| alles zu lesen ist S. 2 / 3 so d al rw tte ät Bl er rn 1 Nr. 388 | Oktober 2014 ien – was im Be ltur1 | Reitschule vs. Med Ku S. e g ul un ch är its kl Er Re | ne 4 / ei 3 – S. Internationale Lang lebe das megafon s der Hedonistischen es gr ie, Internet on tk el W im be | Computertechnolog zu Besuch – 12 s 6 – le S. Al C: it, W he ei im . Fr , z.B de Freu m Aufhängen, or trätsel . super cooles Plakat zu kl in m am gr s Monats S. 13 | Kreuzw ro de sp r ta ng en ltu m ta ns om ra rk se Ve d Le | un derbuech S. 13 w S. 16 | ss S. 13 | Lesetipp Chin lu ch :S rz Ku | 13 rial S. 15 | Das Intervie S. ito z Ex ut | 15 S. p ko & Datensch rs rro ums S. 15 | Ho etablierten Chaotent s de ch bu ge Ta | 14 S. & Comix Die Zeitschrift aus der Reitschule | Bern
megafon | N°388 | Oktober 2014 | 6.-
Lang lebe das megafon! In eigener Sache:
Die Arbeit ist getan! Wir haben ein tolles Logo, einen schmissigen Slogan, ein flottes Layout – alles gerelauncht. Tip Top. Wir sind ein neues Team, frischer Wind, jung, dynamisch, selbstbewusst. Wir passen perfekt in diese Zeit – es ist Umbruch, möglicherweise epochalen Ausmasses. Das Ende einer Ära, die Zeit der Gewinnmaximierung neigt sich dem Ende zu. Wir sehen das als Statement: Denn nach all der getanen Arbeit fragen wir uns noch immer, ob wir überhaupt in irgendeiner Form ein Gewinn sind.
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von mal, Illustration mal
ir stellten uns allerhand Fragen. Und tun dies noch immer. Wir kennen uns ja kaum. An einem feuchten und kalten Januarabend haben wir uns, dem Aufruf «Hilfe! Das Megafon ist tot, lang lebe das Megafon» folgend, in der Reitschule zusammen gefunden. Ein gutes Dutzend Leute, einander mehrheitlich unbekannt. Ein Grossteil ist uns unterwegs wieder abhanden gekommen, wie der Mann mit dem Zylinder und der Flasche Weisswein, wo ist der eigentlich? Fragen haben uns beschäftigt, allerlei Fragen: Was wollen wir sein? Was können wir? Und wer macht das alles? Wir wollen gut recherchierte Artikel, wir wollen dem Einheitsbrei der ADHS-Medien Paroli bieten, ein Flaggschiff der Meinungsfreiheit wollen wir sein. Eine Zeitung links der WOZ wurde gefordert. Das Magazin als Vorbild in Sachen Aufbau. Inhaltliche Vorbilder im Kaliber Riesending, so etwa Niklaus Meiernberg’s Reportagen oder scharfzüngi-
ge Kommentare à la Max Küng. Das Layout soll aussehen wie eines dieser Bücher für 300 Stutz über Letterpress and other furious graphic designs in the 20th century. Wir können schreiben, wir haben ein Herz und einen Verstand, wir wissen wie der Karren läuft und einige Grafiker sind auch mit an Bord. Let the fuck roll! Nächste Sitzung: Nächste Woche, selbe Zeit und selber Ort. Und wer macht das jetzt alles? Es gibt diese Momente in denen ich eine Zigarette knistern höre. Und das Aufploppen eines Bierdeckels. Und das Ankommen einer SMS auf ein stumm geschaltetes Mobiltelefon. Werbung in eigener Sache! Dies zu tun sollte man nie vergessen. Du liest das megafon! Herzlichen Glückwunsch. Du hättest auch im Lotto gewinnen können. Wir lieben dieses Blatt bereits jetzt. Wir produzieren es, weil es uns Freude bereitet und weil wir es machen wollen und weil wir der Meinung sind, jemand muss es tun. Weil
es zu schade ist, es einfach nicht mehr zu tun. Und weil wir sonst nichts besseres zu tun haben. Aber es gibt ja auch kaum was besseres. Wir sitzen zusammen bei einem Bier in einer Beiz oder in unserem kleinen, zugemüllten Büro über Papier gebeugt und reden über alles Mögliche. Wir reden über die Reitschule, sie ist das Zuhause des Megafons und auch für uns alle irgendwie. Wir machen uns Gedanken über diesen wundersamen Ort. Wir reden über diese Stadt, in der die Reitschule steht und in der wir leben. Dieses Land. Wir plaudern über die Grenzen hinaus, nach Europa und über das Mittelmeer. Da merken wir natürlich schnell, wie fest wir in der Scheisse sitzen. Aber es gibt auch einen Haufen Erfreuliches, über den es zu reden gibt. Aus einem Bruchteil des Besprochenen wird dann später auch etwas Geschriebenes. Mittels Geschriebenem kann man Propaganda machen. Das Schreiben an sich kann den eigenen Kopf aber auch ziemlich durcheinander bringen: Lang geglaubte Wahrheiten entpuppen sich auf dem Papier plötzlich als
plumpe Schlagzeilen. Objektivität kommt aus der Ehrlichkeit heraus, seine Haltung zu hinterfragen und sie aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Haltungen können aber nicht ununterbrochen hinterfragt werden, sonst wird man verrückt. So kann schreiben einem Zweck dienen oder zum Selbstzweck werden. Also werden wir uns Propagandafeldzüge unserer eigenen Haltung erlauben, genauso, wie wir versuchen werden, Dinge zu verstehen, zu hinterfragen und dabei ein wenig verrückt zu werden. Zudem sind wir überzeugt, dass es viele Leute gibt, die etwas zu sagen haben. Oder solche,
die sich beim Schreiben gehen lassen, neues
erfinden oder schreiben, damit sie eben genau nicht verrückt werden. Wir wissen auch, dass
es Leute gibt, denen das Abgedruckte im Me-
gafon nicht gefällt. Schreibt dies doch nieder! Und schickt es uns! Wir werden ganz sicher
darüber reden... Und wenn es in einer Sprache verfasst ist, welcher wir mächtig sind, stehen die Chancen gut, dass wir es abdrucken.
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Das Bild der Reitschule im Berner Blätterwald
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Medien Wird in den Berner Medien über die Reitschule berichtet, lässt sich das grob in zwei Arten der Berichterstattung aufteilen. Einerseits gibt es für die Medien die «Kultur-Reitschule» mit Musik, Theater, Film und Fest – andererseits die «Gewalt-Reitschule» mit Flaschenwürfen, Mordaufrufen, Strassenbarrikaden. Bei Letzterem kann von Objektivität kaum je eine Rede sein.
D
von ffg
ie Reitschule (RS), ein kulturelles Highlight in Bern: Während des ganzen Jahres berichtet der «Bund» immer wieder über anstehende Veranstaltungen in der RS und gibt Tipps für die Lesenden – zum Beispiel in der Print-Ausgaben-Rubrik «Berner Woche», aber auch im «KulturStattBern»-Blog im Internet. Veranstaltungen in der RS werden angekündigt, Kunstschaffende portraitiert und Konzerte besprechen. Logischerweise werden diese Themen in den Kultursparten der (Online-) Zeitung behandelt. Auch die «Berner Zeitung (BZ)» berichtet über kulturelle Anlässe in der RS, wenn auch seltener. Gerade, wenn Jubiläen anstehen wie 25 Jahre Reitschule oder kürzlich das Fünfjährige des Rössli, berichten beide Berner Hausblätter relativ grosszügig, was Länge und Form angeht. Die Grosse Halle ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Reitschule für die beiden erwähnten Medien in einem positiven Licht erscheinen kann: Kommen z.B. die Blinde Insel, das Stadttheater oder das Musikfestival Bern vorbei, ist das «Bund» und «BZ» einen Artikel bzw. eine Rezension Wert. Auf der anderen Seite: Die «Gewalt» Unregelmässig und doch immer wieder erscheinen also Berichte über kulturelle Veranstaltungen in der RS. In einem anderen Rhythmus und in einem ganz anderen Umfang wird die RS hingegen erwähnt, wenn es um Ereignisse geht, für die JournalistInnen und PolitikerInnen den Begriff «Gewalt» heranziehen und prägen. Eine bemerkenswerte Dynamik im Berner Blätterwald (und TVSumpf) entwickelt sich jeweils dann, wenn im geografischen oder inhaltlichen Umfeld der RS etwas geschieht, das im Widerspruch zu den «gängigen Verhaltensweisen» steht,
was auch immer das genau sein soll. Ich zähle hier einige Beispiele auf, anhand welcher sich die genannte Dynamik relativ gut darstellen lässt. Sie spielten sich alle im Verlauf der letzten zwei Jahre ab.1 Beispiel: «Kill more cops» (Oktober 2012, Stadtguerilla) 2,3 Als Unbekannte dreimal hintereinander Sprüche gegen die Polizei auf den Vorplatz malen und innerhalb zweier Wochen mehrmals Flaschen gegen vorbeifahrende Polizeiautos geworfen werden (insgesamt sieben beschädigte Polizeiwagen in zwei Monaten), gibt es ein grosses Echo in den Medien. Zu Wort kommen u.A. SprecherInnen der Kantonspolizei, Sicherheitsdirektor Nause, Regierungsrat Käser, Stadtpräsident Tschäppät, Regionalpolizeichef Willi. Die Polizei klagt über «Lebensgefahr bei Einsätzen bei der Reitschule». Vor allem in der Woche vom 15. – 21. Oktober 2012 überschlagen sich die Medienberichte in «Bund», «BZ», «TeleBärn», «20 Minuten» usw. Ein Interview der «BZ» mit der «Faulsten Guerilla», die sich zu den Drohungen und den Flaschenwürfen bekennt, belustigt. «Untragbare Zustände um die Reitschule» ist eine häufig verwendete Begrifflichkeit der Berner Medien. BDP/CVP kündigen ihr Nein zum neuen Leistungsvertrag an: «So kann es nicht weitergehen». Diese Vorkommnisse lösten eine wahre Lawine der Berichterstattung aus. Schlussendlich ebbten Aktionen und Medienberichterstattungen nach der Annahme des Leistungsvertrages ab – kurz darauf waren übrigens noch Wahlen. Beispiel: «Ermüdendes Ritual» jeweils Ende Juli In den Jahren 2011 und 2013 kommt es
jeweils Ende Juli zu Zusammenstössen zwischen Jugendlichen und Junggebliebenen und der Polizei. Den Grund für das Zusammentreffen bzw. die Provokationen kann man als offenes Geheimnis bezeichnen4 (wichtiges 031-Mitglied feiert Geburtstag). Ein Schrei der Empörung geht durch die Öffentlichkeit und durch den Blätterwald. Das «immer wiederkehrende Spektakel» veranlasst Christoph Lenz vom «Bund» zu einer «Recherche» zum Thema «Übernahme der RS durch die 031-Gang». Ein Kampf zwischen «Kulturos» und «gemässigten Politos» auf der einen und «gewalttätigen Gangmitgliedern» auf der anderen Seite wird in den Medien beschworen. «Wir müssen versuchen, den konstruktiven Kräften in der Reitschule den Rücken zu stärken», meint Reto Nause. Medial erscheint die Reitschule hier im Lichte des drohenden Unterganges, der diesmal nicht von der JSVP mittels Initiative herrührt, sondern eben von «Gangmitgliedern», die mittels Gewalt versuchten, andere ReitschülerInnen einzuschüchtern und zu vertreiben. Diese Behauptungen werden nach den Zusammenstössen am 14.12.13 erneut aufgewärmt. Beispiel: Razzien im Dezember 2013 und am 5. Juni 2014 Am 12.12.13 führt die Polizei eine Razzia «gegen Drogenhändler» im Innern der Reitschule durch. Dabei werden primär (oder sogar ausschliesslich?) Schwarze verhaftet, was im «Bund» am Tag danach in nur einem Artikel abgehandelt wird. Am 14.12.13 wird gegen Mitternacht bei der Schützenmattstrasse aus Baustellenmaterial eine Barrikade gebaut und angezündet. Die Polizei greift u.a. mit Gummischrot ein. Danach bleibt die RS umstellt. Es gibt nach Angaben der Polizei
drei verletzte Polizeibeamte. Über die Anzahl verletzter Zivilpersonen liegen (wie so oft) keine Angaben vor (mehrere Verletzte durch Gummischrot sind aber bekannt). In den nächsten Tagen folgt das mediale Sturmgewitter: PolitikerInnen aller Parteien melden sich zu Wort und fordern, «Massnahmen» zu ergreifen. Nause versucht Verstösse der Reitschule gegenüber dem Leistungsvertrag festzustellen und denkt über das Einfrieren von Zahlungen und der Kündigung des LV nach (die Nebenkosten wurden dann für einige Monate tatsächlich eingefroren). Weiter kritisiert er, dass die basisdemokratischen Strukturen der RS «Militanten» Vorschub leisteten. Der damalige PolizeiverbandsPräsident Markus Meyer unterstellt, dass bei der RS neben Polizeifahrzeugen auch Krankenwagen angegriffen würden (obwohl es nachweislich nur die Polizeieskorten waren, die attackiert wurden). Stapi Tschäppät prophezeit schon das «Ende der Kulturinstitution Reitschule», wenn es Besuchende und Basis nicht schafften, die «Chaoten» zu vertreiben. Kurz nach den Ausschreitungen wird zwar in einem Artikel im «Bund»5 auf ein Communiqué von Unbekannten auf «Indymedia» verwiesen, die die Barrikade als «Antwort auf rassistische Polizeikontrollen» bezeichnen. Auf die immer wieder geäusserten Vorwürfe der Reitschulaktiven über Rassismus beim Vorgehen der Polizei in und um die RS geht der Artikel vom 13.12 (und auch Spätere) kaum ein. Dass die Mediengruppe, «Copwatch» und Einzelpersonen immer wieder darauf hinweisen, ist einem regelmässigen RS-Besucher bekannt. In den Medien wird im Gegensatz zu Polizeimeldungen aber kaum darauf eingegangen.
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Zu Gast bei der Hedonistischen Internationale:
Freude, Freiheit, Alles Jahr für Jahr zum Sommerbeginn versammelt sich in Deutschland, irgendwo im Nirgendwo, ein buntes Gemisch aus Hunden, Kindern und anderen Lustorientierten jeglichen Alters und Aussehens, um fünf Tage lang das zu seinem Lebensinhalt zu machen, was in dem Unding Namens Alltag fast vollständig verdrängt zu sein scheint: den Hedonismus.
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von bass, Illustration Luki dela Drucki
edonismus, das ist in diesem Fall nicht das egozentrisch und verantwortungsverneinend angehauchte Schlagwort, mit dem Medien, Politiker*innen und Angehörige verflossener Generationen so gern um sich werfen, wenn es um die – vermeintlich ‹heutige› – Jugend geht. In Kuhlmühle, wo der Weltkongress der Hedonistischen Internationale zum nunmehr dritten Male stattfand und welches sich ein bisschen wie das brandenburgische Äquivalent zu Schangnau im Emmental anfühlt, wird der Hedonismus in seiner positivsten Ausprägung gelebt. Da geht es um Lebensfreude, Politik und hindernislose Selbstentfaltung. Um Musik mit lauten Bässen, um Rausch und um Ekstase. Um Selbstverantwortung, Eigeninitiative und Weltverbesserung. Doch von vorne. Als es im Jahr 2006 im Berliner Stadtteil Friedrichshain vermehrt zu Übergriffen durch Rechte bis Rechtsextreme Gruppierungen gekommen war, machte die Bevölkerung mobil gegen die braunen Umtriebe. So auch die ‹Initiative für hedonistische Stadtentwicklung & kosmopolitische Kompetenz›. Unter dem Titel ‹Kein Kiez für Nazis!› rief das Bündnis mit dem klingenden Namen zur lautstarken Demonstration in Friedrichshain auf. Mit drei Soundmobilen, viel elektronischer Musik und 3000 Menschen zog
Revolvermaulhelden Anfang Juni diesen Jahres finden innerhalb einer Woche mehrere gravierende Polizeiauftritte bzw. Einsätze vor der RS statt. Am Dienstagabend stolzieren zunächst zwei Polizisten nach einer Vollbremsung ihres Diensfahrzeuges auf den Vorplatz, um Anwesende als «Arschlöcher» zu bezeichnen und zu einem «Eisgägeis»6 aufzufordern. Später zieht ein berüchtigter Polizist seine Pistole, nachdem er und zwei Kollegen in Zivil verbal von ein paar Jugendlichen angegangen wurden, die eine offenbar brutale Festnahme der Polizisten kritisierten. Nach den Worten «Kommt ruhig her – wir warten auf euch» ziehen sich die Zivilpolizisten zurück. Am Donnerstagabend stürmen dann schätzungsweise 25 Zivilpolizisten und 10 Robocops das Innere der Reitschule und verhaften mehrere Leute – darunter auch einen Koch des Sous-le-Ponts, der mit vorgehaltener Waffe festgenommen wird.7 Begründet wird das mit einem «Schlag gegen den organisierten Drogenhandel». Die Bilanz: «Mehrere Hundert Franken (…) kleinere Mengen Marihuana und Kokain»8. Sieben der insgesamt 17 vorläufig Festgenommenen bekommen eine Anzeige wegen Verstössen gegen das Ausländergesetz. Fast die Hälfte der Verhafteten hatte also rein gar nichts mit «Drogenhandel» zu tun. Bezeichnenderweise antwortet Polizeisprecherin (davor übrigens «Bund»-Journalistin) Simona Benovici dem «Bund» auf die Frage, ob die Aktion ein «Erfolg» gewesen sei: «Bei solchen Kontrollen steht der Auftrag im Vordergrund (…).» Es geht also nicht darum, effizient gegen den Drogenhandel vorzugehen, sondern um Präsenz – andere würden es auch Machtdemonstration nennen.
Die Medienberichterstattung ist dieses Mal kurz und beschränkt sich auf je einen Artikel im «Bund» und in der «BZ». Dabei kommt im «Bund»-Artikel hälftig ein Zeuge und Besucher der RS und die Mediengruppe sowie die Polizei zu Wort. Bei der «BZ» ist das Verhältnis «RS-Mediengruppe vs. Polizei» etwa 1:5. Dass innerhalb einer Woche zweimal (und überhaupt!) Pistolen gezogen wurden, schien die JournalistInnen nicht speziell aus der Fassung zu bringen. Dabei stellt das Ziehen von Waffen eine schwere Eskalation dar, die ausschliesslich von der Polizei ausgeht. Offenbar kann sie sich aber genau das erlauben.9 Politiker und andere öffentliche Personen, die ansonsten beim Thema Reitschule ziemlich schnell hinter den Mikrofonen stehen, haben dazu nichts zu sagen. Was, wenn am Samstag nach dem Einsatz eine Barrikade errichtet worden wäre? Dreimal darf man raten… Die Grautöne Natürlich lassen sich Zeitungsartikel, Fernseh- und Radiosendungen nicht immer in das Raster «Gewalt-RS» und «Kultur-RS» einteilen. Es gibt auch die Mischform: Bei Jubiläen zur Reitschulbesetzung, ZaffarayaUnruhen in Bern u.Ä. ist sie anzutreffen. Dabei wird häufig auch über Bern hinaus berichtet, die SRF-Medien kommen vorbei (wobei: wenn’s im wahrsten Sinne des Wortes brennt, sind sie auch da). Bei Chroniken wie im «Bund» («Berns heisser Herbst 1987»10) werden Feste, Demos, Aktionen und Ausschreitungen als Ganzes dargestellt. Farbbeutelwürfe gegen Stadttheaterbesuchende erscheinen plötzlich in einem ganz anderen Licht als eine mit Farbe gefüllte Fla-
die Demo am 18. März zu lauten Bässen gegen Nazis durch den Kiez. Im September des selben Jahres wiederholte sich das Schauspiel mit ähnlich vielen Menschen und nunmehr 10 Musikwagen. Im Zuge der Vorbereitungen auf den G8-Gipfel, welcher 2007 im Mecklenburgischen Heiligendamm stattfand, wurde bald darauf die Gründung der Hedonistischen Internationalen ausgerufen. «Macht, was ihr wollt, nicht was ihr müsst!» Die HI als solche zu definieren ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. «Die Hedonistische Internationale ist keine Organisation, sondern eine Idee, deren Ausgestaltung bei jedem selbst liegt», heisst es im Manifest, dem einzigen wirklich zentralen Element ebenjener Idee. Dieses stellt Grundlage und ungefährer Handlungsrahmen des hedonistischen Konzepts dar, und steht in mittlerweile zehn Sprachen – so auch ‹Schwizerdütsch› – zur Verfügung (siehe Kasten). Auf Basis von diesem, so der Plan, können sich Gruppierungen aus aller Welt als Sektion der HI ausrufen und dies auf der Website hedonist-international.org kundtun. Wieviele Sektionen internationaler HedonistInnen mittlerweile existieren, ist schwer zu beurteilen. In einem Podcast vom Oktober 2011 ist von mehr als 60 Sektionen
sche auf ein vorbeifahrendes Polizeiauto 25 Jahre später. Ereignisse mit einer gewissen zeitlichen Distanz zu betrachten, scheint die Medien-Gemüter herunter zu kühlen und eine sachlichere, umfassendere und emphatischere Berichterstattung zu ermöglichen. Zusammenfassung und Fazit Über die aktuelle Situation in Sachen Darstellung der Reitschule in der medialen Öffentlichkeit lässt sich sagen, dass die Medien den behördlichen Stellen wesentlich mehr Gehör schenken, als der Reitschule bzw. den AG’s. So kommen nach sogenannten «Vorfällen» Politiker verschiedenster Parteien zu Wort. Von der Kantonspolizei dürfen sich meist mehrere Personen, z.B. der/die MediensprecherIn, der Regionalpolizeichef, der Kommandant, Polizeigewerkschafter (alias Lobbyisten) oder Militärdirektoren (H.J. Käser) äussern. Gemeinderatsmitglieder, vor allem Nause und Tschäppät, sind sowieso dabei. Die Medien attestieren derweil Meldungen der KaPo häufig höhere Glaubwürdigkeit als Medienmitteilungen der Mediengruppe der RS (die ja meistens auch später kommen als diejenigen der Polizei, was eine weitere Verschiebung der Gewichte in Richtung Polizei bedeutet, vor allem im Zeitalter der ADHS-Medien). Wenn Anwesende oder gar die RS-Mediengruppe Übergriffe von Beamten auf dem Vorplatz z.B. bei einer der regelmässig stattfindenden «Schwarzenjagden» den Medien melden, stösst das kaum auf Resonanz. Und auch wenn offensichtlich geistig gestörte Polizisten ihre Dienstwaffe zweimal in einer Woche ziehen und damit Menschen auf Kopfhöhe bedrohen, bedarf das keiner grösseren Diskussion.
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Bei verbalen bzw. medialen Gefechten zwischen RS-Mediengruppe, Polizeimedienstelle, Politik und weiteren Akteuren, ist die Berichterstattung von «BZ», «Bund», «TeleBärn» usw. meist unausgeglichen bis einseitig. Offensichtlich einseitig zu Ungunsten der Reitschule und zu Gunsten derjenigen, die nach Bestrafung, Law & Order und Auflösung grundsätzlicher Reitschulstrukturen rufen. Es ist also wenig verwunderlich, wenn der durchschnittliche Medienkonsument die Reitschule zunächst mit Drogenhandel, gewalttätigen Jugendlichen, die die Polizei angreifen, und Gangs in Verbindung bringt – und erst in zweiter oder dritter Linie mit Freiräumen, Kultur, Basisdemokratie, Aktivismus usw. Durch die Vorfälle bei der Reitschule sollte eigentlich ein kritisches Bewusstsein gegenüber der Staatsgewalt entstehen. Das wird aber durch die grobe Verletzung grundsätzlichster journalistischer Standards, wie der Ausgewogenheit der Berichterstattung, verunmöglicht. Sündenbock ist und bleibt die Reitschule.
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http://is.gd/no4PKm | 2 http://is.gd/pqafxT
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http://is.gd/GcgQCe | 4 http://is.gd/236BjX
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http://is.gd/aaXAen | 6 «Mann gegen Mann» 7
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http://is.gd/zbPVju |8 http://is.gd/MKh5rs
http://is.gd/D9fw8g | 10 http://is.gd/nSrTZZ
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weltweit die Rede, so zum Beispiel in Bologna, Minnesota oder Zürich («Festhalten an Vergangenem ist eigentlich nichts Traditionelles»). Letztere trägt den klingenden Namen ‹Müller wandert & vereint› und ist im jetzigen Herbst gerade aus einer mehrjährigen Phase des Wachkomas auferstanden. Wie die einzelnen Sektionen in Aktion treten, steht in deren eigener Verantwortung. Die Bandbreite reicht von musikunterstützten Demonstrationen («Nazis wegbassen»), über falsche Twitter-Accounts für das Deutsche Atomforum («Diese Wolke ist doch im Nu vom Winde verweht» – wenige Tage nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima) oder die Überwachungstechnikfirma Digitask («Wegen der vielen juristischen Fragen, möchten wir einen unserer Leitsätze ins Felde führen: Legal ist, was Arbeit schafft»), bis hin zur ironischen Demo ‹für› den damals frisch zurückgetretenen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg («Von Gott gesandt für unser Land», «Militärputsch jetzt!», «Solidaritet [sic] mit dem Oberbefehlshaber»). Vielen Aktionen gemein dürfte dabei das Gespür für eine gewisse Öffentlichkeitswirksamkeit sein; sei dies durch laute Bässe oder die oftmals mit eiskalter Ernsthaftigkeit vorgetragenen Parolen, welche an Absurdität meist nur schwer zu übertreffen sind («Eins, zwei, drei – gebt die iPods frei!» – Media Markt-Eröffnung im Zentrum Berlins). Beinahe unabdingbar sind wohl auch der nicht immer nur gegen andere gerichtete Humor sowie die möglichst tanzbare und durchdringende Hintergrundbeschallung. Unter Hedonist*innen und Hedonisten scheinen sich hier grossmehrheitlich elektronische Klänge durchgesetzt zu haben. Womit wir wieder beim Weltkongress wären. Protest, Party, Action Der Kongress der internationalen Hedonist*innen ist wohl der Archetypus dessen, was im Manifest als «temporäre hedonistische Zone» bezeichnet wird. Auf dem naturgeschützten Gelände von Kuhlmühle gibt es ein Solarkino, einen See mit Sauna, einen Minigolf-Parcours, zwei audiovisuell aufgewertete Toitois (einmal ‹Gewittersturm›, einmal ‹Maria von Nazaret›), einen Drogen-Infotisch und derartig mehr, dass aus Rücksicht auf ‹die› Leserschaft auf eine ausführliche Aufzählung verzichtet wird. Auf dem Dorfplatz kochen die VoKü-Organisationen Food4Action und FoodConnec-
tion für 15 bis 30 Euro drei vegetarische oder vegane Mahlzeiten am Tag, die überschüssigen Einnahmen kommen den Refugees vom March for Freedom zugute. Wem das nicht reicht, kann sich mit Crepes und Eierlikör der Kuhlmühler Hennen den Bauch vollschlagen – ab und an auch als Soliaktion für die ortsansässigen Schafe. Um das Naturschutzgebiet zu bewahren werden Taschenaschenbecher verteilt. Inhaltlich ist der Weltkongress in die drei Themenstränge Protest, Party und Action aufgeteilt. An zehn Standorten auf dem naturgeschützten Gelände finden gleichzeitig bis zu sechs Workshops, Vorträge, Diskussionen oder Konzerte statt. Da rekapitulieren
Aktivist*innen aus der Ukraine die Geschehnisse des letzten Jahres; da berichtet eine Berliner Gruppierung von der ‹Anarche›, ihrem 15 Meter langen, aus Ostsee-Pipeline gefertigten Spreegefährt; da präsentiert das tschechische Kollektiv Ztohoven seine Pläne für einen mehrstöckigen Kunst- und Hackerspace; da kann man Schwimmvelos bauen, Technoyoga machen und Bondage-Workshops besuchen. Wer spontan etwas anbieten will, findet Platz an einem der unbesetzten Orten. Nach dem dreitägigen, eher inhaltslastigen Programm war der diesjährige Sonntag für das ‹Karl Marx Repetitorium› reserviert. Was nach der Antithese zur sonst so aktionsorientierten hedonistischen Idee klingt,
Manifest
Die Hedonistischi Internationali • wot Freud, Lust, Gnuss und es säuber bestimmts Läbe in Freiheit für alli Mönsche! • gseht dr Hedonismus nid als Motor fürne dumpfi, materialistischi Spassgsöuschaft, sondern als Chance zur Überwindig vom Bestehende. • isch kei Organisation, sondern e Idee, wo jede d Usgstaltig dervo sälber ir Hand het. Niemer usser dr Handelndi säuber isch für Aktione verantwortlich. Hedoniste und Hedonist*inne organisiere sich i de verschidnigste Bedürfniszämestellige, um gezielt und ungezielt in Aktion z trätte. • erkennt ah, dass d Wäge zum schöne Läbe steinig und verschlunge si. Es git kes einzelns Patentrezäpt, kei Masterplan, kei wiisi Präsident*in, kei Füehrer*in, sondern vöu meh e Bewusstwärdigsprozess wo jede Mönsch mit sine Idee und sine Tate derzue biitrage cha. • weiss nid, wie all die Ziel erreicht chöi wärde, sondern nur, dass öppis muess passiere, um d Freiheit und dr Gnuss für alli chöne z verwirkliche. • isch überzügt dervo, dass Politik und Aktion chöi Spass mache. Wo d Hierarchie afoht, hört dr Spass uf. Wo dr Spass ufhört, foht d Hierarchie ah. • isch überzügt dervo, inere Wält welle z läbe, wo die hochentwickelti Technologie dr gsamte Mönschheit es Läbe ohni Arbeitszwang und Usbütig, son-
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dern in purer Hingab a d Künst und die schöne Sache ermöglicht. setzt uf d Zämearbeit und die freii Assoziation vo glichberächtigte Individue. gseht ih, dass ou chlini Ahnöcherige a d Ziel vom Hedonismus e Verbesserig vo dr Usgangslag bedüte. Si erwitere d Möglechkeite für kommendi Usenandersetzige. schafft temporäri hedonistischi Zone und Situatione, um uf ehri Idee und Ziel vorzgriffe. hofft bi all dene Usenandersetzige uf ne lächelndi Sälbstreflektion. Nur die schützt dervor, sich säuber z wichtig z näh. git sich d Farbe Pink, Schwarz, Gold, Silber und Wiss. wot es fröhlichs Mitenander, Anarchie, di Idee vom Epikur, buti Freud, Sinnlichkeit, Usschweifig, Fründschaft, Grächtigkeit, Toleranz, Freiheit, sexuelli Freizügigkeit, Nachhaltigkeit, Friede, freie Zuegang zu Informatione, Kunst, kosmopolitischs Dasii, e Wält ohni Gränze und Diskriminierig und alli schöne Sache – all das, was hüt nid und vor allem nid für alli Mönsche verwüklicht isch. wot Freud, Freiheit, Alles!
Dr Spielruum für Idee isch gross. Machet, was dir weit, nid das wo dir müesset!
besteht in Wahrheit aus ca. 16 Stunden kräftigen Bässen und ist im Track ‹Party› angesiedelt. Der ganze Kongress lebt nebst der Atmosphäre, die jedem hiesigen ‹Freiraum› Konkurrenz machen könnte, auch von der Mithilfe jedes einzelnen Menschen. Sollten die ‹gemütliche Aufgabenecke› (der wohl bequemste Ort in ganz Coolmühle), die ‹verrückte Aufgabenwand› oder das Mitschnippeln in der VoKü noch irgendein Mitmachbedürfnis unbefriedigt lassen, kann man sich am Congress Cleaning Workshop zum Schluss des Festes noch austoben: Nirgends putzt es sich besser, als im techno-getriebenen Aufräumtrupp mit mobilem Soundsystem! Absurde Subversion – subversive Absurdität Man mag sich fragen, wie ernst eine selbsternannte ‹Internationale› zu nehmen ist, die sich «fröhliches Miteinander, Anarchie, die Ideen Epikurs, bunte Freude, Sinnlichkeit, Ausschweifung, Freundschaft, Gerechtigkeit, Toleranz, Freiheit, sexuelle Freizügigkeit, Nachhaltigkeit, Friede, freien Zugang zu Information, Kunst, kosmopolitisches Dasein, eine Welt ohne Grenzen und Diskriminierung und alle schönen Dinge» auf die Fahnen geschrieben hat. Man mag sich fragen, wie viel politisches Bewusstsein in einer Demo steckt, die zu grossen Teilen auf dem Effekt bassstarker Soundsysteme aufbaut. Und man mag sich fragen, ob den Problemen dieser Welt tatsächlich mit Spass zu begegnen ist. Doch in einer Zeit, in der der alljährliche WEF-Protest zur Polizeischau mutiert ist, in der Demos und Aktionen gegen Fifa und WM erst mediales Echo finden, wenn sie von Rechtsextremen angegriffen werden, und in der derart unverhältnismässige Polizeiaufgebote wie jenes vom 29.3. in Bern nicht einmal mehr wirkliche Empörung verursachen; in einer solchen Zeit ist es vielleicht der einzige Ausweg, den Dingen anders, absurder, entgegenzutreten – und dabei Politik, Gesellschaft und Medien (und womöglich sogar sich selbst) jegliche Ernsthaftigkeit zu verwehren. Müller wandert und vereint – Sektion Zürich: www.muellerbewegt.ch
Chaosradio Express – Podcast zur HI:
http://cre.fm/cre185-hedonistische-internationale Politik hacken – Vortrag am 28C3:
https://www.youtube.com/watch?v=5Wauc9DjsBs
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20.30 Uhr
20.30 Uhr
13.00 Uhr
T o j o T h e a t e r g COLLECTING HOME, MusikTheaterProduktion von Yara Bou Nasser & Paed Conca.
T o j o T h e a t e r g COLLECTING HOME, MusikTheaterProduktion von Yara Bou Nasser & Paed Conca.
Kino g DER FUCHS UNS DAS MÄDCHEN, F 2007, Luc Jacquet
LL, CH 2014, Andreas Berger
21.00 Uhr
21.00 Uhr
19.00 Uhr
Kino g WELCOME TO HELL, CH 2014, Andreas Berger
TING HOME,
22.00 Uhr
D a c h s t o c k g AFRICA RISE JAM 2014: OHRBOOTEN | JOHNNY STRANGE UND MR.REEDOO (Culcha Candela) | MAL ÉLEVÉ UND CARLITO (Irie Révoltés) | ODARA SOL UND KITOKO | Ay DeeBreakout | Selector R2D2 | Special Guest Greis
T o j o T h e a t e r g COLLECTING HOME, MusikTheaterProduktion von Yara Bou Nasser & Paed Conca.
D / London & Wien)
ara Bou Nasser & Paed Conca.
F r a u e n r a u m g POPSHOP Frauendisko | offen für alle Frauen
NES (UK),
23.00 Uhr
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D a c h s t o c k g 15 YEARS EVEREST LABEL NIGHT: CHRIS DUBFLOW (Everest Records / so) | HELIOS & HESS (Everest Records / be) | ROTKELLER (Everest Records / be / fr )
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ÄRKE DER GEWALT-
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WOLVES Record Release ES SOUCHET
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21.00 Uhr
Kino g WELCOME TO HELL, CH 2014, Andreas Berger
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20.30 Uhr
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G r o s s e H a l l e g EVERYDAY REBELLION, 2013, Arash & Arman T. Riahi
F r a u e n r a u m g TANZBAR
D a c h s t o c k g KILL IT KID (UK / Sire Records) & HONIG (DE)
20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g EINSAME HERZEN CŒURS SOLITAIRES von just a moment / insieme Freiburg. Ein Ball der lonely hearts.
T o j o T h e a t e r g EINSAME HERZEN CŒURS SOLITAIRES von just a moment / insieme Freiburg. Ein Ball der lonely hearts. 22.00 Uhr
D a c h s t o c k g DEATH BY CHOCOLATE Plattentaufe
20.30 Uhr
21.00 Uhr
K i n o g MICMACS – À TIRE LARIGOT, F 2009, JeanPierre Jeunet 23.00 Uhr
D a c h s t o c k g ELEKTROSTUBETE‘S
8TH ANNIVERSARY Freitag
S CAN WALK, CH/I, 2014,
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RD OF WAR, F / USA / D,
LASS CITIZEN, BEST THE MOOR KING
WALK, CH/I, 2014,
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HTHUUS SÜDPOL
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20.30 Uhr
17.30 Uhr
15.00 Uhr
F r a u e n r a u m g PLAY YOURSELF Jamsession für Frauen | offen für alle Frauen
F r a u e n r a u m g ABQ-JUBILÄUMSPARTY
R ö s s l i g FUJU’S FUNKY CYPHER JAM
20.00 Uhr
19.00 Uhr
20.30 Uhr
R ö s s l i g ANDREW JACKSON JIHAD WHIT CAVES
T o j o T h e a t e r g ENSUITE, zeitgenössischer vielfältiger Tanzabend von compagnieBE.
T o j o T h e a t e r g ENSUITE, zeitgenössischer vielfältiger Tanzabend von compagnieBE. 21.00 Uhr
K i n o g EVERYDAY REBELLION, 2013, Arash & Arman T. Riahi 22.00 Uhr
D a c h s t o c k g DILLON (BPitch Control / DE / BRA)
20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g ENSUITE, zeitgenössischer vielfältiger Tanzabend von compagnieBE. 21.00 Uhr
K i n o g MILLIONS CAN WALK, CH/I, 2014, Kamal Musale & Christoph Schaub 23.00 Uhr
D a c h s t o c k g DARKSIDE DUTTY AUDIO NIGHT
Freitag und Samstag – Reitschule-Fest 2014
24
25
ab 21.30 Uhr
ab 21.30 Uhr
D a c h s t o c k g BLACK STROBE (Kitsune/Black Strobe Records/FR), ANIMAL TRAINER (CH)
D a c h s t o c k g MAXIMO PARK (Warp Records / UK) & TEQUILLA BOYS, RADIO SLP TEAM (CH)
F r a u e n r a u m g THE MOJO HUNT (CH) | ŽEN (HR) | davor, dazwischen und danach: DJANE DEEBA
F r a u e n r a u m g MSOKE (CH) | GRETEL (CH) | davor, dazwischen und danach: DJANE NOT_BETTY und
Kämpf.
K i n o g WELCOME TO HELL, CH 2014, Andreas Berger
VIVAL (USA), UISER (USA)
S o u s l e P o n t g TORONAUT Live | OVEN MCGARRY Live | LONESOME SOUTHERN COMFORT COMPANY Live
LY LOVERS LEFT ALIVE,
Samstag
T o j o T h e a t e r g SCHLACHTHUUS SÜDPOL von Splätterlitheater & Matto Kämpf.
DJANE GRRL IN THE GARAGE
K i n o g WELCOME TO HELL, CH 2014, Andreas BergerT o j o T h e a t e r g SCHLACHTHUUS SÜDPOL von Splätterlitheater & Matto Kämpf | Tojo-Disko mit
DAS GRAUTI
S o u s l e P o n t g EVELIN TROUBLE Live (CH)
Freitag
31 19.00 Uhr
F r a u e n r a u m g WIDE UTOPIAS 20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g OHNE BEIN MIT SOCKEN von SAPTA Theater. 23.00 Uhr
R e i t s c h u l e g «All Night Long» ROUND TABLE KNIGHTS (Defected, Exploited, Jackmode, Made to Play)
OKTOBER Reitschule Bern
Programm
im Oktober 14
TOJO
Mi: 1. / Do: 2. / Fr: 3. / Sa: 4.10., je 20.30 Uhr & So: 5.10., 19.00 uHr
Collecting Home
Stories of cities with missing walls. Eine MusikTheaterProduktion.
Fr: 10. & Sa. 11.10., je 20.30 UHR
einsame Herzen – cœurs solitaires
Von just a moment / insieme Freiburg. SpielerInnen: A. Aebischer, A. Then, A.
Text, Regie, Spiel: Yara Bou Nassar.
Schafer, C. Boschung, G. Scherwey, M.
Komposition & Musik: Paed Conca.
Klemenz, O. Marti, P. Delaquis, S. Gross-
Stück in englischer Sprache.
rieder, S. Notari, S. Schläpfer, Z. Genoud.
Zu Beginn der Geschichte befindet sich eine Frau wie von ungefähr auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Nachdem sie Beirut, den einzigen realen Ort und Ausgangspunkt ihrer Reise, verlassen hat, bewegt sie sich von einer mysteriösen Stadt zur nächsten. Dabei trägt sie einen Koffer bei sich, den sie gefunden hat. Er wird zu ihrer «ZuhauseSammlung», in der Fundgegenstände, die früher anderen Menschen gehörten, aufbewahrt werden. Jeder Gegenstand stammt aus einer anderen Stadt und hat eine eigene Geschichte, ein Geheimnis, oder eine Wahrheit. Die Figur entwickelt eine Leidenschaft dafür, diese Gegenstände zu sammeln und sie zu Teilen ihres Zuhauses ohne Wände zu machen. ›› Sie bewegt sich unablässig, abgelöst, frei, in der Hand nichts als den Koffer, in ihrem Kopf die Musik und eine skeptische Stimme, die ständig Fragen stellt, die nie beantwortet werden. Einige der Fragen stammen von anderen Menschen, andere von ihr selbst.
Die Gruppe just a moment besteht aus 16 Menschen mit geistiger Be hinderung. (deutsch/französisch) Der Ort des Geschehens: ein Lokal für einsame Herzen. Frauen und Männer auf der Suche nach Liebe, nach einer besonderen Frau, nach einem selbstbewussten Mann, betreten das Lokal. Werden sie jemandem begegnen, vielleicht die grosse Liebe finden? ›› Die Lokalbesitzerin Madame Odette und der Moderator Pascal führen durch den Abend. Sie bestimmen, wie sich die «einsamen Herzen» begegnen. Durch angeleitete Spiele sollen sich die Gäste Schritt für Schritt näher kommen. ›› Aber Fritz und sein Chef, der Getränkelieferant, bringen Unruhe in diesen Abend. Und die «einsamen Herzen» versuchen, ihre Träume selber zu realisieren. Die Farbigkeit des Lebens schimmert durch. ›› Das enge und verbundene Zusammenspiel zwischen Musik und Schauspiel ist wieder ein wichtiger Bestandteil des Stückes. ›› Die eigenwilligen Interpretationen von Volks- und Kinderliedern sowie von bekannten Popsongs kommentieren das Geschehen auf der Bühne und bilden die Stimmung der jeweiligen Szene ab. Neben spielerischem Witz und energiereichen Tanzeinlagen behandelt das Stück auch ernste Themen und hat zeitweise sogar eine melancholische Färbung.
Yara Bou Nassar und Paed Conca kommen aus unterschiedlichen sozialen, politischen und kulturellen Verhältnissen. Der eine kann sich frei und global bewegen, die andere ist von der Gnade von Visa und Bewilligungen abhängig. Ein Paradox zwischen den beiden ist, dass sie sich jeweils in der Stadt des Anderen freier und von den Zwängen der eigenen Herkunft
Fr: 17. / Sa. 18.10., je 20.30 Uhr So: 19.10., 19.00 Uhr
Mi: 22. & Do. 23.10., je 20.30 Uhr Fr: 24. & Sa. 25.10., je 21.30 Uhr
ensuite
Ein zeitgenössischer Tanzabend von compagnieBE.
Schlachthuus Südpol
«ensuite» ist ein vielfältiger Tanz abend mit 11 Tänzerinnen in 5 Stü cken. ›› Nach der ersten erfolgreichen Produktion «maintenant» 2013, folgt nun mit «ensuite» der zweite Tanzabend der compagnieBE. Wie in der ersten Produktion, lädt compagnieBE für «ensuite» professionelle Tanzschaffende ein, diesmal Jenni Arne und Jessica Billeter. Neu wagen sich auch Mitglieder der compagnieBE in die Welt des tänzerischen Schöpfens und präsentieren drei Kurzchoreografien. ›› Für die Choreografinnen öffnet sich ein breites Feld für individuelles Tanzschaffen. Fünf unterschiedliche Inspirationen, Arbeitsweisen und Bewegungsvokabulare versprechen den Zuschauenden einen vielfältigen und farbigen Abend zu Klangwelten, die in Zusammenarbeit mit der Basler Musikerin Tanja Müller und dem Berner Musiker Werner Hasler entstanden sind.
Das Splätterlitheater-Stück, das Mat to Kämpf geschrieben hat, handelt von einem Wettrennen zum Südpol. Es treten aber nicht Amundsen und Scott gegeneinander an, wie das im Winter 1911 der Fall war, sondern vier fiktive Expeditionen, die verschiedene Haltungen gegenüber dem grossen Abenteuer parodieren. ›› In den Booten befinden sich: Der deutsche Biologe Helly Hansen, der die dortige Fauna und Flora erforschen und schützen will. Der englische Lord Sandwich mit seiner Magd Kennedy, die die zivilisatorische Überlegenheit Britanniens an den Südpol tragen wollen. Die Nihilistin Prinzessin Nütelinüt und ihr Seelenfreund Röbi Schmid, die sich am Südpol, wo es vermutlich rein gar nichts gibt, in Nichts auflösen wollen. Und die beiden Extremsportler Grind und Köbi Wolfshut, die die maximalw Challenge suchen. Alle wollen die Ersten sein. ›› Es sind aber noch andere Exponenten in der Region zugange: Der Eisbär Lars, das Seeungeheuer Hugo mit seiner Meta-Ebene, ein Hai mitsamt Gepetto, dem Vater von Pinocchio im Bauch, und ein Floss mit Kiffern, die total vom Kurs abgekommen sind... ›› Die Schiffe bekämpfen und versenken sich in einem fort, der Skorbut erfordert ständiges Amputieren von allen möglichen Körperteilen, und der Eisbär ist hungrig... ›› Ein Kasperlitheater der anderen Art bei dem ordentlich gesplättert wird.
Die crême fraîche de la Kleinkunst!
von Splätterlitheater & Matto Kämpf. Mit der LuDi-Crew: Robert Stofer, Mar-
CHOREOGRAFIEN: «Jeux totals» von Jessica Billeter (20 Min.): Ein Figurenwald, Märchen-Zapping, eine Identitätssuche. Die Karten werden gemischt – Beziehungen entstehen und lösen sich. Zehn mal Farbe bekennen. Zehn mal eins gleich zehn Geschichten. ›› «Gefangen» von Jenni Arne (20 Min).: 10 Parzellen, 10 Frauen, jede gefangen in ihrem Schicksal. Eine körperliche Auseinandersetzung mit Zwang, Regeln und Gruppendynamik. ›› «My Bucket List» von Alice Suri (8 Min.): A bucket list is a list of things you want to do, or hope to do, before you die. Von absoluter Anony-
Auf Initiative des Vereins insieme Frei-
mität bis hin zu individuellen Sehnsüch-
Splätterlitheater: Bereits seit sieben
dringende Notwendigkeit, ihre Entfrem-
burg wurde im Jahr 2007 die Musikthe-
ten geflüstert in den Bucket, erzählen
Jahren treibt das Luzerner Splätterlithe-
dung, die Rolle sozialer Kontrolle und
atergruppe just a moment ins Leben
sechs Tänzerinnen ihre Geschichte. ››
ater sein Unwesen und hat bisher sechs
deren Einflüsse auf ihre persönliche Frei-
gerufen, die seither unter der Leitung
«b.a.c.k.» von Bettina Glauser (7 Min.):
abendfüllende Produktionen gezeigt, die
heit zu verstehen. Beide glauben, dass
von Stefan Schmutz (Musik) und Irm-
«Don’t pray for lighter load, pray for
in der Schweiz und im nahen Ausland für
jeder Mensch das Recht hat, sich frei zu
gard Eggel (Theater) regelmässig zu-
a stronger back», Philip Brookes. Im
ausverkaufte Häuser, offene Münder und
bewegen und sein Zuhause dort zu su-
sammen arbeitet und Musiktheater-
Sprachgebrauch vielfältig verwendet,
mit Kunstblut «verschönerte» Hemden
chen, wo er es will. Beide glauben nicht,
stücke (Eigenproduktionen) entwickelt
physisch so zentral, teilweise wenig be-
gesorgt haben.
dass Grenzen dazu dienen sollten Men-
und aufführt. ›› Das Ziel der Gruppe
achtet, oft strapaziert, ambivalent in sei-
das die in unserer Kultur wohlbekannten
schen einzusperren, sondern dass jede
ist es, die musischen Ressourcen der
ner Bedeutung und Inspiration zur Be-
klassischen Chaschperli-Charaktere mit
Person ihre Grenzen selbst abstecken
TeilnehmerInnen zu unterstützen und
wegungsfindung für diese Choreografie
surrealen und auf die Spitze getriebenen
sollte. Beide empfinden, dass alle Men-
einen Raum zu schaffen, in dem sie sich
– der Rücken. ›› «Im Zeitgenuss» von
Horror- und Splatterelementen mischt,
schen Wahl- und Bewegungsfreiheit ha-
künstlerisch entfalten und ausdrücken
Lara Ferrari & Patrícia Flores (5 Min.):
hat sich zu einem festen Bestandteil in
ben sollten und sich von den seit Geburt
können. ›› Just a moment zuletzt im
Durch die Begegnung gestalten, kre-
der freien Theaterszene gemausert und
anerzogenen Begrenzungen befreien und
Tojo im Juni 2013 mit «endlose Reise –
ieren, bewegen wir uns fort und gehen
erfreut sich einem hohen Beliebtheits-
ihr eigenes Zuhause finden dürfen.
voyage infini» (Siehe Megafon 06/13)
weiter. Und vielleicht bleibt etwas …
und Bekanntheitsgrad.
collecting home
«Lustiger Dienstag 74»
Fr. & Sa. im Rahmen vom Reitschulfest
›› Beide empfinden die
befreit fühlen.
Di: 28.10., 20.30 Uhr
›› Das Splätterlitheater,
einsame herzen
kus Schrag, Thomas Laube und illustren Gästen. Regie: Jost Krauer. Keine Reservation möglich.
Erneut startet die Ludi-Crew in eine neue Saison. Und zwar die Zwölfte. Für Neueinsteiger: LuDi bedeutet Lustiger Dienstag. Die zweite Silbe der Abkürzung deshalb, weil es ein Anlass ist, der jeweils am letzten Dienstag des Monats stattfindet. Die erste Silbe steht dafür dass es lustig ist. ›› SchauspielerInnen, JongleurInnen, MusikerInnen, StandupkommödiantInnen oder sonst Leute, die das Gefühl haben, etwas Lustiges oder sonstwie Interessantes performen zu können, sind jeweils als Gäste eingeladen. ›› Gastgeber des Abends ist die sogenannte LuDi-Crew. Die LuDi-Crew, das sind: Will Lee, der ursprünglich als Art Director des Anlasses galt, aber sowohl Art wie auch Director sind Euphemismen, weil sich Will Lees abendliches Handeln darauf beschränkt, rumzugrummeln und ausserdem Klassiker jedwelcher Art dem Publikum näher zu bringen. Dann ist da noch Mägic Henä, der sich als handgestrickter Zauberer versucht, und nun seine Magie vor allem dazu verwendet, seine Unzulänglichkeiten zu vertuschen. Und nicht zuletzt Hans Franz Nägeli, der den Abend gerne moderiert, falls er nicht von den andern daran gehindert wird. Leider schweift er dabei gerne er ab und gibt seine gesellschaftlichen Analysen zum Besten. ›› Die mittlerweile auf drei geschrumpfte Crew führt durch die Show und versucht, koste es was es wolle, der Originalität auf den Sprung zu helfen. ›› Und wie bringt man die Essenz dieser schwierigen gruppendynamischen Konstellation auf einen Punkt? Chercher la femme! Die mittlerweile fünfte oder sechste Frau ist ebenfalls schon wieder durchgebrannt, da sie die Hoffnungslosigkeit der Crew durchschaut und die Hoffnung auf gemeinsame kreative Prozesse aufgegeben hat. ›› Wer also eine Chiffre-Anzeige entdeckt, soll sich doch bitte melden oder sich am LuDi selbst ein Bild machen …
ensuite
im Oktober 14
Frauenraum
ohne Bein mit socken Fr: 31.10. & Sa. 01.11. je 20.30 Uhr
Ohne Bein mit Socken Von SAPTA Theater.
Ein delikat verrückter Theater abend, der die Grenzen von Norma lität und Abnormalität verschmelzen. lässt – merkwürdig und eigenar tig, unwirklich und wahrhaftig. ›› Ein wagemutiges Stück mit skurril poetischem Stil, inspiriert von Oliver Sacks Fallgeschichten. ›› Die drei Hauptfiguren agieren in ihrem eigenen Kosmos, der manchmal kaum grösser als ein Fussabdruck ist. Dieser Kosmos besitzt seine eigene Logik, seine eigene Norm und Wahrheit und verzaubert die Realität in eine völlig andere Normalität. Es ist eine Welt der Absonderlichkeiten, wo Ticks und Knicks zum Alltäglichen gehören. Doch mit der Abwesenheit von Norm können nicht alle umgehen und so gefährden die «Gesichtslosen» der normgewohnten Gesellschaft die Existenz der drei Figuren. Manipuliert durch die «Gesichtslosen» kämpfen die drei ProtagonistInnen gegen den Verlust ihrer Individualität. Nach und nach werden ihre Verhaltensmuster aufgelöst und geeicht, indem ihnen der Standardmasstab wortwörtlich aufgesetzt wird.
zen FR: 03.10., 22.00 Uhr
offen für alle Frauen Popshop – Frauendisko
Mit dem Herbstlaub unter den Füssen, tanzen wir zu Madame Chapeaus QueerbeetMusicSet durch die Nacht.
DI: 07.10., 18.30 UHr
Sie kämpften nicht nur gegen die kapitalistische, sondern auch gegen die männlich dominierte Gesellschaft: Die Aktivistinnen der Frauenbewegung nach 1968. Diese verband die Suche nach einer anderen Gesellschaft mit neuen Auffassungen von Sexualität. Bestehende Machtverhältnisse wurden kritisch hinterfragt. Eine feministische Gegenkultur prägte sich aus, die sich als Gegenstück zur männlich dominierten Gesellschaft verstand. ›› Basierend auf den Resultaten eines mehrjährigen Forschungsprojekts, bietet diese Überblicksdarstellung erstmals umfassend Einblick in Mobilisierung, Formen der Aktion sowie Kontroversen im feministischen Milieu von 1968 bis 2011. ›› Eine Zeitreise in zwölf Bildern und vier Akten. Anschliessend Bar mit feministischer Musik Lesung von Schultze & Schulze.
SAPTA wurde 2011 von AbsolventInnen von Bewegungstheaterschulen gegründet.
›› Das prägende Merkmal der
Gruppe ist der internationale Bildungshorizont der Mitglieder, der die Schweiz, England, Belgien und Ungarn umfasst. Was SAPTA reizt, ist an den Parametern der ‚Realität’ zu drehen und zu schrauben, bis die Realität an uns zerrt und uns verdreht!
Buchvernissage: Frauenbewegung. Die Schweiz seit 1968. Analysen, Dokumente, Archive von Kristina Schulz, Leena Schmitter und Sarah Kiani .
›› «Ich frage mich gelegent-
lich, ob es nicht dringend notwendig sei, die Begriffe ‹Gesundheit› und ‹Krankheit› selbst neu zu definieren, sie mehr unter dem Gesichtspunkt der Fähigkeit
DO: 09.10., 21.00 UHr *
eines Organismus zu betrachten (...) als
TA Theater nimmt Sacks Perspektive auf
BarOmeter Das LesBiSchwule Chillen zu elektronischen Leckerbissen
und kreiert ein delikat verrücktes Stück,
mit
aus dem Blickwinkel einer streng definierten ‹Norm›.» (Oliver Sacks)
›› SAP-
DJ Fratz, Digital Tina, DJ ElfERich, DJ Dunch
in dem das Seltsame selbstverständlich wird. ›› SAPTA zuletzt im Tojo mit
FR: 17.10., 20.30 UHr
offen für alle Frauen play yourself Jamsession für Frauen
play yourself ist die Gelegenheit im kleinen, offenen Rahmen deine musikalischen Ideen zu testen, verschiedene Instrumente auszuprobieren, mit unterschiedlichen Frauen zu jamen, die Zuhörerinnen zu unterhalten oder einfach gemütlich als Zuhörerin dabei zu sein. ›› Die Bühne ist den ganzen Abend offen für Improvisation und für kleine, auch spontane Auftritte. Mics und ein paar Instrumente stehen zur Verfügung. Eigene Instrumente sind auch sehr willkommen. Alle, die Lust haben, können loslegen. Ob geübt oder noch nie ausprobiert spielt keine Rolle. Eintritt frei. SA: 18.10., ab 17.30 UHr *
ABQ-Jubiläumsparty
Offizieller Teil 18.00 – 22.00
Eintritt frei
Eintritt 10.-/ Soli 15.-
Party ab 22.00 UHR
ABQ, das Aufklärungsprojekt in Schulen für lesBischwule Lebensweisen, feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Als Auftakt gibt es eine Schulbesuchspromenade mit verschiedenen Posten, welche die Möglichkeit bieten in einige der angewandten Methoden der Schulbesuche einzutauchen. Daneben gibt es einen leckeren Apéro. ›› Im offiziellen Teil gibt es kurze und spannende Anekdoten zur ABQ. Zudem schneiden wir die Geburtstagstorte an und lassen zur Feier des Jubiläums den Vorhang fallen: Zum ersten Mal wird der neue Kurzfilm von ABQ gezeigt. ›› Danach lässt das DJ-Kollektiv «Offstream» aus Zürich die Bässe wummern und unsere Tanzbeine schwingen. Happy Birthday ABQ!
«Anomalia» im September 2013 (Siehe
SA: 11.10., 20.30 UHr *
Microfon 09/13)
TanzBAR Alles ist tanzbar
in der TanzBAR im Frauenraum.
Von 20.30 bis 22.30 Uhr lockt tolle Standard- und Lateinmusik Hobbytänzerinnen und -tänzer aufs Parkett. Danach heisst es Discotime queerbeet für alle Tanzfreudigen. Das zeitlich fixierte Special Set fällt ab 2013 weg, dafür lassen wir neu in den Discoteil ab 22.30 Uhr jeweils sporadisch einen bestimmten musikalischen Stil einfliessen. ‹Etwas abheben› ist das Motto im Oktober. Gemixt mit der bekannt breit gefächerten Palette an weiteren Musikstilen, kommen auch die weniger elektronisch Begeisterten auf ihre Kosten. ›› Ein Tanzerlebnis für Gays, Lesbians & Friends.
Msoke
FR: 24.10., ab 22.00 UHr *
Reitschule-Fest 2014 23.00 uHr The Mojo Hunt CH
Deborah, Timo und Brigitte tun sich im Jahr 2011 zusammen um die Hauptstadt mit guter Indie-Musik zu beseelen. Nach langem Suchen kommt 2012 Sven dazu und die Band The Mojo Hunt wird offiziell gegründet. ›› Nach längerer Bühnenabstinenz freuen wir uns nun die Band am Reitschulfest bei uns zu Begrüssen. ›› Kommet und höret packende GitarrenMusik mit The Mojo Hunt.
01.00 uHr
Žen HR
Den weiten Weg aus Zagreb nach Bern macht dieses Jahr die Band Žen. Nach der Gründung im Jahr 2006 entwickelte sich die Band stetig weiter und forschte mit neuen Klängen und Stillrichtungen. Seit 2009 scheint sich Žen endgültig gefunden zu haben und spielt nun alles zwischen post-synth-elektro-rock. Wir sind gespannt. See you there. ›› Davor, dazwischen und danach: Djane Deeba.
SA: 25.10., ab 22.00 UHr *
Reitschule-Fest 2014 23.00 uHr Msoke CH
Msoke a.k.a. Namusoke hat langjährige Musikerfahrung, unzählige Auftritte und Aufnahmen hinter sich. Seine Wurzeln liegen in Tansania, wo er seine ersten Lebensjahre verbracht hat. Später wächst Msoke in Zürich auf und macht dort seine ersten musikalischen Erfahrungen. ›› Msokes Musik mischt urbanen Soul mit hörbaren Wurzeln der Afro-Soul und Reggaemusik. ›› Das neue Album hatte sein Release im August 2014 und nun freuen wir uns am Reitschulfest zu alten und neuen Stücken zu Tanzen.
01.00 uHr Gretel CH
Aktiv seit 2005 landete die Band, welche aus drei Gretels und einem Hänsel besteht, bald in Irland für die ersten Albumaufnahmen. Viel Zeit ist seither vergangen und zwei weitere Alben sind dem ersten in den tiefen Wald der Musik-Szene gefolgt. Gretels Musik ist schrill und bunt. Punk beschreibt ihren Still nicht – auch nicht Pop. Sie wandert zwischen den Musik-Richtungen und schafft dadurch eine lockere Spannung mit viel Abwechslung. Es glitzert und funkelt, wenn die Band die Bühne rockt. ›› Spass und Tanz ist Pflicht und garantiert! ›› Davor, dazwischen und danach: DJane not_betty und DJane Grrl in the Garage
FR: 31.10., ab 19.00 UHr *
Fest: WIDE Utopias
Zur Gründung von WIDE+ (Euro pean network around women’s rights and development) und zum Abschluss der WIDE Tagung zu Gender & Nachhaltigkeit gibt es ein Fest mit Apéro, Toasts und Musik. Wir freuen uns, mit den Tagungsgästen, WIDE-Mitgliedern und anderen Genderfans zu feiern. Eintritt frei / Kollekte *) offen für alle
im Oktober 14
dachstock
fm Belfast
Mi: 01.10. - ab 20.00 Uhr
Exklusive Schweizer Show!!!
FM BELFAST Record Records/ World Champion Records/IS & BERNDSEN 101berlin/Borgin/ Donut Pop/ Geertruida/IS Reykjavik Special
Isländischer Elektropop
Häufig ist die Musik isländischer Künstler ein Spiegel der urgewaltigen Insellandschaft: Erhabene Soundwände und ein Hang zur epischen Breite sind keine Seltenheit. Doch das Quintett FM Belfast liegt weit abseits von elfenhaften Sphären und differenzierten FolktronicKlängen und sticht damit wie ein bunter Hund aus dem isländischen Einheitsbrei heraus. Ihre Indie-PopSongs auf den ersten beiden synthielastigen Alben klingen überaus verspielt und bieten gleichzeitig reichlich Dancefloor–Potential. ›› Das Paar Àrni Runar Hlödverssson und Lóa Hlin Hjálmtysdóttir hat sich 2005 zusammengefunden, um den Song «Lotus» aufzunehmen und diese Aufnahme ihren Freunden zu Weihnachten zu schenken. Das Stück machte schnell die Runde und das Duo debütierte im folgenden Sommer live auf den Faröer Inseln. 2006 stiessen zwei weitere Musiker dazu. Die Fanbasis der Band wuchs und wuchs, ohne dass es einen offiziellen Release gegeben hätte. ›› Berndsen wurde von der isländischen Jung-Elektro-Legende Hermigervill in die Welt des Synthesizer eingeführt – danach gab es kein Zurück mehr. Die zwei haben das Album «Lover in the Dark» erstellt, ihr Augenmerk auf Anfang der 1980er Jahre geworfen. Berndsen hat sich ausserdem durch seine «batshit-crazy-performance» eine grosse, weltweite Anhängerschaft erarbeitet und tingelt mit seinem neuen Album «Planet Earth» auch in den Dachstock. Ein ReykjavikSpecial, das es nicht zu verpassen gilt! Abendkasse: CHF 28.-
Do 02.10. - ab 19.30 Uhr
Exklusive CH-Show!
SOHN
4AD / London & Wien
FYFE
Support: Electronica, Post-Dubstep, Indietronica
Es ist auch seinem verschlüsselten Namen S O H N zu verdanken, dass selbst ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung der Debüt-EP «The Wheel» so gut wie gar nichts über ihn bekannt ist. Der Südlondoner, der später in Wien lebt, sich den deutschen Namen gibt, den aber auch noch durch Leerzeichen chiffriert, scheint reichlich exzentrisch. Ob dem tatsächlich so ist, wissen
nur wenige Eingeweihte. Denn ausser der Tatsache, dass der Wahlwiener plötzlich auftaucht und ebenso plötzlich Fanmassen akkumuliert, dringt fast nichts nach aussen. Erst später wird offenbar, wer hinter dem Projekt steht: ein gewisser Toph Taylor. Und der ist beileibe kein Neuling im Musikgeschäft. Jedenfalls erobert der Engländer beim Booker-Festival Eurosonic Anfang 2013 erst die Fachpresse, kurz darauf auch den Rest der Musikwelt. Inklusive Lana Del Rey, die ihren Song «Ride» remixen lässt. ›› Den Abend eröffnet FYFE , einer der momentan vielversprechendsten newcommer aus England: «A mix of folk-electronica with a moody vocal that builds to a stunning climax.»
Abendkasse: CHF 29.-
Fr: 03.10. - ab 23.00 Uhr
15 Years Everest Label Night
CHRIS DUBFLOW Everest ReHELIOS & HESS Everest Records/be, ROTKELLER Everest Records/be/fr & DIGITALIS Everest cords/so,
Records/be
Elektro
Der Solothurner Chris Dubflow hat 1981 begonnen in verschiedenen Reggae-Bands Drums zu spielen. Seit den 80er Jahren hat er Jamaica regelmässig besucht und sogar eine Zeitlang dort gelebt, wo er sich musikalisch weiterentwickelt hat. 1999 hat er sich dann dem elektronischen live Dub verschrieben. Seit jeher benutzt er analoge Mittel und oldschool- Equipment, was er auch heute noch tut. Go with the flow, this is Chris Dubflow. ›› Die Berner Helios & Hess sind die zwei Noise-Veteranen von Wurstfinger und Strotter Inst. Ihre Kompositionen basieren auf analogen Instrumenten, manipulierten Plattenspielern, Loops und Sound-Fragmenten. Alles Intensiv und mit einer satten Portion Humor. ›› Rotkeller wurde von den Herren Federico Sutera und Laurent Schmidhäusler ins Leben gerufen. ›› Sutera ist Multimedia Designer und war seit je her am Zusammenspiel von Musik und Bild interessiert. Nach seinem Soloprojekt Aretus und Schmidhäuslers 13 absolvierten Jahren Klavierunterricht im Konservatorium (Klassik und Jazz), war Rotkeller geboren. ›› Unter dem Namen Digitalis veröffentlichen Roger Stucki und Nicolas Kellner bereits seit 2002 gemeinsam Musik. Nun erscheint mit «Pendulum» auf dem Berner Label Everest Records ein neues und variantenreiches Lebenszeichen. Abendkasse: CHF 23.-
Sa: 04.10. - ab 21.00 Uhr
Afrika Rise Jam 2014
OHRBOOTEN / JOHNNY STRANGE & MR.REEDOO Culcha Candela / MAL ÉLEVÉ & CARLITO Irie Révoltés / ODARA SOL & KITOKO / Ay DeeBreakout / Selector R2D2 / Special Guest Greis
Ragga, Reggae, Dancehall, Hip-Hop
Seit 2008 fördert der durch Johnny Strange (Culcha Candela) gegründete gemeinnützige Verein ‹Afrika Rise› mit Musik und kulturellen Veranstaltungen Bildungseinrichtungen in Afrika. ›› In erster Linie konzentrieren wir uns dabei auf die Förderung einer handwerklichen Berufschule im Süden von Uganda. Junge Menschen aus dem Dorf bekommen dort die Möglichkeit, eine Ausbildung in Berufen wie Schreiner, Maurer, Schneider oder Landwirt zu erlernen. Auf diese Weise können sie nicht nur der Landflucht und Arbeitslosigkeit entgehen, sondern auch die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung langfristig verbessern... ›› Viva Con Agua hat ein klares Ziel: Wasser für alle! Viva con Agua unterstützt sogenannte Wash-Projekte, welche die drei Komponenten Wasser, Sanitätsversorgung und Hygiene miteinander verbinden. ›› Neben Brunnenbau, Quelleinfassungen oder Regenauffang, spielen auch Latrinenbau und Hygieneschulungen eine wichtige Rolle. ›› Gemeinsam führen nun Afrika Rise e.V. und Viva con Agua zum ersten Mal in der Schweiz ein Benefizkonzert durch. ›› Das Benefizevent findet am 4.10.2014 im Dachstock der Reitschule in Bernstatt.
DEATH BY CHOCOLATE
Plattentaufe + Specialguests & Support + Aftershowparty Rock
Es wird schwierig werden, das neue Album von Death by Chocolate ohne die Verwendung von Kraftausdrücken zu besprechen. So stark, so roh, so schlagkräftig ist der Sound, den die Bieler Rockband in intensiver Zusammenarbeit mit dem Schwedischen Produzenten Ronald Bood (Mando Diao) aufgenommen hat. «Among Sirens» ist nicht nur das Resultat purer Leidenschaft, Mut und höchster Kreativität. Spürbar ist auch die Live-Erfahrung, die die Band in den letzten zwei Jahren an namhaften Locations im In- und Ausland sammeln konnte.
/// 2 Floors ///
ELEKTROSTUBETE‘s 8th ANNIVERSARY
DEWALTA & SHANNON DE/CAN MUUI AUS, DIETRICH & STROLCH LU, RIPPERTON VD, MANON ZH, BIRD BE, PROFONDO ZH, JON DONSON BE LUCKY BE, LISA LASER
Techno, House
Seit nun mehr 8 Jahren ist Elektrostubete unterwegs in der Schweiz und verköstigt die Crowd mit quali tativ hochstehender und innovativer elektronischer Tanzmusik. Immer wieder überrascht das Partylabel mit internationalen und nationalen Leckerbissen. Zum einen Mike Shannon & Dewalta: Über die beiden Jungs könnte man ein Buch schreiben, denn der gebürtige Kanadier und der Deutsche jetten seit Jahren als Solokünstler durch die Welt. Zum anderen eine gestandene Grösse aus Lausanne. Ripperton ist zweifelsohne einer der bekanntesten Schweizer Exporte, welcher die Zuhörer mit seinen DJSets verwöhnen wird. Als dritten Headliner präsentieren wir: MUUI . Der Wahlberliner mit australischem Pass besticht durch sein melodiöses und stets groovendes Liveset. Zu den nationalen Gästen zählen Manon , Profondo und Bird , und die Luzerner Shootingstars Dietrich & Strolch . Optische Leckerbissen gibt’s mit den Installationen und Visuals von Lisa Laser und Neopix. Der Vorverkauf wird empfohlen, Tickets an der Abendkasse gab es in den letzten Jahren keine mehr.
Abendkasse: CHF 30.-
Abendkasse: CHF 28.-
Fr. 10.1014 - ab 22.00 Uhr
Sa: 11.10. - ab 23.00 Uhr
Abendkasse: CHF 27.-
death by chocolate
von ihm alleine geschrieben, involvierte der Sänger bei der Entstehung von «It‘s Not A Hummingbird, It‘s Your Father‘s Ghost» die gesamte Liveband. Im August 2014 veröffentlichen HONIG mit «It‘s Not A Hummingbird, It‘s Your Father‘s Ghost» europaweit ihr drittes Studioalbum. Herausgekommen ist diesmal ein komplexes und durchdachtes Werk, wuchtig und feinfühlig zugleich.
Abendkasse: CHF 25.-
Fr: 17.10. - ab 22.00 Uhr
DILLON BPitch Control/DE/BRA
Electronic
Do-it-yourself währt vielleicht doch am längsten. Wenn anschließend noch MySpace das Ventil ins Netzwerk öffnet, Blogs vor Begeisterung reihenweise kapitulieren, ist der Plattendeal zu Beginn des neuen Jahrtausends schon recht nah. Nach einem rauschenden Dröhnen ertönt nicht nur der erste Piano-Ton von «The Unknown», sondern auch die Stimme von Dominique Dillon de Byington . Da ist es wieder, dieses einzigartige Timbre der jungen in Berlin lebenden Künstlerin die mit ihrem 2011er Debütalbum «This Silence Kills» sowohl Musikpresse als auch Feuilleton gleichermaßen verzückte. Von Chanson-Pop war die Rede, von sinnlicher Elektronik und einer Stimme, die mit Feist, Björk oder Joanna Newsom verglichen wurde. Die Einzigartigkeit weiß Dillon auch live zu transportieren. Über ihr kompaktes Keyboard gebeugt, trägt sie Zeilen voller PostAdoleszenz vor. Der Laptop spuckt Drumbeats, Bleeps und Samples in akustische Zwischenräume.
So: 12.10. - ab 20.00 Uhr
Nach Konzertende Eintritt noch CHF 10.-
Wir haben eine wütend tretende Whiskeybande für euch aufgetrieben: die britischen Kill It Kid ! Und die stehen für rotzigen Blues vom Feinsten. Die 5-köpfige Band um die beiden Sänger Chris Turpin und Stephanie Ward wurde bereits mit Tom Waits, Antony Hegarty, Gomez oder den Raconteurs verglichen. Aber das trifft es eben nur unzureichend. Kill It Kid haben ihren ganz eigenen Stil – eine leidenschaftliche, abenteuerliche Mischung aus Blues und Dark Pop, präsentiert in kraftvollen Songs. Sie sind laut und ungehörig, schmeißen gleichzeitig delikate Folkweisen ein: Rau und mitreissend. Für HONIG , ursprünglich ein Soloprojekt von Stefan Honig, hat sich einiges getan. Wurden die Songs seinerzeit ausschließlich
Sa: 18.10. - ab 23.00 Uhr
KILL IT KID UK/Sire Records & HONIG DE Rock, Blues, Indie
Darkside Dutty Audio Night
BTK & OPTIV Dutty Audio, Virus DEEJAYMF United Tribes DAYNI Dutty Audio
Drum n‘ Bass
Das Label Dutty Audio wurde 2010 von BTK gegründet und Dutty Audio etablierte sich rasch mit Produktionen von Audio, Optiv, Mindscape, Mefjus sowie BTK. Die Darkside präsentiert am 18. Oktober die 3. Edition der Dutty Audio Label Night mit: BTK BRA/CH, Optiv UK/CH,
Dayni CH und Deejaymf CH.
sohn
im Oktober 14
dachstock
Kill it kid
black strebe
Mi: 22.10. - ab 20.00 Uhr
BONAPARTE
Support: TIM
Fr: 24.10. - ab 22.00 Uhr
Reitschule Fest: Dachstock:
CH/D
FITE EPITAPH
Elektropunk, Pop, Circus, Alternativ
Am 30.05 meldet sich der Kaiser des Rock & Roll zurück mit seinem vierten Album. Es heißt wie der Künstler selbst: BONAPARTE . Es ist eine hoch-energetische, von mexikanischer Küche angefeuerte, scharfe Chilli-Platte geworden. Eine Kalamazoo-Gitarre, ein tierisches Schlagzeug und ein paar Synthesizer-Tupfer aus Nerdywood treiben uns durch wilde Abenteuer. ›› Erzählt werden wahre Geschichten aus dem kaiserlichen Rock&RollNähkästchen: Herausforderungen der Polyamorie («Two Girls») oder die allmorgendliche Lust, die ganze Welt verklagen zu müssen («I wanna sue someone»). Der eigentliche Hit des Albums aber ist «Into the wild», ein ehrfürchtiger Knicks auf der Bühne des Lebens, in dem Vergangenheit und Zukunft auf uns alle lauert. ›› Aufgenommen und abgeschmeckt wurde BONAPARTE von Andy Baldwin in New York. Zu fast jedem Song hat der Kaiser auf seinen Reisen mit tollen Filmemachern auf der ganzen Welt Bewegbildmaterial aufgenommen.
Abendkasse: Chf 33.-
BLACK STROBE Live IT ANIMAL TRAINER CH DJ MATTO be Frauenraum:
GRETEL Live/CH THE MOJO HUNT Live be SLP:
TORONAUT Live OVEN MCGARRY Live LONESOME SOUTHERN COMFORT COMPANY Live SPLÄTTERLITHEATER SCHLACHTHUUS SÜDPOL Sa: 25.10. - ab 22.00 Uhr
Reitschule Fest: Dachstock:
MAXIMO PARC TEQUILA BOYS Live Brit Special be RADIO SLP TEAM be
ROUND TABLE NIGHTS
Defec-
ted, Exploited, Jackmode, Made to Play
Electronica, House, Hip-Hop
Back to the Geburtsstätte: Die Roundies, wie wir Berner liebevoll unsere liebsten lokalen DJ-Helden von den Round Table Knights nennen, fahren die Planke vom Bon-Soir aus und entern den Dachstock für sich allein: Es gibt einen seltenen ganzen Abend lang ab 23.00 Uhr die ganze Nacht ein einziges grosses dickes fettes Round Table Knights DJ-Set! Von den Anfängen bis hin zum Hier & Jetzt wird alles gespielt und verbrutzelt was den Rittern des Schwarzen Runden vor resp. auf die Plattenteller fällt. Und wenn die Roundies spielen braucht’s auch niemanden sonst! Eine All Night Long Session die es in sich hat – will nichts anderes heissen als: es wird getanzt werden!
dillon
Abendkasse: 20.-
Do, 02.10. ab 22.00 Uhr
The Graveltones UK
support by: The Lovers CH
Garage, Alternative Rock
Live GB
Rock, Indie-Rock, Britpop, …
Frauenraum:
GRETEL ZEN zag
Live CH
EVELIN TROUBLE Live CH
All Night Long
Rössli
Tojo:
SLP: Fr: 31.10. - ab 23.00 Uhr
im Oktober 14
Tojo:
Splätterlitheater Schlachthuus Südpol & Disco mit «DAS GRAUTI»
Di, 07.10. ab 20.00 Uhr
ME (AUS)
Support: Neckless CH
Alternative, Indie Rock, Rock
Do, 09.10. ab 21.00 Uhr
The Honshu Wolves Record Release Party support:
Les Frères Souchet
(from da incredible ‹Mama Rosin›)
Psychedelic-Blues, Cajun, Folk
Di, 14.10. ab 20.00 Uhr
Capital Slam
Poetry Slam
sei die Musik die wichtigste Ausdrucksform jugendlicher Gegenkulturen gewesen, spricht Franz Adrian Wenzl bei einem launigen Auftritt in der ORF-Show «Willkommen Österreich» an. «Das hat sich sich aber verloren. Revolutionen in Nordafrika nutzen als Trägermedium nicht die Musik, sondern Facebook oder sonst was», fügt er hinzu und spricht der Musik eine gewisse Impotenz zu. «Und über diese Impotenz singen wir auch.» Das Ende März 2014 herausgekommene Album ‹Blick auf die Alpen› wurde wegen der besonderen Akustik im Studio der Wiener Symphoniker im Konzerthaus aufgezeichnet.
Abendkasse: Chf 10.-
Mi, 15.10. ab 20.00 Uhr
KREISKY AUT Support:
LOVE AND GIRLS A Tree
In A Field Records/CH
Indie, Rock
Der langjährige österreichische Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) ist bereits 15 Jahre tot, als vier Endzwanziger ihre frisch gegründete Band nach ihm benennen. ›› Noch vor dem ersten Release macht sich das Quartett mit seinem noisigen Indie-Rock einen respektierten Namen im Dunstkreis der Donaumetropole. Mit dem zwei Jahre später veröffentlichten «Meine Schuld, Meine Schuld, Meine Große Schuld» gewinnt die Band den Amadeus Award in der Kategorie ‹Alternative Act des Jahres›, der Standard sieht in den Wienern «die dunkle Seite der österreichischen Seele». ›› Nebenher betätigt sich Wenzl unter seinem an Freddie Mercury angelehnten Alter Ego Austrofred als Autor, Moderator, Dokumentarfilmer – und mit einer Kombination aus Queen-Melodien und Austropop-Texten auch als Musiker. ›› graveltones In den Sechzigern und Siebzigern
Do, 16.10. ab 21.00 Uhr r3s3t: 2econd class
citizen, James Reindeer & Asbest the moor king
Hip Hop, Indie-Rap
Sa, 18.10. ab 20.00 Uhr
Andrew Jackson Jihad whit CAVES
Folk-Punk, Alternative-Country
So, 19.10. ab 15.00 Uhr
FuJu’s FUNKY CYPHER JAM
Hip-Hop, Breakdance, Rap
Do, 23.10. ab 21.00 Uhr
Feedback Revival USA support: Left
Lane Cruiser USA
Southern Rock, Blues, Country
Di, 28.10. ab 20.00 Uhr
Sea Wolf US
Support: Delorian
Cloud Fire CH Indie-Rock
Do, 30.10. ab 21.00 Uhr
HAK
Mundartcore, Metal
im Oktober 14
kino …
welcome to hell Do: 02.10., 20.30 Uhr Fr: 03.10., 21.00 Uhr Sa: 04.10., 21.00 Uhr Fr: 24.10., 20.30 Uhr Sa: 25.10., 20.30 Uhr
Welcome to Hell
Kinderfilm am Flomi-Sonntag: So: 05.10., 13.00 Uhr
Der Fuchs und das Mädchen Luc Jacquet, F 2007, 92 Min., D,
Andreas Berger, CH 2012, 126 Min.
ab 6 Jahren
Seit nunmehr einem Vierteljahrhundert behauptet sich das Kulturzentrum Reitschule als schreiend bunter Farbtupfer mitten in der Wüste der Ordnung der braven Beamtenstadt Bern. Der Film «Welcome to Hell» führt mitten hinein in diesen heftig pulsierenden Organismus. Einfühlsam und hautnah begleitet er neun Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen Generationen bei ihren Tätigkeiten in die Hinterzimmer der Reitschule. Er dokumentiert das unglaublich reiche Spektrum des kulturellen Angebots, thematisiert offen die Schattenseiten des Betriebs und lässt auch skeptische Stimmen aus den Reihen von Politik und Polizei zu Wort kommen. Ob Konzert, Krawall oder Kampfsporttraining: Die Kamera ist immer mit drin im Geschehen. Die Bewegung bleibt in Bewegung.
Eines Morgens trifft ein Mädchen auf einen jagenden Fuchs. Fasziniert folgt es dem scheuen Tier: Nichts möchte sie lieber als mit ihm durch die Wälder zu streifen. Tatsächlich: Behutsam und trickreich gewinnt sie sein Vertrauen. Damit beginnt eine ebenso fabelhafte wie erstaunliche Freundschaft. An der Seite des Fuchses entdeckt das Kind eine wilde und geheimnisvolle Natur, und erlebt ein Abenteuer, welches ihr Leben und ihr Verständnis der Tiere verändern wird …
Do: 09.10., 20.30 Uhr
Ahimsa – Die Stärke der Gewaltfreiheit Karl Saurer, CH 2012, 66 Min.
Details siehe nächste Seite.
Mi: 15.10., 20.30 Uhr
Clip-Kino
Die Entstehung des Kosmos beschäftigt den heutigen Menschen wie nie zuvor. Gerade im März dieses Jahres wurde der Big Bang erstmals wissenschaftlich nachgewiesen und ein wichtiger Schritt in Richtung Weltformel getan. Innerhalb von einem Bruchteil einer Sekunde soll sich also die Basis für die Existenz von Planeten und Lebewesen ergeben haben. Dieser Komplexität widmet sich beispielsweise der Spielfilm «The Tree of Life» mit einer Unzahl an Bildern ganze 139 Minuten lang. Etwas langweilig, wie wir finden. Zum Glück bleibt in der Musikwelt kein Thema unberührt und viele Songs behandeln die Frage nach der Schöpfung und Evolution des Seins. Ob 3 bis 4-minütige Musikvideos für die Behandlung eines so grossen Themas ausreichen? Egal, beim ersten CLIPKINO wollen wirs einfach so richtig knallen lassen, be part of the new Universe!
Do: 16.10., 20.30 Uhr Mellow Mélange:
Do: 30.10., 20.30 Uhr Mellow Mélange:
(F/USA/D, 2005), Andew Niccol, 122 Min.
(USA 2013), Jim Jarmusch, 118 Min.
Der Handel mit Waffen ist ein dre ckiges aber lukratives Geschäft. Und Yuri Orlov ist darin der Beste. Nach bescheidenen Anfängen in Little Odessa steigt er gemeinsam mit seinem Bruder Vitali nach dem Fall des Eisernen Vorhangs zum mächtigsten Waffenschieber der Welt auf. Unmenschliche Diktatoren und legitime Staatsoberhäupter – Yuri versorgt sie alle. Partei ergreift er nicht, so lange die Kasse stimmt. Da heftet sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere der Interpol-Agent Jack Valentine an seine Fersen und Ehefrau Ava stellt ihn vor ein Ultimatum. Yuri will sich für die Familie entscheiden, doch seine Kunden sind ihm unangenehm treu …
Der Undergroundmusiker Adam versteckt sich in einer heruntergekommenen Villa in Detroit vor den Zumutungen der modernen Welt, während seine grosse Liebe Eve tausende Kilometer entfernt Zuflucht in der romantischen Kasbah von Tanger gefunden hat. Als sie spürt, dass ihr lebensmüder Gefährte seiner Unsterblichkeit ein Ende setzen will, macht sie sich sofort auf den Weg zu ihm. Die Liebe von Adam und Eve hat schon Jahrhunderte überdauert, aber ihr ausschweifendes Idyll wird jäh zerstört von Eves wilder Schwester Ava. Können diese klugen und sensiblen Aussenseiter überleben, obwohl die moderne Welt, die sie umgibt, gerade zusammenbricht?
Lord of War
Only Lovers Left Alive
Fr: 17.10., 21.00 Uhr Mi: 22.10., 20.30 Uhr
Everyday Rebellion AUS, F, D, ES, CH, UA 2013,
FR: 10.10.,21.00 Uhr
Arash & Arman T. Riahi, 110 Min.
Jean-Pierre Jeunet, F 2009, 105 Min.
Micmacs – à tire larigot
Details siehe nächste Seite.
Details siehe nächste Seite.
Sa: 18.10., 21.00 Uhr | Kino Do: 23.10., 20.30 Uhr | Kino
Millions Can Walk
Christoph Schaub, Kamal Musale, Indien / Schweiz 2014, 88 Min.
Details siehe nächste Seite.
lord of war
der fuchs und das mädchen
im Oktober 14
& Grosse Halle
roboski Forum für Frieden & Gerechtigkeit:
Die Stärke von Gewaltfreiheit
in der Grossen Halle + im Kino in der Reitschule
Nach drei erfolgreich durchgeführten Indienforen präsentiert die Grosse Halle in Zusammenarbeit mit dem CESCI Förderverein im Oktober 2014 das Forum für Frieden und Gerechtigkeit zum Thema «Die Stärke von Gewaltfreiheit». ›› Die Welt ist im Umbruch. Weltweit tragen Menschen ihre Forderungen nach Frieden und Gerechtigkeit auf die Strasse – mit viel Überzeugungskraft und kreativen Aktionen. Das diesjährige Forum soll das Publikum am Beispiel sozialer Bewegungen aus Indien und der ganzen Welt zur Auseinandersetzung mit dem Potential von gewaltfreiem Widerstand anregen. ›› Während des Forums zeigt Amnesty International Schweiz die Ausstellung Roboski . Aus freiwilliger Initiative arbeiteten 25 Fotografen während 6 Monaten mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus Roboski zusammen. Auf spielerische Weise ermöglichten sie den Kindern, ihre Geschichte zu erzählen und sich mit den traumatisierenden Erlebnissen der Bombardierung ihres Heimatortes auseinanderzusetzen. Das Projekt unterstützte die Kinder in der Verarbeitung der erlittenen Ungerechtigkeiten im Versuch, die Spirale von Gewalt und Gegengewalt
zu unterbrechen. ›› Die Filme Mi lions Can Walk und Ahimsa zeigen den gewaltfreien Widerstand der indischen Volksbewegung Ekta Parishad für die Rechte der Landlosen und Adivasi (indigene Bevölkerung Indiens) auf die Lebensgrundlagen Land, Wasser und Wald. Die Grosse Halle freut sich, den Menschenrechtsaktivisten und Gründer von Ekta Parishad, Rajagopal P.V., für ein Podiumsgespräch begrüssen zu dürfen. ›› ‹Everyday Rebellion› startete im September 2014 in den Schweizer Kinos. Der Film zeigt die unkonventionellsten und kreativsten Methoden von Widerstand und stellt das Leben und Arbeiten von Aktivisten und Aktivistinnen rund um den Globus vor, die oftmals das eigene Leben im Kampf um eine bessere Zukunft riskieren. Der Film ist eine Hommage an die Kraft und die Macht, die zivilem Ungehorsam und den kreativen, gewaltlosen Protestformen weltweit innewohnt. ›› In ‹Micmacs› kämpft der Protagonist Bazil mit seinen skurrilen Freunden gegen die Waffenindustrie. Eine humoristische Auseinandersetzung mit dem Thema des gewaltfreien Widerstandes. ›› Das Forum für Frieden und Gerechtigkeit wird durchgeführt von der Grossen Halle/Kino in Zusammenarbeit mit dem Förderverein CESCI. Der Förderverein unterstützt die Schulung und Aufklärung von Ekta Parishad mit einem Zentrum für soziokulturelle Begegnungen in Madurai, im Süden Indiens. Amnesty International Schweiz präsentiert die Ausstellung «Roboski».
Ausstellung 07.-16.10., 16.00 – 20.00 Uhr
Filme: Do: 16.10., 20.30 Uhr
Sa: 11.10.: 20.30 Uhr
Di: 07.10., 18.00 – 20.00 Uhr
Vernissage
in der Grossen Halle Fr: 17.10., 21.00 Uhr | Kino Mi: 22.10., 20.30 Uhr | Kino
in der Grossen Halle Sa: 18.10., 21.00 Uhr | Kino Do: 23.10., 20.30 Uhr | Kino
In Zusammenarbeit mit Amnesty In-
von The Riahi Brothers, 2013, 110 Min.
von Christoph Schaub, Kamal Musale,
ternational Schweiz: Ausstellung von
Everyday Rebellion ist eine vielschichtige Hommage an die Kraft und die Macht, die zivilem Ungehorsam und den kreativen, gewaltlosen Protestformen weltweit innewohnt. ›› Was haben «Occupy», die spanischen «Indignados» und der «Arabische Frühling» gemeinsam? Was verbindet die Demokratiebewegung im Iran mit dem Kampf in Syrien? Wo sind die Berührungspunkte zwischen den ukrainischen Obenohne-Aktivistinnen von «Femen» und den oppositionellen Protesten in Ägypten? Die Gründe für den Protest sind in jedem Land ganz unterschiedlich, aber die kreativen gewaltfreien Taktiken sind sehr ähnlich und inspirieren sich gegenseitig. ›› «Everyday Rebellion» zeigt und analysiert Aktionen und Strukturen von Protestbewegungen und belegt, dass die Strategien des friedlichen Protestes der effektivste Weg aus Krise und Unterdrückung sind, und man dabei auch noch Spass haben kann.
Indien/Schweiz 2014, 88 Min.
«Roboski»
Fotografien eines Projektes mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus Roboski
Die Spirale der Gewalt zu unterbrechen – das versuchten 25 Fotografen aus der Türkei in einem Fotoprojekt mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen aus Roboski. Die Fotografen ermöglichten den Kindern, ihre Geschichte zu erzählen und unterstützten sie mithilfe der Fotografie, die erlittenen Ungerechtigkeiten auf spielerische und gewaltfreie Art zu verarbeiten. ›› In Freiwilligenarbeit haben die Fotografen einen 6-monatigen Foto-Workshop für total 60 Kinder zwischen 7-17 Jahren durchgeführt. Aus 800 Fotos und 45 Erzählungen, welche die Kinder zu ihren Fotos gemacht haben, wurde eine eindrückliche Ausstellung gestaltet, die auf 47 Stellwänden gezeigt wird. ›› Hintergrund Am 28.12.2011 bombardierte ein türkisches Kampfflugzeug
mit Podiumsgespräch
Everyday Rebellion
ein Gelände in der Nähe des Dorfes Roboski/Ortasu im Bezirk Uludere/Qileban
Micmacs – à tire larigot
der, wurden bei dem Angriff getötet. Am-
(F 2009), Jean-Pierre Jeunet, 105 Min.
nesty International Schweiz leistet mit
Bazils Vater kommt ums Leben, als er in Algerien eine Landmine zu entschärfen versucht. Die Witwe wird darüber verrückt, und der Junge muss ins Waisenhaus. 30 Jahre später bleibt in Bazils Gehirn eine verirrte Pistolenkugel stecken. Während des Krankenhausaufenthalts verliert er Job und Wohnung. Schließlich wird der Obdachlose von einer skurrilen Gruppe aufgenommen, die in einer Höhle auf einem Schrottplatz haust. Die neuen Freunde helfen Bazil, sich an der Waffenindustrie zu rächen ...
Aufklärung des Angriffs einen wichtigen Beitrag zur gewaltfreien Austragung des Konflikts.
Millions Can Walk
mit anschliessendem Podiumsgespräch in Anwesenheit von Rajagopal P.V., Menschenrechtsaktivist und Gründer von Ekta Parishad
Hunderttausende Inder und Inderinnen – landlose Bauern und indigene Bevölkerungsgruppen – begeben sich auf einen 400 Kilometer langen Protestmarsch von Gwalior nach Delhi, um ihr Recht auf eine würdige Existenz einzufordern. Wie kann man für seine Rechte kämpfen, ohne Gewalt anzuwenden? Mit dieser wichtigen aktuellen Fragestellung strahlt der Film weit über die Grenzen Indiens hinaus. Er zeigt die vielfältigen Facetten des imposanten Protestmarsches und fokussiert dabei auch immer wieder auf die tägliche Realität dieser stolzen Menschen. Do: 09.10., 20.30 Uhr | Kino
Ahimsa – Die Stärke von Gewaltfreiheit von Karl Saurer, 2012, 66 Min.
FR: 10.10., 21.00 Uhr | Kino
von Şırnak. 34 Zivilisten, 18 davon Kin-
ihren Bemühungen um eine vollständige
mit Podiumsgespräch
Die Dorfgemeinschaft Sannai im indischen Madhya Pradesh schafft es in jahrzehntelangem gewaltfreiem Kampf, das Recht auf Boden und Wasser zu erstreiten. Die modellhafte Geschichte dieser heiterzähen Adivasi – Teil der indigenen Bevölkerung – gibt einen faszinierenden Einblick in die Stärke von Gewaltfreiheit: Ahimsa. In einer von Korruption und Kastenkonflikten geprägten Gesellschaft, wo viele Menschen nur auf dem Papier demokratische Rechte haben, unterstützen Aktivistinnen und Aktivisten der Basisbewegung «Ekta Parishad» die indigene Bevölkerung in ihrem beharrlichen Einsatz.
millions can walk
Mittwoch
1
2
19.00 Uhr
19.30 Uhr
S o u s l e P o n t g PILZ SPEZIALITÄTEN: ein kulinarischer Trip
D a c h s t o c k g S O H N (4AD
20.00 Uhr
Kino g WELCOME TO HEL
D a c h s t o c k g FM BELFAST (Record Records / World Champion Records / IS) & BERNDSEN ( 101berlin / Borgin / Donut Pop / Geertruida / IS) 20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g COLLECTING HOME, MusikTheaterProduktion von Yara Bou Nasser & Paed Conca.
Dienstag
Donnerstag
Mittwoch
20.30 Uhr 20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g COLLECT MusikTheaterProduktion von Ya 22.00 Uhr
R ö s s l i g THE GRAVELTON support by THE LOVERS (CH
Donnerstag
7
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19.00 Uhr
19.00 Uhr
20.30 Uhr
F r a u e n r a u m g Buchvernissage: FRAUENBEWEGUNG. DIE SCHWEIZ SEIT 1968. Analysen, Dokumente, Archive (von Kristina Schulz, Leena Schmitter und Sarah Kiani). Türöffnung: 18.30 Uhr
S o u s l e P o n t g INDIEN SPEZIALITÄTEN: orientalische Leckerbissen
Kino g AHIMSA – DIE STÄ FREIHEIT, CH 2012, Karl Sau 21.00 Uhr
F r a u e n r a u m g BAROMET das LesBiSchwule Chillen zu ele
20.00 Uhr
R ö s s l i g ME (AUS), support by NECKLESS (CH)
Dienstag
R ö s s l i g THE HONSHU W Party, support by LES FRÈRE (from da incredible «Mama Ros
Mittwoch
Donnerstag
14
15
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20.00 Uhr
19.00 Uhr
20.30 Uhr
R ö s s l i g CAPITAL SLAM
S o u s l e P o n t g KÜRBISSPEZIALITÄTEN
G r o s s e H a l l e g MILLION Kamal Musale & Christoph Scha
20.00 Uhr
R ö s s l i g KREISKY (AUT), support by LOVE AND GIRLS (A Tree In A Field Records/CH) 20.30 Uhr
K i n o g CLIP-KINO
20.30 Uhr
K i n o g Mellow Mélange: LOR 2005, Andew Niccol 21.00 Uhr
R ö s s l i g r3s3t: 2ECOND CL
JAMES REINDEER & ASB
Mittwoch
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23
19.00 Uhr
20.30 Uhr
S o u s l e P o n t g WILD SPEZIALITÄTEN: Sous le Pont auf der Jagd 20.00 Uhr
D a c h s t o c k g BONAPARTE (CH / D), Support by TIM FITE (EPITAPH) 20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g SCHLACHTHUUS SÜDPOL von Splätterlitheater & Matto Kämpf.
Dienstag
Donnerstag
Mittwoch
K i n o g MILLIONS CAN W Kamal Musale & Christoph Scha 20.30 Uhr
T o j o T h e a t e r g SCHLACH von Splätterlitheater & Matto K 21.00 Uhr
R ö s s l i g FEEDBACK REV support by LEFT LANE CRU
Donnerstag
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20.00 Uhr
19.00 Uhr
20.30 Uhr
R ö s s l i g SEA WOLF (US), support by DELORIAN CLOUD FIRE (CH)
S o u s l e P o n t g BÜNDNER SPEZIALITÄTEN
K i n o g Mellow Mélange: ONL USA 2013, Jim Jarmusch
20.30 Uhr
21.00 Uhr
T o j o T h e a t e r g LUSTIGER DIENSTAG 74, die crême fraîche de la Kleinkunst!
R ö s s l i g HAK
13
Nr. 388 | Oktober 2014
Kurz:Schluss
Gebt den Lebens schützern Sterbehilfe!
A
Computertechnologie, Internet & Datenschutz
Weil wir
etwas zu verbergen haben… von peb & rif, Illustration mfg
Mit der Neuauflage des Megafons ist unter anderem auch eine neue Kolumne zu Computertechnologie, Internet und Datenschutz entstanden. An dieser Stelle werden wir in den kommenden Ausgaben versuchen, Kenntnisse und Informationen zu diesen Themen zu vermitteln. In der ersten Ausgabe wollen wir uns aber die Zeit nehmen, zu erläutern, warum wir das überhaupt machen. Digitale Technologien stellen mittlerweile einen wichtigen Teil unseres Alltags dar, ohne die viele Aspekte unseres täglichen Lebens nicht mehr funktionieren würden. Wir alle nutzen und schätzen die Möglichkeiten und Bequemlichkeiten, die das «digitale Zeitalter» uns gebracht hat, sei es zur Recherche, für die Arbeit oder um sich zeitnah mit – auch geografisch entfernten – Freund_innen und Bekannten austauschen zu können. Wissen darüber, wie diese Technologien funktionieren und welche – auch unangenehmen – Begleiterscheinungen möglicherweise damit verbunden sind, scheint uns aber deutlich weniger verbreitet zu sein. Vielfach verhalten sich die Menschen entweder so, als sei gerade das Internet ein Freiraum, wo – oft anonym – offen über alles gesprochen werden kann, was das Herz so bewegt. Oder sie denken gar nicht erst darüber nach, sondern nutzen die neuen Möglichkeiten einfach – blind für allfällige Konsequenzen. Die «digitale Sphäre» ist jedoch kein Freiraum, losgelöst von den realen Problemen unserer Welt, sondern ganz im Gegenteil ein politisch und ökonomisch umkämpftes Gebiet. Sie ist auch nicht «Neuland», wie uns die deutsche Bundeskanzlerin zu erklären versuchte, sondern mittlerweile ein boomender Wirtschaftsmarkt. Und die Berichte der letz-
ten Jahre, gerade auch dank Edward Snowden, haben eines deutlich gezeigt: Verschiedenste – gerade auch staatliche – Institutionen haben ein massives Interesse an unseren Daten und speichern nahezu alles, was wir so treiben. Nie war es einfacher das Verhalten der Menschen, ihre Träume, Ansichten und Bestrebungen, zu überwachen und verfolgen als heute. Und genau das wird auch getan. Jeder Suchbegriff, jede Mail und – dank Handys – auch Aufenthaltsorte und Bewegungsprofile, werden registriert, gespeichert und in vielen Fällen auch ausgewertet. Sei dies von Staaten unter dem Vorwand des «allgegenwärtigen Terrorismus» oder von Unternehmen auf der Suche nach neuen Absatzmärkten. Unser Verhalten – gerade als politisch denkende und lebende Menschen – sollte dem Rechnung tragen. Selbstbestimmung bedeutet eben auch, Selbstbestimmung über unsere Daten und das Recht eigenständig zu entscheiden, mit wem wir welche Informationen teilen und vor wem wir was «verbergen» wollen. Also verschlüsseln wir Rechner und Mailverkehr, lassen das Handy gelegentlich zu Hause und brauchen auch mal Tor, um unsere IP-Adresse zu verschleiern. Genau wie wir auch die Haustüre abschliessen, wenn wir das Haus verlassen, Passwörter und Betriebsgeheimnisse nicht per Postkarte verschicken, zu persönliche Fragen nicht beantworten und weder beim Einkaufen noch im Ausgang immer ein Namensschild um den Hals tragen. Nur um uns dann darüber ärgern zu müssen, dass Ersteres nach wie vor als unglaublich kompliziert und paranoid gilt, während Letzteres für die meisten absolut selbstverständlich ist. Oder aber Fehler in der Umsetzung oder neue wissenschaftliche Erkenntnisse machen die ganze Arbeit in wenigen Momenten wieder zunichte. Denn auch für Menschen mit hohem technischen Verständnis ist es oft schwierig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für die Vielzahl derer, die dem Thema eher desinteressiert gegenüber stehen, ist es fast unmöglich. Mit dieser Kolumne versuchen wir daher einerseits, technisch aktuell zu sein, es aber andererseits so zu vermitteln, dass auch technisch weniger versierte Menschen etwas davon verstehen. In der Hoffnung, anhand konkreter Beispiele relevante Kenntnisse zu vermitteln und Lösungsansätze aufzeigen zu können.
Leserkommentar des Monats:
K
atzen und Hunde zu essen sollte in der Schweiz verboten werden. Dies fordert eine am 3. September lancierte Petition. In einer Eilmeldung pünktlich zur Mittagessenszeit um 11:33 Uhr teilte dies 20min auf dem Onlineportal mit. Bis um 22:47 Uhr desselben Tages wurden 248 Leserkommentare dazu abgegeben. Unser Highlight: eine schockierende Vermutung aufgrund fundierter Beobachtungen.
von Archibald Bolzenhöfer
m Samstag, dem 20. September, einen Tag nach dem definitiven Redaktionsschluss dieser Ausgabe, versammelt sich in Zürich einmal mehr die Superlative des rückständigen Christentums, um am «Marsch fürs Läbe» seine Rückwärtsgewandheit in vollen Zügen zu zelebrieren. Die selbsternannten «Lebensschützer» haben ihr Objekt der Sünde mittlerweile erweitert. Nebst der traditionellen Abtreibungsgegnerschaft, beten die Frauen und Männer mit der geistigen Heimat im letzten Jahrtausend nun auch gegen Pränataldiagnostik, Suizidbeihilfe und aktive Sterbehilfe (etwas, das mit leicht veränderter Bedeutung auch den Marschierenden gut tun würde). Während gegen ersteres legitime Einwände existieren mögen, fällt es einem dennoch schwer, an die vermeintlich hehren Gründe für dieses Engagement zu glauben. Das mag an dem durch und durch verachtenswerten Gedankengut jener Kreise liegen, das zumindest im Autor dieser Rubrik spontanen Brechreiz auszulösen vermag. Oder aber an derartig entlarvend gesetzten Anführungszeichen: «Folglich sucht das OK eine erwachsene Person mit Down Syndrom, die öffentlich von ihrem ‹wertvollen› Leben berichten kann». Ganz allgemein bewirken Wortwahl und Aussagen der Jesus-Menschen vielfach erstaunlich konkrete Aggressionen. Unter dem Titel «Sklaven, Juden, Ungeborene» werden Abtreibungen mit der kolonialen Sklavenhalterschaft und dem Holocaust verglichen, gegen «deregulierten Sex» gewettert und zum Kampf der «Nachfolger Jesu» gegen das «Unrecht» und die «Not» aufgerufen. Wem da nicht die Galle hochkommt, hat wohl keine! «Wir Schweizer können unsere Meinung frei äussern. Wir dürfen demonstrieren. Und niemand kann uns daran hindern, ein erneutes Abtreibungsverbot zu fordern», schreiben die Leute, die mit Kreuzen, blutigen Föten und Särgen nie geborener Kinder für ihre Ansichten werben. Schade nur, dass sich jene Kreise nicht mit der selben Vehemenz auch gegen all die postnatalen Abtreibungen einsetzen, die tagtäglich auf diesem Planeten erfolgen...
Lesetipp Chinderbuech
Mein Nachbar liest ein Buch von Ruth Baeriswyl
Ein Mann, ein Buch, eine gemütliche Leselampe und grosse Vorfreude – endlich in Ruhe lesen, lesen, lesen! Doch zeigt sich sehr schnell, dass da in der Nachbarwohnung ein Mädchen Ball spielt und das nicht gerade leise! Dem lesenden Nachbar hüpft vor lauter Schreck der Hut in die Höhe und seinem Hund, der sich ebenfalls gemütlich eingerichtet hat, steht ein Schlappohr stramm. Der lesefeindliche Lärm wird fast körperlich greifbar und die Gegenmaßnahmen – Klopf, Klopf – wirken nur kurzfristig. Als nächstes wird gesungen, dann getrommelt und getanzt – ja sogar jongliert mit der passenden Zirkusmusik und die Leseohren des Nachbarn werden arg gequält. Der Nachbar muss fundamental eingreifen – das an die Wand klopfen hat bisher nichts als weiteren Lärm bewirkt. Er besorgt in der Buchhandlung ein passendes Buch und schenkt es dem lärmenden Mädchen. Die Geschichte nimmt ihren Lauf und in beiden Wohnungen wird es sehr still – nur der Hund... Ein heiteres Gesamtkunstwerk für Bilderbuchliebhaber jeden alters. Mit feinem Witz, reduziertem Strich und flächigen Farbtupfern illustriert Koen van Biesen diese amüsante Geschichte über die Lust am Lesen. Die gleichzeitig nostalgisch und taufrisch anmutende Art der Illustration, bringt die hintergründige Komik der Geschichte perfekt zur Geltung. Auf der dazugehörigen CD werden die Gedanken der Beteiligten hörbar – untermalt mit launigem Sprechgesang und jazzigen Gitarrenklängen.Ein rundum gelungenes Bilderbuch geeignet für Kinder ab 4 Jahren und ebenso für Erwachsene. Koen Van Biesen | Mein Nachbar liest ein Buch0 (mit CD) Mixtvision Vlg. | Fr. 22.50 im Chinderbuechlade, Bern
Nr. 388 | Oktober 2014
«Das Megafon kein Deckblatt, sondern ein Herzblatt, ich lese es mit Intersse, Neugierde und Konzentration.»
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Kreuzworträtsel
Comic
von mal
von Guitarhead
Pedro Lenz, Schriftsteller
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Ken nst Du ein Wort mit 12 Buchstaben, das mit RECLBY… beginnt un d mit …KEZLOZ aufhört?
Lösungswort: Wäre Eveline Widmer-Schlumpf in Appenzell Innerhoden. I
Senkrecht 1 lat. rechts, auch als Fernsehserie bekannt 2 engl. etwas übermenschliches und verkehrt herum ein Haustier 3 das macht der Kapitalismus aus der Arbeit 4 ein Hotel ohne richtige Beiz 5 was die wartende Masse in Bewegung bringt obwohl es eigentlich beruhigend wirkt 8 ein wenig weniger glänzend als wenig glänzend; wird in Bern verehrt 9 sozialdemokratisch eine gute Zeit gehabt 10 könnte ein Osterbrauch sein; wurde aber durch Goethes Mignon berühmt 11 stark riechender Kraftausdruck 14 in der Familienchronik von Waffen der kleine Bruder der Kalschnikow 16 Gleitung; ähnelt der Schwerkraft zumindest optisch 17 ein womöglich unschuldiger Räuber aus dem Zigerschlitz; singt und zwar laut und deutlich 18 Gegenpol zu den Tauben, die zwar hören aber um so lauter politisieren 20 die sokratische Methode, durch Fragen zur Einsicht zu gelangen. gr. Hebammenkunst 22 wenn ein Laie tut was ein Arzt tun sollte 24 bei Narzissten beliebt und bei Politiker gefürchtet 25 hat mit der Schweizer Nationalelf drei Tore gegen Deutschland erzielt (Vorname) 26 untypisches Schuhwerk von Rassisten 29 abk. Polizeibehörde: Florenz, Berlusconi, Italien: hat mit Italien überhaupt nichts zu tun Sende das Lösungswort per Mail an: megafon@reitschule.ch
und gewinne einen Sous le pont Gutschein im Wert von CHF 20.–
N
Waagrecht 3 ein Elsässer Gemüsebauer, am Morgenstreich zuhauf unterwegs 6 Nicht-Klerikales Osterphänomen in der Schweiz und vielerorts ganzjährlich anzutreffen 7 eine Nuss, die keine ist, heisst wie die Hauptstadt von hier 9 zusammengesetzt aus Erbfaktor und Verdauungstrakt. Schaut zum Rechten 12 darauf folgt oft ein Echo 13 «An die Waffen!» Bedeutet oft nichts Gutes 15 Subjekt der Petrologie, auch in der Physik von Bedeutung 18 verräterischer Geruch; verhält sich wie ein Opportunist 19 ohne Sünde 21 bei Gitarristen beliebt; bei Arbeitern zurecht unbeliebt 23 ein spanischer Stefan; produziert auch Parfums 27 der Käsemagen ohne den der Käse sauer wird 28 vom Wort her nicht unbedingt ein Pazifist; kann aber auch ganz friedlich auf den Wecker gehen. Der Wecker ist übrigens auch einer.30 ein (in der Reitschule) ungern gesehenes Symbol im Negativ steht für dieses positive. 31 um den Altar und doch beinahe am Arsch 32 Fernsehsendung über die nahe Zukunft mit unsicherem Wahrheitsgehalt 33 in Ghana an einem Freitag geboren, akustisch ähnlich meistens beim Frühstück anzutreffen 34 ein Spartenfreund von 17 Senkrecht; hat mit bürgerlichem Namen die Welt berührt 35 Ungeziefer vor dem Datenschützer warnen 36 wenn die fetten Jahre vorbei sind trifft man auf das Anagramm einer Ausscheidung 37 Deutschland hat in zweierlei Formen darunter gelitten – während dem Krieg von oben, nach dem Krieg von Unten
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Nr. 388 | Oktober 2014
Das grosse megafonhorrorskop
Besetzung der Reitschule
31.10.1987, 21.00 LT 20.00 GT Bern, CH (7E26, 46N57)
Hat die Reitschule ein Plutoproblem? von Bernd Klinghammer
In letzter Zeit hört man die Leute wieder vermehrt über die Zukunft der Reitschule spekulieren. In düsterem Tonfall wird dann, oft nach dem Genuss einiger Biere, die kommende Zeit als eine insgesamt wenig lebenswerte dargestellt. Mit ernsten Gesichtern wird beispielsweise behauptet die Reitschule werde immer mehr zu einer zweiten Roten Fabrik, die Eintritts und Bierpreise würden künftig steigen wie Krankenkassenprämien und die schleichende Verblödung der Jugend sei unaufhaltbar. Oft wird dabei etwas verbissen versucht die schwarz ausgemalte Zukunft, theoretisch mit einem doch etwas in die Jahre gekommenen historischen Materialismus zu untermauern. Hier sieht sich das megafon als seriöse und der Wahrheit verpflichtete Publikation gezwungen sanft in die Diskussion einzugreifen und wie ein liebevoller Vater den Zukunftsspekulanten eine echte Alternative anzubieten: Durch professionelle und fundierte Deutung des Horrorskops der Reitschule (Stichdatum, 31. Oktober 1987, Tag der Besetzung) soll an dieser Stelle Klarheit geschaffen werden. Schon ein oberflächlicher Blick auf das Horrorskop (Pluto am Deszendenten und der Geburtshelfer Venus in Konjunktion mit Neptun, Saturn und Uranus!) erklären einerseits die nachhaltige Gravitationswirkung der Reitschule auf «die Jugend» (Uranus) andererseits verweist die Konstellation auf Probleme bezüglich einer ausgewogenen Machtaufteilung (Pluto), die sich mit den Jahren eher noch
verstärken könnten. Als im Jahr 2004 der Leistungsvertrag mit der Stadt unterzeichnet wurde, bildeten der progressive Widder-Mond und das laufende exakte Uranus/Pluto Quadrat ein T-Quadrat mit dem Radix Saturn. Wenig überraschend kam es deshalb in den folgenden Jahren wiederholt zu wüsten Ausschreitungen (Saturn) und internen Ermüdungserscheinungen. Viele Szeneaktive beschlich zudem das diffuse Gefühl von der Reitschule «verdaut» zu werden. Die Verdauungsproblematik erklärt sich mit dem Einfluss von Widder-Mond, der zusätzlich noch von einem rückläufigen Mars verstärkt wird und im Übrigen schon von den alten Ägyptern beobachtet und notiert wurde. Diese allgemeinen Spannungen werden mit Pluto auf 7+ Grad Fische in den Jahren 2014 und 2015 einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Die früheren Etappen der Pluto Transite und die Beobachtungen die wir bereits in den letzten zwei Jahren machen konnten, lassen bereits erahnen womit wir es in den kommenden Jahren zu tun haben: Eine weitere Phase der Verunsicherung und möglicherweise ein weiters Ansteigen der Bier- und Eintrittspreise (wiederum Pluto). Für 2015 ist mit unerwarteten Ereignissen zu rechnen, die in einem Klima der Unklarheit und Vernebelung, das Freiheits- und Rauschbedürfnis der Szene ernsthaft erschüttern könnten. Saturn auf der Venus in Spannung zu Pluto und Mars kann ausserdem starke Ressentiments gegenüber Gegnern erzeugen, von denen man sich, harmlos ausgedrückt, genervt fühlt. Hier gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und den Rücklauf des Saturns abzuwarten. Die Gefahr einer Fehleinschätzung «der Gesamtsituation» scheint allerdings weiterhin gegeben. In einer Zeit, in der Jupiter im Vordergrund steht, besteht allgemein die Neigung, Fakten durch Theorien zu ersetzen und Woche für Woche brave SitzungsteilnehmerInnen über das erträgliche Mass hinaus zu quälen. Hier möchte ich jedoch abschliessend dafür plädieren den Jupiter-Einfluss nicht zu stark zu gewichten. Viel wichtiger ist es eine gemeinsame Strategie auszuarbeiten um den Pluto-Schlamassel einigermassen unbeschadet zu überstehen. Auf Wunsch eines Lesers noch ein abschliessender Tipp für die Börse: Aufgrund eines Google-Übersetzungsfehlers wird es am 2. November 2014 zu einem begrenztem atomaren Schlagabtausch zweier führender Nationen kommen. Wir empfehlen daher den Kauf von Aktien der Firma SEBA®, die neben Notvorräten, Schutzanzügen und Gasmasken den beliebten Geigerzähler GammaScout zum Kauf anbietet.
Tagebuch des etablierten Chaotentums
Artur und die vierte Gewalt
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von bass
s war ein trüber Nachmittag im eh schon verregneten Spätaugust. Artur blickte aus dem Fenster der Bund-Redaktion und fühlte sich leer. Leer wie seine Zeitung, die kläglich bei dem Versuch scheiterte, dem heuer besonders hartnäckigen Sommerloch zu entfliehen. Geri Müllers Nacktbilder hatten ein kurzes Auflodern bewirkt, obwohl sogar er, Artur, zugeben musste, dass das Ganze doch etwas gesucht gewesen war. Aber auch das war nun vorbei. Wohin bloss mit all diesen ungefüllten Seiten? Was konnte er nur tun? Warum geschah nie etwas in diesem verdammten verschlafenen Bern?! Er dachte zurück an das Vorjahr. Das sind noch Zeiten gewesen! Tanzparties, Helikoptereinsätze, Strassenschlachten – das Paradies auf Erden war angebrochen im Mai 2013. Tanz dich frei 3.0, Baustellen, Massenpanik-Angst und Sachbeschädigungen inklusive. Ein monatelanges Medienspektakel wie es im Buche stand! Doch nun war es tot, das Tanz dich frei. Niedergeschrotet und zu Tode gegast, aus dem Leben geschreitet und wegrandaliert. Wäre er doch irgendwo anders. Irgendwo, wo etwas passiert! Die Ukraine zum Beispiel, oder Gaza – dort geht die Post ab! Oder zumindest in Zürich! Hauptsache nicht in diesem verfluchten Wachkoma namens Bern, wo sogar die Nazis ihre Demo absagen! Es klopfte an seiner Bürotür. Jäh schreckte Artur aus seiner
Trübsal hoch. Adrian betrat das Büro. Scheff? Ich hab da so einen Brief von der Grossen Halle der Reitschule. Irgendwas von Sprayereien oder so. Gewalt in der Reitschule? Ädu du rettest meinen Sommer! Nein, nein, keine Gewalt, gesprayt haben s... Ach, Sprayen ist ja auch irgendwie Gewalt. Ist diese Gäng da auch dabei? Da die Dings – wie heissen die nochmal?! – 079? 031..? Genau die! Ja, da waren glaub’ ich ein paar Tags … Super! Schreib noch was von Unterwanderung und Gewaltherrschaft und so. Ist gut, Scheff. Adrian wandte sich zum Gehen. Ah und Ädu? Hm? Reto hat letzte Woche angerufen, er möchte mal wieder an die konstruktiven Kräfte appellieren. Kümmer dich doch auch gleich darum. Wird gemacht, Scheff. Artur lehnte sich zurück. Endlich wieder Reitschul-Schlagzeilen! Eigentlich mochte er Bern ja doch!
Journalismus? Diese kleine, dreckige Freiheit.
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von sak
as meine Freunde mit liberalen Eltern ihren liberalen Eltern bezüglich Drogen erzählt haben: Drogen wirken bewusstseinserweiternd. Und im richtigen Setting eingenommen wird man von Drogen auch nicht abhängig. Ayahuasca im Urwald. Meditation. Was meine Freunde mit liberalen Eltern von ihren liberalen Eltern bezüglich Journalismus erzählt bekommen haben: Journalismus wirkt bewusstseinserweiternd. Und im richtigen Setting eingenommen macht Journalismus unabhängig. Zeitung, am Morgen, am besten Süddeutsche. Kaffee. Seit die neuen und neuesten Medien aus dem beschränkten Arsenal der Medienprodukte einen ausufernden Kanon gemacht haben, ist die Zukunft des Journalismus nicht mehr absehbar. Gleichzeitig ist der Konsument journalistischer Produkte nicht mehr vorstellbar. Der idealtypische User, Prosument, Follower ist für das innere Auge unsichtbar geworden. Expertisen von Experten haben eine Bilderflut festgestellt. Vielleicht zu Recht vom iconic turn gesprochen. Doch auffallend leer bleibt der Platz, der dem Selbstbild des Bilderbürgers vorbehalten gewesen wäre. Von seinem Platz am Frühstückstisch dozierte der männliche Zeitungsleser mit Kaffee und retouchierter Zigarette über die vierte Gewalt. Er meinte nicht die Häusliche. Sondern jene, die Öffentlichkeit herstellt. Kritisch, aufklärend, erklärend – unterhaltsame Volkshochschule. So wurde der Journalismus meinen Freunden mit liberalen Eltern erklärt. Neben dem Dorf Kleinkonzern liegt das ein bisschen grössere Grosskonzern. In Grosskonzern sitzen vier Gestalten im Gasthof. Es charmieren: Der Richter und zwei Politiken – die eine eher gesetzgebend, die andere eher exekutiv. Die vierte Gestalt bringt ein Stichwort ein, das muss der Journalismus sein. So haben es meine Freunde mit liberalen Eltern im Urwald erlebt. Veränderungen sind vom Journalismus keine zu erwarten. Auch nicht im Bewusstsein. Ist der Journalismus eine Gewalt? Wenn ja, dann sicher nicht die vierte. Journalismus? Diese kleine, dreckige Freiheit! Immerhin.
Impressum Redaktion AG megafon | Postfach 7611, CH-3001 Bern megafon@reitschule.ch | Fon 031 306 69 66 | PC 30-34495-5 Layout megafon Druck Kollektiv Druckwelle, Reitschule. Redaktion dieser Nummer Nora Ryser (nor), Felix Graf (ffg), Marius Albrecht (mal), Basil Schöni (bass), Samuel Kaiser (sak), Andres Marti (res), Milena Gsteiger (mfg), Patrick Kuhn (pak), Tom Hänsel (#tt). Redaktionsschluss 15. September 2014, nächster 13. Oktober 2014 Erscheint monatlich, Auflage ca. 1000 Ex.; Jahresabo (mind. 72 Franken auf PC 30-34495-5 einzahlen, Abo bei obenstehender Adresse). Die in den Beiträgen wiedergegebene Meinung muss sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken. Die Schwerpunkt-Beiträge dokumentieren die Entwicklung von Kunst- und Jugend- und Politszenen. Weder mit bildlichen noch textlichen Inhalten sollen die LeserInnen dazu aufgerufen werden, Straftaten zu begehen. Die Artikel dieser Zeitung unterstehen einer CreativeCommons Lizenz. Für nicht-kommerzielle Zwecke können sie mit Quellenangabe frei verwendet werden.
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Interview
«Hand auf’s Herz, wer liest das denn wirklich?» Das Megafon als Sprachrohr der Reitschule? Selbstverständlich wurden wir uns über diese Frage bis Redaktionsschluss nicht einig. Aber ganz egal, wie das neue Heft aussehen wird, eine gewisse, nun ja, «Restverantwortung» gegenüber dem Haus wird wohl oder übel bestehen bleiben.
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Interview von res, Illustration mal
ir verdienen zwar keinen müden Rappen, müssen aber den Druck immerhin nicht aus eigener Tasche bezahlen! Das führt uns direkt zur nächsten Frage: Was wollen die Leute von uns? Aufwändige Umfragen und komplexe Analysen, zusammen mit einfühlsamen Gesprächen mit «Leuten von der Reitschule» führten zu überraschendem Ergebnis: Viele Leute die sich in der Reitschule engagieren, möchten im Megafon am liebsten Texte über die Reitschule lesen. Wie kann nun das Megafon als verantwortungsvolles Medium diesem Wunsch möglichst ressourcenschonend nachkommen und gleichzeitig langjährige KritikerInnen zum Schweigen bringen? Die Antwort klingt nicht nur banal, sie ist es auch: Durch ein Interview mit einer prominenten «Schlüsselfigur» bzw. einem «Schlüsselbesitzer» der Reitschule wird kritischer Journalismus (gähn) zur edlen Hofberichterstattung! Als Interviewpartner haben wir Pumba (28) ausgewählt. Er opfert gerade seine besten Jahre dem «Schandfleck» und wechselt intern Kollektive wie andere schmutzige Socken. Sein gesteigertes Kommunikationsbedürfnis machte ihn für uns zum idealen Interviewpartner. Angefangen vor «vier oder fünf Jahren» im Dachstock, arbeitete dieser Mann mit dem seltsamen Namen und nebulösen Zukunftsplänen unter anderem im Restaurant «Sous le Pont», im «Rössli» und als «Sicherheitsbeauftragter». Seit einiger Zeit gehört er auch zur Delegation der Reitschule, die sich vierteljährlich zu Gesprächen mit der Stadt trifft. Wir verabredeten uns in der Brass, setzten uns an einen abgelegenen Tisch im Garten und ich stellte meine Fragen, als wäre ich ein richtiger Journalist. megafon: Erste Frage: Apple oder Al Qaida? Pumba: Android! Na gut, aber wie offen ist denn nun diese Reitschule? Meiner Meinung nach ist die Reitschule überhaupt nicht offen. Versuch zum Beispiel mal ein neues Kollektiv zu gründen, dann siehst du, wie schwierig die Situation ist. Das hängt natürlich auch mit dem Raumanspruch der Gruppen zusammen, die alle ihr «Gärtli» verteidigen. Die Strukturen sind gefestigt und Neues hat es generell schwierig. Man hat ja schon alles. Diese Haltung nervt mich extrem. Ich meine, die Leute sind intern sehr gut organisiert, aber wenn es um grössere Veränderungen geht, z.B. ein neues Haus in Angriff zu nehmen, herrscht praktisch nie Konsens oder die ganze Sache versandet schon viel früher an irgendwelchen diffusen Ängsten. Konkret bedeutet dies dann, dass man halt einfach nichts macht… Das ist mir zu defensiv. Dass du in verschiedenen Kollektiven warst, wurde kritisiert… Meine Motivation war aber dabei hauptsächlich, das gesamte Haus kennen zu lernen. Ich sehe mich zuallererst als Reitschüler und nicht als Mitglied eines bestimmten Kollektives. Das Gezänk untereinander nervt extrem. Ich wurde gelegentlich auch schon als «Kollektivhure» bezeichnet. In «den Medien» ist oft die Tendenz zu beobachten, die ReitschülerInnen als Angehörige zweier Lager darzustellen: Hier die braven Kulturschaffenden und dort die bösen Politchaoten... Leider wird diese stereotype Einteilung von den kapitalistischen Dachstöcklern und den schwarzvermummten und flaschenwerfenden Politchaoten auch manchmal intern übernommen. Tatsächlich bestehen die Kollektive aus sehr vielen Einzelpersonen, da gibt es natürlich auch mal Streit untereinander. Nur sollte man diese persönlichen Auseinandersetzungen nicht auf das gesamte Kollektiv projizieren. Aber das Fest No Borders No Nations wurde doch von eher verschiedenen Kollektiven zusammen organisiert?
Und wie ist da das Verhältnis? Das Verhältnis der Reitschule zur Kapo ist eigentlich so wie immer: schlecht. Das ging dann schon recht zur Sache, da hat man in fünf Minuten schnell alle Traktanden abgehackt, um dann zwei Stunden mit der KaPo über irgendwelche Vorfälle zu stürmen... In einem Punkt sind wir uns allerdings einig: Gewalt und Deal wollen wir beide nicht. Das Vorgehen ist halt einfach ein anderes. Wenn du miterlebst, wie die Schergen von Krokus [Anti-Drogen-Einheit der KAPO, A. d. Red.] ihre rassistische Menschenjagd veranstalten und danach zwei Gramm beschlagnahmtes Koks und 1000 Stutz als «Schlag gegen organisierten Drogenhandel» feiern, regt dich das natürlich auf. Wer mal mit eigenen Augen gesehen hat, wie diese Typen vorgehen, muss sie einfach hassen, das radikalisiert einfach jeden. Da wundert’s mich halt nicht, wenn’s ab und zu knallt. Dauerreizthema Vorplatz. Welche Bedeutung hat diese «Zone» für dich?
Ja, das Fest hat tatsächlich Gruppen zusammengebracht, die sonst eher nicht viel miteinander zu tun haben. Ich glaube, da wurden schon auch Brücken geschlagen. Was ist denn deine Meinung zu Lohnarbeit in der Reitschule? Also wer um vier Uhr morgens ein vollgekotztes Klo putzt, sollte selbstverständlich bezahlt werden, keine Frage. Auch die Schichten von Bar, Küche, Service, Wellness usw. müssen bezahlt sein, das ist für mich kein Thema. Ich erwarte aber von den Leuten auch, dass sie am Hausgeschehen teilnehmen und das darf nicht bezahlt sein, weil man das aus ideologischen Gründen macht und nicht aus finanziellen Interessen. Generell finde ich es aber durchaus problematisch, wenn Leute finanziell komplett von der Reitschule abhängig sind. Kann mir dann schon vorstellen, dass man vielleicht auch unbewusst weniger auf Konfrontation mit der Stadt geht, beispielsweise. Was hat es eigentlich mit diesen Gesprächen mit der Stadt auf sich? Der Leistungsvertrag verpflichtet uns jährlich zu vier Gesprächen mit VertreterInnen der Stadt. Da ist dann der ganze Klimbim dabei, insgesamt etwa 20 Personen, darunter 4-6 von der Reitschule. Seit den Ausschreitungen vom letzten Sommer sind nun auch die Gemeinderäte Tschäppu und Nause dabei. Teils geht es sehr brav zu und her, manchmal fliegen aber auch die Fetzen. Durch die gewonnenen Abstimmungen hat der politische Druck insgesamt abgenommen. Was wir jetzt haben, sind diese Versuche auf verwaltungstechnischer Ebene der Reitschule das Leben schwer zu machen: Security-Konzept, Rauchverbot, Ausschankzügs, Getränke auf dem Vorplatz, Lärm etc. etc. Halt all die Sachen, die Lerch erfolglos versucht hat, durchzusetzen. Ich habe das Gefühl, das hängt alles auch ein wenig mit der Nause-Ära zusammen. Seit der im Gemeinderat sitzt, ist es merklich mühsamer geworden. Ist die KaPo (Kantonspolizei) eigentlich bei diesen Gesprächen auch dabei? Wir wollen die Polizei schon seit Jahren nicht an diesen Gesprächen dabeihaben. Aber seit den Ausschreitungen vom letzten Jahr sitzen sie immer mit am Tisch.
Meiner Meinung nach ist der Vorplatz der letzte Freiraum der Stadt. Zumindest an den Wochenenden hast du da tatsächlich einen rechtsfreien Raum: Kein Polizist traut sich da hin. Das ist schon ein interessantes Phänomen… Die Masse an Jugendlichen, die fast jedes Wochenende auf dem Vorplatz rumhängt, hat in den letzten Jahren massiv zugenommen. Die Reitschule hat lange nicht auf die Entwicklung auf dem Vorplatz reagiert, plötzlich hatte man dann Messerstechereien und Deal direkt vor dem Tor. Durch aktive Präsenz auf dem Vorplatz versucht man halt den ganzen Mist vom Haus und wenn möglich vom Vorplatz weg zu haben… Soviel zur öden Gegenwart. Wie sieht denn die Zukunft der Reitschule aus? Die Reitschule und die Grosse Halle haben ein idiotisches Verhältnis zueinander und unterscheiden sich von den Strukturen her fundamental. Wir haben eben auch ein massives Platzproblem und daneben hast du die Grosse Halle, die die meiste Zeit im Jahr leer steht. Die Reitschule sollte endlich expandieren. Wir geben Unsummen aus für Lärmklagen, Vorplatzpräsenz und Verwaltungsaufwände. Mit diesem Geld hätten wir schon lange ein Haus in der Innenstadt kaufen können. Wie die Schreinerei könnte man andere kleine Betriebe aufbauen, z.B. eine Elektrikerbude oder ein Hostel. Vorstellbar wäre auch, ein Stück Land zu pachten und dort Zeugs für das Souli anzubauen. Es gibt auch Pläne, die Remise wiederaufzubauen und dort eigenes Bier zu brauen… Endlich kein Einsiedlerbier mehr. Ein Traum? Das Projekt scheitert leider wohl daran, dass sich die meisten Reitschüler nur um das eigene Kollektiv kümmern. Gärtlidenken halt. Was ist eigentlich deine Meinung zum Megafon? Als ich im Sous le Pont gearbeitet habe, wurden wir einmal gefragt, wer alles ein Abo möchte und natürlich haben alle gesagt, ja klar, warum nicht, ist ja gratis als Kollektivmitglied... Jemand hat dann etwas später noch mal nachgefragt, so in der Art: Hand aufs Herz Leute, wer von euch liest es wirklich? Tja, es waren nicht viele... Das ist natürlich schade, weil dieser Kanal doch sehr viel Potential hat, ich meine, es liegt sogar in den Bibliotheken rum. Tatsächlich? Ja klar, zum Beispiel in der Kornhausbibliothek oder im vonRoll. Interessant! Gehen wir jetzt was essen? Unbedingt. Ähm... merci für das Gespräch.