Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2020/21

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Geschäftsbericht und Jahresrechnung 2020/2021 1


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Opernhaus Zürich/Musikkollegium Winterthur

Viva la mamma


Liebe Theaterfreunde, liebes Publikum Ein weiteres Jahr, eine weitere Theatersaison, dominiert von einer aussergewöhnlichen Situation, liegt hinter uns. Es ist nur natürlich, Revue passieren zu lassen, sich klar darüber zu werden, wie man das Jahr letztlich für sich zusammenfassen möchte. Es wäre sehr einfach und naheliegend, die Saison 2020/2021 als weitere Corona-Saison abzuhaken und zu versuchen, nicht weiter darüber nachzudenken, auf bessere Zeiten zu hoffen. Doch es sind auch andere, positivere Gedanken und Eindrücke, die sich aufdrängen. Wir wollen nicht leugnen, dass die Rückschläge hart waren. Die zweite Corona-Welle hat uns allen so einiges abverlangt, sie war länger, einschneidender, kontroverser. Das Zuhause entwickelte sich schon wieder zum scheinbar einzig sicheren Ort, was den schmerzlichen Verzicht auf Kontakte, Austausch, Live-Erlebnisse mit sich zog. Viele Kulturschaffende und Kulturinstitutionen, wie auch das Theater Winterthur, liessen sich nicht entmutigen, verstanden es als Aufgabe, nach neuen Wegen zu suchen, um uns allen den grauen Alltag ein wenig aufzuhellen: mit Kultur, mit Unterhaltung, mit Kunst. So wurden erstmals auch im Theater Winterthur Livestreams ausgewählter Vorstellungen realisiert. Ohne die treuen Partnertheater des Hauses im In- und Ausland sowie das ehrgeizige und motivierte Team des Theater Winterthur wäre das nicht möglich gewesen. Wir im Verwaltungsrat sind überaus froh, dass die Zuversicht auch in dieser turbulenten Saison wieder einmal siegt. Ohne Subventionen, Gemeindebeiträge, Sponsoren und Spenden hätte sich Corona trotz Ausfallentschädigung und Kurzarbeit verheerend auf das Geschäftsjahr der Theater Winterthur AG ausgewirkt. Im Namen des Verwaltungsrats möchte ich besonders der Stadt Winterthur, den Gemeinden und dem Kanton Zürich für ihre Beiträge und Leistungen herzlich danken. Die Unterstützung wird es weiterhin brauchen, damit sich die Kulturbranche erholen kann. Das attraktive und vielseitige Programm des Theater Winterthur schafft die idealen Voraussetzungen dafür, mit dem Rückhalt der öffentlichen Hand schauen wir mit grosser Vorfreude in die Zukunft. Ihnen allen danken wir für Ihre Unterstützung, Ihren grossen Zuspruch, Ihre Geduld und Ihre ungebrochene Verbundenheit mit unserem Theater Winterthur.

János Blum, Präsident des Verwaltungsrats 3


Impulse Junior Ballett Zürich

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Inhaltsverzeichnis Vorwort

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Saison 2020/2021

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Produktionen 2020/2021

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Vermietungen 2020/2021

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Brasserie Les Coulisses

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Zwischen Bühne und Bildschirm

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Finanzen 2020/2021

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Revisionsbericht

38

Zahlenspiel

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Verwaltungsrat und Geschäftsleitung

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Saison 2020/2021 Nachdem die Jubiläumssaison 2019/2020 unerwartet früh und abrupt zu Ende ging, freuten wir uns umso mehr auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs im September 2020. Es war klar, dass ein rigoroses Schutzkonzept notwendig sein würde und im Foyer keine Bewirtung angeboten werden kann. Es gab bereits während den Sommerferien Anzeichen dafür, dass auch im Herbst nicht alles so laufen würde, wie wir es angekündigt hatten. Saisoneröffnung fast so wie geplant Wegen der omnipräsenten Pandemie sah sich die Oper Dortmund ausser Stande, die geplante Produktion «Carmen» überhaupt zu realisieren. Immerhin konnten wir mit «Quanto amore», einem stimmungsvollen Arien-Programm mit den Sängerinnen und Sängern aus Dortmund und dem Winterthurer Musikkollegium, eine den Umständen angepasste Saisoneröffnung feiern. Musikalisch war dieses Opernprogramm mehr als nur ein Ersatz. Im Gegenteil, das Bühnenbild, das vornehmlich aus den Musikerinnen und Musikern des Musikkollegiums bestand und das stimmungsvolle Licht, das das Team des Theater Winterthur dafür konzipiert hatte, trugen neben der klugen Moderation des Dortmunder Operndirektors Heribert Germeshausen dazu bei, dass alle Freunde des Musiktheaters voll auf ihre Kosten kamen. Ein zwar so nicht angekündigter, aber trotzdem sehr anregender Auftakt zur neuen Saison. Anfang Oktober konnte das Nederlands Dans Theater nicht anreisen. Auch dafür haben wir einen grossartigen Ersatz gefunden: Das Ballett Theater Basel sprang ein mit der 6

wunderbaren Choreografie «Carmen» von Johan Inger. Auch bei diesem Ballettabend sprang der Funke trotz eingeschränkter Platzbelegung mit Abstand und Maskenpflicht auf das Publikum über. Diese erste Zusammenarbeit mit Richard Wherlock und dem Ballett Theater Basel war so inspirierend und organisatorisch derart perfekt, dass das Basler Ensemble auch in der neuen Saison wieder den Saisonauftakt in der Sparte Ballett/Tanz bestreiten wird. Dazwischen feierte unsere Eigenproduktion «Novecento – Die Legende vom Ozeanpianisten» in meiner Inszenierung auf der Foyerbühne Premiere. Dieser Solo-Abend mit Sebastian Krähenbühl konnte zunächst ohne jegliche Einschränkungen gezeigt werden und wurde ein schöner Publikumserfolg, den wir im späteren Verlauf der Saison mit eingeschränkter Zuschauerzahl auch auf der Hinterbühne zeigen konnten und noch immer im Repertoire haben. Ebenfalls brachten wir die Koproduktion mit dem Theater Kanton Zürich «Der Kirschgarten» nach den Winterthurer Herbstferien auf unserer Hauptbühne zur Premiere. Der Schweizer Regisseur Elias Perrig, der bekannt ist für seine feine und präzise Personenführung, realisierte dieses tolle Ensemblestück von Anton Tschechow in der für ihn typischen unaufgeregten Art. Bereits im Sommer 2020 zeichnete sich ab, dass wir die angekündigte Produktion «Der Zauberer von Oz» des Kindertanztheater Claudia Corti nicht realisieren können. Dank


der guten Zusammenarbeit mit dem Theater Kanton Zürich boten wir aber an fast allen angesagten Wochenenden als Ersatz die Produktion von «Mio, mein Mio» von Astrid Lindgren an. Mittlerweile waren Veranstaltungen auf jeweils fünfzig Zuschauerinnen und Zuschauer limitiert. Dieses Angebot wurde äusserst dankbar von unserem jüngsten Publikum und deren Eltern angenommen. Reisebeschränkungen im Herbst Parallel zu diesen Veranstaltungen planten wir voller Enthusiasmus für Dezember und Januar ein Alternativprogramm, um sowohl die Reisebeschränkungen als auch die fünfzig Personen Obergrenze zu berücksichtigen. Gerade als alles durchgeplant war, wurde im Dezember ein erneutes Vorstellungsverbot ausgesprochen, alles musste wieder abgesagt werden. Warum Theater streamen – oder warum eigentlich nicht? Als Pilot und um die Ausbildung unserer Lehrlinge der Veranstaltungstechnik trotz Vorstellungsausfällen fortzuführen, zeichneten wir erstmals im Dezember eine Vorstellung unserer Eigenproduktion «Novecento» mit Videokameras auf. Und so wurde unsere vorläufig letzte Vorstellung mit einem Publikum von fünfzig Zuschauerinnen und Zuschauern auch für einen Stream aufbereitet – allerdings vorerst noch als interner Versuch. In der Folge haben wir dann mit unseren langjährigen Partnertheatern Kontakt aufgenommen und gemeinsam mit diesen eruiert, was man als Stream sinnvollerweise

gemeinsam auf die Beine stellen könnte. Daraus resultierten insgesamt sechs Streamingprojekte und eine dem Publikum zugänglich gemachte, ältere Aufzeichnung von «Turandot» (siehe ausführlichen Bericht «Zwischen Bühne und Bildschirm»). Hervorzuheben ist, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Theater Winterthur daran beteiligt waren, Ton und Video natürlich federführend, die Lehrlinge, die Öffentlichkeitsarbeit, die Beleuchtungsabteilung, die Bühnentechnik und viele weitere. Recht schnell hat sich intern eine Euphorie dafür entwickelt, weil es nun darum ging, nach den vielen Rückschlägen endlich proaktiv etwas Spanndendes produzieren zu können. Im letzten Stream Ende April zeigten wir die neueste Arbeit von Gauthier Dance «Lieben Sie Gershwin?», eine Choreografie von Marco Goecke, die in der Fachpresse für enthusiastische Kritiken sorgte, live aus dem Theaterhaus Stuttgart – als einzige Produktion extern mit anderen Technikern realisiert. Dafür reiste ich eigens nach Stuttgart, um vor Ort gemeinsam mit Eric Gauthier die Produktion anzumoderieren und ein Stück «Winterthur» auf den Bildschirm zu bringen. Grosse Freude: Man darf wieder vor Publikum spielen! Ab Ende April 2021 durfte man in der Schweiz wieder für jeweils fünfzig Zuschauer pro Vorstellung spielen. Nach Rücksprache mit der Intendanz des Opernhaus Zürich beschlossen wir, dass wir die bereits in Proben stehende Koproduktion von «Viva la mamma» zur Premiere bringen wollen, notfalls auch vor einem sehr kleinen Publikum. Es war uns ein gros7


ses Anliegen, den durchwegs jungen Künstlerinnen und Künstlern des Internationalen Opernstudios der Oper Zürich die Möglichkeit zu bieten, sich zu präsentieren. In den Winterthurer Frühlingsferien fanden wie geplant die Endproben für dieses lustige Werk von Gaetano Donizetti in unserem Haus statt. Die Premiere konnte am 8. Mai vor «ausverkauftem» Haus stattfinden. Was die Regisseurin Mélanie Huber und die Sängerinnen und Sänger aus dieser letzten Oper des Komponisten an Spielwitz und gesanglicher Verve herausgeholt haben, hätte auf jeden Fall ein grosses Publikum verdient. Aber schliesslich waren alle Beteiligten einfach froh, dass sie endlich wieder live spielen durften. Mitte Mai durfte auch das kleine, aber feine Jugendtheater-Festival «augenauf! das festival» stattfinden. Bei uns am Theater gab es drei Vorstellungen von «Seins.Fiction», einem auf Interviews mit Jugendlichen basierenden Projekt des Toboso Ensemble aus Duisburg. Die Vorstellungen fanden auf unserer Foyerbühne statt und waren gut besucht, wenn auch nicht restlos ausverkauft. Zum Saisonabschluss zeigen wir normalerweise mehrere Schauspielgastspiele aus den renommiertesten Häusern der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Angekündigt waren das Schauspiel Frankfurt, das Deutsche Theater Berlin und das Burgtheater. Alle drei Gastspiele konnten aber aus unterschiedlichen Gründen nicht realisiert werden. Da dies schon länger bekannt war, machten wir aus der Not eine Tugend und zeigten ein ansehnliches Alternativprogramm: Anstelle des 8

Schauspiel Frankfurt präsentierten wir nochmals unsere Eigenproduktion «Novecento» sowie die Koproduktion «Der Kirschgarten». Weil das grosse Ensemble von «Der Menschenfeind» nicht aus Berlin anreisen durfte, gastierte der Schauspieler Ulrich Matthes mit seinem Solo-Abend «Schiller-Balladen» ganz ohne technische Betreuung bei uns. Dieses berührende Bekenntnis zur Literatur konnten wir dreimal vor fünfzig Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Hinterbühne zeigen. Ab Juni durfte für jeweils hundert Zuschauerinnen und Zuschauer gespielt werden und so wollten wir kurzfristig doch noch eine Produktion aus dem Wiener Burgtheater zeigen. Angekündigt und verabredet war «Fräulein Julie» von August Strindberg. Aber wie bei so vielem in der vergangenen Spielzeit machte uns Corona nochmals einen Strich durch die Rechnung. Das Bühnenbild aus Wien hat zwar den Weg nach Winterthur gefunden, aber das Ensemble durfte nicht einreisen, da ein Mitglied von den österreichischen Behörden eine Quarantäneverfügung auferlegt bekommen hat. So mussten wir noch einmal umstellen und kamen zu einer Wiederbegegnung mit dem grossartigen Peter Simonischek, der bereits zweimal in anderen Zusammenhängen in Winterthur gespielt hat. Er setzte sich mit seiner Frau Brigitte Karner ins Flugzeug und präsentierte mit ihr die Brief-Novelle «Die kleine Komödie» von Arthur Schnitzler. Und somit beendeten wir eine sehr turbulente Theatersaison, wie wir sie begonnen


haben: mit einer Vorstellungsänderung. In diesem Fall war es sogar die Vorstellungsänderung einer Vorstellungsänderung. Wir haben in der vergangenen Saison viel gelernt, was Geduld und Flexibilität angeht und diese ganzen Prozesse haben Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, sehr geduldig und grosszügig mitgetragen, dafür herzlichen Dank. Dieser Zuspruch, aber auch das klare Signal vonseiten unserer Subventionsgeber, Sponsoren und Partner, dass die gesprochenen Gelder trotz allem fliessen würden, ermutigte uns weiterzumachen und einen Spielplan für die Saison 2021/2022 zu konzipieren, als wenn es keine Pandemie gäbe.

Thomas Guglielmetti, Programmleiter

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Produktionen 2020/2021

MUSIKTHEATER Quanto Amore! Theater Heidelberg/Musikkollegium Winterthur Stabat Mater

Theater Freiburg

Der Mann von La Mancha

Eurostudio Landgraf

Zigeunerliebe Livestream: Serata Italiana

Operettentheater Salzburg Theater Orchester Biel Solothurn

Anatevka

Theater und Orchester Heidelberg

Turandot Landestheater Detmold Livestream: Der Apotheker Lautten Compagney Berlin Viva la mamma Opernhaus Zürich/Musikkollegium Winterthur TOTAL «MUSIKTHEATER» SCHAUSPIEL Novecento (Foyer) Theater Winterthur Novecento (Hinterbühne) Theater Winterthur Der Kirschgarten Theater Kanton Zürich/Theater Winterthur Der eingebildete Kranke

Deutsches Theater Göttingen

Der Besuch der alten Dame

Theater Kanton Zürich/Theater Winterthur

Biedermann und die Brandstifter

Staatsschauspiel Dresden

Vögel

Schauspiel Köln

Verminte Seelen Theater St. Gallen Livestream: Novecento Theater Winterthur Livestream: Ein ganzes Leben Württembergische Landesbühne Esslingen Ersatz: Der Kirschgarten Theater Kanton Zürich/Theater Winterthur Ersatz: Novecento Theater Winterthur Ersatz: Ulrich Matthes liest Schiller-Balladen Deutsches Theater Berlin Ersatz: Die kleine Komödie (Lesung) Burgtheater Wien TOTAL «SCHAUSPIEL»

FREMDSPRACHIGES SCHAUSPIEL Heart of Darkness

Imitating the Dog Theatre Company

Le petit Prince

TNT Theatre

Animal Farm

TNT Theatre Britain

Le journal d‘ Anne Frank

Théâtre des Osses, Fribourg

Hamlet TNT Theatre Britain TOTAL «FREMDSPRACHIGES SCHAUSPIEL» *

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Vorstellungsausfall Corona


Geplant 5

Gespielt 5

Gäste 1366

Auslastung 53 %

3

0*

3

0*

3 1

0* 1

4

0*

2 0* 1 1 5 5 254 100 % 27 12 1620 57 % Geplant Gespielt Gäste Auslastung 12 8 284 46 % 5 2 79 79 % 5 2 573 55 %

3

0*

3

0*

3

0*

3

0*

3 1 1 1 1 3 2 46

Geplant

0* 1 1 1 50 100 % 1 50 100 % 3 147 98 % 2 122 61 % 21 1305 59 % Gespielt

Gäste

Auslastung

1

0*

1

0*

1

0*

1

0*

1 5

0* 0

0

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Produktionen 2020/2021

BALLETT/TANZ Carmen Ballett Theater Basel Siren

Danish Dance Theatre

The Personal Element/Azoth

Alonzo King Lines Ballett

Marie Antoinette Malandin Ballett Biarritz/Musikkollegium Winterthur Livestream: Impulse Junior Ballett Zürich Livestream: Lieben Sie Gershwin? Gauthier Dance Company TOTAL «BALLETT/TANZ» KINDER/JUGEND Der Zauberer von Oz Mio, mein Mio

Kindertanztheater Claudia Corti Theater Kanton Zürich

Örjan

Luki*ju Theater Luzern

BALLaden

Phantasten/Werkraum Schöpflin

Pinocchio Monster Truck, Berlin/Junges National Theater Mannheim SEINS.fiction Toboso Ensemble, Duisburg TOTAL «KINDER/JUGEND» EXTRA Jazz Matinee Theater Winterthur Midi Musical KleinKunstRallye

Theater Winterthur/Musikkollegium Winterthur Theater Winterthur

Behördenabend Führungen für Schulklassen

Theater Kanton Zürich Theater Winterthur

Führungen für Privatgruppen

Theater Winterthur

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel Livestream Abonnenten-Anlass

Theater Winterthur/Musikkollegium Winterthur Theater Winterthur

Workshops Theater Winterthur/Theaterpädagogik Probenbesuche Theater Winterthur Werkeinführungen Theater Winterthur TOTAL «EXTRA»

GESAMTTOTAL PROGRAMM *

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Vorstellungsausfall Corona


Geplant 3

Gespielt 3

Gäste 1095

Auslastung 70 %

2

0*

3

0*

4 0* 1 1 1 1 14 5 1095 70 % Geplant Gespielt Gäste Auslastung

13 7

0* 7 316 90 %

4

0*

4

0*

3 0* 3 3 148 99 % 34 10 464 93 % Geplant Gespielt Gäste Auslastung 7 2 135 34 %

6 1

0* 1 68 85 %

1 11

3

0*

2 1

0* 1

1 1 4 38

0* 11

225 206

43 % 94 %

0* 1 50 100 % 4 20 684 54 %

164 68 5 168

73 %

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Vermietungen 2020/2021 Das Theater Winterthur im Herzen der Stadt und in der Nähe des Bahnhofs ist das grösste Gastspielhaus der Schweiz und kann für Anlässe aus Kultur, Bildung, Politik und Wirtschaft gemietet werden. Für grosse Veranstaltungen wird das ganze Theater samt Foyer vermietet, für kleinere Veranstaltungen steht das Hauptfoyer mit kleiner Bühne zur Verfügung. Die Brasserie Les Coulisses kann Gruppen bis zu 65 Personen bewirten. VERMIETUNGSTAGE Geplant

Durchgeführt

Gäste

Einführung neue MA der Stadt Winterthur

2

1

100

ZHAW SML-Diplomfeiern

6

6

718

Swiss Green Economy Symposium

2

2

375

Steptanz Schweizer Meisterschaft

3

0*

The armed man – Chorkonzert Karl Jenkins

1

0*

Int. Kurzfilmtage

7

0*

40 Jahre Marco Rima

3

0*

E.O.F.T Film

1

0*

Neujahrskonzert Brassband Winterthur

1

0*

ÜK Bühnentechnik

2

2

Jahreskonzert Stadtmusik

1

0*

Jubiläumskonzert 100 Jahre Stadtjugendmusik Winterthur

1

0*

Präsidialfeier Jacqueline Fehr

1

0*

Aufführung Tanzschule Marciano

2

0*

Tanzvorstellung Elvira Müller

6

0*

Fussspuren XVII

6

6

Internationaler Linguistik-Kongress

7

0

Tanzschule Aha! Ana Tajouiti

3

0*

Dance Center Simone Cheremeteff

2

0*

Flamenco-Show

1

0*

KV-Abschlussfeier

2

0*

GV Theaterverein «applaus!»

1

0*

40

264 *

GESAMTTOTAL VERMIETUNGEN *

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Vermietungsausfall Corona

61

17

1 497


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Opernhaus Zürich/Musikkollegium Winterthur

Viva la mamma


Brasserie Les Coulisses Unkompliziert und einfach gut. In der Brasserie Les Coulisses werden ausgesuchte, frische, regionale und saisonale Zutaten verwendet. Auf der Menükarte stehen feine Klassiker, aber auch die Kreativküche, die kulinarische Überraschungen verspricht. Ob Tatar de Bœuf, Tatar de Saumon, ofenfrische Flammkuchen oder hausgemachte Süssigkeiten, ein Besuch in der Brasserie rundet jeden Theaterbesuch kulinarisch ab. Neben dem Restaurant bewirtschaftet das Team der Brasserie Les Coulisses auch die Theaterbar und bietet Caterings für Veranstaltungen und private Anlässe ab fünfzig Personen an.

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Zwischen Bühne und Bildschirm Was tun, wenn alles, was für das Theater bisher essenziell war, nun nicht mehr möglich ist, plötzlich sogar zum Sicherheitsrisiko wird? Die Nähe zueinander im Saal, der ungestörte Blick vom Sitzplatz auf das Bühnengeschehen, Toneffekte und Stimmen, die ihre Kraft im Saal entfalten, die direkt spürbare Reaktion des Publikums durch Applaus, Lachen, Begeisterung oder gar Empörung – plötzlich ist all das unmöglich. So vieles, was für uns heute – im zweiten Jahr in der Pandemie – normal ist, wäre zuvor unvorstellbar gewesen, so auch die Idee, für die Bühne konzipierte Stücke zu Hause auf dem Laptop, dem Fernseher oder schlimmstenfalls sogar auf dem Handy anzuschauen. Die blosse Vorstellung davon bringt viele Regieteams wie auch Ensemblemitglieder zur Verzweiflung. So stehen nicht alle unserer Partnertheater dem Streaming positiv gegenüber, was sehr verständlich ist. Schliesslich sind die Stücke für die Bühne, den direkten Kontakt mit dem Publikum konzipiert und nicht für den Bildschirm. Die Vorbehalte bezüglich eines Streams sind vielfältig. Dass ein Stück, das einen gewissen Sog erzeugen soll, von einem minutiös ausgefeilten Rhythmus getragen wird, plötzlich mit einem simplen «Klick» pausiert werden kann … grauenhaft! Wenn eine aufwendige Oper in einem sonnendurchfluteten Wohnzimmer genossen wird, wo der Bildschirm etwas spiegelt und man sich fragen muss, wie nah die Qualität der eigenen Lautsprecher an der Soundqualität im Original ist … furchtbar! Man kann sich

nur allzu leicht den Gegenargumenten hingeben, denn diese sind zahlreich. Nun hatten wir alle aber eines gemeinsam: es ging nicht darum, die Frage zu klären, was besser ist, das Live-Erlebnis oder der Stream. Theater in seiner gewohnten Form war einfach nicht möglich. Wir alle hatten keine Wahl, steckten gemeinsam fest in dieser Pandemie. Für uns im Theater war schnell klar, den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option. Als absehbar wurde, dass die Corona-Krise uns nun doch länger als gedacht fest im Griff haben wird, war schnell klar, dass wir mit unseren Partnertheatern gemeinsam nach realisierbaren Optionen suchen möchten. Plötzlich wurde das Streaming zu einer der sehr limitierten Möglichkeiten, proaktiv etwas zu schaffen, das nicht nur uns intern beflügelt, sondern vor allem dem Publikum zu Hause etwas positive Abwechslung bietet. So wird auch den vielen Künstlerinnen und Künstlern eine Bühne für ihre hart erarbeitete Inszenierung geboten. Eine grosse Herausforderung war der nicht unproblematische Umstand, dass wir als Gastspielhaus nicht über ein Ensemble verfügen, das in den Garderoben geradezu darauf wartet endlich zum Einsatz zu kommen. Thomas Guglielmetti:«Wir standen im regen Kontakt mit unseren Partnertheatern, waren durch die Reisebeschränkungen natürlich limitiert und haben uns zuerst auf unsere Partner in Biel/Solothurn und Zürich konzentriert. Das Theater Orchester Biel Solothurn hat die ursprünglich geplante Oper ‹L’Italiana 19


in Algeri› kurzerhand in einen Liederabend namens ‹Serata Italiana› überarbeitet, eine tolle Möglichkeit, dem Publikum zu Hause diese wunderschönen Arien anbieten zu können. Mit dem Junior Ballett Zürich haben wir den dreiteiligen Ballettabend ‹Impulse› realisieren können. Ein grosses Haus wie das Opernhaus hat innerhalb kurzer Zeit einen richtigen Rückstau an Produktionen, wenn diese nicht zeitnah auf die Bühne gebracht werden können, daher sind wir sehr froh, dass ‹Impulse› nicht aus dem Spielplan gestrichen werden musste, sondern bei uns als Livestream seine erfolgreiche Premiere feierte». Zudem rückten auch Stücke in den Vordergrund, die nicht einmal im normalen Programmplan auftauchten. Im Austausch mit der Württembergischen Landesbühne Esslingen wurde schnell klar, dass beide Häuser überaus motiviert sind, die Liveübertragung eines Schauspiels möglich zu machen. Schon einmal sorgte ein Stück nach Robert Seethalers Roman in Winterthur für Begeisterung, Esslingen zeigte vor ein paar Jahren «Der Trafikant» in einer sehr berührenden Inszenierung. Mit Seethalers «Ein ganzes Leben» fand so ein weiteres seiner gefühlvollen Werke den Weg nach Winterthur. Der Regisseur Klaus Hemmerle war bei den für den Stream notwendigen Proben dabei und übernahm selbst die Streaming-Regie. Für grösseres Zittern hinter der Bühne sorgte die Lautten Compagney Berlin mit Joseph Haydns Opera buffa «Der Apotheker», das wir anstelle der geplanten Oper «Alcina» ein20

luden. Ein Orchester samt Sängerinnen und Sängern aus Berlin trotz Reiseschwierigkeiten nach Winterthur zu bringen, war nur aufgrund unserer mehr als motivierten Berliner Partner und einer Handvoll Glück möglich. Trotz des Vorstellungsverbots, Kurzarbeit und der daraus resultierenden Planungsunsicherheit, konnte der Theaterbetrieb nicht ganz heruntergefahren werden. Steffen Dorner: «Wir sind verpflichtet, unseren Lernenden eine nahtlose Ausbildung zu ermöglichen. Um sicherzustellen, dass sie sich auch während des Lockdowns genug Praxiswissen aneignen können, haben wir uns einiges überlegt. Wir konnten in speziellen Ausbildungstagen Detailwissen vertiefen, uns Zeit nehmen für Dinge, die im Alltag zu kurz kommen. Aber mit den Streamings konnten wir den Lernerfolg deutlich steigern. Der technische Aufwand für einen Stream ist gross, der einzige Unterschied ist tatsächlich, dass der Saal leer bleibt. Unsere Lernenden so stark in dieses Projekt einzubinden, war ein Gewinn für alle Seiten. Sie sind jung, in der digitalen Welt zu Hause und eignen sich problemlos die technischen Fertigkeiten an, die es für die Umsetzung eines Streams braucht, das ist ein grosser Vorteil.» Einen ersten internen Versuch in Sachen Streaming machten wir bereits im Dezember 2020 mit der Eigenproduktion «Novecento». Jano Müller: «Dieser erste Versuch war sehr wichtig, um die nötigen Erfahrungen zu sammeln. Unsere Lernenden waren hier


gefordert, sich mit dem Technischen auseinandersetzen, das für einen komplexen Stream notwendig ist. Das geht weit über die benötigte Technik im normalen Theateralltag hinaus. Teilweise mussten wir extra technisches Personal und Material anmieten. Abgesehen von der üblichen Bühnen-, Beleuchtungs-, Ton- und Videotechnik, gibt es zusätzlich auch noch mehrere Kameras, Mikrofone, Videoswitch usw. Technisch ist ein Livestream also um einiges aufwendiger als eine ‹normale› Vorstellung.» Während für den Stream zum Ballett «Impulse» eine externe Firma engagiert wurde, sind alle anderen Streams von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Theaters produziert worden. Das hatte für alle Beteiligten spannende neue Aufgaben zur Folge. Die Lernenden der Veranstaltungstechnik wurden sowohl hinter der Kamera als auch als Ton- und Video-Operator eingesetzt, die Mitarbeiterinnen der Kommunikation für die Streaming-Regie und hinter der Kamera gebraucht und auch der ein oder andere Beleuchtungsprofi des Hauses wurde plötzlich zum Kameramann. Die sehr komplexe Produktionsleitung übernahm Jano Müller, leitender Ton- und Videotechniker im Theater. Jano Müller: «Für uns war klar, dass wir das bestmögliche Ergebnis für das Publikum zu Hause hinbekommen wollen. Und durch das Streaming hatten wir Möglichkeiten, die wir sonst auf der Bühne nicht haben. Mit verschiedenen Kameraeinstellungen und Nahaufnahmen konnten wir den Fokus auf Dinge im Stück lenken, die sonst in einem grossen

Saal vielleicht untergegangen wären. Der Blick und die Aufmerksamkeit der Zuschauenden lässt sich mit der Kamera genauer steuern als im Saal. Das haben wir genutzt, um sonst verborgene Details hervorzuheben. Bei ‹Der Apotheker› mit der Lautten Compagney Berlin zum Beispiel wäre das Orchester in einer normalen Vorstellung im Orchestergraben zwar sehr gut hörbar, aber kaum zu sehen. Wir hatten die Idee, den Orchestergraben so weit hochzufahren, dass wir die Kameras um das Orchester herum platzieren konnten. So wurden spannende Nahaufnahmen der ungewöhnlichen Barockinstrumente möglich, die den ganzen Stream noch viel dynamischer gemacht haben.» Steffen Dorner: «Wir sind mit jedem Stream professioneller geworden, es war eine steile Lernkurve für uns alle. Als Beleuchtungstechniker am Theater ist es zuerst schwer vorstellbar, dass ein für die Bühne konzipiertes Stück auf dem Bildschirm die gleiche Kraft entwickelt. Wir haben das aber als Herausforderung angesehen. Normalerweise ist unsere Arbeit ganz stark vom eigenen Empfinden abhängig, wir stimmen die Beleuchtung präzise für das menschliche Auge ab. Nun sind bei einem Stream aber eine Kamera und ein Bildschirm zwischen der Bühne und den Zuschauenden. Das heisst, auch die Beleuchtung muss entsprechend angepasst werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass eine toll ausgeleuchtete Bühne auf dem Bildschirm flach und uninteressant wirkt. Für den veröffentlichten Livestream von ‹Novecento› haben wir die Bühnenbeleuchtung stark angepasst, um die best21


mögliche Wirkung auf den Bildschirmen zu Hause zu erreichen; das war spannend und auch sehr lehrreich.» Für das Theater haben die Streamings viele weitere Vorteile gebracht. Bewusst haben wir die Streamings von Anfang an kostenlos für alle zur Verfügung gestellt. Unser klares Ziel war es, den Zugang so einfach wie möglich zu gestalten, mit nur einem Klick. So machten wir die Vorstellungen trotz geschlossener Türen doch ein Stück weit zugänglicher als sonst. Die Bühnenkünstlerinnen und -künstler konnten auch weit entfernte Freunde und Verwandte aus dem In- und Ausland an ihrem Auftritt teilhaben lassen. Andere nutzten den Stream, um zum ersten Mal unverbindlich in ein Ballett oder eine Oper reinzuschnuppern. Menschen aus allen Ecken der Welt hatten die Möglichkeit eine Winterthurer Vorstellung zu sehen. Theater für alle eben. Eva Bruchmann, Leiterin Kommunikation & Marketing

Livestreaming Zuschauerzahlen Serata Italiana 4 258 Junior Ballett Zürich 35 000 Novecento 3 400 Ein ganzes Leben 1 666 Turandot (Aufzeichnung) 656 Der Apotheker 4 021 Gauthier Dance: Lieben Sie Gershwin? 3 910 Abonnentenanlass 490

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Mio, mein Mio Theater Kanton Zürich

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Theater Winterthur

Novecento


Finanzen 2020/2021 Corona beherrschte auch das zweite Geschäftsjahr Das zweite Geschäftsjahr der Theater Winterthur AG war zugleich die zweite Spielzeit unter dem Einfluss der Corona-Pandemie. Sie war geprägt von Einschränkungen und einer über vier Monate dauernden Betriebsschliessung. Zu Beginn der Saison waren noch Veranstaltungen mit reduzierter Kapazität und einem Abstand zwischen den Sitzplätzen möglich. Ende Oktober wurde das Publikum auf fünfzig Personen beschränkt, zwischen Mitte Dezember und Ende April galt dann ein komplettes Veranstaltungsverbot. Anfang Mai durften wir endlich den Spielbetrieb mit der grossartigen Produktion von «Viva la mamma» des Opernhaus Zürich wiederaufnehmen. Erlaubt waren zu Beginn nur fünfzig Zuschauerinnen und Zuschauer, ab Juni dann wieder hundert. Die Saison 2020/2021 war entsprechend gezeichnet von vielen Vorstellungs- und Vermietungsabsagen, zahlreichen Programmänderungen, einem reduzierten Restaurantbetrieb sowie Kurzarbeit für zeitweise über 90 Prozent der Belegschaft. Aber auch neue Formate wurden in dieser Zeit ins Leben gerufen. Sechs Produktionen wurden als Livestream im Internet übertragen – alle (ausser jene aus Stuttgart) betreut mit viel Engagement und hohem Anspruch von den Mitarbeitenden des Theater Winterthur. Das war ein Lichtblick in einer mehr als merkwürdigen Saison. Finanziell lässt sich die Saison 2020/2021 mit einem Satz zusammenfassen: Ertrag und Aufwand so tief wie noch nie. Dank ungekürzter Subventionen, dank erneut zahlreicher Spenden, dank der Kurzarbeits- und Ausfall26

entschädigung und dank geringerer Kosten schliessen wir jedoch mit einem ganz leichten Plus von knapp 12 000 Franken ab. Ertrag: Öffentliche Beiträge und Spenden waren das finanzielle Rückgrat Das Theater Winterthur erzielte in der Saison 2020/2021 Einnahmen von 6,19 Millionen Franken, das sind 25 Prozent weniger als im letzten, bereits von Corona geprägten Geschäftsjahr. Weil die eigenen Einnahmen (inkl. Ertragsminderungen) mit knapp 800 000 Franken äusserst bescheiden ausfielen, stieg der Anteil der Subventionen und Beiträge der öffentlichen Hand mit 5,4 Millionen Franken auf fast 90 Prozent. Der Eigenfinanzierungsgrad (eigene Einnahmen / Gesamtaufwand) sank auf 13 Prozent (Vorjahr 31 Prozent). Vor Corona konnte sich das Theater Winterthur zu fast 40 Prozent selbst finanzieren. In den Beiträgen der öffentlichen Hand enthalten ist auch eine Ausfallentschädigung von 31 000 Franken für die Zeit von August bis Oktober 2020, in welcher das Theater Winterthur nur reduziert in Betrieb war. Dies war der einzige Zeitraum, in dem das Theater eine Ausfallentschädigung beantragte und auch erhielt. Während der Betriebsschliessung wurde Kurzarbeitsentschädigung beansprucht. Obwohl die Geschäftsleitung der Theater Winterthur AG im Januar 2021 entschied, dass die Tickets für ausgefallene Vorstellungen zurückerstattet werden, entschieden sich über 800 Personen und Paare, uns ihr Ticket oder einen Anteil davon zu spenden. So kamen in der Saison 2020/2021 gut 93 000 Franken zusammen. Fast 60 Prozent


der Spenderinnen und Spender gaben Beträge bis zu 100 Franken – ein schönes Zeichen der Unterstützung durch die «Crowd»! Nebst diesen expliziten Spenden wurde nochmals ein ähnlich hoher Betrag (rund 70 000 Franken) «still», ohne Rückmeldung oder Rückerstattungswunsch, gespendet. Zurückerstattet ans Publikum wurden Tickets und Abonnementsvorstellungen im Umfang von rund 276 000 Franken. Hinzu kommen die Beiträge von Migros Kulturprozent und dem Theaterverein applaus!, welche ihre Unterstützung trotz Betriebsschliessung nicht schmälerten. Für den Aufund Ausbau der Theaterpädagogik und Vermittlung ist es zudem gelungen, die Ernst Göhner Stiftung als Partnerin für zwei Jahre zu gewinnen. Der Gastronomie-Ertrag beträgt infolge Corona ebenfalls nur einen Bruchteil des Vorjahreswerts (knapp 200 000 Franken, Vorjahr beinahe 600 000 Franken). Immerhin ein Viertel davon stammt aus dem Takeaway-Angebot während des Lockdowns – zahlreiche Gourmets hielten auf diese Art der Brasserie Les Coulisses die Treue. Der Vermietungsertrag sank im Vergleich zum Vorjahr um knapp 40 Prozent auf 120 000 Franken. Immerhin war es während der Sommermonate möglich, das Theater anderen Veranstaltern zur Verfügung zu stellen. Aufwand: Nur ein Teil der Kurzarbeitsentschädigung bezogen Die Ausgaben blieben mit 6,18 Millionen Franken ebenfalls deutlich unter dem Vorjah-

reswert von 8,2 Millionen Franken. Praktisch überall konnten Kosten reduziert werden, am deutlichsten beim Programmaufwand. Er beträgt mit 1,47 Millionen Franken nur knapp die Hälfte des letztjährigen Aufwands. Das Theater Winterthur als grosses Gastspielhaus arbeitet mit vielen öffentlichen Häusern zusammen, die ihrerseits Subventionen beziehen. Diese vertraglichen Verpflichtungen wurden im Einvernehmen aufgelöst. Gagen oder anteilige Zahlungen leisteten wir bei weniger subventionierten Partnern und für die Vorstellungen, die ab Januar live aus dem Theater Winterthur gestreamt wurden. Wegen des Veranstaltungsverbots fielen auch die mit den Aufführungen verbundenen Nebenkosten tiefer aus (z.B. Reise, Unterkunft, technisches Equipment). Von November 2020 bis Juni 2021 befanden sich die Mitarbeitenden des Theaters während acht Monaten in Kurzarbeit. Betroffen waren zwischen 80 Prozent und gut 90 Prozent der Belegschaft, namentlich die Technik, die Gastronomie, der Besucherservice und teilweise auch die Kasse. Im Durchschnitt fielen pro Monat 40 Prozent der Arbeitsstunden aus (Bandbreite von 20 bis 60 Prozent). Aufgrund der sich abzeichnenden stabilen Finanzierung durch die öffentliche Hand, der Spenden und der möglichen Kostenreduktionen beantragte und bezog das Theater Winterthur jedoch nur bis Januar 2021, während dreier Monate, Kurzarbeitsentschädigungen im Umfang von 219 000 Franken. Auf den restlichen Anspruch für die Monate ab Februar 2021, einen sogar leicht höheren Betrag, verzichtete die Theater 27


Winterthur AG. Insgesamt ist der Personalaufwand mit 3,1 Millionen Franken konstant gegenüber dem Vorjahr. Auch viele andere Ausgaben fielen tiefer aus, weil weniger produziert wurde (Wareneinkauf) oder wegen des reduzierten Betriebs (weniger Unterhalt, Werbung, weniger Aufwand für Verwaltung und IT). Investiert wurde ebenfalls zurückhaltend, nur in notwendige Erneuerungen im Bereich Veranstaltungstechnik (Laptops, Kamera). Weil das Theater so lange geschlossen war, erübrigten sich auch gewisse Revisionen an den Einrichtungen. Hingegen stieg der Energieund Entsorgungsaufwand im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf 238 000 Franken. Um die Räume gut durchzulüften, wurde die Heizung in der kalten Periode auf mehr Frischluftzufuhr eingestellt und weniger Wärme wiederverwertet. Für ausserordentliche, absehbare Aufwände im Zusammenhang mit der Theatersanierung wurde zudem eine Rückstellung von 42 500 Franken gebildet, daher ist der Aufwand für Unterhalt, Reparaturen, Ersatz auch höher als im Vorjahr. Ein gleich hoher Betrag von 42 500 Franken wurde für die Sanierungsspielzeit im künstlerischen Sachaufwand zurückgestellt. Vorsichtig optimistisch für die neue Saison 2021/2022 Dank des Covid-Zertifikats ist es seit September 2021 wieder möglich, das Haus ohne Einschränkungen zu nutzen. Die Besucherinnen und Besucher kommen zurück und geniessen die Vorstellungen. In Restaurant und Foyer darf wieder wie gewohnt konsumiert werden 28

und es hat Platz für Gespräche und den lange beeinträchtigten, gesellschaftlichen Austausch. Allerdings müssen wir bei einigen langjährigen, älteren Abonnentinnen und Abonnenten einen schmerzhaften Einschnitt verzeichnen, der vermutlich unumkehrbar ist. Corona hat hier eine Entwicklung beschleunigt, die sich ansonsten über die Jahre verteilt in den Abonnentenzahlen niedergeschlagen hätte. Die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat sind vorsichtig optimistisch, dass die dritte Spielzeit der Theater Winterthur AG ohne erneute Einschränkungen über die Bühne gehen wird. Der Wiederaufbau der Besucherzahlen, der Auslastung, der Vermietungen mit Catering und somit der eigenen Einnahmen braucht jedoch Zeit. Wir sind froh, zur Überbrückung auf zweckgebundene CoronaRückstellungen aus dem ersten und nun auch dem zweiten Geschäftsjahr zurückgreifen zu können. Sofern sich die Ausfälle in dieser und den kommenden Saisons in Grenzen halten, wird die Theater Winterthur AG ohne zusätzliche öffentliche Unterstützung oder Corona-Hilfen über die Runden kommen. Die Zeiten bleiben spannend, aber sie werden hoffentlich etwas planbarer und nicht mehr so turbulent.

Bettina Durrer, Gesamtleiterin


Einnahmen Beiträge der öffentlichen Hand Ertrag Programm Ertrag Gastronomie und Vermietungen Sponsoring und Medienpartnerschaften

87 % 4% 5% 4%

Ausgaben Personalaufwand Aufwand Programm Aufwand Gastronomie Sachaufwand (Gebäude, Technik, Energie) Verwaltungs- und Informatikaufwand Werbeaufwand

50 % 24 % 2% 10 % 6% 8%

Beiträge der öffentlichen Hand Das Theater Winterthur betreibt im Auftrag der Stadt ein Mehrsparten- und Gastspielhaus. Die Grundlagen dafür sind in der Theaterverordnung vom 3. Dezember 2018 und im Subventions- und Leistungsvertrag vom 28. August 2019 geregelt. Darüber hinaus unterstützen der Kanton Zürich und diverse Zürcher Gemeinden das Theater Winterthur mit einem jährlichen Betriebsbeitrag. CHF 4 252 480

Stadt Winterthur

CHF 1 000 000

Kanton Zürich

CHF 15 000–25 000

Seuzach, Wiesendangen

CHF 5 000–15 000

Brütten, Elsau, Embrach, llnau-Effretikon, Lindau, Pfungen, Turbenthal, Wallisellen

CHF 2 000–5 000

Elgg, Fehraltdorf, Hettlingen, Neftenbach, Pfäffikon, Weisslingen

bis CHF 2 000

Bassersdorf, Dättlikon, Freienstein-Teufen, Hagenbuch, Henggart, Herrliberg, Laufen-Uhwiesen, Marthalen, Ossingen, Stammheim, Thalheim, Trüllikon, Truttikon

Partner und Sponsoren unterstützen uns mit Zuwendungen und Sachleistungen Migros Kulturprozent, Theaterverein applaus!, APG, Landbote, Ernst Göhner Stiftung, Init7, Ricola

29


Carmen

Ballett Theater Basel

30


31


Bilanz 31.07.2021

31.07.2020

Aktiven CHF

CHF

Erläuterungen Flüssige Mittel

5 899 742

5 399 088

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen

41 485

21 150

Übrige kurzfristige Forderungen

26 734

32 150

Vorräte

13 100

17 700

Aktive Rechnungsabgrenzungen

115 552

167 845

Umlaufvermögen

6 096 613

5 637 933

Sachanlagen

1

Anlagevermögen

121 100

117 700

121 100

117 700

6 217 713

5 755 633

2

359 261

450 898

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

149 925

148 541

1 242 393

805 855

TOTAL AKTIVEN

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Kurzfristige Rückstellungen

3

Passive Rechnungsabgrenzungen

4

2 315 776

2 296 642

Kurzfristiges Fremdkapital

4 067 355

3 701 936

5

85 000

0

Langfristiges Fremdkapital

85 000

0

6

2 036 000

2 036 000

Gesetzliche Gewinnreserven

1 000

0

Vortrag vom Vorjahr

16 697

0

Langfristige Rückstellungen

Aktienkapital

Jahresergebnis

11 661

17 697

Eigenkapital

2 065 358

2 053 697

TOTAL PASSIVEN

32

6 217 713

5 755 633


Erfolgsrechnung 2020/2021

2019/2020

CHF

CHF

Ertrag Programm

538 523

1 588 587

Ertrag Gastronomie

198 870

591 532

Ertrag Vermietungen

120 393

189 997

7

5 402 712

5 722 964

Beiträge Dritte

251 807

286 072

Erläuterungen

Beiträge öffentliche Hand

Ertragsminderungen

–321 750

–151 212

Total Betriebsertrag

6 190 555

8 227 940

8

–1 469 284

–3 101 950

Aufwand Gastronomie

–93 737

–198 869

Aufwand Programm

9

–3 097 148

–3 084 245

Sachaufwand

10

–601 122

–555 282

Verwaltungs- und Informatikaufwand

11

–381 090

–504 779

Werbeaufwand

12

–499 297

–735 221

Abschreibungen

–36 945

–27 691

Total Betriebsaufwand

–6 178 623

–8 208 037

BETRIEBSERGEBNIS

11 932

19 903

Finanzertrag

4 081

7 404

Finanzaufwand

–3 561

–14 610

13

3 726

0

14

–4 517

0

Gewinn aus Verkauf Anlagevermögen

0

5 000

JAHRESERGEBNIS

11 661

17 697

Personalaufwand

Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Ertrag Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand

33


Anhang zur Jahresrechnung Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die vorliegende Jahresrechnung wurde gemäss den Bestimmungen des Schweizer Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. Die Theater Winterthur AG wurde am 12. Juli 2019 gegründet. Das Vorjahr bezieht sich auf die Periode vom Gründungsdatum bis zum Abschlussdatum per 31. Juli 2021. Die Theater Winterthur AG ist eine nicht gewinnstrebige Gesellschaft und wegen der Erfüllung öffentlicher Zwecke von den ordentlichen Steuern befreit. Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Jahresrechnung 1 Sachanlagen In den Sachanlagen sind Maschinen, Fahrzeuge, Mobiliar und Einrichtungen sowie Informationstechnologie enthalten. Diese Positionen werden linear abgeschrieben. Das Theatergebäude gehört der Stadt Winterthur und wird der Theater Winterthur AG entlehnt. 2 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Gegenüber Dritten Gegenüber Beteiligten (Stadt Winterthur)

31.07.2021

31.07.2020

281 557

347 955

77 704

102 943

359 261

450 898

Die Rechnungen der Stadt Winterthur betreffen im wesentlichen IT-Dienstleistungen sowie Energiebezug. 31.07.2021

31.07.2020

845 000

475 000

Gutscheine

236 393

244 955

Ferien, Mehrzeit und Dienstaltersgeschenke

161 000

85 900

1 242 393

805 855

31.07.2021

31.07.2020

1 772 604

1 770 833

416 667

416 667

Beiträge Gemeinden für Folgesaison

24 900

36 100

Beiträge Stiftungen für Folgesaison

35 000

0

Generalversammlung

20 000

20 000

Diverse Abgrenzungen

46 605

53 042

2 315 776

2 296 642

3 Kurzfristige Rückstellungen Massnahmen Corona

4 Passive Rechnungsabgrenzungen Beitrag Stadt Winterthur für Folgesaison Beitrag Kanton Zürich für Folgesaison

34


31.07.2021

31.07.2020

Rückstellungen für Sanierungssaison

85 000

0

85 000

0

5 Langfristige Rückstellungen

6 Aktienkapital Die Theater Winterthur AG wurde per 12. Juli 2019 mit einem Aktienkapital von CHF 1.5 Mio. von der Stadt Winterthur als Aktionärin gegründet. Gleichzeitig wurde der Verwaltungsrat ermächtigt innert zwei Jahren eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Diese Kapitalerhöhung wurde mit der Zeichnung von Publikumsaktien in der Höhe von CHF 536 000 per 21. Januar 2020 vollzogen. 2020/2021

2019/2020

Beitrag Stadt Winterthur

4 252 480

4 254 250

Beitrag Kanton Zürich

1 000 000

1 000 000

119 069

134 442

7 Beiträge öffentliche Hand

Beiträge Gemeinden Ausfallentschädigung Beitrag Lotteriefonds

31 163

0

0

334 272

5 402 712

5 722 964

8 Aufwand Programm

2020/2021

2019/2020

Gastspiele

–1 017 569

–1 965 599

–53 003

–132 750

0

–426 025

–28 712

–102 576

Technik Veranstaltung Lotteriefonds Tantiemen

–370 000

–475 000

–1 469 284

–3 101 950

9 Personalaufwand

2020/2021

2019/2020

Personalaufwand

–2 638 197

–2 680 746

–640 543

–663 345

–65 451

–50 686

– 9 996

–30 351

Massnahmen Corona

Sozialversicherungsaufwand Übriger Personalaufwand Leistungen Dritter Leistungen von Sozialversicherungen

257 039

340 883

–3 097 148

–3 084 245

In den Leistungen von Sozialversicherungen sind Kurzarbeitsentschädigungen von rund CHF 219 000 (Vorjahr rund CHF 312 000) enthalten. 35


2020/2021

2019/2020

Raumaufwand

–108 130

–124 261

Unterhalt / Reparaturen / Ersatz

–204 171

–177 229

10 Sachaufwand

Fahrzeugaufwand Versicherungen und Abgaben

–2 885

–3 451

–47 853

–48 107

Energie- und Entsorgungsaufwand

–238 083

–202 234

–601 122

–555 282

2020/2021

2019/2020

11 Verwaltungs- und Informatikaufwand Informatikaufwand

–201 047

–198 530

Verwaltungsaufwand

–180 043

–306 249

–381 090

–504 779

2020/2021

2019/2020

–412 193

–600 112

12 Werbeaufwand Direkter Werbeaufwand Aufwand Medienpartnerschaften

–87 104

–135 109

–499 297

–735 221

Erläuterungen zu ausserordentlichen, einmaligen oder periodenfremden Positionen der Erfolgsrechnung 13 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder 2020/2021

2019/2020

Versicherungsleistung für Schaden Lichtkunstwerk

3 726

0

3 726

0

Reisekosten Gastspiel aus Saison Vorjahre

–4 517

0

–4 517

0

Ertrag

14 Ausserordentlicher, einmaliger oder periodenfremder Aufwand

2020/2021

2019/2020

Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt

>10 und <50

>10 und <50

Sonstige Angaben

31.07.2021

31.07.2020

94 392

91 341

Anzahl Mitarbeitende

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 36


Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinns Bilanzgewinn Vortrag vom Vorjahr

31.07.2021

31.07.2020

CHF

CHF

16 697

0

Jahresergebnis

11 661

17 697

Total Bilanzgewinn

28 358

17 697

Zuweisung an die gesetzlichen Gewinnreserven

–1 000

–1 000

Vortrag auf die neue Rechnung

27 358

16 697

Antrag des Verwaltungsrats über die Verwendung des Bilanzgewinns

Die Theater Winterthur AG ist nicht gewinnstrebig. Die Ausschüttung von Dividenden oder anderen geldwerten Leistungen an Aktionäre ist ausgeschlossen.

37


38


39

Theater Kanton Zürich/Theater Winterthur

Der Kirschgarten


164 Vorstellungen geplant 27 Musiktheater

12

14 Ballett/Tanz

5

46 Schauspiel

21

34 Kinder-/Jugendtheater

10

5

Fremdsprachiges Programm

38 Extra

0 20

68 Vorstellungen

Saal: 25 Hinterbühne: 10 Foyerbühne: 18 40

6 665

Veranstaltungen pro Bühne

Besucher:innen insgesamt

stattgefunden


1 497

Besucherzahl Vermietungen

Mitarbeitende

Frauen 46

Männer 22

Abonnent:innen

Besucher:innen Theaterprogramm

2 274

5 168

68

Vollzeit: Teilzeit: Lernende: Stundenlohn:

12 21 4 31

Festangestellte: 37 Frauen: 18 Männer: 19 Durchschnittsalter aller Mitarbeiter:innen: 43 Jahre 41


Verwaltungsrat und Geschäftsleitung Verwaltungsrat Dr. János Blum, Präsident Colette Gradwohl, Vizepräsidentin Ute Haferburg* Dr. Dieter Kläy* Dr. Nicole Kurmann* Elena Schwalbe-Chronis Yvonne Seitz* / ** Benjamin Raths, Personalvertreter Der Verwaltungsrat ist ehrenamtlich tätig. Alle Mitglieder sind seit 2019 im Amt, der Personalvertreter seit 2020. * **

von der Stadt delegiert Beauftragte der Stadt

Sekretariat des Verwaltungsrats Otto Grosskopf

Geschäftsleitung Bettina Durrer, Gesamtleiterin Thomas Guglielmetti, Programmleiter André Schwabe, Technischer Leiter & Leitung Vermietungen

Revisionsstelle Consultive Revisions AG, Winterthur

42


43


Impressum Herausgeber Theater Winterthur AG Theaterstrasse 6 8401 Winterthur Redaktion Eva Bruchmann Konzept, Gestaltung undknup.com Lektorat, Druck Sailer Druck Medien GmbH Fotos Titel & S. 25: undknup.com S. 2 & S.15: Herwig Prammer S. 4: Admill Kuyle S. 24: T+T Fotografie / Tanja Dorendorf S. 30/31: Lucia Hunziker S. 39: Judith Schlosser S. 43: SCC Kommunikation

20. November 2021

Theaterkasse: 052 267 66 80 theaterwinterthur.ch 44


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