Berner Wirtschaft Economie bernoise
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Heftmitte (herausnehmbarer Service-Teil): Berner Steuermonitor 2015 Grosser steuerpolitischer Nachholbedarf Détachable au milieu de ce magazine: Baromètre fiscal bernois 2015 Grand besoin de rattrapage en politique fiscale
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Inhalt
Editorial
4 National- und Ständeratswah len 2015 – der HIV gratuliert den gewählten Mitgliedern
7 HIV-Preisträgerin 2015:
Liebe Mitglieder, liebe Leserinnen und Leser
Chers membres, chers lectrices et lecteurs,
8 Firmenportraits – Sektion Bern 11 Temporäre Warenausfuhr
Die Schweiz hat gewählt. Es freut mich, dass nicht weniger als zwölf Mitglieder un seres Verbandes den Sprung ins nationale Parlament geschafft haben. Neben elf Na tio nalräten, darunter auch drei neu ge wählten, schaffte auch unser Vorstands mitglied Werner Luginbühl die Wiederwahl in den Ständerat. Herzliche Gratulation! Im Kanton Bern ist aber nach den Wah len auch bereits wieder vor den Wahlen. Weil gleich zwei SP-Regierungsräte in den letzten Monaten ihren Rücktritt be kannt gegeben haben, kommt es am 28. Februar 2016 zu Ersatzwahlen in die Berner Regierung. Nachdem der bür gerliche «Umschwung» bei den Wahlen 2014 – trotz einem starken bürgerlichen Viererticket – nur aufgrund der Sonder regelung für den garantierten Jura-Sitz knapp scheiterte, bietet sich nun eine neue Chance die bürgerliche Regierungs mehrheit wieder zu erlangen. Die SVP wird zu dieser Ersatzwahl mit einem Zweiervorschlag antreten. Die beiden Grossräte Lars Guggisberg und Pierre-Alain Schnegg sollen diese Regie rungssitze für die Volkspartei holen. Der HIV wird diese Kandidaturen gemein sam mit den anderen Wirtschaftsverbän den des Kantons unterstützen. Ein wichtiger Punkt auf der Traktanden liste einer zukünftigen bürgerlichen Re gierung muss die Steuerpolitik sein. Der Kanton Bern hat in diesem Bereich dringlichsten Nachholbedarf, wie die Re sultate des aktuellen «Berner Steuermo nitors» von HIV und KPMG zeigen. So wohl bei den juristischen als auch bei den natürlichen Personen müssen end lich Entlastungen realisiert werden, wenn der Kanton Bern im interkantona len Vergleich als Wirtschaftsstandort konkurrenzfähig sein will. Im Special in der Heftmitte erfahren Sie mehr zu unse rer Analyse der Steuersituation. Zudem widmen wir uns in diesem Ma gazin unter anderem den Themen Inno vation – mit einem Spezialangebot für HIV-Mitglieder, welche an einem CheckUp der innoBE teilnehmen möchten – und Energieeffizienz bei Grossverbrauchern. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre.
La Suisse a voté. Je suis ravi que pas moins de douze membres de notre Association aient été élus au Conseil national. En plus des onze conseillers nationaux, dont 3 nouveaux, notre membre du Comité directeur, Werner Luginbühl a également été réélu avec succès au Conseil des Etats. Sincères félicitations! Dans le canton de Berne, toutefois, des élections succèdent aux élections. En effet, deux membres socialistes du Conseil-exécutif ayant annoncé leur démission ces derniers mois, il y aura des élections complémentaires au Gouvernement bernois le 28 février 2016. Après que le «revirement» bourgeois lors des élections de 2014, malgré un quatuor bourgeois puissant, n’eut échoué que de justesse, une nouvelle chance s’offre désormais au camp bourgeois de remporter la majorité au Conseilexécutif. L’UDC se présentera à cette élection complémentaire avec un double ticket. Les deux députés Lars Guggisberg et PierreAlain Schnegg doivent remporter ces sièges au Conseil-exécutif en faveur de l’UDC. Conjointement avec les autres organisations économiques du canton de Berne, l’UCI soutiendra ces deux candidats. Un point important à l’ordre du jour du futur gouvernement bourgeois devra être la politique fiscale. En effet, le canton de Berne a un grand besoin de rattrapage dans ce domaine comme le démontrent les résultats du «Baromètre fiscal bernois» de l’UCI et de KPMG. Que se soit en faveur des personnes morales ou physiques, des allégements doivent enfin être mis en œuvre si le canton de Berne veut être compétitif en tant que place économique en comparaison intercantonale. Dans l’encart spécial au centre de ce magazine, vous en apprendrez plus sur notre analyse de la situation fiscale. Par ailleurs, dans cette présente édition, nous nous penchons, entre autres, sur le sujet de l’innovation, avec une offre spéciale aux membres de l’UCI souhaitant participer au «Check-Up» de l’innoBE, ainsi que sur celui de l’efficacité énergétique des gros consommateurs. Nous vous souhaitons une agréable lecture.
Dr. Adrian Haas
Dr Adrian Haas
Direktor Handels- und Industrieverein des Kantons Bern
Directeur de l’Union du Commerce et de l’Industrie du Canton de Berne
Prof. Dr. Kathrin Altwegg
mit Carnet ATA Exportation temporaire avec le Carnet ATA
12 Stromverbrauch senken:
Berner Unternehmen handeln
13 Economiser de l’énergie est rentable
14 Neueintritte Agenda Nashorn
Special Berner Steuermonitor 2015 Grosser steuerpolitischer Nachholbedarf Baromètre fiscal bernois 2015 Grand besoin de rattrapage en politique fiscale
Titelbild
28. Februar 2016: Die SVP will mit Pierre-Alain Schnegg und Lars Guggis berg eine bürgerliche Regierungsmehr heit zurückgewinnen
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National- und Ständeratswahlen 2015
12 HIV-Mitglieder schaffen den Sprung ins Bundeshaus – wir gratulieren herzlich! Am 18. Oktober 2015 wurden National- und Ständerat neu gewählt. Im Kanton Bern waren 25 Nationalratssitze und 2 Ständeratssitze zu vergeben sind. Nicht weniger als 12 der gewählten Parlamentarier sind auch Mitglieder des Handels- und Industrievereins des Kantons Bern. Insgesamt haben sich mehr als 40 Mit glieder unseres Verbandes von ihren Parteien für die Nationalratswahlen no minieren lassen. Es ist erfreulich, dass sich so viele Wirtschaftsvertreter in die sem Wahlkampf engagiert haben und bereit waren Verantwortung zu überneh men. Die Wahlresultate – bei welchen die wirtschaftsfreundlichen, bürgerli chen Parteien deutlich obenaus ge schwungen haben – zeigen, dass sich dieser Einsatz gelohnt hat.
Der HIV ist auch in der kommenden Legislatur im Nationalrat stark vertreten. (Bild: Parlamentsdienste 3003 Bern)
Acht Bisherige und drei Neue Nationalräte aus den Reihen des HIV
Folgende HIV-Mitglieder haben den Sprung in den Nationalrat geschafft. Ih nen gratuliert der HIV nochmals ganz herzlich und wünscht viel Kraft in der neuen Legislatur. Wir sind überzeugt,
dass diese Parlamentarier die Anliegen der Wirtschaft mit Erfolg in die politi sche Debatte einbringen und für unsere
gemeinsame Sache und möglichst gute wirtschaftspolitische Rahmenbedingun gen kämpfen werden. Ständerat: Unser Vorstandsmitglied Werner Luginbühl wiedergewählt
Bei den Ständeratswahlen haben sich die beiden bisherigen Amtsinhaber durchgesetzt. Die ungeteilte bürger liche Standesstimme für den Kanton Bern gibt es vorerst also noch nicht. Andreas Aebi, SVP (bisher)
Adrian Amstutz, SVP (bisher)
Lorenz Hess, BDP (bisher)
Christa Markwalder, FDP (bisher)
Manfred Bühler, SVP (neu)
Urs Gasche, BDP (bisher)
Nadja Pieren, SVP (bisher)
Werner Salzmann, SVP (neu)
Hans Grunder, BDP (bisher)
Erich Hess, SVP (neu)
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Christian Wasserfallen, FDP (bisher)
Werner Luginbühl, BDP (bisher)
Der HIV freut sich natürlich sehr über das hervorragende Ergebnis des wiedergewählten Ständerates Werner Luginbühl. Er hat sowohl im ersten, als auch im zweiten Wahlgang das je weils beste Resultat aller Kandidaten erzielt. Damit wird unser Vorstands mitglied den Kanton Bern nochmals vier Jahre lang in der kleinen Kammer des Parlaments vertreten.
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Abstimmungen vom 28. Februar 2016
Der nächste Anlauf zu einer bürgerlichen Regierungsmehrheit Nach dem Rücktritt der beiden SPRegierungsräte Andreas Rickenbacher und Philippe Perrenoud werden am 28. Februar 2016 zwei neue Regierungsräte gewählt. Die SVP will dabei für die bürgerlichen Parteien die Regierungsmehrheit zurückgewinnen.
Die bernische SVP zieht mit den beiden Grossräten Lars Guggisberg und PierreAlain Schnegg in die RegierungsratsErsatzwahlen vom 28. Februar 2016. Ziel ist es, mit dieser Strategie und zwei bes tens qualifizierten Persönlichkeiten die bürgerliche Mehrheit in der kantonalen Regierung zurück zu holen und die bis herige, überproportionale Vertretung der SP zu beenden.
Keine weiteren bürgerlichen Kandidaten
Die Ausgangslage für die Wahlen präsen tiert sich derzeit ziemlich klar. Von den bürgerlichen Parteien wird nur die SVP antreten. FDP, BDP und EDU haben be reits bekanntgegeben, dass sie auf eine Kandidatur verzichten. Neben der SP, wel che die beiden Sitze mit zwei noch zu be stimmenden Kandidaten zu verteidigen versucht, wird für den Jurasitz zusätzlich ein Vertreter der EVP (Patrick Gsteiger) zu diesen Ersatzwahlen antreten. Cohabitation beenden
Die leitenden Gremien des HIV haben be schlossen, gemeinsam mit den anderen Wirtschaftsverbänden des Kantons, die beiden SVP-Kandidaten für diese Ersatz
wahl zu unterstützen. Denn diese Ersatz wahlen sind auch richtungsweisend. Es bietet sich nun die Chance, die aktuelle Situation der Cohabitation – mit einer links-dominierten Regierung aber einer bürgerliche Mehrheit im Grossen Rat – zu beenden und den Weg frei zu machen für eine effizientere und wirtschafts freundlichere Zusammenarbeit zwischen Exekutive und Legislative. Wie die ver schiedenen Analysen und Ratings des HIV jeweils aufzeigen, stehen die bürger lichen Parteien für gute wirtschaftspoli tische Rahmenbedingungen ein. Mit ei ner entsprechenden Mehrheit sollten diese Positionen auch im Regierungsrat noch konsequenter durchgesetzt werden können.
HIV empfiehlt Ja-Parole zum Laborneubau an der Murtenstrasse An der Murtenstrasse 20–30 in Bern soll für das Institut für Rechtsmedizin (IRM) und das Departement Klinische Forschung (DKF) der Universität Bern ein Laborneubau realisiert werden. Der HIV empfiehlt diese Vorlage, welche den Wirtschafts- und Forschungsstandort stärkt, zur Annahme.
Die Medizinaltechnik ist ein zentrales Standbein der Berner Wirtschaft, insbe sondere dank der Nähe unserer Unter nehmen zur Forschung. Um ihre führen den Positionen im hart umkämpften Markt zu behaupten, benötigen sowohl
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das IRM als auch das DKF eine zeitge mässe, möglichst flexible Infrastruktur. Diesen Anforderungen entspricht das vorliegende Bauprojekt, welches die Aus nutzung des zu überbauenden Areals mehr als verdoppelt. Zudem bleibt das Gebäude dank Bauteiltrennung langfris tig anpassbar an veränderte Raumbe dürfnisse.
Synergien an einem neuen gemeinsamen Hauptsitz könnten dementsprechend auch Einsparungen realisiert werden. Eine Ablehnung der Vorlage zum Labor neubau hingegen würde die Effektivität der Arbeiten und die weltweit führende Position des Forschungsstandortes Bern in den Bereichen Forensik und Biomedi zin gefährden.
Synergien nutzen und weltweit führende Forschung erhalten
Deshalb unterstützt der HIV dieses Projekt und empfiehlt, am 28. Februar 2016, ein Ja zum Laborneubau an der Murtenstrasse in die Urne zu legen!
Zwischen den beteiligten Forschungsein heiten bestehen diverse Gemeinsamkei ten. Dank der Nutzung von entstehenden
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Wirtschaftswochen an den Mittelschulen
Die vielseitige Projektwoche Im Kanton Bern ist das Projekt der Wirtschaftswochen stark verankert. Insbesondere die vielseitigen, unterschiedlichen Ausgestaltungen des Rahmenprogramms sind einzigartig. In Zusammenarbeit mit der Ernst Schmid heiny Stiftung organisiert der Handelsund Industrieverein des Kantons Bern (HIV) insgesamt zehn Wirtschafts wochen an sechs verschiedenen Stand orten. Dabei gibt es – im Brückenkanton zwischen der Romandie und der Deutsch schweiz – nicht nur zweisprachige An gebote, sondern auch diverse Spezial anlässe, welche im Rahmen dieser Projektwochen stattfinden. Das Gymnasium Oberaargau Langenthal beispielsweise führt seine Wirtschafts woche jeweils in einem externen Lager
Politarena Interlaken 2015: Ein Highlight für die «Schüler-CEOs», welche auf erfahrene Experten aus der Wirtschaft treffen (im Bild mit Uwe Jocham (CSL Behring), Adrian Haas (HIV Kanton Bern) und Geraldine Eicher (SRF))
im Simmental durch. Und da ist es selbst verständlich, dass die Themen der Unter nehmenssimulation auch am Abend spät teilweise noch diskutiert und angefan gene Gedanken weiter vertieft werden. Im Berner Oberland organisiert das Gymnasium Interlaken jeweils als Ab schluss der Projektwoche eine grosse Politarena in der Aula. In Anwesenheit von Wirtschaftsvertretern und Politikern diskutieren die Schülerinnen und Schüler in ihrer Rolle als CEOs der Wirtschaftswochen-Unternehmungen über ihre Erfahrungen und Probleme und erhalten im Gegenzug zusätzliche Inputs von den Experten. Dieses High light im Jahresprogramm der Berner Wirtschaftswochen stösst jeweils auch medial auf grosses Interesse. Ein weiteres interessantes Element - wel ches aufzeigt wie vielseitig man Wirt schaftswochen umsetzen kann – ist die Idee, dass auch Lernende aus regionalen Firmen in diese Projektwochen einge bunden werden. Im Kanton Bern ge schieht dies bereits an mehreren Wirt schaftswochen und die Rückmeldungen zu diesem Ansatz sind durchwegs posi tiv.
Raus aus dem Klassenzimmer: Mehrere Mittelschulen im Kanton Bern suchen sich für die Wirtschaftswochen eine andere, spezielle Lernumgebung
Die Ernst Schmidheiny Stiftung und der HIV danken den vielen Firmen und ihren CEOs, welche sich jeweils Zeit nehmen und spannende Betriebsbesichtigungen während der Wirtschaftswochen anbieten. Im Jahr 2015 haben für uns folgende Un ternehmungen die Türen geöffnet: Blaser Café, Emch Aufzüge, Haag-Streit, Herzog Bau- und Holzbau, Jakob AG, Kästli Storen, Keller Trading, Ruckstuhl AG, Studer AG und Schmocker AG. Für weitere Informationen zu den Wirt schaftswochen im Kanton Bern steht Frau Gisela Münger gerne zu Ihrer Ver fügung. Kontakt:
Gisela Münger Handels- und Industrieverein des Kantons Bern Kramgasse 2, Postfach 5464, 3001 Bern Tel. 031 388 87 87, gisela.muenger@bern-cci.ch
Tagung «Bildung und Wirtschaft»
Kompetenzorientierung in der Berufsbildung Wozu dienen kompetenzorientierte Lehrpläne? Was im Zusammenhang mit dem Lehrplan 21 für die Volksschule derzeit diskutiert wird, ist in der Berufsbildung schon länger Realität. Die Bernische Vereinigung Bildung und Wirtschaft legt deshalb an ihrer alljährlichen Tagung den Fokus auf die Kompetenzorientierung in der Berufsbildung.
Die Firma Biral AG in Münsingen öffnet am Mittwochnachmittag, 16. März 2016, ihre Türen für die von der Bernischen Vereinigung Bildung und Wirtschaft durchgeführte Tagung. Nach einer Be triebsführung widmet sich der themati sche Teil der Kompetenzorientierung am Beispiel der Polymechaniker-Ausbil 6
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dung. Experten, Ausbildner, Berufs schullehrer und Lernende erörtern, wie sich die kompetenzorientiert beschriebe ne Ausbildung im konkreten Alltag ge staltet. Die Tagung ist öffentlich und wird gegen 18.00 Uhr mit einem Apéro abgeschlossen. Die Bernische Vereinigung Bildung und Wirtschaft fördert den Dialog zwischen der Bildung und der Wirtschaft auf allen Ebenen und schafft gezielt Kontakte, zum Beispiel mit ihren jährlichen Tagun gen. Überall, wo Flüssigkeiten transportiert werden, braucht es Pumpen. Im Bereich
der Heizungsumwälzpumpen, der Ab wasser-, Fäkalien- und Hochdruckpum pen hat die Firma Biral AG eine führende Marktstellung in der Schweiz. Die Schweizer Qualitätsprodukte werden über eigene Vertriebsgesellschaften in Deutschland und Holland mit wachsen dem Marktanteil verkauft. Die Tagung der Bernischen Vereinigung Bildung und Wirtschaft schafft also spannende Einblicke in eine bedeutende Firma und ein bedeutendes Thema. Mittwoch, 16. März 2016, 13.30 bis ca. 18.30 Uhr, Biral AG, 3110 Münsingen
Anmeldung über die Bernische Verei nigung Bildung und Wirtschaft unter www.bvbw.ch
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Severin Schwan zu Gast in Thun
«Was ist uns die Gesundheit wert?» Am 27. Oktober 2015 fand im Congress Hotel Seepark in Thun ein gemeinsamer Anlass des HIV und der volks wirtschaftlichen Gesellschaft des Kantons Bern VWG statt. Im Zentrum stand das Gastreferat von Severin Schwan, CEO der Firma F. Hoffmann-La Roche AG, zum Thema «Bedeutung der Pharmaindustrie für die schweizerische Volkswirtschaft ». Zuerst ging es aber um einen anderen Aspekt des Unternehmertums. Ivan Schmid, Erfinder der Hotel Card und CEO des Startups Payrexx erklärte den Teil nehmern wie er immer wieder Inspirati on für innovative Ideen findet. Die Inputs des erfolgreichen Jungunternehmers wa ren sehr spannend und zeigten auf, was echtes Entrepreneurship ausmacht. Beim anschliessenden Referat von Sever in Schwan ging es dann um die Frage, wieviel uns die Gesundheit wert ist. Der CEO von F. Hoffmann-La Roche zeigte auf, dass die Pharmabranche für die Schweiz noch immer enorm wichtig ist. Jedoch werde das Umfeld auch für einen grossen Akteur nicht einfacher. Schwan
erklärte, wie seine Firma im Spannungs feld zwischen verschiedenen Akteuren (Krankenkassen, Ärzten, Spitälern und Patienten) und mit entsprechender Kon kurrenz agiert. Auch die Preisunter schiede zwischen den reichen Staaten und Entwicklungsländern wurden the matisiert. Generell ist es für Severin Schwan aber zentral, dass sich F. Hoff mann-La Roche zum Forschungsstandort Schweiz bekennt und hier auch Milliar denbeträge in diese Bereiche investiert. Gerade in Ländern, in denen Know-How und gut ausgebildete Mitarbeitende der wichtigste «Rohstoff» für die wirtschaft liche Tätigkeit sind, ist ein solches En gagement beinahe unbezahlbar.
Reto Heiz (Präsident HIV-Sektion Thun), Ivan Schmid (CEO Payrexx), Severin Schwan (CEO F. Hoffmann-La Roche AG) und Urs Berger (Präsident VWG) anlässlich der Veranstaltung in Thun
HIV-Preis 2015
Sektion Bern ehrt Astrophysikerin Kathrin Altwegg Die Sektion Bern des Handels- und Industrievereins des Kantons Bern (HIV) hat die Astrophysikerin und Leiterin des Center for Space and Habitability der Universität Bern, Professor Doktor Kathrin Altwegg, am 19. Oktober 2015 mit dem 31. HIV-Preis geehrt. Damit geht dieser Preis, welcher zu den renommiertesten Auszeichnungen der Region gehört, zum vierten Mal in seiner Geschichte an eine Frau. Vor rund 400 Mitgliedern im Bellevue Palace rühmte HIV-Sektionspräsident Bernhard Emch die Preisträgerin insbe sondere für ihren Einsatz zu Gunsten der Jugend, welche sie stets für die spannen de Welt der Naturwissenschaften zu be geistern vermag. Ausserdem erfülle es die Wirtschaft auch mit «Stolz, wenn Bern einen wichtigen Beitrag zu einem solchen Projekt leisten kann». Die 63-jährige Kathrin Altwegg ist ver heiratet, hat zwei erwachsene Töchter und wohnt in Kehrsatz. Sie ist die einzi ge Professorin für Weltraumforschung in der Schweiz. Im Jahr 1996 wurde sie mit der Leitung des Projekts Rosina beauf tragt. Die beiden Massenspektrometer mit Druckmesser bilden ein Kernelement der Rosetta-Mission, welche seit August 2014 den Kometen Tschurjumow-Geras simenko begleitet. Die erfolgreiche «Rei se» von Rosetta ist ein grosser Schritt in die Zukunft der Weltraumforschung und Economie bernoise 04 | 15
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HIV-Sektionspräsident Bernhard Emch mit der Preisträgerin Prof. Dr. Kathrin Altwegg und Nicole Loeb, Vizepräsidentin HIV-Sektion Bern
kann gemäss Experten mit wichtigen Ex peditionen wie Apollo 11 und der ersten bemannten Mondlandung von 1969 oder Cassini-Huygens und der Landung auf
dem Saturnmond Titan im Jahr 2005 ver glichen werden. Projekte wie die Rosetta-Mission sind aber nicht nur interessant für die For schung, sie stärken auch unsere Wirt schaft. Einerseits werden Innovationen gefördert und neue Qualitätsstandards gesetzt, andererseits können gerade sol che Ereignisse – auch dank der entspre chenden Medienpräsenz – einen Beitrag zur Rekrutierung von Nachwuchs im Be reich der MINT-Berufe leisten. Das Ver mitteln von Wissen und der Faszination für diese Themen ist für Kathrin Altwegg wie sie selber sagt «eine Berufung». Dementsprechend engagiert sie sich mit ihrem Institut beispielsweise auch im Berner Ferienpass Fäger oder im Rah men der vom HIV initiierten Erlebnis werkstatt tunBern.ch, welche an der BEA 2015 zum zweiten Mal stattgefunden hat.
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Firmenportraits Sektion Bern
BKW ISP AG
FEUSI Bern
United Security Providers AG
800 Mitarbeitende
500 Mitarbeitende/2450 Studierende
100 Mitarbeitende
Unser Kerngeschäft
Unser Kerngeschäft
Unser Kerngeschäft
Die BKW ISP AG ist ein Unternehmen der BKW-Gruppe und eine der führenden Anbieterinnen in den Bereichen Elektro, Solar und Heizung/Sanitär im Espace Mittelland und Raum Zürich. Im Bereich Elektro umfasst unser Kerngeschäft Elektroinstallationen und Gebäudeauto mation. Im Bereich Heizung/Sanitär bie ten wir massgeschneiderte Lösungen für Heizung, Lüftung, Klima, Sanitär und allgemeine Spenglerarbeiten. Im Bereich Solar betreiben wir Solaranlagebau und bieten Serviceleistungen. Die BKW ISP AG hebt sich dort ab, wo die drei Bereiche zu einer Gesamtlösung zusammenge fügt werden: nämlich zu einer Kombina tion von Solaranlage, Wärmepumpe, Bat terie und intelligenter Steuerung. Mit 14 Tochtergesellschaften, rund 800 Mit arbeitenden und einer Vielzahl an Ge schäftsstellen bieten wir grosse Kunden nähe.
Kurz und bündig: die Bildung von Kin dern, Jugendlichen und Erwachsenen. Dazu eine kurze Geschichte mit Familie Senn. Vater Senn hat vor 25 Jahren die gymnasiale Matur am FEUSI Bildungs zentrum an der Alpeneggstrasse in Bern besucht. Nach Abschluss des Betriebs wirtschaftsstudiums hat er Franziska Senn geheiratet. Die beiden Kinder Fritz und Katharina runden die Familie ab. Katharina macht eine Berufslehre und Fritz hat die Berufsmaturität an der FEUSI absolviert. Franziska Senn hat sich für den beruflichen Wiedereinstieg entschieden. Zu diesem Zweck besucht sie den Intensiv-Lehrgang mit KV-Ab schluss an der FEUSI Bern. Parallel steigen im vom Vater geführten Famili enbetrieb die betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Aus diesem Grund ab solviert Vater Senn einen MBA an der PHW Bern. So sichert sich die Familie Senn dank der FEUSI und der PHW Bern die Konkurrenzfähigkeit auf dem Ar beitsmarkt.
Wir von der United Security Providers AG haben uns ganz der Informations sicherheit verschrieben. Mit über 20 Jah ren Erfahrung sind wir der führende Spezialist. Im Vordergrund stehen unse re Lösungen, mit denen wir IT-Infra strukturen und Applikationen von Un ternehmen mit hohen Anforderungen an die Sicherheit schützen. Zu unseren Kun den zählen Unternehmen aus der Finanz branche, der Verwaltung, dem Gesund heitswesen und der Industrie. Wir sind ein Schweizer Unternehmen und be schäftigen an Standorten in Bern, Zü rich, London und Minsk 100 Sicherheits profis. Zudem betreiben wir ein eigenes 7 × 24 h Security Operations Center. Wir bieten Lösungen und Services in den Hauptbereichen Web Access Manage ment, Network Access Control, Managed Security Services sowie Consulting.
Unsere wirtschaftspolitischen Wünsche
Die BKW ISP AG ist ein KMU, welches vor allem auch in ländlichen Regionen tätig ist. Wir sind auf eine vernünftige Regulierungsdichte angewiesen und ver wenden uns für energiepolitische Grund lagen, welche stabil und energiebezoge nen Dienstleistungen förderlich sind. Mit 150 Lernenden stehen bei uns ebenfalls gute bildungspolitische Rahmenbedin gungen im Fokus. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass Regulierungen einfach, wirtschaftsfreundlich und zu kunftsweisend sind, um unseren Wirt schaftsstandort zu schützen und weiter zuentwickeln. www.ispag.ch
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Unsere wirtschaftlichen Wünsche
Damit zeitgemässe Bildung den Anforde rungen des Marktes entspricht, braucht es – Gestaltungsfreiraum für die privaten Bildungsanbieter – die eidgenössische Anerkennung für die Marktfähigkeit – eine faire Konkurrenzsituation auf dem Markt. Grundlage dafür sind gleich lange Spiesse für alle, speziell was Kostenwahrheit und Transparenz anbelangt. www.feusi.ch
Unsere wirtschaftspolitischen Wünsche
Steuern tangieren die Wirtschaft unmit telbar. Um die Gesundheit von Unterneh men und somit auch Ihre Investitionsund Wachstumsfähigkeit zu bewahren, dürfen steuerliche Belastungsgrenzen nicht überschritten werden. Darum wol len wir keine Steuererhöhung für Unter nehmen und Mitarbeitende. Im Bereich Verkehr sollen einseitige Maximalforde rungen vermieden werden. Anzustreben ist eine ausgewogene Optimierung – auch des Individualverkehrs. Ferner wün schen wir uns eine Vereinfachung der administrativen Verfahren, insbesondere bei öffentlichen Ausschreibungen. www.united-security-providers.ch
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Special
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Berner Steuermonitor 2015
Grosser steuerpolitischer Nachholbedarf Baromètre fiscal bernois 2015
Grand besoin de rattrapage en politique fiscale Im interkantonalen Vergleich zur Besteuerung von natürlichen und juristischen Personen ist der Kanton Bern weiterhin auf den hinteren Rängen zu finden. Auch die vom Regierungsrat vorgestellte Steuerstrategie vermag diese Situation nicht massgeblich zu verbessern. Im «Berner Steuermonitor 2015» zeigen der Handelsund Industrieverein des Kantons Bern (HIV) und KPMG gemeinsam auf, wo dringend Handlungsbedarf besteht und welchen Einfluss die anstehende Unternehmenssteuerreform III hat.
En comparaison intercantonale, le Canton de Berne continue à se classer aux derniers rangs en ce qui concerne l’imposition des personnes physiques et morales. Même la stratégie fiscale présentée par le Conseil-exécutif ne parvient pas à améliorer la situation de façon significative. Dans le «Baromètre fiscal bernois 2015», l’Union du Commerce et de l’Industrie du Canton de Berne (UCI) et KPMG démontrent où il y un besoin d’agir urgent et quelle influence a l’imminente réforme de l’imposition des entreprises III (RIE III).
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Der «Berner Steuermonitor 2015» hat die Positionierung des Kantons Bern im interkantonalen Steuerwettbewerb mit Blick auf die Besteuerung von natürlichen und juristischen Personen analysiert. «Die Ergebnisse zeigen, dass der Kanton Bern wei terhin grossen Nachholbedarf hat», erklärte Hans Jürg Steiner, Standortleiter von KPMG in Bern, anlässlich der Medienkonfe renz vom 6. Oktober 2015. «Durch die Unternehmenssteuerre form III (USR III) und den damit verbundenen Wegfall privile gierter Besteuerung ergibt sich weiterer Handlungsbedarf.»
Le «Baromètre fiscal bernois 2015» a analysé la position du canton de Berne dans le cadre de la compétitivité fiscale intercantonale eu égard à l’imposition des personnes physiques et morales. «Les résultats montrent que le canton de Berne a toujours un grand besoin de rattrapage» a expliqué Hans Jürg Steiner, responsable local KPMG à Berne, à l’occasion de la conférence de presse du 6 octobre 2015. «De plus, un besoin d’agir supplémentaire résulte de la troisième réforme de l’imposition des entreprises III (RIE III) et la suppression de l’imposition privilégiée correspondante.» Der Berner Steuer monitor wird jeweils im Herbst von HIV und KPMG präsentiert Le Baromètre fiscal bernois est présenté chaque automne en commun par l’UCI et KPMG
Der Kanton Bern kann im Steuerwettbewerb nicht mithalten
Le canton de Berne ne peut pas suivre dans la concurrence fiscale
Die Gewinnsteuersätze im Kanton Bern sind im nationalen Vergleich unverändert hoch – damit kann der Kanton Bern im tarifären Steuerwettbewerb für Unternehmen mit anderen Kantonen der Deutschschweiz nicht mithalten und kommt mit der USR III weiter unter Druck.
Les taux d’imposition du bénéfice demeurent élevés dans le canton de Berne en comparaison nationale. Ce faisant, le canton de Berne ne peut pas rivaliser avec les autres cantons de Suisse alémanique en matière de compétitivité fiscale tarifaire pour les entreprises et il se trouve encore plus sous pression du fait de la RIE III.
Die steuerpolitische «Grosswetterlage» im Kanton Bern ist schlecht. Momentan «regnet es ziemlich heftig», wie HIV-Präsi dent Kurt Rohrbach es ausdrückte. Und die Prognosen sind auch nicht viel besser. Denn leider geht die Steuerstrategie der bernischen Regierung, welche im September 2015 präsentiert wurde, viel zu wenig weit. Die regierungsrätlichen Massnahmen – mit einer geplan ten, gestaffelten Senkung der Gewinnsteuertarife – gehen zwar in die richtige Richtung, aber die anderen Kantone blei ben ebenfalls nicht untätig. In den letzten Jahren haben auch viele Kantone ihre Gewinnsteuersätze gesenkt oder angekün digt, dies im Zuge der Umsetzung der USR III zu tun. Wenn nun also davon gesprochen wird, dass der Kanton Bern sich in der Rangliste auf einen Mittelfeldplatz verbessern könn te, so gilt dies nur bei einer statischen Betrachtung der Situa tion. Die Ausgangslage statisch zu betrachten ist jedoch nicht zielführend, zumal die USR III die Dynamik im Wettbewerb nochmals beschleunigt. Für die KPMG ist klar, dass die USR III
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Le «climat global» de la politique fiscale dans le canton de Berne est mauvais. En ce moment, «il pleut assez fortement», comme l’a exprimé Kurt Rohrbach, président de l’UCI. Et les prévisions ne sont pas beaucoup meilleures non plus. En effet, malheureusement, la stratégie fiscale du Gouvernement bernois présentée en septembre 2015 ne va pas assez loin. Les mesures du Conseil-exécutif, avec une réduction planifiée et échelonnée du taux d’imposition du bénéfice, vont certes dans la bonne direction, mais les autres cantons ne restent pas non plus inactifs. Ces dernières années, nombre de cantons ont également réduit leur taux d’imposition du bénéfice, ou l’ont annoncé suite à la mise en œuvre de la RIE III. Lorsque l’on parle du fait que le canton de Berne pourrait améliorer son rang vers le milieu du peloton, cela n’est que possible qu’avec une vue statique de la situation. Avoir une vue statique de la situation n’est cependant pas ciblé, surtout
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ein Momentum zur Folge haben wird, wie man es in der schwei zerischen Steuerlandschaft seit vielen Jahren nicht mehr gese hen habe. Und es ist zu befürchten, dass der Kanton Bern auch hier von anderen Kantonen der Deutschschweiz, welche grösse re Massnahmenpakete schnüren und sich für die USR III «fit trimmen», weiter abgehängt wird.
que la RIE III accélère encore davantage la dynamique de la compétitivité. Pour KPMG, il est clair que la RIE III entraînera une dynamique inégalée dans le paysage fiscal suisse depuis de nombreuses années. Toutefois, on peut craindre que le canton de Berne soit aussi ici de plus en plus distancé par les autres cantons alémaniques, qui ficellent de plus grands paquets de mesures et se «maintiennent en forme» pour la RIE III.
Dringender Handlungsbedarf bei Unternehmensbesteuerung
Urgence d’agir en matière d’imposition des entreprises
Der HIV fordert deshalb eindringlich, dass bei der Unternehmensbesteuerung möglichst rasch weitere Verbesserungen umgesetzt werden. Der anvisierte Ziel rang im Mittelfeld (die Steuerstrategie sieht eine Verbesserung vom aktuellen Rang 24 auf Rang 13 beziehungsweise 16 – je nach umgesetzter Variante der Senkung der Gewinnsteuer – vor) ist zu wenig ambitioniert. Um im Steuerwett bewerb wiederum einen Trumpf zu ha ben, muss dieses Ziel höher gesteckt werden. Denn mit der zunehmenden Mobilität von Arbeit und Kapital ist die Steuerbelastung der juristischen Perso nen ein zentrales Kriterium für die Standortwahl.
Par conséquent, l’UCI exige avec insistance que d‘autres améliorations concernant l’imposition des entreprises soient mises en œuvre le plus rapidement possible. Le rang visé dans le milieu du peloton (la stratégie fiscale prévoit de passer du rang 24 actuellement, au rang 16, voire même 13 selon la variante réalisée de la réduction de l’impôt sur le bénéfice) n’est pas assez ambitieux. Pour avoir de nouveau un atout en matière de compétitivité fiscale, la barre doit être placée plus haut. En effet, avec la mobilité croissante du travail et du capital, la charge fiscale des personnes morales est un critère central dans le choix d’un lieu d’implantation.
HIV-Präsident Kurt Rohrbach erläutert, wo der Kantone Bern steuerpolitisch nachbessern muss Kurt Rohrbach, président de l’UCI, explique où le canton de Berne doit améliorer sa politique fiscale
Der Kanton Bern hat es zudem verpasst, bereits mit der Steuer gesetzrevision 2016 einen ersten Schritt zu tun, um sich in Richtung oberes Mittelfeld zu bewegen. Entsprechende Anträ ge wurden damals sowohl von der Regierung als auch vom Grossen Rat abgelehnt. Vor einigen Jahren war Bern im inter kantonalen Vergleich nicht schlecht positioniert – 2005 lag er beispielsweise noch auf Rang 7 – zwischenzeitlich hat er diese vorteilhafte Stellung aber verloren. Die heutige Situation be deutet einen klaren Standortnachteil. Natürliche Personen: Hohe Spitzensteuersätze und wenig Entlastung bei tiefen Einkommen
Dass der HIV jetzt vordringlich Massnahmen zur steuerlichen Entlastung der juristischen Personen fordert, bedeutet aber nicht, dass die natürlichen Personen vergessen gehen. Auch in diesem Bereich muss der Kanton Bern über die Bücher gehen und seine Attraktivität als Wohn- und Arbeitsort entsprechend erhöhen. Die Steuerpflichtigen aller Kategorien – insbesondere auch die Kader der Wirtschaft – werden nämlich derzeit im in terkantonalen Vergleich massiv stärker belastet. Dies führt un ter anderem dazu, dass Unternehmen bei der Rekrutierung von Kadermitgliedern Schwierigkeiten haben und viele gut Verdie nende ausserhalb des Kantons Wohnsitz nehmen. Die Folgen sind Wirtschaftsschwäche, ein Verlust an Steuersubstrat und zusätzliche Pendlerbewegungen. Diese Effekte, und dass der Kanton Bern zwar als Arbeitsort, nicht aber als Wohnort bevorzugt wird, lassen sich auch an hand der konkreten Zahlen deutlich nachweisen. Während heute rund 66 000 Pendler in den Kanton Bern zur Arbeit fah ren, pendeln lediglich etwas mehr als 45 000 Berner täglich in andere Kantone. In der Nettobetrachtung verliert Bern also be reits über 20 000 Steuerzahler an andere Kantone!
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En outre, le Canton de Berne a raté le premier pas déjà lors de la révision de la loi fiscale 2016, pour se hisser en haut du peloton. À l’époque, de nombreuses propositions correspondantes ont été rejetées aussi bien par le Gouvernement bernois que par le Grand Conseil. Il y a quelques années, le canton de Berne n’était pas mal placé en comparaison intercantonale. En effet, il était encore au rang 7 en 2005, mais entre-temps, il a perdu cette position favorable. La situation actuelle signifie un clair désavantage en tant que lieu d’implantation. Personnes morales: taux d’imposition marginaux élevés et peu d’allégement pour les bas revenus
Le fait que l’UCI exige des mesures très urgentes concernant l’allégement fiscal pour les personnes morales, ne signifie pas qu’il faut oublier les personnes physiques. Dans ce domaine également, le Canton de Berne doit revoir ses copies et augmenter en conséquence son attrait en tant que lieu de résidence et de travail. En effet, les contribuables de toutes les catégories, en particulier les cadres de l’économie, sont actuellement très fortement taxés en comparaison intercantonale. Cela mène, entre autres, à ce que les entreprises éprouvent des difficultés à recruter des cadres et que de nombreuses personnes à revenu élevé résident hors du canton. Une faible économie, une perte de substrat fiscal et des mouvements de pendulaire supplémentaires en sont les conséquences. Ces répercussions et le que le canton de Berne soit préféré en tant que lieu de travail, mais pas en tant que lieu de résidence, peuvent également être nettement prouvées par des chiffres concrets. Alors qu’aujourd’hui, quelque 66 000 pendulaires se rendent au travail dans le canton de Berne, seulement 45 000 Bernois font la navette quotidiennement avec d’autres cantons. En chiffres nets, le canton de Berne perd donc déjà plus de 20 000 contribuables au profit d’autres cantons!
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Gerade die hohen Spitzensteuersätze führen dazu, dass viele gutverdienende Steuerzahler ausserhalb des Kantons Bern Wohnsitz nehmen Ce sont justement les taux d’imposition marginaux qui font que de nombreux contribuables bien rémunérés résident en dehors du canton de Berne
Steuerstrategie der Regierung sieht kaum Massnahmen vor
Auch in Zukunft dürfte es vorerst kaum zu einer wesentlichen Entlastung im Bereich der Besteuerung der natürlichen Perso nen kommen. Vielmehr wurde in den letzten Jahren, mit der Abschaffung der Pauschalierung des Berufskostenabzugs 2014 und der beschlossenen Begrenzung des Fahrkostenabzugs im Rahmen der Steuergesetzrevision 2016 die Steuern für natürli che Personen im Kanton Bern um rund 90 Millionen Franken erhöht. Die ebenfalls mit der Steuergesetzrevision beschlosse ne Erhöhung des Drittbetreuungsabzugs für Familien geht zwar in eine richtige Richtung, vermag aber die Mehrbelastun gen keinesfalls zu kompensieren. Das Fazit des Berner Steuermonitors zeigt einen erheblichen Standortnachteil des Kantons Bern bezüglich Steuern. Dieser steuerliche Nachteil wiegt für die Wirtschaft angesichts der momentanen Herausforderungen, wie etwa der Frankenstärke, besonders schwer und kann nicht mit Vorteilen in anderen Be reichen kompensiert werden. Eingriffe im Haushalt (Sparmass nahmen) sind unumgänglich, auch wenn diese bei Regierung und Parlament unbeliebt sind. HIV-Präsident Kurt Rohrbach hält denn auch fest, dass zurzeit viele Unternehmen gezwun gen sind, auf Kosten- und Personalseite einschneidende Mass nahmen zu ergreifen. Diese dürften aber im Gegenzug von ih rem Standortkanton erwarten, dass er die Verantwortung in seinem Haushalt auch wahrnimmt.
La stratégie fiscale du Gouvernement bernois ne prévoit guère de mesures
À l’avenir également, on ne devrait pas constater un allégement sensible dans le domaine de l’imposition des personnes physiques. Au contraire, ces dernières années, les impôts des personnes physiques ont augmenté de quelque 90 millions de fr. dans le canton de Berne en raison de la suppression de la déduction forfaitaire des frais professionnels en 2014 et la limitation de la déduction des frais de déplacement dans le cadre de la révision de la loi fiscale 2016. L’augmentation de la déduction pour frais de garde pour les familles également décidée dans le cadre de cette révision va certes dans la bonne direction, mais ne saurait en aucune façon compenser les charges supplémentaires. Le bilan du «Baromètre fiscal bernois» montre un énorme désavantage du canton de Berne en matière d’imposition. Ce désavantage fiscal pèse lourdement sur l’économie, surtout au vu des défis actuels tels que la force du franc suisse, et ne peut pas être compensé avec des avantages dans d’autres domaines. Des interventions au niveau du budget (mesures d’économies) sont inévitables, même si celles-ci ne sont pas appréciées du Gouvernement et du Parlement. Kurt Rohrbach, président de l’UCI, constate également que de nombreuses entreprises sont actuellement forcées de prendre des mesures décisives concernant en matière de charges financières et de ressources humaines. Cependant, en contrepartie, celles-ci devraient pouvoir attendre de leur canton d’implantation qu’il assume ses responsabilités dans le cadre de son budget.
Der «Berner Steuermonitor»
Le «Baromètre fiscal bernois»
Der «Berner Steuermonitor» ist ein systematischer interkan tonaler Vergleich der steuerlichen Wettbewerbsfähigkeit des Kantons Bern insbesondere mit dessen Nachbarkantonen. Er analysiert die Attraktivität des Kantons bezüglich Be steuerung von Unternehmen und natürlichen Personen so wie Standortqualität und Einnahmestruktur. Der «Berner Steuermonitor» ist eine Kooperation von KPMG und dem Handels- und Industrieverein des Kantons Bern. Er wurde 2012 erstmals publiziert und erscheint jährlich im Herbst. Die aktuelle Version des «Berner Steuermonitor» steht unter www.bern-cci.ch als Download zur Verfügung.
Le «Baromètre fiscal bernois» est une comparaison systématique de la compétitivité fiscale du canton de Berne, en particulier avec ses cantons voisins. Il analyse l’attrait du canton au niveau de l’imposition des entreprises et des personnes physiques ainsi que la qualité du site et la structure des recettes. Le «Baromètre fiscal bernois» est une coopération de KPMG et de l’Union du Commerce et de l’Industrie du Canton de Berne. Il a été publié pour la première fois en 2012 et paraît chaque année en automne. La version actuelle du «Baromètre fiscal bernois» peut être téléchargée depuis le site www.bern-cci.ch.
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Temporäre Ausfuhr von Waren
Carnet ATA – jetzt auch für Indonesien Mit dem Anschluss von Indonesien am 15. Mai 2015 sind aktuell 74 Länder der internationalen Garantiekette WCF/ATA angeschlossen. Das Carnet ATA ist ein internationales Zolldokument, welches die zollfreie vorübergehende Ein- und Ausfuhr sowie die Durchfuhr (Transit) von Waren als Berufsausrüstung oder Wa renmuster sowie für Ausstellungen, Messen oder Kongresse ermöglicht. Es werden verschiedenste Waren wie Präzisionsap parate oder elektrische, elektronische sowie Mess- und Kon trollgeräte, Maschinen und Apparate für die Metallbearbei tung, die Landwirtschaft, den Haushalt und das Büro, Werkzeuge aller Arten, zahlreiche Geräte, Apparate und Werk zeuge für im Ausland tätige Monteure, Uhren, sonstige Schmuckstücke, Bijouterien, chirurgische, zahnärztliche und optische Instrumente, Tonaufnahme- und Tonwiedergabe-Ein richtungen, fotografische Televisionsausrüstungen, Kostüme und Dekorationen für Theateraufführungen, Musikinstrumen te, zahlreiche Standmaterialien für Ausstellungen, Sportaus rüstungen, Pferde, Fahrzeuge inkl. Motorräder und Bilder mit einem Carnet ausgeführt. Es müssen keine sonstigen natio nalen Zollpapiere verwendet werden und der Carnet-Inhaber bzw. dessen Vertreter kann die Grenze ohne Hinterlegung von Zoll- und Einfuhrabgaben passieren. Die Gültigkeit ist auf ein Jahr ab Ausstelldatum befristet. In dieser Zeit kann die auf der Warenliste aufgeführte Ware belie big oft ausgeführt werden. Der Zoll ist jedoch berechtigt, die Frist für die Wiederausfuhr zu verkürzen. Wenn der Zoll von diesem Recht Gebrauch macht, muss direkt beim Grenzüber tritt interveniert werden. Wird dies nicht beachtet und die Ware erst nach Ablauf der herabgesetzten Frist wieder ausge führt, werden Zoll- und Einfuhrabgaben fällig. Der Carnet-Inhaber sowie der Vertreter sind dafür verantwort lich, dass die geltenden Vorschriften eingehalten werden und die Abferti gung des Carnet ATA ordnungsgemäss erfolgt. Bei Nichteinhaltung eröffnet der ausländische Zoll einen Streitfall. Die ser kann bis zu 18 Monate nach Ablauf der Gültigkeitsfrist eröffnet werden.
Mit dem Carnet ATA können beispielsweise auch Pferde temporär zollfrei ausgeführt werden. (Bild: eloleo, fotolia)
Die Alliance des Chambres de commerce suisses, Garantieorga nisation der Schweizerischen Handelskammern (SIHK), funktio niert gegenüber den ausländischen Zollbehörden als Bürge. Als Absicherung der Risiken, die sich für die Berner Handelskammer aus dieser Verpflichtung ergeben, wird vom Carnet-Inhaber eine Sicherstellung (Kaution) verlangt. Weitere Informationen finden Sie unter www.bern-cci.ch/Export. Der Export dienst der Berner Handelskammer be antwortet Ihnen während der Schalter öffnungszeiten gerne Ihre Fragen rund um die Ausstellung und Verwendung eines Carnet ATA unter 031 388 70 70.
Nouveau: aussi pour l‘Indonésie
Exportation temporaire de marchandises avec le Carnet ATA Le Carnet ATA est un document douanier international permettant l’importation et l’exportation temporaires en franchise de droits ainsi que le transit de marchandises à titre d’équipement professionnel ou de marchandises et échantillons pour expositions, foires et congrès. Avec l’adhésion de l’Indonésie le 15 mai 2015, 74 pays font désormais partie de la chaîne de garantie internationale WCF/ATA. Le Carnet ATA permet d’exporter les marchandises les plus diverses, que ce soient des appareils de précision ou des appareils électroniques de contrôle et de mesure, des appareils et outils pour des monteurs travaillant à l’étranger ou encore des montres et autres bijoux, des équipements photographiques de télévision et des instruments de musique, ou même des chevaux et des véhicules. Aucun autre document douanier national n’est requis, et le titulaire du Carnet ATA ou son représentant est exempté du paiement ou dépôt de droits de douane et autres taxes au passage de la frontière. Economie bernoise 04 | 15
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Le Carnet ATA est valide une année à compter de la date de délivrance. Durant cette période, les marchandises figurant sur la liste peuvent être exportées un nombre de fois illimité. L’organisation faîtière des Chambres de commerce suisses (CCIS) assume la fonction de caution à l’égard des autorités douanières étrangères. Afin de couvrir les risques que cet engagement entraîne pour la Chambre de commerce bernoise, le titulaire du Carnet ATA doit fournir une garantie (caution). Pour tout renseignement complémentaire, se reporter au site Internet www.bern-cci.ch/Export. 9
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Innovations-Check-Up mit innoBE
Steigern Sie die Innovationskraft Ihrer Firma Die innoBE AG bietet in Zusammenarbeit mit dem Managementzentrum der Berner Fachhochschule regel mässig Innovations-Trainings für KMU an. Die Trainings werden in einem kleinen Rahmen (maximal acht Firmen) entweder bei der innoBE AG oder bei einer der teilnehmenden Firmen durchgeführt. Im 2016 spannt die innoBE AG mit dem Handels- und Industrieverein zusammen und bietet den HIV-Mitgliedern die Möglichkeit, sich vorzeitig zu einem Spezialpreis anzumelden. Innovation ist nicht nur die Lancierung eines neuen Produktes oder eines Star tup-Unternehmens. Vielmehr ist Innova tion ein Prozess, bei welchem Optimie rungspotentiale in Firmen aufgedeckt und entsprechend genutzt werden kön nen. Dies zeigen die Experten der innoBE anlässlich der KMU-Innovationstrainings auf. Die Iftest AG hat im November 2015 ein solches Training absolviert. Im Interview erläutert Peter Himsolt, Verkaufsleiter in ternational der Iftest AG, was seine Er kentnisse aus diesem Tag sind. Ihre Firma beschäftigt am Standort Schweiz rund 160 Mitarbeitende und hat sich seit der Gründung 1982 gut im Markt etablieren können. Erst vor knapp zwei Jahren, 2013, wurde die slowakische Nie
derlassung für die Herstellung von Leiter platten gegründet. Welche Überlegungen liegen diesem Entscheid zugrunde (waren sie rein finanzieller Natur, i.S.v. Produk tionskosten, oder spielten Prozessoptimie rung und Innovationskraft auch eine Rolle)? Wir sind vor der Wahl gestanden, beste hende Kunden aus Kostengründen zu verlieren und bei grösseren Neuprojek ten nicht mehr wettbewerbsfähige Preise offerieren zu können. Mit dem Standort in der Slowakei verschwindet zwar Wert schöpfung aus der Schweiz, die Marge bleibt aber nach wie vor hier und hilft somit den Standort in der Schweiz zu er halten bzw. weiterhin auch in der Schweiz zu investieren. Unternehmensintern stellt sich Innovation meist als komplexer, kreativer und syste
Die komplette Geschäftsleitung der Iftest AG am Innovations-Check-up der innoBE AG
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matischer Prozess dar, da die bereits vorhandenen Strukturen mal mehr, mal weniger Handlungsspielraum für Innova tionsleistungen bieten. Wie sehen die Massnahmen in Ihrer Firma aus, um Inno vationen hervorzubringen und zu be schleunigen? Aktuell entsteht bei uns Innovation we der systematisch noch proaktiv, sondern lediglich sporadisch bzw. durch Kunden projekte getriggert. Eine Innovationskul tur, geschweige denn ein Innovationspro zess sind bis heute nicht installiert. Tools, kreative Massnahmen zur Ideen förderung und freie Ressourcen bei Mit arbeitern zur kreativen Ideenförderung sind nicht etabliert. Um sich in der Zukunft als Unternehmen zu behaupten und zu positionieren, ist ein professionelles Innovationsmanage ment zentral. Denken Sie, dass der Innova tionsdruck in Ihrem Geschäftsumfeld in Zukunft noch grösser werden wird und warum? Der Innovationsdruck wird aus unserer Sicht aus folgenden Gründen grösser werden: — Permanenter Kostendruck zwingt zu Innovationen bei Prozessen und Pro duktionsverfahren — Differenzierung gegenüber dem Wett bewerb wird immer schwieriger und kann fast nur noch durch innovative Zusatzdienstleistungen/Zusatznutzen generiert werden — Wenn man in industriellen Markni schen die Führerschaft anstreben/er halten will, geht das nur noch über kürzere Innovations- und Produktzyk len Sie haben an einem kundenspezifischen Innovations-Training der innoBE AG teilge nommen. Der Workshop behandelte das Thema «Optimierung/Steigerung der Inno vationskraft» der Iftest AG. Warum haben Sie diesen Workshop besucht? Wie beurtei len Sie den Nutzen für Ihre Firma? Wir mussten uns erst einmal klar ma chen, wo wir überhaupt heute mit unse Berner Wirtschaft 04 | 15
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rer Innovationskraft im Vergleich zu an deren bzw. dem Industriedurchschnitt stehen und was die kritischen Erfolgs faktoren sind, die uns aktuell daran hin dern, innovativ zu sein. Die innoBE AG empfiehlt diesen Innova tions-Check-up mit einer interdisziplinären Gruppe aus zwei bis fünf Mitarbeitern der Firma zu besuchen. Welche Teammitglie der der Iftest AG haben teilgenommen und weshalb ist der interdisziplinäre Aspekt so wichtig? Wir waren zu fünft, die komplette GL be stehend aus CEO, CFO, CTO, CSO sowie der neu geschaffenen Position des Busi ness Development Managers.
Innovation kann nur als gesamtunter nehmerischer Ansatz funktionieren, da es sich nicht nur auf Produktinnovation reduziert, sondern genauso Geschäfts prozesse oder sogar das gesamte beste hende Geschäftsmodell verändern kann. Zudem ist die Ideenfindung, die ja immer am Anfang steht ein kreativer Prozess unter Einbeziehung von kreativen Perso nen aus dem gesamten Unternehmen und von ausserhalb. Eine Idee wird auch dann erst zur Innovation, wenn sie tat sächlich im Markt etabliert wird und Er träge erwirtschaftet. Deshalb ist es so wichtig, dass alle Unternehmensberei che inklusive Schlüsselkunden und –Lie feranten, einbezogen werden.
Solche Innovations-Trainings werden von der innoBE regelmässig als öffentliche Workshops oder als massgeschneiderte In house-Trainings angeboten. Wem würden Sie diesen Workshop weiterempfehlen und aus welchen Gründen? Ich würde solche Innovations-Trainings jedem Unternehmen empfehlen, das sich a) in keiner organischen Wachstums phase mehr befindet und/oder b) aufgrund von mangelnder Differenzierung in den Märkten immer mehr unter Kostendruck gerät und/oder c) vor der Frage steht, entweder die Produktion verlagern zu müssen oder nach Alternativen sucht, trotzdem am Standort in der Schweiz langfristig erfolgreich sein zu können.
Innovations-Trainings der innoBE AG Sie lernen am Workshop wie Sie Ihr Geschäftsmodell systematisch entwickeln und innovieren und erschliessen sich damit ihren Erfolg für die Zukunft. Bei den Ausarbeitungen werden Sie jeweils von Experten gecoacht. Ihr Nutzen
Zielgruppe
Termin
— Sie lernen, wie Sie Geschäftsmodelle mit einem systematischen Ansatz neu gestalten und Schwachstellen aufdecken. — Die Experten zeigen auf, wie Sie Po tenziale in bestehenden Geschäfts modellen ausschöpfen. — Sie lernen, wie Sie mit dem Geschäfts modell «Innovation» neue attraktive Märkte erkennen und schaffen. — Sie können Geschäftsmodelle mit an deren Teilnehmern diskutieren und erhalten neue Impulse.
Fach- und Führungskräfte, Mitglieder von Verwaltungsräten, Geschäftsführer und Geschäftsleitungsmitglieder sowie Verantwortliche aus den Bereichen Stra tegie, Innovationsmanagement, Marke ting oder Business Development. Zwei bis fünf Personen pro Firma.
30. März 2016
Preis Normalpreis: Preis für HIV-Mitglieder:
CHF 440.00 CHF 390.00
Durchführung
Der Workshop wird durch die inno BE AG, der Innovationsstelle Kanton Bern, in Kooperation mit dem Manage mentzentrum der Berner Fachhoch schule BFH durchgeführt. Weitere In formationen und Anmeldung unter www.innobe.ch/innovationtraining
Durchführungsort
Firma Posalux SA, Biel
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Gastbeitrag
Grossverbraucherartikel: Berner Unternehmen handeln Entscheidet sich ein Unternehmen dazu, an seiner Energiebilanz zu arbeiten, ist es bei der Energie-Agentur der Wirtschaft (EnAW) richtig aufgehoben. Mit Freude sehe ich, wie immer mehr Unternehmen aus dem Kanton Bern auf wirtschaftlichen Klimaschutz aus dem Hause EnAW setzen. Für die Unternehmen aus dem Kanton Bern ist es nicht erst seit der diesjähri gen Einführung des kantonalen Gross verbraucherartikels selbstverständlich, sich für einen nachhaltigen Umgang mit Energie einzusetzen. Nachhaltiges Han deln senkt nämlich nicht nur den CO2 -Ausstoss und den Stromverbrauch. Innert kurzer Frist lassen sich auch Kos ten sparen. Alle Branchen vertreten
Unsere über 3400 Teilnehmer repräsen tieren knapp die Hälfte der CO2 -Emissio nen der Schweizer Wirtschaft. Per 2014 haben sie 139 000 Tonnen CO2 reduziert und mit Massnahmen 925 000 Mega wattstunden Energie eingespart. Verant wortlich für dieses glänzende Resultat sind auch viele Unternehmen aus dem Kanton Bern. Die Rigips AG hat beispiels weise bis 2012 ihren CO2-Ausstoss im Vergleich zu 1990 um 25 Prozent redu ziert und die Energieeffizienz in ihren Werken und Steinbrüchen um 24 Prozent gesteigert. Die Nahrungsmittelherstelle rin HACO AG aus Gümligen spart in ih ren Produktionsanlagen jährlich 16 600 Megawattstunden Energie ein. Das ent spricht dem Verbrauch von 3500 Haus halten. Und im Berner Oberland treffe ich auf die Wengen Classic Hotels, die mit
grossem Engagement wirtschaftlichen Klimaschutz betreiben. Teilnahme lohnt sich
Mit dem KMU-Modell bietet die EnAW ein auf die Bedürfnisse von KMU zuge schnittenes Dienstleistungspaket. Die Teilnahme lohnt sich bereits ab jährli chen Energiekosten von 20 000 Franken. Unternehmen mit Energiekosten ab jähr lich 500 000 Franken empfehlen wir die Teilnahme am Energie-Modell. Der Pro zess ist bei beiden Modellen denkbar ein fach: Der EnAW-Berater untersucht den Betrieb nach Energiesparpotenzialen. Analysiert werden unter anderem die Haustechnik, die Gebäudehülle und der Produktionsprozess. Mit den Informatio nen aus dem Energie-Check-up schlägt der EnAW-Berater geeignete Effizienz massnahmen vor. Ihr Unternehmen schliesst darüber eine Zielvereinbarung ab und entscheidet, wann welche Mass nahmen umgesetzt werden. Alle Mass nahmen, die der EnAW-Berater vor schlägt, folgen dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit. Da ansetzen, wo es sich lohnt
Im Kanton Bern wurde in diesem Jahr der Grossverbraucherartikel eingeführt. Als grosser Verbrauch gilt ein Elektrizi
Autor: Rochus Burtscher, Mitglied der Geschäftsleitung, Energie-Agentur der Wirtschaft
tätsverbrauch von mehr als 500 000 Kilo wattstunden (circa 75 000 Franken) pro Jahr: Eine Zahl, die beispielsweise von einem mittelgrossen Druckereibetrieb bereits überschritten wird. Die EnAW ar beitet eng mit dem Kanton Bern zusam men. Für Unternehmen, die an einem Modell der EnAW teilnehmen und eine Zielvereinbarung eingehen, ist dies ein grosser Vorteil, da sie somit zugleich die Bestimmungen des Grossverbraucherar tikels im Kanton Bern erfüllen. Sie spa ren in ihrem Betrieb dort Energie ein, wo das Potenzial am grössten ist. Förderbeiträge nutzen
Dass die Schweizer Wirtschaft ihren Bei trag zur Energiewende leistet, zeigen die vielen Partner der EnAW, die insbeson dere KMU bei der Erhöhung der Energie effizienz finanziell unter die Arme grei fen. Der Ertrag aus den mit der EnAW beschlossenen und umgesetzten Ener gieeffizienzmassnahmen ist zudem um ein Vielfaches höher als die Kosten für die Teilnahme. EnAW: Von der Wirtschaft. Für die Wirtschaft. Seit 2001.
Ein geringerer Stromverbrauch schont Umwelt und senkt Kosten
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Die EnAW bietet unter der Einhaltung von Energieträger- und Produktneut ralität einen Rund-um-Service im Energie-Management mit anerkann ten Produkten, Dienstleistungen und ISO-50001-konformen Tools. In der Umsetzung setzt sie auf wirtschaftli che Effizienzmassnahmen. http://www.enaw.ch
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Leserwettbewerb
Auflösung Wettbewerb Magazin 03/15 Die Ski-Saison steht vor der Tür … In der Jungfrau Ski Region fahren dabei jeweils am Samstag beim Kauf einer Erwachsenen Tageskarte drei Kinder gratis mit! Christian Jäggi hat die entsprechende Wettbewerbsfrage in unserem letzten Magazin korrekt beantwortet und freut sich über ein exklusives Ausflugspackage in die Jungfrau Ski Region und auf das Jungfraujoch – Top of Europe!
Die korrekte Antwort auf die Wettbewerbsfrage in unserem Leserwettbewerb war auch im letzten Magazin in einer Publi reportage versteckt. Im Artikel «Jungfrau Ski Region – das weisse Winterwunder» wurden die Leser über die vielseitigen Angebote rund um Eiger, Mönch und Jungfrau informiert. Aufgrund der vielen Einsendungen mit der richtigen Antwort musste das Los über den Gewinn des Hauptpreises, bestehend aus jeweils 12 Jungfraujoch-Tickets sowie 12 Tages-Skipässe für die Ski Region First-Kleine Scheidegg, entscheiden. Die Ziehung fand am 10. November 2015 unter der Aufsicht von Herrn Notar Lukas Manuel Herren in unseren Büroräumlichkeiten an der Kram gasse 2 in Bern statt. Der glückliche Gewinner ist Herr Christian Jäggi von der UBS AG in Bern – herzlichen Glückwunsch. Anlässlich der Übergabe des Hauptpreises liess es sich Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubah nen, nicht nehmen, dem Gewinner persönlich zu gratulieren.
Urs Kessler (Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubahnen, links) und Sibylle Plüss-Zürcher (stellvertretende Direktorin HIV) übergeben den Hauptreis an Christian Jäggi (UBS AG, mitte)
Wir danken den Jungfraubahnen an dieser Stelle nochmals herzlich für die Zusammenarbeit bei diesem Wettbewerb und die Organisation dieses tollen Preises. Ein grosses «Merci» gilt auch allen Teilnehmenden – wenn’s diesmal nicht geklappt hat mit dem Hauptpreis, so laden wir Sie zum erneuten Mitmachen an unserem Wettbewerb in einem nächsten Magazin bezie hungsweise auf unserer Homepage www.bern-cci.ch ein.
Article LCEn relatif aux gros consommateurs
Économiser de l’énergie est rentable Pour les entreprises bernoises, s’engager en faveur d’une utilisation durable de l’énergie n’est pas seulement une évidence depuis l’introduction de l’article LCEn sur les gros consommateurs. En effet, cela ne réduit pas uniquement les émissions de CO2 et la consommation d’électricité, mais permet aussi de réduire les coûts.
Si une entreprise décide de se pencher sur son bilan énergétique, elle est en bonnes mains auprès de l’Agence de l’énergie pour l’économie (AEnEC). De plus en plus d’entreprises mises sur la protection rentable du climat de l’AEnEC. Les quelque 3400 participants représentent la moitié des émissions de CO2 de l’économie suisse. En 2014, les efforts consentis ont permis de réduire de 139 000 tonnes les émissions de CO2 et les mesures introduites d’économiser 925 000 mégawattheures d’énergie. L’article LCEn sur les gros consommateurs a été introduit cette année dans le canton de Berne. Sont considérés comme gros consommateurs, les consommateurs dont la consommation d’électricité est supérieure à 500 000 kilowattheures par an (env. 75 000 fr.): un chiffre qui est déjà dépassé, par exemple, par une imprimerie de taille moyenne. L’AEnEC collabore étroitement avec le Canton de Berne. Pour les entreprises qui participent à un modèle de l’AEnEC et concluent une convention d’objectifs, cela constitue un gros atout, car elles respectent en même temps les dispositions légales de l’article sur les gros consommateurs dans le canton de Berne. Les nombreux partenaires de l’AEnEC qui soutiennent en particulier financièrement les PME en vue d’améliorer l’efficacité énergétique montrent que l’économie suisse contribue au tournant énergétique. De plus, le revenu tiré des mesures d’efficacité énergétique décidées et mises en œuvre avec l’AEnEC est considérablement plus élevé que le coût de la participation.
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AEnEC: de l’économie pour l’économie, depuis 2001
Dans le respect de la neutralité envers les agents énergétiques et les produits, l’AEnEC offre un service complet de gestion énergé tique avec des produits, des prestations et des outils conformes à la norme ISO 50001 reconnus. Elle mise sur des mesures d’amélio ration rentables dans le cadre de la mise en œuvre. http://www.enaw.ch
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Neumitglieder
Agenda
Nashorn
Der HIV begrüsst folgende neuen Firmenmitglieder
Die nächsten Anlässe der Berner Handelskammer/HIV-Sektionen
Regulierungsbremse wird geprüft
A. Hugi IT Solutions, Wabern Advokatur am Bärenplatz aab Rechts anwälte, Bern Asetronics AG, Bern ASTAG, Bern Autohaus von Känel AG, Frutigen BV Holding AG, Gümligen Der Kanal, Gümligen Ernst Häusermann AG, Langenthal Fueter AG, Bern Glaux Soft AG, Bern GriwaPlan AG, Grindelwald Hässig + Co., Lyssach Hopman ST SA, Biel/Bienne IGKG Bern, Bern Immondo AG – die Immobilienwelt, Langenthal InnPerCo GmbH, Laupen BE Intersport (Schweiz) AG, Ostermundigen IT-onBase GmbH, Schönbühl Kobel Design GmbH, Langnau i. E. Liechti AG, Münsingen Lifestyle Company GmbH, Bern Nyfeler Holzwaren, Gondiswil Raiffeisenbank Fulenbach-Murgent halLangenthal, Langenthal Refa-Bau Reymondin + Partner AG, Thun Schär + Trojahn AG, Niederwangen b. Bern Schulthess Holzbau AG, Melchnau Spreng + Partner Architekten AG, Bern Stiftung Südhang Klinik für Sucht therapien, Kirchlindach Stiftung Uetendorfberg, Uetendorf VGG Handels AG, Muri b. Bern Zimmermann Textil AG, Belp
01.02.2016 Länderberatung Indien
Handels- und Industrieverein des Kan tons Bern – in Kooperation mit Switzer land Global Enterprise (S-GE) 16.02.2016/13:30 Uhr Seminar im Arbeitsrecht: «Das Ende des Arbeitsvertrages»
Tagungszentrum Löwenberg, Murten
In der Novembersession beauftragte der Grosse Rat mit 78 zu 60 Stimmen den Re gierungsrat, zu prüfen, ob auf kantonaler Ebene eine sogenannte Regulierungs bremse eingeführt werden soll. Ob der Regierungsrat, der den Vorstoss ablehnte, im Rahmen seiner Prüfung ein taugliches Instrument findet, bleibt zwar offen. Immerhin war es für das Nashorn ein wichtiges Zeichen dafür, dass der Grosse Rat Überregulierungen nicht gou tiert. Sollte man meinen …
14.03.2016/17:00 Uhr HIV-Abend – Hauptversammlung/ HIV Sektion Bern
Kursaal, Bern 11.05.2016/15:00 Uhr Hauptversammlung 2016/HIV Kanton Bern und HIV-Sektion Thun
AC Labor, Spiez Die Regulierungswut geht aber weiter
Immer auf dem aktuellsten Stand? Besuchen Sie unsere Website www.wirtschaftstermine.ch
Gleichzeitig hat die Grossratskommis sion im Hinblick auf die erste Lesung in der Januarsession die neue Baugesetzge bung vorberaten. In Ihrem Antrag an den Grossen Rat verkompliziert sie den ur sprünglichen Entwurf der Regierung nochmals und reichert ihn mit neuen Einschränkungen für die Grundeigentü mer an, anstatt ihn zu entschlacken. Das Nashorn zweifelt ernsthaft am Wil len des Grossen Rates, endlich die Geset zesflut einzudämmen.
Berner Wirtschaft / Economie bernoise
Redaktionsleitung
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Alain Hauert, HIV Bern
Herausgeber
Design
Handels- und Industrieverein des Kantons Bern, Kramgasse 2, Postfach 5464, CH-3001 Bern T +41 (0)31 388 87 87 F +41 (0)31 388 87 88 www.bern-cci.ch redaktion@bern-cci.ch
Layout & Druck
Stämpfli AG, Postfach 8326, Wölflistrasse 1, CH-3001 Bern, T +41 (0)31 300 63 89 F +41 (0)31 300 63 90 www.staempfli.com inserate@staempfli.com
17.05.2016/09:00 Uhr Carnet ATA et Certificats d’origine
Chambre de Commerce, Bienne 24.08.2016/17:00 Uhr Vorabendveranstaltung: «Betriebliches Gesundheitsmanagement»
Stade de Suisse, Bern
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Copyright Nachdruck, auch a uszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers. Die «Berner Wirtschaft » erscheint vier mal jährlich. »
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HANDELS- UND INDUSTRIEVEREIN DES KANTONS BERN Berner Handelskammer
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