»Rigoletto«, Jonathan Winell, Foto: Andreas Lander
THEATERMAGAZIN 9 / 10 2021
A THEMA
SCHAUSPIEL BALLETT MUSIKTHEATER
Sechs starke Frauenrollen: Fassbinders »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« Mitreißende Charaktertänze: Der Klassiker »Paquita« feiert Premiere Eine Komödie zum Schluss: Karen Stone inszeniert »Falstaff«
ES GEHT WIEDER LOS!
ICH LIEB DICH
Premiere
Foto: Andreas Lander
KRISTO ŠAGOR
Sa. 4. 9. 2021
Schauspielhaus Studio
Zu Beginn der letzten Spielzeit von Generalintendantin Karen Stone rücken an vielen Stellen starke Frauenfiguren in den Vordergrund. Sie selbst führt Regie in Verdis »Falstaff«, in dem der gleichnamige Schwerenöter von den Frauen an der Nase herumgeführt wird. SchauspielChefdramaturgin Elisabeth Gabriel lotet in Fassbinders reinem Frauenstück »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« das Verhältnis von Liebe und Macht aus. Und nach eineinhalb Jahren ohne Premierenapplaus kehrt das Ballett Magdeburg endlich mit dem Klassiker »Paquita« über die romantische Liebe einer jungen Frau zurück. Insgesamt 15 Premieren, ein Kinderkonzert und zwei Sinfoniekonzerte warten im September und Oktober auf Sie, liebes Publikum. Willkommen zurück im Theater Magdeburg!
DAS BITTERBÖSE GEFÜHL NAMENS LIEBE Laura Busch: »Die bitteren Tränen der Petra von Kant« ist vor allem als Film von 1972 berühmt geworden – was ist der Kern dieser Geschichte? Elisabeth Gabriel: Dem Film liegt das Stück zu Grunde, das ein Jahr vorher uraufgeführt wurde, allerdings mit mäßiger Resonanz. Im Kern geht es um eine erfolgreiche Modedesignerin, die nach ihrer Scheidung merkt, dass ihr Leben ins Leere zerbröckelt. In diesem Moment lernt sie über eine Freundin die junge Frau Karin Thimm kennen, für deren Karriere als Model sie sich einsetzt. Eine emotionale Liebesgeschichte beginnt, die mit einer bitteren Erkenntnis endet. Was fasziniert euch an dem Stück? EG: Am faszinierendsten ist, wie Fassbinder hier das Gefühl der Liebe seziert. Liebe verstehen wir normalerweise als ein sehr positiv besetztes Gefühl und was unter ihrem Postulat geschieht, darf nicht angezweifelt werden. In dem Stück hingegen wird anhand der erotischen Beziehung zwischen Petra und Karin die Liebe auf den Prüfstand gestellt, vor allem, welche Rollen Macht und Machtausübung dabei spielen. Liebe bedeutet Sehnsucht, Leidenschaft, Zärtlichkeit, auf der anderen Seite aber eben auch Übergriff, Besitzergreifung und Brutalität. Welche Tiefen und Demütigungen Petra dabei durchschreiten muss, ist unglaublich spannend. Ebenso zeigt das Stück auf eine brutal ehrliche Art machtstrukturelle Verhaltensweisen in den Beziehungen Petras zu ihrer Assistentin, Freundin, Tochter und ihrer Mutter, an denen sich bis heute im Kern nichts geändert hat. Iris Albrecht: Neben all dem ist es auch ein echter »Leckerbissen« für Schauspieler*innen in der Sprache, den Dialogen und den Konflikten. Meine Kolleginnen und ich können uns als Schauspielerinnen austoben. Man kommt dabei mit all seinen Erfahrungen und Gelüsten vor, kann sich aber auch vor nichts drücken, das finde ich toll, aber auch sehr beängstigend. Iris, wie würdest Du deine Figur beschreiben? IA: Sie ist eine unglaublich kluge, reflektierte Frau mit einer großen Lebensenergie, die stetig nach dem »Eigentlichen« im Beruf, in Beziehungen und im Leben sucht. Andererseits ist beispielsweise der Umgang mit ihrer Assistentin Marlene brutal menschenverachtend, sodass ich mich frage, ob diese Lust, andere Menschen so zu behandeln, aus der demütigen Haltung des Gegenübers entsteht. Dieses gegensätzliche Spektrum in der Figur der Petra reizt mich sehr. Im Stück ist Petra von Kant Mitte 30. Die Besetzungsentscheidung bei uns ist eine andere. Warum? EG: Als ich das Stück gelesen habe, war Petra in meiner Wahr-
nehmung eine Frau in meinem Alter. Ich hatte das Gefühl, dass diese Figur schon viel Erfahrungen gemacht hat und mitten im Leben steht und das ist heutzutage nun mal eine Frau mit 50. Bei Fassbinder ist sie mit 35 auf dem Höhepunkt ihrer Karriere und scheint für eine neue Beziehung oder Heirat nicht mehr begehrenswert genug und das ist doch sehr antiquiert. Ab 50 werden Frauen in der Gesellschaft immer unsichtbarer. Und diese Unsichtbarkeit beobachte ich auch in der Figur von Petra – vor allem bevor sie Karin kennenlernt. Daher rührt die Besetzung mit Iris Albrecht, die das große Spektrum an Erfahrungen und Gefühlen und auch den beruflichen Werdegang der Petra von Kant glaubhaft verkörpern kann – und Iris ist dafür auch einfach eine grandiose Besetzung!
Premiere
AM 17. 9. 2021 FEIERT »DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT« VON RAINER WERNER FASSBINDER AUF DER BÜHNE DES SCHAUSPIELHAUSES PREMIERE. DRAMATURGIN LAURA BUSCH HAT SICH MIT DER REGISSEURIN ELISABETH GABRIEL UND IRIS ALBRECHT, DIE DIE PETRA VON KANT SPIELT, GETROFFEN.
Fr. 17. 9. 2021
Schauspielhaus Bühne
IA: Ich schließe mich Elisabeth an. Petra ist an dem Punkt, an dem sie sich fragt: »Was gibt es noch?« Und das ist nicht nur für mich als Schauspielerin interessant, denn jede*r kommt im Leben an diesen Punkt und gerade in diesem Alter besonders, denn es ist eben nicht so, dass Frauen um die 50 auf die Ziellinie abbiegen und »ausfaden«, sondern sie stehen mitten im Leben. Und auch ich habe nicht vor, unsichtbar zu werden (lacht). Die Konflikte werden hier ausschließlich unter Frauen ausgetragen. Inwiefern ist dieser Aspekt relevant? EG: Wenn es nur um Frauen geht, ist das heteronormativ konstruierte Machtverhältnis, das zwischen den Geschlechtern herrscht, aufgehoben. Unter Frauen ist ein gleicher Ausgangspunkt möglich, wodurch man eher wie in einer Versuchsanordnung darauf schauen kann, was die Menschen sich untereinander antun oder wonach sie sich sehnen. IA: Ja, genau, wobei Frauen untereinander nicht weniger brutal sind und Frauen in Machtpositionen bedeuten nicht automatisch Gutes für diese. Was wird die Zuschauer*innen erwarten – vor allem ästhetisch? EG: Die Modewelt, in der Petra arbeitet, ist eine Welt voller Schein und Eleganz, die auch auf der Bühne zu sehen sein wird. Der Raum, den Vinzenz Hegemann kreiert hat, ist öffentlicher Catwalk und ihr Wohn- und Arbeitszimmer gleichzeitig, und macht die Einsamkeit der Hauptfigur umso deutlicher. Adriane Westerbarkey hat ganz im Sinne des Modedesigns für das Stück zahlreiche Kostüme entworfen und anfertigen lassen. (LB)
Collage: Gernot Sommerfeld
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT von Rainer Werner Fassbinder R Gabriel B Hegemann K Westerbarkey M Woernle D Busch Mit Albrecht, Labs, Schmiedl, Steinert, Will, Wirth Premierenfieber So. 5. 9. 2021 18.00 Uhr
Schauspielhaus Bühne
SONGS AUS SCHWERE UND LEICHTIGKEIT
ANOREXIA FEELGOOD SONGS
FLOH IM OHR
von Fayer Koch | Siegerstück des Autor*innenwettbewerbs »Preis der Jungen Dramatik« | Uraufführung R Kann B, K Gimpel M Berger D Rohmer Mit Schroeter, Walther, Günther, Junghans, Kleinschmidt
Sa. 25. 9. 2021
Schauspielhaus Bühne
Premierenfieber So. 5. 9. 2021 18.00 Uhr
Schauspielhaus Bühne
Ein Interview mit Fayer Koch zu seinem Stück ist auf unserer Webseite nachzulesen.
Sa. 18. 9. 2021
Schauspielhaus Studio
Foto: Andreas Lander
Premiere
GEORGES FEYDEAU
Die Uraufführung des nun fertigen Stücks in der Regie von Juliane Kann führt die Mixtur aus oberflächlicher Leichtigkeit und bitterem Ernst zu einer neuen Intensität. Der Protagonist tritt darin nicht direkt auf. Die stetige Selbstbeobachtung in den monologischen Textabschnitten, in denen er von sich als »Du« spricht, führt zu einer körperlichen Entfremdungserfahrung. Eltern, Ärztin, Freundeskreis und andere Angehörige, repräsentiert in den ineinander verschwimmenden Stimmen von fünf Schauspieler*innen, schaffen es kaum, zu diesem »Du« vorzudringen. Jede Begegnung bleibt eine hilflose Auseinandersetzung mit Erwartungen und Wünschen. In der Bühne von Marie Gimpel – einem See aus schmelzendem Eis – bewegen sich die Spieler*innen zwischen poppiger Sommerfrische und beunruhigendem Verschwinden. Das nicht nur textlich, sondern auch inhaltlich musikalische Stück erhält von Musikerin Miriam Berger einen eigenen Soundtrack. Unter dem Titel »Anorexia Feelgood Songs« entfaltet sich, so hofft der Autor, eine »Kombination von Schwere und Leichtigkeit«, in der die Songs zum Sehnsuchtsund Erinnerungsort für die Schönheit des Lebens werden. (CR)
Premiere
Endlich kann eingelöst werden, was mit der Preisverleihung im Mai 2020 lange angekündigt war: Die Uraufführung eines aufstrebendes Nachwuchsautors aus der Region. Unter dem Arbeitstitel »Jeder Mensch ist schön (und wenn einer nicht schön ist, dann ist er auch kein Mensch)« reichte Fayer Koch, damals noch Student am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, den Entwurf zu einem Stück mit einer einnehmenden Komposition aus hochrhythmischen, lyrisch anmutenden Monologen, episch-mächtigen Textflächen und nüchtern-nahbaren Dialogen ein, die sich um den Umgang eines jungen Mannes mit seiner Magersucht und die Reaktionen seiner Umwelt drehte. Ein vor allem weiblich konnotiertes Thema wurde so zum Ausgangspunkt einer atmosphärisch-soghaften Auseinandersetzung mit Bildern von Männlichkeit, Schönheit und Schwäche, mit Selbst- und Fremdwahrnehmung und dem Druck von außen, sich anpassen, aber auch helfen lassen zu müssen. Der Stückentwurf wurde im Wettbewerb pandemiebedingt als szenische Lesung im Livestream präsentiert. Das Internet als Medium bot damals die Möglichkeit, mit der Ästhetik einer von (Ideal-)Bildern überfrachteten Social Media-Bubble zu spielen.
Bühnenbildentwurf
Premiere
Premiere
Sa. 4. 9. 2021
Schauspielhaus Bühne
Fr. 8. 10. 2021
Schauspielhaus Bühne
BERÜHREND, FORDERND, OPULENT Foto: Nilz Böhme
FATALE TRISTESSE 1772 begann Johann Wolfgang Goethe mit den Arbeiten zu seinem Lebenswerk »Faust«, das schließlich zum Drama der Deutschen überhaupt wurde. Krzysztof Minkowski inszeniert nun den sogenannten »Urfaust«, den lange verschollenen ersten Entwurf, der laut Goethe eigentlich nie an die Öffentlichkeit geraten sollte. Das unfertige szenische Fragment, in dem der Pakt mit dem Teufel, das Vorspiel im Himmel und schließlich die ganze metaphysische Aufladung noch fehlen, rückt die tragische Liebesgeschichte zwischen Faust und Gretchen in den Fokus. Wie schon Goethes reales Vorbild, der wandernde Wunderheiler und Alchimist Johann Georg Faust aus dem 15. Jahrhundert, ist der Protagonist in Minkowskis Inszenierung ein zweifelnder Gelehrter, ein Akademiker, der nur geringe Aufstiegschancen hat und den Scheitern und Sinnmangel an den Rand der Verzweiflung bringen. Seine politischen Parolen, wissenschaftlichen Beweisführungen und verzweifelten Anklagen gegen die Welt proklamiert er an der Bushaltestelle, die Bühnen-
URFAUST von Johann Wolfgang Goethe R Minkowski B, K Schaller M Kaplan D Busch Mit Schmiedl, Schroeter, Will, Förster, Günther, Junghans, Meyer, Opferkuch
bildner Konrad Schaller als zentrales, zeitloses Element vor die provinzielle Kleinstadtkulisse gesetzt hat. Diese Stadt, die er mit Minkowski als Tableau entworfen hat, ist ein trostloser Ort, in dem es nur farblose Fassaden, fahles Licht, keine Arbeit, kein Geld und keine Aussichten gibt. Als »Verschwörungsspinner« am Rand der Gesellschaft zieht dieser Faust den Unmut der Ortsbewohner*innen auf sich, deren Langeweile sich in körperlichem Hass auf ihn entlädt. Einzig Gretchen entzündet ihn und er will sie unbedingt haben. Sie wiederum braucht ihn als das Wunder, das sie aus dieser Kleinstadt-Tristesse rettet, die man Leben nennt. Mit Hilfe von Mephisto, der im »Urfaust« als Strippenzieher und Kuppler, jenseits von Gut und Böse, aus dem Nichts auftaucht, erzwingt Faust die Liebesgeschichte mit Gretchen. Er sucht in ihr die Befreiung, sich endlich lebendig, laut und gefährlich zu fühlen und reißt sie damit in den Untergang. Regisseur Minkowski entblößt auf eindringliche Weise Goethes zeitlosen Entwurf eines modernen Menschen. Mit seinem Fokus auf die pure menschliche Tragödie und dem eindrucksvollen Bühnenbild der Kleinstadt mit seinem schrillen Personal entdeckt Minkowski den 250 Jahre alten Stoff als modernen Krimi neu, dessen philosophische Tiefe dadurch umso heutiger anmutet. (LB)
In den letzten Probentagen wirkte Katja Langenbach sichtlich gelöst: Die Regisseurin, deren Arbeit am »Siebten Kreuz« bereits im Frühjahr 2020 begonnen hatte, als sie ihre eigene Bühnenfassung anfertigte, konnte im Juni dieses Jahres – nach langer Proben-Unterbrechung durch die Corona-Pandemie – noch einmal mit frischem Blick auf die Inszenierung schauen und sie gemeinsam mit dem Ensemble endlich zur Premierenreife führen. Das Ergebnis beschreibt sie als »verrückte Reise«, auf die das Publikum mitgenommen wird, quer durch das Gesellschaftspanorama von Anna Seghers, das sich vor den Leser*innen ihres Romanes detailreich und psychologisch tiefgründig auffaltet. Die Geschichte spielt 1937, zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur, als die Gesellschaft bereits tief durchsetzt war von einem dichten Überwachungs- und Kontrollnetz, das jegliche Kritik oder gar politische Opposition ausschaltete und wegsperrte. Sieben Männern, die durch ihre mehr oder weniger widerständige Haltung auffällig geworden waren, gelingt der Ausbruch aus einem Konzentrationslager bei Worms. Fast alle werden innerhalb von sieben Tagen wieder eingefangen oder sterben auf der Flucht. Nur Georg Heisler schafft durch die Hilfe von Fremden und alten Bekannten die Reise ins niederländische Exil. Natürlich sind die über 130 Personen, die bei Seghers handelnd auftreten, nicht alle auf die Bühne zu bringen. Doch immerhin noch über 20 Figuren haben mithilfe des sechsköpfigen
DAS SIEBTE KREUZ nach dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers Für die Bühne bearbeitet von Katja Langenbach R Langenbach B, K Prokoph M Vanderstraeten D Rohmer Mit Schmiedl, Steinert, Förster, Günther, Heimke, Meyer,
Foto: Andreas Lander
Ensembles ihren Auftritt. Im Probenprozess zeigte sich, dass es zugunsten des dramaturgischen Bogens immer wieder nötig war, liebgewonnene Dialoge, Szenen oder gar ganze Figurenauftritte zu streichen. Die epische Breite und Tiefe von Seghers' Beschreibungen sollte dabei ebenso erhalten bleiben wie die spannungsgeladenen Gespräche der Menschen, die sich für oder gegen die Geflüchteten verbünden. Nicht ganz unbeabsichtigt war die Premiere ursprünglich am Vorabend des 16. 1. 2021 geplant. Doch nachdem die erste Arbeitsphase mit einer Komplettprobe – ein Durchlauf mit Kostümen, Maske, Licht und Ton – abgeschlossen werden konnte, profitierte die Inszenierung noch einmal enorm von dem zeitlichen Abstand zu den Endproben im Sommer. Eine seltene Situation im Produktionskreislauf des Stadttheaters: Es konnte ein bisschen »Luft« dran gelassen werden, und durch die unterschwellig weiterlaufende Beschäftigung mit dem Stück vertiefte sich nicht nur der Zugriff der Schauspieler*innen auf ihre Figuren; die Distanz schärfte auch den Blick für wesentliche szenische und ästhetische Setzungen. Um das Publikum »auf die Reise« mitzunehmen, bildet der Weg von Georg, durchgehend gespielt von Christoph Förster, den roten Faden für die Bühnenadaption. Um ihn herum entstand trotz vieler Straffungen ein opulenter Figurenreigen, der die Aufmerksamkeit immer wieder auf die Menschen, die scheinbar nicht involviert sind, auf die Gewissensfrage und die Entscheidungsfähigkeit des Einzelnen lenkt. So ist, wie Katja Langenbach schließlich resümierte, für das gesamte Team ein »Ensembleerlebnis« entstanden, das hoffentlich auch das Publikum herausfordernd mitreißt, es berührt und zu kritischer Reflexion anregt. (CR) Premierenfieber So. 5. 9. 2021 18.00 Uhr
Schauspielhaus Bühne
PÜNKTCHEN UND ANTON
EIN WOLF IM KLANGPELZ WER HAT ANGST VORM GROSSEN, GRAUEN WOLF? PETER JEDENFALLS NICHT — DER IST SO MUTIG, DASS ER ES MIT IHM AUFNIMMT UND IHN EINFÄNGT!
1. KINDERKONZERT »Peter und der Wolf« | Musikalisches Märchen für Sprecherin und Orchester von Sergej Prokofjew Deutsche Fassung von Jörg Morgener | Ab 6 Jahren Isabel Will Sprecherin Magdeburgische Philharmonie Nathan Bas Dirigent
ERICH KÄSTNER
Seit über 85 Jahren unterhält, begeistert und bildet Sergej Prokofjews musikalisches Märchen von Peter und dem Wolf kleine und große Zuhörende. Ursprünglich für das »Moskauer Theater für Kinder« komponiert, verknüpft Prokofjew darin auf geniale Weise eine abenteuerliche Geschichte mit einer Einheit Instrumentenkunde. Und auch heute bietet das beliebte Konzertstück alles, was ein modernes Publikum erwartet: einen fiesen Bösewicht, einen tapferen Helden und quirlige Figuren, die alle durch bestimmte Instrumente des Orchesters dargestellt werden. Bei uns kommt der Orchesterklassiker auf die Vorbühne des Opernhauses. Dadurch sind die Protagonist*innen der Geschichte – Peter, der Großvater, der Jäger, Ente, Vogel, Katze und Wolf – ganz nah zu erleben und vor allem zu hören. Und jetzt seid ihr dran! Welche Gegenstände aus eurem Zuhause erinnern euch an die Figuren aus »Peter und der Wolf«? Vom Wollknäuel über einen Spazierstock bis hin zur Badeente – entscheidet euch für eine Figur und ein passendes Objekt, das ihr mit zum Konzert ins Opernhaus bringen könnt. Gemeinsam mit dem Orchester nehmen wir eure Gegenstände unter die Lupe und finden heraus, welche Instrumente den Komponisten Sergej Prokofjew an die jeweiligen Personen und Tiere erinnert haben. Seid gespannt! (MB / HF) So. 3. 10. 2021
11.00 Uhr
Opernhaus Bühne
LIEBSTE KITTY … Aus dem »Tagebuch der Anne Frank« mit Liedern von Alan Menken, Frederick Loewe, Stephen Sondheim, Michel Jean Legrand u. a. Fassung von Antonia Welke | Koproduktion mit dem Theater Kempten Ab 12 Jahren ML Parlak, Soeller R Armbruster B, K Armbruster, Welke Mit Welke
punkt der ersten intensiveren Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und der Shoa. Antonia Welke ist daher überzeugt, dass eine Verbindung von Anne Franks Tagebucheinträgen an ihre imaginäre Freundin Kitty mit der Emotionalität von Musicalliedern einen weiteren Anstoß zur Beschäftigung mit den Themen des 2. Weltkriegs schaffen könne. Was ein Close-Up auf bildlicher Ebene ist, sei auf sprachlich-textlicher Ebene der Gesang. Die Stimme, die sich im Singen verletzlich zeigt, holt in den Liedern das Publikum nahe an sich heran. In dem musikalischen Abend »Liebste Kitty …«, den Welke zusammen mit der Regisseurin Silvia Armbruster in einer Koproduktion des Theaters Magdeburg mit dem Theater Kempten umsetzt, verdichten Songs wie »Zuhaus« (»Home«, Alan Menken), »I like the way he makes me feel« (Michael Jean Legrand) oder »Wie der Himmel war« (»I remember Sky«, Stephen Sondheim) Annes Zerrissenheit zwischen Trauer, Wut, erster Liebe und kritischem Denken. (CR) Premiere Fr. 15. 10. 2021
19.30 Uhr
Schauspielhaus Studio
So. 3. 10. 2021
Schauspielhaus Bühne
Foto: Nilz Böhme
Im Tagebuch der Anne Frank ist die Sängerin Antonia Welke auf einen Satz gestoßen, der sie nicht mehr losgelassen habe: »Ich bin ein Bündelchen Widerspruch. Umso stiller und nachdenklicher ich von innen werde, umso lauter und frecher werde ich von außen.« Er beschreibe einen Zustand, wie sie ihn als Kind oft gefühlt habe und der für viele junge Menschen nachvollziehbar sei, so die Sängerin. In den Worten des jüdischen Mädchens, das sich in den 1940er Jahren in Amsterdam zusammen mit ihrer Familie in einem Hinterhaus vor der nationalsozialistischen Verfolgung versteckte, mischen sich die Banalitäten der Pubertät mit dem Grauen des Krieges und der Verfolgung. So werden Annes Texte gerade für junge Menschen oftmals zum Ausgangs-
Premiere
WIE EINE NAHAUFNAHME
HERZLICH WILLKOMMEN AM THEATER MAGDEBURG! GLEICH DREI NEUE GESICHTER ZÄHLEN SEIT BEGINN DIESER SPIELZEIT ZUM SCHAUSPIELENSEMBLE DES THEATERS MAGDEBURG. AUCH DER OPERNCHOR HAT ZUWACHS BEKOMMEN.
WENN KREIDE ZUM TRÄUMEN ANREGT
Antonia Labs Foto: Sven Serkis
Heiner Junghans Foto: Adrian Schaetz
Michael Ruchter Foto: Henrik Pfeifer
ANTONIA LABS SCHAUSPIELERIN
Die gebürtige Berlinerin studierte am Mozarteum in Salzburg und zählt sich seitdem zum fahrenden Volk. Zuletzt war sie drei Jahre freischaffend tätig. Als Kind wollte sie zunächst Balletttänzerin werden, änderte ihre Pläne aber, nachdem sie mit 13 Jahren »Der Herr der Ringe« im Kino sah. »Weil ich fürchtete, die Kommission bei den Schauspielschulprüfungen würde mich fragen, was ich zuletzt im Theater gesehen hätte, fing ich dann mit 18 an, regelmäßig ins Theater zu gehen und lernte es lieben«, erzählt sie. In Magdeburg freut sich Antonia vor allem auf Fahrradtouren an der Elbe. Naschkatzen aufgepasst: In ihrer Familie genießt sie einen ausgezeichneten Ruf als Torten- und Plätzchenbäckerin!
HEINER JUNGHANS SCHAUSPIELER
In der Theatergruppe seiner Schule in Dresden entdeckte Heiner Junghans seine Liebe fürs Schauspiel. Nach einer kurzen Stippvisite im Philosophiestudium, bei dem er »kaum ein Wort verstanden« hat, wurde er an der Schauspielschule in Rostock glücklich: »Spielen ist nie langweilig und mit den Kolleg*innen kann das manchmal richtig abenteuerlich werden!« Wenn Heiner nicht gerade auf der Bühne steht, ist er leidenschaftlich gerne mit dem Rad unterwegs: Eine Tour führte ihn sogar ganze 18.000 Kilometer von Dresden nach Singapur. Aber auch an Magdeburg hat Heiner schnell Gefallen gefunden: »Mich faszinieren besonders die hübschen verlassenen Gebäude, an denen der Putz schon von den Wänden abblättert, die aber alle noch ihre sichtbare Geschichte transportieren.«
MICHAEL RUCHTER SCHAUSPIELER
Vielen Magdeburger*innen ist Michael Ruchter bestens als Musiker Fritz Streuner bekannt, der mit seinen launigen Chansons so manchen Kneipenabend versüßt. Nach einem Schauspielstudium in Leipzig war er von 2012 bis 2014 schon einmal festes Ensemblemitglied am Theater Magdeburg und nun feiert er nach
Antonio Fernandez-Brixis Foto: Giovanni Gellona
Susana Boccato Foto: Augusto Rodrigues
einer Weile als freischaffender Künstler im Herbst sein Comeback in der Elbestadt. Das intellektuelle und körperliche Befassen mit Texten und Geschichten ist für ihn auch heute noch ein »absolutes Privileg«, auf das er sich in jeder Inszenierung aufs Neue freut. Und auch das Magdeburger Publikum kann sich mit Michael auf ein Allround-Talent freuen, das sogar schon als musikalischer Leiter in Theaterproduktionen glänzte.
ANTONIO FERNANDEZ-BRIXIS CHORTENOR
In Peru aufgewachsen, kam Antonio Fernandez-Brixis für sein Gesangsstudium nach Deutschland. An der Hochschule für Musik und Theater Leipzig schloss er erst in diesem Jahr seinen Master mit der Bestnote ab. Dass es ihn auf die Opernbühne ziehen würde, war nicht immer klar: Als Jugendlicher war Antonio Mitglied einer Rockband, bis eine Lehrerin sein Gesangstalent erkannte. Berufliche Erfahrung als Solist konnte er unter anderem beim Festival »Junge Oper Schloss Weikersheim« in der Rolle des Rodolfo in »La bohème« sammeln – eine echte Traumrolle für ihn!
SUSANA BOCCATO CHORALTISTIN
Die gebürtige Brasilianerin Susana Boccato ist ein musikalisches Doppeltalent: Ihren Bachelor absolvierte sie in den Fächern klassischen Gesang sowie Geige. In ihrem Studienort Campinas (Brasilien) lernte sie im Chor ihre Liebe zu zeitgenössischer Musik kennen. Ein Studium an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig führte sie dann nach Deutschland. 2020 kam sie als Praktikantin ans Theater Magdeburg und seit September ist sie vollwertiges Mitglied des Opernchors. Das »Gefühl der Befreiung und Freiheit«, mit dem eigenen Körper als Musikinstrument Musik zu machen, liebt Susana besonders an ihrem Job. Ausgleich findet sie in ihrer Freizeit beim Malen mit Wasserfarben. (LBE)
Das Märchen »Die kleine Kreide« kennt in Tschechien jedes Kind. In der Geschichte träumt ein kleines Stück Kreide davon, wunderschöne Schlösser, Gärten und das Meer zu zeichnen. Stattdessen ist es gezwungen, langweilige geometrische Formen und Wörter an Schultafeln anzubringen. Am Ende aber erfüllt sich der Traum doch noch mit der Hilfe eines kleinen Jungen. Die russische Komponistin Sofia Gubaidulina ließ sich 1971 von dieser Geschichte zu ihrem Orchesterstück »Märchenpoem« inspirieren. Die Magdeburger Generalmusikdirektorin Anna Skryleva präsentierte dieses Stück beim Sinfoniekonzert im April im LiveStream mit der Magdeburgischen Philharmonie. Daraus entstand die Idee, Schüler*innen zu ermuntern, ihre Gedanken zum Märchen künstlerisch zu Papier bringen. Die Theaterpädagogik verschickte dazu »Die kleine Kreide« als Text und Musik an Grundschulen der Region, um beides im Unterricht kennen zu lernen. Eine Auswahl der entstandenen und eingereichten Kunstwerke wird hier und auf der Webseite präsentiert. Vielen Dank an alle Künstler*innen fürs Mitmachen! (LBE)
Di
So
Sa
14
TAG DER LEHRKRÄFTE
17
FALSTAFF
19
PREMIERENFIEBER
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Öffentliche und kommentierte Probe zu »Paquita« | Ballett von Gonzalo Galguera
BALLETTSCHAUFENSTER
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
TITUS
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Musical von Frank Loesser
GUYS AND DOLLS
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
TITUS
mit Werken von Emilie Mayer, Avner Dorman und Ludwig van Beethoven
1. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+
mit Werken von Emilie Mayer, Avner Dorman und Ludwig van Beethoven
1. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Anna Burns »Milchmann« Anmeldung: caroline.rohmer@theater-magdeburg.de
LITERATURKLUB
Oper von Giuseppe Verdi
RIGOLETTO PREMIERE
Ab 1 J.
KLASSIK FÜR KNIRPSE
zu »Paquita« von Gonzalo Galguera Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich
29
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18
Musical von Frank Loesser
GUYS AND DOLLS PREMIERE
Oper von Giuseppe Verdi
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
16
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Vorstellung der neuen Spielzeit. Fortbildung für Lehrkräfte aus Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen. Anmeldung unter: matthias.brandt@theater-magdeburg.de
19.30—21.45 Foyer
So
Mi
Di
So
Sa
Fr
Do
Mi
Di
So
Sa
Fr
Do
Di
So
Sa
Fr
10.00 Studio
19.30 Studio
18.00 Bühne
19.30 Bühne
19.30 Studio 19.00 Einblick
19.30 Studio
19.30—21.45 Foyer
19.30 Studio
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT
19.30 Bühne
UA
Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.
ICH LIEB DICH
von Fayer Koch Anschließend Nachgespräch im Foyer
ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA
Auftakt der Projekte des Theaterjugendclubs Anmeldung unter: matthias.brandt@theater-magdeburg.de
VORHANG AUF!
von Georges Feydeau | Bearbeitung von Fabian Alder
FLOH IM OHR PREMIERE
Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky
DER HALS DER GIRAFFE
Abschlusslesung von Marlen Schachinger In Kooperation mit dem Literaturhaus Magdeburg und dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg Im Rahmen der Magdeburger Literaturwoche
STADTSCHREIBERIN LIEST
Ein Abend für Gundermann
ICH MACHE MEINEN FRIEDEN
von Fayer Koch
ANOREXIA FEELGOOD SONGS PREMIERE | UA
von Rainer Werner Fassbinder
Einlasskarten an der Theaterkasse erhältlich
INFO-MATINEE ZU »IN ARBEIT« (AT)
von Rainer Werner Fassbinder
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT PREMIERE
Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.
ICH LIEB DICH
Monolog nach dem Roman von Albert Camus
DIE PEST
Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky
DER HALS DER GIRAFFE
11.00 Foyer Eintritt frei
19.30 Bühne
16.00 Studio
21.00 Wittenberg unterwegs
19.30 Studio
WA | UA
von Johann Wolfgang Goethe
URFAUST
Premierenfieber zu den ersten Schauspiel-Premieren Einlass ins Haus und Kassenöffnung ab 17.00 Uhr
SPIELZEITAUFTAKT IM SCHAUSPIELHAUS
von Johann Wolfgang Goethe
URFAUST PREMIERE
Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.
ICH LIEB DICH PREMIERE
14.00 / 15.00 / UTOP 89 … UND WER KÜMMERT SICH JETZT UM DIE FISCHE? 16.00 Schauspielhaus Eine Stadtrauminszenierung von willems&kiderlen & Stadt
19.30 Bühne 19.00 Einblick
18.00 Bühne Eintritt frei
19.30 Bühne
16.00 Studio
Ein Abend für Gundermann
ICH MACHE MEINEN FRIEDEN WA | UA
Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky
DER HALS DER GIRAFFE PREMIERE
SCHAUSPIELHAUS SCHAUSPIELHAUS
Musical von Frank Loesser
GUYS AND DOLLS
zu »My Fair Lady« von Frederick Loewe Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich
PREMIERENFIEBER
Oper von Bedřich Smetana
DIE VERKAUFTE BRAUT
mit Werken von Jean Sibelius und Jacques Ibert
2. SINFONIEKONZERT
mit Werken von Jean Sibelius und Jacques Ibert
2. SINFONIEKONZERT
Ballett in drei Akten von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.
PAQUITA UA
Oper von Bedřich Smetana
DIE VERKAUFTE BRAUT
www.theater-magdeburg.de | Tel.: (0391) 40 490 490 | E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.—Sa. 10.00 —18.30 Uhr Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn
KASSE IM OPERNHAUS
PREMIERE
JOCHEN KOWALSKI & DAS SALONORCHESTER »UNTER’N LINDEN« WIR MACHEN MUSIK!
Harry Mulisch »Das steinerne Brautbett« Anmeldung: caroline.rohmer@theater-magdeburg.de
LITERATURKLUB
Oper von Giuseppe Verdi
FALSTAFF
Oper von Giuseppe Verdi
RIGOLETTO
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Operette von Johann Strauß
DER ZIGEUNERBARON
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
Operette von Johann Strauß
DER ZIGEUNERBARON WA
zu »Die verkaufte Braut« von Bedřich Smetana Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich
PREMIERENFIEBER
PAQUITA UA
Ballett in drei Akten von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.
Christoph Hein »Verwirrnis« Anmeldung: caroline.rohmer@theater-magdeburg.de
LITERATURKLUB
Musical von Frank Loesser
GUYS AND DOLLS
1. KINDERKONZERT
»Peter und der Wolf« von Sergej Prokofjew | Ab 6 J.
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
TITUS
PAQUITA PREMIERE | UA
Ballett in drei Akten von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.
Oper von Wolfgang Amadeus Mozart
TITUS
Tanztheaterfilm mit Jugendlichen von Pablo Lastras Sánchez | Ab 13 J.
POETRY IN MOTION PREMIERE
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18.00 Studio
11.00 Foyer Eintritt frei
19.30—21.45 Foyer
19.30 Studio
19.30 Studio
19.30 Bühne
18.00 Bühne
19.30 Studio
4ER CARD
2021 2022
2021 2022
Schauspiel Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert / Klassik für … 16 € (erm. 9 €) SWM-Card 10 % Rabatt | Sparkassentag 20 % Rabatt | WoBau-Card 25 % Rabatt | Netter Preis im Opernhaus jede Karte 20 €, im Schauspielhaus jede Karte 15 €
2021 2022
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Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse KARTENPREISE jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus. Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €)
KASSE IM SCHAUSPIELHAUS
8ER CARD
CARD
Aus dem »Tagebuch der Anne Frank« | Ab 12 J.
LIEBSTE KITTY …
zu »Arsen und Spitzenhäubchen« von Joseph Kesselring Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich
PREMIERENFIEBER
Ein Abend für Gundermann
ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA
von Theodor Fontane | Szenische Lesung im Rahmen der Uraufführung der Oper von Eugen Engel
GRETE MINDE
von Theodor Fontane | Szenische Lesung im Rahmen der Uraufführung der Oper von Eugen Engel
GRETE MINDE PREMIERE
nach dem Roman von Anna Seghers
DAS SIEBTE KREUZ
Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.
PÜNKTCHEN UND ANTON
von Manfred Karge
DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS
UA
von Fayer Koch
ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA
von Rainer Werner Fassbinder
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT
Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.
ICH LIEB DICH
Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky
DER HALS DER GIRAFFE
Aus dem »Tagebuch der Anne Frank« | Ab 12 J.
LIEBSTE KITTY …
nach dem Roman von Anna Seghers Anschließend Nachgespräch im Foyer
DAS SIEBTE KREUZ
14.00 / 15.00 / UTOP 89 … UND WER KÜMMERT SICH JETZT UM DIE FISCHE? 16.00 Schauspielhaus Eine Stadtrauminszenierung von willems&kiderlen Im Anschluss an die 16.00-Uhr-Vorstellung Nachge& Stadt spräch im Foyer
19.30 Studio
19.30 Bühne
11.00 Studio
19.30 Studio 19.00 Einblick
19.30 Studio
19.30 Bühne
UA
Aus dem »Tagebuch der Anne Frank« | Ab 12 J.
LIEBSTE KITTY … PREMIERE
von Johann Wolfgang Goethe
URFAUST
von Rainer Werner Fassbinder
DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT
Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.
PÜNKTCHEN UND ANTON
Ein Abend für Gundermann
ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA
von Manfred Karge
DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS
Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky
DER HALS DER GIRAFFE
nach dem Roman von Anna Seghers
DAS SIEBTE KREUZ
nach dem Roman von Anna Seghers
DAS SIEBTE KREUZ PREMIERE
Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.
PÜNKTCHEN UND ANTON PREMIERE
von Georges Feydeau | Bearbeitung von Fabian Alder
FLOH IM OHR
von Manfred Karge
DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS PREMIERE
SCHAUSPIELHAUS
SCHAUSPIELHAUS
14.00 / 15.00 / UTOP 89 … UND WER KÜMMERT SICH JETZT UM DIE FISCHE? 16.00 Schauspielhaus Eine Stadtrauminszenierung von willems&kiderlen & Stadt
19.30 Studio
19.30 Bühne
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19.30 Foyer
19.30 Studio
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19.30 Bühne
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16.00 Bühne
19.30 Bühne
19.30 Studio
10 / 2021
Bitte setzen Sie sich nur auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet. Ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz ist obligatorisch! Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Vorstellungsbesuch über die am Vorstellungstag gültigen Coronamaßnahmen der Stadt Magdeburg! Weitere Hinweise zu Ihrem Besuch finden Sie unter: www.bit.ly/TM-Corona
18.00—20.15 Bühne
11.00 Wagnerfoyer Eintritt frei
19.30 Bühne
19.30 Bühne 18.45 Einblick
19.30 Bühne 18.45 Einblick
18.00 Bühne 17.30 Einblick
19.30 Bühne
19.30 Bühne
19.30 Café Eintritt frei
18.00 Bühne 17.30 Einblick
19.30—22.00 Bühne 19.00 Einblick
16.00—16.45 Podium
19.30 Bühne
11.00—11.45 Podium
16.00 Bühne
11.00 Wagnerfoyer Eintritt frei
19.30 Bühne 19.00 Einblick
19.30 Café Eintritt frei
19.30—21.45 Bühne
11.00 Bühne
19.30 Winterthur unterwegs
19.30 Bühne 19.00 Einblick
19.30 Winterthur unterwegs
ab 18.00 online
OPERNHAUS
OPERNHAUS
Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspielhaus Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert 16 € (erm. 9 €)
KARTENPREISE
www.theater-magdeburg.de Druck und Reproduktion:
Bildnachweis S. 14 (Blume): istock.com/Pazhyna Termine: Künstlerisches Betriebsbüro | Layout und Satz: Claudia Heynen Tel.: (0391) 40 490 490 E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de Media Print Barleben GmbH THEMA Theaterzeitung — eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 10. 9. 2021 Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.
Benz | Texte:9, Larissa Benz (LBE), Matthias Brandt (MB), Laura Busch (LB), Hannes Föst (HF), Elisabeth Gabriel (EG), Universitätsplatz 39104 Magdeburg Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Mo.– Sa. 10.00Rohmer —18.30 Uhr (CR), Thomas Schmidt-Ehrenberg (TSE), Ulrike SchröderAbendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Caroline (US), Christine Villinger (CV) Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus
KASSE Theater IM OPERNHAUS KASSE IM SCHAUSPIELHAUS Hrsg: Magdeburg, Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg | Generalintendantin: Karen Stone | Redaktion: Larissa
Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspiel Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert / Klassik für … 16 € (erm. 9 €) SWM-Card 10 % Rabatt | Sparkassentag 20 % Rabatt | WoBau-Card 25 % Rabatt | Netter Preis im Opernhaus jede Karte 20 €, im Schauspielhaus jede Karte 15 €
IMPRESSUM
Mund-Nasen-Schutz ist obligatorisch! Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Vorstellungsbesuch über die am Vorstellungstag gültigen Coronamaßnahmen der Stadt Magdeburg! Weitere Hinweise zu Ihrem Besuch finden Sie unter: www.bit.ly/TM-Corona KARTENPREISE
Bitte setzen Sie sich nur auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet. Ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz ist obligatorisch! Bitte informieren vor Ihrem Vorstellungsbesuch über die am Vorstellungstag gültigen Coronamaßnahmen der Stadt Magdeburg! Bitte setzen Sie Siesich sich nur auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet. Ein medizinischer Weitere Hinweise zu Ihrem Besuch finden Sie unter: www.bit.ly/TM-Corona
11.00—11.45 Podium
18.00 Bühne
14.30 Winterthur unterwegs
11.00—11.45 Podium
19.30—21.45 Bühne
19.30 Winterthur unterwegs
19.30 Bühne 18.45 Einblick
19.30 Bühne 18.45 Einblick
11.00—11.45 Podium
19.30 Café Eintritt frei
18.00—20.30 Bühne 17.30 Einblick
16.00—16.45 Podium
11.00 Wagnerfoyer Eintritt frei
19.30—21.45 Bühne
19.30 Bühne 19.00 Einblick
11.00—11.45 Podium
17.00 / 18.30 Wagnerfoyer Eintritt frei
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Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER
16.00—16.45 Podium
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Oper von Giuseppe Verdi
FALSTAFF PREMIERE
Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.
RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER WA
Premierenfieber und öffentliche Bühnen-OrchesterProbe zu »Falstaff« von Giuseppe Verdi Einlass ins Haus und Kassenöffnung ab 15.30 Uhr
SPIELZEITAUFTAKT IM OPERNHAUS
19.30 Studio
Sa
September
28 29
August
8 /9 / 2021
19.30 Bühne 19.00 Einblick
11.00—11.45 Podium
16.00 Bühne Eintritt frei
OPERNHAUS OPERNHAUS
WIEDERENTDECKUNG EINES KLASSIKERS Gonzalo Galguera sitzt in seinem Büro und seine Augen glänzen, wenn er von seinem neuen Projekt erzählt. Seit vielen Jahren setzt er als Ballettdirektor und Chefchoreograf neben von ihm völlig neu konzipierten Ballettabenden auch regelmäßig Klassiker des Ballettrepertoires für seine Kompanie auf den Spielplan, die er dann in eigener Choreografie und mit genauer Kenntnis der Traditionen zum Leben erweckt. Nun bringt Galguera zu Beginn der Spielzeit 2021 / 2022 das Ballett »Paquita« heraus. Das Stück wurde 1846 in Paris uraufgeführt und erhielt 1881 durch Marius Petipas Fassung für St. Petersburg noch einmal eine neue Prägung – mit zusätzlichen Musiknummern u. a. von Ludwig Minkus und unter Zurückdrängung des Pantomime-Anteils zugunsten des rein Tänzerischen. Im Bolschoi-Theater lief die Petipa’ sche Fassung ununterbrochen bis 1923. Danach geriet »Paquita« dann etwas in Vergessenheit. Gonzalo Galgueras enger Verbindung zu Maria Babanina ist es zu verdanken, dass nun auch das Magdeburger Publikum das Schicksal der Paquita in Gänze auf der Bühne erleben kann. Die Musikwissenschaftlerin und Ballettexpertin Babanina hatte sich Anfang der 2010er Jahre daran gemacht, Petipas St. Petersburger Fassung musikalisch zu rekonstruieren. Das Ergebnis ihrer Forschungsarbeit führte zu einer Aufführung durch das Bayerische Staatsballett in München. Nun hat Babanina ihr musikalisches »Paquita«-Material dem Theater Magdeburg zur Verfügung gestellt. »›Paquita‹ wird selten gespielt – allein der Grand Pas, das große Finale des Stücks, erfreut sich in der Tanzwelt seit jeher großer Popularität und ist, herausgenommen aus dem Gesamtzusammenhang, immer wieder aufgeführt worden«, sagt Galguera und fügt an: »Ich fand es sehr reizvoll, mich nun einmal mit dem kompletten Stück zu beschäftigen.« Und dabei musste Galguera auch eigene Vorurteile über Bord werfen. War er zu Beginn der Arbeit dem Stück und seiner vermeintlich schablonenhaften Handlung noch mit leichter Arroganz entgegengetreten, wie er selbst zugibt, so musste er sich bald korrigieren.
PAQUITA Ballett in drei Akten von Gonzalo Galguera Nach einem Libretto von Paul Foucher und Joseph Mazilier Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a. Musikalische Fassung von Maria Babanina | Uraufführung
C, R Galguera B, K Petrovic D Schmidt-Ehrenberg Mit Ballett Magdeburg
Er entdeckte in Paquita eine facettenreiche weibliche Titelfigur, die auf ihrem Weg durchaus eine Entwicklung durchmacht: »Für mich ist das eine Geschichte von Entwurzelung, von der Sehnsucht nach Freiheit und der Suche nach der eigenen Identität. Dabei ist der Kampf gegen Fremdbestimmung ein treibender Faktor: Viele bestimmen über Paquitas Schicksal, bis sie dann irgendwann einen Schritt nach vorne macht und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt.« Paquita wächst unter einfachen Leuten auf und verdient ihr Geld als Tänzerin. Was sie nicht weiß: Sie ist eigentlich adligen Geblüts und die Cousine des Grafensohns Lucien, der sich in sie verliebt. »Paquita trägt ein Geheimnis in sich«, so Galguera, »sie wächst in einem ihr eigentlich fremden kulturellen Kontext auf und scheint mit ihm geradezu verschmolzen. Dennoch trägt sie unbewusst das Wissen in sich, dass sie einer anderen Welt entstammt. Diese Ambivalenz macht diese Figur für mich sehr interessant. Und dafür eine tänzerische Sprache zu finden, das ist die große Herausforderung für die Primaballerina und für mich als Choreograf.« Es ist Gonzalo Galguera anzumerken, mit welcher Leidenschaft er sich dem klassischen Ballett verpflichtet fühlt. Neben der dramaturgischen Analyse der Figuren und dem Nachspüren ihrer Entwicklungen will er auch der Perfektion und der puren Körperlichkeit des akademischen Tanzes ihren Raum lassen. Für ihn ist das kein Widerspruch: »Das Stück endet mit der großen Geste der Klassik, dem Grand Pas: Hier wird der akademische Tanz zelebriert – und das hat auch seine Berechtigung. Die Handlung löst sich hier in gewisser Weise in der Form auf. Das war die Konvention der Zeit im 19. Jahrhundert, und daran ist auch nichts Falsches. Aber die ganze Handlung zuvor muss auf demselben Niveau stattfinden. Das eine ist die Form, das andere ist Inhalt und tänzerische Erzählung. Beides muss auf Augenhöhe bleiben.« (TSE)
Premierenfieber So. 19. 9. 2021 11.00 Uhr Opernhaus Wagnerfoyer
Premiere
GONZALO GALGUERA BRINGT MIT SEINER KOMPANIE DAS BALLETT »PAQUITA« AUF DIE BÜHNE
Sa. 2. 10. 2021
Opernhaus Bühne
Letzte Werke großer Komponisten sind oft von erhabenem Schauer umgeben: Eine geheimnisvolle Kutsche fährt vor, der Wahnsinn vernebelt dem Meister den Geist, mitten im Schreiben fällt ihm die Feder aus der Hand … Letzte Fragen werden aufgeworfen und mindestens die Welterlösung winkt – mit weniger geben sich große Geister wie z. B. Richard Wagner in seinem »Parsifal« nicht zufrieden! Wie erfrischend schließt dagegen Wagners gleichaltriger italienischer Antipode Giuseppe Verdi sein musikdramatisches Œuvre ab: Nach drei Akten wildem Verwirrspiel um einen aus der Zeit gefallenen adeligen Schwerenöter, zwei selbstbewusste bürgerliche Ehefrauen und ein junges Liebespaar finden sich am Ende von »Falstaff« alle im Lachen zusammen: »Tutto nel mondo è burla!« – »Die ganze Welt ein Spaß!« Magdeburgs Generalintendantin Karen Stone freut sich besonders, ihre letzte Spielzeit mit dieser altersweisen und lebenszugewandten Aussage eröffnen zu können. Sie hat sich in ihrem Theaterleben viele Male mit Wagners Bühnenweihfestspiel beschäftigt, Wiederaufnahmen von »Parsifal« in London und München geleitet, Sänger*innen für verschiedenste Produktionen gecastet – aber sie findet die Weltsicht von Giuseppe Verdi einfach ehrlicher als die von Wagner: »Wenn Verdi auf Reisen war, hatte er immer die Werke von Schiller, die von Shakespeare
FALSTAFF Oper in drei Akten von Giuseppe Verdi | Libretto von Arrigo Boito Reduzierte Orchester-Fassung von Stefano Rabaglia In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln ML GMD Skryleva R Stone B, K Schulz D Schröder Ch Wagner Mit Tsirakoglu, Pantelić, B. Lee, Chaundy, Oliver,Stermann, Danon, H. Lee, Postrożna, Renard / Repova Premierenfieber Sa. 4. 9. 2021 16.30 Uhr Opernhaus Bühne Öffentliche Probe Sa. 4. 9. 2021 18.00 Uhr Opernhaus Bühne
und die Bibel im Gepäck. In diesen literarischen Vorlieben, die sich ja auch in Verdis Opernschaffen niedergeschlagen haben, verbindet sich für mich Schillers hoher moralischer Anspruch mit dem weitgespannten sozialen Panorama, das Shakespeare in allen seinen Stücken entwirft. Verdi interessierte sich Zeit seines Lebens für Fragen der sozialen Gerechtigkeit – auf der Bühne und in der Politik!« Diesen Fragen kann man – auch da ist Verdi ganz bei Shakespeare – sowohl in Tragödien als auch in Komödien nachgehen. Beispielhaft dafür steht gerade die Figur des Sir John Falstaff, wie Karen Stone erklärt: »Falstaff entstammt nicht der Komödie ›The Merry Wives of Windsor‹, die das Handlungsgerüst für Verdis Oper bildet. Seinen ersten Auftritt hat er vielmehr in ›Henry IV‹, einem der vielen Historien-Dramen Shakespeares. Der Dichter entwirft ihn dort als Jugend-Kumpel des späteren Königs Heinrich V., der 1415 auf dem Schlachtfeld von Agincourt den 100-jährigen Krieg zwischen England und Frankreich entscheidet. ›Prince Hal‹ entwickelt sich zum erfolgreichen König, weil er Erfahrungen auch in den untersten sozialen Schichten macht – und dafür steht eben Falstaff mit seinen Kumpanen und Saufbrüdern. Königin Elisabeth I. war von dieser Nebenfigur so begeistert, dass sie bei Shakespeare eine Komödie bestellte, in der Falstaff im Zentrum stehen sollte. So entstand um 1597 ›The Merry Wives of Windsor‹ – ›Die lustigen Weiber von Windsor‹; nicht Shakespeares stärkstes Stück – aber wenn eine Königin etwas wünscht, dann macht man es natürlich …« Fast 400 Jahre später entzündete diese Figur dann die musikalische Fantasie des fast 80-jährigen Verdis. Das wäre aber sicher nicht möglich geworden ohne einen anderen italienischen Shakespeare-Fan: Arrigo Boito – selbst Komponist, 30 Jahre jünger als Verdi und in seiner »wilden Phase« eher ein Gegner des arrivierten Musikdramatikers – hatte Verdi als Librettist während der gemeinsamen Arbeit an »Otello« überzeugt. Als Boito ihm einige Jahre später die Skizze zu einer Falstaff-Oper vorlegte, ließ er sich schnell begeistern, schloss sich für den Komponisten doch in mehrfacher Hinsicht ein Kreis: Nach dem 50 Jahre zurückliegenden Misserfolg der Opera buffa »Un giorno di regno« wollte er sein Werk endlich mit einer erfolgreichen komischen Opera krönen. Darüber hinaus erkannte er in Falstaff, dem alternden »Hansdampf in allen Gassen«, ein wenig sich selbst. Karen Stone rührt besonders die Arie des erfolglosen Liebhabers zu Beginn des 3. Aktes: »Wenn Falstaff aus der Themse klettert, in der er durch die Intrige der drei Damen Ford, Page und Quickly unrühmlich gelandet ist, spricht aus seinen Gedanken eine menschliche Ehrlichkeit, in der Verdi ganz bei sich ist: ›Gemeine Welt. Es gibt keine Tugend mehr. Alles wird schlechter. Und trotzdem, alter John, geh, geh deinen Weg; mach weiter, bis du stirbst.‹« Und so spricht aus dieser burlesken Komödie, die musikalisch zu dem anspruchsvollsten gehört, was es im klassischen Opernrepertoire gibt, eine Erkenntnis, die vielleicht bedeutungsvoller ist als alle Welterlösung: Egal wie alt und verspottet man ist, im gemeinsamen Gelächter kann man Abstand von der eigenen Vergänglichkeit gewinnen. (US)
Premiere
»DIE GANZE WELT EIN SPASS!«
Sa. 11. 9. 2021
Opernhaus Bühne
GUYS AND DOLLS
VOM UNGLÜCK DER GLÜCKSSUCHE
Premiere
Verbindung zweier Personen verschiedenen Geschlechts, die in ihrer Vollkommenheit auf Liebe beruht«. Dabei hat das gefeierte Modell der Liebesheirat durchaus auch eine Kehrseite, die sich heute etwa am eklatanten Anstieg der Scheidungsrate ablesen lässt. Auch Arnold Retzer, Psychotherapeut und Autor des Buches »Lob der Vernunftehe«, beschreibt die negativen Aspekte des romantischen Liebesideals, das – seiner Meinung nach – einer funktionierenden, langjährigen Partnerschaft eher im Wege steht. Er rät zu einem bewussten »Verzicht auf das große Glück« und sagt: »Träume sind etwas Schönes – das wissen wir alle. Aber das Leben nur nach Träumen zu organisieren, kann zu einer großen Strafe werden und zu viel Leid führen.« Retzer fordert daher, »die Ehe von unrealistischen Erwartungen zu entlasten und das häufig ins Unglück führende, gegenseitige Glücksversprechen sein zu lassen.« Keinesfalls empfiehlt Retzer eine durch dritte Hand arrangierte Ehe – womöglich unter Zwang. Allerdings zeigt er auf, mit welchen meist uneinlösbaren Vorstellungen und Sehnsüchten die Liebesheirat bzw. die sich anschließende Partnerschaft heutzutage überfrachtet werden. In manchen Kulturkreisen hat das Modell der arrangierten Ehe bis heute überlebt – beispielsweise in der indischen Kultur, wo arrangierte Ehen die Regel und Liebesheiraten selten sind. Auch in der Oper »Die verkaufte Braut« – im Original angesiedelt im dörflichen Böhmen Mitte des 19. Jahrhunderts – erscheint die arrangierte Ehe als übliches Modell. Doch die Protagonist*innen Hans und Marie erkämpfen sich listig und gegen alle Widerstände eine auf gegenseitiger Zuneigung beruhende Heirat. Ob ihr Glück das Happy End überdauern wird – wer weiß …? (TSE)
Sa. 18. 9. 2021
Opernhaus Bühne
DIE VERKAUFTE BRAUT Komische Oper in drei Akten von Bedřich Smetana Libretto von Karel Sabina Deutsche Fassung von Kurt Honolka Deutsche Dialoge nach Carl Riha und Wilfried Höntsch ML Poplawski R Wiggers B,K Heine C Heidebrecht D Schmidt-Ehrenberg Mit Kremshovski/Wollrab, Ks. Dreißig, Lintl, Sketris, Postrożna, B. Lee, Winell, Stermann, Wulfert
Sa. 23. 10. 2021
Opernhaus Bühne
Foto: Nilz Böhme
Premierenfieber So. 10.10. 2021 11.00 Uhr Opernhaus Wagnerfoyer
Premiere
Zwei Modelle ehelicher Anbahnung stehen in der Menschheitsgeschichte in direkter Konkurrenz zueinander – die arrangierte Ehe auf der einen Seite, die Liebesheirat auf der anderen. Stand lange Zeit ein unterschiedlich motivierter Pragmatismus im Vordergrund – Nachwuchs musste gezeugt, Arbeit geteilt werden, Verbindungen wurden eingegangen zum Zwecke materieller und gesellschaftlicher Absicherung –, so tritt im 18. Jahrhundert im mitteleuropäischen Kulturraum das Konzept der Liebesheirat seinen Siegeszug an. Zuvor war dieses Modell noch der Welt der Fiktion vorbehalten gewesen und endete zumeist tragisch – wie bei Lancelot und Guinevere, Tristan und Isolde oder Romeo und Julia. Doch schon 1788 empfiehlt Adolph Freiherr von Knigge in seiner Schrift »Über den Umgang mit Menschen«, den / die Ehepartner*in aus Zuneigung zu wählen. In der vierten Ausgabe des Brockhaus (1817–1827) ist die Ehe eine »lebenslängliche
FRANK LOESSER
VORFREUDE AUF BEIDEN SEITEN Nach langen Monaten des Kulturverzichts gaben im Mai und Juni Voraufführungen einen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit. Ab September stehen nun endlich wieder Premieren auf dem Spielplan des Theaters Magdeburg. Wir wissen, dass Sie, liebes Publikum, es kaum noch erwarten können, die neuesten Inszenierungen zu sehen und wieder unbeschwert Kultur zu genießen. Die Künstler*innen brennen darauf, in der letzten Spielzeit von Generalintendantin Karen Stone gemeinsam auf einer Bühne zu stehen und Ihnen live im Theater einen unvergesslichen Abend zu bieten. Die Vorfreude ist also auf beiden Seiten groß! Weiterhin beeinflusst die Corona-Situation allerdings den Ablauf und ein paar Dinge können noch nicht wie bisher gewohnt angeboten werden. Mehr dazu erfahren Sie im folgenden Text. Tagesaktuelle Informationen erhalten Sie wie gehabt auf unserer Webseite www.theater-magdeburg.de.
BERATUNG AN DER THEATERKASSE
Die Theaterkasse im Opernhaus ist wieder für den Publikumsverkehr geöffnet. Die Mitarbeiterinnen stehen montags bis samstags von 10.00 bis 18.30 Uhr persönlich, telefonisch oder per E-Mail für Fragen und Wünsche zur Verfügung. Aufgrund der weiterhin unsicheren Platzkapazität im Zuschauerraum ist auch in dieser Spielzeit kein Festplatzabonnement möglich. Um dies zu kompensieren, bietet das Theater Magdeburg erstmals ein flexibles Card-Modell an. Nach dem Bezahlen eines Grundbetrags können Vorstellungen nach Wahl aus allen Sparten mit einem Preisvorteil von 45 Prozent gebucht werden. Ein weiterer Vorteil: Cardinhaber*innen haben ein Vorkaufsrecht von zwei Tagen, bevor die Karten in den regulären Verkauf gehen. Aufgrund der weiterhin unsicheren Planung können Tickets nämlich noch nicht für die gesamte Spielzeit, sondern jeweils nach Erscheinen des Monatsspielplans gebucht werden. »Wir sind sehr froh, unsere Zuschauer*innen wieder persönlich beraten zu können und finden sicher gemeinsam das passende Angebot«, betont Kassenleiterin Katrin Lange. Gutscheine, die für coronabedingt entfallene Vorstellungen ausgestellt wurden, sind nun gegen Tickets für kommende Veranstaltungen einlösbar. »Wir als Theaterkasse möchten uns ausdrücklich beim Publikum für die Treue und Geduld in den vergangenen Monaten bedanken!«, so Lange.
8ER CARD
2021 2022
4ER D CAR 20212 202
6ER CARD
202 20221
NEUES AUS DER THEATERPÄDAGOGIK
Nachdem Workshops an Schulen lange Zeit nicht persönlich stattfinden konnten, freut sich der Leitende Theaterpädagoge Matthias Brandt wieder auf mehr persönlichen Kontakt: »Der direkte Austausch mit Schüler*innen und Lehrenden vor Ort ist unglaublich wichtig für unsere Arbeit«, betont er. Er ist optimistisch, bald auch wieder vermehrt Schulklassen in Vorstellungen begrüßen zu können. Generalprobenbesuche für Lehrkräfte sowie die Instrumentenkunde in Kitas erweitern das Angebot. Ab Oktober wird Brandt von Caroline Ader als neue Theaterpädagogin mit dem Schwerpunkt Schauspiel unterstützt, die Veronika Riedel ablöst. Ader ist in dieser Funktion auch als Koordinatorin für die Theaterjugendclubs zuständig. Für alle interessierten Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren findet dazu am So. 26. 9. 2021 um 18.00 Uhr die Info-Veranstaltung »Vorhang auf!« im Schauspielhaus statt. Teilnehmer*innen lernen hier das breit gefächerte Angebot von Kids-, Teens- und Jugendclub kennen. Eingeladen sind alle, die Lust haben, die eigene Spielfähigkeit zu stärken und gemeinsam ein Stück zu entwickeln. Die Anmeldung zu »Vorhang auf!« ist per E-Mail an matthias.brandt@theater-magdeburg.de möglich.
BEETHOVEN +
1. SINFONIEKONZERT EMILIE MAYER Faust-Ouvertüre für großes Orchester op. 46
AVNER DORMAN »Frozen in Time«. Konzert für Schlagzeug und Orchester
LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 7 A-Dur op. 92 »In der Zeit erstarrt« – treffender könnte die allgemeine Gefühlslage in den vergangenen, von langer Ruhe und wiederkehrenden Schließungen geprägten Spielzeiten nicht beschrieben werden. Doch nun startet die Magdeburgische Philharmonie in eine neue, vollgepackte Konzertsaison und eröffnet gleich mit einem Werk, das alles andere als Stillstand verspricht. Für das Schlagzeugkonzert »Frozen in Time« ließ sich der israelische Komponist Avner Dorman von dem Phänomen der Plattentektonik inspirieren. In seiner Musik sind die unglaublichen Kräfte zu spüren, die bei der Verschiebung von Kontinentalplatten freigesetzt werden: Es kracht und knirscht, es stampft und lärmt im Orchester, in dem dazu die gesamte Palette des Schlagwerks ausgeschöpft wird. Ein mitreißendes Konzerterlebnis garantiert der junge Schlagzeuger Peter Fleckenstein, seit 2019 Mitglied der Magdeburgischen Philharmonie, der in diesem Konzert erstmalig als Solist zu erleben ist. Den »Rhythmus im Blut« hatte sicher auch Ludwig van Beethoven bei der Komposition seiner tänzerischen 7. Sinfonie, mit der GMD Anna Skryleva den unterbrochenen Beethoven-Zyklus fortführt. Gleichzeitig stellt Skryleva dem Magdeburger Publikum Emilie Mayer vor, die nicht nur im Entstehungsjahr von Beethovens Siebter geboren wurde, sondern aufgrund ihres kompositorischen Talents zu Lebzeiten als »weiblicher Beethoven« gefeiert wurde. Ein fulminanter Start! (HF)
RUND UM DEN VORSTELLUNGSBESUCH
Schon vor der Premiere interessante Einblicke in die Inszenierung, die Bühne oder die Kostüme erhalten – das ist endlich wieder möglich. Die beliebte Reihe »Premierenfieber« mit Gesprächspartner*innen aus dem jeweiligen Produktionsteam steht wieder auf dem Spielplan! Start dafür ist der Spielzeitauftakt am 4. und 5. 9. 2021 im Opern- und Schauspielhaus. Die weiteren Termine werden rechtzeitig online veröffentlicht. Die Gastronomie im Schauspiel- sowie Opernhaus versorgt Zuschauer*innen wieder mit Snacks und gekühlten Getränken bei Vorstellungen. Das Café Rossini im Opernhaus öffnet immer eine Stunde vor Vorstellungsbeginn seine Türen. Im Schauspielhaus begrüßt das Theatercafé Gäste dienstags bis freitags ab 15.00 Uhr sowie samstags und sonntags ab 14.00 Uhr. Der bewährte Bestellservice für Snacks in der Pause oder nach der Vorstellung an der Foyerbar sorgt wieder für einen genussvollen Theaterabend. (LBE)
Peter Fleckenstein, Foto: Peter Adamik
Joséphine Olech, Foto: Eloi Fromangé-Gonin
2. SINFONIEKONZERT JEAN SIBELIUS Suite aus der Schauspielmusik zu »Pelléas und Mélisande« op. 46
JACQUES IBERT Konzert für Flöte und Orchester
JEAN SIBELIUS Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43 Vor zwei Jahren bereits war der dänische Dirigent Christian Øland zu Gast bei der Magdeburgischen Philharmonie. Auf dem Konzertprogramm stand unter anderem Mendelssohns Ouvertüre zum »Märchen von der schönen Melusine«, in dem sich ein junger Graf in eine Wassernixe verliebt. Bei seinem zweiten Besuch in Magdeburg hat Øland erneut eine Liebesgeschichte im Gepäck – die von Pelléas und Mélisande, welche den symbolistischen Dichter Maurice Maeterlinck 1893 zu seinem vielfach adaptierten Schauspiel anregte. Für die schwedischen Erstaufführung dieses Stücks schrieb Jean Sibelius 1905 eine Musik, in der er die verbotene und todgeweihte Liebe des Paares in eine empfindsame Tonsprache übersetzte. Gegensätzlicher könnte seine nur wenige Jahre zuvor entstandene 2. Sinfonie kaum sein, die vor lebensbejahender Energie strotzt. Ergänzt wird das Programm durch Jacques Iberts Flötenkonzert – einem echten Juwel seiner Gattung. Besonders der virtuose und facettenreiche Finalsatz erregte bei der Uraufführung 1934 so viel Aufmerksamkeit, dass er noch im selben Jahr zum Wettbewerbsstück am Pariser Konservatorium wurde. In Magdeburg konnte für die anspruchsvolle Solopartie die französische Flötistin Joséphine Olech gewonnen werden – Preisträgerin des renommierten Internationalen Carl-Nielsen-Wettbewerbs 2019 und eine der spannendsten Nachwuchsmusikerinnen unserer Zeit. (HF)
Peter Fleckenstein Schlagzeug Magdeburgische Philharmonie GMD Anna Skryleva Dirigentin
Joséphine Olech Flöte Magdeburgische Philharmonie Christian Øland Dirigent
Do. 23. 9. Fr. 24. 9. 2021
Do. 28. 10. Fr. 29. 10. 2021
Opernhaus Bühne
Opernhaus Bühne
Karina Repova, Foto: Vasilia Malteza
einfach die Wassergeräusche von der Elbe sehr«, sagt sie und lacht. Auch an ihrem vorherigen Wohnort Düsseldorf, wo sie an der Deutschen Oper am Rhein Teil des Opernstudios war, lebte sie in der Nähe des Wassers. Die gebürtige Lettin kam im Alter von fünf Jahren mit ihrer Familie nach Deutschland. Das Abitur absolvierte sie in Berlin, wo sie bereits als Schülerin ein Jungstudium an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« ergatterte. Ihr Mentor war und ist bis heute ihr damaliger Chorleiter am Gymnasium: »Er hat mein Potential entdeckt und mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, Opernsängerin zu werden«, betont sie. Der Abschluss an der Universität der Künste Berlin in den Fächern Gesang Musiktheater (Bachelor) und Oper (Master) ebnete ihr dann den Weg zur Profikarriere. Die junge Frau wirkt ehrgeizig und gleichzeitig optimistisch, wenn sie von ihren weiteren Plänen redet: »Ich versuche generell, mir nicht zu viel Druck aufzubauen und auf meine Fähigkeiten zu vertrauen«, sagt sie. Dabei helfen ihr etwa Achtsamkeitstraining oder Ausflüge in die Natur. Privat versucht sie, sich möglichst wenig mit ihrem Beruf zu befassen, um abzuschalten: Neben ihrem Faible für Psychologie erreiche sie das vor allem mit Jazz-Musik oder auch mal Netflix, sagt sie. Die nächste Rolle am Theater Magdeburg wartet schließlich schon: Mrs. Meg Page in »Falstaff« unter der Regie von Generalintendantin Karen Stone. (LBE)
So. 19. 9. 2021
Opernhaus Bühne
RIGOLETTO GIUSEPPE VERDI
Foto: Andreas Lander
Karina Repova kommt gut gelaunt zum Treffpunkt, dem Café »Alex« in der Magdeburger Innenstadt. Nach einem kurzen Blick auf die Karte bestellt sie Waffeln mit heißen Kirschen: »Ich bin eine Naschkatze«, sagt sie und grinst. Umso mehr freut sich die 27-Jährige, dass sie nun nach langer, coronabedingter Abstinenz endlich wieder in den vielen Cafés der Stadt Platz nehmen kann. Ihr Favorit ist neben dem »Alex« das »Mademoiselle Cupcake« schräg gegenüber: »Ich mag die Einrichtung dort sehr und lese gerne mal ein Buch, am liebsten zum Thema Psychologie«, erzählt die Mezzosopranistin. Seit der Spielzeit 2020/2021 ist sie als festes Ensemblemitglied Teil von Musiktheater-Produktionen des Theaters Magdeburg. Aktuell ist sie unter anderem als Maddalena und Giovanna in »Rigoletto« (Regie: Christian von Götz) zu sehen: »Ich bin vor allem wegen des tollen Rollenangebots nach Magdeburg gekommen«, erzählt sie. Sie mag die Ensembletätigkeit und die Freundschaften, die durch die kontinuierliche Zusammenarbeit entstehen. Gleichzeitig schätzt sie aber die Möglichkeit, als Gast an anderen Häusern auf der Bühne zu stehen: »Ich finde, das erweitert den Horizont ungemein und ich mag das Reisen generell sehr.« So ist sie im Herbst am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin in der Oper »Le Grand Macabre« von György Ligeti zu erleben. In Magdeburg ist Repova meistens mit dem Fahrrad unterwegs und sie lebt gerne in der Alten Neustadt: »Hier mag ich
Premiere
ACHTSAM ZUM ERFOLG
Premiere
ABSTECHER IN DIE SCHWEIZ Fünf Jahre ist das letzte Gastspiel des Theaters Magdeburg im Theater Winterthur her. Nachdem man 2016 mit Jacques Offenbachs »Pariser Leben« erfolgreich im futuristischen Winterthurer Theaterbau präsent war, kehrt das Magdeburger Ensemble im September 2021 mit der erfolgreichen Inszenierung von Mozarts Oper »Titus« (»La clemenza di Tito«) zurück in die Schweiz. Mozarts subtile Musik wird von Pawel Poplawski dirigiert. Regisseur Dietrich W. Hilsdorf ist begeistert: »Ich freue mich, dass Mozarts ›Titus‹ in unserer Magdeburger Inszenierung nun auch in Winterthur zu sehen sein wird. Mozarts letzte Oper
ist ein eminent politisches Stück. Imagepflege von Politikern, die vordergründig schöne Musik Mozarts, hinter der jedoch inhaltlich ganz viel Täuschung und Lüge stecken und nicht zuletzt die titelgebende Begnadigung, die die Protagonisten zu einem noch schlechteren Gewissen treibt – alles das macht dieses Werk so unglaublich aktuell.« Nach dem großen Erfolg der Oper in Magdeburg im September und Oktober 2020 darf sich das Schweizer Publikum nun freuen auf ein »packendes Psychodrama zwischen Lüge, Macht, Rache, Schuld und Vergebung« (»Orpheus«). (CV)
Fr. 1. 10. 2021
Schauspielhaus Studio
DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS MANFRED KARGE
WIR MACHEN MUSIK!
Foto: Sebastian Rosenberg
Operettenmelodien, weltberühmte Theaterlieder, internationale Tonfilmschlager, virtuose Orchesterstücke, ironische Chansons sowie Walzer, Märsche und manch unerwartete Überraschung. (CV) Fr. 22. 10. 2021
19.30 Uhr
Opernhaus Bühne
GRETE MINDE ALS SZENISCHE LESUNG Theodor Fontanes berühmte Geschichte der Tangermünder Kaufmannstochter Grete Minde, die auf historischen Begebenheiten beruht, entführt uns ins 17. Jahrhundert: Die Halbwaise Grete Minde wächst in der Familie ihres Stiefbruders Gerdt und seiner kaltherzigen Frau Trud auf. Mit dem gleichaltrigen Valtin, ihrem einzigen Halt, flieht die stolze junge Frau aus den bedrückenden Verhältnissen. Schon drei Jahre später stirbt Valtin und Grete kehrt mit dem gemeinsamen Kind zurück in ihre Heimatstadt, wo sie bei ihrer Familie um Aufnahme bittet. Doch ihr schlagen Ablehnung, Gier und Arroganz entgegen.
Aus lauter Verzweiflung entschließt sie sich zu einer radikalen Tat und rächt sich damit an ihrer Heimatstadt. 100 Jahre nach ihrer Entstehung bringt das Theater Magdeburg im Februar 2022 die Uraufführung der Oper »Grete Minde« des deutsch-jüdischen Komponisten Eugen Engel heraus. In diesem Zusammenhang bietet die szenische Lesung der literarischen Vorlage von Fontane, die der Schöpfer so berühmter Frauenfiguren wie Effie Briest und Jenny Treibel im Jahre 1879 schrieb, die Möglichkeit, schon vorab tiefer in den Stoff einzutauchen. (LB)
GRETE MINDE von Theodor Fontane | Szenische Lesung im Rahmen der Uraufführung der Oper von Eugen Engel R Engel B, K Schmidt D Busch Mit Labs, Schroeter, Will, Kleinschmidt, Wittig
Premiere Fr. 29. 10. 2021
19.30 Uhr
Schauspielhaus Studio
Foto: Nilz Böhme
Schon zweimal hätten sie zu Gast im Opernhaus in Magdeburg sein sollen, immer kam ein Lockdown dazwischen – nun sind sie endlich live zu erleben: Musiker*innen der Staatskapelle Berlin, die sich im Salonorchester »Unter’ n Linden« zusammengefunden haben, und Countertenor Jochen Kowalski, einer der vielseitigsten und erfolgreichsten Countertenöre seiner Generation. Die Berliner Musiker*innen unter Uwe Hilprecht, selbst gebürtiger Magdeburger, sind hier fast zuhause und echte Publikumslieblinge! Ihr angestammtes künstlerisches Zuhause ist die Sphäre der klassischen Musik, jedoch verbindet Kowalski und die Musiker*innen eine gemeinsame Liebe zur schillernden Welt der sogenannten »leichten Muse«. Für Magdeburg haben sie einen heiteren Musik-Mix ausgewählt, der vielleicht bei dem einen oder anderen mit manch einer schönen Erinnerung verbunden ist. Viele Komponist*innen aus allen Jahrhunderten erfreuten ihr Publikum mit kleinen unterhaltsamen Werken. Ganz in dieser Tradition verstehen sich Jochen Kowalski und die Musiker*innen des Salonorchesters »Unter’ n Linden«. Im Opernhaus interpretieren sie beliebte Tangos und
DER HALS DER GIRAFFE
Fr. 28. 8. 2021
Schauspielhaus Studio
Foto: Nilz Böhme
Premiere
JUDITH SCHALANSKY