Theatermagazin SZENE Sept-Okt 2016

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THEATER HEILBRONN · SZENE – DAS THEATERMAGAZIN · AUSGABE 31

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DER BESUCH DER ALTEN DAME Ein unmoralisches Angebot von Claire Zachanassian soll der heruntergekommenen Stadt Güllen helfen: Eine Milliarde für die Stadt und ihre Bewohner, wenn jemand den Mann tötet, der sie vor vielen Jahren verraten hat. S. 03

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KRIEGERIN Marisa ist Mitglied einer Neonazigruppe. Als sie den Flüchtling Rasul bei einem Unfall verletzt, lernt sie ihn näher kennen, und sie beginnt sich innerlich immer mehr von der Gruppe zu distanzieren. Aber kann man so einfach aussteigen? S. 04

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TERROR Major Lars Koch hat ein Passagierflugzeug abgeschossen, das Terroristen in die mit 70 000 Zuschauern vollbesetzte Fußballarena abstürzen lassen wollten. Jetzt steht er wegen 164-fachen Mordes vor Gericht. Schuldig? Oder unschuldig? Das Publikum muss entscheiden. S. 06

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THEATERGASTRONOMIE Das Theaterrestaurant Gaumenspiel hat einen neuen Pächter. Von nun an sorgt Karlheinz Mohr, der zuletzt acht Jahre lang das Jägerhaus führte, für die gastronomische Versorgung der Theatermitarbeiter und der Gäste. S. 08


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Neue Spielzeit – neuer Service für Sie!

DEIN TAG? DEIN ABO! Junges Theater in der BOXX – der Spielplan steht für das ganze Jahr Eine gravierende Neuerung gibt es in der BOXX, unserer Spielstätte für junges Theater. Waren die Vorstellungen in der Vergangenheit immer nur zwei bis drei Monate im Voraus geplant, steht jetzt der Spielplan für die gesamte Saison 2016/17 fest. Alle Vorstellungen sind bereits buchbar und unter www.theaterheilbronn.de einsehbar. Diese Umstellung haben wir auf Wunsch der zahlreichen Schulen vorgenommen, die unser Theater besuchen und nun viel langfristiger planen können. Aber natürlich kommen auch alle Privatpersonen in den Genuss der guten Planbarkeit ihrer Besuche in der BOXX.

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HERAUSGEBER: Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn INTENDANT: Axel Vornam REDAKTION: Silke Zschäckel 07131/56 34 03 pressebuero@theater-hn.de GRAFIK, DESIGN, LAYOUT: Johannes Pfeffer, Theater Heilbronn SEIDLDESIGN, www.seidldesign.com ANZEIGEN: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG, Martin Küfner (verantw.) DRUCK: Heilbronner Stimme GmbH & Co. KG KARTENTELEFON: 07131/56 30 01 SPIELZEIT 2016/2017

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Neuer Name – gleicher Inhalt: Abo-System wird noch übersichtlicher Ab dieser Spielzeit richten wir die Namen unserer Abos an Ihren Wünschen aus. Jetzt erkennt man bereits am Namen, was auf ruar drin ist. Ob Premierenabo, Dienstags-, 017 Feb 2 / 16 Mittwochs- oder Donnerstagsabo in Maxi, 0 2 ar it Janu lze Midi oder Mini, Freitags- oder Samstagspie r Dezember S e emb abo – Sie wissen sofort Bescheid. O0X1X7 Nov B/2 ber D0ie16 Okto 2 Es gibt sogar ein Winter-Abo. Für r be tem Sep alle treuen Abonnenten gilt: Am Inhalt wird sich nichts ändern. Sie behalten Ihren Wochentag und Ihren angestammten Platz – nur der Name ist anders. Wir gestalten unser Abonnementsystem auf diese Weise transparenter und sind sicher, dass Sie sich ganz schnell an den neuen Namen gewöhnen werden. Vielleicht gelingt es angestammten Abonnenten mit den neuen Bezeichnungen sogar, Freunde oder Verwandte für ein Theaterabo zu begeistern, denn wie in

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Garderobengebühr ist abgeschafft Sie müssen kein Kleingeld mehr für Ihren Theaterbesuch bereithalten. Von nun an können Sie Ihre Jacken und Mäntel während der Vorstellungen beaufsichtigen lassen, ohne dafür einen Obolus zahlen zu müssen.

Noch ein Geheimtipp: Die Firmencard Ob Arztpraxis, mittelständisches Unternehmen oder Großbetrieb – eine Firmencard kostet immer 65 Euro und dafür können beliebig viele Mitarbeiter eine ganze Spielzeit lang zum Vorzugspreis für Abonnenten ins Theater gehen. Und das Beste ist, Sie dürfen sogar noch Ihre Geschäftspartner einladen. Besonders empfehlenswert ist die Verbindung von Theaterbesuch und gastronomischem Event. Einen Sektempfang, die Pausenbewirtung oder ein gepflegtes Essen im Restaurant kann man sich ganz ck Bli pril en A nach Wunsch dazubuchen. ein

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den vergangenen Jahren läuft unsere beliebte »Abonnenten werben Abonnenten Aktion«. Wer als Abonnent andere Theaterbesucher von den Vorzügen überzeugt, erhält einen Gutschein für unser Theaterrestaurant im Wert von 10 Prozent des abgeschlossenen Vertrages.

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ARUM SOLL MAN NICHT BEI DINGEN, DIE SCHON GANZ GUT LAUFEN, SCHAUEN, OB DIESE NOCH ZU OPTIMIEREN SIND? Wir haben überlegt, wie wir den Service für unsere Zuschauer verbessern können und warten in dieser Spielzeit mit Neuerungen auf, die Sie ganz sicher freuen.

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In der Katastrophe wird die Wahrheit offenbar

PREMIERE DER BESUCH DER ALTEN DAME

»DER BESUCH DER ALTEN DAME« AB 23. SEPTEMBER IM GROSSEN HAUS

Von Kristin Päckert S IST »EINE GESCHICHTE, DIE SICH IRGENDWO IN MITTELEUROPA EREIGNET, geschrieben von einem, der sich von diesen Leuten durchaus nicht distanziert und der sich nicht sicher ist, ob er anders handeln würde.« So beschreibt es Friedrich Dürrenmatt in seinen Anmerkungen zu »Der Besuch der alten Dame«. Das Stück spielt in Güllen, einer Kleinstadt, die sich in einer wirtschaftlichen Krise befindet. Es gibt viele Arbeitslose und die Industrie ist zusammengebrochen. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: Claire Zachanassian, inzwischen die reichste Frau der Welt, hat ihren Besuch angekündigt, und so hoffen die Bewohner, dass die alte Dame, die selbst aus Güllen stammt, ihnen mit einer großzügigen Geldspende aus der Not helfen wird. Sie ist tatsächlich gekommen, um ihrer Heimatstadt zu helfen, aber sie verlangt im Gegenzug Gerechtigkeit. Claire, die damals noch Klara Wäscher hieß, musste Güllen vor vielen Jahren gedemütigt verlassen, nachdem sie von ihrem früheren Liebhaber Alfred Ill erst geschwängert und dann sitzengelassen wurde. Um der

besitzen. Im privaten wie globalen Kontext. Auf politischer Ebene wird unsere Finanzkraft genutzt, um anderen Staaten zu helfen, ihnen gleichzeitig aber auch die Bedingungen für diese Hilfe vorzuschreiben. Und »sie sind gezwungen unsere Auflagen zu erfüllen, denn ohne uns werden sie da nicht mehr herauskommen« (IWFChefin Christine Lagarde). Was wir brauchen, ist ein gesellschaftKatharina Voß (Claire Zachanassian) und Tobias D. Weber (Alfred Ill) liches Gewissen. Fotos: Kristin Päckert Der kategoVaterschaftsklage zu entgeFür Regisseurin Uta Koschel rische Imperativ, den Kant hen, hat er im Prozess Zeugen steht in diesem Stück jedoch 1785 entwickelte, muss zu einer bestochen, die angaben, auch nicht das menschliche Fehlvergesellschaftlichen, allgemeinen mit Klara geschlafen zu haben. halten des Einzelnen im ZenAufgabe werden. »Doch unser Klara musste dadurch einerseits trum. Ihr Interesse gilt vielmehr heutiges Gewissen ist pervertiert. schmerzhaft erfahren, dass der Zwangsläufigkeit der GeEs lautet nicht: Ich bin gut. Es Liebe kein verlässlicher Wert ist schichte. Durch das Angebot der lautet: Die anderen sind ja auch und andererseits, dass man alles alten Dame wird etwas in Gang schlecht.« Das stellte Dürrenmatt kaufen kann, Waren wie Mengesetzt, das nicht mehr aufzuhal- schon 1961 fest. Und bis heute schen. Durch das Gerichtsurteil ten ist. Natürlich will niemand Ill hat sich daran nichts verändert. wurde sie zur Hure, zum Sinntöten. Doch die Verlockungen des Wir ziehen uns mit dieser Ansicht bild der käuflichen Liebe. Und Konsums sind in der Not zu groß schlichtweg aus der Verantworso ist es nicht die Wohltätigkeit, und so offenbart sich die Leicht- tung. Der mit dem Besuch der die sie treibt, sondern vielmehr fertigkeit, mit der die Menschen alten Dame rapide einsetzende der Wunsch nach Rache. Und sie auf Kredit kaufen, die Augen vor Verfall der, von den Güllenern kann es sich leisten. Denn mittden Konsequenzen verschließend. zu Beginn des Stücks noch lerweile hat sich das Blatt geIn »Der Besuch der alten Dame« hoch gepriesenen, »christlichwendet. Sie kommt zu Stückbebestätigt sich die marxistische humanistischen Werte« zeigt in ginn mit ihrem siebten Ehemann Grundaussage, nach der das Sein erschütternder Weise, dass solche und einer Schar merkwürdiger das Bewusstsein bestimmt. AnTraditionen einer zunehmenden Bediensteter angereist. Nun ders ausgedrückt heißt das, dass Ökonomisierung aller Lebensumstellt sie die Bedingungen, denn die materiellen Lebensumstände stände kaum etwas entgegenzusie hat die Finanzkraft. Und so das Denken prägen. Dürrenmatt setzen haben. verspricht sie eine Milliarde für versteht sich nicht als Therapeut, Doch was können wir tun? ProGüllen – 500 Millionen für die sondern als Diagnostiker und testieren. Vielleicht. Besser wäre Stadt, 500 Millionen verteilt auf skeptischer Opponent, dessen es aber unsere Haltungen und alle Bürger – wenn jemand das Literatur das Publikum zu Irrita- Handlungen zu reflektieren. Denn Unrecht, das ihr angetan wurde, tion und kritischer Reflexion beunsere Entscheidungen haben wiedergutmacht. Eine Milliarde, wegen soll. Und in der Tat stellt Einfluss auf eine Zukunft, die wenn jemand Alfred Ill tötet. sich die Frage bei jedem von uns: noch gestaltet werden kann. DürNatürlich lehnt die Bevölkerung Was würden wir anstelle der renmatt kommt 1969 in seinem das Angebot zunächst aus moraGüllener tun? Ist die Aussicht »Monstervertrag über Gerechtiglischen Gründen ab. Doch schon auf schnellen Reichtum wirklich keit und Recht« zu dem Ergebnis: bald beginnen die Menschen so einfach zu verwerfen, wie es in »Nicht der Einzelne verändert zu konsumieren, auf Kredit zu moralischem Sinne sein sollte? die Wirklichkeit, die Wirklichkeit kaufen und sich immer mehr in Lebt uns der Kapitalismus nicht wird von allen verändert. Die den Maschen der Ökonomie zu genau das vor? Kapital schafft Wirklichkeit sind wir alle, und wir verfangen. Macht über all jene, die weniger sind immer nur Einzelne.«

DER BESUCH DER ALTEN DAME TRAGISCHE KOMÖDIE VON FRIEDRICH DÜRRENMATT PREMIERE AM 23. SEPTEMBER 2016 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE UTA KOSCHEL BÜHNE STEFAN BRANDTMAYR KOSTÜME CORNELIA KRASKE DRAMATURGIE KRISTIN PÄCKERT MIT NILS BRÜCK, ANJO CZERNICH, OLIVER FIRIT, FRANK LIENERTMONDANELLI, JUDITH LILLY RAAB, PAUL-LOUIS SCHOPF, RAIK SINGER, TAMARA THEISEN, SVEN MARCEL VOSS, KATHARINA VOß, TOBIAS D. WEBER, AKKORDEONORCHESTER, STATISTERIE

Vorstellungen: Fr., 23.09.2016, 19.30 Uhr Mi., 28.09.2016, 19.30 Uhr Sa., 01.10.2016, 19.30 Uhr Sa., 08.10.2016, 19.30 Uhr Di., 18.10.2016, 19.30 Uhr So., 23.10.2016, 15.00 Uhr Mo., 07.11.2016, 19.30 Uhr Do., 17.11.2016, 19.30 Uhr Fr., 25.11.2016, 19.30 Uhr Mi., 30.11.2016, 19.30 Uhr Mi., 07.12.2016, 19.30 Uhr So., 11.12.2016, 19.30 Uhr Do., 15.12.2016, 19.30 Uhr Di., 20.12.2016, 19.30 Uhr Fr., 30.12.2016, 19.30 Uhr Di., 03.01.2017, 19.30 Uhr Fr., 06.01.2017, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 18. September 2016, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Großes Haus Einführungsveranstaltung (2,00 €) mit Frühstücksbuffett (12,00 €) von 10.00 − 10.45 Uhr


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PREMIERE KRIEGERIN

» Wir sind schon längst im freien Fall« »KRIEGERIN« AB DEM 24. SEPTEMBER IN DER BOXX

Von Eva Bormann ÜR MARISA IST KLAR: »WIR SIND KEINE NAZIS. Wir sind rechts, das stimmt. Wir mögen Deutschland, das stimmt auch. Wir mögen Deutschland gerne deutsch.« Eben noch pöbelte sie mit ihren Leuten – allen voran Marisas Freund Sandro – gegen die in ihrer Stadt untergebrachten Geflüchteten und fährt in einem Anflug exzessiver Gewalt die afghanischen Brüder Rasul und Jamil mutwillig mit dem Auto an. Die darauf folgenden Ereignisse holen sie unvermittelt ein. Denn Rasul steht plötzlich im Supermarkt vor ihr und lässt sich nicht abschütteln. Zur selben Zeit steigt Svenja, fasziniert von den archaischen Ritualen und Parolen, immer

tiefer in die rechte Szene ein. So stehen sich nicht nur Marisa und Rasul gegenüber, plötzlich sieht sich Marisa auch mit Svenjas Radikalisierung konfrontiert, die der ihren ähnlich und damit ein Spiegel ihrer bisherigen Einstellung ist. »Wir rasen nicht einmal mehr auf den Abgrund zu. Wir sind schon längst im freien Fall«, weiß Marisa. »Auch wer lange in der rechten Szene drinsteckt, hat nicht jede Menschlichkeit verloren. Da darf man auch niemanden aufgeben.« David Wnendt, Regisseur des ausgezeichneten Kinofilms »Kriegerin«, ließ es nicht bei dieser Überlegung bewenden. Noch im Erscheinungsjahr des Films 2012 bezog Wnendt Stellung zur Frage, ob die

Demokratiefeindlichkeit in der breiten Bevölkerung zunehmend auf fruchtbaren Boden falle: »Es gibt Umfragen, die besagen, dass mittlerweile über die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland der Demokratie skeptisch gegenüber steht. Das sind alarmierende Zahlen. Das parlamentarische System verliert zunehmend an Rückhalt. Die Rechtsextremen sind nicht vollkommen isoliert. Ihre Kritik am System findet auch Anklang bei normalen Bevölkerungsschichten.« Belege dafür liefern nicht zuletzt die seit 2014 anhaltenden Aufmärsche von Pegida und die Montagsmahnwachen, die sich als sogenannte »Volksbewegungen« präsentieren. Die Demonstrierenden bringen dort

ihre gefühlte Bedrohung durch Flüchtlinge, den Islam oder auch eine jüdisch-amerikanische Weltverschwörung zum Ausdruck. Auch wenn die Zahlen der Demonstranten derzeit rückläufig sind, die propagierten Inhalte bleiben öffentlichkeitswirksam. So ergab die aktuelle Mitte-Studie der Universität Leipzig von 2016, dass jeder und jede zweite Deutsche in diesem Jahr angab, sich »wie ein Fremder im eigenen Land« zu fühlen und das nachweislich über 40% der Befragten Muslimen und Muslimas die Zuwanderung nach Deutschland untersagen wollen. Immer noch werden diese Ergebnisse vielerorts als vermeintlich unerwarteter »Rechtsrucks in Deutschland« beschrieben; etwa, dass 21,9% der Aussage beipflichten, dass Deutschland jetzt eine einzige starke Partei brauche, die die Volksgemeinschaft insgesamt verkörpere, 32,1% die Ansicht teilen, die Ausländer kämen nur hierher, um unseren Sozialstaat auszunutzen und noch immer 12% der Befragten der Aussage voll zustimmen, dass die Deutschen anderen Völkern von Natur aus eigentlich überlegen seien. Tatsächlich aber werden dadurch die faktischen Entwicklungen der mindestens letzten 25 Jahre innerhalb Deutschlands und Europas verschleiert. Ohne kategorische Antworten zu liefern, zeigt »Kriegerin« die tiefsitzenden Ängste vor dem vermeintlich Anderen. Einerseits lässt sich das Verführungspotenzial rassistischer Gesinnungen durch die theatrale Bearbeitung einmal mehr zur Diskussion stellen, andererseits aber auch die oft unterstellte Unmöglichkeit, eine Veränderung der Wahrnehmung und eine Empathie für den Anderen hier als eine Möglichkeit erfahren. Nach »Krieg – Stell dir vor, er wäre hier« eröffnet Adewale Teodros Adebisi die Spielzeit 2016/2017 in der BOXX mit seiner Inszenierung von »Kriegerin«. Die Ausstattung übernimmt Gesine Kuhn, die bereits für »Krieg – Stell dir vor, er wäre hier« und »Die Werkstatt der Schmetterlinge« Bühne und Kostüme entworfen hat.

KRIEGERIN NACH DEM FILM VON DAVID WNENDT FÜR DIE BÜHNE BEARBEITET VON TINA MÜLLER PREMIERE AM 24. SEPTEMBER 2016 20.00 UHR IN DER BOXX REGIE ADEWALE TEODROS ADEBISI AUSSTATTUNG GESINE KUHN MUSIK SOLA PLEXUS DRAMATURGIE BIANCA SUE HENNE MIT HELENE ADERHOLD, HENRY ARTURO JIMÉNEZ, SASCHA KIRSCHBERGER, GIULIA WEIS

Vorstellungen: Sa., 24.09.2016, 20.00 Uhr Mo., 26.09.2016, 20.00 Uhr Di., 27.09.2016, 11.00 Uhr Do., 06.10.2016, 20.00 Uhr Fr., 07.10.2016, 11.00 Uhr Mo., 24.10.2016, 20.00 Uhr Di., 25.10.2016, 11.00 Uhr Mi., 26.10.2016, 11.00 Uhr Do., 27.10.2016, 20.00 Uhr Fr., 28.10.2016, 11.00 Uhr weitere Vorstellungen entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen. Theaterfrühstück 18. September 2016, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Großes Haus Einführungsveranstaltung (2,00 €) mit Frühstücksbuffett (12,00 €) von 10.00 − 10.45 Uhr


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PREMIERE HÖCHSTE ZEIT!

Reife Braut mit Filmriss MIT »HÖCHSTE ZEIT« TOPPT DAS DAMENQUARTETT SOGAR NOCH DIE »HEISSEN ZEITEN«

Was bei diesem Jungesellinnenabschied alles passierte? Fotos: DerDehmel

HÖCHSTE ZEIT! MUSICAL VON TILMANN VON BLOMBERG, CARSTEN GERLITZ UND KATJA WOLFF GASTSPIEL THEATER IM RATHAUS ESSEN UND EURO-STUDIO LANDGRAF

Von Silke Zschäckel EVOR SIE IN DEN HAFEN DER EHE EINFÄHRT, LÄSST ES DIE BRAUT NOCH MAL RICHTIG KRACHEN. Die Nacht vor der Heirat wird durchgezecht. Und dann? Kater am Hochzeitstag und was noch viel schlimmer ist: Filmriss. Hat sie oder hat sie nicht mit dem Herrn aus der Nachbarsuite? Und vom künftigen Gatten fehlt auch jede Spur. Hilfe naht in Gestalt von drei Damen, die als »Brautjungfern« ihre Freundin unterstützen wollen. Schließlich sind die vier Frauen in der letzten Zeit gemeinsam durch dick und dünn gegangen und haben sich durch das Hormonical »Heiße Zeiten – die Wechseljahresrevue« gerockt. Landauf, landab und auch in Heilbronn sorgten sie für volle Häuser – die Karrierefrau, die nun heiraten will, die Hausfrau, die Vornehme und die Junge. Jetzt hat Autor Tilman von Blomberg mit »Höchste Zeit!« die Fortsetzung geschrieben, die den ersten Teil sogar noch toppt, wie »Blickpunkt Musical« urteilt. Dass bei dieser Konstellation die

Hochzeit alles andere als glatt geht, versteht sich von selbst. Zwischen Freudentränen, akuter Bindungsangst, schwierigen Beziehungskisten und Panikattacken sehen sich die vier Frauen vor die großen Fragen des menschlichen Miteinanders gestellt: Gibt es den perfekten Partner? Wie funktioniert eine gute Ehe? Und warum macht mir der Mistkerl keinen Antrag? Im Übrigen sorgen eine erotische Begegnung im Fahrstuhl, viel Champagner und ein sprechender Spiegel, der überhaupt kein Blatt vor den Mund nimmt, für jede Menge Situationskomik. Mit viel Selbstironie zelebriert das ungleiche Quartett eine Ode an das Frausein. Letztlich kommt es für alle zu einem Happy End. Der Weg dorthin ist gespickt mit Wortwitz und unterlegt mit schwarzhumorig umgetexteten Hits der Pop- und Schlagerliteratur. Wieder begleitet eine vierköpfige Live-Band die vier Chaos-Ladies. Mit von der Partie ist erneut die bekannte Entertainerin, Sängerin und Schauspielerin Angelika Mann, auch »Lütte« genannt, die als Hausfrau die Bühne rockt.

s dem Häuschen um war ganz au lik ub np re ie em Das Pr te Zeit!«, der ung von »Höchs hr fü uf – ra U r de Bei »Heiße Zeiten Tournee-Erfolgs s de g Gut . un bt tz to se ge rt Fo isterung wurde vor Bege app kn ld ba l ie Wechseljahre«, sp für das Gast en rt Ka e di ss r ein großer möglich, da mspricht, was fü ru he h sic nn we werden, Zuschauerraum r Bühne und im de f au da h sic Spaß tmacht. jeden Abend brei rliner Zeitung Be Andreas Kurtz, Gött li Wie che Hor mon die v -R Absc i hied er sich z evue noch um t zusa r m v sauk iel köst menrau unkenen liche omis fen, Jung c r Stev i ie W h neuge ist es, w st einfac gesellin nentext onde und h kö ie si et Ti st r e Zeit lmann v verfalle e Everg alle Na lich. Ab re !« e se n o Horm nach » n Blomb . Katja W ens von lang in r H e C o o r e h er b Mar n-Revu iße Ze g habe lff, Car is tina s n e au i Kad sgeh ten« wi mit »H ten Ger en, B eder litz öchs eckt . te .Z. eine gött liche

PREMIERE AM 29. SEPTEMBER 2016 20.00 UHR IM KOMÖDIENHAUS REGIE KATJA WOLFF MUSIKALISCHE LEITUNG DOMINIK WALENCIAK AUSSTATTUNG SUSANNE FÜLLER CHOREOGRAFIE CHRISTOPHER TÖLLE MIT CHARLOTTE HEINKE, HEIKE JONCA, ANGELIKA MANN, WIEBKE WÖTZEL, VIKTOR NEUMANN BAND: BIJAN AZADIAN/JACOB BUSSMANN, SIAMAK SATTARI, LEXA THOMAS, MICHA L. UCHNER

Vorstellungen: Do., 29.09.2016, 20.00 Uhr 30.09.2016, 20.00 Uhr Fr., 30 Sa., 01.10.2016 01.10.2016, 20.00 Uhr So., 02.10.2016, 15.00 Uhr 06.10.2016, 20.00 Uhr Do., 06.10.2016 Fr., 07.10.2016, 20.00 Uhr Sa., 08.10.2016, 20.00 Uhr Di., 11.10.2016, 20.00 Uhr 12.10.2016, 20.00 Uhr Mi., 12.10.2016 Do., 13.10.2016 13.10.2016, 20.00 Uhr Fr., 14.10.2016, 20.00 Uhr Sa., 15.10.2016, 20.00 Uhr


6 PREMIERE TERROR

Schuldig oder nicht schuldig – wie werden Sie entscheiden? FERDINAND VON SCHIRACHS »TERROR« IST DAS STÜCK DER SAISON

Von Andreas Frane

»

DAS STÜCK DER SAISON IST EIGENTLICH KEIN STÜCK, SONDERN EIN EREIGNIS«, JUBELTE EIN KRITIKER. Und in »Der Spiegel« gestand der Filmemacher und promovierte Jurist Alexander Kluge: »Ich gehe nicht oft ins Theater. Aber ich wünschte mir mehr solcher Stücke.« Geschrieben wird hier über »Terror«, den derzeit meist gespielten deutschsprachigen Theatertext, der an 47 Bühnen, von Berlin bis Wien, von Kopenhagen bis Venezuela zu sehen ist. »Terror« ist der Bühnenerstling von Ferdinand von Schirach, einem der auch international erfolgreichsten deutschen Schriftsteller und einem der prominentesten deutschen Strafverteidiger. 2009 debütierte er mit 45 Jahren mit dem Erzählband »Verbrechen« als Autor, inzwischen sind ein weiterer Band mit Erzählungen (»Schuld«), zwei Romane (»Der Fall Collini« und »Tabu«) und eine Reihe von Essays erschienen – und nun ein Theaterstück, das seit der Doppeluraufführung am 3. Oktober

2015 in Berlin und Frankfurt Publikum und Presse begeistert. Von Schirach nutzt in »Terror« die inhärente Theatralität unseres Rechtssystems: Auf der Bühne läuft eine Gerichtsverhandlung ab, mit einem Vorsitzenden, einem Angeklagten, einem Verteidiger, einer Staatsanwältin und Zeugen. Ein – leider gar nicht mehr so unwahrscheinlicher – Fall wird verhandelt: Am 26. Mai 2013 entführte ein Terrorist einen Airbus der Lufthansa. Er drohte, das Flugzeug mitten in ein voll besetztes Fußballstadion, die Allianz-Arena in München, stürzen zu lassen und so 70 000 Menschen zu töten. Der Bundeswehr-Major Lars Koch hat das Flugzeug kurz vor der Kata-

strophe aber abgeschossen und dadurch 164 Menschen an Bord getötet. Nun soll vor der Großen Strafkammer des Schwurgerichts entschieden werden, ob er dafür schuldig oder unschuldig gesprochen wird. Und die Entscheidung trifft – das Publikum, das als Schöffinnen und Schöffen am Prozess beteiligt ist. Mit diesem klugen »Kniff« kommt das Geschehen auf der Bühne tatsächlich »über die Rampe« und bezieht die Zuschauerinnen und Zuschauer unmittelbar mit ein. Nicht nur in den Prozessverlauf, sondern auch in den spannenden Diskurs über Recht und Gerechtigkeit, Schuld und Verantwortung, Moral und Ethik, den von Schirach hier anstößt. Über die konkrete (Spiel-)Handlung hinaus veranstaltet er ein Gedankenexperiment, das zu einer eigenen Haltung herausfordert und drängende Fragen unserer Zeit zuspitzt: Darf Leben gegen Leben aufgewogen werden? Rechtfertigt

der Zweck die Mittel? Sind die Werte unseres Grundgesetzes und der Kampf gegen den Terror, das Bedürfnis nach Sicherheit und der Drang nach Freiheit miteinander vereinbar? Nach welchen ethischen Koordinaten richten wir unser Leben und Handeln aus? Wie werden wir entscheiden? Was tun? Am Theater Heilbronn inszeniert Intendant Axel Vornam dieses »Stück der Stunde« in einem stilisierten Gerichtssaal. Für die Rolle des Angeklagten, Major Lars Koch, kommt Ferdinand Seebacher als Gast noch einmal zurück ins Ensemble. TERROR SCHAUSPIEL VON FERDINAND VON SCHIRACH PREMIERE AM 07. OKTOBER 2016 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS REGIE AXEL VORNAM AUSSTATTUNG ULRIKE MELNIK DRAMATURGIE ANDREAS FRANE MIT STEFAN EICHBERG, STELLA GORITZKI, GABRIEL KEMMETHER, SEBASTIAN KREUTZ, FERDINAND SEEBACHER, SABINE UNGER

Weitere Vorstellungstermine: Fr., 07.10.2016, 19.30 Uhr Fr., 14.10.2016, 19.30 Uhr Mi., 19.10.2016, 19.30 Uhr Fr., 28.10.2016, 19.30 Uhr Di., 08.11.2016, 19.30 Uhr Mi., 16.11.2016, 19.30 Uhr So., 27.11.2016, 15.00 Uhr Do., 08.12.2016, 19.30 Uhr Mi., 14.12.2016, 19.30 Uhr Fr., 16.12.2016, 19.30 Uhr Di., 27.12.2016, 19.30 Uhr Mi., 04.01.2017, 19.30 Uhr So., 08.01.2017, 19.30 Uhr Sa., 14.01.2017, 19.30 Uhr Di., 17.01.2017, 19.30 Uhr Sa., 11.02.2017, 19.30 Uhr Do., 16.02.2017, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 18. September 2016, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Großes Haus Einführungsveranstaltung (2,00 €) mit Frühstücksbuffett (12,00 €) von 10.00 − 10.45 Uhr


7 PREMIERE DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

Turmhohe Wellen »DER FLIEGENDE HOLLÄNDER« VON RICHARD WAGNER KOMMT ALS GASTSPIEL AUS HEIDELBERG

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER ROMANTISCHE OPER VON RICHARD WAGNER GASTSPIEL THEATER UND ORCHESTER HEIDELBERG

Chor, Extrachor und Statisterie des Theaters und Orchesters Heidelberg Foto: Annemone Taake

Von Silke Zschäckel SELTEN HAT MAN TURMHOHE WELLEN SO SCHÄUMEN GEHÖRT«, jubelte der Kritiker des Neuen Merkers Wien über Lydia Steiers Inszenierung der Oper »Der fliegende Holländer«, die im April 2016 in Heidelberg Premiere hatte. Nun kommt die Inszenierung der international renommierten Regisseurin als Gastspiel für 9 Vorstellungen zwischen Oktober 2016 und Februar 2017 nach Heilbronn. Das hiesige Publikum kennt unter anderem Lydia Steiers opulente Inszenierung des Händel-Oratoriums »Saul«, die hier als Gastspiel des Staatstheaters Oldenburg zu sehen und für den Theaterpreis »Faust« nominiert war. Die frühesten Versionen des Stoffes vom fliegenden Holländer sind aus dem 18. Jahrhundert überliefert. Heinrich Heine, dessen Handlungsverlauf aus den »Memoiren des Herren von Schnabelewopski« Richard Wagner als Grundlage für sein Opernlibretto diente, fasste die Fabel folgendermaßen zusammen: »Es ist die

»

Geschichte von dem verwünschten Schiffe, das nie in den Hafen gelangen kann, und jetzt schon seit undenklicher Zeit auf dem Meere herumfährt. (…) Jenes hölzerne Gespenst, jenes grauenhafte Schiff, führt seinen Namen von seinem Kapitän, einem Holländer, der einst bei allen Teufeln geschworen, dass er irgendein Vorgebirge, dessen Name mir entfallen, trotz des heftigsten Sturms, der eben wehte, umschiffen wolle, und sollte er auch bis zum Jüngsten Tage segeln müssen. Der Teufel hat ihn beim Wort gefasst, er muss bis zum Jüngsten Tage auf dem Meere herumirren, es sei denn, dass er durch die Treue eines Weibes erlöst werde. Der Teufel, dumm wie er ist, glaubt nicht an Weibertreue, und erlaubte daher dem verwünschten Kapitän alle sieben Jahr einmal ans Land zu steigen, und zu heiraten, und bei dieser Gelegenheit seine Erlösung zu betreiben …« 1843 in Dresden uraufgeführt, ist »Der fliegende Holländer« Richard Wagners erste

romantische Oper und gilt als Durchbruch zu seinem eigenen Stil. »Aus den Sümpfen des Lebens« sei ihm dieses »mythische Gedicht des Volkes so wiederholt und mit unwiderstehlicher Anziehungskraft« aufgetaucht, schrieb Richard Wagner. Seiner Komposition liegt ein eigenes Erlebnis zugrunde. 1839 gerieten Richard und Minna Wagner auf einem Handelsfrachter in einen Sturm, bei dem sie um ihr Leben fürchteten. Minna habe sich dabei, so heißt es, mit einem Tuch an ihren Mann binden lassen, um notfalls gemeinsam mit ihm zu sterben. Wagner suchte nach einer Möglichkeit, um dieses Erlebnis zu verarbeiten. Ob es dabei um Erlösungsprojektionen geht oder um die Macht der Phantasie, um Fanatismus oder Opfermut – in jedem Fall entwarf Wagner mit Senta das Porträt einer jungen Frau, die sich mit so kraftvoller wie provozierender Unbedingtheit und bis um den Preis des Todes ihrer Überzeugung verschreibt. Regisseurin Lydia Steier zeich-

net in ihrer Inszenierung mit dem Holländer und Senta zwei Außenseiter, die wie im Brennglas verdichtete Symptome einer Gesellschaft sind, die zu Gesicht bringt, was diese produziert und dann verdrängt, erläutert die Regisseurin. Sie sagt: »Das Bild des Holländers, den das jahrhundertelange Ausgesetztsein in Sturm und Meeresödnis in die Todessehnsucht treibt, beschreibt einen schwer traumatisierten Menschen, der schon alles gesehen und erlebt hat, was an Bösem in der Welt passiert, und sich ihm nicht entziehen kann. Senta verweigert sich so radikal einer gesellschaftlichen Konformität, dass sie schließlich den Tod wählt. Um die Grausamkeit und Verlogenheit einer solchen Gesellschaft zu beleuchten, haben wir das Bild einer Elite-Militärschule gewählt.« Als klug und psychologisch durchdacht würdigt die RheinNeckar-Zeitung ihre Inszenierung und der Neue Merker legt jedem Opernfreund den Besuch dieser spannenden Neudeutung ans Herz.

PREMIERE AM 13. OKTOBER 2016 19.30 UHR IM GROSSEN HAUS MUSIKALISCHE LEITUNG DIETGER HOLM/OLIVER POLS REGIE LYDIA STEIER BÜHNE SUSANNE GSCHWENDER KOSTÜME GIANLUCA FALASCHI MIT JAMES HOMANN, KATRIN ADEL, WILFRIED STUBER, KS. WINFRID MIKUS U.A. CHOR, EXTRACHOR UND STATISTERIE DES THEATERS UND ORCHESTERS HEIDELBERG, PHILHARMONISCHES ORCHESTER HEIDELBERG

Vorstellungstermine: Do., 13.10.2016, 19.30 Uhr So., 16.10. 2016, 19.30 Uhr Sa., 22.10.2016, 19.30 Uhr Sa., 29.10. 2016, 19.30 Uhr Do., 03.11. 2016, 19.30 Uhr Di., 15.11.2016, 19.30 Uhr Mi., 15.02.2017, 19.30 Uhr Fr., 17.02.2017, 19.30 Uhr Fr., 24.02.2017, 19.30 Uhr Theaterfrühstück 09. Oktober 2016, 11.00 Uhr, Oberes Foyer Großes Haus Einführungsveranstaltung (2,00 €) mit Frühstücksbuffett (12,00 €) von 10.00 − 10.45 Uhr


8 RESTAURANT GAUMENSPIEL

Frische regionale Küche FAMILIE MOHR HAT DAS JÄGERHAUS VERKAUFT UND ÜBERNIMMT DIE THEATERGASTRONOMIE

Von Silke Zschäckel EIT DEM 1. SEPTEMBER IST DIE THEATERGASTRONOMIE IN DEN HÄNDEN VON KARLHEINZ UND GABRIELE MOHR. Die gastronomische Handschrift des Ehepaars ist den Heilbronnern bestens bekannt. Ihnen gehörte acht Jahre lang das beliebte Ausflugslokal »Jägerhaus«, das nicht nur von so manchem Wanderer angesteuert wird, sondern auch viele Familien- und Firmenfeiern ausrichtet. Sieben Tage in der Woche, 358 Tage im Jahr haben die Mohrs dort gearbeitet und das Haus sehr erfolgreich geführt. »Frische, Frische, Frische – das ist meine Devise«, sagt Karlheinz Mohr. Mit hausgemachten Maultaschen, saisonalem, immer frisch zubereitetem Gemüse sowie bestem Fleisch und Wild aus der Region hat er in den acht Jahren den Umsatz des Jägerhauses erhöht. Nun möchte er ein bisschen kürzer treten und sich kapazitätsmäßig ein wenig verkleinern. Da kam ihm die Suche des Theaters nach einem neuen Gastronomen gerade recht. Vielleicht ist auch mal Urlaub drin, was acht Jahre lang nicht der Fall war und künftig in der Sommerpause des Theaters möglich ist. Seine bewährten Lieferanten, so viel ist sicher, die nimmt er alle mit. Denn Frische, Regionalität und das Angebot saisonaler Spezialitäten sollen auch bei der Bewirtung der Theaterleute und des Publikums groß geschrieben werden. Neu erfinden wollen die Mohrs die Theatergastronomie nicht. Ganz selbstverständlich sind die Pausenbewirtung der Gäste und die gastronomische Betreuung vor und nach den Vorstellungen. Weiterhin im Programm werden auch die beliebten Veranstaltungen wie Theaterfrühstücke und Matineen sein. Und natürlich freut sich die

Karlheinz Mohr vor der Theatergastronomie

Crew auch schon auf spezielle Angebote für Privatleute oder Firmen, die ihren Theaterbesuch mit einem kulinarischen Erlebnis verbinden möchten. Vor der Sommerpause hat Karlheinz Mohr seinem Vorgänger Franko Freese über die Schulter schauen dürfen und alle wichtigen Abläufe einmal mitgemacht. Dass der Gastronomiebetrieb im Theater stoßweise läuft, kann den erfahrenen Wirt nicht schrecken. Im Jägerhaus hat er Erfahrungen damit gesammelt, ganze Busse mit hungrigen Gästen gleichzeitig und zügig zu versorgen. »Alles eine Frage der Organisation«, sagt er. Neu wird sein, dass das Theaterrestaurant »Gaumenspiel« täglich ab 11.30 Uhr geöffnet hat. Für Theatermitarbeiter und Gäste von außerhalb bietet

Karlheinz Mohr einen Mittagstisch mit einer wöchentlich wechselnden Karte mit mehreren Gerichten an. Zusätzlich zu den speziellen Mittagsangeboten gibt es eine feste Frühjahrs- und Sommerspeisekarte und eine Herbst/Winter-Karte, ergänzt durch Spezialitäten der Saison wie etwa Spargel-, Pilz- oder Kürbisgerichte. Die Küche bleibt bis abends durchgängig warm. Das Ehepaar Mohr wird mit allen bis jetzt in der Theatergastronomie beschäftigten Kräften weiter arbeiten. Zusätzlich bringt er einen Küchenchef, einen Koch, eine Küchenhilfe, einen Leiter des Servicebereichs und eine Restaurantfachkraft mit. Seine Frau übernimmt sämtliche Büroarbeiten und ist bei Bedarf auch als »Feuerwehr« vor Ort

im Einsatz. Karlheinz Mohr hat die Geschäftsführung inne. »Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich überall mit anpacke, ob am Tresen oder beim Geschirrspülen, beim Eindecken oder auch beim

Restaurant Gaumenspiel im Theater Heilbronn Berliner Platz 1 74072 Heilbronn

Servieren«, sagt Mohr. Er freut sich auf die neuen Herausforderungen und darauf, dass in seinem neuen Lokal die Kunst und der kulinarische Genuss untrennbar verbunden sind.

Öffnungszeiten ab 12. September täglich ab 11:30 Uhr Tischreservierung: Tel: 07131/88 76 760 info@we-want-mohr.de


SPIELPLAN SEPTEMBER / OKTOBER

9

ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN

SEPTEMBER DO

OKTOBER 01

BOXX

KOTZMOTZ DER ZAUBERER

SA

Gastspiel Theater Radelrutsch

19:30 UHR

DI

FR

03 SA

16:00 UHR

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt SA-ABO MAXI 2

BOXX

20:00–22:15 UHR

ICH UND DU – JUCHU!

HANNES STROHKOPP UND DER UNSICHTBARE INDIANER

SO

02

BOXX

MI

15:00–17:15 UHR

HANNES STROHKOPP UND DER UNSICHTBARE INDIANER

12 MI

KOMÖDIENHAUS

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf 15:00–15:50UHR

BOXX WIEDERAUFNAHME

BIS SPÄTER

13 DO

KOMÖDIENHAUS 20:00 UHR THEATER SPEZIAL

03

ROLF MILLER

MO

DO

EMIL STEINBERGERAUSV

E

A RK

UF

BOXX MAUS TÜRÖFFNER-TAG

SO

GROSSES HAUS OBERES FOYER

THEATERFRÜHSTÜCK

zu »Der Besuch der alten Dame«, »Terror« und »Kriegerin«

EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG (EINTRITT 2,00 €) MIT FRÜHSTÜCKSBUFFET (12,00 €) VON 10:00 BIS 10:45 UHR

21 DI

18:00 UHR

DO

MI

06 DO

GROSSES HAUS

20:00 UHR

DI

zu »Kriegerin«

FR

BOXX FOYER

MI

FR

25 DI

BOXX

KRIEGERIN

FR-ABO KOMÖDIE 3, KOMBI 9

BOXX

15

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

SA

26 MI

20:00 –22:15UHR

16 SO

KOMÖDIENHAUS

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

08

15:00–18:00 UHR

BOXX

17

CLUBSZENE

MO

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

BOXX

GROSSES HAUS

20:00–22:15 UHR

18

KOMÖDIENHAUS

HÖCHSTE ZEIT!

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

DI

SA-ABO KOMÖDIE 2

09 SO

HÖCHSTE ZEIT!

11:00 UHR

GROSSES HAUS

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg

11:00–12:30 & 18:00–19:30 UHR

27

20:00 UHR

28

11:00 UHR

DO

nach Max Frisch

zu »Der fliegende Holländer«

MI

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

FR-ABO KOMÖDIE 1, KOMBI 4

10 MO

11:00–10:50 & 20:00–20:50 UHR

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

von Janne Teller

PUBLIKUMSGESPRÄCH NACH DER VORSTELLUNG UM 11 UHR

20 DO

GROSSES HAUS

Gastspiel American Drama Group Europe

FR-ABO MAXI 1, FR-ABO MIT BUS 1, KOMBI 1

19:30 UHR

15:00–19:00 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

GROSSES HAUS

DER BESUCH DER ALTEN DAME

19:30 UHR

GROSSES HAUS

TERROR

Schauspiel von Ferdinand von Schirach MI-ABO MAXI

10:00–10:50 UHR

BOXX

FUTURE|BOXX

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

DER BESUCH DER ALTEN DAME

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

GROSSES HAUS

GROSSES HAUS GESCHLOSSENE VERANSTALTUNG

KOMÖDIENHAUS

BOXX

KRIEGERIN

TERROR

JugendBarcamp

29 SA

19

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

19:30 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

THEATERFRÜHSTÜCK

BOXX

KRIEGERIN

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

DI-ABO MAXI, DI-ABO MIT BUS

18:00 UHR

HÖCHSTE ZEIT!

BOXX

HOMO FABER – POCKETVERSION

GROSSES HAUS OBERES FOYER

EINFÜHRUNGSVERANSTALTUNG (EINTRITT 2,00 €) MIT FRÜHSTÜCKSBUFFET (12,00 €) VON 10:00 BIS 10:45 UHR

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

von Janne Teller

GROSSES HAUS

Von Michail Bulgakow nach Cervantes

DRACULA – THE ECO WARRIOR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

GROSSES HAUS

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

19:30–22:00 UHR

19:30–21:30 UHR

SA-ABO MAXI 1, KOMBI 7&8

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

BOXX WIEDERAUFNAHME

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

MI-ABO MIDI

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

DER BESUCH DER ALTEN DAME

KRIEGERIN

20:00–20:50 UHR

BOXX

KRIEGERIN

DON QUIJOTE

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

FR

11:00 UHR

20:00–22:15 UHR

11:00 UHR

19:30–22:30 UHR

HÖCHSTE ZEIT!

SO-ABO MAXI

FR-ABO KOMÖDIE 2

19:30 UHR

PREMIERE

nach dem Film vom David Wnendt

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

KOMÖDIENHAUS

GROSSES HAUS PREMIERE

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

KOMÖDIENHAUS

20:00–22:15 UHR ZUM LETZTEN MAL

SA-ABO KOMÖDIE 3

PREMIEREN-ABO

SA

20:00–22:15 UHR

BOXX

KRIEGERIN

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

KOMÖDIENHAUS

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

BOXX PREMIERE

BOXX

11:00 UHR

HÖCHSTE ZEIT!

PREMIEREN-ABO KOMÖDIE

30

GROSSES HAUS

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

HÖCHSTE ZEIT!

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

DO

von Tina Müller Nach dem Film vom David Wnendt

TERROR

GROSSES HAUS PREMIERE

von Tina Müller nach dem Film vom David Wnendt

BOXX

KRIEGERIN

nach Max Frisch

20:00–22:15 UHR

KRIEGERIN

19:30 UHR

MI-ABO MINI

29

20:00 UHR

FR-ABO MAXI 3, KOMBI 4

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

28

11:00 UHR

BOXX

ERÖFFNUNG DER THEMENWOCHE

zu »Kriegerin«

BOXX

Schauspiel von Ferdinand von Schirach

von Tina Müller Nach dem Film vom David Wnendt

07

18:00 UHR

TERROR

KRIEGERIN

KRIEGERIN

19:30 UHR

MO

HOMO FABER – POCKETVERSION 19:30 UHR

KOMÖDIENHAUS

DO-ABO KOMÖDIE 1, KOMBI L

PREMIEREN-ABO

27

FR

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt

MO

SPIELPLANPRÄSENTATION FÜR PÄDAGOGEN

14

HÖCHSTE ZEIT!

DER BESUCH DER ALTEN DAME

26

GROSSES HAUS OBERES FOYER

11:00–12:30 UHR

24

PROBEBÜHNE

WORKSHOP FÜR PÄDAGOGEN

20:00 UHR

18:30 UHR

von Bernhard Studlar

KOMÖDIENHAUS

DO-ABO KOMÖDIE 2

von Bernhard Studlar

BOXX

BIS SPÄTER

HÖCHSTE ZEIT!

20:00–22:15 UHR

zu »Kriegerin«

SA

BIS SPÄTER

Tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt 15:00–15:50 UHR

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

BOXX

GROSSES HAUS

14:40 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

05

BIS SPÄTER

BOXX

15:00 UHR

DER BESUCH DER ALTEN DAME SO-NACHMITTAGS-ABO

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg

von Bernhard Studlar

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

SEBASTIAN PUFPAFF

20:00 UHR

SO

10:00–10:50 UHR

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

24

23

20:00–22:15 UHR

KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

19:30 UHR

HOMO FABER – POCKETVERSION

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

BIS SPÄTER

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

WIEDERAUFNAHME

GROSSES HAUS

GROSSES HAUS

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

SA-ABO MAXI 2, MUSIK-ABO MAXI&MINI

BOXX

von Bernhard Studlar

DI

20:00 UHR

17:00 UHR

SA

19:30–22:00 UHR

»Kriegerin«

FR

11:00–12:30 & 20:0021:30 UHR

04

Auf Anfang

23

22

DO-ABO MAXI, DO-ABO MIT BUS

SICHTVERANSTALTUNG FÜR PÄDAGOGEN

15:00 UHR

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

10:00–10:50 UHR

zu »Der Besuch der alten Dame«

22

FR-ABO MAXI 2, FR-ABO MIT BUS 2, KOMBI 2

Themenwoche

18

11:00 UHR

GROSSES HAUS

von Michail Bulgakow nach Cervantes

KOMÖDIENHAUS

HÖCHSTE ZEIT!

PREMIERE

T

Emil – Noch einmal!

20:00–22:15 UHR

19:30–22:00 UHR

16:00 UHR

ANMELDUNG AB SEPTEMBER AUF WWW.WDRMAIS.DE KOMÖDIENHAUS 20:00 UHR THEATER SPEZIAL

DON QUIJOTE

KOMÖDIENHAUS

nach Max Frisch

von Bernhard Studlar

Alles andere ist primär

15

20:00–22:15 UHR

MI-ABO KOMÖDIE

HÖCHSTE ZEIT!

SO-NACHMITTAGS-ABO KOMÖDIE

Gastspiel Theater Radelrutsch

14

von Bernhard Studlar WIEDERAUFNAHME

DI-ABO KOMÖDIE

SA-ABO KOMÖDIE 1

SO

16:00 UHR

BOXX

BIS SPÄTER

19:30–22:30 UHR

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

KOMÖDIENHAUS

10:00–10:50 UHR

IM ANSCHLUSS PUBLIKUMSGESPRÄCH

HÖCHSTE ZEIT!

Musical von Blomberg, Gerlitz und Wolff Gastspiel Euro-Studio Landgraf

BOXX

Gastspiel Theater Radelrutsch

04

FR

HÖCHSTE ZEIT!

Gastspiel Theater Radelrutsch 16:00 UHR

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BOXX

KRIEG – STELL DIR VOR, ER WÄRE HIER

von Janne Teller

GROSSES HAUS

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

02

11:00–11:50 UHR

T H E AT E R TA G

01

16:00 UHR

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11:00–14:00 UHR

FUTURE|BOXX

BOXX FOYER

PolitBrunch

19:30–22:00 UHR

GROSSES HAUS

DER FLIEGENDE HOLLÄNDER

Oper von Richard Wagner Gastspiel Theater und Orchester Heidelberg SA-ABO MAXI 1, KOMBI 3

19:10 UHR EINFÜHRUNG IM OBEREN FOYER

BOXX

BIS SPÄTER

von Bernhard Studlar

BOXX

20:00 UHR

KOMÖDIENHAUS THEATER SPEZIAL

RICK KAVANIAN

Offroad!

30 SO

19:00 UHR

GROSSES HAUS VERMIETUNG

25 JAHRE OPEN DOORS & ULI DACHTLER

Infos und Karten: www.opendoors-thechoir.com

K A R T E N T E L E F O N : 0 7 1 3 1 / 5 6 3 0 0 1 · W W W. T H E A T E R - H E I L B R O N N . D E


10 UNSERE NEUEN UTA KOSCHEL

Lieblingsstück ist immer das aktuelle UTA KOSCHEL IST DIE NEUE CHEFREGISSEURIN

Von Silke Zschäckel IGENTLICH VERBIETET SICH DAS ATTRIBUT NEU IM ZUSAMMENHANG MIT UTA KOSCHELS TÄTIGKEIT AM THEATER HEILBRONN. Denn seit Beginn von Axel Vornams Intendanz 2008 ist die Regisseurin fast jedes Jahr mit einer oder mehreren Inszenierungen am Berliner Platz vertreten und prägt somit auch schon seit langem das künstlerische Profil des Hauses mit. Mit Inszenierungen wie zuletzt »Ziemlich beste Freunde«, »Das Fest«, »Der nackte Wahnsinn« oder »Die Katze auf dem heißen Blechdach« hat sie bereits wichtige Akzente gesetzt. Neu ist jetzt ihre Position am Theater. Ab dieser Spielzeit übernimmt sie als Chefregisseurin die Nachfolge von Alejandro Quintana. Sie wird nicht nur verschiedene Inszenierungen verantworten, sondern auch den Spielplan mitgestalten und ein wichtiger Ansprechpartner für das Schauspielensemble sein. Die Theaterleidenschaft hat sie mit in die Wiege gelegt bekommen. Ihre Mutter war Schauspielerin, der Vater Dramaturg. Nach dem Abitur studierte Uta Koschel an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin Schauspiel und ging nach dem Studium 1989 mit einer Gruppe von sieben jungen Absolventen ans Theater Rudolstadt, wo der seinerzeit jüngste Oberspielleiter des Landes, Axel Vornam, ein aufregendes und neues Konzept ausprobieren durfte. Zweite Hausregisseurin war damals Konstanze Lauterbach, und die jungen Schauspieler wurden durch diese zwei sehr unterschiedlichen Regisseure sehr gefordert. Nächtelang diskutierten alle gemeinsam über künstlerische Konzepte und Figurenzeichnungen. Eine gute Schule, prägend bis heute. Das Theater Rudolstadt machte sich damals weit über die Grenzen Thüringens hinaus einen Namen. Als Uta Koschel während eines Probenzyklus mal nicht

Uta Koschel Foto: Thomas Braun

besetzt war, übernahm sie die Regieassistenz für eine Inszenierung. »Daher rührt mein großer Respekt für alle Regieassistenten«, sagt sie. Offenbar kniete sie sich so hinein, dass Axel Vornam sie fragte, ob sie es nicht mal selbst versuchen möchte, Regie zu führen. Der ersten Inszenierung, einer UfaSchlagerrevue »Wir machen Musik«, folgten bald weitere Regiearbeiten. Der Perspektivwechsel vom Schauspieler, der sich gedanklich und emotional mit seiner Rolle auseinandersetzt, hin zum analytischen Gestalter, der die Figuren miteinander in Beziehung bringt und mit den unterschiedlichsten Mitteln einen Text mit Leben erfüllt, gefiel ihr zunehmend gut. Ihr nächstes Engagement in Greifswald/Stralsund von 1996 bis 2003 unterschrieb sie dann schon als Schauspielerin mit Regieverpflichtung. Bis sie eines Tages beschloss, ausschließlich als Regisseurin zu arbeiten. Zunächst war sie freischaffend

tätig unter anderem in Leipzig, am Maxim-Gorki-Theater Berlin, in Schleswig, Magdeburg und weiterhin in Greifswald/ Stralsund. Dann kehrte sie als Oberspielleiterin nach Rudolstadt zurück, wo Axel Vornam inzwischen Intendant war. Dort inszenierte sie unter anderem »Yvonne, die Burgunderprinzessin«, den »Sommernachtstraum« und »Romeo und Julia« von Shakespeare, »Die Ratten« von Gerhart Hauptmann oder die deutsche Erstaufführung von »Hafen der Sehnsucht« von Armin Petras. Sehr viel Spaß macht ihr auch die Arbeit mit Schauspielstudenten. So erarbeitete sie mit Studierenden der Schauspielschulen in Leipzig, Rostock und der Ernst-BuschHochschule in Berlin ihre jeweiligen Abschlussinszenierungen. Nach nunmehr acht erfolgreichen Jahren der Freiberuflichkeit, in denen Berlin ihr Lebensmittelpunkt war und sie an vielen Theatern in ganz Deutschland gearbeitet hat, hat

sie nun wieder Sehnsucht nach einem festen Haus. Heilbronn schätzt sie nicht nur wegen des sehr feinen Ensembles, wie sie sagt. Kürzlich hat sie in einer Woche so unterschiedliche Inszenierungen wie »Der nackte Wahnsinn«, »Der Auftrag« und »The Rocky Horror Show« gesehen und dabei zum Teil die gleichen Schauspieler völlig unterschiedlich erlebt. »Für diese Vielfalt liebe ich Theater.« Aber auch die Werkstätten seien großartig, das ganze Haus außergewöhnlich gut organisiert und von einem hohen Arbeitsethos geprägt. Die Stadt ist, wenn auch nicht hübsch, so doch quirlig und dynamisch, das Publikum überaus wach und dem Theater sehr zugetan. Einen Wermutstropfen hat ihr Engagement im Südwesten: Mit ihrem Lebensgefährten Jon-Kaare Koppe, Schauspieler in Potsdam, wird sie weiter eine Fernbeziehung führen. Schon seit der Schauspielschule sind die beiden ein Paar. Die Schauspielerin merkt man ihr auch noch deutlich an. Wenn

sie Dinge beschreibt, tut sie dies mit intensiver Mimik und sehr gestenreich. »Die vier Jahre Studium und die vielen Jahre auf der Bühne haben mich natürlich geprägt, und sie sind für meine Arbeitsweise sehr wichtig«, sagt sie. Eine bestimmte, sofort erkennbare Ästhetik als Markenzeichen habe sie nicht. Sie entwickelt die Inszenierung immer aus dem jeweiligen Stoff heraus gemeinsam mit ihrem Team. Dass sie beide Seiten sehr gut kennt: Die Einsamkeit des Regisseurs, von dem alle die richtige Entscheidung erwarten, und die Ängste des Schauspielers, eine Rolle eventuell nicht zu bewältigen, macht sie nicht nur zur Autoritäts- sondern auch zur Vertrauensperson. Welches ist ihr Lieblingsstück? »Im besten Fall immer das, an dem ich gerade arbeite«, sagt sie. Freuen wir uns also auf Uta Koschels aktuelles Traumstück »Der Besuch der alten Dame«, mit dem die Theatersaison 2016/17 eröffnet wird.


11 UNSERE NEUEN BIANCA SUE HENNE

Von der tiefen Klugheit der Kinder BIANCA SUE HENNE IST DIE NEUE LEITERIN DES JUNGEN THEATERS

Von Silke Zschäckel UM ABSCHIED AUS NORDHAUSEN HAT BIANCA SUE HENNE VON IHREN KOLLEGEN UNTER ANDEREM EINE ORANGEFARBENE MAUS GESCHENKT BEKOMMEN. Ja, DIE Maus, aus der »Sendung mit der Maus«. Nicht nur weil die neue Leiterin des Jungen Theaters Heilbronn eine leidenschaftliche Sendung-mit-der-Maus-Guckerin ist, sondern weil sie auch den Maus-Türöffner-Tag am Theater Nordhausen installiert hat. Dieses Ereignis auch nach Heilbronn zu holen, ist eine ihrer ersten Amtshandlungen an ihrer neuen Wirkungsstätte. Am 3. Oktober 2016 lädt das Junge Theater Heilbronn erstmals zum Maus-Türöffner-Tag und damit die kleinen Besucher zu einem aufregenden Blick hinter die Kulissen ihres Theaters ein – Anmeldungen ab September über die Internetseiten der »Sendung mit der Maus«. Die 38-jährige mit dem roten Lockenkopf freut sich schon auf die neugierigen Fragen und die klugen Kommentare der Knirpse, wenn sie ganz aus der Nähe erleben, wie ein Theaterstück entsteht. Theater für Kinder und Jugendliche zu machen, ist für sie eine Herzensangelegenheit, die sich im Laufe der letzten Jahre manifestiert hat. Dass sie überhaupt ihren Weg ans Theater finden würde, war in ihrer Jugend keineswegs abzusehen. Ihr Vater ist Schlosser, die Mutter Wirtschafterin, kulturelle Bildung spielte im Elternhaus keine große Rolle. »Aber ich hatte so einen Hunger danach«, sagt Bianca Sue Henne, der in der 20 000 Einwohner zählenden Stadt Brilon im Sauerland kaum befriedigt werden konnte. Sie lernte Flöte und Gitarre und finanzierte sich mit Nachhilfestunden selbst den Gesangsunterricht bei einer ehemaligen Opernsängerin der Staatsoper unter den Linden. Doch für ihren großen Traum, selbst Opernsängerin zu werden, hatte sie viel zu großes Lampenfieber, das sich sofort auf die Stimme setzte. Also suchte sie einen anderen Weg zur Bühne und studierte Theaterwissenschaft, Komparatistik und Philosophie in Bochum und lernte Theater zu gucken und

darüber zu sprechen. Nebenbei arbeitete sie in unterschiedlichen Funktionen an Theatern. Sie leitete ein Theaterprojekt mit türkischen Jugendlichen, absolvierte Dramaturgiehospitanzen am Schauspielhaus Bochum, arbeitete als Regieassistentin beim ppp Musiktheaterverein, der sich auf Wiederentdeckungen romantischer Opern spezialisiert hatte, war Regieassistentin an der Kammeroper Köln und beendete nebenbei ihr Studium als Magister. Ihr erstes Festengagement führte sie dann 2006 als Theaterpädagogin ans thüringische Theater Nordhausen. »Ich kam in eine Stadt, die gerade um den Erhalt des Theaters kämpfte. Viele Leute gingen auf die Straße, weil sie es wichtig fanden, ein Theater zu haben, auch wenn sie selbst nicht hingingen. Jetzt, zehn Jahre später, gehen sie alle.« In dieser Dekade leistete Bianca Sue Henne dort eine große Aufbauarbeit im Kinderund Jugendbereich, nicht nur als Theaterpädagogin, sondern auch als Dramaturgin und Regisseurin. Ihre erste Inszenierung war »Moby Dick«, ein Stück, in dem es eigentlich keine Frauenfiguren gibt, gespielt von zwei Damen, erzählt sie lachend. Bald schrieb sie ihr erstes Stück »Die kleine Meerjungfrau« in einer Fassung für zwei Schauspielerinnen, eine Sängerin und eine Harfe. Weil es so wenig zeitgenössische Musiktheaterstücke für junges Publikum gibt, schrieb sie eigene Opern für Kinder wie »Kannst du pfeifen, Johanna«, die nach Nordhausen jetzt auch in Augsburg gespielt wurde, und für junge Erwachsene »Bonnie und Clyde«, die in der kommenden Spielzeit in Nordhausen Premiere haben wird. Sie absolvierte eine Zusatzqualifikation als Figurentheaterspielerin und integrierte das Puppenspiel mit in die Angebote für Heranwachsende. Drei Jahre lang spielte sie ihr Stück »Der Luftballonverkäufer« von Roberto Frabetti. Ihr Steckenpferd sind genreübergreifende Projekte wie zuletzt »Die Tänzerin von Auschwitz«, eine Inszenierung für zwei Tänzer und zwei Puppenspieler, die von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt wurde, und mit der

Bianca Sue Henne Foto: Thomas Braun

sie sich jetzt aus Nordhausen verabschiedet hat. Die Stellenausschreibung von Heilbronn kam für sie zu einer guten Zeit. »Mein nächstes künstlerisches Ziel war es, eine junge Sparte zu leiten« erzählt sie. Dass es diese Sparte gibt, weil sie sehr gewollt ist und gerade erst gegründet wurde, und nicht, weil sie seit alters her dazu gehört, ist ein zusätzliches Argument gewesen, sich für Heilbronn zu bewerben. Tatsächlich mag sie das Schwäbische, die Landschaft mit den Weinbergen, die sogar vom Stadtzentrum aus zu sehen sind, die Größe der Stadt, die alles bietet und trotzdem gemütlich ist. Die Arbeit von Intendant Axel Vornam kannte sie noch aus seiner Zeit in Thüringen und hat sie aus der Ferne auch in Heilbronn verfolgt.

Schon in ihrer Bewerbungsphase hat sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Patrick Jech, einem Figurentheaterspieler, die Stadt Heilbronn erkundet und versucht, ihren Geist zu erspüren. Sie hat sich über die wichtigsten Ansprechpartner in allen Bereichen informiert, um später Kontakte für das Junge Theater knüpfen zu können. Dialog mit den Zuschauern ist ihr wichtigstes Stichwort. Sie meint damit einen Dialog, der weit über die bekannten Publikumsgespräche hinausgeht. In der future|BOXX möchte sie gemeinsam mit ihrem Publikum die Themen erkunden, die auf den Nägeln brennen und diese in den Spielplan aufnehmen. Gesellschaftliche Mitbestimmung fängt nicht erst im Wählalter an, sagt sie.

Für ihre Art von Theater braucht sie Mitstreiter, die sich bewusst für die herausfordernde Arbeit mit Kindern und Jugendlichen entscheiden. »Wer Kindern und Jugendlichen einen gleichberechtigten Dialog anbietet, wird Erstaunliches erleben«, sagt sie. »Kinder lassen großzügig an ihrer Sicht auf die Welt teilhaben, zu der der Zugang für Erwachsene sonst schwer ist. Ihre Weltsicht weicht von unserer ab, und diese Reibung erzeugt Komik, aber wer sich wirklich auf die Erklärungen des Kindes einlässt, wird feststellen, dass seine Welt sehr logisch aufgebaut ist, was für eine tiefe Klugheit spricht. Und Jugendliche sind bereit, sich zu öffnen, wenn sie merken, dass es wirklich um sie geht, dass sie gefragt sind und ihre Antwort zählt. Das gilt auch für die Kommunikation zwischen Bühne und Zuschauerraum.«


12 JUNGE SEITE

Der BOXX-RIng ist eröffnet DIE NEUE SPIELZEIT IM JUNGEN THEATER

NEU! Ab sofort alle Spieltermine der neuen Spielzeit für die Stücke in der BOXX auf unserer Internetseite www.boxx-heilbronn.de

Maus-Türöffner-Tag Jedes Jahr am 3. Oktober organisiert der WDR den »Maus-Türöffner-Tag«. An diesem Tag können Unternehmen aller Art ihre Türen für Kinder öffnen und ihnen zeigen, wie bei ihnen gearbeitet wird. Viele Türen zum Öffnen gibt's auch im Theater Heilbronn! Bei einer Schnitzeljagd ermöglichen wir spielerisch den Blick hinter die Kulissen und natürlich steht auch eine Vorstellung auf dem Programm! Anmeldung ab 01. September auf den Seiten der Maus im Internet. Türen auf: www.wdrmaus.de

Sichtveranstaltung Für Pädagogen Für einen exklusiven Einblick laden wir alle Pädagogen zu diesen besonderen Endproben ein. Sie erhalten wichtige Informationen über die aktuellen Inszenierungen und das theaterpädagogische Begleitprogramm. der besuch der alten dame Anmeldungen bitte an: E-Mail: singer@theater-hn.de MI 21.09.2016 18 Uhr, Großes Haus Oberes Foyer

FUTURE|boxx JugendBarcamp Man sagt: Kinderlachen ist Zukunftsmusik. Aber wie soll diese Zukunft aussehen? Was können wir tun? Wie können wir schon jetzt die Zukunft gestalten? Wir laden euch ein zur future|BOXX: JugendBarcamp am

kriegerin Anmeldungen bitte an: E-Mail: kaiser@theater-hn.de FR 23.09.2016 17 Uhr BOX X Foyer

Der zauberer von oz Anmeldung bitte an der Theaterkasse, Telefon 07131-563001 SA 05.11.2016 10.30 Uhr Großes Haus Oberes Foyer

FR 28.10.2016 15 Uhr

Was ist ein Barcamp? Zunächst schlagt ihr Themen für Diskussionsrunden, die sogenannten Sessions, vor. Dann kann jeder aussuchen, an welchen Sessions er oder sie teilnehmen will. Alles wird gut dokumentiert und am Ende zusammengeführt. So hat das, was wir in diesen Stunden bereden, nachhaltig einen Sinn. Politbrunch Wir bringen euch mit Politikern, Vertretern von Vereinen und Konzernen ins Gespräch. Fragt sie, was ihr schon immer wissen wolltet! Konfrontiert sie mit den Statements aus dem Barcamp. Bringt sie zum Nachdenken! SA 29.10.2016 11 Uhr

Anmeldung bitte an: Bianca Sue Henne E-Mail: henne@theater-hn.de

BOXX|pur shakespeare Clubszene Herzlich Willkommen zum ersten Clubszenetreffen der Theaterclubs für diese Spielzeit. Alle Clubber und Interessenten für die Theaterclubs sind zum gemeinsamen Theaterspielen herzlich eingeladen! Anmeldung bitte an: Natascha Mundt, mundt@theater-hn.de SA 08.10.2016 15–18 Uhr, BOXX

Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler, sie treten auf und gehen wieder ab. Mehr zum Projekt auf Seite 16 dieser Theaterzeitung.


13 13

ferienclub Familien-Forscher

In den Herbstferien entwickeln die Teilnehmer an drei Tagen ein eigenes Stück, das sich – orientiert an der Inszenierung »Wir alle für immer zusammen« – rund um das Thema Familie dreht. Das Projekt beinhaltet einen Probenbesuch, Schauspielübungen, szenische Improvisationen und Forschungsmethoden. Zum Abschluss gibt es eine Präsentation der Ergebnisse vor Familien und Freunden. Leitung: Lea Kaiser Anmeldung bitte an: E-Mail: kaiser@theater-hn.de Kosten: 30 € 02.11.‒04.11.2016

Pädagogen-Workshops In diesen kostenfreien Workshops mit speziell zu den Inszenie-

rungen konzipierten Spielen und Übungen bekommen Sie ein Repertoire verschiedener Methoden an die Hand, mit dem Sie Ihre Schüler gezielt auf den Theaterbesuch vorbereiten können. Die Pädagogen-Workshops finden in Kombination mit den Sichtveranstaltungen statt. kriegerin Anmeldungen bitte an: Lea Kaiser, E-Mail: kaiser@theater-hn.de FR 23.09.2016 15–17 Uhr, Probebühne

Der zauberer von oz Anmeldungen bitte an: Natascha Mundt, E-Mail: mundt@theater-hn.de

Fortbildung Foto: Johannes Pfeffer

v.l.n.r. Katrin Singer, Bianca Sue Henne, Lea Kaiser, Natascha Mundt

FR 04.11.2016 16–18 Uhr, Komödienhaus Foyer

Stückentwicklung mit Kindern

SpielpLanpräsentation Sie haben die ersten Sichtveranstaltungen verpasst oder möchten noch mehr über unser Programm erfahren? Dann kommen Sie doch zur großen Spielplanpräsentation. In entspannter Atmosphäre stellen wir den neuen Spielplan und die theaterpädagogischen Angebote vor. Im Anschluss bleibt noch genügend Zeit für ein Gespräch mit dem neuen Team der BOXX und einen gemeinsamen Theaterbesuch des Stücks »Kriegerin«. DO 06.10.2016 18.30 Uhr, Oberes Foyer, Großes Haus

Anmeldung bitte an: theaterpaedagogik@theater-hn.de

Sie planen eine Projektwoche im Kindergarten oder in der Grundschule? Wie wäre es mit einem kleinen Theaterstück? – Oh nein! Texte schreiben, Bühnenbild bauen und Kostüme nähen! Wie soll das gehen? In unserer zweitägigen Fortbildung erfahren Sie, wie Sie mit einfachen Mitteln ein Theaterstück mit Kindern entwickeln. Unter dem Motto »Märchenhaft!« widmen wir uns klassischen Märchenfiguren. Ausgehend von einem Maskenkonzept lassen wir diese lebendig werden und spielen oder tanzen

kleine Szenen. Nach einer kurzen Schminkanleitung durch unsere Maskenbildnerin werden die Ergebnisse am letzten Tag vor der Gruppe präsentiert. Leitung: Katrin Singer, Anmeldungen bitte an: E-Mail: singer@theater-hn.de Kosten: 100 €, für Lehrer der Kooperationsschulen 55 € FR 18.11.2016 16–20 Uhr SA 19.11.2016 10–16 Uhr 10–14 Teilnehmer


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HINTERM RAMPENLICHT

Soundtrack für den »Besuch der alten Dame« PETRA OSTERMANNS GROSSE LIEBE GEHÖRT DEM AKKORDEON

Sehr frei nach Bertolt Brecht heißt es: »DAS im Dunkeln sieht man nicht!« Bei uns aber doch! Was im Rampenlicht passiert, können Sie Abend für Abend bei uns im Theater verfolgen. Es gibt aber auch jede Menge spannender Geschichten hinterm Rampenlicht: Zum Beispiel über die persönliche Referentin des Intendanten Petra Ostermann.

Von Silke Zschäckel

M

anchmal wird es Hündin Inka zu bunt. Wenn sie meint, lange genug ihrem Frauchen beim Akkordeon-üben zugehört zu haben, legt sie ihr die Pfote auf die Hand, die gerade noch Melodienläufe trainieren will. »Das bedeutet, ich soll Schluss machen und mich lieber mit ihr beschäftigen«, lacht Petra Ostermann. Aber ein intensives Training gehört dazu, wenn man gut sein will auf diesem Instrument. Wie kaum ein anderes fordert es wegen seiner unterschiedlichen Aufgaben für beide Hände das Hirn in seiner ganzen Komplexität. Während die rechte Hand auf der Klaviatur die Melodien spielt, übernimmt die linke auf den Knöpfen die Bassnoten und Akkorde. Zusätzlich ziehen und drücken beide Arme den Balg, damit überhaupt Töne zu hören sind. Hirnforscher empfehlen all jenen das Erlernen dieses Instrumentes, die ihr Gehirn möglichst ganzheitlich trainieren wollen. Natürlich sind diese Abläufe mittlerweile automatisiert. Aber ohne stetige Fingerübungen und das Selbststudium der Noten geht es nicht. Petra Ostermann ist eigentlich die persönliche Referentin des Intendanten und kümmert sich zusätzlich noch um die gesamte

Statisterie des Theaters. Um sich wöchentlich mehrere Stunden Übungszeit abzuzweigen, verzichtet sie aufs Fernsehen oder andere Zeiträuber. Zur individuellen Übungszeit kommen die Proben in zwei Orchestern hinzu: Im Akkordeonverein Oedheim und im Bezirksorchester Unterer Neckar. Mit letzterem hatte sie jüngst ein unvergleichliches Erlebnis. Das Orchester hat vom 5. bis 8. Mai 2016 am Weltmusikfestival in Innsbruck teilgenommen, dem weltweit größten Wettbewerb für Akkordeon und Mundharmonika. Alle drei Jahre findet dieser internationale Wettbewerb statt, immer rund um den 6. Mai, den Welttag des Akkordeons. Dieser wird immer am Jahrestag der Patentierung des ersten Akkordeons gefeiert: das war am 6. Mai 1829 in Wien. In Innsbruck versammelten sich 190 Akkordeonorchester aus acht Nationen mit ca. 10.000 Harmonikafreunden und spielten vor hochkarätig besetzen Jurys und einem begeisterten Publikum die vielfältigste Literatur. Das Bezirksorchester Unterer Neckar hat in der Oberstufe, also der Stufe mit dem zweithöchsten Schwierigkeitsgrad, für die Interpretation der »Harlekinaden« von Adolf

Foto: RACKARTIG

Götz das Prädikat »Ausgezeichnet« erhalten. Irgendwie war es »Wie im Himmel«, sagt Petra Ostermann und spielt damit nicht nur auf das Hochgefühl während der Festivaltage und die Höhenlage von Innsbruck, sondern auch auf den berühmten Film an, in dem ein Chor sich in monatelanger Vorbereitungszeit auf einen großen Gesangswettbewerb vorbereitet und diesen mit Bravour bestreitet. Angefangen hat Petra Ostermann im Alter von sieben Jahren in der örtlichen Musikschule Kühlmann, zunächst mit einer Melodika, dann mit einem kleinen Akkordeon. Mit 13 Jahren wurde sie Mitglied im Orchester Schwaigern, als Jüngste in der Gruppe. »Das war schon eine schöne Motivation mit den Älteren zusammen zu spielen«, erinnert sie sich. Als sie mit 16, 17 Jahren begann, sich für

andere Dinge zu interessieren, war es ihre Mutter, die sie mit sanftem Druck dazu brachte, weiter zu musizieren. »Dafür bin ich ihr heute noch dankbar«, sagt sie. Sie hat nie aufgehört zu spielen, auch für sich selbst. Gerade in den letzten 20 bis 30 Jahren wird die Literatur für Akkordeon immer spannender. Musiker wie Stefan Hussong oder Astor Piazzolla machten das Schifferklavier oder die Quetschkommode, wie es manchmal salopp genannt wird, zu einem Star. Der sehnsuchtsvolle, zuweilen sphärische, manchmal auch energische Klang und die mannigfaltige Literatur aus aller Herren Ländern sorgen dafür, dass ihr dieses Instrument nie langweilig wird. Derzeit probt Petra Ostermann mit Mitstreitern aus ihren beiden Orchestern für ein ganz besonderes Highlight, den Auftritt im Schauspiel »Der Besuch der

alten Dame«. In jeder Vorstellung kommen acht Akkordeonisten zum Einsatz. Sie spielen nicht nur das Empfangsorchester von Güllen bei der Begrüßung der großen Gönnerin der Stadt, sondern sie entwickeln zusammen mit dem Inszenierungsteam den Soundtrack für das Stück. Werke von Chopin und Astor Piazzolla werden jetzt intensiv geübt, bevor die Musiker in die Bühnen-Proben einbezogen werden. Da wird Hündin Inka sicherlich so manches Mal den Kopf schief legen, zunächst bittend gucken und dann versuchen, durch Intervention mit der Pfote das Frauchen vom Musizieren abzuhalten. Doch wahrscheinlich ist es besser für die BeagleDame, wenn sie sich daran gewöhnt, dass statt behaglicher Ruhe in den Abendstunden jetzt verstärkt das Akkordeon den Raum erfüllt.


Freie Fahrt zum Kulturerlebnis

THEATERKARTE = FAHRSCHEIN

DEIN TAG? DEIN ABO!

www.h3nv.de

Die Highlights in der Harmonie Heilbronn!

Di 08.11. 20 Uhr

von den Machern von „RED BULL FLYING BACH“

Do 08.12. 20 Uhr

UNSERE NEUEN WOCHENTAGSABONNEMENTS

Mo 26.12. 20 Uhr

Di 27.12. 20 Uhr

Do 29.12. 20 Uhr

Fr 30.12. 15 Uhr

WISSEN

WAS LÄUFT

Genießen Sie mit uns die Spielzeit 2016/2017 im Theater Heilbronn. Wir berichten ausführlich über Premieren, Uraufführungen, Schauspiele und Musicals und natürlich über das, was sich hinter dem Vorhang abspielt.

Foto: Andrey Kiselev/fotolia

HIER SPIELT DIE MUSIK

MÄHRISCHES THEATER OLOMOUC Künstlerische Leitung: Robert Balogh

Di 03.01. 19.30 Uhr

Mi 25.01. 20 Uhr

Fr 27.01. 20 Uhr

Mi 08.02. 20 Uhr

Überzeugen Sie sich selbst – testen Sie uns jetzt! Gleich anfordern: 07131 615-615 oder www.stimme.de/testen

Gerne können Sie Ihre Eintrittskarten für das Theater Heilbronn auch in allen Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme buchen. Ihr Ticket-Service 07131 615-701

Tickets gibt es bei den Geschäftsstellen der Heilbronner Stimme, bei der TouristInformation Heilbronn, bei allen bekannten Vorverkaufsstellen. Ticket Hotline: 07131/562270 - Infos und Tickets auf

www.provinztour.de


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THEATER-SPOTS

RÄTSEL FÜR FREUNDE DER WAGNER-OPER WER DIESE FRAGE RICHTIG BEANTWORTET, HAT DIE CHANCE, FREIKARTEN FÜR DIE PREMIERE DER OPER »DER FLIEGENDE HOLLÄNDER« AM 13. OKTOBER IM GROSSEN HAUS ZU GEWINNEN. WIR VERLOSEN 3X2 FREIKARTEN.

WELCHE INSZENIERUNG VON LYDIA STEIER WAR AM THEATER HEILBRONN BEREITS ZU SEHEN? Schicken Sie die richtige Antwort bitte bis spätestens zum 30. September 2016 per Mail an pressebuero@ theater-hn.de. Sie können auch den Postweg wählen. Dann schicken Sie bitte Ihre Antwort an das Theater Heilbronn, Pressebüro, Berliner Platz 1, 74072 Heilbronn (unter Angabe Ihrer Telefonnummer). Am 07. Oktober erhalten Sie Antwort, ob Sie zu den Gewinnern gehören. Wenn Sie möchten, können Sie in Ihrer Antwort auch vermerken, ob Sie künftig per E-Mail mit Neuigkeiten aus dem Theater versorgt werden wollen.

Montag, 17. Oktober 2016, 19:30 Uhr, Großes Haus

18.–20. Juni 2017, BOXX

Dracula – the eco warrior

BOXX|PUR

AMERICAN DRAMA GROUP EUROPE

SHAKESPEARE

Ob Sein oder Nichtsein – jedes Ding hat seine Zeit! Und daher bieten wir unserem BOXXEnsemble einmal in der Spielzeit die Möglichkeit, sich als Regisseure, Ausstatter und Spieler auszuprobieren. Damit haben viele der jungen Theaterleute ihr Regiedebüt. In dieser Saison beginnen wir die Reihe mit Szenen von Shakespeare – Denn: Die ganze Welt ist Bühne und alle Frauen und Männer bloße Spieler, sie treten auf und gehen wieder ab. Und das ist euer großer Moment. Lasst mich den Löwen auch spielen! Das Publikum wird Teil dieser gewitzten Szenencollage mit einer eigenen, selbst inszenierten Szene. So macht ihr die Schauspieler zu eurem Publikum. Wir geben euch vor den Weihnachtsferien drei Szenen zur Auswahl, und ihr interpretiert sie in eurem Sinn – historisierend, moder-

nisierend, paraphrasierend, gesungen, getanzt, im Chor, ganz Wie es euch gefällt. Der alte Shakespeare selbst sei dann der beste Berater: In der Kürze liegt die Würze. Verbess're deine Sprache, deine Rede, damit sie nicht dein Glück verdirbt. Es ist nicht genug, dass man rede. Man muss auch richtig reden. Doch Vorsicht: Du kannst von dem, was du nicht fühlst, nicht reden. Um sein Ziel zu erreichen, zitiert selbst der Teufel aus der Bibel. Und warum auch nicht? Ist dies schon Tollheit, hat es doch Methode. Gut gebrüllt, Löwe! Der Rest ist … Schulklassen, die sich für dieses Projekt interessieren, melden sich bis zu den Weihnachtsferien bei Bianca Sue Henne, Leiterin Junges Theater, henne@theater-hn.de oder telefonisch unter 07131.563011.

Dracula ist einer der wenigen modernen Mythen. Die American Drama Group kommt jetzt mit einer ganz neuen Interpretation dieser Geschichte ins Theater, indem sie eine Parallele zwischen dem Aussaugen von menschlichem Blut und der Ausbeutung der Natur auf unserem Planeten zieht. Ist die Menschheit nicht selbst wie ein vielköpfiger Vampir, der der Erde den Lebenssaft entzieht und sie in Staub verwandelt? Der englische Anwalt Harker reist nach Pennsylvania um Dracula in seinem luxuriösen Versteck im Großstadt-Dschungel zu treffen, denn der »Graf« möchte Grundbesitz in Europa erwerben. Harper ist geschockt von dem, was er in Pennsylvania erlebt: Die Menschen folgen nur kurzfristigen Vergnügungen, ehemals

fruchtbares Land ist ausgedörrt, Schmutz verpestet die Luft und das Wasser, Tiere sind ausgestorben, Krankheiten breiten sich aus, die Nahrungsmittel haben jeglichen natürlichen Ursprung verloren und die Menschen haben sowohl den Kontakt zur Natur als auch zueinander verloren. Harker wird von Dracula in den Wahnsinn getrieben und der Vampir macht sich auf den Weg nach Europa, um da sein zerstörerisches Werk fortzusetzen. Er macht die Umweltwissenschaftlerin Lucy zu einer Untoten und benutzt sie, um immer mehr Menschen in Umweltzerstörer und rücksichtlose Konsumenten zu verwandeln. Schließlich engagiert Harkers Frau Mina den Öko-Krieger Van Helsing, der Dracula das Handwerk legen soll.

THEATER SPEZIAL GROSS. KLEIN. KUNST.

A

14.09.16 Rolf Miller

V US

ER

U KA

FT

15.09.16 Emil Steinberger

Mit freundlicher Unterstützung:

in Kooperation mit:

22.09.16 Sebastian Pufpaff

20.10.16 Rick Kavanian


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