Tier & Natur 4/5 2017

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Ausgabe 4-5/2017

Wir helfen wirklich!

www.tierschutzverein.at

Dramatische Rettungsaktion in Salzburg

10 Jahre Waldesruh

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Bienensterben

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Die Jagd auf Fischotte

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Österreichischer Tierschutzverein – wir helfen wirklich! Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 1

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Angi – die lebensfrohe Patenhündin!

Liebe Tierfreundin, lieber Tierfreund! Die aktuelle Gesetzesänderung in Sachen Tierschutz hat uns in den letzten Wochen sehr in Atem gehalten. Schnell und möglichst unbemerkt versuchten politische und wirtschaftliche Lobbyisten etwas durchzudrücken, was in keiner Weise unseren Vorstellungen eines angemessenen Tierschutzes entspricht. Ferkeln ohne Betäubung die Hoden abzutrennen, Tiere rein für die Jagd zu züchten und auszusetzen sowie Kühe ihr Leben lang angebunden zu halten, das alles sollte mit dem neuen Gesetzesentwurf (weiterhin) erlaubt werden. Mit Vehemenz und Bestimmtheit stemmen wir uns gegen solche Paragraphen, die nichts anderes als Tierquälerei sind. Mit einer Petition riefen wir alle Tierfreundinnen und Tierfreunde in Österreich auf, sich gemeinsam gegen dieses TierQUALgesetz einzusetzen. Mehrere Tausend Unterschriften gingen bei uns ein – damit haben wir auch der Politik gegenüber etwas in der Hand. Kürzlich konnten wir diese Unterschriften an das Parlament übergeben. Zusätzlich veranstalteten wir gemeinsam mit anderen Tierschutzvereinen eine Demonstration in Wien, die große Beachtung fand. Zu sehen, wie viele Menschen sich für das Wohl der Tiere engagieren – das hat uns sehr berührt. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die sich mit so viel Herzblut für einen besseren Tierschutz einsetzen! Sie können sicher sein, dass wir weiterhin mit aller Macht dafür kämpfen werden, dass ALLE Tiere in Österreich ein artgerechtes, freies und schönes Leben führen dürfen.

Mit tierfreundlichen Grüßen,

Harald Haslwanter Präsident des Österreichischen Tierschutzvereins 2

Angi ist eine 14 Jahre alte Dackel-Schäfermischlingshündin. Sie kam auf unseren Assisi-Hof II, weil sich die Lebenssituation der Besitzerin verändert hatte. Dies hätte für die kleine Hündin viel Einsamkeit bedeutet, da sie fast täglich mindestens elf Stunden allein zu Hause gewesen wäre. Schließlich ist Angi sehr gesellig und liebt es, wenn man mit ihr spielt und sich mit ihr beschäftigt. Zutraulich und selbstsicher begegnet sie auch Unbekannten mit einer unwiderstehlich freundlichen und lieben Art. Auch sonst verträgt sich Angi wunderbar mit anderen Hunden und ist durch ihr umgängliches Wesen bei ihren vierbeinigen Kolleginnen und Kollegen sehr beliebt. Besonders das Ballspielen hat es der freundlichen Hundedame angetan. Im Freigehege blüht sie regelrecht auf und erkundet neugierig ihre Umgebung. Gerne sitzt Angi auf ihrem Lieblingshügel, beobachtet von diesem aus die Umgebung und sieht der Welt ein wenig von oben zu. Angi ist nämlich eine kleine Hündin. Sie hat die Größe eines Dackels – allein die Ohren sind typisch für einen Schäferhund. Weil sie Nierenprobleme hatte, musste Angi vor einer Weile eine aufwendige Operation erdulden, bei der ihr eine Niere entfernt wurde. Wir rechneten schon mit dem Schlimmsten. Doch heute geht es ihr wieder prächtig! Damit es unseren Tieren gut geht, scheut der Österreichische Tierschutzverein keine Kosten und würde sich sehr freuen, wenn Sie Angi Ihre neue Patenhündin nennen würden!

Der Österreichische Tierschutzverein arbeitet ohne Subventionen aus Steuergeldern!

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ÖSTERREICHISCHER TIERSCHUTZVEREIN lädt zum Jubiläum

„10 Jahre Tierfriedhof Waldesruh“ Samstag, 13. Mai | 11.00 bis 16.00 Uhr 2011 Sierndorf – Korneuburg

Als schönster Tierfriedhof Österreichs wurde der Tierfriedhof Waldesruh vor 10 Jahren vom Österreichischen Tierschutzverein übernommen und gilt heute als beliebte Ruhestätte für Vierbeiner am Rande Wiens. Das Projekt des Österreichischen Tierschutzvereines wird seit 10 Jahren von Friedhofsleiter Manfred Maier geführt. „Durch viele Gespräche mit Freunden, Bekannten und den Unterstützern des Österreichischen Tierschutzvereins erkannten wir früh, dass die Menschen auf der Suche nach einer angemessenen Ruhestätte für ihre vierbeinigen Begleiter waren. Seit unserer Neueröffnung im Mai 2007 ist die Nachfrage nach Tiergräbern stark angestiegen

und wir freuen uns, den Menschen hier einen schönen Platz inmitten der Natur für ihre verstorbenen Tiere bieten zu können“, so Manfred Maier, Friedhofsleitung Tierfriedhof Waldesruh. Waldesruh liegt genau dort, wo sich Tiere am liebsten aufhalten: mitten in der Natur. Hier liegen auch Hunde der Rettungs- und Feuerwehrstaffel Wien sowie Polizeihunde in einem Ehrengrab. Neben der Möglichkeit des Tiergrabes bietet der Tierfriedhof Waldesruh ebenso die Alternative des Kremierens an. Mit ihrer Grabmiete unterstützen Tierfreunde zugleich den Österreichischen Tierschutzverein.

Der Österreichische Tierschutzverein kämpft bei Politikern und Behörden für die Rechte der Tiere! 3 Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 3

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Bienensterben „Wenn die Bienen sterben, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“, das soll Albert Einstein einmal gesagt haben. Moderne Studien geben ihm Recht. Doch woher kommt das Bienensterben eigentlich? Weltweit unterscheidet man bis zu zwölf Arten von Honigbienen. Nur zwei dieser Arten können, dank ihrem Bau in Höhlen, außerhalb tropischer Regionen überleben: die Westliche und die Östliche Honigbiene. Der Honig, den wir täglich im Supermarkt finden, wird von der Westlichen Honigbiene produziert. Bienen und andere Insekten sind für rund 80 % der Bestäubung der heimischen Nutz- und Wildpflanzen verantwortlich. Laut UN werden von den 100 wichtigsten Nutzpflanzen, die 90 % der Weltbevölkerung ernähren, 70 % (!) von Bienen bestäubt. Der wirtschaftliche Wert dieser Bestäubung wird daher auf bis zu 200 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Damit zählen Bienen zu den wichtigsten Arbeitskräften in der Landwirtschaft.

alternativ bestäubt werden – ein teures Unterfangen! – andererseits würden von den derzeit bestehenden 380.000 Pflanzenarten etwa 20 bis 40 % verschwinden. Dieser massive Rückgang an pflanzlicher Biodiversität hätte auch einen ähnlich massiven Verlust an Tierarten zur Folge.

Warum sterben die Bienen? Man geht davon aus, dass nicht eine Ursache allein für diese Ereignisse verantwortlich ist, sondern vermutlich ein Zusammenspiel aus dem Einsatz von Pestiziden, Viruskrankheiten, der Ausbreitung der Varroamilbe und der Klimaerwärmung. Die Varroamilbe Ein großes Problem für Bienenkulturen ist die Varroamilbe, die ursprünglich aus Asien stammt. Diese saugt am Blut der Bienen – mit schlimmen Folgen. So

Was heißt „Bienensterben“? Bienensterben bezeichnet heutzutage vor allem den starken Verlust von Bienenstaaten der Westlichen Honigbiene über die Winterzeit. Solche Verluste gab es zwar schon immer, aber nicht in dem hohen Maß, wie sie heutzutage zu beobachten sind. Eine schreckliche Entwicklung: Ohne Bienen würde rund ein Drittel aller Lebensmittel wegfallen. Viele Obst- und Gemüsesorten würden damit zu Luxusgütern. Einerseits müssten alle betroffenen Nutzpflanzen

Biene mit festgebissener Varroamilbe

4 Der Österreichische Tierschutzverein berät in allen Belangen des Tierschutzes und der Tierhaltung! Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 4

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weisen befallene Bienen eine deutlich kürzere Lebenserwartung und eine schlechtere Lernleistung auf. Manche können gar nicht mehr zum Bienenstock zurückkehren. Ein weiteres schwerwiegendes Problem der Varroamilbe ist die Übertragung diverser Viren, die z.B. die Eiweißproduktion in den Zellen der Bienen stört und die Bienen damit zum Tode verurteilt. Bienenvölker in Mitteleuropa kollabieren oft innerhalb von drei bis vier Jahren nach der Infektion mit der Varroamilbe. Die moderne Landwirtschaft Die Landwirtschaft entwickelte sich immer mehr von der naturnahen zu einer intensiven, nach Gewinnmaximierung und Kostenminimierung strebenden Bewirtschaftung. Der Einsatz von Pestiziden, Insektiziden und Herbiziden nimmt damit zu und jede Ackerfläche wird bis zu ihren äußersten Grenzen bewirtschaftet. Nicht gewinnbringende Pflanzen werden nicht mehr geduldet. Diese Verringerung der Biodiversität macht unseren Bienen sehr zu schaffen. Einerseits werden sie von verschiedensten Pflanzenschutzmitteln geschwächt

Bienen ernähren sich von zuckerhaltigem Nektar und dem eiweißreichen gelben Blütenstaub, dem Pollen oder gar getötet, andererseits verarmt ihr Nahrungsangebot. Der Klimawandel Die kontinuierliche Klimaerwärmung macht auch vor Österreich nicht Halt. Fast jährlich fallen alte Hitzerekorde, plötzliche Temperaturänderungen häufen sich und die

Winter werden tendenziell milder. Die milden Winter setzen den Bienen insofern zu, als dass diese zu spät in die winterliche Ruhephase übergehen und dann im Frühjahr nicht vollständig ausgeruht wieder „erwachen“. Studien zeigen, dass sich der Frühlingsstart alle zehn Jahre um 2,5 Tage nach vorne verschoben hat. Die Folge: Wenn die ersten Pflanzen zu blühen beginnen, schlafen die Bienen noch – und wenn die Bienen mit dem Bestäuben beginnen wollen, sind viele Pflanzen schon verblüht. Diese verfrühten Blühphasen und extremen Temperaturveränderungen schwächen die Bienen und machen sie anfälliger für die Varroamilbe und andere Parasiten. Viele Faktoren machen der Biene schwer zu schaffen. Doch noch ist die Welt nicht verloren – auch Sie können einen Beitrag gegen das Bienensterben leisten! In der nächsten Tier & Natur erklären wir Ihnen, wie.

Impressum: Tier & Natur 4-5/2017. Medieninhaber, Redaktion und Herausgeber: Österreichischer Tierschutzverein. Erscheinungsort & Verlagspostamt: 1210 Wien, Berlagasse 36, Tel.: 01/8973346, office@tierschutzverein.at, www.tierschutzverein.at. ZVR-Zahl: 996910299. ÖTV-Büro Salzburg: 5020 Salzburg, Peter-Singer-Gasse 8, Telefon: 0662/843255. Herstellung und Vertrieb: ANIMA Phoenix GmbH. Layout: Salzachbrücke Werbung & Verlag C. Schickmayr GmbH. Fotos: ÖTV, Pixabay, gratis.raetsel-buch.com. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus. DVR: 1020277. Mit Ihrer Spendeneinzahlung verbinden wir Ihr Einverständnis, Sie in unsere Spenderdatei aufnehmen zu dürfen.

Der Österreichische Tierschutzverein unterhält in ganz Österreich kontrollierte Einrichtungen! Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 5

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Unterschiede zwischen Biene, Hummel und Wespe

(Honig)-Bienen

Hummeln

Wespen

Staat

Besteht 2–3 Jahre. Bis zu 60.000 Tiere im Staat. Strikte Arbeitsteilung. Die Bienenkönigin kann allein nicht überleben. In ihrem Leben besucht sie nie eine Blüte.

Jährlich ein neuer Staat. Je nach Art 25–400 Tiere im Staat. Arbeitsteilung, aber die Hummelkönigin kümmert sich anfangs um alles, angefangen von der Futterbeschaffung bis zum Wabenbau.

Jährlich ein neuer Staat. Bis zu 5.000 Tiere im Staat (bis zu 50.000 in Einzelfällen). Arbeitsteilung ähnlich intensiv wie bei Bienen. Königin primär für Fortpflanzung zuständig.

Überwinterung

Das Volk überlebt den Winter im Stock mit Hilfe der angelegten Vorräte. Sie halten sich im Stock gegenseitig warm.

Die Hummelkönigin überwintert alleine im Boden eingegraben. Ein körpereigenes Frostschutzmittel lässt sie so Minusgrade überleben.

Im Herbst stirbt die alte Königin und mit ihr der Wespenstaat. Nur die Jungköniginnen überwintern an kältegeschützten Stellen und gründen im nächsten Jahr ein neues Volk.

Nahrung

Pollen und Nektar Produzieren Honig Im Stock werden Vorräte angelegt.

Pollen und Nektar Keine Honigerzeugung und keine Vorräte

Vegetarisch (Pollen, Früchte) aber auch räuberisch, u.a. Bienen.

Kommunikation Verhalten

Über den Schwänzeltanz wird den Kollegen die genaue Position der Nahrungsquelle mitgeteilt.

Durch Proben des Nektars, durch Umherkrabbeln und über Pheromone (Botenstoffe) wird mitgeteilt, dass es in der Nähe eine Nahrungsquelle gibt. Es wird dabei aber nicht mitgeteilt, in welcher Richtung und in welcher Distanz diese Quelle liegt.

Kein Schwänzeltanz bzw. bekannte Kommunikation bezüglich Richtung und Distanz der Nahrungsquelle. Ähnlich wie bei Hummeln geht man von der Verwendung von Pheromonen (Botenstoffe) aus.

Bestäuber

Gute Bestäuber

Gute Bestäuber

Keine Bestäuber

Wehrhaftigkeit

Weibliche Tiere haben einen Stachel, welcher einen Widerhaken besitzt. Dadurch bleibt der Stachel stecken und das Tier stirbt.

Weibliche Tiere besitzen einen Stachel und können diesen mehrfach einsetzen. Dies kommt allerdings nur sehr selten vor.

Weibliche Tiere besitzen einen Stachel und können diesen mehrfach einsetzen. Sie nutzen ihn sowohl zur Verteidigung als auch bei der Jagd auf Insekten.

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Der Österreichische Tierschutzverein finanziert seine Arbeit 12.04.17 10:21


Dramatische Rettungsaktion in Salzburg Vor kurzem erhielten wir den Anruf einer verzweifelten Dame. Sie hatte ihren Kater, den sie bereits seit einigen Tagen schmerzlich vermisste, auf einem Baum in zehn Meter Höhe entdeckt. Schon zum vierten Mal musste dieser Kater nun von einem Baum gerettet werden. Kläglich miaute das verängstigte Tier, denn es traute sich nicht mehr herunter. Zunächst rief die Besitzerin die Feuerwehr, diese konnte vor Ort jedoch leider nicht helfen. Zusätzlich verschärfte sich die Situation dadurch, dass der Kater noch weiter emporkletterte. Nun kontaktierte die verzweifelte Besitzerin mehrere Tierrettungen, welche allerdings schon teilweise am Telefon absagten, da selbst die Feuerwehr nichts ausrichten konnte. Schlussendlich rief sie bei der Assisi-Hof Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins an. Kurz darauf machte sich unser Tierretter Uwe Gottschalk auf, den Kater aus der schwindelerregenden Höhe zu retten. Er kletterte auf einer Leiter immer weiter in Richtung des völlig verängstigten Katers, der sich nun bereits in etwa 15 Metern Höhe befand. Nach den ersten neun Metern musste der Tierretter Uwe sich an dünnen Ästen mühevoll weiter hocharbeiten. Leider, kurz bevor unser Tierretter den Kater in seine Arme nehmen konnte, sprang das Tier in die Tiefe. Die Samtpfote verletzte sich dabei. Zu Redaktionsschluss lag uns der Befund über den Verletzungsgrad des Katers noch nicht vor. Wir lassen Ihre „Lieblinge“ nicht im Stich! – Die Assisi-Hof Tierrettung des Österreichischen Tierschutzvereins.

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: 24-STUNDEN-NOTRUFNUMMERN zburg (Salzburg Land) +43 (0) 664 / 22 10 717 – für Sal klabruck) eich (Bezirke Gmunden und Vöc 664 / 96 42 685 – für Oberösterr

ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden von engagierten Tierfreunden! Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 7

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Augen auf beim Welpenkauf! Sieben Uhr morgens, die Sonne geht auf. Fünf winzige Welpen versuchen sich mit ihren kleinen Pfoten durch den rostigen Maschendrahtzaun zu zwängen, der seit ihrer Geburt ihr Leben bestimmt. Draußen ist die Freiheit, das Licht, die Sonne und die ganze Welt, die darauf wartet, erkundet und entdeckt zu werden. Doch der Maschendrahtzaun ist unüberwindbar. Die Mutter der Welpen liegt am Boden, ist erschöpft und krank. Das ist ihre zweite Geburt in nur einem Jahr – lange wird sie nicht mehr durchhalten. Wer im Internet nach Welpen sucht und dabei auf niedliche Fotos sowie allerbeste Versprechungen stößt, läuft häufig bereits in die Falle 8 Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 8

von Verbrechern. Denn das Dealen mit Welpen floriert. Kriminelle halten sich hierbei Zuchttiere, die sie meist illegal erworben haben – und lassen sie bis zum Tode zusammenbrechend gebären. Jeder, der bei einem anonymen Welpenhändler einkauft und nicht genauer hinsieht, unterstützt diese für die Hunde qualvollen Machenschaften. Das Internet ist voll von illegalen Welpenhändlern „Das Problem des illegalen Welpenhandels gibt es schon seit Jahrzehnten“, beschreibt Dr. Elke Narath, Amtstierärztin in Vorarlberg und Expertin der Welpenhandel-Thematik, „das Internet kommt solchen illegalen Händlern

dabei sehr entgegen. Während früher auf der Straße verkauft wurde, findet das nun häufig digital und damit wesentlich anonymer statt.“ Dabei arbeiten die Welpenhändler hochprofessionell, vermarkten sich auf scheinbar vertrauenswürdige Weise und lassen sich immer neue Tricks einfallen, um wie ein seriöser Züchter zu wirken. Ein Riesengeschäft für die Betrüger – ein entsetzliches Verbrechen an den Tieren. „Die Welpen kosten die Händler bis zur fünften Woche nichts, da sie überwiegend von der Mutter gesäugt werden und kaum Zufutter brauchen. Danach werden sie sofort abgegeben.“ Gesetzlich erlaubt ist eine Trennung von der Mutter erst frühestens mit acht Wochen. Häufig aus östlichen Ländern Europas werden die Babys dann ausgefahren. „Diesen Transport, eingepfercht auf kleinstem Raum und ohne jegliche Versorgung

Der Österreichische Tierschutzverein setzt nicht auf publicityträchtigen Aktionismus, 12.04.17 10:21


überleben viele Welpen nicht. Die Händler nehmen dabei häufig eine Todesrate von über fünfzig Prozent in Kauf.“ „Die ersten Lebenswochen sind prägend. Da hilft der beste Hundetrainer nichts.“ Auch mit jenen Welpen, die diese schrecklichen ersten Lebenswochen überlebt haben, tun sich die künftigen Besitzer keinen Gefallen. „Sie sind zwar viel günstiger, als jene Rassewelpen von ausgewiesenen und seriösen Züchtern“, beschreibt Dr. Narath, „sterben aber häufig im Zuge schwerer Krankheiten, die sie sich aufgrund des schlechten hygienischen Standards in den ersten Lebenswochen eingefangen haben.“ Wenn das Tier nicht stirbt, so kann es im Erwachsenenalter starke Verhaltensauffälligkeiten aufweisen, die

In den ersten acht Lebenswochen trägt der Züchter eine große Verantwortung für die gesunde Entwicklung der Welpen häufig unerwartete Angst- oder Aggressionsprobleme beinhalten können. „Die ersten Lebenswochen sind so prägend, dass die Tiere für immer gebrandmarkt sind. Da hilft meist der beste Hundetrainer oder Tierpsychologe nichts.“ Ganz zu schweigen von den Muttertieren. Diese verenden qualvoll nach zig

sondern auf fundierte, sachkundige Arbeit zum Wohl der Tiere! Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 9

Geburten an Mangelernährung, Krankheiten oder werden einfach „entsorgt“, wenn sie nicht mehr gebären können – kaum eines wird älter als vier oder fünf Jahre. „Die illegalen Welpenhändler wissen genau, wie sie ihre Welpen im Internet gut anpreisen und so tun, als wäre alles in bester Ordnung“, erklärt Dr. Narath. Da ist von „liebevoller Heimaufzucht“ die Rede, es werden Fotos präsentiert von schönen Umgebungen, in denen die Hunde vermeintlich aufwachsen – nur, dass das Foto leider von irgendwo stammt. „Die Leute möchten häufig einen Hund um billiges Geld und glauben dann allzu leicht, was ihnen präsentiert wird.“ Davon rät Dr. Narath im Falle eines Rassewelpens entschieden ab: „Ein Rassehund-Welpe aus seriösen Züchterumständen kostet zwischen 800 und 2.000 Euro.“

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So erkennen Sie illegalen Welpenhandel

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• Das Wichtigste: Vertrauen Sie auf nichts von Seiten der WelOnline Sudoku spielen schreier.IT • Stellt der Züchter Ihnen viele penhändler, was Sie im Internet Sudoku-Level: Fragen, so ist das ein gutes Gemischt sehen und lesen! Machen Sie Zeichen. Ein seriöser und liebesich selbst vor Ort ein Bild. 3 wird 7 genau5 wis9voller 4 Züchter sen7 wollen, wohin sein Welpe ACHTUNG! 1 kommt. Sollte Ihnen ein Welpenverkäufer 4 8 5 verdächtig erscheinen, so zögern 5 9 2 8Sie4dem Züchter • Fragen „Löcher Sie nicht, den für diesen Bezirk zuständigen Amtstierarzt (arbei7 9 Er1in 3den4Bauch“: Von seiner fahrung als Züchter angefangen, tet in der Bezirkshauptmann9 7 über Informationen zur Mutterschaft/Magistrat) einzuschalten. 8 Va2hündin, zur Deckung, zum Er wird das überprüfen. Damit 7 5 2 3 ter,1 zu6Gesundheitsstandards, könnten Sie vielen Tieren unsägzur Impfung bis hin zur Pflege, liches Leid ersparen. 1 5 6 9

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ter3zeigen. diese 8 7 einen 2 9 1 Machen gesunden Eindruck? Sind Mut6 1 ter und Welpen ohne Angst vor 7 4sie sich6gerne 8 Menschen, lassen berühren? 1 6das5Zuhause 7 2 9 Sieht tiergerecht aus? Achten 3 4 Sie bei dem Muttertier darauf, ob die1 7 hat. ses tatsächlich3ein Gesäuge 8 Hier werden nämlich manchmal „Fake-Mütter“ 9 3 5 4präsentiert. 7 2

sonstige Besonderheiten (auch Verhalten) der Hunderasse und so weiter und so fort. Ein guter Züchter wird Ihnen gerne Rede und Antwort stehen.

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• Besuchen Sie den Welpen 6 Sudoku Raetsel grundsätzlich in seinem Zuhause, bevor Sie ihn adoptieren http://sudoku-drucken.de und lassen Sie sich dort das 1 5 3sowie die Geschwis2 Muttertier 8

• Nehmen Sie den Welpen nicht gleich mit, sondern besuchen Sie ihn immer wieder. Seriöse Züchter werden den Welpen nicht vor dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestalter von acht Wochen abgeben.

Generieren Sie sich beliebig viele Sudoku bzw. Samurai Sudoku in je sechs Schwierigkeitsstufen zum Drucken oder spielen Sie direkt online auf http://sudoku-drucken.de. Dieser Service ist komplett kostenlos. Keine Lust zu Drucken? Unter www.raetsel-buch.com finden Sie viele handliche Sudoku-Hefte!

Dass die erste Recherche und vielleicht sogar die Wahl des Züchters im Internet geschieht, ist inzwischen normal und auch legitim. Doch es gibt einiges, auf das Sie achten können:

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8 2 4 10 Der Österreichische Tierschutzverein leistet das ganze Jahr über professionelle Tierschutzarbeit mit 4 3 6 1 7

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Fischotter zu Unrecht der Sündenbock für Rückgang an Fischen Die Gefahren für den Fischbestand sind vielfältig – die Jagd auf Fischotter löst das Problem jedoch nicht. Österreichs Fischbestände sind rückläufig. Immer wieder wird der Fischotter dafür verantwortlich gemacht, jedoch völlig zu Unrecht. Am Beispiel der Schweiz erkennt man sehr deutlich, dass der Fischotter ungerechterweise zum alleinigen Sündenbock gemacht wird. Denn dort gibt es kaum nennenswerte Bestände an Fischottern – und trotzdem gehen die Fischbestände dramatisch zurück. Ein klarer Hinweis dafür, dass andere Ursachen eine weitaus größere Wirkung haben als die vermeintliche Überpopulation des Fischotters. Verbaute Flüsse und verschmutzte Abwässer als ernstzunehmende Ursache In Österreich sind praktisch alle Flüsse stark verbaut und insbesondere durch Pestizide aus der Landwirtschaft und verschmutzte Abwässer aus Siedlungsräumen belastet. All dies bedeutet für den Fischbestand einen enormen Verlust von diversen Strukturen und führt zu einer Homogenisierung ihres Habitats, welcher für eine gesunde Fortpflanzung sowie ausreichenden Nahrungserwerb dringend vonnöten wäre. Zuchtfische stehlen Wildfischen ihren Platz in den Gewässern Von den meisten Fischereivereinen werden häufig Regenbogenforellen und Mischlinge aus Zuchtbetrieben als Besatzfische für Sportfischer in die Gewässer eingebracht. Diese gefährden allerdings den Lebensraum der

heimischen Wildfische, welche jedoch mit dem Jagdverhalten des Fischotters besser umgehen können. Zuchtfische sind für den Fischotter eine besonders leichte Beute, da sie in ihren Zuchtbecken nie gelernt haben, sich vor natürlichen Feinden zu verstecken. Dieses schnelle „Verschwinden“ der Besatzfische wiederum verärgert die Sportfischer. Abhilfe in der Teichwirtschaft In der kommerziellen Teichwirtschaft kommt es in Einzelfällen tatsächlich zu massiven Schäden durch den Fischotter. Abhilfe schaffen hier abschreckende Elektrozäune oder das stetige Kurzhalten des Grünaufwuchses im Teich,

damit der Fischotter kein Versteck vorfindet. Erlaubnis des Landes Niederösterreich eine Zumutung Vor diesem Hintergrund ist die Erlaubnis des Landes Niederösterreich, bis Sommer 2018 vierzig Fischotter „zu entnehmen“, eine Zumutung. Nach Entnahme der Tiere werden die freigewordenen Reviere sofort wieder von gebietslosen Fischotter besiedelt, am Status quo wird sich de facto nichts ändern. Den Fischotter zum Sündenbock abzustempeln und diese Tiere zu opfern, ohne das tatsächliche Problem zu lösen, ist inakzeptabel!

Hilfe weniger angestellten Mitarbeitern, dafür aber mit vielen ehrenamtlichen Tierschutzbeauftragten 11 Tier & Natur 4_5-2017_A4_12-seitig.indd 11

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Schauspieler, Kabarettist, Moderator

Rudi Roubinek: „Tiere waren vor uns da und Foto: standlaufbild

sie werden nach uns auch noch da sein. Der Planet gehört ihnen, nicht uns.“

Bitte unterstützen auch Sie die Arbeit des Österreichischen Tierschutzvereins!

Jackson – klein aber oho! Jackson ist sechs Jahre alt und eine eher seltene Mischung aus Dackel und Staffordshire Terrier. Seine ursprünglichen Besitzer waren finanziell und beruflich nicht in der Lage, sich um Jackson und seine vier Geschwister zu kümmern. Zwei der Welpen konnte das Paar noch selbst vermitteln, die anderen drei wurden vom Österreichischen Tierschutzverein übernommen. Seither lebt Jackson auf dem Assisi-Hof in Oberwang. Dort wird er nun bestens versorgt und kann mit vielen seiner Artgenossen im großen Freilaufgehege sein Leben genießen. Seit seiner Aufnahme in die Assisi-Hof-Familie blüht Jackson richtig auf. Aufgrund seiner bulligen Gestalt und seiner speziell gestromten Fellfärbung konnte er als Welpe nicht vermittelt werden. Werden Sie Pate von Jackson und ermöglichen Sie ihm so weiter ein artgerechtes und glückliches Leben. Zugleich helfen Sie dem Österreichischen Tierschutzverein, sich weiterhin mit viel Hingabe und Herz um möglichst viele Tiere zu kümmern.

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Spendenkonto IBAN: AT30 6000 0000 9001 2022

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