Sport und Gesundheit
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Quelle: Bund Deutscher Heilpraktiker, www.ganzheitsmedizin.de
Menschen vertrauen auf Ganzheitliche Medizin
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mmer mehr Menschen setzen nicht alleine auf die Schulmedizin, sondern vertrauen zusätzlich oder ergänzend auf die Ganzheitliche Medizin. Bei der Ganzheitlichen Medizin wird bei einer Erkrankung des Körpers der Fokus auf Seele und Geist des Menschen gelegt. Ziel ist die Heilung einer Krankheit und nicht nur die Bekämpfung von Symptomen durch Einnahme von Schmerzmitteln. Vor allem Heilpraktiker bieten die Naturheilverfahren der Ganzheitlichen Medizin an. Eine repräsentative Umfrage aus dem Jahr 2017 zeigt die mittlerweile hohe Bedeutung der Ganzheitlichen Medizin. In Deutschland besuchten mehr als 128.000 Patienten jeden Tag einen Heilpraktiker in seiner Praxis. Insgesamt praktizieren 47.000 Heilpraktiker in Deutschland, jeder zweite von ihnen legt auch Infusionen oder gibt Spritzen. Seriöse Heilpraktiker sehen die Schulmedizin nicht als Widerspruch zu ihren eigenen Behandlungsmethoden, sondern als Ergänzung. Ebenso verhält es sich mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), die mehr als nur ein Trend ist. Die Zahl der TCM-Befürworter in Deutschland steigt kontinuierlich und das hat seinen Grund: Nach Aussage vieler betroffener Patienten hat die Behandlung mit TCM eine positive Auswirkung auf den gesamten Organismus.
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GANZHEITLICHE MEDIZIN TRADITIONELLE CHINESISCHE MEDIZIN
Selbstheilung steht im Fokus der Chinesischen Medizin
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Die wichtigsten TCM-Therapiesäulen Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) besteht aus vielen elementaren Therapiesäulen. Hier ein Auszug: 1. Die Akupunktur ist eine uralte, fernöstliche Methode. Durch das gezielte Setzen von Nadeln an bestimmten Körperstellen sollen Krankheiten und Schmerzen geheilt werden. 2. Bei der Moxibustion werden Akupunkturpunkte und Meridianverläufe erwärmt. Moxa wird hauptsächlich bei chronischen Erkrankungen und zur Stärkung der Immunabwehr eingesetzt. 3. Beim Shiatsu wird mittels Druck- und Visualisierungstechniken der Patient bei seiner Selbstregulation unterstützt und findet wieder seine eigene Mitte. 4. Eine weitere Säule ist die Massagekunst Tuina. Durch Reibe-, Knet- und Drucktechniken leitet der Therapeut den Energiefluss des Körpers wieder in die richtigen Bahnen. 5. Zur Unterstützung des Heileffektes werden werden gezielte Qigong-Übungen zur Anregung der Selbstheilungskräfte empfohlen. 6. In der Kräuterheilkunde steht die medizinische Wirkung von Kräutern, Früchten, Pilzen und Beeren im Vordergrund. Bestimmte Mischungen und Abkochungen stärken die Gesundheit. 7. Feng Shui ist die Lehre von der Harmonisierung des Menschens mit seiner Umgebung. Durch eine besondere Gestaltung der Wohn- und Lebensräume wird ein Gefühl der Harmonie erzeugt. 8. Die Lebensmittel unter Berücksichtung bestimmter Zubereitungsarten sind essenziell bei der letzten Therapiesaule, der Ernahrungslehre. Nahrungsmittel werden den fünf Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Der gekonnte Einsatz dieses Wissens beim Kochen und bei der Ernahrung wirkt ausgleichend und fordert die Gesundheit
Quelle: Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM), BR Fotos: Eileen Kumpf, hjochen/shutterstock.com
ie Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) erfreut sich in der Region immer größerer Beliebtheit. Im Mittelpunkt der Medizin steht dabei die Selbstheilung, der Therapeut wirkt im Gegensatz zu einem westlichen Arzt nur fördernd. Die fernöstlichen Techniken bildeten sich bereits vor über 2.000 Jahren heraus und entwickeln sich seitdem stetig weiter. Der wichtigste Baustein ist das sogenannte „Qi“, das unter anderem mit Lebensenergie übersetzt werden kann. Bei einer Erkrankung des Körpers liegt eine Störung im Fluss der Lebensenergie vor. Diese muss durch verschiedene fernöstliche Heiltechniken wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Auch bei der Erstellung der Diagnose gehen die chinesischen Mediziner anders vor als westliche Ärzte. Die Therapeuten betrachten vor allem die Zunge und den Pulsschlag. Die Beschaffenheit, der Belag und die Farbe der Zunge geben wichtige Hinweise über eine mögliche Störung des Qi. Der Pulsschlag kann sich hart oder weich anfühlen, er kann tief oder oberflächlich liegen oder zu schnell oder zu langsam sein. Über die Puls- und Zungendiagnose ermittelt der Therapeut die Behandlungsmethode, um das Qi wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.
„Kieferorthopädische Praxis“ vereint weibliche Kompetenz und Erfahrung
Dr. med. dent. Marie-Christine Haller-Nassar.
Dott. Daniela Boi.
m Januar 2017 haben Dr. med. dent. Marie-Christine Haller-Nassar und Dott. Daniela Boi „Die historische kieferorthopädische Praxis“ von Dr. Günther Marat in Prien am Chiemsee übernommen. Die beiden Ärztinnen, die sich schon lange kennen, zusammen studiert und zufälligerweise auch schon anderweitig gemeinsam kieferorthopädisch gearbeitet haben, legen großen Wert auf die persönliche Betreuung ihrer kleinen und großen Patienten. Um die Privatsphäre für die Patienten zu optimieren, wurde die seit vielen Jahren bestehende kieferorthopädische Praxis kürzlich umgebaut. Dadurch konnten größtenteils getrennte Behandlungsräume realisiert werden. Auch die übrigen Räume wurden umgestaltet und die Praxis erhielt
eine komplett neue Optik. Nahezu unverändert blieb das bewährte, langjährige Team, denn die zwei Ärztinnen haben alle Mitarbeiterinnen von Dr. Marat übernommen. Sowohl Dr. Marie-Christine Haller-Nassar als auch Dott. Daniela Boi können eine fundierte Ausbildung vorweisen, wovon die Patienten in ihrer eigenen Praxis profitieren. „Wir besprechen alle Fälle zusammen und ermöglichen dem Patienten so, dass er fast immer nur einen Ansprechpartner hat, aber zwei Expertenmeinungen erhält“, betont das kompetente weibliche Duo, das in seiner Praxis für alle Kassen offen ist und ein breites Spektrum an kieferorthopädischen Behandlungsmethoden anbietet (siehe dazu Info-Box). Infos unter www. kfo-prien.de
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IN FO BOX
International anerkannter Titel Dr. med. dent. Marie-Christine Haller-Nassar und Dott. Daniela Boi, führen „Die kieferorthopädische Praxis Prien“. Das kompetente Duo kann eine fundierte Ausbildung vorweisen. So führen beide Frauen den international anerkannten Titel „Master of Science Kieferorthopädie“. Die Spezialisierung erfolgt nach dem abgeschlossenen Zahnmedizinstudium mit dem Staatsexamen in Form eines postgraduierten Studienganges. Dieser erstreckt sich über sechs Semester und dauert demnach drei Jahre. Der Studiengang findet an einer akkreditierten europäischen Universität statt und erfordert in diesem Zeitraum Präsenztage an der jeweiligen Universität; er wird mit einer Masterthese, Falldokumentationen sowie mündlichen wie auch schriftlichen Prüfungen abgeschlossen.
Behandlungsspektrum: • Kinderbehandlungen mit herausnehmbaren Spangen • Festsitzende Spangen • Modernste unsichtbare Behandlungsmethoden bei Zahnfehlstellungen • Erwachsenenbehandlung mit ästhetisch ansprechenden Behandlungsapparaturen • Kombination von chirurgischen und kieferorthopädischen Behandlungsmethoden • Schnarchtherapie/ Schnarchschienen • Kiefergelenktherapie
Seestrasse 11 83209 Prien am Chiemsee 08051/ 2330 www.kfo-prien.de CHIEMGAUERIN PFINGSTAUSGABE 2018 | 39
HERZENS ANGELEGENHEITEN Das Herz gilt als Zentrum unserer Gesundheit. Wir haben mit einem Mediziner einer Universitätsklinik über Aufgaben und Beeinträchtigungen des wohl essenziellsten Organs unseres Körpers gesprochen. Text Sarah Strigl Fotos Shutterstock
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und drei Milliarden Mal schlägt das menschliche Herz im Laufe eines Lebens. Unglaublich? Nicht, wenn man um die Höchstleistungen, zu denen das wohl wichtigste Organ unseres Körpers imstande ist, weiß. Ein Experte auf dem Gebiet ist Priv.-Doz. Dr. Markus Stühlinger, Oberarzt einer Universitätsklinik für Innere Medizin. Er kennt die elementaren Funktionen des etwa faustgroßen Hohlmuskels und hat mit uns über das große Thema HerzKreislauf-System gesprochen.
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Ewiger Kreislauf. Das Herz ist primär dafür zuständig, andere Organe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Dieser Vorgang wird durch das Zusammenspiel zwischen Herz und Blutgefäßen, kurz: durch das Herz-Kreislauf-System, gewährleistet. Arterien transportieren Blut, ausgehend von unserer Körpermitte, zu anderem Gewebe. Zurück zum Herzen gelangt der Lebenssaft anschließend über die Venen. Ein ewiger Kreislauf, der das menschliche Überleben garantiert. Was aber, wenn dieser Kreislauf außer Takt gerät? „Herz-Kreislauf-Probleme sind heute sehr gängig“, kann Dr. Stühlinger bestätigen. „Eine große Zahl der Patienten ist von Erkrankungen dieses speziellen körpereigenen Mechanismus betroffen. Ein Umstand, der oftmals gravierende Folgen nach sich zieht.“ Zahlen belegen, wie fatal eine Störung des Herz-Kreislauf-Systems im Ernstfall enden kann: Pro Jahr sterben Tausende von Menschen an den Folgen von Erkrankungen, die das Zusammen-
Sport und Gesundheit spiel zwischen Herz und Blutgefäßen negativ beeinflussen. Die wohl bekanntesten Leiden darunter sind Bluthochdruck, Rhythmusstörungen oder Herzschwäche, die akutesten Folgen nicht intakter HerzKreislauf-Vorgänge der Herzinfarkt und der gefürchtete Schlaganfall. „Das Gefährliche an Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist, dass sie in vielen Fällen lange unentdeckt bleiben“, weiß der Experte. Der Kardiologe führt dies auf den Umstand zurück, dass Krankheiten wie Bluthochdruck oder Arteriosklerose häufig über Monate keine Symptome verursachen. Wer den jährlichen Gang zum Arzt und die damit verbundene Vorsorgeuntersuchung meidet, läuft deswegen Gefahr, einer unerkannten Herz-Kreislauf-Erkrankung ausgesetzt zu sein. „Werden krankhafte Veränderungen im Körper rechtzeitig erkannt, sind Spätfolgen, die lebensgefährlich sein können, weitaus unwahrscheinlicher“, beschwichtigt Dr. Stühlinger. Eigene Vorsorge. Dabei sind bestimmte Menschengruppen tendenziell öfter von Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen als andere. Rauchen, Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen eine Störung des Zusammenspiels zwischen Herz und Blutgefäßen, aber auch übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes und ständiger Stress können eine Rolle spielen. Laut Experten ist ein ausgewogener Lebensstil deswegen auch in Bezug auf unsere Herz-Kreislauf-Gesundheit essenziell. „Auf schlechte Fette sollten wir prinzipiell verzichten. Stattdessen lohnt es sich, gesunde Fettquellen zu bevorzugen. Fisch und pflanzliche Öle eignen sich hervorragend und bilden einen wichtigen Baustein für bewusste Ernährung“, so der Ratschlag des Kardiologen. Dieser Tipp scheint besonders in Hinblick auf koronare Herzkrankheiten wichtig. Diese beginnen mit der Ablagerung von
Fett in den Herzkranzgefäßen, was eine Verengung oder einen Verschluss der Koronararterien zur Folge hat. Als Konsequenz erleidet das Herzmuskelgewebe eine Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Erste Symptome zeigen sich hier durch Schmerzen im Brustbereich – vorerst bei körperlicher Anstrengung, im
gefürchtet ist. „Trotzdem bedeutet das nicht, dass wir ungesündere Lebensmittel komplett von unserem Speiseplan verbannen müssen. Genuss darf und muss sein – nur sollten wir Maß und Ziel nicht aus den Augen verlieren“, so Dr. Stühlinger. Auch in Sachen Bewegung vertritt der Facharzt eine sehr menschliche Sichtweise:
Move it! Bewegung wirkt sich positiv auf das Herz-KreislaufSystem aus.
fortgeschrittenen Stadium jedoch bereits im Ruhezustand. Im schlimmsten Fall führen eine koronare Herzkrankheit und die damit in Verbindung stehende Sauerstoffunterversorgung zu einem Absterben der Herzmuskelzellen – ein Vorgang, der im Volksmund unter der Bezeichnung Herzinfarkt gleichermaßen bekannt wie
„Natürlich fördert Sport die Gesundheit unseres Herz-Kreislauf-Systems! Deswegen muss man aber nicht zwangsläufig dreimal wöchentlich ins Fitnessstudio. Sich einmal in der Woche aktiv körperlich zu betätigen, reicht vollkommen aus – immerhin muss nicht jeder ein passionierter Sportler sein.“