPPENWOLF SCHAUSPIEL NACH DEM GLEICHNAMIGEN ROMAN VON HERMANN HESSE BÜHNENFASSUNG VON JOACHIM LUX REGIE UND BÜHNE MALTE KREUTZFELDT KOSTÜME ANKE WAHNBAECK PREMIERE 19. JANUAR 2019 GROSSES HAUS

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s war einmal einer names Harry, genannt der Steppenwolf. Er ging auf zwei Beinen, trug Kleider und war ein Mensch, aber eigentlich war er doch eben ein Steppenwolf. Er hat viel von dem ge­ lernt, was Menschen mit gutem Verstand lernen kön­ nen, und war ein ziemlich kluger Mann. Was er aber nicht gelernt hatte, war dies: mit sich und seinem Le­ ben zufrieden zu sein.« So beginnt der »Tractat vom Steppenwolf«, den Harry Haller eines Abends zuge­ steckt bekommt und dessen ano­nymer Verfasser ihn


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bestens zu kennen scheint. »Nur für Verrückte« lautet die Unterzeile. Wenn verrückt im Ungleichgewicht be­ deutet, dann ist Harry Haller, ein familienloser, hei­ matloser, hochsensibler Intellektueller von annähernd 50 Jahren, verrückt. Er spürt die Krankheit der Zeit am eigenen Leib. Der Krieg ist gerade vorbei, und schon taumelt eine besin­ nungslose Gesellschaft dem nächsten entgegen. Harry fühlt sich wie ein Fremdkörper, weil er nicht verges­ sen kann. Er leidet auch an seiner inneren Zerrissen­ heit. Die eine Hälfte, die er als wölfische an sich selbst fürchtet, will fressen, saufen und sich ganz den anima­ lischen Gelüsten hingeben, die andere Hälfte, die er als menschlich anerkennt, will denken, lesen, schreiben und Mozart hören. »Bei dem armen Kerl sind Mensch und Wolf Todfeinde«, macht sich der Tractat lustig. Die eine Seite in ihm hasst die jeweils andere und ver­ gällt ihm so alle Freude. Der Selbstmord scheint ihm die einzige Rettung aus dieser unerträglichen Zerris­ senheit zu sein. Da begegnet ihm Hermine, eine fas­ zinierende und schöne junge Frau, die ihn einfach an die Hand nimmt und sagt: »Du wirst sehen, dass das Leben kinderleicht ist.« Sie findet, dass Harry viel zu wenig verrückt ist, befiehlt ihm, tanzen zu lernen und


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die Frauen zu lieben. Ganz langsam führt sie ihn zu ­einer mutigen und aufrichtigen Begegnung mit sich selbst und den vielen abgründigen Facetten seiner Persönlichkeit. Ein Höllentrip – im Magi­ schen Theater – nur für Verrückte – der Eintritt kostet den Verstand. Hermann Hesse gilt als »Autor der Krise«, als ein Dichter, der sich schreibend der quälenden Selbst­ analyse unterzog, immer auf der Suche nach der eige­ nen, der wirklichen Identität. Den »Steppenwolf« voll­ endete er 1927 in Zürich. Wie ein hochempfindlicher Seismograph spürte er bereits die Erschütterungen, die das Herannahen der nächsten gesell­schaft­lichen Katas­trophe ankündigten. In dieser Stimmung, die auch von seinen eigenen Depressionen geprägt war, schuf er mit der Geschichte des Harry Haller nicht nur ein schonungsloses Zeit-, sondern auch ein Selbstporträt.

Sekundärliteratur.


DER STEPPENWOLF Aus dem Tagebuch eines Entgleisten Hermann Hesse

W ie ein Traum fährt mein Leben dahin, und wie ein Maskenfest. Überall Weibergelächter, überall vergessener Wein, hundertfarbig in seltsam zerrissener Schönheit blickt mich das Licht aus all den Scherben an. Ich schmeiße es hin, mein Leben, dass die Scherben klirren; ich vergeude, ich alternder Mann, meine Tage und Stunden wie ein Student. Ich gebe mir große Mühe, ein Eintagsleben zu leben, ohne Herkunft, ohne Zukunft. Aber der Andere, der Zweite in mir, spitzt die Griffel, unerträglich ist ihm Eintagsleben, er braucht Herkunft, er dürstet nach Zukunft, er schreit brennend nach Zusammenhang und Fortdauer, und er sucht Stunde um Stunde dieses zerrinnenden Lebenstaumels festzunageln, zu notieren, einzurahmen, an die Wand der Ewigkeit zu hängen. Früher trieb ich allerlei Künste, die nach außen gingen und den Leuten Spaß machten, ich war ja ein beliebter Künstler – jetzt schreibe ich, rasender Schmetterlingsjäger, dem verflackernden Augenblick nach, suche die davonperlenden Sekunden zu spießen, suche etwas von dem wegströmenden Gold zu retten, sammle einzelne Tropfen von meinem überallhin verrinnenden Blut. Seltsam ist das alles. Seltsam, wie mein Leben einst so eine stattliche und ehrenwerte Sache war, mein Name bieder, treu der Blick meiner Augen, unbefleckt mein Ruf, beneidet mein Ruhm, wohlversorgt meine Familie – und wie das jetzt alles in bunten Fetzen von mir niederhängt und darüber lachen muss, dass dies alles einmal war, dass dies alles einmal mein war, dass dies alles zerbrach!


64 |  65 Kritik an deutschen Zuständen

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DER STEPPENWOLF

Hans Mayer

D ass die Gestalt des Steppenwolfs Harry H ­ aller, der die Initialen seines Verfassers trägt, von Hesse viel auto­biografische Substanz mitbekam, ist bekannt und wäre auch dann beim Lesen spürbar, wenn man die lebensgeschichtlichen Einzelheiten nicht wüsste. Dass Hermann Hesse um das fünfzigste Lebensjahr, zur Zeit also, da der »Steppenwolf« entstand, eine schwere Lebens- und Schaffenskrise durchmachte, ist heute genugsam bezeugt. Die Epoche des Jahres 1927 musste Hesse als äußerste Diskrepanz zu seinem gesamten Fühlen und Werten empfinden. Wobei im »Steppenwolf« sehr genau zwischen konservativem Vorurteil des Steppenwolfs Haller gegen seine Zeit und berechtigter Gesellschaftskritik unterschieden wird. Der »Steppenwolf« ist außerdem und sogar vor allem ein deutsches Buch. Oder eher: ein Romanwerk der Kritik an deutschen Zuständen. Das Thema klingt immer wieder auf. Einmal zitiert Hesse auch das Rezitativ aus dem Schlusssatz der »Neunten Symphonie«. »O Freunde, nicht diese Töne!« Es war die Überschrift zu seinem berühmten Aufsatz, der am 3. November 1914 in der Neuen Züricher Zeitung erschienen war: als Absage an die damaligen Ekstasen der Nationalisten und Chauvinisten. Erbitterung über die Hassausbrüche, die Hesse damals in Deutschland und von Deutschen zu spüren bekam, ist im »Steppenwolf« immer wieder deutlich. An all diesen Stellen spricht Harry Haller durchaus im Namen seines Autors. Nicht nur der Kulturkritiker, sondern der Künstler Hesse erblickt in diesem deutschen Treiben von Nationalismus und bourgeoisem Bildungshochmut eine ekla­tante Gefahr. Auch die Entwick-


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lung der Literatur wird d ­ adurch bedroht: »Da stand nun w ­ ieder solch ein Angriff, schlecht geschrieben, halb vom Redakteur selbst verfasst, halb aus den vielen ähnlichen Aufsätzen der ihm nahestehenden Presse zusammengestohlen. Niemand schreibt bekanntlich so schlecht wie der Vertei­diger alternder Ideolo­ gien, niemand treibt sein Handwerk mit weniger Sauberkeit und Müheverwaltung.« Damit steht der »Steppenwolf« gleichfalls wieder in der Tradition, derjenigen nämlich bedeutender deutscher Selbstkritik. Dieser sonderbare Roman vom Jahre 1927 war nicht bloß eine Niederschrift zum Zweck der seelischen Katharsis, sondern ein Buch der Warnung. Immer wieder fällt das Wort vom neuen Krieg, der vorbereitet wird. Der Steppenwolf Harry Haller wird als Produkt der modernen bürgerlichen Gesellschaft verstanden. Schlimmer noch: mit seiner Sehnsucht nach Bürgerlichkeit wird er, allen wölfischen ­Zügen zum Trotz, sogar zur Festigung dieser Bürgerwelt benutzt. »Auf diese W ­ eise anerkannte und bejahte er stets mit der einen Hälfte seines ­Wesens und Tuns das, was er mit der andern bekämpfte und verneinte.« Es gehe gar nicht um den Gegensatz von tierischer und menschlicher Natur, sei auch gar nicht wahr, dass Haller – wie Faust – seine zwei Seelen in der Brust habe. »Harry besteht nicht aus zwei Wesen, sondern aus hundert, aus tausenden.« Damit entspreche er dem Pluralismus einer Gesellschaft, die den Einzelnen immer wieder dem eigenen Selbst entfremdet und in einen bloßen Träger von Funktionen verwandelt.


66 |  67 Die Konstruktion der Wirklichkeit

Premiere

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Paul Watzlawick

F ür manche ist der Konstruktivismus der andere Name des Nihilismus. Wer überzeugt ist, ohne einen endgültigen Sinn nicht leben zu können, wird in der Idee, dass alle Wirklichkeit letzten Endes erfunden ist, nur den Vorläufer von Zersetzung und Chaos sehen können. Die daraus scheinbar zu ziehende letzte Konsequenz ist der Selbstmord. Der Gegenspieler des Selbstmörders ist der Sucher; der Unterschied zwischen den beiden aber gering. Der Selbstmörder kommt zu dem Schluss, dass es das Gesuchte nicht gibt, der Sucher dagegen, dass er noch nicht an der richtigen Stelle gesucht hat. Was wäre das Welterleben eines Menschen, der es fertig­ brächte, ganz konsequenterweise seine Welt als seine eigene Kon­struktion zu sehen? Dieser Mensch wäre vor allem tolerant. Wer erfasst hat, dass seine Welt seine eigene Erfindung ist, muss dies den Welten seiner Mitmenschen zubilligen. Wer weiß, dass er nicht recht hat, sondern dass seine Sicht der D ­ inge nur recht und schlecht passt, wird es schwer finden, seinen Mitmenschen Böswilligkeit oder Verrücktheit zuzuschreiben und im primitiven Denken des »Wer nicht für mich ist, ist gegen mich« zu verharren. Die Einsicht, dass wir nichts wissen, solange wir nicht wissen, dass wir nichts endgültig wissen, ist die Voraussetzung des Respekts für die von anderen Menschen erfundenen Wirklichkeiten. Dieser Mensch fühlte sich ferner in einem tief ethischen Sinne verantwortlich; verantwortlich nicht nur für seine Träume und Fehlleistungen, sondern für seine bewusste Welt und seine wirklichkeitserschaffenden, selbsterfüllenden Prophezeiungen. Diese volle Verantwortlichkeit würde auch seine volle Freiheit


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bedeuten. Wer sich des Umstands voll bewusst wäre, der Erfinder seiner Wirklichkeit zu sein, wüsste um die immer bestehende Möglichkeit, sie anders zu gestalten. Im ursprünglichen Sinne wäre er ein Häretiker, also einer, der weiß, dass er wählen kann. Er stünde, wo der Steppenwolf am Ende des Romans steht; im Magischen Theater, das ihm sein Psychopompos Pablo mit den Worten erklärt: »Mein Theaterchen hat so viele Logentüren, als Ihr wollt, zehn oder hundert oder tausend, und hinter jeder Tür erwartet Euch das, was Ihr gerade sucht. Ohne Zweifel haben Sie ja längst erraten, dass die Überwindung der Zeit, die Erlösung von der Wirklichkeit, und was immer für Namen Sie Ihrer Sehnsucht geben mögen, nichts anderes bedeuten als den Wunsch, Ihrer sogenannten Persönlichkeit ledig zu werden. Sie ist das Gefängnis, in dem Sie sitzen. Und wenn Sie so, wie Sie sind, in das Theater träten, so sähen Sie alles mit den Augen Harrys, alles durch die alte Brille des Steppenwolfes.« An diesem Ablegen der Brille aber scheitert der Steppenwolf und wird daher »zur Strafe des ewigen Lebens« verurteilt. Diese Umdrehung der Bedeutung von Leben und Tod ist weit mehr als ein gelungenes Wortspiel. Die Berichte von Menschen, die um Haaresbreite dem Tode entgingen, erwähnen immer wieder eine Art von Durchbruchserlebnis in eine Wirklichkeit hinein, die viel wirklicher als alles bisher Erlebte ist, und in der man in einem später nicht mehr nacherlebbaren Sinne »icher als ich« ist. Wenn einmal alle Konstruktionen zusammenbrechen, alle Brillen abgelegt sind, »sind wir am Ausgangspunkt zurück und werden diesen Ort zum ersten Mal erfassen«. é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Wolfgang Engler: Authentizität!: Von Exzentrikern, Dealern und Spielverderbern, Theater der Zeit Verlag.


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DIE DREIGROSCHENOPER

DIE DREIGROSCHENOPER SCHAUSPIEL VON BERTOLT BRECHT MUSIK VON KURT WEILL REGIE THOMAS WINTER MUSIKALISCHE LEITUNG HEIKO LIPPMANN AUSSTATTUNG ULV JAKOBSEN PREMIERE 16. MÄRZ 2019 GROSSES HAUS

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nd der Haifisch, der hat Zähne … Wer kennt ihn nicht, den berühmten Song über Mackie M ­ esser, den Verbrecherkönig von London. Seit 1928 Bertolt Brechts »Dreigroschenoper« zum ersten Mal aufge­ führt wurde, war ihr Siegeszug über die Bühnen nicht mehr aufzuhalten. Ihre Songs wie die Moritat von ­Mackie Messer oder das Lied von der Seeräuber-Jenny sind Gassenhauer geworden. »Die Dreigroschenoper« spielt bei den Ärmsten der Ar­ men in der Londoner Unterwelt. Hier hat der Bettler­ könig Peachum das Sagen. Er verkleidet arme Leute als Bettler, schickt sie auf die Straßen und lebt von deren


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»Einnahmen«. Wer es wagt, auf eigene Rechnung zu arbeiten, bekommt es mit Peachums Schlägern zu tun. Sein schärfster Konkurrent ist Macheath, genannt Ma­ ckie Messer, ein Mann, der über Leichen geht und beste Beziehungen zur Polizei unterhält. Als Peachum hört, dass ausgerechnet der seine Tochter Polly entführt und geheiratet hat, schäumt er vor Wut und will ihn an den Galgen bringen. Mrs. Peachum indes will ihre Tochter mit List von dem Mann abbringen. Sie weiß, dass Ma­ ckie Messer ein notorischer Frauenheld ist und rechnet damit, dass er weiterhin bei den Huren von London sein Vergnügen suchen wird. Sie setzt bei den Prosti­ tuierten ein Kopfgeld auf ihn aus. Und ihre Rechnung geht auf, er wird verraten und soll gehenkt werden. Wenn Mackie Messer den Leuten, die zu seiner Hin­ richtung erschienen sind, zuruft: »Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermor­ dung eines Mannes gegen die Anstellung eines Man­ nes?«, dann kann man kaum glauben, dass die »Drei­ groschenoper« schon 90 Jahre alt ist. So aktuell sind die sozialen und wirtschaftlichen Missstände, eben die gesellschaftlichen Mechanismen, nach denen unsere kapitalistische Gesellschaft funktioniert, noch heute.


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Elisabeth Hauptmann machte Bertolt Brecht 1927 auf John Gays »The Beggar’s Opera« (1728) auf­ merksam und übersetzte sie. Brecht, damals ge­ rade erst 30 Jahre alt, bearbeitete zusammen mit Kurt Weill den Stoff neu. Ernst Josef Aufricht, ein Theatermann mit Gespür fürs Außergewöhnliche, eröffnete seine Intendanz am Berliner ­Theater am Schiffbauerdamm mit der Uraufführung der »Drei­ groschenoper«, die den Grundstein für Brechts Weltruhm legte. In seinen Memoiren begründete Aufricht den Erfolg: »Die Dreigroschenoper besaß alle Ingredienzien eines bedeutenden Bühnenwerks: sie war aktuell und doch zeitlos, ein Volksstück und dabei doch intellektuell, dramatisch und melodramatisch, tragisch und komisch. Und die Musik, die konnte man einfach nicht vergessen.«

Sekundärliteratur.


DIE DREIGROSCHENOPER Wir Zombies des K apitalismus Sibylle Berg

D ie Qualität einer Gesellschaft zeigt sich in ihrem Umgang mit ihren schwächeren Mitgliedern. Also mit fast ­allen, die nicht über ein paar Millionen verfügen. Also mit uns, die wir morgen auf der Straße landen können, wegen einer zu langen Krankheit, einer Entlassung oder anderweitigem Elend. Fast überall herrscht heute der seltsame Glaube an den Sieg der ­Fittesten. Und der Hass auf Gefallene, auf Schwache und Kranke ist bei vielen die Angst vor dem eigenen Zusammenbruch. Was gerade getan wird in Europa, ist ein System weiter zu bedienen, das nur Gefräßigkeit zum Inhalt hat. Da wurde der Mensch, der nur als Verbraucher zu etwas nützlich ist, so lange auf die Befriedigung seiner Gier trainiert, dass es zu nicht viel mehr langt als Angst vor dem Verlust eines mickrigen Status. Mitgefühl findet in Filmen statt. Im richtigen Leben regen sich Tausende über einen angezündeten Obdachlosen auf, nachdem sie an zwanzig anderen am Rande der Straße vorbeigelaufen sind. Wissen Sie, ich gebe ja aus Prinzip nichts, sagen sie. Was das für ein Prinzip sein mag? Jeder ist seines Glückes Schmied? Oder: Wenn man sein Workout macht, passiert einem das doch nicht, dass man umfällt auf der Straße und liegen gelassen wird? Zu wissen, dass wir alle im Elend unserer Gebrechlichkeit vereint sind, könnte uns, gleich welcher ausgedachten ­Religion wir angehören, ­gegen den wirklichen Feind angehen lassen: den ungebremsten Kapitalismus, der das Schlechteste aus a­ llen holt. Der macht, dass es keine Anteilnahme mehr gibt, der ­immer mehr Menschen zu Bittstellern und Abhängigen macht, der sich kichernd ausbreitet, während wir einander hassen.


74 |  75 Ungleichheit

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DIE DREIGROSCHENOPER

Jakob Augstein

W er sagt, dass es Deutschland gut geht, verschleiert bewusst das Problem der sozialen Ungleichheit. Den Randgruppen der deutschen Gesellschaft geht es nämlich alles andere als glänzend. Die Randgruppen, das sind aber nicht nur Asylsuchende, Migranten und Behinderte, sondern auch Kinder, Alte und Arbeitslose. Egal, ob es um Bildung geht, um Gesundheitsversorgung, um den Zugang zum Arbeitsmarkt. Die – von der Masse der Menschen getragenen – Lohn-, Umsatz- und Verbrauchssteuern ergeben 80 Prozent des gesamten Steueraufkommens, die Unter­ nehmens-, und Gewinnsteuern machen nur 12 Prozent aus. 12 Millionen Menschen in Deutschland leben an oder unter der Armutsgrenze. Gleichzeitig waren die Reichen in Deutschland noch nie so reich wie heute. Soziale Ungleichheit ist nicht ursprünglich. Sie ist ein von Menschen gemachtes Übel. »Kaum Bewegung, viel Ungleichheit« hieß ein Papier, das Reinhard Pollak im Auftrag der Böll-Stiftung im Jahr 2010 vorlegte. Nach Pollaks Studie ist die deutsche Gesellschaft von großer Stabilität geprägt. Die meisten Leute steigen ein bisschen auf, aber selten weit. Und wenn sie stürzen, dann stürzen sie s­ elten tief. Wir sehen Deutschland gleichsam als Ständestaat vor uns. Dynamik, Chancengleichheit, Mobilität – Fehlanzeige. Auf den ersten Blick übrigens ergeben Pollaks ­Forschungen, dass die Mehrheit der Deutschen durchaus ihren Status verbessert. Aber auf den zweiten Blick erklärt sich das aus dem sogenannten Fahrstuhleffekt: Die gesamte Gesellschaft bewegt sich nach oben, das Ständegefüge im Inneren bleibt erhalten. Deutschland ist also ein Land, in dem man bleibt, was man ist.


DIE DREIGROSCHENOPER Der Triumph der offenen Form Herbert Ihring

D er Erfolg der »Dreigroschenoper« kann nicht überschätzt werden. Es ist der Durchbruch eines nicht mondän, nicht gesellschaftlich orientierten Theaters in die Publikumszone. Nicht weil Bettler und Einbrecher darin vorkommen, ohne dass ein Kriminalreißer entsteht, nicht nur weil hier eine bedrohliche Unterwelt auftaucht, die alle sozialen Bindungen missachtet, sondern weil hier der Ton gefunden ist, der M ­ oral weder bekämpft noch negiert, der Normen nicht angreift, sondern aufhebt, der mit Ausnahme des eindeutig travestierenden, das Opernschema travestierenden Schluss, weder parodistisch noch ernst ist, sondern eine andere Welt ankündigt, in der die Grenzen zwischen Tragik und Humor gefallen sind. Es ist der Triumph der offenen Form. Was Brecht als Bearbeiter, was Weill als Komponist in diesem leichten Nebenwerk geleistet haben, das ist zugleich die Überwindung der Revue zu einer neuen Gattung und die Verschmelzung von Elementen des Varietés zu einem lebendigen, theatralischen Ausdruck. Sentimentaler Kitsch und Räuberromantik, der Kampf einer Bettlerbande ­gegen eine Einbrecherbande – alles dient nur einer neuen, allen Möglichkeiten, allen Inhalten offenen Form.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Heiner Müller: »Für alle reicht es nicht«. Texte zum Kapitalismus, Suhrkamp Verlag.


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TOBIAS D. WEBER


SVEN-MARCEL VOSS




PATRICK ISERMEYER



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HEXENJAGD SCHAUSPIEL VON ARTHUR MILLER REGIE UTA KOSCHEL AUSSTATTUNG TOM MUSCH PREMIERE 04. MAI 2019 GROSSES HAUS

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alem in Massachusetts im Jahre 1692. Eines Nachts beobachtet Pastor Parris eine Gruppe von Mädchen und jungen Frauen, die nackt im Wald tanzt, darunter seine Tochter Betty, seine Nichte Abigail und seine Skla­ vin Tituba. Als die Mädchen die Entdeckung bemerken, brechen einige von ihnen aus Angst vor der drohenden Strafe ohnmächtig zusammen. Denn das Leben in der Gemeinde ist von einem strengen Glauben geprägt, der jegliches Vergnügen verbietet – das Feiern von Festen, Tanz, Theater, sogar das Lesen. Als Parris’ Tochter Betty nicht mehr aus ihrer Ohn­ macht erwacht, machen Gerüchte von Hexerei die


HEXENJAGD

Runde. Reverend Hale, ein erfahrener Exorzist, soll der Sache auf den Grund gehen und stellt die Mäd­ chen zur Rede. Abigail bezichtigt die Sklavin Tituba, mit dem Teufel im Bunde zu stehen und die Schuldige zu sein. Tituba wird so lange unter Druck gesetzt, bis sie zusammenbricht und die Namen von Menschen nennt, die sie angeblich in Begleitung des Gehörnten gesehen hat. Abigail setzt die Liste der Namen fort und die anderen Mädchen stimmen hysterisch mit ein. Von nun an greifen Denunziationen und Misstrauen um sich. Die Bezichtigung, ein Werkzeug des Teufels zu sein, eignet sich bestens, um Gegner aus dem Weg zu räumen. Menschen verleumden unschuldige Mitbür­ ger aus Abneigung oder aus wirtschaftlichen Gründen. Das Gericht reagiert in diesem Klima der Angst völlig überfordert. Wer nicht gesteht, wird gehenkt. Abigail Williams spielt ein besonders perfides Spiel. Sie hatte eine kurze Affäre mit dem angesehenen Bauern John Proctor und hofft, wenn sie dessen Frau Elizabeth der Hexerei bezichtigt, deren Platz einnehmen zu können. John Proctor, der die Liebschaft längst bereut, versucht die Hintergründe für Abigails Treiben zu entlarven. Doch der Wahnsinn ist nicht mehr zu stoppen.


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Arthur Millers Stück entstand 1953 auf dem Höhe­ punkt der Kommunistenverfolgung während der McCarthy-Ära in den USA. Die Verhöre erinnerten den Autor an die Hexenprozesse 1692 im streng puri­tanischen Salem. Er recherchierte in den ­alten Gerichtsakten und hielt sich weitestgehend an die historische Wirklichkeit. Doch Millers Anspielun­ gen auf seine unmittelbare Gegenwart waren über­ deutlich. Bis heute hat »Hexenjagd« nichts an Aktualität verlo­ ren. Im Gegenteil: Die Mechanismen von Massenhys­ terie und Fanatismus verschärfen sich in Zeiten von Fake News und irrationalen Ängsten. Sie schüren ein Klima, in dem sich Lügen ungehindert ausbreiten, die der Nährboden für Hass, haltlose Anschuldigungen und Verfolgung sind. Mittlerweile sind Parteien und Bewegungen wieder salonfähig geworden, deren Ge­ dankengut sich daraus speist.

Sekundärliteratur.


HEXENJAGD Masse und Macht Elias Canetti

D ie Hetzmasse ist aufs Töten aus, und sie weiß, wen sie töten will. Man muss dazu sagen, dass die Todesdrohung, ­unter der alle Menschen selber stehen, eine Ablenkung des Todes auf andere zum Bedürfnis macht. Die Bildung von Hetzmassen kommt diesem Bedürfnis entgegen. Die Masse geht auf Opfer und Hinrichtung zu, um den Tod all derer, aus denen sie besteht, plötzlich und wie für immer loszuwerden. Was ihr dann wirklich geschieht, ist das Gegenteil davon. Durch die Hinrichtung, aber erst nach ihr, fühlt sie sich mehr als je vom Tode bedroht. Sie kann sich nur beisammenhalten, wenn eine Serie gleicher Ereignisse rasch aufeinanderfolgt. Alle Formen der öffentlichen Hinrichtung hängen an der alten Übung des Zusammen-Tötens. Der wahre Henker ist die Masse, die sich um das Blutgerüst versammelt. Das Gericht, das sich für gewöhnlich vor einer be­ schränkten Gruppe von Menschen abspielt, steht für die große Menge, die dann der Hinrichtung beiwohnt. Das Todesurteil, das, im Namen des Rechtes abgegeben, abstrakt und unwirklich klingt, wird wahr, wenn es vor der Menge ausgeführt wird. Denn für sie wird eigentlich Recht gesprochen, und mit der Öffentlichkeit des Rechtes meint man die Masse. Auch heute nimmt jeder an öffentlichen Hinrichtungen teil, durch die Zeitung. Man sitzt in Ruhe bei sich und ist für nichts verantwortlich, nicht fürs Urteil, nicht für den Augenzeugen, nicht für seinen Bericht und auch nicht für die Zeitung, die den Bericht gedruckt hat. Im Publikum der Zeitungsleser hat sich eine gemilderte, aber durch ihre Distanz von den Ereignissen umso verantwortungslosere Hetzmasse am Leben erhalten, man wäre versucht zu sagen, ihre verächtlichste und zugleich stabilste Form.


88 |  89 Die radik alisierte Gesellschaf t

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Ernst-Dieter Lantermann

W ir leben in einer Gesellschaft, in der sich Veränderungen mit einer so hohen Geschwindigkeit vollziehen, dass wir den Überblick zu verlieren drohen. Ungewissheit und Unsicherheit sind zu Grunderfahrungen von uns ­allen geworden. Es fällt auf, dass immer mehr Menschen zur Radikalisierung ihrer Wahrnehmung, Haltungen und Verhaltensweisen neigen bis hin zum Fanatismus. Der ungestüme, blanke Hass auf Asylsuchende, Fremde und Flüchtlinge ist nur ein, wenn auch besonders erschreckendes Beispiel dieser wachsenden Radikalisierung. Wer die um sich greifende Radikalisierung von Menschen verstehen möchte, muss an einer entscheidenden Stelle des Seelischen ansetzen: an dem grundlegenden Bedürfnis nach Überschaubarkeit, Gewissheit, Kontrollierbarkeit und Sicherheit. Werden diese Bedürfnisse auf Dauer nicht erfüllt, erleben Menschen die Unsicherheit ihrer Lebenssituation als gravierende Bedrohung ihrer Selbstachtung und ihres Selbstwertgefühls. Um dieser schmerzlichen Erfahrung nicht länger ausgesetzt zu sein, schaffen sie sich dann ihre eigenen Gewiss- und Sicherheiten. Radikalisierte und Fanatiker können gerade durch ihre zugespitzten Haltungen und Handlungen die notwendigen Gewissheiten zurückgewinnen, die es ihnen ermöglichen, sich auch in einer Welt voller Ungewissheiten als souveräne, mit sich selbst einverstandene Gestalter ihrer Lebensführung zu behaupten. Indem sie sich ihr eigenes Weltbild erschaffen, wissen sie genau, was richtig und falsch ist und auf welcher Seite man zu stehen hat. Das alles führt dazu, dass sie sich wieder als wertvolle Menschen empfinden und mit sich selbst und ihrer Welt im Einklang sind.


HEXENJAGD Hexenjagd und Kommunistenverfolgung Arthur Miller

I ch wäre wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, ein Theaterstück über die Hexenprozesse in Salem des Jahres 1692 zu schreiben, wenn ich nicht erstaunliche Ähnlichkeiten mit der katastrophalen Situation in den Vereinigten Staaten der späten Vierziger und frühen Fünfziger gesehen hätte. Ursprünglich wollte ich nur auf ein Phänomen reagieren, das eine ganze Generation lähmte und in kürzester Zeit die eingespielten Formen von Vertrauen und Toleranz im öffentlichen Diskurs zerstörte. Im Rückblick habe ich den Eindruck, dass wir die Phase, in der noch Diskussionen oder Debatten möglich gewesen wären, so gut wie übersprungen haben, und danach setzte sofort etwas ganz ­anderes ein, eine Jagd nicht nur auf subversive Menschen, sondern auch auf Ideen und sogar auf eine als verdächtig geltende Sprache. Gewiss, niemand wurde erschossen, aber viele wanderten ins ­Gefängnis. Schlimmer als die Angst um Leib und Leben war jedoch das Gefühl der Hilflosigkeit, das mit jeder Woche zunahm, das Gefühl der Unfähigkeit, sich einfach nur präzise zur unmittel­baren Vergangenheit zu äußern, wo Linkssein in ­Amerika – übrigens genauso wie in Europa – nur bedeutet hatte, vor den ­Dilemmata des Tages nicht die Augen zu verschließen. Salem, diese ­fromme, gesittete Siedlung am Rande der weißen Zivilisation, hatte mich – drei Jahrhunderte vor den russischamerikanischen Rivalitäten und den damit verbundenen Problemen – gelehrt, dass der menschliche Geist eine Art eingebaute Pestilenz hat, ein Verhängnis, das nur auf den richtigen Zeitpunkt für seine stets einzig­artigen und grundsätzlich unvorhersehbaren ­Ausbrüche des Schreckens, des Misstrauens und des


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Mordes wartet. Und auf a­ llen sechs Kontinenten hält es allen Menschen, vor ­denen das Stück aufgeführt wird, die überraschende Einsicht ­bereit, dass derselbe Terror, unter dem sie gelitten haben, vor ihnen schon anderen widerfahren ist. Das ist alles sehr seltsam. Andererseits weiß man, dass der Teufel die Menschen verlockt, das zu vergessen, woran sie sich am dringend­sten erinnern müssten, warum sonst sollte seine ewige Wiederkehr jedes Mal so wundersam überraschen? Nach der Massenhysterie von Salem war die Stadt verheert, verflucht und fast verlassen, ein Ort, an dem hundert Jahre lang niemand Land kaufte, ackerte oder ein Haus baute. Die Bürger von Salem hatten die Mythen ihres dunklen Unbewusstseins ausagiert und ihresgleichen vernichtet, alles im Namen Gottes und der Moral.


HEXENJAGD Die Erschaffung von Feindbildern zur Stabilisierung der Macht Silvia Federici

W ie erklärt man die Tatsache, dass in Europa drei Jahr­hunderte lang Tausende Frauen zur Verkörperung des »inneren Feindes« und des absolut Bösen erklärt wurden? Und wie bringt man das allmächtige und nahezu mythische Bildnis, das Inquisitoren und Dämonologen von ihren Opfern zeichneten – als Kreaturen der Hölle, Verbreiterinnen von Terror – in Einklang mit den Gestalten der wirklichen Frauen, die dieser Verbrechen beschuldigt wurden? Es handelt sich um ein Phänomen, das in der Geschichte bis zu unserer heutigen Zeit wieder und wieder aufgeführt wird. Die »Hexenjagd« McCarthys gegen den Kommunismus und der gegenwärtige »Antiterrorkrieg« setzen auf eine solche Dynamik. Die Überhöhung von »Verbrechen« zu mythischem Ausmaß, um horrende Strafen zu rechtfertigen, ist ein effektives Mittel, eine ganze Gesellschaft zu terrorisieren, Widerstand bis zur Entwertung zu entmutigen und einer ­Menge Menschen Angst zu machen, sich an Praktiken zu beteiligen, die bis dahin als normal galten. Die Hexe war der Kommunist und Terrorist ihrer Zeit, die eine »Zivilisierungs«-Offensive verlangte, um die neue »Subjektivität« und sexuelle Arbeitsteilung hervorzubringen, auf die sich die kapitalistische Arbeitsdisziplin ­stützen sollte. Die Hexenverfolgungen waren das Instrument, mit dessen Hilfe Frauen in Europa für ihre neue gesellschaftliche Aufgabe erzogen wurden, und Europas »unteren« Schichten wurde eine schwere Niederlage zugefügt; sie mussten die Macht des Staates erfahren, jegliche Form der Widerständigkeit gegen seine Herrschaft zu unterbinden.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Zygmunt Bauman: Gemeinschaften. Auf der Suche nach Sicherheit in einer bedrohlichen Welt, Suhrkamp Verlag.


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VIEL LÄRM UM NICHTS

VIEL LÄRM UM NICHTS KOMÖDIE VON WILLIAM SHAKESPEARE REGIE TOBIAS WELLEMEYER AUSSTATTUNG TANJA HOFMANN PREMIERE 22. JUNI 2019 GROSSES HAUS

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er Krieg ist aus. Zeit, sich den schönen Dingen des Lebens zuzuwenden. Don Pedro, Prinz von Aragon, reist nach gewonnener Schlacht zufrieden gen Heimat und macht Station im Haus von L ­ eonato, Gouverneur von Messina. In seinem Gefolge sind die tapferen Lords Claudio und Benedikt, die sich auf dem Feld große Verdienste erworben haben. Als Claudio die schöne Hero, die Tochter des Gouverneurs, wie­ dersieht, entflammt seine Liebe zu ihr neu, die schon vor dem Krieg heimlich begann. Doch so mutig er im Kampf ist, so schüchtern ist er, wenn’s um Frauen geht.


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Am liebsten würde er auf der Stelle um ihre Hand an­ halten, aber er traut sich nicht. Don Pedro hilft seinem Glück auf die Sprünge, und schon bald soll die Hoch­ zeit sein. Wenn da nicht Don P ­ edros ständig missge­ launter Stiefbruder Don Juan etwas dagegen hätte … Der selbstsichere Benedikt hingegen, der davon über­ zeugt ist, dass alle Frauen in ihn verschossen sind, will am liebsten bis an sein Lebensende Junggeselle blei­ ben. Er könne nicht lieben, behauptet er. Und trifft an Leonatos Hof auf sein weibliches Pendant, die schlag­ fertige Beatrice. Die würde lieber ihren Hund kläffen hören, als dass ein Mann ihr ins Ohr säuselt, dass er sie liebt. Gewitzt schießt sie ihre verbalen Giftpfeile gegen die Männerwelt, insbesondere gegen Benedikt, und der kontert nicht minder scharfsinnig. Aber schon bald werden ihre Mitmenschen den Eindruck nicht los, dass sich liebt, was sich gegenseitig mit großem Vergnügen und immer neuen Provokationen ärgert. »Viel Lärm um nichts« ist eine leichtfüßige und leb­hafte Komödie über den Kampf zwischen den Geschlechtern und ein Loblied auf die Gleichberechtigung: Beatrice ist eine frühe Feministin, die sich von niemandem die Butter vom Brot nehmen lässt, erst recht nicht von


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e­ inem Mann. Und Benedikt liebt genau diesen Ei­ gensinn und den scharfen Verstand, mit dem sie ihm Paroli bietet. Ihre Wortgefechte gehören zu den witzigsten und geistreichsten Polemiken über Ehe und Liebe, die Shakespeare geschrieben hat. Nicht zuletzt deshalb gehört diese Komödie aus dem Jahre 1600 zu den besten aus der Feder des Großmeisters der Darstellungen menschlicher Ir­ rungen und Wirrungen.

Sekundärliteratur.


VIEL LÄRM UM NICHTS Metamorphosen Gary Taylor

E ine Zeitlang erfand Shakespeare sich beinahe jeden Tag neu. Als Schauspieler musste er das. Die elisabethanische Aufführungspraxis verlangte häufig, dass er an sechs aufeinanderfolgenden Abenden in sechs verschiedenen Stücken spielte. Oft probte er morgens ein Stück und führte am Nachmittag desselben Tages ein anderes auf. Wahrscheinlich gab es kaum einen Tag, an dem er nur einen Charakter darstellte: Elisabethanische Schauspieler spielten doppelte, dreifache, vierfache Rollen; ihre Vielseitigkeit trug dazu bei, die Kosten gering zu halten. Wenn er nicht in einem Stück spielte, war er dabei, eines zu ­schreiben. Wie für die Schauspieler galt es auch für die elisabeth­anischen Dramatiker, ihr Anpassungsvermögen unter Beweis zu stellen. In der Zeit um die Jahrhundertwende verfasste Shakespeare in weniger als 24 Monaten »Viel Lärm um nichts«, »Das Leben von König Heinrich V.«, »Die Tragödie von Julius Cäsar«, »Wie es euch gefällt« und »Die Tragödie von Hamlet, des Prinzen von Dänemark« – wahrscheinlich in dieser Reihenfolge und wahrscheinlich unmittelbar nacheinander. Noch bevor er ein Stück fertiggestellt hatte, war das nächste schon geplant oder gar halb geschrieben; für den Schlussteil von »Heinrich V.« machte er Anleihen bei genau den Stellen in Plutarchs Werk, die ihm später auch als Quellenmaterial für »Julius Cäsar« dienen sollten. Auf der Bühne musste er sich pro Tag lediglich in zwei bis drei Charaktere verwandeln; als Bühnenautor spielte er im Geist sämtliche Rollen durch und erschuf sich selbst in ihren wechselnden Bildern jeweils für einen Augenblick noch einmal. Er jonglierte mit Identitäten. Das tat


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er auch außerhalb des Theaters. »Die ganze Welt ist Bühne«, schrieb er, ebenso wie: »so wird mein ganzes Wesen schier entweiht / Von seinem Handwerk, wie des Färbers Hand.« Und wie die Welt selbst immer eine Bühne war, so konnte er selbst nie etwas anderes als ein Schauspieler sein. Gleich seinen Figuren spielte er bei Familienanlässen, bei Beerdigungen und Hochzeiten seine Rolle; er verlieh Geld, erwarb Grundbesitz, investierte in riskante Geschäfte, strengte Prozesse an, trat vor Gericht als Zeuge auf. Auf einer Freilichtbühne in der Vorstadt entzückte er sein bürgerliches Publikum, bei Hofe beugte er sich dem Geschmack der johlenden Menge im Saal. Seine Verpflichtungen in der Metropole London und der Provinzstadt Stratford-upon-Avon verknüpfte er miteinander wie zwei Rollen in einem Stück, wie Haupt­und Nebenhandlung, wie Kunst und Natur. Er verkörperte eine geradezu proteische Wandlungsfähigkeit. Doch allmählich verlangsamte sich die rasche Folge seiner Metamorphosen. Irgendwann in der Zeit zwischen 1603 und 1610 gab er offensichtlich die Schauspielerei auf. Nach 1606 schrieb er weniger und arbeitete zusehends häufiger mit anderen Autoren zusammen. Nach 1608 verbrachte er immer weniger Zeit in London. Nach 1613 hörte er auf zu schreiben und zwischen den Städten zu pendeln; in geographischer wie in künstlerischer Hinsicht wurde seine Welt enger. Am 16. April 1616 hörte er schließlich ganz auf, sich selbst zu erfinden. Zwei Tage später wurde er beerdigt. Seitdem sind wir es, die ihn täglich neu erfinden.


VIEL LÄRM UM NICHTS Die Reibung der Geschlechter Stephen Greenblatt

M ehr als jeder seiner Zeitgenossen hatte ­Shakespeare erkannt, auf welche Weise das Theater die Macht des Eros sich aneignen und einsetzen konnte, wie die Handlung der ­Stücke entwickelt werden musste, um diese Macht, statt sie zu behindern oder zu ignorieren, in voller Fülle zu entfalten, sie zu entwickeln und gleichsam mit Interesse ans Publikum zurückzugeben. Und im Mittelpunkt dieser Entdeckung Shakespeares stand die Herausbildung personaler Identität durch die Erfahrung erotischer Hitze, deren Darstellung er im Verlaufe von sechs oder sieben Jahren Komödiendichtung von »Der Widerspenstigen Zähmung« bis zu »Zwölfte Nacht« vervollkommnete. Nun scheint allerdings die prometheische Hitze, die der Renaissance als das entscheidende praktische Agens der Sexualität galt, wie nichts anderes von der theatralischen Darstellung ausgeschlossen: Sie spielt sich unsichtbar in der privilegierten Intimität des Körpers ab. Wenn er die Reibung der Geschlechter nicht wörtlich auf der Bühne vorführen konnte, soviel erkannte Shakespeare, so ließ sie sich doch im übertragenen Sinn darstellen: Die Reibung der Geschlechter konnte fiktionalisiert, die sexuelle Erhitzung konnte gezähmt und bühnenfähig gemacht werden, indem sie in die witzigen und erotisch aufgeladenen Wortgeplänkel umgewandelt wurde, die den Kern des Erlebens der Liebenden ausmachen. Durch diese Umwandlung hat Shakespeare seine Komödien zu einem kraftvollen, sexuellen Spektakel gemacht.

é   UNSERE LESEEMPFEHLUNG

Harold Bloom: Shakespeare. Die Erfindung des Menschlichen, Berlin Verlag.


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TARTUFFE

TARTUFFE KOMÖDIE VON MOLIÈRE BÜHNENFASSUNG VON SIGRID BEHRENS REGIE KLAUS KUSENBERG BÜHNE PETER SCIOR KOSTÜME LUISA WANDSCHNEIDER WIEDERAUFNAHME 09. OKTOBER 2018 GROSSES HAUS

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er reiche Orgon hat den bettelarmen T ­ artuffe in seinem Haus aufgenommen, einen Mann von allerhöchster Moral und Frömmigkeit, so glaubt er. Auch Orgons Mutter, Madame Pernelle, ist Fan von Tartuffe und froh, dass dieser schon allein durch seine Anwesenheit für einen sittlichen Lebenswandel ihrer Familie sorgen wird. Orgons Kinder, seine Frau und sein Schwager indes betrachten diesen merkwürdigen Gast mit großer Skepsis. Frönt er nicht selbst der Völle­ rei während er anderen Askese predigt? Ist er nicht ein Leisetreter und Schmarotzer und jedes seiner W ­ orte


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Heuchelei? Mit Sorge müssen sie erleben, wie Orgon dem falschen Heiligen immer mehr verfällt, in allen Dingen Tartuffes Rat befolgt und sich nichts sehn­ licher wünscht, als ihn durch Heirat mit seiner Tochter Marianne in die Familie aufzunehmen. Tartuffe willigt in Aussicht auf die fette Mitgift selbstverständlich gern ein, obwohl er heimlich ganz andere Ziele verfolgt: Er hat es auf alles abgesehen, was Orgon lieb und teuer ist – seine Frau Elmire und seinen ganzen Besitz. Tartuffe ist ein Lügner und Betrüger, daran lässt Molière schon im Untertitel seines Stückes (Der ­ Betrüger) keinen Zweifel. Und trotzdem gelingt es ­ ihm, die gebildetsten Menschen an der Nase herum­ zuführen und zu manipulieren. Und auch diejenigen, die ihn durchschauen, vermögen es nicht, ihm Einhalt zu gebieten. Durch geschickte Ränkespiele und das ­gekonnte Jonglieren mit Lüge und Wahrheit kommt er seinen Zielen Stück für Stück näher. Verblüffend sind noch heute Klugheit und Humor, mit denen Molière das menschliche Treiben durchschaute. Tartuffe ist im Grunde der Prototyp eines Populisten, der die Leute auf durchsichtige Weise manipuliert und so seine Ziele erreicht. So liest sich das Stück wie eine politische Parabel in einem humorvollen Gewand.


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MUSIKTHEATER MUSIKTHEATER / MUSICAL / TANZ / TANZ



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MARILYN

MARILYN BALLETT VON JÖRG MANNES URAUFFÜHRUNG GASTSPIEL BALLETT DER STAATSOPER HANNOVER PREMIERE 18. OKTOBER 2018 GROSSES HAUS CHOREOGRAFIE JÖRG MANNES BILD UND RAUM FLORIAN PARBS KOSTÜME ALEXANDRA PITZ PROJEKTIONEN PHILIPP CONTAG-LADA

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ür alle Welt ist Marilyn Monroe die hinreißende Blondine mit den aufregenden Maßen 93–58–91. Ihre Filme sind im kollektiven Gedächtnis verankert: der Thriller »Niagara« ebenso wie die Komödien »Blondi­ nen bevorzugt«, »Wie angelt man sich einen Millionär?« oder »Das verflixte 7. Jahr«. Für »Manche mögen’s heiß« erhielt sie 1960 als beste Hauptdarstellerin den Golden Globe. Mit dem Drama »Misfits – Nicht gesellschafts­ fähig« sah man sie endlich als Charakterdarstellerin. Ihre Hauptrolle als Medienstar war hart erarbeitet. Hin und her geschoben zwischen leiblicher Mutter, Pflegeeltern, Waisenhaus und einer verwitweten Tante, entwickelt sich die schüchterne Norma Jeane Mortenson – so ihr


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e­ igentlicher Name – zur Teenager-Schönheit. Als Arbei­ terin in einer Rüstungsfabrik wird sie für einen Pin-upKalender fotografiert und avanciert bald zum gefragten Fotomodell. Sie lässt ihr brünettes Kraushaar glätten und blondieren. Nach ersten kleinen Filmrollen nimmt sie Sprech-, Gesangs- und Tanzunterricht. Film-Bosse basteln gemeinsam mit der 22-Jährigen am Image der Marilyn Monroe, wie sie sich inzwischen nennt. Dazu gehören auch kleinere chirurgische Eingriffe. Nackt­ fotos sorgen für einen Skandal, und Marilyns Schlag­ fertigkeit bringt zusätzliche P ­ ublicity. Doch darauf ruht sie sich nicht aus, sondern sie studiert »Method Acting« in Lee und Paula Strasbergs berühmten Actors Studio. Hinter der Fassade des umjubelten Stars verbirgt sich eine Frau, von der die Welt wenig weiß. Insider schil­ dern sie als belesen, kunstinteressiert, sozial und poli­ tisch engagiert. Aber das öffentliche Interesse gilt den drei Ehen und den Liebesbeziehungen. Vor allem ihr Verhältnis zum US-Präsidenten John F. Kennedy und zu dessen Bruder Robert ist bis heute Gegenstand von Spekulationen – nicht zuletzt durch Marilyns legen­ dären Auftritt mit »Happy Birthday, Mr. President« zu Kennedys Geburtstagsfeier 1962. Drei Monate später findet man sie tot in ihrem Bett. Suizid oder Mord? Eine bis heute offene Frage.


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Jörg Mannes setzt sich als Choreograf immer wieder mit historischen oder gesellschaftlich bedeutsamen Persönlichkeiten auseinander, wie in »Inferno«, mit dem seine Compagnie bereits in Heilbronn gastier­ te. Auch diesmal erzählt er keine Lebensgeschichte, sondern er setzt das Phänomen Marilyn in Bezieh­ ung zu unserer Zeit, in der ein erbitterter Kampf um das Wahrgenommen-Werden geführt wird. Heute gilt es, in einem Universum voller Selfies, den selbst geschaffenen Bildern gerecht zu werden. Der Monroe war das Mitte der 1950er Jahre perfekt gelungen. Doch ihr Image wurde ihr zum Verhängnis, weil es ihr Leben bestimmte und ihr eigentliches Selbst zum Verschwin­ den brachte.

Sekundärliteratur.


MARILYN Die strahlende Göttin mit der nächtlichen Seele Eva Gesine Baur

E in Mann fährt mit seiner Frau aufs Land. Der Gärtner hat in ihrer Abwesenheit den Rasen gemäht. Die abgeschnittenen Blüten der Kapuzinerkresse liegen auf der Wiese. Da schreit die Frau, schreit und schreit, als wäre sie verwundet, springt aus dem Auto, sammelt die Blumen auf und steckt sie in die Erde, damit sie sich wieder erholen. Diese Geschichte ist die Wahrheit über Marilyn Monroe. Über die Frau, deren Gesicht zur Ikone wurde, deren Körper zum Fetisch wurde. Marilyn Monroe liebte und hasste diesen Körper, dieses Gesicht. Nackt ging sie durch den Garten, nackt spazierte sie im Haus von Freunden umher, streichelte ihre Brüste und ließ sie hüpfen. Nackt hatte sie sich schon in kindlichen Phantasien erlebt: in der Kirche, gestand sie, habe sie gezittert vor Verlangen, sich auszuziehen oder in einem Reifrock ohne Unterwäsche über die Leute hinwegzuschreiten. Dass sie aber nur als Körper, als vollendetes Stück Fleisch gesehen wurde, das kränkte sie mehr als alles andere. »Hirn heiratet Körper«, war die Devise der Presse, als sie den Dramatiker Arthur Miller ehelichte. Dabei entfernte sie sich immer mehr von diesem himmlischen Leib. »Sie müssen Ihren Körper benutzen wie ein Instrument«, hatte ein Schauspiellehrer ihr gesagt. Marilyn spielte dieses Instrument virtuoser als jede andere. Nur so konnte aus einer gedrungenen Frau mit großem Hintern, kurzen und, wie selbst die größten Verehrer beteuerten, unschönen Beinen die am meisten begehrte Frau der Welt werden. Doch alle Virtuosität hätte nicht genügt, um Marilyn zur Göttin zu machen. Was Marilyn Monroe leuchten ließ, war ein


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112 | 113 Feuer, das sie zugleich versengte. Für den Fotografen Cecil ­Beaton war sie »so spektakulär wie der silbrige Funkenregen eines Vulkanausbruchs«. Aber Marilyn wusste: Auch diese Funken werden zu Asche. Das Feuer in Marilyn überstrahlte die Nacht in ihr. Sie sprühte Leben aus Todessehnsucht. Sie strahlte, um ihre dunkle Seele zu beleuchten. Es war wahrhaftig ihr Lebenslicht. Und das drohte dauernd zu erlöschen im Regen der Zweifel. Auf einer Party, vier Jahre vor ihrem Ende, sah ihr Freund Norman Rosten sie auf einer Fensterbank sitzen, ein Glas in der Hand. »Von hier nach unten, das geht ganz schnell. Wen interessiert das schon, wenn ich mich runterstürze?« Ihm schreibt sie in demselben Jahr einen Brief – auf der Schreibmaschine –, auf den sie oben eine ertrinkende Strichfrau ­gekritzelt hat, die nach Hilfe schreit. »Wir nähern uns dem Kap ohne Hoffnung«, schreibt sie darin. Und als PS: »Liebe mich um ­meiner gelben Haare willen. Ich hätte dies mit der Hand ­geschrieben, aber sie zittert.« Sie hat aus dem Abgrund in sich nie ein Geheimnis gemacht, sie hat ihre selbstzerstörerischen Neigungen weder vor sich selber noch vor anderen verborgen. Über ihren Filmpartner Montgomery Clift sagte sie: »Er ist der einzige Mensch, den ich kenne, der in schlimmerer Verfassung ist als ich.« Marilyn Monroe hielt nur eines am Leben: der Wille, andere von ihrer Lebenslust zu überzeugen. Und sich selber auch. Und es hielt sie nur eines zusammen: der Wille, ihr inneres und äußeres Chaos zu beherrschen. Dass es in ihr aussah wie in ihrer Wohnung oder ihrem Kofferraum, das wussten die Freunde alle: ein heilloses Durcheinander von Kleidern, Schmuck, Schminke, Büchern und Lockenwicklern.


MARILYN Angst Marilyn Monroe

A ngst vor neuem Rollentext wenn ich ihn mir nun nicht merken kann wenn ich nun Fehler mache man wird mich schlecht finden oder auslachen, verhöhnen, sagen, ich kann nichts. Frauen wirkten streng und kritisch – unfreundlich und insgesamt kalt Angst, Regisseur wird mich schlecht finden. Erinnert an die Zeit, als ich rein gar nichts konnte. dann Versuch, mich aufzubauen, denn ich habe auch manches richtig gemacht und sogar gut und phasenweise hervorragend, aber das Schlechte ist schwerer zu tragen und keine Zuversicht fühlen deprimiert wütend


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STEFAN EICHBERG



JUDITHRAAB LILLY RAAB JUDITH LILLY


LUCAS JANSON




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DIE FLEDERMAUS

DIE FLEDERMAUS OPERETTE VON JOHANN STRAUSS GASTSPIEL THEATER FREIBURG PREMIERE 01. DEZEMBER 2018 GROSSES HAUS

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MUSIKALISCHE LEITUNG GERHARD MARKSON REGIE BEATE BARON BÜHNE MICHEL SCHALTENBRAND KOSTÜME GWENDOLYN JENKINS

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ie gilt als Königin der Operette, ja als Gipfelpunkt der leichten Muse und zählt zu den Werken die­ ser Gattung, die an den bedeutendsten Opernhäu­ sern weltweit gespielt werden, denn »Die Fledermaus« ist ein einzigartiger Walzer- und Melodienreigen mit unsterblichen Klängen. Doch nicht nur der schwelge­ rische musikalische Reichtum sorgt für die Unsterb­ lichkeit dieser Operette, sondern auch die amüsante Geschichte um die »Rache der Fledermaus«.

Dr. Fledermaus – so verspottet man seit einigen Jahren den Notar Dr. Falke. Sein Freund Eisenstein hatte ihn einst nach einem Kostümfest betrunken im Fledermauskostüm durch die Stadt irren lassen und ihn damit dem Gespött der Leute ausgeliefert. Dafür


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sinnt Dr. Falke noch immer auf Vergeltung, und jetzt ist der Tag der Rache da: Eisenstein muss wegen Beamtenbeleidigung ins Ge­ fängnis. Falke holt ihn ab, um ihn angeblich auf dem schweren Gang zu begleiten, überredet Eisenstein aber, sich vor Antritt der Strafe noch mal richtig auf dem Kostümfest des Grafen Orlofsky zu amüsieren. Eisen­ steins Frau Rosa­linde kann es kaum abwarten, dass ihr Mann und ihr Dienstmädchen Adele endlich gehen, denn sie ist mit Alfred, ihrem Gesangslehrer und heim­ lichen Liebhaber zu einem Schäferstündchen verabre­ det. Die traute Zweisamkeit wird aber unterbrochen, als Gefängnisdirektor Frank seinen neuen Insassen abholen will. Da Alfred seine Geliebte nicht kompro­ mittieren will, gibt er sich als Eisenstein aus und geht hinter Gitter. Unterdessen lässt es sich Eisenstein beim Grafen so richtig gut gehen. Er flirtet mit einer unbekannten Schönen, hinter deren Maske er sein Dienstmädchen nicht erkennt, und ist erst recht hingerissen von der ungarischen Gräfin, die eben auf dem Ball ankommt. Nicht ahnend, dass dies seine Frau Rosalinde ist, die den Tipp bekommen hat, dass ihr Mann sich auf dem Ball vergnügt. Als Eisenstein nach dieser wunderbaren


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Nacht voller Rausch und Verführung das Gefäng­ nis aufsucht, verwirrt er den armen Gefängniswär­ ter Frosch, der nicht weiß, ob er so früh am Mor­ gen schon doppelt sieht. Denn der Eisenstein sitzt doch schon in seiner Zelle … Ein toxisches Netz aus Verkleidungen, Maskie­ rungen und zahllosen Verführungen. Der Cham­ pagner, »König aller Weine«, und die nicht enden­ den Walzer führen zur Auflösung aller Grenzen und ­Tabus. Das Kaiserreich liegt darnieder, die Apokalypse steht unmittelbar bevor: Aber wenn man schon unter­ geht, dann wenigstens tanzend, singend und lachend. »Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist ...«

Sekundärliteratur.


DIE FLEDERMAUS Wiener Gegenwartstheater? Marcel Prawy

1873/74 schrieb Johann Strauß in seiner Villa in der Hetzendorfer Straße 18 das größte musikdramatische Meisterwerk der leichten Muse – und er wurde während dieser Zeit oft sehr böse, weil ein Junge im Nachbarhaus die neuen Melodien allabendlich nach dem Gehör nachklimperte. Alles an diesem Text steigerte seine Inspiration zur Höchstform: der Wein, den Alfred und Rosalinde im ersten Akt trinken – der Champagner, der die Ballgesellschaft im zweiten Akt zum Verbrüderungshymnus »Brüderlein und Schwesterlein« vereinigt – und der Slibowitz des besoffenen Gefängnisdieners Frosch im letzten Akt. Adele ist zur Koloratur gewordenes Lachen: im ersten Akt beim Lesen des Einladungsbriefes zum Ball – im zweiten, wenn sie in ihrem berühmten Lied »Mein Herr Marquis« empört leugnet, Eisensteins Stubenmädchen zu sein – im dritten Akt, wenn sie dem Gefängnisdirektor als schauspielerische Talentprobe eine Dame aus Paris vormimt. Auf dem Höhepunkt des zweiten Aktes geht die Liebesfeier mit der Verbrüderung und Verschwesterung der Paare – das hinreißendste »Freude-schöner-Götterfunke«-Ensemble, das Strauß je geschrieben hat – in einen solchen Rausch über, dass die Sprache versagt und nur mehr ein Stammeln im Dreivierteltakt übrigbleibt ... duidu, duidu, Ia Ia, Ia ... Noch in der ersten Niederschrift des Textbuches wurde verlangt, dass man dabei »stets im Takt die Küsse schnalzen hört«. Duidu, duidu, Ia Ia, Ia ... Da ist die Erotik der »Fledermaus« – wie auch in der zauberhaften Stelle kurz vor dem Ende des ersten Aktes, an welcher Alfred und Rosalinde so leidenschaftlich »schmusen«, um sich vor dem Gefängnisdirektor glaubwürdig als Ehepaar auszugeben.


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Plötzlich gelingt es Johann Strauß, dem man so oft vorgeworfen hatte, seine Operetten seien nur ein sinnloses Potpourri aus Tanznummern, eben diese Tanznummern in den Dienst bezaubernder psychologischer Dramaturgie zu stellen. Walzer­und Polkamotive sind nicht mehr um ihrer selbst willen da, sondern schildern die reizvoll zwielichtigen Charaktere dieser heuchelnden Kleinbürger, die alle etwas sein und haben wollen, was ihnen das Schicksal nicht bestimmt hat. Rosalinde langweilt sich an der Seite ihres Gatten und hätte so gerne einen Liebhaber – aber es gelingt ihr nicht. Eisenstein möchte so gerne auf dem Ball bei den leichtlebigen Ballettratten als siegreicher Don Juan ankommen, aber es gelingt ihm nicht. Und das Stubenmädchen Adele möchte so gerne wie ihre Schwester, die eine kleine Tänzerin geblieben ist, zum Theater. Sie wird eine Kammerzofe bleiben. Sicherlich hat es Johann Strauß gereizt, nach den beiden Kostüm­operetten eine Operette im Frack zu schreiben, nach den exotischen Puppen von »Indigo« und den romantischen Schweizern und Italienern im »Carneval« nun Wiener Gegenwartstheater zu machen. Wiener? Das Stück spielt »in einem Badeort nahe einer großen Stadt«. Aber Wiener Operetten spielen bekanntlich in Ungarn, Italien, Polen, ja sogar in China – in Wien fast nie. Es sind Wiener, obwohl man seit der Neuinszenierung des Theaters an der Wien im Jahr 1905 die Operette manchmal in Paris spielen lässt. Und Gegenwartstheater? So etwas ist Offenbach in »Pariser Leben« gelungen. Theater welcher Gegenwart? Am 1. Mai 1873 hatte Franz Joseph im Prater die große Weltausstellung eröffnet, die als Symbol


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der wirtschaftlichen Stärke der Donaumonarchie gedacht war. Aber am 9. Mai kam der Schwarze Freitag, an dem alles zusammenbrach. Banken und Industrieunternehmungen »verkrachten«; Vermögen, die vor jedem Ansturm gefeit schienen, zerrannen in nichts; schwindelhafte Firmengründungen platzten, und aus Millionären wurden über Nacht Bettler. Es gab eine Unzahl von Selbstmorden und kaum eine Wiener Familie, in der der Börsenkrach nicht seine Spuren hinterließ. Das war bittere Realität. Aus den charmanten Nichtstuern der »Fledermaus« wurden schon während der Komposition nostalgieumwobene Märchenfiguren einer nur kurz zurückliegenden guten, alten Zeit, in der man noch sorglos lachen, trinken und lieben konnte. Glücklich ist, wer vergisst ... das bezog ein jeder auf sich selbst.


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DER TOD UND DAS MÄDCHEN TANZSTÜCK VON STEPHAN THOSS MUSIK VON FRANZ SCHUBERT, EZIO BOSSO, PHILIP GLASS UND THOMAS LARCHER GASTSPIEL NATIONALTHEATER MANNHEIM TANZ PREMIERE 23. JANUAR 2019 GROSSES HAUS CHOREOGRAFIE, BÜHNE, KOSTÜME STEPHAN THOSS KOSTÜMMITARBEIT ELENI CHAVA

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s ist eines der meistinterpretierten Sujets in der Kunstgeschichte überhaupt: Der Tod und das Mädchen. »Der Tod einer schönen Frau ist wahrlich das poetischste Thema der Welt«, schrieb Edgar Allan Poe. Das Mädchen steht für Liebe, Schönheit, Frucht­ barkeit, Zukunft. Sein Tod wird als besonders grau­ sam empfunden. Doch auch als tröstlicher Freund, der endlich Ruhe spendet, oder gar als erotischer Ver­ führer begegnet der personifizierte Tod in der Kunst den Mädchen oder jungen Frauen. »Bin Freund, und


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­ omme nicht, zu strafen / Sey guthes Muths! ich bin k nicht wild / Sollst sanft in meinen Armen schlafen«, heißt es in Matthias Claudius Gedicht »Der Tod und das Mädchen« aus dem Jahre 1775. Diesen Achtzeiler vertonte Franz Schubert in einem gleichnamigen Lied für Singstimme und Klavier. 1824 komponierte er sein wunderschönes Streichquartett Nr. 14 in d-Moll »Der Tod und das Mädchen«. Dieses wiederum war für den Choreografen Stephan Thoss, den Tanzintendanten des Mannheimer Natio­nal­theaters, Inspiration zu sei­ nem gleichnamigen abendfüllenden Tanzstück. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines Mädchens vom Kind zur jungen Frau, das in der Geborgenheit seiner Familie heranwächst und sich in seinem Be­ mühen, sich abzunabeln und der gleichzeitigen Sehn­ sucht nach Geborgenheit inmitten der ambivalenten Gefühlswelten der Pubertät befindet. Es ist fasziniert von einem älteren Jungen und seiner Gang, stürzt sich hinein in die rauschhafte erste Liebe und in den Sog unterschiedlichster Verlockungen, die es nicht mehr beherrscht und die es in den Grenzbereich zwischen Leben und Tod treibt. In der Gefahr von den Freunden allein gelassen, steht der Tod der jungen Schönen zur Seite: verführerisch, unerbittlich, zärtlich.


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Mit Stephan Thoss verbindet das Theater Heil­ bronn schon seit vielen Jahren eine enge Zu­ sammenarbeit. Wie schon seine Wiesbadener Compagnie formt er nun auch seine jungen, cha­ rismatischen Tänzerinnen und Tänzer in Mann­ heim zu einem erstklassigen Ensemble, das bra­ vourös das anspruchsvolle Bewegungsvokabular ihres Chefchoreografen umsetzt. In Mannheim hatte »Der Tod und das Mädchen« im November 2017 seine von Kritikern wie Publikum gleicher­ maßen gefeierte Premiere. Nun also wieder ein großes Handlungsballett von Stephan Thoss in Heilbronn.

Sekundärliteratur.


DER TOD UND DAS MÄDCHEN Faszinierende Wirkung Ina Brütting

E s ist die Ambivalenz von Zärtlichkeit und Grausamkeit, die dem Sujet »Der Tod und das Mädchen« seine faszinierende Wirkung verleiht. Dabei ist das Bild des Todes an der Seite einer jungen Frau nur eine von vielen möglichen Darstellungen, das Phänomen menschlicher Sterblichkeit in der Kunst zu thematisieren. In frühen Totentanzabbildungen etwa gesellt sich der Tod zu den Menschen und tanzt mit ihnen. Nicht nur werden hier Personen aller Stände gemeinsam präsentiert und so die Gleichheit aller vor dem Tod zum Ausdruck gebracht, sondern dem tanzenden Tod wird auch eine ihm fremde Vitalität verliehen. Später entfernen sich die Interpretationen von der Darstellung einer Gruppe und rücken das Schicksal des Individuums in den Vordergrund, wobei die Kombination von ›Knochenmann‹ und unschuldigem Mädchen den wohl schärfsten Kontrast erzeugt. Bilder Munchs oder Dalís, Gedichte von Goethe und Claudius sowie das Kunstlied und Streichquartett Schuberts belegen die aus diesem ungleichen Paar erfahrene Inspiration. Stephan Thoss’ Interpretation konzentriert sich ebenfalls auf ein einzelnes Schicksal und erzählt die Geschichte eines Mädchens. Doch verzichtet Thoss in seinem Tanzstück darauf, die Gegensätzlichkeit von Tod und Mädchen auszureizen. Vielmehr steht der Gedanke im Mittelpunkt, wie nah sich Leben und Tod sein können, dass sie einander bedingen und gemeinsam den Rhythmus des Lebens verantworten. Um die Spannung der Gegensätzlichkeit, die der Thematik als solcher bereits innewohnt, auch auf musikalischer Ebene zu reflektieren, verbindet Thoss’ Konzept die Musik Schuberts mit


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Arbeiten dreier zeitgenössischer Komponisten. Neben den beiden Sätzen des d-Moll Streichquartetts werden noch weitere Kompositionen Schuberts verwendet, und so ist vor allem der erste Teil von dessen kammermusikalischen Werken geprägt, die dazu dienen, die Familie und den sie später überschattenden Tod zu charakterisieren. Für die Sehnsüchte des Mädchens, dessen Begegnung mit dem Jungen und die Erlebnisse im Kreise der Jugendlichen bilden Kompositionen Ezio Bossos die ideale Atmosphäre, während Werke von Thomas Larcher und Philip Glass der Sphäre der Schwebe und Erinnerung kontrastreiche Klangfarben verleihen. Der letzte Ton gehört erneut Schubert, wenn das Stück mit eben jenem Erlösung verheißenden Satz des d-Moll Quartetts ausklingt und das Mädchen sanft in die Arme des Todes sinkt.


DER TOD UND DAS MÄDCHEN Der Tod und das Mädchen Matthias Claudius

Das Mädchen Vorüber! Ach, vorüber! Geh wilder Knochenmann! Ich bin noch jung, geh, Lieber! Und rühr mich nicht an. Der Tod Gieb Deine Hand, du schön und zart Gebild! Bin Freund, und komme nicht, zu strafen, Sey gutes Muths! Ich bin nicht wild, Sollst sanft in meinen Armen schlafen!


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DIE ADDAMS FAMILY

DIE ADDAMS FAMILY MUSICAL VON ANDREW LIPPA, MARSHALL BRICKMAN UND RICK ELICE BASIEREND AUF FIGUREN VON CHARLES ADDAMS GASTSPIEL THEATER FÜR NIEDERSACHSEN PREMIERE 01. FEBRUAR 2019 GROSSES HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG ANDREAS UNSICKER REGIE APRIL HAILER CHOREOGRAFIE ANNIKA DICKEL AUSSTATTUNG ESTHER BÄTSCHMANN

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ednesday liebt Lucas, und ihre Mutter ist dage­ gen. Das wäre eine ganz normale Familienge­ schichte, wenn die Addams eine ganz normale Familie wären … Doch die Sippschaft, die da in einer verfallenen Villa mitten im New Yorker Central Park residiert, ist – milde gesagt – exzentrisch. Als Oberhäupter der Familie gel­ ten die ebenso elegante, wie unheimlich untot wirken­ de Morticia und ihr in ewiger Liebe ergebener Gatte,


DIE ADDAMS FAMILY

der heißblütige Gomez. Neben den beiden Sprösslin­ gen Wednesday und Pugsley gibt es da noch den ver­ rückten Onkel Fester, den monströsen Butler Lurch, die hexenhafte Großmutter und das für alle Lebensla­ gen brauchbare »eiskalte Händchen«. Nun droht allerdings Ungemach: Wednesday, selbst­ ernannte Prinzessin der Finsternis, hat sich verliebt. Und ihr Auserwählter Lucas stammt leider aus einer schrecklich normalen Familie. Wednesday vertraut sich ihrem Vater an und beschwört ihn, der gestren­ gen Mutter nichts davon zu sagen. Ein Geheimnis vor Morticia? Für Gomez unmöglich! Die Situation droht zu eskalieren, als die Familie von Lucas ihren Antritts­ besuch bei den Addams’ macht, um die zukünftige Schwiegertochter kennenzulernen. Und so nehmen die Dinge beim gemeinsamen Dinner ihren chaotischgruseligen Verlauf. Es erklingt die berühmte Melodie mit dem Finger­ schnippen, der Vorhang geht auf und das Wiedersehen mit der skurrilen, bizarren »Addams Family« kann be­ ginnen! Andrew Lippa, den das Heilbronner Publikum schon als Komponisten von »The Wild Party« und »Big Fish« kennen gelernt hat, macht aus der gleichnami­


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gen Cartoon- und Fernsehserie der 1960er und den Kinoerfolgen der 1990er Jahre eine rasante, umwerfende Grusel-Musical-Komödie, die seit der Uraufführung 2009 in Chicago die internationalen Bühnen erobert. Mit »Die Addams Family« gastiert zum ersten Mal die einzige professionelle Repertoire-MusicalCompany Deutschlands, das TfN – Theater für Niedersachsen, in Heilbronn. Als ­Regisseurin konnte die bekannte Schauspielerin und ­ Regisseurin April Hailer (Schmetterlinge im Bauch, April-Hailer-Show, Die Aubergers) gewonnen werden.

Sekundärliteratur.


DIE ADDAMS FAMILY »Und so begann es …« Marshall Brickman

E ine mondlose Nacht. Vor dem Fenster das Geraschel toter Blätter, ein plötzliches Flattern von Fledermäusen auf der Flucht. Vom Moor her das schwermütige Heulen eines riesigen Hundes. Ein beharrliches Klopfen an der Tür. Wer kann in dieser schwärzesten aller Nächte Einlass begehren? Ein Wahnsinniger, entsprungen aus der Anstalt für kriminelle Geisteskranke? Der verkommene Farmer vom Ende der Straße, von dem es heißt, er vollziehe Unaussprechliches an seinen Schafen? Ich werfe einen Blick aus dem Fenster. Eine hagere Gestalt steht umhüllt von Nebel und winkt mir zu. Ich ziehe den Riegel zurück. Ein paar Augen, so tief und schwarz wie das Innere der Hölle, bohren sich in meine Seele. Und dann begreife ich: Es ist der Tod, der einen uralten Schuldschein einfordert. Die Gestalt streckt mir ein zerknülltes Stück Papier entgegen. »Ich hab sie!«, kichert sie. »Die Rechte für die Original Charles Addams Zeichnungen!« Mein Blut gefriert, mein Gehirn rast, der Horror. Nicht der Tod, nicht ein Wahnsinniger – nein, die gefürchtetste aller Kreaturen. Ein Produzent! »Was willst du von mir?«, frage ich, während sich meine Finger um den Schürhaken verkrampfen. »Ein Musical«, kichert er und reibt sich die Hände. »Aber … aber … warum ich?«, stammle ich. »Ich bin ein braver Staatsbürger. Ich zahle meine Steuern. Ich spende für Wohltätigkeitsorganisationen. Ich will niemandem etwas Böses.« »Ich biete dir die Chance deines Lebens«, sagt er. »Schlaflose Nächte, Zähneknirschen und Panik, endlose Frustration und keine Garantie!« »In anderen Worten: Alles wie immer.« »Bingo, Süßer«, sagt er und beißt das Ende einer riesigen Zigarre ab. »Du bist schon in der Hölle. Da kannst du auch ein bisschen was tippen. Du und dein Freund.« Und so begann es – »Die Addams Family – das Musical«.


142 | 143 Die bizarre Freak-Familie des Charles Addams

Premiere

DIE ADDAMS FAMILY

Christian Haderer und Wolfgang Bachschwöll

D ie »Addams Family« ist wie eine feine Zigarre. Warum? Keine Ahnung, aber irgendwer hat das einmal gesagt. Möglicherweise sogar Gomez Addams selbst, der wie Groucho Marx, Edward G. Robinson und Inspektor Columbo passionierter Zigarrenraucher war. Zweifellos war die »Addams Family« die netteste Fernsehfamilie der 60er Jahre. Nicht nur, weil Gomez und Morticia des Öfteren an einer türkischen Wasserpfeife zu ­nuckeln pflegten – bis heute weiß kein Mensch, was sie da überhaupt geraucht haben, aber es waren ja schließlich die 60er Jahre –, sondern vor allem deshalb, weil sich die beiden abgöttisch liebten. Im Gegensatz zu den meisten anderen FernsehEhepaaren fiel zwischen Gomez und Morticia in keiner der 64 Episoden jemals ein lautes Wort. Hier handelte es sich um echte, wahre, große Liebe, um Romantik feurigster Sorte, wie man sie im Fernsehen nur selten zu sehen bekam. Diese Gewissheit verdanken wir dem amerikanischen Zeichner und Illustrator Charles Addams. »Er ist ein Elixier, gebraut aus der Essenz von Edgar Allan Poe, Aubrey Beardsley, Dorothy Parker und Alfred Hitchcock«, beschrieb ihn einmal Sarah Booth Conroy in der »Washington Post«. Charles Addams war ein lustiger, netter, kleiner Mann, der seine gemeinen, feinen, kleinen Cartoons im »Playboy« und im »New Yorker« veröffentlichte und dessen äußere Erscheinung an eine Mischung aus Walter Matthau und Lyndon B. Johnson erinnerte. Eine erste Version der »Addams Family« publizierte er bereits 1937. In dem Cartoon sah man zum ersten Mal Morticia und Lurch (damals noch ohne Namen). Kurioserweise hatte Charles Addams dem mächtigen Butler damals noch einen Vollbart ­


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ins ­kantige Gesicht gemalt. Bis Charles Addams’ bizarre FreakFamilie auf größeres Publikumsinteresse stieß, sollten allerdings noch 23 Jahre vergehen. Regelmäßig erschienen die seltsamen Nachtschattengewächse erst ab 1960 unter dem Titel »An Addams House« in »The New Yorker«. Als dem amerikanischen Sender ABC 1964 Informationen zugespielt wurden, die besagten, dass der damalige Marktführer CBS eine »Monster-Sitcom« plane, musste eine Wunderwaffe her, und die hieß »The Addams Family«. Die erste Folge lief am 18. September 1964 um 20.30 Uhr auf NBC. Als Charles ­Addams, der damals noch keinen Agenten hatte, die Verträge mit dem gerissenen Produzenten David Levy abschloss, wurde er mit 1000 Dollar pro Woche plus prozentualer Gewinnbeteiligung am Merchandising seiner Figuren abgespeist. Zusätzlich verpflichtete sich der übervorteilte Zeichner, seinen Figuren Namen zu geben (in den Cartoons waren seine Geschöpfe stets namenlos). Innerhalb einer Woche entschied er sich für ­Morticia, Gomez, Wednesday, Pugsley, Lurch und Fester. ­William Shawn, dem Herausgeber von »The New Yorker«, war die Fernseharbeit seines Star-Cartoonisten seltsamerweise ein Dorn im Auge. Snob, der er war, ließ er mit der Fernsehpremiere die erfolgreiche Cartoonreihe in seiner Zeitung sterben. Dank des genialen Produzenten und Drehbuchautors Nat Perrin, der schon für die Marx-Brothers irrwitzigste Dialoge schrieb, und dank einer exzellenten Besetzung war das Aus für die Comic Strips jedoch leicht zu verkraften.


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RIGOLETTO

RIGOLETTO OPER VON GIUSEPPE VERDI GASTSPIEL THEATER HEIDELBERG PREMIERE 14. FEBRUAR 2019 GROSSES HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG DIETGER HOLM REGIE, BÜHNE UND KOSTÜME ALEXANDRA SZEMERÉDY UND MAGDOLNA PARDITKA IN ITALIENISCHER SPRACHE MIT DEUTSCHEN ÜBERTITELN

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igoletto, der Hofnarr des Herzogs von Mantua, muss wegen seiner äußerlichen Missgestalt viel Ausgrenzung ertragen. Er rächt sich dafür mit Spott, dem niemand entgeht. Die Höflinge fürch­ ten und hassen den Narren wegen seines Zynis­ mus. Erst recht, weil er im Grunde das Sagen am Hofe hat, denn der Herzog führt viel lieber ein aus­ schweifendes Leben. Kein schönes Mädchen ist vor ihm sicher. Er nimmt sie sich, wenn es sein muss, auch mit Gewalt. Gerade hat er die Tochter des Gra­ fen Monterone entehrt. Als Monterone den Herzog


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­ ffentlich zur Rechenschaft ziehen will, verhöhnt ihn ö Rigoletto und wird dafür gemeinsam mit dem Herzog vom Grafen verflucht. Niemand ahnt, dass sich hinter Rigolettos bösem Sar­ kasmus eine große Sorge verbirgt. Er hat eine Tochter, Gilda, die erst seit kurzem bei ihm lebt und die er in seinem Haus versteckt, um sie vor den buhlerischen Machenschaften am Hofe zu schützen. Nach dem Tod der Mutter wuchs sie zunächst in einem Kloster auf, bis sie ihr Vater, der sie auf erdrückende Weise liebt, zu sich holte. Er erlaubt ihr nur den Gang zur Kirche in Begleitung ihrer Amme. Und er ahnt nicht, dass sie sich dort in einen charmanten Mann verliebt hat, eben jenen Herzog von Mantua, der sich ihr gegenüber als Student ausgibt. Die Höflinge, die so oft den Hohn des Hofnarren er­ tragen mussten, spionieren sein Haus aus, um sich an ihm zu rächen. Sie halten die junge Frau für Rigolettos Geliebte, wollen sie entführen und dem Herzog auslie­ fern. Ohne es zu wissen wird Rigoletto sogar zu deren Handlanger. Als er erkennen muss, dass auch Gilda ihre Unschuld an den Herzog verloren hat, heuert er den Auftragsmörder Sparafucile an, um dem triebhaften Herrscher endlich das Handwerk zu legen. Sparafuciles


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schöne Schwester soll ihn verführen. ­Rigoletto will seiner Tochter vor Augen führen, dass sie ihr Herz an einen Unwürdigen verloren hat. Doch die blin­ de Liebe seiner Tochter zu diesem Mann ist größer, als ihr Zorn über dessen Verrat. Das führt sie zu einem Entschluss mit fatalen Folgen … Es war ein kühnes Sujet, das Giuseppe Verdi sich für seine Oper, die ein Auftragswerk für das ­Teatro F ­ enice in Venedig war, ausgesucht hat. Das Libretto von Francesco Maria Piave basiert auf Victor Hugos Dra­ ma »Der König amüsiert sich«, das nach seiner Urauf­ führung 1832 in Paris sofort verboten wurde und erst 50 Jahre später wieder aufgeführt werden d ­ urfte. »Ri­ goletto«, uraufgeführt 1851 in Venedig, gilt als e­ rstes Meister­­ werk Giuseppe Verdis und begründete des­ sen Weltruhm. Seit 167 Jahren gehört es zum festen ­Repertoire an den Opernhäusern der Welt.

Sekundärliteratur.


RIGOLETTO Aufbruch in den Realismus Egon Voss

»R igoletto« gilt allgemein als Verdis erstes Meisterwerk. Dass er mit dieser Oper seinen Weltruhm begründete, steht außer Zweifel. Der Fortschritt gegenüber den vorangegangenen Werken besteht vor allem in der außerordentlichen Flexibilität, mit der die musikalischen Mittel gehandhabt werden, und zwar sowohl im Großen der Relation zwischen Form und Dramaturgie als auch im Kleinen des Verhältnisses zwischen Rezitativ und Arioso. »Rigoletto« zählt zur sogenannten »intimen« Phase von Verdis Schaffen. Die Charakterisierung scheint glücklich gewählt; denn wie das Fehlen aller Hauptund Staatsaktionen und die Dominanz der Duettszenen zeigen, geht es nahezu ausschließlich um unmittelbar zwischenmenschliche Beziehungen, die primär von den Charakteren der beteiligten Personen bestimmt werden. Die besondere Bedeutung von »Rigoletto« liegt in der Umwertung und Neubelichtung der Tradition der italienischen romantischen Oper, an die das Werk äußerlich anknüpft. Das Neue besteht im Einbruch des Realismus oder gar Naturalismus in die Romantik. Dass das Wahre nicht automatisch auch das Schöne ist, war zwar 1850 keine neue Erkenntnis mehr, es aber in die Form einer italienischen Oper zu bringen, in eine Form also, zu deren Basis und Selbstverständnis die Popularität gehört, war neu, wenn nicht revolutionär. »Rigoletto« zielt bewusst auf Popularität und konfrontiert das Publikum zugleich mit der Realität des Hässlichen. Die Oper wurde nach ihrer erfolgreichen Uraufführung am 11. März 1851 umgehend zu einem Welterfolg: Bis 1861 ging sie über die Bühne von rund 250 Opernhäusern.


150 | 151 Ein Paradies für das Auge, eine Hölle für das Herz!

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William Weaver

D ie Operngeschichte Italiens im 19. Jahrhundert ist weitgehend eine Geschichte der Zensur, der Bespitzelung der Kunst aus Angst vor der Kunst. Denn sie unterstützte die oppositionelle Bewegung, die die Einheit Italiens von unten verwirklichen wollte. Der junge Verdi hatte in den aufbegehrenden 1840er Jahren die schwierige Rolle des »Maestro delle rivolutione italiana« übernommen. ­Seine heroischen Freiheitsopern wie »Nabucco« (1842) und ­»Ernani« (1844) trafen den Nerv der aufgebrachten Bevölkerung, nutzten das Theater zur Verständigung über fortschritt­liche politische Z ­ iele und unterstützten die Ideen der Autonomie und staatlichen Einheit des Landes. Doch durch die misslungene Revolution 1848 trat Italien in eine längere Periode politischer Resignation. Traurig resümierte Verdi: »Die Situation in unserem Land ist trostlos. Italien ist nur noch ein großes schönes Gefängnis … Ein Paradies für das Auge, eine Hölle für das Herz!« Verdi suchte nach neuen, subtileren Stoffen, und so durchfuhr es ihn wie ein Blitz, als er bei der Durchsicht verschiedener Sujets auf das Drama Victor Hugos »Le Roi s’amuse« stieß. Schon einmal, knapp zehn Jahre vorher, hatte Verdi dieses Stück als Opernstoff erwogen. Damals hatte er sich für ein anderes Drama Hugos, für »Ernani« entschieden. Nun aber, im April 1850, schwärmte er brieflich: »Es ist der größte Stoff und vielleicht auch das größte Drama der modernen Zeit und es enthält eine Figur, die eine der größten Schöpfungen ist, derer sich das ­Theater aller Länder und aller Zeiten rühmen darf.«


RIGOLETTO Nichts als lachen müssen! Victor Hugo

O! Die Natur hat mich sehr bös gemacht, und mehr die Menschen noch. Ich ward so feig und grausam. O! Die Wut, ein Narr zu sein, ein Krüppel! Immer der Gedanke, im Schlafen und im Wachen! Wenn ein Traum mit holder Täuschung mich umwoben, wieder auf die Gewissheit fallen: Du bist Narr des Königs! Nichts als lachen wollen, können und müssen! O der Gipfel ist’s der Schande und auch des Elends. Ha! O Gott! Wenn ich in trüber Laune die Leiden eines missgeschaff ’nen Körpers erdulden muss, von Ekel angefüllet ob meiner Missgestalt, voll Neid auf Schönheit und Kraft; umringt von einem Glanz, der mich noch finst’rer macht; wenn ich die Seele einen Augenblick besänft’gen will, die bitter in mir weinet, dann naht mein Herr und sagt mir gähnend: »Narr! Mach mich doch lachen!« O Schmerz! Heißt das auch Leben, wenn man Galle zum Weine mischt, in dem ein Andrer sich berauschet; wenn man jeden Keim des Guten in sich erstickt, den Geist, der denken will, mit dem Geklingel einer Narrenschelle betäuben muss, und jeden Tag als wie ein böser Genius bei Festgelagen erscheinen soll, die ihm ein Spott nur scheinen, aus Langeweile fremdes Glück zerstören, und am Verderben Andrer sich zu freuen, und gegen alles, wo der Zufall ihn hinstellen mag, den Bodensatz des Hasses, der nicht veraltet, in sich trägt, und alles verbergen muss im spöttischen Gelächter? Ha! Unglückseliger! Doch hier, was kümmert das alles mich? Ich bin ein andrer Mensch, sobald ich diese Schwelle überschritten. Nur hier vergesse ich für Augenblicke die Welt, aus der ich komme. Nichts von außen bring’ ich mit mir hier herein. Der Greis hat mich verflucht! Warum kommt der Gedanke wieder, so oft ich ihn verbannt?


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FRANK LIENERT-MONDANELLI



ANJO CZERNICH


ANJA BOTHE




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DAS LAND DES LÄCHELNS

DAS LAND DES LÄCHELNS OPERETTE VON FRANZ LEHÁR GASTSPIEL PFALZTHEATER KAISERSLAUTERN PREMIERE 28. MÄRZ 2019 GROSSES HAUS

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MUSIKALISCHE LEITUNG ANTON LEGKII REGIE CUSCH JUNG BÜHNE THOMAS DÖRFLER KOSTÜME SVEN BINDSEIL CHOREOGRAFIE JANET CALVERT

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ien 1912. Man feiert den Sieg von Lisa, der Tochter des Grafen Lichtenfels, bei einem Reit­ turnier. Die verwöhnte und umschwärmte Lisa verliebt sich im Verlauf der Feier in den chinesischen Prinzen Sou-Chong, der als Gesandter seines Heimatlandes in Wien seinen Dienst tut. Sie ist beeindruckt von seiner verhaltenen Leidenschaft und seiner exotischen Aura und begleitet Sou-Chong gegen die ausdrücklichen Warnungen ihrer Familie nach China. Dort muss Lisa jedoch feststellen, dass ihr Sou-Chongs Liebe allein nicht über die Fremdheit der Kultur hinweghilft. Als der Prinz nach Landessitte vier Mandschumädchen


DAS LAND DES LÄCHELNS

heiraten soll, b ­ egreift Lisa, dass sie sich niemals in Chi­ na zu Hause fühlen wird. Schweren Herzens kehrt sie wieder in ihre Heimat zurück. Sou-Chong leidet. Doch zeigt er es nie, sondern verbirgt seine Gefühle stets hin­ ter einem Lächeln, so wie es in seinem Land üblich ist: »Immer nur lächeln und immer vergnügt, immer zu­ frieden, wie’s immer sich fügt, lächeln trotz Weh und tausend Schmerzen. Doch wie’s da drin aussieht, geht niemand was an …« In den 1920er Jahren, zur Entstehungszeit der Ope­ rette, gab es in Wien tatsächlich einige Beziehungen zwischen Wienerinnen und chinesischen Diplomaten, die stets für großes Aufsehen sorgten. Dass zwei junge Menschen aus verschiedenen Kulturen sich ineinander verlieben, deren unterschiedliche Traditionen und Sit­ ten beider Zuneigung auf einen harten Prüfstand stel­ len, ist heute genauso ein Thema wie damals. Franz Lehár hat dieses damals brisante politische The­ ma mit leichter Hand in einen Operettenhit verwandelt. Er formuliert seinen Anspruch an die Musikgattung, deren unbestrittener Meister er ist, folgendermaßen: »Gewiss, in einer Operette soll gelacht werden. Aber in einer Operette sollen auch einige tief greifende Mo­


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mente, einige wahrhaft empfundene Herzenstöne, echte Anteilnahme an einem Menschenschicksal bei jedem Zuhörer zu irgendeinem kleinen Erleb­ nis führen, das er mit sich nach Hause trägt.« »Das Land des Lächelns« ist neben »Der lustigen Witwe« Franz Lehárs berühmteste Operette. Von Anfang an war das »Land des Lächelns« ein bei­ spielloser Welterfolg. Die Uraufführung 1929 am Berliner Metropol-Theater wurde enthusiastisch gefeiert. Viele Stücke aus dem »Land des Lächelns« wie »Dein ist mein ganzes Herz« und »Immer nur lä­ cheln« sind Ohrwürmer. Und noch heute behauptet sich die Operette im Repertoire vieler Opernhäuser.

Sekundärliteratur.


DAS LAND DES LÄCHELNS Neue Geographie und neue Soziologie Bernard Grun

M it Lehár hatte die Operette, »das ungereimteste Ding der Welt«, nach einer Periode von Verflachung und Verplattung wieder Sinn und Reim bekommen. Anderen Sinn und anderen Reim. Es war nicht mehr die Operette der sechziger, siebziger oder achtziger Jahre, die in Offenbachs überlegenem Witz, im lebenslustigen Alt-Wiener Ton der Strauß, Millöcker und Suppé oder in Sullivans graziöser Eleganz ihre großen Wirkungen erzielte. Das Märchen machte dem Gegenwartston Platz. An die Stelle der Dame Rosalinde war Hanna Glawari, das Weib, getreten, an die Stelle des Bonvivants Eisenstein Danilo, der Herr! Libido herrschte, wo damals Verliebtheit; Psychologie, wo Einfalt war. Aus der Prinzessin von Trapezunt wurde die Dollarprinzessin, aus dem Zigeunerbaron der Zigeunerprimas, aus Wiener Blut Künstlerblut und aus dem Lustigen Krieg die Lustige Witwe. Die neue Operette brachte eine neue Geographie und eine neue Soziologie mit sich. Der römische Karneval wurde zum Münchener Fasching; Izzet Paschas Harem zu Achmed Beys Palast in Stambul, die BettelstudentZitadelle zum Schloss des Zarewitsch und das Mikado-Japan zu Sou-Chongs Land des Lächelns. Aus der ­Chambre separée zogen die Pärchen in freundliche Gasthausgärten, aus Töchtererziehungsheimen in kanadische Blockhütten, aus königlichen Residenzen in die Fifth Avenue­-Häuser der Millionäre. Die Operette lebte, sie sprach zum Publikum ihrer Zeit, und das Publikum schloss sie begeistert in sein Herz.


164 | 165 Wider die Kritik an der Operette

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Franz Lehár

D ass wir gefallen, nimmt man uns übel, Und wirft uns oft in einen Kübel Mit Dilettanten der seichten Musik – Gern bräche so mancher uns das Genick. Uns aber schreckt nicht die krit’sche Meduse, Wir opfern weiter der heiteren Muse, Es gehn unsere Weisen von Mund zu Mund, Wir sind ja doch mit dem Volk in Bund. Und wenn diese Weisen auch lachen und scherzen, Wir singen sie doch aus unserem Herzen, Und wirklich Empfundenes kann eben wandern Aus einem Herzen zum Herzen des andern. Gar manchen macht es auch nervös, Da unsere Werke zu – »seriös«; Natürlich bezieht sich das allemal Auf die allzu große Serienzahl Und was den »Niedergang« anbelangt, Vor dem der geneigten Kritik so bangt, In alten Journalen ist’s nachzuschlagen: Die Phrase stammt schon aus Offenbachs Tagen. Es hat die Kritik – scheint’s – als Vermächtnis, Für derlei Dinge ein kurzes Gedächtnis. Was einstmals ich furchtbar verrissen fand, Wird überall »klassisch« heut’ genannt. Vielleicht wird die Ehre auch mir widerfahren – Ich kann ja noch warten bei meinen Jahren. Doch nichts für ungut! Kritik ist frei – Noch freier das Musizieren,


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Das Publikum geht ja doch seinen Weg Und will die Kritik kritisieren. Ihr Kritiker, Gnade lasst walten – Und wenn »Operette« solang sich schon hält, So wird sie auch länger noch halten.


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LA FINTA GIARDINIERA

LA FINTA GIARDINIERA (DIE GÄRTNERIN AUS LIEBE) OPER VON WOLFGANG AMADEUS MOZART MUSIKALISCHE LEITUNG CASE SCAGLIONE REGIE AXEL VORNAM BÜHNE TOM MUSCH KOSTÜME CORNELIA KRASKE PREMIERE 09. JUNI 2019 BUGA OPEN AIR KOOPERATION MIT DEM WÜRTTEM­BERGISCHEN KAMMERORCHESTER HEILBRONN UND DER STAATLICHEN HOCHSCHULE FÜR MUSIK STUTTGART

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nlässlich der Bundesgartenschau inszeniert das Theater Heilbronn gemeinsam mit dem Würt­ tembergischen Kammerorchester und mit jungen Sän­ gerinnen und Sängern der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart eine Oper, die, bunt wie ein Blu­ menstrauß, das blühende Leben und die zarten Trie­ be der jungen Liebe feiert: »Die Gärtnerin aus Liebe« von Wolfgang Amadeus Mozart. Nach »Così fan tutte« und »Orlando« ist das die dritte Kooperation dieser drei Partner, aber die erste Zusammenarbeit für ein


LA FINTA GIARDINIERA

Werk unter freiem Himmel. Denn was liegt näher, als für eine Oper, die eine Gärtnerin als Titelheldin hat, den größten und spannendsten Garten des Jahres als Ambiente zu nutzen? Die Gärtnerin ist eigentlich eine verkleidete Adelige: Die Marchesa Violante führt eine leidenschaftliche Be­ ziehung mit dem Grafen Belfiore, in der geliebt, aber auch gestritten wird. Einmal so heftig, dass der Graf seine Geliebte verletzt und überstürzt flieht. Seitdem haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Ein Jahr später erfährt Violante, dass Belfiore auf dem Gut des Don Anchise, Amtsvorsteher von Lagonero, erwartet wird und sieht eine Chance, ihn endlich wiederzuse­ hen. Denn sie kann ihre Liebe zu ihm einfach nicht vergessen. Sie gibt sich als Gärtnerin Sandrina aus und lässt sich bei Don Anchise anstellen. Begleitet wird sie vom Diener Nardo, der behauptet ihr Bruder zu sein. Der Amtsvorsteher, der immer auf Abenteuer mit jun­ gen, schönen Frauen aus ist, verliebt sich auf der Stel­ le in seine neue Gärtnerin. Sehr zum Missfallen von seiner Dienerin Serpetta, die bisher die erste Geige bei ihm gespielt hat. Diese wiederum ist ganz nach dem Geschmack von Nardo, aber Serpetta schenkt ihm kei­ ne Beachtung.


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Graf Belfiore soll im Haus von Don Anchise auf dessen Nichte Arminda, seine zukünftige Braut, treffen. Diese Ehe will wiederum Ramiro, die Ju­ gendliebe von Arminda, verhindern. Doch Armin­ da ist schwer entflammt für ihren neuen Bräu­ tigam. Aber als Graf Belfiore die Gärtnerin des Hauses erblickt, erkennt er sie natürlich sofort … Was dann folgt, ist ein höchst vergnügliches Ver­ wirrspiel um enttäuschte Verlobte, schlagfertige Dienstmädchen und betrogene Betrüger – politi­ sche Ränke und romantische Liebe inklusive. In dem 1775 in München uraufgeführten Werk vereinte der damals erst 19 Jahre alte Wolfgang Amadeus Mozart Buffo-Arien und solche der Opera seria mit grandio­ ser Leichtigkeit und Tiefe. Es ist hinreißend, wie er es bereits in so jungen Jahren verstand, widerstreitende Gefühle, süße Liebe, bittere Verzweiflung oder Sehn­ sucht in Musik zu übersetzen. Schon damals war er ein Meister der Charakterisierung menschlicher Seelen und schuf eine Musik von schwelgerischer Schönheit.

Sekundärliteratur.


LA FINTA GIARDINIERA »Genieflammen zucken da und dort« Stefan Kunze

M ozarts Früh- und Jugendwerke stellen den heutigen Hörer und Betrachter vor nicht geringe Schwierigkeiten. Einerseits ist es kaum vermeidbar, die reifen Werke gleichsam in den frühen zu ahnen, nach »Vorklängen« zu fahnden, diese punktuell hervorzuheben und (im plattesten Fall) bei der Konstatierung vereinzelter motivischer Ähnlichkeiten hier und dort stehenzubleiben. Die fast zwangsläufige Folge ist andererseits, Konvention bzw. Tradition von der schon seit den ersten Kompositionen unüberhörbar waltenden Originalität zu separieren, grob gesprochen, Mozarts Jugendwerke in Konventionelles und unerhört Originales auseinanderfallen zu lassen. Das eigentlich Irritierende ist, dass beide Aspekte gleichermaßen Geltung besitzen und zusammengehört, zusammengedacht ­ werden müssen. Man könnte auch sagen: die Konvention erhält von Anfang an den jugendfrischen Glanz und Zugriff des Originalen, wie umgekehrt, versteht sich, das Einmalige verankert ist in der sehr bald unvergleichlich souveränen Beherrschung des Metiers. (Erst seit dem 19. Jahrhundert fasst man Konvention und Originalität als divergente, unvereinbare Gegebenheiten auf.) Allerdings scheint auch das damalige Publikum das Irritierende, schwer Fassbare und vor allem ganz und gar Ungewohnte jener Konvergenz empfunden zu haben. Und dies wiederum hat wohl mit den inneren Ursachen für das Schicksal der ­Jugendwerke Mozarts in ihrer Zeit zu tun. Nicht wenige Kenner mochten so ratlos gewesen sein wie der Literat, Musiker und Komponist des »Sturm und Drang« Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791), der selbst von der Aufführung der »finta


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giardiniera« berichtete oder einen Gewährsmann berichten ließ: »Auch eine Opera buffa habe ich gehört von dem wunderbaren Genie Mozart. Sie heißt: La finta giardiniera. Genie­flammen zucken da und dort, aber es ist noch nicht das stille, ruhige Altarfeuer, das in Weihrauchwolken gen Himmel steigt. Wenn Mozart nicht eine im Gewächshaus getrie­bene Pflanze ist, so muss er einer der größten Komponisten werden, die jemals gelebt haben.« (Deutsche Chronik, 34. Stück, 27. April 1775, S. 267.) Fürwahr, eine so früh und dezidiert ausgesprochene bemerkenswerte Voraussage!


LA FINTA GIARDINIERA Pastorales Ambiente Wolfgang Hildesheimer

N ach dem »Lucio Silla« kehrte Mozart, zunächst nur als ein Zwischenspiel, zur Buffa zurück: mit der »Finta ­giardiniera«, einem gewaltigen Fortschritt seit der ersten »Finta«; nicht mehr so »semplice« (dt. »schlicht«, Anm. der Redaktion). Sie wurde 1774/75 für München geschrieben und dort am 13. Januar 1775 uraufgeführt. Die Opern des späteren Mozart, vom »ldomeneo« an, vermitteln uns ja immer wieder den Eindruck einer absolut bewussten schöpferischen Potenz: so als habe Mozart sich selbst gefragt, wieviel an Weltläufigkeit, wieviel Gehalt an menschlichem Fühlen, Handeln und Sehnen er in das vorgegebene, und im Verhältnis zu seiner Dimensionalität notwendigerweise dürftige, Textmaterial einbringen könne, wobei das vorgeschriebene äußere Maß immer weniger berücksichtigt wurde. Daher drängt sich uns beim Anhören der frühen Opern die Spekulation auf: wie hätte Mozart diesen oder jenen Text, sofern er ihn nicht überhaupt verworfen hätte, fünf oder zehn Jahre später komponiert? Was hätte er zum Beispiel aus der C-DurArie des Belfiore gemacht, diesem »Andante maestoso« – »Hier vom Osten bis zum Westen« heißt es auf Deutsch, während das italienische »Da scirocco a tramontana« schon durch die Windrichtungen eine andere Dimension aufreißt –, in dem ein satirisch-monumentales Vorfahrenregister ausgepackt wird? Anstatt eine Buffo-Arie zu schreiben, wie es auch andere getan haben, hätte er die gesamten Vorfahren auskomponiert, zu denen auch ein Marc Aurel und Alexander der Große gehören; alle hätten wir sie wiedererkannt, in pompöser Gewandung, mit der ihr dürftiger Nachfahre sie umhüllt hätte; so wiederer-


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kannt zumindest, wie wir die Typen der Damen erkennen, die, freilich zwölf Jahre später, Leporello in seiner RegisterArie vor der armen Donna Elvira ausbreitet. Doch wenn Mozart hier, an seinem späteren Maßstab gemessen, die thematische Skala nicht ausnutzte, so komponierte er an anderer Stelle über sie hinaus. Die Arie des ­Ramiro, »Va pure ad altri in braccio …« (»Wenn auch von dir verlassen«), stößt urplötzlich in eine geheimnisvolle Tiefe; im Stil der Seria komponiert, doch nicht mehr konventionell, sondern gleichzeitig kühn und seltsam geläutert, steht sie in c-Moll – wie überhaupt in dieser Oper der Moll-Anteil um wesentliches größer ist als in den späteren Opern, vor allem wieder in den Accompagnati, deren diese Oper ein einmaliges Kabinettstück bietet, wie Mozart es später niemals wieder komponiert hat: das Adagio der Erkennungs-Szene, »Dove mai son!« (»Wo bin ich wohl?«), die sich »in einem schönen angenehmen Garten« vollzieht. Über den Streichern und Oboen erklingt, Ländliches andeutend, ein Jagdmotiv der Hörner, es entsteht ein pastorales Ambiente; hier hat Mozart, was er selten getan hat, »Natur« komponiert, eine gezähmte Rokoko-Natur – Garten, nicht Wald –, in der das Rezitativ der beiden einander zaghaft Erkennenden (nicht im biblischen Sinn) verschiedene Variationen derselben musikalischen Figur auslöst, die sich schließlich in einem Ritardando »verflüchtigen«; es suggeriert Schlafwandlerisches, einen Sommernachtstraum. So sind die einzelnen Elemente dieser Oper durchaus poly­ valent. Das dritte Finale könnte einem Kirchenwerk angehören,


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»Requiem«-Anklänge erscheinen am Ende. Nicht, dass hier Sakrales beabsichtigt wäre; zwischen einem frohen Gloria und einem Ensemble fröhlicher und in Frieden vereinter Figuren hat Mozart keinen Unterschied gemacht.


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WIR SIND DIE NEUEN KOMÖDIE NACH DEM FILM VON RALF WESTHOFF GASTSPIEL KOMÖDIE AM KURFÜRSTENDAMM BERLIN PREMIERE 11. OKTOBER 2018 KOMÖDIENHAUS REGIE MARTIN WOELFFER AUSSTATTUNG STEPHAN FERNAU MIT CLAUDIA RIESCHEL, WINFRIED GLATZEDER UND ANDEREN

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ie drei Alt-68er Anne, Johannes und Eddi – alle im frühen Rentenalter – beschließen, ihre alte Hippie-WG wieder aufleben zu lassen, und ziehen nach 35 Jahren wieder zusammen. Sie haben in ihrem Berufsleben mehr ideelle als finanzielle Ziele verfolgt. Jetzt als Rentner können sie sich allein die teuren Mie­ ten nicht mehr leisten. Außerdem ist es zu dritt viel lustiger. Sie hören Musik und philosophieren bis tief in die Nacht. Hoch die Gläser, Prost auf die alten Zei­ ten. Höflich stellen sie sich ihren Nachbarn von oben vor – einer Studenten-WG: »Wir sind die Neuen«. Ist


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doch schön mit jungen Leuten im Haus, denken sie. Bis sie das erste Mal in deren Wohnung sind: die ist so ordentlich, als würde jeden Tag eine Putzfrau durch­ wischen, am Schuhregal sind mithilfe von Fotos die Plätze für die Schuhpaare markiert, und auf die Ein­ haltung des Kehrwochenplanes legen die drei auch absoluten Wert. Sie seien Nachbarn, sonst nichts. Ne­ ben »Guten Tag« und »Guten Weg« bräuchten die drei Alten nichts von ihnen zu erwarten. Keine Altenpflege, keine Apothekengänge und keine Nachhilfe am Com­ puter. Denn die Studenten arbeiten an ihrer Karriere. Katharina und Thorsten pauken fürs erste Jura-Staats­ examen – für Katharina ist es schon der letzte Versuch. Barbara studiert Kunstgeschichte und bereitet sich auf ihren Bachelor vor. Kurz, die drei brauchen ihre Ruhe zum Lernen, denn sie wollen danach richtig durchstar­ ten und nicht in so einer »Armen-WG« leben wie Anne, Johannes und Eddi. Sie fühlen sich von den feierwü­ tigen und diskutierfreudigen Alten gestört und rufen diese bei jeder Gelegenheit zur Ruhe. Verkehrte Welt! Wer ist denn hier spießig und angepasst? Gestresste Studenten von heute im Selbstoptimie­ rungswahn treffen auf relaxte Senioren voller Lebens­


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lust – lustig, klug mit Dialogen »wie aus dem Le­ ben gegriffen und dennoch poetisch überhöht« (DIE ZEIT), unprätentiös und mit genauem Wort­ witz. Martin Woelffer hat Ralf Westhoffs Kinohit »Wir sind die Neuen« für die Bühne adaptiert. Die Berliner Komödie am Kurfürstendamm gastiert mit der gefeierten Inszenierung von ­Martin Woelffer mit Claudia Rieschel als Anne und ­ Winfried Glatzeder als Eddie. Außerdem gibt es ein Wieder­ sehen mit dem ehemaligen Heilbron­ ner Ensemble-­Mitglied Luise Schubert, die die Jura-­ Studentin Katharina spielt.

Sekundärliteratur.


WIR SIND DIE NEUEN Die Renaissance der Spiessigkeit Henning Beermann

W arst du mal in Neukölln ein Bier trinken? Und hast du dich mal gefragt, warum dort jede Kneipe wie Omas Wohnzimmer aussieht? Frag dich doch auch mal, warum wir uns in diesem Nachkriegs-Ambiente so wohl fühlen. Die Spießigkeit erlebt in unserer Generation eine grandiose Renaissance. Anstatt uns bis zur Besinnungslosigkeit mit Drogen vollzupumpen und massenweise Alkohol in uns hinein zu schütten, verbringen wir den Abend lieber daheim und lesen einen Karriereberater. Am nächsten Morgen geht es dann in aller Frische auf den Markt, denn am Abend haben wir unsere spießigen Bekannten zum Dinner eingeladen. Selbstverständlich wird die Pasta selbst gemacht und der Wein stammt nicht vom Discounter, sondern aus einem Fachgeschäft. Und wir kennen uns aus mit Wein! Der Forscher und Soziologe Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, der die Generation Y schon lange beobachtet und erforscht, sieht vor allem einen Grund als ausschlaggebend für die zunehmende Spießigkeit: Unsicherheit. Er sagt, unsere Generation sehe sich mit zunehmender Unsicherheit in der Welt, und damit im eigenen Leben konfrontiert. Hinzu kommt die dramatische Inszenierung durch die Medien: der 11. September, der nur knapp verhinderte Kollaps des Weltfinanzsystems, Fukushima, der Terror des IS, Krieg in der Ukraine. All das schürt Angst und suggeriert, dass das totale Chaos erst noch bevorsteht. Es ist also kein Wunder, dass wir uns abwenden von diesem ganzen Wahnsinn. Und uns nach Sicherheit sehnen. Betrachten wir einmal die Lebensläufe unserer Eltern: Nach der Schule ab-


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solvierte man eine Ausbildung oder nahm ein Studium auf. Es folgte der Abschluss, man wurde entweder direkt übernommen oder fand eine gut bezahlte Stelle als Akademiker. Ein Studium war früher mal ein Garant für eine gesicherte Existenz. Wie viele Leute tingeln heute nach Bachelor oder Master durch unbezahlte Praktika? Wird einem dann endlich eine feste Stelle angeboten, ist diese in der Regel auf zwei Jahre befristet. Hatte man früher hingegen den Job erst einmal in der Tasche, konnte man in aller Ruhe ein Haus bauen, eine Familie gründen und jeden Sommer in die Toskana reisen. Über eine bevorstehende Kündigung haben sich die wenigsten Sorgen gemacht. Während das Familienglück also quasi zum Selbstläufer wurde, konnte Vati seelenruhig die Karriereleiter raufsteigen und für Sicherheit sorgen. Die Welt fühlt sich durch die allumfassende Globalisierung größer an. Durch die zunehmende Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche, zieht sich eine uns verunsichernde Transzendenz durch den Alltag. Gleichzeitig entsteht dadurch der Wunsch oder die Suche nach dem Immanenten im Leben. Und hier beginnt das vermeintliche Spießbürgertum. Der n ­ euen Spießigkeit liegt heute ein komplett anderes Fundament zu Grunde, als noch vor dreißig Jahren.


WIR SIND DIE NEUEN Generationenkomödie Jochen Kürten im Gespräch mit Regisseur Ralf Westhoff

W ie würden Sie Ihren Film selbst einordnen? Ist das eine Komödie oder ist das auch eine Tragikomödie über das Altern? Ralf Westhoff: Nee. Das ist für mich eine Komödie! Das macht mir wirklich wahnsinnig Spaß, wenn Menschen im Kino lachen. Das ist auch mein Ehrgeiz. Allerdings muss man sagen: Eine gute Komödie muss auch etwas über das Leben erzählen und darf die wichtigen Themen nicht aussparen.

Bei allen Witzen, Pointen und Kalauern – es ist auch eine Komödie über die unterschiedlichen Generationen mit einer gewissen Tiefe… Ralf Westhoff: Ich habe mich sehr bemüht, dieses Konstrukt –­ ehemalige Studenten, die schon mal zusammengewohnt haben, treffen auf heutige Studenten, die jetzt zusammenwohnen – zu zeigen. Das hat so viel Angriffsfläche geboten: Wie war Jungsein früher? Wie ist Jungsein heute? Sie zeigen ja die Alten und deren Verhältnis zu ihrer Vergangenheit, wie sie damit umgehen. Hat Sie dieser Aspekt auch gereizt? Also auch die Verklärung von Vergangenheit zu zeigen? Ralf Westhoff: Ich kenne diese Generation ja nur von außen, von Geschichten. Ich finde die aber sehr spannend. Das sind ja nicht wirklich die 68er. Dafür sind die zu jung. Das sind eher die, die von den 68ern stark beeinflusst sind. Das ist die Zeit, in der die WG in der breiten Masse angekommen ist. Das war nicht die WG-Avantgarde. Es wurde plötzlich üblich zusammenzuziehen, da hat sich wunderbar eine politische Haltung mit ökonomischen Verhältnissen getroffen. Vielleicht ist das jetzt zu grob zusammengerafft, aber ich glaube, sie waren politischer und es gab eine andere Streitkultur.


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DIE TANZSTUNDE KOMÖDIE VON MARK ST. GERMAIN REGIE FOLKE BRABAND AUSSTATTUNG TOM PRESTING PREMIERE 09. NOVEMBER 2018 KOMÖDIENHAUS

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ines Abends klopft es bei Senga Quinn an der Tür. Ever Montgomery, ein Nachbar, den sie kaum kennt, bittet hartnäckig um Einlass. Eigentlich will Senga, die gerade ziemlich schlechte Laune hat, nie­ manden sehen. »Was wollen Sie«, herrscht sie ihren Nachbarn an. »Eine Tanzstunde!« Senga Quinn fühlt sich verschaukelt, ist doch ihr Bein verletzt und steckt in einer großen Orthese. Außerdem sei sie Tänzerin und keine Tanzlehrerin. Mit ihrem Handicap werde ihr wohl nichts weiter übrigbleiben, als zu unterrich­ ten, da sie so wohl kaum tanzen kann, gibt Ever ihr unverblümt zu verstehen. Eine Frechheit, findet Senga. Sie hält ihn erst recht für schmierig und widerwärtig, als er ihr sagt, dass er ihr für diese eine Tanzstunde


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2153 Dollar zahlen will. Das kann sich doch nur um ein unmoralisches Angebot handeln. Doch Ever meint es ernst. Er muss dringend tanzen lernen, damit er bei »einer sozialen Verpflichtung« ei­ nen guten Eindruck hinterlässt. Eine Stunde würde reichen, denn er brauche nur minimale Schritte zu einem einzigen Lied. Dies dürfe aber kein langsames Lied sein, denn er mag keinen Körperkontakt … Langsam beginnt Senga sich für diesen merkwürdigen Mann zu interessieren, der Professor für Geowissen­ schaften ist, ein umfangreiches Wissen hat, aber nicht in der Lage zu sein scheint, einen einfachen Witz zu verstehen. Er nimmt einfach jeden Satz wörtlich. Als Autist kann er Gefühlsregungen nicht entschlüsseln. Und er zeigt auch keinerlei Empathie angesichts der düsteren Zukunftsaussichten von Senga, die nicht weiß, ob sie jemals wieder als Tänzerin arbeiten kann. Doch genau das lockt sie aus ihrer Einsiedelei hervor, in die sie sich nach ihrem Unfall verkrochen hat. Sie sind ein sehr ungleiches Paar, die leidenschaftliche Tänzerin mit dem gebrochenen Bein und der Profes­ sor, dessen Hirn anders tickt, als das »neurotypischer« Menschen. Es ist ein amüsanter Clash zwischen Emotio


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und Ratio, zwischen Phantasie und Fakten, zwi­ schen Musik und Mathematik, die erst bei genaue­ rem Hinsehen sehr viel miteinander zu tun haben. Der amerikanische Theater- und Filmautor Mark St. Germain hat ein sehr berührendes und un­ terhaltsames Stück über zwei einsame Seelen ge­ schrieben, die sich langsam näherkommen. Wit­ zige Dialoge, eine romantische Geschichte und zwei faszinierende Persönlichkeiten machen »Die Tanzstunde« zunächst in Amerika und jetzt auch in Deutschland so erfolgreich. »Man will, dass es niemals aufhört.« (The Boston Globe)

Sekundärliteratur.


DIE TANZSTUNDE Der Panzer des Ichs Michael Klonovsky

W as sich in der Welt eines Autisten abspielt, ist in unseren Denkschemata kaum nachvollziehbar. Unser Denken unterliegt von Kindesbeinen an einem Entwicklungs- und Anpassungsprozess, den Autisten nicht leisten können. Die Gründe dafür sind bis heute unbekannt. Festhalten lässt sich jedoch zunächst zweierlei: Autismus ist eine nicht vollbrachte Anpassungsleistung und: Autismus ist ein Rückzug. Man kann davon ausgehen, dass Autisten unser normales Leben als unberechenbar und chaotisch empfinden. Von diesem Chaos fühlen sie sich bedroht. Je nach dem Grad ihrer Behinderung sind Autisten unfähig, Wahrnehmungen zu hierarchisieren; ihnen fehlt quasi der Filter, um von außen auf sie wirkende Eindrücke in wesentliche und unwesentliche zu gliedern. Mit geballter Macht stürzt die Außenwelt auf den Autisten ein. Sprache klang für sie »wie ein anstürmender Güterzug«, berichtete beispielsweise eine später sozialisierte amerikanische Autistin rückblickend. Vor diesem Sperrfeuer der Eindrücke vermag sich ein autistisches Kind nur dadurch zu retten, indem es frühzeitig Mechanismen entwickelt, die Außenwelt weitgehend zu ignorieren. »Es ist der äußerste Defätismus, den das autistische Kind in Bezug auf seine Fähigkeit, die Umwelt zu handhaben, an den Tag legt. Statt dass sein Handeln Ergebnisse nach sich zöge, vermag es nur eines: Ergebnisse daran hindern, dass sie stattfinden«, konstatiert der österreichischamerikanische Psychoanalytiker Bruno Bettelheim. Der Rückzug hinter den Panzer des Ichs verbindet sich zwangsläufig mit dem Verlust der Kommunikationsfähigkeit. Das für Kinder elementare Kennenlernen der Umwelt durch Erkunden


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und Spielen ist autistischen Kindern so gut wie unmöglich. Sie erkunden ihre Umwelt extrem langsam und nur innerhalb eines streng begrenzten Kreises. Auf menschlichen Kontakt reagieren sie zumeist überhaupt nicht, Blickkontakten weichen sie aus. Autistische Kinder können das Verhalten ihrer Umgebung nicht interpretieren, weil es für sie keinen Sinn ergibt. Das Erkennen praktischer kausaler Zusammenhänge ist ihnen weitgehend unmöglich. Die Umwelt erscheint deshalb fremd und drohend. Möglichst wenig von ihr zur Kenntnis zu nehmen und in ihr so unauffällig wie möglich zu verharren, scheint das Hauptziel des autistischen Kindes. Die meisten Autisten verspüren eine panische Angst, sobald sich in ihrem Umfeld Veränderungen ereignen, die sie sich nicht erklären können. Als Reaktion auf das von ihnen empfundene Chaos schaffen sich Autisten eine streng ritualisierte Privatwelt. Da sie sehr wohl eine eigenständige Individualität auszubilden vermögen, sind diese Riten vielfach verschieden. Identisch ist nur der Zweck: Es sind innere Sicherheitssysteme – Ordnungsinseln, auf die sie sich bei Bedarf (und der besteht fast permanent) zurückziehen können.


DIE TANZSTUNDE Zu Mark St. Germain Andreas Frane

M it seinem gepflegten weißen Vollbart wirkt er auf Pressefotos soigniert und sympathisch, ein bisschen wie Santa Claus ohne Weihnachten: Substantielles über seine Person scheint der amerikanischen Dramatiker und Drehbuchautor Mark St. Germain allerdings nicht preisgeben zu wollen. Nicht einmal die Verlagsseite oder die gängigen Suchmaschinen des allwissenden Internets verraten sein Geburtsdatum. So viel ist sicher: St. Germain ist seit vielen Jahren der Barrington Stage Company in Pittsfield, Massachusetts, verbunden, an der alle seine Bühnenstücke uraufgeführt wurden und 2012 eine der Bühnen nach ihm benannt wurde. Er schrieb für die TV-Seifen­ oper »Jung und leidenschaftlich« ebenso wie für »Die Cosby Show«, sein Hauptinteresse gilt aber historischen Stoffen und Persönlichkeiten (von Sigmund Freud über Henry Ford und Ernest Hemingway bis zur TV-Sexexpertin Dr. Ruth West­ heimer), die er in seinen Theatertexten sehr plastisch zu neuem Leben erweckt. Dafür wurde er in den USA bereits mit zahlreichen Preisen bedacht. Seinen größten Erfolg hatte St. Germain 2014 mit seinem achten Stück »Dancing Lessons / Die Tanzstunde«, das ihn nun auch international bekannt macht.


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SPIEL’S NOCHMAL, SAM KOMÖDIE VON WOODY ALLEN REGIE JENS KERBEL AUSSTATTUNG GESINE KUHN PREMIERE 12. JANUAR 2019 KOMÖDIENHAUS

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llan Felix verdient seinen Lebensunterhalt als Filmkritiker. Ein Superjob, liebt er doch nichts mehr als im Kino zu sitzen und ganz in die Welt auf der Leinwand einzutauchen. Manchmal kann er kaum zwischen Film und Wirklichkeit unterscheiden. Für seine Frau Nancy ist das aber so langweilig, dass sie ihren Mann nach zwei Jahren verlässt. Sie will Aben­ teuer, reisen und nicht nur in dunklen Kinosälen ho­ cken. Nun ist Allans Katzenjammer groß. Was soll er nur tun? Ausgerechnet jetzt hat sein Psychiater Ur­ laub. Warum kann er nicht so cool sein wie Humphrey Bogart, den er unendliche Male in seinem Lieblings­ film »Casablanca« bewundert hat, mit dem er sich auch an diesem Abend tröstet. Da steht Bogie doch plötzlich leibhaftig vor ihm, und meint, es gäbe kein


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Problem, das man nicht mit einem Bourbon und Soda wieder in Ordnung bringen könnte. Außerdem sei die Welt voller Frauen, soll er sich doch eine neue suchen und auf diesen ganzen Beziehungsquatsch pfeifen. Auch Linda und Dick, seine besten Freunde, wollen ihm aus dem Tal der Tränen heraushelfen und vermit­ teln ihm Treffen mit beziehungswilligen Frauen. Aber Allan ist ganz im Gegensatz zu seinem Filmidol alles andere als ein Womanizer. Nervös, scheu und unsicher wie er ist, glaubt er nicht daran, dass er auf die Damen Eindruck machen kann. Stattdessen versucht er mit falschen Posen und gespielter Lässigkeit zu punkten. Das geht natürlich ziemlich nach hinten los. Erst recht mit seinem imaginären Macho-Coach Humphrey Bogart im Nacken. Wann ist ein Mann ein Mann? Ein liebenswerter Son­ derling, der unverkennbar Züge des Autors trägt, ist nicht nur auf der Suche nach einer neuen Liebe, son­ dern auch nach sich selbst und dem, was angeblich wahre Männlichkeit ausmacht. Woody Allen hat mit »Spiel’s nochmal, Sam« eine intelligente Komödie geschrieben, in der er liebevoll mit der großen Film­ vorlage »Casablanca« spielt. Mit Wortwitz, absurder


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­Situationskomik und purer Romantik hat diese Komödie höchsten Unterhaltungswert. Das The­ aterstück wurde 1969 mit großem Erfolg uraufge­ führt. 1972 machte Woody Allen aus dem Stück ein Drehbuch, das mit ihm selbst in der Hauptrolle und seiner damaligen Lebensgefährtin Diane Ke­ aton verfilmt wurde.

Sekundärliteratur.


SPIEL’S NOCHMAL, SAM »Casablanca« – Der Kult-Film und sein Kult-Lied Hans-Jürgen Finger

»C asablanca« – das sind Ingrid Bergman, Humphrey Bogart und das Lied »As time goes by«. Die Liebesgeschichte in den Wirren des Zweiten Weltkriegs erlebte am 26. November 1942 – vor 75 Jahren – ihre Uraufführung. Die Musik zu dem Film schrieb Max Steiner – allerdings mit einer Ausnahme: »As time goes by«. Im Original stammte der Song aus der Feder von Hermann Hupfeld. Der arbeitete in den 1920er und 1930er Jahren ziemlich erfolglos als Komponist und Bühnenautor am New Yorker Broadway. Obwohl »As time goes by« nie komplett im Film zu hören war – mal spielte Wilson es nur am Klavier oder sang einen kurzen Auszug daraus – wurde es zum Leitmotiv des ganzen Films. Dabei wollte der Soundtrack-Komponist Max Steiner ursprünglich das Lied gegen ein eigenes ersetzen. Allerdings war es nicht möglich, die Szenen mit Ingrid Bergman, in denen das Lied vorkam, neu zu drehen – sie war nicht verfügbar. So arrangierte sich Steiner mit dieser Tatsache und maß »As time goes by« die Bedeutung zu, wie es Murray Burnett in seiner Vorlage vorgesehen hatte. Mit dem Film trat auch »As time goes by« den Siegeszug um die Welt an. Nicht nur in »Casablanca« spielte es eine Rolle. Später begegnete man dem Lied nochmals, wie 1972 in ­Woody Allens Komödie »Spiel’s nochmal, Sam« oder 1993 in dem Kassenschlager »Schlaflos in Seattle« mit Meg Ryan und Tom Hanks in den Hauptrollen. Es gibt wohl auf der ganzen Welt keine Pianobar, in welcher diese Melodie nicht erklingt.


200 | 201 Unser persönliches Paralleluniversum

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Heiko Ernst

T agträume sind die meistunterschätzte geistige Aktivität. Sie spiegeln wider, was wir eigentlich vom Leben erhoffen und erwarten. Sie rühren an unsere tiefsten Wünsche und Sehnsüchte. Wenn wir tagträumen, nähern wir uns dem Glutkern unseres Selbst. Mehr noch als die nächtlichen Träume sind die Träume mit offenen Augen ein Königsweg zu dem, was uns im Innersten zusammenhält. Und im Grunde meinen wir diese Aufenthalte in der Innenwelt, wenn wir sagen, dass wir so selten »zu uns selbst kommen«. Es geht eben nicht um Freizeit, Hobbys, Wellness oder Geselligkeit, sondern um einen Besuch in unserem Innersten: in der Parallelwelt der Reflexionen, Bilder, Erinnerungen, Vorstellungen, Wünsche. Wir sind ganz bei uns, wenn wir tagträumen und phantasieren. Nachdem der Tagtraum lange Zeit auch für die Wissenschaft eine eher banale Randerscheinung war, haben nun Psychologen, Neurowissenschaftler, Therapeuten und Künstler vieles über diese geistige Aktivität herausgefunden. Sie haben sie vom Verdacht der Realitätsverweigerung oder der bloßen Langeweilebewältigung befreit. Tagträume sind nicht das Reservat von realitätsuntüch­ tigen Romantikern, Phantasten oder Losern. Wir wissen heute, wie ungeheuer wichtig diese Ausflüge in die Innenwelt für die Persönlichkeitsentwicklung und die geistige Gesundheit sind. Tagträume stellen beispielsweise eine äußerst wirksame Form des Gefühlsmanagements dar. Weil sie uns innerlich beruhigen, trösten oder erfreuen können, wenn die Außenwelt uns ärgert, kränkt oder langweilt, sorgen sie für eine emotionale Balance – und ersparen uns das oftmals riskante Ausagieren von Ge-


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fühlen und Impulsen in der Realität. Wir regulieren mithilfe der Phantasien unsere emotionale Temperatur. Wir sollten uns das Recht und die Zeit zum Tagträumen nehmen, denn es ist alles andere als Zeitverschwendung oder Müßiggang. Wir brauchen die Rückzugsmöglichkeiten in die Innenwelt heute mehr denn je. Denn alles, was uns als Person ausmacht, wird mehr und mehr von der Außenwelt, von der sogenannten Realität aufgebraucht. Zwei mächtige Trends ziehen uns in eine immer stärkere Externalisierung des Lebens: Zum einen wird unsere Aufmerksamkeit durch Medien und Ablenkungsindustrie immer mehr absorbiert, zum anderen breitet sich der Körper-, Fassaden- und Eindruckskult mächtig aus. Die Vielfalt der inneren Verarbeitungsprozesse, das Sinnieren, Reflektieren und Phantasieren, wird ersetzt durch eine permanente Oberflächen- und Außenorientierung. Der außengeleitete Mensch ist in ständige soziale Vergleiche und Statuskämpfe verwickelt, er richtet sein Leben an vorgegebenen Erfolgs- und Glücksmaßstäben aus, und er erschöpft sich in der Jagd nach Anerkennung und neuen Reizen. Der Tagtraum ist das Gegenprogramm zu dieser Veräußerung. Er ist die erste Verteidigungslinie unserer Innenwelt. Wir brauchen dieses Paralleluniversum, um unser Selbst zu bewahren.


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spiel’s nochmal, sam; seite 197–203



HANNES RITTIG



STELLA GORITZKI


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DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE

DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE KOMÖDIE VON EUGÈNE LABICHE REGIE MARC BECKER AUSSTATTUNG SANDRA MÜNCHOW PREMIERE 09. MÄRZ 2019 KOMÖDIENHAUS

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onsieur Leglumé hat am Vorabend Kopf­ schmerzen vorgetäuscht und sich angeblich früh in sein Schlafzimmer zurückgezogen. In Wirk­ lichkeit war er auf einem Ehemaligentreffen seiner Schule und hat es da ordentlich krachen lassen. Jetzt wacht er zu Hause auf – mit einem heftigen Kater und großen Erinnerungslücken. Wie ist er nur in sein Bett gekommen? Und warum hat er seine Hose noch an? Und vor allem, wer schnarcht da neben ihm wie ein Bär? Hat er etwa jemanden abgeschleppt? Das darf seine Frau Norine auf keinen Fall erfahren! Er ist erst recht erschrocken, als er sieht, wer sich da in seinen Laken wälzt. Es ist Mistingue, sein früherer Mitschüler, den er schon damals nicht leiden konnte. Ein Streber.


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»Ich war ab dem Heilbutt sternhagelvoll«, sagt Mis­ tingue. »Mich hat’s erst beim Salat erwischt«, gesteht Leglumé. Merkwürdig sind auch die Obstkerne in den Hosentaschen beider Herren, das blonde Haarteil auf dem Fußboden, die völlig verdreckten Schuhe und die von Kohlenstaub geschwärzten Hände. Was war nur los in der Nacht? Wo haben sie sich herumgetrieben? Beim späten Kater-Frühstück vergeht ihnen schlagar­ tig der Appetit. In der Zeitung steht nämlich, dass in der Rue de Lourcine die Leiche einer jungen Kohlen­ trägerin gefunden wurde. Man nimmt an, dass es zwei Täter waren, die im Zustand der Trunkenheit gehan­ delt haben müssen, denn sie haben am Tatort einen Regenschirm und ein Taschentuch vergessen. Genau diese Utensilien vermissen Leglumé und Mistingue nach ihrer nächtlichen Sauftour. Haben sie etwa das Kohlenmädchen auf dem Gewissen? Die Polizei, heißt es, sei den Mördern schon auf der Spur. Labiche hat sich in seinen zahlreichen Komödien fast ausschließlich dem Studium des Bourgeois, des Phi­ listers gewidmet. In seinen 175 Stücken dreht es sich vor allem um Ausrutscher und Verfehlungen des nach außen hin braven Bürgers, in dessen Innerem sich Ab­


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gründe auftun. In der Kriminalkomödie »Die Affä­ re Rue de Lourcine«, die 1875 in Paris uraufgeführt wurde, führt er nicht nur die beiden Biedermänner Leglumé und Mistingue aufs Glatteis und schuf damit zwei Paraderollen für Erzkomödianten. Auch das Publikum wird gehörig an der Nase he­ rumgeführt und kommt doch nicht umhin, sich zu fragen: Welche dunklen Triebe lauern im bra­ ven Bürger, wenn er im Rausch die Herrschaft über seine Vernunft verliert?

Sekundärliteratur.


DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Ein Spötter, weiter nichts Emile Zola

W ir lachen noch heute über die Komödien Molières, wenn auch zuweilen mit zusammengebissenen Zähnen, mit Unbehagen über die Abgründe, die wir in seinen Komödien unter der Oberfläche vermuten. Labiche kommt dagegen als Biedermann, berührt die menschlichen Probleme nur leicht, aber mit einer Phantasie, die über alles zu lachen versteht. Wenn die Wahrheit zu traurig ist, lässt er sie einen Bocksprung machen, und dieser Sprung ist dann unwiderstehlich. Im Grunde will er gar nicht wissen, ob es Schmutz oder Verbrechen gibt; er findet vor allem, dass es viel zu lachen gibt. Und die Menschen werden bei ihm zu äußerst komischen Marionetten. Mit anderen Worten: er ist weder ein Moralist noch Philosoph. Er ist ein Spötter, weiter nichts ... Das Eigentümliche an Labiche ist, dass er die Anteilnahme am Menschen so weit zu reduzieren versteht, dass man die menschlichen Laster nur noch als einfache komische Abweichung von der Norm sieht. Seine Figuren sind meist Puppen, die er über Abgründen tanzen lässt, um sich dann über ihre Grimassen zu amüsieren. Labiche zeichnet sich dadurch aus, dass er noch die unangenehmste Realität ins Phantastische treibt. Seine Komik besteht aus den grausamen Wahrheiten des Lebens, die verzerrt, aber ohne Bitterkeit dargestellt werden mit dem ausdrücklichen Vorsatz, dabei an der Oberfläche der Dinge zu bleiben. Nichts ist empfindlicher als diese Klaviatur: ein zu kräftig angeschlagener Ton, schon ist das Publikum verärgert.


214 | 215 Über das Kleinbürgertum

Premiere

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Maxim Gorki

D as Kleinbürgertum ist – der seelische Cha­rak­ ter­zug der Repräsentanten der herrschenden Klassen der Gegenwart. Die Grundzüge des Kleinbürgertums sind – ein krüppelhaft entwickeltes Gefühl des Eigentums­ rechtes, ein stets hochgespanntes Verlangen nach innerer und äußerer Ruhe, eine dunkle Angst vor allem, was auf irgend eine Weise diese Ruhe verscheuchen könnte, und ein hartnäckiges Streben, sich so rasch als möglich alles erklären zu können, was das gewöhnliche Gleichgewicht der Seele ins Schwanken bringt und die gewohnten Ansichten über das Leben und die Menschen stört. Diese Erklärungen gibt sich der Kleinbürger indessen nicht zu dem Zwecke, um das Neue und Unbekannte zu begreifen, sondern bloß um sich selbst und seine passive Rolle im Kampfe um’s Dasein zu rechtfertigen. Das ekelerregende Gefühl des Eigentumsrechtes bei einer Gesellschaft, die auf der Knechtung der Menschen aufgebaut ist, kann vielleicht dadurch erklärt werden, dass das einzelne Individuum bloß im Gelde eine gewisse Möglichkeit zu sehen scheint, um sich frei und stark zu fühlen, da bloß das Geld das Individuum manchmal vor der Willkür des allmächtigen Ungeheuers – Staat genannt – beschützen kann.


DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Eine Dosis Labiche Hippolyte Parigot

E s gibt zwei Heilmittel gegen die Verdauungsstörungen, an denen das Ende dieses Jahrhunderts krankt: VichyQuellwasser und Labiche. Vichy-Wasser hat nicht immer Erfolg – Labiche tut sofort seine Wirkung. Ihr, die Ihr abmagert, an Appetitlosigkeit und Schlafstörungen leidet, die Ihr in der schmerzhaften Anstrengung, Euer Innenleben zu analysieren, die sanfte Muskelspannung des Lachens vergessen habt (dies ist das schwerwiegendste Symp­ tom ­Eurer Krankheit), oh Ihr, die Ihr an der Literatur und am Leben verzweifelt, hochgeschätzte Denker, hört mich an: Probiert einmal Labiche; zuerst nur ein Viertel Glas bei stärkerer Dosierung sträubt sich der zu plötzlich angeregte Magen), eine Stunde nach dem Essen, zum Anfang die »Lourcine« oder »Montaudoin«, dann steigert die Dosis und schluckt tapfer den »Florentinerhut« oder »Das Sparschwein« – selbst bei fünf Akten ist das ganz leicht – und die Nerven werden sich entspannen, die Heiterkeit wird sich wieder einstellen, und die Vorstellungskraft, die Phantasie wird bald die allgemeine Verzweiflung verjagen, der Mund öffnet sich bereits, die Lippen ziehen sich in die Länge und bilden in den Mundwinkeln kleine Fältchen, die Lungen weiten sich, die Verdauung kommt in Bewegung und die Lebensfreude kehrt ins Herz zurück, in Wellen, zwischen den Erschütterungen des heilenden Lachens.


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UNSERE FRAUEN

UNSERE FRAUEN KOMÖDIE VON ERIC ASSOUS REGIE MARCUS EVERDING AUSSTATTUNG CLAUDIA WEINHART PREMIERE 10. MAI 2019 KOMÖDIENHAUS

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aul, Max und Simon sind seit 35 Jahren befreun­ det und treffen sich regelmäßig zum Kartenspie­ len. An diesem Abend sind sie in der Wohnung von Max verabredet, denn der hat gerade unfreiwillig sturmfrei. Seine Frau Magali ist nach einem Krach ausgezogen. Max atmet erst einmal auf, denn für Magali ist alles ein Grund zum Streiten. Aus dem Nichts kann sie ein großes Drama machen, klagt er. Seinem Freund Paul, Vater von drei Kindern, ist Zoff in der Ehe völlig fremd. Mit seiner Frau Karine ist alles gut, obwohl man nicht sagen kann, dass sie vor Glück platzen. Er regt sich fast nie auf, sie auch nicht, alles ist friedlich, aber auch ein bisschen eingeschlafen. Im Gegensatz zu Magali, die


UNSERE FRAUEN

Max immer, wenn er allein weggeht, eine Eifersuchts­ szene macht, ist Karine froh, wenn Paul ausgeht. Dann kann sie wenigstens früh ins Bett, das ist ihr ganzes Glück. Naja! Aber wo bleibt nur Simon? Der ist doch sonst immer überpünktlich. Wahrscheinlich hatte er wieder Stress mit Estelle, dieser Nervensäge, glaubt Max. Eine ganze Stunde ist er schon zu spät. Endlich taucht Simon auf – völlig verstört. Der Grund seiner Verspätung ist unge­ heuerlich. Er habe seine Frau umgebracht, berichtet er seinen verdatterten Freunden. Sie hätten sich gestrit­ ten, sie habe ihn geohrfeigt, er sei ausgetickt und dann ist es passiert. Max und Paul sind fassungslos. Ausgerechnet Simon. Sie wollen, dass er zur Polizei geht, würden ihn auch unterstützen und aussagen, was für ein Biest Estelle gewesen sei. Aber Simon möchte etwas ganz anderes. Die beiden sollen ihm ein falsches Alibi geben. Das könne man von Freunden doch wohl erwarten. Eric Assous ist ein Spezialist der raffinierten Bezie­ hungskomödie. Am Theater Heilbronn war von ihm schon »Achterbahn« mit Robert Atzorn zu sehen. Ganz in der Tradition der intelligenten französischen Kon­


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versationskomödie, die allerhand Überraschungen bereithält, geht es auch hier um das Thema, was Be­ ziehungen gelingen lässt oder eben nicht. Obwohl hier drei Männer auf der Bühne stehen, sind ihre besseren Hälften doch allgegenwärtig. Mit »Unsere Frauen«, das im Jahre 2013 in Paris uraufgeführt wurde und inzwischen auch in Deutschland eine Erfolgsgeschichte schreibt, ist dem erfolgreichen TV- und Theaterautor Assous ein raffinierter Mix aus Krimi und Pointen-Komödie gelungen.

Sekundärliteratur.


UNSERE FRAUEN Gesetze der Freundschaf t Sarah Zimmermann

S prachen Philosophen einst von Freunden, waren häufig nur Männer gemeint. So posaunte Friedrich Nietzsche 1884: »Noch ist das Weib nicht der Freundschaft fähig.« Die Sozialpsychologin Beverly Fehr von der kanadischen University of Winnipeg untersucht seit den 1990er Jahren, wie Freundschaften entstehen und wie sie sich entwickeln. Einige Regeln hielt das Gros der Probanden unabhängig vom Geschlecht für besonders wichtig, zum Beispiel, dem anderen Persönliches anvertrauen und sich auf ihn verlassen zu können. Ob man nun Liebeskummer hat, einen Todesfall beklagt oder seinen Job verliert, ein guter Kamerad wird einem bereitwillig den Rücken stärken. Freundschaft heißt aber auch, Privatsphäre und Freiräume zu akzeptieren. Mit fortschreitendem Alter ändere sich daran nicht viel. Männer legen besonderen Wert darauf, mit Freunden scherzen und sich gegenseitig auf die Schippe nehmen zu können. Ist einem Freund ein Fauxpas unterlaufen, greifen die meisten von uns offenbar zu einer wenig Erfolg versprechenden Strategie: Sie weichen dem Problem und gerne auch einander aus. »Die Forschung zeigt, dass Konfliktvermeidung die verbreitetste Reaktion ist«, berichtet ­Beverly Fehr. Dabei führe eine offene, konstruktive Aussprache am ehesten zu einer schnellen und befriedigenden Lösung. Gelingt es den Gefährten, einen Konflikt beizulegen, so gründet die Versöhnung in jedem dritten Fall darauf, dass die Beteiligten ihr Verhalten ändern, zum Beispiel mehr Zeit miteinander verbringen oder dem anderen mehr Raum lassen. Fast ebenso oft kommt es zu einem klärenden Gespräch mit Entschuldigungen und Versicherungen. Rund jeder Fünfte greift zur großen


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Geste. Man plant eine gemeinsame Versöhnungsaktivität, die den Willen demonstriert, weiter an der Freundschaft festzuhalten. Solche Anstrengungen unternehmen wir aus gutem Grund. Freunde erfüllen viele menschliche Bedürfnisse: Sie dienen uns als seelische und praktische Stütze, bestätigen unseren Wert und vermitteln das Gefühl von Zugehörigkeit. Noch dazu, das haben zahlreiche Studien gezeigt, halten Freunde gesund, senken das Risiko für Bluthochdruck und Depressionen und verlängern sogar das Leben. Das liegt offenbar daran, dass sie als Puffer fungieren: Die Anwesenheit von Freunden dämpft die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Gute Freunde sind in Stress und Alltagstrubel oft die rettende Insel. Schon der Gedanke an sie kann dazu führen, dass uns ein Berg weniger steil vorkommt. Kein Wunder, dass Freunde geradezu als Glücksboten gelten. Der Philosoph Francis Bacon brauchte 1625 nur einen Satz, um die Macht der Freundschaft zu Papier zu bringen: »Sie verdoppelt die Freude und halbiert das Leid.«


UNSERE FRAUEN Warum Dispute eine Partnerschaf t beleben, aber auch belasten können

I st es nicht ein Zeichen von feurigem Temperament und großer Liebe, wenn mich mein Partner so schnell aus der Haut fahren lässt, oder ist es einfach nur nervtötend und egoistisch, aus jedem Problem einen riesigen Aufstand zu machen? Die Antwort liegt – wie so oft bei Partnerschafts­ fragen – irgend­wo dazwischen. Denn natürlich beweisen unsere Wut und Aggression, dass wir große Gefühle in uns tragen. Nur, dass diese mit Liebe und Leidenschaft für unseren Partner gleichzusetzen sind, stimmt leider nicht immer. Denn entscheidend ist: Worum geht es in dem Streit eigentlich? Will man wirklich einen Konflikt lösen, sollte man kein übertriebenes Drama veranstalten, sondern über konkrete Probleme r­eden, zugewandt bleiben, zuhören. Knallende Türen, Porzellangegen-die-Wand-­Attacken und Kreischanfälle sind da wenig hilfreich. Wenn beide Partner ähnliche Temperamente haben, kann das durchaus gut gehen. Schädlich für die Beziehung wird es, wenn ein Harmonie-Mensch mit einem Streithahn zusammen ist. Denn zerschlagenes Porzellan behält immer einige ­Risse. Ein unberechtigter Streit hinterlässt Narben und das ungute Gefühl, dass jederzeit wieder ein neues Drama ausbrechen könnte. Kurz zusammengefasst könnte man auch sagen: Ein reinigendes Gewitter schadet keiner Beziehung, sondern nutzt ihr. Doch wenn nach dem Gewitter schon der nächste Tor­nado folgt und die Vorhersage immer nur Sturm und Hagel ankündigt, dann sucht sich der Partner vielleicht irgendwann ein ­ruhigeres Örtchen …


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WIR SIND MAL KURZ WEG EINE MIDLIFE-CRISIS-REVUE VON TILMANN VON BLOMBERG UND BÄRBEL ARENZ GASTSPIEL KAMMERTHEATER KARLSRUHE PREMIERE 18. JULI 2019 KOMÖDIENHAUS

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REGIE EVA BRUNNER MUSIKALISCHE LEITUNG ANNEDORE HACKER CHOREOGRAFIE PATRICK NITSCHKE AUSSTATTUNG FLORIAN ANGERER

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er Jakobsweg. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr, äh … Dies sind die Abenteuer von vier vorsorgeuntersuchungsberechtigten Männern, die wo­ chenlang unterwegs sind, um einen irgendwie gearte­ ten Sinn in ihrer Existenz zu finden. Viele Lichtjahre von Logik, Rationalität und ihrem Fernsehsessel ent­ fernt, dringen sie in Galaxien vor, die nie zuvor eine Frau gesehen hat. Männer in der Midlife-Crisis! Mitten in der Pampa, unter einer alleswissenden Ma­ rienstatue, haben sie aber leider Weg, Orientierung und Nerven verloren: Der depressive Gymnasiallehrer


WIR SIND MAL KURZ WEG

Helmut, der schon mal Stimmen hört, wo keine sind. Joe, sowohl von der verflossenen Exfrau als auch von der bindungswilligen Geliebten genervter Bauunter­ nehmer. Der Obstverkäufer Haluk, von seinem Schwa­ ger und Arbeitgeber unterdrückt. Und Sven, der sich als Lebenskünstler und Weltreisender mit seinen zar­ ten 35 Jahren so überhaupt nicht den Anderen zugehö­ rig fühlt, bis ein überraschender Handy-Anruf ihn mit den Folgen vergangener (Misse-)Taten konfrontiert. Diese vier Prachtexemplare der männlichen Spezies, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sind gezwungen, eine Nacht gemeinsam im Nirgendwo zu verbringen. Und kaum sind Revierverhalten und Hackordnungsge­ rangel geklärt, beginnen die Männer, die unbekannten Wesen, die sich nie öffnen, ihre Ängste, Träume und Wasserflaschen zu teilen. Ob ihnen das mal munter, mal verzagt angestimmte Liedgut – von »Im Frühtau zu Berge« bis »I Will Survive« – hilft, aus ihrer in jeder Hinsicht festgefahrenen Situation herauszukommen? Nach »Heiße Zeiten« und »Höchste Zeit« ist »Wir sind mal kurz weg« der nächste Streich von Autor und Schauspieler Tilmann von Blomberg in der Erfor­ schung menschlicher Gefühlswelten aus der Mitte des


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Lebens. Diesmal wird die männliche Midlife-Krise zur Zielscheibe einer frechen Revue, in der bekann­ te Melodien mit neu dazu erdichteten Liedtexten männliche Problemzonen vom Haarausfall bis zur Prostata aufs Korn nehmen. Mit »Wir sind mal kurz weg« gastiert im Komödienhaus zum ersten Mal das Kammertheater Karlsruhe, dessen Inten­ dant Ingmar Otto in der Spielzeit 2016/17 mit gro­ ßem Erfolg »Das Geheimnis der Irma Vep« bei uns auf die Bühne brachte.

Sekundärliteratur.


WIR SIND MAL KURZ WEG Männer in der Midlife-Crisis – es geht auch anders Alexandra Bülow

S ich einen Sportwagen zulegen, jungen Frauen hinterhergucken und im Fitnessstudio eine Schippe drauflegen, um den Körper in ein jugendliches Outfit zu zwängen – so sieht das Klischee eines Mannes in der Midlife-Crisis aus. Zum Glück gebärdet sich nicht jeder Mann, der in einer Midlife-Crisis steckt, auf diese Weise. »Eine Midlife-Crisis ist kein obligatorisches Schicksal und trifft nicht jeden«, erklärt Riad Romanos vom Männergesundheitszentrum in Berlin. Wissenschaftlich, darauf weist der psychologische Psychotherapeut Rolf Merkle in Mannheim hin, ist die Midlife-Crisis nicht nachgewiesen. Aber sie trifft viele – die einen mehr, die anderen weniger. Diese Krise tritt meist zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auf, wobei auch nicht jeder das Gefühl hat, in einer handfesten Krise zu stecken. Professor Peter Walschburger von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie nennt es eher einen Umbruch. »Die menschliche Entwicklung ist eine Abfolge von Entwicklungsphasen, in denen es um Umbrüche geht«, erklärt er. In der Mitte des Lebens sinkt die Lebenszufriedenheit bei Menschen, wie Studien zeigen. »Man hat bestimmte berufliche, familiäre und finanzielle Ziele erreicht, und es scheint, als könne es nicht besser werden«, so Merkle. Nun kann der Eindruck aufkommen, dass es von jetzt an bergab geht. Tatsächlich gibt es laut Romanos ein Klimakterium virile, eine Art männlicher Wechseljahre. »Dessen Ursache ist eindeutig organisch, der Testosteronspiegel fällt ab«, sagt der Mediziner. Folgen können Schwächegefühl, Reizbarkeit, innere Unruhe, Potenzstörungen oder Schweißausbrüche sein. Hier sollte ein Arzt abklären, ob dies mit dem verminder-


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tem Hormonspiegel zu tun hat oder andere Ursachen hat. Dann sollte entsprechend behandelt werden. Nicht mehr 20 zu sein, das hat für die meisten Menschen etwas Entspannendes: Man muss sich nicht mehr ständig beweisen und wird gelassener. »Du bist nicht mehr 20« ist eine Feststellung, die aber auch ernüchtern kann – manches hat man nicht erreicht, was man sich vorgenommen hatte. »Und es dämmert einem, dass man es vielleicht auch nicht mehr erreichen wird«, sagt Walschburger. Mit 20 ist das Ende des Lebens – hoffentlich – noch weit weg, mit 50 nicht mehr ganz. Dies wird einem oft bewusst. Denn: »Die Eltern werden pflegebedürftig oder sterben«, so Merkle. Die Beziehung läuft, das Prickeln aber ist weg. Im Job mag der Erfolg da sein – aber was soll noch kommen? Oder der Erfolg ist nicht da – kann man noch etwas erreichen? Hat man das Leben ausgekostet oder sollte man noch einmal richtig Gas geben? Solche Fragen können den Mann umtreiben. Nun gibt es die Möglichkeit, im Sportwagen den jungen Dingern hinterherzujagen, um sich und anderen zu signalisieren, dass man noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Viel helfen wird dieses Verhalten nicht. Besser ist es, sich auf das einzulassen, was einen umtreibt. Was will ich? Was ist mir wichtig? Walschburger empfiehlt, eine Liste aufzustellen mit dem, was einem guttut, was man erreicht hat – und was man verändern möchte und kann. »Immer mal wieder Bilanz zu ziehen und sich zu fragen, wo man steht und wo man hinwill, hilft, sich über seine Bedürfnisse und Lebensziele klar zu werden«, erklärt Merkle.


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Und das gilt übrigens nicht nur für eine Midlife-Crisis, sondern für viele Umbrüche im Leben. Um etwas zu verändern, muss nicht die große Revolution ausbrechen, oft kann schon mit kleinen Schritten ein neuer Weg eingeschlagen werden. »Man kann schauen, ob man am Arbeitsplatz neue Aufgaben finden oder ob man sich spezialisieren kann«, schlägt Merkle vor. Auch ein Ehrenamt kann frischen Wind und Sinn bringen. Wer immer schon ein bestimmtes Hobby im Blick hatte, legt damit los und lernt etwas Neues. »Entscheidend ist, dass man sich nicht in der Misere einrichtet und ängstlich verharrt, sondern überlegt, was man anpacken kann«, sagt Walschburger. Die Gefahr ist, wie Merkle ergänzt, dass man alles, was man bisher erreicht hat, infrage stellt und radikale Veränderungen vornimmt, die einem hinterher leidtun. Die Midlife-Crisis gibt einem Mann laut Merkle die Chance, zu erkennen, was im Leben wirklich wichtig, was unwichtig ist und neue Prioritäten zu setzen. Auch Romanus ermutigt dazu, sich der Unzufriedenheit zu stellen: »Eine überstandene Midlife-Crisis kann oft zur Stärkung des eigenen Bewusstseins und der Willenskraft beitragen.« Optimismus ist angebracht, sagt Walschburger, denn ab 60 steigt die Lebenszufriedenheit Studien zufolge wieder deutlich an. Ist man noch einigermaßen gesund, verbessert sich das seelische Wohlbefinden und die Zufriedenheit. Das Leben ist also doch noch lange nicht vorbei, sondern geht erst richtig los ...


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SASCHA KIRSCHBERGER



OLIVER FIRIT


JANA FRANKE



NILS BRÜCK NILS BRÜCK





vorwort der Leiterin des Jungen Theaters Forever young Wir alle wollen jung sein. Experimentierfreude, Neugier, Intensität werden der Jugend zugesprochen. Das Junge Theater soll davon zeugen. Kinder und Jugendliche wollen im Theater ihre Themen verhandelt sehen – anspruchsvoll, mitreißend, mitfühlend und klug. Die BOXX lädt in dieser Spielzeit mit fünf Premieren und fünf Wiederaufnahmen jede Altersgruppe zu aufregenden Theatererlebnissen ein. Die Allerkleinsten ab 2 Jahren können bei »Klopf Klopf« mit ­allen ­Sinnen die Welt entdecken. Kinder ab 4 Jahren machen sich im »Traumfresserchen« mit dem König von Schlummerland auf die Reise, um etwas gegen Alpträume zu unternehmen. Ab 6 Jahren jagen sie schon mit »Emil« den Dieb quer durch Berlin. In die Geheimnisse von »Patricks Trick« werden sie ab 9 Jahren eingeweiht. »Der Junge mit dem längsten Schatten« spielt sich mit seinen tragikomischen Versuchen, »cool« zu sein in die Herzen der Kinder ab 10. Die Kinder ab 12 Jahren setzen sich bei »Netboy« mit dem Thema Mobbing auseinander. In »Die Farm der Tiere« lernen die jungen Erwachsenen ab 13 Jahren einen Klassiker der Weltliteratur und die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenleben kennen. Sogar die verstörende Märchengeschichte, einen Klassiker der Romantik von E.T.A. Hoffmann, »Der goldne Topf« können wir in einer ­eigenen Fassung für Jugendliche ab 14 Jahren auf die BOXXBühne bringen. Wer kennt es nicht, das Gefühl der Zerrissenheit zwischen den eigenen verführerischen Träumen und den Ansprüchen der alltäglichen Realität? Die Suche nach der ­eigenen Identität ist für Jugendliche ab 15 Jahren, so auch für die beiden beiden Mädchen Nini und Jameelah, eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Liebe, Familie, Abschiebung, Freundschaft, Sommer-


244 | 245 ferien, Entjungferung, dann unerwartet ein Mord. Ist, um sich all dem zu stellen, das Süffeln von »Tigermilch« schon mal ein Anfang? »Das kunstseidene Mädchen« schließlich entführt die Jugendlichen in das Berlin der 1930er Jahre. Gesellschaftliche Unruhe und Rücksichtslosigkeit in der pulsierenden Metropole zwangen Mädchen wie Doris, die vom Glanz träumen, immer wieder zum Kampf um die eigene Existenz. Zu den professionellen Inszenierungen bietet das Team des Jungen Theaters vielfältige Partizipationsmöglichkeiten: vom offenen Angebot open!BOXX jeden Montag, über Workshops und Ferienwochen bis zu den Theaterclubs, die im Laufe einer Spielzeit jeweils ein eigenes Stück erarbeiten. Ich freue mich auf ein Wiedersehen in der BOXX. Ihre Annette Kuß


NETBOY

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NETBOY

SCHAUSPIEL VON PETRA WÜLLENWEBER REGIE ADEWALE TEODROS ADEBISI AUSSTATTUNG JESSICA ROCKSTROH VIDEO NIKOLAI STIEFVATER PREMIERE 29. SEPTEMBER 2018 EMPFOHLEN AB 12 JAHREN D as Leben könnte so schön sein. Marie ist in der Klasse beliebt und wird zur Klassensprecherin gewählt. Leider kann sich ihre beste Freundin Sarah nicht so richtig mitfreuen, Olaf nervt, er scheint nicht zu begreifen, dass Marie nichts von ihm will, und jetzt noch das: Maries Vater will mit seiner neuen Flamme nach Berlin ziehen! Schlechtgelaunt zieht sie sich ins Internetforum ­›MeetYou‹ zurück. Dort nennt sie sich Sunrain und kann all ihren Frust mit anderen teilen. Gerade erst hat sie eine Freundschaftsanfrage von einem 15-jährigen Typen aus der Schweiz erhalten: Netboy. Wer er ist, wie er aussieht? Keine Ahnung! Aber es lässt sich super mit ihm chatten. Er ist schlau, hat immer ein Zitat von Kafka auf Lager und er interessiert sich für Marie, will alles von ihr wissen. Ihre Mutter versteht nicht, dass Marie sich lieber mit ihrem virtuellen Freund trifft, statt mit Gleichaltrigen aus Fleisch und Blut. Netboy meint, sie soll nicht nur meckern, sondern etwas unternehmen. Sie soll sich nicht mehr gefallen lassen, dass die Chemielehrerin die Klasse schikaniert und willkürlich schlechte Zensuren verteilt. Sunrain soll ihr eine Lektion erteilen … Das Mädchen lässt sich zu einem Streich hinreißen, den sie schon bald bitter bereut. Denn jemand hat sie dabei beobachtet und fotografiert. Von diesem Tag an macht Netboy dem Mädchen das Leben zur Hölle. Er erpresst sie und droht, allen das Foto zu zeigen, wenn sie nicht tut, was er will. Wer um alles in der Welt ist dieser Netboy? Und warum macht er das?


DER GOLDNE TOPF

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DER GOLDNE TOPF

SCHAUSPIEL NACH E. T. A. HOFFMANN REGIE UND AUSSTATTUNG MAIK PRIEBE MUSIK STEFAN LEIBOLD PREMIERE 05. JANUAR 2019 EMPFOHLEN AB 14 JAHREN

W ie so oft ist Student Anselmus vom Pech verfolgt. Auf dem Weg zum Linkischen Bad, wo er mit Bier und schönen Mädchen feiern will, rennt er mitten in einen Korb mit Äpfeln und Kuchen hinein, die ein altes Weib feilbietet. Er drückt der ihn verfluchenden Alten sein ganzes Geld in die Hand und zieht sich einsam unter einen Holunderbusch zurück. Doch was ist das? Betörende Düfte steigen empor und drei zierliche Schlangen wispern ihm zu. Eine von ihnen hat unaussprechlich schöne blaue Augen, bei deren Anblick ihn ein seliger Schmerz durchströmt. Aber hat nicht Veronika, die Tochter seines Freundes Konrektor Paulmann, ebenso schöne Augen, mit denen sie ihn oft liebevoll anschaut? Um seiner Geldnot zu entkommen, tritt Anselmus in die D ­ ienste des Archivarius Lindhorst und kopiert für ihn w ­ ertvolle Manuskripte. Die Leute halten den Archivarius, der merkwürdige Geschichten von Drachen und Feuerlilien erzählt, für e­ inen Phantasten. Aber in Anselmus wecken diese Erzählungen eine große Sehnsucht. Er möchte die schöne Schlange wiedersehen, die, wie sich herausstellt, Serpentina, die jüngste Tochter des Archivarius ist. Veronika träumt unterdessen von einem Leben an seiner Seite, wenn er einst Hofrat geworden ist. Anselmus fühlt sich hin- und hergerissen zwischen Veronika und den Aussichten auf ein geordnetes bürgerliches Leben und der Welt des Archivarius voller Bücher, Mythen, Farben und der schönen Schlange Serpentina.


DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

Premiere

DER JUNGE MIT DEM LÄNGSTEN SCHATTEN

SCHAUSPIEL VON FINEGAN KRUCKEMEYER REGIE NICOLE BUHR AUSSTATTUNG CARLA FRIEDRICH PREMIERE 10. MÄRZ 2019 EMPFOHLEN AB 10 JAHREN A dam und Atticus sind eineiige Zwillinge und trotzdem so verschieden, wie es unterschiedlicher kaum geht. Adam, der ältere, erblickte am 31. Dezember 1999 eine Minute vor Mitternacht das Licht der Welt, Atticus am 1. Januar 2000 eine Minute nach Mitternacht. Zwei Minuten, die bewirken, dass die Zwillinge in verschiedenen Jahrtausenden geboren wurden. Adam ist sportlich, hat eine Menge Freunde, baut Schlachtschiffe aus Lego, und die Mädchen stehen auf ihn. Atticus ist meistens allein und faltet Origami-Tiere. Beide hängen nie miteinander herum. Atticus wünscht sich, so zu sein wie Adam – ein Macher und einfach cool. Dann würde er vielleicht auch in der Schule nicht mehr von Mike Tanner und den anderen Jungs gemobbt werden. Dass Atticus klug ist, auf jede Frage der Lehrer eine Antwort weiß, bringt ihm leider bei seinen Mitschülern keine Pluspunkte. Eins versteht Atticus nicht. Sein Bruder Adam wirft immer den längeren Schatten, egal, wie die Sonne auch steht. An seinem 12. Geburtstag entscheidet Atticus, sein Leben zu ändern und so zu werden wie sein Bruder. Verschiedene Versuche, ein lässiger Typ zu sein, müssen scheitern. Schließlich ist klar: Das Geheimnis des Glücks besteht darin, sich selbst so zu nehmen, wie man ist. Finegan Kruckemeyer hat ein ebenso amüsantes wie tiefgründiges Stück geschrieben. Mit leichter Hand beschreibt er darin die Suche Heranwachsender nach ihrer eigenen Identität.


TIGERMILCH

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Premiere

TIGERMILCH

SCHAUSPIEL NACH STEFANIE DE VELASCO BÜHNENFASSUNG VON CATHARINA FILLERS REGIE ANNETTE KUSS AUSSTATTUNG SIGI COLPE PREMIERE 27. APRIL 2019 EMPFOHLEN AB 15 JAHREN

M an nehme eine Schoko-Müllermilch, kippe den Inhalt weg, denn man braucht nur den Becher zum Mischen: Mariacron, Maracujasaft und ganz normale Schulmilch und schon hat man Tigermilch! Tigermilch ist das Lieblingsgetränk von Nini und Jameelah. Die beiden sind 14, beste Freundinnen und ein b ­ isschen unglücklich verliebt: Nini in Nico, den Sprayer, und Jameelah in Lukas, der immer ein Buch dabei hat. Ninis Mutter ist Alkoholikerin und dämmert den ganzen Tag auf dem Sofa herum. Auch Jameelah hat Sorgen, denn ihre Mutter hat Post von der Ausländerbehörde bekommen, die sie in den Irak abschieben will. Drei Monate hat sie vielleicht noch Zeit – den ganzen Sommer lang. Es sind Ferien. Die Mädchen flanieren in kurzen Kleidern auf dem Kurfürstendamm umher und versuchen Typen aufzureißen. Oder sie hängen herum – zusammen mit Amir und dessen großem Bruder Tarik. Die beiden Jungs haben Stress mit ihrer Schwester Jasna, weil die sich mit einem Serben verlobt hat. Ausgerechnet! Als Nini und Jameelah nachts einen Liebeszauber ausprobieren, werden sie Zeuginnen einer ungeheuerlichen Tat, die sie aus der Bahn wirft. Ihre Freundschaft ist in Gefahr. Das Theaterstück »Tigermilch« entstand nach dem gleichnamigen Sensationsdebütroman von Stefanie de Velasco. Ungeschönt, lebendig und trotzdem mit großer Leichtigkeit erzählt sie von Teenagern im Aufbruch und vom Schmerz des Erwachsenwerdens.


DAS TRAUMFRESSERCHEN

Premiere

DAS TRAUMFRESSERCHEN

SCHAUSPIEL NACH MICHAEL ENDE REGIE GRIT LUKAS AUSSTATTUNG SOPHIE LENGLACHNER PREMIERE 23. JUNI 2019 EMPFOHLEN AB 4 JAHREN

I n Schlummerland ist Schlafen das Allerwichtigste. Daher hat das Land auch seinen Namen. Es kommt jedoch nicht darauf an, wie lange oder wie viel man schläft, sondern wie gut. Denn wer gut schlafen kann, der hat ein freundliches Gemüt und einen klaren Kopf, glauben die Schlummerländer. Derjenige, der am besten schläft, ist König. Schlafittchen, des Königs Töchterchen, besaß das schönste Himmelbett, das man sich nur vorstellen konnte. Trotzdem wollte das Kind abends nie ins Bett. Es fürchtete sich vor dem Einschlafen, denn es hatte sehr oft böse Träume. Sowas geht gar nicht für eine Königstochter in Schlummerland! Das arme Mädchen wurde immer blasser und schmaler. König und Königin konnten nicht mehr richtig schlafen aus Sorge um ihr Kind. Was kann man nur tun, damit die bösen Träume nicht wiederkommen? Sie fragten alle Professoren und Ärzte des Landes um Rat, alle Bauern, Kräuterfrauen und Matrosen, aber niemand konnte helfen. In seiner Not ging der König schließlich in die Welt hinaus, um Hilfe zu suchen. Er lief lange vergeblich umher. Bis er eines Nachts auf ein merkwürdiges silbrig-zotteliges Kerlchen mit einem riesigen Mund traf, das großen Hunger hatte und am liebsten böse Träume fraß. Viele Kinder haben Angst im Dunkeln und fürchten sich vor schlechten Träumen. Michael Endes Kinderbuchklassiker, der in der BOXX auf die Bühne kommt, erzählt eine lustige und phantasievolle Geschichte, die den kleinen Mädchen und Jungen helfen kann, ihre Ängste vor Albträumen zu besiegen.


Spielzeitheft für die BOXX

SPIELZEITHEFT FÜR DIE BOXX

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F ür alle Menschen jeden Alters, die gern noch etwas mehr über das Theater, Inszenierungen oder sich selbst erfahren möchten, gibt es wieder ein vielseitiges theaterpädagogisches Begleitprogramm. Neugierige sind auf einer unserer Führungen willkommen, Lehrende bekommen neue Impulse in verschiedenen Fortbildungen. Für Schulklassen gibt es vorbereitende Schauspielworkshops zu den Theaterbesuchen, Publikumsgespräche nach der Vorstellung mit den Darstellern oder Expertenwissen in den Themenwochen. Auch für Familien haben wir anregende Extras zu den Stücken. Und Formate, wie die open!BOXX laden zum Mitmachen ein.

Mehr Informationen zu unserem Programm finden Sie in ­un­serer BOXX-Broschüre und im Internet unter: www.boxx-heilbronn.de

Kontakt Leiterin Junges Theater Annette Kuß, Tel. +49 (0) 7131.56 30 11, kuss@theater-hn.de Theaterpädagogin Natascha Mundt, Tel. +49 (0) 7131.56 37 94, mundt@theater-hn.de Theaterpädagogin Lisa Spintig, Tel. +49 (0) 7131.56 30 96, spintig@theater-hn.de


TEXTNACHWEISE

é  DAS DSCHUNGELBUCH Der Verlust der Freiheit — Petra Steinberger, In: Süddeutsche Zeitung, 07.10.2009. | Hybride Identitäten — Naika Foroutan / Isabel Schäfer: Hybride Identitäten. Muslimische Migrantinnen und Migranten in Deutschland und Europa, In: APuZ. Aus Politik und Zeitgeschichte, 05/2009. | Die Wildnis als Spiegel unserer Gesellschaft — Andreas Nohl: Nachwort, In: Rudyard Kipling: Das Dschungelbuch 1& 2, Göttingen 2015. é  DAS LAND DES LÄCHELNS Neue Geographie und neue Sozio­ logie — Bernard Grun: Kulturgeschichte der Operette, München 1961. | Wider die Kritik an der Operette — Otto Schneidereit: Franz Lehár. Eine Biographie in Zitaten, Berlin 1984. é  DER STEPPENWOLF Aus dem Tagebuch eines Entgleisten — Volker Michels (Hg.): Hermann Hesse. Der Steppenwolf und unbekannte Texte aus dem Umkreis des Steppenwolf, Frankfurt/Main 1972. | Kritik an deutschen Zuständen — Hans Mayer: Zur deutschen Literatur der Zeit, Reinbek bei Hamburg 2017. | Die Konstruktion der Wirklichkeit — Paul Watzlawick: Die erfundene Wirklichkeit, München 1981. é  DER TOD UND DAS MÄDCHEN Faszinierende Wirkung / Der Tod und das Mädchen — Programmheft zu »Der Tod und das Mädchen«, Nationaltheater Mannheim 2017. é  DIE ADDAMS FAMILY »Und so begann es …« — Marshall Brickman, In: Booklet zur CD »The Addams Family«, Decca Label Group 2010. Übersetzt und gekürzt von Andreas Frane. | Die bizarre Freak-Familie des Charles Addams — Christian Haderer und Wolfgang Bachschwöll: Kultserien im Fernsehen, München 1996.


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é  DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE Ein Spötter, weiter nichts — Émile Zola: Vollständige Gesamtausgabe in 20 Bänden, Berlin 2014. | Über das Kleinbürgertum — Maxim Gorki: Russland. Politische Betrachtungen, Wien/Leipzig 1906.| Eine Dosis Labiche – Hippolyte Parigot: Le Théâtre d’Hier, Edition 1893, Unter: fr.wikisource.org. é  DIE DREIGROSCHENOPER Wir Zombies des Kapitalismus — ­Sibylle Berg, In: Spiegel Online, 07.01.2017. | Ungleichheit — Jakob Augstein: Sabotage. Warum wir uns zwischen ­ ­Demokratie und Kapitalismus entscheiden müssen, München 2015. | Der Triumph der offenen Form — Herbert Ihring: Die Dreigroschenoper, In: Berliner Börsen-Courier, 01.09.1928. é  DIE FLEDERMAUS Wiener Gegenwartstheater — Marcel Prawy: Johann Strauß, Wien 1991. é  DIE TANZSTUNDE Der Panzer des Ichs — birger sellin: ich will kein inmich mehr sein. Botschaften aus einem autistischen Kerker, Hg. von Michael Klonovsky, Köln 2009. | Zu Mark St. Germain — Originaltext von Andreas Frane. é  HARPER REGAN »Aller Schmerz ist besser als das Nichts« — ­Peter Kümmel, In: ZEIT Nr. 21/2008. | Nur das Echte zählt — Achim Saupe, in: Der Tagesspiegel, 28.12.2015. | »Ich möchte lieber nicht …« — Heiko Ernst, In: Psychologie Heute, 11/2011. | Das Geheimnis der Resonanz — Astrid Hansen/Max Rauner in: ZEIT Wissen Nr. 4/2016. é  HEXENJAGD Masse und Macht — Elias Canetti: Masse und Macht, Frankfurt/Main 2001. | Die radikalisierte Gesellschaft — Ernst-Dieter Lantermann: Die radikalisierte Gesellschaft. Von der Logik des Fanatismus, München 2016. | Hexenjagd und Kommunistenverfolgung — Arthur Miller: Widerhall der


TEXTNACHWEISE

Zeit, Frankfurt/Main 2003. | Die Erschaffung von Feindbildern zur Stabilisierung der Macht — Silvia Federici, In: Hexenjagd, Vergangenheit und Gegenwart und die Angst vor der Macht der Frauen. dOCUMENTA (13), Ostfildern 2012. é  LA FINTA GIARDINIERA »Genieflammen zucken da und dort« — Booklet zur CD »La finta giardiniera« (Nikolaus Harnoncourt), Teldec Classics 1992. | Pastorales Ambiente — Wolfgang Hildesheimer: Mozart, Frankfurt am Main 1977. é  MARILYN Die strahlende Göttin mit der nächtlichen Seele — Eva Gesine Baur: Die Göttinnen des Jahrhunderts, Berlin 1999. | Angst — Stanley Buchthal und Bernard Comment (Hgs.): Marilyn Monroe. Tapfer lieben. Ihre persönlichen Aufzeichnungen, Gedichte und Briefe, Frankfurt am Main 2010. é  PENSION SCHÖLLER Gesund in kranker Umgebung — David L. Rosenhan, In: Paul Watzlawick: Die erfundene Wirklichkeit, München 1981. | Verrückt werden — Gerhard Stadelmaier: Traumtheater, Frankfurt am Main 1997. é  RICHARD III. Das historisch Tragische und die Mechanismen der Macht — Jan Kott: Shakespeare heute, München 1970. | Geschichte als Alptraum — Martin von Koppenfels: Alptraum und Geschichte. Richard III., In: Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse: Shakespeare, Würzburg 2018. | Ein neues Geschöpf, der König — Elfriede Jelinek: Am Königsweg, Reinbek bei Hamburg 2017. é  RIGOLETTO Aufbruch in den Realismus — Egon Voss, In: Anselm Gerhard, Uwe Schweikert: Verdi Handbuch, Stuttgart 2001. | Ein Paradies für das Auge, eine Hölle für das Herz! — William Weaver (Hg.): Verdi. Eine Dokumentation,


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Leipzig 1980. | Nichts als lachen müssen — Victor Hugo: Der König amüsiert sich. Ein Trauerspiel in fünf Aufzügen, Stutt­ gart und Leipzig 1835. é  SPIEL’S NOCH MAL, SAM »Casablanca« Der Kult-Film und sein Kult-Lied — Hans-Jürgen Finger, Unter: www.swr.de/swr4/ bw/musik-events/75-jahre-kultfilm-casablanca/-/id=258148/ did=20686638/nid=258148/qj5qk/index.html. | Unser per­ sönliches Paralleluniversum — Heiko Ernst, In: Psychologie Heute, 07/2011. é  UNSERE FRAUEN Gesetze der Freundschaft — Sarah Zimmermann, Unter: www.spektrum.de/news/die-gesetzeder-freundschaft/1190912. | Warum Dispute eine Partner­ schaft beleben, aber auch belasten können — Unter: www.bzberlin.de/erotik/wie-viel-streit-vertraegt-die-liebe. é  VIEL LÄRM UM NICHTS Metamorphosen — Gary Taylor: Shakespeare — Wie er euch gefällt, Hamburg 1992. | Die Reibung der Geschlechter — Stephen Greenblatt: Verhandlungen mit Shakespeare. Innenansichten der englischen Renais­sance, Frankfurt am Main 1993. é  WIR SIND MAL KURZ WEG Männer in der Midlife-Crisis – es geht auch anders — Alexandra Bülow, Unter: www.welt.de/ gesundheit/psychologie/article144045613/Maenner-in-derMidlife-Crisis-es-geht-auch-anders.html. é  WIR SIND DIE NEUEN Die Renaissance der Spießigkeit — ­Henning Beermann, Unter: www.vice.com/de/article/5g4yga/ die-renaissance-der-spiessigkeit-030. | Generationenkomödie – Jochen Kürten, Unter: www.dw.com/de/generationenkomödie-wir-sind-die-neuen/a-17786725. Überschriften wurden teilweise von der Redaktion hinzugefügt, Textkürzungen nicht immer kenntlich gemacht.



EXTRA


REOGRAFEN

BEGLEITPROGRAMM ZUR AUFFÜHRUNG VON les ballets C de la B, ALAIN PLATEL / FABRIZIO CASSOL

27.05.2009

16:00 und 19:30 Uhr

28.05.2009

19:30 Uhr

28.05.2009

21:30 Uhr

29.05.2009

19:30 Uhr

29.05.2009

21:30 Uhr

30.05.2009

16:00 Uhr

30.05.2009

18:30 Uhr

30.05.2009

19:30 Uhr

Regie: TPQ IJF GJFOOFT 30. mai 2009 16:00 uhr k ammerspiele 15 Euro

FOTO: LADISLAV ZAJAC

ann entstand Ladislav Zajac e stille und hlten dieser Zeit.

Flying Steps Tänzerin nz Zeybeck auf akdance zu einem

Der Film gibt Einblicke in Entstehung und Rezeption des vorherigen Welterfolgs von Alain Platel, seinem Stück vsprs. Die englische Filmemacherin Sophie Fiennes hat die Compagnie les ballets C de la B im Sommer 2006 zur Aufführung nach Avignon begleitet. In Interviews berichten der Choreograf und seine Tänzer über die intensive persönliche Zusammenarbeit bei der Erarbeitung des Stücks. Faszinierende Großaufnahmen aus der Aufführung vermitteln aus nächster Nähe eine filmische Erkundung der tänzerischen Ekstase, die das Herzstück der Aufführung bildet. Sophie Fiennes arbeitete mehrere Jahre mit Peter Greenaway und der Tanzcompany von Michael Clark (London). Seit 1998 entstehen eigene Arbeiten: in ihren Dokumentarfilmen gelingen ihr kraftvolle Porträts zeitgenössischer Künstler. VSPRS Show and Tell ist bereits die zweite Arbeit mit und über Alain Platel. Dauer: 72 Minuten. In französischer Sprache mit deutscher Untertitelung. Produktion: les ballets C de la B, Gent, in Zusammenarbeit mit Amoeba Film, London, Großbritannien, Frankreich 2007.

JUGENDTANZPROJEKT

27. mai 2009 16:00 uhr und 19:30 uhr komödienhaus 20 / 15 / 11 Euro

MAN MÜSSTE EIGENTLICH SCHWEBEN

KOMÖDIENHAUS

MAN MÜSSTE EIGENTLICH SCHWEBEN Jugendtanzprojekt

KOMÖDIENHAUS

INCANTATIONS Nova Bhattacharya (Toronto)

KAMMERSPIELE

SI JE T’M Compagnie Black Blanc Beur (Paris)

KOMÖDIENHAUS

SCHMETTERLINGS DEFEKT Wee Dance Company

KAMMERSPIELE

LEBEN AUS DEM KOFFER Kurze Stücke von Nachwuchschoreografen

TANZ! HEILBRONN

Choreografie: OBEJB SBT[FXTLJ Einen besonderen Stellenwert innerhalb des Festivals nimmt ein Tanzprojekt mit 40 Heilbronner Jugendlichen unterschiedlicher kultureller Herkunft aus zwei Hauptschulen ein. Unter Leitung der erfahrenen Choreograf in und Tanzpädagogin Nadja Raszewski entwickeln die Mädchen und Jungen aus vorgegebenen Schrittfolgen und Improvisationen mit ihrem eigenen Bewegungsmaterial ein Tanzstück, das sich den Themen Heimat, Fremde und Begegnung zwischen den Kulturen widmet. Die Sprache der Körper überwindet dabei alle Barrieren der Kommunikation. Ab Ostern wird bis zu den Vorstellungen am 27. Mai täglich vier bis fünf Stunden geprobt. Nadja Raszewski sorgte bereits mit mehreren Großprojekten mit Jugendlichen an der Komischen Oper Berlin und an der Staatsoper München für Furore. Ihr Ziel ist es, Kreativität, Eigeninitiative und Selbstbewusstsein durch das Medium Tanz zu fördern. Unterstützt wird sie in diesem Projekt durch den Musiker, Texter und Musikproduzenten Jörn Hedtke, der mit den Jugendlichen Sounds und Vokalpassagen aus ihren eigenen Texten entwickelt.

Begleitprogramm zur Aufführung von les ballets C de la B, Alain Platel / Fabrizio Cassol KAMMERSPIELE

· FILM: VSPRS SHOW AND TELL

KAMMERSPIELE

· WERKEINFÜHRUNG ZU »PITIÉ! ERBARME DICH!«

GROSSES HAUS

PITIÉ! ERBARME DICH! les ballets C de la B, Alain Platel / Fabrizio Cassol (Gent/B)

22.– 26. MAI 2019

über Klischees, werden. die Elemente ssischem Tanz

WERKEINFÜHRUNG ZU »PITIÉ! ERBARME DICH!«

IDE

s einem Körper dieser Körper ein gezwitscher aus

PROGRAMMÜBERSICHT

FILM: VSPRS SHOW AND TELL

eografen isch bis ung von

FOTO: CHRIS VAN DER BURGHT

FER

30. mai 2009 18:30 uhr k ammerspiele

Direkt vor der Vorstellung findet eine ca. 30minütige Einführung in das Werk von Alain Platel und insbesondere zum anschließend präsentierten Stück »pitié!« statt. Die renommierte Theaterkritikerin und Publizistin Renate Klett, die sich intensiv mit der Arbeit des Choreografen beschäftigt und das beeindruckende Buch »Nahaufnahme Alain Platel« geschrieben hat, stellt diesen Ausnahmekünstler vor.

FESTIVALCARD TANZ! HEILBRONN

Die Festivalcard umfasst alle Vorstellungen von Tanz! Heilbronn Festivalcard Preiskategorie I XX Euro (muss noch errechnet werden) Festivalcard Preiskategorie II YY Euro (muss noch errechnet werden) TAGESKARTE

Für die Vorstellungen am 28., 29. und 30. Mai gibt es eine Tageskarte. Sie reduziert den Einzelkartenpreis um jeweils 10 %. ERMÄSSIGUNG

Ermäßigte Preise erhalten Schüler, Studenten, Wehrpflichtige, Zivis und 100% Schwerbehinderte.

Impressum: Theater Heilbronn | Berliner Platz 1 | 74072 Heilbronn | T. 07131/56 30 00 | F. 07131/56 31 39 www.theater-heilbronn.de | Intendant: Axel Vornam | Redaktion: Karin Kirchhoff, gedrehtes Logo Tanz! Heilbronn.indd 1 Silke ZschäckeL | Gestaltung: seidldesign.com | Spielzeit 2008|09.

tanz! heilbronn 2019

12.01.2009 09:17:53

27. – 30. Mai 2009

A uch im elften Jahr präsentiert das Festival Tanz! Heilbronn wieder internationale Kompanien des zeitgenössischen Tanzes. Von großen Namen bis zu Arbeiten jüngerer Choreografinnen und Choreografen erstreckt sich das Spektrum der Bühnenstücke, begleitet von Workshops, Publikumsgesprächen und Stückeinführungen. Das BUGA-Jahr beschert uns ein Wiedersehen mit dem öster­ reichischen Choreografen Willi Dorner. Im Rahmen von Tanz! Heilbronn 2019 erarbeitet er eigens für das BUGA-Gelände eine Heilbronner Version seiner P ­ roduktion »fitting« mit insgesamt neun Tänzerinnen und Tänzern ­seiner Kompanie und aus Baden-Württemberg. Seines Zeichens Spezialist für den Zusammenhang von Körper, Architektur und öffentlichem Raum, begleitet Willi Dorner seit 2016 mit künstlerischen Foto-Aktionen die Verwandlung des BUGA-Geländes. Zusammen mit der Fotografin Lisa Rastl arrangierte er Panoramen von menschlichen Körpern in Gebäuden und in der sich verändernden BaustellenLandschaft. »fitting« kombiniert einen Gang über das Gelände zu spektakulären Installationen aus Brettern und menschlichen Körpern mit einer Performance zum Thema »Hausbau«.

25. und 26. Mai 2019 Cie. Willi Dorner: fitting / Version Heilbronn Konzept, Choreografie: Willi Dorner Mit: Performerinnen und Performern der Cie. Willi Dorner und aus Baden-Württemberg


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das t heat er auf der bundesgart enschau 2019 W enn das Jahrhundertprojekt »Bundesgartenschau 2019 Heilbronn« die Stadt nicht nur nachhaltig verändern, sondern auch Millionen Besucher an den Neckar ziehen wird, möchte auch das Theater Heilbronn zu unvergesslichen Erlebnissen für Einheimische und Gäste beitragen. Aus diesem Anlass haben die Bundesgartenschau 2019 Heilbronn GmbH und das Theater Heilbronn am 22. März 2018 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Das Theater wird einen Teil seiner Aktivitäten nach draußen verlegen und plant gemeinsam mit weiteren Partnern drei Großprojekte auf der BUGA 2019: ein Mozart-Open Air – gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und der Staatlichen Hochschule für Musik Stuttgart; Tanz und Performance vom weltweit agierenden Urban Spaces Künstler und Choreografen Willi Dorner und Theaterprojekte für Kinder.

Mozart-Open Air Anlässlich der BUGA inszeniert das Theater Heilbronn gemeinsam mit dem Württembergischen Kammerorchester und mit jungen Sängerinnen und Sängern der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart eine Oper, die, bunt wie ein Blumenstrauß, das blühende Leben und die zarten Triebe der jungen Liebe feiert: »La finta giardiniera« (Die Gärtnerin aus Liebe) von Wolfgang Amadeus Mozart (Premiere 9. Juni 2018). Nach »Così fan tutte« und »Orlando« ist das die dritte Kooperation dieser drei Partner, aber die erste Zusammenarbeit für ein Werk unter freiem Himmel. Denn was liegt näher, als für eine Oper, die eine Gärtnerin als Titelheldin hat, den größten und spannendsten Garten des Jahres 2019 als Ambiente zu nutzen?


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Tanz und Performance Bis Heilbronn 2019 zum Schauplatz der Bundesgartenschau wird, begleiten der in der ganzen Welt aktive Urban Spaces Künstler und Choreograf Willi Dorner und die Fotografin Lisa Rastl in Zusammenarbeit mit dem Theater Heilbronn das großangelegte Garten- und Bauprojekt mit einer Reihe von faszinierenden künstlerischen Aktionen. Auf einzigartige Weise setzen sie den Entstehungsprozess dieses neuen Stadtteils in Szene und dokumentieren den Wandel – von der Bauwüste bis zum blühenden Neckarbogen mit künstlerischen Mitteln – immer in Interaktion mit den Menschen, die ihn später in Besitz nehmen sollen. Innerhalb des Festivals Tanz! Heilbronn 2019 plant Willi Dorner am 25. und 26. Mai zwei Vorstellungen auf dem Gelände der BUGA. Mit seiner performativen Installation »fitting« setzt er seine Auseinandersetzung mit den Themen Stadtraum und ­Körper fort. Neun Performer kreieren mit Brettern und den Wänden der Häuser Installationen im öffentlichen Raum. Willi Dorner klemmt seine Tänzer und Artisten an Häuserfassaden, in Türen und Zwischenräumen fest und schafft so unvorstellbar witzige und spektakuläre Körperskulpturen, die sich mit dem Thema »Bauen« beschäftigen. Osterferienprojekt des Theaters auf dem BUGA-Gelände 2019 wird das alljährliche Osterferienprojekt des Theaters für Kinder auf das Gelände der Bundesgartenschau verlegt. Ausgehend vom Theaterstück »Emil und die Detektive« in der BOXX entwickeln die Kinder zusammen mit den Theaterpädagoginnen ein eigenes Theaterstück in Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die das BUGA-Gelände bietet. Proben sind jeden Tag in den Osterferien auf der BUGA. Die Vorstellung am 26. April 2019 um 15:00 Uhr ist ebenfalls auf der BUGA geplant.


t heat er spezial! — gross.klein.kuns t »W elchen Wein können Sie uns zu unserem Hoch­ zeitstag empfehlen, Herr Ober?« – »Kommt drauf an, ob Sie feiern oder vergessen wollen.«

Wenn Sie, liebes Publikum, einen Grund zum Feiern suchen, liefern wir Ihnen gerne einen guten: Die Kooperation »Theater Spezial! Groß.Klein.Kunst.« zwischen dem Theater Heilbronn und der Bulling Entertainment GmbH ist in der fünften (!) gemeinsamen Spielzeit angekommen! Neben Stars aus Kabarett und Comedy waren und sind die ­Headliner der Unterhaltung zu Gast in Heilbronn. Lesungen und Konzerte runden den Spielplan dieser facettenreichen Reihe ab. Doch fünf Jahre hochkarätiger »Specials« sind vor allem kein Grund sich »auszuruhen«, sondern viel mehr ein wei­ terer um Freundinnen und Freunde des Hauses erneut oder auch zum ersten Mal ins Komödienhaus oder Große Haus einzuladen. Mit dabei sind in dieser Saison unter anderem die Kabaret­ tisten und Comedians Bernd Stelter, Django Asül, Christoph Sonn­ tag, Günter Grünwald, Gernot Hassknecht, Rüdiger Hoff­­ mann, Luise Kinseher und Martina Schwarzmann.


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Publikumslieblinge wie Pe Werner, Maren Kroymann, Denis Wittberg und seine Schellack-Solisten sowie GlasBlasSing und die A-capella-Überflieger »maybebop« bringen musi­ kalische Highlights ins Theater. Und mit »Stammgast« Axel Hacke begrüßen wir ein weiteres Mal einen der profiliertesten Autoren und Journalisten der Republik im Komödienhaus. Sie sehen also: Es gibt nicht nur gute Gründe zum Feiern, sondern noch bessere, um wieder einen Abend mit Ihren »Lieblingskünstlern« im Theater zu verbringen: Live und unvergesslich – und am besten mit Ihnen!

Wir freuen uns auf Sie! Herzlich, Ihre Simone Bulling Ihr Matthias Bulling Bulling Entertainment GmbH, Heilbronn


Theater extra   Führungen  Lüften Sie jeden ersten Montag im Monat die großen und kleinen Geheimnisse der Illusionsfabrik Theater! Besuchen Sie die Werkstätten wie Schreinerei, Malersaal oder Maske und werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen. Termine entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan. Die Kosten betragen 4 € (2 € erm.). Um eine Anmeldung unter +49 (0) 7131.56 30 01 wird gebeten.  Einführungen  Gehen Sie bestens informiert in den Theaterabend! Einführungen zu ausgewählten Vorstellungen bieten wir 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn.  Publikumsgespräche  Gehen Sie mit Theatermachern auf Tuchfühlung! Auf An­ frage organisieren wir gerne Gespräche nach einer Jugendvorstellung in der BOXX mit den Inszenierungs­beteilig­ten. Kontakt: theaterpaedagogik@theater-hn.de Theaterfrühstück  Jeweils um 11:00 Uhr an einem Sonntag vor den P ­ remieren im Großen Haus vermitteln Regisseure, Dramaturgen, Schauspieler oder Sänger Interessantes und Amüsantes zu ihren Inszenierungen und erlauben mit diesen Appetit­ häppchen einen Einblick in den Proben­ prozess. Bereits ab 10:00 Uhr bietet unsere Theatergastronomie ein leckeres Frühstücksbuffet an.


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Literarische Kaffeepause Wir laden in unregelmäßigem Abstand zur »Literarischen Kaffeepause« ins Obere Foyer ein. Bei Kaffee und Kuchen lesen am Samstagnachmittag Mitglieder des Ensembles mal spannende, mal amüsante Texte zu Inszenierungen unseres Spielplans. BOXX@Night Das beliebte Saturday-Late-Night-Format »BOXX@Night« wird fortgesetzt. Die Schauspieler des Ensembles präsentieren sich hier überraschend und neu – mit schrägen Geschichten, humorvollen kleinen Inszenierungen oder kurzweiligen Liederabenden. Fest zum Programm gehört die beliebte After-Show-Party, bei der im BOXX-Foyer bis in die frühen Morgenstunden hinein getanzt werden kann. Familiensonntag am 16. Dezember 2018 Bereits zum vierten Mal findet im Advent ein Familiensonntag statt. An diesem Tag spielen wir jeweils um 15:00 Uhr »Klopf Klopf« (UA) in der BOXX, »Die Tanzstunde« im Komödienhaus und »Das Dschungelbuch« im Großen Haus. Dazu gibt es in der BOXX und im Großen Haus Aktionen zum jeweiligen Stück zum Mitmachen, den BOXX|Weihnachtsmarkt und adventliche Genüsse aus der Gastronomie.


Theater Heilbronn im Internet   Der Webshop

bequem von daheim k ar t en buchen Sie können Ihre Karten für das Theater Heilbronn rund um die Uhr über den online-k ar t en-shop buchen. Dies funktioniert ganz einfach über die Internetseite des Theaters www.theater-heilbronn.de. Dort finden Sie auf der Startseite einen Ticket-Button, über den Sie in das Karten­ verkaufssystem gelangen. Oder Sie wählen im Spielplan eine Vorstellung aus und gelangen dann ins Kartensystem. Suchen Sie sich im angezeigten Saalplan der jeweiligen Spielstätte einen Platz aus und kaufen Sie gleich die Karte dafür. Die Tickets können Sie am Computer ausdrucken, an der Kasse hinterlegen oder sich zuschicken lassen. Auch Geschenk-Gutscheine können Sie in jedem beliebigen Wert online kaufen.  Theater Blog  Das Theater Heilbronn ist auch im Social Web unterwegs. Wir informieren in unserem Blog regelmäßig darüber, was vor und hinter den Kulissen los ist. http://blog.theater-heilbronn.de Facebook  Unsere Zuschauer diskutieren und kommentieren bei Face­ book alles, was das Theater betrifft. Außerdem haben Sie die Gelegenheit, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen zu werfen und immer das Neueste zu erfahren. Wir freuen uns über eine täglich wachsende Zahl von Freunden. www.facebook.com/theaterheilbronn


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Twitter  Das Theater Heilbronn hat außerdem eine Präsenz beim Microblogging-Dienst Twitter. Hier erfahren Sie blitzschnell das Wichtigste! Wir informieren Sie in aller Kürze über neue Inszenierungen und freuen uns, mit Ihnen zu zwitschern. www.twitter.com/theat_heilbronn  Newsletter  Nichts verpassen! Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über die wichtigsten Ereignisse am Theater Heilbronn. Anmeldung auf unserer Internetseite: www.theater-heilbronn.de WhatsApp-Newsletter Mit dem WhatsApp-Newsletter kommen Neuigkeiten aus dem Theater direkt auf's Smartphone. Und in vielen Nach­ richten sind attraktive Sonderkonditionen enthalten. Zur Anmeldung: www.theater-heilbronn.de/whatsapp



MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER


Intendanz und  Künstlerische Leitung

Petra Ostermann

Oliver Firit, Lucas Janson, Gabriel Kemmether, Frank LienertMondanelli, Hannes Rittig, SvenMarcel Voss, Tobias D. Weber Gäste: Patricia Coridun, Sonja Isemer, Rahel Ohm, Ingrid RichterWendel, Giulia Weis, Lisa Wildmann

Künstlerisches Betriebsbüro

Chefregisseurin

Dieter Köplin (Leiter), Jenny Heister

Uta Koschel

Presse

Regie

Silke Zschäckel

Rebekka Mönch Babett Taenzer (Online-Marketing & Social Media)

Marc Becker, Folke Braband, Marcus Everding, Jens Kerbel, Uta Koschel, Malte Kreutzfeldt, Klaus Kusenberg, Alexander Marusch, Axel Vornam, Tobias Wellemeyer, Thomas Winter

Dramaturgie

Ausstattung

Andreas Frane (Chef­drama­­­turg und stellv. Intendant), Mirjam Meuser (Dramaturgin), Sophie Püschel (Dramaturgin), Matthias Bulling (Kurator Theater Spezial), Karin Kirchhoff (Kuratorin Tanz! Heilbronn)

Tanja Hofmann, Ulv Jakobsen, Cornelia Kraske, Malte Kreutzfeldt, Gesine Kuhn, Sandra Münchow, Tom Musch, Tom Presting, Peter Scior, Gregor Sturm, Toto, Anke Wahnbaeck, Luisa Wandschneider, Claudia Weinhart

Axel Vornam (Intendant)

Persönliche Referentin des  Intendanten

Marketing

Ensemble Schauspiel Stella Goritzki, Malin Kemper, Judith Lilly Raab, Anja Schreiber, Sabine Unger, Nils Brück, Anjo Czernich, Marek Egert, Stefan Eichberg,

Musik Heiko Lippmann, Case Scaglione (Musikalische Leitung), Andrea VoitErlewein (Gesangslehre)


270 | 271 Video Nikolai Stiefvater

Friedrich, Romina Kaap, Gesine Kuhn, Sophie Lenglachner, Maik Priebe, Jessica Rockstroh

Regieassistenz Anja Bräutigam, Nina Steinert

Musik Junges Theater Stefan Leibold, Johannes Mittl

Inspizienz Kim Dinah Burkhard, Katrin Minkley

Theaterpädagogik Natascha Mundt, Lisa Spintig

Soufflage Elisabeth Gehrke, Monika Krauss, Sigrid Schmieder, Pauline Schmidt, Brunhilde Schneider, Simone Wolss

Technische Abteilungen

Annette Kuß (Leiterin), Nicole Buhr (Regieassistentin)

Christoph Lettow (Technischer Direktor), Karin von Kries (Produktionsleiterin), Florian Michaelis (Produktionsleiter), Monika Tschirpig (Produktionsleiterin), Vassilios Chassapakis (BOXX)

Ensemble Junges Theater

Technik

Junges Theater

Anja Bothe, Jana Franke, Patrick Isermeyer, Sascha Kirschberger Gäste: Stephanie Brehme, Raik Singer, Giulia Weis

Lutz Schmieder (Leiter Bühnentechnik), Thomas Eggenweiler (Meister Ver­anstaltungs­technik), Pit Müller (Bühnenmeister), Henry Bickel, Richard Brodwolf, Johannes Regie Junges Theater Buchholz (BOXX), Valerij Dann, Joachim Engel, Hubert Heckmann, Adewale Teodros Adebisi, Nicole Buhr, Bianca Sue Henne, Jens Kerbel, Reiner Hennrich, Joachim Hirth, Valentin Jacob, Frank Kammerer, Annette Kuß, Grit Lukas, Maik Marcel Kassebaum, Arnold Lierenz, Priebe Matthias Naser, Martin Nast, Ausstattung Junges Theater Steffen Nödl, Bernd Reber, Dieter Schmid, Hrisowalantis Tsiapkinakis, Kaja Bierbrauer, Sigi Colpe, Carla


Zissis Tsiapkinakis, Andreas Zartmann Waltraud Mika, Dorothea Schilling, Carola Walinski, Sunhild Zenn

Beleuchtung Carsten George (Leiter), Michael Herold (Beleuchtungsmeister/Stell­­­ver­tre­ter), Matthias Baron, Nico Bock, Harald Emrich, Josef Gabler, Dominic Hassa, Dominic Maier, Rita Lowe, Thomas Schmidt

Ton Stefan Kaindl (Leiter), Ralph Pinkert (stellv. Leiter), Steven Berres, Peter Schleder

Schauspielgarderobe Gisela Bothner, Katharina-Regina Karmen, Elke Schramm, Daniela Schuster, Sabine Sutter

Requisite Carmen Riehl (Leiterin), Silke Bertsch, Bettina Pinkert, Claudia Specht, Barbara Walitza

Fundusverwaltung Karoline Seidelmann

Veranstaltungstechnik Isabel Beck (Azubi), Kevin Mast (Azubi), Marvin Ott (Azubi), Iris Ruile (Azubi)

Maske Susann Mospak (Chefmaskenbildnerin), Yvonne Albuschat, Larissa Enderle, Klara Kleine, Mike Ognijenovic (Azubi), Katharina Schmidt, Andrea Trinder

Schneiderei Manuel-Roy Schweikart (Gewandmeister/Leiter), Tilo Voss (Stellvertreter), Ilse Fritzenschaft, Sybille Harsch, Andrea Megyesi,

Deko Angelika Wagner (Leiterin), Dominic Wendel, Marion Leins (Azubi), Mirjam Roth, Zakaria Safari (Azubi), Egbert Walter

Malersaal Karlheinz Kirchler (Leiter), Kirstin Köppel (Stellvertreterin), Sarah Michel, Lisa Albrecht (Azubi), Jan-Niklas Haverkamp (Azubi), Helena Limberger (Azubi), Larissa Ullrich (Azubi)


272 | 273 Schlosserei

(Abo), Sandra Capra, Sibylle Hoffer, Jürgen Thillmann (Leiter), Jürgen Andrea Schmidt, Karin Unkauf, Piper, Waldemar Rudisch, Christiane Schmidtke (Außendienst) David Bartesch (Azubi), Erik Feinauer Garderoben- und (Azubi), Kerem Sezgi (Azubi),  Einlasspersonal Mustafa Besmir (Azubi) Susanne Horch (Leiterin), Schreinerei Beate Kugler, Aushilfen Roberto Libetta (Leiter), Richard Pforte / Reinigung Bartesch (Stellvertreter), Thomas Krieg, Luke Pantke, Lucas Steinhoff, Susanne Horch, Ursula Scheuermann, Torben Behrens (Azubi), Tim Dröge Karoline Seidelmann, Ingrid Thomas(Azubi), Domagoj Morsicek (Azubi), Hesselbarth, Susanne Pfistert, Elke Kira Osterburg (Azubi), Philipp Bauer, Gabriela Hartmann, Rainer Weigand (Azubi) Hartmann, Günter Kozica, Belgin Trakoglu

Verwaltung Kerstin Klier (Verwaltungsleiterin und stellv. Kaufmännische Betriebsleiterin), Jenny Heister, Claudia Herold, Heike Herre, Burcu Deniz Sahin (Azubi)

Haus- und Betriebstechnik Markus Rack (Leiter), Andy Bachmayer, Andreas Klier, Michael Ohibsky, Oliver Schilling

Theaterrestaurant  Buchhaltung / Personalbüro Dagmar Steinbeck (Leiterin), Susanne Clemente, Angelika Illenseer, Dagmar Ivenz, Beate Mamber da Costa Luz

Besucherservice/Vertrieb Doreen Urbanczyk (Leiterin), Claudia Horn-Gläßel (Abo), Antje Meyer

Matthias Hornung



SERVICE


Vorverkauf | Informationen  Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn Öffnungszeiten Theaterkasse Mo. bis Fr. 10:00 –19:00 Uhr · Sa. 10:00 – 14:00 Uhr Tel. +49 (0) 7131.56 30 01 oder 56 30 50 Rund um die Uhr über den Webshop unter www.theater-heilbronn.de und www.eventim.de (Bitte beachten Sie, dass die bei eventim.de er­worbenen Karten vom Theater Heilbronn nicht getauscht werden und zusätzliche Vorverkaufsgebühren anfallen können.)

Vorverkauf Der Vorverkauf für die Spielzeit 2018/19 beginnt am 14.07.2018. Theaterfrühstücke, Matineen und Lesungen gehen mit ­Erscheinen des jeweiligen Monatsspielplans in den Verkauf (ca. 2 Monate vor dem Termin). Der Vorverkauf für Silvester beginnt am 29.10.2018. Der Vorverkauf für die »Weihnachtspäckchen« beginnt am 02.11.2018. Der Vorverkauf für die Schulvorstellungen des Weihnachtsmärchens beginnt am 04.10.2018.


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Abonnement  Einzeichnung und Beratung: Antje Meyer und Claudia Horn-Gläßel Mo. bis Fr. 10:00 – 18:00 Uhr Tel. +49 (0) 7131. 56 30 04, E-Mail: abo@theater-hn.de  Gruppen- und Busbestellungen  (ab 30 Personen) Claudia Horn-Gläßel, Tel. +49 (0) 7131.56 30 04, E-Mail: gruppen@theater-hn.de

Abendkasse  Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Karten für die jeweiligen Abendvorstellungen können in dieser Zeit unter Tel. +49 (0) 7131.56 30 02 gebucht werden. An der Abendkasse ist kein Vorverkauf für andere Vorstellungen möglich, es werden keine Karten zurückgenommen und keine Abo-Umbuchungen durchgeführt.  Nacheinlass  Bitte haben Sie Verständnis, dass wir, um eine Störung der laufenden Vorstellung zu vermeiden, keinen Nacheinlass (in der BOXX auch keinen Wiedereinlass) nach Vorstellungs­ beginn gewähren können.


Eintrittskarte als Fahrausweis im HNV  Ihre Eintrittskarte/Ihren Aboausweis können Sie auch als Fahrausweis im gesamten HNV-Netz benutzen! Das Ticket gilt bei Tagesvorstellungen 3 Stunden vor und nach dem Vorstellungsbesuch, bei Abendvorstellungen 3 Stunden vor der Vorstellung bis zum Betriebsende. Nicht als Fahrausweis gültig ist der Ausweis derjenigen Abonnenten, die zu ihrem Abonnement bereits einen Bustransfer gebucht haben. Bustransfer Es besteht die Möglichkeit, aus dem Umland in einen AboBus zuzusteigen und so zu den Vorstellungen an- und abzureisen. Informationen zu unseren Busrouten und freien Plätzen erhalten Sie bei Claudia Horn-Gläßel unter Tel. +49 (0) 7131.56 30 04 oder unter abo1@theater-hn.de. Bustransfer für Winter-Abo und Abo mit Bus Da die Preise für den Bustransfer nach unterschiedlichen Tarifzonen errechnet werden, ist der Bustransfer nicht mehr in die Abonnementpreise eingerechnet. Die Preise gelten pro Hin- und Rückfahrt zzgl. zum auf­geführten Abonne­ mentpreis. Zone 1 (1–15 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 10 € Zone 2 (16 –30 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 11 € Zone 3 (31 –49 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 12 € Zone 4 (50–69 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 13 € Zone 5 (über 70 km Entfernung vom Theater Heilbronn) 14 €


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Parken  Da die Parkmöglichkeiten Tiefgarage Theaterforum K3, Park­­ haus am Bollwerksturm, Stadtgalerie/Kaufhof, ­ Harmonie und City-Parkhaus Experimenta vor allem bei Parallelver­an­ stal­tungen begrenzt sind, empfehlen wir die An-/Abreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Grundsätzlich gilt in der Tiefgarage am Theater der Theatertarif von 4,50 € erst ab 18:00 Uhr. Bei Vorstellungen vor 18:00 Uhr können Ausfahrtickets für 4,50 € an der Theaterkasse erworben werden. Das Theater hat keinen Einfluss auf die Preise für das Parken und die Platzkapazität in der Tiefgarage. Die Verantwortung liegt bei der Betreibergesellschaft apcoa in Stuttgart: apcoa Customer Service Center Mo. bis Fr. 8:00 –18:00 Uhr, Tel. +49 (0) 711.94 79 13 06 24h-Service-Hotline: +49 (0) 711.30 57 03 05


Preise Großes Haus   Großes Haus – Schauspiel  Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 28 € / 14 € (erm.) / 24 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 26 € / 13 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 23 € / 11,50 € (erm.) / 21 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 20 € / 10 € (erm.) / 18 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 14 € / 7 € (erm.) / 13 € (Gruppenpreis pro Person) Weihnachtsmärchen Preise an Wochenenden und Feiertagen: Preisklasse I plus und I (Reihe 1–13 im Parkett, Rang Reihe 1–7) 14 € / 7 € (erm.) Preisklasse II (Reihe 14–19 Parkett, Rang Reihe 8–9) 10 € / 7 € (erm.) Preise bei Schulvorstellungen Weihnachtsmärchen und Vorstellungen in der BOXX: 7 € für Schüler auf allen Plätzen, 1 Begleitperson ab 10 Schülern frei. Abweichend davon gelten Schülergruppenpreise bei Abend- / Nachmittagsvorstellungen im Großen Haus und im Komödienhaus.


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Großes Haus – Oper, Operette, Musical  Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 38 € / 19 € (erm.) / 33 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 36 € / 18 € (erm.) / 32 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 30 € / 15 € (erm.) / 27 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 25 € / 12,50 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 20 € / 10 € (erm.) / 19 € (Gruppenpreis pro Person)  Großes Haus – Tanztheater und Ballett Preisklasse I plus (Parkett Reihe 8, Plätze 180–202) 36 € / 18 € (erm.) / 32 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse I (Parkett Reihe 1–7, Reihe 8 Plätze 176–179 & 203–206) 34 € / 17 € (erm.) / 31 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Parkett Reihe 9–13 | Rang Reihe 1–7) 28 € / 14 € (erm.) / 25 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Parkett Reihe 14–16 | Rang Reihe 8 & 9) 23 € / 11,50 € (erm.) / 21 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse IV (Parkett Reihe 17–19) 18 € / 9 € (erm.) / 17 € (Gruppenpreis pro Person)


Preise Komödienhaus Preisklasse I (Reihe 4– 9 | Loge 5–11 | Rangloge 22 – 26) 26 € / 13 € (erm.) / 23 € (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse II (Reihe 3, 10 –14 | Loge 1– 4, 12–15 | Ranglogen 20 & 21, 27 & 28)

22 € / 11 € (erm.) / 19,50€ (Gruppenpreis pro Person) Preisklasse III (Reihe 1 & 2 | Rangloge 16 –19, 29 – 32) 17 € / 9 € (erm.) / 15 € (Gruppenpreis pro Person)

Preise BOXX  14 € / 7 € (erm.) Gruppentarif (bei freier Platzwahl): 13 € / 6 € (erm. ) Abendkassenpreise und gesonderte Preise Beim Kauf einer Karte an der Abendkasse wird für die jeweilige Vorstellung ein Aufschlag von 1 € (erm. 0,50 €) je Karte berechnet. Davon ausgenommen sind die Vorstellungen des Weihnachtsmärchens, Vorstellungen in der BOXX und der Erwerb von zusätzlichen Karten zu einer Gruppenbestellung. Zu Premieren wird ein Aufschlag von 2 € (erm. 1 €) erhoben, ausgenommen in der BOXX. Theaterfrühstück: 15 € mit Frühstück (ab 10:00 Uhr), 5 € ohne Frühstück (ab 11:00 Uhr) Weihnachtsmatinee: Preisklasse I 12 €, Preisklasse II 8 €


282 | 283

Ermäßigungen Ermäßigte Preise gelten nur gegen Vorlage eines gültigen Ausweises für Schüler, Studierende (das Höchstalter liegt bei 27 Jahren) sowie für Schwerbehinderte ab GdB 80%. Gruppen ab 10 Personen erhalten eine Gruppenermäßigung. Die Begleitperson einer Schülergruppe erhält eine Freikarte. Theatertag – günstige Karten für alle Plätze  Einmal im Monat ist Theatertag. An diesem Tag kann jeder das Theater zum halben Preis be­suchen. Die Theatertage sind in unseren Publikationen und auf der Webseite vermerkt. Familienticket Gilt für alle BOXX-Vorstellungen und das Weihnachts­ märchen im Großen Haus (Preisklasse II) am Wochenende und an Feiertagen. Grundpreis für einen Erwachsenen und ein Kind: 14 €, jede weitere Person: 7 € (insges. max. 6 Personen) Rückgabe und Umtausch von Karten Es gelten die AGB des Theaters Heilbronn. Bei Umtausch von Eintrittskarten wird eine Bearbeitungsgebühr von 1€ pro Karte berechnet. Karten können bis drei Werktage vor der Vorstellung gegen Gutschein oder einen anderen Termin getauscht werden. Die Rücknahme von Karten ist ausgeschlossen.


Menschen mit Behinderungen Ab einem GdB von 80% erhalten Menschen mit Behinderung unter Vorlage des Ausweises eine Ermäßigung. Ist im Behin­ dertenausweis ein B vermerkt, so bekommt die Begleitperson ebenfalls diese Ermäßigung. Rollstuhlfahrer Der Behindertenparkplatz befindet sich rechts vom Ein­gang neben den Bushaltestellen. Die Parkplätze in der Tiefgarage sind mit dem Fahrstuhl verbunden. Rollstuhlgerechte Plätze BOXX: oberste Reihe / Großes Haus: Reihe 15, rechts und links jeweils drei Plätz, Zugang über das obere Foyer / Komödienhaus: Parkett rechts und links, Reihe 1, jeweils ein Platz. Das Einlasspersonal führt Sie gerne zum Platz. Toiletten Behindertengerechte Toiletten befinden sich im Großen Haus im oberen Foyer links und im Komödienhaus im Foyer rechts. Fahrstühle BOXX: kein Fahrstuhl notwendig, da ebenerdig Großes Haus: Fahrstuhl führt vom Parkhaus oder vom Kassen­bereich ins obere Foyer (barrierefreier Zugang zum Saal) Komödienhaus: Fahrstuhl vom K3 führt an den Eingang vom Komödienhaus


284 | 285

Induktionsschleife Das Große Haus ist teilweise mit einer induktiven Höranlage (Induktionsschleife) ausgestattet. Zum Empfang schalten Sie Ihr Hörgerät auf »T«. Der Empfang ist in den Reihen 5-16 jeweils mittig möglich, bitte fragen Sie beim Kartenkauf nach. Im Komödienhaus bieten wir Hörverstärker an, bitte beim Einlasspersonal melden.


Saalplan Großes Haus Parkett Reihe 01

001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 011

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02

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03

046 047 048 049 050 051 052 053 054 055 056 057

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04

070 071 072 073 074 075 076 077 078 079 080 081

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05

095 096 097 098 099 100 101 102 103 104 105 106 107

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06

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07

148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161

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08

176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190

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09

207 208 209 210 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222

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10

239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255

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14

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15

700 701 702 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 421

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16

436 437 438 439 440 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450

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17

465 466 467 468 469 470 471 472 473 474 475 476 477 478

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04

03

02

01

19

18

493 494 495 496 497 498 499 500 501 502 503 504 505

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518 519 520 521 522 523 524 525 526 527 528 529

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542 543

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06 07

614 615 616 617 618 619 620 621 622 623 624

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08

Rang

637 638 639 640 641 642 643 644 645 646 647 659 660 661 662 663 664 665 666 667 668  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 680 681 682 683 684 685 686 687 688 689  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

kein Mittelgang

13

12

11

272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288

09

05

Bühne


Bühne 012 013 014 015 016 017 018 019 020 021 022

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035 036 037 038 039 040 041 042 043 044 045

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058 059 060 061 062 063 064 065 066 067 068 069

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082 083 084 085 086 087 088 089 090 091 092 093 094

Preisklasse I plus Preisklasse I Preisklasse II Preisklasse III Preisklasse IV Rollstuhlplätze

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108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120

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135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147

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162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175

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191 192 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 205 206

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223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 238

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 256 257 258 259 260 261 262 263 264 265 266 267 268 269 270 271

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 299 300 301 302 303 304 305

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 360 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 422 423 424 425 426 427 428 429 430 431 432 433 434 435 703 704 705

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ❑  ❑  ❑

kein Mittelgang

451 452 453 454 455 456 457 458 459 460 461 462 463 464

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 479 480 481 482 483 484 485 486 487 488 489 490 491 492

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

530 531 532 533 534 535 536 537 538 539 540 541

■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■  ■

563 564  ●  ● 565 566 567 568 569

●  ●  ●  ●  ● 570 571 572 573 574 575 576

●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 577 578 579 580 581 582 583

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●

599 600 601 602 603 604 605 606 607 608 609 610 611 612 613

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 625 626 627 628 629 630 631 632 633 634 635 636

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 648 649 650 651 652 653 654 655 656 657 658

●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ●  ● 669 670 671 672 673 674 675 676 677 678 679

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲ 690 691 692 693 694 695 696 697 698 699

▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲  ▲

● ▲

Preisklasse II Preisklasse III


Saalplan Komödienhaus Parkett und Parkettlogen

Bühne

01 02

00

● 1 0      02 ●

03

00

● 1 0      02 ●

04

199 200 201 202 203 204 205 206 207 208 209 210 211 212

12

213 214 215 216 217 218 219 220 221 222

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 223 224 225 226 227 228 229 230 231

2 00 1  ✦ 00      3 ✦ 00

✦ Loge

Parkett

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

▲ Preisklasse III

❑ Rollstuhlplätze

09

08

07

Rang

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

06

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 001 002  001 002  001 002 ✦     ✦      ✦     ✦       ✦     ✦ 003 004  003 004  003 004 ✦     ✦      ✦     ✦       ✦     ✦

05

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 00 1  0      0 00 ✦ 2 ✦ 3

13

00

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●

14

● 1 0      02 ●

00

11

183 184 185 186 187 188 189 190 191 192 193 194 195 196 197 198

2 00 1  ✦ 00      3 ✦ 00

11

● 1 0      02 ●

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●

06 07

2 00 1  ● 00

09

08

10

●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ●     ● 052 053 054 055 056 057 058 059 060 061 062 063 064 065 066 067 068 069 070 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 071 072 073 074 075 076 077 078 079 080 081 082 083 084 085 086 087 088 089 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 090 091 092 093 094 095 096 097 098 099 100 101 102 103 104 105 106 107 108 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦     ✦ 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182

00 1  0      0 00 ✦ 2 ✦ 3

04 05

14 13

2 00 1  ● 00

2 00 1  ● 00

12

▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲ 034 035 036 037 038 039 040 041 042 043 044 045 046 047 048 049 050 051

03

15

2 00 1  ● 00

10

Loge

017 018 019 020 021 022 023 024 025 026 027 028 029 030 031 032 033

02

Loge

Reihe 01

001 002 003 004 005 006 007 008 009 010 011 012 013 014 015 016

❑ ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲     ▲ ▲ ❑


Ranglogen

Loge 17

18

19

20

00 ● 3

00

001 002   001 002   001 002   001 002   001 002 ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦ 003      003 004   003 004   003 004      003 ✦         ✦     ✦      ✦     ✦      ✦     ✦         ✦ Loge

26

Rang

✦ Preisklasse I ● Preisklasse II

▲ Preisklasse III

25

24

23

22

21

2 00 1  ● 00      3 ● 00

● 1 0      02 ●

00

● 1 0      02 ●

2 00 1  ● 00

28

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

29

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

30

▲ 27

16

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

31

00 1  00 ▲ 2

2 00 1  ▲ 00

32

Loge

Bühne



ABONNEMENT


Das Abonnement  Mit über 7000 Abonnenten liegt das Theater Heil­bronn in Deutschland weit vorne. Das liegt nicht nur an der Liebe der Heilbronner zu »ihrem« Theater, sondern auch an einer ganzen Reihe weiterer attraktiver Vorteile, in deren Genuss auch Sie kommen könnten. Sie möchten Teil der »Abo-Familie« werden? Dann sichern Sie sich Ihre festen Lieblingsplätze in unseren abwechslungsreichen und beliebten Vorstellungen. Ihre Abo-Vorteile auf einen Blick: • Sie müssen sich nicht mehr um den Kauf einzelner Karten kümmern, sondern sitzen automatisch auf den besten Plätzen. • Als Vielgeher werden Sie extra belohnt, denn Sie sparen bis zu 30% gegenüber dem Normalpreis! • Sie fahren mit Ihrem Abo-Ausweis zu Ihren Vorstellungen kostenlos mit dem HNV • Sie erhalten je nach gebuchtem Abonnement zwei bis vier Ermäßigungsscheine zu 25% oder 50%. Damit können Sie Freunde, Bekannte und Verwandte kostengünstig zu Ihren Vorstellungen begleiten. Verbringen Sie gemeinsam einen schönen Abend – im Theater! • Kostenfreie Führungen durch das Theater an folgenden Wahl-Terminen: 15.10.18, 11.02., 11.03., 08.04., 13.05.19, jeweils Montag um 18:00 Uhr • Auf Wunsch kostenfreie Zusendung unseres Monatsspielplans per Mail (Anmeldung: abo@theater-hn.de) Überzeugt? Dann besuchen Sie uns in unserem Abo-Büro. Wir beraten Sie gern!


292 | 293

Das Angebot auf einen Blick • Übersicht Abo Großes Haus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 294 • NEU: Wochenend-Abo.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 296 • Übersicht Abo Komödienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 297 Terminübersicht • Premieren-Abo Großes Haus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 298 • Premieren-Abo Komödienhaus .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 298 • Abo Großes Haus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 299 –304 • Musik-Abo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 305 • Winter-Abo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 306 • Abo Komödienhaus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 307–309 Besondere Abonnements • Wochenend-Abo für zwei. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Familienabo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Theatercard/Partnercard .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • Angebote für Firmen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Gerne beraten Sie: Antje Meyer und Claudia Horn-Gläßel Tel. +49 (0) 7131.56 30 04

Das »Kleingedruckte«: Können Abonnementtermine der laufenden Spielzeit nicht wahrgenommen werden, können bis zu vier Termine getauscht werden. Der Tausch ist bis 3 Werktage vor der Vorstellung gegen eine Gebühr von 1 € möglich. Abonnements verlängern sich jeweils um eine weitere Spielzeit, wenn sie nicht schriftlich bis zum 31. Mai gekündigt werden. Es gelten die AGB des Theaters Heilbronn.


ÜBERSICHT ABO GROSSES HAUS

PREMIERENABO

ABO MAXI

WOCHENTAG

Fr/Sa

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So

PK I plus

199,60 €

267,40 €

REIHE 8, PLÄTZE 180 – 202

(erm. 99,80 €)

188,40 €

(erm. 133,70 €)

252,00 €

ABO MIDI

ABO MINI

SONNTAG­­ NACH­­ MITTAGS-­ ABO

Mi, Do

Di, Mi

So

208,50 €

185,60 €

141,00 €

196,50 €

174,40 €

(erm. 104,25 €)

(erm. 92,80 €)

(erm. 70,50 €)

132,00 €

PK I

(erm. 94,20 €)

(erm. 126,00 €)

PK II

(erm. 83,00 €)

166,00 €

215,60 €

PK III

(erm. 73,80 €)

(erm. 92,75 €)

PK IV

(erm. 55,40 €)

110,80 €

139,30 €

(erm. 69,65 €)

(erm. 54,38 €)

(erm. 48,40 €)

(erm. 36,00 €)

Feste Termine: 6x Premiere Schauspiel

Feste Termine: 6x Schauspiel 1x Musical 2x Oper 1x Operette 1x Tanz

Feste Termine: 5x Schauspiel 1x Musical 1x Oper 1x Tanz

Feste Termine: 6x Schauspiel 1x Musical

Feste Termine: 4x Schauspiel 1x Musical 1x Operette

REIHE 1 – 7, REIHE 8, PLÄTZE 176 – 179 & 203 – 206

REIHE 9 –13, RANG REIHE 1–7

REIHE 14 –16, RANG REIHE 8 & 9

REIHE 17–19

TERMINE / GUTSCHEINE

147,60 €

1x Premiere Musical 1 Gutschein Komödienhaus 2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 107,80 €)

185,50 €

1 Gutschein Komödienhaus 4x 50% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 98,25 €)

168,75 €

(erm. 84,25 €)

146,25 €

(erm. 73,15 €)

108,75 €

1 Gutschein Komödienhaus 4x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 87,20 €)

152,00 €

(erm. 76,00 €)

133,60 €

(erm. 66,80 €)

96,80 €

1 Gutschein Komödienhaus 2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 66,00 €)

114,00 €

(erm. 56,90 €)

97,50 €

(erm. 48,80 €)

72,00 €

2x 25% Ermäßigungsgutscheine


294 | 295

ABO MIT BUS

Di, Mi, Do, Fr

190,50 €

(erm. 95,25 €) + Buszone

178,50 €

(erm. 89,25 €) + Buszone

153,75 €

(erm. 76,75 €) + Buszone

131,25 €

(erm. 65,70 €) + Buszone

97,50 €

WINTERABO

MUSIKABO MAXI

MUSIKABO MINI

TANZABO

WAHLABO

wechselnd

Sa

Sa

nach Wahl

nach Wahl

128,00 €

208,00 €

152,00 €

115,20 €

174,00 €

196,80 €

144,00 €

108,80 €

(erm. 64,00 €) + Buszone

120,00 €

(erm. 60,00 €) + Buszone

103,20 €

(erm. 51,60 €) + Buszone

88,00 €

(erm. 44,00 €) + Buszone

(erm. 98,40 €)

163,20 €

(erm. 76,00 €)

(erm. 72,00 €)

120,00 €

(erm. 81,60 €)

(erm. 60,00 €)

135,20 €

100,00 €

(erm. 67,60 €)

(erm. 54,40 €)

89,60 €

(erm. 44,80 €)

73,60 €

(erm. 88,50 €)

168,00 €

(erm. 85,50 €)

144,00 €

(erm. 73,50 €)

129,00 €

(erm. 50,00 €)

(erm. 36,80 €)

(erm. 66,10 €)

(erm. 32,80 €) + Buszone

(erm. 53,60 €)

(erm. 40,00 €)

80,00 €

57,60 €

106,50 €

Feste Termine: 5x Schauspiel 1x Musical 1x Oper 1x Operette

Feste Termine: 3x Schauspiel 1x Musical 1x Operette

Feste Termine: 1x Musical 2x Oper 1x Operette 3x Tanz

Feste Termine: 1x Musical 2x Oper 1x Operette

Termine frei wählbar

Termine frei wählbar

3x Tanz 1x Gutschein Großes Haus

4x Großes Haus 2x Komödienhaus 2x BOXX

mit Theaterbus

optional 1 Vorstellung im Komödienhaus zum Abo-Einzelpreis zubuchbar 2x 25% Ermäßigungsgutscheine wahlweise mit Theaterbus

107,20 €

(erm. 57,60 €)

(erm. 48,75 €) + Buszone

4x 25% Ermäßigungsgutscheine

65,60 €

(erm. 104,00 €)

optional 1 Heilbronner Konzert des WKO gegen Aufpreis zubuchbar 2x 25% Ermäßigungsgutscheine

1x Gutschein Großes Haus optional 1 Heilbronner Konzert des WKO gegen Aufpreis zubuchbar 2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 28,80 €)

2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 54,76 €)

4x 25% Er­mä­ßi­ gungsgutscheine


NEU: WOCHENEND-ABO

PK I plus REIHE 8, PLÄTZE 180 – 202

PREIS FÜR 2 PERSONEN*

PREIS FÜR 2 PERSONEN*

PREIS FÜR 1 PERSON

PREIS FÜR 1 PERSON

OHNE MUSIKAL. GASTSPIEL

MIT MUSIKAL. GASTSPIEL

OHNE MUSIKAL. GASTSPIEL

MIT MUSIKAL. GASTSPIEL

262,60 €

300,00 €

161,60 €

180,00 €

153,60 €

171,00 €

(erm. 181,80 €)

249,60 €

(erm. 210,00 €)

285,00 €

(erm. 80,80 €)

(erm. 90,00 €)

PK I

(erm. 172,80 €)

(erm. 199,50 €)

PK II

(erm. 149,40 €)

215,80 €

245,00 €

PK III

(erm. 134,10 €)

PK IV

(erm. 100,00 €)

(erm. 114,76 €)

(erm. 44,00 €)

(erm. 48,76 €)

Feste Termine: 4x Schauspiel 2x Komödienhaus 1x Musical

Feste Termine: 4x Schauspiel 2x Komödienhaus 1x Musical 1x Musikalisches Gastspiel

Feste Termine: 4x Schauspiel 2x Komödienhaus 1x Musical

Feste Termine: 4x Schauspiel 2x Komödienhaus 1x Musical 1x Musikalisches Gastspiel

REIHE 1– 7, REIHE 8, PLÄTZE 176 – 179 & 203 – 206

REIHE 9 – 13, RANG REIHE 1–7

REIHE 14 –16, RANG REIHE 8 & 9

REIHE 17– 19

TERMINE / GUTSCHEINE

193,70 €

144,00 €

2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 171,40 €)

217,50 €

(erm. 152,30 €)

163,50€

4x 25% Ermäßigungsgutscheine

* Angebot gilt für Neuabonnenten, weitere Infos auf S. 310

(erm. 76,80 €)

132,80 €

(erm. 66,40 €)

119,20 €

(erm. 59,60 €)

88,00 €

2x 25% Ermäßigungsgutscheine

(erm. 85,50 €)

147,00 €

(erm. 73,40 €)

130,50 €

(erm. 65,30 €)

97,50 €

4x 25% Ermäßigungsgutscheine


ÜBERSICHT ABO KOMÖDIENHAUS

WOCHENTAG

PK I

REIHE 4–9, LOGE 5–11, 22–26

PK II

REIHE 3, 10–14, LOGE 1–4, 12–15, 20–21, 27–28

PK III

REIHE 1&2, LOGE 29–32, 16–19

TERMINE / GUTSCHEINE

296 | 297

PREMIERENABO

ALLE WEITEREN

Do/Fr/Sa

Di, Mi, Do, Fr, Sa, So

136,80 €

(erm. 68,40 €)

117,60 €

(erm. 58,80 €)

93,60 €

124,80 €

(erm. 62,40 €)

105,60 €

(erm. 52,80 €)

81,60 €

(erm. 46,80 €)

(erm. 40,80 €)

6x Premieren Schauspielkomödien

6 feste Termine

2x 25% Ermäßigungsgutscheine

2x 25% Ermäßigungs­ gutscheine


Terminübersicht Premieren-Abonnements Premieren-Abo Großes Haus Fr. / Sa. – 19:30 Uhr Fr., 28.09.18 Richard III.| Sa.,06.10.18 Harper Regan | Sa., 24.11.18 Pension Schöller | Sa., 19.01.19 Der Steppenwolf | Sa., 16.03.19 Die Drei­groschen­oper | Sa., 04.05.19 Hexenjagd | Sa., 22.06.19 Viel Lärm um nichts Premieren-Abo Komödie Komödienhaus Do. / Fr. / Sa. – 20:00 Uhr Do., 11.10.18 Wir sind die Neuen | Fr., 09.11.18 Die Tanzstunde | Sa., 12.01.19 Spiel’s nochmal, Sam | Sa., 09.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | Fr., 10.05.19 Unsere Frauen | Do., 18.07.19 Wir sind mal kurz weg

NEU: Buchen Sie zu Ihrem Premierenabonnement die Premierensekt-Lounge dazu. Bei jeder Premiere erhalten Sie ein Glas Sekt oder ein alkoholisches / alkoholfreies Getränk nach Wahl sowie einen kleinen Gaumenschmaus. Die Sekt-Lounge kostet im Abo-Paket im Großen Haus 35 € pro Person, im Kömodienhaus 30 € pro Person. Die Sekt-Lounge an einem Einzeltermin kostet 6 € pro Person, damit s­ paren Sie im Paketpreis je 1 €.


298 | 299

Terminübersicht Abonnements Großes Haus Dienstag Dienstags-Abo Maxi  – 19:30 Uhr So., 21.10.18 Marilyn | 06.11.18 Harper Regan | 27.11.18 Pension Schöller | 18.12.18 Richard III. | 29.01.19 Der Steppenwolf | 26.02.19 Rigoletto | 09.04.19 Die Dreigroschenoper | 07.05.19 Das Land des Lächelns | 28.05.19 Hexenjagd | 25.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 16.07.19 Viel Lärm um nichts Dienstags-Abo Mini  – 19:30 Uhr 09.10.18 Tartuffe | 11.12.18 Richard III. | 05.02.19 Harper Regan | 19.03.19 Der Steppenwolf | 16.04.19 Pension Schöller | 04.06.19 Hexenjagd | 02.07.19 Die Dreigroschenoper Dienstags-Abo mit Bus – 19:30 Uhr 06.11.18 Harper Regan | 27.11.18 Pension Schöller | 18.12.18 Richard III. | 26.02.19 Rigoletto | 09.04.19 Die Dreigroschenoper | 07.05.19 Das Land des Lächelns | 28.05.19 Hexenjagd | 16.07.19 Viel Lärm um nichts


Mittwoch Mittwochs-Abo Maxi – 19:30 Uhr 10.10.18 Richard III. | 07.11.18 Harper Regan | 05.12.18 Die Fledermaus | 02.01.19 Pension Schöller | 23.01.19 Der Tod und das Mädchen (Premiere) | 20.02.19 Der Steppenwolf | 20.03.19 Rigoletto | 08.05.19 Die Dreigroschenoper | 29.05.19 Hexenjagd | 03.07.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 17.07.19 Viel Lärm um nichts Mittwochs-Abo Midi – 19:30 Uhr 21.11.18 Richard III. | 19.12.18 Tartuffe | 23.01.19 Der Tod und das Mädchen (Premiere) | 27.02.19 Harper Regan | 20.03.19 Rigoletto | 10.04.19 Pension Schöller | 05.06.19 Der Steppenwolf | 10.07.19 Die Dreigroschenoper Mittwochs-Abo Mini  – 19:30 Uhr 03.10.18 Richard III. | 31.10.18 Harper Regan | 12.12.18 Pension Schöller | 06.02.19 Der Steppenwolf | 03.04.19 Die Drei­groschen­ oper | 15.05.19 Hexenjagd | 26.06.19 Viel Lärm um nichts  Mittwochs-Abo mit Bus  – 19:30 Uhr 10.10.18 Richard III. | 05.12.18 Die Fledermaus | 02.01.19 Pension Schöller | 20.02.19 Der Steppenwolf | 20.03.19 Rigoletto | 08.05.19 Die Dreigroschenoper | 29.05.19 Hexenjagd | 17.07.19 Viel Lärm um nichts


300 | 301

Donnerstag  Donnerstags-Abo Maxi  – 19:30 Uhr 11.10.18 Richard III. | 01.11.18 Tartuffe | 13.12.18 Pension Schöller | 03.01.19 Harper Regan | 31.01.19 Der Tod und das Mädchen | 28.02.19 Der Steppenwolf | 28.03.19 Das Land des Lächelns (Premiere) | 18.04.19 Rigoletto | 09.05.19 Hexenjagd | 06.06.19 Die Dreigroschenoper | Fr., 05.07.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) Donnerstags-Abo Midi  – 19:30 Uhr 18.10.18 Marilyn (Premiere) | 15.11.18 Harper Regan | 06.12.18 Tartuffe | 10.01.19 Richard III. | 14.02.19 Rigoletto (Premiere) | 21.03.19 Pension Schöller | 16.05.19 Der Steppenwolf | 04.07.19 Die Dreigroschenoper Donnerstags-Abo mit Bus  – 19:30 Uhr 11.10.18 Richard III. | 01.11.18 Tartuffe | 13.12.18 Pension Schöller | 03.01.19 Harper Regan | 28.02.19 Der Steppenwolf | 28.03.19 Das Land des Lächelns (Premiere) | 18.04.19 Rigoletto | 06.06.19 Die Dreigroschenoper


Freitag Freitags-Abo Maxi 1  – 19:30 Uhr 19.10.18 Marilyn | 16.11.18 Richard III. | 14.12.18 Harper Regan | 04.01.19 Pension Schöller | 01.02.19 Die Addams Family (Premiere) | 01.03.19 Der Steppenwolf | 29.03.19 Die Dreigroschenoper | So., 05.05.19 Rigoletto | 07.06.19 Hexenjagd | 28.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 19.07.19 Viel Lärm um nichts  Freitags-Abo Maxi 2  – 19:30 Uhr 12.10.18 Tartuffe | 07.12.18 Pension Schöller | 28.12.18 Harper Regan | 25.01.19 Richard III. | 15.02.19 Der Tod und das Mädchen | 22.03.19 Die Dreigroschenoper | 12.04.19 Der Steppenwolf | 10.05.19 Rigoletto | 14.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 12.07.19 Hexenjagd | inklusive Gutschein für wahlweise Die Fledermaus oder Das Land des Lächelns oder Die Addams Family

Freitags-Abo mit Bus 1  – 19:30 Uhr 16.11.18 Richard III. | 14.12.18 Harper Regan | 04.01.19 Pension Schöller | 01.02.19 Die Addams Family (Premiere) | 29.03.19 Die Dreigroschenoper | So.,05.05.19 Rigoletto | 07.06.19 Hexenjagd | 19.07.19 Viel Lärm um nichts Freitags-Abo mit Bus 2  – 19:30 Uhr 12.10.18 Tartuffe | 07.12.18 Pension Schöller | 28.12.18 Harper Regan | 01.02.19 Die Addams Family (Premiere) | 22.03.19 Die Dreigroschenoper | 12.04.19 Der Steppenwolf | 10.05.19 Rigoletto | 12.07.19 Hexenjagd


302 | 303

Samstag  Samstags-Abo Maxi 1  – 19:30 Uhr 20.10.18 Marilyn | 17.11.18 Tartuffe | 08.12.18 Harper Regan | 05.01.19 Richard III. | 09.02.19 Pension Schöller | 02.03.19 Rigoletto | 23.03.19 Der Steppenwolf | 20.04.19 Das Land des Lächelns | 11.05.19 Hexenjagd | 15.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 13.07.19 Die Dreigroschenoper  Samstags-Abo Maxi 2  – 19:30 Uhr 13.10.18 Harper Regan | 10.11.18 Richard III. | 29.12.18 Pension Schöller | 26.01.19 Der Steppenwolf | 16.02.19 Der Tod und das Mädchen | 30.03.19 Das Land des Lächelns | 27.04.19 Rigoletto | 18.05.19 Hexenjagd | So., 09.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) (Premiere) | 29.06.19 Viel Lärm um nichts | 20.07.19 Die Dreigroschenoper


Sonntag Sonntags-Abo Maxi   – 19:30 Uhr 28.10.18 Harper Regan | 18.11.18 Richard III. | 09.12.18 Pension Schöller | 06.01.19 Tartuffe | 03.02.19 Die Addams Family | 17.03.19 Rigoletto | 07.04.19 Der Steppenwolf | 28.04.19 Die Dreigroschenoper | Mi., 22.05.19 Tanz! Heilbronn | 23.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 14.07.19 Hexenjagd Sonntagnachmittags-Abo   – 15:00 Uhr 07.10.18 Richard III. | 02.12.18 Die Fledermaus | 27.01.19 Tartuffe | 03.03.19 Pension Schöller | 12.05.19 Die Dreigroschenoper | 30.06.19 Hexenjagd


304 | 305

Musik-Abonnements Musik-Abo Maxi  Samstag – 19:30 Uhr 20.10.18 Marilyn | 16.02.19 Der Tod und das Mädchen | 30.03.19 Das Land des Lächelns | 27.04.19 Rigoletto | 25.05.19 Tanz! Heilbronn | 15.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) | 20.07.19 Die Dreigroschenoper E Zu diesem Abo optional zubuchbar: »Weihnachtsklang« (4. Heilbronner Konzert des Württembergischen Kammerorchesters) Mi., 12.12.18, 19:30 Uhr (Harmonie Heilbronn) Werke von J. S. Bach, E. Elgar, J. Ireland, G. Fauré, J. Rodrigo, A. Vivaldi, E. Ysaÿe & G. Dyson Musik-Abo Mini  Samstag – 19:30 Uhr 30.03.19 Das Land des Lächelns | 27.04.19 Rigoletto | So., 09.06.19, 20:00 Uhr La finta giardiniera (Die Gärtnerin aus Liebe) (BUGA OpenAir) (Premiere) | 20.07.19 Die Dreigroschenoper E Zu diesem Abo optional zubuchbar: »Verklärung« (5. Heilbronner Konzert des Württembergischen Kammerorchesters) Mi., 23.01.19, 19:30 Uhr (Harmonie Heilbronn) Werke von L. Mozart, A. Copland, HK Gruber & A. Schönberg


Winter-Abonnements   Winter-Abo 1  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr Sa., 27.10.18 Tartuffe | Sa., 01.12.18 Die Fledermaus (Premiere) | Do., 24.01.19 Pension Schöller | Fr., 22.02.19 Der Steppenwolf | Do., 14.03.19, 20:00 Uhr Die Affäre Rue de Lourcine* | Sa., 06.04.19 Die Dreigroschenoper  Winter-Abo 2  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr So., 14.10.18 Harper Regan | Mi., 28.11.18 Richard III. | Do., 27.12.18 Tartuffe | Sa., 02.02.19 Die Addams Family | Sa., 09.03.19, 20:00 Uhr Die Affäre Rue de Lourcine* (Premiere) | So., 31.03.19 Die Dreigroschenoper  Winter-Abo 3  Wechselnder Wochentag – 19:30 Uhr Fr., 09.11.18, 20:00 Uhr Die Tanzstunde* (Premiere) | Di., 04.12.18 Richard III. | Mi., 16.01.19 Harper Regan | Mo., 04.02.19 Die Addams Family | Fr., 08.03.19 Pension Schöller | Do., 11.04.19 Die Dreigroschenoper * Die Vorstellung im Komödienhaus kann zum günstigten Abopreis hinzugebucht werden. Der Theaterbus ist optional zubuchbar.


306 | 307

Terminübersicht Abonnements Komödienhaus Dienstag  Dienstags-Abo Komödie  – 20:00 Uhr 23.10.18 Wir sind die Neuen | 20.11.18 Die Tanzstunde | 22.01.19 Spiel’s nochmal, Sam | 12.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 14.05.19 Unsere Frauen | 30.07.19 Wir sind mal kurz weg

Mittwoch Mittwochs-Abo Komödie  – 20:00 Uhr 24.10.18 Wir sind die Neuen | 14.11.18 Die Tanzstunde | 30.01.19 Spiel’s nochmal, Sam | 27.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 29.05.19 Unsere Frauen | 31.07.19 Wir sind mal kurz weg

Donnerstag Donnerstags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 18.10.18 Wir sind die Neuen | 29.11.18 Die Tanzstunde | 07.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 14.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 13.06.19 Unsere Frauen | 25.07.19 Wir sind mal kurz weg Donnerstags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 25.10.18 Wir sind die Neuen | 20.12.18 Die Tanzstunde | 14.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 25.04.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 27.06.19 Unsere Frauen | 01.08.19 Wir sind mal kurz weg


Freitag Freitags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 12.10.18 Wir sind die Neuen | 30.11.18 Die Tanzstunde | 01.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 22.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 07.06.19 Unsere Frauen | 19.07.19 Wir sind mal kurz weg  Freitags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 19.10.18 Wir sind die Neuen | 23.11.18 Die Tanzstunde | 08.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 29.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 05.07.19 Unsere Frauen | 26.07.19 Wir sind mal kurz weg Freitags-Abo Komödie 3  – 20:00 Uhr 26.10.18 Wir sind die Neuen | 07.12.18 Die Tanzstunde | 22.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 26.04.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 12.07.19 Unsere Frauen | 02.08.19 Wir sind mal kurz weg


308 | 309

Samstag Samstags-Abo Komödie 1  – 20:00 Uhr 13.10.18 Wir sind die Neuen | 08.12.18 Die Tanzstunde | 26.01.19 Spiel’s nochmal, Sam | 06.04.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 01.06.19 Unsere Frauen | 20.07.19 Wir sind mal kurz weg  Samstags-Abo Komödie 2  – 20:00 Uhr 20.10.18 Wir sind die Neuen | 15.12.18 Die Tanzstunde | 02.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 30.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 08.06.19 Unsere Frauen | 27.07.19 Wir sind mal kurz weg  Samstags-Abo Komödie 3  – 20:00 Uhr 27.10.18 Wir sind die Neuen | 29.12.18 Die Tanzstunde | 16.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 20.04.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 15.06.19 Unsere Frauen | 03.08.19 Wir sind mal kurz weg

Sonntag Sonntagnachmittags-Abo Komödie  – 15:00 Uhr 14.10.18 Wir sind die Neuen | 16.12.18 Die Tanzstunde | 10.02.19 Spiel’s nochmal, Sam | 24.03.19 Die Affäre Rue de Lourcine | 02.06.19 Unsere Frauen | 28.07.19 Wir sind mal kurz weg


Besondere Abonnements NEU: Das Wochenend-Abo für zwei! Runden Sie Ihr Wochenende mit einem Theaterbesuch ab. Sie sehen vier Schauspielproduktionen und eine Musikthea­ terproduktion im Großen Haus sowie zwei Vorstellungen im Komödienhaus und optional ein musikalisches Gastspiel. Als Neukunde erhalten Sie einen besonderen Preisvorteil, wenn Sie das Abo für zwei Personen auf zwei Jahre abschließen. Im ersten Jahr zahlt die zweite Person den ermäßigten Preis und erhält damit 50% Rabatt. Im zweiten Jahr zahlen beide den regulären Abopreis und Sie dürfen das Abonnement wechseln oder dabei bleiben. Wochenend-Abo Großes Haus – 19:30 Uhr Fr., 26.10.18 Richard III. | Sa., 22.12.18 Tartuffe | Sa., 19.01.19, 20:00 Uhr Spiel’s nochmal, Sam (Komödienhaus) | Fr., 01.02.19, Die Addams Family (Premiere) (optional ­zubuchbar) | Fr., 15.03.19, 20:00 Uhr Die Affäre Rue de Lourcine (Komödienhaus) | Fr., 05.04.19 Pension Schöller | Fr., 31.05.19 Die Dreigroschenoper | Sa., 06.07.19 Hexenjagd


310 | 311

Familienabo Der Theaterbesuch mit der Familie ist besonders schön. In der vergangenen Spielzeit wurden unsere Familienvorstellungen immer beliebter und viele Vorstellungen in der BOXX waren ausverkauft. Mit dem Familienabo sichern Sie sich Plätze für unsere begehrten Inszenierungen in der BOXX und im Großen Haus. So viel steckt drin: Die Premiere »Das Dschungelbuch«, zwei Vorstellungen nach Wahl in der BOXX und NEU: eine Vorstellung für Eltern (Erwachsene) im Großen Haus (»Tartuffe« am So., 27.01.19 um 15:00 Uhr). Während Eltern die Vorstellung besuchen, werden Ihre Kinder im Abo (5 bis 12 Jahre) in der BOXX mit Spiel und Spaß betreut. Die Abovorteile: Das Abo gilt für einen Erwachsenen und ein Kind und bis zu vier weitere Personen. Jedes Kind zahlt nur 6 €, jeder Erwachsene 7 € pro Kindervorstellung und für die Vorstellung »Tartuffe« je nach Kategorie 11,20 € – 22,40 €. Sie sehen das Weihnachtsmärchen früher als alle anderen. Das Weihnachtsmärchen ist für Erwachsene zum Familienticketpreis erhältlich, 1 € Ersparnis für Kinder (im Verhältnis zum Familienticket). Als Geschenk zum Abo gibt es eine VesperBOXX – die Brotdose für die Schule. Die Laufzeit für eine Spielzeit ist auf Wunsch verlängerbar. Erwachsenen­tickets sind frei übertragbar. Kindertickets sind an Kinder frei übertragbar, an Erwachsene mit Zuzahlung übertragbar, mindestens jedoch 1 Kind je Abo. Für den Tausch von Vorstellungsterminen erheben wir eine Bearbeitungsgebühr von 1 €.


Theatercard  Die Theatercard funktioniert ähnlich wie eine Bahncard. Man kauft sie einmal und kann ein Jahr lang ab Kauf­datum alle Vorstellun­gen mit einer Ermäßigung von 50 % besuchen – an beliebig vielen Tagen, sogar wenn man täglich ins Theater geht. Die Theatercard ist personengebunden. Preis: 70 € (ermäßigt 43 €) Partnercard Die Partnercard funktioniert genauso wie die Theatercard. Sie wird auf eine Person ausgestellt und ist an diese gebunden. Die eine Person kann damit für sich und Ihren Partner jeweils eine Karte mit einer Ermäßigung von 50% erwerben. Die Partnercard kosten 140 € (ermäßigt 86 €; gilt nur, wenn beide Personen ermäßigungsberechtigt sind). Hinweis für Buchungen im Webshop: Mit der Partnercard können zwei Karten pro Vorstellung im Webshop in einem Buchungsvorgang erworben werden. Mit der Theatercard für eine Person kann nur jeweils eine Karte pro Vorstellung pro Buchungsvorgang im Webshop gekauft werden.


312 | 313

Angebote für Firmen Firmencard  Mit der Firmencard sehen Sie, Ihre Mitarbeiter (inklusive einer Begleitung) und Ihre Geschäftspartner alle Inszenierungen (ausgenommen Sonderveranstaltungen) des Theaters Heilbronn zum Abopreis (mit 25% Rabatt auf jede Eintrittskarte). Die Firmencard kann für eine unbegrenzte Anzahl an Theaterbesuchen eingesetzt werden und gilt eine ganze Spielzeit. Preis: 65 € Firmenfeiern Bei uns dürfen Sie feiern oder einfach einen gemeinsamen Abend mit Kollegen, Ihrem Team oder Geschäftspartnern verbringen. Wir bieten Ihnen dafür unterschiedliche Möglichkeiten, z.B.: • Sektempfang mit Häppchen vor Beginn der Vorstellung oder ein Abendessen im Theaterrestaurant »Gaumenspiel« • eine Theaterführung mit Blick hinter die Kulissen, in die Werkstätten und auf die Entstehung eines Theaterstücks • einen Vorstellungsbesuch mit Stückeinführung (zum Grup­pen­preis ab 10 Personen oder mit der Firmencard zum Abopreis)

Sie haben eigene Vorstellungen und Wünsche? Dann rufen Sie uns an unter +49 (0) 7131.56 30 36 (Besucherservice, Doreen Urbanczyk).


Abonnenten werben Abonnenten Machen Sie Ihre Freunde zu Abonnenten und verbringen Sie gemeinsam tolle Theaterabende bei uns! Wir belohnen Sie mit attraktiven Preisen, wenn Sie einen Freund, Bekannten oder ein Familienmitglied bis zum 30. September 2018 für unsere Abonnements anwerben!* Je nachdem, wieviele Abonnenten Sie werben, haben Sie die Möglichkeit, in den Genuss von einem der drei folgenden Preise zu kommen: 1. Preis: Eine Probefahrt übers Wochenende mit einem ­Automobil aus dem Autozentrum Hagelauer in Heilbronn. 2. Preis: Ein »Drei-Gänge-Überraschungsmenü« der besonderen Art im Theaterrestaurant »Gaumenspiel« für zwei Personen. 3. Preis: Eine kostenfreie Jahresmitgliedschaft in der Stadtbibliothek Heilbronn, unser Kooperationspartner für die Autorenlesungen in der BOXX.

Alle Abonnentenwerber, die keinen der drei Preise g­ ewinnen, erhalten als Dankeschön einen Gutschein über 10% des Abowertes für unser Theaterrestaurant »Gaumenspiel«.*

* Gilt nicht für einmalig abgeschlossene Abos. Eine Person kann nur einmal geworben werben, nicht jede Spielzeit neu. Geschenkabos sind ausgeschlossen. Gilt nur für Abos, die auf den Namen des Geworbenen laufen.


314 | 315

Restaurant Gaumenspiel  S o ein Theaterabend wird erst rund mit einem Besuch in unserem Theaterrestaurant »Gaumenspiel«. Es gibt nichts Schöneres, als bei einem guten Essen und Trinken über das Geschehen auf der Bühne zu diskutieren. Auch vor ihrem Besuch der Vorstellung sitzen die Gäste im Restaurant, lassen sich mit erlesenen Speisen verwöhnen und auf den Theaterbesuch einstimmen. Darstellende Kunst und Kochkunst sind schließlich zwei Dinge, die unser Leben einfach schöner machen. Neben den Angeboten vor und nach den Vorstellungen hält Gastronomiechef Matthias Hornung zwei zusätzliche Offerten für Sie bereit:

• »Upgrade« immer von Montag–Donnerstag vor der Vor­stellung um 18:00 Uhr. Empfang mit einem Glas Sekt oder alkoholfreiem Cocktail und Drei-Gänge-Über­raschungs­ menü der besonderen Art für 32 € pro Person • »Premieren-Sekt-Lounge« mit Sekt und einem kleinen Gaumenschmaus für 6 € in der Pause und bei Vor­stel­ lungen ohne Pause vor Vorstellungsbeginn. Buchen Sie die gastronomischen Pakete zusammen mit Ihren Theaterkarten im Besucherservice. Kontakt: Tel: +49 (0) 7131. 8876760 www.theater-heilbronn.de/ gastronomie Geöffnet bei Vorstellungen im Großen Haus ab 18:00 Uhr. Bitte beachten Sie, dass das Theaterrestaurant vom 21. Juli bis einschließllich 13. September 2018 aufgrund der Theaterferien geschlossen ist.





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Impressum Herausgeber: Theater Heilbronn, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn Intendant: Axel Vornam Redaktion: Andreas Frane, Jenny Heister, Michael Köwer, Rebekka Mönch, Kristin Päckert, Sophie Püschel, Doreen Urbanczyk, Silke Zschäckel Stückbeschreibungen: Silke Zschäckel Fotos Ensemble: Katja Zern und Thomas Frank, Fotostudio M42, Heilbronn Foto Tanz! Heilbronn: Lisa Rastl Creative Direction: Wolfgang Seidl Grafik Design Konzept und Artwork: seidldesign.com Satz: Rebekka Mönch Druck: Schweikert Druck Redaktionsschluss: 07.06.2018, Änderungen vorbehalten. www.theater-heilbronn.de Spielzeit 2018/2019


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