THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 24
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DER ÖSTERREICHER MIT DER RUSSISCHEN SEELE Mit seiner Rolle in »Das Fest« verabschiedet sich Johannes Bahr aus dem festen Engagement. Seit 33 Jahre steht er in Heilbronn auf der Bühne. S. 02
DON KARLOS
FOTO: THOMAS BRAUN
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COSÌ FAN TUTTE Ein gemeines Liebesexperiment stellt die Treue zweier junger Paare auf eine harte Probe. Mozarts Oper kommt in Kooperation mit dem WKO und der Hochschule für Musik Stuttgart auf die Bühne. S. 05
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FÜR IMMER FÜNFZEHN Zwei Jugendliche, Anne Frank und Zef Bunga, mussten viel zu früh sterben. Im Theater dürfen sie wieder auferstehen und bekommen eine neue Chance für das Leben und die Liebe. S. 06
gesponsert von der kreisspark asse heilbronn
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MÄNNER UNTER SICH So lautet das Motto des diesjährigen Festivals Tanz! Heilbronn vom 6. bis 10. Mai 2015. 8 Tanzproduktionen in allen drei Spielstätten stehen auf dem Programm. S. 10 & 11
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ZUM ABSCHIED JOHANNES BAHR
DER ÖSTERREICHER MIT DER RUSSISCHEN SEELE JOHANNES BAHR VERABSCHIEDET SICH IM SCHAUSPIEL »DAS FEST« IN DEN RUHESTAND
Seine Rolle als Mr. Mushnik in »Der kleine Horrorladen« ist Johannes Bahr wie auf den Leib geschrieben. Fotos: Thomas Braun
1982 kommt Johannes Bahr an das Theater Heilbronn
Von Silke Zschäckel IGENTLICH WAR ER SCHON AUF DEM BESTEN WEGE IN EIN KLOSTER, aber zölibatär zu leben, das konnte sich Johannes Bahr als 22-Jähriger beim besten Willen nicht vorstellen. So brach er sein Theologiestudium in Wien ab, ging zurück in seine Heimatstadt Graz, studierte kurz Philosophie und Psychologie, um sich dann endlich für die Schauspielerei zu entscheiden. Gelockt hatte ihn das Theater schon lange. Gegen das Verbot seiner sehr frommen und strengen Mutter, die ihn bei Wind und Wetter morgens um 6 Uhr als Ministrant zur Frühmesse schickte, ging Johannes Bahr heimlich zur sozialistischen Jugend, den »Roten Falken«, wo auch Theater gespielt wurde. Später als Novize im Augsburger Dominikanerkloster blickte er aus seinem Fenster direkt auf den Parkplatz des Theaters. Er sah die Schauspieler zu den Proben gehen und erlebte auf der Bühne einen Mann, der ihn bis heute fasziniert, den Pantomimen Marcel Marceau. Der Franzose und Charlie Chaplin sind seine Vorbilder. 40 Jahre steht Johannes Bahr jetzt auf der Bühne, 33 davon in Heilbronn. Derzeit probt er seine letzte Rolle im Festengagement. Mit Ingrid Richter-Wendel als Großmutter an seiner Seite spielt er den Großvater in dem Ensemble-Stück »Das Fest« von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov. »Meine Gesundheit war nie die stabilste. Jetzt weist sie mich in die Schranken«, sagt der Schauspieler. Deshalb geht er ab Mai in den (Un)Ruhestand. Im »Fest« geht es um ein dunkles Familiengeheimnis. Auch die Kindheit von Johannes Bahr wurde von einer Geschichte geprägt, die die Familie damals lieber für sich behielt. Seine Mutter stammt aus der Ukraine, die damals zur Sowjetunion gehörte. Während des Zweiten Weltkrieges hat die studierte Germanistin als Überset-
zerin für deutsche Sprache gearbeitet und sich in den Feind verliebt, einen österreichischen Soldaten – Johannes' Vater. Das war Kollaboration und seine Mutter musste mit ihrem Geliebten nach Graz fliehen, fühlte sich aber dort sehr fremd. »Sie war schwermütig, und ich habe früh angefangen, mich in die Welt der Fantasie und der Bücher zurückzuziehen«, sagt Johannes Bahr. Ein Erbteil seiner Mutter ist das, was man die russische Seele nennt – tiefgründig und äußerst emotional. »Wenn ich auf der Bühne einen Menschen spiele, dem es schlecht geht, kann ich mich so intensiv in die Figur hineinfühlen, dass ich mit ihr weinen muss«, gesteht der Schauspieler. In seiner ersten Rolle als Romeo in Innsbruck habe er so intensiv gelitten, dass besonders die Frauen im Publikum
Eine seiner Lieblingsrollen: Das Gespenst von Canterville
in Tränen aufgelöst waren. »Ich war nie der strahlende Held, sondern habe eher ein Faible für gebrochene Figuren, die allen Grund haben, am Leben zu verzweifeln und trotzdem immer wieder ihr Glück suchen.« So einen Typen zu spielen wie derzeit Mr. Mushnik im Musical »Der kleine Horrorladen« macht ihm großen Spaß. Aber auch skurrile Charaktere liegen ihm – sehr gern erinnert er sich an seine Rollen als »Gespenst von Canterville« und als Kaiser im »Weißen Rößl«, als überbesorgter Königs-Vater in »König Drosselbart« und jetzt als Sandmann in »Peterchens Mondfahrt«. Seit Bestehen des Theaters am Berliner Platz gehört Johannes Bahr zum Heilbronner Ensemble. Dabei war der Start für ihn nicht leicht. Seine erste Rolle sollte der Mephisto im »Faust« sein. Aber er legte sich ständig mit dem regieführenden Intendanten Klaus Wagner an und wollte alles besser wissen. Irgendwann wurde es dem Intendanten zu bunt und er schickte den jungen Hitzkopf nach Hause. Was für eine Niederlage. Aber Johannes Bahr hat daraus gelernt: »Theater ist Teamarbeit und der Schauspielerberuf verlangt ein Höchstmaß an Disziplin«. Klaus Wagner glaubte trotzdem an ihn und gab ihm viele schöne Chancen. Sein größtes Glück, das er hier gefunden hat, ist jedoch seine Familie. »Eines Tages stand auf dem Bahnhof in Stuttgart ein schönes Mädchen mit Hut und schaute mich freundlich an«, erinnert er sich. Johannes Bahr setzte KO sich im MZug Ö Dneben I E NsieHund A Usprach S sie an: »Ich glaube, wir müssen uns kennenlernen.« Dieses schöne Mädchen ist heute noch seine Frau, mit der er zwei – inzwischen erwachsene – Kinder hat und auf dem Familienweingut in Eberstadt lebt. »Da fühle ich mich richtig wohl«, erzählt er und freut sich darauf, künftig mehr Zeit für den Garten und seine kleine Schreinerei zu haben. Außerdem hängt Johannes Bahr auch die Schauspielerei nicht ganz an den Nagel. Er synchronisiert Filme und veranstaltet Lesungen – am liebsten mit österreichischer Literatur. Und falls im Theater wieder mal ein Großvater gebraucht wird, sagt er nicht nein.
IMPRESSUM HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn INTENDANT: Axel Vornam REDAKTION: Silke Zschäckel 07131/56 34 03 pressebuero@theater-hn.de FOTOS: Fotostudio M42 Katja Zern und Thomas Frank, Thomas Braun GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Johannes Pfeffer, Theater Heilbronn SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.) DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG KARTENTELEFON: 07131/56 30 01 SPIELZEIT 2014/2015 Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst
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»Liebes Geburtstagskind, liebe Familie …«
PREMIERE DAS FEST
DER DOGMA-FILM »DAS FEST« AUF DER BÜHNE IM GROSSEN HAUS
DAS FEST SCHAUSPIEL VON THOMAS VINTERBERG & MOGENS RUKOV BÜHNENFASSUNG VON BO HR. HANSEN IN DER ÜBERSETZUNG VON RENATE BLEIBTREU PREMIERE AM 07. MÄRZ 2015 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS
Von Stefanie Symmank
REGIE UTA KOSCHEL AUSSTATTUNG TOM MUSCH DRAMATURGIE STEFANIE SYMMANK
Foto: Thomas Braun
Von Stefanie Symmank N EINEM FAMILIENTREFFEN SIND NICHT NUR DIE SCHULD, DIE ES AUSRICHTEN, SONDERN AUCH DIE, DIE ES NICHT VERHINDERN, BEMERKTE EINST DER SCHRIFTSTELLER KARL KRAUS. Recht hat er, und dennoch lassen sich manche Familienzusammenkünfte nur schwer vermeiden. Hochzeiten, Taufen, Geburtstage, Weihnachten – die Familie, sie lebe hoch, hoch, hoch! Schließlich muss man die Feste feiern, wie sie fallen, auch wenn am Ende die Familie gedemütigt und aufgelöst am Boden liegt. Mit einem Fest beginnt auch das gleichnamige Stück, in dem nicht nur das ein oder andere Glas, sondern auch der Mantel des Schweigens gehoben wird.
Hotelier und Patriarch Helge Klingenfeld-Hansen feiert seinen sechzigsten Geburtstag und natürlich erscheint die gesamte Familie. Doch Festtagsstimmung sieht anders aus. Die Ehe des jüngsten Sohnes Michael ist angeschlagen, Tochter Helene hat zum Entsetzen der Familie ihren neuen Freund mit dem unaussprechlichen Namen Gbatokai mitgebracht und über allem schwebt der vor wenigen Monaten begangene Selbstmord der Tochter Linda. Doch das Fest muss stattfinden, und so hangelt man sich von einer Tradition zur nächsten: Begrüßung, Smalltalk, Essen. Dann der Tagesordnungspunkt Tischreden. Im Raum sinkt die Temperatur gefühlt unter Null, denn der älteste Sohn Christian hält eine Rede mit dem Titel »Wenn Vater ins Bad wollte«. Was die
Tafelrunde nun zu hören bekommt, ist ein Familiengeheimnis, vielleicht das dunkelste, was eine Familie haben kann. Doch Christian wird vom Vater verspottet, die Mutter versucht abzulenken, Schwester Helene bittet den Bruder zu schweigen, Michael wird sogar handgreiflich, der Toastmaster setzt zu einer neuen Rede an, der Festtagsmusiker haut in die Tasten, Großvater möchte auch noch was sagen und niemand kann der Situation entkommen, denn die Dienerschaft hat sämtliche Autoschlüssel entwendet. Das Fest wird zu einer Qual für alle, besonders für Christian, dem keiner zu glauben scheint. Nur durch einen Brief der verstorbenen Linda kann die Lebenslüge der Familie aufgedeckt werden. Am nächsten Morgen finden
sich alle Geburtstagsgäste zum Frühstück ein. Mit dem Essen kann jedoch erst begonnen werden, wenn einer den Raum verlässt … »Der Fokus der Inszenierung liegt nicht auf diesem speziellen Familiengeheimnis der Klingenfeld-Hansens, sondern vielmehr darauf, dass es in fast jeder Familie ein wie auch immer geartetes Geheimnis gibt. Zugegeben, in »Das Fest« ist dieses ein besonders drastisches«, beschreibt Regisseurin Uta Koschel. »Wie gehen Familienmitglieder damit um, dass es plötzlich ausgesprochen wird? Wie beeinflusst das die Beziehungen und Machtverhältnisse? Wer zieht Konsequenzen? Wer nicht?« Ein Fest der Wahrheiten also, ein Fest der Familie auch und nicht zuletzt ein Fest für Schauspieler.
MIT JOHANNES BAHR, BETTINA BURCHARD, OLIVER FIRIT, KATHARINA LEONORE GOEBEL, ANGELIKA HART, GABRIEL KEMMETHER, NICOLAS KEMMER, PARA KIALA, FRANK LIENERTMONDANELLI, JUDITH LILLY RAAB, INGRID RICHTER-WENDEL, FERDINAND SEEBACHER, RAIK SINGER, SABINE UNGER, KATHARINA VOß, SEBASTIAN WEISS, KINDERSTATISTERIE
Vorstellungen: Mi. 11.03.2015, 19.30 Uhr Sa. 21.03.2015, 19.30 Uhr Di. 24.03.2015, 19.30 Uhr Fr. 27.03.2015, 19.30 Uhr So. 29.03.2015, 19.30 Uhr Fr. 10.04.2015, 19.30 Uhr Mi. 29.04.2015, 19.30 Uhr Fr. 15.05.2015, 19.30 Uhr Di. 19.05.2015, 19.30 Uhr Do. 28.05.2015, 19.30 Uhr So. 31.05.2015, 19.30 Uhr So. 28.06.2015, 15.00 Uhr Sa. 04.07.2015, 19.30 Uhr Do. 09.07.2015, 19.30 Uhr Mi. 15.07.2015, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 01. März 2015, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Grosses Haus Einführungsveranstaltung (2,00 ¤) mit Frühstücksbuffett (12,00 ¤) von 10.00 bis 10.45 Uhr
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PREMIERE DIE NERVENSÄGE
Profikiller gegen Quasselstrippe ALEJANDRO QUINTANA INSZENIERT IM KOMÖDIENHAUS DIE ERFOLGSKOMÖDIE »DIE NERVENSÄGE«
Von Andreas Frane
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NICHT GENUG FRAUEN«, BRUMMTE EINMAL EIN BEKANNTER FILMPRODUZENT DEN AUTOR UND REGISSEUR FRANCIS VEBER AN, NACHDEM ER EINES SEINER DREHBÜCHER GELESEN HATTE. Der Franzose bekannte sich in diesem Punkt sofort schuldig: »Ich schreibe Komödien. Und ich kenne keine Skrupel, mich kräftig über Männer lustig zu machen, aber bei Frauen habe ich da Hemmungen.« Kein Geringerer als Billy Wilder hat 1981 Vebers Erfolgskomödie »Die Nervensäge« in Hollywood neu verfilmt – mit Jack Lemmon und Walter Matthau und unter dem Titel »Buddy Buddy«. Und tatsächlich sind Vebers Spezialität so genannte »Buddy-Komödien«: Geschichten um ein Paar extrem unterschiedlicher Männer, die sich in ungewöhnlichen Situationen bewähren müssen und sich zunächst gegenseitig bis zur Weißglut treiben, nur um zum Ende hin so etwas wie ziemlich beste Freunde zu werden. Kommt Ihnen das bekannt vor? Kein Wunder, denn das ist ein Komödienmuster, so alt wie die Komödie, das auf das traditionelle Narrenduo von Weißclown und dummem August zurückgeht. Doch zurück zur »Nervensäge«, die – noch vor »Der große Blonde mit dem schwarzen Schuh« oder »Dinner für Spinner« – das erfolgreichste von Francis Vebers zwerchfellerschütternden Lustspielen ist. Schon 1970 brachte das Stück unter dem Titel »Der Vertrag« das Pariser Theaterpublikum zum Lachen. Der große, auch internationale Erfolg kam allerdings erst durch die erste Verfilmung 1973 als »Die Filzlaus« mit Jacques Brel und Lino Ventura. Für die Ausgangssituation ließ sich Veber etwas wirklich Originelles einfallen: Während ein eiskalter Profikiller in seinem Hotelzimmer auf die Ankunft
des potentiellen Opfers vor dem Gerichtsgebäude gegenüber lauert, versucht sich im Zimmer nebenan ein von seiner Frau verlassener Fotograf vergeblich umzubringen. Ralph, der Killer, wird unvermutet zum Lebensretter – und Pignon, der verhinderte Selbstmörder, zur unermüdlichen »Nervensäge«, die dem neuen Freund einfach nicht mehr von der Pelle rückt. Und dann sind da noch ein neugieriger Hotelboy, eine frustrierte Ex-Frau,
ein argwöhnischer Polizist und ein leicht erregbarer Psychiater mit diversen Beruhigungs- und Aufputschmitteln, um die Dinge komplett außer Kontrolle zu bringen. François Pignon, die Nervensäge der »Nervensäge«, taucht auch in den späteren Stücken von Veber immer wieder auf. Inzwischen ist der treuherzige Verlierer und hypochondrische Quasselkopf, der sich dauernd in Situationen bringt, die ihm
gewaltig über den Kopf wachsen, zu einem bekannten, fast sprichwörtlichen »Typ« der französischen Komödie geworden. Im Kino und Theater wurde er unter anderem schon von Jacques Brel und Pierre Richard, Daniel Auteuil und Dany Boon verkörpert. In unserer Inszenierung von Hausregisseur Alejandro Quintana, die übrigens eine neue Übersetzung von Dieter Hallervorden benutzt, schlüpft Nils Brück in die Rolle der »Nervensäge«.
DIE NERVENSÄGE KOMÖDIE VON FRANCIS VEBER PREMIERE AM 12. MÄRZ 2015 20.00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE ALEJANDRO QUINTANA AUSSTATTUNG MATHIAS WERNER DRAMATURGIE ANDREAS FRANE MIT SYLVIA BRETSCHNEIDER, NILS BRÜCK, ANDREAS EBER, STEFAN EICHBERG, JOACHIM FOERSTER, TOBIAS D. WEBER
Wer wird wohl auf der Strecke bleiben? Der Killer(Tobias D. Weber) oder die Nervensäge (Nils Brück)? Foto: Thomas Braun
Weitere Vorstellungstermine: Fr. 13.03.2015, 20.00 Uhr Mi. 18.03.2015, 20.00 Uhr Sa. 21.03.2015, 20.00 Uhr Di. 24.03.2015, 20.00 Uhr Fr. 27.03.2015, 20.00 Uhr Sa. 28.03.2015, 20.00 Uhr So. 29.03.2015, 15.00 Uhr Do. 02.04.2015, 20.00 Uhr Sa. 04.04.2015, 20.00 Uhr Fr. 10.04.2015, 20.00 Uhr Sa. 11.04.2015, 20.00 Uhr Do. 16.04.2015, 20.00 Uhr Mi. 22.04.2015, 20.00 Uhr So. 26.04.2015, 20.00 Uhr, zum letzten Mal.
PREMIERE COSÌ FAN TUTTE
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Junge Sänger für junge Liebende MIT DEM WÜRTTEMBERGISCHEN KAMMERORCHESTER, ABSOLVENTEN DER STAATLICHEN HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST STUTTGART UND DEM VOKALENSEMBLE ALTO E BASSO BRINGT DAS THEATER HEILBRONN »COSÌ FAN TUTTE« AUF DIE BÜHNE
Von Andreas Frane
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JUNGE SÄNGERINNEN UND SÄNGER SINGEN HINTEREINANDER INSGESAMT 41 ARIEN AUF DER BÜHNE DES GROSSEN HAUSES. Sie kommen aus aller Frauen und Herren Länder, von Norwegen bis Südafrika, von Brasilien bis Südkorea, von Pforzheim bis Schwäbisch Hall. Das hat es am Theater Heilbronn so noch nicht gegeben. Am Ende des Castingtages ist nicht nur die aus Stuttgart angereiste Korrepetitorin Kazuko Nakagawa erschöpft, auch dem vielköpfigen Gremium im Zuschauerraum schwirren die Noten durch die Köpfe – und jetzt hat es die Qual der Wahl, jetzt muss entschieden werden. Den Anfang nahm dieses »Wagnis« bereits im Herbst 2013 bei einer Art »Intendanten-Gipfel« im Büro von Axel Vornam am Berliner Platz. Der Intendant des Theaters Heilbronn und sein Kollege vom Württembergischen Kammerorchester Heilbronn, Dr. Christoph Becher, hatten lange darüber gesprochen, wie man die nun schon sieben Jahre andauernde, erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen weiterführen könnte. Warum nach dem Erfolg mit sehr unterschiedlichen Projekten wie »sinn_spuren« oder »Winterreise« und der Uraufführung der Kammeroper »Minsk« nicht eine RepertoireOper wagen? Einen »Klassiker« der Opernliteratur, den man
mehr als nur vier Vorstellungen lang auf dem Spielplan des Großen Hauses halten kann. »Das machen wir, aber es muss für uns machbar sein«, beschließen beide Intendanten gemeinsam mit Ruben Gazarian, dem Chefdirigenten des Württembergischen Kammerorchesters – und treffen sich in der Diskussion
Figurinen: Tom Musch
bei dem von allen dreien hoch geschätzten Wolfgang Amadeus Mozart. Schnell fällt die Wahl auf sein »dramma giocoso«: »Così fan tutte«. Doch woher nun die Sänger nehmen? Da es sich bei Mozarts und Da Pontes Figuren mit einer Ausnahme um junge Menschen handelt, deren noch sehr unreife Vorstellungen von Liebe und Beziehungen an der Realität zerschellen, könnte das kleine, aber feine Ensemble sich doch aus Sängerinnen und Sängern zusammen setzen, die gerade von der Hochschule kommen und am Anfang ihrer Karriere stehen. Christoph Becher hat die richtige Telefonnummer parat: Er nimmt Kontakt zu Prof. Ulrike Sonntag an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart auf, ein Treffen in einem Stuttgarter Café schürt die gemeinsame Begeisterung, ein Vorsingen wird anberaumt. Mit verblüffendem Ergebnis: Ganze Trauben von Studierenden der Hochschule (siehe oben) machen sich am 30. Juni auf den Weg nach Heilbronn, um sich Axel Vornam und Christoph Becher, Dirigent Ruben Gazarian und Dramaturg Andreas Frane vorzustellen. Am frühen Abend sollen die Entscheidungen fallen: Nicht nur auf schöne Stimmen, auf Artikulation und Timbre kommt es an, auch die »Typen« von Fiordiligi und Dorabella, Ferrando und Guglielmo und der kecken Kammerzofe Despina müssen passen, Präsenz und Spielfreude kommen als Voraussetzungen dazu. Die Beratung im Intendanzbüro im zweiten Stock des Theaters braucht ihre Zeit, denn viele der Studierenden bestachen
durch tolle Leistungen: Welche Kandidaten aber passen jeweils als Paare zusammen? Wie unterschiedlich sollen die Damen sein? Die Diskussion über die jungen Sängerinnen und Sänger greift vor allem bei Regisseur Vornam und seinem Dramaturgen schon ins Konzeptionelle. Wie stellen sie sich die Figuren vor und was müssen die Sänger darstellerisch erfüllen? Die Herrenpartien sind schnell besetzt, für die Damen in der Endrunde bringt aber erst ein weiteres Arbeitstreffen im September auf der Probebühne die Entscheidung: Und jetzt freuen wir uns auf Manuela Viera dos Santos (Fiordiligi), Haruna Yamazaki (Dorabella) und Isabella Froncalla (Despina), Yongkeun Kim (Ferrando) und Jongwook Jeon (Guglielmo). Mit dem Bassisten Frank van Hove stößt für die Rolle des abgeklärten, ironischen Philosophen Don Alfonso ein international bekannter Opern-Profi zum Ensemble dazu. Als Chor unterstützt uns das Heilbronner Vokalensemble Alto e Basso unter der Leitung von Michael Böttcher. Und wer weiß, vielleicht verbirgt sich unter den talentierten Absolventinnen und Absolventen der Hochschule ein großer Gesangsstar von morgen?
COSÌ FAN TUTTE OPER VON WOLFGANG AMADEUS MOZART KOOPERATION MIT DER STAATLICHEN HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND DARSTELLENDE KUNST STUTTGART UND DEM WÜRTTEMBERGISCHEN KAMMERORCHESTER HEILBRONN PREMIERE AM 04. APRIL 2015 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG RUBEN GAZARIAN REGIE AXEL VORNAM AUSSTATTUNG TOM MUSCH DRAMATURGIE ANDREAS FRANE MIT ISABELLA FRONCALA, JONGWOOK JEON, YONGKEUN KIM, MANUELA VIERA DOS SANTOS, HARUNA YAMAZAKI, FRANK VAN HOVE, VOKALENSEMBLE ALTO E BASSO, WÜRTTEMBERGISCHES KAMMERORCHESTER HEILBRONN
Weitere Vorstellungstermine: Do. 16.04.2015, 19.30 Uhr Mi. 22.04.2015, 19.30 Uhr Di. 12.05.2015, 19.30 Uhr Fr. 19.06.2015, 19.30 Uhr So. 21.06.2015, 19.30 Uhr Fr. 26.06.2015, 19.30 Uhr Do. 16.07.2015, 19.30 Uhr Sa. 18.07.2015, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 29. März 2015, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Grosses Haus Einführungsveranstaltung (2,00 ¤) mit Frühstücksbuffett (12,00 ¤) von 10.00 bis 10.45 Uhr
6 PREMIERE ANNE UND ZEF
Für immer fünfzehn ZEF BUNGA HAT ANNE FRANK GEKÜSST
Von Stefan Schletter LS VOR 70 JAHREN, AM 15. APRIL 1945, BRITISCHE TRUPPEN DAS KONZENTRATIONSLAGER BERGEN-BELSEN BEFREITEN, WAR ANNE FRANK BEREITS TOT. Sie starb nur einige Wochen zuvor, krank und geschwächt von den unvorstellbar menschenverachtenden Zuständen deutscher Konzentrationslager. Anne wurde 15 Jahre alt. Ihr Tagebuch, das sie von ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 bis zu ihrer Deportation im August 1945 führte, ist weltberühmt und ihr Bild ist eine Ikone wider das Vergessen. »O ja, ich will nicht umsonst gelebt haben wie die meisten Menschen. Ich will den Menschen, die um mich herum leben und mich doch nicht kennen, Freude und Nutzen bringen. Ich will fortleben, auch nach meinem Tod« (Tagebucheintrag, 5. April 1944). In unserer Erinnerung lebt Anne fort, doch in Wirklichkeit wurde ihr eine Jugend, ein ganzes Leben verwehrt – sie wurde getötet von einem System der Unmenschlichkeit, im Land ihrer Geburt. Kinder als Opfer unmenschlicher Systeme, so könnte man kurz die Idee von Ad de Bonts Stück »Anne und Zef« zusammenfassen. Denn der holländische Autor belässt es nicht dabei, eine Geschichte über Anne Frank zu erzählen, er stellt ihr kurzerhand einen Freund an die Seite. Beide entstammen anderen Zeiten und anderen Kulturen, gemeinsam haben sie nur, dass sie zu Opfern eines unbarmherzigen Systems wurden. Anne und Zef. Doch wer ist dieser Zef Bunga, der die berühmte Anne trifft – irgendwo im Nirgendwo? Warum durfte auch er nicht älter als 15 Jahre werden? »Der Kanun ist stärker als wir!« sagt Zefs Mutter im Stück. Was ist dieser geheimnisvolle
ANNE UND ZEF VON AD DE BONT PREMIERE AM 16. APRIL 2015 20.00 UHR IN DER BOXX REGIE OLIVER WRONKA AUSSTATTUNG NINA WRONKA DRAMATURGIE STEFAN SCHLETTER
Kanun, der den fünfzehnjährigen Jungen sein Leben kostet? Es handelt sich dabei um ein mündlich überliefertes archaisches Gewohnheitsrecht, das seit Jahrhunderten das Zusammenleben in entlegenen Bergregionen Nordalbaniens regelt. Grundlage fast jeglichen Handelns sind Ehre und Familie. Als Strafe für Ehrverletzung steht häufig der Tod. Auf Schuld folgt Sühne. Kommt es zu einer groben Ehrverletzung oder gar zu einem Mord, muss dieser auch mit Mord vergolten werden. Ein männliches Mit-
gesponsert von der kreisspark asse heilbronn
glied der »Täterfamilie« muss sterben. Ist die Tat vollbracht, wird aus Täter Opfer und ein unheilvoller Kreislauf der Gewalt beginnt, bei dem häufig alle männlichen Nachfahren einer Familie getötet werden. So kommt es, dass es bis heute im nordalbanischen Bergland Familien gibt, deren männliche Nachfahren seit Jahren ihr Haus nicht verlassen, um nicht von einer verfeindeten Familie getötet zu werden. Zef hält es in der Enge des Hauses irgendwann nicht mehr aus, er möchte sein Leben leben und
sein Glück in der Ferne suchen. Doch er kommt nicht weit. Sein bester Freund aus der Familie der Markajs erschießt ihn. So beginnt Ad de Bonts Stück. Trotz aller Grausamkeit gelingt dem niederländischen Autoren ein Stück voller Hoffnung und jugendlicher Zuversicht. Er gibt den beiden 15-jährigen eine fiktive Zukunft. Sie lernen sich kennen, sie erzählen sich ihre Geschichten und sie dürfen sich schließlich verlieben. Eine Liebe, jenseits jeder Möglichkeit, eine Liebesgeschichte als Gegenkraft zur Vernichtung.
MIT ANASTASIJA BRÄUNIGER, MANUEL SIEG, RAIK SINGER, KATHARINA VOß
Weitere Vorstellungstermine: So. 21.04.2015, 11.00 Uhr Fr. 24.04.2015, 11.00 Uhr Fr. 24.04.2015, 20.00 Uhr Do. 30.04.2015, 11.00 Uhr Do. 30.04.2015, 20.00 Uhr Fr. 22.05.2015, 11.00 Uhr Do. 28.05.2015, 11.00 Uhr Weitere Vorstellungen entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Theaterfrühstück 19. April 2015, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Grosses Haus Einführungsveranstaltung (2,00 ¤) mit Frühstücksbuffett (12,00 ¤) von 10.00 bis 10.45 Uhr
7 PREMIERE UNSCHULD
Gesellschaft im Zerrspiegel MIT „UNSCHULD“ ZEIGT DAS THEATER HEILBRONN ZUM ERSTEN MAL EIN STÜCK DER VIELFACH PREISGEKRÖNTEN AUTORIN DEA LOHER
UNSCHULD SCHAUSPIEL VON DEA LOHER Außenbetrachtung unserer Gesellschaft
Von Andreas Frane
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ICH BIN GEFLOHEN AUS DEM SÜDEN, WO ES HEISS IST UND DIE MENSCHEN STERBEN WIE DIE FLIEGEN, OHNE DASS SIE SICH SELBER UMBRINGEN MÜSSTEN,« SAGT ELISIO. »Im Süden, da lachen wir über euch, ich verstehe das alles hier nicht« – Elisio und Fadoul heißen die beiden illegal eingewanderten Flüchtlinge, die wie eine Art roter Faden durch eine kalte Großstadt am Meer und durch die 19 Szenen von Dea Lohers Erfolgsstück »Unschuld« ziehen. Selbst getrieben von Schuldgefühlen – sie waren in einem entscheidenden Moment zu feige und zu selbstsüchtig, um einem anderen Menschen zu helfen – treffen sie auf eine Gesellschaft von Versehrten und Verzweifelten, Kontakt- und Schicksalssuchenden: Da ist die merkwürdige Frau Habersatt, die die Hinterbliebenen von Gewaltopfern aufsucht und sich als die Mutter der Täter ausgibt. Oder die an Diabetes erkrankte Frau Zucker, die einfach mal die Verantwortung für sich ihrer Tochter Rosa und deren Mann Franz übergibt. Franz wiederum hat seine Berufung in
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einem Bestattungsinstitut gefunden und kümmert sich mehr um die Leichen und die Urnen als um seine eigene Frau. Oder das blinde Mädchen Absolut, das jede Nacht am Hafen für fremde Männer tanzt und ein Buch verloren hat, das »Die Unzuverlässigkeit der Welt« heißt und das einzige ihrer Werke ist, das die frustrierte Philosophin Ella nicht verbrannt hat. »Alle diese Figuren«, beschreibt Regisseurin Esther Hattenbach, »haben irgendeine körperliche, aber noch mehr eine seelische Deformation. Aber gerade Letztere entsteht dadurch, dass sie den einen Mangel oder das eine Problem in ihrem Leben ins Unermessliche vergrößern und zum Anlass nehmen, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Es ist, als hätten sie ein positives soziales Miteinander verlernt.« Esther Hattenbach, die sich in Heilbronn mit ihren Inszenierungen von »Der Stein«, »Verbrennungen« und »Groß und klein« als Spezialistin für zeitgenössische Dramatik etabliert hat, sieht in Dea Lohers 2003 geschriebenem Schauspiel »ein absolutes Zeitstück«. Durch den neugierigen und
befremdeten Blick von Außen, mit dem die beiden Flüchtlinge unsere absurd scheinende Wohlstandsgesellschaft betrachten, wirkt »Unschuld« heute inmitten der Debatten um Einwanderungspolitik und Asylanten tatsächlich aktueller als bei seiner Uraufführung. »Dieser Wechsel der Perspektive, den Dea Loher hier vornimmt, ist einerseits entlarvend, hat aber auch eine schöne Ironie und eine große Komik«, meint Hattenbach. »Er zeigt unsere Gesellschaft wie in einem Zerrspiegel.« Auch die Form, die die vielfach für ihr Werk preisgekrönte Autorin gewählt hat, macht »Unschuld« zu etwas Besonderem: Wie in einer raffinierten Partitur gibt es (sprach-) melodische Bögen, Themen und Variationen, Leitmotive, die sich durch die vielen erzählten und gespielten Geschichten ziehen und sie miteinander verknüpfen. Auch das fasziniert Esther Hattenbach: »Dieses Stück ist ungeheuer musikalisch – und ich bin sehr gespannt darauf, wie wir diese Musikalität mit dem Ensemble – denn das ist ein absolutes Ensemblestück – umsetzen werden.«
PREMIERE AM 25. APRIL 2015 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE ESTHER HATTENBACH BÜHNE GEELKE GAYCKEN KOSTÜME ALICE NIERENTZ DRAMATURGIE ANDREAS FRANE
MIT SYLVIA BRETSCHNEIDER, BETTINA BURCHARD, STEFAN EICHBERG, JOACHIM FOERSTER, KATHARINA LEONORE GOEBEL, ANGELIKA HART, GABRIEL KEMMETHER, FRANK LIENERT-MONDANELLI, SABINE UNGER, TOBIAS D. WEBER, SEBASTIAN WEISS
Weitere Vorstellungstermine: Do. 30.04.2015, 19.30 Uhr Mi. 13.05.2015, 19.30 Uhr Sa. 16.05.2015, 19.30 Uhr Fr. 22.05.2015, 19.30 Uhr Mi. 27.05.2015, 19.30 Uhr Sa. 30.05.2015, 19.30 Uhr Di. 02.06.2015, 19.30 Uhr Fr. 05.06.2015, 19.30 Uhr Mi. 10.06.2015, 19.30 Uhr Fr. 03.07.2015, 19.30 Uhr Di. 07.07.2015, 19.30 Uhr So. 19.07.2015, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 19. April 2015, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Grosses Haus Einführungsveranstaltung (2,00 ¤) mit Frühstücksbuffett (12,00 ¤) von 10.00 bis 10.45 Uhr
SPIELPLAN MÄRZ
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11:00 UHR
GROSSES HAUS OBERES FOYER
THEATERFRÜHSTÜCK ZU »DAS FEST«
Einführungsveranstaltung (Eintritt 2,00 ¤) mit Frühstücksbuffet (12,00 ¤) von 10:00 bis 10:45 Uhr 15:00 UHR
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DER KÖNIG DES KRAUTFELDS – THOMAS VOGELSCHRECK
Gastspiel des Theaters Radelrutsch 19:30 UHR
19 DO
25 MI
von Tina Müller
LANDFRAUEN 3
MIETE T
19:30 UHR
KOMÖDIENHAUS PREMIERE
MO
18:00 UHR
ANMELDUNG: 07131 / 56 30 01
MIETE J
20
THEATERKASSE
THEATERFÜHRUNG
13 FR
10:00 UHR
BOXX
FR
DER KÖNIG DES KRAUTFELDS – THOMAS VOGELSCHRECK
DI
11:00 UHR
19:30 UHR
GROSSES HAUS
DON PASQUALE
Kinderstück von Martin Baltscheit
Oper von Gaetano Donizetti Gastspiel des Staatstheaters am Gärtnerplatz München
MI
11:00 & 20:00 UHR
BOXX
19:30 UHR
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
14
15:00 UHR
FR
LEHRERFORTBILDUNG »BEWEGUNG UND CHOREOGRAFIE«
SA
TEIL 1 ANMELDUNG: 07131/56 30 66 E-MAIL: SINGER@THEATER-HN.DE
LANDFRAUEN 1
GROSSES HAUS
Schauspiel von Friedrich Schiller 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
GROSSES HAUS
20:00 UHR
KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL
ASS-DUR
3. Satz – Scherzo Spirituoso
10:00 UHR
THEATERWERKSTATT
WOLLHAUS
LEHRERFORTBILDUNG »COMMEDIA DELL' ARTE«
27 FR
Gastspiel des Theaters Radelrutsch
19:30 UHR
GROSSES HAUS
11:00 UHR
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov MIETE L/LL
MIETE M
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
20:00 UHR
15
GROSSES HAUS ZUM LETZTEN MAL
DAS FEST
MIETE S
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
MIETE GRÜN 2
MIETE GRAU 1
22 SO
15:00 UHR
MIETE P
Komödie von Francis Veber
Komödie von Francis Veber
DON PASQUALE
Oper von Gaetano Donizetti Gastspiel des Staatstheaters am Gärtnerplatz München
GROSSES HAUS PREMIERE
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
15:00 UHR
GROSSES HAUS
DAS FEST
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
20:00 UHR
BOXX
TSCHICK
19:30 UHR
GROSSES HAUS
DAS FEST
MIETE F, VOLKSBÜHNE -3, -7, -8
SO
07
Kinderstück von Andri Beyeler DON KARLOS
TEIL 2
Oper von Gaetano Donizetti Gastspiel des Staatstheaters am Gärtnerplatz München
WOLLHAUS
19:30 UHR
BOXX
SA
DON PASQUALE THEATERWERKSTATT
ANMELDUNG: 07131 / 56 37 94 E-MAIL: KLUMBACH@THEATER-HN.DE
BOXX
DIE KUH ROSMARIE 19:30 UHR
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
DER KÖNIG DES KRAUTFELDS – THOMAS VOGELSCHRECK 19:30 UHR
16:00 UHR
11:00 UHR
LEHRERFORTBILDUNG »COMMEDIA DELL' ARTE«
MIETE R, VOLKSBÜHNE -4, -6, -X
21 SA
06
DO
MIETE GRÜN 1
GROSSES HAUS
MIETE O
26
Komödie von Francis Veber
DON KARLOS
Schauspiel von Friedrich Schiller
THEATERWERKSTATT
Schauspiel von Friedrich Schiller
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
DON KARLOS
20:00 UHR
TSCHICK
TSCHICK
19:30 UHR
MIETE E/EL
04
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
BOXX
WOLLHAUS
BOXX
NUR EIN TAG
11:00 & 20:00 UHR
16:00 UHR
Gastspiel des Theaters Radelrutsch
03
GROSSES HAUS
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos
Komödie von Francis Veber
MIETE GOLD, LANDFRAUEN 3
02
BOXX FOYER
ANTIGONE
DIE NERVENSÄGE
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
Kinderstück von Martin Baltscheit
»We are Family« Familiengeschichten zum Schauspiel »Das Fest« von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
20:00 UHR
BOXX
NUR EIN TAG
LITERARISCHE MITTAGSPAUSE
GROSSES HAUS
ANTIGONE
DON KARLOS
Schauspiel von Friedrich Schiller
11:00 UHR
13:00 UHR 19:30 UHR
MIETE D/DL, K/KL
GROSSES HAUS
BOXX
TÜRKISCH GOLD
GROSSES HAUS
Oper von Gaetano Donizetti Gastspiel des Staatstheaters am Gärtnerplatz München
Kinderstück von Martin Baltscheit
11:00 UHR
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
DON PASQUALE
BOXX
NUR EIN TAG 19:30 UHR
10:00 UHR
BOXX
19:30 UHR
GROSSES HAUS
ANTIGONE
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos
28 SA
MIETE A/G, VOLKSBÜHNE 9
TORTUGA
Piratengeschichten und Seemannsgarn von Paul Steinmann
20:00 UHR
TICKETS: 07221/300 300 20:00 UHR
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
GROSSES HAUS VERMIETUNG
SWR 3 LIVE LYRIX
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber VOLKSBÜHNE 1
SO
15:00 & 18:00 UHR
BOXX PREMIERE
SEHNSUCHT SCHMETTERLING
Theaterclub 5
11 MI
10:00 UHR
16 MO
17 BOXX
DI
DER KÖNIG DES KRAUTFELDS – THOMAS VOGELSCHRECK
11:00 UHR
BOXX
Piratengeschichten und Seemannsgarn von Paul Steinmann
11:00 UHR
BOXX WIEDERAUFNAHME
TÜRKISCH GOLD
von Tina Müller
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov MIETE C/CL
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
24 DI
11:00 UHR
Schauspiel nach Johann Wolfgang von Goethe GROSSES HAUS
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
18 MI
BOXX
SO
11:00 UHR
GROSSES HAUS OBERES FOYER
THEATERFRÜHSTÜCK ZU »COSÌ FAN TUTTE«
Einführungsveranstaltung (Eintritt 2,00 ¤) mit Frühstücksbuffet (12,00 ¤) von 10:00 bis 10:45 Uhr 15:00 UHR
DAS FEST 11:00 UHR
29
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
BOXX
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
19:30 UHR
GROSSES HAUS
DAS FEST
BOXX
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
Schauspiel nach Johann Wolfgang von Goethe
TORTUGA
Gastspiel des Theaters Radelrutsch 19:30 UHR
MO
11:00 UHR
T H E A T E R TA G
08
23
Komödie von Francis Veber MIETE PINK 19:30 UHR
GROSSES HAUS
DAS FEST
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov LANDFRAUEN 2
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
MIETE B/BL, H/HL
DAS HERZ EINES BOXERS
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
20:00 UHR
20:00 UHR
Schauspiel von Lutz Hübner
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber
MIETE BLAU, VOLKSBÜHNE 2
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber MIETE ROT
30 MO
11:00 UHR
BOXX
NUR EIN TAG
Kinderstück von Martin Baltscheit
K A R T E N T E L E F O N : 0 7 1 3 1 / 5 6 3 0 0 1 · W W W . T H E A T E R - H E I L B R O N N . D E
SPIELPLAN APRIL
9
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
02 DO
15:00 UHR
BOXX PRÄSENTATION
20:00 UHR
KOMÖDIENHAUS
FERIENCLUB ZU »NUR EIN TAG«
11 SA
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber
11:00 UHR
19
20:00 UHR
Komödie von Francis Veber
SO
26 SO
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
19:30 UHR
15:00 UHR
BOXX
NUR EIN TAG
Kinderstück von Martin Baltscheit 20:00 UHR
KOMÖDIENHAUS ZUM LETZTEN MAL
Einführungsveranstaltung (Eintritt 2,00 ¤) mit Frühstücksbuffet (12,00 ¤) von 10:00 bis 10:45 Uhr
BOXX
TSCHICK
MIETE GELB 1, VOLKSBÜHNE -L
GROSSES HAUS OBERES FOYER
THEATERFRÜHSTÜCK ZU »UNSCHULD« UND »ANNE UND ZEF«
MIETE GRAU 3
DIE NERVENSÄGE
E
20:00 UHR
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber
GROSSES HAUS
DON KARLOS
Schauspiel von Friedrich Schiller MIETE A/G
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
04 SA
19:30 UHR
GROSSES HAUS PREMIERE
MO
COSÌ FAN TUTTE
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Kooperation mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn
12 SO
MIETE P
20:00 UHR
27
20:00 UHR
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
BOXX
TÜRKISCH GOLD
von Tina Müller
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
BOXX
TSCHICK
11:00 UHR
20
11:00 UHR
BOXX
NUR EIN TAG
MO
Kinderstück von Martin Baltscheit
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber
MIETE GRAU 2, VOLK SBÜHNE -3
21
11:00 UHR
ANNE UND ZEF
DI
05 SO
20:00 UHR
15
BOXX
JEKYLL & HYDE
Live-Hörspiel von Eike Hannemann nach Robert Louis Stevenson
MI
18:30 UHR
MO
BOXX
DIE KUH ROSMARIE
Kinderstück von Andri Beyeler
16 DO
11:00 UHR
von Lutz Hübner
GROSSES HAUS
19:30 UHR
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Kooperation mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart Kooperation mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn
20:00 UHR
MIETE V
von Ad de Bont
20:00 UHR
FR
19:30 UHR
GROSSES HAUS
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos
20:00 UHR
23
WOLFGANG NIESS IM GESPRÄCH MIT THOMAS HETTCHE
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos
34. HEILBRONNER POETRY SLAM
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
11:00 UHR
30 DO
SISSI PERLINGER
Gönn’ Dir ne Auszeit
DAS FEST
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov MIETE R, VOLKSBÜHNE -4
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
20:00 UHR
KOMÖDIENHAUS
DIE NERVENSÄGE
Komödie von Francis Veber
MIETE GRÜN 3, VOLKSBÜHNE -9
von Ad de Bont
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL
20:00 UHR
BOXX
ANNE UND ZEF
von Ad de Bont
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
BOXX
ANNE UND ZEF
FR
20:00 UHR
FR
11:00 UHR
24
In Kooperation mit dem Popbüro Heilbronn
GROSSES HAUS
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
Koproduktion mit der Stadtbibliothek Heilbronn und dem SWR-Studio Heilbronn
GROSSES HAUS
BOXX
MIETE O
BOXX
AUTOR IM GESPRÄCH
ANTIGONE
19:30 UHR
GROSSES HAUS
Schauspiel von Thomas Vinterberg und Mogens Rukov
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
ANTIGONE
19:30 UHR
19:30 UHR
DAS FEST
MIETE L/LL, VOLKSBÜHNE -2
MIETE D/DL, K/KL
10
»Schuldige und Unschuldige« zum Schauspiel »Unschuld« von Dea Loher
KOMÖDIENHAUS
Komödie von Francis Veber
T H E AT E R TA G
DO
19:30 UHR
BOXX
LITERARISCHE MITTAGSPAUSE
DIE NERVENSÄGE
DO
17
BOXX
TSCHICK
13:00 UHR
BOXX PREMIERE
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
10:30 UHR
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
ANNE UND ZEF
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
09
MI
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
MIETE GELB 2
Schauspiel von Friedrich Schiller
29
MIETE C/CL
KOMÖDIENHAUS
DON KARLOS
GROSSES HAUS
COSÌ FAN TUTTE
Komödie von Francis Veber DI
BOXX
DAS HERZ EINES BOXERS
DIE NERVENSÄGE
07
BOXX
Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf Bühnenfassung von Robert Koall
MIETE T
GROSSES HAUS
von Tina Müller
TSCHICK
COSÌ FAN TUTTE
20:00 UHR
BOXX ZUM LETZTEN MAL
TÜRKISCH GOLD
20:00 UHR
ANMELDUNG: 07131 / 56 30 66 SINGER@THEATER-HN.DE
19:30 UHR
11:00 UHR
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
LEHRERSICHTVERANSTALTUNG ZU »ANNE UND ZEF«
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
19:30 UHR
DI
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
BOXX
MI
15:00 UHR
28
von Ad de Bont
22 06
BOXX
BOXX
ANNE UND ZEF
von Ad de Bont
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
17:00 UHR
BOXX FOYER
PRÄSENTATION »SEHNSUCHT: LUFT UND LACHEN«
Theaterprojekt zu Anne Frank 19:30 UHR
GROSSES HAUS
UNSCHULD
Schauspiel von Dea Loher MIETE D/K
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
18 SA
GROSSES HAUS 19:30 UHR ZUM LETZTEN MAL
ANTIGONE
Tragödie nach Sophokles, Euripides und Aischylos MIETE M
20:00 UHR
25 SA
19:30 UHR
UNSCHULD
GROSSES HAUS PREMIERE
von Ad de Bont
IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH
Schauspiel von Dea Loher MIETE P
19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER
20:00 UHR
BOXX
ANNE UND ZEF
BOXX
DIE LEIDEN DES JUNGEN WERTHER
Schauspiel nach Johann Wolfgang von Goethe
K A R T E N T E L E F O N : 0 7 1 3 1 / 5 6 3 0 0 1 · W W W. T H E A T E R - H E I L B R O N N . D E
10 10 TANZ! HEILBRONN
»Männer unter sich« SIEBTES FESTIVAL TANZ! HEILBRONN VOM 6. bis 10. MAI BEFASST SICH MIT VERSCHIEDENEN FACETTEN DER MÄNNLICHKEIT LONDONER BALLETBOYZ SIND ZUM ERSTEN MAL IN DEUTSCHLAND ZU SEHEN
Von Silke Zschäckel om 6. bis 10. Mai läuft am Theater Heilbronn zum siebten Mal das Festival »Tanz! Heilbronn«. Diesmal werden unter dem Motto »Männer unter sich« herausragende internationale Arbeiten des zeitgenössischen Tanzes präsentiert, die sich mit den unterschiedlichsten Aspekten von Männlichkeit befassen. Auf diesem Festival werden sich erstmals die Londoner Ballet-
Boyz in Deutschland präsentieren, eine reine Männerkompanie, angesiedelt zwischen zeitgenössischem und klassischem Tanz. Längst drehen sich GenderForschungen und -Diskussionen nicht mehr nur um die veränderte Rolle der Frau in der Gesellschaft. Auch das Bild des Mannes befindet sich im Wandel, ob in Beruf, Familie oder Partnerschaft. Festivalkuratorin Karin Kirchhoff, die bereits seit 2009 für die Programmatik des
Mit »Plage Romantique« wird das Festival am 6. Mai 2015 um 19.30 Uhr im Großen Haus eröffnet. In diesem hintergründigen Stück ergänzt Gat den Rhythmus seiner Choreografie mit einem Soundtrack, der live von den Tänzern produziert wird und – elektronisch verfremdet – wie Brandung
über die Bühne rauscht. Sie singen, spielen Gitarre und machen Geräusche mit ihren Körpern. Dies ist eine gleichsam intelligente wie spielerisch-humorvolle Weiterführung von Emanuel Gats choreografischer Beschäftigung mit der Musikalität von Tanz.
Festivals »Tanz! Heilbronn« verantwortlich ist, hat ein breites Spektrum von Männlichkeitsdarstellungen gefunden. Der Bogen spannt sich von der Präsentation traditioneller Männerbilder bis zum Überschreiten von Geschlechtergrenzen und dem Verwirrspiel mit Körpermerkmalen. Insgesamt 8 Produktionen stehen auf dem Festivalprogramm, dazu Workshops, Publikumsgespräche und ein Film.
Das Programm ist so zusammengestellt, dass man alle Stücke anschauen kann. Es gibt zwei Festivalcards. Eine für alle acht Vorstellungen und eine für sechs Vorstellungen. Mit der Festivalcard spart man über 25 Prozent gegenüber dem Einzelpreis. Anmeldeschluss für die Workshops »Im Tanz begegnen« und »Gender as performance« ist der 26. April 2015. Mehr dazu auf www.theater-heilbronn.de.
EMANUEL GAT Plage Romantique Für den Auftakt ist es gelungen, den weltbekannten israelischen Choreografen Emanuel Gat und seine Kompanie mit ihrem neuesten Stück nach Heilbronn zu holen: »Plage Romantique«, das nach Düsseldorf und Hamburg erst zum dritten Mal in Deutschland zu sehen ist.
Foto: Emanuel Gat Dance
BALLETBOYZ theTALENT 2015 Zum ersten Mal sind auf diesem Festival die Londoner BalletBoyz in Deutschland zu erleben, eine reine Männerkompanie, bestehend aus zehn hervorragenden Tänzerpersönlichkeiten. Namhafte Choreografen kreieren für sie außergewöhnliche Werke an der Schnittstelle zwischen klassischem Ballett und zeitgenössischem Tanz. Sie kommen mit einem zweiteiligen Abend nach Heilbronn, der im Auftrag des Royal Ballet in London entstanden ist. Der erste Teil »The Murmuring« wurde inspiriert von »murmur« (Murmeln) und »murmuration«, einem Flugmuster von Vogelschwärmen. Nachwuchschoreograf Alexander Whitley
kreierte dieses zeitgenössische Stück zum pulsierenden Elektro-Sound des Duos »Raime«. Der zweite Teil »Mesmerics« ist ein abstraktes Ballett von vollendeter Schönheit. Christopher Weeldon, Associate Artist des Royal Ballet, schuf das Werk nach Musik von Philipp Glass.
Foto: Elliot Franks
11 TANZ! HEILBRONN
EISA JOCSON Macho Dancer
Foto: M. Korbel
Mann oder Frau? Die philippinische Tänzerin Eisa Jocson hat sich für ihr Solo das Bewegungsrepertoire der Macho Dancer angeeignet, das sind junge Männer, die auf den Philippinen in heißen Shows tanzen. Sie sind Verführer und Objekte der Begierde und ihre durchtrainierten Körper sind ihr größtes Kapital. Die Tänzerin und Choreografin liefert ein zugleich lustvolles wie verwirrendes Spiel mit den Geschlechteridentitäten.
GRAHAM & SIMÃO SMITH Der Nächste
MICKAËL PHELIPPEAU Pour Ethan »Pour Ethan« ist ein feinsinniges, authentisches Porträt eines außergewöhnlichen Teenagers: Der Choreograf Mickaël Phelippeau begegnete in der Bretagne vor einigen Jahren dem heute 15-jährigen Ethan, der ihn sofort mit seiner großen Bühnenpräsenz beeindruckte. In diesem Tanzstück untersucht er den fragilen Zustand zwischen Kindheit und Erwachsensein auf zugleich leichte und eindringliche Weise.
»Der Nächste« zeigt eine so leichtfüßige wie nachdenkliche Begegnung zwischen Vater und Sohn, dem Choreografen Graham Smith und seinem zehnjährigen Sohn Simão. Sie raufen, tanzen, spielen, necken einander. Dabei verhandeln sie ganz nebenbei existenzielle Fragen zwischen Eltern und Kindern. Was übernimmt der Sohn vom Vater, was kann dieser dem Jungen mit auf den Weg geben? Vater und Sohn haben dieses Stück gleichberechtigt miteinander entwickelt.
FILM: MAN FOR A DAY
05.05.2015
20.15 Uhr
KOMMUNALES KINO
06.05.2015
19.30 Uhr
GROSSES HAUS
EMANUEL GAT Plage Romantique
07.05.2015
19.30 Uhr
BOXX
NIV SHEINFELD & OREN LAOR Two Room Apartment
08.05.2015
19.30 Uhr
KOMÖDIENHAUS
PÁL FRENÁK The Hidden Men
09.05.2015
10.05.2015
21.00 Uhr
KOMÖDIENHAUS
PODIUMSDISKUSSION Stark und schön? Männer auf der Bühne
16.00 Uhr
BOXX
GRAHAM & SIMÃO SMITH Der Nächste
17.30 Uhr
KOMÖDIENHAUS
MICKAËL PHELIPPEAU Pour Ethan
19.30 Uhr
GROSSES HAUS
BALLETBOYZ theTALENT 2015
18.00 Uhr
BOXX
AHMED KHEMIS Trans-e
19.30 Uhr
KOMÖDIENHAUS
EISA JOCSON Macho Dancer
Foto: Peter Peti
Festivalübersicht
Pál Frénák: The Hidden Men
Foto: Alain Monot
12 JUNGE SEITE
Mein rosarotes Kirschlein Von Katrin Singer
Der Theaterclub 5 in der TheaterWerkStatt Foto: Katrin Singer
»Mein rosa-rotes Kirschlein!«, »Du runzlige Tomate!«, »Mein allerliebstes Granatäpfelchen!«, schallt es an diesem Dienstagnachmittag mal liebevoll säuselnd, mal wütend stampfend durch die TheaterWerkStatt. Nein, hier treffen sich nicht die Landwirte aus der Region, um neue Marktstrategien zu
entwickeln und auch nicht die Obsttherapiegruppe aus Heilbronn-Ost, sondern hier trainiert und probt der Theaterclub 5. Fünfzehn theaterbegeisterte Menschen im Alter von 12-74 Jahren treffen sich einmal in der Woche in der TheaterWerkStatt im Wollhaus, um
Lehrerfortbildung Bewegung und Choreografie
Durch einfache Übungen werden die Wahrnehmung und das Bewusstsein der eigenen Körperlichkeit gesteigert. Mit Hilfe von Musik sowie körperlichen Ausdrucks- und Gestaltungsformen werden Szenen auf eine ganz neue Art entdeckt. TERMIN: FR
06.03.2015 1 6 . 0 0 – 1 9 . 0 0 Uhr
LEITUNG:
Ramona Klumbach Anmeldungen bitte an klumbach@theater-hn.de (15 Teilnehmer) KO S T E N : 30 ¤, für Lehrer der Kooperationsschulen: 20 ¤
Commedia dell‘ arte
In dieser zweitägigen Fortbildung lernen die Teilnehmer spielerisch die Grundlagen zu Geschichte und Techniken der Commedia dell'arte kennen. Mit Aufwärm- und Reaktionsspielen, Übungen zur Wahrnehmungs- und Körperarbeit sowie unter Einsatz von Stimme und Sprache werden wir rund um die Figuren mit und ohne Maske improvisieren. TERMIN: FR
20.03.2015 1 6 . 0 0 – 1 9 . 0 0 Uhr
SA
21.03.2015 1 0 . 0 0 – 1 3 . 0 0 Uhr
LEITUNG:
Katrin Singer, Günter Menz Anmeldungen bitte an singer@ theater-hn.de (15 Teilnehmer) KO S T E N : 60 ¤, für Lehrer der Kooperationsschulen: 40 ¤
Theater zu spielen. Sie alle verbindet nur eins: eine große Sehnsucht! Eine Sehnsucht ganz unabhängig von Alter, Konfession, Schuhgröße oder Geldbeutel. Eine Sehnsucht Neues zu entdecken oder Verborgenes sichtbar zu machen, Geschichten zu erzählen und natürlich gemeinsam zu lachen. Heute sind zum Aufwärmen die großen Gefühle gefragt. »Mit Gemüse und Obstsorten schimpft es und liebt es leichter als im realen Leben!« sagt ein Teilnehmer mit hochrotem Kopf und trinkt erst einmal einen Schluck Wasser. Regieassistentin Stephanie Sonntag, eine der drei Leiterinnen des Theaterclubs 5, hat heute etwas Besonderes vorbereitet. Ein Buch, ein Unterhemd, eine Wäscheleine, ein leeres Blatt Papier, ein Schmetterling aus Steckperlen und eine Dose mit Schnipseln liegen auf der Bühne. Das Licht geht aus. Die Gegenstände und die Augen der Teilnehmer beginnen zu leuchten. Nach einer kleinen Schwarzlichttheatervorführung geht es nun los,, und die Gruppe widmet sich ihrem Arbeitsthema: Sehnsucht Schmetterling. Zu diesem Motto wurden seit November eigene Texte geschrieben und Szenen entwickelt. Was dabei herausgekommen ist? Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie zur Abschlusspräsentation am 8. März in die Boxx!
13 JUNGE SEITE
Die Themenwoche zu »Anne und Zef« FÜR DIE EIGENEN RECHTE EINSTEHEN LERNEN, MISSSTÄNDE NICHT ÜBERGEHEN, RECHTE ANDERER VERTEIDIGEN
»Liebe Kitty! Meine Hand zittert noch, obwohl der Schreck, den wir hatten, schon zwei Stunden her ist. (…) Weil sie unten so gescheit sind, haben sie uns nicht gewarnt, dass der Zimmermann, oder wie der Bursche sonst heißt, die Geräte auffüllte. Deshalb waren wir überhaupt nicht leise, bis ich plötzlich draußen auf dem Treppenabsatz (gegenüber unserer Schranktür) Hammerschläge hörte. (…) Vater und ich bezogen Posten hinter der Tür, um zu hören, wann der Mann weggehen würde. Nachdem er eine Viertelstunde gearbeitet hatte, legte er seinen Hammer und andere Werkzeuge auf unseren Schrank (so meinten wir!) und klopfte an unsere Tür. Wir
wurden ganz weiß! (…) Der Mann, von dem ich meinte, dass er zu uns herein wollte, hatte in meiner Einbildung immer größere Formen angenommen. Zuletzt sah er aus wie ein Riese und war so ein Faschist, wie es keinen schlimmeren gibt. (…) zum Glück ist es diesmal gut abgelaufen.« (Aus dem Tagebuch Anne Frank, 3. Auflage, Fischer Verlag GmbH, Frankfurt a.M. 2004, S.68) Dieser Ausschnitt stammt nicht aus einer erdachten Geschichte, sondern aus einem Zeitzeugenbericht, aus dem Tagebuch der Anne Frank. Mit ihrer Familie emigierte sie in die Niederlande, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu entgehen. Auch dort mussten sie sich verstecken. Über mehr als
zwei Jahre lebten die Franks zusammen mit einer weiteren Familie eingepfercht in einem kleinen Versteck im Hinterhaus der Firma Opekta. Sie konnten nicht nach draußen, durften keine Aufmerksamkeit erregen. Das Leben gemeinsam, auf so engem Raum, war alles andere als einfach, führte zu ständigen Konflikten. Die Versteckten waren in ständiger Angst und Sorge entdeckt zu werden. Anne führte Tagebuch. Sie wollte, dass die Nachwelt von ihr erfuhr, welches Leid sie aufgrund des politischen Systems ertragen musste – vielleicht als Wunsch, dass so etwas nie wieder geschehen möge. Auch Zef Bunga, ein Junge aus Albanien, hat Annes Tagebuch gelesen. Zef – zu einer ganz anderen Zeit, an einem ganz ande-
ren Ort – lebt selbst gefangen in den eigenen vier Wänden des elterlichen Hauses mit dem Wunsch nach Freiheit und einem unbeschwerten Leben ohne das Gesetz der Blutrache des Kanun. Hätten die Taten der Nationalsozialisten vermieden werden können, wenn Menschen aufgestanden wären und die Rechte ihrer Nächsten verteidigt hätten? Wäre das Leben von Anne, Zef und vielen anderen Menschen ganz anders verlaufen, wenn nur einige eine andere Entscheidung getroffen hätten? Derzeit befinden sich weltweit fast 51,2 Millionen Menschen auf der Flucht vor Verfolgung, Unterdrückung, Gewalt, Armut, Hunger, Durst, Kälte. Ihre Menschenrechte sind in
vieler Hinsicht verloren. Doch welche Rechte hat ein Mensch überhaupt? Welche Rechte haben Kinder? Welche Rechte habe ich? Mit diesen und anderen Fragen wollen wir uns im Rahmen der Themenwoche zu »Anne und Zef« beschäftigen. Zusätzlich zu den Aufführungen des Stücks »Anne und Zef« wird es verschiedene Aktionen, Führungen, Ausstellungen, Gesprächsrunden und Räume für Gedanken und Dialoge geben. Zu den Themen des Stückes — Kinderrechte, Anne Frank und Albanien — haben wir ein besonderes Programm zusammengestellt, das zum Nachfragen einlädt, zum Denken verführt und zum Handeln anregt.
Aktionen
Termine
Ort
Eröffnung der Ausstellung »Kinder haben Rechte« in Zusammenarbeit mit UNICEF, Vortrag und anschließende Gesprächsrunde
Mo 27.04.15, 18:00 Uhr
BOXX-Foyer
Für Schulklassen: Interaktiver Rundgang durch die Ausstellung mit anschließender Lesung aus dem »Tagebuch der Anne Frank«
Mo 27.04.15 & Di 28.04.15, 14:00-16:00 Uhr Do 30.04.15, 8:30-10:30 Uhr
BOXX-Foyer
Vorstellungen »Anne und Zef« mit anschließendem Publikumsgespräch
Do 30.04.2015 11:00 & 20:00 Uhr
BOXX
»Sehnsucht: Luft und Lachen« Theaterprojekt mit Jugendlichen zu Anne Frank
Proben: Di 28.04.15, 16:00-19:00 Mi 29.04.15, 14:30 - 17:00 Uhr Do 30.04.15, 13:30-17:00
BOXX-Foyer
Präsentation: Do 30.04.15, 17:00-17:30 Uhr
Anmeldungen für alle Angebote an »theaterpaedagogik@theater-hn.de«. Karten für die Vorstellungen an der Theaterkasse.
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RUBRIK WAS MACHEN SIE EIGENTLICH VORMITTAGS?
KOMMUNIZIEREN UND VERNETZEN Wohl jeder Mitarbeiter des Theaters wurde in seinem Berufsleben schon einmal gefragt: »Und was machen Sie vormittags?« Viele Menschen haben im Kopf, dass an den Abenden die Vorstellungen im Theater laufen und können sich nicht vorstellen, dass Mitarbeiter dort fast rund um die Uhr arbeiten. Zum Abschluss der Reihe stellt sich die Abteilung Presseund Öffentlichkeitsarbeit/Marketing selbst vor.
WAS MACHEN SIE EIGENTL ICH VORM ITTAGS
Silke Zschäckel und Johannes Pfeffer Foto: Thomas Braun
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ie haben Sie sich zuletzt über den Spielplan des Heilbronner Theaters informiert? Haben Sie die Internetseite besucht? Hängt ein Leporello bei Ihnen am Kühlschrank? Beziehen Sie den elektronischen Newsletter? Sind Sie einer der zahlreichen Follower bei twitter, facebook oder googleplus? Oder schauen Sie regelmäßig ins Jahresvorschaubuch? Was nützt die beste Theaterarbeit, wenn niemand von ihr erfährt? Damit möglichst viele Menschen auf das Theater Heilbronn aufmerksam werden, gibt es die Abteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/ Marketing. Zwei Kollegen arbeiten hier Hand in Hand, Pressereferentin Silke Zschäckel und Kulturmanager Johannes Pfeffer. Silke Zschäckel kam im September 2008 mit dem neuen Leitungsteam um Axel Vornam ins Theater Heilbronn. In ihrem ersten Berufsleben war sie nach dem Magisterabschluss in Germanistik und Geschichte acht Jahre lang als Journalistin bei der OSTSEE-ZEITUNG tätig, schon damals mit einer großen Vorliebe für die Kultur. Dann wechselte sie die Perspektive und übernahm an der Seite von Intendant Axel Vornam die Presseund Öffentlichkeitsarbeit am Theater Rudolstadt. Die Erfahrungen als Journalistin waren dabei von großem Vorteil. Wohl wissend, wie knapp die Zeit in den Redaktionen ist, versucht sie die Pressemitteilungen möglichst »mundgerecht« zuzuarbeiten und mit relevanten
Hintergrundinformationen zu versehen. Neben den Medien versorgt sie auch die Besucher des Theaters mit Informationen, sei es im Jahresvorschaubuch, in der Theaterzeitung, auf Flyern, in den Leporelli, im Internet oder im Newsletter – ihre Aufgabe ist das Schreiben der Texte in den Publikationen. Dabei beherzigt sie einen Grundsatz, den ihr ihr früherer Chefredakteur mit auf den Weg gegeben hat: »Egal, wie kompliziert ein Sachverhalt auch ist, du musst versuchen, ihn so einfach wie möglich und trotzdem in seiner ganzen Komplexität zu vermitteln. Also keine Eitelkeiten in den Formulierungen, keine Fremdworteskapaden, kein Verstecken hinter Floskeln!« Eng arbeitet sie auch mit den Fotografen zusammen, denn Bilder sind der Blickfang, der zuerst die Neugier weckt. Aber auch die grafische Gestaltung der Printund Online-Produkte entscheidet, ob man sich näher mit ihnen beschäftigen will. Und da kommt Johannes Pfeffer ins Spiel. Er entwickelt aus den Texten und Bildelementen schöne Broschüren, Hinguckerplakate, Flyer oder eben diese Theaterzeitung. Und er füttert die Social-MediaPlattformen und die Homepage mit den Informationen rund um das Theater. Öffentlichkeitsarbeit befindet sich derzeit im Wandel. Längst ist der Informationsfluss keine Einbahnstraße mehr, sondern entwickelt sich Dank der sozialen Medien zu
einem regen Austausch mit den Publikum und anderen Kulturschaffenden. »Nur über Social Media bin ich überhaupt auf das Theater Heilbronn aufmerksam geworden«, erzählt Johannes Pfeffer. Seit September 2014 verantwortet er die Bereiche Grafik, Social Media und Marketing. Bis zum Sommer war Katrin Schröder in dieser Funktion tätig. Sie hat Social Media am Theater Heilbronn etabliert und dem Haus binnen kurzem den Ruf einer überaus aktiven Kultureinrichtung eingebracht. Das ging natürlich an dem in Ludwigsburg studierenden angehenden Kulturmanager Johannes Pfeffer nicht vorüber. Über Twitter und Facebook nahm er Kontakt zum Theater auf und absolvierte ein sechswöchiges Praktikum in der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit. Schnell machte er sich unentbehrlich mit seinen kommunikativen, technischen und marketingstrategischen Fähigkeiten. Während seiner Masterarbeitszeit baute er freiberuflich den SocialMedia-Auftritt des Württembergischen Kammerorchesters mit auf. Außerdem gehört er mit zu den Gründern der Social-MediaSprechstunde Heilbronn. Katrin Schröder hat ein Baby bekommen und ist mit ihrem Mann nach Hamburg gezogen. Natürlich wollte sie ihre Aufbauarbeit an einen guten Nachfolger übergeben. Jetzt entwickelt Johannes Pfeffer das digitale Netz rund
ums Theater weiter. Darüber hinaus pflegt er die Homepage und konzipiert diese gerade neu. Seine zweite Begeisterung gehört der Musik und insbesondere dem Chorgesang, für den er sich als Vorsitzender der Chorjugend im Schwäbischen Chorverband und als stellvertretender Bundesvorsitzender der Deutschen Chorjugend ehrenamtlich engagiert. Die Liebe zur Kunst, die Begeisterung für genau dieses Theater mit der Freude an Kommunikation verbinden zu dürfen, ist für Johannes Pfeffer und Silke Zschäckel das Schöne am Beruf. Zu ihrer Arbeit gehört es auch, den persönlichen Kontakt zum Publikum zu pflegen. Diese Gespräche, egal ob einvernehmlich oder kontrovers, machen mit am meisten Spaß. Da gibt es viele regelrechte Glücksmomente, weil man spürt, wie ernst es den Zuschauern mit dem Theater ist. Das größte Mammutprojekt steht in jeder Spielzeit mit der Erstellung des Jahresvorschaubuches an – gerade jetzt ist es wieder soweit. Anfang Mai soll es wieder als kleines, leinengebundenes Büchlein erscheinen. Wenn die Zuschauer erzählen, dass sie diese Bücher sammeln, ihnen sogar einen Platz im Bücherregal geben und dass sie immer wieder darin lesen, um sich auf einen Theaterabend vorzubereiten, dann wissen die beiden Öffentlichkeitsarbeiter, wie sehr sich diese Arbeit lohnt. Weil zum Gelingen am Theater viele Menschen beitragen, die mit ihrer Arbeit nie im Rampenlicht stehen, haben wir Ihnen in den bisherigen 24 Ausgaben des Theatermagazins SZENE in unserer Reihe »Was machen Sie eigentlich vormittags?« vor allem die vielen kreativen Köpfe hinter den Kulissen des Heilbronner Theaters vorgestellt. Den Abschluss dieser Reihe bilden wir beide, die wir unter anderem für diese Zeitung, die Sie jetzt in den Händen halten, verantwortlich sind. Viel Spaß beim Lesen dieser und auch aller weiteren Ausgaben, die auf der Seite 14 einen neuen Schwerpunkt setzen werden, wünschen Johannes Pfeffer und Silke Zschäckel.
WISSEN
WAS LÄUFT
Genießen Sie mit uns die Spielzeit 2014/2015 im Theater Heilbronn. Wir berichten ausführlich über Premieren, Uraufführungen, Schauspiele und Musicals und natürlich über das, was sich hinter dem Vorhang abspielt. Überzeugen Sie sich selbst – testen Sie uns jetzt! Gleich anfordern: 07131 615-615 oder www.stimme.de/testen
Gerne können Sie Ihre Eintrittskarten für das Theater Heilbronn auch in allen Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme buchen. Ihr Ticket-Service 07131 615-701
Foto: Andrey Kiselev/fotolia
LESEKULTUR
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THEATER-SPOTS
23. April 20:00 Uhr, BOXX
Autor im Gespräch
RÄTSEL FÜR FREUNDE DES SCHAUSPIELS WER DIESE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE, FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DES SCHAUSPIELS »DAS FEST« AM 07. MÄRZ IM GROSSEN HAUS ZU GEWINNEN. WIR VERLOSEN 3X2 FREIKARTEN.
WELCHEN GEBURTSTAG FEIERT HELGE KLINGENFELD-HANSEN IM SCHAUSPIEL »DAS FEST«? Schicken Sie die richtige Antwort bitte bis spätestens zum 04. März 2015 per Mail an pressebuero@theater-hn. de. Sie können auch den Postweg wählen. Dann schicken Sie bitte Ihre Antwort an das Theater Heilbronn, Pressebüro, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn (unter Angabe Ihrer Telefonnummer). Am 05. März erhalten Sie Antwort, ob Sie zu den Gewinnern gehören. Wenn Sie möchten, können Sie in Ihrer Antwort auch vermerken, ob Sie künftig regelmäßig per E-Mail mit Neuigkeiten aus dem Theater versorgt werden wollen.
Literarische Mittagspausen 25. MÄRZ 2015, 13:00 UHR FOYER BOXX
29. APRIL 2015, 13:00 UHR FOYER BOXX
»WE ARE FAMILY« FAMILIENGESCHICHTEN ZUM SCHAUSPIEL »DAS FEST« VON THOMAS VINTERBERG UND MOGENS RUKOV
»SCHULDIGE UND UNSCHULDIGE« ZUM SCHAUSPIEL »UNSCHULD« VON DEA LOHER
60. Geburtstag und jedes noch so entfernte Familienmitglied ist der Einladung gefolgt. Doch wie soll man nur die Anekdoten von Onkel Hans und das zupackende in die Wangen-Gekneife von Tante Ida überleben? Das kann ja heiter werden! Besonders dann, wenn das Verhältnis zwischen einigen Familienmitglieder wie Vätern und Söhnen mehr als angespannt ist. Kafka, Mozart, Hesse – sie alle konnten davon ein Lied singen bzw. Briefe schreiben. Einige ausgewählte bringen wir Ihnen zu Gehör und geben obendrein ein paar Überlebenstipps für die nächste Familienfeier.
Mit der bissigen Gesellschaftsbetrachtung »Unschuld« zeigen wir zum ersten Mal ein Stück von Dea Loher am Theater Heilbronn. Dass die erfolgreiche, vielfach preisgekrönte Dramatikerin auch eine spannende Erzählerin ist, belegen die oft skurrilen und hellsichtigen Texte in ihrem inzwischen vergriffenen Prosadebüt »Hundskopf«. Schauspieler des Ensembles stellen die Autorin und ihre Geschichten in unserer Literarischen Mittagspause vor. Eine weitere Begegnung mit Dea Lohers literarischem Werk erwartet das Publikum beim Theaterfrühstück am 19. April.
THEATER SPEZIAL Groß. Klein. Kunst.
THOMAS HETTCHE ZU GAST BEI WOLFGANG NIESS (SWR)
Foto: Thomas Andenmatten
Zwei Mal schon hat er es auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis geschafft: 2006 mit seinem USA-Roman »Woraus wir gemacht sind« und 2014 mit »Pfaueninsel«. Thomas Hettche gehört zu den herausragenden deutschen Schriftstellern. Schon während des Studiums – Germanistik, Filmwissenschaft und Philosophie – hat er seine ersten Texte veröffentlicht und galt in diesen Jahren als konsequenter Vertreter avantgardistischer Literatur. Für viele überraschend vollzog Hettche 2001 mit seinem Kriminalroman »Der Fall Arbogast« eine Wendung zum sinnlichen Erzählen. Seither
wird er nicht nur von der Kritik, sondern auch von den Lesern gefeiert. Sein neuer Roman »Pfaueninsel« wird in den Feuilletons der Republik in den höchsten Tönen gelobt und hat sich zugleich zum Bestseller entwickelt. Die »Neue Zürcher Zeitung« streicht an diesem »lebensklugen« Buch besonders Hettches »stilistisch perfekte Erzählkunst« heraus, die »Welt« spricht vom »Roman des Jahres«, die »Zeit« nennt »Pfaueninsel« eine »großartige Verschränkung von kulturgeschichtlichem Essay, historischem Roman und Liebesgeschichte«.
28. März 20:00 Uhr, Großes Haus
SWR3 Live-Lyrix
Do. 26.03.2015, 20:00 Uhr Komödienhaus
Ass-Dur 3. SATZ – SCHERZO SPIRITUOSO
Bei den SWR3 Live-Lyrix erzählen die Schauspieler Alexandra Kamp und Ronald Spiess die Geschichten der Pop- und Rockmusik und schicken die Zuschauer auf eine Achterbahn der Gefühle.
Fr. 17.04.2015, 20:00 Uhr Komödienhaus
Sissi Perlinger GÖNN’ DIR NE AUSZEIT
Mit freundlicher Unterstützung:
in Kooperation mit:
SWR3 Live-Lyrix-Mann und Moderator Ben Streubel hat zu allen Songs Geschichten parat und empfiehlt eine Krisenbewältigungs-Strategie, von der Singersongwriter Passenger in seinem Hit »Holes« erzählt: »Manchmal kann man nichts
ändern und man hat keine Wahl und manchmal scheint es, als würde man weniger gewinnen als verlieren – aber wir machen trotzdem weiter. « Musik und Geschichten zum Fühlen, zum Lachen, Schaudern, Staunen, und Nachdenken – im neuen Programm der SWR3 Live-Lyrix 2015. Tickets sind erhältlich beim SWR3 Club telefonisch unter 07221 – 300 300 und online unter www.swr3club.de