Dieser Beitrag wurde im Auftrag des Landratsamtes des SHK erstellt
Mit dem Tier auf Du und Du
50 Jahre Tiergarten Eisenberg
„Ohne Herzblut kann man das nicht machen“, ist Tiergartenleiter Mathias Wiesenhütter überzeugt. Aus ihm spricht die Erfahrung, denn seit 1992 ist der Veterinärmediziner verantwortlich für das Gelände des ehemaligen, 1890 angelegten „Geyers Ziergarten“, einem 2,5 Hektar großen Areal, damals mit seltenen Pflanzen, Bäumen und Phantasiebauten wie Burgruine, Höhlen und Grotten ausgestattet. Zu DDR-Zeiten fand die „ Station Junger Naturforscher und Techniker“ hier ihre Heimstatt, bevor sich die Stadt entschied, an dieser Stelle einen Tiergarten zu errichten. Entscheidende Anregungen kamen damals von dem Allgemeinmediziner Dr. Christian Wiesenhütter, der das Entstehen des Tiergartens ideenreich und engagiert begleitete sowie von Manfred Meyer, dem 1. Tiergartenleiter, welcher fachlich erfahren, die Umgestaltung des Geländes und das Ansiedeln der Tiere mit der Unterstützung von Betrieben und vielen freiwilligen Helfern realisierte. 1971 fand die feierliche Eröffnung statt. Während die Besucher damals Rehe und Damwild, Zwergziegen, Mufflons, Heideschnucken und Kamerunschafe, Wildschweine und Ziergeflügel bestaunen konnten, änderten sich Anfang der neunziger Jahre die inhaltlichen Vorstellungen. Seltene Tierarten aus fremden Ländern und Erdteilen wurden nach und nach neben traditionellen heimischen Tieren angesiedelt. Heute leben im Eisenberger Tierpark um die 700 Tiere in 44 Arten. Träger des Tiergartens ist der Verein „Ländliche Kerne“ in Nickelsdorf, die Stadt Eisenberg gibt jährliche Zuschüsse. Einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung leisten der 2005 gegründete Förderverein, zuverlässige Sponsoren, treue Tierpaten und die Tiere liebende Geber von Geldund Sachspenden. Um die vielen, täglich anfallenden Arbeiten zu bewältigen, unterstützen Mathias Wiesenhütter und seine vier Mitarbeiter(innen) immer wieder Studenten, Praktikanten und freiwillige Helfer. 2003 entwickelte man mit fachlicher Begleitung ein den räumlichen Gegebenheiten entsprechendes neues Konzept mit den Schwerpunkten: einheimische Waldbewohner wie Damwild und Waldkauz; einen australischen Bereich mit Kängurus, Emus, Zebrafinken, Wellensittichen und Nymphensittichen sowie einen afrikanischen Schwerpunkt wie Mantelpaviane, Stachelschweine und Erdmännchen. Für verschiedenartige Kleinsäuger wurde eigens eine moderne Nachttierabteilung eingerichtet. Auch dem Artenschutz fühlt man sich verpflichtet. So nimmt der Tiergarten aktiv teil am „Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für den europäischen Nerz“ , hier wurde eine neue Anlage für Nerze gebaut. Zugleich arbeitet man am „Wiederansiedlungsprogramm für den Steinkauz
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