FOTOGRAFIEN DER FOTOGRAFIE
EXPERIMENTELLE FOTOGRAFIE DER VERSUCH EINER ZUORDNUNG VON ANTONIA ZIMMERMANN
In der Experimentellen Fotografie steht nicht das abzubildende Objekt im Mittelpunkt, sondern die fotografischen Mittel werden selbst zum fotografischen Gegenstand. So entstehen Werke reiner Fotografie. Nicht Abstraktionen von Wirklichkeit, sondern Darstellungen von in der Fotografie enthaltenen bildnerischen Möglichkeiten bilden ihren Inhalt. Solche Werke beziehen sich nur auf sich selbst, vertreten keine ausserbildliche Realität (benutzen sie allenfalls als Hilfsmittel), sind Produkte reiner Ästhetik. Aufgabe der Experimentellen Fotografie ist es, die Möglichkeiten des Fotografischen immer wieder neu zu erforschen, ihr Kriterium ist Innovation, die Erneuerung von Form und
Struktur. Sie schafft eine neue Welt, die es in der Realität so nicht gibt. Sie stützt sich dabei auf ein geistiges Konzept, auf einen künstlerischen Entwurf, seine bildernische Kraft und die materielle Realisation. So entstehen Absolute Fotografien, Fotografien ohne Vermittlungsfunktion, ohne externe Botschaft, Fotografien ‚an sich‘. Diese bildernischen Möglichkeiten haben seit Jahren eine große Faszination für mich. Sie waren der Hauptgrund für meinen Besuch der Prager Fotoschule. Sehr bald merkte ich bei meinen Experimenten, dass ein gezielter Einsatz der zahlreichen Möglichkeiten, die eine moderne Kamera bietet, notwendig ist, um einen gewünschten Effekt zu erzielen. Bewegung /Experimentelle Fotografie Antonia Zimmermann 2013