Juli 2011
Frieden
Gutes Gef端hl, Waffenstillstand oder Heilsf端lle in Christus?
FRIEDEN
u den Säulen wahren Christentums zählt göttlicher Friede, der allen Verstand übersteigt. Dieser Friede verbindet sündige Menschen mit dem heiligen Gott, schafft gelassene Herzen selbst in stürmischen Zeiten, bewahrt vor jeglicher Abneigung gegenüber anderen und bringt Verfeindete zusammen. Unermesslich ist der Wert dieser göttlichen Gabe. Nichts und niemand in dieser Welt kann diesen Frieden bewirken. Fehlt dieser Friede in der Beziehung zu Gott, im Herzen oder im Verhältnis zu anderen Gläubigen, so gilt es diesen Mangel zu beseitigen. Denn ein Christ ohne Frieden mit Gott ist ein trügerischer Schein, ein Herz ohne den Frieden Gottes bringt trostloses Leben hervor, eine Gemeinschaft von Gläubigen ohne wahren Frieden ist eine abstoßende Gesellschaft und somit eine Schande für den Fürst des Friedens. Scheinbarer Friede ist heute oft zu finden. Hinweg mit dieser Heuchelei! Tiefgründiger Friede göttlicher Art soll in den Herzen der Gläubigen regieren und das Miteinander in der Gemeinde bestimmen. Diesen wahren Frieden kann allerdings nur Gott allein durch sein Erbarmen geben. Menschliche Bemühungen sind zum Scheitern verurteilt. Oh Gott des Friedens, erbarme dich und schaffe deinen verheißenen Frieden bei den Menschen deines Wohlgefallens! Lieber Leser, möge diese Ausgabe dich zu einer tiefgründigen Selbstprüfung bewegen und dich näher zu Gott bringen. Mit verschiedenen Beiträgen wagen wir den Versuch, der biblischen Lehre über den Frieden auf den Grund zu gehen. Die Redaktion Juli 2011
02 I Timotheus
FRIEDEN I NR. 04 I 03/2011
02
Editorial
03
Inhalt
04-05
Zitate
06-07
D e r Fr i e d e C h r i s t i u . a . A n d re as Ku h l m a n n
08-11
Fr i e d e m i t G ott B e r n h a rd Ka i s e r
12-15
N i c h t Fr i e d e n , s o n d e r n d as S c h we rt H a n s - We r n e r D e p p e
16-19
S e i e i n Fr i e d e n s s t i fte r ! Wa l d e m a r D i r ks e n
20-23
Abigail Pete r Vot h
24-31
E i nfa c h a u f d i e S c h r i ft ve rt ra u e n I nte rv iew m i t J o h n M a c A rt h u r
32-35
Nachlesen
36
Te r m i n e
37
Impressum
Seite 24 Interview mit John MacArthur
Timotheus I 03
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Glauben fĂźhrt in die Richtung von Frieden und Hoffnung, Unglauben aber zu Unruhe und Angst - Warren Wiersbe
„
Der Frieden der Gläubigen ist nicht eine Sache bestimmter Tage und Zeiten; er geht nicht mit der Sonne auf und unter - C. H. Spurgeon
Der Friede Christi Text Andreas Kuhlmann Viktor Sudermann Waldemar Dirksen
Christus hat die Welt Ăźberwunden und seinen Frieden jedem hinterlassen, der an seinen Namen glaubt. Doch dieser Friede kennzeichnet sich nicht durch ein problemloses Leben, sondern durch ein Vertrauen auf Gott, der jedes verzagende Herz trĂśsten und gebrauchen kann.
rieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch. Nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch; euer Herz erschrecke nicht und verzage nicht. Johannes 14,27 Als Jesus diese Worte sprach, war der letzte Abend vor der Kreuzigung. Neben dem gemeinsamen Mahl und den umfassenden Unterweisungen versprach Jesus den Jüngern seinen Frieden. Diese Zusicherung gleicht einem Testament, das seinen Jüngern und nachfolgenden Gläubigen hinterlassen ist. Mit diesen Worten hat Jesus seine Jünger zunächst auf die bevorstehenden Ereignisse vorbereitet. DER ÜBERNATÜRLICHE FRIEDE CHRISTI Mit den Worten "Frieden hinterlasse ich euch; meinen Frieden gebe ich euch" verpricht Jesus seinen Jüngern eine Gabe von größtem Wert. Dieser Friede ist göttlicher Natur und somit nicht das Resultat menschlicher Anstrengung. Weder psychologische Behandlungen noch andere Formen von seelischen Entspannungsübungen können diesen Frieden herbeiführen. Nur Gott allein kann diesen Segen geben. Paulus betont im Philipperbrief, dass der Friede Gottes allen Verstand übersteigt (vgl. Phil. 4,7). Dieser Friede befähigt, vor allem in notvollen Situationen in einer unerklärlichen Weise zu handeln. Mit Ruhe und Zuversicht begegnet der vom göttlichen Frieden gesegnete Mensch den widrigsten Umständen und handelt nicht unbeherrscht. Menschen waren fähig, in Leiden Gott zu loben, Misshandlungen geduldig zu ertragen oder im Angesicht des Todes Peinigern zu vergeben und für sie zu beten. Der menschliche Verstand ist unfähig, den göttlichen Frieden völlig zu erfassen. Ferner schreibt Paulus, dass der Friede Gottes die Herzen und Sinne der Gläubigen bewahrt. Der Friede verwehrt verderblichen Einflüssen den Zugang. John MacArthur erläutert diesbezüglich: "Das verwendete griechische Wort für "bewahren" wird oft in militärischer Hinsicht benutzt und bedeutet: "Wache halten vor den Angriffen des Feindes. Wenn der Frieden Wache hält, befindet sich der Christ in einer uneinnehmbaren Zitadelle, aus der ihn nichts vertreiben kann. Der Name der Festung ist Christus und der Wächter heißt Friede. Der Friede Gottes hält Wache, bewahrt unsere Herzen vor Sorgen und verscheucht unwürdige Gedanken, bevor sie unseren Verstand beunruhigen."1 DER TRIUMPHIERENDE FRIEDE CHRISTI Eine gängige Überzeugung unter Kinder Gottes beinhaltet, den Frieden Christi oft mit Harmonie, Geborgenheit und einem Leben abseits von Schwierigkeiten zu verbinden. Friede bedeutet schließlich in einen Zustand der Ruhe überzugehen, der durch jede Art von Disharmonie und Sorge gestört und aufgelöst wird. Es ist also nicht verwunderlich, wenn eine oberflächliche Betrachtung des biblischen Friedens zu dem Schluß führt, dass Widrigkeiten darin keinen Platz haben. Bemerkenswert ist jedoch, dass das Wort Gottes alle Gläubige in bevorstehende Leiden einschließt und
„DER NAME DER FESTUNG IST CHRISTUS UND DER WÄCHTER HEISST FRIEDE“
darauf vorzubereiten versucht (vgl. Apg. 14,22; 1.Petrus 4,12.13). Der Friede Christi muss also viel mehr sein, als ein von Gegebenheiten abhängiger Gemütszustand. Dieser Friede wird nicht von Umständen hin und her geworfen, wie eine Welle von der Macht des Windes (vgl. Jak 1,6), die nur bei mildem Wetter Ruhe bewahrt. Paulus schreibt in seinem zweiten Brief an die Korinther eindrucksvoll, wie der Friede Christi in seinem Leben triumphierte: "Wir werden überall bedrängt, aber nicht erdrückt; wir kommen in Verlegenheit, aber nicht in Verzweiflung; wir werden verfolgt, aber nicht verlassen; wir werden niedergeworfen, aber kommen nicht um." (2.Kor 4,8.9). Anstatt dem Unwetter nachzugeben, trotzt der Gläubige den peitschenden Hieben des Windes, wissend dass der Friede seines Herrn selbst im Auge des Sturms siegen wird. Paulus ist den Schwierigkeiten nicht davongelaufen, sondern hat sich ihnen mutig entgegengestellt, weil er wusste, dass Gottes Macht nicht gebrochen wird, auch nicht durch die Schwachheit eines verzagenden Menschen (vgl. "irdene Gefäße" in 1.Kor 4,7). Jesus Christus hat den Jüngern keine angenehmen Zeiten vorausgesagt. Im Zuge seiner Unterweisung prophezeite er ihnen, dass sie ebenso verfolgt werden wie er; dass sie dem gleichen Hass ausgesetzt sein werden wie er; dass ihre Worte ebenso verworfen werden wie die seinen (vgl. Joh 15,20). Jesus sagte ihnen offen, was sie als seine Jünger erwartet, doch er versprach ihnen auch einen Frieden, den die Welt nicht geben kann; einen Frieden, dessen Flamme kein Sturm der Welt auszulöschen vermag. "Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!" (Joh 16,33). Christus gibt dir keinen Frieden, wie die Welt ihn gibt. Sein Friede besteht nicht nur in angenehmen Zeiten, in denen du das Leben genießen kannst, sondern offenbart sich vor allen in großer Not, wenn dich Gottes bewahrende Hand umschließt und du wissen darfst: Du bist sein! 1John MacArthur, Die Welt überwinden, Seite 96
Timotheus I 07
Friede mit Gott Text Bernhard Kaiser
Der Apostel Paulus bezeichnet das Evangelium an zwei Stellen im Epheserbrief als Evangelium des Friedens. Er meint damit nicht, das Evangelium sei die Anleitung, wie man unter einander verfeindeten Ehepartnern, Nachbarn oder Völkern Frieden herstellen kann, sondern es geht ihm um den Frieden mit Gott.
oderne Menschen reiben sich bei dieser Auskunft erstaunt die Augen und fragen: „Gibt es denn ein Problem mit Gott? Ist nicht Gott immer schon ein Gott des Friedens? Wo ist denn der Krieg? Krieg gibt es unter Menschen! Deswegen versuchen sie, das Evangelium des Friedens als Anleitung zu lesen für menschliche Bemühungen, Frieden zu stiften, Konflikte zu vermeiden, den Krieg zu ächten und Vergleichbares mehr. Keiner wird bestreiten, dass das Bemühen um zwischenmenschlichen und subjektiven Frieden sinnvoll und sogar von Gott geboten ist, aber das ist nicht das Thema des Evangeliums.
„
Sie wollten keinen Gebieter über sich haben und selber wissen, was gut und böse ist
Das Evangelium handelt vom Frieden mit Gott. Der aber ist nicht selbstverständlich. Nach der Bibel befindet sich der Mensch in seiner Sünde im Aufstand gegen Gott und Gott hegt einen gerechten und todbringenden Zorn gegenüber dem sündigen Menschen. Betrachten wir zunächst den Aufstand des Menschen gegen Gott: die menschliche Sünde. Schon im Paradies schlossen sich Adam und Eva der Meinung der Schlange an, dass es doch recht sei, wie Gott zu sein. Nur Geschöpf zu sein, nur Gottes Bild, und ihr Wissen und ihre Herrschaft auf die geschaffene Welt zu beschränken, war ihnen zu wenig. Sie wollten keinen Gebieter über sich haben und selber wissen, was gut und böse ist. Doch Gott hatte Adam angekündigt, dass er, wenn er Gottes Gebot übertreten und von der Frucht des Baumes der Erkenntnis des Guten und Bösen essen würde, gewiss sterben würde (1Mose 2, 17). Adam scherte sich nicht darum. Er wußte, was Gott gesagt hatte, doch provozierte er Gott mit der Übertretung von dessen Gebot. Gerade dieser wissentliche und willentliche Aufstand gegen Gott machte ihn zum Sünder.
Timotheus I 09
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Er mußte reagieren, und dies in gerechtem Zorn
Gott konnte den Umgang mit diesem Menschen nicht fortsetzen, so als wäre nichts geschehen. Er mußte reagieren, und dies in gerechtem Zorn. Also vertrieb Gott das aufständische Menschenpaar aus dem Paradies, dem Ort seiner Gegenwart, und überließ es dessen sündigem Wollen. Die aufständische Gesinnung verblieb. Den Nachkommen, die von ihm abstammen, also auch uns, begegnet Gott in gleicher Weise, denn sie wachsen ja in der Gottesferne und ohne Gotteserkenntnis auf. Sie sind genauso aufständisch gegen Gott wie ihr Urahn. Sie halten es für wertlos, Gott zu erkennen. Gott läßt sie deswegen in seinem Zorn immer tiefer in die Sünde abgleiten (vgl. Röm 1, 24.26.28), so dass sie ihren Aufstand gegen Gott auch in den verschiedenen Formen der Aggression, der Unmoral, der Kriminalität und der Bosheit ausleben. Die Menschen sind „fleischlich“ gesonnen (Röm 8, 6) und beweisen in den zahllosen Formen der Sünde ihre aufständische Gesinnung gegen Gott. Im gegebenen Fall scheuen sie sich nicht, dies auch mit Worten zu tun, indem sie ihn anklagen, für das Böse in der Welt verantwortlich zu sein, oder indem sie seine Existenz verneinen, obwohl sie es aufgrund der an den Schöpfungswerken Gottes erkennbaren Existenz Gottes besser wissen könnten. Sie kämpfen gegen den Glauben an Gott und bekämpfen oder diskriminieren diejenigen, die an ihn glauben. Sie missbrauchen sogar den Namen Gottes, um Böses zu tun. Warum sollte Gott dazu schweigen? Gott konnte und wollte sein Recht nicht umstoßen, denn es entsprach doch ganz seinem Willen. Also kam der Tod wie angekündigt über alle Menschen, und mit dem Tod die zahllosen Mechanismen, die zum Verfall, zur Krankheit und zur Vergänglichkeit führen. Es ist indes ein Hinweis auf die Güte Gottes, dass er das erste Menschenpaar nicht noch am Tag ihres Falls sterben ließ. Sie hätten es wahrlich verdient. Doch das ist nicht Gottes letztes Wort. Soll er kein Erbarmen mit den Menschen haben? Sollen sie alle rettungslos im ewigen Verderben enden? Sollte das anfangs doch sehr gute Schöpfungswerk Gottes, kaum, dass es vollendet war, unter dem gerechten Zorn Gottes enden? Es wäre nicht verwunderlich, denn Gott hätte nichts Unrechtes getan, wenn er diese aufständische Gesellschaft seiner verdienten Strafe zugeführt hätte.
10 I Timotheus
Aber er tut das Unerwartete: Er beschließt, einige zu erretten, um an ihnen zu zeigen, dass er ohne Grund barmherzig ist (Röm 9, 22-23). Dazu nimmt er die Behandlung der menschlichen Sünde, der menschlichen Feindschaft, selbst in die Hand. Er beschließt, in seiner Liebe seinen Sohn zu senden, damit dieser für seine Feinde sterbe, um seiner Gerechtigkeit Genüge zu tun (Röm 5, 6-10). Er gibt ihn, seinen Sohn, als Stellvertreter für sein Volk, damit er die Maßnahmen bestreitet, die nötig sind für einen dauerhaften und gerechten Frieden. Ich betone: Ohne dass die Menschen, die Feinde Gottes, in irgendeiner positiven Weise beteiligt wurden, hat der dreieinige Gott das Nötige getan, um die Basis für den Frieden zu legen. Gott hat das gewissermaßen unter sich, in seiner Dreieinigkeit, ausgemacht. Aber er hat dazu seinen Sohn Mensch werden lassen, damit er als Stellvertreter der Menschen sterben konnte. Dass er zugleich Gott war, gab seinem Werk die universale und vor Gott gültige Qualität. Er machte Frieden, indem er das Zornesgericht Gottes, des Vaters ertrug und den Tod erlitt (Jes 53, 5; Kol 1, 20). Gott hat seinen Sohn durch die Auferstehung und die Himmelfahrt erhöht und zum Friedefürsten (Jes 9, 5-6; vgl. Hebr 7, 2-3) gemacht. Indem Gott seinen Sohn als Messias gesandt hat, verband er den Frieden mit der Macht, ihn auch zur Durchsetzung zu bringen: er gab der Welt einen Herrn und König, der in seiner Souveränität regiert. Seine Herrschaft hat jetzt ein Ziel: Sich sein Volk zu sammeln, das er jetzt im Heiligen Geist regiert, um diesem Volk am Ende die neue Schöpfung zum Erbe zu geben. Nachdem das Heilswerk Christi vollbracht war, konnte Gott mit dem Evangelium Frieden verkünden (Eph 2, 17). Er konnte und kann damit sagen: Ich habe um Christi willen nichts mehr gegen dich. Christus hat alles getan, was nötig war, um dich mit mir zu versöhnen. Glaube mir, dass es so ist, denn mein Sohn ist ja wirklich gestorben und auferstanden. Ihn habe ich jetzt zum Friedefürsten bestellt. Vertraue auf ihn, auf die Zusagen, die ich in ihm gemacht habe, dann hast du Frieden mit mir. Gott stellt damit den Frieden in den Rahmen eines Bundes, eines Rechtsverhältnisses, innerhalb dessen er versprochen hat, zu seinem Wort zu stehen (Jes 54, 10). Mit diesem Rechtsverhältnis bindet sich Gott an sein Wort. Gott gibt dem Menschen in Taufe und Abendmahl die Zeichen und Siegel, mit denen er den Bund gleichsam sichtbar macht. An diesen Zeichen soll der Christ erkennen, dass er Frieden mit Gott hat und dass die Zusagen Gottes ihm gelten. Gott ist darin geradezu verschwenderisch, weil er seinen Frieden keinem anderen als Sündern schenkt und es ihnen auch gibt, seinen Zusagen zu glauben. Sie müssen sich nicht selbst zum Glauben hochhangeln, sondern Gott verbürgt ihnen seine Zusagen in dieser ganz sichtbaren, dem Menschen nahekommenden Weise. Ich betone: Gott verkündigt den bereits vorhandenen
Frieden. Der Mensch muss diesen Frieden nicht erst noch herstellen, sondern er soll seine aufständische Gesinnung aufgeben und Gott glauben und ihm die Treue halten. Das bedeutet nicht, daß er mit seiner Umkehr die Bundeszusage Gottes erst in Geltung setzte, sondern sie gilt ja schon, weil Gott es gesagt hat. Dem Menschen kommt es zu, den Zusagen zu glauben. Durch den Glauben empfängt der Christ die Vergebung der Sünden und die Gerechtigkeit Christi. Er ist zwar nach wie vor Sünder, aber indem und sofern er dem Evangelium glaubt, hat er die Rebellion gegen Gott aufgegeben. Er liebt Gott um Christi willen, er liebt und sucht das Heil in Christus. Indem der Mensch an Christus glaubt, ist er vor Gott und von Gott gerechtfertigt. Die Rechtfertigung ist ganz wesentlich. Sie ist der Rechtsakt, der die Voraussetzung für die Gemeinschaft mit Gott und die Teilhabe an dem in Christus aufgerichteten Bund ist. Paulus sagt: „Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus“ (Römer 5, 1). Hier und in Epheser 2, 17-18, weist Paulus auf den Zugang zu Gott als Folge des Friedens. Es ist die erste Folge des Friedenswerkes Gottes. Wie es unter Menschen üblich ist, daß man seinen Feind nicht in sein Haus lässt, so ist es auch bei Gott. Auch er läss-t einen glaubenslosen Sünder nicht in sein Haus. Kehrt aber dieser Sünder um und glaubt dem Evangelium des Friedens, dann hat er Zutritt zu Gottes Haus, denn er ist ein Kind Gottes. Gott tadelt ihn nicht mehr wegen seiner Sünden, denn er ist ja gerechtfertigt. Er wird nicht hinausgestoßen, denn er sucht sein Heil dort, wo Gott es offenbart hat: in Christus. Wer im Frieden mit Gott lebt, wird auch ein gutes Gewissen haben (Hebr 9, 14; 10, 22). Er weiß, daß seine Sünden vergeben sind und freut sich darüber. Er ist geduldig, wenn ihm Böses widerfährt, er wird alles tun, um mit seiner Umgebung im Frieden zu leben. Dazu gemahnt das Neue Testament an vielen Stellen. Er ist hoffnungsvoll im Blick auf die Zukunft. Er wird wohl empfinden, daß der Tod sein Feind ist, aber er wird ebenso wissen, daß ihn der Tod nicht von der Liebe Gottes in Christus scheiden kann, sondern der Eingang in das ewige Leben ist (Röm 8, 35-39). Indes gilt auch: Der Friede mit Gott kommt nicht erst zustande, wenn ein Mensch den Frieden im Gewissen fühlt. Der Friede ist schon da, Gott hat ihn in Christus gemacht und läßt ihn nun im Evangelium verkündigen. Es mag also der Glaube eines Christen unreif oder von Zweifeln begleitet sein. Solange er auf Christus hofft und Gott im Namen Jesu Christi anruft, hat er Frieden mit Gott. Gott hat nicht gesagt, daß wir erst Frieden mit ihm hätten, wenn wir es subjektiv fühlten. Auch die von der Bibel geforderte Bekehrung „macht“ den Frieden nicht, denn Bekehrung geschieht, indem Gott einen Menschen zum Glauben führt. Wer glaubt, ist bekehrt. Man darf die Bekehrung nicht zu einem vom Menschen handhabbaren Instrument machen, mit dem der Mensch den Frieden bei Gott herstellt.
Allein der Glaube hat die Zusage des Friedens mit Gott (Röm 5,1). Der Friede mit Gott besteht auch dann, wenn der Christ bei sich das alte, sündige und aufständische Wesen wahrnimmt. Er muß deswegen nicht erschrecken, denn subjektive Sündlosigkeit ist nicht die Bedingung für den Frieden mit Gott. Gott bedeckt mit seiner Friedenszusage vielmehr die ganze abgründige Bosheit des Menschen. er Friede mit Gott wird schließlich in den Shalom der neuen Schöpfung führen. Es wird ein das ganze Leben umfassender Friede sein, ein Friede, der sowohl im zwischenmenschlichen Bereich besteht als auch in materieller und geistiger Hinsicht, weil kein Bedürfnis des Menschen unbefriedigt bleibt. Der Friede zwischen Gott und Mensch wird so sein, daß die Menschen Gott von Angesicht zu Angesicht schauen werden. Das ist der Friede auf Erden, der in der Bibel an zahllosen Stellen verkündigt und gewünscht wird. Ihn kann kein Mensch machen.
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Der Friede mit Gott wird schließlich in den Shalom der neuen Schöpfung führen
PROF. DR. BERNHARD KAISER (*1954) ist unter anderem Gründer des Instituts für Reformatorische Theologie (IRT). Nach akademischen und dienstlichen Stationen in der Schweiz, Südafrika, Ungarn und Chile ist er seit 2008 Professor für Systematische Theologie an der Seyle-János-Universität in Komárno/Slowakei. Er ist Autor des Buches „Christus allein“ (erschienen im Betanien Verlag/2008).
Nicht Frieden, sondern das Schwert Text Hans-Werner Deppe
Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Wie ist das gemeint und was bedeutet das für uns heute?
lückselig die Friedensstifter“ (Mt 5,9) ist eine der bekanntesten Schriftstellen über Frieden im Matthäusevangelium. Doch bedeutet gelebtes Christsein immer größtmögliche Harmonie – und wenn es doch Konflikte in unserem Leben gibt, stimmt dann geistlich etwas nicht? Nein, ganz im Gegenteil: In der dritten von insgesamt drei Stellen über Frieden im Matthäusevangelium macht Jesus seinen Nachfolgern keine große Hoffnung auf ein besonders friedevolles Erdendasein. Diese Aussage Jesu, dass er „nicht Frieden, sondern das Schwert“ bringt, findet sich in Matthäus 10, der Aussendungsrede Jesu an seine Jünger. Die Zwölf sollen in Israel das Reich Gottes verkündigen, das in Jesus gekommen ist, und somit den ersehnten Schalom-Frieden ins Land tragen und Friedensboten sein: „Wenn nun das Haus [in das ihr kommt] würdig ist, so komme euer Friede darauf, wenn es aber nicht würdig ist, so wende sich euer Friede zurück“ (Mt 10,13; das zweite Vorkommen von „Frieden“ in Mt). Auch wenn diese Situation in Matthäus 10 sich nicht eins-zu-eins auf heute übertragen lässt, sondern heilsgeschichtlich einmalig ist („geht nicht zu den Nationen oder Samaritern, sondern nur zu den verlorenen Schafen Israels“, nach Mt 10,5-6; keine Ersatzkleidung und -sandalen mitnehmen, Vers 10 etc.), finden sich in diesem Abschnitt doch viele allgemeingültige Wahrheiten, die für alle wahren Jünger Christi gelten: z.B. „Wer ausharrt bis ans Ende, wird errettet werden“ (10,22; vgl. Mt 24,13), oder „ein Jünger ist nicht über dem Lehrer und ein Sklave nicht über seinem Herrn“ (10,24; vgl. Joh 13,16). Auch Matthäus 10,34 ist ein solcher allgemeingültiger Lehrsatz: „Meint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen; ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ Aber ist das nicht eine befremdende, verwirrende Aussage unseres großen „Friedefürsten“, bei dessen Geburt schon die Engel „Frieden auf Erden“ verkündeten? Darf man so etwas heute, wo die Angst vor religiös motiviertem Terror grassiert und man sich als Gläubiger hüten muss, nicht in eine gewaltbereite FundamentalismusSchmuddelecke geschoben zu werden, überhaupt noch zitieren? Meinte Jesus dies nur bezogen auf die kurze Zeit seines irdischen Wirkens
oder vielleicht sogar ganz anders? Tatsächlich ist es eine wichtige Frage, wie Jesus diese nicht ganz einfach zu verstehende und einzuordnende Aussage gemeint hat. Weder Christen noch Nichtchristen sollten das missverstehen. Natürlich ist Jesus nicht gekommen, um das „Schwert“ zu bringen im Sinne eines „heiligen“, aggressiven Gewaltkrieges. Das würde nicht nur der Gesamtbotschaft der Bibel widersprechen, sondern auch dem Zusammenhang dieser Schriftstelle. Auch z.B. der Vers, dass es „ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt“ (Hebr 9,22) kann losgelöst vom Zusammenhang und ohne biblisches Hintergrundverständnis völlig falsch verstanden werden (eine Gemeinde hatte diesen Halbvers einmal als Aushang im Schaukasten; das kam in der Nachbarschaft nicht so gut an …). DER ZUSAMMENHANG IN MATTHÄUS 10 Im Zusammenhang von Matthäus 10,34 geht es darum, dass der Herr Jesus seine Jünger aussendet „wie Schafe mitten unter Wölfe“ (10,16), also als wehrlose, gutmütige Botschafter in das Territorium gefährlicher Feinde, als Boten des Reiches Gottes zu den Feinden Gottes (und das in Gottes besonderem Land Israel!). Jesus bereitet sie in dieser Rede auf das vor, was sie erwartet. Wenn sie als Boten von Gottes Friedensreich auf Widerstand stoßen und sogar angegriffen werden, ist das kein unvorhergesehener Unfall, sondern Gottes verordneter Plan. Als Boten des Evangeliums sind sie Friedensstifter, die den Schalom-Frieden mit Gott stiften (V. 13), aber ihr Friedensgesuch wird weitgehend verschmäht werden. Den Jüngern Jesu wird handfeste Verfolgung verheißen (Vers 17f ). Am Evangelium von Jesus scheiden sich die Geister; es wird entweder von Herzen angenommen oder intolerant und messerscharf abgelehnt – mit aller Vehemenz. Die Trennung – für oder gegen (den wahren) Jesus zu sein - geht mitten durch Familien: „Es wird aber der Bruder den Bruder zum Tode überliefern und der Vater das Kind; und Kinder werden sich erheben gegen die Eltern und sie zu Tode bringen … Denn ich bin gekommen, den Menschen zu entzweien mit seinem Vater und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter“ (Verse 21+35). Hier sehen wir, dass das ein Vers zuvor erwähnte „Schwert“, das Jesus „gebracht“ hat, hier nicht so sehr als Kampfwerkzeug der Tötung gemeint ist, sondern als Werkzeug der Trennung und Entzweiung
Timotheus I 13
(vgl. dazu die Parallele Lk 12,51: „nicht Frieden, sondern Entzweiung“; vgl. Hebr 4,12) bis hinein in die engsten menschlichen Bande der Familie. Und das Schwert ist nicht so gemeint, dass wir es aktiv einsetzen, sondern passiv erleiden. Die Jünger sollten ja noch nicht einmal Geld oder einen Stab mitnehmen, geschweige denn ein Schwert (Lk 22,35-36; vgl. Mt 26,52: wer das Schwert einsetzt, wird durchs Schwert umkommen). Unsere Liebe zu Jesus wird daran gemessen, ob wir diese Ablehnung, diesen Konflikt, der sogar unsere Liebsten gegen uns aufbringen kann, und diesen Widerstand um Jesu willen ertragen: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig“ (Vers 37). Jesus selbst hat diese Ablehnung und Verfolgung am intensivsten erfahren, bis zum Tod am Kreuz. Sein Sühnungswerk am Kreuz ist einzig und allein sein Werk, niemand sonst hat daran teil. Aber die andere Seite des Kreuzes Jesu ist – nicht nur, dass er für uns gestorben ist, sondern auch, dass wir mit ihm gestorben sind und uns die Welt gekreuzigt ist. Und genau das sagt Jesus in diesem Zusammenhang über die Bedeutung des Kreuzes für alle seine Jünger: „… und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig“ (Vers 38). Dass Jesus nicht Frieden, sondern das Schwert gebracht hat, bedeutet für seine Jünger, dass sie wie er den Weg des Kreuzes gehen und in dieser Welt, die von Grund auf Gott feindlich ist, Ablehnung und Verfolgung erleiden.
„DAS SCHWERT IST NICHT SO GEMEINT, DASS WIR ES AKTIV EINSETZEN, SONDERN PASSIV ERLEIDEN“
14 I Timotheus
DIE EKKLESIA MILITANS – DIE „STREITENDE“ GEMEINDE Dass Christen auf der Erde nicht im gesicherten Frieden leben, wird im gesamten NT deutlich. Jesus sagte seinen Jüngern nicht nur für ihren „Aussendungs-Kurzeinsatz“ Widerstand voraus, sondern für die gesamte Zeit zwischen seiner Himmelfahrt und Wiederkunft: „Es kommt sogar die Stunde, dass jeder, der euch tötet, meinen wird, Gott einen Dienst zu tun … In der Welt habt ihr Bedrängnis“ (Joh 16,2.33). Paulus „stärkte die Seelen der Jünger“, die sich kurz zuvor erst bekehrt hatten, indem er sagt, „dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes hineingehen müssen“ (Apg 14,22). „Bedrängnis“ bedeutet im Griechischen tatsächlich so viel wie „Druck“, wie man ihn im Gedrängel oder einem Engpass erfährt oder eben durch seelischen oder körperlichen gewaltsamen „Druck“ von Gegnern. Es ist das enge Nadelöhr und der schmale Pfad der Nachfolge Jesu. Es ist der Druck, wenn du als Christ gemobbt wirst oder – wie es in Asien auch heute nur allzu oft geschieht - ein aufgebrachter Mob sich gewaltsam über einen Christen hermacht. Paulus sagte das gerade zu den Neubekehrten in Ikonion, die kurz zuvor erlebt hatten, wie es bei der Evangeliumsverkündigung von Paulus zur „Entzweiung“ kam (Apg 14,4): Die ablehnenden Juden „reizten und erbitterten die Seelen“ derer, die dem Evangelium zugeneigt waren, und es entstand „ein heftiges Bestreben … [die Apostel] zu misshandeln und zu steinigen“ (Apg 14,2.5). Das ist genau das, was Jesus mit dem entzweienden und auch schmerzhaften Schwert meinte, das er gebracht hat.
Die Gemeinde oder Kirche Jesu soll in dieser Zeit zwischen Himmelfahrt und Wiederkunft Jesu weder ein politisch herrschendes Gottesreich aufrichten, noch als „Peace“-singende Blumenkinder die Welt zu verbessern versuchen. Die biblische Bestimmung und das Wesen der Gemeinde sind ganz anders: Es gehört zum Wesen der Gemeinde, dass sie das Schicksal ihres Herrn teilt und von der Welt gehasst, benachteiligt und gewaltsam abgelehnt wird. Paulus beschreibt das so, dass er durch seine Leiden „in seinem Fleisch ergänzt, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus“ (Kol 1,24). Bei allem schrecklichen Beigeschmack – ist das nicht ein unfassbares Privileg? Christen sind Teilnehmer an dem großartigen Plan, den Gott seit Ewigkeiten her mit Christus hat! Und wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm verherrlicht (Röm 8,17)! Der „bedrängte“ Weg zum Triumph der ausharrenden, mit Christus verbundenen Gemeinde ist auch die Grundbotschaft des Buches der Offenbarung: Betrachten wir z.B. die „zwei Zeugen“ aus Offenbarung 11, die m.E. als Zeugen und Lichter die Gemeinde repräsentieren. Sie stehen in einem messerscharfen Konflikt mit der Welt! Oder noch deutlicher die „Frau“ aus Offenbarung 12, die m.E. das gesamte Volk Gottes repräsentiert - aus dem der Messias geboren wurde. Nach dessen Himmelfahrt versucht der Teufel, das Volk Gottes zu vernichten, aber Gott bewahrt es. Der Teufel steht hinter aller Verfolgung, aber letztlich wird er doch nur von Gott zu zu seinen Zwecken benutzt.
In der Theologie spricht man hier von der „ecclesia militans“ – der „streitenden Gemeinde, das ist die gesamte Gemeinde von jetzt lebenden Gläubigen im Unterschied zur „ecclesia triumphans“, der triumphierenden Gemeinde einst bei Christus. Beide werden im Buch der Offenbarung beschrieben. Die ecclesia triumphans ist unser großartiges Ziel, aber auf dem Weg dorthin sind wir die ecclesia militans. „Militans“ bedeutet dabei aber nicht „militärisch“1 – diesen Beiklang hat das lateinische Wort militans erst später bekommen sondern einfach „streitend“ im Sinne von „in einem Konflikt stehend“. Wir müssen uns als Christen bewusst sein, dass wir ständig in einem heftigen Konflikt mit dem Teufel und der Welt um uns her befinden. Das betrifft sehr viele unserer täglichen ethischen Entscheidungen und unserer alltäglichen, vielleicht sehr engen mitmenschlichen Beziehungen. WIR SIND AUF DER SEITE DES SIEGERS Doch das Leben als Christ soll keine reine Tortur sein und die Nöte der Nachfolge sind kein Zweck in sich selbst. Alles Leid und aller Konflikt macht nur Sinn im Hinblick auf die Verherrlichung Gottes. Die Bedrängnisse werden dagegen nicht ins Gewicht fallen, aber zeigen jetzt „die Bewährung eures Glaubens“ als „viel kostbarer als Gold, das durch Feuer erprobt wird“ (1Petr 1,7). Wir können den Weg durch diese feindliche Welt nur gehen, wenn wir aus unserem tiefen Frieden mit Gott schöpfen, dessen wir im Glauben gewiss sind. Die Großartigkeit, mit Gott versöhnt zu sein, ist unendlich größer als jeder Schrecken irdischer Konflikte. Jesus sagte nicht nur, „in der Welt habt ihr Bedrängnis“, sondern im selben Atemzug: „… aber seid guten Mutes, ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16,33). „Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?“ (Röm 8,31; vgl. 1Kor 15,57). Das Schwert aus Mt 10,34 kann vieles trennen und zerschlagen, aber nichts kann uns von Christus und seiner Liebe trennen.
Zusammenfassend können wir sagen: Wir sollen zwar, „was an uns liegt, mit allen Menschen im Frieden leben“ (Röm 12,18), aber nicht alle Menschen werden uns Christen in Frieden lassen. Wir sollen Friedensstifter sein, insbesondere durch das Evangelium, aber Frieden mit Gott zu stiften und Seelen aus dem Reich der Finsternis zu reißen, wird unweigerlich auf der anderen Seite zu Konflikten führen. Diese Konflikte ausharrend zu ertragen, erweist unseren Glauben als echt und bewährt. Im Leid sind wir mit Christus verbunden, der bald siegriech wiederkommen wird. „Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter euren Füßen zertreten.“ (Röm 16,20). VORSCHLÄGE ZUM WEITERSTUDIEREN:
Hat das „Schwert“ in Mt 10,34 auch etwas mit dem „Schwert des Wortes/Geistes“ (Eph 6,17) zu tun, das wir aktiv einsetzen sollen?
„ALLES LEID UND ALLER KONFLIKT MACHT NUR SINN IM HINBLICK AUF DIE VERHERRLICHUNG GOTTES“
Studiere die Vorkommen der Begriffe „Verfolgung“ und „Bedrängnis“ (andere Übersetzungen: „Drangsal“, „Trübsal“) im NT. Welche Bücher/Briefe thematisieren das besonders? Das Wort „Entzweiung“ bzw. „Zwiespalt“ kommt z.B. vor in Joh 7,43; 9,16; 10,16; 1Kor 1,10; 11,18; 12,25. Erkläre: Was ist der Unterschied zwischen dem „Zwiespalt“ im Johannesevangelium und dem im 1. Korintherbrief? Sollen wir als Christen versuchen, alle solche Konflikte unbedingt zu vermeiden oder nur eine bestimmte Art von Zwietracht? Wenn nein, warum nicht; wenn ja, wie? 1Ein akademischer Verlag definiert in einem Glossar völlig falsch und mit sarkastischem Unterton: „Ecclesia militans - Vorstellung einer kämpfenden Kirche, die quasi militärisch, mit Befehlshierarchien und absolutem Gehorsam, geformt ist und sich mit allen propagandistischen und psychologischen Mitteln für die Verbreitung eines Glaubens als des ,wahren‘ einsetzt und gegen alle Abweichungen als Ketzerei hart vorgeht“ (akademie-studienbuecher.de). Das ist falsch, denn die e.m. ist einfach die Gesamtheit aller wahren Christen auf der Erde.
Timotheus I 15
Sei ein Friedensstifter! Text Waldemar Dirksen
Friedensstifter schaffen aktiv Frieden, wo dieser fehlt. Mit Selbstlosigkeit und Sanftmut gelingt es ihnen, in angespannten Verhältnissen Frieden zu verbreiten.
lückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heißen! Matthäus 5,9 Zwischenmenschliche Beziehungen sind oft von Spannungen und Streit geprägt. In einer Welt des Unfriedens ist dieser Tatbestand nicht verwunderlich. Eine Ausnahme sollen allerdings die Beziehungen zwischen den Gläubigen in der Gemeinde Gottes sein. Kinder Gottes sind zum Frieden berufen und sollen den Gott des Friedens in einer friedlosen Welt verherrlichen. Dabei soll der Friede Christi vor allem in ihren Herzen regieren. Sie sollen nicht nur den Frieden lieben und halten. Ihre Aufgabe besteht vielmehr darin, Friedensstifter zu sein: Sie sollen Verfeindete miteinander versöhnen und in angespannten Verhältnissen mit aktivem Einsatz Frieden schaffen. ABRAHAM ALS FRIEDENSSTIFTER Abraham liefert als Friedensstifter ein anschauliches Beispiel. Die Hirten von Abraham und Lot stritten sich wegen Weideland. Abraham hat den Streit wahrgenommen und vorbildlich reagiert, indem er zu Lot sprach: „Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken“ (1. Mose 13,8-9). Mit seiner Reaktion hat Abraham den Konflikt nicht verschärft; er goss nicht Öl ins Feuer. Im Gegenteil, mit einem einfachen Friedensplan bemühte er sich, den Konflikt zu entschärfen und Frieden zu schaffen. Abrahams Bemühungen offenbaren wichtige Charakterzüge, die einen wahren Friedensstifter auszeichnen. Erstens, Abraham zeigte Selbstbeherrschung: Er ließ sich von diesem Streit nicht mitreißen, er hatte sein Gemüt unter Kontrolle, in seinem Denken blieb er nüchtern, in seinen Worten ist keine Spur von Zorn oder Härte zu sehen, sondern eher Sanftmut und Güte; einfühlsam begann er den Konflikt zu lösen. Und zweitens, Abraham war uneigennützig, als er Lot bat, das Land zu wählen: Er war bereit, hinsichtlich des Weidelandes schlechter gestellt zu werden als Lot, denn die Gegend am Jordan, die Lot wählte, war wasserreich (vgl. 1. Mose 13,10). Selbstbeherrschung und Uneigennützigkeit sind grundlegende Voraussetzungen, um so wie Abraham in
Konfliktsituationen anderen mit Ehrerbietung zu begegnen und ihnen die größeren Vorrechte und Gaben zu gönnen. Der bewusste Verzicht auf eigene Vorteile und Privilegien ist notwendig, um Frieden schaffen zu können. FRIEDENSSTIFTER SIND GEFRAGT William MacDonald wirft im Hinblick auf die gegenwärtigen Verhältnisse im christlichen Lager folgende Fragen auf: „Warum gibt es so viele zerrüttete Familien und so viele Gemeinden, die durch Spaltung zerrissen sind? Warum gibt es solch bitteren Streit zwischen christlichen Mitarbeitern im Heimatdienst und den Missionaren im Ausland?“1 Auch der Apostel Jakobus stellt ähnliche Fragen und gibt im Anschluss eine aufschlussreiche Erklärung über den Ursprung den Unfriedens: „Woher kommt der Kampf unter euch, woher der Streit? Kommt’s nicht daher, dass in euren Gliedern die Gelüste gegeneinander streiten? Ihr seid begierig und erlangt’s nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt (Jakobus 4,1-3). Der Ursprung allen Unfriedens liegt demnach in den Begierden. Wenn wahrer und tiefgründiger Frieden gestiftet werden soll, dann muss bei der Wurzel des Unfriedens angesetzt werden. Alles andere wird ein Kratzen an der Oberfläche sein und bestenfalls zum Waffenstillstand führen.
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Wenn wahrer und tiefgründiger Frieden gestiftet werden soll, dann muss bei der Wurzel des Unfriedens angesetzt werden
Timotheus I 17
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Friedensstifter sollen nicht Frieden gegen Grundsätze der Jüngerschaft oder auf Kosten der Wahrheit verbreiten Wir brauchen heute in unseren Familien und Gemeinden Friedensstifter! Lasst uns Friedensstifter sein, indem wir versuchen, in der Familie, in der Gemeinde und in der Gesellschaft Frieden zu verbreiten. Dabei ist es wichtig, selbstlos, demütig, zugänglich und nicht bestrebt zu sein, vor anderen gut dazustehen. Unsere Mitmenschen sollen merken, dass sie auf uns zukommen können und bei uns Verständnis sowie ein Urteil finden, das von der Bibel her bestimmt ist. Lasst uns Menschen sein, die von anderen gerne aufgesucht werden, auch von solchen, die verbittert sind. Die verbitterten Menschen sollen von uns den Eindruck haben, dass es für sie durchaus hilfreich sein kann, mit uns über ihre Probleme zu sprechen.2 Der Unfriede zwischen Kindern Gottes verletzt zutiefst die Ehre Gottes und bringt Schande über seine Gemeinde. Zudem wird eine von Zwietracht betroffene Gemeinde in den geistlichen Ruin getrieben, wenn Versöhnung ausbleibt. Jede bittere Wurzel, die aufkommt und Unfrieden anrichtet, muss daher frühzeitig vernichtet werden. Wo Unfrieden herrscht, muss tiefgründiger Frieden gestiftet werden.
EINSCHRÄNKUNG DER FRIEDFERTIGKEIT Eine Einschränkung der Friedfertigkeit muss allerdings vorgenommen werden. Friedensstifter sollen nicht Frieden gegen Grundsätze der Jüngerschaft oder auf Kosten der Wahrheit verbreiten. Martyn Lloyd-Jones beschreibt Menschen, die ‚Frieden um jeden Preis’ wollen sehr treffend: „Sie beziehen keine Stellung, wo sie eigentlich Stellung beziehen sollten; sie sind schlaff und nachgiebig. Sie scheinen zwar ganz nett zu sein, aber wenn das die Prinzipien und Menschen wären, die den Lauf dieser Welt bestimmen, dann wäre es um die Erde schlimmer bestellt, als es schon ist. Ein Friedensstifter ist nicht jemand, der nur beschwichtigt und besänftigt.“3 Die Mühe, Frieden zu stiften und das Einstehen für die Wahrheit stehen nicht im Widerspruch zueinander; beide ergänzen sich.
18 I Timotheus
VERHEISSUNG FÜR FRIEDENSSTIFTER Bemerkenswert ist die Verheißung, die an die zu Grunde liegende Seligpreisung geknüpft ist: „denn sie werden Söhne Gottes heißen!“ Söhne Gottes sind Kinder Gottes. Demnach ist Friedfertigkeit ein Kennzeichen für Kinder Gottes. Wahre Kinder Gottes sind ihrem Vater, der ein Gott des Friedens ist, ähnlich. Im Umkehrschluss kann mangelnde Friedfertigkeit ein Hinweis für fehlende Gotteskindschaft sein. Diese Seligpreisung gibt somit Anlass zur Selbstprüfung. Der größte Friedensstifter aller Zeiten ist zweifellos Jesus Christus. Er hat am Kreuz den Frieden zwischen Gott und Mensch geschaffen, denn „die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten“ (Jesaja 53,5). Wenn wiedergeborene Christen Frieden stiften, dann sind sie ihrem Herrn ähnlich, denn er ist der Friede-Fürst (vgl. Jesaja 9,5). Lieber Leser, sei ein Friedensstifter! 1William MacDonald, Kommentar zum Neuen Testament, Seite 1286f. 2vgl. Martyn Lloyd-Jones, Bergpredigt – Predigten über Matthäus 5,3-48,
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Seite 150f. 3Martyn Lloyd-Jones, Bergpredigt – Predigten über Matthäus 5,3-48, Seite 146
Wenn wiedergeborene Christen Frieden stiften, dann sind sie ihrem Herrn ähnlich, denn er ist der Friede-Fürst Timotheus I 19
Abigail Text Peter Voth
Zu der langen Linie der geistlich gesinnten Friedensstifter gehört ohne Zweifel Abigail. Doch wer war sie? In welchen Umständen handelte sie? Wodurch wurde ihr Streben nach Frieden motiviert? Eine Charakterstudie.
bigail? Ich gebe zu, dass ich mir erst einmal wieder in Erinnerung rufen musste, wer Abigail war und wodurch sie sich auszeichnete, als ich mich für diesen Artikel vorbereitete. Wenn wir von Frauen in der Bibel reden, fällt der Name Abigail in der Tat sehr spät oder gar nicht. Dabei hat uns Abigail sehr viel zu sagen. Zugegebenermaßen finden wir keine ausführliche Biografie Abigails in der Bibel. Ihr außerordentlicher Charakter prägt jedoch das gesamte 25. Kapitel des ersten Buches Samuel. Es ist also höchste Zeit, dass wir die Frau Abigail wiederentdecken. Doch lasst uns von vorne beginnen. DIE UMSTÄNDE, IN DENEN ABIGAIL WIRKTE Samuel war ein Richter Israels, der dazu bestimmt war, Saul, den ersten König Israels, einzusetzen. Nachdem Saul das Wort Gottes verworfen hatte, war es Samuel, der ihm die Nachricht überbrachte, dass Gott ihn verwarf. Daraufhin salbte Samuel den Hirten David zum Nachfolger. Doch solange Saul lebte, blieb er König und trachtete David nach dem Leben. Schließlich starb Samuel. Während sich das ganze Volk Israel versammelte, um den Tod des Richters zu beklagen, zog David mit 600 Mann in die Wüste Paran und hielt sich dort eine Zeit lang auf. In Karmel lebte ein reicher Mann namens Nabal. Er besaß 3000 Schafe und 1000 Ziegen. So kam es, dass er nach einiger Zeit wieder seine Schafe scheren musste. David und seine Männer hatten die Herde und die Hirten Nabals beschützt, als sich diese im Gebiet Davids aufhielten. Ein Diener Nabals berichtete: „... sie sind (die Männer Davids) eine Mauer um uns gewesen bei Tag und bei Nacht, die ganze Zeit, in der wir bei ihnen die Schafe gehütet haben.“ (1. Sam 25,16). Also wollte David seinen Anteil und schickte zehn Knechte, um sich seinen Lohn von Nabal aushändigen zu lassen. Doch Nabal hatte nichts als Verachtung und Ablehnung für David übrig: „Wer ist David? Und wer ist der Sohn Isais? Heutzutage gibt es immer mehr Knechte, die ihren Herren davonlaufen!“ (1. Sam 25,10). Der reiche Nabal verweigerte offen einem Helfer seine Unterstützung und lehnte damit auch einen gesalbten Gottes ab. Bibelausleger wie John MacArthur behaupten, dass Nabal hätte wissen müssen, um wen es sich bei dem Sohn Isais handelt: „Diese angebliche Unkenntnis über
„SIE SCHIEN DAS GENAUE GEGENTEIL VON NABAL ZU SEIN“ David war mit Sicherheit Heuchelei. Das Wissen um die Erwählung des jungen Königs hatte sich weit verbreitet. Nabal tat, als wüsste er nichts, um seine Widerwilligkeit zu entschuldigen, das Richtige zu tun.“ Obwohl wir diese Behauptung nicht direkt aus 1. Samuel 25 herauslesen können, spricht doch vieles dafür. Die Bibel beschreibt Nabal als „hart und boshaft in seinem Tun“ (1. Sam 25,3). Zudem wissen wir, dass Nabal „Narr“ heißt und dass auch Abigail von ihm als „Narren“ sprach. So ließ David jedoch nicht mit sich umgehen und befahl seinen Männern: „Jeder gürte sein Schwert um!“ (1. Sam 25,13). David zog mit 400 Männern los, fest entschlossen, Nabal und seine Gefolgschaft auszulöschen. Soweit zum historischen Kontext, in den das Handeln der Abigail eingebettet ist. WER WAR SIE? Abigail war von „schöner Gestalt“ und hatte einen „gesunden Verstand“ (1. Sam 25,3). Über die Umstände der Heirat Nabals mit Abigail ist uns nichts bekannt. Jedenfalls schien sie das genaue Gegenteil von Nabal zu sein. In diesem Wissen wandte sich wohl auch ein Knecht Nabals an Abigail, um ihr zu schildern, dass Nabal David abgelehnt hatte und dass er nun gegen Nabal hinaufzog. Der Knecht schloss mit den Worten: „So bedenke nun und sieh, was du tun kannst; denn es ist gewiss ein Unglück beschlossen über unseren Herrn und über sein ganzes Haus! Und er ist ein solcher Sohn Belials, dass ihm niemand etwas sagen kann.“ (1. Sam 25,17).
Timotheus I 21
ABIGAIL, DIE FRIEDENSSTIFTERIN Abigail sah sich nun mit folgenden Tatsachen konfrontiert: Erstens, David würde Nabal und seine Gefolgschaft gewaltsam auslöschen. Zweitens, David würde dies nicht im Recht tun. Er würde Blutschuld auf sich laden. Drittens, David würde die Autorität Gottes untergraben. Ihre Vorgehensweise in Anbetracht dieser Tatsachen ist auch heute relevant und vorbildlich in Bezug auf Frieden stiften. ABIGAIL KAM IN DEMUT Sicherlich kann man nicht erwarten, dass eine Frau, die einem bewaffneten Heer von 400 Männern entgegentritt, mit großem Selbstbewusstsein auftritt. Es lässt uns nichts im Bibeltext vermuten, dass Abigail nur kam, um ihre eigene Haut zu retten. Ganz im Gegenteil: Um ihre Absicht David gegenüber deutlich zu machen, deckte sie sich mit Unmengen an Köstlichkeiten und Speisen (1. Sam 25,18) ein und schickte ihre Knechte vor, um David sanft zu stimmen.
ABIGAIL WUSSTE UM GOTTES SOUVERÄNITÄT Gott ist in keiner Weise auf den Menschen und seinen verfälschten Gerechtigkeitssinn angewiesen. Gott sorgt selbst für Gerechtigkeit. In dieser Begebenheit wird allerdings deutlich, dass Gott die geistlich gesinnte Abigail gebrauchte, um Seinen Frieden und Seine Gerechtigkeit durchzusetzen.
Abigail wusste um das Wesen Gottes, als sie zu David sprach „... denn der Herr wird gewiss meinem Herrn ein beständiges Haus bauen, weil mein Herr die Kriege des Herrn führt, ...“ (1. Sam 25,28). Schon einen Tag später schließlich, ließ Gott die Strafe über Nabal ergehen, in dem er sein Herz zu einem Stein werden ließ. Zehn Tage später starb Nabal. Damit hatte Gott seiner Gerechtigkeit Genüge getan.
Als Abigail schließlich David entgegentrat, fiel sie auf ihr Angesicht (1. Sam 25,23.24) und sprach: „Ach, Herr, auf mir sei diese Schuld, und lass doch deine Magd vor deinen Ohren reden und höre die Worte deiner Magd!“ (1. Sam 25,24). Hier kommt deutlich die demütige Gesinnung Abigails zum Vorschein. Erstens, nimmt sie die Schuld auf sich, obwohl sie selbst keine Schuld trifft. Vielmehr hatte sich Nabal mit seinem verantwortungslosen Handeln schuldig gemacht. Zweitens bezeichnete sie sich selbst als Magd Davids. Hier müssen wir berücksichtigen, dass Abigail die Frau eines reichen Mannes war. Trotzdem war sie sich nicht zu fein, sich zu erniedrigen. In beiden Punkten erkennen wir deutlich die Christusähnlichkeit. ABIGAIL KAM IN GEISTLICHER GESINNUNG UND GOTTVERTRAUEN Der Friede, den Abigail stiften wollte, war in keiner Weise menschlich motiviert. Aus ihren weiteren Worten wird deutlich, dass Abigail mit ihrem Frieden Sünden und Unheil verhindern wollte. Die Motive Abigails waren also nicht egoistischer, geschäftlicher oder gar politisch-diplomatischer Natur. Der Wille Gottes ist hier elementar. Dies wird aus ihren Worten deutlich: „Nun aber, mein Herr, so wahr der Herr lebt, und so wahr deine Seele lebt, der Herr hat dich daran gehindert zu kommen, um Blut zu vergießen und dir mit eigener Hand zu helfen“ (1. Sam 25,26).
Mit den Worten „der Herr hat dich gehindert zu kommen“ macht sie deutlich, dass es letztlich nicht ihr, sondern Gottes Handeln und Wille ist, dass David von seinem Vorhaben abgehalten werden soll. Aus dem angefügten „... um Blut zu vergießen und dir mit eigener Hand zu helfen“ wird deutlich, dass Davids Rachegelüste einen Mangel an Vertrauen in die souveräne Hand Gottes zum Ausdruck bringen. Abigail hielt David davon ab, eine folgenschwere Sünde zu begehen.
22 I Timotheus
„GOTT GEBRAUCHTE DIE GEISTLICH GESINNTE ABIGAIL, UM SEINEN FRIEDEN UND SEINE GERECHTIGKEIT DURCHZUSETZEN“
ABIGAIL GEHORCHTE GOTT MEHR ALS MENSCHEN Abigail löste ein Problem, das vor allem das Leben ihres Mannes betraf, ohne ihn darüber zu unterrichten. Inwiefern ist dieses Vorgehen biblisch gerechtfertigt? Zwei Dinge rechtfertigen das Handeln Abigails: Erstens war ihr Mann ein „Narr“ und tat nicht, was Gott gefiel. Zweitens wusste Abigail von der Erwählung Davids und um die Konsequenzen des Fluchs Nabals über David. Es ist davon auszugehen, dass Nabal Abigails Vorhaben hätte verhindern wollen, hätte er Kenntnis darüber erlangt. Mit ihrem Handeln bezeugte Abigail, dass sie Gott mehr gehorchte als den Menschen. Dieses Prinzip hat auch heute ihre Gültigkeit (Apg 5,29). DAVID ERKANNTE ABIGAILS WAHRE MOTIVATION Unmittelbar nachdem Abigail ihr Anliegen vorgebracht hatte, erkannte David, welch ein Segen Abigails Auftreten war. Er erkannte ihre geistliche Gesinnung und das wahre Motiv ihres Handelns (1. Sam 25,32-35): „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, der dich am heutigen Tag mir entgegengesandt hat! Und gesegnet sei dein Verstand, und gesegnet seist du, dass du mich heute daran gehindert hast, in Blutschuld zu geraten und mir mit eigener Hand zu helfen! Denn so wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, der mich daran gehindert hat, dir Böses zu tun: Wenn du mir nicht so schnell entgegengekommen wärst, so wäre dem Nabal bis zum hellen Morgen nicht einer übrig geblieben ... Zieh wieder in Frieden in dein Haus hinauf! Siehe ich habe auf deine Stimme gehört und deine Person angesehen.“
bwohl wir nur sehr wenig über Abigail als Person wissen, die nach Nabals Tod von David zur Frau genommen wurde, so können wir uns heute ihr Handeln zum Vorbild nehmen, gerade in der Frage des zwischenmenschlichen Friedens. Abigail wurde von Gott gebraucht, um Frieden zu stiften. Ihre Motivation war dabei geistlich, ihre Haltung demütig und in allem war sie Gott gehorsam. Sie vertraute dabei auf einen souveränen Gott. Dieses Beispiel zeigt uns, dass geistlicher Stolz, Hochmut, Rechthaberei sowie selbstherrliche und „menschliche“ Motive nicht mit dem zwischenmenschlichen Frieden, wie die Bibel ihn lehrt, zu vereinbaren sind: Eine revolutionäre Botschaft in einer Welt des geheuchelten Friedens.
Timotheus I 23
Einfach auf die Schrift vertrauen Interview Tim Challies
Wie nicht anders von Pastor John MacArthur zu erwarten, geht er auch in diesem Gespr채ch unbequemen Wahrheiten nicht aus dem Weg. Ein Interview 체ber sein neues Buch, den Dienst, Christsein im Alltag und zweifelhafte Trends im Evangelikalismus.
klave. Was ist an diesem Wort so besonders, dass man ein ganzes Buch darüber schreiben kann? Manchmal kann ein Wort einen enormen Unterschied ausmachen. Zum Beispiel, die lateinische Vulgata übersetzte das Wort metanoia (Buße, Umkehr) mit paenitentia (Bußwerke, Kasteiung) an Schriftstellen wie Apostelgeschichte 2,38, was zu allerlei Problemen in der römisch-katholischen Kirche führte.
Das Bild eines Sklaven ist ein wichtiger Bestandteil der Schrift. Tatsächlich werden die Gläubigen im Alten wie im Neuen Testament Hunderte von Male als „Sklaven“ bezeichnet. Dennoch ist die amerikanische Gemeinde blind für dieses wichtige Thema, weil die meisten englischen Bibelübersetzungen das Wort mit „Diener“ übersetzen. Während es stimmt, dass die Pflichten von Sklaven und Dienern sich bis zu einem bestimmten Grad überlappen, gibt es einen zentralen Unterschied zwischen beiden Worten: Diener werden angeheuert; Sklaven sind ein Besitz. Diener können sich frei entscheiden, für wen und was sie arbeiten wollen. Die Vorstellung von Dienerschaft beinhaltet bis zu einem gewissen Grad Selbstbestimmung und persönliche Rechte. Sklaven haben auf der anderen Seite keine Freiheit, keine Autonomie, keine Rechte. In der griechisch-römischen Welt besaßen die Menschen Sklaven, die man aus juristischer Sicht als Dinge betrachtete und nicht als Menschen. Ein Sklave zu sein bedeutete, der Besitz einer Person zu sein, der man ohne Zögern oder Widerspruch gehorchen musste. Diese Realität hat wichtige Auswirkungen für unser Verständnis des Evangeliums. Der Ruf des Christus, Ihm zu folgen, ist nicht nur eine Einladung, sein Partner zu werden, sondern er beinhaltet das Mandat, sein Sklave zu werden. Diese Botschaft ist vor allem in der amerikanischen Gesellschaft nötig, wo das menschenzentrierte Evangelium der guten Gefühle und der billigen Gnade so populär geworden ist. Aber wie weit sind wir von der biblischen Realität entfernt – eine Realität, die man wieder in den Vordergrund stellen muss, indem man dieses eine Wort richtig übersetzt: „Sklave.“ In der Vergangenheit habe ich viele Bücher geschrieben, die sich mit dem richtigen Verständnis des Evangeliums befassten The Gospel According to Jesus, The Gospel According to the Apostles, Hard to Believe usw. Aber wie ich im Vorwort zu meinem Buch Slave angemerkt habe, besteht kein Zweifel daran, dass der dauerhafte Mangel eines wesentlichen Elements neutestamentlicher Offenbarung viel zur Verwirrung in der evangelikalen Lehre und dem evangelikalen Handeln geführt hat. In der Tat frage ich mich, ob dies nicht der Grund war, warum ich mich gedrängt sah, so viele Bücher zu schreiben, um Klarheit über das Evangelium zu bringen. Wäre diese Realität bekannt gewesen, wäre es dann überhaupt
26 I Timotheus
nötig gewesen, alle diese Bücher zu schreiben? Ich sehe darin ein vitales, wichtiges Thema mit weitreichenden Auswirkungen, wie das Evangelium verstanden, gepredigt und gelebt werden sollte. Im Lichte dessen, was Sie in Ihrem Buch Sklave schreiben, was die richtige Übersetzung von doulos (Sklave) angeht, welche Bibelübersetzung bevorzugen Sie? Ist die richtige Übersetzung des Wortes ein ausreichender Grund, für welche Übersetzung wir uns entscheiden sollten? Ich bin dankbar für die ausgezeichneten englischen Übersetzungen wie die NASB, NKJV und ESV. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sie das alttestamentliche Wort ebed und das neutestamentliche doulos mit dem Wort Sklave übersetzten. Und ich bin froh darüber, dass einige neue Bibelübersetzungen wie die Holman Christian Standard Bible (hcsb.org) dies tun.
Ich habe mit einem größeren Verlag einige Diskussionen geführt, ob man ihre Bibelübersetzung dahingehend ändern kann, dass sie die Wahrheit über doulos (Sklave) im Neuen Testament widerspiegelt. Sie haben mir gesagt, dass sie diesen Punkt in ihrem Übersetzungskomitee besprechen wollen. Aber ich weiß nicht, welches Ende das nehmen wird. Während ich nicht erwarte, dass viele Gemeinden ihre Bibelübersetzungen wegen diesem Thema gegen eine andere austauschen, hoffe ich, dass Pastoren – sofern sie über einen Text predigen, der das Wort doulos enthält – sich die Zeit nehmen werden und ihre Zuhörer darin unterweisen, was das Wort wirklich bedeutet. Ich hoffe, dass sie ihre Hausaufgaben im Griechischen machen und sich nicht nur auf den englischen Text verlassen. So der HERR will, wird das Buch Slave für sie in dieser Hinsicht eine Hilfe sein. Wie schafft es ein Prediger von Ihrer Bekanntheit, von Skandalen und Ruin verschont zu bleiben in einer Gesellschaft von Ichbezogenheit und Selbstsucht? Wie schützen Sie sich selbst, und wie können sich andere Prediger schützen? Der Schlüssel, um Skandale zu vermeiden, ist ein Lebensstil von Integrität. Wenn Sie integer leben und ein reines Gewissen haben, dann müssen Sie sich nie sorgen, dass es zu einem Skandal kommen könnte – denn in ihrem Keller sind keine Leichen begraben. In den Augen der Menschen tadellos zu sein, beginnt damit, dass sie tadellos vor dem HERRN wandeln.
So wichtig es ist, einen guten Ruf in der Gemeinschaft zu bewahren, so ist es Tausend Mal wichtiger, auf den eigenen Charakter zu achten. Der vordringlichste Kampfplatz im Ringen um Integrität ist Ihr eigenes Denken. Dort wird alles verloren oder alles gewonnen. Und wenn Sie dort verloren haben, ist Ihr Charakter bereits ruiniert. Dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Ihr Ruf geschädigt ist, denn ein schlechter Baum kann keine gute Frucht hervorbringen.
Einfach gesagt, wenn Sie sich um den Kampf im Innern bemühen, können Sie Gott vertrauen, dass er sich um Ihren Ruf in der Gemeinschaft draußen kümmert. Während es sicherlich hilfreich ist, Rechenschaft vor anderen gottesfürchtigen Menschen abzulegen (Mitälteste, Familienangehörige, usw.), ist es weit hilfreicher, sich daran zu erinnern, dass man vor Gott verantwortlich gemacht wird und dass es ein zukünftiges Gericht geben wird. Man kann von vielen Menschen umgeben sein, denen man Rechenschaft ablegt. Aber wenn Sie in Ihrem Herzen den Kampf um die Rechenschaft Gott gegenüber verlieren, dann werden Sie nach außen niemals als Sieger hervorgehen. Die wahre Schlacht wird im Herzen und im Gewissen ausgetragen. Wenn Sie auf die vielen Jahre Ihres Dienstes zurückblicken, was war die größte Herausforderung, die Sie zu bestehen hatten, und wie hat Gott dies in Ihrem Dienst gebraucht? Meine Jahre in der Grace Community Church waren eine wunderbare Zeit. Alle Schwierigkeiten, die sich mir stellten, waren gering im Vergleich zu den zahllosen Segnungen und Freuden. Dennoch ist der Dienst nicht ohne Herausforderungen gewesen. Zum Beispiel, als ich in der Grace Community Church meinen Dienst antrat, erkannte ich sofort die Notwendigkeit, gottesfürchtige Männer auszuwählen und sie auszubilden, damit sie eine Ältestenschaft bildeten. Dies war ein langer Prozess und erstreckte sich über viele Jahre, aber ich wusste, dass es sich um eine biblische Priorität handelte; und es war eine Investition, die sich seither von unschätzbarem Wert erwiesen hat.
Unsere Ältestenschaft hat seit dieser Zeit immer wieder vor Herausforderungen gestanden. Zeitweise gab es Personen, die versuchten, Spaltungen hervorzurufen oder die aus unbiblischen Gründen die Gemeinde verließen. Solche Dinge können sehr schmerzhaft und schwierig sein, insbesondere in der Situation selbst. Aber am Ende haben wir immer Gottes Treue erkannt. Ferner haben solche Situationen meine Liebe für meine Mitältesten vertieft, was mir zeigte, wie wichtig es ist, dass eine Vielzahl gottesfürchtiger Männer eine Gemeinde leitet. Aber um Ihre Frage noch direkter zu beantworten, ich glaube, dass die größte Herausforderung jedes Predigers in seinem Dienst darin besteht, dass er besonders in der heutigen Zeit beharrlich dem Wort Gottes treu bleibt. Da ist immer diese Versuchung, die Ohren der Zuhörer zu kitzeln, Trends zu folgen oder lässig mit dem Bibelstudium umzugehen. Aber da Pastoren berufen sind, das Wort treu zu verkünden, müssen sie diesen Versuchungen widerstehen; und sie müssen dies Woche um Woche tun.
sein, weil seine Seele beständig genährt wird; sondern seine Leute werden wachsen, weil es nichts in ihrem Leben gibt, was relevanter oder notwendiger ist für ihr geistliches Wachstum als die reine Milch des Wortes. Manchmal werden Pastoren müde in ihrem Dienst, insbesondere wenn sie lange in einer Gemeinde bleiben. Aber der Schlüssel, diese Ermattung im Dienst zu verhindern, liegt in der persönlichen geistlichen Erneuerung. Wenn Sie zuerst Ihr eigenes Herz erfüllen, so dass Ihre Verkündigung für die geistlichen Dinge brennend und lebendig ist, dann können Sie erwarten, dass Ihre Gemeinde für geistliche Dinge ebenso lebendig sein wird. Solch ein Brennen kommt natürlich vor allem durch Ihr eigenes konzentriertes Studium des Wortes Gottes. Und hier ist ein wichtiger Schlüssel: Studieren Sie nicht, um Predigten vorzubereiten; studieren Sie, damit Sie die Wahrheit erkennen, damit Sie sich an der Herrlichkeit und Gnade Gottes erfreuen und damit Sie Gottes Willen tun. Predigten sollten nie das wichtigste Ziel unserer Bibelstudien sein; Predigten sollten lediglich ein Ausfluss davon sein. Wenn Sie die Bibel studieren, suchen Sie ein akkurates Verständnis davon, wer Gott ist und was Er erwartet – zu allererst geht es um Ihre Hingabe und Heiligkeit. Und dann, aus dieser Fülle, unterweisen Sie die Menschen und ermutigen Sie sie, Ihnen zu folgen, wie Sie Christus nachfolgen.
„STUDIEREN SIE NICHT, UM PREDIGTEN VORZUBEREITEN; STUDIEREN SIE, DAMIT SIE DIE WAHRHEIT ERKENNEN“
Wenn ein Pastor sich treu dem Studium und der Verkündigung von Gottes Wort hingibt, wird nichts anderes einen größeren Einfluss auf sein Leben und seinen Dienst haben als dies. Er wird nicht nur gesegnet
Timotheus I 27
Wenn Sie noch einmal als der Mann, der Sie jetzt sind, von vorne anfangen könnten, und dem Mann, der Sie damals waren einen Rat geben könnten, als sie ihren Dienst in der Grace Community Church antraten, welchen Rat würden Sie geben? Ich würde wahrscheinlich die weisen Worte meines Vaters weitergeben, die er mir vor vielen Jahren mitgab.
Schon bevor ich meinen Dienst in der Grace Community Church begann, sagte mein Vater zu mir: „Ich will, dass Du Dich an einige Dinge erinnerst, bevor Du in den Dienst gehst. Erstens, die großen Prediger, die ausdauernden Prediger, die der Geschichte ihren Stempel aufdrückten, unterwiesen ihre Zuhörer im Wort Gottes. Zweitens, sie verharrten lange an einem Ort.“ Dies waren zwei weise Ratschläge. Als ich zur Grace Community Church kam, dachten die meisten Leute, ich würde ein oder zwei Jahre dort bleiben, weil ich ein reisender Jugendprediger war. Aber in meinem Herzen wusste ich, dass ich die beiden Dinge tun wollte, die mein Vater mir geraten hatte: das Eine war, die Bibel mit Auslegungspredigten zu lehren, insbesondere das gesamte Neue Testament, weil ich zweitens wusste, dass ein solches Vorhaben es erforderlich machen würde, lange an einem Ort zu bleiben. Ich wusste, dies würde der einzige Weg sein, meine eigene Seele zu nähren, Generationen mit Gottes Wahrheit zu stärken und vor allen sichtbar auf Dauer ein integeres Leben zu führen. Sie sind offensichtlich ein viel beschäftigter Mann. Welchen Rat würden sie Pastoren geben, wie sie ihre Ehefrauen und Kinder trotz all der Anforderungen des pastoralen Dienstes lieben sollen? Es ist besonders wichtig, dass der Pastor seiner Familie Priorität einräumt. Wie Paulus Timotheus mitteilte, musste ein Ältester folgende Qualifikation vorweisen: „... der dem eigenen Haus gut vorsteht und die Kinder mit aller Ehrbarkeit in Unterordnung hält - wenn aber jemand dem eigenen Haus nicht vorzustehen weiß, wie wird er für die Gemeinde Gottes sorgen?“ Dies ist eine Priorität, wie sie uns direkt in der Schrift beschrieben wird.
Die wichtigsten Dinge, die ein christlicher Vater für seine Kinder tun kann, ist, ihre Mutter in einer Christusgemäßen Weise (Eph 5) zu lieben und die Kinder in der Ermahnung des HERRN (Eph 6) zu erziehen. Und das Wichtigste, was er für seine Ehefrau tun kann, ist, Christus nachzufolgen, um sie dann zu lieben und zu leiten aus dem Überfluss seiner Hingabe an den Erlöser. Folglich ist der fundamentale Schlüssel, ein guter Ehemann und Vater zu sein, ein gottesfürchtiger Mann zu sein – jemand, der den HERRN brennend liebt und sein Herz und sein Denken mit dem Wort Gottes erfüllt. Und das ist sehr praktisch. Um erfolgreiche Eltern und ein Vorbild in der Ehe zu sein, muss man treu in der Nachfolge Christi stehen. Alles andere im Leben kommt aus dieser Quelle. Dann wird Ihre Führerschaft zuhause von einer Haltung einer demütigen Opferbereitschaft und selbstlosen Dienens charakterisiert sein. Indem der Geist Sein Wort verwendet, um
28 I Timotheus
Ihr Herz zu heiligen, wird er auch Ihre Familie führen und für sie sorgen. Es gibt andere wichtige Dinge, die Väter tun müssen, natürlich – wie Gebet für die Kinder, Korrektur mit Geduld und Milde, das Vermitteln der Liebe für die Gemeinde, Zeit mit ihnen verbringen, sie ermutigen, ihnen ein Freund sein und ihnen zu helfen, in Weisheit Freundschaften zu schließen. Aber das Zentrum christlicher Elternschaft besteht darin, ein treuer Christ zu sein. Diese Art von echtem Christsein, das täglich ausgelebt wird vor denen, die Sie am besten kennen, bringt große Glaubwürdigkeit hervor, was die Verkündigung und Leiterschaft in der Gemeinde angeht. Wie können wir Leute, die zu unserem „Lager“ gehören, in konstruktiver Weise kritisieren, wenn sie andere Glaubensüberzeugungen haben oder sich in einer Weise verhalten, die wir missbilligen? Wie können wir wissen, wo wir eine Linie überschreiten? Ein Teil der Aufgabe eines Ältesten ist es, nicht nur die Wahrheit zu lehren und zu verkünden, sondern auch die Herde vor Irrtum zu warnen. Wir sehen Christus und die Apostel diesbezüglich als Vorbilder im Neuen Testament. Wenn das Evangelium bedroht ist und selbst wenn ein wichtiger Aspekt des pastoralen Dienstes oder des Gemeindelebens Angriffen ausgesetzt ist, ist es wichtig, die Menschen vor Falschheit und potentiellen Gefahren zu warnen.
Wenn wir Meinungsverschiedenheit mit Personen aus „unserem Lager“ haben (worunter ich verstehe, dass diese Personen das Evangelium bejahen, aber lediglich in sekundären Fragen eine andere Meinung als wir einnehmen), müssen wir von Fall zu Fall darauf antworten. Und meine Antwort ist abhängig von der Größe der Gefahr, die meiner Einschätzung nach für die Menschen besteht, die mir geistlich anvertraut sind. Wenn es um ein Thema geht, das eine mögliche Gefahr für die Grace Community Church oder die Studentenschaft des Master’s College darstellt, würde ich mich vor der Gemeinde dazu äußern. Wenn das Thema sehr wichtig und weitreichend ist, würde ich einen Artikel schreiben oder eine Reihe von Blogeinträgen oder sogar ein Buch. Ich strebe nicht an, ein Vollzeitkritiker für alle Themen zu sein. Bekanntermaßen habe ich nur wenige Male Personen aus dem „eigenen Lager,“ wie Sie es nennen, kritisiert; meine Besorgnis war von einem tiefen Anliegen für die Personen charakterisiert, für die ich geistliche Verantwortung hatte. Ich fühle eine starke Bürde für sie, weil ich weiß, dass ich eines Tages vor dem HERRN Rechenschaft über sie ablegen muss; und ich bin bereit, in der breiteren evangelikalen Gemeinschaft unpopulär zu sein, wenn dies der Preis dafür ist, dass ich sage, was die Schrift sagt. Noch ein letzter Gedanke, den ich äußern möchte: Ich glaube, dass es angemessen ist, sich öffentlich zu dem zu äußern, was öffentlich gelehrt wurde. Wenn jemand ein
Buch veröffentlicht oder einen Artikel auf einem Blog oder wenn jemand eine Predigt hält (die Online verfügbar ist), darf dies öffentlich kritisiert werden. Ich bin überzeugt, dass dies auch für meinen Lehrdienst gilt. Alles, was ich gepredigt oder veröffentlicht habe, darf folglich öffentlich kritisiert werden. Und ich betrachte meine Kritiker nicht unbedingt als lieblos, nur weil ich mit ihnen nicht übereinstimme. In der Tat, ich heiße ihr Feedback willkommen, weil es ein Teil des Prozesses ist, bei dem man Klarheit gewinnt. Welche zwei oder drei der drängendsten Probleme sehen Sie gegenwärtig in der nordamerikanischen Gemeinde? Zwei der wichtigsten Anliegen werden in den nächsten beiden Fragen beantwortet. Darum gebe ich meine Antwort auf diese Frage später. Ein drittes Problem, das ich erkenne, ist die arminianische Methodologie [Arminius betonte den menschlichen Willen und war ein Gegenspieler Calvins, der als Begründer der Reformierten Kirche die Souveränität Gottes betonte], die viele in der Gruppe um Young Restless Reformed (junge Generation, die sich dem reformatorischen Glauben verpflichtet fühlt) kennzeichnet, obgleich sie ein reformatorisches Glaubensbekenntnis vertreten. Traurigerweise ist es eine Ironie, dass diejenigen, die für sich beanspruchen, eine calvinistische Soteriologie (Lehre des Heils) zu vertreten, ekklesiologische [die Gemeinde betreffend] und evangelistische Methoden anwenden, die stark von gegenwärtigen Trends, cleveren Methoden und menschlichem Einfallsreichtum charakterisiert sind. Wenn Pastoren sich so sehr anstrengen, um „cool“ oder „hip“ oder „trendy“ zu sein, und wenn sie denken, dass die Art und Weise, wie sie sprechen oder sich kleiden, die Botschaft des Evangeliums für die Verlorenen angenehmer macht, dann verrät dies über sie, dass sie im Grunde eine arminianische Haltung eingenommen haben. Worte wie „Relevanz,“ „Innovation“ oder „Kontextualisierung“ sind zu Signalwörtern geworden, selbst in calvinistischen Kreisen, um die „Kirchenfernen“ zu erreichen. Aber diese Worte beinhalten eine menschenzentrierte Haltung, von der ich glaube, dass sie gänzlich unbiblisch ist. Wieviel besser wäre es, die Haltung von Jonathan Edwards während dem Great Awakening (Große Erweckung ab ca. 1730) einzunehmen. Edwards war überrascht, wie die Menschen auf seine Verkündigung reagierten. Er manipulierte die Erweckung nicht (wie Finney es ein Jahrhundert später tat). Vielmehr konzentrierte er sich auf die Predigt der Wahrheit und vertraute dem Heiligen Geist, dass Er sein Werk vollenden werde. Wenn wir in unserer Soteriologie calvinistisch sind, sollten wir zumindest im gleichen Geist unsere Ekklesiologie betreiben – und vor allem unsere evangelistische Strategie. Sie haben das Buch Charismatic Chaos geschrieben und trotzdem erleben wir in überraschender Weise, dass sich reformatorische Theologie mit charismatischen Lehren vermischt (wie in den Gemeinden, die der Sovereign Grace Bewegung angehören). Wenn Sie
„ICH BIN ÜBERZEUGT, DASS DIE CHARISMATISCHE BEWEGUNG DIE TÜR FÜR MEHR THEOLOGISCHE IRRTÜMER GEÖFFNET HAT ALS IRGENDEIN ANDERER FAKTOR“
heute ein Buch schreiben würden, wie würden Sie Liebe für und Kritik an calvinistischen Charismatikern miteinander vereinen? Ich würde meine Liebe und Wertschätzung für C. J. Mahaney, Wayne Grudem, John Piper und andere konservative im Lager der Nicht-Cessationisten [Befürworter aller geistlichen Gaben – Charismata – noch heute] zum Ausdruck bringen. Ich betrachte diese Männer als Freunde und Verbündete um des Evangeliums willen. Das Buch Charismatic Chaos wurde in erster Linie geschrieben aufgrund der Exzesse der pfingstlich-charismatischen Bewegung. Und für derartige Exzesse sind diese Männer gerade nicht bekannt. Aber ich würde diese Männer dennoch auffordern, ihre Position über die Geistesgaben zu überdenken. Ich bin überzeugt, dass die charismatische Bewegung die Tür für mehr theologische Irrtümer geöffnet hat als irgendein anderer Faktor im 20. Jahrhundert (einschließlich des Liberalismus, der Psychologie und des Ökumenismus). Das ist eine energische Aussage, ich weiß. Aber wenn Sie es zulassen, dass Erfahrungen in den Mittelpunkt rücken, sind die Auswirkungen katastrophal.
Timotheus I 29
Ferner bin ich fest davon überzeugt, dass die biblische Beschreibung der charismatischen Gaben (Geistesgaben) mit den charismatischen Gaben unvereinbar ist, wie sie heute in den pfingstlichcharismatischen Gemeinden praktiziert werden. Apostelgeschichte 2 beschreibt beispielsweise die Gabe der Zungenrede (Sprachenrede) explizit als die Fähigkeit, bis dahin unbekannte und nicht erlernte Sprachen sprechen zu können. Der Rest des Neuen Testaments unterstützt dieses Verständnis (wie auch das Zeugnis der Kirchenväter). Aber dies ist das genaue Gegenteil des unsinnigen Gelalles, das die heutige Glossolalie (Zungenreden) charakterisiert. Also würde ich von ihnen einfordern, dass sie erklären, warum sie an einer modernen Praxis festhalten, die in Wahrheit keine biblische Grundlage hat – insbesondere da die moderne Praxis die Türen für alle möglichen theologischen Irrtümer öffnet. Eine der wichtigsten Fragen, die in der heutigen Gemeinde diskutiert wird, ist die Schöpfung und Evolution. Glauben Sie, dass eine Person wirklich errettet sein kann und an eine Art theistische Evolution glauben kann? Wie groß würden Sie den theologischen Irrtum einstufen, der mit der Leugnung einer Schöpfung in 6 Tagen einhergeht? Nach meiner Einschätzung handelt es sich dabei um einen sehr großen Irrtum, weil die Autorität der Schrift schon von Anfang an in Frage gestellt wird. Es bedarf einer besonderen Hermeneutik, um die Bedeutung der Bibel in das Gegenteil dessen zu verkehren, was sie deutlich aussagt. Und wenn Sie diese Türe auftun, ist nichts mehr sicher vor den Angriffen des Rationalismus, Skeptizismus und des offenen Unglaubens.
Ich beobachte die Propaganda, die von Organisationen wie Biologos veröffentlicht wird, und man muss unweigerlich zu dem Schluss kommen, dass die meisten Personen, die sich für dieses Projekt engagieren, offensichtlich überhaupt nicht gläubig sind, wenn man die vielen Schriftstellen berücksichtigt, die sie regelmäßig wegerklären müssen, um ihre verdrehte Weltanschauung zu rechtfertigen. Tatsächlich ist die Geschichte des modernistischen Rationalismus voll von eindrücklichen Beispielen, warum es so bedenklich und geistlich zerstörerisch ist, wenn man die Schrift menschlichen Hypothesen unterwirft. Ich habe dieses Thema sehr ausführlich am Anfang meines Buches The Battle for the Beginning beschrieben. Aber als Antwort auf Ihre spezielle Frage: Ich glaube, dass es für einen wahren Gläubigen möglich ist, von wissenschaftlichen Argumenten verwirrt oder vernebelt zu werden, was Evolution und das Alter der Erde angeht. (Es ist sicherlich für Gläubige möglich, dass sie in ihren Glaubensüberzeugungen inkonsequent sind – dass sie alle möglichen Irrtümer in unterschiedlichem Maße vertreten. Dies nennt man kognitive Dissonanz.)
30 I Timotheus
Evangelikale, die es gut meinen, haben auf verschiedene Weise herumexperimentiert, um die Theorie einer alten Erde mit der Schrift zu vereinbaren. Eine der populäreren Vorstellungen (bis Henry Morris sie widerlegte) war, dass es ein Zeitintervall zwischen 1Mose 1,1 und 1Mose 1,2 gibt, und laut dieser Theorie könnte dieses Intervall eine enorm lange Zeit gedauert haben, in dem Wandel und Chaos im Universum war. Spurgeon vertrat eine Version dieser Intervall-Theorie, und die ursprüngliche Scofield Bibel sprach mit einem unbekümmerten Enthusiasmus sowohl von der Intervall-Theorie als auch von einer Kosmologie einer alten Erde. Natürlich würden wir niemals all jene, die eine solche Meinung vertraten, zu den Ungläubigen zählen. Nichtsdestotrotz, die evolutionäre Theorie hat sich zu einem unantastbaren Dogma entwickelt – eine beliebte Waffe für die heutige Generation aggressiver Atheisten -, und ich kann nicht verstehen, wie ein nüchterner, gut gegründeter, hingegebener Christ, der wirklich glaubt, was die Bibel lehrt, lange von den verschiedenen und sich ständig wandelnden Theorien überzeugt sein kann, die evolutionäre Wissenschaftler immer wieder von neuem vorschlagen. Die biblische Kosmologie, der Bericht in 1. Mose über die Schöpfung des Menschen und sein Sündenfall und die wichtigen Parallelen zwischen Adam und Christus in der Heilsgeschichte – dies sind grundlegende Glaubensüberzeugungen des Christentums, die sich nie verändert haben; und sie stehen im krassen Widerspruch zu allen rein naturalistischen Theorien über den Ursprung des Lebens. Jeder, der die Autorität der Schrift ernst nimmt, muss die Meinungen der Menschen letztlich beiseitelassen und einfach auf die Schrift vertrauen. Je eher wir dies tun, umso besser ist es. Ehrlich gesagt, ich habe nie verstanden, wie jemand, der an die buchstäbliche Auferstehung Christi glaubt, dahin kommen könnte, nicht der ganzen Schrift zu glauben, angefangen bei 1. Mose 1,1. Vielen Dank an Dr. MacArthur, der bereit war, dieses Interview zu führen. © mit freundlicher Genehmigung von Tim Challies (www.challies.com) © deutsche Übersetzung: Georg Walter (www.distomos.blogspot.com)
JOHN MacARTHUR (*1939) ist Ehemann und Vater von vier erwachsenen Kindern. Neben seiner langjährigen Tätigkeit als Pastor ist er Präsident und Begründer von Grace To You (gty.org), dem Master´s College und Master´s Seminary (tms.edu). Er ist vor allem für seine vielfach übersetzte Studienbibel bekannt. MacArthur ist Autor von weit über 300 Büchern und Studienführern.
Sklave Christi Im August 2011 erscheint die deutsche Übersetzung von John MacArthurs neuestem Werk „Slave“ (siehe Interview). Vorab hier bereits das Vorwort zu „Sklave Christi“.
Betanien, Paperback, ca. 220 Seiten € 12,90
achdem ich das Neue Testament mehr als fünfzig Jahre übersetzt, studiert, gelehrt, gepredigt und darüber geschrieben habe, dachte ich, ich hätte seine Wahrheiten erkannt und verstanden – vor allem in Bezug auf die neutestamentliche Theologie des Evangeliums. Die biblische Darstellung des Evangeliums war mir in meinen Büchern immer am wichtigsten – von The Gospel According to Jesus, Ashamed of the Gospel, Hard to Believe und The Truth War bis hin zu unzähligen Predigten und Artikeln in all den Jahren. Aber durch diese ganzen Bemühungen entging mir und fast allen anderen eine tiefgehende und umfassende Perspektive, die das Neue Testament dominiert und für das Evangelium äußerst wichtig ist. Im Frühling 2007 las ich auf einem Nachtflug nach London das Buch Slave of Christ von Murray J. Harris und erkannte erstmals, dass englische Übersetzer des Neuen Testaments Jahrhunderte lang eine kraftvolle und erklärende Offenbarung des Heiligen Geistes übergangen haben. Dies geschah zweifellos nicht mit Absicht – zumindest nicht am Anfang. Dennoch zog es ernste Folgen nach sich. Eine Unterschlagung in den englischsprachigen Übersetzungen des Neuen Testaments? Ist das wahr? Warum? Und welche Konsequenzen hat das? War das vor 1999 niemandem außer Harris aufgefallen? Es dauerte nicht lange, jemanden zu finden, der es bemerkt hatte – 1966 verfasste Edwin Yamauchi in Bulletin of the Evangelical Theological Society einen Artikel mit dem Titel „Slaves of God.“ Warum gab es keine Reaktion auf sein Werk? Und wie konnte eine Wahrheit, die nicht nur einen so wesentlichen Bezug zur Integrität von Übersetzungen hat, sondern auch zur neutestamentlichen Lehre über unsere Beziehung zu Christus, so bewusst verheimlicht und ihre Unterschlagung ignoriert werden? Auf meinen Reisen um die Welt entdeckte ich zudem, dass es in vielen anderen wichtigen Sprachen Übersetzer gibt, die den englischen Versionen gefolgt und die Unterschlagung beibehalten hatten. Allerdings gibt es ein paar, die das Wort richtig übersetzen. Meinen Mitgläubigen in Ländern wie Russland, Rumänien, Indonesien und den Philippinen blieb diese Offenbarung nicht verborgen. Warum im Englischen? Ich habe keinen Zweifel, dass diese fortgesetzte Verheimlichung eines wesentlichen Elements neutestamentlicher Offenbarung viel zur Verwirrung in der evangelikalen Lehre und Praxis beigetragen hat. Ich frage mich sogar, ob es nicht der Grund gewesen war, weshalb ich mich gedrängt fühlte, so viele Bücher zur Erklärung des Evangeliums zu schreiben. Wäre überhaupt eines dieser Bücher notwendig gewesen, hätte man von dieser Tatsache gewusst? Als ich diesem unterschlagenen Juwel des Evangeliums nachging, begann sein Glanz mein Denken und Predigen zu beherrschen. Immer und überall sprach ich dieses Thema an, und stets war die Reaktion dieselbe: überraschtes Staunen. Etwa zur selben Zeit wurde ich gebeten, ein Buch über die „Gnadenlehren“ zu schreiben, das den Reformatoren gerecht wird. War ein weiteres Buch wirklich nötig? Wer könnte Calvin, Luther, die englischen Puritaner, Edwards oder Spurgeon noch verbessern? Ich bestimmt nicht. Ich konnte nicht darauf hoffen, den klaren, vollständigen und bleibenden Werken von vergangenen und gegenwärtigen Theologen hinsichtlich der Themen des Evangeliums noch etwas hinzuzufügen. Deshalb suchte ich ringend nach einem Grund, um etwas Neues zu schreiben, in Anbetracht dessen, was bereits geschrieben wurde. Bis ich die Unterschlagung entdeckte. Obschon all diese wunderbaren Theologen in der reichen reformatorischen Tradition der Evangeliumswahrheit dieses Thema berührten, hatte keiner dieses verborgene Juwel ganz ins Sonnenlicht gestellt. Daher dieses Buch. Es ist mein Gebet, dass der Leser die Reichtümer seiner Errettung auf eine völlig neue Weise entdeckt. // John MacArthur
nachlesen • Zum Thema Frieden gibt es erstaunlich wenig Literatur. Deshalb liegt der Fokus der rezensierten Bücher diesmal nicht direkt auf dem Hauptthema. DER TEMPEL ALLER ZEITEN Greogery K. Beale • Biblische Lehre Betanien, Paperback, 480 Seiten, € 21,90 (erscheint vorraussichtlich am 18. Juli 2011) Das großartige Ziel der gesamten Bibel ist „das Zelt Gottes bei den Menschen“, wo er für immer „bei ihnen wohnen wird“ (Offb 21,3). Das ganze Drama der Heilsgeschichte läuft darauf hinaus, dass Gottes Gemeinschaft mit den Seinen durch Christus wieder hergestellt wird und sie ihm ewig als Anbeter und Priester dienen werden. Dieses Ziel und der Weg dorthin durch Jesu Opfertod wird in der Bibel durchgängig mittels des Tempelthemas vorgezeichnet. Schon Eden war ein Ort der innigen Gemeinschaft mit Gott, wo Adam als Mitregent und quasi als Priester Gott diente und als dessen Ebenbildträger seine Herrlichkeit auf der Erde widerspiegeln und verbreiten sollte. Von Eden angefangen lässt sich dieser priesterliche Auftrag des Menschen, in oder durch Tempel bzw. tempelhafte Einrichtungen Gott zu verherrlichen, als wichtigster roter Faden durch die ganze Bibel verfolgen. Der renommierte Neutestamentler und Dozent für biblische Theologie Gregory K. Beale hat dieses Thema in einer umfassenden Studie gründlich erarbeitet. Dabei geht der Autor auch auf viele kulturelle Hintergründe des alten Orients ein, legt die Schrift aber insbesondere im Licht des Neuen Testamentes und der Erfüllung alttestamentlicher Schatten durch Jesus Christus und die Gemeinde aus. Seine These ist: In der Zukunft wird der neue Tempel identisch sein mit dem neuen Jerusalem und sogar mit der gesamten neuen Schöpfung, denn außerhalb dieses Jerusalems ist nichts als nur die Verlorenheit (Offb 22,15). Dieses himmlische Jerusalem ist die von Israel erwartete Wiederherstellung und der neue Tempel, denn die Stadt heißt „hier ist der HERR“ (Hes 48,35). Und schon jetzt ist der Auftrag der Gemeinde (und eh und je der Auftrag der Gläubigen auch im AT), als Brückenköpfe der neuen Schöpfung und des neuen Tempels die Gegenwart und Herrlichkeit Gottes in dieser Welt zu bezeugen und dadurch möglichst weit zu verbreiten. Deshalb hat dieses faszinierende Thema auch sehr praktische Konsequenzen für unser Leben als Christen. Und nicht zuletzt werden Kapitel um Kapitel herrliche Glaubensschätze gehoben und entfaltet: Was es bedeutet, dass Jesus Christus als Erstling der neuen Schöpfung der wahre künftige und ewige Tempel ist, „der nicht von Händen gemacht ist“, erschließt sich dem Leser bei der Lektüre mehr und mehr, und so bekommt er ein umfassendes und vertieftes (und für manche vielleicht ein ganz neues, erstmals einleuchtendes) Verständnis der gesamten Bibel. Ausgestattet mit dieser Erkenntnis wird der Leser dann auch im eigenen Bibelstudium noch viele weitere Perlen in der Schrift entdecken können. Darüber hinaus ist dieses Buch auch sehr hilfreich, um Antworten auf konkrete eschatologische Fragen zu bekommen wie: • Wird es einen wiederaufgebauten Tempel in Israel geben? • In welchen Tempel setzt sich der Antichrist nach 2. Thessalonicher 2? • Wie sind die Tempelbeschreibungen aus Hesekiel und Offenbarung 11 zu verstehen? • Was ist mit den alttestamentlichen Wiederherstellungsverheißungen Israels? Abschließend sei noch angemerkt, dass das Buch einen akademischen Stil hat und daher nicht so leicht lesbar ist wie populäre Literatur (für eine rasche Lektüre kann man aber z.B. die zahlreichen Fußnoten auslassen). Aber: Die Mühe der Lektüre ist absolut lohnend! // Hans-Werner Deppe
TAUSEND MEILEN VOLLER WUNDER Archibald Glover • Biografie Edition Baruch, Paperback, 286 Seiten, € 11,95 Vor genau 111 Jahren waren alle Missionare in China in Alarmbereitschaft. Eine Zeit der Missionsfreiheit ging zu Ende und forderte von vielen Christen das Leben. Für Christen in einem verfolgungsfreien Land ist es schwierig, sich in eine Situation des Fremdenhasses und der Wut vonseiten der Bevölkerung hineinzuversetzen. „Tausend Meilen voller Wunder“ hilft dabei hervorragend. Die Jahrhundertwende um 1900 ist in China vom Boxeraufstand geprägt. Fast 50.000 chinesische Christen und über 180 ausländische Missionare fallen der grausamen Verfolgung zum Opfer. Der Grund für den Hass der Chinesen liegt für sie klar auf der Hand. Die Fremden, die „weißen Teufel“, sind mit ihrem Gott nach China gekommen und haben die alten Götter erzürnt. Deshalb bleibt der Regen aus. Selbst die Kaiserinwitwe steht hinter den Übergriffen und erklärt die fremden Missionare für vogelfrei. Es ist schon schlimm genug, wenn man aufgrund böser Taten gehasst wird. Schlimmer ist es jedoch, wenn man ohne tatsächlichen Grund gehasst und verfolgt wird. In „Tausend Meilen voller Wunder“ beschreibt Archibald Glover die Flucht seiner jungen Familie und anderer Missionare quer durch China. Von Stadt zu Stadt, von Provinz zu Provinz dauert die Reise 67 Tage an und ist besonders für die hochschwangere Frau Flora Glover ein Märtyrium. Doch in dem feindlichen Umfeld erfahren die Flüchtlinge durch Gottes Führung Wunder und Hoffnung, wo nichts mehr zu hoffen war. Archibald Glover spickt seinen erschütternden Tatsachenbericht mit passenden Bibelversen und zeigt dem Leser damit auf, wo die Quelle wahren Trostes zu finden ist. Die englische Originalausgabe des Buches hat bereits 22 Auflagen erlebt und ist ein Zeugnis dafür, dass sich das Lesen dieses Buches lohnt. Obwohl der Autor im Handlungsverlauf manchmal vorgreift und die Spannung darunter leidet, bleibt es ein wertvolles Buch. Wir wohlstandsverwöhnte Christen brauchen Berichte über das Leben der verfolgten Christen weltweit. Erstens um diese Geschwister im Gebet nicht zu vergessen und zweitens um selber ein Stück weit vorbereitet zu werden auf das, was vermutlich auf uns zukommen wird. // Alexander Rempel
GEBORGEN IN IHM Richard Sibbes • Biblische Lehre 3L, Hardcover, 144 Seiten, € 10,20 Geborgen in Ihm - so lautet der Titel des von dem Puritaner Richard Sibbes geschriebenen Buches, das im englischen Original den eher naheliegenden Titel „The Bruised Reed“ trägt, den man mit „Das geknickte Rohr“ übersetzen könnte. Dieser Titel weist auf den bekannten Bibelvers hin, der von Jesus Christus als demjenigen spricht, der „das geknickte Rohr nicht bricht und den glimmenden Docht nicht löscht“. Richard Sibbes legt diesen Vers auf knapp 150 Seiten umfassend aus. Im Zentrum dieser Betrachtung stehen zwei Dinge: Zum Einen: Die Schwachheit des Christen. Zum Anderen: Die Stärke und das Erbarmen Christi. Am Anfang der insgesamt 16 Kapitel beginnt der Autor mit einer Charakterisierung geknickter Rohre und glimmender Dochte. Er legt im weiteren Verlauf Christi Gesinnung ihnen gegenüber dar, er weist auf die barmherzige Gesinnung hin, die die Starken gegenüber den Schwachen haben sollten, er zeigt, wie wir mit unseren Schwachheiten umgehen sollen und lenkt den Blick im letzten Drittel des Buches auf Christus, in dem der Gläubige Kräftigung und Frieden findet. Besonders gefallen am Buch hat mir, dass der Autor ein unheimlich wichtiges und zentrales Thema realistisch, ausgewogen und umfassend darstellt und besonders in den letzten Kapiteln, die sich um Christus drehen, sehr ermutigt. Schön ist auch, dass das Buch über Tiefgang verfügt und sorgfältig und klar aufgebaut ist und man am Ende wirklich den Eindruck hat, etwas Wertvolles gelesen zu haben. Weniger gefallen hat mir, dass sich das Buch nicht unbedingt so ganz flüssig lesen lässt und gerade bei so einer seelsorgerischen Thematik wäre ein wenig eingängigerer Schreibstil hilfreich gewesen. Das Buch klingt und liest sich im englischen Original einfach besser. Das ist aber nur ein kleiner Kritikpunkt. Dieses Buch ist ein Buch für jeden Gläubigen, der Christus nachfolgt und den Kampf des Glaubens kämpft, besonders aber für Angefochtene und solche, die sich ihrer Schwachheit als Gläubige sehr bewusst sind. Fazit: Ein seelsorgerisch richtig wertvolles und tiefgängiges, aber auch nicht allzu dickes Buch, das besonders gegen Ende hin zeigt, wieso wir festen und sicheren Trost und Frieden in Christus haben. Lesenswert. // Simon Arnold
DAS LEBEN VON DAVID BRAINERD Jonathan Edwards
„
Erwarte nie irgendwelche Zufriedenheit oder Glückseligkeit von der Welt - David Brainerd
• Biografie 3L, Hardcover, 408 Seiten, € 14,30 Während die Biografie des Indianermissionars David Brainerd im englischsprachigen Raum längst ein Klassiker ist, kennt hierzulande kaum einer den Namen. Oberflächlich betrachtet gibt es auch keinen Anlass viel über Brainerd zu wissen. Er wurde nur Missionar, weil ihm aufgrund eines Rausschmisses vom College, der Pastorenberuf verwehrt blieb. Schon mit Anfang 20 erkrankte er an Tuberkulose, an der er mit 29 Jahren auch verstarb (1718-1747). Wahrscheinlich litt er zudem Zeit seines Lebens an starken Depressionen. Gemessen an den heutigen pragmatisch motivierten „Erfolgen“ der Missionsgesellschaften, war seine Missionstätigkeit ein voller „Misserfolg“. Warum also eine über 400 Seiten starke Biografie über David Brainerd? Kein geringerer als Jonathan Edwards, einer der größten Erweckungsprediger und Theologen, den die Welt je gesehen hat, war der Biograf von Brainerd. Ein großer Teil der Biografie besteht aus Tagebucheinträgen. Die Frömmigkeit, Aufrichtigkeit, Demut und Sorge um das Reich Gottes, lässt sich mit jedem Buchstaben geradezu nachfühlen. Es muss angefügt werden, dass Brainerd niemals wollte, dass seine Tagebücher veröffentlicht werden. Erst kurz vor seinem Tod hat Brainerd auf Edwards drängen hin, einen Teil seiner Tagebücher zur Veröffentlichung freigegeben. Das Buch hat also nichts mit den eitlen und selbstherrlichen Autobiografien heutiger „christlicher“ Autoren gemein. Die Schwächen und Zweifel Brainerds werden nicht verschwiegen, ganz im Gegenteil. Edwards schrieb über ihn: „Im Leben Brainerds können wir, wie ich sehe, das Wesen wahrer Frömmigkeit und die Art ihrer Wirksamkeit sehen, wenn sie in einem hohen Maß veranschaulicht und in mächtiger Weise ausgeübt wird.“ (S. 365) Mit diesem Buch ist man David Brainerd ganz nah und leidet mit ihm. Es zeigt, dass ein konsequentes Christenleben auf dieser Erde, wie ein Fremdkörper ist, weil wir hier nicht zu Hause sind. Unsere Heimat ist woanders. Brainerd lebte jede Minute für die Ewigkeit. Er wünschte sich kein glückliches und erfülltes Leben. Er wünschte sich, bei Jesus in der Ewigkeit zu sein. Das war alles, wonach seine Seele verlangte. Edwards schrieb seinerzeit: „Er wollte vollkommen heilig und vollkommen in der Heiligkeit und dem heiligen Dienst des Himmels geübt sein und so Gott für alle Zeit preisen und sich an ihm freuen“. Es ist ein bitter nötiges Buch für eine evangelikale Welt, die Freund mit der Welt geworden ist und unter einem „moralischen“ Deckmantel längst die Ziele und das Wohlstandsdenken der Welt angenommen hat. Eine ausdrückliche Leseempfehlung! // Peter Voth
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Von der ewigen Vorherbestimmung Gottes
Übersetzt und herausgegeben von Wilhelm H. Neuser Johannes Calvin In dieser Streitschrift setzt Calvin sich gründlich und systematisch mit den Argumenten seiner Gegner auseinander. Der Herausgeber hat das Werk sorgfältig aus dem Lateinischen übersetzt. In einer ausführlichen Einleitung erklärt er den Anlass und die Entstehung des Werkes. Nr. 673674, Paperback, 176 Seiten, RVB » EUR 11,80
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Vom alten zum neuen Menschen Hans-Jörg Ronsdorf Seitenwechsel: Eine neue Seite wird aufgeschlagen. Mit der Wiedergeburt beginnt ein neues Kapitel unseres Lebens. Ein leeres Blatt, auf dem Gott jetzt schreiben kann. Was für eine Chance! Doch dauert das Schreiben des neuen Kapitels oft länger, als wir es uns wünschen. Ab und zu blättert der Wind die alten Seiten wieder auf, unser altes Leben holt uns wieder ein. Nr. 256310, Paperback, 188 Seiten, CLV » EUR 9,90
Gedanken für junge Männer J. C. Ryle
Auch wenn Ryle dieses Buch bereits vor mehr als hundert Jahren schrieb, bleiben seine Ratschläge topaktuell: Weder die Probleme, noch Schwierigkeiten oder Anfechtungen junger Männer haben sich seitdem geändert. Nr. 0344657, Paperback, 77 Seiten, EBTC » EUR 4,90
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Im Schatten des Kreuzes
Verfolgung und Christusnachfolge - eine biblische Theologie Glenn Penner Glenn M. Penner widmet sich in seiner umfassenden Studie einem oft verdrängten Thema: dem Verhältnis von Verfolgung, Leid und echter Christusnachfolge. Hierfür untersucht er ausgewählte Texte der gesamten Bibel - von den fünf Büchern Mose bis zur Offenbarung des Johannes. Außerdem zeigt er, dass es bereits in der Bibel viele verfolgte Menschen gab und dass Gott selbst ein leidender Gott ist. Doch Leid und Verfolgung haben nicht das letzte Wort, sondern Christen dürfen auf ein besseres Leben hoffen, auf die Ewigkeit. Nr. 226385, Paperback, 432 Seiten, Brockhaus » EUR 16,95
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1533. Der französische Theologe kommt in Berührung mit den Lehren der Reformation und muss seine Heimat verlassen. Später lebt und wirkt er in Genf. Dort erarbeitet er eine strenge Gemeindeordnung mit Kirchenzucht und legt den Grundstein für die Prädestinationslehre. Parker, der Calvin-Experte, porträtiert den Theologen und Prediger Johannes Calvin und lässt viele authentische Quellen sprechen. Nr. 394830, Hardcover, 340 Seiten, Hänssler » EUR 19,95 » EUR 9,95
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Die ganze Bibel erklärt und bibeltreu ausgelegt (dispensationalistisch, aber ansonsten durchaus hilfreich). Die Autoren sind Mitarbeiter des "Dallas Theological Seminary". Dieser inrformative Kommentar bietet das Grundwerkzeug zum selbständigen Bibelstudium: • abschnittsweise Auslegung der Bibeltexte unter Berücksichtigung schwer verständlicher Verse • Bedeutung von Schlüsselbegriffen im hebräischen, aramäischen und griechischen Grundtext • Informationen über Sitten und Gebräuche • Hintergrundinformationen und geschichtliche Zusammenhänge • über 100 Karten, Tabellen und Diagramme. Nr. 255611, gebunden, 5 Bände, zus. 3424 Seiten, CLV/Hänssler » EUR 49,95 » EUR 29,95
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„Ziehe Frieden dem Unfrieden nicht nur vor, sondern fördere ihn mit allen Mitteln und Kräften: Frieden mit Gott, Frieden im eigenen Herzen, Frieden mit den Menschen!“ C. H. Spurgeon