THEMA Nov / Dez 2021

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»Paquita«, Mihael Belilov, Marta Petkova, Foto. Andreas Lander

THEATERMAGAZIN 11 / 12 2021

A THEMA

JUNGES THEATER Mit mieser Stimmung ist jetzt Schluss! »Die kleine Hexe« als Weihnachtsmärchen SCHAUSPIEL Ein explosives Gemisch: Maaike van Langen inszeniert »Arsen und Spitzenhäubchen« MUSIKTHEATER Wenn Sprache die Herkunft verrät: der Musical-Klassiker »My Fair Lady«


JUNGES THEATER

VON MÄUSEKÖNIGEN, RITTERN UND DER SUCHE NACH DER SILBERNEN FLÖTE »Der Zaunkönig und die silberne Flöte« Foto: Andreas Lander


MIT MUT UND FANTASIE GEGEN DIE LANGEWEILE DIE SPARTE JUNGES THEATER BIETET IM NOVEMBER UND DEZEMBER AUF GANZ UNTERSCHIEDLICHE WEISE DIE MÖGLICHKEIT, SICH VON DER FANTASIE LEITEN ZU LASSEN UND IN DIE TIEFEN DER THEATERWELT EINZUTAUCHEN. AUF DEM PROGRAMM STEHEN STÜCKE, DIE KINDER UND JUGENDLICHE THEMATISCH AUF VERSCHIEDENEN EBENEN ANSPRECHEN.

Neugier, Mut, Fantasie und der Kampf gegen die Langeweile – hier bekommen alle die Möglichkeit, an ihre eigene Erfahrungswelt anzudocken. Schon die Kleinsten werden zur ersten Begegnung mit dem Kosmos Theater eingeladen. Aber auch routiniertere junge Theatergänger*innen kommen etwa mit »Ich lieb dich« von Kristo Šagor auf ihre Kosten.

NEUGIER WECKEN

Mit der Uraufführung von »Der Zaunkönig und die silberne Flöte« können Kinder ab 4 Jahren erste Erfahrungen mit einer vertonten Geschichte sammeln. In dem liebevoll umgesetzten »musikalischen Bilderbuch« von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser werden auch die Besucher*innen, die zum ersten Mal im Theater zu Gast sind, an die Hand genommen: Spielerisch lernen sie durch verschiedene Klänge in der Geschichte Flöte, Klarinette und Violine kennen. Sängerin Karina Repova schafft es zudem, als Erzählerin die Kinder für die Geschichte um den Zaunkönig, der vom besonderen Klang einer silbernen Flöte fasziniert ist, zu begeistern. Premiere ist am 8. 11. 2021. Neugier für die Welt der Musik und der Oper wird bei den ganz Kleinen im Format »Klassik für Knirpse« geweckt. Durch die Atmosphäre im Podium des Opernhauses entsteht für Kinder ab 1 Jahr ganz ungezwungen ein erster Kontakt mit unterschiedlichen Instrumenten, die von Mitgliedern der Magdeburgischen Philharmonie oder des Musiktheater-Ensembles präsentiert werden. Am 5. 12. zeigt Tenor Manfred Wulfert, welche Töne sein besonderes Instrument – die Stimme – so hervorzaubern kann.

MITFIEBERN ERLAUBT

Die Kinderoper »Ritter Odilo und der strenge Herr Winter« zieht Besucher*innen ab 6 Jahren im Podium des Opernhauses mit einem fantasievollen Kampf gegen die Langeweile in ihren Bann. Zwei Lieferanten haben sich bei der Auslieferung eines Kühlschranks geirrt – plötzlich stehen sie im Opernhaus statt in der Konditorei »Algida«! Gemeinsam mit dem Publikum werden sie in die abenteuerliche Welt von Ritter Odilo hineinkatapultiert. Die nächste Vorstellung findet am 18. 11. 2021 statt. Mitfiebern ist auch beim diesjährigen Weihnachtsmärchen im Opernhaus erlaubt: »Die kleine Hexe« nach dem Roman von Otfried Preußler lädt in eine Welt voller Zaubersprüche, Bösewichte, duftender Papierblumen und fetziger Songs ein. Die Inszenierung von Grit Lukas ist für Kinder ab 5 Jahren geeignet. Am So. 12. 12. und Sa. 18. 12. 2021 sind zwei Familienvorstellungen am Wochenende angesetzt.

BELIEBTER KINDERBUCHKLASSIKER

Zwei Welten – Arm und Reich – stehen sich im Kinderbuchklassiker »Pünktchen und Anton« von Erich Kästner gegenüber. Dass die berührende Detektivgeschichte heute, wo die Schere zwischen den Gesellschaftsschichten immer weiter auseinandergeht, weiterhin große Relevanz besitzt, zeigt Regisseur Krzysztof Minkowski in seiner Magdeburger Inszenierung für Kinder ab 7 Jahren. Maike Schroeter und Frederik F. Günther verkörpern die beiden Hauptfiguren, die sich mit viel Mut und Fantasie einem Verbrechen entgegenstellen. Die Geschichte dieser besonderen Freundschaft ist im November wieder auf der Bühne des Schauspielhauses zu erleben.

GEFÜHLE DURCH POESIE ENTDECKEN

Für leuchtende Augen sorgt in diesem Jahr wieder das Ballett »Der Nussknacker«: Wir folgen dem Mädchen Marie in eine Traumwelt, in der aus Nussknackern Prinzen werden und Mäuse gegen Spielzeugsoldaten kämpfen. Einige Abenteuer später erwacht sie aus dem Traum und fragt sich, ob sie das alles wirklich erlebt hat. Das Ballett von Gonzalo Galguera ist seit seiner Uraufführung 2010 besonders bei Familien beliebt! Humorvoll und ehrlich hinterfragt der Autor Kristo Šagor im Dialogstück »Ich lieb dich« das romantische Konstrukt der Liebe und stellt durch die Lebenswelt der Kinder Julian und Lia verschiedene Erfahrungen rund um dieses Gefühl dar. Im Dezember steht die Inszenierung von Tim Kramer für Kinder ab 8 Jahren wieder auf dem Spielplan. Jugendliche haben online die Möglichkeit, durch den Tanztheaterfilm »Poetry In Motion« die Poesie als Ausdrucksform zu entdecken. Das von Choreograf Pablo Lastras Sánchez realisierte Projekt des Theaterjugendclubs ist noch bis Ende der Spielzeit auf der Webseite des Theaters zu sehen. (LBE)


»HOKUS POKUS FIDIBUS, MIT MIESER STIMMUNG IST JETZT SCHLUSS!«

»Die kleine Hexe« Foto: Ron Hartmann


Premiere

So. 28. 11. 2021 Opernhaus Bühne

LACHEN, LIEBEN, KRÖTENEI AM 28. 11. FEIERT DAS DIESJÄHRIGE WEIHNACHTSMÄRCHEN »DIE KLEINE HEXE« IM OPERNHAUS PREMIERE. DIE HEXEN VOM BLOCKSBERG LADEN ALLE MENSCHEN AB 5 JAHREN IN IHRE WELT EIN. Die kleine Hexe ist traurig, dass sie bei der Walpurgisnacht nicht mittanzen darf. Die alten Hexen sagen, sie sei noch zu jung. Aber sie hat Glück: Wenn sie ein Jahr lang beweist, dass sie eine gute Hexe ist, darf sie beim nächsten Mal mittanzen. Gemeinsam mit dem Raben Abraxas schmiedet die kleine Hexe Pläne: Sie helfen Menschen in Not, retten Tiere und bestrafen Bösewichte. Aber Moment, Hexen sind doch eigentlich böse, oder? Im Weihnachtsmärchen erfährt das Publikum, ob die kleine Hexe bei der nächsten Walpurgisnacht dabei sein darf. Doch zuvor ist sie im Theater vorbeigekommen und hat sich mit der Dramaturgin Anna Dieren unterhalten, bevor sie dann blitzschnell weitergeflogen ist. Anna Dieren: Hallo kleine Hexe, schön, dass du extra vom Blocksberg zu mir ins Theater geflogen bist. Die kleine Hexe: Hallo Anna, kein Problem, ich wollte eh mal wieder ins Theater kommen, das ist nach dem Blocksberg mein zweitliebster Ort! Du musst den alten Hexen ziemlich viel beweisen. Was ist dir am schwersten gefallen? Ja, die alten Hexen machen es mir ganz schön schwer. Am anstrengendsten fand ich es, nicht am Freitag zaubern zu dürfen. Hexverbot am Freitag! Wer hat sich das nur ausgedacht, das ist wie Krötensuppenverbot am Sonntag. Und ich bin doch erst 127 Jahre alt – als so junge Hexe muss man jeden Tag üben! Du warst schon einmal im Theater unterwegs und hast Menschen getroffen, die dort arbeiten. Was findest du besonders aufregend am Theater? Ich habe beim Herumlaufen gemerkt, dass es sehr viele unterschiedliche Menschen gibt, die verschiedene Aufgaben haben. Zum Beispiel gibt es extra Fluggeschirr für alle, die nicht tatsächlich auf einem Besen fliegen können so wie ich. Da helfen dann ein paar Techniker*innen dabei, dich in die Lüfte zu heben! Das habe ich mit meinem Freund Abraxas ausprobiert und es hat viel Spaß gemacht. Besonders gut hat mir die Abteilung Requisite ge-

DIE KLEINE HEXE von Otfried Preußler | Bearbeitet für die Bühne von John von Düffel Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 Jahren R Lukas B Riediger K Hiebel D Busch, Dieren Mit Albrecht, Haag, Schroeter, Will, Ruchter, Schneider, Volksdorf

fallen: Da werden verrückte Sachen gebastelt, zum Beispiel falsche Frösche. Auf der Bühne sieht alles so echt aus, dass ich erst dachte, in der Requisite würden Hexen arbeiten und alle Sachen herbeihexen. Wenn du dich für einen Tag in jemand anderes verwandeln könntest – wärst du dann gerne Schauspielerin? Wenn ich mich für einen Tag verwandeln könnte, dann wäre ich gerne mein bester Freund Abraxas. Einen Tag als Rabe durch die Gegend fliegen, ohne Besen nur mit Flügeln, das wäre wirklich fantastisch! Welcher Zauberspruch müsste noch erfunden werden, damit die Welt zu einem besseren Ort wird? Ein Zauberspruch, der noch erfunden werden müsste … »Hokus Pokus Fidibus, mit mieser Stimmung ist jetzt Schluss! Lachen, Lieben, Krötenei, ich zaub’ re allen Wesen gute Laune herbei!« Danke für deine Zeit. Wir sehen uns am 28. 11. auf der Bühne des Opernhauses, ich freue mich! Ich freue mich, euch alle im Opernhaus zu sehen. Das wird schön! (ALD)


UNSER PROGRAMM AN WEIHNACHTEN UND SILVESTER Sa. 18. 12. 2021

Di. 21. 12. 2021

DIE KLEINE HEXE

DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS

von Otfried Preußler | Weihnachtsmärchen 2021

von Manfred Karge

Ab 5 Jahren

19.30 Uhr Schauspielhaus Studio

11.00 Uhr Opernhaus Bühne

DER NUSSKNACKER

UA

DIE KLEINE HEXE von Otfried Preußler | Weihnachtsmärchen 2021

Ballett von Gonzalo Galguera nach E. T. A. Hoffmann

Ab 5 Jahren

Musik von Peter Tschaikowsky

9.00 / 11.00 Uhr

19.30 Uhr Opernhaus Bühne

Opernhaus Bühne

FLOH IM OHR

THOMAS RÜHMANN & BAND RICHTIGE LIEDER

von Georges Feydeau | Bearbeitung von Fabian Alder

19.30 Uhr Opernhaus Bühne

19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

DER HALS DER GIRAFFE Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky 19.30 Uhr Schauspielhaus Studio

So. 19. 12. 2021

DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS von Manfred Karge 19.30 Uhr Schauspielhaus Studio

Do. 23. 12. 2021

FALSTAFF Oper von Giuseppe Verdi 16.00 Uhr

Mi. 22. 12. 2021

Opernhaus Bühne

Mo. 20. 12. 2021

DIE KLEINE HEXE

URFAUST von Johann Wolfgang Goethe 19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

DER NUSSKNACKER UA Ballett von Gonzalo Galguera nach E. T. A. Hoffmann

von Otfried Preußler | Weihnachtsmärchen 2021

Musik von Peter Tschaikowsky

Ab 5 Jahren

14.00 / 19.00 Uhr Opernhaus Bühne

9.00 / 11.00 Uhr

Opernhaus Bühne

chc


Sa. 25. 12. 2021

Mi. 29. 12. 2021

DIE VERKAUFTE BRAUT

DAS SIEBTE KREUZ

Komische Oper von Bedřich Smetana

nach dem Roman von Anna Seghers

18.00 Uhr Opernhaus Bühne

19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

DER ZIGEUNERBARON

von Joseph Kesselring

Operette von Johann Strauß

19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

19.30 Uhr

So. 26. 12. 2021

Do. 30. 12. 2021

DER MENSCHENFEIND

MICHAEL KOHLHAAS

von Molière

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

19.30 Uhr Schauspielhaus Studio

WEIHNACHTSKONZERT

Fr. 31. 12. 2021

Mit Werken von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach,

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Philip Lane und Wolfgang Amadeus Mozart 11.00 / 16.00 Uhr

Opernhaus Bühne

Mo. 27. 12. 2021

DER MENSCHENFEIND

Opernhaus Bühne

von Joseph Kesselring 16.00 / 19.30 Uhr

GUYS AND DOLLS Musical von Frank Loesser 14.30 / 19.30 Uhr

von Molière

Schauspielhaus Bühne

Opernhaus Bühne

19.30 Uhr Schauspielhaus Bühne

Sa. 1. 1. 2022 Di. 28. 12. 2021

PAQUITA

UA

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a. 19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA Ein Abend für Gundermann 19.30 Uhr

Schauspielhaus Foyer

NEUJAHRSKONZERT

wh

»Eine kulinarische Weltreise« 14.30 / 18.00 Uhr

Opernhaus Bühne


Premiere

Fr. 12. 11. 2021

Schauspielhaus Bühne

GIFTE UND GENERALPROBE »Wir proben im Theater als nächstes ›Arsen und Spitzenhäubchen‹«, erzähle ich Freund*innen, wenn sie mich fragen, was ich als Dramaturgin eigentlich am Schauspielhaus mache – ich arbeite seit September in dieser Position als Vertretung. »Ah ja klar, da gibt es doch diesen Film«, ist meist die Entgegnung. Es gibt tatsächlich eine sehr bekannte Verfilmung, die bereits 1944 in den USA Premiere feierte. Schwarz-weiß und mit dem Originaltitel »Arsenic and Old Lace«. Grundlage für den Film war das Theaterstück von Joseph Kesselring. Der Film, beziehungsweise Kesselrings Vorlage, ist insofern bemerkenswert, als er ein bis dahin neues Genre bedient: die schwarze Komödie. Die zwei Schwestern Martha und Abby ermorden mehrere Männer. Was zunächst nach einem klassischen Krimi klingt und auch sonntags in der ARD laufen könnte, wird ganz anders erzählt, als wir es von Krimis gewohnt sind. Es ist weniger die Handlung als vielmehr die Erzählweise, die besonders ist. Die Geschichte wird so erzählt, dass wir in Momenten lachen, die eigentlich nicht lustig sind: Eine Leiche wird entdeckt, jemand setzt die Lippen an ein Glas Gift, eine Tante offenbart, dass sie mehrere Menschen umgebracht hat. Wir lachen darüber, weil die Erzählweise uns dazu bringt. Schon etliche Menschen vor uns haben schallend gelacht und sich bestens amüsiert über die mordenden Schwestern und deren Besuch. Bevor die Geschichte auf der Leinwand erzählt wurde, spielte man sie weit über tausend Mal am New Yorker Broadway. Tatsächlich wird »Arsen und Spitzenhäubchen« in der Aufzählung der am häufigsten gezeigten Stücke am Broadway gelistet – auf Platz 65. Und nun reihen wir uns ein und bringen die Giftmörderinnen auf die Magdeburger Bühne. Sechs Wochen werden wir uns diesem Stoff widmen, bevor er zur Premiere kommt. Ich kann nur mutmaßen, wie die nächste Zeit wird. Wir starten am ersten Tag mit der sogenannten Konzeptionsprobe. Wir sitzen zusammen und sprechen über die Geschichte. Die Schauspieler*innen haben im Vorfeld jeweils ein Textbuch erhalten und mitgeteilt bekommen, wen sie spielen werden. Vielleicht reden wir darüber, wer den Film gesehen hat und welche Szene darin besonders lustig ist. Oder jemand fragt, ob die Giftmischung in der Geschichte tatsächlich tödlich ist. Sollte diese Frage kommen, bin ich vorbereitet. Nun, ich habe es nicht selbst getestet, sondern werde mich auf Recherchen beschränken müssen: Die zwei gemeinsam in Brooklyn lebenden

Schwestern bringen mehrere Männer um – und zwar mit Gift. Dafür mischen sie drei verschiedene Flüssigkeiten miteinander: Arsen, Zyankali und Strychnin. Strychnin löst sich in Alkohol auf – in Wasser jedoch nicht. Die Schwestern mischen, vielleicht gerade wegen dieser Eigenschaft, die Giftmixtur mit Holunderwein. Dann wäre da jedoch Zyankali: ein Gift, das nicht in Alkohol, sondern nur in Wasser löslich ist und zudem einen äußerst starken Geruch nach Bittermandel haben soll. Diesen Geruch können einige Menschen nicht wahrnehmen – erblich bedingt. Aber gut, der Holunderwein hat einen so süßlichen Geruch, dass er wohl andere Gerüche mit Leichtigkeit überdeckt. Das titelgebende Arsen ist zunächst nur ein Halbmetall. Das giftige Arsenikum entsteht erst, wenn Arsen eine chemische Verbindung mit Sauerstoff eingeht. Ab dann kann es äußerst tödlich wirken. Tatsächlich wird Arsenikum schon seit vielen Jahrhunderten genutzt, um unliebsame Menschen unauffällig sterben zu lassen. Die Schwestern Martha und Abby gehen kein Risiko ein und mischen gleich drei verschiedene Gifte zusammen. Erfolgreich sind sie damit auch: Wer von ihrem Wein trinkt, stirbt. Sofern diese Frage nicht gestellt wird, werden wir vielleicht darüber reden, dass eine Figur im Stück der Überzeugung ist, der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt zu sein. Dann könnte jemand erwähnen, dass Roosevelt am Bau des Panamakanals beteiligt war und dass der Teddybär seinen Namen auf irgendeine Weise Theodore »Teddy« Roosevelt zu verdanken hat. Jemand wird einwerfen, dass das nun wirklich nichts mehr mit unserer Inszenierung zu tun hat, und wir werden den Text gemeinsam lesen. Nach diesem Tag werden wir uns noch häufig treffen, Kostüme anprobieren, neue Szenen proben, der ersten Komplettprobe entgegenfiebern, die Hauptproben bezwingen und bei der Generalprobe hoffen, dass im Anschluss niemand klatscht – denn das bringt Unglück! Und dann ist Premierentag, das Ensemble spielt und bringt das Publikum hoffentlich zum Lachen. Kurz zuvor hat eine Zuschauerin ein Programmheft in der Hand gehalten und sich womöglich darüber gefreut, dass sie an diesem Abend etwas Lustiges auf der Bühne sehen wird. Denn manchmal ist Theater vielleicht einfach genau das: Eine Schauspielerin betritt eine Bühne und erzählt eine (lustige) Geschichte. (ALD)

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN von Joseph Kesselring | Deutsch von Helge Seidel R van Langen B, K Hiebel D Busch, Dieren Mit Albrecht, Steinert, Wirth, Bangerter, Förster, Günther, Junghans, Meyer, Opferkuch, Ruchter, Schneider

Premierenfieber So. 31. 10. 2021

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer


Collage: Gernot Sommerfeld


Premiere

Foto: Ilja Mess

DIE FRAGILITÄT DER ORDNUNG

Fr. 26. 11. 2021

Schauspielhaus Studio

In seiner berühmten Novelle »Michael Kohlhaas« erzählt Heinrich von Kleist von einem Rosshändler, der sich wegen des Unrechts, das gegen ihn verübt wird, von einem friedlichen Bürger in »einen der entsetzlichsten Menschen seiner Zeit« (Kleist) verwandelt. Die Inszenierung in der Regie von Tim Kramer feiert als Übernahme vom TAK Liechtenstein mit Magdeburger Besetzung im Schauspielhaus Premiere. Tim Kramers Bühnenfassung lässt vier Darsteller*innen diese ungeheure Geschichte von Ohnmacht gegenüber staatlicher Gewalt, von Selbstjustiz und dem schmalen Grat zwischen Recht und Unrecht erzählen und spielen, und zwar in und mithilfe eines Bühnenentwurfs von Gernot Sommerfeld. Er hat aus Elementen aus rohem Holz eine Grundsituation von drei massiven Häusern geschaffen, doch »diese Häuser kann man zerlegen. Da stößt einer an, das Haus fällt um – plötzlich stehen wir vor dem Schlagbaum, wo das Ganze beginnt. Dann bewegt ein anderer einen anderen Klotz, und wir stehen vor der Burg«, erzählt er. Mit den Elementen produzieren die Spieler*innen immer neue, überraschende Gebäude, Landschaften, Innenräume, Städte, Klöster. »Die Bilder, die sie da zum Teil gebaut haben, könnte man sich im Vorhinein gar nicht einfallen lassen. Das ist alles während der Proben entstanden«, so Sommerfeld. Er liebt es, in

seinen Entwürfen eine größtmögliche Offenheit für den Probenprozess zu bewahren und sagt: »Der Regisseur muss das natürlich auch wollen.« Tim Kramer nimmt diese Offenheit gerne in Anspruch. Bei »Michael Kohlhaas« wird durch diese Spielweise eine Wirkung erzeugt, die den Inhalt der Erzählung spiegelt: Eine Situation zerfällt, ein neues Bild, eine neue Ordnung entsteht. Für die Mitwirkenden eine schweißtreibende Angelegenheit – die Klötze sind bis zu 13,5 kg schwer! – ein Widerstand, der dem Spiel eine bewusst starke Körperlichkeit gibt. Besonders eindrucksvoll ist das Schlussbild: alle Klötze zu einem riesigen Turm geschichtet, der – fragil und mit Lücken – bei der geringsten Veränderung einzustürzen droht. Für Gernot Sommerfeld löst sich in diesem Bild die Grundidee der Inszenierung ein, die von der Fragilität der Ordnung, des Rechts, letztlich der Demokratie handelt. (EG)

MICHAEL KOHLHAAS nach der gleichnamigen Novelle von Heinrich von Kleist Für die Bühne bearbeitet von Tim Kramer Übernahme vom TAK Liechtenstein R Kramer B, K Sommerfeld D Gabriel Mit Schmiedl, Heimke, Junghans, Meyer

Premierenfieber So. 14. 11. 2021

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer


DER MENSCHENFEIND

Fr. 10. 12. 2021

Schauspielhaus Bühne

Foto: Nilz Böhme

Wiederaufnahme

MOLIÈRE


18.00 Bühne

19.30 Bühne

19.30 Bühne 18.45 Einblick

19.30 Bühne 18.45 Einblick

11.00—11.45 Podium

19.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30 Café

16.00—18.30 Bühne 15.30 Einblick

19.30 Bühne

DER ZAUNKÖNIG UND DIE SILBERNE FLÖTE UA

11.00 Uhr Podium

2G*

2G

2G

2G

21

MY FAIR LADY

Musical von Frederick Loewe

Oper von Bedřich Smetana

20

19

DIE VERKAUFTE BRAUT

mit Werken von Georg Philipp Telemann, Jens Klimek, Lera Auerbach, Mioko Yokoyama, Elena Langer und Elena Kats-Chernin

3. SINFONIEKONZERT

mit Werken von Georg Philipp Telemann, Jens Klimek, Lera Auerbach, Mioko Yokoyama, Elena Langer und Elena Kats-Chernin

3. SINFONIEKONZERT

Kinderoper von Mareike Zimmermann | Ab 6 J.

RITTER ODILO UND DER STRENGE HERR WINTER

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.

18

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PAQUITA UA

Die Kochshow im Opernhaus Vorverkauf ab 11. 10. 2021

16

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MAGDEBURGER ALLERLEI

Oper von Giuseppe Verdi

RIGOLETTO

FAIR LADY 2G* MY Musical von Frederick Loewe

PREMIERE

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

DER ZAUNKÖNIG UND DIE SILBERNE FLÖTE PREMIERE | UA

Oper von Bedřich Smetana

DIE VERKAUFTE BRAUT

5 6

11.00 Foyer

19.30—21.00 Braunschweig unterwegs

19.30—21.45 Foyer

19.30—21.00 Bühne

19.30 Bühne

15.00 Bühne

11.00 Bühne

18.00—19.30 Studio 17.30 Einblick

11.00 Foyer Eintritt frei

19.30 Bühne

19.30 Studio

19.30 Bühne

19.30 Studio

16.00—18.15 Foyer

19.30—21.00 Bühne

19.30 Bühne

11 / 2021

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.

PAQUITA UA

Operette von Johann Strauß

DER ZIGEUNERBARON

11.00 Uhr Podium

18.00 Bühne

19.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30—22.15 Bühne

OPERNHAUS

UA

UA

mit Werken von Henri Tomasi, Erwin Schulhoff, Eugen Engel, Robert Schumann, Ludwig van Beethoven und Georges Auric

1. KAMMERKONZERT

von Fayer Koch

ANOREXIA FEELGOOD SONGS

Ein Abend für Gundermann

ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA

von Johann Wolfgang Goethe

URFAUST

von Georges Feydeau Bearbeitung von Fabian Alder

FLOH IM OHR

Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.

PÜNKTCHEN UND ANTON

Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.

PÜNKTCHEN UND ANTON

von Fayer Koch

ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA

zu »Michael Kohlhaas« nach der Novelle von Heinrich von Kleist Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich

PREMIERENFIEBER

von Joseph Kesselring

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Aus dem »Anne Frank Tagebuch« | Ab 12 J.

LIEBSTE KITTY …

von Joseph Kesselring

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN PREMIERE

Aus dem »Anne Frank Tagebuch« | Ab 12 J.

LIEBSTE KITTY …

Ein Abend für Gundermann

ICH MACHE MEINEN FRIEDEN

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT

nach dem Roman von Anna Seghers

DAS SIEBTE KREUZ

SCHAUSPIELHAUS

Bitte setzen Sie sich nur auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet. Ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz ist obligatorisch, außer bei den mit 2G-gekennzeichneten Vorstellungen. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Vorstellungsbesuch über die am Vorstellungstag gültigen Coronamaßnahmen der Stadt Magdeburg! Weitere Hinweise zu Ihrem Besuch finden Sie unter: www.bit.ly/TM-Corona

9.00 / 11.00 Bühne

19.30—22.15 Bühne

9.00 / 11.00 Bühne

9.00 / 11.00 Bühne

19.30 Bühne

11.00 Bühne

19.30 Bühne

19.30—22.00 Bühne 19.00 Einblick

9.00 Bühne

14.00 / 19.30 Bühne

19.30—22.00 Bühne

9.00 Bühne

19.30—22.10 Bühne 19.00 Einblick

9.00 / 11.00 Bühne

19.00 Bühne

*

DIE KLEINE HEXE

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.

PAQUITA UA

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Musical von Frederick Loewe

MY FAIR LADY

Oper von Giuseppe Verdi

RIGOLETTO

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

ZIGEUNERBARON 2G* DER Operette von Johann Strauß

2G*

2G*

2G*

2G*

2G*

4 Sa

Do

Mi

Di

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Fr

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So

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Mo

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12 / 2021

Das Kurzfilm-Festival von Studierenden für Studierende der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit Verleihung des Känguruh-Preises

VIDEOEXPOSITION

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Ab 1 J.

KLASSIK FÜR KNIRPSE

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

AND DOLLS 2G* GUYS Musical von Frank Loesser

2G*

2G*

2G*

2G*

2G*

UA | WA

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

OPERNHAUS DER NUSSKNACKER

9.00 / 11.00 Bühne

16.00 Podium

16.00 Bühne

19.30 Bühne

11.00 Bühne geschlossene Vorstellung

19.30 Studio Eintritt frei

19.30 Studio

16.00—18.15 Foyer

19.30—21.00 Studio

19.30—21.00 Bühne

19.30—20.50 Studio

19.30—21.10 Bühne 19.00 Einblick

11.00—12.00 Studio

10.00—11.00 12.00—13.00 Studio

18.00—20.00 Bühne 17.30 Einblick

11.00 Foyer

2G*

von Johann Wolfgang Goethe

URFAUST

2G*

2G*

2G*

2G*

*

Thomas Pynchon »Die Versteigerung von No. 49« Anmeldung: caroline.rohmer@theater-magdeburg.de

LITERATURKLUB

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

MICHAEL KOHLHAAS

Ein Abend für Gundermann

ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA

von Fayer Koch

ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT

Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

DER HALS DER GIRAFFE

von Molière

DER MENSCHENFEIND WA

Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

ICH LIEB DICH

Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

ICH LIEB DICH

nach dem Roman von Anna Seghers

DAS SIEBTE KREUZ

2. KAMMERKONZERT

mit Werken von Johannes Brahms, Max Bruch, Pauline Viardot-García und Conradin Kreutzer

SCHAUSPIELHAUS

19.30—21.00 Bühne


von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Oper von Giuseppe Verdi

FALSTAFF

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE PREMIERE

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

DER ZAUNKÖNIG UND DIE SILBERNE FLÖTE UA

AND DOLLS 2G* GUYS Musical von Frank Loesser

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

OPERNHAUS

FAIR LADY 2G* MY Musical von Frederick Loewe

2G

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19.30—20.40 Studio 19.00 Einblick

19.30 Bühne

19.30 Studio

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11.00—12.00 Studio

11.00—12.00 Studio

12 / 2021

WALTER SITTLER & DIE SEXTANTEN EIN MANN IM SCHNEE

Operette von Johann Strauß

DER ZIGEUNERBARON

Elfriede Jelinek »Lust« Anmeldung: caroline.rohmer@theater-magdeburg.de

LITERATURKLUB

Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

ICH LIEB DICH

Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

ICH LIEB DICH

SCHAUSPIELHAUS

Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

DER HALS DER GIRAFFE

von Georges Feydeau Bearbeitung von Fabian Alder

FLOH IM OHR

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

MICHAEL KOHLHAAS PREMIERE

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT

16.00 Podium

16.00 Bühne

19.30 Bühne

2G*

2G*

2G*

9.00 KARTENPREISE Bühne

Ab 1 J.

KLASSIK FÜR KNIRPSE

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA | WA

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So

18.00—20.00 Bühne 17.30 Einblick

11.00 Foyer

2G*

*

nach dem Roman von Anna Seghers

DAS SIEBTE KREUZ

2. KAMMERKONZERT

mit Werken von Johannes Brahms, Max Bruch, Pauline Viardot-García und Conradin Kreutzer

DIE KLEINE HEXE ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN 19.30 Fr von Otfried Preußler 2G* von Joseph Kesselring Bühne | Ab 5 J. Oper / Operette / BallettWeihnachtsmärchen 14 — 34 € (erm. 9 — 242021 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspiel Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert / Klassik für … 16 € (erm. 9 €) 19.30 DIE VERKAUFTE BRAUT 19.30 GRETE MINDE Bühne Studio Theodor Fontane 2G* Oper von Bedřich Smetana 2G* von Szenische Lesung im Rahmen der Uraufführung KASSE IM OPERNHAUS KASSE IM SCHAUSPIELHAUS der Oper von Eugen Engel Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Mo.–Sa. 10.00 —18.30 Uhr Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn DIE KLEINE HEXE URFAUST 11.00 19.30—21.00 Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus Sa Bühne von Otfried Preußler Bühne * 2G* von Johann Wolfgang Goethe Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J. geschlossene Vorstellung www.theater-magdeburg.de Tel.: (0391) 40 490 490 E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de

11.00 Podium

19.30—22.00 Bühne

9.00 Bühne

19.30 Bühne

9.00 Bühne

9.00 / 11.00 Bühne

19.30 Bühne 19.00 Einblick

11.00 Bühne

19.30 Bühne Gastspiel

19.30—22.15 Bühne

19.30 Café Eintritt frei

18.00—19.30 Bühne

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

Oper von Giuseppe Verdi

FALSTAFF

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER UA

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

mit Werken von Peter Tschaikowsky und Ludwig van Beethoven

4. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+

von Otfried Preußler Weihnachtsmärchen 2021 | Ab 5 J.

DIE KLEINE HEXE

mit Werken von Peter Tschaikowsky und Ludwig van Beethoven

4. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.

PAQUITA UA

Ballett von Gonzalo Galguera nach E.T.A. Hoffmann Musik von Peter Tschaikowsky

DER NUSSKNACKER

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Édouard Deldevez, Ludwig Minkus u. a.

PAQUITA UA

mit Werken von Georg Philipp Telemann, Johann Sebastian Bach, Philip Lane und Wolfgang Amadeus Mozart

WEIHNACHTSKONZERT

2G*

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19.30—21.10 Bühne

19.30 Bühne

19.30—21.00 Bühne

19.30—21.45 Studio

19.30—21.45 Studio

19.30—20.50 Studio

19.30—21.15 Bühne 19.00 Einblick

19.30—21.15 Bühne

19.30—20.40 Studio

19.30—21.30 Bühne

16.00 / 19.30 Bühne

19.30 Studio Do

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19.30—21.30 Bühne

19.30—21.45 Foyer

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19.30—21.10 Mo Bühne

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nach dem Roman von Anna Seghers

DAS SIEBTE KREUZ

von Johann Wolfgang Goethe

URFAUST

von Manfred Karge

DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS

von Manfred Karge

DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS

Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

DER HALS DER GIRAFFE

von Georges Feydeau Bearbeitung von Fabian Alder

FLOH IM OHR

von Georges Feydeau Bearbeitung von Fabian Alder

FLOH IM OHR

von Molière

DER MENSCHENFEIND

Ein Abend für Gundermann

ICH MACHE MEINEN FRIEDEN UA

2G*

von Joseph Kesselring

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

MICHAEL KOHLHAAS

SIEBTE KREUZ 2G* DAS nach dem Roman von Anna Seghers

2G*

MENSCHENFEIND 2G* DER von Molière

2G*

UND SPITZENHÄUBCHEN 2G* ARSEN von Joseph Kesselring

2G*

2G*

2G*

2G*

KITTY … 2G* LIEBSTE Aus dem »Anne Frank Tagebuch« | Ab 12 J.

2G*

Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspiel Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert / Klassik für … 16 € (erm. 9 €) Silvester im Opernhaus 33—55 € | Silvester im Schauspielhaus 35 €

Musical von Frank Loesser

GUYS AND DOLLS

ZIGEUNERBARON 2G* DER Operette von Johann Strauß

2G*

2G*

VERKAUFTE BRAUT 2G* DIE Oper von Bedřich Smetana

2G*

UA

THOMAS RÜHMANN & BAND 2G* RICHTIGE LIEDER

2G*

2G*

2G*

2G*

2G*

2G*

KARTENPREISE

14.30—17.00 19.30—22.00 Bühne

19.30—22.15 Bühne

19.30—22.10 Bühne 19.00 Einblick

11.00 / 16.00 Bühne

18.00 Bühne

14.00 / 19.00 Bühne

19.30 Bühne Gastspiel

9.00 / 11.00 Bühne

9.00 / 11.00 Bühne

16.00—18.45 Bühne 15.30 Einblick

19.30 Bühne

11.00 Bühne

19.30 Bühne 18.45 Einblick

9.00 / 11.00 Bühne

19.30 Bühne 18.45 Einblick

19.30—22.10 Bühne 19.00 Einblick


2G*

2G*-VERANSTALTUNGEN Zum 14. 9. 2021 hat die Landesregierung in der 5. Änderungsverordnung zur 14. Eindämmungsverordnung Veranstaltern die Möglichkeit eingeräumt, Veranstaltungen auch unter den Bedingungen des 2G-Modells anzubieten. Auch am Theater Magdeburg wird es 2G*-Veranstaltungen geben. Bei einer 2G*-Veranstaltung können die Abstandsregeln und die Maskenpflicht im Zuschauersaal und Vorderhaus entfallen. Bei unseren 2G*-Veranstaltungen wird zur Nachbarbuchung dennoch ein Abstand von einem Sitzplatz eingerichtet. Zutritt zu diesen Veranstaltungen haben nur Geimpfte und Genesene oder derzeit Zuschauer*innen unter 18 Jahren**. Die 2G*-Veranstaltungen sind deutlich im Spielplan mit dem Symbol

2G*

gekennzeichnet.

Der vollständige Impfstatus oder Genesenennachweis ist am Veranstaltungstag inklusive Personalausweis oder Reisepass beim Betreten des Theaters unaufgefordert vorzuzeigen. Für Zuschauer*innen unter 18 Jahren gilt ein Schülerausweis oder Lichtbildausweis, aus dem die Nichtvollendung des 18. Lebensjahres hervorgeht, als Nachweis. Alle nicht mit dem 2G*-Symbol gekennzeichneten Veranstaltungen finden mit den bekannten Abstands- und Hygieneregeln statt. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist hier obligatorisch, dieser kann zu Beginn der Veranstaltung abgesetzt und muss zum Ende der Veranstaltung wieder aufgesetzt werden. *Ändern sich die Zugangsregeln für die 2G*-Veranstaltungen, werden wir diese kommunizieren. Die aufgeführten Regeln sind Stand 20. 10.  2021. **Hinweis für Zuschauer*innen, die zum Zeitpunkt der 2G*-Veranstaltung zwischen 12 und 17 Jahren sind: Bitte informieren Sie sich über die am Veranstaltungstag gültige Eindämmungsverordnung des Landes SachsenAnhalts, da seitens der Landesregierung auch diese Altersgruppe dann unter den Status Geimpft oder Genesen fallen könnte.

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN AM THEATER MAGDEBURG GILT: Sollten Sie am Tag der Veranstaltung Erkältungssymptome mit Fieber verspüren, ist von einem Besuch des Theaters Magdeburg abzusehen. Um die ggf. durch das Gesundheitsamt abgefragte Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, können Karten nur personengebunden ausgegeben werden. Bitte setzen Sie sich nur auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet.

SIE MÖCHTEN DEN MONATLICHEN SPIELPLAN PER E-MAIL ODER POST ZUGESENDET BEKOMMEN? Sie haben Interesse am Newsletter des Theaters Magdeburg oder möchten Ihre Adressdaten ändern? Dann nutzen Sie gern unseren neuen Kundenbereich auf unserer Webseite. Diesen Erreichen Sie über den QR-Code oder unter https://bit.ly/themakunden.

IMPRESSUM Hrsg: Theater Magdeburg, Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg | Generalintendantin: Karen Stone | Redaktion: Larissa Benz Texte: Larissa Benz (LBE), Anna Dieren (ALD), Hannes Föst (HF), Elisabeth Gabriel (EG), Thomas Schmidt-Ehrenberg (TSE), Christine Villinger (CV) Termine: Künstlerisches Betriebsbüro | Layout und Satz: Claudia Heynen | Druck und Reproduktion: Media Print Barleben GmbH THEMA Theaterzeitung — eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 5. 11. 2021 | Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.

KARTENPREISE Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspielhaus Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert 16 € (erm. 9 €) Silvester im Opernhaus 33—55 € | Silvester im Schauspielhaus 35 €

KASSE IM OPERNHAUS Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo. —Sa. 10.00  —18.30 Uhr Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

KASSE IM SCHAUSPIELHAUS Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus.

www.theater-magdeburg.de | Tel.: (0391) 40 490 490 | E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de

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DAS SIEBTE KREUZ ANNA SEGHERS

Foto: Andreas Lander


Premiere

»DIE SPRACHE MACHT DEN MENSCHEN, … … die Herkunft macht es nicht«, tönt der Phonetik-Professor Henry Higgins gleich zu Beginn des Musical-Klassikers »My Fair Lady«. Das moderne Märchen vom Blumenmädchen Eliza Doolittle, das die mit Hilfe des Professors neu erworbenen Sprachfähigkeiten für ihre eigene Emanzipation einsetzt, ist seit seiner Uraufführung 1956 am Broadway eines der erfolgreichsten Stücke auf den Musiktheaterbühnen der Welt. Im Oktober vor genau 60 Jahren hob sich der Vorhang im Berliner Theater des Westens für die deutschsprachige Erstaufführung von »My Fair Lady«, welche dem Genre des Musicals in Deutschland endgültig zum Durchbruch verhalf. Eine beispiellose Erfolgsgeschichte schloss sich an. Die Handlung basiert auf dem Schauspiel »Pygmalion« des irischen Dramatikers George Bernard Shaw von 1913. Shaw hatte darin den antiken Mythos des griechischen Bildhauers Pygmalion, der sich in die von ihm geschaffene Marmorstatue einer schönen Frau verliebt, zu einer unterhaltsamen Gesellschaftssatire geformt. Schon zu Lebzeiten Shaws gab es vielfach Pläne, das Stück als Musical zu adaptieren. Doch erst nach dem Tod Shaws 1950 gelang es Gabriel Pascal, der schon 1938 »Pygmalion« verfilmt hatte, die Erben des Dichters zu überzeugen, die Rechte an ihn abzutreten. Nach vergeblichen Versuchen, Komponisten wie Leonard Bernstein und Oscar Hammerstein für das Projekt zu gewinnen, konnte das Musical schließlich erst nach dem Tod Pascals realisiert werden: Für Komponist Frederick Loewe und Texter Alan Jay Lerner, die zusammen schon große Erfolge mit dem Musical »Brigadoon« (1947) und dem Film »Gigi« (1956) gefeiert hatten, wurde »My Fair Lady« im Jahr 1956 der größte Wurf ihrer Karriere. Wie konnte man dieses sensationell erfolgreiche Stück über die Feinheiten der englische Sprache wenige Jahre später dem deutschen Publikum präsentieren? Indem man einen guten Übersetzer engagierte. Das tat Loewe, indem er einen Freund aus Berliner Kindertagen, den passionierten Schlagertexter Robert Gilbert, mit ins Boot holte: Als Entsprechung für das schroffe Cockney der Vorlage wählte Gilbert ein dreckiges Berlinerisch – ein genialer Gedanke! Das bot dem Berliner Premierenpublikum eine Identifikationsmöglichkeit mit den Figuren und traf außerdem den Nerv der Zeit: Nur wenige Wochen vor der Pre-

Sa. 13. 11. 2021

Opernhaus Bühne

miere von »My Fair Lady« wurde die Berliner Mauer errichtet; und während in den folgenden Jahren zu beobachten war, dass sich in West-Berlin zunehmend Hochdeutsch als Standard etablierte, wurde im Osten weiterhin hemmungslos berlinert. Bis heute gilt Berlinerisch als ordinär, frech und schnodderig – wie das Cockney der Londoner Arbeiterklasse. Elizas Entwicklung im Verlauf des Musicals zeigt beispielhaft, wie sehr Sprache konstituierend für unser Leben ist. Besonders im britischen Englisch bestimmt eine klare sprachliche Trennung zwischen Ober- und Unterschicht die Wahrnehmung des sozialen Status – dabei hat sich über die Jahrzehnte ein Standard herauskristallisiert, der als »Queen’s« bzw. »King’s English« bezeichnet wird. Als Eliza durch das Sprachtraining bei Higgins mit der »korrekten« Aussprache konfrontiert wird, lernt sie, sich diese anzueignen, um eine andere soziale Rolle einzunehmen. Tim Kramer, Schauspieldirektor am Theater Magdeburg, schlüpft in der Neuproduktion von »My Fair Lady« in die Rolle des Henry Higgins und sorgt auf der Bühne für straffen Sprechunterricht. Dass dem exzentrischen Professor gerne nachgesagt wird, er würde alle Dialekte herabwürdigen, sieht Kramer nicht: »Es ist doch was Schönes, dass er versucht, die Vielfältigkeit der Sprache und damit auch der Kultur festzuhalten. Ihm ist ja gar nicht wichtig, dass man korrekt spricht. Vielmehr hat er verstanden, dass man Sprache – wenn man sich der Unterschiede bewusst ist – sehr wohl als Mittel benutzen kann, um etwas zu erreichen.« Über Eliza sinnierend kommt Tim Kramer der schweizerische Schauspieler Bruno Ganz in den Sinn, dessen Schauspielkunst einmal aus folgendem Grund gelobt wurde: Seine Muttersprache sei eben nicht das Hochdeutsche gewesen, und so habe er die Sprache immer wieder neu in den Mund genommen. Gerade weil es für ihn eine fremde Sprache gewesen sei und er gezwungen war, die Sprache anders zu durchdringen, sei er so besonders gewesen. Auch Eliza gelingt es, die ihr gelehrte neue Sprache zu durchdringen. Nachdem sie sich durch Sprachübungen und Benimmunterricht gequält hat, kennt sie am Ende des Musicals beide Sprachwelten – die der Gosse und die der High Society. Sie begreift, dass sie die Sprache als Werkzeug benutzen kann, um in eine selbstbestimmte Zukunft aufzubrechen. (HF)

MY FAIR LADY Musical in zwei Akten nach Bernard Shaws Schauspiel »Pygmalion« und dem Film von Gabriel Pascal Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner | Musik von Frederick Loewe Deutsche Fassung von Robert Gilbert

ML Tennie R Petersen B Lichtenegger K Kempf C Arthold D Föst Ch Wagner Mit Preckeler, Kramer, Kaloff, Wollrab, P. Diebschlag, Stoppel-Bachmann, Bäume, Ks. Dreißig, Chadwick, Klitsch, Bastel, Salathe


Premierenfieber So. 31. 10. 2021

11.00 Uhr

Opernhaus Wagnerfoyer


NAH AM ABGRUND Im November und Dezember steht bei den Sinfoniekonzerten der Magdeburgischen Philharmonie die Violine als Solo-Instrument im Fokus. Im November-Konzert erklingt das 2015 uraufgeführte 3. Violinkonzert der russisch-amerikanischen Komponistin Lera Auerbach. Es trägt – abgeleitet vom Psalm 130: »Aus der Tiefe rufe ich zu dir« – den Beinamen »De profundis«. Solist ist mit Yoichi Yamashita der 1. Konzertmeister des Orchesters. Im Dezember-Konzert heißt der Solist Timothy Chooi: Der Nord-Amerikaner war der Gewinner des Internationalen Joseph-Joachim-Violinwettbewerbs im Jahr 2018. Er spielt das hochromantische Violinkonzert von Peter Tschaikowsky. Für Tschaikowsky bedeutete die Entstehungsphase seines Violinkonzertes im Frühjahr 1878 eine Zeit der Entspannung und der Erholung nach einem Jahr großer emotionaler Ausschläge. Im Frühjahr 1877 hatte sich Tschaikowsky seine Liebe zu seinem ehemaligen Schüler, dem Geiger Josef Kotek, eingestanden: »Ich bin so verliebt, wie ich es lange nicht war … ich kenne Kotek schon seit sechs Jahren. Ich habe ihn immer gemocht und war einige Male dabei, mich zu verlieben. Jetzt habe ich den Sprung gemacht und mich unwiderruflich ergeben«, schreibt der Komponist in einem Brief an seinen Bruder Modest. Doch schon wenige Monate später gibt Tschaikowsky dem empfundenen gesellschaftlichen Druck nach und flüchtet

sich im Juli 1877 in eine Alibi-Ehe mit einer Frau, die er erst seit gut zwei Monaten kennt. Die psychischen Folgen dieser überstürzten Entscheidung sind verheerend: »Kaum war die Trauung vollzogen, […] da begriff ich plötzlich, dass ich nicht einmal Freundschaft, sondern im wahrsten Sinne des Wortes Widerwillen gegen sie empfand. Der Tod schien mir der einzige Ausweg, doch Selbstmord kam nicht in Frage«, so Tschaikowsky. Anekdoten sprechen von einem Selbstmordversuch Tschaikowskys in den Fluten der Moskwa – vermutlich aber war es doch nur ein Nervenzusammenbruch, der schließlich die Trennung von seiner Ehefrau nach sich zog und der durch eine ausgedehnte Reise nach Italien und in die Schweiz kuriert werden musste. So entstand das Violinkonzert im März 1878 in der frühlingshaftidyllischen Atmosphäre von Clarens am Genfer See – und unter Mithilfe des ebenfalls dort weilenden Josef Kotek. Lera Auerbach gab ihrem 3. Violinkonzert zur Uraufführung 2015 ein Gedicht mit auf den Weg, das sie selbst verfasst hatte. Betitelt ist es mit »Der Abgrund«. Darin spricht sie vom immer nahen Abgrund, in den man zu fallen droht – der jedoch, bei genauer Betrachtung, auch die Sicht auf ein anderes, strahlendleuchtendes Universum freigeben kann, welches sich schließlich als Spiegel des eigenen Ichs entpuppt. Durchaus vorstellbar, dass Tschaikowsky sich in diesem Gedicht wiedergefunden hätte. (TSE)

3. SINFONIEKONZERT GEORG PHILIPP TELEMANN Ouvertüre aus der Suite für zwei Trompeten, Pauken, Streicher und B. c. D-Dur TWV 55:D18

JENS KLIMEK »Les Plaisirs« nach Georg Philipp Telemann Auftragswerk von IMPULS 2020 Uraufführung

LERA AUERBACH »De profundis«. Konzert Nr. 3 für Violine und Orchester Deutsche Erstaufführung

MIOKO YOKOYAMA Auftragswerk von IMPULS 2021 Uraufführung

ELENA LANGER

BEETHOVEN+

4. SINFONIEKONZERT PETER TSCHAIKOWSKY

»Five Reflections on Water« für Orchester

»Fatum«. Sinfonische Fantasie c-Moll op. 77 Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35

ELENA KATS-CHERNIN

LUDWIG VAN BEETHOVEN

»Heaven Is Closed« für Orchester

Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Yoichi Yamashita Violine Magdeburgische Philharmonie Natalia Salinas Dirigentin

Timothy Chooi Violine Magdeburgische Philharmonie GMD Anna Skryleva Dirigentin

In Kooperation mit IMPULS

In Kooperation mit dem Internationalen Joseph-Joachim-Violinwettbewerb

Do. 18. 11.  /  Fr. 19. 11.2021

Opernhaus Bühne

Do. 16. 12.  /  Fr. 17. 12. 2021

Opernhaus Bühne


Timothy Chooi, Foto: Den Sweeney


SPÄTZÜNDUNG MIT VOLLEM ERFOLG Ronald Vitzthum wirkt zufrieden, wenn er von seinem Leben in Magdeburg spricht: »Ich wache gerade sehr oft auf und bin einfach glücklich«, erzählt er mit einer Kaffeetasse in der Hand. Für den Kontrabassisten hat sich kürzlich sein großer Lebenstraum erfüllt: eine feste Stelle in einem Orchester, der Magdeburgischen Philharmonie. Für ihn hat sich damit die jahrelange harte Arbeit ausgezahlt, die er in dieses Ziel investiert hat. Nach einer Zwischenstation im renommierten Gewandhausorchester Leipzig und einem Substitutenvertrag an der Wiener Staatsoper hat er in Magdeburg ein Probejahr erfolgreich absolviert und ist nun festangestellter Vorspieler Kontrabass. Den Weg dorthin ebnete ihm ein erfolgreiches Probespiel, eine Situation, die für viele angehende Profi-Musiker*innen mit einem enormen Druck verbunden ist: »Ich habe an ganz vielen Häusern vorgespielt, oft hat es knapp in der letzten Runde nicht gereicht«, erinnert er sich. Das letzte Quäntchen konnte er dann in Magdeburg abrufen. »Ich bin hier mit einem Lächeln im Gesicht angekommen und dachte mir: ›Das wär ’s‹«, erzählt er. Als gebürtiger Dresdner und großer Opernfan wollte er gerne an einem Opernhaus in Ostdeutschland arbeiten. Dass er dieses Ziel erreicht hat, ist für ihn nicht selbstverständlich: Vergleichsweise spät, in der Oberstufe, beginnt er mit dem Kontrabassspielen für den Leistungskurs im Fach Musik am Gymnasium. Als E-Bassspieler, der zuvor eher im Punkrock und Funk-Bereich unterwegs war, empfand er zunächst eine Hassliebe, wie er zugibt: »In Dresden gab es damals aber nicht so viele

Ronald Vitzthum, Foto: Andreas Lander

Kontrabassisten, deswegen hatte ich schnell Auftritte in diversen Jazzclubs«, erinnert er sich. Im Musikstudium in Hamburg entflammt dann endgültig die Liebe für sein spät entdecktes Instrument: »Ich habe teilweise acht Stunden am Tag geübt und auch schwierige Zeiten mit vielen Selbstzweifeln weggesteckt«, sagt er. Der Aufwand hat sich gelohnt. In Magdeburg fühlt sich der sympathische Dresdner richtig wohl und hat sogar ein ganz neues Hobby entdeckt: das Golfspielen. »Ich kann dabei komplett die Seele baumeln lassen, weil es mit Musik absolut gar nichts zu tun hat.« Die Platzreife hat er abgelegt, als ihn ein Kollege aus dem Orchester zum Golfclub in den Herrenkrugpark mitnahm. Für ihn ist generell die Orchestergemeinschaft ein wertvolles Gut: »Ich möchte mich hier als junger Kollege unbedingt einbringen und Projekte mitentwickeln«, betont er. Gerne erinnert er sich an die Konzerte vor Pflegeheimen in Magdeburg zu Beginn der Corona-Pandemie, die vielen Bewohner*innen in dieser schweren Zeit etwas Unbeschwertheit zurückgaben. Aktuell arrangiert Vitzthum Kammermusik mit einem Notenschreibprogramm, eine Beschäftigung, die er im Studium begann und im vergangenen Jahr während der coronabedingten Zwangspause wieder aufnahm. Eine Kostprobe gibt der Vollblutmusiker gemeinsam mit Bariton Johannes Wollrab und vier Streicherkolleg*innen in einem Kammerkonzert am 27. 2. 2022 im Schauspielhaus. (LBE)


Rebecca Sophie Mayr, Foto: Larissa Benz

MIT VIEL VERSTÄNDNIS FÜR DIE REGIE REBECCA SOPHIE MAYR (23) IST SEIT SEPTEMBER REGIEASSISTENTIN FÜR MUSIKTHEATER AM HAUS. ZUVOR STUDIERTE DIE GEBÜRTIGE MÜNCHNERIN, DIE EINER THEATERFAMILIE ENTSTAMMT, MUSIKWISSENSCHAFT IN HEIDELBERG UND ABSOLVIERTE HOSPITANZEN AN VERSCHIEDENEN THEATERN. LARISSA BENZ HAT MIT IHR ÜBER DIE HERAUSFORDERUNGEN IHRES JOBS UND IHRE ZIELE GESPROCHEN. Larissa Benz: Liebe Rebecca, du bist ja noch recht neu am Theater Magdeburg. Wie sieht denn dein Alltag als neue Regieassistentin aus? Rebecca Sophie Mayr: Ein großer Teil ist die Probenbegleitung bei Neuproduktionen. Grundsätzlich versuche ich, den oder die Regisseur*in bestmöglich beim Probenprozess zu unterstützen. Dazu führe ich ein Regiebuch, zeichne dabei genau auf, wer wann etwas macht. Ich organisiere auch die Probenplanung in enger Absprache mit den Regisseur*innen. Nach der Premiere ist das Regieteam meistens nicht mehr da, dann übernehme ich die sogenannte Abendspielleitung. Dabei muss ich darauf achten, dass auf der Bühne alles klappt und alle Darsteller*innen anwesend sind. Bei Ausfällen im Ensemble muss ich neue Leute anleiten – das hatte ich bis jetzt noch nicht und das ist vor allem bei kurzfristigen Umbesetzungen sehr herausfordernd. Welche Fähigkeiten sollte man deiner Meinung nach für deinen Job mitbringen? In jedem Fall sollte man eine Sensibilität und ein Verständnis für die Regie, für das Geschichtenerzählen und die Vermittlung von Emotionen mitbringen. Den künstlerischen Prozess nach und nach immer besser zu verstehen, das finde ich an dem Job so toll. Ich wollte als Regieassistentin arbeiten, weil ich die Zeit mit den Künstler*innen während der Proben so spannend finde. Es ist schön zu sehen, was innerhalb von sechs Wochen entstehen kann! Außerdem sollte man über Organisationstalent und diplomatisches Auftreten verfügen. Man muss oft zwischen mehreren Seiten vermitteln, etwa wenn es um Bühnen- oder Probezeiten geht. Mir persönlich ist es vor allem wichtig, bei den Proben zu beobachten und zu verstehen, wie die Regisseur*innen und die Darsteller*innen arbeiten und die Figuren entwickeln, bevor ich darüber urteile.

Vielen Regieassistent*innen dient der Job als Sprungbrett in die eigene Regietätigkeit. In welchem Bereich am Musiktheater siehst du dich denn langfristig? Ich kann mir gut vorstellen, selbst Regie zu führen, gehöre aber nicht zu denjenigen, die das an die erste Stelle setzen. Mir ist meine akademische Ausbildung sehr wichtig, ich möchte in jedem Fall auf lange Sicht noch einen Master machen. Ansonsten finde ich den Bereich Dramaturgie auch sehr spannend, da ich wahnsinnig gerne Texte aus dem musikwissenschaftlichen Bereich lese und mich die Auseinandersetzung mit den Hintergründen eines Werks begeistert. Ich halte mir noch vieles offen, das finde ich generell wichtig im Leben. Auf welche Produktion in dieser Spielzeit freust du dich am meisten? Ich freue mich sehr auf »Don Giovanni«, weil ich das Stück sehr mag. Das Werk begleitet mich schon etwas länger: Ich habe damit schon an der Uni gearbeitet und Teile daraus auch gesungen. Außerdem bin ich auf »Figaro lässt sich scheiden« als Deutsche Erstaufführung sehr gespannt! (LBE)


WALTER SITTLER & DIE SEXTANTEN EIN MANN IM SCHNEE »Komm mir ja nicht ohne die Weihnachtsgeschichte nach Hause!«, ruft Mutter Kästner ihrem Sohn nach, als der junge Autor in Dresden aufbricht gen Süden, zur Zugspitze, in der Hoffnung, dort endlich eine Geschichte zu Papier zu bringen, die im Winter spielt. Auf der blumenbedeckten Wiese mitten im Hochsommer lässt er sich beim Blick auf die schneebedeckten Gipfel inspirieren – leise rieselt dann der Schnee, in den Bergen stürzen die Skifahrer und in Berlin die Passanten auf eisglatten Gehsteigen. Walter Sittler präsentiert mit seinem Programm »Ein Mann im Schnee« die Geschichte eines Mannes, dessen Gedanken und Erlebnisse sich zu einer Winterreise fügen, beginnend in den 1920ern bis zum Silvesterabend 1945. Fröhlich und ironisch geht es zu im ersten Teil dieser Wintergeschichte, die in den ausgelassenen späten 1920er Jahren spielt. Fünfzehn Jahre später, im zweiten Teil des Stücks, findet sich der Autor in einem zugigen, ausgebombten Zimmer im München des Hungerwinters 1945 wieder. In letzter Minute dem Bombenhagel in Berlin entkommen, ist er hier gelandet, reflektiert Vergangenes und schaut nach vorn. Ein typischer Erich Kästner, der das Sujet »Weihnachten« nutzt, um seinen analytischen Blick auf die Zeit und den Menschen zu richten. Eine Weihnachtsgeschichte, die von Krieg und Frieden erzählt, von Liebe und Demut und davon, wie die Menschen miteinander umgehen könnten, wenn sie nur wollten. Libor Síma hat für die außergewöhnliche Besetzung mit Walter Sittler und den »Sextanten« die Bühnenmusik komponiert und zudem einige der schönsten europäischen Weihnachtslieder neu arrangiert. (CV)

Walter Sittler, Foto: Oliver Killig

Sa. 27. 11. 2021

19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

Thomas Rühmann, Foto: Rudolf Wernicke

THOMAS RÜHMANN & BAND RICHTIGE LIEDER Viele Zuschauer*innen kennen ihn mit Arztkittel und Stethoskop aus der Fernsehserie »In aller Freundschaft«. Diese Utensilien legt Thomas Rühmann nach getaner Arbeit in seiner Freizeit ab und ersetzt sie durch Gitarre und Mikrophon. Denn das Multitalent macht neben der Schauspielerei auch noch überzeugende Musik. Dabei begeistert er durch viele Projekte. In »Richtige Lieder« machen Thomas Rühmann & Band die Musik selbst. Alle erfinden, komponieren und arrangieren. Befreundete Dichter liefern die Songtexte. Fünf Musiker, leidenschaftlich und virtuos. So verarbeitet Thomas Rühmann Songs des Liederdichters Hans-Eckardt Wenzel. Diese versieht er dann mit Musik von Künstler*innen wie Lambchop, Neil Young oder auch Bon Iver. Oder er bedient sich eben mal bei Klassikern wie »Sugar Man« Di. 21. 12. 2021

19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

von Sixto Rodriguez, um sein Repertoire zu erweitern. Was durch sein Schaffen entsteht, ist eine kreative Neuerung von Altbekanntem. Der Musiker überzeugt die Zuhörer*innen durch lebendige Liedstücke, die globale Themen wie Liebe und Glück behandeln. Es entsteht eine besondere musikalische Vielfalt zwischen Indierock und Liedform. Da stimmt jeder Ton, jedes Wort, jedes Solo. Rühmanns Lieder drücken eine volle Lust am Leben, aber manchmal auch eine tiefe Melancholie aus. Er beeindruckt durch seine neuen Ideen und seine Variationsbreite, die trotz allem immer aufs Genauste zusammenpassen und zu einem harmonischen, wohlklingenden Ganzen verschmelzen. Richtiger geht ’s nicht. (CV)


DIE VERKAUFTE BRAUT BEDŘICH SMETANA

Foto: Nilz Böhme


DomplatzOpenAir

17. Juni — 10. Juli 2022

Vorverkaufsstart 30. 11. 2021

Karten unter (0391) 40 490 490 www. theater-magdeburg.de


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