Theatermagazin SZENE November/Dezember 2016

Page 1

THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 32

D

A

S

T

H

DER ZAUBERER VON OZ Die weltbekannten Abenteuer von Dorothy und ihren Freunden, dem Blechmann, dem Strohmann und dem feigen Löwen, kommen als großes Märchen für die ganze Familie auf die Bühne. Zusammen sind sie unterwegs zum Zauberer von Oz. S. 03

TERROR

FOTO: THOMAS BRAUN

E

A

T

E

R

M

A

G

A

MEISTER DER MODERNE Moderne Meister, dahinter verbergen sich die Arbeiten dreier großartiger Choreografen unserer Tage. Jiří Kylián, Stijn Celis und Alexander Ekman. Drei Generationen, drei unterschiedliche, aber immer unkonventionelle Handschriften. S. 04

Z

I

N

N

O

V

-

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP Merkwürdige Dinge ereignen sich auf Gut Mandacrast und ein dunkles Geheimnis rankt sich um die verstorbene Hausherrin Irma Vep. Diese Gruselpersiflage spielt mit allen Klischees des Genres und ist ein Fest für zwei Schnellverwandlungskünstler. S. 05

D

E

Z

1

6

CHARLEYS TANTE Als Jack und Charley ihren Kommilitonen in Frauenkleider stecken und ihn als reiche Tante aus Brasilien ausgeben, ahnen sie nichts von den bevorstehenden Turbulenzen. Denn »die feurige Tante« entflammt so manches Herz. S. 08


2

Der Bau der Probebühnen geht voran GEPLANTER EINZUG IM SOMMER 2017

Von Silke Zschäckel ROSSE FREUDE AM THEATER, DENN EIN ENDE DER UNHALTBAREN ZUSTÄNDE AUF DEN PROBEBÜHNEN IST ABSEHBAR. Nachdem der Gemeinderat 2015 seine Zustimmung zu einem Neubau des Probenzentrums gegeben hat, haben nun die Bauarbeiten in der Christophstraße begonnen. Hier soll bis Sommer 2017 ein moderner Neubau mit drei Probebühnen für das Theater Heilbronn errichtet werden. Die technische Ausstattung wird den Anforderungen eines modernen Theaterbetriebs gerecht. Außerdem sind die Probebühnen mit angemessenen Sozial- und Sanitärräumen ausgestattet.

Jedes Theater in Deutschland mit einem festen Ensemble und einem Repertoire hat Probebühnen, um parallel zum laufenden Vorstellungsbetrieb die neuen Inszenierungen erarbeiten zu können. Parallel werden zwischen drei und fünf Inszenierungen geprobt. An den Vormittagen wird generell auf den Probebühnen gearbeitet. Dort sind Kulissen und Requisiten für die neuen Inszenierungen eingerichtet, während auf den drei Bühnen des Theaters die Stücke aufgebaut werden, die am jeweiligen Abend Vorstellung haben. Wer abends nicht auf der Bühne steht, hat Probe – natürlich auf einer der Probebühnen. Die Theater müssen über mindestens so viele Probebühnen verfügen, wie sie Bühnen haben.

Da das Theater in Heilbronn bei seiner Planung als »Bespieltheater« ohne eigenes Ensemble konzipiert war, wurden vor 30 Jahren auch keine Probebühnen eingeplant. Geprobt wird seit Jahrzehnten in Provisorien, alten Werkstätten, die im Winter viel zu kalt und im Sommer viel zu heiß sind, in denen es keine Umkleidemöglichkeiten, keinen Schallschutz und nur unzureichende sanitäre Anlagen gibt und die auch den technischen Anforderungen keinesfalls genügen. Jetzt müssen die Kolleginnen und Kollegen nur noch ein Dreivierteljahr durchhalten. Und dann heißt es hoffentlich: Umzug in die neuen Probenräume.

JUNGES THEATER IN DER BOXX IST DABEI

Das Junge Theater in der BOXX beteiligt sich an der »Aktionswoche Willkommenskultur« mit seiner Inszenierung »Kriegerin«. Mit dem Stück um die rechtsradikale Marisa, deren Leben nach der Begegnung mit dem Flüchtling Rasul aus den Fugen gerät und die sich immer mehr von ihrer alten rechtsextremen Clique entfernt, bezieht das Theater Heilbronn Stellung. Die aktuellen Entwicklungen im gesellschaftlichen Diskurs nehmen wir nicht unwidersprochen hin. Hier ist kein Platz für Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus!

IMPRESSUM HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn INTENDANT: Axel Vornam REDAKTION: Silke Zschäckel 07131/56 34 03 pressebuero@theater-hn.de GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Johannes Pfeffer, Theater Heilbronn SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.) DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG KARTENTELEFON: 07131/56 30 01 SPIELZEIT 2016/2017 Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst

Fotos: Johannes Pfeffer


3 PREMIERE DER ZAUBERER VON OZ

VERSTAND, HERZ, MUT

LYMAN FRANK BAUMS »ZAUBERER VON OZ« BEZAUBERT AB 6. NOVEMBER 2016 ALLE MÄRCHENFREUNDE

Von Lena Fritschle AS TUN, WENN EIN STURM DICH MITSAMT DEINEM HAUS AUS DER BESCHAULICHEN WEITE DER VERTRAUTEN PRÄRIE IN EIN WEIT ENTFERNTES LAND VOLLER HEXEN, ZAUBERER UND ANDERER WUNDERSAMER WESEN WIRBELT? Für Dorothy liegt die Antwort auf der Hand: nicht verzagen und sich auf Schusters Rappen zurück auf die Reise gen Heimat begeben. Doch ehe das kleine Mädchen aus Kansas ihre Tante Em und ihren Onkel Henry wieder in die Arme schließen kann, gilt es manche Herausforderung zu meistern. Zum Beispiel den sagenumwobenen Zauberer von Oz zu finden oder der Magie der Mohnhexe zu widerstehen. Und vor allem, niemals den Mut zu verlieren. Wie gut, dass auf Dorothy und ihren treuen Hund Toto entlang ihres Weges tatkräftige Unterstützung wartet: Eine Vogelscheuche, die sich nichts sehnlicher wünscht als ein bisschen Verstand im strohernen Kopf, ein Blechmann mit Sehnsucht nach dem Schlagen eines Herzens in seiner bislang hohlen Brust und ein Löwe, dem seine, für den Kö-

nig der Tiere natürlich ganz und gar unschickliche, Feigheit zu schaffen macht. Rasch erweisen sich die Teilnehmenden der aus zufällig scheinenden Begegnungen erwachsenden Reisegesellschaft als echte Freunde, die sich im Laufe des gemeinsamen Abenteuers, Meter für Meter, trotz anfänglicher Zweifel ihrer Stärken besinnen. Und dann sind da auch noch die roten Zauberschuhe… In der Intention ein modernes Märchen im zeitgemäßen Stil zu erschaffen, veröffentlichte Lyman Frank Baum im Jahr 1900 seine Geschichte um Freundschaft, Selbstvertrauen und die Liebe zu dem Ort, den wir unser Zuhause nennen. Er traf einen Nerv seiner Zeit – die Erzählung heimste im Jahr ihres Erscheinens sogleich den Titel des meistverkauften Kinderbuches der USA ein, international erlag man spätestens 1939, dank der musikalischen Verfilmung mit Judy Garland in der Hauptrolle, dem Zauber von Oz. Bis heute hat Dorothys heldenhafte Reise durch diese fabelhafte Welt nichts von ihrem Charme eingebüßt – und bietet in diesem Jahr einen bunten Kontrast zum grauen Heilbronner Herbst, in dem sie die Bühne des Großen Hauses in sämtlichen Farben des Regenbogens schillern lässt.

DER ZAUBERER VON OZ MÄRCHEN NACH DEM KINDERBUCH VON L. FRANK BAUM PREMIERE AM 06. NOVEMBER 2016 15.00 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE MICHAEL BLUMENTHAL AUSSTATTUNG TOTO MUSIKALISCHE LEITUNG MICHAEL ERHARD CHOREOGRAFIE ANJA BRÄUTIGAM DRAMATURGIE LENA FRITSCHLE MIT ANJO CZERNICH,THOMAS FRITSCHE, FRANK LIENERTMONDANELLI, TAMARA THEISEN, KATHARINA VOß, TOBIAS D. WEBER

Familienvorstellungen: So., 06.11.2016, 15:00 Uhr So., 13.11.2016, 15:00 Uhr So., 04.12.2016, 15:00 Uhr So., 18.12.2016, 15:00 Uhr Mo., 26.12.2016, 15:00 Uhr So., 22.01.2017, 15:00 Uhr

Figurinen: Toto

Zahlreiche Vorstellungen am Vormittag für Schulen und Kindergärten unter www.theater-heilbronn.de


4

PREMIERE MEISTER DER MODERNE

Moderne Meister – Kylián, Celis, Ekman DREITEILIGER BALLETTABEND DES SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATERS SAARBRÜCKEN ZU GAST

Von Silke Zschäckel

Saarländisches Staatstheater Saarbrücken Foto: Bettina Stöß

Von Silke Zschäckel ODERNE MEISTER, DAHINTER VERBERGEN SICH DIE ARBEITEN DREIER GROSSARTIGER CHOREOGRAFEN UNSERER TAGE. Jiří Kylián, Jahrgang 1947, trifft Stijn Celis, Jahrgang 1964, und Alexander Ekman, Jahrgang 1984. Drei Generationen, drei unterschiedliche, aber immer unkonventionelle Handschriften. Das Ballett des Staatstheaters Saarbrücken ist mit einem inspirierenden, eindrücklichen, äußerst vielfältigen Abend in Heilbronn zu Gast, den sich die Heilbronner Tanzfreunde keinesfalls entgehen lassen sollten. Vier Vorstellungen stehen im November auf dem Programm. Der Abend beginnt mit einem der großen Stücke aus dem frühen Schaffen von Jiří Kylián: »Vergessenes Land«, das 1981 beim Stuttgarter Ballett herauskam (und dort nach wie vor getanzt wird). Das Ballett des Saarländischen Staatstheaters ist eine der zwei deutschen Kompanien,

die diesen Klassiker des weltberühmten tschechischen Choreografen gegenwärtig im Repertoire haben. Energiegeladene, kraftvolle Bewegungen, wellenartige Sequenzen, Hebungen, Drehungen und Sprünge kennzeichnen die Choreografie, die ihren zentralen Impuls aus Benjamin Brittens expressiver Sinfonia da Requiem bezieht. Das Bild eines Küstengebiets, vom Wechsel der Gezeiten geprägt, sowie ein Gemälde Edvard Munchs bildeten die erste Inspiration für Jiří Kyliáns »Vergessenes Land«, die sich mit dem Thema Land als Ort der Veränderung und als Sinnbild für Werden und Vergehen beschäftigt. Stijn Celis aus Belgien, der Leiter der Ballettkompanie am Saarländischen Staatstheater, hat sich eines Stückes angenommen, das ebenfalls zu einem Klassiker geworden ist: »Der wunderbare Mandarin« von Béla Bartók aus dem Jahre 1926. Diese Tanzpantomime erzählt die Geschichte von einem Mädchen, das von drei Männern zur Prostitution ge-

zwungen wird. Sobald ein Freier bei dem Mädchen ist, wird er von den drei Strolchen ausgeraubt. Eines Tages kommt ein sehr wohlhabender Chinese, der sich unsterblich in das Mädchen verliebt und selbst in größter Todesgefahr, die drei Männer wollen ihn ermorden, der Liebe nicht entsagen kann. »Der wunderbare Mandarin« gilt als Meisterwerk des musikalischen Expressionismus und als Bartóks kompromisslosestes Werk. Das Ballett wurde nach der Uraufführung in Köln 1926 nach nur einer Vorstellung wegen seines Inhaltes – Prostitution, Räuberei und Totschlag – verboten, von keinem anderen als Konrad Adenauer, der damals Bürgermeister in Köln war. Die Orchestersuite zum Ballett wurde aufgrund der mitreißenden Rhythmen und der gewagten Harmonien jedoch sehr schnell zu einem populären Orchesterwerk und heute gehört auch das Ballett wieder zum Repertoire einiger Kompanien. Der dritte Teil dieses Abends ist Alexander Ekmans ungeheuer

kraftvolles Werk »Cacti«, für das er auch Bühne und Kostüme entwarf. Das Stück entstand 2010 und wurde mit diversen Preisen ausgezeichnet. 16 Tänzer sind hier mit vier Musikern auf der Bühne, alle zusammen nehmen mit Prägnanz, Verve und skurrilen Aktionen die »Exzesse« des sogenannten zeitgenössischen Tanzes aufs Korn. Ekman ist für seinen unkonventionellen Einsatz von Raum, Bewegung und für seinen Humor bekannt. Der Schwede zählt mit seinen 31 Jahren zu den begehrtesten Choreografen zwischen London und Sidney, Dresden und New York. Für »Cacti« hat er Franz Schuberts Presto aus dem Streichquartett »Der Tod und das Mädchen« ausgewählt, arrangiert für Orchester von Andy Stein und für Streichquartett von Gustav Mahler, eine Sonate aus Joseph Haydns Orchesterwerk »Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze« und das Andante aus Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr. 9 C-Dur.

MEISTER DER MODERNE KYLIÁN_CELIS_EKMANN BALLETTABEND GASTSPIEL SAARLÄNDLISCHES STAATSTHEATER SAARBRÜCKEN PREMIERE AM 11. NOVEMBER 2016 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS VERGESSENES LAND MUSIK VON BENJAMIN BRITTEN CHOREOGRAFIE JIŘÍ KYLIÁN BÜHNE UND KOSTÜME JOHN MACFARLANE DER WUNDERBARE MANDARIN MUSIK VON BÉLA BARTÓK CHOREOGRAFIE STIJN CELIS BÜHNE CHRISTIAN HELD KOSTÜME CATHERINE VOEFFREY CACTI MUSIK VON FRANZ SCHUBERT, JOSEPH HAYDN UND LUDWIG VAN BEETHOVEN CHOREOGRAFIE, BÜHNE UND KOSTÜME ALEXANDER EKMAN MIT BALLETT DES SAARLÄNDISCHEN STAATSTHEATERS

Vorstellungen: Fr., 11.11.2016, 19:30 Uhr Sa., 12.11.2016, 19:30 Uhr Sa., 19.11.2016, 19:30 Uhr So., 20.11.2016, 19:30 Uhr, zum letzten Mal!


PREMIERE DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

5

Mit Spiel, Spaß und Verkleidung SPANNEND-KOMISCHE GRUSELPERSIFLAGE AB DEM 12. NOVEMBER 2016 IM KOMÖDIENHAUS

Von Kristin Päckert

IT »DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP« IST DEM AMERIKANISCHEN SCHAUSPIELER, DRAMATIKER UND INDEPENDANT-THEATERMANN CHARLES LUDLAM 1984 EIN UNGLAUBLICHER WURF GELUNGEN. Er selbst zählt sich zum Off-Off-Broadway, zu jener Abseits-Bewegung, die mit ihrem radikalen, physischen Theater mittlerweile weltweiten Einfluss übt. Er will erschrecken und amüsieren und auch ein bisschen attackieren. 1967 gründete er mit zwei Freunden die »Ridiculous Theatrical Company« [dt.: lächerliche Schauspieltruppe], und damit ein Off-Theater in New York, das heute noch als Geheimtipp unter Touristen gilt, und in dem er Themen und Darstellungsweisen aufgreifen konnte, die im konventionellen Theaterbetrieb keinen Platz hatten. Dabei ging es nicht um Botschaften, die vermittelt werden sollten, sondern einfach darum, die eigene Sicht auf

die Welt zu reflektieren. Damit hatte er als Schauspieler fortan sein Auskommen. Berüchtigt waren dort auch seine Auftritte als Drag-Queen. Den Spaß an Rollenwechsel und Verkleidung hat Charles Ludlam in vielen seiner Theaterstücke zum Ausdruck gebracht. So auch in seinem erfolgreichsten Werk, das er 1984 für seine »Ridiculous Theatrical Company« schrieb, und in dem er auch selbst mitspielte: »Das Geheimnis der Irma Vep«. Die Geschichte klingt nach einem spannenden Mystery-Krimi und ist doch so vieles mehr: Auf dem Gut Mandacrest, dem Landsitz von Lord Edgar Hilcrest, einem Ägypto- und »Sarkophagologen« geht es seit Jahren nicht mit ganz rechten Dingen zu. Ein seltsamer Kult hat sich um Lady Irma, die verstorbene Gattin des Gutsherrn entsponnen, die einen zahmen Wolf als Haustier hielt und deren Sohn mit zerrissener Kehle im Fluss gefunden wurde. Kein Wunder, dass die neue Gattin Lady Enid schwer Zugang zum

skurrilen Kreis um den Lord und seine seltsamen Bediensteten findet. Als sie dann von einem mysteriösen Wesen angegriffen wird und der Lord eine Expeditionsreise unternimmt, holt die Vergangenheit die Bewohner des Gutes immer mehr ein. Angelehnt an Alfred Hitchcocks Film »Rebecca«, verbindet Charles Ludlam bekannte Motive aus Schauerliteratur und Horrorfilm zu einer ungeheuerlichen und sehr amüsanten Persiflage. Alle Klischees des Genres, alle Mythen des Trivialen werden hier an- und gnadenlos ausgespielt: die wunderbare Welt der unsäglich-schönen Edgar-WallaceFilme der Sechziger Jahre über Bram Stokers »Dracula« und nicht zuletzt Polanskis Meisterwerk »Tanz der Vampire«. Egal ob Geist, Werwolf, Vampir oder wiederauferstandene Mumie, Ludlam findet für alles Verwendung. Und da liegt die Besonderheit: Er bezieht sich nicht nur auf Motive bekannter Vorbilder und parodiert sie, er mischt das

Genre gänzlich auf und lässt zwei Schauspieler in sämtliche acht – männliche wie weibliche – Rollen schlüpfen, die mit ihrer unbändigen Lust am Gruseln und Verkleiden begeistern. Ludlam bezeichnet beide Schauspieler nicht umsonst als Schnellverwandlungskünstler. Diese blitzschnellen Umzüge und Rollenwechsel, von Herr zu Knecht, von männlich nach weiblich und wild durcheinander, sind einige Elemente, die diesen »Eingroschengrusel« so amüsant machen. Ein Spaß, der sich garantiert auch aufs Publikum überträgt.

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP EINGROSCHENGRUSEL VON CHARLES LUDLAM PREMIERE AM 12. NOVEMBER 2016 20.00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE INGMAR OTTO AUSSTATTUNG FLORIAN ANGERER DRAMATURGIE KRISTIN PÄCKERT MIT OLIVER FIRIT, GABRIEL KEMMETHER

Bühnenbildmodell »Das Geheimnis der Irma Vep« Modell: Florian Angerer

Vorstellungen: Sa., 12.11.2016, 20:00 Uhr Fr., 18.11.2016, 20:00 Uhr Sa., 19.11.2016, 20:00 Uhr Do., 24.11.2016, 20:00 Uhr Fr., 02.12.2016, 20:00 Uhr Sa., 03.12.2016, 20:00 Uhr Fr., 09.12.2016, 20:00 Uhr Sa., 10.12.2016, 20:00 Uhr Di., 13.12.2016, 20:00 Uhr So., 18.12.2016, 15:00 Uhr Do., 22.12.2016, 20:00 Uhr Fr., 23.12.2016, 20:00 Uhr Mo., 26.12.2016, 20:00 Uhr Mi., 28.12.2016, 20:00 Uhr Sa., 31.12.2016, 18:30 Uhr, zum letzten Mal!


6 PREMIERE CHARLEYS TANTE

Wunder gibt es immer wieder: »Charleys Tante« singt Schlager! AXEL GOLDBECK UND JASPER BRANDIS FRISCHEN DEN KOMÖDIENKLASSIKER FÜRS GROSSE HAUS AUF

Von Andreas Frane

»

ZUKUNFT GESICHERT!« – Diese beiden Worte telegraphierte die erste »Tante«, der prominente britische Schauspieler W.S. Penley nach der Uraufführung im ländlichen Suffolk an den Autor Brandon Thomas, der am selben Abend in London auf der Bühne stehen musste. Und die ebenso lakonische wie euphorische Prophezeiung wurde wahr: »Charleys Tante« gilt als der größte Bühnenerfolg aller Zeiten, die unbestrittene »Farce aller Farcen«,

die Lach- und Verwechslungskomödie par excellence. In 28 Sprachen (darunter Esperanto) und mehr als 70 Ländern wurde über die zwei verkrachten Studenten gelacht, die ihren Kommilitonen in Frauenkleider stecken, um ihn als Lockvogel und Anstandsdame für zwei junge Damen zu missbrauchen. Die größten Schauspielstars brillierten als »Tante« alias Lord Fancourt Babberly, darunter Rex Harrison, Lionel Barrymore und Sir John Gielgud, Gustav Gründgens, Emil Jannings und Heinz Rühmann.

Das Unglaubliche daran ist, dass Brandon Thomas' Dauerbrenner inzwischen bereits 124 Jahre auf dem Buckel hat! Die Legende will es, dass der aus einfachen Verhältnissen stammende Dramatiker, Schauspieler und Regisseur 1890 während einer Zugfahrt einem Londoner Bühnenstar begegnete und anbot, ihm eine Rolle auf den Leib zu schreiben. Wie er ihn geködert hat? Mit Schmeichelei: »Sie haben alles gespielt, was man überhaupt spielen kann – aber haben Sie jemals eine Frau gespielt?« William Sydney

Foto: Fotostudio M42

Penley biss an – und der Rest ist (Theater-)Geschichte. Nach Thomas' Tod 1914 gründeten seine Erben eine Aktiengesellschaft, deren einziger Sinn und Zweck die Vermarktung von »Charleys Tante« war – und die Einhaltung der drakonischen Regievorschriften zu überwachen. Das ging bis zur detaillierten Festlegung der Frisur der Tante und der roten Rose an ihrem Hütchen. 1964 verging den lachenden Erben, denen das Stück bis dahin umgerechnet über 200 Millionen Euro eingebracht hatte, zwar das Lachen, als es tantiemenfrei wurde. Aber damit ging auch endlich eine größere Freiheit in den Inszenierungen und damit ein dringend notwendiges »Lifting« der guten, alten »Tante« einher. Das wollen wir auch in unserer musikalischen Fassung für das Theater Heilbronn ausnutzen: Als Hommage an die quietschbunten Schlagerfilme des Kintopp (schon Peter Alexander war eine singende »Tante«!) haben der musikalische Leiter Axel Goldbeck und der Regisseur Jasper Brandis (»Der kleine Horrorladen«) die deutschen Schlagerparaden der 50er bis 70er Jahre durchforstet. Denn ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Sie sich mit den Songtexten wunderbar einen Beziehungs- oder Dating-Ratgeber zusammenstellen können? Ob Ihnen Siv Malmquist »Beiß nicht gleich in jeden Apfel« rät, Gerhard Wendland Sie auffordert »Tanze mit mir in den Morgen« oder Ihnen Katja Ebstein »Wunder gibt es immer wieder« verspricht, passen die heute so kultig-kitschig klingenden Schlager nicht wunderbar zu den turbulenten Irrungen, Wirrungen und Wendungen dieses Bühnenspaßes um Liebe, Lüge – und eine verrückte Tante »aus Brasilien, wo die Affen herkommen«? Und falls es Ihnen das Foto auf dieser Seite noch nicht verraten hat: Unsere »Tante« heißt Nils Brück!

CHARLEYS TANTE MUSIKALISCHE KOMÖDIE NACH DEM STÜCK VON BRANDON THOMAS PREMIERE AM 03. DEZEMBER 2016 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE JASPER BRANDIS MUSIKALISCHE LEITUNG AXEL GOLDBECK BÜHNE ANDREAS FREICHELS KOSTÜME KAREN SIMON CHOREOGRAFIE ERIC RENTMEISTER DRAMATURGIE ANDREAS FRANE MIT JOHANNES BAHR, NILS BRÜCK, STEFANIE DISCHINGER, STEFAN EICHBERG, STELLA GORITZKI, JUDITH LILLY RAAB, PAUL-LOUIS SCHOPF, RAIK SINGER, SABINE UNGER, SVEN-MARCEL VOSS BAND CHRISTOPH SABADINOWITSCH / THOMAS KELTSCH STEVE MUSHRUSH / BORIS CELIKOVIC MICHAEL TOURSEL / DIRK RUMIG ROBERTO VOLSE / SEBASTIAN SCHILLER

Weitere Vorstellungstermine: Sa., 03.12.2016, 19:30 Uhr Di., 06.12.2016, 19:30 Uhr Fr., 09.12.2016, 19:30 Uhr Sa., 10.12.2016, 19:30 Uhr Di., 13.12.2016, 19:30 Uhr Mi., 21.12.2016, 19:30 Uhr Fr., 23.12.2016, 19:30 Uhr Mi., 28.12.2016, 19:30 Uhr Sa., 31.12.2016, 18:00 Uhr Do., 02.02.2017, 19:30 Uhr So., 19.02.2017, 19:30 Uhr Mi., 08.03.2017, 19:30 Uhr Sa., 25.03.2017, 19:30 Uhr Do., 30.03.2017, 19:30 Uhr Mo., 10.04.2017, 19:30 Uhr Sa., 15.04.2017, 19:30 Uhr So., 14.05.2017, 15:00 Uhr Fr., 26.05.2017, 19:30 Uhr So., 28.05.2017, 19:30 Uhr Sa., 17.06.2017, 19:30 Uhr, zum letzten Mal!


7 TERROR

»Ich habe wahnsinnig viel Respekt vor Ihrer Arbeit« FÜR DIE INSZENIERUNG VON »TERROR« HOLTEN SICH DIE THEATERMACHER INSPIRATION AM LANDGERICHT

Workshops und Sichtveranstaltungen für Pädagogen und Pädagoginnen im November 2016 »DER ZAUBERER VON OZ« Workshop: FR 04.11.2016, 16-18 Uhr

Großes Haus

Anmeldungen bitte an: mundt@theater-hn.de Sichtveranstaltung: SA 05.11.2016 10.30 Uhr,

Oberes Foyer, Großes Haus

Anmeldungen bitte an der Theaterkasse, Telefon 07131/563001

Fortbildung für Pädagoginnen und Pädagogen: Stückentwicklung mit Kindern

Sie planen eine Projektwoche im Kindergarten oder in der Grundschule? Wie wäre es mit einem kleinen Theaterstück? – In unserer zweitägigen Fortbildung erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln ein Theaterstück mit Kindern entwickeln. Leitung: Katrin Singer, Anmeldungen bitte an: singer@theater-hn.de Kosten: 100 €, für Lehrer der Kooperationsschulen 55 € FR 18.11.2016 16–20 Uhr

v.l.n.r. Stella Goritzki, Sabine Unger, Stefan Eichberg, Sebastian Kreutz, Gabriel Kemmether, Ferdinand Seebacher

SA 19.11.2016 10–16 Uhr

Foto: Thomas Braun

Von Andreas Frane ICH HABE MICH WIEDERERKANNT«, GRINST ROLAND KLEINSCHROTH. Der Vorsitzende Richter am Heilbronner Landgericht und seine beiden Kolleginnen, Richterin Caroline Sachse und Rechtsanwältin Tanja Haberzettl-Prach, waren zur Hauptprobe der inzwischen von Publikum und Kritik umjubelten Inszenierung von »Terror« ins Große Haus am Berliner Platz gekommen. Es war ein Gegenbesuch. Denn Mitte September hatte Kleinschroth auf Anfrage von Dramaturg Andreas Frane den Intendanten und Regisseur Axel Vornam und das komplette Ensemble der Inszenierung zu einem öffentlichen Prozessauftakt vor der 1. Schwurgerichtskammer eingeladen. Die Schauspielerinnen und Schauspieler wollten vor Ort Eindrücke und Material für die Proben sammeln. Immerhin bringt »Terror«, das Erfolgsstück des bekannten Autors und Strafverteidigers Ferdinand von Schirach, sozusagen in Echtzeit eine Verhandlung auf die Bühne. Die

»

Stimmung unter den Theaterleuten im Verhandlungssaal des Landgerichts war zunächst gelöst, ein bisschen wie bei einem Schulausflug – bis der Angeklagte vorgeführt wurde. »Da wird einem plötzlich bewusst, dass es um ein Menschenleben geht«, gibt Ferdinand Seebacher, auf der Bühne der Angeklagte Lars Koch, zu bedenken. Im Anschluss an die Verhandlung erklärten sich Roland Kleinschroth und seine Kolleginnen und Kollegen bereit, sich den Fragen der Schauspieler zu stellen: Wie weit sind die Abläufe in einer Verhandlung standardisiert? Wie viel Einfluss nehmen die Schöffen auf die Entscheidung? Warum schreibt die Protokollführerin so wenig mit? Die Schauspieler sind beeindruckt: »Ich habe wahnsinnig Respekt vor Ihrer Arbeit«, platzt es aus Stella Goritzki (im Stück Nebenklägerin und Zeugin Franziska Meiser) heraus. Nach der Hauptprobe drei Wochen später geben die drei Gäste vom Landgericht das Kompliment zurück – und wie-

der gibt es viel Gesprächsbedarf. Natürlich sind Stück und Inszenierung eine Zuspitzung und Verdichtung juristischer Vorgänge mit Theatermitteln, aber die drei »Profis« zeigen sich sehr beeindruckt: »Ich bin selten so gefesselt gewesen in einem Stück«, meint Tanja Haberzettl-Prach, »vielleicht weil man beruflich drinhängt.« Würden sie etwas ändern? Roland Kleinschroth runzelt die Stirn: »Der Verteidiger würde nie den Angeklagten von seiner Seite lassen. Aber das wäre dann wohl sehr statisch auf der Bühne. Und dass die Nebenklägerin nicht zu Beginn des Prozesses vorgestellt wird, geht eigentlich nicht.« Stefan Eichberg, der die Rolle des Vorsitzenden in »Terror« spielt, hebt aufmerksam den Kopf – und schon in der Generalprobe schmuggelt er eine »Vorstellung« in seinen Text. Wie die drei Juristen im Testlauf der Hauptprobe abgestimmt haben? Eindeutig und einstimmig. »Wir würden unseren Job verfehlen, wenn wir anders entschieden hätten.«

Ferienclub Familienforscher

In den Herbstferien entwickeln die Teilnehmer an drei Tagen ein eigenes Stück, das sich – orientiert an der Inszenierung »Wir alle für immer zusammen« – rund um das Thema Familie dreht. Das Projekt beinhaltet einen Probenbesuch, Schauspielübungen, szenische Improvisationen und Forschungsmethoden. Zum Abschluss gibt es eine Präsentation der Ergebnisse vor Familien und Freunden.

Weitere Vorstellungstermine: Di., 08.11.2016, 19:30 Uhr Mi., 16.11.2016, 19:30 Uhr So., 27.11.2016, 15:00 Uhr Do., 08.12.2016, 19:30 Uhr Mi., 14.12.2016, 19:30 Uhr Fr., 16.12.2016, 19:30 Uhr Di., 27.12.2016, 19:30 Uhr Mi., 04.01.2017, 19:30 Uhr So., 08.01.2017, 19:30 Uhr Sa., 14.01.2017, 19:30 Uhr Di., 17.01.2017, 19:30 Uhr Sa., 11.02.2017, 19:30 Uhr Do., 16.02.2017, 19:30 Uhr, zum letzten Mal!

Leitung: Lea Kaiser Anmeldung bitte an: kaiser@theater-hn.de Kosten: 30 € 02.11.‒04.11.2016


SPIELPLAN NOVEMBER

8

02 MI

03 DO

KOMÖDIENHAUS 20:00 UHR THEATER SPEZIAL

GUIDO CANTZ

12 SA

Blondiläum

11:00–12:30 UHR 15:00–16:15 UHR

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

19:30–22:00 UHR

16:15–17:30 UHR

GROSSES HAUS

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg

16:00–20:00 UHR

GROSSES HAUS

20:00 UHR

Eingroschengrusel von Charles Ludlam PREMIEREN-ABO KOMÖDIE

27 SO

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

Eingroschengrusel von Charles Ludlam KOMBI-ABO 1

SA

GROSSES HAUS OBERES FOYER

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

13 SO

zu »Der Zauberer von Oz«

15:00 UHR

19 SA

10:00–16:00 UHR

SO

15:00 UHR

SO-NACHMITTAGS-ABO

14:40 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

LEHRERFORTBILDUNG

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 15:00–16:15 UHR

BOXX WIEDERAUFNAHME

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

14

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

MO

von Guus Kuijer

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 18:00 UHR

20:00 UHR

T H E AT E R T A G

MO

20 SO

18:00 UHR

GROSSES HAUS FOYER

THEATERFÜHRUNG

15 DI

GROSSES HAUS

DI

KRIEGERIN

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 11:00–12:15 UHR

MI

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

Ballettabend von Jiři Kylián, Stijn Celis und Alexander Ekman

22 DI

23 MI

30

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

TERROR

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

19:30–22:15 UHR

DI-ABO MINI

MI

10:00 UHR

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

10:00–10:50 UHR

BIS SPÄTER

von Guus Kuijer

von Bernhard Studlar 10:00–10:50 UHR

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

BOXX

BIS SPÄTER

MI-ABO MAXI, MI-ABO MIT BUS

von Bernhard Studlar 20:00 UHR

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

BOXX

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

KOMÖDIENHAUS

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP DO-ABO KOMÖDIE 1

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt

GROSSES HAUS

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

DER ZAUBERER VON OZ

KRIEGERIN

11:00–12:15 UHR

19:30–22:00 UHR

DO

BOXX

Gregor Gysi zu Gast bei Wolfgang Niess (SWR)

11:00–12:15 UHR

GROSSES HAUS

11:00–12:30 UHR

von Guus Kuijer

19:30–22:15 UHR

10:00 UHR

KOMÖDIENHAUS

AUTOR IM GESPRÄCH

MEISTER DER MODERNE

24 16

20:00 UHR

von Guus Kuijer

GROSSES HAUS

ZUM LETZTEN MAL

DI-ABO MAXI, DI-ABO MIT BUS

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

DI

GROSSES HAUS

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

MO

29

von Bernhard Studlar

BOXX

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

WINTER-ABO 2

08

11:00–12:30 UHR

19:30–22:00 UHR

DER BESUCH DER ALTEN DAME

10:00 UHR

BOXX

BIS SPÄTER

19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS FOYER

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

ANMELDUNG AN DER THEATERKASSE 19:30–22:00 UHR

15:00–15:50 UHR

SO-ABO MAXI

DER ZAUBERER VON OZ

28

SA-ABO KOMÖDIE 1

GROSSES HAUS

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

KOMÖDIENHAUS

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

ANMELDUNG AN DER THEATERKASSE

07

von Guus Kuijer

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

ABONNENTENFÜHRUNG 10:00 UHR

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

SA-ABO MAXI 1, KOMBI-ABO 7&8

BOXX

10:00 & 11:45 UHR

15:00–16:15 UHR

GROSSES HAUS

Ballettabend von Jiři Kylián, Stijn Celis und Alexander Ekman

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt

GROSSES HAUS PREMIERE

GROSSES HAUS

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

THEATERWERKSTATT

IM WOLLHAUS

MEISTER DER MODERNE

GROSSES HAUS

KRIEGERIN

06

zu »Charleys Tante«

TERROR

DER ZAUBERER VON OZ 20:00–21:30 UHR

GROSSES HAUS OBERES FOYER

THEATERFRÜHSTÜCK

15:00–17:45 UHR

19:30–22:00 UHR 10:30 UHR

11:00 UHR

EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG (EINTRITT 2,00 €) MIT FRÜHSTÜCKSBUFFET (12,00 €) VON 10:00 BIS 10:45 UHR

KOMÖDIENHAUS

Stückentwicklung mit Kindern

05

Schauspiel von Michail Bulgakow nach Cervantes

THEATERWERKSTATT

KOMÖDIENHAUS PREMIERE

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

GROSSES HAUS

DON QUIJOTE WINTER-ABO 1

Stückentwicklung mit Kindern

SA-ABO MAXI 2, MUSIK-ABO MAXI

PRÄSENTATION FERIENCLUB

SA

LEHRERFORTBILDUNG

Ballettabend von Jiři Kylián, Stijn Celis und Alexander Ekman

BOXX

26

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt IM WOLLHAUS

MEISTER DER MODERNE

20:00 UHR

19:30–22:30 UHR

BOXX

KRIEGERIN

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

BOXX

19:30–22:00 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

FR

FR

STORY|BOXX

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

15:00 UHR

18

von Guus Kuijer

DO-ABO MIDI

04

BOXX

25 FR

19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

FR-ABO MAXI 1, FR-ABO MIT BUS 1 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

GROSSES HAUS

TERROR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

Schauspiel von Ferdinand von Schirach MI-ABO MINI

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

09 MI

10 DO

11:00–12:15 UHR

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

17

von Guus Kuijer

11:00–12:15 UHR

DO

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

10:00 UHR

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

von Guus Kuijer

DO-ABO MAXI, DO-ABO MIT BUS 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

11 FR

11:00–12:15 UHR

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

BOXX

KRIEGERIN

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt

von Guus Kuijer

19:30–22:00 UHR

20:00–21:30 UHR

GROSSES HAUS PREMIERE

MEISTER DER MODERNE

Ballettabend von Jiři Kylián, Stijn Celis und Alexander Ekman

FR-ABO MAXI 2&3, KOMBI-ABO 2&4

Freie Fahrt zum Kulturerlebnis

THEATERKARTE = FAHRSCHEIN

WEIHNACHTSMATINEE »WEIHNACHTEN FÜR ANFÄNGER« PREMIERE AM 04.12.2016, 11:00 UHR IM OBEREN FOYER

Während die Glocken süßer nie klingen, der Duft von Kerzenwachs, Orangenschalen und Zimt durch die Luft schwebt, hoffentlich Schnee fällt und das Adventskalendertürchen allmorgendlich verkündet, wie oft wir noch wach werden, ehe endlich Weihnachtstag ist, mag sich ein in fernen Sphären aufgewach-

senes Wesen mit großen Augen fragen, was die Heilbronner Erdenbürger da den Dezember hindurch eigentlich umtreibt. Doch den Reizen von Gebäck, Geschenken und Gesang, vor allem aber dem Zauber der Gemeinschaft, vermögen sich auch unsere diesjährigen Gäste von weither nicht lange zu entziehen…

www.h3nv.de

K A R T E N T E L E F O N : 0 7 1 3 1 / 5 6 3 0 0 1 · W W W. T H E A T E R - H E I L B R O N N . D E


SPIELPLAN DEZEMBER

9

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

DO

11:00–12:15 UHR

09

BOXX

WIR ALLE FÜR IMMER ZUSAMMEN

FR

von Guus Kuijer

10:00 UHR

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 19:30 UHR

02 FR

20:00 UHR

SA

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

GROSSES HAUS PREMIERE

KOMÖDIENHAUS

19:30–22:15 UHR

KOMÖDIENHAUS

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

10 SA

SA-ABO KOMÖDIE 2, KOMBI-ABO 3

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

15:00–18:00 UHR 19:30 UHR

GROSSES HAUS

CHARLEYS TANTE

15 DO

10:00 UHR

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 10:00–10:50 UHR

BOXX

von Bernhard Studlar

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

16:00–18:30 & 19:30–22:00 UHR

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 11:00–11:50 UHR

GROSSES HAUS

A CHRISTMAS CAROL

Gastspiel der American Drama Group

BOXX

19:30–22:00 UHR

DO-ABO KOMÖDIE 2

15:00 UHR

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

GROSSES HAUS

BOXX

SO

DO-ABO MIDI GROSSES HAUS OBERES FOYER

Weihnachtsmatinee

BOXX GASTSPIEL

DIE WEIHNACHTSGANS AUGUSTE

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

12:00–15:00 UHR

19:30–22:30 UHR

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

GROSSES HAUS

DON QUIJOTE

Schauspiel von Michail Bulgakow nach Cervantes

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER KOMÖDIENHAUS 20:00 UHR THEATER SPEZIAL

GROSSES HAUS

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

12 MO

GROSSES HAUS

10:00 & 11:45 UHR

DI-ABO MINI

18:00 UHR

THEATERFÜHRUNG FÜR ABONNENTEN

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

ANMELDUNG AN DER THEATERKASSE

11:00–12:30 UHR

10:00 & 11:45 UHR

BOXX

KRIEGERIN

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

13 DI

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 11:00–11:50 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

von Janne Teller 19:30 UHR

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

DI-ABO MAXI, DI-ABO MIT BUS 20:00 UHR

GROSSES HAUS

TERROR

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

KOMÖDIENHAUS

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

Eingroschengrusel von Charles Ludlam DI-ABO KOMÖDIE, KOMBI-ABO 7&8

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

GROSSES HAUS OBERES FOYER

WEIHNACHTEN FÜR ANFÄNGER

Weihnachtsmatinee

27 DI

MO

20 DI

FAMILIENSONNTAG AM 18. DEZEMBER Mit weihnachtlichen Aktionen für die ganze Familie. Das Familienticket gilt in allen drei Spielstätten.

GROSSES HAUS

TERROR

Schauspiel von Ferdinand von Schirach 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

28 MI

19:30 UHR

GROSSES HAUS

CHARLEYS TANTE

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

MI-ABO MAXI, MI-ABO MIT BUS 20:00 UHR

KOMÖDIENHAUS

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

KOMÖDIENHAUS

Eingroschengrusel von Charles Ludlam SO-NACHMITTAGS-ABO KOMÖDIE

MI-ABO KOMÖDIE, KOMBI-ABO 2

29 DO

BOXX

19:30–22:30 UHR

GROSSES HAUS

DON QUIJOTE

Schauspiel von Michail Bulgakow nach Cervantes

DO-ABO MAXI, DO-ABO MIT BUS

BIS SPÄTER

20:00 UHR

KOMÖDIENHAUS VERMIETUNG

MIKE JANIPKA

music & (he)art: Musik, Poesie und Fotokunst

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 10:00 UHR

19:30–22:15 UHR

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

10:00 UHR

KOMÖDIENHAUS

WINTER-ABO 3

von Bernhard Studlar

19

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

GROSSES HAUS

15:00–15:50 UHR

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 15:00 UHR

15:00 UHR

20:00 UHR

DER ZAUBERER VON OZ

GROSSES HAUS

30 FR

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum 10:00–10:50 UHR

19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

DER ZAUBERER VON OZ

FR-ABO MAXI 3, KOMBI-ABO 4 19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

BOXX

BIS SPÄTER

31

von Bernhard Studlar

SA

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

KRIEGERIN

SO

11:00 UHR

19:30–22:00 UHR

DO-ABO MAXI

BOXX

BOXX

GROSSES HAUS

CHARLEYS TANTE 10:00 & 11:45 UHR

MO

BOXX

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

MI-ABO MIDI

26

von Janne Teller

15:00 UHR

GROSSES HAUS FOYER

FR-ABO KOMÖDIE 3, KOMBI-ABO 5&T

DER ZAUBERER VON OZ

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

JAHRESEMPFANG

Südwestmetall

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

GROSSES HAUS GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

20:00–20:50 UHR

KOMÖDIENHAUS

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

17:00 UHR

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

18

GROSSES HAUS OBERES FOYER VERMIETUNG GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

20:00–21:30 UHR

SA

DER ZAUBERER VON OZ 17:30 UHR

CHARLEYS TANTE

19:30–22:15 UHR

17

GROSSES HAUS

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

20:00 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

BOXX

von Tina Müller nach dem Film von David Wnendt

10:00 UHR

FR-ABO MAXI 2, FR-ABO MIT BUS 2

Weihnachtliche Lesung: »O du Fröhliche«

KRIEGERIN

19:30 UHR

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

THEKLA CAROLA WIED & OBOE IN JAZZ

DER ZAUBERER VON OZ

GROSSES HAUS

TERROR

GROSSES HAUS

FR-ABO MAXI 1, FR-ABO MIT BUS 1

BOXX

19:30–22:15 UHR

SO-ABO MAXI, KOMBI-ABO 9

WINTER-ABO 3

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

GROSSES HAUS

von Bernhard Studlar Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

DER ZAUBERER VON OZ

von Janne Teller

DER BESUCH DER ALTEN DAME

BOXX

BIS SPÄTER

CHARLEYS TANTE

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

von Kindern für Kinder 19:30–22:00 UHR

10:00 UHR

15:00–15:50 UHR

19:30 UHR

GROSSES HAUS

11:00–11:50 UHR

BOXX FOYER

ANMELDUNG AN DER THEATERKASSE

11:00–12:30 UHR

FR

BOXX|WEIHNACHTSMARKT

GROSSES HAUS FOYER

10:00 & 11:45 UHR

16

Puppentheater mit Musik, ab 5 Jahren Gastspiel des schwarzweissfigurentheaters

GROSSES HAUS

FR

WEIHNACHTEN FÜR ANFÄNGER 11:00 & 15:00 UHR

DER ZAUBERER VON OZ

23

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

FA M I L I E N S O N N T A G

10:00 UHR

11

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

KOMÖDIENHAUS

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

SA-ABO KOMÖDIE 3

11:00 UHR

20:00 UHR

von Janne Teller

KOMÖDIENHAUS

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

THEATERFÜHRUNG

DO

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

18:00 UHR

08

DO

10:00 UHR

20:00 UHR

Weihnachtsmatinee

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

MI

22

WEIHNACHTEN FÜR ANFÄNGER

GROSSES HAUS OBERES FOYER

PREMIERE

KRIEGERIN

07

MI-ABO MINI

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

11:00 UHR

20:00–21:30 UHR

DI

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

06

GROSSES HAUS

SA-ABO MAXI 2, KOMBI-ABO L , MUSIK-ABO MINI & MAXI

DER ZAUBERER VON OZ

MO

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

BIS SPÄTER

BOXX

CLUBSZENE

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

CHARLEYS TANTE

WINTER-ABO 2

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

05

GROSSES HAUS

TERROR

10:00 & 11:45 UHR

19:30 UHR

BOXX

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

SO

MI

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

FR-ABO KOMÖDIE 2

PREMIEREN-ABO

04

nach dem Kinderbuch von L. Frank Baum

21

von Janne Teller

Eingroschengrusel von Charles Ludlam

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

CHARLEYS TANTE

10:00 & 11:45 UHR

11:00–11:50 UHR

GROSSES HAUS

FR-ABO MAXI 3, KOMBI-ABO 4&6&X

FR-ABO KOMÖDIE 1

20:00 UHR

MI

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

19:30 UHR

14

CHARLEYS TANTE

KOMÖDIENHAUS

20:00 UHR

03

GROSSES HAUS

DER ZAUBERER VON OZ

T H E AT E R TA G

01

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt WINTER-ABO 1

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

18:00 UHR

GROSSES HAUS

CHARLEYS TANTE

Musikalische Komödie nach Brandon Thomas

KOMÖDIENHAUS 18:30 UHR ZUM LETZTEN MAL

DAS GEHEIMNIS DER IRMA VEP

Eingroschengrusel von Charles Ludlam CA. 21:00 UHR THEATERGASTRONOMIE GAUMENSPIEL

SILVESTERBUFFET

K A R T E N T E L E F O N : 0 7 1 3 1 / 5 6 3 0 0 1 · W W W. T H E A T E R - H E I L B R O N N . D E


10 UNSERE NEUEN

STELLA GORITZKI TAMARA THEISEN

UNSERE NEUEN Schauspielerin

TAMARA THEISEN

Ein fröhliches Gesicht unter der schwarzen Haarmähne, blitzende Augen, Sommersprossen. Tamara Theisen, von fast allen einfach Tami genannt, scheint wie geschaffen für die Rolle der Dorothy im Märchen »Der Zauberer von Oz«. Sie freut sich drauf, dieses energische Mädchen zu spielen, das sich gemeinsam mit dem eisernen Holzfäller, dem Strohmann und dem feigen Löwen auf den Weg zum Zauberer der Smaragdenstadt macht und die böse Hexe des Westens besiegt. Weit über 40 Vorstellungen vor Tausenden von Kindern, das kann sie nicht schrecken. Tamara Theisen ist gespannt auf »das ehrlichste Publikum« der Welt. Endlich ist sie in ihrem Traumberuf angekommen. Seit sie 13 ist, hat sie auf dieses Ziel hingearbeitet. Auslöser war ein Artikel in einer Zeitschrift über eine Kinderschauspielschule in ihrer Heimatstadt München, in der sie sich gleich für einen Workshop anmeldete. Der hat ihr so viel Spaß gemacht, dass sie die nächste Chance beim Schopf ergriff und einen Ferienworkshop beim Bayerischen Staatsschauspiel absolvierte. Sie blieb gleich am Haus und war von 2007-2012 Mitglied im Jugendclub des Staatsschauspiels. Und weil das immer noch nicht reichte, ging sie ab 2009 noch zusätzlich in den Jugendclub des Volkstheaters München, spielte in Inszenierungen ihrer Schule und im Film »Freche Mädchen 2« mit. So viel Liebe und Engagement für einen Beruf musste sich einfach auszahlen. Sie bekam einen der begehrten Studienplätze an der »Hochschule für Musik und Theater« Hamburg und zog mit 19 Jahren ans andere Ende der Republik. Da sie ein ausgesprochener Familienmensch ist, machte ihr zunächst das Heimweh zu schaffen. »Aber wir hatten eine super Schauspielklasse und sind gemeinsam durch die Höhen und Tiefen des Studiums gegangen«, erinnert sie sich. Auch der von vielen alten Schauspielhasen prognostizierte Konkurrenzdruck trat in ihrer Klasse nicht ein. Schon während des Studiums stand sie in Hamburg auf den bedeutendsten Brettern dieser Theaterrepublik am Thalia Theater und am Schauspielhaus und sie spielt die Marie in

Fassbinders »Katzelmacher« am Münchner Volkstheater. Seit dieser Spielzeit ist sie nun fest im Ensemble des Heilbronner Theaters und sie kann gar nicht erklären, warum, aber sie fühlt sich wohl in dieser Stadt. »Es entscheidet sich bei mir immer sehr schnell, ob ich mich an einem Ort heimisch fühlen kann oder nicht«, beschreibt sie. Auch wenn sie von Heilbronn eine andere Erwartung hatte als »Käthchenstadt« und mit einer pittoresken Altstadt voller verwinkelter Fachwerkgassen rechnete, schloss sie die Stadt am Neckar und das Theater sofort ins Herz. »Das ist nur so ein Bauchgefühl«, beschreibt sie. Dem Vorsprechen folgte eine erste Arbeitsprobe mit der designierten Chefregisseurin und dem Intendanten, und als dann der Anruf kam, dass sie angenommen sei, war die Freude groß. Ihren Einstand gab sie bereits vor der Sommerpause mit einem Feuerwehreinsatz in »Don Qujiote«. Wegen der Erkrankung einer Kollegin musste sie deren Rolle übernehmen, nach nur zwei Verständigungsproben mit den Kollegen. Die haben Tamara Theisen natürlich nach Kräften unterstützt. In solch brenzligen Situationen merkt man, wie gut ein Ensemble funktioniert. Derzeit steht sie im »Besuch der alten Dame« in einer Doppelrolle auf der Bühne: Als kastrierter und blinder Koby darf sie ihr komisches Talent unter Beweis stellen und als korrumpierbare Tochter von Alfred Ill eine ganz andere Seite zeigen.

STELLA GORITZKI

Schauspielerin

Texte : Silke Zschäckel Fotos: Vincent Leifer

Theater oder Geige? Geige oder Theater? Lange Zeit konnte sich Stella Goritzki nicht entscheiden, welche ihrer Begabungen sie zum Beruf machen sollte. Denn offenbar hatte ihr Mutter Natur beide Fähigkeiten in die Wiege gelegt. Vom Vater, Bratschist bei den Münchner Philharmonikern, hatte sie das Talent zum Musizieren. Vom Onkel, Regisseur und Schauspieler, und von der Mutter, Kostümbildnerin, hatte sie dem Hang zur Bühne. Dass sie als junge Geigerin sehr erfolgreich war, Preise gewann und sogar im Fernsehen auftrat, hat die Entscheidung nicht unbedingt leichter gemacht. »Doch wenn ich ernsthaft hätte Musikerin werden wollen, hätte ich ab einem bestimmten Zeitpunkt mindestens fünf Stunden täglich üben müssen. Dazu gab es viel zu viele andere Dinge, die mich interessierten«, gesteht sie. Vielleicht hat unterschwellig auch ihr Name – Stella – einen Anteil an ihrer Berufswahl. Schließlich wurde sie nach Goethes gleichnamiger Titelheldin benannt. »Auf den Namen kamen meine Eltern, als das Stück am Münchener Residenztheater gespielt wurde und der Name Stella in meterhohen Lettern auf dem Plakat prangte«, erzählt Stella Goritzki. Durch den Einfluss ihres Onkels, den sie als Schauspieler auf der Bühne sah und dessen Regiearbeiten sie verfolgte, schloss sie sich dem Jugendclub des Münchener Volkstheaters an – wo sie unter anderem mit Tamara Theisen spielte, die sie am Theater Heilbronn wiedergetroffen hat. Sieben Jahre spielte sie dort und fühlte sich definitiv wohler als in der Schule. Auch einige kleine Fernsehrollen hatte sie schon als Kind, unter anderem in »Der Alte«. Warum nicht das, was man am liebsten mag, zum Beruf machen? Ohne Umwege ging sie gleich nach dem Abitur an die Schauspielschule in Linz. »Dort fühlte ich mich von Anfang an richtig.« Die sehr p r a xi s o r i e n tierte Ausbildung machte mehr Spaß als das Lernen am Tisch. »Außerdem lernt man in diesem Beruf viel über sich und die Welt durch die bewusste Auseinan-

dersetzung mit den vielfältigsten Themen.« Das richtige Schauspielhandwerk aber, das ist ihr klar, das erwirbt man erst auf der Bühne. So ist sie froh, dass sie bereits in ihrem zweiten Studienjahr ein Sommer-Engagement in Schwäbisch Hall bekam und dass sie das letzte Studienjahr unter anderem gemeinsam mit ihrem jetzigen Kollegen Paul-Louis Schopf im Schauspielstudio am Chemnitzer Theater verbringen durfte. Vom Weihnachtsmärchen bis zum großen Klassiker waren sie in vielen Inszenierungen eingesetzt. »Die ersten Bühnenerfahrungen nehmen einem die Nervosität bei den Vorsprechen.« In Heilbronn hat sie sich beworben, weil sie die Homepage des Theaters so ansprechend fand. Dass es am Tag ihres Vorsprechens Maultaschen gab, die sie über alles liebt, wertete sie gleich als gutes Zeichen. »Die Vorliebe für schwäbische Küche habe ich sozusagen auf der DNA drauf«, sagt sie. Ihre Mutter stammt aus Schwäbisch Gmünd. Als sie gleich nach dem Vorsprechen noch im Zug die Zusage für ein Engagement erhielt, war die Freude groß. Bis jetzt ist ihr Gefühl gut. »Im Theater wurde ich sehr gut aufgenommen. Und die Stadt hat nette Lokale und vor allem einen Fluss – das ist mir wichtig.« Ihre erste Rolle am Theater Heilbronn ist die der Zeugin Franziska Meiser in Ferdinand von Schirachs »Terror«. Sie spielt eine große Szene, »die hoffentlich die Menschen berührt«, ist aber wie in einer Gerichtsverhandlung die ganze Zeit anwesend, sprich auf der Bühne. »Auch wenn man nicht spricht, muss man permanent in seiner Rolle bleiben und darf nicht einen Moment privat werden«, sagt sie. Das sei anstrengender als ursprünglich gedacht. Das nächste Stück »Charleys Tante« ist ein Kontrastprogramm, auf das sie auch große Lust hat. Stella Goritzki spielt die Kitty, darf ihr musikalisches Talent unter Beweis stellen – singen und tanzen. Das hat sie neben dem Geigenspiel immer gemacht mit ihrer Band in München, aber noch nie auf einer großen Bühne. Sie hofft, dass ihr Wohlgefühl am Theater Heilbronn bleibt und dass sie irgendwann in vielen Jahren mal die Martha in »Wer hat Angst vor Virginia Woolf«, ihrem Lieblingsstück, spielen darf.


11 UNSERE NEUEN

PAUL-LOUIS SCHOPF

Schauspieler

»Wenn du keinen Plan B hast, dann wird Plan A klappen. Denn du tust alles dafür, dass er funktioniert.« Diesen Gedanken hat ein Schauspieldozent seinem Schützling Sven-Marcel Voss mit auf den Weg gegeben. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Mitstreitern an der Kölner Schauspielschule Arturo gab es für ihn keine andere Idee, als die als Schauspieler auf der Bühne zu stehen. Seit seinem vierten Lebensjahr hat der mittlerweile 26-Jährige diesen Berufswunsch. Dieser stellte sich ein, als er begann, Filme im Fernsehen zu schauen. »Das sind Schauspieler«, erklärten ihm seine Eltern, als er fragte, was das für Menschen sind, denen er gebannt zuschaute. Und während sich die Berufswünsche bei seinen Freunden öfter veränderten, lautete seine stoische Antwort auf die Frage nach seiner Zukunft: »Ich werde Schauspieler«. Ohne zu wissen, was das eigentlich bedeutet, gesteht Sven-Marcel Voss heute. Der Zufall brachte ihn schon in sehr jungen Jahren auf die Bühne seiner Heimatstadt Dortmund. »Ich war gerade in der Stadt unterwegs, als mein Vater mich anrief und sagte, dass in zehn Minuten ein Casting im Theater beginnt. Ich soll doch da mal hingehen.« Na gut, dachte er sich und sprang völlig unbedarft ins kalte Wasser. Situationen spielen, Texte sprechen, singen. Er legte einfach los, ohne großartig nachzudenken, und dann war er einer von drei Protagonisten des Musiktheaterprojektes »Zwischenträume«. Dabei blieb es nicht, denn von nun an wurde er immer wieder gefragt, ob er bei dem einmal jährlich stattfindenden Laienprojekt unter professionellen Bedingungen oder in kleineren Rollen am Dortmunder Theater mitmachen möchte. Und Sven-Marcel Voss wollte, lernte so ganz viel über den Theaterbetrieb und erfuhr auch, wie man Schauspieler wird. Nach dem Zivildienst absolvierte er sein Studium, spielte nebenbei weiter Theater und stand auch in einigen TV-Rollen in Serien vor der Kamera, die in Köln produziert werden. Das Metier reizt ihn jedoch gar nicht. Die Bühne ist die einzige wahre Option für ihn,

SVEN-MARCEL VOSS

SVEN-MARCEL VOSS

auch wenn er sich während des Studiums und danach in Werbespots und als Sprecher in Videospielen den einen oder anderen Euro dazuverdiente. Das Vorsprechen in Heilbronn erfüllte ihn mit Ehrfurcht, erinnert er sich. Es herrschte eine sehr konzentrierte Atmosphäre und er musste zeigen, was er in vier Jahren Schauspielschule gelernt hatte. Spielen, Sprechen, Singen. »Als dann der Anruf kam, dass ich es geschafft habe, war ich sehr froh aber zugleich auch sehr unsicher. Wie wird es werden so weit weg von zu Hause im Südwesten?« Seinen Einstand gibt er im »Besuch der alten Dame« als Gatte VII – IX von Claire Zachanassian. In kleinen, feinen Miniaturen verleiht er drei sehr merkwürdigen Männern Gestalt. Doch schon die nächste Rolle ist eine große: In »Charleys Tante« spielt er Jack, einen der jungen Helden des Stückes. Hier stellt er sich dem Publikum auch mit seinem gesanglichen Talent vor. Außerdem übernimmt er in »Homo faber« die Rolle des jungen Hencke. »Und dann mal sehen!«. Erst einmal ist er froh, dass der einzige Plan seines Lebens aufgegangen ist. »Ich mache das, wozu ich Lust habe und bekomme auch noch Geld dafür«, sagt er. »Es fühlt sich gar nicht so an wie Arbeit. Ich glaube, ich habe ziemlich viel Glück gehabt.«

PAUL-LOUIS SCHOPF

Schauspieler

Texte : Silke Zschäckel Fotos: Vincent Leifer

Seine erste Rolle war die des Lehrers Lämpel in »Max und Moritz«. Da war Paul-Louis Schopf gerade in der sechsten Klasse und hat das Theaterspielen für sich entdeckt. Wenn man ihn heute erlebt, erstaunt es nicht, dass er schon damals als Lehrer und nicht als einer der wilden Buben besetzt war. Er ist, zumindest im täglichen Leben, eher der nachdenkliche und zurückhaltende Typ, der wissend lächelt oder ganz tief in Gedanken versunken zu sein scheint. Das Theaterspiel in der Schule war sein Glück. »Ohne meine Freunde aus der Theatergruppe hätte ich es nie bis zum Abitur geschafft«, sagt er. Er hat so viel Zeit auf der Schulbühne in seiner Heimatstadt München und auch hinter den Kulissen verbracht, dass er zeitweilig vom Unterricht befreit war. Während ihn der normale Schulalltag langweilte, gab ihm das Spielen Energie und Selbstbewusstsein. Überhaupt widmete er sein Leben schon seit frühester Kindheit der Kunst – angeregt durch seine Mutter Britta Schopf, die bildende Künstlerin und Autorin ist. Sie brachte ihren hochmusikalischen Sohn schon mit vier Jahren zum Klavierspielen und zum Ballett. Das Tanzen betrieb er bis zur Pubertät noch ziemlich ernsthaft, bis dann andere Dinge wichtiger wurden. Heute ist er dankbar für dieses Training, sind Körperbewusstsein und tänzerische Fähigkeiten doch auch für Schauspieler von großem Vorteil. Und noch einem glücklichen Umstand verdankt er seinen Weg zur Schauspielerei. Direkt gegenüber der elterlichen Münchener Wohnung befand sich eine Casting-Agentur für Kinder und Jugendliche. So bekam Paul-Louis Schopf schon als Jugendlicher Fernseh-Rollen zum Beispiel in zwei »Tatorten«. Das Schauspielstudium führte ihn schließlich nach Linz. Dort eröffnete sich für ihn eine völlig neue Welt. »Durch die Auseinandersetzungen mit Dozenten und Kommilitonen über die verschiedensten Themen, die auf der Bühne verhandelt werden, bin ich viel aufmerksamer, aber auch offener geworden. Ich sehe viele Dinge mit anderen Augen, tue vieles be-

wusster«, sagt er. Er mag es, dass man sich in diesem Beruf nicht satt zurücklehnen kann, sondern dass man immer wieder mit neuen Ideen konfrontiert wird, die einen weiterbringen und im besten Fall nicht loslassen.« So kann es passieren, dass Paul-Louis Schopf während der Arbeit an einer Figur völlig abtaucht und Tag und Nacht darüber nachdenkt. Zuletzt ist es ihm während seiner Arbeit am Theater Chemnitz so gegangen, wo er im Schauspielstudio sein letztes Studienjahr verbrachte und mit seinen Kommilitonen ein Theaterstück über den faszinierenden Dichter und tragischen, schizophrenen Menschen Jacob Michael Reinhold Lenz erarbeitet hat: »Lenz. Festung.Ich« verfolgte ihn bis in den Schlaf. »Die Figur lässt mich bis heute nicht los«, sagt er. Dafür ist er einerseits dem Theater dankbar, er erkennt aber auch das abgründige Potential, das der Beruf mit sich bringt, wenn man sich zu intensiv auf seine Rollen einlässt. Den Ausgleich findet er nach wie vor in der Musik. Ab Dezember hat er endlich sein Klavier in Heilbronn – im Moment komponiert er am Computer, schreibt Songs, experimentiert mit elektronischen Klängen. Und er ist ein Filmjunkie. Liebt die Werke der Cohen-Brüder, von Jim Jarmusch oder Peter Greenaway. Er könnte sich auch sehr gut vorstellen, selbst wieder vor der Kamera zu stehen. »Am besten wäre es, wenn man beides machen könnte: Theater und Film. Mal gucken«, sagt er. Er fängt ja jetzt erst richtig mit seinem Beruf an. Seine Rollen im »Besuch der alten Dame« als Loby und Alfred Ills Sohn haben ihm erst einmal Spaß gemacht. Als nächstes ist er als Charley in »Charleys Tante« zu sehen, wo sich das Publikum auf seine musikalischen und tänzerischen Fähigkeiten freuen darf. Er ist gespannt auf diese Arbeit, auch wenn er zugibt, mehr auf die verkopften Rollen zu stehen. Deshalb war er ja mit 12 Jahren auch Lehrer Lämpel und eben nicht Max oder Moritz.


12 JUNGE SEITE

das neue team in der boxx Natascha Mundt

Helene aderhold

Theaterpädagogin

Was soll aus einem werden, der schon im zarten Alter von sechs Jahren regelmäßig von den Eltern mit ins Theater genommen wird. Und zwar in die Werke von Goethe, Schiller, Shakespeare und Co. Entweder man hasst das Theater, oder man liebt es. Bei Natascha Mundt, seit dieser Spielzeit fest als Theaterpädagogin engagiert, entwickelte sich von Anfang an eine große Liebe zur Bühne. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ihr Vater, der damals als Kritiker viele Inszenierungen beurteilen musste und sein Töchterchen in Ermangelung eines Babysitters einfach mitnahm, die kleine Natascha mit dem Erlebten nicht allein ließ. »Auf der Hinfahrt im Auto gab's eine umfassende Einführung und auf der Rückfahrt ein Nachgespräch«, erinnert sie sich lachend. »So habe ich jedes Stück verstanden und genossen.« Im Grunde genommen hat sie hier die ersten, wenn auch unbewussten Erfahrungen mit dem, was Theaterpädagogik kann, gemacht. Das alles spielte sich in Heilbronn und den umliegenden Bühnen ab. Natascha Mundt ist hier geboren und in Neckarwestheim direkt neben den Weinbergen aufgewachsen. Die schwäbische Mundart spricht sie nur privat, beruflich kann sie jederzeit in ein erstklassiges Hochdeutsch umschalten. Das hat sie sich in Lüneburg angewöhnt, wo sie nach dem Abitur als Regieassistentin gearbeitet hat. Das kam ihr bei ihrem Masterstudium Deutsch als Zweitsprache in Heidelberg zugute. Zuvor hat sie in Leipzig Theaterwissenschaften und Linguistik studiert, denn dass sie zur Bühne will, wusste sie schon seit der Schulzeit. Sie träumte von der Regie, bewarb sich an mehreren Hochschulen, kam überall in die Endrunde und wurde mit den Wo r t e n verabschiedet, es in ein p a a r natascha mundt Jahren

Schauspielerin

Lea Kaiser Theaterpädagogin

noch einmal zu versuchen, wenn sie älter und schon ein bisschen gestandener ist. Also erst einmal Theaterwissenschaften. Und dann kam die Erleuchtung: Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum in Heilbronn als Regieassistentin für das Klassenzimmerstück »Tito, mein Vater und ich«. Sie war in jeder Vorstellung dabei und begleitete Theaterpädagogin Katrin Singer bei den Vorund Nachgesprächen. »Das hat mich fasziniert. Katrin wurde ein Vorbild für mich. Plötzlich wusste ich genau, was ich werden wollte«, sagt sie. Seit diesem Praktikum hielt sie den Kontakt zum Theater ihrer Heimatstadt, während des Studiums in Heidelberg betreute sie Jugendclubs mit. Ihre theaterpraktischen Erfahrungen verband sie mit der Sprachvermittlung für Flüchtlinge im Kinder- und Jugendalter, die auf diese Weise spielend Deutsch lernten. Ihr Wissen vermittelte sie an Erzieher und Lehrer, die dankbar für diese besondere Methodik waren. Sie erhielt einen Job als Dozentin bei der AIM und leitete zusammen mit dem Heilbronner Theater einen Theaterclub mit Flüchtlingen und einheimischen Jugendlichen. Die Sprachvermittlung mit theaterpädagogischen Methoden gehört nun ins Repertoire der Abteilung und wird von Erziehern und Lehrern gern angenommen, die in Kindergarten und Schule angesichts der vielen Heranwachsenden ohne Deutschkenntnisse vor großen Herausforderungen stehen. Natascha Mundt freut sich auch auf alle anderen Projekte, die ihr Beruf als Theaterpädagogin mit sich bringt: »Mir macht es Spaß, die Schüler zu packen«, sagt sie. »Am liebsten habe ich die, die mit NullBock-Stimmung ins Theater kommen. Wenn man die auf seine Seite zieht, ist das richtig schön.«

»Theater begleitet mich schon mein ganzes Leben«, sagt Lea Kaiser. Von der 1. Klasse bis zum Abitur war sie in der Theatergruppe ihrer Schule in Regensburg, schöpfte Energie, Freude und Selbstbewusstsein aus dem Spiel auf der Bühne. Was lag da näher als der Wunsch, diese Leidenschaft zum Beruf zu machen? Nach ihren ersten Erfahrungen am Theater Regensburg und einigen Bewerbungen an Schauspielschulen ging sie nach Köln in die freie Szene und arbeitete als Schauspielerin am Theater und bei verschiedenen Projekten der Filmhochschule. Dass sie es auch ohne eine klassische Ausbildung sogar zu einer Nominierung als beste Nachwuchsdarstellerin in Köln schaffte, macht sie bis heute stolz. Dennoch reifte im Laufe der Zeit die Erkenntnis, dass es aussichtsreicher sein könnte, sich von der Schauspielerei zu verabschieden. Den entscheidenden Impuls in Richtung Theaterpädagogik lieferte ein mehrjähriges Projekt des Ensembles Comic On!, dem sie angehörte und mit dem sie mit Klassenzimmerstücken zum Thema Mobbing und Cybermobbing – r@usgemobbt.de und r@ausgemobbt2.0 – durch Schulen in ganz Deutschland tourte. »Hinterher gab es immer Nachgespräche und Workshops. Es hat großen Spaß gemacht, sich mit den Jugendlichen auseinanderzusetzen«, erzählt sie. In Hamburg absolvierte sie dann eine Fortbildung zum Thema Stückentwicklung und Arbeit mit Laien und spürte: »Das kann ich auch«. Sie erinnert sich genau an den Moment, als ihre Entscheidung für die Theaterpädagogik fiel: »Das war beim Yoga.« Ein Projekt, das all ihre bisherigen Erfahrungen auf den Kopf gestellt hatte, war die Theaterarbeit mit Heranwachsenden im Senegal – eine spannende Lehrzeit. »Mit meinem westeuropäischen Verständnis von Theater kam ich da nicht weiter«, erzählt sie. »Das hat mich neugierig gemacht und mich bewogen, mein Wissen über andere Kulturen zu erweitern«, sagt

Lea Kaiser

Ihre Statur ist unglaublich zierlich, die Haare hellblond, die Augen fast durchscheinend blau. Typ Prinzessin – könnte man denken, wenn man Schauspielerin Helene Aderhold sieht. Ihren Einstand am Theater Heilbronn gab sie aber in einer ganz anderen Rolle – als Neonazi-Braut Marisa im Stück »Kriegerin«, eine rasende junge Frau, die voller Wut ihre braunen Parolen in die Welt schreit und auch vor Gewalt nicht zurückschreckt. Bis sie durch die Begegnung mit dem Flüchtling Rasul ihr Denken mehr und mehr in Frage stellt, sich innerlich von der Szene abkehrt und den Ausstieg versucht. Helene Aderhold spielt diese facettenreiche Figur mit einer Überzeugungskraft, die einem zunächst das Blut in den Adern gefrieren lässt und die später mehr und mehr berührt, wenn sie wider Willen ihre weiche, mitfühlende Seite zeigt. Eine großartige Leistung, für die sie von Kollegen, Zuschauern und der Presse sehr viel Anerkennung bekam. Sie ist stolz auf diese Rolle, auch wenn sie selbst mit der Marisa nichts gemein hat und es sie wahnsinnig viel Überwindung gekostet hat, die Naziparolen zu brüllen. »In mir hat sich alles gesträubt«, gesteht sie. Doch es gehört eben dazu, sich als Schauspielerin ganz in

Lea Kaiser. Neben ihrer Theaterarbeit in Köln studierte sie zunächst Ethnologie, Linguistik und Islamwissenschaften. »Das hat mich in meinem Denken viel freier gemacht.« Anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin in Heidelberg. An ihrem letzten Ausbildungstag hatte sie das Vorstellungsgespräch in Heilbronn. Mit ihrem breit aufgestellten Wissen über verschiedene Kulturen passt sie natürlich perfekt in eine Stadt wie Heilbronn und bereichert die dreiköpfige Abteilung Theaterpädagogik. Sie freut sich auf die Herausforderungen. Das erste Stück, das sie betreut und an dem sie mit Jugendlichen arbeitet und das sie extrem wichtig findet, ist »Kriegerin«. Schon jetzt fühlt sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz richtig wohl und weiß auch, woran es liegt: »Jetzt habe ich zum ersten Mal einen Job, den ich hundertprozentig passend für mich finde und in dem ich als Persönlichkeit so sein darf, wie ich bin.« Von den Kindern und Jugendlichen, mit denen sie zusammen arhelene aderhold beitet, wünscht sie sich, dass sie alles hinterfragen, sich den Dienst der Figur zu stelimmer wieder aus ihrer Komlen und seine eigenen Befindfortzone bewegen und nichts als lichkeiten auszuschalten. Sie angeblich unumstößliche Wahrträumt davon, einmal ganz geheiten einfach so hinnehmen. gen ihre Natur einen ausgespro»Auf alles im Leben kann man chen bösen und durchtriebenen mit anderen Augen schauen.« Menschen zu spielen. Eigentlich wollte sie seit ihrer Jugend Musicaldarstellerin werden. Seit dem vierten Lebensjahr macht sie exzessiv Ballett, später kamen Jazz- und Modern-Dance dazu. Außerdem nahm sie Gesangsunterricht und absolvierte nach dem Abitur


13 13 eine einjährige Vorausbildung für den Bereich Musical. Damals sagte man ihr, dass sie großes Potential als Schauspielerin habe. Also beschloss sie, sich zweigleisig zu bewerben – für Musical und für Schauspiel. »Die Vorsprechen an den Schauspielschulen für den Bereich Schauspiel waren viel spannender als fürs Musical«, erinnert sie sich. Als dann die Zusage von der Hochschule für Musik und Theater Rostock kam, waren die Würfel gefallen. »Jetzt bin ich durch und durch Schauspielerin«, sagt sie. »Im Musical hätte ich so eine Rolle, wie die der Marisa niemals spielen können.« Sie findet die Auseinandersetzung mit politisch brisanten Themen wichtig und stellt sich gern den Diskussionen mit den Jugendlichen. An ihrer vorherigen Wirkungsstätte, dem Theater Plauen/Zwickau, hat sie »Krieg – stell dir vor, er wäre hier« als Monologstück im Klassenzimmer gespielt und im Schauspiel »Weißes Mäuschen, warme Pistole« ging es um die NSU–Terrorzelle. Aber sie war auch die Amalia in den »Räubern« oder das Mädchen in »Linie 1«. Eine ihrer Lieblingsrollen und die Erfüllung eines Kindheitstraumes ist die Rolle der Pippi Langstrumpf, die sie in ihrem ersten Engagement in Annaberg-Buchholz auf der Naturbühne Greifensteine gespielt hat, die 2400 Zuschauer fasst. Wenn aus über 2000 Kindermündern »Pippi, Pippi« skandiert wird, ging ihr das Herz auf. Sie mag es, vor Kindern und Jugendlichen zu spielen, kann mit Kommentaren aus dem Zuschauerraum gut umgehen, wenn sie sich aufs Stück beziehen und Ausdruck dessen sind, dass die jungen Menschen sich mit dem Stoff auseinandersetzen. Das ist ihr lieber, als brave Mädchen und Jungen, die von Eltern oder Lehrern zurückgehalten werden. Das Engagement in Heilbronn kam ziemlich spontan zustande, als kurz vor der Sommerpause eine Frau im Jungen Ensemble gesucht wurde. Eigentlich hatte sich Helene Aderhold nach den beiden Festengagements in Plauen/Zwickau bzw. AnnabergBuchholz vorgenommen, ein Jahr freischaffend zu arbeiten. Das Angebot aus dem Südwesten Deutschlands jedoch, den sie beruflich bisher gar nicht kannte, hat sie gereizt. »Es ist schön in eine Gegend zu kommen, in der Kunst und Kultur gewollt sind und gefördert werden, und man nicht immer um dem Erhalt des Theaters kämpfen muss.«

Giulia Weis Schauspielerin

Im Handumdrehen hat sie das Publikum um den Finger gewickelt – mit ihren drei ganz unterschiedlichen Rollen im BOXX-Eröffnungsstück »Kriegerin« durfte Giulia Weis eine breite Palette ihres Könnens zeigen. Ob als Svenja, Mädchen »aus gutem Hause«, die sich aus Protest gegen den Erziehungsterror des Stiefvaters den Neonazis anschließt. Oder als Marisas Mutter, die hilflos der Radikalisierung giulia weis ihrer Tochter zuschauen muss. Und schließlich als Frau Insel Usedom. Ihr AbschlussKachel, Angestellte im Flüchtjahr an der Akademie absollingsheim, die den Asylbewervierte sie am Theater Neubranbern Dankbarkeit und deutsche denburg/Neustrelitz und wurde Tugenden wie Mülltrennung dort gleich fest ins Ensemble und Kehrwoche beibringen übernommen. Eine harte Zeit will. Mühelos springt die junge – nicht wegen der vielen RolSchauspielerin von Figur zu len, die sie da bereits zu spielen Figur, verleiht ihnen Tiefe oder bekam, sondern wegen der perhumorvolle Leichtigkeit. Die manenten Unsicherheit, in der Zuschauer sind sich einig – die die Theater in Mecklenburgneue Kollegin in der BOXX ist Vorpommern wie fast in ganz überaus begabt. Ostdeutschland arbeiten. »Die Schon als Kind hat sie allen Angst, dass Arbeitsplätze abLeuten erzählt, dass sie mal gebaut und Sparten geschlosSchauspielerin wird. »Wenn sen werden, spielt immer mit«, du das werden willst, musst sagt sie. Auch deshalb wollte du auch mal schauen, wie das sie gern in den Südwesten. geht«, riet ihr die Mutter und »Außerdem wollte ich Badenempfahl ihr den Besuch des Württemberg, das so ganz anTheaterjugendclubs in ihrer ders ist als meine Heimat, gern Heimatstadt Stendal. Dort kennenlernen.« blieb sie fünf Jahre und ihre Dass so ein Stück wie »KriegeHeimatzeitung, die »Magdeburrin« hier im Jungen Theater auf ger Volksstimme« widmete ihr dem Spielplan steht, findet sie zum Abschied sogar einen Artigut und wichtig. Sie hat keine kel. Da war schon klar, dass aus Angst davor, sich mit Kindern dem Spaß im Club nun Ernst und Jugendlichen auseinander werden würde, denn Giulia ging zu setzen, ist darauf gefasst, zum Studium an die Theatedass manch einer vielleicht rakademie Zinnowitz auf der auch mit einem zur Schau geschönen Ostsee-Insel Usedom, stellten Widerstand in die Vorwo sie unter Studien-Leitung stellungen kommt. »Sie müsvon Herbert Olschok das sen sich in der Gruppe cool und Schauspielhandwerk erlernte. manchmal auch desinteressiert Dass sie ihren Dozenten als geben.« Der Moment aber, in Regisseur am Heilbronner Thedem man die jungen Zuschauer ater wiedertreffen wird, hat ihr für sich gewinnt, sei magisch. sicher den Weg vom äußersten »Und wenn es nicht gelingt, Nordosten der Bundesrepublik dann sind wir als Schauspieler nach Baden-Württemberg erauch selbst mit Schuld«, glaubt leichtert. Doch erst einmal hieß sie. es für sie »Studieren und ArIhr größter beruflicher Wunsch beiten, wo andere Urlaub maist, noch vielen interessanten chen«. Das Meer lag zwar vor Menschen, Kollegen und Regisder Haustür, aber viel Zeit, um seuren zu begegnen. Und vielam Strand zu liegen, blieb nicht. leicht ergibt es sich irgendwann Denn die Studierenden der einmal, in einem antiken Stoff Theaterakademie werden sehr auf der Bühne zu stehen, weil frühzeitig in Inszenierungen es da die spannendsten Fraueneingesetzt, gerade im Sommer figuren gibt. So vielschichtige in den drei Spielstätten auf der Charaktere wie Medea oder Elektra zu spielen, das ist ihr großer Traum.

Sascha Kirschberger Schauspieler

Hat es für ihn jemals etwas anderes gegeben als Theater? Seit seinem 14. Lebensjahr steht Sascha Kirschberger auf der Bühne. Angefangen hat er im Kinderund Jugendtheater Wuppertal, einem semiprofessionellen Theater, das jährlich 4-5 neue Stücke für Heranwachsende inszeniert. Es gibt eigene Spielstätten, Werkstätten, eine kleine Licht- und Ton-Abteilung alles, was ein Theater braucht. Und vor allem Mitspieler in allen Altersgruppen, die neben der Schule oder dem Beruf fast jeden Tag 4 Stunden zusammen gearbeitet haben. »Ich war Jim in der »Schatzinsel«, Ali Baba, spielte in Cornelia Funkes »Herr der Diebe« und in der gesamten Tintenherztrilogie die jugendlichen Helden«, erzählt Sascha Kirschberger. »Die Schule hat mich immer weniger interessiert. Ich wollte Schauspieler werden, da zählt nur Talent und keine Noten«, sagt er. Von Anfang an hat er alles daran gesetzt, den Traum Wirklichkeit werden zu lassen. »Weil ich irgendwann die Schule vernachlässigt habe, war mein Weg steinig«, blickt er zurück: »Deshalb habe ich auch heute immer Hammer und Meißel dabei«, sagt er mit einem Augenzwinkern. Sein Weg führte ihn an die Berliner Schule für Schauspiel. Anschließend arbeitete er ein Jahr als Synchronsprecher für Film und Fernsehen, bis er 2014 sein erstes Engagement an der Landesbühne Esslingen bekam. Seit September ist er Ensemblemitglied des Jungen Theaters Heilbronn und er hat mit seinen zwei ersten Rollen einen furiosen Start hingelegt. In »Kriegerin« spielt er mit beängstigender Intensität den Neonazi Sandro. »Einen, der Frauen schlägt, Flüchtlinge verfolgt und rechte Parolen brüllt, das hat nichts, aber auch gar nichts mit mir zu tun«, sagt Sascha Kirschberger. Vor Pro-

sascha kirschberger

benbeginn hatte er deshalb einen Riesenrespekt vor dieser Figur, und er hat sich gefragt, wie es wohl gelingen soll, sie zu spielen. »Das ist die krasseste Rolle, die ich bisher hatte.« Aber zusammen mit Regisseur Teo Adebisi hat er sich die Figur erarbeitet und sich auf Haltungen konzentriert. »Dass man mir jetzt den Nazi so abnimmt, ist schon erschreckend, denn eigentlich bin ich ein ganz Netter.« Dann gleich die nächste Bewährungsprobe: Nach der Premiere von »Kriegerin« hatte er nur eine Woche Zeit, für die Wiederaufnahme des Stückes »Krieg – stell dir vor, er wäre hier« zu proben, wo er ganz das Gegenteil spielt, nämlich einen jungen Flüchtling. Hier hat er nichts Martialisches mehr an sich, wirkt zart und durchlässig – so als stünde da ein ganz anderer Schauspieler auf der Bühne. »Über die positiven Rückmeldungen der Kollegen habe ich mich wahnsinnig gefreut«, sagt der 27-Jährige. Gleichzeitig hat er Ehrfurcht vor den nächsten Herausforderungen und hofft, dass er auch mit seinen nächsten Rollen die Erwartungen, die er letztlich auch an sich selbst stellt, erfüllen kann. Da er aber einer ist, der sich immer mit Herz und Verstand in seine Rollen hineinstürzt und nach dem Prinzip »ganz oder gar nicht« arbeitet, hat da niemand Bange. Er fühlt sich erst einmal sehr gut aufgehoben im Jungen Ensemble: »Hier ist man aufeinander bedacht«, sagt er: »Man arbeitet miteinander für den gemeinsamen Erfolg.« Das macht ihn froh.

Texte: Silke Zschäckel Fotos Schauspieler: Vincent Leifer Fotos Theaterpädagogik: Thomas Braun


14

HINTERM RAMPENLICHT

Die Stadt mit anderen Augen sehen KARLHEINZ KIRCHLER FINDET DIE SCHÖNHEIT IM MORBIDEN

Sehr frei nach Bertolt Brecht heißt es: »DAS im Dunkeln sieht man nicht!« Bei uns aber doch! Was im Rampenlicht passiert, können Sie Abend für Abend bei uns im Theater verfolgen. Es gibt aber auch jede Menge spannender Geschichten hinterm Rampenlicht: Zum Beispiel über den Mitarbeiter im Malersaal, Karlheinz Kirchler.

Von Silke Zschäckel

A

ls die Zwei-Euro-Münze in seinen Farbkasten fiel, war er doch ein wenig irritiert. Bei einer seiner letzten Malaktionen unter freiem Himmel blieb ein junger Mann neben ihm stehen, schaute ihm eine Weile über die Schulter und zückte dann die Münze. Dass Karlheinz Kirchler beim Malen angesprochen wird, ist nichts Ungewöhnliches für ihn. Zum einen liegt es sicher an seiner Technik. Er malt im Knien. Das auf einer Holztafel aufgezogene Papier liegt auf dem Boden, daneben eine Kiste mit Aquarellfarben und Palette und ein Wasserbehälter, in der linken Hand ein zumeist sehr kräftiger Pinsel, den er mit kühnen Strichen übers Papier führt. Zum anderen liegt es auch an den Motiven, die die meisten kaum eines Blickes würdigen. An jenem Samstag, als ihm das mit den zwei Euro passierte, hatte er

Karlheinz Kirchler vor seinen Aquarellen Foto: Thomas Braun

sich das Wollhaus in Heilbronn ausgesucht, für viele der Inbegriff architektonischer Hässlichkeit. »Ich mag Themen, die eigentlich keine Themen sind«, sagt der schlanke, sportliche Mann, der von Beruf Theatermaler und -plastiker am Heilbronner Theater ist. Das Malen liegt ihm im Blut, so dass er es nicht nur beruflich,

sondern auch noch als Hobby betreibt. Am liebsten rund um die Uhr. So ist er ständig mit offenen Augen unterwegs. Wenn ihn ein Motiv anspringt, muss er es prompt aufs Papier bannen. Aber er wartet auf den richtigen Moment, sprich das perfekte Licht. Das kann durch einen bestimmten Sonneneinfall erzeugt werden oder durch dramatische Wolken am Himmel. Seine Themen sind Stadtlandschaften – ob idyllische wie in Bad Wimpfen, ob morbid-romantische, wie auf einem Friedhof, auch Industriegebiete mit Kühltürmen und Silos reizen ihn oder halbverfallene, unsanierte Häuser. Das Verblüffende an seinen Bildern ist, dass sie alle wunderschön sind. Selbst der schmale Weg mit dem schiefen, grauen Zaun, der kurz vorm Umfallen ist, wird durch seine Wahrnehmung, die über seine Augen, die Hand und den Pinsel aufs Papier fließt, zu einem Ort, den man am liebsten sofort aufsuchen würde. Woran liegt das? »Am gewählten Ausschnitt, am Vereinfachen und Weglassen und an der Lichtführung«, vermutet Karlheinz

Kirchler, wobei er eingesteht, dass dem Schaffensprozess auch immer ein Geheimnis innewohne, das man nicht bis ins Letzte erklären kann und das ihn stets aufs Neue fasziniert. Hat er ein Motiv entdeckt, fertigt er davon eine Skizze. In diesem Moment entscheidet sich, ob ihm das Bild auch als Aquarell gelingen wird. Noch an Ort und Stelle, sobald die Bleistiftzeichnung fertig ist, beginnt er die Arbeit mit den feinen, durchscheinenden Farben. Wie im Rausch malt er zwei bis drei Stunden lang, dann hat er das Bild in den Grundzügen fertig. »Dann merke ich keine Rückenschmerzen oder eingeschlafene Beine, erst wenn ich aufstehe, spüre ich meine Knochen«, sagt er. Kleine Ergänzungen folgen zu Hause. Seit sieben Jahren malt er ausschließlich in dieser Technik. Es fasziniert ihn, dass die Wasserfarben kaum Korrekturen zulassen – anders als die Ölmalerei, die früher sein Metier war. Der Blick muss stimmen und erst recht der Strich auf dem Papier. Wichtig ist für ihn dabei das Tempo, zwischen Schauen und Malen gibt es kei-

ne Pause. Deshalb kniet er, um den Abstand zwischen Blatt und Farbpalette möglichst klein zu halten. Gelernt hat er diese Technik bei Christel Gommel, deren Bilder er in einer Ausstellung in Böblingen gesehen und bei der er einige Jahre lang Kurse besucht hat. Dann kam der Ritterschlag, er durfte selbst als Dozent ihre Aquarellkurse übernehmen und unterrichtet nun regelmäßig im Verein »Kultur am Kelterberg« in Stuttgart. Sein wichtigstes Thema ist zur Zeit die Stadt Heilbronn, in der er sehr viele schöne Seiten entdeckt. Auch den Wandel durch die BUGA will er festhalten. Nachdem er zwei Aquarell-Kalender für seinen Wohnort Bad Wimpfen herausgebracht hat, steht für ihn jetzt das Projekt Heilbronn auf dem Programm. Mitte nächsten Jahres soll der Aquarell-Kalender für 2018 in Druck gehen. Darin werden sich viele Bilder befinden, die diese Stadt mit ihrem spröden Charme ganz faszinierend erscheinen lassen. So wie Karlheinz Kirchler, der eben einen ganz besonderen Blick hat, sie sieht.


Die Highlights in der Harmonie Heilbronn!

Weihnachten? Geschenke? Was tun Sa 19.11. 20 Uhr

Mo 26.12. 20 Uhr Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

Weihnachtspäckchen mit vier Vorstellungen ! Di 27.12. 20 Uhr

Do 29.12. 20 Uhr

Fr 30.12. 15 Uhr

Mi 25.01. 20 Uhr

WWW.THEATER-HEILBRONN.DE

HIER SPIELT DIE MUSIK

Rhythm Energy Comedy

WISSEN

WAS LÄUFT

So 12.02. 19 Uhr

Foto: Andrey Kiselev/fotolia

Fr 27.01. 20 Uhr

Genießen Sie mit uns die Spielzeit 2016/2017 im Theater Heilbronn. Wir berichten ausführlich über Premieren, Uraufführungen, Schauspiele und Musicals und natürlich über das, was sich hinter dem Vorhang abspielt. Überzeugen Sie sich selbst – testen Sie uns jetzt!

von den Machern von „RED BULL FLYING BACH“

Do 08.12. 20 Uhr

So 11.12. 19 Uhr

Gleich anfordern: 07131 615-615 oder www.stimme.de/testen

Gerne können Sie Ihre Eintrittskarten für das Theater Heilbronn auch in allen Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme buchen. Ihr Ticket-Service 07131 615-701

Mi 08.02. 20 Uhr

Tickets gibt es bei den Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, bei der Tourist-Information Heilbronn, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ticket Hotline: 07131/562270 - Infos und Tickets auf

www.provinztour.de


16

THEATER-SPOTS

RÄTSEL FÜR FREUNDE DES TANZTHEATERS

Mit freundlicher Unterstützung:

THEATER SPEZIAL!

in Kooperation mit:

MIT DEN ATTRAKTIVEN WEIHNACHTSPÄCKCHEN

GROSS.KLEIN.KUNST.

Schenken Sie zu Weihnachten in der BOXX. Dazu gehören noch doch mal etwas Besonderes: vier Ermäßigungsgutscheine, mit denen man weitere vier VorstelSchenken Sie THEATER. lungen zu ermäßigten KonditioWir bieten Ihnen die verschie- nen besuchen kann. densten Geschenkideen für jeden (Preise zwischen 60 und 160 Geldbeutel. Euro).

WER DIESE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE, FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DES BALLETTABENDS »MEISTER DER MODERNE« AM 11. NOVEMBER IM GROSSEN HAUS ZU GEWINNEN. WIR VERLOSEN 3X2 FREIKARTEN.

WER VERBOT 1926 WEITERE AUFFÜHRUNGEN VON »DER WUNDERBARE MANDARIN«? Schicken Sie die richtige Antwort bitte bis spätestens zum 04. November 2016 per Mail an pressebuero@ theater-hn.de. Sie können auch den Postweg wählen. Dann schicken Sie bitte Ihre Antwort an das Theater Heilbronn, Pressebüro, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn (unter Angabe Ihrer Telefonnummer). Am 07. November erhalten Sie Antwort, ob Sie zu den Gewinnern gehören. Wenn Sie möchten, können Sie in Ihrer Antwort auch vermerken, ob Sie künftig per E-Mail mit Neuigkeiten aus dem Theater versorgt werden wollen.

Unsere Weihnachtspäckchen Zu Weihnachten haben wir für Sie zwei ansprechende Weihnachtspäckchen geschnürt – eins fürs Große Haus und eins fürs Komödienhaus. Darin enthalten sind Karten für je vier Vorstellungen, die Sie Ihren Lieben oder auch Ihren Freunden oder Geschäftspartnern unter den Weihnachtsbaum legen können. Im Großen Haus sind neben der musikalischen Komödie »Charleys Tante« und der Oper »Orlando« auch die Schauspiele »Terror« und »Ein Lied von Liebe und Tod« enthalten. Im Komödienhaus sehen die Beschenkten alle Premieren ab Februar 2017. (Preise zwischen 28 und 89 Euro).

GUIDO CANTZ

blondiläum – 25 jahre best of guido cantz MI 02.11.2016, KOMÖDIENHAUS, 20 UHR

25 €/ ERM. 22 €

THEKLA CAROLA WIED & OBOE IN JAZZ

Theatercard: Die Theatercard ist ein sehr beliebtes Geschenk. Sie kostet 65 Euro (für Schüler 40 Euro) und funktioniert ähnlich wie eine Bahncard. Inhaber der Theatercard können jede Vorstellung zum halben Preis besuchen – egal, wie oft sie ins Theater gehen. Menschen, die gern ins Theater gehen, freuen sich sicher über dieses Geschenk, das sie ein ganzes Jahr nutzen können.

weihnachtliche lesung: »o du fröhliche« SO 11.12.2016, KOMÖDIENHAUS, 20 UHR

27 €/ ERM. 25 €

Sonntag, 11. Dezember 2016, 11:00 & 15:00 Uhr, BOXX

Autor im Gespräch

Die Weihnachtsgans Auguste

GREGOR GYSI ZU GAST BEI WOLFGANG NIESS (SWR)

GASTSPIEL DES SCHWARZWEISSFIGURENTHEATERS

Erfolge und Niederlagen seiner Eine Kooperation der StadtbibliPartei, die bewegendsten Begeg- othek Heilbronn und dem SWR nungen und über den Preis, den Studio Heilbronn. die Politik dem Menschen Gregor Gysi abverlangte. Gregor Gysi Pressefoto © DIE LINKE. im Bundestag

Zuletzt erschien »Ausstieg links? Eine Bilanz«. Rechtzeitig zu seinem Rückzug aus der ersten Reihe der Politik, erzählt Gysi die Geschichte aus seiner Sicht. Er redet über die Reize des Westens und DDR-Nostalgie, über Sozialismus und Marktwirtschaft,

Gutscheine in allen Preislagen (für einzelne Vorstellungen oder für Vorstellungen mit anschließendem Essen im Theaterrestaurant »Gaumenspiel«).

Unser BesuWahl-Abo: Das Wahl-Abo be- cherser vice rechtigt zum Besuch von 8 Vor- berät Sie stellungen: vier im Großen Haus, gern. zwei im Komödienhaus und zwei

Montag, 28. November 2016, 20:00 Uhr, Komödienhaus

25 Jahre Geschichte der deutschen Einheit: Gregor Gysi hat sie miterlebt und mitgeprägt wie nur wenige Politiker. Er wurde vom DDR-Anwalt zum Talkshow-Star, er war Ossi-Idol und Hassobjekt, und selbst politische Gegner hat er mit seinen Reden fasziniert. In dem sehr persönlichen Buch »Was bleiben wird: Ein Gespräch über Herkunft und Zukunft« erinnern sich Gregor Gysi, der Sohn des DDR-Kulturministers, und der Oppositionelle und Pfarrerssohn Friedrich Schorlemmer gemeinsam an ein verschwundenes Land und wie sie es erlebten.

THEATER SCHENKEN

Puppentheater mit Musik für Menschen ab 5 Jahren O, du fröhliche! Weihnachten steht vor der Tür, und der Opernsänger Luitpold Löwenhaupt trägt eine Überraschung für seine Familie unter dem Arm – eine lebendige Gans! Der Festtagsbraten! Aber noch schnattert »Auguste«, spielt mit den Kindern und wird so etwas wie eine Freundin der Familie. Ob Herr Löwenhaupt so zu seinem Festtagsbraten kommt? Das schwarzweissfigurentheater präsentiert den Klassiker von Friedrich Wolf als Puppentheater in ganz neuem Federkleid in der BOXX.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.