Der TiPs-Tipp
RADON
Schleichender Tod im Keller-Homeoffice Seit Corona wird – wo möglich – Arbeit ins Homeoffice verlagert. Doch hier lauert – nicht nur in Thüringen und Sachsen – eine unsichtbare Gefahr: RADON. RADON ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas. Es ist geruchlos. Seine Dichte ist etwa 8 mal höher als die von Luft. RADON kann sich in Gebäuden, insbesondere in Kellern in physiologisch bedeutenden Mengen ansammeln und auf Dauer Krebs auslösen. Abb. 3.2: Radonaktivitätskonzentration in der Bodenluft (Quelle: BfS, eigene Berechnungen)
Kiel
Schwerin
Hamburg
Bremen
Berlin Hannover Magdeburg
Potsdam
Düsseldorf Dresden Erfurt
Wiesbaden Mainz < 20.000 Bq/m3
Saarbrücken 20.000 – 40.000 Bq/m3
Stuttgart 40.000 – 100.000 Bq/m3
München > 100.000 Bq/m3
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VORKOMMEN
Jena ist nicht bekannt als RADON belastetes Gebiet. Das für Uran-Abbau bekannte Ronneburg oder das Erzgebirge scheinen weit weg. Trotzdem sind auch in Jena in Neubauten mancherorts erhebliche, gesundheitsgefährdende RADON-Belastungen nachgewiesen. In Kellerräumen wurden Strahlenwerte von über 2.000 Bq/m³ gemessen. Normal sind in Deutschland in der Freiluft 15 Bq/m³, in der Raumluft bis 60 Bq/m³. Der Grenzwert nach dem Strahlenschutzgesetz beträgt 300 Bq/m³, das Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt jedoch einen Wert von 100 Bq/m³ auf Dauer nicht zu überschreiten.
Radon-Karte Deutschland 1 RADON sammelt sich in Hohlräumen an Natürlich vorkommendes RADON steigt durch Diffusionsdruck zunächst aus dem Erdreich auf. In unbelüfteten Hohlräumen fällt es infolge seiner hohen Dichte und die wirkende Schwerkraft wieder nach unten und sammelt sich am Boden. Hier steigt die Konzentration mit der Zeit stetig an. Hohlräume wirken im Prinzip wie eine Anreicherungsanlage für RADON. Quellen/Literatur 1 Radon-Handbuch Deutschland, Herausgeber Bundesamt für Strahlenschutz WIKIPEDIA: Radonbelastung, Radonschutz
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TiPs Das MAGAZIN Jena + Saaleland