Top Magazin Halle (Saale) Sommer 2018

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Liebe Top Leser und Leserinnen,

Foto: Andreas Kölling

Der Hallenser gilt ja allgemein als grummeliger und nach innen gekehrter Zeitgenosse, der sein Licht eher auch mal unter den Scheffel stellt. Dazu gibt es unserer Meinung nach aber gar keinen Anlass. Wir finden: Halle und seine Menschen sind extrovertiert und nach vorn gerichtet. Ein Ausdruck dessen ist zum Beispiel die internationale Vernetzung, bei welcher die Saalestadt derzeit mit sieben Städten auf drei Kontinenten verflochten ist. Getragen hauptsächlich von bürgerlichem Engagement haben wir uns ab Seite 10 einmal umgeschaut, wie diese Kontakte in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur auch zukünftig gepflegt und vertieft werden sollen. Mit der neuen Zugbildungsanlage am Hauptbahnhof erhält Halle einen direkten Zugang zur „Neuen Seidenstraße“ und damit nach Vorderasien und zu Halles fernöstlicher Partnerstadt Jiaxing. Fernhandel in einer neuen Dimension. Aber auch in Halle und direkt vor der Haustür tut sich so Einiges. Basis bildet das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Halle 2025“. Wir werfen ab Seite 54 einen Blick darauf, wie der Boden bereitet wurde und

welche Projekte zukünftig verwirklicht werden können. Es wird auf vieles Wert gelegt, nicht nur auf kommunaler Ebene, sondern auch bei privatem Hausbau oder Sanierung. Offene Räume, gute Dämmung von Dach und Fenster bis hin zur Auswahl des Interieurs. Wussten Sie jedoch, dass das Herz eines Eigenheims im Keller schlägt? Nicht nur als Platz für Heizung, Therme und Speicher, sondern auch für Neuerungen wie Zentralstaubsauger und Wäscheklappe, wie Sie ab Seite 48 lesen können.

Halleschen FC. Da wurde auf grundlegenden Ebenen ordentlich durchgekehrt. Vorstand, Trainer, Spielerkader – kein Stein blieb auf dem anderen. Was neu ist und wie sich der Traditionsverein für die nächste Saison aufgestellt hat, lesen Sie auf Seite 70.

„Sag mir, was du arbeitest und ich sage dir, welche gesundheitlichen Probleme du hast.“ Leider sieht es bei den meisten Menschen im beruflichen Alltag so aus. Wie man sich vor den Beeinträchtigungen durch zu wenig oder zu einseitiger Bewegung schützen kann, lesen Sie ab Seite 38. Wir geben Tipps zu regelmäßigem und richtigem Training vernachlässigter Muskelgruppen.

Ansonsten finden Sie in unserer aktuellen Ausgabe natürlich wieder die neuesten Entwicklungen, Trends und Must-Haves für den Sommer. Wie gewohnt haben wir für Sie auch eine Menge News und Events zusammengestellt.

In unserem Boulevard betrachten wir natürlich die sehr bewegte Rückrunde des

Mit Top Grüßen, Ihr Guido Schulz und Ralf Langer

Wir wünschen Ihnen einen großartigen Sommer und viel Spaß beim Lesen des Top Magazins.


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Halle International – Ein Blick über den Tellerrand DSGVO – Neue Pflichten und Rechte beim Datenschutz Unternehmerporträt | Edgar Wolf News | Neues aus der Region Halle (Saale)

automobile Sportlich und Sicher

gesundheit

Entspannter Rücken – Spiegel des Gemüts

interieur

Der Keller, die Hauszentrale Isek – Stäglins Erbe für Halle

trends

... für den Sommer

boulevard

Katrin Huß unterwegs mit Cliff Diver Anna Bader Saale Bulls: Nach der Saison ist vor der Saison HFC ruft Neustart aus Gastronomie | Herzlich Willkommen in der Outdoor-Küche Small Talk-Wissen | Alles Latte?

events

Rückblick: Veranstaltungen von April und Mai Impressum Veranstaltungskalender | Was ist los in der Region Halle? Rückblick auf die 16. Top Lounge im Autohaus Huttenstraße André Schinkel – Rückenhaar und Monobraue

Fotos: ww.fotolia.com/Lumistudio | Daimler AG | www.pixabay.com | Stadtwerke Halle | HFC

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Freiheit ist, wenn Herz und Verstand sich einig sind

Gestatten, der neue Ghibli. Ab 69.930 € * Auch in den Ausstattungslinien GranSport und GranLusso erhältlich. Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 9,7 – 5,9 l/100 km; CO2 -Emissionen (kombiniert): 226 – 158 g/km; Effizienzklassen: F – B. Ermittelt nach EU-Richtlinie 1999/94/EG. Abbildung zeigt die Ausstattungslinie GranSport sowie Sonderausstattungen.

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Levante. The Maserati of SUVs. Ab 74.630 € Mit serienmäßigem Allradantrieb und Luftfederung. Kraftstoffverbrauch (kombiniert): 10,9 – 7,2 l/100 km; CO2 -Emissionen (kombiniert): 253 – 189 g/km; Effizienzklasse: F – B. Ermittelt nach EU-Richtlinie 1999/94/EG. Abbildung zeigt die Ausstattungslinie GranSport sowie Sonderausstattungen.

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Wirtschaft Vielfältige Verflechtungen Sommer 2018

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Foto: Isabell Thomas

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alles internationales Netzwerk auf kommunaler Ebene hat Einiges zu bieten und widerlegt das „ewige“ Bild vom in sich gekehrten Hallenser. Der städtepartnerschaftliche Kontakt der Saalestadt ist vielfältig. In Bereichen wie Wirtschaft, Wissenschaft oder Kultur ist sie eng mit derzeit sieben Städten auf drei Kontinenten verflochten. Vor allem wird dieser vom bürgerlichen Engagement getragen. Ziel

der Stadt sei es, den Kontakt nachhaltiger zu gestalten und zu vertiefen, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadt wirke selbst aktiv oder unterstützend. Während Halle (Saale) mit den vier europäischen Städten intensiv durch die Europäische Union verbunden ist, eröffnen sich den am Fernhandel Interessierten durch die am 29. Juni einzuweihende ge-

neralüberholte Zugbildungsanlage (ZBA) am Hauptbahnhof neue Dimensionen. Die ZBA bildet einen direkten Zugang zur „Neuen Seidenstraße“ und damit nach Vorderasien oder zu Halles fernöstlicher Partnerstadt Jiaxing. Auch als Medienstandort hat die Saalestadt Potential auf internationalem Parkett wie eine Delegationsreise an die ostamerikanische Küste ergab. AH

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30 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Halle (Saale) und Karlsruhe

Halle International

– Ein Blick über den Tellerrand

International ist Halle (Saale) schon seit langem vernetzt. Kontakte aller Art in sämtliche Himmelsrichtungen der Welt wurden während der Mitgliedschaft im Hansebund und durch die pietistisch erzogenen Missionare der Franckeschen Stiftungen schon vor den in der zweiten Hälfte des 20 .Jahrhunderts aufkommenden Städtepartnerschaften geknüpft. ährend sich in den „oberen Etagen“ mit Embargos, Handelskriegen und Sanktionen wirtschaftspolitische Verantwortungsbereiche wie Bälle zugeschoben werden, wird auf kommunaler Ebene vielerorts versucht, normale, über den eigenen „Tellerrand“ hinaus reichende Win-winVerhältnisse aufzubauen, zu intensivieren und zu pflegen. Durch die Verpartnerung mit der finnischen Stadt Oulu begann 1972 der moderne Blick der Händelstadt über den so genannten „Tellerrand“. Mittlerweile ist Halle (Saale) auf drei Kontinenten vertreten. Das Freundschaftsband reicht vom amerikanischen Savannah (2011) über das chinesische Jiaxing (2009) und russische Ufa (1997) bis in den deutschsprachigen Raum hinein.

Partnerschaften tragen zur Versöhnung bei und fördern friedliches Zusammenleben Die Partnerschaften gelten als Beitrag eines friedlichen und schöpferischen Zusammenlebens. Dies sei umso wichtiger in einer Zeit, in der politische und militärische Konflikte sowie Extremismus in vielen Teilen der Welt wieder zunähmen, sagt Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale). Partnerschaften tragen zur Versöhnung bei. Sie fördern eine friedvolle Zusammenarbeit auf der Grundlage einer auch von konkreten Projekten getragenen Gemeinschaftlichkeit. So gibt es zurzeit einen regen Erfahrungsaustausch zwischen der Saalestadt und der französischen Stadt Grenoble (1976) in

Die Partnerstätte: Oulu 1972, Linz 1975, Grenoble 1976, Karlsruhe 1987, Ufa 1997, Jiaxing 2009, Savannah 2011

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Bezug auf Kostenbelange des öffentlichen Personennahverkehrs oder mit der badischen Stadt Karlsruhe (1987), welche sich derzeit mittels einer neuen digitalen Infrastruktur in eine „Smart City“ verwandelt. Gelingende wirtschaftliche Kooperationen brauchen Gemeinsamkeiten als Basis Im April besuchte eine fünfköpfige Delegationsgruppe aus Politik und Wirtschaft Halles jüngsten Städtepartner an der amerikanischen Ostküste. Seit 2011 „liegt“ Savannah an der Saale. Das deutschsprachige Erbe der Hafen- und Medienstadt ist noch heute vielfältig erkennbar und beruht teilweise auch auf dem Einfluss der aus den Franckeschen Stiftungen kommenden »

Fotos: zur Verfügung durch Stadt Halle (Saale) | Roland Fraenkle

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wirtschaft

„Fragen Sie Ihren Chef … …. oder uns, wie Sie von Ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss für ihre Rente bekommen.“ Regelung ab 2022. Allerdings zahlen viele Arbeitgeber aufgrund des Fachkräftemangels häufig auch heute schon freiwillig höhere Zuschüsse bzw. Arbeitgeberbeträge.“

Axel Schurath – Versicherungsfachwirt (IHK)

Mit Wirkung zum 01.01.2018 trat das Betriebsrentenstärkungsgesetz in Kraft. Das Gesetz zielt darauf ab, die Attraktivität der betrieblichen Altersversorgung in kleinen und mittleren Unternehmen durch ergänzende Fördermaßnahmen zu erhöhen und zusätzliche Anreize zur Eigenvorsorge durch Arbeitnehmer zu setzen. Wir fragten Axel Schurath, Generalvertreter der AXA Versicherungen und auf moderne Altersvorsorgelösungen spezialisiert, nach seiner Empfehlung: „Grundsätzlich bestehen für Arbeitnehmer viele verschiedene Möglichkeiten für das Alter vorzusorgen. Das neue Betriebsrentenstärkungsgesetz setzt jetzt aber einige neue interessante Impulse. So fördert der Staat Mitarbeiter mit einem Gehalt bis zu mtl. 2.200 EUR beim Aufbau einer rein arbeitgeber-finanzierten Altersvorsorge durch eine zusätzliche attraktive steuerliche Entlastung für die Beitragsaufwendungen des Arbeitgebers zwischen 240 und 480 EUR pro Jahr in Form eines Sofort-Zuschusses von 30%. Neu ist auch, dass Arbeitgeber bei einer Entgeltumwandlung ihrer Mitarbeiter, sofern Sozialabgaben eingespart werden, für Neuverträge im Rahmen einer Direktversicherung, einer Pensionskasse oder Pensionsfonds ab 2019 ihren Mitarbeitern einen Arbeitgeberzuschusses von 15% zu zahlen haben. Für Altverträge gilt diese

Wie können Arbeitnehmer diese Zuschüsse beantragen? „Grundsätzlich können Sie erst einmal ihren Arbeitgeber ansprechen. Viele Arbeitgeber haben dies in einer Versorgungsordnung geregelt, zum Teil gibt es auch tarifrechtliche Regelungen. Natürlich können Arbeitnehmer auch zu uns kommen. Wir setzen uns dann mit dem Arbeitgeber in Verbindung und besprechen die konkreten Vorsorgewünsche. Auf unserer Homepage findet man zu allen Altersvorsorgefördermöglichkeiten eine Checkliste.“ Sind denn andere staatlich geförderte Verträge, wie beispielsweise die Riesterrente noch empfehlenswert? Es hagelt hier häufig Kritik von Verbraucherverbänden. „Diese Kritik ist in vielen Punkten gerechtfertigt, trifft aber nicht für jeden Sparer in gleicher Weise zu, da hier Einkommen, Familienstand, Anzahl und Alter der Kinder sowie die persönliche Lebensplanung Einfluss auf die Beurteilung der Rentabilität der gewählten Vorsorge haben. Hier kann man bei uns mit einem Vergleichsrechner individuell Klarheit bekommen. Für das Jahr 2018 hat die Bundesregierung erneut Verbesserungen beschlossen. So profitiert man inzwischen von einer Erhöhung der Grundzulage von 154 auf 175 EUR pro Jahr. Geringverdienern kommt zudem ein neuer Schonbetrag zugute, bei dem die Eigenvorsorge nicht auf die Grundsicherung im Alter angerechnet wird. Wichtig aus unserer Sicht ist, einen intelligenten Plan zu haben und diesen langfristig umzusetzen. Orientierung für die Wahl der richtigen Altersvorsorgeinstrumente bietet hier unserem plan360°-Beratungssystem, unverbindlich und kostenfrei.“

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Im Wettbewerb um gute Mitarbeiter steht eine attraktive betriebliche Altersversorgung ganz weit oben auf der Liste. Und die lässt sich dank neuer Fördermöglichkeiten jetzt noch besser nutzen. Axel Schurath: „Mit der Relax Rente von AXA partizipiert man zusätzlich am Index Global Multi Asset Index. (Backtesting 1995 – 2018 7,39 % p.a.) Als Vorsorgespezialisten bieten wir Ihnen passende Lösungen.“ Mehr Infos unter as3V.de/betriebsrente2018

AXA Generalvertretung Axel Schurath Geiststraße 49, 06108 Halle Tel.: 0345 5 22 06 06 Mobil: 0172 - 340 47 81 axel.schurath@axa.de Sommer 2018 top magazin Halle 11


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Erfurt. Sie verweist auf einen Gewürzladen der ostamerikanischen Partnerstadt. „Als ein erstes kleines Aushängeschild für den Handel mit Übersee hatte das Kleinunternehmen „The Salt Table“ gemeinsam mit dem Deutschen Salinekontor eine Halle-Savannah-Salz-Gewürzmischung geschaffen“, sagt Pröschel. Denken in globalen Zusammenhängen durch Austauschprogramme fördern Sollte sich die derzeit angespannte Wirtschafslage zwischen Washington und Brüssel wieder normalisieren, könnten diesem Vorbild große Unternehmen im großen Maßstab folgen. Der Armaturen- und Pumpenhersteller KSB stellte mit Rainer Kutzko ein Delegationsmitglied. Neben dem Aufbau und der

Pflege von ökonomischen Kontakten trat er die Reise auch mit dem Vorsatz an, sich die Denkweise der Amerikaner anzuschauen, sagt der Wasserbauingenieur und Abteilungsleiter im Project Management Water. Wirtschaftliche Zusammenarbeit sei ohne ein über die Ebene der Sprache hinausgehendes Verständnis zwecklos. „Noch steckt das viel gepriesene Denken in globalen Zusammenhängen in den Kinderschuhen“, fügt er hinzu. Zu wenige schauen über den „Tellerrand“ hinaus. Kutzko verweist auf die Klimaveränderung, die Themen wie Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz und Energiegewinnung bzw. -speicherung weltweit ganz wesentlich in den Fokus rückte.

Christoph Bernstiel, Bundestagsabgeordneter (CDU) und Hallesches Delegationsmitglied präsentieren die Stadtfahne der Saalestadt in Savannah

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Eine kurze Delegationsreise kann im Allgemeinen nur Ansätze und Impressionen vermitteln. „Ein richtiger Austausch zur Stärkung vertrauensbildender Maßnahmen könnte zum Beispiel über Trainee-Programme oder Studentenkooperationen abgedeckt werden“, sagt der KSB-Ingenieur. Ein vergleichbares Instrument, wie 1999 mit dem Credit-System (ECTS) des Bologna-Prozesses zur weltweiten Angleichung von Studienleistungen erdacht wurde, fehlt im Bereich der Be-

Fotos: C. Bernstiel | Christoph Jann | Andreas Bartsch

Geistlichen, die die einst im Bundesstaat Georgia siedelnden Protestanten betreuten. Schließlich gründeten die drei deutschstämmigen Organisationen 2014 das „Teutonic Council of Savannah“. Unter dem Vorsitz des Kardiologen Dr. Dieter Gunkel werden hier die Kontakte zur Händelstadt intensiviert. Schon 2007 hatte sich Sabine Pröschel mit ihrem Verein „Halle International“ für die Anbahnung und Umsetzung einer Partnerschaft zwischen beiden Städten eingesetzt. „Für eine gelingende Kooperation braucht es Gemeinsamkeiten“, sagt Pröschel. Das gelte nicht nur auf zwischenmenschlichen Ebenen, sondern auch für wirtschaftliche Belange, ergänzt sie. Die ehrenamtliche Vereinsvorsitzende ist Geschäftsführerin der E. L. T. Sprachschulen „The English Language Trainers“ mit Sitz in Halle und


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Hollywood-Größen gedreht. Zuletzt entstand unter anderem in Merseburg „The Monuments Men“ (2014), eine deutschamerikanische Koproduktion von George Clooney. Leider wurden die MMZ-Studios erst im September 2015 wieder eröffnet. Sie hätten schon zu diesem Film die Voraussetzungen für die Post-Produktion in der Ton- und Bildbearbeitung geboten. „Herzstück der Studios ist das Dolby Atmos Premium System, das es derzeit nur sieben Mal auf der Welt gibt“, weiß der Bundestagabgeordnete. Franckesche Stiftungen schaffen erneut Plattform auf indischem Subkontinent Da Halle (Saale) über die Franckeschen Stiftungen auch mit Indien verbunden ist, ist auch eine zukünftige MMZ-Kooperation mit Vertretern Bollywoods, der » Das MMZ hat hochmoderne Studios zur Film- und Audio- sowie Post-Produktion

rufsausbildung. „Denn die amerikanische Methode einer Berufsausbildung für ein mittelständisches Unternehmen heißt vorwiegend Learning by doing“, berichtet Kutzko. Um globales Denken zu schaffen, läge ihm eine vertiefende Kooperation zwischen den Partnerstädten oder Bildungseinrichtungen auf dieser Ebene am Herzen. Internationaler Medienstandort durch Mitteldeutsches Multimediazentrum (MMZ) Von Unternehmensgründungen oder -ansiedlungen profitieren Gemeinden und Städte. Arbeitsplätze werden generiert, Nutz- und Luxusgüter konsumiert, Steuern eingenommen. Halle (Saale) ist nicht nur für Schokolade und Salz, Händelfestspiele und andere kulturelle sowie sportliche Großveranstaltungen, sondern auch als Standort des Mitteldeutschen Multimediazentrums (MMZ) bekannt. Während sich Leipzig vorrangig als Standort für Filmstudios und sich Erfurt als Produktionsort für das Kinderfernsehen etablieren konnten, wird das MMZ als wichtigstes Instrument bei der Entwicklung Halles als Medienstandort gehandelt. „Neben

Räumlichkeiten für Existenzgründer bietet das MMZ hochmoderne Studios zur Film- und Audioproduktion“, weiß Christoph Bernstiel. Bis zu seinem Einzug in den Deutschen Bundestag 2017 für die CDU steuerte er die interne und externe Kommunikation des MMZ:

MMZ-Herzstück: Dolby Atmos Premium System Auch Bernstiel gehörte der Delegation nach Savannah an. Die Stadt gilt nach Hollywood als zweitgrößter Medienstandort der US-amerikanischen Filmindustrie. Bekannt ist die Parkbank-Szene aus „Forrest Gump“ (1994), die in der Stadt gedreht wurde. Zu Zeiten von Special Effects, Visual Effects oder Motion Media Design und Sound Design sticht hier das Savannah College of Art and Design (SCAD) hervor. „Ich stelle mir eine Partnerschaft zwischen beiden Städten auf der Ebene der FilmPost-Production vor“, sagt Bernstiel. Denn in Sachsen-Anhalt haben schon einige

2015 wiedereröffnet – Das Mitteldeutsche Medienzentrum (MMZ)

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worden. Mit der DHM wurde der Küstenort im Jahr 1706 zum Ausgangspunkt der ersten protestantischen Mission weltweit. In Halle erinnert ein Indien-Zimmer genannter Tagungsraum im „Historischen Waisenhaus“ der Franckeschen Stiftungen an die Zeit. Darüber hinaus beherbergt die „Wunderkammer“ einige von den Missionaren geschickte Kulturzeugnisse. Halles Zugbildungsanlage (ZBA) öffnet Wege auf der „Neuen Seidenstraße“ Sachsen-Anhalt ist weltoffen. Das liest sich aus den Außenhandelsstatistiken, die der Industrie- und Handelskammer HalleDessau (IHK) für das Jahr 2017 vorliegen. Obwohl das „Land der Reformation“ eine Partnerschaft mit der französischen Regi-

Durch die „Neue Seidenstraße” liegt auch Partnerstadt Jiaxing ab Sommer 2018 an der Saale

Besucher im Bartholomäus-Ziegenbalg-Haus – Museum für interkulturellen Dialog in Tharangambadi (Tranquebar), Indien

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on Centre-Val-de-Loire (2004) unterhält, belegt Frankreich mit 5,5 Prozent an Einfuhren nach Sachsen-Anhalt nur Platz 5 hinter Russland, den Niederlanden, China und Polen sowie mit 6,2 Prozent an Ausfuhren Platz 4 hinter Polen, Großbritannien und den Niederlanden. Deutlich besser gestellt ist der Außenhandel zum näher gelegenen Polen. Hier unterhält Sachsen-Anhalt eine Partnerschaft zur Region Masowien (2003). Derzeit belegt China mit 5 Prozent an Ausfuhren Platz 8. Das wird sich schlagartig ändern, wenn am 29. Juni die generalüberholte Zugbildungsanlage (ZBA) am Halleschen Hauptbahnhof eröffnet wird. Von hier aus fließen die Güterverkehrsströme nach Südosteuropa. Die ZBA bildet den Verteiler für die Fracht nach Fernost. Mit 18 Transporttagen biete die „Neue Seidenstraße“ Unternehmen eine echte Alternative zum Schiffsverkehr, der nach China die doppelte Zeit aufbringen muss, heißt es seitens der Deutschen Bahn. Für die mit China Handel treibenden Unternehmen Sachsen-Anhalts unterhält das Land einen direkten Ansprechpartner bei der Außenhandelskammer (AHK) in Shanghai. Auch die Saalestadt ist seit der Verpartnerung 2009 mit Jiaxing fest im „Reich der Mitte“ verankert. Maßgeblich sei das Gymnasium Südvorstadt daran beteiligt, heißt es seitens der Stadt. Für die Jugend ist ein Blick über den „Tellerrand“ meistens einfacher. AH Fotos: Rekha Vijayashankar | zur Verfügung durch Stadt Halle (Saale)

in Mumbai ansässigen hindu-indischen Filmindustrie, durchaus denkbar. Denn auch auf dem Subkontinent ist Halle (Saale) ein Begriff. Weit mehr als 2.000 Interessierte haben das im Juli 2017 an der südindischen Küste eröffnete, von Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Direktor der Franckeschen Stiftungen, initiierte Museum für interkulturellen Dialog in Tharangambadi (Tranquebar), Bundestaat Tamil Nadu, bereits besucht. Das Museum befindet sich im originalen Wohnhaus Bartholomäus Ziegenbalgs (1682-1719), des ersten Missionars der Dänisch-Halleschen Mission (DHM) vor Ort. Als Schüler des halleschen Pietisten August Hermann Francke (16631727) war er von dessen sozialen und gesellschaftlichen Reformideen geprägt


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DSGVO – Neue Pflichten und Rechte beim Datenschutz Warum das neue Gesetz? In einer Welt mit global agierenden Unternehmen hat sich die EU nun einheitliche und verbindliche Regelungen gegeben, um die personenbezogenen Daten ihrer Bürgerinnen und Bürger zu schützen. Die EUDatenschutzgrundverordnung (DSGVO) ist am am 25.Mai 2018 unmittelbar in allen EU-Mitgliedsstaaten in Kraft. Diese können sich ergänzende eigene Regelungen geben. Für Deutschland wird das Bundesdatenschutzgesetz komplett überarbeitet und ergänzt künftig die DSGVO.

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Was besagt es konkret – für Verbraucher und Unternehmer? Die EU-Datenschutzgrundverordnung ist ein sehr umfangreicher Katalog von Regelungen. Verbraucher haben künftig weiterreichende Möglichkeiten, umfassend über die gespeicherten personenbezogenen Daten Auskunft zu bekommen, diese löschen zu lassen oder von einem zu einem anderen Anbieter (Beispiel: Playlisten von Streaminganbieter X zu Y) zu portieren. Dazu kommt, dass Datenschutz schon in elektronischen Geräten eingebaut und in

den Voreinstellungen von Software berücksichtigt werden muss (Privacy by Design und Privacy by Default). Außerdem müssen die Datenschutzerklärungen künftig in klarer und verständlicher Sprache abgefasst sein. Unternehmen müssen seit Ende Mai noch mehr darauf achten, dass sie personenbezogene Daten nur speichern dürfen, wenn sie eine Erlaubnis dafür haben, beispielsweise durch Einwilligung, Vertrag oder Interessenabwägung. Nur dann dürfen »

Foto: www.fotolia.com/CrazyCloud

Seit wenigen Tagen ist die neue EU-Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, in Kraft. Mit weitrechenden Konsequenzen, vor allem für Unternehmen, egal ob Big-Player oder Leichtgewicht. Im folgenden Text haben wir gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Stiftung Datenschutz Frederick Richter die wichtigsten allgemeinen Fakten zusammengetragen


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solche Daten verarbeitet werden. Entscheidend ist dabei immer, ob die Kundendaten auch tatsächlich erforderlich sind, um den konkreten Zweck zu erreichen. Ein Beispiel: Für den Brötchenkauf beim Bäcker um die Ecke sind keine personenbezogenen Daten erforderlich, wenn bar bezahlt wird. Ein Car-Sharing-System funktioniert dagegen ohne Datenerhebung nicht. Welche Unternehmen betrifft es? Die EU-Datenschutzgrundverordnung gilt für alle Unternehmen, die innerhalb der EU tätig sind – das schließt ausdrücklich auch außereuropäische Unternehmen ein. Nach diesem sogenannten Marktortprinzip muss

sich somit künftig auch Facebook an die europäischen Richtlinien halten. Was müssen diese nun unternehmen, was hat sich geändert? Unternehmen, die bereits jetzt ein hohes Datenschutzniveau erreicht haben, erhalten durch die neuen Regelungen einen Wettbewerbsvorteil, weil die Umsetzung der DSGVO diesen Unternehmen wesentlich leichter fallen wird als den anderen Marktteilnehmern. Da grundsätzlich jedes Unternehmen für den Schutz der personenbezogenen Daten von Personal, Bewerberinnen und Bewerbern, Kunden,

Lieferanten, Ansprechpartnern und allen sonstigen natürlichen Personen mit Bezug zum Unternehmen verantwortlich ist, sehen die neuen Regelungen ganz grundlegende Pflichten vor: 1. Die Pflicht zur Erlaubnisprüfung: Die Datenverarbeitung muss erlaubt sein. 2. Die Pflicht zur Information: Die Betroffenen müssen über die Verarbeitung ihrer Daten informiert sein. 3. Die Pflicht zur datensicheren Verarbeitung: Bei der Datenverarbeitung müssen die Grundsätze der Datensicherheit berücksichtigt werden. 4. Die Pflicht zur Datenlöschung: Die Daten müssen gelöscht werden, wenn sie nicht mehr benötigt werden. 5. Das Gebot der Datensparsamkeit: Es sollen nur so viele personenbezogene Daten gesammelt werden, wie für die jeweilige Anwendung unbedingt notwendig sind. Welche Strafen drohen? Grundsätzlich kann bei besonderer Schwere ein Bußgeld in Höhe von bis zu vier Prozent des Jahresumsatzes verhängt werden. Ob die Aufsichtsbehörden zu diesem scharfen Schwert greifen werden, wird zu beobachten sein. Jedem Unternehmen ist aber eine besondere Sorgfalt im Umgang mit personenbezogenen Daten zu raten.

Datenschutzaufsichtsbehörden beraten. Die Stiftung Datenschutz unterstützt Unternehmen und Organisationen mit ihren aktuellen, kostenlosen Broschüren „Datenschutz im Betrieb“ und „Datenschutz ganz kurz“. Dort gibt es viele weiterführende Informationen zur EU-Datenschutzgrundverordnung und praxisnahe, leicht verständliche Hinweise für den datenschutzgerechten Arbeitsalltag. AB

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Foto: www.pixabay.com

Für eine umfassende und rechtssichere Beratung ist die Konsultation einer Anwaltskanzlei oder eines Datenschutzbeauftragten zu empfehlen. Auch die


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Im Unternehmerporträt

Edgar Wolf

Leopoldina, die Franckeschen Stiftungen, Martin-Luther-Universität, Burg Giebichenstein – Halle an der Saale hat ein ordentliches Faustpfand vorzuweisen. Eines, dass ohne eine wirtschaftliche Blüte nicht möglich gewesen wäre. Dieser Motor läuft kontinuierlich. Dank des Mittelstandes. Im Top-Unternehmerporträt präsentieren wir Ihnen in jeder Ausgabe die Menschen, die hinter dem Eintrag im Handelsregister stehen, Akteure des Mittelstandes, die die Metropolregion mit Energie, Ideen und Leben füllen. Dieses Mal dabei: Edgar Wolf, Geschäftsführer von Mail Boxes Etc.

ls Mittvierziger stellt Mann sich komische Fragen, kommt auf komische Ideen und macht auch komische Sachen. Nicht jeder, aber so manch einer. Nur so sind quietschgelbe Schlitten oder tiefrote PS-Ungetüme auf zwei Rädern zu erklären. Midlife-Crisis.

„Das geht nur, wenn einer ein festes Einkommen hat“, holt der nunmehr 55-Jährige aus. Nach der Pause sollte es dann die Selbstständigkeit sein. „Aber ohne ein großes Risiko einzugehen“, blickt er zurück. Personalberater wollte er werden, bevor er durch Zufall auf etwas völlig anderes stieß.

Dabei sind zumindest die kreisenden Gedanken bei den Herren völlig normal. Das sagen auch die Psychologen, die sich mit Männern in dieser Lebensphase befassen. Mit Mitte 40 ist im Leben eine Zäsur erreicht. Zumeist mindestens. Der Job sollte in trockenen Tüchern, wilde Unternehmenssprünge und Jetset der Jugend vorbehalten sein. Zudem sind die eigenen Kids aus dem Gröbsten raus, betreten mit den eigenen zwei Beinen neue Pfade. Zeit für die Herzdame, also.

Wir fliegen gern, wie unsere Päckchen

Manch einen beflügelt diese Phase des Lebens, manch anderen bedrückt sie. War es das wirklich? Nun, wer es bis dahin geschafft hat, dem steht der Pessimismus eigentlich überhaupt nicht. Zu jenen Trübsalbläsern zählt Edgar Wolf nicht. Ganz im Gegenteil 2009 hatte der gebürtige Hallenser frischen Wind unter den Flügeln. Genug, um erneut durchzustarten. Ein Jahr gönnte er sich eine Auszeit – das Sabbatical.

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Postfächer. Ein System, dass hierzulande in fester Hand der Post ist. Im Gegensatz zur USA oder gar Italien. Und trotzdem, die Dame, die ihm anno 2009 das FranchiseModell des Unternehmens Mail Boxes Etc. (MBE) vorstellte, hatte ihn schnell. Diese Firmenidee ließ ihn nicht mehr los. Noch im gleichen Jahr eröffnete er sein MBE-Center in der Ernst-Toller-Straße. Mittlerweile gibt es hierzulande 168 Center. „Wir sind Profis im Bereich der Logistik. Wir kümmern uns um Verpackung, Versand aber auch Grafik und Druck“, erklärt Wolf das Geschäftsmodell. Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen nehmen die MBE-Männer Arbeit ab. Outsourcing heißt das. „Standard-Pakete sind bei uns selten“, sagt Wolf. „Wir kümmern uns um die Papiere, die Versicherung und

die Kurierauswahl.“ Kurzum, die Organisation drumherum übernimmt MBE. „Bis 2000 Kilo bekommen wir alles bis morgen nach New York“, sagt er. Nun, das ist doch das, was die Post macht, wird sich jetzt wohl Jeder denken. Nicht ganz. Bedient werden Kunden, die sich mit den gesetzlichen Gepflogenheiten von Im- und Export nicht auskennen. Oder Kunden, deren Pakete gar nicht erst vom Branchenriesen transportiert werden. Gemälde etwa. „Wir machen das, was die Kunden der Post nicht zutrauen“, beschreibt Wolf. Etwa ein 2x3 Meter messendes Gemälde einer Leipziger Künstlerin. „Diese Werte sind im Schadensfall für Versicherungen schwer zu fassen“, sagt er. Genauso wie Antiquitäten oder Schmuck. „Dann wird Logistik personenbezogen und nicht mehr mit dem aufs Band werfen assoziiert“, begründet der Franchise-Nehmer. Ganz einfach war der Umstieg anfangs aber nicht. Trotz Schulungen, trotz Hilfe seitens des Hauptunternehmens. „Man braucht schon Durchhaltevermögen, muss beißen“, sagt Wolf. Wobei der KomplettUmstieg in ein neues Metier nicht neu war. „Das analytische Denken und der betriebswirtschaftliche Hintergrund hat mir geholfen“, sagt er. Denn eigentlich ist Wolf Chemieanlagenbauer. Mit dem studierten Wissen ging es

Foto: business service wolf

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für den jungen Mann in den KraftwerksAnlagenbau respektive den Korrosionsschutz. Mit der Wende folgten die bekannten Auflösungserscheinungen. Wolf war einer der ersten Arbeitslosen. „Das war erst ein Schock, aber im Nachhinein auch gut“, sagt er heute. „Ich war jung, und es haben sich viele neue Wege eröffnet.“ Als Quereinsteiger kam er zur Sparkasse. In Delitzsch, dem Ort, wo er seitdem auch lebt. 20 Jahre war er beim Kreditinstitut angestellt. Wertpapierberatung. „Ich habe drei Börsencrashs mitgemacht. Da war mein ruhiges Gewissen als Verkäufer weg, denn ich

wollte den Leuten auch noch in die Augen sehen können“, sagt er. Nachdem die Sparkasse erst mit den Häusern aus Eilenburg und dann mit dem Leipziger fusionierte, nahm er das Abfindungsangebot an. „Es ist eben interessant, was anderes zu machen“, erklärt er. Gedanken muss sich Wolf derweil nicht machen. „Wenn das Vertrauen bei den Kunden da ist, dann bleiben sie auch“, begründet er. MBE hat sich in Halle und Umgebung etabliert. Seit einem Jahr ist er Mitglied im Unternehmernetzwerk BNI,

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seitdem hat sich sein geschäftliches Netzwerk vergrößert, das private gleich mit. Ganz privat genießen Edgar Wolf und seine Frau die verbleibende Freizeit beim Tanzen. „Daneben machen wir das, was unsere Päckchen gern machen: Wir fliegen gern.“ Urlaub nennt sich das. Da steht dann Trekking auf dem Plan. Vor einem Jahr beispielsweise, als der Sohnemann in Nepal weilte. Bei der Annapurna-Umrundung im Himalaja-Gebirge ging es bis auf 5.000 Meter in die Höhe. Das geht nur mit einem langen Atem. Und den hat Edgar Wolf schon mehrfach bewiesen. AB

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In Halle (Saale) schlagen

internationale Tennisspieler auf om 10. bis 17. Juni hält in Halle (Saale) wieder der Sport Einzug. Das Internationale ITF-Tennisturnier ist ein mit 30.000 Dollar dotiertes, kombiniertes Damen- und Herrenturnier im Profi-Tennis. „Ich freue mich, dass in Ostdeutschland ein neues Profiturnier der weltweiten ITFTennistour geplant ist. Dieses Turnier ist eins von nur zwei kombinierten deutschen Damen- und Herrenturnieren. Bei

den Herren ist es das einzige Profiturnier in Ostdeutschland, wodurch dieser Teil Deutschlands endlich auch international wieder im Tennisgeschehen wahrgenommen wird“, erklärt Claudia Kohde-Kilsch als Beauftragte des DTB für den Leistungssportbereich Tennis in den neuen Bundesländern. Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft Holger Stahlknechts, Minister für Inneres und Sport

des Landes Sachsen-Anhalt. Der Ausrichter „Tennisclub Sandanger” erwartet bis zu 2.000 Besucher. Auf dem Center Court können die Fans auf 500 Sitzplätzen mitfiebern. Im Vorfeld des Turniers werden in Halle, Leipzig und Magdeburg drei Wild-Card-Turniere veranstaltet, die den Nachwuchstalenten den Einstieg in die ITF-Pro-Turniere ermöglichen sollen. PM/AH

Firmenjubiläum trotz Fachkräftemangel H

eute ist das Handwerk wieder eine relativ krisensichere Branche. „Wir haben durchschnittliche Vorläufe von bis zu 12 Wochen“, sagt Annette Draheim von der Hermann Bäder Wärme Wasser GmbH. Das Hallesche Unternehmen feiert im Juli 2018 gemeinsam mit Mitarbeitern und langjährigen Kunden sein 85-jähriges Firmenjubiläum. Begonnen hatte es 1933, als sich Willy Herrmann im Reparatursektor selbstständig machte. Inzwischen führt seit 2017 Steffen Hermann als

4. Generation die Geschäfte und stellt sich mit seinen 13 Mitarbeitern auch den Anforderungen der heutigen Zeit wie z. B. der 3-D-Badplanung. „Als großes Problem sehen wir den Fachkräftemangel“, sagt Draheim weiter. Die Politik habe bisher zu einseitig das Studium als Bildungsweg gefördert. Dabei mache es Spaß, jeden Tag das positive Ergebnis seiner Hände Arbeit zu sehen und die Herausforderungen durch die moderne Technik wachsen täglich. PM/AH

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Fotos: Herrmann Bäder GmbH | SELGROS Cash & Carry

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Selgros –

Hier kaufen Profis und Genießer

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rundlage für ein gutes Geschäft sind zwei Partner, die sich verstehen. Mit der Zeit entsteht daraus ein Vertrauensverhältnis, eine gegenseitige Wertschätzung. „Das verstehen wir unter Partnerschaft. Und danach streben wir Tag für Tag. Wir haben alle Waren vorrätig, die benötigt werden. Wir hören Ihnen zu. Wir helfen, wenn’s mal brennt. Und wir beraten. Anders ausgedrückt: Wir sorgen in jeder Hinsicht für einen effizienten und angenehmen Einkauf “, sagt Patrick Dunst, Geschäftsleiter des „Selgros Cash & Carry Marktes“ in Teutschental.

Viele der Mitarbeiter kommen aus der Gastronomie und wissen, wie anspruchsvoll das Geschäft in den letzten Jahren geworden ist. „Mit dem Wissen können wir ein verlässlicher Partner sein, dem vertraut wird“, heißt es aus Teutschental weiter. So veranstaltet Selgros regelmäßig saisonale Events an einem Sonnabend, bei denen die Mitarbeiter ihr Können unter Beweis stellen: Das frühlingshafte „Superosterei“ läutet den sommerlichen „Supergrill“ ein und dem herbstlichen „Superoktoberfest“ folgt der „Superadvent“. Auch bei

diesen Events stehe man dem Kunden mit Rat und Tat zur Seite, weiß der Geschäftsleiter. PM/AH

Scheibenholz

LVZ Sommerkino im – Atmosphärische Filmnächte mitten im Grünen

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m Sommer werden auf der Leipziger Rennbahn wieder die Liegestühle aufgeklappt: Vom 19. Juli bis 15. August verwandelt sich das Scheibenholz in den größten Open-Air-Kino-Saal der Region. Auf der 200m² großen Leinwand werden an 24 Abenden aktuelle Kinohits (Oscargewinner Shape of Water), Klassiker (Dirty Dan-

cing) und Art-House-Filme (In den Gängen) gezeigt, zu denen es sich die Besucher in den Liegestühlen auf der Terrasse oder auf der überdachten Tribüne bequem machen dürfen. An ausgewählten Abenden ergänzen Filmgespräche wie etwa mit Schriftsteller Clemens Meyer und Regisseur Thomas Stuber das Programm. Eine Fortsetzung

finden die Ladies Nights sowie die Französischen Filmabende. Auch für Unternehmen bietet die Veranstaltung ideale Möglichkeiten, um Firmen-Incentives vom Kunden- bis zum Mitarbeiter-Event auszurichten.unter:www.sommerkinoleipzig.com finden Sie Informationen zu Programm und Tickets. PM

BVMW

Hier organisieren sich Unternehmer und Selbstständige in Sachsen-Anhalt Alexander Treizel

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Gerd Woldmann

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BVMW Landesbüro Sachsen-Anhalt, Kreuzvorwerk 22, 06120 Halle

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PŸUR

steht für Digitalisierung

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ŸUR hat den digitalen Wandel im Blick. Nach dem Zusammenschluss des Glasfaserspezialisten HL komm Telekommunikations GmbH sowie den drei Kabelnetzbetreibern Pepcom, Primacom und Tele Columbus steht die neue Firma für geballte Netzpower. Ob Start-Up, Mittelstand oder Großkonzern – in der digitalen Transformation begleitet sie diese im partnerschaftlichen Kundenverhältnis mit einem Expertenservice, welcher 365 Tage im Jahr rund um die Uhr aktiv ist. An den Verträgen und Leistungen der Kunden ändert sich mit der neuen Marke gar nichts, heißt es seitens der ehemaligen

GEIST

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Die neue A-Klasse – Künstliche Intelligenz und echter Komfort

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D FLÜSSIGGAS AUS DER FLASCHE: www.gasmann.de 24

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ie neue A-Klasse mit WidescreenCockpit setzt ganz auf digital und bietet Funktionen, die bisher der Luxusklasse vorbehalten waren. Bei S&G Mercedes-Benz und smart in Petersberg OT Sennewitz ist sie seit 5. Mai zu erleben.

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Als erster Mercedes überhaupt verfügt der Neuling über das lernfähige Multimediasystem MBUX – Mercedes-Benz User Experience. Künstliche Intelligenz antizipiert, was der Nutzer vorhat. Wer zum Beispiel regelmäßig eine bestimmte Telefonnummer wählt, bekommt sie pünktlich auf dem Display vorgeschlagen. Hochwertige Materialien (inkl. Echtholz!), volle Rundumsicht und mehr Raumangebot auch im Fond sorgen für Extra-Komfort. Der Kofferraum fasst nunmehr 370 l und öffnet breiter. Die neue A-Klasse verfügt über die aktuellsten Fahrassistenzsysteme und markiert bei aktiver Sicherheit das Top-Niveau im Segment. Serienmäßig an Bord: ein erweiterter Aktiver Brems-Assistent, der sogar querende Fußgänger und Fahrradfahrer erkennt. PM/AH

Fotos: Daimler AG | Küchenquelle Leipzig

FLASCHEN

HL komm. Bestätigt werden die gewohnte Qualität und Service-Schnelligkeit im deutschlandweiten Netz. Das hochmoderne Glasfasernetz mit nationalem Backbone ermögliche Bandbreiten von 100 Gbit/s und mehr. Auch auf dem Sektor Sicherheit punktet der Businessanbieter „Mit dem Neubau unseres Rechenzentrums schaffen wir eine Hochsicherheitsumgebung für den Betrieb von IT-Infrastruktur und Speicherkapazitäten unter deutscher Datenhoheit“, heißt es aus der Leipziger Nonnenmühlgasse. Dabei sorgen die ISOZertifikate für Qualitätsmanagement für eine gleichbleibende Qualität auf internationalem Niveau. PM/AH


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Es ist angerichtet!

– Kochevents von Küchenquelle

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ier läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Das Herzstück der Wohnung ist für viele Menschen die Küche. „Sie ist inzwischen so maßgeschneidert und einzigartig wie die Bewohner selbst, die sich zum Kochen, Plaudern, Feiern und Essen treffen“, sagt Mario Schmitz, Studioleiter der Küchenquelle in Leipzig. „Wohnen heißt Wohlfühlen, dies gilt besonders in der Küche, die durch ihre offene Raumgestaltung immer mehr in den anderen Wohnbereichen verschmelzen,“ nennt er den Trend, der sich in den vergangenen Jahren in vielen Wohnungen durchsetzte. Ein Verbindungselement

seien multifunktionale Kochinseln, in die das Kochfeld oder auch die Spüle integriert sind. „An der einen Seite wird zubereitet und gekocht, die andere Seite dient als Essplatz“, so der Experte. Ein weiterer Trend sind die neuen Induktions-Kochfelder mit integriertem Dunstabzug. Somit ist sogar grillen ohne Geruchsbelästigung in den eigenen vier Wänden möglich. Am besten lassen sich solche Geräte live in action in der Karl-Liebknecht-Straße 2A erleben: Dort gibt es Kochenvents in Form kulinarischer Ausflüge zum Mitmachen. Insidertipp: Lassen Sie sich vormerken! PM/AH

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Exklusives Wohnen zum Schnäppchenpreis

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och bis Ende Juni wird in Halle (Saale) Platz für Neues geschaffen. Eine riesige Werbegrafik flattert vor der Fassade des Wohn-Centrums Lührmann im Wind: Viele Ausstellungsstücke werden bis zu 50 Prozent reduziert. Alle angebotenen Stücke haben ein durchdachtes Design. „Jeden Tag werden auf unserer Website neue Abverkaufprodukte gelistet“, sagt Clemens Cord Lührmann, Inhaber des Wohn-Centrums in der Mansfelder Straße. In der vielseitigen Ausstellung mit über 9.500 qm findet sich für jeden Geschmack

und Bedarf das passende Möbelstück – von Wohnzimmermöbeln, Schlafzimmermöbeln über Polster bis hin zu Esszimmermöbeln oder schicken Kleinmöbeln. Der lang angekündigte Abverkauf ist gestartet, da für die Neueröffnung des Küchenstudios im Herbst 2018 alle Ausstellungsstücke raus sein müssen. Die Planungsphase sei abgeschlossen, sagt Lührmann. „Die Räumlichkeiten werden flächenmäßig zwar nicht größer werden, dafür aber mit einer frischen Produktkollektion sehr gehoben dargestellt“, fügt der Inhaber hinzu. AH

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Heizstrahler wärmt in kühlen Sommernächten

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iele kennen es. Über dem nachmittäglichen Kaffeeklatsch im Garten bricht schnell die Dunkelheit herein, soviel hatte man sich zu erzählen. Die Sommerabende und

-nächte bleiben nicht immer tropisch, sondern kühlen schnell auf unter 20 °C ab. Für das weitere Zusammensitzen schafft ein Heizpilz genannter Heizstrahler Abhilfe. „Die Heizstrahler werden in der Regel mit einer 11-kg-Propangasflasche betrieben. Diese reicht dann im Durchschnitt ca. 25 Stunden“, weiß Henry Körner, Geschäftsführer von „Rheingas Halle-Saalegas – Der Gasmann“. Die Heizstrahler sollten ebenerdig und bei ausreichender Frischluftzu-

fuhr aufgestellt und nicht in Innenräumen verwendet werden, erläutert er. Der Sicherheitsabstand zu brennbaren Bauteilen wie Markisen oder Tischdecken beträgt mindestens zwei Meter oder ist gemäß Bedienungsanleitung vorgeschrieben. Denn leistungsfähige Brenner können sich bis auf 1.000 °C erhitzen. Passende Propangasflaschen sind unter www.gasmann.de sowie den dazugehörigen Vertriebsstellen zu finden. PM

Staffelstab-Übergabe bei der Deutschen Bank Halle Reihe herausfordernder Themen wie die in vielen Fällen anstehende Unternehmensnachfolge oder das Thema Industrie 4.0, das auch für den Mittelstand wichtig ist“, betont Sahr. Sahr übernimmt den Staffelstab von Marc Melzer, der seine berufliche Laufbahn 1991 in der Bank startete und seit 2007 in leitender Funktion für Firmenkunden

im Land aktiv war. Melzer wechselt nun zur Geschäftsleitung der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. Dem Privatkundengeschäft der Deutschen Bank in Sachsen-Anhalt steht unverändert Mike Röseler vor. In Sachsen-Anhalt sind 200 Mitarbeiter für die Firma tätig. PM/AH

Nächtliches Treiben – ADAC lobt Autohaus-Service

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eit April 2010 ist das Autohaus Huttenstrasse durchgehend von Montag 6 Uhr bis Sonnabends 13 Uhr und für Kunden von VW, VW-Nutzfahrzeugen und Škoda auch nachts aktiv. Ob Pannen-

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hilfe, Inspektionen, Räder- und Reifenservice oder Mechanik und Elektronik, alles kann „über Nacht” repariert werden. Dieser Service ist nur ein kleiner Teil der Angebotspalette des Hauses, welches im

Jahr 1990 als VW- und Audi-Partner aus einer Trabant-Werkstatt hervorging. Aus dem kleinen Reparaturstützpunkt wurde seitdem ein auch über die Stadtgrenzen hinaus bekanntes mittelständisches Unternehmen, welches dafür sorgt, dass Hallenser mobil bleiben. Mehr als eintausend Fahrzeuge werden hier jeden Monat gewartet. Das hat auch der ADAC zuletzt Ende 2016 verdeckt getestet und für „sehr gut” befunden. Fest in der Region verwurzelt, bekennt sich das Autohaus zu seiner gesellschaftlichen Verantwortung und bildet unter anderem zurzeit 13 Auszubildende aus. PM/AH

Falk Wenzel | ebastian Weise | DB AG | Halloren

as Geschäft mit den rund 17.000 mittelständischen Firmenkunden der Deutschen Bank in Sachsen-Anhalt wird ab Juli Roland Sahr verantworten. Er ist seit 1986 dabei und mehr als 19 Jahre im Firmenkundengeschäft in Sachsen-Anhalt tätig. „Unsere Wirtschaft in Sachsen-Anhalt ist auf einem guten Entwicklungspfad. Allerdings gilt es, die Erfolge jetzt vorausschauend abzusichern. Es gibt eine ganze

Fotos: R. Sahr | Autohaus Huttenstrasse GmbH | Rheingas Halle-Saalegas – Der Gasmann

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Zugbildungsanlage Halle (Saale) erstrahlt in neuem Glanz

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m 29. Juni wird die Zugbildungsanlage (ZBA) in Halle offiziell eröffnet. Der Interessierte kann sich nachmittags ein Bild von der neuen Anlage machen. „Kleine Grüppchen werden mit einem Dieseltriebwagen auch mal den Ablaufberg hinaufgefahren“, heißt es seitens des Veranstalters. Aus diesem Anlass wird das benachbarte DB-Museum einen Tag der offenen Tür veranstalten. Hier können auch historische Lokomotiven und Waggons bestaunt werden. Die ZBA existiert seit 1889. Seitdem wurden immer wieder einzelne Erneuerungsmaß-

nahmen durchgeführt. Die Anlage wurde als zweiseitiges Rangiersystem mit über 40 Richtungsgleisen erstellt. Die bestehenden Gleisanlagen und die vorhandene Ausrüstungstechnik mussten aufgrund ihres Alters und der Abnutzung erneuert werden. Für die Modernisierung und die Erweiterung der ZBA sicherte der Bund Ende 2011 die Finanzierung zu. Nach der Inbetriebnahme zählt die ZBA zu den modernsten Anlagen des

schienengebundenen Güterverkehrs in Europa und ermöglicht Lieferungen von und nach Asien. PM/AH

Vorstandswechsel in Halloren Schokoladenfabrik

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m Zuge der Neuausrichtung der Halloren Schokoladenfabrik AG ist ein Wechsel des Vorstands vollzogen worden. Seit 1. Mai wurde Ralf Coenen, der als Manager in der Vergangenheit unterschiedlichste Unternehmen neu positioniert und zum Erfolg geführt hatte, alleiniger Vorstand. Er folgt damit auf Klaus

Lellé, der vorrangig die Geschicke seit den 1990er Jahren geleitet hatte. Nachdem sich der bisherige Vorstand erfolgreich auf den bilanziellen Turn-around konzentriert hatte, wird mit Coenen die bereits angekündigte Konsolidierung und Neuausrichtung von Deutschlands ältester Schokoladenfabrik vorangetrieben werden. Der 56-Jährige sieht seine Aufgabe darin, das Unternehmen Halloren am Standort Halle wieder auf seine Kernkompetenzen

So klingt der Sommer –

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azz, Kino und fulminanter Orchestersound, dazu ein vollmundiger Wein während sich die Hitze des Tages in eine laue Sommernacht verwandelt. Die Moritzburg begeistert mit rhythmischer Weltmusik und begeistert mit Donizettis fulminantem Belcanto-Klassiker „Anna Bolena“ (28. Juni bis 1. Juli). Die Staatskapelle bringt mit dem Konzert „Pariser Leben“ die Bohème & die Bourgeoisie der Belle Époque auf die Bühne. Für sommerlich-heitere Stimmung sorgen Wenzel & Band am 15. Juni sowie das Martin Reik Quartett mit „Bossa & Latin“ am 19. Juni

sowie dessen Hauptprodukt zu fokussieren. „Für mich ist Halloren ein Unternehmen mit großer Historie und guten Chancen für eine erfolgreiche Zukunft. Dafür werde ich gemeinsam mit den langjährigen und hochmotivierten Mitarbeitern Sorge tragen. Halloren und die Halloren-Kugel sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Region. Deshalb müssen wir uns wieder stärker auf diese Wurzeln besinnen“, betont er. Damit wird er nahtlos an die bisherigen Weichenstellungen anknüpfen. PM/AH

Moritzburg Open Air

und zusammen mit einem Streichquartett & den großartigsten Liedern von Cole Porter am 23. Juni. Auch das Sommerkino

Puschkin Open Air im Hof hält vom 14. bis 30. Juni aktuelle und historische Filme aus aller Welt bereit. PM/AH

Martin Reik Quartett

Mitmachkonzert

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Automobile Sportlich und Sicher xxx 201x

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Foto: Pixabay

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s gab Dinge, die schlossen sich ewig aus: Etwa, dass Familienlimousinen sportlich daherkommen, Geländewagen auch in der Stadt ein schönes Bild abgeben oder Elektroautos schick aussehen. Schnee von gestern. Überhaupt Elektronik. Die ist nicht mehr wegzudenken aus den fahrbaren Unter-

sätzen. Auch hier galt lange: Sportlichkeit oder Sicherheit. Nunmehr macht Software beides möglich. Intelligenter Fahrassistent heißt der freundliche Helfer, der aus keinem neuen Auto mehr wegzudenken ist. Dabei waren ABS und ESP nur der Anfang. Einparkhilfen, Spur- und Abstandhalter der nächste logische Schritt. Erleichterungen, die in der Großstadt keiner missen

möchte. Doch Elektronik vermag viel mehr. Die unsichtbare Hand greift selbst bei Superboliden ein, sorgt für ein feineres (und damit sicheres) Bremsen in Grenzsituationen. Bei den Elektroautos wird der Stromverbrauch optimiert. Digitalisierung und Konnektivität heißen die Schlagworte, die die Autobauer immer feiner interpretieren. Nicht nur in der Zukunft. AB

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Maserati || Nerissimo Edition D

ie Nerissimo Edition ist für drei Fahrzeuge von Maserati erhältlich; den Levante, Ghibli und Quattroporte. Schwarz ist die beherrschende Farbe und zieht sich von der Außenlackierung über Elemente in Black Chrome bis hin zum Interieur. Die Integrated Vehicle Control (IVC) kommt ab Modelljahr 2018 im Ghibli und Quattroporte zum Einsatz und bietet eine noch feinere Abstimmung der elektronischen Bremseingriffe. Sie verbessert sowohl die Fahrsicherheit als auch das sportliche Handling – insbesondere beim Fahren im Grenzbereich.

Audi || A6 D

Fotos: Audi AG | Maserati Spa.

ie Oberklasse-Limousine der achten Generation ist vielseitig wie nie zuvor, ob bei Digitalisierung, Komfort oder Sportlichkeit. Das Interieur setzt auf ein volldigitales Bediensystem, die umfangreichen Connectivity- und Assistenzlösungen sorgen für noch mehr Sicherheit und Komfort. Zu den Highlights davon gehören der Park- und der Garagenpilot sowie der Adaptive Fahrassistent. Letzteres unterstützt bei der Längs- und Querführung und hilft auch in Engstellen und Baustellen, das Auto in der Spur zu halten. Dank der neuen Dynamik-Allradlenkung fährt der Audi A6 agil wie ein Sportwagen, wendig wie ein Kompaktmodell und reduziert den Wendekreis um bis zu 1,1 Meter.

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Jaguar || I-Pace D

er Jaguar I-Pace verfügt über einen rein elektronischen Allradantrieb, eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden ist möglich. Dank der 90 kWh Lithium-Ionen-Batterie eröffnet sich ein Aktionsradius von 480 Kilometern. An Schnellladestationen können in 40 Minuten bis zu 80 Prozent der Batterie wieder aufgeladen werden, 10 Minuten reichen bereits für 100 Kilometer. Zu den smarten Technologien zur Reichweiten-Optimierung zählt eine Vorkonditionierung des Akkus: Hängt der I-PACE am Ladekabel, steigert (oder senkt) er automatisch die Temperatur der Batterie, um schon vor Antritt der Fahrt den Aktionsradius zu maximieren. Das SUV bietet Platz für fünf Erwachsene, plus Gepäck.

Mercedes-Benz || C-Klasse Coupé F

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Fotos: Daimler AG | Jaguar Land Rover Deutschland GmbH

ahrdynamik und Agilität wurden im neuen C-Klasse Coupé weiter gesteigert. Zu den umfangreichen Updates zählen ein 3,0-Liter-V6-Biturbomotor mit 287 kW (390 PS) Leistung, zusammen mit dem reaktionsschnellen AMG SPEEDSHIFT TCT 9G Getriebe und dem heckbetonten Allradantrieb AMG Performance 4MATIC und ein volldigitales Cockpit mit eigenständigen AMG-Anzeigen und der neuen Lenkrad-Generation. Das Bedienkonzept des C 43 4MATIC ist ebenso vielseitig wie flexibel, ob mit Touchpad und Controller, Touch Control Buttons am Lenkrad oder per Spracheingabe.

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Meist sind es die schönen Dinge, die uns bewegen.

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Land Rover || Range Rover SV Coupé D

as erste Luxus-SUV-Coupé im FullSize-Segment erscheint in limitierter Auflage. Jedes Exemplar wird ganz nach Kundenwunsch gefertigt. Im Interieur besteht die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Farbgebungen, weiter stehen neben der Standartpalette 100 weitere Lackfarben bereit – zudem die Option, einen Farbton ganz nach persönlichem Geschmack zu mischen. Das Fahrwerk des SV Coupé wurde neu abgestimmt – mit einem deutlicheren Fokus auf Dynamik und Fahrerorientierung. So wurde z. B. die Karosseriehöhe um acht Millimeter reduziert.

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Fotos: Volkswagen AG | Jaguar Land Rover Deutschland GmbH

er Volkswagen T-Roc vereint Funktionalität, Fahrdynamik und Technologie. Er fährt sich dynamisch in der Stadt, überwindet in der allradgetriebenen Variante aber dank seiner kraftvollen Motorisierung auch größere Unebenheiten mühelos. Die Basisversion verfügt über Hightech-Systeme wie das Umfeldbeobachtungssystem „Front Assist” mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung, eine Multikollisionsbremse und den Spurhalteassistent „Lane Assist”.

Fotos:

Ab 2020 wird der VW T-Roc um das erste SUV-Cabriolet der Marke erweitert.

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Volkswagen || T-Roc

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Stein-Schlag Split und Autoscheiben – das verträgt sich nicht. Bei Scheibenschaden muss gehandelt werden

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s gibt Geräusche während der Autofahrt, auf die kann Mann und Frau hinter dem Steuer getrost verzichten. Etwa dieser Knacks, dem ein Treffer förmlich aus dem Nichts vorausging. Steinschlag. Na prima! Wem beim Knall des Kiesels auf der Frontscheibe noch nicht der Schreck in die Glieder gefahren ist, dessen Stimmung wird rapide in den Keller wandern, wenn er auf dem Sicherheitsglas entdeckt, wo denn das Steinchen eingeschlagen hat. Erblickt der Fahrer die Spur des Splits gleich, inmitten seines Sichtfeldes über dem Lenkrad, sollte er getrost den nächsten Autoglaser oder eine Werkstatt ansteuern. Jackpot. Dann muss die komplette Scheibe gewechselt werden. Da kennt der Gesetzgeber keine Toleranz, egal wie klein die Schmarre ist. Sichtbehinderung bleibt Sichtbehinderung. „Zwischen 500 und 800 Euro kostet eine neue Scheibe“, sagt Thomas Eckert vom regionalen KfZDienstleister DV-complet. Gerade bei den neuen Autos ist weit mehr in der Scheibe verbaut, als nur der Heizstreifen. Die freundlichen Helfer namens

Assistenzsysteme müssen oftmals neu kalibriert werden. Auch nicht repariert werden darf der Schaden in der Windschutzscheibe, wenn sich dieser in der Nähe des Randes befindet (bis zehn Zentimeter). Was mit dem erhöhten Risiko des Reißens des Glases begründet wird.

Teilkasko deckt Scheibenreparatur ab Wenn der Einschlag größer als eine ZweiEuro-Münze ist, muss die Scheibe ebenfalls raus. Das gilt auch, wenn der Riss wächst. Sollte man meinen, dass das schon irgendwie geht und dann in eine Polizeikontrolle kommt, muss geblecht werden. 90 Euro Bußgeld werden fällig. Einen Punkt für die Kartei in Flensburg gibt es gratis obendrein. Auch bei der Durchsicht können die Prüfer die Plakette verweigern, wenn der Steinschlag als schwerwiegender Mangel ausgewiesen wird. „Wenn der Steinschlag

im Sichtbereich ist, kann das zu Lichtreflexionen führen, die den Fahrer blenden“, erklärt Fahrzeugprüfer Thomas Köhler, „wenn die Scheibe einmal gerissen ist, wird außerdem die Fahrzeugstabilität bei einem Unfall beeinträchtigt.“ Laut Umfragen fallen von 100 Fahrzeugen im Schnitt bis zu zehn wegen Steinschlägen bei der Hauptuntersuchung durch. Stellen die Autoglas-Experten in der Werkstatt nur einen minimalen Abplatzer fest, wird dieser bei einer kosmetischen Reparatur lediglich mit etwas Harz versiegelt. Das geht fix und ist kostengünstig. Ist der Einschlag tiefer, wird mithilfe einer Reparaturglocke ein Spezialharz per Unterdruck in den Riss eingesogen. Gehärtet unter UV-Licht muss das Ganze wenige Stunden ausharren. Nach einem Tag kann die Windschutzscheibe bei der Fahrt wieder der vollen Belastung ausgesetzt werden. Und die ist enorm, weil die Sichtfenster heute weitaus mehr Fläche einnehmen, als noch vor 20 Jahren und dementsprechend mehr Wind verdrängen müssen. Außerdem trägt die Frontscheibe bis zu 30 Prozent zur Stabilität der Karosserie bei. Deshalb kann es auch geschehen, dass eine angeknockte Scheibe beim Durchfahren eines Schlagloches weiter reißt. Die Reparaturkosten von um die 100 Euro werden oft schon mit der TeilkaskoVersicherung abgedeckt. „Zu 99 Prozent ist die Steinschlagreparatur in der Teilkasko drin. Das heißt, die Reparatur ist dann kostenfrei“, erklärt Eckert. Muss die Scheibe getauscht werden, richtet sich die Zuzahlung je nach der Höhe des gewählten Selbstbeteiligungsbetrages. Wer nicht sofort nach dem Steinschlag eine Werkstatt ansteuern kann, sollte ein Pflaster in petto haben. Scheibenpflaster sind kleine, selbstklebende, runde Folien, die auf die „Wunde“ kommen. So wird der Schaden vorerst vor Witterungseinflüssen geschützt. Repariert werden muss dieser später trotzdem. AB

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Gesundheit Pflegeleicht durch Prävention Sommer 2018

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Foto: Noah Silliman/unsplash

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eider sieht bei den meisten der berufliche Alltag so aus, dass kaum noch alle Muskelgruppen beansprucht werden, es wird zu lange gesessen, andere stehen permanent. Muskeln müssen regelmäßig trainiert werden, weshalb man das ganze Jahr über etwas tun sollte. Körperlich trainierte Menschen sind nun einmal pflegeleichter

als beeinträchtigte. Zum wiederholten Male wurde im Mai der „Tag des Wanderns“ begangen. Damit wurde wieder einmal des menschlichen Bewegungsapparates gedacht und zur allgemeinen Prävention aufgerufen. Durch ein vielfältiges Angebot an Themen wie Naturschutz – derzeit vor allem in Bezug auf unsere Insekten – lockten die

Wandervereine wieder Tausende ins Freie. Auch wenn die Zahlen für Arbeitsunfälle gemäß der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) 2017 leicht gesunken sind, mahnen Betriebsärzte, sich selbstständig um vielfältige Bewegungsabläufe zu kümmern und sich nicht nur auf Hilfsmittel und Reha-Therapien zu verlassen. AH

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Entspannter Rücken

Fotos: www.piyabay.com

– Spiegel des Gemüts

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Rückenprobleme sind eine Volkskrankheit und wurden nur bedingt in die Berufskrankheiten-Liste der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) aufgenommen. Ergonomische Arbeitsplätze oder medizinische Korsetts helfen zwar, fehlende Präventivmaßnahmen hinsichtlich einer natürlichen Muskulaturstärkung in der Freizeit aufzufangen, reparieren jedoch keine Schäden.

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as Leid, dem sich Peggy Steinke eines Morgens ausgesetzt sah, erinnert ein wenig an Franz Kafkas (1883-1924) Erzählung „Die Verwandlung“, in der sich der Protagonist Gregor Samsa als bewegungsunfähig erachtete. Steinke konnte sich nur noch unter Schmerzen bewegen. „Der Rücken und der Oberkörper gehorchten mir nicht mehr“, sagt sie. Die 32-Jährige hat einen typischen Bürojob. Im Front-Office-Bereich tätig, sitzt sie den ganzen Tag am Schreibtisch, starrt beinahe unbeweglich in den Bildschirm und lässt lediglich die Finger über die Tastatur springen. „Über zwölf Jahre bin ich nun schon dabei“, sagt Steinke. Dann kam das Aus, obwohl sie sich an viele gute Ratschläge gehalten hatte.

körperlich sehr gefordert ist – diese Berufe werden immer seltener – sollte sich nach Feierabend um einen Ausgleich bemüht werden. Beim Sporttreiben kommt der Kopf frei und die Muskulatur wird aufgebaut. Aller Anfang ist schwer, doch gerade jetzt im Sommer zieht es so manchen doch von ganz allein zu Aktivitäten ins Freie. Ein ausgedehnter Spaziergang, Nordic Walking, eine Rad-Tour oder ein Lauf durch den

nächstgelegenen Park. Auch Tischtennis, Federball und Ähnliches sorgen für eine Beanspruchung der Muskeln – verbunden mit einem gewissen Grad an Spaß, der beim Sport immer eine Rolle spielen sollte. Gesundheitswanderungen beim „Tag des Wanderns“ vorgestellt Am 14. Mai stand bundesweit das Wandern im Vordergrund. Mit rund 300 Veran- »

„Tag des Wanderns” informierte auch über wichtige Initiativen wie Kindergarten-, Schul- und Gesundheitswandern

Rückenbeschwerden gehören oberem Bereich der Rangliste an Ein Arztbesuch schaffte Klarheit in Steinkes Leben, die sichtlich gelitten hatte. Denn auch wenn alle Muskeln trainiert und koordiniert sind, schafft erst das Zusammenspiel eine ausreichende Kondition. Training ist im Büro möglich: Gerade zu langes Sitzen mit abgewinkeltem Becken belastet einseitig die Bandscheiben. Wesentlich ist, immer mal wieder aufzustehen, beim Telefonieren herumzulaufen und stets die Sitzposition zu wechseln.

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Es hilft, beim Telefonat herumzulaufen Vielen gilt das als Entspannung. Denn Rückenbeschwerden gehören dem oberen Bereich der Rangliste der häufigsten Erkrankungen an. Und die Ursache dafür ist wohl in unserem Alltag zu suchen. Hat man nicht gerade einen Beruf, in dem man

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wie der Harzklub nahmen den Tag zum Anlass, neue Wanderwege einzuweihen. Wie in den Vorjahren gab es zum Tag des Wanderns Kultur-Touren ebenso wie Gesundheitswanderungen, Brauchtumsveranstaltungen, Markierungskurse und Naturschutzaktionen. „Bundesweit haben rund 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebt, wie modern und vielseitig das Wandern heute ist“, erklärt Dr. Hans-

Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV). Seit 1883 vertritt der Deutsche Wanderverband gegenüber Politik und Behörden die Interessen seiner Mitglieder und ist der Fachverband für das Wandern und die Wegearbeit in Deutschland. Als Dachverband von landesweiten und regionalen Gebirgs- und Wandervereinen mit rund 600.000 Mitgliedern sowie Fördermitgliedern hat der DWV wichtige Initiativen wie das Kindergarten-, Schul- und Gesundheitswandern oder die Ausbildung von Wanderführern gemeinsam mit Partnern ins Leben gerufen. Als anerkannter Naturschutzverband hat der DWV zudem eine wichtige Funktion im Dialog von Naturnutzern und -schützern. Als eine der ältesten Naturschutzorganisationen Deutschlands habe der Verband den Tag genutzt, um bundesweit ein starkes Zeichen gegen das Insektensterben in Deutschland zu setzen: Hier klar Stellung zu beziehen, sei wichtig, da das zunehmende Verschwinden der Insekten die biologische Vielfalt und damit das Fundament eines gesunden Ökosystems immer mehr einschränke, so Rauchfuß. »

Fotos: www.piyabay.com

staltungen in allen Bundesländern hat der „Tag des Wanderns“ über die Vielfalt einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen und zugleich eine der wichtigsten Tourismusbranchen in Deutschland informiert. Da der Tag zum ersten Mal in seiner dreijährigen Geschichte an einem Werktag lag, beteiligten sich diesmal auch viele Schulen, Unternehmen und der Einzelhandel mit eigenen Veranstaltungen. Vereine

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Gesundheit fängt beim Schlafen an! Die falsche Matratze verhindert einen erholsamen Schlaf Schlaf bedeutet Regeneration. Der Körper braucht diesen Ausgleich zum meist anstrengenden Alltag. Daher sollte ein Jeder hohe Ansprüche an seine Matratze stellen. Ist die Schlafunterlage zu hart, kann sie sich der Körperform nicht anpassen und die Bandscheiben werden stark belastet. Schulter und Becken können zudem nicht weit genug in die Matratze einsinken. Die gleichen negativen Effekte sind bei zu weichen Matratzen zu erwarten. Der Körper hängt im Lendenbereich zu weit durch und führt ebenfalls zu Rückenproblemen. Man sieht schon, beim Matratzenkauf kommt es auf die Feinheiten an.

system beantworten zu können, gehen ein Gespräch über das Schlafverhalten und die Schlafbedürfnisse, sowie eine circa einstündige – bei Bedarf auch längere – eingehende Beratung mit qualifizierten und geprüften Schlafberatern voraus. Eine präzise Abstimmung der Matratze auf den eigenen Körperbau ist notwendig und möglich. In unseren Bettenstudios kann mit Hilfe eines LiegeSimulators für jeden Körper die richtige Stützstruktur ermittelt werden. Individuelle Gestaltung ohne Grenzen

Für uns ist der Körperbau des Kunden der Maßstab für die richtige Schlafunterlage. Die ermittelten Ergebnisse dienen als Grundlage, um die jeweils gewünschte Unterlage exakt auf den Körper anzupassen. Dies kann nicht nur bei Matratzen Das richtige Bett ist der Schlüssel für Gesundheit, Leistung und Lebensfreude. erfolgen, sondern auch bei Wassersowie Boxspringbetten. Ist die richtige Doch die richtige Matratze für sich zu Unterlage einmal gefunden, steht die finden, ist kein leichtes Unterfangen. Um Auswahl der äußeren Gestaltung im zur Entspannung und Erholung im Schlaf Fokus, egal ob modern, verrückt, grün mit lila Punkten oder klassisch/schlicht. Den GeMit dem Liege-Simulator die richtige staltungsmöglichkeiMatratze ermitteln ten und Kombinationen der verschiedenen Bettsysteme sind im LaLeLu Bettenstudio keine Grenzen gesetzt, selbst eine Zusammenstellung aus zu gelangen, muss die Bettausstattung Boxspringbett und Wasserbett ist mögdem Körper während des Schlafs exakt lich. jenen Halt und jene Druckentlastung bieten, die ihn dauerhaft von liegebe- BOXSPRINGBETT dingten Schmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen freihält. Wenn sie früh Es ist sehr komfortabel und nach richtiger mit Rückenschmerzen oder Verspan- Wahl der Elemente kann sich das Bett nungen aufstehen, sollten sie über ihre Ihrem Körper sehr gut anpassen und stellt eine Wohltat für den Rücken dar. Die Höhe Schlafunterlage nachdenken. Um die Frage nach dem idealen Schlaf- des Bettes ist nicht nur ein rein optischer

Nicole Gräfe Geschäftsführerin der LaLeLu Bettenstudio GmbH

Der Schlaf ist der wichtigste Regenerationsfaktor: Körper und Geist sind nur in dem Maß belastbar, wie ein gesunder Schlaf dieses auch ermöglicht.

Unterschied, sondern erleichtert auch den Ein- und Ausstieg. WASSERBETT Das Wasserbett passt sich perfekt jeder Körperform an. Der ganze Körper wird gleichmäßig und wohltuend unterstützt. Durch diese natürliche Haltung wird der Druck auf die Bandscheiben genommen und diese können sich optimal regenerieren. KOPFKISSEN Niemand würde an seinem Auto nur drei Räder montieren. Das vierte Rad einer ergonomisch tauglichen Bettausstattung ist ein ebenso ergonomisch taugliches Kopfkissen. Dieses unterliegt den gleichen Anforderungen wie die Matratze selbst, nämlich: Ergonomische Passgenauigkeit, individuelle Gestaltung, hohe Druckentlastung und maximale Hygiene. Schauen Sie in einer unserer Filialen vorbei und sehen Sie selbst!

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Auf dem Bürostuhl verkümmern Rückenmuskeln schnell und stetig Alle diese gesundheitsfördernden FreizeitVeranstaltungen hatte Steinke erst zum Schluss bewusst durchgeführt. „Ich habe lange ausgedehnte Spaziergänge mit meinen Hunden unternommen, manchmal sogar so lange, dass mein Mann irritierende Fragen stellte“, erinnert sie sich. Es hatte nichts mehr geholfen. Die Kopf- und Nackenschmerzen waren geblieben. Dazu kamen Schulterentzündungen und der für Sekretärinnen beinahe obligatorische Tennisarm. Nach gehöriger Untersuchung kam alles ans Tageslicht. Ihr Sitzstil hatte die Muskulatur ihres Oberköpers verkümmern lassen. Die Schmerzen waren ihr aufs Gemüt geschlagen. „Mein Oberköper war bei den vielen zeitraubenden Tabellenkalkulationen und Datenbankeinträgen regelrecht vorn über zusammengefallen“, erklärt Steinke. Bauch- und Rückenmus-

Korsett und ergonomischer Arbeitsplatz lindern Beschwerden Nach zwölf Jahren Raubbau an ihrer Gesundheit ist Steinke das Problem nun angegangen. Ein ergonomischer Bürostuhl entlastet ihren Rücken. „Der Stuhl ist höhenverstellbar und hat zusätzlich eine höhenverstellbare Lendenwirbelstütze sowie eine Härtegradeinstellung“, erklärt sie. Weiterhin stehen auf ihrem Tisch nun ergonomische Arbeitsgeräte: die Tastatur sei gewölbt und die Maus ähnele einem Steuerknüppel. Beides hält Hände und Arme in natürlicher Position. Obendrein trägt sie für die kommenden fünf Jahre ein Korsett – nicht unter der Bluse wie zu Zeiten der Victorianischen Epoche, sondern über dem Pullover. „Das medizinische Modell sei gegenüber starren Korsetts aktiv gestal-

Foto: www.fotolia.com/ arsdigital | Grovemade/unsplash

keln verkümmerten schnell auf dem Bürostuhl. Jeder wisse, dass die Rumpfmuskulatur eine wichtige Stützfunktion für die Wirbelsäule habe und bei weniger Belastung einem regelrechten Schwund ausgesetzt sei, nur beachtet wird es von den wenigsten, ergänzt sie.


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tet und ließe gewisse Bewegungsabläufe zu beziehungsweise unterstütze diese sorgfältig“, erklärt Steinke. Das Korsett muss die Front-Office-Frau mindestens zwölf Stunden am Tag tragen und sich einmal im Jahr zur Untersuchung vorstellen, um den Verbesserungsgrad ihrer Haltung zu bestimmen. Seitdem der Oberkörper wieder aufrecht gehalten werde, habe sie weniger Schmerzen, auch könne sie freier atmen, fügt sie hinzu.

Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV), Spitzenverband der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen.

Berufskrankheiten-Liste der DGUV umfasst 80 Positionen Rückenprobleme dieser Art gehören sowohl zum Berufs- als auch zum Freizeitalltag. Als „Volkskrankheit“ schlagen sie fast jedem aufs Gemüt. Es ist daher nicht verwunderlich, dass nur Teile des Rückens von neun zurzeit in Deutschland ansässigen Berufsgenossenschaften als berufsbedingt krank eingeschätzt und klar definiert werden: Berufskrankheiten sind Krankheiten, die in der so genannten Berufskrankheiten-Liste (BK-Liste), der Anlage 1 zur Berufskrankheitenverordnung (BKV), aufgeführt sind, heißt es seitens der Deutsche

Medizin-Korsetts unterstützen Bewegung

Die BK-Liste enthält ausschließlich Krankheiten, die nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft durch besondere Einwirkungen verursacht sind und denen bestimmte Personengruppen durch ihre Arbeit in erheblich höherem Grade als die übrige Bevölkerung ausgesetzt sind. Die

Liste umfasst derzeit 80 Positionen, von denen Stand 2016 Hautkrankheiten mit 19.600 und Schäden durch Lärm mit 6.800 anerkannten Fällen die Liste anführen. Krankheiten der Lendenwirbelsäule durch Heben und Tragen stehen mit 538 Fällen auf Platz 6. Dem Wert gegenüber steht eine Zahl von 4.700 Verdachtsfällen. »

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Betriebsärzte sind Mittelsmänner zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber Ärzte und Arbeitgeber sind verpflichtet, den Verdacht auf das Vorliegen einer Berufskrankheit an den Unfallversicherungsträger zu melden. Auch die Krankenkassen sollen entsprechende Hinweise an den Unfallversicherungsträger geben. Natürlich können Betroffene ihre Erkrankung auch selbst bei ihrer Berufsgenossenschaft oder Unfallkasse melden. „Doch bevor es dazu kommt, sollten die Menschen ihrem Körper etwas Gutes tun und in die Schwimmhalle oder ins Fitnessstudio gehen“, sagt Thomas Krake, Betriebsarzt mit je einer Praxis sowohl in Halle (Saale) als auch in Berlin. Wöchentlich pendelt der Arbeitsmediziner, der auch im Rettungs-

dienst tätig ist, zwischen beiden Städten. Als Betriebsarzt kenne er die Probleme, die ihn nach 15 Jahren Praxis immer noch berührten, sagt Krake. Er hat die Funktion eines Mittelsmannes zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber inne. Der einen Partei stehe er helfend, der anderen beratend zur Seite. „Sobald wir die Tauglichkeit oder Leistungsfähigkeit eines Arbeitnehmers für eine bestimmte Position in dessen Berufsleben beeinträchtigt sehen, versuchen wir mit beiden Parteien einen Kompromiss zu finden“, sagt Krake. Schließlich gehe es sowohl um die Gesundheit und Jobgarantie des Menschen als auch um die Qualitätssicherheit der Produkte des Unternehmens. „Meine Berufserfahrung hilft mir, beide Parteien eindringlich beraten zu können“, fügt er hinzu. Einige

Ärzte und Physiotherapeuten sehen alle Beteiligten in der Verantwortung, sowohl die Betroffenen, die sich vielerorts mit der Erkrankung und der anschließenden Reha lediglich arrangierten, als auch bei den Leistungsstellen. Um der Volkskrankheit „Rücken“ Herr zu werden, schwebe vielen beispielsweise eine betrieblich verordnete, von den Kassen getragene Rückenschule vor. Zahl der Arbeitsunfälle bleibt weiter auf niedrigem Niveau Es gibt auch Positives zu berichten: Die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle ist im Jahr 2017 um 0,4 Prozent auf 873.562 zurückgegangen. Das ergeben die vorläufigen Arbeitsunfallzahlen, die die DGUV im April veröffentlicht hat.

Fotos: Jesper Aggergaard/unsplash | www.pixabay.com

Eigenverantwortliche Fitnessmaßnahmen beugen Reha-Aufenthalten bei Physiotherapeuten vor

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Gemäß DGUV bleibt Zahl der Arbeitsunfälle auf niedrigem Niveau

Dagegen gab es einen Anstieg bei den meldepflichtigen Wegeunfällen. Im vergangenen Jahr ereigneten sich 190.095 Unfälle auf dem Weg zur Arbeit und wieder nach Hause. Das sind 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Jedoch gab es einen neuen Tiefstand bei den neuen Unfallrenten insgesamt zu vermelden: Sie gingen um 604 Fälle auf 18.244 neue Unfallrenten zurück. 282 Beschäftigte wurden Opfer eines tödlichen Wegeunfalls, das sind 29 weniger als 2016. Dagegen hatten 454 Arbeitsunfälle einen tödlichen Ausgang, das sind 30 mehr als im Jahr zuvor. „Die Zahl der Arbeitsunfälle bleibt weiter auf niedrigem Niveau, neue Unfallrenten – das bedeutet

schwere Unfälle – gehen zurück”, sagt Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV. Aber so erfreulich die Zahlen seien, sie zeigten auch, dass man vom Ziel der Vision Zero, einer Welt ohne Arbeitsunfälle und arbeitsbedingter Erkrankungen, noch weit entfernt sei, ergänzt er. Trotzdem kann zuversichtlich in die Zukunft geschaut werden. Der Fall Peggy Steinke zeigt, wie fortschrittlich Hilfsmittel für „Reparaturen“ an der Haltung schon sind. Nur die allgemeine Einstellung zu präventiven Maßnahmen müsste sich bei vielen noch wandeln – verwandeln. AH

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Foto: Stadt Halle

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ür die Zukunft Halles hat Baudezernent Uwe Stäglin in den vergangenen sieben Jahren den Grundstein gelegt, mit einem Konzept, dass so sperrig klingt wie es ein großer Betonstein auch ist. Das Integrale Stadtentwicklungskonzept, kurz Isek, ist wie ein großes Puzzle, dessen Teile sich bis 2025 zu einem Bild gefügt haben

sollen. Besonderheit im langwierigen Entstehungsprozess war die breite Einbindung der Bürger, der Basis. Dabei waren sich die Planer auch nicht zu fein, um an der ein oder anderen Stelle nachzujustieren. Mit dem Isek-Konzept macht Halle einen großen Schritt nach vorn. Den eingeschlagenen Weg verlässt Stäglin. Er trat Ende Mai nicht

zur Wiederwahl an. Lesen Sie mehr über das von ihm auf den Weg gebrachte Mammutprojekt auf Seite 54. Von der großen Basis zur kleinen. Im Haus gibt es einen Ort, an dem die Adern zusammenlaufen: der Keller. In dem ist mehr Platz, als für Heizung, Boiler und Sicherungskasten. Wofür lesen Sie auf den folgenden Seiten. AB

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Der Keller, die Hauszentrale Es wird auf vieles Wert gelegt, beim Hausbau oder der Sanierung. Offene, lichtdurchflutete Räume, gute Dämmung des Daches der Fenster bis hin zur Auswahl des Interieurs. Dabei schlägt das Herz des Eigenheims noch immer im Keller. Der bietet nicht nur Platz für die Heizung, Therme und Speicher. Denn gleichzeitig schaffen ein paar Neuerungen auch Platz mithilfe von Zentralstaubsauger und Wäscheklappe. er Keller kann weit mehr sein, als nur ein öder Abstellraum. Schließlich landen dort meistens Dinge, die wirklich niemand mehr braucht, sonst würden sie da ja auch nicht hinwandern. Früher, als noch eingekocht, der Ofen einzig mit Kohle oder Holz befeuert wurde, war der Platz wirklich vonnöten. Dann war da noch die Waschküche, mit dem riesigen Bottich, der ebenso befeuert wurde. Und wenn dann noch etwas Platz war, hatte der Herr des Hauses auch noch sein Werkstättchen da unten. Mit der Zeit hat sich einiges getan. Konserven gibt es in Hülle und Fülle im Supermarkt ums Eck. Der jahreszeitlich bedingte

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Wechsel im Obst- und Gemüse-Sortiment ist längst ausgehebelt. Gebunkert werden muss mitnichten. Gewerkelt wird zwar noch immer, aber auch nicht mehr in dem Maße, wie es vor der Wende nötig war. Mangelwirtschaft ade. Heute wird gebastelt, weil sich der ein oder andere gern beweisen möchte, dass er es ebenso hinbekommt, wie der Fachmann. Auch der klobige Kohleofen ist gewichen. Moderne Heizanlagen schlucken weit weniger Platz, es sei denn sperrige Öltanks stehen im Raum. Wer heute sein Häuslein baut, der denkt da viel weiter, um konsequent die unterirdischen Räume zu nutzen. Der Keller ist die neue Hauszentrale. Nicht nur was Wärme

und Wasser angeht, laufen dort die Rohre im „Maschinenraum“ zusammen. Mehr noch, neben der Nutzung als Stellfläche. Amerika macht es vor. Klappe auf, Klappe zu – mit oder ohne Schwerkraftnutzung. Sei es für Müll, Wäsche oder sogar der Staubsauger. Während der Unrat hierzulande vornehmlich doch noch lieber per Hand aus dem Haus in die Tonne delegiert wird, denken immer mehr junge Häusle-Bauer über Zentralstaubsauger oder Wäscheklappen nach. Unweigerlich kommt so das Konzept zum Tragen, was den Keller zum Keller macht: Das Prinzip, alles Störende aus dem Blickfeld zu verbannen. »

Foto: www.fotolia.com/costazzurra

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Sichtschutz als Blickfang

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Gärten und Terrassen sollen Erholung und Entspannung bieten und vor neugierigen Blicken, störendem Lärm und unbefugten Zutritten schützen. Für all diese Funktionen erhalten Sie bei Zaunteam alle erdenklichen Lösungen rund um Zäune, Sicht- und Lärmschutz, Tore und Geländer. Schön von außen, behaglich von innen

Ein guter Sichtschutz zieht die Blicke auf sich und lässt seine Besitzer dahinter behaglich ihre Privatsphäre genießen. Wer sich und seine Familie vor fremden Blicken schützen und dabei auch optisch seinem hohen Anspruch nachkommen will, findet zum Beispiel in neuen Sichtschutzsystemen im Baukastenprinzip stabile und langlebige Lösungen. Die Sichtschutzwände aus Aluminium, hochwertigem Verbundkunststoff, Holz oder auch Glas können mit unterschiedlichen Pfosten und auch kombinierbaren Zaunfüllungen versehen werden. Auch seitliche Versätze sowie schwierige Geländebedingungen wie Steigungen oder Gefälle können bei fachgerechter Montage realisiert werden, sodass immer eine außergewöhnliche Optik entsteht. Übrigens auch bei Dunkelheit, denn unter den vielen Gestaltungsoptionen warten auch energiesparende LED-Komponenten auf moderne Entdecker. Glas-Sichtschutz als Augenschein

Deko-Element oder zur Abgrenzung kleiner Bereiche im Garten oder auf der Terrasse überzeugt er mit seiner Unempfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen. Matt- oder Farbfolien erlauben individuelle Lösungen. An kürzer werdenden Tagen können energieeffiziente Beleuchtungskomponenten integriert werden, die für besondere Stimmungs-Highlights sorgen. Auch als Windschutz eignet sich Glas.

in unendlicher Gestaltungsvielfalt auch eine moderne Optik mit. Besonders beliebt sind derzeit Sichtschutze in Holz-Optik und edlen Grautönen. Holz passt sich besonders natürlich in seine Umgebung ein und unterstreicht die Naturverbundenheit seines Besitzers. Für extralange Haltbarkeit und gleichbleibendes Aussehen sorgen Verbundwerkstoffe aus Holz oder auch

Sichtschutz in neuem Holz-Look: beidseitige Struktur, vielseitige Funktionen

Die dichte Bauweise auf immer kleineren Grundstücken, der vermehrte Einsatz von Glas im Hausbau und das gestiegene Sicherheitsbedürfnis lassen immer mehr Grundstücksbesitzer nach einem Sichtschutz für Gärten und Terrassen suchen. Um die wertvolle Freizeit am Lieblingsplatz im Freien behaglich und geschützt vor neugierigen Blicken genießen zu können, bringen aktuelle Sichtschutze neben ausgeklügelten Systempfosten für Montagen auf nahezu allen Geländetypen und

Ein Sichtschutz aus Glas ist ein gutes Beispiel dafür, dass ein Zaun auch Blicke anziehen kann. Trotzdem können design-orientierte Grundstücksbesitzer hinter matten Glasscheiben ihre Lieblingsplätze genießen. Edel und mit vielfältigen Gestaltungsoptionen fügt sich ein Glas-Sichtschutz in seine Umgebung ein. Auch als einzelnes

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Die Wäscheklappe Stellen Sie sich vor, wie das Bad aussehen würde, wenn sich da nicht permanent der Mount Everest aus der Wäschebox in ihrem Blickfeld auftürmen würde. Mitunter wäre die Besteigung dieses Berges ebenso abenteuerlich wie gefährlich. Schließlich lauern dort tückische Pullover- und Nikki-Lawinen. Dieser Ansammlung Herr zu werden, ist gerade bei heranwachsenden Kindern vergebene Müh‘. Einzige Lösung: Die Verbannung der Waschmaschine aus dem Bad – positiver Nebeneffekt ist ein merklicher Staubrückgang. Wohin mit der Wäsche? In den Keller. Da der Mensch sich in den Genen nur unwesentlich vom Faultier unterscheidet – lieber Energie spart – ist aber schon allein der Weg dorthin eine unüberwindbare Hürde. Gerade für sehr junge und flinke Füße. Abhilfe schafft die Wäscheklappe. Und die muss auch gar nicht so eine Schwingöffnung haben wie ein Müllschlucker. Die Einwürfe können in Schränke eingelassen werden und sind damit unsichtbar. Gruselige Windgeräusche sind ebenfalls Schnee von gestern, schließlich werden die Falltüren abgedichtet. Das Wäscheabwurfsystem ist nicht nur für Neubauten überlegenswert. Auch im alten Gemäuer ließe sich das nachträglich einbauen. Entweder ganz einfach mit einer Umnutzung eines Schornsteinzuges oder mit dem Neusetzen eines Rohrsystems, dass später hinter einer Trockenbauwand verschwindet. Diese Leitungen können aus Kunststoff, Stahlblech oder Edelstahl sein, je nachdem, ob Elemente sichtbar sind oder nicht. Das Fallrohr sollte im Durchmesser 30 Zentimeter messen, damit dann auch der dicke Strickpulli nicht stecken bleibt. Im Keller plumpst die Wäsche entweder in einen Korb oder in einen ansteckbaren Wäschesack. Die Kosten für fertige Systeme liegen zwischen 800 und 2.500 Euro. Der Zentralstaubsauger Wer sich mit dem Thema Wäscheklappe beschäftigt, wird unweigerlich auch auf den Zentralstaubsauger stoßen. Auch dessen Ausgangspunkt liegt im Keller. Denn dort

wird der Motor installiert, der eine Vakuumpumpe mit der nötigen Kraft versorgt. Von dieser abgehend zieht sich ein luftdichtes Rohrsystem durch das Haus, über den der Staub in den Sammelbehälter nach unten gesogen wird. Auf den jeweiligen Etagen befinden sich dann Dosen, wo einzig der Schlauch mit der Bürste angeschlossen wird. Per Knopfdruck am Saugschlauch startet das Gerät. Vor allem bei Allergikern stehen diese Geräte hoch im Kurs. „Weil beim Saugen kein Staub verwirbelt wird“, begründet Nicole Gräfe, vom La-Le-LuBettenstudio, die Zentralstaubsauger in Halle vertreibt. Anders als bei portablen Geräten, die aus seinem Filter wieder Luft rauspusten und damit die feinen Partikel,

Foto: LaLeLu Bettenstudio GmbH

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die eigentlich verschwinden sollten, in Bewegung bringen oder diese gar wieder rauspusten. Wer vor dem Saugen schon mal Staub gewischt hat, kann ein Lied davon singen. Empfindliche Näschen niesen nicht nur beim Saubermachen, sondern auch danach. So wie alle Umweltschadstoffe beeinträchtigt Staub auf unterschiedliche Weise die Gesundheit, wobei es natürlich auf die körperliche Verfassung des Betroffenen ankommt und wie lange er dem ausgesetzt war. Verstärkt wird das unweigerlich in Räumen, in denen es wenig Luftaustausch gibt. Der Nachteil von besonders gut gedämmten Fenstern und Türen, folglich der Energiesparanforderungen. Das merken besonders Allergiker. Denn

tatsächlich hängen sich Mikroorganismen an herumschwebende Staubpartikel und wirbeln durch die Luft. Auch Zentralstaubsauger funktionieren nur mittels Luft, pusten diese aber nicht zurück in den Raum. Ein Filter separiert die Partikel weitestgehend aus der Luft, die über einen angeschlossenen Abzug nach draußen geleitet wird. Auch das Motorgeräusch des Wägelchens, das wie ein Klotz hinterhergezogen wird, gehört dann der Vergangenheit an. Nicht etwa, weil es diese nicht mehr gibt, sondern weil der Antrieb sich im Keller befindet. „Zuggeräusche gibt es auch nicht“, bestätigt Nicole Gräfe. »

Luft aus der Dose, Zentralstaubsauger machen das möglich

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Wieviel Power der Sauger braucht, ist abhängig von der Länge der Leitung und der gewählten Schlauchlänge. Im Vorfeld wird das genau berechnet. Ebenso wie viele „Steckdosen“ Sinn machen. In der Regel kommen die Anlagen aber mit weniger Strom aus, als normale Staubsauger. Ein neun Meter langer Schlauch schreckt zwar viele ab, bringt aber nicht mehr als zwei Kilo auf die Waage. Wohlgemerkt bei einem Aktionsradius von neun Metern. Nicht verleugnen lässt sich allerdings die Problematik des Verstauens. Außer, es wurde ein Einzugsystem in der Wand verbaut. Die Preisspanne für die zentralen Systeme reicht von 400 bis 1.300 Euro für große Anlagen. Wartungsarm sind diese zudem, die Filter lassen sich einfach im Wasser reinigen. Beutelwechsel entfallen. Zentralheizung und Warmwasserspeicher Während Wäscheabwurfschacht und Zentralstaubsauger noch ein Nischendasein führen, ist und bleibt das Herz der Heizanlage im Keller. Sei es der Kohleofen früher, die Öl- oder Gasanlage samt Therme, die Steuerung von Solarsystemen, Wärme- und Energiepumpen heute. Das Angebot ist mannigfaltig. Je nach Größe des Geldbeutels und natürlich des Kosten-Nutzfaktors. Auch, ob das Eigenheim eine Bestandsimmobilie oder ein Neubau ist.

Nachhaltig: Regenwassernutzung in Haus und Garten

Solarthermie-Analgen liefern Wärme und helfen den Energieverbrauch im Haus zu senken

Um herauszufinden, welcher Heizungstyp sinnvoll ist, muss der Wärmebedarf berechnet werden. Das geschieht mittels der Heizlast. Was nichts anderes heißt als, wieviel Wärme einzelnen Räumen zugeführt werden muss, um die gewünschte Temperatur dort dauerhaft zu halten. Der Wert der Heizlast ist zudem eine Voraussetzung für die Fördermittel-Vergabe der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Zudem schreibt es die Energiesparverordnung indirekt vor. In Summe mit den Gegebenheiten am Haus kann dann abgewogen werden, welcher Typus sinnvoll ist, ob auf klassische und im Vergleich kostengünstige Systeme wie Öl- oder Gas-Brennwerttechnik gesetzt wird. Warmwasser gibt es mit diesen

Systemen obendrein. Alternativ kann das Nutzen der Erdwärme interessant sein. Beim Senken des Energiebedarfs kommen Solaranlagen ins Spiel. Solarthermie nennt sich das. Sowohl Heizkessel, als auch der Speicher befinden sich im Keller. Regenwasserzentrale Der Regen muss nicht zwangsläufig im Abwasserkanal landen. Mit einer Zisterne im Gartenreich kann der Rohstoff auch im Haushalt genutzt und, laut Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung, so bis zu 50 Prozent des Verbrauchs gespart werden. Dafür bedarf es im Keller einer Anlage, die das Wasser einspeist, samt Pumpe. Allerdings müssen dabei ein paar Regeln beachtet werden. Das schreibt die Trinkwasserverordnung vor. So muss vor dem Einbau der Anlage dies beim regionalen Wasserversorger angemeldet werden. Das Niederschlagswasser darf nicht als Trinkwasser genutzt werden, wohl aber für die Klospülung und das Wäschewaschen. Das gesundheitliche Risiko für letzteres trägt der Nutzer. Geld sparen lässt sich damit nicht wirklich, ein gutes Gewissen wegen Nachhaltigkeit der Umwelt gegenüber schon. Schließlich hat eine Zisterne im Garten auch bei Kosten zwischen 3.000 und 5.000 Euro einen Vorteil: Beim Gießen der Pflanzen wird kein Trinkwasser verschwendet. Mit all den Anlagen sollte die Hauszentrale im Keller ganz gut bestückt sein. Das Herz des Hauses schlägt quasi im Keller. AB

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Fotos: Rikutec | www.fotolia.com/ag visuell

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Isek  – Stäglins Erbe für Halle

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Die Amtszeit von Baudezernent Uwe Stäglin hat im Mai geendet. Seinem Nachfolger hat er guten Boden hinterlassen: das Integrierte Stadtentwicklungskonzept.

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s war eine Mammutaufgabe, die Uwe Stäglin vor sieben Jahren annahm, nachdem er zum Beigeordneten für Stadtentwicklung und Umwelt der Stadt Halle gewählt wurde. Vom Rück- zum Aufbau. Denn der Bevölkerungstrend, der von 1990 bis 2009 nur eine Richtung kannte – abwärts –, war gestoppt. 80.000 Einwohner hatte Halle bis 2008 verloren. Dementsprechend waren die Pläne der City auch ausgelegt. Es galt dem Schwund beizukommen, die Infrastruktur den Gegebenheiten anzupassen. 2011 war das passé. Als Stäglin ins Amt kam, hatte sich die Einwohnerzahl in Halle stabilisiert, bis heute gar um gut 14.000 auf 244.513 Einwohner zugelegt. Ergo änderten sich die Rahmenbedingungen. Es wurde und wird wieder auf Wachstum gesetzt. Nur ein Konzept fehlte, das genau das abbildet. Ein großer Rucksack also, den es für den Berliner zu schultern galt. Nach sieben Jahren ist Schluss. Der 47-jährige Fachmann für Stadt- und Regionalplanung tritt nicht noch einmal zur Wahl des Beigeordneten der Stadt Halle an. Die von Stäglin getroffene Entscheidung fiel nicht ad hoc, sondern mit Bedacht.

Ein Jahr vor der Wahl entschloss er sich zu diesem Schritt. Verkündet hatte er ihn Anfang Dezember vergangenes Jahr auf der Beigeordnetenkonferenz der Stadt. Bei den Gründen für seine Entscheidung ging er nicht weiter ins Detail. Der Zeitpunkt war von Stäglin allerdings mit Bedacht gewählt, so dass die Stadtverwaltung die Neuwahlen fristgerecht in die Wege leiten konnten. Die politischen Fraktionen zeigten sich dennoch von Stäglins Schritt überrascht. Am 30. Mai wählte der Stadtrat seinen Nachfolger. 15 Kandidaten bewarben sich auf den Posten. Wer das Rennen gemacht hat, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. „Es war eine spannende Zeit in einer schönen Stadt. Ich freue mich, in und für Halle tätig gewesen sein zu können“, sagte Stäglin, der ein Konzept als Basis des Handelns für die kommenden Jahre angestoßen hat: das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Halle 2025“ (Isek). Jenes ist quasi der Leitfaden dafür, um weitere Impulse in der Entwicklung der Stadt zu setzen. Dementsprechend bereitet Halle den Boden, setzt den Rahmen, in dem Projekte verwirklicht werden können. Dabei geht es auch darum, Stadtteile, in denen die

Bevölkerungsprognose weiterhin rückläufig ist, nicht abzuhängen. Nach Möglichkeit soll ein Gleichklang entstehen. Isek ist eine Vision, wie Halle mit entsprechenden Maßnahmen 2025 aussehen kann.

Es war eine spannende Zeit 300 Seiten stark ist das Konzept. Gestaltet wurde es quasi wie eine Open-Source-Datei. Der Quelltext war öffentlich, diskutierund nachjustierbar. Um vom Ist- auf den Soll-Zustand zu gelangen, arbeiteten alle Fachbereiche der Stadt dem Städteplaner Daten zu, als Grundlagenfutter für die Vision. Die wiederum in den politischen Gremien der Stadt diskutiert wurde. Aber auch auf anderen Ebenen. Von Fachleuten genauso wie von Künstlern und Kulturschaffenden. Am gewichtigsten und am langwierigsten war dabei die Diskussion auf der „grünen Wiese“, bei den Leuten, die die Veränderungen am ehesten spüren – den Bürgern der einzelnen Stadteile. Auf Versammlungen wurde Isek vorgestellt, »

links oben: Der Tristesse mit Farbe begegnen, Freiimfelde befindet sich im Aufwind links unten: Projekt Stadtbahn: Wo möglich ist der Auto- und Straßenbahnverkehr getrennt, so wie am Böllberger Weg unten: Die Ostatangente, auch bekannt als HES, soll 2019 fertig sein

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besprochen und nachgebessert. Solange, bis ein praktikabler Maßnahmenkatalog stand. „Mit Isek wurde auf die veränderten, besseren Rahmenbedingungen reagiert. Das Konzept ist im Rahmen eines umfangreichen Beteiligungsprozesses entstanden und berücksichtigt nicht nur Fördergebiete, sondern betrachtet alle Teile der Stadt“, beschreibt Stadtplaner Stäglin. Auf der

Isek berücksichtigt alle Teile der Stadt Homepage der Stadt Halle, wo der Entstehungs- und Abstimmungsprozess des Konzeptes minutiös nachvollzogen wird ist es wie folgt umrissen: „Mit dem neuen Integrierten Stadtentwicklungskonzept reagiert die Stadt auf Herausforderungen wie demografischer Wandel, Klimaschutz und wirtschaftliche Notwendigkeiten. Damit trägt das Isek auch den veränderten Förderbedingungen seitens Europäischer Union, Bund und Land Sachsen-Anhalt

Zukunftsstadt 2050: Die Neustadt soll sich zum Bildungscampus und einem Kreativ- und Innovationsquartier wandeln

Rechnung. Diese Vielzahl von Aspekten ist unter Mitwirkung der breiten Öffentlichkeit zu betrachten.“ Bei der Entwicklung wird auf Ausgewogenheit gesetzt, nicht auf einzelne Leuchttürme. Abgehängte Viertel wie die Neustadt oder der Osten wurden beispielsweise genauer unter die Lupe genommen. Daraus wurde etwa eine Vision für Halle Neustadt entwickelt und bei dem bundesweiten Wettbewerb „Zukunftstadt“ eingereicht. 22 Kommunen nehmen daran teil. Bis 2050 soll sich das Viertel mithilfe von drei Aktionsfeldern gewandelt haben. Ziel ist es bezahlbaren Wohnraum in einer lebenswerten grünen Umwelt zu schaffen. Die Neustadt soll kein abgekoppelter Komplex sein, sondern besser verzahnt werden – etwa mit dem Weinberg-Campus. Alt- und

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Neustadt sollen enger zusammenrücken: Dabei sind Holzplatz und Saline wichtige Faktoren. Auf dem Areal am Gasometer ist ein Bildungscampus geplant. Neben einer neuen Schule soll ein Planetarium im Rondell entstehen. Die Neustadt soll als Bildungshochburg, Kreativ- und Innovationsquartier neu aufblühen, so die Vision. Ein ähnliches Schicksal teilt Halles Osten. Das Gründerzeitviertel ist von der Bahntrasse und Industrieflächen eingeklemmt. Freiimfelde ist eine Wohninsel auf der 30.000 Menschen leben und unter dem Transitverkehr ächzen. Für Entlastung soll die Haupterschließungsstraße Gewerbegebiet Halle Ost (HESs) sorgen. Der vierte und letzte Bauabschnitt zwischen Delitzscher Straße und Berliner Chaussee ist derzeit im Bau. „Nach Fertigstellung

Fotos: Thomas Ziegler, Stadt Halle

Bei der Arbeit: Uwe Stäglin


immobilien

dieses Abschnittes der Haupterschließungsstraße Gewerbegebiete Halle-Ost müssen die Verkehre aus den Richtungen Norden, Westen und Süden nicht mehr den Riebeckplatz benutzen. Dieser wird entlastet und steht für den übrigen Verkehr zur Verfügung“, wird die Maßnahme im Baubeschluss zusätzlich begründet. Die Einweihung hätte Stäglin noch gern erlebt. 2019 soll der Verkehr über die Osttangente fließen.

getrennt werden. Das würde für einen reibungsloseren und schnelleren Nahverkehr sorgen. Zugleich sei das rentabler, energie- und umweltschonender. Im Rahmen des Stadtbahnprogramms wurde der Platz am Steintor neugestaltet. Mit den Bürgern gemeinsam wurde das komplexe Programm, das Fußgänger, Straßenbahn und Autoverkehr gleichermaßen berücksichtigte, gemeistert. Kosten des Umbaus 21 Millionen Euro.

Der Osten Halles ist zudem um einen weiteren Publikumsmagneten reicher. Der Hufeisensee wird aus seinem Dornröschenschlaf geküsst. Nach und nach soll das Gebiet zum Naherholungsgebiet ausgebaut werden. Bis 2020 wird der Rundweg geschlossen. Der Golfplatz ist schon in Betrieb und die Wohnbebauung gestartet. Dabei muss gesagt werden, dass die Stadt einen weiten Anlauf bis zum Beplanen genommen hat. Bereits 2003 ist das Bergbaurecht erloschen. Ob und wann das Baden nun offiziell erlaubt wird, steht noch immer in den Sternen. Bisher wird es geduldet.

„Es hat sich viel entwickelt im Osten und Westen der Stadt“, beobachtet Bodo Reichel. Der Immobilienmakler lobt Stäglin. „Er hat vieles angeschoben.“ Das müsse nun weiter vorangebracht werden. Die Zusammenarbeit zwischen privaten Akteuren und der öffentlichen Hand sollen weiter forciert werden. Als gutes Beispiel nannte Reichel die Entwicklung in Nietleben am Heidesee. Da arbeitete der Heimatverein mit dem privaten Betreiber und der Stadt gut zusammen. „Diese Investitionen haben der Umgebung gutgetan und werden auch von den Leuten gut angenommen“, sagt Reichel. Für sein Metier wünscht sich der Makler, dass Neubauflächen für Eigenheime geschaffen werden, „unter Einbeziehung der örtlich handelnden Akteure.“ AB

Ein weiteres Isek-Puzzleteil ist die Stadtbahn, also der öffentliche Nahverkehr. Nach Möglichkeit sollen in Halle die Trassen der Bimmel und der Autofahrbahn

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Foto: www.pixabay.com

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räftig, saftig, bunt – die Flora lockt mit ihrer ganzen Pracht die Menschen ins Freie. Lassen Sie sich von ihr inspirieren und tragen auch Farbe auf. Dabei ist Violett ganz weit vorn. Die Farbe des Jahres ist komplex und kontemplativ sowie intensiv. „Ultra Violet spielt an auf die Mysterien des Kosmos, die Faszination der Zukunft

und die Entdeckungen jenseits der heutigen Erkenntnisse. Der unendlich weite Nachthimmel steht symbolisch für das Machbare und die Möglichkeiten – er weckt immer wieder die Sehnsucht, neue Welten zu betreten”, erklärt und begründet das Pantone-Farbinstitut die Wahl. Wer bei der Kleidung keinen kräftigen Akzent setzt,

kann das dafür beim Makeup. Gold, Bronze, Türkis oder Violett. Und was passt im Sommer besser auf der Haut, als ein frischer, geradlieniger Duft? Masakï Matsushïma hat Fichte mit Iris, Leinen, Bauwollblüten und Alpenveilchen zu einem Parfüm verwoben. Unsere Must-Haves finden Sie beim Flanieren in Halle. AB

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Boulevard In die Tiefe Sommer 2018

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Foto: Andreas Rønningen

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er kennt es nicht dieses Gefühl, das einen beschleicht, wenn man vom Fünfer in die Tiefe schaut. Der Sprung von hoch droben ins kühle Nass ist nicht jedermanns Sache. Anna Bader hat damit gar kein Problem. Sie begibt sich aus bis zu 27 Metern Höhe in die Tiefe. Cliff Diving heißt die extreme Variante der Schwimm-Sprungkunst. Die achtfache Europameisterin im Klippenspringen hat

den Pegelturm am Goitzschesee als Sprungobjekt erkoren. Katrin Huß hat sich mit der 33-Jährigen getroffen (Seite 66).

die sein Team nach der Verletztenmisere in der ersten Saisonhälfte bewies, wollen die Bulls stärker zurückkommen (Seite 68).

In der Tiefe der Kaderplanungen stecken derzeit die Kufencracks der Saale Bulls sowie Fußball-Drittligist Hallescher FC. Beim Eishockey-Oberligist hält die Zügel in der kommenden Saison weiterhin Dave Rich in der Hand. Aufbauend auf der Mentalität,

Beim HFC stehen die Zeichen auf Neuanfang. Sowohl im Management und im sportlichen Bereich wurden die Positionen neu besetzt. Torsten Ziegner will ein Team, das Mentalität auf den Rasen bringt. Potenzial ist da (Seite 70). AB

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Katrin Huß unterwegs

mit Cliff Diver Anna Bader Ich bin verabredet am Goitzschesee in Bitterfeld und treffe eine junge Frau, die in diesem Sommer vorhat, sich vom Pegelturm zu stürzen, vor tausenden von sportbegeisterten Zuschauern

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eltweit gibt es nur wenige Athleten, die in der Lage sind, ästhetische Sprünge und komplizierte Manöver aus Höhen bis zu 27 Metern auszuführen. Anna Bader ist achtfache Europameisterin im Klippenspringen und liebt es, sich aus dem Handstand heraus in die Tiefe zu turnen. Im Flug erreicht sie Geschwindigkeiten von bis zu 85 Kilometer pro Stunde, bevor sie auf der Wasseroberfläche auftrifft und mit den Füßen zuerst eintaucht. „Es geht beim High Diving um Salti, Schrauben und Perfektion. Wir springen aus größeren Höhen, als die Wasserspringer. Die Wettkampfhöhe bei den Frauen liegt bei 20 Metern, bei den Männern bei 27 Metern. Deswegen findet der Sport auch immer draußen statt“, beschreibt Anna Bader. Wer weiß, wie schmerzhaft ein Bauchklatscher vom Startblock ist, fragt sich vermutlich, ob die attraktive 33-jährige Lehrerin nicht lebensmüde ist. „Passiert ist zum Glück noch nichts. Wir wissen um die Risiken und wir wissen, dass da auch eine

Anna Bader und Katrin Huß am Goitzsche See

gewaltige Kraft wirkt. Es muss alles super vorbereitet sein und es ist wichtig, dass man die richtige Fitness hat“, sagt Anna Bader. Mindestens dreimal pro Woche trainiert sie deshalb im Kraftraum und in der Sprunghalle. Die idealen Voraussetzungen dafür findet sie hier in Sachsen-Anhalt. Vor anderthalb Jahren zog die gebürtige Schwäbin deshalb mit ihrem Freund Kris Kolanus, ebenfalls Cliff Diver, nach Halle an die Saale. Tochter Roksana ist anderthalb Jahre alt und geht in den Kindergarten. Gemeinsam mit anderen Klippenspringern der Weltelite setzen sich Anna und Kris dafür ein, High Diving zu fördern, Trainings und Wettkampfmöglichkeiten zu schaffen. Ziel ist es, mit dieser Disziplin olympisch zu werden. Seit Barcelona 2013 ist High Diving bereits Teil der SchwimmWeltmeisterschaft. „Man braucht nicht viel für diesen Sport, ich hab‘ ja auch nur einen Badeanzug an. Aber man braucht natürlich Geld, um zu reisen und sich vorzubereiten. Von den Preisgeldern zu leben ist nicht so einfach“, erklärt sie.

Drei Standorte gibt es weltweit, die ein Training für High Diving möglich machen. Neben Kanada, England und Österreich soll nun Bitterfeld in Deutschland Vorreiter sein. Die Voraussetzungen sind optimal. Die Höhe des Pegelturms eignet sich mit maximal 26 Metern bestens, um verschiedene Absprungmöglichkeiten anzubringen, die Wassertiefe entspricht mit 7 Metern ebenfalls internationalen Sicherheitsbestimmungen. „Die Sprünge, die vom Pegelturm gezeigt werden können, sind einzigartig in ihrer Ästhetik und vor der Kulisse des einstmaligen Tagebaus eine atemberaubende Erfahrung für die Zuschauer, die in den Restaurants am Strand gerade ihren Kaffee genießen oder auf Ausflugsbooten das sportliche Spektakel aus der Nähe betrachten können. Für die Athleten wäre das ein zusätzlicher Motivationsschub.“ Vielleicht aber auch für die Wasserratten, die beim Baden im Goitzschesee Lust bekommen, High Diver zu werden, so wie Anna Bader. „Ich denke es ist wichtig, dass man mit ganz normalem Wasserspringen anfängt, dafür ist der SV Halle ideal. Ich war Turnerin, als ich Kind war, dann kam Wasserspringen und mit Anfang 20 fing ich an mit High Diving. Ich hab das langsam gemacht, mich schrittweise an die Höhe gewöhnt und mir viel Zeit gegeben.“

High Diving in Bitterfeld – ein toller Erfolg für die Kommune, den deutschen Schwimmverband und vor allem für die nationalen und internationalen Athleten.

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Foto: Katrin Huß

Die High Diving Premiere am Goitzschesee ist für das dritte Augustwochenende geplant, ein Trainingstag, ein Wettkampftag mit Show-Contest, internationalen Top-Athleten und Experten in der Jury. Angefragt sind unter anderem Paul Biedermann, Andreas Wels und Falk Hoffmann. Anna Bader wird dann ganz oben auf dem Pegelturm stehen: „Ich werde meinen Sprung im Kopf mental durchgehen, die Aussicht einatmen und mich dann auf den Punkt konzentrieren.“


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Saale Bulls – Eisbären Regensburg, am 09.03.2018, Choreo der Fanszene Saale Bulls

Saale Bulls:

Nach der Saison ist vor der Saison bwohl die Saale Bulls in den Playoffs 2018 im Duell mit den Eisbären Regensburg unterlagen und sie sich damit nach eigenem Empfinden viel zu früh in die Sommerpause verabschieden mussten, überwog sowohl bei Fans, Sponsoren, Management und auch Spielern nach dieser Saison ein durchweg positives Gefühl! Schwierige erste Saisonhälfte hatte auch positive Folgen Für die Kufencracks aus Halle war es wieder eine Saison mit Höhen und Tiefen. Von vielen Verletzungen stark geschwächt, wurde es vor allem in der Hauptrunde ungewollt

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schwer für die Mannschaft von Headcoach Dave Rich. In der sich anschließenden Meisterrunde wurden jedoch alle Beteiligten durch eine überragende Leistung des Teams um Kapitän Kai Schmitz entschädigt. Und so widersprüchlich es vielleicht auch klingen mag, doch gerade die vielen verletzungsbedingten Ausfälle in der ersten Saisonhälfte haben wohl letztlich dafür gesorgt, dass eben ein echtes TEAM auf und neben dem Eis gewachsen ist. Mit Team- und Kampfgeist erreichte man das selbst gesteckte Saisonziel – die Teilnahme an den Playoffs. Zudem krönte man

die Meisterrunde mit dem Vizemeistertitel der Oberliga Nord – hier musste man sich lediglich hinter den niederländischen Tilburg Trappers einordnen. Und genau dieser zweite Platz sicherte den Saale Bulls obendrein das begehrte Heimrecht in den Playoffs. Die so erfolgreiche Spielweise in der zweiten Saisonhälfte schürte natürlich die berechtigte Hoffnung auf ebenso erfolgreiche Playoff-Spiele. Doch hier trafen die Saale Bulls gleich in der ersten Runde auf keinen geringeren als die Eisbären Regensburg: Vor Saisonbeginn noch als einer der

Fotos: Stefan Röhrig

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Aufstiegskandidaten gehandelt, hatte der Südligist im Saisonverlauf auch mit vielen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen. So belegten sie am Ende ihrer Meisterrunde nur den siebten Platz, was weder den eigenen Ansprüchen entsprach, noch das tatsächliche Leistungsvermögen dieser Mannschaft widerspiegelte. Pünktlich zum Beginn der Playoffs konnte Regensburg jedoch wieder auf alle seine Leistungsträger zurückgreifen und wurde zum erwartet harten Gegner für die Saale Bulls. Am Ende musste Halle sich mit 1:3 in der best-of-five-Serie geschlagen geben und die Saison vorzeitig beenden. Planungen für neue Saison fast abgeschlossen Nichtsdestotrotz kann der Eishockeyclub in vielen Bereichen ein mehr als positives Fazit ziehen, auf dem es sich weiter aufbauen lässt. Die Vereinsführung arbeitete schon während der laufenden Saison daran, den Kader für die kommende Spielzeit zusammenzustellen. Nach eigenen Aussagen wurde hier das Ziel verfolgt, das Team

Nächste Testspiele: 07.09.2018

20.00 Saale Bulls vs. Lausitzer Füchse (DEL 2)

09.09.2018

18.00

14 .09.2018

20.00 Blue Devils Weiden vs. Saale Bulls

16.09.2018

18.15

Selber Wölfe vs. Saale Bulls

Saale Bulls vs. Blue Devils Weiden

– neben punktuellen Verstärkungen – weitgehend unverändert zu lassen. Einmal mehr besteht die Hauptaufgabe darin, eine gute Mannschaft noch besser zu machen. Bereits zur traditionellen Saisonabschlussfeier gaben die Bulls bekannt, dass Trainer Dave Rich auch in der kommenden Spielzeit hinter der Bande agieren wird. Ein wichtiger Schritt, um sich mit der gewünschten Konstanz im Rücken neue Saisonziele stecken zu können.

Saale Bulls - Tilburg Trappers am 16.02.2018, Nathan Burns wird auch 2018/19 für die Saale Bulls auf Torejagd gehen

In den vergangenen Wochen wurden des Weiteren insgesamt fünf Spielerabgänge, fünf Vertragsverlängerungen sowie ein Neuzugang vermeldet. Aus Vereinskreisen war zu erfahren, dass der Kader für die neue Spielzeit bis auf wenige Positionen inzwischen feststeht und man für die kommende Saison wieder mit einem starken Team rechnen kann. Spielmodus in der Oberliga Nord noch unklar Während die Saale Bulls bei ihren Saisonvorbereitungen bereits gut im Plan sind, wartet man bestimmt nicht nur in Halle gespannt auf die Bekanntgabe des Spielmodus durch den DEB. Derzeit steht nämlich weder fest, wie viele Mannschaften der Oberliga Nord in der Spielzeit 2018/19 angehören werden, noch in welchem Modus die Qualifikation für die Playoffs am Saisonende ausgespielt wird. Im Moment gibt es Bestrebungen, wieder eine für alle Vereine gerechtere Doppelrunde durchzuführen. Dies würde bei derzeitig 14 möglichen Teilnehmern allerdings auch eine höhere Anzahl an Spielen und damit einen früheren Saisonstart bedeuten. Mit einer endgültigen Entscheidung rechnen die Saale Bulls spätestens Ende Juni auf der Ligentagung.

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Neustart aus

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lles neu macht der Mai. Hieß es schon Anfang des 19. Jahrhunderts in einem deutschen Volkslied. Traditionsbewusst hält sich der Hallesche FC an diese Binsenweisheit. Und rief den Neustart aus. Mit einem Umbruch auf nahezu allen Ebenen.

eine Mannschaft an den Start schicken, die hungrig ist und Mentalität auf dem Rasen spürbar macht. Auch für die Fans“, sagt der Cheftrainer. Seine Definition von Fußball ist denkbar einfach, und so schwer. „Ich stehe für Erfolg, nicht für einen Spiel-

Nach drei 13. Plätzen in der 3. Liga in Serie schickt sich das fußballerische Aushängeschild der Stadt an, 2018/19 neue Wege zu gehen. Der HFC dreht jeden Stein um und hat einen Komplettumbruch im sportlichen Bereich in Angriff genommen. Drei Trainer gingen, drei Trainer kamen. Dazu ein Sportdirektor. Und viele neue Spieler, die die 16 verabschiedeten ersetzen sollen. Mutig und konsequent.

Ich stehe für Erfolg, nicht für einen Spielstil

Der neue Übungsleiter Torsten Ziegner gibt die Richtung vor. „Es geht nur gemeinsam. Teamgeist steht über allem. Wir wollen

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stil. Wir werden sehr aktiv gegen den Ball sein, dem Gegner keine Verschnaufpause gönnen. Aber ich tausche schönen Fußball gegen erfolgreichen“, schaute Torsten Ziegner bereits bei seiner Vorstellung nach vorn. Authentisch soll es sein, was der neue HFC will und bietet. Seinen treuen Fans,

seinen wichtigen Partnern, seinen wissbegierigen Spielern. In einer Liga, die 2018/19 so interessant und schwierig sein wird wie selten zuvor. Erstmals gibt es vier statt bisher drei Absteiger. Mit Kaiserslautern und Braunschweig kommen Hochkaräter von oben, der Zuwachs von unten wird nicht weniger attraktiv und ambitioniert. Die Mischung aus jugendlichem Draufgängertum, Erfolgshunger, Ehrgeiz und spielerischem Vermögen kann es sein, die den HFC nach vorn bringt. Ziele konkret als Tabellenplätze ausrufen, davon hielt Torsten Ziegner im Mai 2018 noch nichts. „Innerhalb einer Saison gibt es viele Unwägbarkeiten. Verletzungen, Feldverweise, Gegentore, Fehlentscheidungen. Es hängt oft von Kleinigkeiten ab. Allerdings sind wir uns bewusst, dass ein Platz jenseits der Aufstiegs- und Abstiegsränge irgendwo im

Fotos: HFC

HFC ruft


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Mittelfeld auf Dauer unsexy ist“, weiß der HFC-Trainer und ist sich absolut sicher, dass sein neuer Club mehr Potential als bisher ausgeschöpft hat. Natürlich ist das Abschneiden der Profimannschaft auch beim HFC das Wichtigste überhaupt. Aber nicht das Alleinige. Das Vereinsleben soll wieder mehr aktiviert werden, Mitgliederwerbung intensiviert, Zuschauerzahlen möglichst steigen. Dazu gilt es, noch näher an die Basis zu rücken. In die neuerliche Sommertour „Deine Region. Dein Verein.“ sind 2018 fünf statt bisher vier Spiele eingebaut. Die Saisoneröffnung wird am Marktplatz und nicht im Stadion stattfinden. Andere Maßnahmen wie die Verlegung des Familienblocks auf die Haupttribüne sind in Arbeit.

Neue sportliche Leitung beim HFC: Ralf Heskamp (l.) und Trainer Torsten Ziegner (oben) Rot-Weiß hat Spaß beim Saisonabschluss: Toni Lindenhahn verschenkt sein Trikot, Braydon Manu jubelt (unten).

Es tut sich einiges beim Halleschen FC. Auch in der Führungsetage, wo Ralph Kühne nach 16 Jahren Vorstandstätigkeit ein bestelltes Feld übergibt. Im Marketingbereich werden sukzessive Defizite behoben, Sponsoren wieder gepflegt, der Unternehmensclub Rot-Weiß gegründet. Alles seit Mai. Denn der machte neu. Auch den HFC.

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gastronomie

Herzlich Willkommen

in der Outdoor-Küche

Grillen ist jetzt Kochen an der frischen Luft. Was sie dafür brauchen und was sie zaubern können, haben wir für Sie zusammengestellt.

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ie Zeiten, in denen ein kleiner Rundgrill auf der Wiese so im Wind vor sich hinwackelte und die Würste vom Rost hüpften, sind vorbei. Außer bei Studenten vielleicht oder auf dem Festival, wo sich der Natur der Sache wegen auf das Nötigste beschränkt werden muss. Aber sonst bitteschön, darf es gern auch pompös sein. Ade Tankstellengrill, herzlich willkommen Outdoor-Küche. Beim Barbecue ist der Smoker, dieses schwarze tonnenförmige Ofenrohr auf zwei Rädern und zwei Standbeinen, auch hierzulande bereits ein Klassiker. Im Vergleich zum Rundgrill ist ein Smoker quasi ein SUV. In diese Kategorie gesellen sich Wagen, die aussehen wie ein massiver Herd mit aufgesetzter Dunstabzugshaube, der im Garten auf der Wiese abgeparkt werden muss. Die Power kommt aus der Gasbuddel. Auch Geräte aus Keramik, die aussehen wie ein riesiges Ei, rollen sich ins Bild.

nicht gewinnen durfte, macht groß in Elektrogrills. „Fackelmann“ Schulz übrigens in Grillzubehör. Passt ja. Und der gute alte Holzkohlegrill? Überflüssig ist der noch nicht, auch wenn mit immer mehr Hölzern als Aromaspender experimentiert wird. Womit wir wieder beim Smoker wären. Soweit zu den Geräten. Was kommt drauf, auf das gute Teil. Platz ist ja. Rindersteaks, natürlich dry-aged. Filet oder Rib Eye. Die sind nunmehr schon ein Klassiker. Der Trend geht zum Schwein: zum ungarischen, dem Mangalica. Dessen Fleisch ist aufgrund des hohen Fettanteils

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stark marmoriert. Ein unvergleichlicher Geschmack, sagen Kenner. Der Spieß feiert ein Comeback. Nicht nur der gemeine Schaschlik-Spieß, sondern das Drehgerät. Truthahn, Huhn, Ziege oder Schwein werden so zubereitet. Vorher schön mariniert. Auch das Räuchern feiert sein Comeback. Nicht nur Fisch, sondern auch Schinken sowie Käse wandern in den Smoker respektive Ofen. Wem das zu viel Zinnober ist, aber nicht auf den Räuchergeschmack verzichten

Fotos: www.pixabay.com | www.fotolia.com/phil12, Lumistudio

Sogar Elektrogeräte, die per Smartphone angesteuert werden können, sind mittlerweile auf dem Markt. Selbst George Foreman – sie erinnern sich, jener Schwergewichtler gegen den 1995 Axel Schulz


gastronomie

möchte, der kauft sich Räucherhölzer. Die Platte wird auf den Rost gelegt, Fisch obendrauf. Das Holz gibt sein Aroma an den Fisch weiter. Gemüse wird auch auf dem Grill zubereitet, entweder direkt über dem Feuer oder in

einer Pfanne – einfach, rustikal und gut. Erlaubt ist mittlerweile in der Tat alles, was schmeckt und gefällt. Dabei greift der Barbecue-Experte weniger im Supermarkt ins Fertigfach. Fleisch aus dem Reifeschrank oder frischer Fisch sollte es schon sein. Marinaden selbstgemacht. Der Salat sowieso. Eine kleine Inspiration gibt es mit an die Hand:

Bretter-Lachs Zutaten: - 1 Lachsseite, entgrätet und mit Haut - 1 EL Rapsöl - 1 EL Thymian, feingehackt - 1 Prise Rohrzucker - Salz und Pfeffer - Saft einer Zitrone Zubereitung: etwa 10 Minuten, Grillzeit: circa 20 Minuten Benötigte Hilfsmittel: Holzbrett aus Zeder Zubereitung: 1. Den Grill mit einer verschließbaren Haube vorbereiten. Smoker zeigen die Temperatur am Deckel an. Nicht mehr als 200 Grad sollte dieser heiß sein. Während des Aufheizens widmen Sie sich der Marinade, die sie aus Öl, Thymian, Zitronensaft und Zucker zubereiten. 2. Den gewaschenen und abgetupften Lachs mit Salz und Pfeffer leicht würzen. Das Zedernholz-brett kommt nun direkt auf den Grillrost direkt über der Hitzequelle. Wenn das Brett knistert und leicht raucht (nicht brennt), wird dieses in die Zone des

Grills verschoben, bei der die Hitze nicht so extrem ist. Erst jetzt wird der Lachs aufgelegt und so 7 bis 8 Minuten gegrillt.

3. Nach dieser Zeit, streichen sie die Marinade über den Lachs. 10-12 Minuten später, sollte der Lachs gar sein. AB

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small talk

Small Talk-Wissen:

Alles Latte? I

n jeder Ausgabe des Top Magazins geben wir Ihnen an dieser Stelle kurz und prägnant Überblick über verschiedene Themen, die uns im Leben begegnen. Die interessantesten Fakten und kleine Besserwisser-Leckerbissen bieten die Möglichkeit für einen sympathischen Einstieg in Gespräche mit Freunden, Kollegen und

Geschäftspartnern und lassen Sie jeden Small Talk souverän bestehen. In dieser Ausgabe wird es vor allem für uns Kaffeesachsen interessant. Wo es noch vor Jahren schlicht „Ä Kaffee, bidde!“ hieß, kann diese Art Bestellung in modernen Coffee-Shops, Kaffee-Bars und To-Go Stationen oft nicht mehr ohne Nachfragen akzeptiert werden.

Hier kommen Ihnen Americano und Co. in den Becher. Worin sich ein Latte Macchiato von einem Milchkaffe unterscheidet, das erklären wir Ihnen in dieser Ausgabe Small Talk-Wissen. Auch praktisch: Wer sich mit den verschiedenen Varianten der Kaffeezubereitung auseinandersetzt, lernt meist gleich auch ein bisschen Italienisch mit.

Das Wichtigste zuerst: die Crema.

dieser nur allmählich unter, so ist die Crema dicht und von guter Qualität. Für einen besseren Stand der Crema wird übrigens die Tasse vorgewärmt, so bleibt der Kaffee auch länger warm. Der Stand des Milchschaums wiederum ist abhängig vom

Fettgehalt der Milch, je fetter, desto dichter – logisch. Aufgeschäumt werden kann übrigens nur kalte Milch, mit warmer Milch funktioniert das Schäumen nicht. Die Wasserhärte sollte bei etwa 7 bis 8°DH liegen und einen neutralen pH-Wert ausweisen.

Als Crema wird die feine beigefarbene Schaumkrone bezeichnet, die sich auf einem guten Kaffee bildet. Beim Inseltest zeigt sich die Güte der Crema: Streuen Sie auf einen frischen Espresso Zucker. Geht

Espresso Hochkonzentrierter Kaffee mit einer dichten Crema. Kommt ein kleiner Klecks Milchschaum drauf, dann heißt er Espresso Macchiato.

Lungo: Der verlängerte Espresso: Ein Lungo ist ein Espresso, der nur mit wesentlich mehr Wasser hergestellt wird (etwa 110 ml). Durch die verlängerte Durchlaufzeit der Espressomaschine setzen sich mehr Aromen frei, weshalb der Lungo von Gourmets sehr geschätzt wird.

Cappuccino Einfacher Espresso mit Milchschaum darauf, jedoch merklich mehr als beim Espresso Macchiato. Ein guter Barrista wird Ihnen übrigens nie und in keinem Fall Kakaopulver auf den Schaum streuen. Der Cappuccino wird lauwarm serviert, da heißer Schaum nicht die gewünschte Konsistenz hat.

Ristretto:

Das Gegenteil des Lungo, nämlich ein verkürzter Espresso. Hier trifft die gleiche Menge Kaffeepulver auf etwa halb so viel Wasser (zwischen 15 und 25 ml). Er schmeckt durch die kurze Kontaktzeit weniger bitter, gleichzeitig aber stärker und geschmacksintensiver. Für Kaffeeliebhaber: Der Ristretto ist magenschonender als der Espresso durch die weniger vorhandenen Bitterstoffe.

Caffè Latte

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Latte Macchiato Hier wird geschichtet! Heiße Milch, dann ein noch heißerer Espresso und oben drauf Milchschaum.

Fotos: pixabay.com

Halbe-halbe: Hier kommen Espresso und heiße Milch zu gleichen Teilen rein.


small talk

Milchkaffee Verwandter des Caffè Latte, wird jedoch mit Filterkaffee zubereitet. 

Caffè Americano Wurde ebenso wie genormte Hotelzimmer für die in Europa umherreisenden Amerikaner erfunden, damit sie sich zuhause fühlen. Die Rede ist von einem Espresso, der mit heißem Wasser verlängert wird.

Der Kaffee kommt ursprünglich aus dem arabischen Raum und gelangte dank reisender Kosmopoliten nach Europa. Bereits im 17. Jahrhundert etablierten sich die ersten Kaffeehäuser. Nach Paris zum Beispiel kam der Kaffee angeblich durch einen Armenier, der in St. Germain eine kleine Kaffeebude aufschlug und die Pariser mit frisch Gebrühtem nachhaltig begeisterte. Die berühmte österreichische Kaffeehauskultur, die übrigens zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe gehört, wurde erstaunlicherweise ebenfalls durch einen Armenier begründet. Viele der letzten noch im Original erhaltenen Kaffeehäuser befinden sich übrigens vor allem in Rumänien, ehemals Gebiet der KuKMonarchie. Dort ließ man die schönen Ge-

Zum Arabischen Coffee Baum Hier wird seit 1720 Kaffee und mehr genossen. Der Coffee Baum ist eines der ältesten, kontinuierlich betriebenen CaféRestaurants Europas und war, nebenbei bemerkt, zu keinem Zeitpunkt eine reine

Nachhaltig genießen: Unzählige Alukapseln für Kaffee zuhause und Milliarden Plastikdeckel für den Coffee to go im Pappbecher vermüllen die Umwelt zusehends. Beides, Aluminium und Plastik, sind Materialien, die mehr oder weniger für

bäude oft die komplette sozialistische Ära lang schön unangetastet im Original altern. Vor allem Wien ist natürlich interessant für Kaffeefreunde. Im Wiener Kaffeehaus zu bestellen ist dabei gar nicht so einfach. Die Ösis haben ihre eigenen Bezeichnungen für die verschiedenen Zubereitungsarten und meistens kommt ein Schnaps mit in den Kaffee. Damit Sie als Piefke lässig wie die Jungs von Wanda im Café Goldegg Ihre Order aufgeben können, hier die Kurzfassung:

Fiaker: Ein schwarzer Kaffee im Glas, jedoch in vielen Variationen, mal mit Pflaumenschnaps, mal mit Kirschwasser verfeinert, jedoch mit Sahne, die ist wichtig.

Brauner: Es wird unterschieden in Kleiner Brauner und Großer Brauner, wobei die große Variante einfach doppelt so viel ist wie die kleine. Zutaten sind frisch aufgebrühter Mokka, der mit Milch oder Sahne ergänzt wird.

Pharisäer: Der kleine Heuchler sieht aus wie ein normaler Kaffee mit Sahne, Entschuldigung: Schlagobers, hat es jedoch in sich, nämlich Rum. Er ist verwandt mit dem Irish Coffee, für den jedoch Irish Whiskey verwendet wird.

Biedermeier: Großer Mokka sowie 10 bis 20 ml Marillenlikör mit Schlagobers.

Kaffee-Schenke. „Schon die erste Wirtin Lehmann schenkte ab 1720 auch Tee, Kakao und Likör aus. Hopfen und Malz waren hier ebenfalls nicht verloren, sondern ab 1742 frisch gezapft zu genießen. Für das leibliche Wohl der Gäste servierte man im

Coffe Baum anfänglich noch einen kleinen Imbiss. Doch das sollte sich schon sehr bald ändern, denn à la carte konnte man schon kurz nach 1800 speisen“, ist in der Geschichte des Coffee Baums zu lesen.

die Ewigkeit gemacht sind, absurderweise meist jedoch nur sehr kurze Verwendung finden.

des Kaffees in Alu-Kapseln übersteigen, je nach Handelslage, den für Kokain. Wer Müllbelastung und horrende Preise einfach und ohne Neuanschaffungen umgehen will, findet wiederverwendbare Kapseln im Handel. AD

Auch preislich ist der Kaffeegenuss in Kapseln überdenkenswert: Die Gramm-Preise

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u einem Frühlingskonzert aus der Reihe „KammerMusik“ lud die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) im April 2018 in ihren historischen Vollversammlungssaal nach Halle (Saale) ein. Vier Mitglieder der Staatskapelle Halle präsentierten Werke des Salzburgers Wolfgang Amadeus Mozart, des Böhmen Johann Baptist Vañhal und des

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Engländers Benjamin Britten. Dazu gab es Wissenswertes und teilweise Kurioses zu Instrumenten, Komponisten oder Werken. Mit der Konzertreihe will die IHK Parallelen zwischen Musik und Unternehmertum verdeutlichen, die sich durch Kreativität, Gestaltungswille und Mut auszeichnen, ausgetretene Pfade auch einmal zu verlassen, um Neues zu wagen. Ein nächstes Konzert wird voraussichtlich im Herbst stattfinden. AH/PM

Fotos: IHK Dessau, Uwe Köhn | Joachim Blobel

IHK verweist auf Parallelen in Musik und Unternehmertum


events

Den besten Kabarettisten – Der

„Salzburger Stier“ in Halle D

er „Salzburger Stier” gehört zu den renommiertesten Kleinkunstpreisen im deutschsprachigen Raum. Die 37. Verleihung fand erstmals im Steintor-Varieté in Halle (Saale) statt. Der ab 1997 nicht mehr allein in Salzburg verliehene Preis gilt Kabarettisten als „Oscar“. Am 4. und 5. Mai wurde Mitteldeutschland zum „Mekka“ für Kabarettfans. Eröffnet wurde das Kabarettfest von Simone Solga. Die in Leipzig aufgewachsene 54-jährige Kabarettistin trat im Steintor-Varieté mit ihrem neuen Programm „Das gibt Ärger” auf. Dann folgte mit dem Preisträgerabend der Höhepunkt. In diesem Jahr wurden der Schweizer Christoph Simon, das österreichische Ensemble „Science Busters“ und das deutsche Duo „Pigor & Eichhorn“ ausgezeichnet. Durch die Abende moderierte Mathias Tretter. Der aus Würzburg stammende Kabarettist und Satiriker ist selbst Preisträger der Trophäe (2007) und seit 2017 Träger des deutschen Kabarettpreises. PM/AH

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events

71. Hallesche Business Lounge verleiht Pitch-Pokal

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m 28. April folgten wieder Start-Upper, Unternehmer und Geschäftsführende der Einladung der Wirtschaftsjunioren Halle. Im exklusiven Ambiente des Clubs No. 12 erwartete sie das Wohlfühlpaket des Business-Lounge-Teams.

25. Firmenjubiläum: „Thomas Moll engagiert sich seit bald zwanzig Jahren ehrenamtlich für Halle. Es war mir eine Freude ihm heute auch mal für seine Leistungen als Unternehmer zu danken.“ PM/AH

Den Anfang machte Bernard Pawis vom gleichnamigen Weingut mit einer Verkostung, während im Hintergrund Live-Musik an Piano und Kontrabass spielte. Für die kulinarische Unterstützung sorgte die „Gourmétage“. Die drei Startup-Pitches durften nicht fehlen. In jeweils nur einer Minute mussten sie ihre Geschäftsideen präsentieren. Das Applaus-o-meter kürte das Unternehmen „pinkwhy“ zum Sieger des gläsernen Pitch-Pokals.

Moderator Torsten Schaper, Jubilar Thomas Moll, Sebastian Pahlke (Vorsitzender Wirtschaftsjunioren) und Moderator Marcel Mundt Der Sieger des Pitches Joerg von pinkwhy (2.v.r.) Benrard Pawis vom Weingut Pawis lässt seine Weine verkosten

Emotionales Highlight war die Ehrung von Thomas Moll. Der Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Sebastian Pahlke gratulierte dem langjährigen Mitglied zum

„Criminale“

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om 2. bis 6. Mai veranstaltete das „Syndikat“ als Vereinigung deutschsprachiger Kriminalautoren die 33. „Criminale“ in Halle. Über 250 Krimiautoren gastierten in der Händelstadt und wohnten der Verleihung der Krimipreise auf Europas größtem deutschsprachigen Krimifestival mit Autorenkongress bei. Erstmals waren die beiden halleschen Autoren Stephan Ludwig (Zorn) und Peter Godazgar (Knockin’ on Heaven’s Door) gemeinsam zu erleben. Zusammen mit Autor Ralf Kramp moderierte Godazgar die Gala und gab die diesjährigen Gewinner des Friedrich-Glauser-Preises in den Kategorien bester Roman (J. Profijt, Unter Fremden), Debütroman (H. J. Marburger, Totengräberspätzle) und Kurzkrimi (H. P. Karr, Tremonia) sowie des HansjörgMartin-Preises für den besten Kinder- und Jugendkrimi (O. Ramadan, Glück ist was

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für Anfänger) bekannt. Zudem wurde der Ehren-Glauser an Edith Kneifel in Würdigung ihres Engagements für die Kriminalliteratur vergeben. Neben Lesungen der Criminale-Autoren wurden auch Vorträge und Talks mit „echten“ Kriminalisten angeboten: Polizeihauptkommissare, Rechtsmediziner, Privatdetektive, Psychologen, Drogenfahnder, Kunstexperten gaben spannende Berufseinblicke. PM/AH

Holger John

Einblick auf

Fotos: Michael Deutsch Michael Deutsch, Jan Laurig | Simon Steinbrecher - BDX MEDIA

Kriminalisten gaben


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Motocross-WM im Talkessel Teutschenthal –

Lokalmatadoren unter Top-10 S

eit 1966 heulen im „Talkessel“ westlich von Halle (Saale) die Motoren. Zu Pfingsten war es wieder soweit. Die 1.540 Meter lange Teutschenthaler Strecke wurde mit dem „Grand Prix of Germany“ erneut Schauplatz für den einzigen deutschen Lauf der Motocross-Weltmeisterschaft 2018. Zu diesem 8. Rennen in der seit März laufenden Saison trat die internationale Fahrerelite an. „Es war ein phantastischen Rennwochenende und ein würdiger Jubiläums-GrandPrix für unseren Klub“, zieht Joachim Jahnke, Vorsitzender des Motorsportclubs Teutschenthal, Bilanz. Der 25. WM-Lauf der Klubgeschichte wartete mit bestem Motocross-Wetter und 30.000 Gästen auf. Mehr als 200 Fahrer aus 32 Nationen waren in den Saalekreis gereist, um in einer von vier Klassen um Punkte und Pokale zu kämpfen. In der Hauptklasse MXGP (bis 450 ccm) erlebten die Fans mit dem Niederländer

Jeffrey Herling einen dominanten Sieger. Laut auf den Rängen wurde es, als der Oberbayer Max Nagl im letzten Lauf eine beeindruckende Aufholjagd hinlegte und am Ende unter lautem Jubel auf Platz 8 kam. Nicht weniger lautstarke Unterstützung gab es für Deutschlands besten NachwuchsCrosser Henry Jacobi aus Bad Sulza in der WM-Klasse MX2 (bis 250 ccm). Sieger Jorge Prado aus Spanien verwies ihn auf Rang 7. Dafür sorgten bei der WMX (Frauen) die deutschen Crosserinnen für Aufsehen. Nach dem Sieg der Neuseeländerin Courtney Duncan erkämpfte sich Larissa Papenmeier aus dem westfälischen Bünde einen 3. Platz. Lokalmatadorin Anne Borchers aus der Nähe von Zerbst wurde Neunte. In der vierten Klasse, der Europameisterschaft EMX125 (bis 125 ccm) für Fahrer bis 18 Jahre, siegte der Italiener Mattia Guadagnini. Das nächste Rennen im Talkessel findet bereits am 23. Juni statt. PM/AH

Oben: Kopf-an-Kopf-Rennen - Courtney Duncan, 151 (NZL), Kiara Fontanesi, 8 (ITA) und Larissa Papenmeier, 423 (GER) Unten: Start der Hauptklasse MXGP

Hoch hinaus – Das MXGP-Feld nach dem Start am Berg

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impressum

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20 Jahre Förderverein Pro Handicap

Top Magazin Halle (Saale) Verlag TopMedia Verlags GmbH Hohmannstraße 7 04129 Leipzig Telefon (0341) 27 197-100 Telefax (0341) 27 197-101 Eingetragen im Amtsgericht Leipzig unter HRB 28514 Geschäftsführung: Guido Schulz, Ralf Langer www.top-magazin-halle.de info@topmedia.gmbh www.facebook.com/TopMagazinHalle Redaktion: redaktion@top-magazin-leipzig.de Guido Schulz (V.i.S.d.P., GS), Alexander Bley (AB), Armin Höhling (AH), Anja Decker (AD) Kolumnen Katrin Huß, André Schinkel

Druck und Bindung Silber Druck oHG

Top Magazin ist ein eingetragenes Warenzeichen und erscheint in Lizenz der/verantwortlich für den Titel: Top of the Tops & Top Magazin International GmbH & Co. Verlags und Lizenz KG Wenzelgasse 28, 53111 Bonn T. (02 28) 96 96-230 F. (02 28) 96 96-242 info@top-magazin.de www.top-magazin.de Geschäftsführung: Ralf Kern Officemanager: Andreas Herrmann a.herrmann@top-magazin.de Projektleitung: Andrea Volksheimer a.volksheimer@top-magazin.de Titel/Grafik: Stephan Förster s.foerster@top-magazin.de Webdesign: Top Magazin online UG (haftungsbeschränkt) Titelbild: Bilddatenbank www.123rf.com, Datei-Nr.: 38051010 In Lizenz erscheint Top Magazin mit der Sommerausgabe 2-2018 in 38 Städten und Gebieten mit einer Gesamtauflage von 427.000 Exemplaren. Aachen, Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bodensee, Bonn, Brandenburg/Potsdam, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Halle (Saale), Hamburg, Karlsruhe, Koblenz, Köln, Leipzig, Luxembourg, Mainz, München, Münster, Neuss, Niederrhein, Nürnberg, Regensburg, Reutlingen/Tübingen, Rhein-Neckar, Ruhr (Essen), Saarland, Sauerland, Siegen/ Wittgenstein, Stuttgart, Südwestsachsen, Thüringen, Trier, Ulm/Neu-Ulm, Würzburg, Wuppertal. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2018 Stand 4/2018

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m 20. April feierten 400 Gäste die 14. Benefizgala und das 20. Jubiläum des veranstaltenden Fördervereins Pro Handicap. Der Vereinsvorsitzende Gerd Micheel freute sich über die Übernahme der Schirmherrschaft durch Reiner Haseloff, Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, sowie die Anwesenheit Marco Tullners, Landesbildungsminister, und Bernd Wiegands, Oberbürgermeister der Stadt Halle (Saale). Auf der Galafeier wurde hauptsächlich Geld gesammelt, um den Fortbestand der Begegnungsstätte des Allgemeinen Behindertenvereins in Halle (ABiH) zu ermöglichen. Besonders heraus

stach Panflötenspieler Sebastian Boumans aus Röblingen. Der Junge hatte sich eine neue Panflöte und einen Erweiterungskurs gewünscht. Das dafür nötige Geld kam zusammen: Tullner legte als Privatmann 300 Euro in den bereits gut gefüllten Spendentopf. Auszubildende der Volksbank überbrachten den Erlös eines von ihnen initiierten Sozialprojektes (500 Euro). Unterhalten wurden die Gäste von der Rollstuhltanzgruppe „Taktgefühl“ oder dem Udo-Lindenberg-Double „Exe“. Zu guter Letzt wurde der Verein aufgefordert, sich mindestens weitere 20 Jahre zu engagieren. AH

Auge in Auge auf 6. BVMW Business Lounge

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as Konzept des landkreisübergreifenden Netzwerkens des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft e. V. (BVMW) im Süden Sachsen-Anhalts ging wieder voll auf. Zur 6. BVMW-BusinessLounge Saalekreis-Burgenlandkreis waren nicht nur Unternehmer aus den beiden Landkreisen, sondern auch aus Halle, Mansfeld-Südharz und Leipzig erschienen. Eröffnet wurde das Event von Gerd Woldmann, BVMW-Verantwortlicher der Region, und Stephan Kinzel, Geschäftsführer der gastgebenden S&G Automobil GmbH. Im Zeitalter der Digitalisierung kommt dem regionalen Netzwerken „Auge in Auge“ immer größere Bedeutung zu, dies kann man als Feedback dieser Veranstaltung mitnehmen. Die Unternehmer tauschen sich aus, lernen sich kennen und vertiefen Kontakte, und das – gemäß dem Konzept der Business Lounge – ohne Vorträge, Grußworte und langatmige Präsentationen. PM/AH

Auge in Auge: 80 Unternehmer knüpfen Kontakte Gerd Woldmann (BVMW), Andreas Wagner (S&G Automobile) und Nicky Rank (WEPEWE GmbH)

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Thomas Ziegler

Anzeigenvertrieb: info@topmedia.gmbh Ralf Langer, Guido Schulz, Andreas Klante, Andreas Krüger

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Fotos: Guido Schulz | BF Fotowerk/Bianca Fröbus

Grafik und Satz: druck@topmedia.gmbh Isabell Thomas, Florian Ernst

Ministerpräsident Reiner Haseloff und Gerd Micheel


events

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Kreativität ist unsere Passion

10. Museumsnacht hält 20.000 Besucher auf Trab

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ehr als 20.000 Gäste in Halle und Leipzig kamen zur zehnten gemeinsamen Museumsnacht, die mit dem Motto „Kult“ aufwartete. Insgesamt verzeichneten die teilnehmenden 80 Einrichtungen in beiden Städten mehr als 65.000 Besucher. In Halle war man vor allem auf die die Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit der Geiseltal-Sammlung, auf die Franckeschen Stiftungen zu Halle und das

Landesmuseum für Vorgeschichte neugierig. „Mit 3.133 Besuchern haben wir mit der Zoologischen und der Geiseltal-Sammlung der Universität nochmals unseren eigenen Rekord vom Vorjahr geknackt“, berichtete Dr. Frank Steinheimer, Leiter Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen der Zoologischen Sammlungen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. „Regelrecht begeistert waren wir, dass unser bunt gemischtes Publikum mit ganz konkreten Fragen zu uns kam, von den Kindern, die sich nach bestimmten Arten wie dem Wanderfalken oder Großtrappe erkundigten, über Fragen zum aktuellen Bienensterben bis hin zum Interesse an der Zukunft unserer Sammlungen.“ PM/AH

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veranstaltungskalender

von Juni bis September

Veranstaltungen

15./16.06. 25. Musikschultage des Landes Sachsen-Anhalt Konzerthalle Ulrichskirche, Stadthaus, Markt Halle ist erstmals Gastgeber dieses Jubiläums. Dazu gehören ein Festkonzert in der Ulrichskirche und musikalische Beiträge der Musikschulen des Landes auf dem Marktplatz.

lichkeit ab den 1950er Jahren bis heute. Geplant sind ca. 15-20 Positionen mit Fotound Videoarbeiten sowie Gemälden und einer Installation. (siehe Foto links unten: Viktor Kolář, ohne Titel aus der Serie Ostrava, 1975, Silbergelatineabzug)

18-26-06. Saline-Sommerakademie 2018, Technisches Hallorenund Salinemuseum Halle

28./29.06.+01.07. Anna Bolena Kunstmuseum Moritzburg Die Oper „Anna Bolena” handelt von der tragischen Geschichte der Frau des englischen Königs Heinrich VIII. Im malerischen Hof der Moritzburg kann man an drei Tagen in dessen Genuss kommen.

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Maike Glöckner | Stadtfotograf Thomas Ziegler

23.06.-07.10. Ausstellung: TraumWelten. In Between. Vom Träumen und vom Leben Kunsthalle „Talstrasse” Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Kontrastierung von Träumen und Wirk-

29.06.-16.09. Ausstellung: Ins Offene. Fotokunst aus Ostdeutschland seit 1990 Kunstmuseum Moritzburg Welchen Einfluss hatte der politisch-ideologisch wie ökonomische Wechsel konträrer Gesellschaftssysteme auf das Werk, die Biografie und künstlerische Weltsicht von Fotografinnen und Fotografen bis heute? Dieser Frage widmet sich die Ausstellung.

Fotos: Isabell Thomas | Viktor Kolář | Anna Kolata

21.06. Fête de la Musique verschiedene Veranstaltungsorte Ein musikalisches Fest in Sachsen-Anhalt, bei dem Amateur- und Berufsmusiker, Performer und DJs kostenfrei an verschiedenen Orten auftreten.

23.06. Halle Olé - Open Air Freilichtbühne Peißnitz


veranstaltungskalender

03.07.-11.08. 12. Cultoursommer Hof des „neuen theaters“ In der Zeit der Theaterferien wird es im Hof des neuen theaters eine Mischung aus Theater-, Kabarett- und Konzertveranstaltungen geben. 06.07. Lange Nacht der Wissenschaften verschiedene Veranstaltungsorte Zum 18. Mal laden zahlreiche Forschungseinrichtungen zur abendlichen Entdeckungstour in Labore, Institute, Museen, Kliniken und Bibliotheken ein. 10.07. Stadionführung Erdgas Sportpark 14.07. Billy Idol - Live! 2018 Freilichtbühne Peißnitz Auf seiner Welttournee kommt der Punkrocker für sechs Konzerte nach Deutschland. Präsentiert u. a. sein letztes Album: King & Queen of the Underground. 14.-15.07. Jahresausstellung Burg Giebichenstein Campus Design

La Folia verzaubern mit Werken von Carl Heinrich Graun, Giovanni Legrenzi, Antonio Vivaldi, Alessandro Scarlatti, Georg Friedrich Händel u.a. 18.08. Klassik-Picknick 2018 Peißnitzinsel Genießen Sie klassische Klänge live in entspannter ruhiger Atmosphäre.

ausprobieren, neue Tanzstile und Menschen kennen lernen. 09.09. Tag des offenen Denkmals verschiedene Veranstaltungsorte 09.09. Fontänefest Ziegelwiese

18.08. Hallesche Nacht der Kirchen verschiedene Veranstaltungsorte 21.08. Stadionführung Erdgas Sportpark 24.-26.08. Laternenfest Peißnitz, Ziegelwiese, Amselgrund, Riveufer 07.-09.09. tanz, Halle tanz! verschiedene Veranstaltungsorte Nicht nur Profis führen bei dem Tanzfestival ihr Können vor, auch Sie können sich

21.07.-19.08. Pfänners Freiheit – Sommertheater der Freien Theater Halle WUK Theater Quartier Halle wird für ein paar Wochen zu einer großen Theaterbühne Die freie Theaterszene zeigt Vorstellungen für die ganze Familie. 04.08. Cleopatra (mdr-Musiksommer) Dom zu Halle Der MDR-Musiksommer bietet das viel umjubelte Cleopatra-Programm. Regula Mühlemann und das Barockorchester

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16. Hallesche Top Lounge im Autohaus Huttenstraße

Ralf und Annedore Linder (Anndora Shopping-Welten GmbH) und Ralf Langer (Verleger, Top Magazin Halle)

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blitzten am Armaturenbrett. Sitze mit Massagekomponenten für Vielfahrer wurden den ganzen Abend auf die Probe gestellt. Nach einer kurzen Begrüßung seitens des Geschäftsführers des Autohauses Uwe Kerkhoff und des Verlegers Guido Schulz konnten die etwa 70 Gäste ihre Netzwerke pflegen und neue Kontakte knüpfen. Eingerahmt von ruhiger Lounge-Musik verteilte das charmante Personal des Löwen Personalservices nicht nur die Frühlingsausgabe des Top Magazins, sondern dazu auch Häppchen und Getränke aller Art. Sichtlich genossen es die Gäste. AH

Uwe Kerkhoff (Autohaus Huttenstraße GmbH) und Norbert Labuschke (Golfpark Hufeisensee)

Detlef Sperl und Annett Mokry-Grentzius (Löwen Personalservice GmbH) und Guido Schulz (Verleger, Top Magazin Halle)

Fotos der Top Lounge: Fotowerk BF, Bianca Fröbus

Tief beeindruckt standen viele Gäste am 12. März vor den blank geputzten Limousinen im Autohaus Huttenstraße. Motorengeräusche waren zwar nicht zu hören, jedoch konnte man zwischen dem Staunen auch dieses typische Brummen hören, wie es Kindern über die Lippen kommt, wenn sie die Autowelt der Erwachsenen imitieren. Hier lobte jemand den A7 als eleganten Flitzer, dort bestaunte ein anderer die Kompaktheit des A8. Auch die Cockpits wurden gehörig inspiziert – unzählige Knöpfe, Tasten und Lämpchen gab es auszuprobieren. Vollautomatische Steuerungen und Sensoren


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Maria Böttger und Uwe Ritzmann (Hallog GmbH)

Torsten Breitschuh und Marcel Romanek (beide future Trainings- und Consulting GmbH)

Stephan Kinzel (S&G Automobil GmbH) und Tino Zippel (Autohaus Huttenstraße GmbH)

Heiko Neugebauer und Stefan Dittrich (beide Saalesparkasse)

Dörthe Riedel und Bodo Reichel (Reichel Immobilien)

Annett Köhler, Maria Böttger und Thomas Müller (Zaunteam Halle-Leipzig, MDZ Mitteldeutsche Zaunsysteme e.K.)

Matthias Rataiczyk (Kunstverein „Talstraße” e. V.) und Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Lukas

Sascha Kindling und Thomas Weber (beide Schmidt&Partner GmbH, Steuerberatungsgesellschaft)

Dirk Dziuba (Dziuba GmbH & Co.KG Büro- und WohnDesign) und Dunja Dziuba

Kornelia und Clemens Cord Lührmann (beide HE-LÜ Möbel Handels GmbH)

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Jana Ceisel und Maik Naumann (Bodystreet)

Elisabeth und Constanze Born (Uhren „Weiss Juwelier” Schmuck GmbH)

Ingrid und Joachim Tauschel (beide Hallensia-Parfümerie Tauschel)

Annette Draheim und Steffen Herrmann (beide Herrmann – Die Badgestalter)

Stefanie Langer und Sebastian Musculus (Sectiv Security- und Detektivbüro)

Rund 70 Gäste ließen es sich gut gehen

Die ausgestellten Fahrzeuge von Audi wurden interessiert inspiziert

Mandy Matern und Stefan Hortain (beide Saalesparkasse)

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Jens Schwade, Richard Rubbel (Augustus Catering) und Hendrik Schlote (SMK Systemhaus GmbH)

Günter und Steffi Rathgeber (beide Rathgeber Hair u. Beauty GmbH)

Thomas Eckert (DV-complet) und Grit Broddowski


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Mario Schmitz (Küchen Quelle GmbH) und Andreas Klante (Kundenbetreuung, Top Magazin Halle)

Antje und Edgar Wolf (Business-Service Edgar Wolf e. K.)

Tino Zippel (Autohaus Huttenstraße) im Gespräch mit Audi-Interressierten

Der Mini Angus Burger mit schwarzem Brötchen wird an die Tische gereicht

Armin Höhling (Top-Redakteur und Journalist)

Ralf Langer begrüßt die Gäste der Top Lounge

Die Empfangsdamen der Löwen Personalservice GmbH

Peggy Truthmann (Sekretariat, Top Magazin Halle) und Mario Voß (Versicherungsagenturen und -Vermittler)

Flying Buffet durch Augustus Catering

Wir danken den Partnern der 16. Halleschen Top Lounge:

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kolumne

Rückenhaar und Monobraue André Schinkel wird zum Tier

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angsam wird’s wild auf dem Buckel. Rauschen und Rascheln, als würden dort die Wälder und Maisäcker der Kindheit wachsen. Dabei sind es nur Zeugen des Verstreichens der Zeit. Man wird älter, sobald man geboren wird; und auch wenn man da noch denkt, es ließe sich alles händeln, und im nämlichen Moment wäre eine Lösung parat – so einfach ist es nicht. Es lässt sich nicht aufhalten: die Ohren beginnen sich mit der Erdrotation zu vergrößern, als müssten sie demnächst den Temperaturhaushalt eines Elefanten ausgleichen, irgendwann, fürchtet man, schlappen sie über die Schultern. Und Haare wachsen allüberall, als würde an einem die Rücknahme der Evolution geübt. Ich bin 46 geworden. Seitdem knirscht und knackt es, schringt und reißt, und auch die Augen werden immer müder. Seltsamerweise gibt es einen Ort, an dem eine eitle Freude und Licht herrscht, das ist der Scheitel in der Mitte des Kopfes, der sich aufmacht, ein Knie zu werden und später ein Hubschrauberlandeplatz. Was dort oben nicht mehr oder nur noch in Rudimenten ist, habe ich bei einer der gefürchteten Betrachtungen im Spiegel auf dem Rücken wieder gefunden. Da bekommt das Helge-Schneider’sche Wort von der „Pavian-Krause“ eine plötzlich ganz andere Dimension. Ein Gutes hat es – wenn es oben dünner wird und schulterwärts dichter, kommt vielleicht der Tag, dass man die Rückenkrause auf den kahlen Schädel kämmt. Nicht schön, aber praktisch, denke ich mir. Gegen den verwaberten Eindruck, dass man sich des Frisur- und wie im Winter des Schalproblems in einem entledigt hat, muss man dann natürlich mit inneren Werten ankommen. Da hakt und ziept es bei den Männern manchmal … aber es heißt auch, Ausnahmen bestätigen die Regel. Natürlich ist man die Ausnahme, und natürlich hat der neue Gorilla-Eigenfellbrägen nichts mit nachlassender Kraft zu tun, im Gegenteil. In einem gut bestellten Garten grünt und sprießt es ja auch wie bekloppt. Apropos innere Werte – beim letzten Check-

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up wunderte sich nicht nur meine Ärztin, dass alles wie in meinem Geschlinker an den seidigen Leib eines Jünglings erinnerte und das von draußen so gar nicht sichtbar, geschweige denn fühlbar erschien. Vielleicht sind es die Gene, die mich von außen wie einen Schriftsteller aussehen lassen, drinnen aber das fröhliche Blubbern eines Flamencotänzers kreist und kreist seit Jahr und Tag. Man wünschte sich das als äußere Werte, naja. Ein bisschen ist es wie mit Halle, unserem, ach, geliebten Heimatstern an der Saale, diesem unterschätzten Organismus aus Baustellen und einer Nase am Weltlauf. Ein bissel verbeult und zerkratzt noch, ab und an fällt ein Ziegel in die Tiefe, aber sich irgendwie zusammen haltend und auf einem Weg. Und sei es nur der zum Bäcker.

André Schinkel lebt als angehender Silberrücken und gelernte Erdhummel in Halle und schult gerade um zum Nasenhaarflechter, eigentlich wollte er eine Elfe werden, naja …

Auch Bonobos kriegen dünne Haare Besser wäre es wohl, immer mal zum Barbier zu gehen – auch die Monobraue hat Rechte und freut sich, wenn sie in ihren Teilen mal jeweils bei sich sein darf. Das habe ich mir alles vorgenommen, allein, es zieht sich oft, man ist ja nicht mehr in der wilden Jugend. So wächst sie immer wieder in eins und lässt mich, was ich gar nicht bin, verdammt!, grimmig aussehn. Genug gejammert. Auch Neustadt wurde nicht an einem Tag erbaut. Und irgendwann geht man sowieso nur mehr zum Glatzenpolieren hin. Auch Bonobos kriegen dünne Haare. Und bei ihnen hängen wahrscheinlich im Alter nicht nur die Ohren tiefer. Dabei fällt mir ein – wenn es mit der Rückenkrause nicht so gut läuft, kann man sich ja immerhin noch die Braue walsermäßig in den Pony wachsen lassen, als Haarkeule des Grauens … aber man soll es auch nicht übertreiben in diesem Land, das zunehmend Augen und Ohren hat, dass es einen schubbert. Und eine Mütze tut es zur Not auch.

Vielleicht, wenn ich demnächst einmal wieder in der Drogeriekette des Vertrauens einkaufen gehe, sehe ich mal nach, ob es das schon gibt: Rückenhaarschampoo für Männer. Oder unisex. Man soll es ja heut nicht mehr teilen, das Leid. Oder Glück. Auch Frauen haben ein Recht auf eine Rückenfrisur. Bei ihnen allerdings wächst sie noch lange aus dem zarten Gehäut ihres Kopfes und legt sich in Wellen über die Schulter bis an den Steiß. Das hinwiederum ist etwas, was ein Mann wohl auf dieser Seite des Lebens niemals erreicht. Und während die alternde Testosteron-Welt sich barmend über die letzten Fusseln beugt, hat meine Lieblingskellnerin von einem Tag auf den andern ihre wundermächtige Mähne durch einen raspelkurzen Bubi ersetzt. Das sollten sich die Männer mal erlauben. Noch ein Gutes hat das Alter: Wenn man nun bei fortschreitendem Zipperlein schon im Sommer an die wärmenden Dinge denkt, dann schuffelt es einem schon zur ewigen Vorfreude unter dem Hemd. Solange es den anzuhimmelnden Wesen nichts ausmacht, sei’s drum. Nur einem selbst kommen bei der voranschreitenden Verwandlung zum zotteligen Wollnashorn manchmal so Zweifel. Zum Glück gibt es innere Werte …


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