JUNI 2008
1928-2008: 80 JAHRE PIV
DAS PRINZIP BEWEGUNG GESCHICHTE B E W E G T E 8 0 J A H R E B E I P I V D R I V E S GEGENWART W I E M E N S C H E N G E T R I E B E B E W E G E N ZUKUNFT W A S U N S B E W E G E N W I R D
D I N G E B E W E G E N > > Z U K U N F T G E S TA LT E N Am Anfang war eine Idee. Daraus wurde eine völlig neuartige Antriebstechnik. Heute schauen wir auf 80 Jahre Erfahrung zurück und nach vorn: PIV Drives und Brevini Power Transmission expandieren gemeinsam und bringen weltweit Dinge in Bewegung.
PIV D RIV E S IS T E IN U NTE RNE HM E N DE R B R EVI N I PO WE R T R AN SM I SSI O N G R UPPE
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BREVINI POWER TRANSMISSION WORLDWIDE PRODUKTIONSSTÄTTEN UND VERTRIEBSGESELLSCHAFTEN VERTRIEBSGESELLSCHAFTEN VERTRAGSHÄNDLER
DAS PRINZIP BEWEGUNG
INHALT 08 A K T U E L L Maschinenbau: weiter zweistelliges Wachstum prognostiziert // Fußball-EM: Modernste Stadiontechnik // Energie-Effizienz: VDMA-Broschüre zeigt innovative Anwendungen // Fachkräftemangel: Wir bilden aus! // Mit PIV-Technik in die Tiroler
08
Bergwelt: Die Hungerburgbahn in Innsbruck
10 I N T E R V I E W Renato Brevini im Gespräch über die Zukunft der Brevini Group, über Bildung und Innovation, die weltweiten Wachstumsmärkte und den geplanten Börsengang
10 14 Z U K U N F T Wissen wie’s weitergeht: was uns in der Welt von morgen erwartet // wie weitsichtiges Management unter Unsicherheit aussieht // was wir von Zukunftsforschern lernen können
14 4
24 M E N S C H E N Hinter jedem erfolgreichen Produkt steht eine starke Mannschaft. Stellvertretend für all die anderen zeigen wir sechs Porträts von Menschen, die Tag für Tag ihr Bestes geben.
24
38 G L O B U S Eisenerz aus Australien, Kohle aus Südafrika – die Rohstoffe, die unsere Industrie so dringend benötigt, liegen oft viele tausend Kilometer entfernt. Das erfordert eine weltumspannende Logistikkette von den Förderbändern im Bergbau bis zum Entladekran im Hamburger Hafen, die von PIV-Getrieben in aller Welt am Laufen gehalten wird.
38 46 G E S C H I C H T E Es war einmal … eine Erfindung, die anfangs niemand haben wollte. Die ungewöhnliche Unternehmensgeschichte der PIV ist zugleich ein Stück Technikgeschichte: Sie dokumentiert die Entwicklung der mechanisch-stufenlosen Antriebstechnik von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis heute.
46 5
DIE PIV-ERFOLGSFORMEL
QUALITÄT + INNOVATION = WACHSTUM
WI E SE HEN SIE DIE NÄ CHST EN FÜNF BIS ZEHN J A H R E , HA BEN W IR D IE D REI GESCHÄ F T SFÜHRER D E R P I V GEF RAGT. L ESEN SIE HIER – A N STELLE E I N E S V OR W OR T S – D IE A NT W OR T EN.
Jacopo Tozzi
„Die PIV Drives in Bad Homburg und der Standort Deutschland bilden einen bedeutsamen Teil unserer Expansionsstrategie, mit Brevini Power Transmission weltweit zu den Top 5 in der Antriebstechnik aufzusteigen. Daher werden wir in den nächsten Jahren die Integration der PIV in das weltweite Vertriebsnetz von Brevini forcieren. Der Standort in Bad Homburg wird vollständig modernisiert und weiter ausgebaut, mit einer komplett umstrukturierten Fertigung. Innerhalb der Brevini Group übernimmt die PIV in Bad Homburg wesentliche Funktionen: als Exzellenzzentrum für leistungsstarke Zahnradgetriebe und CVT-Getriebe der neuesten Generation, als Innovationszentrum für die Entwicklung neuer Produkte sowie als Pilotzentrum für die technische Ausbildung.“
6
Michael Kissel
Marcel Offermann
„Auch als Arbeitgeber wollen wir zu den Top Five un-
„Für die nächsten Jahre lautet das Ziel, die PIV zu einem
serer Branche gehören. Nur mit hoch qualifizierten
der großen weltweiten Anbieter von Getriebetechnik
und motivierten Mitarbeitern kann sich ein Unter-
zu entwickeln. Unsere Märkte haben wir klar identifi-
nehmen im Markt behaupten. Einige Stichworte, was
ziert: Wir liefern Antriebslösungen für die Hersteller von
wir dafür in den nächsten Jahren alles tun werden:
Kunststoff, Gummi, Stahl, Zement, Zucker, Papier so-
die Ausbildung verstärken, weitere Hochschulpartner-
wie für Kranbau und Fördertechnik; anders gesagt: von
schaften eingehen, attraktive Karrierewege entwickeln
der Rohstoffgewinnung bis zum Maschinenbau. Hinzu
sowie innovative Arbeitszeitmodelle einführen (Vertrau-
kommen Wachstumsmärkte wie die erneuerbaren En-
ensarbeitszeit, familienfreundliche Teilzeitformen, Sab-
ergien. Damit trägt die PIV zum nachhaltigen Wirtschaf-
baticals und mehr). Außerdem legen wir Wert auf einen
ten bei. Wir werden uns auch künftig als Hersteller
zeitgemäßen Führungsstil, bei dem der Vorgesetzte
spezieller Kleinserien profilieren, der seine Produkte
sich als Mentor und Förderer seiner Mitarbeiter versteht
für den jeweiligen Bedarf optimiert. Zugleich zeichnet
und nicht als Kontrolleur. Weiter entwickeln werden wir
sich unser Angebot dank modularer Bauweise durch
auch das Wissensmanagement und unser Kundenbe-
hohe Wirtschaftlichkeit aus. Unseren Wachstumskurs
ziehungsmanagement.“
werden wir, auch durch neue Standorte von Brevini Power Transmission, weltweit fortführen.“
7
AKTUELL FUSSBALLFIEBER MIT CABRIO-FEELING Modernste Technik ist nicht nur von den Kickern auf dem Rasen ge fordert, sondern auch eine Etage höher: riesige Dachkonstruktionen, die sich automatisch öffnen und schließen lassen. Dach auf, Dach zu, je nach Lust und Witterung; ob „auf Schalke“ oder im legendären Wembley – die Antriebskonstruktionen dafür kommen aus dem Hause Brevini. Übrigens: „New Wembley“ ist nicht nur das größte, sondern nach fachkundiger Meinung von Franz Beckenbauer auch „das schönste Fußballstadion der Welt“. Na, wenn der Kaiser das sagt …
Das neue Wembley-Stadion
IM MASCHINENBAU LÄUFT´S WIE GESCHMIERT
Index
Zweistellige Wachstumsraten erwartet der Branchenverband der
190
deutschen Maschinenbauer VDMA nach 2007 auch für dieses Jahr.
170
Sowohl die Auftragslage als auch die Umsätze entwickeln sich seit
150
Jahren äußerst erfreulich und kontinuierlich. Speziell für das Segment
130
Antriebstechnik (siehe Grafik) stiegen in den ersten beiden Monaten
110
des Jahres 2008 im Vergleich zum Vorjahr die Auftragseingänge um
90
12 Prozent, die Umsätze sogar um 15 Prozent.
70
ENTWICKLUNG IM SEGMENT ANTRIEBSTECHNIK
50 1997
1998
1999
Index Umsatz 2005 = 100
2000
2001
2002
2003
2004
Auftragseingang
2005
2006
2007
2008
Umsatz
ZAUBERWORT „ENERGIEEFFIZIENZ“ Die steigenden Preise für Strom, Öl, Gas und Benzin schlagen immer heftiger auf die Betriebskosten durch. Logisch, dass die Industrie verstärkt nach neuen Lösungen sucht, die ihr beim Energiesparen helfen. So wird Energieeffizienz auch zum entscheidenden Verkaufsargument für die Zulieferbranchen der Investitionsgüterindustrie. Zahlreiche wegweisende Anwendungsbeispiele zum Thema Energieeffizienz dokumentiert jetzt eine Broschüre, herausgegeben von den VDMA Fachverbänden Antriebstechnik und Fluidtechnik. „Sie zeigen, dass das Thema Energieeffizienz viele versteckte Potenziale aufweist“, sagt dazu Hartmut Rauen, Geschäftsführer beider Fachverbände. Und: „Diesen ökologisch wichtigen und ökonomisch interessanten Zukunftsmarkt gestalten die deutschen Maschinenbauer aktiv mit“. Die Broschüre „Energieeffizienz in der Antriebs- und Fluidtechnik“ ist in deutsch und englisch verfügbar; als Download unter www.vdma.org/fluid oder als gedruckte Ausgabe kostenlos erhältlich bei: Ann-Catrin Rehermann, Fachverbände Antriebstechnik und Fluidtechnik im VDMA, Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt/Main; Tel.: 069 / 6603-1317; E-Mail: ann-catrin.rehermann@vdma.org
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GEWAGTE OPTIK – BEWÄHRTE TECHNIK Von der Altstadt Innsbrucks direkt in die Höhen der Tiroler Bergwelt führt die 2007 neu eröffnete Hungerburgbahn. Das spektakuläre Design der Stationen stammt von Zaha Hadid, einer der bekanntesten Architektinnen unserer Zeit. Die Antriebstechnik dieser futuristischen Seilbahnkonstruktion fällt zwar weniger ins Auge, ist aber genauso anspruchsvoll und wurde komplett bei PIV Drives in Bad Homburg entwickelt.
Hungerburgbahn, Innsbruck, Design von Zaha Hadid
FEHLENDE FACHKRÄFTE? WIR BILDEN AUS! Alles klagt über den drohenden und auch schon akuten Fachkräftemangel. In vielen Branchen, etwa im Maschinenbau fehlen qualifizierte Mitarbeiter. Weit über dem Durchschnitt liegt dagegen seit Jahren die Ausbildungsquote bei der PIV GmbH in Bad Homburg. Personalleiter Jens Pietsch: „Das ist auch Ausdruck unserer gesellschaftlichen Verantwortung – und es bestätigt, dass wir als Arbeitgeber attraktiv sind.“
Die Auszubildenden der PIV in Bad Homburg
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„ UNSERE FIRMENKULTUR IST AUF INNOVATION AUSGERICHTET“ Das Jahr 2007 konnte mit einem konsolidierten Umsatz von 284 Mio. Euro abgeschlossen werden. Das ist ein Wachstum von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im mittelfristigen Trend ist der Umsatz von Brevini Power Transmission organisch gewachsen – ohne Akquisi-
Foto © Marco Kauz 2007
tionen oder Flächenerweiterungen. In den letzten drei Jahren stieg der Umsatz von 183 auf 284 Millionen Euro, das ist ein Wachstum von rund 56 Prozent. Welche Vorhersagen lassen sich für Brevini Power Transmission im Jahr 2008 machen? Wir wollen auf unserem Wachstumstrend weiter voranschreiten und für 2008 einen konsolidierten Umsatz von Renato Brevini, Gründer und Präsident der Brevini-Gruppe
339 Millionen Euro erreichen. Wir gehen davon aus, dass die Brevini Group dann einen konsolidierten Umsatz in Höhe von über 500 Millionen Euro erreichen wird und damit die „magische Grenze“ von einer halben Milliarde,
Herr Brevini, wie steht Brevini Power Transmission
eine für die Finanzmärkte interessante kritische Masse.
heute da? Brevini Power Transmission ist auf vier Produktlinien und
Brevini wurde 1960 gegründet und ist nun bald 50
vier Marken ausgerichtet: Brevini Riduttori, PIV Drives,
Jahre auf dem Markt. Was können Sie uns zu den
Brevini Winches und Posiplan. Wir sind heute ein Welt-
Zukunftsplänen der Gruppe sagen?
unternehmen, über die Hälfte der Mitarbeiter sind außer-
Der Markt für mechanische Antriebssysteme ist global,
halb Italiens tätig. Unsere Produktpalette ist sehr breit
unsere strategischen Ziele sind ehrgeizig: Wir wollen
und flexibel angelegt: Planetengetriebe für Industriean-
uns unter den fünf weltweit führenden Anbietern plat-
wendungen und selbstfahrende Maschinen, Stirnrad-
zieren. Dazu streben wir ein jährliches Wachstum in
und Kegelstirnradgetriebe, Posiplan Kompaktgetriebe
zweistelliger Höhe an.
sowie Winden. Darüber hinaus stehen wir kurz davor, ein weiter entwickeltes Konzept für das CVT (Continuously
Welche Rolle spielen Deutschland und die PIV
Variable Transmission) auf dem Markt einzuführen.
Drives in Ihrer Zukunftsvision?
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Deutschland ist einer der weltweit bedeutendsten
erwarte, werden wir 2010, im fünfzigsten Jahr unseres
Märkte in unserer Branche. Deshalb haben wir vor
Bestehens, neue Fertigungsstätten in Indien, Brasilien
sechs Jahren die PIV Drives übernommen, eines der
und den USA fertig gestellt oder in der Start-up-Phase
führenden Unternehmen für traditionelle Getriebe. Ich
haben, und zwar zusätzlich zu den bestehenden in Ita-
bin sehr zufrieden mit der Entwicklung unseres deut-
lien, Deutschland und China.
schen Unternehmens und auch für die zukünftige Entwicklung haben wir weitere große Projekte geplant. Von
Was ist das Ziel Ihrer Expansion nach China?
40 Millionen Euro Jahresumsatz in 2002 bis zu über 85
Der Aufbau einer Fertigungsstätte in China ist die Folge
Millionen Euro, die wir für das Jahr 2008 anstreben,
unserer globalen Entwicklungsstrategie. Die Nachfrage
wollen wir den Umsatz in den nächsten drei bis fünf
des chinesischen Markts nach mechanischen Getrie-
Jahren noch einmal verdoppeln.
ben entwickelt sich kontinuierlich, auch für die Zukunft ist ein positiver Trend absehbar. Wir haben den Stand-
In den letzten Monaten war zu lesen, der Gang an
ort optimal für unsere Produkte und unsere Produkti-
die Börse sei geplant ...
onsprozesse gewählt. Yancheng liegt nämlich im Zen-
Eine eventuelle Notierung ist ein Mosaikstein im Gesamt-
trum einer Economic Development Zone, die Stadt ist
plan, mit dem Brevini einer der führenden Anbieter der
das Verwaltungszentrum der Provinz Jangsu mit acht
Branche werden soll. Der Börsengang könnte uns helfen,
Millionen Einwohnern und Zugang zum Meer.
die Mittel für unseren globale Entwicklung zu finden. In unserem Fall geht es dabei nicht um eine StandortNeben dem neuen Werk in China, auf das wir
verlagerung, sondern um einen Ausbau unserer inter-
gleich noch zu sprechen kommen wollen, auf wel-
nationalen supply-chain. Mit dem neuen Werk, das be-
che anderen Länder ist Ihre Aufmerksamkeit be-
reits die Produktion aufgenommen hat, können wir den
sonders gerichtet?
chinesischen Binnenmarkt sowie die angrenzenden
Was neue Fertigungsstätten angeht, so haben wir zur-
Gebiete bedienen. Im übrigen sind wir seit 1994 in
zeit Kontakte auf dem indischen Markt. Mehr dazu
Shanghai, Peking, Changsha, Chengdu und Xian ver-
werden wir im Laufe des Jahres sagen können. Auch
treten, darüber hinaus auch in Japan und Indien.
Brasilien widmen wir derzeit erhöhte Aufmerksamkeit und wegen der aktuellen Dollarschwäche denken wir
Werden die Produkte „Made in China“ sich in
auch an den Schritt auf den nordamerikanischen Markt.
bestimmten Eigenschaften von den in Italien ge-
Wenn sich die Dinge so weiterentwickeln, wie ich das
fertigten unterscheiden und damit für besondere
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Märkte bestimmt sein? Brevini Power Transmission bedient die großen Anwendungen auf dem weltweiten Markt: Windkraftanlagen, selbstfahrende Baumaschinen zur Errichtung von Infrastruktur, Fördereinrichtungen für Häfen und Schiffe, Bergbaumaschinen sowie Anlagen zur Stahl-, Zementund Kunststoffherstellung. Die Eigenschaften aller „Made in China“-Getriebe müssen den internationalen Qualitäts- und Zuverlässigkeitsstandards genügen. Wir beliefern große Maschinenhersteller und Anlagenbauer. Es ist absolut unmöglich, an Abstriche in der Qualität oder dem Kundendienst auch nur zu denken. Energieeinsparung und Umweltschutz sind die Grundlagen unserer Zukunft. Hat Brevini Produkte im Angebot, die speziell für diese Anforderungen entwickelt wurden? Seit zehn Jahren setzt Brevini Power Transmission personelle und finanzielle Ressourcen ein, um auf diesen Märkten führend zu sein, um Energie einzusparen und die Umwelt zu schützen. Da wir im laufenden Jahr neun Prozent unseres Umsatzes mit der Produktion umwelt-
vornan stehen, es muss strategisch und kohärent in In-
freundlicher Energie und weitere sieben Prozent des
novation investiert werden. Zum Glück entwickelt sich
Umsatzes mit Recyclinganlagen machen, können wir
das Marktsegment, in dem wir tätig sind, stetig und
die Ergebnisse als zufrieden stellend bezeichnen.
nicht sprunghaft. Das erlaubt uns, Vorhaben und Investitionen wohl überlegt zu planen. In der Forschungs-
Unsere Innovationen sind vielfach In-House-Entwick-
und Entwicklungsabteilung von Brevini Power Trans-
lungen und Ergebnisse strukturierter Abläufe, die vom
mission arbeiten mehr als 30 Personen, teils in Reggio
Markt ausgehen. Aus ihnen entstehen neue Produkte,
Emilia und teils weltweit. Unsere Gruppe investiert zwi-
die für die jeweiligen Anwendungen und Märkte aus-
schen sechs und sieben Prozent des Jahresumsatzes,
gelegt sind. So bedienen wir heute verschiedene Seg-
ein Drittel davon geht in Forschung und Entwicklung.
mente im Bereich der umweltfreundlichen und erneuerbaren Energien.
Wir arbeiten auf verschiedenen Ebenen mit italienischen und deutschen Universitätsinstituten zusammen. In Zu-
Welche Bedeutung kommt der Forschung und
kunft beabsichtigen wir, unsere Zusammenarbeit mit
Entwicklung zu und nach welchen Grundsätzen
den technischen Fakultäten noch weiter auszubauen.
werden die Aktivitäten ausgerichtet? In einem Konzern, dessen Ziel Leadership in einem
Wie wichtig ist Ihnen die Weiterbildung der Mit-
Marktsegment ist, müssen Forschung und Entwicklung
arbeiter?
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Brevini Power Transmission, 1960 von den Brüdern Renato, Luciano und Corrado Brevini in Reggio Emilia/Italien gegründet, gehört zu den weltweiten Marktführern für Planetengetriebe und mechanische Antriebstechnik. Die Gruppe profitiert von wachsenden Marktanteilen bei Industrieanwendungen (Stahl- und Kunststoffidustrie, Fördertechnik) und in innovativen Systemen wie Windturbinen, Recyclinganlagen, Kraftwerken. Mit einem Jahresumsatz von 284 Millionen Euro (+ 17 Prozent zu 2006) bekräftigt Brevini Power Transmission den 2000 begonnenen Wachstumskurs. Der Exportanteil beträgt 70 Prozent; hierzu tragen Synergieeffekte aus dem Kauf der PIV Drives und das weltweite Vertriebsnetz mit 24 Niederlassungen in 22 Ländern bei. Der Kauf der PIV Drives im Jahr 2002 war Das neue Brevini-Werk in Yancheng, China
ein weiterer logischer Schritt in dieser Entwicklung. Mit neuen Grundsätzen in der Unternehmensführung,
Wir haben seit 2001 die eigene Luciano Brevini Bildungs-
verbunden mit organisatorischen, vertrieblichen und
akademie. Der Großteil unserer Beschäftigten nimmt
finanziellen Ressourcen, die Brevini bereit gestellt
dort an Seminaren teil, ingesamt viele tausend Stunden
hat, ist es PIV gelungen, den eigenen Umsatz von 40
im Jahr.
(2002) auf über 85 Millionen Euro (geplant für 2008) zu steigern. Mit beträchtlichen Investitionen in den
Von Anfang an war es unser Ziel, das Management und
Maschinenpark und die Infrastruktur der PIV konnten
die Mitarbeiter im weltweiten Vertriebsnetz von Brevini
die Produktionsprozesse optimiert werden; die Inte-
Power Transmission zu schulen: Das Filialnetz umfasste
gration der PIV Produkte in das weltweite Brevini-Ver-
schon bei der Gründung der Akademie mehr als 150 Ver-
triebsnetz hat neue Entwicklungspotenziale eröffnet.
käufer, deren technische Kenntnisse damals wie heute
Heute steht die PIV mit einer wettbewerbsfähigen
laufend aktualisiert und erweitert wurden und werden.
Positionierung da; die hohe Qualität der „Made in Germany”-Produkte und die Fähigkeit, kundenspezifische
Noch ein Wort zum Schluss: Wir stellen mit Befriedi-
technische Lösungen zu liefern, begründen den her-
gung fest, dass unser Marktanteil proportional zu den
vorragenden Ruf der Marke PIV.
Investitionen in Forschung und Entwicklung wächst. Das gilt für die Produkte und für die Prozesse. Unsere
Brevini Power Transmission gehört zur Brevini Group,
Firmenkultur ist immer auf Innovation ausgerichtet.
zu der auch Brevini Fluid Power (hydraulische Antriebstechnik) zählt.
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„ S O L A N G E N I C H T D E R U N T E R G A N G D E R M E N S C H H E I T H U N D E R TP R O Z E N T I G F E S T S T E H T, L O H N T E S S I C H , D A G E G E N Z U A R B E I T E N . “ ERICH FRIED (1921-88), SCHRIFTSTELLER
WISSEN, WIE´S WEITERGEHT … PR OF. DR . K LAUS GOUR GÉ, HOCHSCHULE FÜR WIRT SCHAFT UN D UMWELT
Sehen wir der Wahrheit ins Auge: Wir sind einfach zu beschränkt. Uns fehlt die nötige Weitsicht. Jedem Einzelnen von uns und leider auch der Menschheit als Ganzes. Wir sind von der Evolution als recht kurzsichtige Wesen ausgestattet, was den Blick in die Zukunft betrifft, einfach weil das in den letzten paar Jahrtausenden für den Bestand der Gattung homo sapiens ganz und gar ausreichte. Auch räumlich gesehen musste es hierzulande lange Zeit keinen kümmern, ob in China der sprichwörtliche Sack Reis umfällt. Und jetzt sollen wir auf einmal unser Handeln an globalen Zusammenhängen ausrichten und noch dazu Jahrzehnte entfernte Folgewirkungen mit bedenken? Ja, sollen wir. Wir müssen sogar. Fast könnte man meinen, die Menschheit sei von all diesen Erkenntnissen völlig überrascht worden: dass Erdöl und andere Ressourcen auf diesem Planeten nicht unbegrenzt vorhanden sind, dass die Menschen immer älter werden, dass die gesamte Weltbevölkerung dramatisch wächst, dass C02-Emissionen zur Erderwärmung („Treibhauseffekt“) beitragen … aber das alles ist seit langem, teils seit Jahrhunderten bekannt.
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So wurde der Treibhauseffekt schon im Jahr 1824 (!) von Joseph Fourier entdeckt und auch so benannt, 1896 konnte man ihn bereits quantitativ beziffern, und seit genau einem halben Jahrhundert (1958) wird er systematisch in zahlreichen C02-Messstationen erforscht. „WORT DES JAHRES: K L I M A K ATA S T R O P H E “ Immerhin, inzwischen hat es das Thema ins öffentliche Bewusstsein geschafft. ‚Klimakatastrophe’ wird 2007 zum Wort des Jahres gewählt, und die Bildzeitung startet buchstäblich eine Aktion zur Rettung der Welt – nicht mehr und nicht weniger: „Rettet unsere Erde – ich mach mit!“ lautet das Motto, zu dem das Blatt gemeinsam mit Greenpeace, WWF und BUND seine 3,5 Millionen Leser aufruft. Das ist natürlich prima, allerdings: Weder die 1,3 Milliarden Chinesen noch die 1,1 Milliarden Inder lesen Bildzeitung, auch in Afrika ist das eher unüblich.
spiel: Die Stadt Lagos in Nigeria hatte vor 50 Jahren so
Selbst wenn also alle Leser bei dieser Aktion mitma-
viele Einwohner wie etwa das beschauliche Wiesbaden
chen würden, wären das gerade mal 0,05 Prozent der
(unter 300.000). Wäre die hessische Landeshauptstadt
Weltbevölkerung. Denn wenn man sich die ganze Welt
so schnell gewachsen wie Lagos, wäre sie heute ein
bildlich als Dorf mit 100 Einwohnern vorstellt, dann leben
Moloch so groß wie 20 „Frankfurts“ in einem (mehr als
in diesem Dorf gerade mal 11 Europäer, aber 61 Asiaten,
11 Millionen Einwohner)! Nicht umsonst spricht man
14 Afrikaner, 9 Lateinamerikaner und 5 US-Amerikaner.
von einer weltweiten Bevölkerungsexplosion. Klar, einerseits entstehen da auch neue Absatzmärkte. Anderer-
FERNSEHER FÜR ZEHN MILLIARDEN
seits können wir wohl kaum den Wiesbadener Lebens-
MENSCHEN?
und Konsumstil nach Nigeria und den Rest der Welt
Während in den Industrieländern zu Recht nachhaltiges
exportieren. Dazu stelle man sich nur den täglichen
Wachstum gefordert wird, ist in den Schwellenländern
Berufsverkehr Frankfurt – Wiesbaden um das 20fache
nachholendes Wachstum angesagt, und auch das ist
gesteigert vor. Hier sind intelligente Lösungen gefragt,
berechtigt. Milliarden Menschen wollen genau wie wir
und das heißt: nicht einfach mehr vom selben, sondern
Autos, Kühlschränke, Fernseher und vieles mehr, was
grundsätzlich anders.
weltweit den Bedarf an Energie und Rohstoffen erhöht. Und die Zahl der Menschen auf diesem Globus wächst
AUF DER SUCHE NACH INTELLIGENTEN
rasant weiter. Jahr für Jahr kommen rund 80 Millionen
LÖSUNGEN
dazu, also einmal unsere komplette Bundesrepublik.
Weltweites Bevölkerungswachstum, globalisierte Wirt-
Statt den heute gut sechseinhalb Milliarden werden
schaft, steigender Energie- und Ressourcenverbrauch
2050 voraussichtlich um die zehn Milliarden Menschen
bei gleichzeitiger Reduktion der klimaschädigenden
diesen Planeten bewohnen. Ein anschauliches Bei-
C02-Emmissionen – an diesen Zukunftsthemen führt
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„UNSERE EINSTELLUNG DER ZUKUNFT GEGENÜBER MUSS SEIN: WIR SIND JETZT VERANTWORTLICH FÜR DAS, WAS IN DER ZUKUNFT GESCHIEHT.“ Karl Raimund Popper (1902-94), Philosoph
kein Weg vorbei. Und alles hängt mit allem zusammen.
guten alten Werte der traditionellen Maschinenbau- und
Klingt nach einer echten Herausforderung, aber bange
Ingenieurskunst, die sich hier ein neues Betätigungs-
machen gilt nicht. Die gute Nachricht ist: Die anstehen-
feld erobert haben: hohe Qualifikation und technische
den Aufgaben sind klar formuliert, die Wege zur Lösung
Kompetenz gepaart mit Einfallsreichtum, Ausdauer und
sind weitgehend bekannt, und noch dazu bieten sich
Sorgfalt.
enorme Chancen für diejenigen Unternehmen und Länder, die schneller als andere agieren. Deutsch-
KLIMASCHUTZ UND WACHSTUM
land ist Weltmarktführer in erneuerbaren Energien,
Wirtschaftswachstum, das Arbeitsplätze schafft und
etwa beim Thema Windkraft. Gerade mittelständische
gleichzeitig dem Klimaschutz hilft – das nennt man eine
Unternehmen setzen hier Maßstäbe, und ja: Es sind die
„win-win-Situation“. So formulieren denn auch Klaus Burmeister und Andreas Neef von der Z_punkt GmbH
F Ü N F M E G AT R E N D S
in einer ihrer Zukunftsthesen: „Der Gegensatz von Ökonomie und Ökologie ist ein Relikt. Nur nachhaltige Zu-
1. Zunehmende Globalisierung
kunftsmärkte sichern das Überleben von Unternehmen
2. Höheres Lebensalter, weniger Kinder
und Gesellschaft.“
(in Europa) 3. Wachsende Mobilität
Was lange Zeit als Wunschdenken realitätsferner Ökos
4. Verstärkte Migrationsströme nach Europa
abgetan wurde, wird immer mehr zu einem Gebot be-
5. Verkürzte Halbwertzeiten des technischen
triebswirtschaftlicher Logik: Es lohnt sich, ja es rechnet
Wissens
sich sogar in Euro, nachhaltig zu wirtschaften. So zu tun, als könne man den Klimawandel ignorieren oder
(Quelle: Siemens Technology)
auf später vertagen, ist natürlich prinzipiell möglich;
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es wäre allerdings die teuerste und uneffektivste aller
überwiegen die wirtschaftlichen Kosten des Nichthan-
Handlungsoptionen. Das zeigte spätestens im Herbst
delns bei weitem.“
2006 der viel beachtete „Stern Report“, benannt nach dem damaligen Chefberater der britischen Regierung
NICHTSTUN IST DIE TEUERSTE
Nicholas Stern (und nicht etwa nach der deutschen
A LT E R N AT I V E
Illustrierten): Sterns Bericht benennt nicht nur die
Eigentlich logisch: Jeder private Hausbesitzer weiß, dass
möglichen Auswirkungen des Klimawandels, sondern
er ein undichtes Dach besser heute als morgen decken
insbesondere die Kosten des Nichtstuns. Zitat: „Die
lässt, um sich teure Folgeschäden zu ersparen. Nur bei
Kosten für die Stabilisierung des Klimas sind erheb-
dem weltweiten Dach sind sich die Milliarden Bewohner
lich, aber tragbar; Verzögerungen wären gefährlich
(noch) nicht einig, wer für die Reparaturen zuständig sein
und viel teurer.“ Sämtliche Forschungsergebnisse und
soll. Wobei auch hier die Schlussfolgerung des Stern-
Zukunftsszenarien führten „zu einem einzigen Schluss:
Reports einleuchtet: „Da der Klimawandel ein globales
die Vorteile eines entschiedenen und frühen Handelns
Problem ist, muss auch die Antwort darauf international
DAS MANAGEMENT VON MORGEN ZUKUNFTSSICHERUNG UNTER UNGEWISSHEIT
ANJA K IR IG, ZUKUN FT SIN ST IT UT / KELKHEIM WWW.ZUKUN FT SIN ST IT UT.D E
Die Ära der genialen Alleinentscheider und Helden
möglichst kurzer Zeit als Kreativmaßnahme empfahlen.
auf der Kommandobrücke ist endgültig vorbei.
Dadurch entsteht Chaos, Frust und Unsicherheit anderer-
Unsicherheit, Fragilität und Ungewissheit werden
seits aber auch eine Lernkultur, die in Komplexität und Un-
bei zukunftsfähigen Managementansätzen in die
gewissheit eine Chance für neuen kreativen Input sieht.
Strategie mit eingebaut. Das bedeutet: für Irritationen empfänglich zu bleiben und das vermeint-
Intuition: Der Weg aus der Komplexitätsfalle
liche Chaos managen zu lernen, ohne das sofort
Tatsächlich muss das Business der Zukunft mit im-
mit einer endgültigen Gewissheit zu verwechseln.
mer höheren Komplexitätsraten umzugehen lernen. Immer mehr Informationen werden in immer kürzeren
Schon 1994 sprach der Systemtheoretiker Dirk Bae-
Zeiträumen entscheidungsrelevant. Wer Ungewissheit
cker von „postheroischem Management“. Posthero-
grundsätzlich ausschließen möchte, darf folglich keine
isches Management verfällt nicht mehr dem Irrglauben,
Informationen zur Kenntnis nehmen. Wer das jedoch
Ungewissheit ließe sich ein für allemal ausschließen.
tatsächlich tut, verliert auf den globalen Märkten inner-
Das ist eine Illusion. Ungewissheitsmanagement ist
halb von 24 Stunden seine Existenzberechtigung. Wenn
dagegen so etwas wie modernes Lernen aus Fehlern,
widerspruchsfreie Gewissheit grundsätzlich nicht mehr
reflektiertes Fehlermanagement. Management-Gurus
herzustellen ist, dann wird eine Technik wie Intuition
wie Tom Peters haben diesen Ansatz so weit getrie-
aufgewertet. Managementtheoretiker Prof. Peter Kruse
ben, dass sie die Produktion möglichst vieler Fehler in
sieht Intuition als höchste Kunst der Komplexitätsverar-
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sein. Sie muss auf einer gemeinsamen Vision langfris-
beit optimal zu nutzen. Jedes Land und jede Region
tiger Ziele und der Vereinbarung eines Rahmens ge-
soll das tun, was dort am besten möglich ist. Und wenn
gründet sein, der das Handeln im nächsten Jahrzehnt
ein Land nichts hat außer Wüste? Dann ist das doch
beschleunigt.“
der ideale Standort für große Solarstromanlagen. Die Idee ist fast zu schön, um wahr zu sein: Afrika könnte
AFRIKA ALS ENERGIELIEFERANT
der Energielieferant der Zukunft werden, also das, was
E U R O PA S ?
die Erdölstaaten in den vergangenen Jahrzehnten wa-
Klar ist, dass auch unternehmerisches Handeln „weit-
ren. Joachim Nitsch vom DLR-Institut für Technische
sichtiger“ werden muss, wenn es über den Tag hinaus
Thermodynamik in Stuttgart hält das nach einer Stu-
erfolgreich bleiben will: langfristiger, internationaler,
die seines Instituts von 2007 für „vorstellbar“. Klima-
offener, nachhaltiger, komplexer (siehe auch Interview
freundlicher Solarstrom für ganz Europa aus der Sahara
Seite 21). Dazu zählt zum Beispiel, die grenzüberschrei-
könnte in 20 oder 30 Jahren realisierbar sein, auch die
tende Arbeitsteilung oder noch besser Zusammenar-
bisher noch ungelöste Frage der Weiterleitung ist tech-
beitung: „Intuition ist die Summe der Lernerfahrungen
• Als Regisseur wissen Sie genau, wann Sie auf Dis-
am Rande der Überforderung.“ Konkret bedeutet das
ziplin drängen und wann Sie jemanden zu einer kre-
zum einen: Wer nicht in der Lage ist, Machtansprüche
ativen Pause überreden müssen oder wann jemand
aufzugeben, wird in der Ökonomie von morgen zwangs-
bereit ist für eine größere Rolle.
läufig scheitern. Zum anderen: Wer (als einzelner oder
• Als Storyteller helfen Sie Ihren Mitarbeitern, sich zu
als Firma) nicht in der Lage ist, hohe Komplexität, Ver-
orientieren, den roten Faden nicht zu verlieren, das
änderungsdynamik und „information overload“ auszu-
„Big Picture“ im Blick zu behalten und den Sinn des
halten, büßt schnell seine Wettbewerbsfähigkeit ein.
Ganzen zu verstehen.
Aber auch: Wer immer noch an die Wirkung zentraler
• Als Dilemma-Coach managen Sie uneindeutige
Steuerungsmodelle glaubt und der beruhigenden Wir-
Situationen dahin gehend, eine bessere Lösung auf
kung von Vordenkern vertraut, unterschätzt die Effizienz
einem neuen Niveau zu finden.
der Intelligenz der Vielen in den weltweiten Netzwerken. Kirsten Brühl und Imke Keicher haben in ihrer Studie
Fazit: Ungewissheitsmanagement bedeutet kei-
„Creative Work“ (Zukunftsinstitut, April 2007) das neue
neswegs Mut zur Lücke. Wer in der Ökonomie
Anforderungsprofil für die Führungskraft von morgen in
von morgen wettbewerbsfähig bleiben möchte,
vier „Teilpersönlichkeiten“ beschrieben:
muss jedoch lernen, Vertrauen gegen Hierarchien, Selbstverantwortung gegen Fremdkontrolle in die
• Als Chief Casting Officer halten Sie permanent
Waagschale zu werfen. Wo Gewissheiten verloren
Ausschau nach neuen Talenten, ohne dabei das
gehen, beginnt die neue Ära des Vertrauens und
eigene Team zu vergessen.
der Kooperation – das sanfte Chaos.
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nisch nicht unmöglich. Umweltminister Sigmar Gabriel sieht darin eine „bahnbrechende Idee“. Hinzu kommt, dass die Westküste von Marokko bis zum Senegal auf etwa 2.000 Kilometern Länge äußerst günstige Bedingungen für Windkraftanlagen bietet. Allein damit ließe
„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die
sich ungefähr die Hälfte des europäischen Strombe-
Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“
darfs decken, hat die Sahara Wind Company errechnet.
Albert Einstein (1879 – 1955), Physiker und
Das Beispiel zeigt, wie sich neue Wege und Möglichkeiten
Nobelpreisträger
auftun, sobald man wirklich global zusammenarbeitet. ALLES HÄNGT MIT ALLEM ZUSAMMEN
„Verstehen kann man das Leben nur rückwärts.
Was passiert, wenn man die weltweiten Wechselwir-
Leben muss man es vorwärts.“
kungen ignoriert, zeigt leider aktuell ein anderes Beispiel:
Soren Kierkegaard (1813-55), Philosoph
Der großflächige Anbau von Mais, Raps & Co zur Erzeugung von Biosprit – eigentlich ja eine gute Idee im Sinne des Klimaschutzes – hat schon jetzt die Weltmarktpreise
„Wer nicht an die Zukunft denkt, wird bald
für Lebensmittel so drastisch ansteigen lassen, dass
Sorgen haben.“
es in den ärmsten Ländern der Welt zu Aufständen der
Konfuzius (551-479 v.Chr.), Philosoph
hungernden Bevölkerung wie jüngst in Haiti und Ägypten kam. Zwar ist der Biosprit nicht die einzige Ursache. Aber dass ein großer Maisproduzent wie die USA
„Aus der Vergangenheit kann jeder lernen. Heute
inzwischen fast ein Drittel der gesamten Produktion als
kommt es darauf an, aus der Zukunft zu lernen.“
Biosprit „verheizt“, das dann anderswo als Nahrungsmit-
Hermann Kahn (1922-83), Zukunftsforscher
tel fehlt, verschärft die Situation zusätzlich. Und wird „zu allem Übel auch noch staatlich subventioniert. Das ist ein Fehler“, lautet das lapidare Fazit von Joachim von Braun,
„Die Welt kann verändert werden. Zukunft
Leiter des Internationalen Forschungszentrums für Er-
ist kein Schicksal.“
nährungspolitik in Washington. Was lässt sich daraus
Robert Jungk (1913-94), Schriftsteller und
lernen? Gut gemeint ist eben oft das Gegenteil von gut.
Zukunftsforscher
Um diese unbeabsichtigten Auswirkungen auf die Lebensmittelpreise vorherzusehen, hätte eigentlich schon eine Einführungsvorlesung Volkswirtschaftslehre genügt.
„Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist
Und doch fällt es uns immer wieder schwer, Risiken und
sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie
Nebenwirkungen in komplexen Systemen gedanklich
das Unbekannte. Für die Mutigen ist sie die Chance.“
vorwegzunehmen. Diese Fähigkeit zur Vorausschau wei-
Victor Hugo (1802-85), Dichter und Schriftsteller
ter zu entwickeln, dürfte für alle Akteure – Unternehmen, politische Institutionen und auch jeden Einzelnen – die wichtigste Lektion in Sachen Zukunftsgestaltung sein.
20
ZEHN FRAGEN AN DIE ZUKUNFT „Die Zukunft ist ein ernstes Geschäft. Wenn Ihre Kunden die Zukunft vor Ihnen erreichen, sitzen Sie in der hintersten Reihe.“ Faith Popcorn (*1948), Trendforscherin
„Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.“ Willy Brandt (1913-92), dt. Bundeskanzler 1969-74, Friedensnobelpreisträger
„Eine zweite Arche Noah wird es nicht geben, die uns in eine bessere Zukunft hinüberrettet.“ Richard von Weizsäcker (*1920),
Dr. Eike Wenzel, Chefredakteur des Zukunftsinstituts
deutscher Bundespräsident 1984-94
„Für augenblicklichen Gewinn verkaufe ich die Zukunft nicht.“ Werner von Siemens (1816-1892), Erfinder
„ES IST KLUG, UNTERNEHMERISCHE ENTSCHEIDUNGEN TRENDBASIERT ZU TREFFEN“
und Gründer von Siemens
„Zum ersten Mal in der Geschichte hängt das
Herr Wenzel, auf welche Trends sollten sich Un-
physische Überleben der Menschheit von einer
ternehmen ganz allgemein für die nächsten Jahre
radikalen Veränderung des Herzens ab.“
einstellen?
Erich Fromm (1900-80), Psychoanalytiker
Eike Wenzel: Es gibt nicht den zentralen „erlösenden“ Trend, aber einen gesellschaftlichen Wandel, der neue Konsumentenbedürfnisse erzeugt: Gesundheit und Genuss, Verantwortung und Vergnügen. Unternehmen definieren sich nicht mehr nur egoistisch über Gewinnmaximierung. Der grüne Kapitalismus fordert Mehrwert mit Moral.
21
Nun können sich Vorstände und Geschäftsführer
zung von nahezu jedem Individuum auf dem Planeten
ja kaum hauptamtlich mit Zukunftsforschung be-
gibt mittlerweile dem Reisbauern in der indischen Pro-
schäftigen … lässt sich Weitsicht trotzdem lernen?
vinz die Möglichkeit, auf dem Weltmarkt eine Rolle zu
Absolut. Wir untersuchen permanent Megatrends, Ge-
spielen. Wir erleben gerade die Heraufkunft einer neuen
sellschaftstrends und Konsumtrends und legen sie in
globalen Mittelschicht: Indien, China, aber auch einige
einer Datenbank ab. Kunden können sich dadurch auf
afrikanische Staaten. Das macht – trotz vieler offen-
dem Laufenden halten und bekommen mit der Zeit ein
sichtlicher Probleme – Hoffnung, dass wir uns in den
Gespür, welche Trends für ihre Arbeit, ihre Branche
nächsten 20 Jahren tatsächlich zu einer „Weltgesell-
wichtig sind. Trendforschung lässt sich auch als Früh-
schaft auf Augenhöhe“ entwickeln.
warnsystem begreifen, denn Trends bezeichnen stets Veränderungen. Und wer sie richtig zu lesen versteht,
Und wie können deutsche Unternehmen daran
kann rechtzeitig auf den Wandel in Wirtschaft und Ge-
teilhaben?
sellschaft reagieren. Unser Ziel ist es tatsächlich, aus
Indem sie trendgestützt handeln und nicht wie die Au-
Managern Trendforscher zu machen. Und es gelingt:
toindustrie an offensichtlichen Trends vorbeiproduzieren
Gerade große Unternehmen wie Bayer Schering, VW
wie dem Bedarf an wirklich preiswerten und nachhal-
oder Henkel, die mit uns zusammenarbeiten, haben ei-
tigen Autos für die neuen globalen Mittelschichten. Ein
genständige Trendforschungsabteilungen installiert.
Millionenheer an optimistischen und strebsamen Menschen – nur können die sich auch in 20 Jahren noch
Verraten Sie es uns: Wie kann ich als Manager aus
keinen 5er BMW leisten.
einem erkannten Trend Konsequenzen ableiten für strategische Weichenstellungen?
Der Wettstreit um qualifizierte Mitarbeiter ist in vie-
Nehmen wir das steigende Umwelt- und Gesundheits-
len Branchen, Beispiel Maschinenbau, heute schon
bewusstsein: Ich erkenne, dass immer mehr Menschen
ein kritischer Engpassfaktor. Welche Erwartungen
sich gesund, genussvoll und nachhaltig ernähren möch-
muss ein Unternehmen erfüllen, um als attraktiver
ten, dass Menschen angesichts des Klimawandels sich
Arbeitgeber wahrgenommen zu werden?
um die Umwelt sorgen. Wenn ich das, sagen wir vor fünf
Vor allem Flexibilität in mehrfacher Hinsicht. In zehn Jahren
Jahren, als Unternehmen erkannt hätte, würde ich heute
wird kaum noch jemand den klassischen Arbeitsrhythmus
zur Branchen-Avantgarde gehören. Es ist klug, unter-
– acht Stunden täglich von Montag bis Freitag – leben.
nehmerische Entscheidungen trendbasiert zu treffen. Mit den üblichen Selbstdarstellungen in ImageWelche Entwicklungen bestimmen die globale
broschüren und einem nichts sagenden 08/15-Un-
Ökonomie in den nächsten Jahren?
ternehmensleitbild ist es also nicht mehr getan?
In Ihrer Frage liegt schon die Antwort. Alles wird global,
Das ist definitiv vorbei. Die Mitarbeiter werden mehr,
noch mobiler, noch schneller. Das Faktum der Vernet-
aber auch flexibler arbeiten, sie sind grundsätzlich im-
22
mer global vernetzt. Dafür brauchen sie das entspre-
Aber hundertprozentig vorhersehbar ist die Zu-
chende Umfeld. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Le-
kunft doch – hoffentlich – nicht?! Welche Trend-
bensqualität des Standorts. Die wirklich produktiven
prognose ging denn in den letzten Jahren mal
und gefragten Mitarbeiter erwarten von den Standorten
richtig daneben?
der Zukunft Lebensqualität, Vernetzung, Infrastruktur,
Eigentlich sind es immer nur Technologien, die voll-
kulturelle Lebendigkeit und mehr.
kommen überschätzt werden, vor allem von technikgläubigen Futuristen in Unternehmen. Nehmen Sie nur
Und die Kunden? Lassen die sich noch mit den
UMTS, also Bildtelefone und den ganzen Kram, das
„Kauf-mich“-Botschaften der klassischen Wer-
wurde jahrelang völlig überschätzt. Hightech muss im-
bung überzeugen, oder müssen Unternehmen da
mer Hightouch sein, um erfolgreich zu sein. Das heißt:
auch intelligenter kommunizieren?
Eine technische Produktinnovation muss den Men-
Statt den Überredungsversuchen der mehr oder weni-
schen möglichst simpel klarmachen, dass sie dadurch
ger manipulativen Werbung steht Beziehungsmanage-
an Lebensqualität gewinnen. Das ist eigentlich eine
ment an erster Stelle. Kunden der Zukunft verlangen
ganz einfache Erfolgsformel. Und das beste Beispiel ist
Kommunikation auf Augenhöhe. Und wehe dem, der
das Internet: Dieses Supermedium bietet so viele Vor-
Authentizität nur vortäuscht – dem droht großes Unheil
teile. Deshalb haben wir auch – als 2002, 2003 alle vom
über Blogs und Internetforen, in denen verärgerte Kun-
Platzen der Internet-Blase sprachen – umgehend das
den eine Marke durch negative Berichterstattung sehr
Comeback und den Siegeszug des Internets prognos-
schnell ins Straucheln bringen können.
tiziert. Schauen Sie heute auf die Nutzerzahlen und die neuen Anwendungen. Zukunft kann man nicht voraus-
Wie unterscheidet der Profi in Sachen Zukunft
sehen, das wäre Kaffeesatzleserei … aber man kann sie
einen echten Trend von all dem kurzlebigen
planbar machen.
Getöse? Grundsätzlich gilt gerade bei Techno-Hypes: Vorsicht!
DI E FRAGEN STELLTE KLAUS GOUR GÉ
Wann kommt das selbstfahrende Auto? Davon wird seit bald 40 Jahren geredet, aber der Automarkt tut gut daran, uns nur schleichend die Kontrolle über das Auto zu entziehen. Dieser schleichende Evolutionsweg funktioniert, denken Sie an die Navis, Tempomaten und ähnliches. Grundsätzlich gilt: Wenn Sie beachten, dass Trends tatsächliche gesellschaftliche und sozioökonomische Veränderungen sind, die also das Leben und die Wünsche der Menschen betreffen, dann können Sie eigentlich gar nicht falsch liegen.
23
24
DIE MENSCHEN UND IHRE PRODUKTE
HINTER JEDEM ER FOLGR EICHEN PR ODUK T STEHT EINE STAR K E MANNSCHAFT. S T EL LVER T RET END F Ü R A L L D IE ANDER EN Z EI GEN WI R SECHS POR TRÄTS VON MENSCHEN, D IE TAG F Ü R TA G IHR BEST ES GEBEN.
25
Bearbeitetes Geh채use eines zweistufigen Stirnradgetriebes
26
Bernd Grauel, CNC-Bohrwerksdreher in der Gussfertigung, seit 1990 bei PIV
27
Ralf Wiemer, Leiter der Getriebemontage, seit 1984 bei PIV
28
Blick in das Innenleben eines montierten Zahnradgetriebes
29
Laschenkette f端r ein CVT-Getriebe
30
Dr. Gert Schönnenbeck, Leiter des Geschäftsbereichs CVT, seit 1984 bei PIV
31
Melanie BrandfaĂ&#x;, Exportsachbearbeiterin, seit 2003 bei PIV
32
Material zur Herstellung der Transportverpackung
33
Messtaster beim Vermessen eines Flansches
34
Frank Rose, Qualit채tspr체fer in der Geh채usefertigung, seit 1995 bei PIV
35
Georg Kell, Leiter Qualit채tsmanagement und H채rterei, seit 1992 bei PIV
36
Pr端fst端ck f端r Einh辰rtung der Verzahnung im metallographischen Schliff
37
Rio Tinto Eisenerzmine Yandi Coogina, Nordwest Australien
38
EINMAL UM DIE GANZE WELT DIPL.- ING . M ICHA EL PY P ER KOHLE AUS SÜDAFRIKA, EISENERZ AUS AUSTRALIEN, KUPFER AUS SÜDAMERIKA: U M D E N H U N G E R D E R I N D U S T R I E N AT I O N E N N A C H R O H S T O F F E N Z U B E F R I E D I G E N , B R A U C H T E S E I N E E X A K T A B G E S T I M M T E L O G I S T I K . D E N N N I C H T S E LT E N L I E G E N D I E R E S S O U R C E N A M A N D E R E N E N D E D E R W E LT. V O M A B B A U B I S Z U M V E R B R A U C H H A LT E N G E T R I E B E D I E A U S G E K L Ü G E LT E M A S C H I N E R I E A M L A U F E N .
39
Civitavecchia liegt 70 Kilome-
Doch Kohle gibt es in Italien zu einem vertretbaren Preis
ter von Rom entfernt. Von der
und in ausreichenden Mengen schon lange nicht mehr.
Festung
Michelangelo
Sie muss aus Übersee herangeschafft werden, wie für
schweift der Blick über das
Forte
die meisten Kraftwerke Europas. Reichlich Kohle gibt
50 000 Einwohner große Städt-
es hingegen in Australien. Der nur dünn besiedelte
chen zu einem der wichtigsten Häfen Italiens. Über das
Kontinent ist mit weit mehr Rohstoffen gesegnet, als
moderne Passagierterminal fließt der Fährverkehr nach
er braucht. Vor allem die Region nördlich von Sydney
Sardinien, Sizilien, Spanien und Frankreich. Die Ther-
boomt seit Jahren. Reichhaltige Kohlevorkommen fin-
men des Trajan künden von der Jahrtausende alten
den sich entlang der Ostküste praktisch direkt unter
Geschichte der Stadt, in der die Römer sich auch heute
der Erdoberfläche, während sich die Erzvorkommen
noch am Wochenende gern vom Trubel ihrer Großstadt
vor allem an der Westküste konzentrieren. Mehr als 300
erholen.
Millionen Tonnen Steinkohle förderte Australien 2006. Davon treten gut 80 Prozent die Reise in andere Erdteile E U R O PA B R A U C H T K O H L E
an – Australien ist größter Kohleexporteur der Welt.
Doch übers Meer kommen nicht nur Menschenströme, sondern auch Rohstoffe. In Civitavecchia entsteht eines
300 MILLIONEN TONNEN KOHLE
der modernsten Kohlekraftwerke der Welt. Dort, keine
G E H E N A U F K R E U Z FA H R T
fünf Kilometer vom Passagierhafen entfernt, im Kraft-
Aber auch wenn die Steinkohle dort praktisch direkt
werk Torrevaldaliga Nord, schlägt der Puls Italiens mit
unter der Erdoberfläche liegt, gewaltige technische
50 Hertz, denn aus Kohle werden hier bis zu 2 000 Mega-
Einrichtungen sind nötig, um sie zu gewinnen. Riesige
watt Strom erzeugt. Als umweltfreundliches Vorzeige-
Schaufelrad- oder Becherbagger, in Australien meist
Projekt hat es bereits den Powergen-Preis erhalten.
Tieflöffelbagger, graben rund um die Uhr das „schwarze
Denn dank sauberer Kohle- und Emissionsminderungs-
Gold“ aus den gewaltigen Tagebau-Minen. Sie können
technologien reduziert es die Umweltbelastung gegenü-
bis zu 100 Meter hoch sein und mehrere tausend Ton-
ber dem alten Öl-Kraftwerk um 80 Prozent. Die Entwick-
nen wiegen. Praktisch allen Abbau- und Fördereinrich-
lung solcher Anlagen mit niedrigem Kohlenstoffanteil ist
tungen ist jedoch eines gemeinsam: Für ihre Antriebe
eines der gemeinsamen Ziele der EU, um Versorgungs-
brauchen sie entsprechend große Getriebe, die Staub,
sicherheit, Kiimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit der
Nässe, Hitze und extrem hohen Lasten über Jahre
europäischen Wirtschaft gleichzeitig zu erreichen.
standhalten. Und hier kommt PIV Drives ins Spiel. Die
40
FAM Schaufelradbagger
Ära der Stirnrad- und Kegelstirnradgetriebe begann
international in der Logistikkette des Rohstoffabbaus,
Ende der 70er Jahre. Die leistungsstarken Präzisions-
Transports und der Veredelung etablieren. Geschäfts-
getriebe ließen sich optimal an die spezifischen Erfor-
führer Marcel Offermann: „Heute erzielt PIV Drives mit
dernisse jeder Anwenderbranche anpassen. Kegelrad-
Stufengetrieben mehr als 70 Prozent seines Umsatzes.
getriebe und leistungsstarke Planetengetriebe für den
Davon werden rund 30 Prozent in Fördertechnik, 20
oberen Drehmomentbereich folgten.
Prozent in Kranen verwendet“.
Genau das, was Bergbau, Transport und Schwerin-
„ H I T Z E , S TA U B U N D D R E C K
dustrie brauchen: Becherwerksantriebe, Ofenantriebe,
IN RAUHEN MENGEN“
Kettenförderer oder Rührer- und Mischerantriebe sowie
Zurück an Australiens Ostküste und zu den gewaltigen
der Kranbau wurden und werden zunehmend mit PIV-
Maschinen für Abbau, Verarbeitung und Förderung.
Getrieben ausgerüstet. Allen gemeinsam sind die ho-
Und zu Bagher Karimi, bei PIV Drives verantwortlich
hen Anforderungen an die Leistungsstärke der Getriebe
für Industrieanwendungen, Krane und Fördertechnik.
bei hoher Zuverlässigkeit und Haltbarkeit. Seit 2002
Er kennt viele Abbaustätten persönlich. Und weiß,
im Verbund mit dem weltweiten Netzwerk von Brevini
dort geht es alles andere als gemütlich zu: „An man-
Power Transmission und der eigenen Getriebetechnik
chen Orten nimmt einem die Hitze die Luft zum Atmen,
für schwerste Bedingungen konnte sich PIV endgültig
es gibt Unmengen von Staub und Dreck.“ Gift für die
41
Bandantrieb der PIV Drives, Rio Tinto Eisenerzmine Yandi Coogina, Nordwest Australien
„MANCHMAL MÜSSEN WIR DAS GETRIEBE ERST REGELRECHT AUSGRABEN“ Frank Rexterroth, Monteur im Außeneinsatz
ein hohes Maß an Improvisationsvermögen erfordert. „Ruhe bewahren, man muss mit den Kunden umgehen können“, sagt Rexterroth, der seit 35 Jahren für die PIV die Welt bereist.
Dichtungen von Getrieben, die speziell angepasst werden, damit der Staub auf keinen Fall eindringen kann.
Meist sind sie auf sich allein gestellt, darauf angewiesen,
Zusätzlicher Aufwand muss auch für die Atmungsfilter
was sie an Ort und Stelle an Werkzeug und Personal vor-
betrieben werden, die jedes Getriebe braucht, um den
finden. Hans-Joachim Wilhelm, auch schon seit 35 Jah-
extremen Umgebungsbedingungen wie zum Beispiel
ren im Auslandseinsatz: „Im Kohlebergbau fliegt einem
stark schwankenden Temperaturen gerecht zu werden.
bei schönem Wetter der Staub so um die Nase, dass nach kurzer Zeit nur noch das Weiße der Augen zu sehen
„Manchmal müssen wir das Getriebe erst regelrecht
ist.“ Da ist das Zerlegen eines Getriebes eine besondere
ausgraben“, erzählt Frank Rexterroth, einer der Mon-
Herausforderung: „Wir versuchen immer, sie geschlos-
teure, die im Außeneinsatz weltweit Kunden bei War-
sen in eine Werkstatt zu fahren, aber manchmal geht es
tung und Instandsetzung ihrer Getriebe helfen. Ein Kno-
eben nur vor Ort; dann hausen wir die Getriebe mit Fo-
chenjob, der neben viel Erfahrung starke Nerven und
lien ein, um wenigstens den groben Dreck abzuhalten.“
42
Schiffsentlader von Sandvik, Hafen Bourgas, Bulgarien
Allerdings ist das relativ selten notwendig. Denn eines
zogen. Auch bei deren Be- und Entladung verzichtet
macht die PIV-Getriebe bei den Bergwerkbetreibern wie
man nicht auf Getriebe von PIV Drives. Bei nahe an der
Rio Tinto, BHP Billiton oder Compania Vale do Rio und
Küste gelegenen Abbaustätten übernehmen den Trans-
Anlagenbauern wie ThyssenKrupp, FAM oder Sandvik
port lange Förderbänder. „Das längste von uns bislang
so begehrt: ihre Zuverlässigkeit und Haltbarkeit.
mit Getrieben ausgerüstete Förderband misst 4,6 Kilometer“, erinnert sich Bagher Karimi.
H A LT B A R K E I T U N T E R EXTREMBELASTUNGEN
KILOMETERLANGE FÖRDERBÄNDER
Ist die Steinkohle erst einmal der Erde entrissen, muss
Zwei Kopfantriebe, jeweils mit einem Getriebe ausge-
sie zerkleinert werden. Die größten Getriebe sind im
stattet, sind notwendig, um diese Massen in Bewe-
Einsatz, um die dafür notwendigen Vertikal-, Horizon-
gung zu setzen und abzubremsen. Montiert und exakt
tal- oder Kugelrohrmühlen anzutreiben. Ist die Kohle in
laserausgerichtet werden die Kopfantriebe in der Regel
die richtige Größe gebracht, muss sie in den nächstge-
bereits komplett in Bad Homburg, um dann in Contai-
legenen Hafen gebracht werden. Sind die Lagerstätten
nern an ihren Einsatzort zu gelangen. Übrigens meist
weiter von der Küste entfernt, werden schier endlose
verschifft über das Burchardkai, dem größten Contai-
Züge eingesetzt, meist von mehreren Lokomotiven ge-
ner-Umschlagplatz des Hamburger Hafens. Derzeit
43
Portalkrane, Burchardkai, Hafen Hamburg
wird dort kräftig umgebaut und modernisiert. Bis 2014
dann auch Civitavecchia. Womit wir wieder im neuen
soll die Kapazität auf 5,2 Millionen Container pro Jahr
Kohlekraftwerk der Enel bei Rom sind. Dort erwarten
verdoppelt werden. Und natürlich sorgen auch dort
bereits Shipunloader, im wesentlichen Kettenförderer
PIV-Getriebe in Containerbrücken, Carriern, Portalkrä-
mit großen Schaufeln, angetrieben über PIV-Getriebe,
nen und Löschbrücken für einen reibungslosen Ablauf.
die wertvolle Fracht. Sie baggern die Kohle aus den
Noch einmal zurück in den australischen Hafen. Dort
Schiffsbäuchen auf Förderbänder, die sie in Zwischen-
füllen die Shiploader die Bäuche der Schiffe, so ge-
lager transportieren. Von der Halde holen so genannte
nannter Bulkcarrier, die speziell für den Transport von
Reclaimer sie wiederum auf Förderbänder, die in das
Schüttgut wie Kohle, Erz oder Getreide gebaut wer-
Kraftwerk hinein führen, das von mehreren solcher Lini-
den. Nach einer langen Reise um die Welt erreichen sie
en durchzogen wird.
44
KOHLEVERBRAUCH STEIGT STETIG Ende 2006 schätzte die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) das verbliebene Weltpotenzial an Hartkohlen auf 9554 Milliarden Tonnen. Davon waren 736 Milliarden Tonnen Reserven und 8818 Milliarden Tonnen Ressourcen. Die Welt-Hartkohleförderung wächst Jahr für Jahr. Allein 2006 nahm sie von 5 auf fast 5,4 Milliarden Tonnen zu. Die größten Hartkohleförderer sind China (44,5 Prozent) und die USA (18,7 Prozent), Australien weist allerdings den höchsten Exportanteil auf. Der Hartkohlehandel stieg 2006 um 9,7 Prozent auf 867 Millionen Tonnen. Davon wurden 782 Millionen Tonnen verschifft. Mehr als 50 Prozent der Importe entfielen auf den asiatischen Wirtschaftsraum, etwa ein Drittel auf die Europäische Union. Deutschland importierte 2006 42,2 Millionen Tonnen Hartkohle, fast doppelt so viel wie die Eigenförderung von 23,5 Millionen Tonnen. Damit deckt die Steinkohle etwa 13 Prozent des deutschen Primärenergieverbrauchs. Interessant in diesem Zusammenhang: Obwohl eine weitgehende Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch erreicht wurde, Denn nicht nur die Kohle muss zur Feuerstätte trans-
wächst der Verbrauch an Steinkohle weiter deutlich.
portiert werden. Große Mengen Kalk sorgen für eine
Gründe sind eine steigende Nachfrage der Elektrizitäts-
umweltfreundliche Filterung. Und nachdem die Kohle
wirtschaft, aber auch der Stahlindustrie.
ihre Kraft entfalten konnte, müssen Asche und verbrauchter Kalk aus den Filteranlagen, die in Torrevalda-
Trotz aller Anstrengungen, den Verbrauch fossiler Brenn-
liga fast so groß wie die Feuerungsanlagen selbst sind,
stoffe (2004 lag ihr Anteil bei 80 Prozent) zugunsten alter-
zur Entsorgung zurück zum Hafen transportiert werden.
nativer, umweltschonenderer Energieformen zurückzu-
Die Schiffe sind dann jedoch schon längst wieder unter-
drängen, gehen Experten davon aus, dass der weltweite
wegs in Richtung Australien, um neue Energie für Europa
Verbrauch fossiler Brennstoffe bis 2030 im Vergleich zu
zu holen.
2000 um rund 70 Prozent steigen könnte.
45
EINE UNGEWÖHNLICHE GESCHICHTE H ERBERT ST ELLBRINK, E H E MALIGE R MITARB E ITE R DE R PIV DRIVES
1928 Broschüre
Die Unternehmensgeschichte der PIV ist zugleich ein Stück Technikgeschichte: Sie dokumentiert die Entwicklung der mechanisch-stufenlosen Antriebstechnik von den Anfängen des 20. Jahrhunderts bis heute. Entscheidend geprägt hat die Geschichte der PIV ihr Gründer Werner Reimers. 1888 in Japan geboren, erwirbt Reimers 40 Jahre später als „Start-Up-Unternehmer“, wie man heute sagen würde, mit viel Mut das PIV-Patent und entwickelt daraus über Jahrzehnte das lange Zeit weltweit größte Unternehmen für mechanisch-stufenlose Ganzmetallgetriebe. 1928 Werner Reimers erwirbt das Patent. „Die Sache hat
1931 Intensive Forschungs- und Entwicklungsarbeit; An-
wenig Aussicht“, urteilt die damalige Fachwelt. Reimers
meldung von mehr als 500 Patenten; Entwicklung und
gründet allein auf dieser einen patentierten Idee das Un-
Produktion des R-Getriebes: ein schnell laufendes Hoch-
ternehmen „P.I.V. Ketten und Getriebegesellschaft mit be-
leistungsgetriebe mit deutlich kleineren Abmessungen.
schränkter Haftung Bad Homburg v. d. Höhe“. Mit 16 Mitarbeitern geht das junge Unternehmen an den Start,
1936 10 000 Getriebe ausgeliefert; mittlerweile 285 Mit-
entwickelt und baut unter einfachsten technischen Bedin-
arbeiter; Umfirmierung in „P.I.V. Antrieb Werner Reimers
gungen stufenlos regelbare Getriebe. Sie kommen zu
KG“; dank der Einzigartigkeit des patentgeschützten
einem Zeitpunkt auf den Markt, als die Industrie von Trans-
Produkts weiterhin Produktion für zivile Zwecke ohne
missionen auf Einzelantriebe umzustellen beginnt. Die
Zwangsverpflichtung für die Rüstungsindustrie.
neuartigen PIV-Getriebe erweisen sich als ideales Element, um Produktionsgeschwindigkeiten von Anlagentei-
1945 Einmarsch der US-Truppen in Bad Homburg,
len unabhängig von der konstanten Drehzahl der Trans-
Beschlagnahmung des Unternehmens durch die US-
missionswelle stufenlos verstellen zu können.
Militärregierung (bis Juli 1948).
46
1929 Transportband mit P.I.V. Getriebe
1937 P.I.V. Einzelantrieb
1936 Broschüre
1946 Die PIV stellt 200 ehemalige Mitarbeiter wieder ein.
1952 Markteinführung des PIV-Universalwicklers für An-
Am 14. Juni 1946 wird die Demontage des Werkes zum
lagenteile mit automatischen Steuerungen.
Abtransport in die Sowjetunion angekündigt. Die PIV-Leitung und die US-Militärregierung bemühen sich intensiv,
1955 Die Belegschaft der PIV verdoppelt sich innerhalb
um das Unternehmen zu erhalten; erst im Oktober 1947
von fünf Jahren auf 1000 Mitarbeiter.
fällt die Entscheidung gegen die Demontagepläne. 1956 Erstmalig wird ein stufenloses Getriebe in einen 1948 Entwicklung des hydraulisch verstellbaren RH-Ge-
PKW (Pontiac) eingebaut. Die Laufleistung beträgt 75 000
triebes, das bis heute das erfolgreiche Prinzip für höchste
km. Weitere PKW-Einbauten für NSU, Ford, VW-Käfer,
Leistungen bei kleinstem Bauvolumen darstellt.
Standard Triumph. Vorschlag von Reimers an Senckenberg zur Gründung ei-
1949 Werner Reimers führt für seine Belegschaft die
ner eigenen Abteilung mit der Aufgabe: „Erforschung der
Fünf-Tage-Woche ein – eine absolute Neuerung in der
Natur des Lebens allgemein und der Natur des Menschen
Arbeitswelt, an die zur damaligen Zeit nicht einmal die
mit Körper und Seele und Geist.“
Gewerkschaften dachten. 1959 Werner Reimers erhält das Große Bundesver1950 Die PIV beschäftigt mehr als 500 Mitarbeiter und
dienstkreuz für besondere unternehmerische Leistungen.
hat etwa 5000 Einzelkunden. Das Unternehmen gewährt zahlreiche, weit über die Forderungen der Gewerkschaften
1960 2000 Mitarbeiter, personeller Höchststand. PIV ist
hinausgehende Sonderleistungen als Anerkennung für
die größte Firma in Bad Homburg; 8000 Einzelkunden.
das Engagement seiner Mitarbeiter.
Programmerweiterung um elektrische Antriebe und 47
1948 RH Getriebe
1959 Werner Reimers (rechts)
1960 P.I.V. Kettenfertigung
Schaltschränke; umfangreiche Antriebslösungen für kom-
1976 Patentanmeldung zum Fühler des vollhydraulischen
plette Anlagen mit allen mess- und regelungstechnischen
RHV-Getriebes; Entwicklung des CVT-Getriebes (Conti-
Verknüpfungen unter der Bezeichnung „PIV-Engineering“;
nuously Variable Transmission) als Grundlage für das multi-
Weiterentwicklung zum Anbieter von „kompletten An-
tronic® Automatikgetriebe, das bis heute in der Automobil-
triebslösungen aus einer Hand“; einschließlich neuer Bau-
industrie erfolgreich im Einsatz ist.
reihen wie Getriebemotoren, Stirn- und Kegelstirnradgetriebe, Kegelradgetriebe und Schneckengetriebe.
1977 Einführung der POSIRED 1 Baureihe. BaukastenKonzept für die unterschiedlichsten Getriebeausführungen
1963 Gründung der „Werner Reimers-Stiftung für an-
wie Stirn- und Kegelstirnradgetriebe, Rührergetriebe und
thropologische Forschung“.
Sondergetriebe.
1965 Berufung von Reimers auf den Lehrstuhl für Philo-
1983 Auslieferung des 1 000 000sten PIV Getriebes;
sophie der Universität Gießen; nur kurze Zeit später, am
Einführung der Extrudergetriebe.
11. Juni 1965, stirbt Reimers. 1984 Aufnahme der Leistungselektronik in das Vertriebs1966 Die PIV fertigt ihr 500 000stes Getriebe und ist
programm; dazu Übernahme des renommierten nieder-
über Jahre der weltweit größte Hersteller mechanisch
ländischen Herstellers Eldutronik B.V., Bladel.
stufenloser Getriebe. 1985 Zur Vervollständigung ihres Angebotes erwirbt die 1975 Entwicklung der ersten Stirnradgetriebe als kun-
PIV die Firma Tschan GmbH in Neunkirchen, ein nam-
denbezogene Sonderlösungen.
hafter Hersteller von mechanischen Kupplungen.
48
1977 POSIRED 1
2007 Messestand GIFA-METEC, Düsseldorf
1994 Einführung eines Qualitätsmanagementsystems
Am 1. November 2001 erwirbt die durch das italienische
und Zertifizierung sämtlicher Unternehmensprozesse
Unternehmen Brevini neu gegründete PIV Drives GmbH
nach ISO 9001.
im Rahmen eines Asset-Deals wesentliche Teile der P.I.V. Antrieb Werner Reimers GmbH & Co KG.
1995 Die POSIRED 2 Baureihe wird eingeführt. Mit wenigen Komponenten ermöglicht diese eine Vielzahl
2002 Erstellung eines Zukunftsprogramms zur Fortfüh-
von Ausführungsvarianten. Wichtigste Einsatzgebiete:
rung des Standortes Bad Homburg und zur Sicherung
Schwerindustrie, Kranbau, Bandantriebe, Becherwerks-
der Arbeitsplätze.
antriebe, Kettenförderer, Kunststoff-Extruder, Ofenantriebe, Rührer- und Mischerantriebe.
2003 Stabilisierung der PIV sowohl beim Umsatz als auch bei der Zahl der Beschäftigten; Zitat aus der Frank-
1997 Konzentration auf das Kerngeschäft mit Getrieben,
furter Rundschau: „PIV Drives trotzt der Krise“.
Verkauf der Unternehmen Tschan und Eldutronik.
In den Folgejahren Konsolidierung und Neuausrichtung des Unternehmens sowie Modernisierung der Fertigung
1999 Einführung der Planetengetriebe-Baureihe POSI-
und wesentlicher Unternehmensprozesse.
TORQUE zur Erweiterung des Drehmomentbereiches. 2005 Verschmelzung der Brevini Getriebe GmbH, 2001 Erhebliche Umsatzverschiebungen im Zusammen-
Schwelm auf die PIV Drives GmbH zum 1. Sept. 2005.
hang mit ungelösten strukturellen Problemen veranlassen die Geschäftsführung am 11. Januar 2001, Insolvenz-
2008 Produktionsstart der Serienfertigung für neu ent-
antrag wegen drohender Zahlungsunfähigkeit zu stellen.
wickelte CVT-Getriebe am Standort Bad Homburg. 49
D I E P U B L I K AT I O N I S T U R H E B E R R E C H T L I C H G E S C H Ü T Z T. E I N E W E I T E R E V E R T E I L U N G , V E R V I E L F Ä LT I G U N G O D E R V E R W E N D U N G AUCH EINZELNER TEILE IN GEDRUCKTER ODER ELEKTRONISCHER FORM BEDARF DER GENEHMIGUNG. SÄMTLICHE IN DIESEM M A G A Z I N E N T H A LT E N E N I N F O R M AT I O N E N B E R U H E N A U F Q U E L L E N , D I E W I R F Ü R Z U V E R L Ä S S I G H A LT E N . T R O T Z S O R G F Ä LT I G E R RECHERCHE KÖNNEN WIR FÜR DIE RICHTIGKEIT KEINE HAFTUNG ÜBERNEHMEN. REDAKTIONSSCHLUSS: 9. MAI 2008
IMPRESSUM HERAUSGEBER PIV Drives GmbH Industriestraße 3 61352 Bad Homburg Tel. +49 (0) 6172-102-0 www.piv-drives.com OBJEKTLEITUNG (V.I.S.D.P.) Bernard Rensinghoff bernard.rensinghoff@piv-drives.com INHALT / KONZEPT IFU Institut für Unternehmenskommunikation GmbH, Frankfurt am Main REDAKTIONSLEITUNG Prof. Dr. Klaus Gourgé gourge@ifu-online.com GESTALTUNG / REALISATION thema communications ag, Frankfurt am Main ART DIRECTION Markus Bernatzky FOTOGRAFIE Norbert Miguletz, Frankfurt am Main DRUCK Volkhardt Caruna Medien, Kleinheubach
FOTO- UND BILDNACHWEIS S. 6, 7, 9 (unten rechts), 26-37, Norbert Miguletz, Frankfurt am Main // S. 8 Brevini UK // S. 9 (oben) Leitner AG, Sterzing, Italien // S. 10 Marco Kauz, Italien // S. 13 Brevini Power Transmission S.p.A., Reggio Emilia, Italien // S. 21 Zukunftsinstitut, Frankfurt am Main // S. 38-39 Rio Tinto, Australien // S. 41 FAM Magdeburger Förderanlagen und Baumaschinen GmbH, Magdeburg // S. 42 Brevini Australia // S. 43 Sandvik Mining and Construction Materials Handling GmbH & Co KG, Leoben, Österreich // S. 44 Hamburger Hafen und Logistik AG, Hamburg // S. 46-49 Archiv PIV Drives GmbH, Bad Homburg Sämtliche Illustrationen, thema communications ag, Frankfurt am Main
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