THEMA Mrz / Apr 2022

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»Grete MInde«, Foto: Andreas Lander

THEATERMAGAZIN 3/4 2022

A THEMA

MUSIKTHEATER Karen Stones Abschluss in Magdeburg: »Don Giovanni« von Wolfgang Amadeus Mozart SCHAUSPIEL Auf den Spuren der SKET-Geschichte: Stadtrauminszenierung »In Arbeit …« BALLETT Emotional und vielschichtig: Gonzalo Galguera verabschiedet sich mit »Das Leben: Ein Fest«


DER EINSAME WEG ARTHUR SCHNITZLER

Katharina Walther, Christoph Förster, Foto: Nilz Böhme


Premiere

SKANDALÖSE BRUSTWARZEN Die Verbindung von Kunst und Provokation steht oft unter dem Verdacht eines schlichten Aufmerksamkeitsbedürfnisses narzisstischer Künstler*innen. Der Anspruch, (Seh-)Gewohnheiten zu sprengen oder ungewöhnliche Assoziationen herzustellen – und damit in gewisser Weise auch die Konvention herauszufordern – gehört jedoch seit jeher zur Avantgarde aller Kunstformen. In der Aktionskunst wie der Konzeptkunst, in der Entstehungs- und Veranstaltungskontext sowie die Rezeption des Publikums mitgedacht und einkalkuliert werden, besteht die Provokation dann oft in dem Einsatz von Mitteln, die im alltäglichen gesellschaftlichen Verständnis als beleidigend, anstrengend, naiv oder eklig gelten – so stehen nackte, mit Kunstblut bedeckte Menschen heute noch klischeehaft für Provokation im Theater, wobei so etwas allein schon lange keine Skandale mehr hervorruft. In Nick Hornbys Monolog »NippleJesus« ist der Skandal, der die Zerstörung des titelgebenden Kunstwerks beinhaltet, Teil einer künstlerischen Versuchsanordnung – so stellt es sich am Ende heraus. Bis dahin beschäftigt sich die Hauptfigur, Museumsaufseher Dave, mit der Frage, warum eine Darstellung von Jesus eigentlich blasphemisch ist, wenn sie aus Einzelbildern weiblicher Brustwarzen gebildet wird. Was bezweckte die Künst-

Fr. 25. 3. 2022

Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

lerin damit und was erhofft sich das protestierende Publikum? Wie unterschiedlich schauen Menschen eigentlich auf Kunst? Und was entscheidet darüber, ob aus der Kunst Provokation und aus der Provokation Skandal wird? Dass sich das Magdeburger Kunstmuseum, in dessen Ausstellungsräumen »NippleJesus« aufgeführt wird, in einer ehemaligen Klosteranlage befindet, passt zufällig zum Kontext der im Stück thematisierten Verbindung von Kunst, Religion, Sex und Performance. (CR)

NIPPLEJESUS von Nick Hornby Deutsch von Clara Drechsler und Harald Hellmann In Kooperation mit dem Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg R Krause A Hampel D Rohmer Mit Ruchter Premierenfieber So. 13. 3. 2022

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer


Ratatata – der tonnenschwere Hallenkran setzt sich über unseren Köpfen in Bewegung und fährt mit ohrenbetäubendem Lärm über uns hinweg. Wir sind im Technikmuseum Magdeburg, wo die Dimensionen der Halle und Geräte wie der Kran erahnen lassen, welch riesige Maschinen hier kaum kleinere Werkstücke gefertigt haben. Magdeburg hat eine einzigartige Tradition der Ingenieurskunst und des Maschinenbaus, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Buckau begann und über zwei Weltkriege hinweg die Stadt zu einem Zentrum des Schwermaschinenbaus in Mitteleuropa machte. Selbst die teilweise Zerstörung der damals schon großen Fabriken im Zweiten Weltkrieg und der Abtransport vieler Werksmaschinen in die Sowjetunion konnten eine Weiterentwicklung im neuen deutschen Staat als SKET – »Schwermaschinenbaukombinat Ernst Thälmann« – nicht verhindern. Kein Wunder, war doch technisches Know-how in der Stadt breit verankert. Bis kurz nach der Wiedervereinigung bestimmte die Werksglocke des SKET den Rhythmus der Stadt, war die Identität der Stadt untrennbar mit dem SKET verbunden. Fast jede*r hatte Verwandte oder Bekannte, die in dem bis zu den 1980er Jahren zu einem riesigen Kombinat angewachsenen Großbetrieb arbeiteten. Hier waren in Spitzenzeiten fast 30.000 Menschen beschäftigt. Und heute? Geht man in den Außenbereich des Technikmuseums, sieht man dort in einer Ecke am Rande des Geländes die Statue von Ernst Thälmann stehen, die in den 80er Jahren – damals vor dem Hauptgebäude des SKET – die Moral der Werktätigen neu aufrichten sollte, während strukturelle Probleme den Betrieben bereits zu schaffen machten. Hinter Ernst Thälmann tut sich eine riesige Brache auf, die sich fast einen Kilometer nach Süden erstreckt. Die zahllosen Einzelbetriebe, die als Teil des SKET hier standen, wurden schon vor Jahren abgerissen. Die Gebäude sind verschwunden. Doch wohin hat es die Menschen verschlagen, die Teil dieser großen Industrie waren? Wo ist das technische Wissen von Generationen von Magdeburger*innen geblieben? Wie haben sie diesen Umbruch erlebt? Wo arbeiten ihre Kinder und Kindeskinder heute? Und was macht heute die Identität dieser Stadt aus, die untrennbar mit dem Schwermaschinenbau verbunden war – wo liegt die Zukunft der Arbeit in Magdeburg? Das sind die Fragen, die Meret Kiderlen und ihr Team fast 30 Interviewpartner*innen gestellt haben. Ehemalige Mitarbeiter*innen des SKET berichten über ihr Arbeiten im und Leben mit dem Betrieb, Kranführerinnen und Qualitätskontrolleurinnen erzählen, wie selbstverständlich weibliches Know-how war, ehemalige Ingenieure und Arbeiter geben Einblick in die goldenen Zeiten, als man auf den größten Industriemessen der Welt vertreten war und die Auftragsbücher überquollen, aber auch in die schweren Zeiten des Abbaus. Und

Uraufführung

UNTER SCHWEBENDEN LASTEN

Sa. 26. 3. 2022

Technikmuseum & Stadt

die Nachfolgegeneration öffnet uns den Blick für die unterschiedlichen Richtungen der neuen Arbeitswelt in und um das alte Gelände. Im ehemaligen Hauptgebäude des SKET, das ans Museum grenzt, residiert heute die Regiocom, ein international agierendes Unternehmen, dessen »abstrakte« Dienstleistungen nicht mehr mit den Händen zu greifen sind. Das »neue« SKET weiter südlich hingegen betreibt den Schwermaschinenbau weiter – allerdings in stark verkleinerter Dimension. Jenseits der riesigen Brache steht die imposante Ruine des Betriebs 13, nur noch ein Skelett des ehemaligen Gebäudes. Hier soll neues Leben entstehen, ist eine Mischform aus Kulturbetrieben, soziokulturellen Vereinen und Kommerz geplant. Auch dort spürt »In Arbeit …« der Vergangenheit, aber vor allem auch Visionen des Zukünftigen nach. Wie konkret wird unsere Arbeitswelt sein? Welche Rolle spielen der einzelne Mensch und seine Arbeitskraft darin? Und wie verändert das die Arbeitsorte, ja, eine Stadt? Das Team um Meret Kiderlen und zahlreiche Stimmen von Magdeburger*innen nehmen uns mit auf eine spannende und überraschende Reise in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft der Arbeit in Magdeburg. (EG)

Fragen von Elisabeth Gabriel an Regisseurin Meret Kiderlen Elisabeth Gabriel: Was hat dich an dem Thema »Arbeit in Magdeburg« für eure neue Stadtrauminszenierung interessiert? Meret Kiderlen: Das Thema SKET und der Umbruch in der Arbeitswelt nach 1989 sind uns schon bei der Recherche für »UTOP 89«, unserer ersten Arbeit hier, begegnet. Es wurde nicht nur inhaltlich, sondern auch immer wieder als Ort genannt. Bei Stadtrauminszenierungen sind vor allem außergewöhnliche Orte interessant, weil es ja kein Bühnenbild gibt, sondern die Stadt die Kulisse bildet. Als du dann mit der Idee kamst, rund um das Technikmuseum etwas zu machen, habe ich mich daran erinnert, dass das als spannender Ort schon öfter genannt worden war, und wurde neugierig. Was hat dich während der Recherche am meisten überrascht? Mich hat erstaunt, welche weitblickende Forschung schon in den 80er Jahren im SKET gemacht wurde, z. B. an Glasfaserkabeln. Oder dass das SKET mit manchen Produkten Weltmarktführer war; sie haben z. B. auch die Maschinen für die Kabel zwischen Europa und Amerika geliefert. Persönlich hat mich überrascht,


IN ARBEIT …

Von Laufkatzen, Transporthunden und KI-Mäusen willems&kiderlen Eine Stadtrauminszenierung auf den Spuren ehemaliger SKET-Arbeiter*innen von Meret Kiderlen In Kooperation mit dem Technikmuseum Magdeburg | Uraufführung K, T, R Kiderlen T Willems S Böhle A Schrader D Dieren, Gabriel PL Czerny

dass viele Leute, die nach 1990 in eine kapitalistische Firmenstruktur wechseln mussten oder selbst eine Firma gründeten, das neue Selbstmachen und die große Verantwortung zwar als Stress, aber auch als ganz toll erlebt haben, als Gefühl, ganz anders gebraucht zu werden. Natürlich gab es zugleich viele, die damals vor dem Nichts standen. Schließlich ist faszinierend, dass das SKET quasi eine eigene Kleinstadt war. Alle Gruppen der Gesellschaft waren in der Arbeitswelt vertreten, und nicht nur, wer »reingepasst« hat; außerdem gab es eine eigene, gut funktionierende Infrastruktur: eine Sparkasse, eine Poliklinik, Einkaufsmöglichkeiten, eine Kita, Gaststätten.

Premierenfieber So. 13. 3. 2022

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer

Thälmann-Statue hinter dem Technikmuseum, Foto: Nadia Schrader

Das Technikmuseum Magdeburg, ehemalige SKET-Stahlbauhalle, Foto: Landeshauptstadt Magdeburg

Der ehemalige Betriebsteil 13 des SKET-Werks heute, Foto: MDR Tom Kühne


»ICH KANN ES AUSSTRAHLEN, JA, WEIL ICH ES EBEN WILL.« traurig wird, weil das Publikum ihr nicht die Aufmerksamkeit geschenkt hat, die sie sich wünscht. »Ich kann ein wenig nachvollziehen, dass es Sunny frustriert, dass das Publikum eher mit Essen als mit Zuhören beschäftigt ist. Sie steht auf der Bühne, singt und bemüht sich, erfährt aber nur Gleichgültigkeit.« Wir unterhalten uns noch ein wenig darüber, dass ein Theater ohne Bühne nicht funktionieren und eine Schauspielerin ohne sie nicht spielen kann. Dabei ist unerheblich, ob es die große Bühne im Schauspielhaus, die kleine Bühne im Studio oder Foyer ist – oder ob sich an einem anderen Ort eine Bühne konstituiert. Sunny ergeht es ähnlich: Sie möchte, nein muss, auf der Bühne stehen und singen. Mir ist Sunny nicht durchgehend sympathisch, denn manchmal trifft sie Entscheidungen, die ich nicht verstehen kann. So tritt sie zum Beispiel ihrer Nachbarin auf die Hand und ist uneinsichtig, sich dafür zu entschuldigen. Carmen argumentiert dagegen, dass jede Handlung von Sunny aus einem Grund heraus geschieht und je öfter sie den Film sieht, desto besser kann sie ihr Verhalten nachvollziehen. Ja, vielleicht ist Sunny nie boshaft, aber genauso wenig eine klassische Heldin. Wann könnte sie sich anders verhalten? Es kann so kommen wie im Film, aber die Geschichte könnte doch auch ganz anders verlaufen. Wer müsste wann andere Entscheidungen treffen? Was, wenn es keine versuchte Vergewaltigung gäbe? Und gäbe es einen anderen Ausweg als einen Selbstmordversuch? Der Film wirft viele Fragen auf, schneidet Themen an, ohne sie groß zu besprechen, etwa, dass es für Frauen in der DDR selbstverständlich war, zu arbeiten, und bietet viel Gesprächsstoff. Und dann ist da noch die wunderschöne Musik. Wir sind uns einig: Singen und summen ist befreiend und beglückend zugleich. Am Ende unseres Gesprächs angelangt erzähle ich Carmen, dass ich einen Ohrwurm habe: »Green – the grass is growing green, and in my dreams I’ve seen.« Sie summt mit und singt dann das Ende des Lieds »›She’s Sunny‹ they will say someday.« (ALD)

Premiere

Mhhh lalalalallala mh mhh mh lalalaa. Wie ging der Text nochmal? Es gibt Lieder, von denen ich ständig einen Ohrwurm bekomme. Die Melodie schwirrt dann tagelang durch meinen Kopf. Seit einigen Tagen habe ich einen ziemlich angenehmen Ohrwurm. Allerdings höre ich die Musik nicht nur in meinem Kopf, gelegentlich summe ich sie auch oder ich höre sie, wenn ich durchs Theater laufe. Von der Probebühne vernehme ich durch die Wände leise Klavierklänge und dazu ertönt die Stimme von Carmen Steinert, die ganz herzerwärmend singt: »Blue – the dawn is growing blue, a dream is coming true …«. Die nächste Tür schlägt hinter mir zu und damit verstummt die Musik. Ich singe das Lied innerlich weiter: »When you will come my way – some sweet day.« Wieder in meinem Dramaturgie-Büro angekommen, öffne ich den Internetauftritt der DEFA-Stiftung. DEFA steht für »Deutsche Film AG« und war ein Filmunternehmen der DDR, das unter der Prämisse, Filme zu produzieren, die frei von faschistischen, rassistischen und anderen reaktionären Ideologien sind, mehrere tausend Filme herausgegeben hat. Diese sollten den Menschen ein anderes als das während des Faschismus propagierte Denken und Leben zeigen und wurden als Teil der Entnazifizierung Deutschlands betrachtet. Seit dem Ende der 1990er Jahre hat es sich die DEFA-Stiftung zur Aufgabe gemacht, das kulturelle Erbe des ostdeutschen Filmunternehmens zu bewahren und zukünftigen Generationen zugänglich zu machen. Es gibt einige filmische Schätze im DEFA-Archiv zu entdecken. Einer davon ist der von Wolfgang Kohlhaase geschriebene und von Konrad Wolf gemeinsam mit dem Autor inszenierte Film »Solo Sunny«. Der offizielle Trailer, den ich bei der DEFA-Stiftung finde, ist mit einem Song unterlegt. »Red – the sun is rising red, and all my love you’ll get when you will come and stay someday …«. Mein Ohrwurm bedankt sich. Prominent im Video zu sehen ist die fabelhafte, leider vor wenigen Jahren verstorbene Renate Krößner. Sie spielt im Film die Titelfigur Sunny, die eigentlich Ingrid Sommer heißt und als Sängerin mit ihrer Band von Kulturhaus zu Dorfbühne tingelt. Der Film erzählt ihre Geschichte, von Glück, Anerkennung, der Sehnsucht nach einer Bühne, von Liebe, Erniedrigung, patriarchaler Macht, aber auch von unterschiedlichen Lebensrealitäten in der DDR. »Let me sing that song of the golden girls«, dringt durch den Flur. Ich bin mit Carmen Steinert verabredet, die auf unserer Bühne als Sunny zu sehen und hören sein wird. Privat singt sie auch ziemlich gerne und viel. Beste Voraussetzungen also, um eine Sängerin zu spielen, oder nicht? Carmen erzählt mir, dass sie gespannt darauf sei, ihre »eigene« Sunny zu finden, schließlich soll sie nicht Renate Krößner spielen, die Sunny aus dem Film. Gleichzeitig ist sie voller Vorfreude und hat wahnsinnig große Lust auf diese Rolle. »Mir macht es Spaß, für andere zu singen, es ist sehr schön zu merken, wenn die Leute mich auch hören möchten.« So ergeht es Sunny im Film auch. Und tatsächlich hat Carmen viel Verständnis für ihre Figur. Im Film gibt es eine Szene, in der sie nach einem Auftritt

Fr. 29. 4. 2022

Opernhaus Bühne


Collage: Gernot Sommerfeld

SOLO SUNNY von Wolfgang Kohlhaase Nach dem gleichnamigen Film mit der Musik von Günther Fischer in einer Fassung des Theaters Magdeburg R Gabriel B Hegemann K Leibezeder M Woernle D Busch, Dieren Mit Ks. Albrecht, Labs, Schroeter, Steinert, Bangerter, Dost, Förster, Kleinschmidt, Meyer, Opferkuch, Ruchter, Volksdorf

Premierenfieber So. 10. 4. 2022

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer


Uraufführung

Fr. 22. 4. 2022

Schauspielhaus Bühne

FUSSBALL DURCH DEN EISERNEN VORHANG Sommer 1974 in einer westfälischen Kleinstadt: Matse ist zehn Jahre alt, er liebt Fußball und seinen Opa, bei dem er ein WMSpiel der Deutschen auf dem Farbfernseher gucken darf. Es ist das Vorrundenspiel gegen die Mannschaft aus der DDR. Matse, der bis dahin noch nie davon gehört hat, dass es sozusagen zwei Deutschlands gibt, stellen sich plötzlich viele Fragen: Woher kommt diese Teilung und was ist anders hinter der Grenze, die sein Vater abwertend als »Zone« bezeichnet? Matses Opa jedenfalls scheint sich besser auszukennen. Er bringt mit ironischem Humor ein bisschen Licht ins Dunkel und freut sich auch noch, als Jürgen Sparwasser, der Stürmer aus Magdeburg, in der 77. Minute das entscheidende 1:0 gegen die Bundesrepublik schießt. Nach diesem Match ist Matses Begeisterung und Neugier ungebremst. Er spielt das Siegtor im heimischen Schweinestall nach und möchte auf seinem Trikot des örtlichen Fußballvereins auch die Nummer 14 stehen haben, so wie Jürgen Sparwasser sie bei der Weltmeisterschaft trug. Schließlich setzt er sich in den Kopf, dass er gerne ein echtes Autogramm des Fußballers hätte. Und wenn das über die üblichen Wege nicht zu bekommen ist, dann muss Matse eben irgendwie über die Grenze nach Magdeburg gelangen, um sein Idol zu treffen. Das bringt einige skurrile Ideen und Begegnungen mit sich. Der Theaterautor Jörg Menke-Peitzmeyer hat mit »Sparwasser« eine humorvolle Ode an den Fußballsport geschrieben, der mit seiner Leidenschaft und Spielfreude die Menschen jenseits politischer Grenzen verbinden kann. Der titelgebende Fußballer des 1. FC Magdeburg fungiert dabei in erster Linie als Chiffre für den Mut, Träume umzusetzen. Trotzdem hat auch Jürgen Sparwasser als Figur einen – wenn auch kleinen – Auftritt, der durchaus auch die kritische Seite des politisierten Sports anspricht: die Vereinnahmung von sportlichen Leistungen für die Demonstration der Macht politischer Systeme, wie sie auch beim Sieg der DDR-Mannschaft über den »Klassenfeind« für die beteiligten Fußballer zu spüren war. Aber auch an diesem Punkt zeigt sich in der Rückschau die Widerständigkeit von Spiel und Sport gegen verfestigte Ideologien. Und so ist »Sparwasser« ein echtes Familienstück: Seine zeitbezogenen Begrifflichkeiten und Anspielungen werden vor allem jenes Publikum ansprechen, das die deutsche Teilung noch miterlebt hat bzw. die Nachwirkungen bewusst wahrnimmt. Und das jüngere Publikum wird durch die Fantasie der Szenen und die temporeichen spielerischen Figurenwechsel im Stück abgeholt, die Regisseur Krzysztof Minkowski in seiner Uraufführung mit vier Schauspielerinnen und Schauspielern umsetzt.

In der Konzeption der Inszenierung setzt der Regisseur mit seinem Ausstatter Konrad Schaller auf die Herstellung eines nostalgischen und etwas schrägen Zeitgefühls der 70er-Jahre: Das Studio im Schauspielhaus verwandelt sich in ein Fernsehstudio, im Sinne der ARD-Sportschau oder des ZDF-Sportstudios, in dem Seventies-Flair versprüht und das WM-Spiel zum Aufhänger wird, um die spannende Geschichte eines fußballbegeisterten Kindes zu erzählen. Das Moment der Inszenierung im Sport wird dadurch ebenso gezeigt wie die Absurdität der Zurschaustellung von »Klassenfeindschaft«. Zugleich bildet das StudioBühnenbild den idealen Hintergrund für die temporeichen Rollenwechsel der Schauspieler*innen. »Es ist ein bisschen wie eine Mischung von ›Goodbye, Lenin!‹ mit Günter Netzer«, scherzt Schauspieler Philip Heimke. Der ironische Blick in die Vergangenheit wird auch dadurch legitimiert, dass das Stück in seiner Dramaturgie selbst einen Sprung in die Gegenwart vollzieht, aus der heraus die Geschichte als mehr oder weniger subjektiv gefärbte Erinnerung erzählt wird und dadurch Nachsicht bezüglich jeglicher Lückenhaftigkeit und Nostalgie augenzwinkernd vorausnimmt. Der Anspruch des Fußballs auf »Völkerverständigung« soll und darf mit seiner ganzen Brisanz zelebriert werden. Entstanden ist das Stück »Sparwasser« 2020, während Jörg Menke-Peitzmeyer als Stadtschreiber in Magdeburg residierte. Es war das Projekt, mit dem er sich erfolgreich um den Posten beworben hatte und mit dem er auch das Theater Magdeburg schnell für eine Uraufführung begeistern konnte. Der Autor ist bekannt für seine unprätentiösen Stücke für Kinder und Jugendliche und als bekennender »Fußball-Nerd« hat Menke-Peitzmeyer schon einige fußballbezogene Stücke geschrieben, die von verschiedensten Theatern in ganz Deutschland in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurden. Als Magdeburger Stadtschreiber lag es daher nahe, eine Geschichte für das Theater und das Magdeburger Publikum zu erfinden, die sich um das berühmte Tor der Magdeburger Fußballlegende Sparwasser entspinnt. Bereits in der Abschlussveranstaltung des Stadtschreiberamts im September 2020 wurden Teile des Stücks in einer Lesung am Schauspielhaus präsentiert. Schon damals zeigte sich das Potential der Szenen, die mit Bühne, Kostümen und einem spielfreudigen Ensemble ihre ganze Kraft entfalten werden, die vielleicht neben der Lust auf Theater beim Publikum auch die Lust am Fußball wecken wird – wenn sie nicht ohnehin schon vorhanden ist. (CR)


Zeichnung: Nicole Eggeling

SPARWASSER Familienstück von Jörg Menke-Peitzmeyer Uraufführung | Ab 10 Jahren R Minkowski B, K Schaller M Kaplan D Rohmer Mit Schmiedl, Will, Günther, Heimke Premierenfieber So. 10. 4. 2022

11.00 Uhr

Schauspielhaus Foyer


Collage: Claudia Heynen

Opernhaus Bühne

Premiere

Sa. 12. 3. 2022


DIE FASZINATION DER VERFÜHRUNG KAREN STONE ÜBER IHRE LETZTE INSZENIERUNG ALS GENERALINTENDANTIN AM THEATER MAGDEBURG Hannes Föst: Karen, die Eröffnungspremiere deiner Intendanz war 2009 »Don Giovanni«. Schließt sich für dich nun ein Kreis? Karen Stone: »Don Giovanni« ist ein wirklich guter Titel. Eine alte Spielplanregel lautet, dass man zwischen zwei Premieren desselben Stückes grundsätzlich zwölf Jahre verstreichen lassen sollte, und das haben wir wunderbar eingehalten. Außerdem liebe ich Mozarts Da-Ponte-Opern, von denen ich in Magdeburg bereits »Die Hochzeit des Figaro« und »Così fan tutte« inszeniert habe – und nun kommt endlich »Don Giovanni«! Spätestens seit Mozart gilt Don Giovanni als der Archetypus des Verführers. Was fasziniert dich an dieser vielschichtigen Figur? Es gibt kaum eine literarische Figur, über die so viel geschrieben worden ist wie über Don Giovanni bzw. Don Juan – so heißt er bei dem spanischen Dichter Tirso de Molina: Von Goldoni über Molière, Lord Byron, Puschkin und Baudelaire bis hin zu Peter Handke – alle sind fasziniert von dieser mythischen Figur! Er ist ein zeitloser Charakter, der sich nie von den gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit einschränken ließ und eine unglaubliche Energie ausstrahlt, die uns einfach dazu zwingt, ihm zu folgen. Don Giovanni ist kein »guter Mensch«, aber egal, was er macht, jede und jeder will lieber ein Wochenende im »Negresco« in Nizza mit Don Giovanni als mit Don Ottavio verbringen. Solche Charaktere gab es schon damals und wird es immer geben – und Frauen lassen sich immer wieder darauf ein. Also ein durchaus charmanter Verführer …? Absolut! Wenn er die Bäuerin Zerlina verführt, singt er dabei: »Quelle dituccia candide e odorose; parmi toccar giuncata, e fiutar rose!« – »Diese weißen, duftenden Finger fühlen sich an wie Sahne und Rosen!« … Das ist unglaublich weich und poetisch, und man merkt sofort, dass er kein Vergewaltiger sein kann. Ich bin sehr froh, dass wir für diese spannende Rolle den tollen Sänger und Darsteller Martin-Jan Nijhof wieder an unser Haus holen konnten. Die größten Arien der Oper hat Mozart tatsächlich nicht für seinen Titelhelden geschrieben, sondern für die drei Frauen, die ihre Begegnungen mit Don Giovanni sehr unterschiedlich verarbeiten. Worin zeigt sich das? Zerlina behält als einzige Frau den Boden unter den Füßen. Ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag – an einem Tag, an dem sie sich besonders fühlt – wird sie von einem adligen Mann wie Don Giovanni begehrt. Aber sie geht realistisch mit der Situation um und nimmt diesen Moment als Erfahrung in ihr weiteres Leben mit. Donna Anna wird von der Begegnung mit Don Giovanni in einen Gewissenskonflikt getrieben: Jemand ist nachts in ihr Zimmer gekommen, sie hat die Augen zugemacht, er hat sie

sinnlich berührt – und wenn sie danach Don Giovanni hinterherläuft, weiß man gar nicht so richtig, ob sie ihn bestrafen oder zurückholen will. Donna Elvira hingegen wurde richtiggehend abserviert und will sich nun rächen. Es gibt diese wunderbare Stelle bei Molière: »Wenn Sie den Himmel nicht fürchten, dann fürchten Sie wenigstens den Zorn einer beleidigten Frau.« Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet dich mit dem Bühnen- und Kostümbildner Ulrich Schulz, der auch für die Ausstattung von »Don Giovanni« verantwortlich zeichnet. Worauf legt ihr euren Fokus? Dieses Stück spielt hauptsächlich an Straßenecken. Deswegen haben wir es auf zwei angeschrägte Drehscheiben verlagert, die schnelle Szenenwechsel ermöglichen und das Lebensgefühl der Personen in dieser schrägen Geschichte vermitteln: Dieser Boden ist eigentlich für niemanden stabil. Außerdem können sich die Drehbühnen gegeneinander verdrehen – wie eine Mühle, in die Don Giovanni gerät. Die Kostüme haben wie die Geschichte etwas Zeitloses: Sie orientieren sich sowohl an der Kleidung der Entstehungszeit als auch an der Ästhetik von Vivienne Westwood, die ich sehr liebe. Was macht deiner Meinung nach »Don Giovanni« für ein heutiges Publikum so interessant? Auch in einer Zeit, in der Debatten über #metoo geführt werden, gibt es diese Art von Männern ohne Moral, die ihre Machtpositionen ausnutzen. Das Problem dabei ist, dass diese Menschen eine starke Ausstrahlung haben. Sie sind attraktiver als die, die perfekt angezogen am Tisch sitzen und nur ein halbes Glas Wein trinken. Und irgendwo ist da auch der Reiz: Man kann nicht alle Männer zu Don Ottavios machen – das wäre furchtbar langweilig.

DON GIOVANNI Oper in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart Libretto von Lorenzo da Ponte In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln ML Borisov R Stone B, K Schulz C Williams FC Wollrab D Föst Ch Wagner Mit Nijhof, Fajtová, Günther, Stermann, Renard, Kremshovski, Martínez Mijares, H. Lee / Shulman Premierenfieber So. 27. 2. 2022

11.00 Uhr

Opernhaus Wagnerfoyer


PETER GRIMES Oper in drei Akten und einem Prolog von Benjamin Britten Libretto von Montagu Slater nach der Verserzählung »The Borough« von George Crabbe In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln ML GMD Skryleva R Lawless B, K Travers D Schmidt-Ehrenberg Ch Wagner Mit Furman, Danon, S. Lee, Cervoni, H. Lee, Shulman, Winell, Stermann, Postrożna, Chaundy, Pantelić, Kremshovski

STÜRMISCHE SEE IM OPERNHAUS Wie funktioniert eine Gesellschaft, eine Gemeinschaft? Was hält sie zusammen, wogegen grenzt sie sich ab? Wer gehört dazu – und wer nicht? Fragen, denen sich der englische Komponist Benjamin Britten in seiner Oper »Peter Grimes« widmet. Diese bringt nun das Theater Magdeburg in einer Inszenierung des Regisseurs Stephen Lawless auf die Bühne. Zusammen mit seinem Partner, dem Tenor Peter Pears, war der Pazifist Britten 1939 nach New York gegangen, um dem Kriegsdienst in England zu entgehen. In Brooklyn lebten Britten und Pears zeitweise u. a. mit Erika und Klaus Mann sowie W. H. Auden unter einem Dach. Zu dieser Zeit fiel dem Komponisten die Verserzählung »The Borough« des Engländers George Crabbe von 1810 in die Hände – eine frühe Form von sozialkritischem Realismus in der Literatur, verfasst in gereimten Verspaaren mit fünfhebigen Jamben. Mit dem Begriff »borough« bezeichnete man in England Kleinstädte mit einem eigenen Parlamentsabgeordneten. Der von Crabbe in seiner Dichtung beschriebene Ort ist ein Fischerdorf an der englischen Ostküste – vermutlich stand Crabbes eigener Heimatort Aldeburgh hier Pate. Der Autor schildert schonungslos die existenziellen Herausforderungen des Landlebens fern der großen Städte. »Seine Menschen sind zwar auch Opfer der Umstände, aber sie machen sich vor allem selbst gegenseitig unglücklich«, schreibt der Literaturwissenschaftler Henning Thies. In seiner Versdichtung portraitiert Crabbe auch den Fischer Peter Grimes – einen Einzelgänger und von der Dorfgemeinschaft Ausgegrenzten, der ständig dem Misstrauen und den Schuldzuweisungen der anderen ausgesetzt ist. Crabbe leitet Grimes’ Haltungen und Handlungen aus einer gestörten Vaterbeziehung ab. Als mehrere Lehrjungen von Grimes zu Tode kommen, erscheint die Schuld des Fischers für die meisten Dorfbewohner unzweifelhaft. Grimes verfällt – verfolgt von Visionen – dem Wahnsinn und geht letztlich daran zugrunde. Für Benjamin Britten bot »The Borough« Identifikationspotential auf verschiedenen Ebenen. So stammte Britten selbst

aus dem etwa 30 Meilen nördlich von Aldeburgh gelegenen Fischerort Lowestoft und war – wenn auch 150 Jahre nach George Crabbe geboren – mit den Lebensumständen der Menschen dort vertraut. »Die meiste Zeit meines Lebens verbrachte ich in engem Kontakt mit dem Meer. Das Haus meiner Eltern in Lowestoft blickte direkt auf die See, und zu den Erlebnissen meiner Kindheit gehörten die wilden Stürme, die oftmals Schiffe an unsere Küste warfen und ganze Strecken der benachbarten Klippen wegrissen. Als ich ›Peter Grimes‹ schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzten, Ausdruck zu verleihen«, so Benjamin Britten. Auch die Figur des Außenseiters Peter Grimes faszinierte Britten, sah er sich doch als Homosexueller auch selbst immer wieder von der Gesellschaft misstrauisch beäugt und an den Rand gedrängt. Bis 1967 sollten homosexuelle Handlungen in England, wohin Britten 1942 zusammen mit Peter Pears zurückkehrte, noch strafbar sein. Britten und Pears hatten die Vorgänge einer neuen Oper, basierend auf Crabbes Verserzählung, bereits in den USA skizziert. In England setzte der Autor Montagu Slater den Entwurf der beiden in ein vollständiges Libretto aus. Brittens Komposition entstand schließlich in den Jahren 1944/1945. Die Uraufführung der Oper, mit der das Sadler’s Wells Theatre in London kurz nach dem Krieg wiedereröffnet wurde, erfolgte am 7. Juni 1945. Peter Pears sang die Titelrolle. Britten und Slater gelang es mit ihrer Oper, für die herausfordernde Frage, ob Peter Grimes zu verdammen oder zu bemitleiden sei, einen größeren Raum als in Crabbes Vorlage zu schaffen. Die offensichtliche kriminelle und sadistische Energie der Figur bei Crabbe entschärften sie, sodass ein größeres Verständnis für Sein und Handeln des Fischers möglich wird. Ist Grimes Täter oder Opfer? Oder beides? Und welche Schuld trägt die (Dorf-) Gemeinschaft, die Peter Grimes letztlich in den Tod hetzt? (TSE)


Premiere Premierenfieber So. 24. 4. 2022

11.00 Uhr

Opernhaus Wagnerfoyer

Sa. 30. 4. 2022

Opernhaus Bühne


19.30 Bühne 18.45 Einblick

19.30 Bühne 18.45 Einblick

18.00—21.10 Bühne

16.00 Uhr Podium

19.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30 Bühne Gastspiel

11.00 Uhr Podium

19.30 Bühne Eintritt frei

11.00—11.50 Podium

19.30 Bühne Gastspiel

11.00 Bühne

19.30 Bühne 19.00 Einblick

GRETE MINDE UA

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

SHARON BRAUNER & BAND

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7. SINFONIEKONZERT

Franz Schreker und Richard Strauss

2G+ mit Werken von Ralph Vaughan Williams,

2G+

mit Werken von Ralph Vaughan Williams, Franz Schreker und Richard Strauss

7. SINFONIEKONZERT

FAIR LADY 2G+ MY Musical von Frederick Loewe

musikalische Reise in die Welt der Harfe 2G+ Eine Ab 6 J.

KLASSIK FÜR KIDS

2G+ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

DON GIOVANNI PREMIERE

2G+ IN MY SIXTIES

MAREN KROYMANN & BAND

musikalische Reise in die Welt der Harfe 2G+ Eine Ab 6 J.

KLASSIK FÜR KIDS

Anmeldung erforderlich: natalie.schoof@stadt.magdeburg.de

2G+ FRAUENTAG

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19.30 Studio

19.30—22.30 Bühne

19.30—22.00 Bühne

15.00—16.00 Studio

11.00 Foyer Eintritt frei

19.30—21.00 Bühne

19.30—20.45 Studio

19.30—22.15 Bühne

19.30—20.50 Studio 19.00 Einblick

19.30—21.00 Studio Eintritt frei

11.00—12.10 Bühne

19.30 Studio

19.30—22.30 Bühne

19.30—21.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30—21.00 Studio 19.00 Einblick

19.30—21.00 Bühne

8. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+

2G+ mit Werken von Nikolai Sidelnikov, Franz Lehár,

Di

So

So

11.00 Foyer

19.30—21.00 Studio

19.30—21.00 Bühne

14.00 Technikmuseum & Stadt

19.30—21.00 Bühne

von Sibylle Berg

2G+ oder ES SAGT MIR NICHTS, DAS SOGENANNTE DRAUSSEN

UND JETZT: DIE WELT!

DER EINSAME WEG

2G+ von Arthur Schnitzler

von Bertolt Brecht Im Anschluss Nachgespräch | Im Rahmen der in2G+ ternationalen Konferenz »Bertolt Brecht und Ernst Toller« der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

DER GUTE MENSCH VON SEZUAN

LIEB DICH 2G+ ICH Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich

PREMIERENFIEBER

»NippleJesus« von Nick Hornby 2G+ zu und zu »In Arbeit …« von willems&kiderlen

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN 2G+ DER PETRA VON KANT

2G+ Aus dem »Anne Frank Tagebuch« | Ab 12 J.

LIEBSTE KITTY …

2G+ von Joseph Kesselring

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

DER HALS DER GIRAFFE

caroline.rohmer@theater-magdeburg.de

2G+ Anmeldung:

Takis Würger »Stella«

LITERATURKLUB

UND ANTON 2G+ PÜNKTCHEN Schauspiel nach Erich Kästner | Ab 7 J.

von Sibylle Berg

19.30—22.10 Bühne 19.00 Einblick

19.30 Café Eintritt frei

16.00 Uhr Bühne 15.30 Einblick

19.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30 Bühne 18.45 Einblick

DRACULA UA

2G+ Ballett von Gonzalo Galguera nach Bram Stoker

caroline.rohmer@theater-magdeburg.de

LITERATURKLUB

Berg »Vielen Dank für das Leben« 2G+ Sibylle Anmeldung:

von Gonzalo Galguera 2G+ Ballett Musik von Edvard Grieg u. a.

DAS LEBEN: EIN FEST UA

DON GIOVANNI

2G+ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

8. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+

Werken von Nikolai Sidelnikov, Franz Lehár, 2G+ mit Niccolò Paganini und Ludwig van Beethoven

Niccolò Paganini und Ludwig van Beethoven

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19.30—21.00 Studio zlM

19.30—21.00 Bühne zlM

19.30 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

18.00—20.45 Bühne zlM

11.00 Foyer Eintritt frei

19.30—22.15 Bühne

14.00 Technikmuseum & Stadt

19.30 Studio

19.30—22.30 Bühne

19.30—21.30 Studio

19.30 Foyer Gastspiel

19.30 Studio

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ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA 2G+ von Fayer Koch

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN

von Nick Hornby

NIPPLEJESUS

2G+ DER PETRA VON KANT

2G+

2G+ von Joseph Kesselring

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich

PREMIERENFIEBER

»Sparwasser« von Jörg Menke-Peitzmeyer 2G+ zu und zu »Solo Sunny« von Wolfgang Kohlhaase

von Joseph Kesselring

2G+ ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

Karten nur vorab an der Theaterkasse erhältlich

IN ARBEIT … UA

Stadtrauminszenierung 2G+ Eine von willems&kiderlen

von Sibylle Berg

2G+ oder ES SAGT MIR NICHTS, DAS SOGENANNTE DRAUSSEN

UND JETZT: DIE WELT!

DER EINSAME WEG

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

MICHAEL KOHLHAAS

2G+ von Arthur Schnitzler

2G

Lesung | Eine Veranstaltung des Literaturhauses Magdeburg

von Sibylle Berg

oder ES SAGT MIR NICHTS, DAS SOGENANNTE DRAUSSEN

UND JETZT: DIE WELT!

GRIT LEMKE KINDER VON HOY 2G+ FREIHEIT, GLÜCK UND TERROR

2G+

NIPPLEJESUS 2G+ von Nick Hornby

5. KAMMERKONZERT

2G+ mit Werken von Johannes Brahms

FEELGOOD SONGS UA 2G+ ANOREXIA von Fayer Koch

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN

2G+ DER PETRA VON KANT

Karten nur vorab an der Theaterkasse erhältlich

IN ARBEIT … UA

Stadtrauminszenierung 2G+ Eine von willems&kiderlen

2G+ URFAUST von Johann Wolfgang Goethe

SCHAUSPIELHAUS SCHAUSPIELHAUS

UND JETZT: DIE WELT! 2G+ oder ES SAGT MIR NICHTS, DAS SOGENANNTE DRAUSSEN

2G+

DON GIOVANNI

2G+ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

+

DAS LEBEN: EIN FEST PREMIERE | UA

von Gonzalo Galguera 2G+ Ballett Musik von Edvard Grieg u. a.

1 2

4 / 2022

18.00 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

19.30 Bühne 18.45 Einblick

18.00 Bühne 17.30 Einblick

19.30 Bühne 19.00 Einblick

OPERNHAUS OPERNHAUS

DER EINSAME WEG

2G+ von Arthur Schnitzler

DAS SIEBTE KREUZ

2G+ nach dem Roman von Anna Seghers

2G+ von Fayer Koch

ANOREXIA FEELGOOD SONGS UA

von Rainer Werner Fassbinder

DIE BITTEREN TRÄNEN 2G+ DER PETRA VON KANT

ICH LIEB DICH

2G+ Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

10.00—11.00 12.00—13.00 Studio

Schauspiel von Kristo Šagor | Ab 8 J.

2G+

ICH LIEB DICH

SCHAUSPIELHAUS SCHAUSPIELHAUS

10.00—11.00 Studio

3 / 2022

EMPFANG ZUM INTERNATIONALEN !

DER ZAUNKÖNIG UA 2G+ UND DIE SILBERNE FLÖTE

2G+

Bremer Stadtmusikanten« 2G+ »Die von Gisbert Näther | Ab 6 J.

2. KINDERKONZERT

2G+ Oper von Eugen Engel

+

OPERNHAUS OPERNHAUS


DRACULA WA | UA

Ballett von Gonzalo Galguera

und kommentierte Probe zu 2G+ Öffentliche »Das Leben: Ein Fest«

BALLETTSCHAUFENSTER

»Abschlusskonzert« mit Tempesta di Mare

25. MAGDEBURGER

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Arthur Schnitzler »Der einsame Weg«

Eine Stadtrauminszenierung von

IN ARBEIT …

19.30—21.00 Bühne 19.00 Einblick

19.30—21.45 Studio

19.30—21.30 Foyer zlM

19.30—21.45 Studio

17.00—18.20 Studio

17.00—19.00 Foyer

2G+ von Nick Hornby

2G+ von Johann Wolfgang Goethe

URFAUST

EROBERUNG DES SÜDPOLS 2G+ DIE von Manfred Karge

MEISTERKLASSE

2G+ von Terrence McNally

DIE EROBERUNG DES SÜDPOLS

2G+ von Manfred Karge

von Eugen Engel

Theodor Fontane | Szenische Lesung 2G+ von im Rahmen der Uraufführung der Oper

GRETE MINDE

MEISTERKLASSE

2G+ von Terrence McNally

NIPPLEJESUS

19.30 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

2G

MICHAEL KOHLHAAS

»Telemann royal«

2G+ TELEMANN-FESTTAGE

25. MAGDEBURGER

»Solissimo III« Karten nur vorab über die Theaterkasse erhältlich

2G+ TELEMANN-FESTTAGE

25. MAGDEBURGER

2G+ willems&kiderlen

19.30—21.30 Studio

16.00 Bühne Gastspiel

14.00 Foyer Gastspiel

14.00 Technikmuseum & Stadt

PREMIERE | UA

GUTE MENSCH VON SEZUAN 2G+ DER von Bertolt Brecht

19.30—22.00 Bühne

von Nick Hornby

NIPPLEJESUS PREMIERE

nach der Novelle von Heinrich von Kleist

MICHAEL KOHLHAAS

2G+

2G

MEISTERKLASSE

2G+ von Terrence McNally

caroline.rohmer@theater-magdeburg.de

2G+ Anmeldung:

LITERATURKLUB

2G+ von Molière

DER MENSCHENFEIND

DER MENSCHENFEIND

2G+ von Molière

19.30 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

19.30—21.30 Studio

19.30—21.30 Foyer

19.30—21.00 Studio Eintritt frei

18.00—19.40 Bühne 17.30 Einblick

19.30—21.10 Bühne

Ballett von Gonzalo Galguera

PETER GRIMES PREMIERE 2G+ Oper von Benjamin Britten

2G+ Ballett von Gonzalo Galguera nach Bram Stoker

DRACULA UA

ALLERLEI 2G+ MAGDEBURGER Die Kochshow im Opernhaus

Lesung | Eine Veranstaltung des Literaturhauses Magdeburg

2G+ HAST DU UNS ENDLICH GEFUNDEN

EDGAR SELGE

PREMIERENFIEBER

»Peter Grimes« von Benjamin Britten 2G+ zu Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich

2G+ Musik von Edvard Grieg u. a.

DAS LEBEN: EIN FEST UA

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

DER ZAUNKÖNIG

UA 2G+ UND DIE SILBERNE FLÖTE

DON GIOVANNI

2G+ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

GESTALTEN DER NACHT

MUSICAL IN CONCERT

2G+ VON VAMPIREN UND ANDEREN

MY FAIR LADY

2G+ Musical von Frederick Loewe

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19.30—20.45 Studio

19.30 Bühne

19.30—20.50 Studio zlM

19.30 Bühne

18.00 / 21.00 Dom unterwegs

19.30—20.50 Studio

21.00 Dom unterwegs

16.00 Studio

19.30 Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

19.30—22.30 Bühne

14.00 Technikmuseum & Stadt

19.30 Studio

19.30—22.00 Bühne 19.00 Einblick zlM

19.30—21.30 Bühne zlM

14.00 Technikmuseum & Stadt

SPARWASSER PREMIERE | UA

von Bertolt Brecht

DER GUTE MENSCH VON SEZUAN

Eine Stadtrauminszenierung

KITTY … 2G+ LIEBSTE Aus dem »Anne Frank Tagebuch« | Ab 12 J.

SOLO SUNNY

2G+ von Wolfgang Kohlhaase

DER HALS DER GIRAFFE

2G+ Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

SUNNY PREMIERE 2G+ SOLO von Wolfgang Kohlhaase

und Glaube

BÜRGER ENSEMBLE MAGDEBURG

2G+ Rätselhafter Dom | Ein Parcours zwischen Skepsis

Monolog nach dem Roman von Judith Schalansky

2G+ DER HALS DER GIRAFFE

und Glaube

BÜRGER ENSEMBLE MAGDEBURG

2G+ Rätselhafter Dom | Ein Parcours zwischen Skepsis

SPARWASSER UA

von Jörg Menke-Peitzmeyer 2G+ Familienstück Ab 10 J.

NIPPLEJESUS 2G+ von Nick Hornby

von Arthur Schnitzler

2G+ DER EINSAME WEG

Karten nur vorab an der Theaterkasse erhältlich

2G+ von willems&kiderlen

IN ARBEIT … UA

Ab 10 J.

2G+ Familienstück von Jörg Menke-Peitzmeyer

2G+

DAS SIEBTE KREUZ

2G+ nach dem Roman von Anna Seghers

Karten nur vorab an der Theaterkasse erhältlich

IN ARBEIT … UA

Stadtrauminszenierung 2G+ Eine von willems&kiderlen

Für alle Veranstaltungen am Theater Magdeburg gilt:

Bitte beachten Sie die detaillierten, tagesaktuellen Hinweise zu den aktuellen Corona-Regeln und den 2G+-Veranstaltungen auf unserer Webseite!

19.30 Bühne 19.00 Einblick

19.30—22.10 Bühne 19.00 Einblick

19.30 Café

19.00 Bühne Gastspiel

11.00 Wagnerfoyer

19.30 Bühne 19.00 Einblick

11.00—11.50 Podium

16.00 Bühne 15.30 Einblick

19.30 Bühne Gastspiel

19.30—22.40 Bühne

KARTENPREISE

Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €)

KARTENPREISE

Sollten Sie am Tag der Veranstaltung Erkältungssymptome mit Fieber ist von einem Besuch des Theaters Magdeburg abzusehen. Um die ggf. durch Für alle Veranstaltungen am Theater Magdeburg gilt: Sollten Sie am Tag der Veranstaltung Erkältungssymptome mit Fieber verspüren, ist von einem Besuch desverspüren, Theaters Magdeburg abzusehen. Um die ggf. durch das Gedas Gesundheitsamt abgefragte Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, können Karten nur personengebunden ausgegeben werden. Bitte setzen Sie sich nur sundheitsamt abgefragte Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten, können Karten nur personengebunden ausgegeben werden. BittePlätze. setzen Sie sich auf die von Ihnen gebuchten Plätze. Ein Umsetzen ist nicht gestattet. auf die von Ihnen gebuchten Ein Umsetzen ist nur nicht gestattet. Bitte beachten Sie die Hinweise und Vorgaben auf unserer Webseite zu den gültigen Corona-Zugangsregeln am jeweiligen Veranstaltungstag.

18.00 Bühne

2G+

2G+ TELEMANN-FESTTAGE

Oper von Eugen Engel

16.00 Bühne Gastspiel

GRETE MINDE

UA

2G+

2G+

Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

DON GIOVANNI

19.30 Bühne 19.00 Einblick zlMidS

19.30 Bühne 19.00 Einblick

DER ZAUNKÖNIG UA 2G+ UND DIE SILBERNE FLÖTE

11.00—11.50 Podium

Ein musikalisches Bilderbuch von Franz Kanefzky und Martina Oberhauser | Ab 4 J.

2G+ Oper von Wolfgang Amadeus Mozart

DON GIOVANNI

und Träumen | Ab 1 J.

2G+ Ein Nachmittag zum musikalischen Krabbeln

KLASSIK FÜR KNIRPSE

Einlasskarten vorab an der Theaterkasse erhältlich

2G+ zu »Das Leben: Ein Fest« von Gonzalo Galguera

PREMIERENFIEBER

2G+ Ballett von Gonzalo Galguera nach Bram Stoker

19.30 Bühne 19.00 Einblick

16.00 Podium

11.00 Wagnerfoyer

19.30 Bühne 19.00 Einblick


Uraufführung

Sa. 2. 4. 2022

Opernhaus Bühne

Premierenfieber So. 20. 3. 2022

11.00 Uhr

Opernhaus Wagnerfoyer


DAS LEBEN: EIN FEST Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Robert Schumann, Franz Liszt, Alexander Skrjabin, Sergej Rachmaninow und Edvard Grieg Uraufführung C, R Galguera B, K Hercher, Petrovic, Stanisic D Schröder Mit Lettberg, Ballett Magdeburg

DEN TANZ FEIERN GONZALO GALGUERA IM GESPRÄCH MIT ULRIKE SCHRÖDER ÜBER SEINEN NEUEN BALLETTABEND Ulrike Schröder: Gonzalo, du bereitest gerade deinen letzten großen Ballettabend am Theater Magdeburg vor. Du planst »eine Feier des Tanzes«, wie du es nennst. Da stellt sich mir die Frage nach der Henne und dem Ei. Was ist bei einer solchen freien Choreografie zuerst da: die Musik oder die Choreografie? Gonzalo Galguera: Da gibt es keine grundsätzliche Regel. Manche Musikstücke trägt man lange in sich und dann entsteht daraus die Idee zu einer Choreografie. In anderen Fällen steht am Anfang ein Sujet, eine Geschichte, und dann sucht man dazu Musik. Dabei nimmt mich die Handlung sozusagen »an der Hand« bei der Musiksuche. Und wie ist das bei diesem neuen Abend? Eine gute Mischung von beidem, finde ich. Es ist ein zweiteiliger Abend. Im ersten Stück geht es um die Verbindung zwischen den Tänzer*innen und mir. Ich möchte in Solos, Duetten und kleinen Ensembles die einzelnen Persönlichkeiten der Kompanie herausstellen, ihre Lebensläufe und ihre künstlerische Entwicklung. Die Choreografie entsteht dabei im Dialog zwischen den Tänzer*innen und mir. Die Musik, die ich ausgesucht habe, gibt den Rahmen vor. Sie wird von der Pianistin Maria Lettberg live gespielt. Dabei wird nicht nur die Musikerin Teil des Bühnenkosmos, auch die Tänzer*innen gestalten den Raum aktiv mit – durch ihre Bewegungen und durch Elemente, die sie in das Bühnenbild mit eingebracht haben. Das wird ein spannendes Experiment. Im zweiten Teil folge ich meiner Leidenschaft für das sinfonische Ballett und gehe von einem bestimmten Musikstück aus: Edvard Griegs Klavierkonzert. Dieser Teil ist in gewisser Weise formeller, abstrakter – aber keineswegs inhaltslos. Griegs kräftige, dramatische Musik eröffnet uns einen weiten Assoziationsraum. In dieser Choreografie wird es um die Gemeinschaft gehen: Wir reagieren als Kompanie gemeinsam auf die Musik und drücken aus, was uns bei der Musik bewegt: Dankbarkeit, Freude, Hoffnung …

Für den ersten Teil hast du gemeinsam mit der Pianistin Werke von Schumann, Liszt, Skrjabin und Rachmaninow ausgewählt. Was bedeuten dir diese Komponisten? Die Geschichte des Tanzes, gerade auch des akademischen Tanzes, ist von der romantischen Musik geprägt. Deshalb komme ich immer wieder auf die Romantik zurück und begegne den bekannten Werken aufs Neue. Wobei in diesem Fall auch wirkliche Neuentdeckungen dabei sind: Während ich Rachmaninow und Skrjabin schon lange »auf dem Schirm« habe, war mir Schumanns Klaviermusik nicht so geläufig. Umso begeisterter erforsche ich jetzt seine Werke. Du arbeitest für diesen Abend mit gleich drei Ausstatter*innen zusammen: Christiane Hercher und Stephan Stanisic für den ersten Teil und Darko Petrovic für den zweiten. Warum bringst du diese unterschiedlichen Handschriften zusammen? Mir ist es ein großes Anliegen, diesen Abend gemeinsam mit denen zu erarbeiten, die mich in den letzten Jahren künstlerisch begleitet haben. Es sind tatsächlich drei ganz unterschiedliche Künstlerpersönlichkeiten, die auf ihre jeweils eigene Art meinen Ideen und Gedanken eine Form geben, sie weiterdenken. Die Auseinandersetzung mit ihnen ist immer ungeheuer bereichernd! Und ich schätze an allen dreien, dass es ihnen stets um das künstlerische Gesamtergebnis geht, nicht um die eigene Selbstverwirklichung. Sie leitet immer die Frage: Was braucht das Stück? Und da war es in diesem Fall eine beglückende Erfahrung, dass Christiane und Darko in ihren Bühnenentwürfen für den ersten bzw. zweiten Teil auf Lösungen gekommen sind, die sich wunderbar ergänzen. So erlebt das Publikum hoffentlich einen wirklich anregenden Dialog – zwischen den Tänzer*innen, den Komponisten und den unterschiedlichen choreografischen Herangehensweisen!


7. SINFONIEKONZERT RALPH VAUGHAN WILLIAMS Ouvertüre aus der Schauspielmusik zu »The Wasps«

RICHARD STRAUSS Konzert für Oboe und kleines Orchester D-Dur TrV 292

FRANZ SCHREKER Romantische Suite op. 14

RICHARD STRAUSS Erste Walzerfolge aus der Oper »Der Rosenkavalier« TrV 227c Henning Ahlers Oboe Magdeburgische Philharmonie Svetoslav Borisov Dirigent Do. 17. 3.  /  Fr. 18. 3.2022

Opernhaus Bühne

STRAUSS IM FOKUS Im Zentrum des 7. Sinfoniekonzerts der Magdeburgischen Philharmonie steht der Komponist Richard Strauss. Es erklingt zum einen die Erste Walzerfolge aus seiner Erfolgsoper »Der Rosenkavalier« – eine Suite, die Strauss 1944 selbst aus Material aus dem 1. und 2. Akt seiner Oper zusammenstellte – und zum anderen das 1945 als eines seiner letzten Werke komponierte Oboenkonzert. Zu Richard Strauss’ eigener Überraschung waren unter den amerikanischen Soldaten, die Anfang Mai 1945 in seinem Wohnort Garmisch einmarschierten, viele, die dem Star-Komponisten mit großer Bewunderung und Ehrerbietung begegneten. Den Amerikanern, die bei ihm zuhause erschienen, um sein Anwesen als Quartier für die Armee zu beschlagnahmen, soll Strauss mit den Worten entgegengetreten sein: »Ich bin Richard Strauss, der Komponist von ›Rosenkavalier‹ und ›Salome‹.« Die Beschlagnahmung des Hauses fiel aus. Einer der besonders interessierten Soldaten war der junge Oboist John de Lancie – seit 1940 Solo-Oboist des Pittsburgh Symphony Orchestra und seit 1942 im Kriegsdienst. Bei einem Besuch fragte er Strauss geradeheraus, ob dieser jemals daran gedacht habe, ein Konzert für die Oboe zu schreiben. Laut de Lancies Erinnerung war Strauss’ Antwort kurz und knapp: »Nein!« Doch tatsächlich blieb die Anregung des musikalischen Soldaten nicht ohne Folgen. Am 6. Juli 1945 schrieb Strauss in einem Brief an den Musikwissenschaftler Willi Schuh: »In meiner Alterswerkstatt wird jetzt ein Oboenconzert mit kleinem Orchester ›fabriziert‹, zu dem mich ein Oboist aus Chicago angeregt hat.« Die Uraufführung des Werkes erfolgte am 26. Februar 1946 in Zürich durch das Tonhalle-Orchester mit Marcel Saillet, dem Solo-Oboisten des Orchesters, als Solisten. Die Zeitung »Die Tat« berichtete wenige Tage später begeistert: »Ein gleichsam morzateskes Werk, in dem sich die Motive des Rokoko mit den Süßigkeiten der ›Rosenkavalier-Palette‹ treffen. Doch wäre dies alles unpersönlich, wenn nicht die eulenspiegelhafte Ironisierung und die frech gleitenden Modulationen das echt Straussische Gepräge mit sich brächten.« Solist in Magdeburg ist Henning Ahlers, 1. Solo-Oboist der Magdeburgischen Philharmonie, dem im Rahmen dieses Konzerts von der Stadt Magdeburg der Titel »Kammermusiker« verliehen wird. (TSE)


8. SINFONIEKONZERT BEETHOVEN+ NIKOLAI SIDELNIKOV Frühlings-Ouvertüre für Orchester

FRANZ LEHÁR Ungarische Fantasie für Violine und Orchester bearbeitet für Domra und Orchester Alisa Lebedeva Domra Magdeburgische Philharmonie GMD Anna Skryleva Dirigentin

NICCOLÒ PAGANINI Adagio und Rondo »La Campanella« aus dem Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 h-Moll op. 7 bearbeitet für Domra und Orchester

LUDWIG VAN BEETHOVEN Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 »Pastorale«

Do. 7. 4.  /  Fr. 8. 4.2022

Opernhaus Bühne

MEHR ALS RUSSISCHE FOLKLORE Denken Sie doch mal an ein russisches Zupfinstrumentenorchester. Was sehen Sie? Vielleicht eine Balalaika? Heute ist das lautenartige Saiteninstrument mit seinem hellen, durchdringenden Klang aus der russischen Volksmusik nicht mehr wegzudenken. Dabei hatte es die Balalaika gar nicht so leicht: Noch im 17. Jahrhundert war instrumentale Volksmusik in Russland durch die orthodoxe Kirche verboten, das öffentliche Spielen konnte mit Strafen geahndet werden. Ein Schriftstück aus dem Jahr 1688 – die erste namentliche Erwähnung der Balalaika – überliefert die Festnahme eines Städters und eines Bauern, die »auf der Straße Balalaika spielten und dazu sangen«. Damit teilte das Instrument das Schicksal der artverwandten Domra, die »als Attribut liederlicher Objekte erschien, welche durch Spiel und Begleitung das überhandnehmende Unwesen anstößiger Tänze und Lieder förderten«, wie Alois Beran 1928 in seiner Abhandlung über russische Lauteninstrumente beschrieb. Die moderne Forschung geht davon aus, dass sich die Balalaika aus der Domra entwickelt hat. Besonders im ländlichen Raum in Süd-Russland fanden sich Saiteninstrumente wie die »dombra«, »dumbra«, »dumbrak« oder »dombur«, die sich allerdings in Bauweise und Anzahl der Saiten noch stark unterschieden. Historische Quellen, die vom Musikforscher Alexander Sergejewitsch Faminzyn (1841–1896) zusammengetragen wurden, berichten von lautenartigen Instrumenten, die zwar »Balalaiken« genannt wurden, aber im Gegensatz zur heutigen Namensvetterin noch einen runden Korpus hatten, der sich mit der Zeit allmählich verflachte. Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Erstarken des nationalen Bewusstseins in Russland, rückte die volkstümliche Musik wieder in den Fokus – und damit startete eine intensive Auseinandersetzung mit der Balalaika und der Domra. Einen entscheidenden Beitrag zur Wiederbelebung der vergessenen Instrumente lieferte der russische Aristokrat Wassili Wassiljewitsch Andrejew (1861–1918): Ergriffen vom Klang der Balalaika, die ein Musikant auf dem Anwesen seiner Eltern spielte, beauftragte Andrejew einen renommierten Geigenbauer, dieses einfache, dreisaitige Zupfinstrument mit dem dreieckigen Resonanzkörper nachzubauen und zu verbessern, um daraus ein echtes Konzertinstrument zu machen. Nach dem Vorbild von Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass entwarf der Instrumentenbauer sowohl die Balalaika als auch die Domra – mit ihrem runden, eher an eine Mandoline erinnernden Korpus – in unterschiedlichen Größen und Stimmungen, die bis heute den

Alisa Lebedeva, Foto: Natalia Lebedeva

Standard bilden. Am 20. März 1880 trat Andrejew in St. Petersburg erstmalig vor Publikum mit seinem neuen Zupfinstrumentenorchester auf und verhalf den einst verpönten Instrumenten der Bauern zu einem neuen, schillernden Ruf. Die 1999 im russischen Zelenograd geborene Alisa Lebedeva widmet sich schon seit vielen Jahren dem traditionsreichen Domra-Spiel und wurde bereits als »Junges Talent Russlands« ausgezeichnet. Eine spannende Neuentdeckung, findet Generalmusikdirektorin Anna Skryleva, die die talentierte Nachwuchskünstlerin im Zuge der von ihr gegründeten Initiative zur Förderung für junge Musiker*innen »Classic for Peace« kennengelernt hat und nun als Solistin dem Magdeburgischen Publikum vorstellt. Dieses kann sich auf ein wahrlich frühlingshaftes Konzert freuen: Frisch und belebend strahlt neben Beethovens programmatischer »Pastorale« auch die mit Elementen aus Jazz und Filmmusik angereicherte Frühlings-Ouvertüre von Nikolai Sidelnikov. Und wenn Lebedeva statt Geigenbogen das Plektrum an die Saite setzt, bietet sich dem Publikum die einzigartige Gelegenheit, die leidenschaftlichen Geigenmelodien Lehárs und Paganinis einmal mit ganz anderen Ohren zu hören (HF)


WUNSCHKONZERT STIMMZETTEL Zum Abschluss der Konzertsaison ist auch in diesem Jahr das Publikum gebeten, selbstständig ein abwechslungsreiches Konzertprogramm zusammenzustellen. Jeweils ein Werk aus sechs Kategorien soll erklingen — welches, das entscheiden Sie! Mit diesem Stimmzettel (oder per Online-Voting über die Webseite des Theaters Magdeburg von Fr. 1. 4. bis Fr. 15. 4. 2022) können Sie Ihre Favoriten bestimmen. Pro Kategorie haben Sie eine Stimme. Geben Sie den ausgefüllten Stimmzettel beim Abenddienst- oder Kassenpersonal ab. Folgen Sie auch »Annas Video-Blog«, in dem Anna Skryleva die Werke vorstellt.

OUVERTÜRE

20. JAHRHUNDERT

WOLFGANG AMADEUS MOZART

MEL BONIS

»Don Giovanni«

»Salomé« aus »Trois Femmes de légende«

BEDŘICH SMETANA

ELIZABETH MACONCHY

»Die verkaufte Braut«

Nocturne

CARL MARIA VON WEBER

DMITRI SCHOSTAKOWITSCH

»Der Freischütz«

Festliche Ouvertüre op. 96

ROMANTIK

GEGENWART

PETER TSCHAIKOWSKY

JELENA DABIĆ

»Fatum«. Sinfonische Fantasie c-Moll op. 77

»Beethaphase«

EMILIE MAYER

MIOKO YOKOYAMA

Faust-Ouvertüre

»Pandora’s Box«

GEORGES BIZET

UNSUK CHIN

»L’Arlésienne«-Suiten (Auszüge)

»subito con forza«

LIEBLINGSWALZER

FILMMUSIK

PETER TSCHAIKOWSKY

JOHN WILLIAMS

Blumenwalzer aus dem Ballett »Der Nussknacker«

»E.T. — Der Außerirdische«

JOHANN STRAUSS (SOHN) »An der Elbe« op. 477

JEAN SIBELIUS

ELMER BERNSTEIN »Die glorreichen Sieben«

ENNIO MORRICONE »Spiel mir das Lied vom Tod«

»Valse triste« op. 44

Magdeburgische Philharmonie GMD Anna Skryleva Dirigentin

Di. 28. 6. 2022

19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

WUNSCHKONZERT


KOMM MIT UNS NACH BREMEN! Es ist Ende Januar und Johannes Wollrab, Sänger am Theater Magdeburg, steckt mittendrin in den Vorbereitungen auf das kommende Kinderkonzert, in dem er als Sprecher agiert. Mit »Die Bremer Stadtmusikanten« steht das berühmte Märchen auf dem Programm, in dem Hund, Katze, Esel und Hahn vor ihren rücksichtslosen Besitzern fliehen, um in Bremen ein neues Leben als Musikanten anzufangen. Johannes, der im letzten Jahr in einer Online-Produktion des »Karnevals der Tiere« zu sehen war, hat schon immer ein Faible für Aufführungen, die sich speziell an ein junges Publikum richten: »Kinder und Jugendliche sind ein sehr kritisches, aber auch dankbares Publikum«, sagt der Bariton. »Der Spaß am Spielen muss da sein, sonst kriegt man die Aufmerksamkeit der Kinder nicht.« Ob Kinderopern zum Mitmachen oder Kinderkonzerte – gerade mit solchen Formaten könne man zeigen, dass das oft als »altbacken« wahrgenommene klassische Musiktheater mehr zu bieten hat als »nur große Opern«. Besonders Märchen können da wichtige Botschaften vermitteln: »Während wir in Fantasiewelten abtauchen, können wir auch etwas über das eigene Leben lernen: Die vier Stadtmusikanten etwa stehen am Ende ihres Arbeitslebens und wurden respektlos behandelt – trotzdem beweisen sie, dass sie immer noch etwas schaffen können, wenn sie zusammenhalten. Durch ihre gegenseitige Unterstützung sind sie stark genug, sich eine neue Aufgabe zu suchen!«

Mit schwungvoller Musik und eingängigen Liedern werden die Abenteuer der tierischen Freunde auf der Bühne zu einer lebendigen Konzerterfahrung für die ganze Familie. Und auch wenn er im Konzert alle Figuren sprechen wird, hat Johannes schon einen heimlichen Favoriten: »Manchmal kann ich als Sänger auch ein eitler Gockel sein«, gibt er schmunzelnd zu, »aber wenn es drauf ankommt, bin ich wohl eher der störrische Esel, der nicht aufgibt und sich durchbeißt.« (HF, MB)

2. KINDERKONZERT »Die Bremer Stadtmusikanten« Kinderkonzert für Sprecher und Orchester von Gisbert Näther Text nach den Brüdern Grimm Liedtexte von Rita Westphal Ab 6 Jahren Johannes Wollrab Sprecher Magdeburgische Philharmonie Nathan Bas Dirigent

So. 6. 3. 2022

11.00 Uhr

Opernhaus Bühne

Zeichnung: Nicole Egggeling


Foto: Nilz Böhme

DIE SOUNDKULISSE DER STADT Das Bürger Ensemble Magdeburg setzt autobiografisches Theater immer wieder in neuen Formaten um. Ab März 2022 startet ein Podcast mit dem Titel »1+1«, der Stoffe, Zitate und Figuren aus vergangenen Stückentwicklungen der Gruppe aufgreift. Die Spieler*innen reflektieren sie heute in Interviewform neu und wollen herausfinden, welche Relevanz diese Themen jetzt für Magdeburg haben. Unter die Interviews mischt sich die Soundkulisse der Stadt, schließlich haben unterschiedliche Orte eine maßgebliche Rolle in den Produktionen gespielt: vom Einrichtungshaus über die ehemalige JVA bis zum Blauen Bock vor seinem Abriss. »Weißt du noch?« lautet die Frage, die in einer szenischen Lesung mitten in der Stadt gestellt werden soll. Erfahrungen mit Vergesslichkeit und Demenz rücken dabei in den Mittelpunkt. Die Gäste können entlang einer Straße mehreren Charakteren zuhören, die verschiedene Lebensalter einer Person symbolisieren. Dabei werden manche Erinnerungen klar und eindrücklich

sein, während andere Schilderungen vage bleiben. Was passiert, wenn Erlebtes nicht mehr abgerufen werden kann, und wie geht Magdeburg mit dem Älterwerden um? Das Wandeltheater »Rätselhafter Dom« war im September 2019 sehr erfolgreich. Im April 2022 folgt deshalb die Wiederaufnahme für diesen Parcours zwischen Skepsis und Glauben über Menschen, die den Dom geprägt haben, und über Menschen, die der Dom geprägt hat. Dargestellt werden Geheimnisse, Mythen und Rätsel – einige sind wahr, einige haben wir erfunden. Die Auflösung erfolgt erst am Ende des Abends. (MCE)

Die aktuellen Termine des Bürger Ensembles sind auf der Webseite des Theaters zu finden.


MUSICAL IN CONCERT VON VAMPIREN UND ANDEREN GESTALTEN DER NACHT

Premiere 17. Juni 2022

DomplatzOpenAir

Brandgefährlich geht es zu bei diesem Musicalabend rund um Vampire und andere Gestalten der Nacht. Das Publikum im Opernhaus kann sich auf die großen Hits aus Musicalerfolgen wie »Bat Out Of Hell«, »Dracula«, »Der kleine Horrorladen«, »Jekyll & Hyde«, »Liebe stirbt nie«, »Das Phantom der Oper«, »Rebecca«, »Die Schöne und das Biest« und »Sweeney Todd« freuen. Natürlich dürfen auch Ausschnitte aus »Tanz der Vampire« nicht fehlen. Dieser Abend mit Gänsehaut-Feeling wird von Jan Rekeszus, Kevin Tarte, Tamara Peters, Jessica Kessler sowie Sybille Lambrich solistisch gestaltet, die im Sommer 2022 als »Ich« im Musical »Rebecca« beim Magdeburger DomplatzOpenAir zu erleben sein wird. (PM) So. 17. 4. 2022

19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

SHARON BRAUNER & BAND Sharon Brauner veröffentlichte bisher fünf Musik-Alben mit eigenen deutschen Liedern und jiddischen Evergreens. Seit ihrer Kindheit steht sie auf der Bühne und vor Filmkameras. Nach einer Schauspielausbildung und ersten Auftritten als Jazzsängerin in New York begann sie mit der Aufnahme eigener Musik. Sie mixt die verschiedenen Genres wie Jazz, Klassik, Chanson und Klezmer zu einem ganz eigenen Stil, der die Lebensfreude in den Vordergrund stellt. Brauner arbeitete mit Musikern wie Daniel Hope, Till Brönner, dem Casal-Quartett, den Klezmatics, Giora Feidman und Karsten Troyke zusammen. In Magdeburg ist Sharon Brauner mit einer überschäumenden Musik-Hommage an die jiddische Populärmusik zu erleben, die gleichzeitig eine musikalische Reise durch die Biografie der Künstlerin ist. Mit Tangos, kubanischen Rhythmen, Bossa-Nova- und Balkanbeats, führt und verführt sie das Publikum. Sie hat es mit ihrem eigenen Stil geschafft, die jiddischen Klassiker in eine andere Musikrichtung zu übertragen – weit weg vom Klezmer. Wenn Sharon Brauner singt, knistert es im Saal. (PM) So. 6. 3. 2022

19.30 Uhr

Opernhaus Bühne

VORSTELLUNGEN Fr. Sa. So. Mi. Do. Fr.

17. 6. 18. 6. 19. 6. 22. 6. 23. 6. 24. 6.

2022 2022 2022 2022 2022 2022

Sa. So. Mi. Do. Fr. Sa.

25. 6. 26. 6. 29. 6. 30. 6. 1. 7. 2. 7.

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So. 3. 7. Mi. 6. 7. Do. 7. 7. Fr. 8. 7. Sa. 9. 7. So.10. 7.

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Beginn jeweils 21 Uhr

THEATERKASSE (0391) 40 490 490 kasse@theater-magdeburg.de | www.theater-magdeburg.de Sharon Brauner, Foto: Mathias Bothor, www.mathiasbothor.com


Iris Albrecht, Foto: Andreas Lander

VIELES HAT SICH VERÄNDERT— ABER EINE BLIEB An ihren ersten Moment in Magdeburg erinnert sich Iris Albrecht ganz genau: »Ich bin nach der Autofahrt aus Rostock in der Hegelstraße ausgestiegen und dachte: ›Ach, ist doch total schön hier‹«, erzählt sie. Nach dem Studium an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« Berlin, mehreren Jahren freiberuflicher Tätigkeit und festen Engagements u. a. in Rudolstadt und Rostock, »landet« Iris 2001 am Theater Magdeburg. Dass sie so lange hier bleibt, hätte sie selbst nicht gedacht, schließlich haftet dem Beruf etwas Nomadenhaftes an. Mehrere Leitungswechsel und damit große Umbrüche hat sie in dieser Zeit miterlebt: »Für mich als junge Mutter war das eigentlich super, das hat sich angefühlt wie ein Theaterwechsel – nur, dass ich am gleichen Ort bleiben konnte«, sagt sie. Dass ihre lange Tätigkeit am Theater Magdeburg eher ungewöhnlich für ihren Beruf ist, zeigt die Tatsache, dass sie die dienstälteste Schauspielerin im aktuellen Ensemble ist. Viele Ensemble-Kolleg*innen sah sie kommen und gehen, aber das Team darum herum, etwa die Technik und die Inspizientinnen, sind eine feste Konstante in ihrem Berufsleben: »Ich kenne die ganze Crew schon so lange und man schätzt einander einfach.« Eine besondere Wertschätzung ist ihr im Januar mit der Auszeichnung als Kammerschauspielerin entgegengebracht worden. Der Berufstitel wird von der Stadt Magdeburg an Künstler*innen des Theaters Magdeburg vergeben, die sich mit langjährigen Leistungen am Haus verdient gemacht haben. »Ich wusste gar nicht, dass es diesen Titel auch für Schauspieler*innen gibt und

freue mich riesig darüber«, sagt Iris. Zu einigen Kolleg*innen schaut sie selbst auf, großer Fan ist sie etwa von Gabriela Maria Schmeide (Filme »Systemsprenger«, »Frau Müller muss weg«). In Magdeburg ist ihr Kollege Thomas Schneider ein Vorbild: »Von seiner Frische, Lust und Unbedingtheit habe ich sehr viel gelernt!«, betont sie. Vom Magdeburger Schauspielpublikum, das dem Haus so viele Jahre die Treue hält und sich auch mal mit ungewöhnlichen Titeln überraschen lässt, ist sie immer wieder aufs Neue angetan. Mit vielen eindrücklichen Rollen hat sich Iris Albrecht in die Herzen der Zuschauer*innen gespielt, zuletzt als Operndiva Maria Callas in »Meisterklasse«. Gerade diese Figur ist eine große Herausforderung für sie, denn das Lampenfieber wird für die gebürtige Quedlinburgerin trotz Routine nicht weniger: »Diese Rolle ist schön und schrecklich zugleich«, erzählt sie schmunzelnd. Besonders gut gefällt ihr daran der spartenübergreifende Ansatz mit der Beteiligung von drei Sänger*innen. Gerne möchte sie zukünftig weiterhin in solchen Projekten mitwirken, die für sie durch den musikalischen Aspekt eine ganz besondere Energie freisetzen. Dem Magdeburger Theater und Publikum bleibt sie auch mit dem Wechsel der Schauspielleitung ab dem Sommer 2022 weiterhin erhalten. Wie lange sie in Magdeburg bleibt, hält sie sich aber immer offen. Fest steht für sie: »Ich glaube, ich werde mich einer Stadt nie wieder so verbunden fühlen wie Magdeburg.« (LBE)


Maren Kroymann, Foto: Stefan Derschum

Viele Menschen nehmen den 60. Geburtstag zum Anlass für eine Rückschau auf ihr bisher gelebtes Leben. Nicht so die Schauspielerin, Kabarettistin und zweifache Grimme-Preisträgerin Maren Kroymann, deren Karriere gerade noch einmal so richtig Fahrt aufnimmt. Sie zeigt uns, dass Revolution und Emanzipation letztlich auch im Alter nachwirken wie eine FrischzellenTherapie. In ihrem Programm »In my Sixties« widmet sie sich der Musik der 1960er Jahre mit unverstelltem Blick, tabulosem Elan und frischem Interesse. Diese Musik löste in ihrer Entstehungszeit unerhörte Gefühle aus: erstes sexuelles Begehren, den Wunsch nach Hingabe, nach Leichtigkeit, nach Befreit-Sein. Die Lieder versprachen ein Leben, das bunter, wilder und schöner sein konnte als das der Eltern-Generation mit deren rigiden Moralvorstellungen. Die begnadete Sängerin Maren Kroymann arbeitet sich in ihrem Programm lustvoll und geistreich durch die musikalischen Edelsteine dieser Zeit. Vor allem die wunderbare Dusty Springfield hat es ihr angetan, mit dieser kraftvollen Stimme, die eine unglaubliche weibliche Stärke zum Ausdruck brachte. (PM) 19.30 Uhr

ANNA SEGHERS

ZUM LETZTEN MAL 16. 4. 2022

DIE BITTEREN TRÄNEN ANOREXIA DER PETRA VON KANT FEELGOOD SONGS FAYER KOCH

Opernhaus Bühne

ZUM LETZTEN MAL 15. 4. 2022

Foto: Nilz Böhme

Fr. 11. 3. 2022

DAS SIEBTE KREUZ

Foto: Andreas Lander

MAREN KROYMANN & BAND IN MY SIXTIES


DIE BITTEREN TRÄNEN DER PETRA VON KANT RAINER WERNER FASSBINDER

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN JOSEPH KESSELRING ZUM LETZTEN MAL 10. 4. 2022

IMPRESSUM Hrsg: Theater Magdeburg, Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg | Generalintendantin: Karen Stone | Redaktion: Larissa Benz Texte: Larissa Benz (LBE), Matthias Brandt (MB), Manuel Czerny (MCE), Anna Dieren (ALD), Hannes Föst (HF), Elisabeth Gabriel (EG), Caroline Rohmer (CR), Thomas Schmidt-Ehrenberg (TSE), Ulrike Schröder (US), Pressemitteilung (PM) Termine: Künstlerisches Betriebsbüro | Layout und Satz: Claudia Heynen | Druck und Reproduktion: Media Print Barleben GmbH THEMA Theaterzeitung — eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 4. 3. 2022 | Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr.

KARTENPREISE Oper / Operette / Ballett 14 — 34 € (erm. 9 — 24 €) | Musical 18 — 40 € (erm. 14 — 30 €) | Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 19 — 34 € (erm. 13 — 22 €) Schauspielhaus Bühne 22 € (erm. 12 €) | Schauspiel Studio 19 € (erm. 10 €) | Schauspiel Foyer / Junges Theater / Kammerkonzert 16 € (erm. 9 €)

KASSE IM OPERNHAUS Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.—Sa. 10.00  —18.30 Uhr Abendkasse: eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

KASSE IM SCHAUSPIELHAUS Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus.

www.theater-magdeburg.de | Tel.: (0391) 40 490 490 | E-Mail: kasse@theater-magdeburg.de

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Fotos: Nilz Böhme

ZUM LETZTEN MAL 15. 4. 2022

DIE BITTEREN TRÄNEN DERPETRA HALS DER DER VONGIRAFFE KANT

BERTOLT BRECHT

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Foto: Nilz Böhme

DER GUTE MENSCH VON SEZUAN

Foto: Andreas Lander

JUDITH SCHALANSKY


DRACULA

Wiederaufnahme

BALLETT VON GONZALO GALGUERA

Sa. 19. 3. 2022

Opernhaus Bühne

Foto: Nilz Böhme


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