12. Jahrgang
Die starken Seiten unserer Region KULTUR
Mozart, eine Kostbarkeit & Philosophie am Pass
WIRTSCHAFT
Unternehmen, Köpfe & Ideen
SPEZIAL
Die Familien- und Kinderregion
B 16 45 F P rei s 5, 90 €
Neu: Jetzt mit Veranstaltungskalender
Schwerpunkt
Europa Wieviel ist Schwaben den Brüsslern wert?
01 2014
Der sympathischste Energiemix
Erdgas // Bio-Erdgas Strom // Bio-Strom Geld sparen, Klima schonen – unser Mix macht’s möglich
Klaus-Peter Dietmayer Geschäftsführer erdgas schwaben
Wir sind da, wo unsere Kunden sind www.erdgas-schwaben.de
erdgas schwaben TÜV-SÜD-geprüfte Kundenzufriedenheit
Edito r ial
In eigener Sache
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Mit dieser Ausgabe geht top schwaben auch neue Wege im
als wir mit der Recherche für diese top schwaben-Ausga-
Vertrieb. Unser Magazin geht Ihnen, liebe Abonnenten, wei-
be begannen, interessierte uns eine Frage brennend: Sind
terhin zu einem unveränderten Abopreis von 18 Euro zu.
die „reichen“ Schwaben nur Zahler in die scheinbar uner-
Nichtabonnenten können top schwaben ab sofort auch am
schöpflichen Töpfe der EU? Oder kommt von der Europäi-
Kiosk kaufen. An 280 Verkaufsstellen im Großraum Augsburg
schen Union auch etwas zurück hier zu uns in die Region
und Nord- und Westschwaben sowie in acht Bahnhofsbuch-
zwischen Lech und Iller? Das Ergebnis ist überraschend.
handlungen auch im Allgäu liegt top schwaben zukünftig auf.
So überraschend, dass es dem echten Schwaben als Aus-
Auch digital tut sich etwas: Über unsere ebenfalls relaunchte
druck höchsten Erstaunens
Website topschwaben.de kön-
ein ebenso fragendes wie
nen Sie als Abonnent exklusiv
spontanes „Hoi?!“ entlocken
die aktuelle Ausgabe down-
könnte – unser Titelmotiv
loaden und digital archi-
war geboren: „Hoiropa“ als
vieren
Begriff dafür, dass Brüssel
Service für unsere treuen
die Schwaben tatsächlich
Leser. Und noch eine Neu-
auf der Rechnung hat – in
erung: top schwaben goes
ungeahnten Größen... Mehr
facebook. Hier finden Sie In-
dazu im Schwerpunktthema
fos über uns, Veranstaltun-
„Schwaben & Europa“.
gen, Kurzmeldungen und In-
–
ein
kostenloser
teressantes, das es nicht ins Sie haben es sicher sofort
Heft geschafft hat. Via face-
gemerkt, als Sie diese Aus-
book und topschwaben.de
gabe von top schwaben in die Hand genommen haben: top schwaben hat sich
können Sie sich mit uns ausSymbolische Übergabe seines Titels top schwaben: Der bisherige Herausgeber Hanns-Rainer Strobl und Nachfolger Wolfgang Strobl (von links).
verändert. Nicht nur der
tauschen, in Kontakt treten und uns mitteilen, welche Themen Sie besonders inte-
seit 2003 bekannte Titelkopf wurde modifiziert. Auch das
ressieren. Eines jedoch bleibt beim Alten: die Überzeugung,
Heftformat, die drucktechnische Ausführung und der Innen-
dass das themenreiche, vielfältige und liebenswerte Schwaben
teil präsentieren sich ab heute neu. Mit dem Verleger- und
zwischen Ries und Allgäu eine publizistische Klammer braucht,
Herausgeberwechsel wollten wir dem veränderten Lesever-
die top schwaben gerne weiterhin in gewohnter Qualität bietet.
halten mit einem neuen Layout, anderen Schriften, neuen
Dazu brauchen wir jedoch vor allem eines: Ihre aktive Unter-
Rubriken und dem Einsatz von mehr Bildmaterial Rechnung
stützung als Leser, als Abonnent oder Anzeigenkunde.
tragen. Wir hoffen, dass Ihnen der neue Magazin-Stil gefällt.
Ihr Wolfgang Strobl
3
I nhalt
Inhalt der Ausgabe
01 2014
Schwerpunkt
Schwaben & Europa 03 Vorwort 06 EU-Förderung
Schwaben als Fördergebiet im „Europa der Regionen“ - Wieviel ist Schwaben den Brüsslern wert?
10
Schwaben & Europa: Persönlichkeiten
12
Interview: Markus Ferber „Europa wieder auf eigene Füße stellen“
16
Europa für Mozart Mozart hat für Auftritte in Augsburg, Italien und Tschechien einen potenten Verbündeten: die EU und ihr Kulturförderprogramm
18 (K)Eine Stimme für Europa Die „Jungen Europäer“ sind von Europa begeistert 20
4
Wertvolle Beine unter dem Messer Sami Khedira in der Augsburger Hessingpark-Clinic
I nhalt
32
Schwaben
Im Aufwind Die Weidner Group in Friedberg
22 Vier Regionen für Europa Der Bezirk Schwaben ist mittendrin, statt nur dabei 24 Bilderserie Auerberg, Pürgen – Bad Hindelang und Fuggerei auf dem Weg als „Immaterielles Kulturerbe“?
33
Namen & Neuigkeiten aus Schwaben
42
Mit allen Wassern gewaschen Werbefotograf Axel Weiss bringen seine Aufträge manchmal aus Schwaben bis in die Karibik
45
„Innovative Ideen: Das ist unser Kapital.“
Fachkräftekampagne A3
Kultur
34
Ein Strauss für Mozartfest Deutsches Mozartfest in Augsburg.
– Moz ar
äßig Gutschungsein für un
36 Werte-Sucher
„Philosophie am Pass“
38
Musik. Mut. Spurensuche. Das Festival „Tonspuren“ in Kloster Irsee
tfest –
exk Erm lusiver
sere Le s im Heft er
40 Unglaublich kostbar Die Ausstellung über den „Pommerschen Kunst- schrank“ im Augsburger Maximilianmuseum
44 Das top schwaben-Team & Impressum
Wirtschaft
31
Die „Mutter Courage“ der Mieter Augsburgerin initiiert Idee für ein neuartiges Mieterportal
SPEZIAL ab
48
46
Namen & Neuigkeiten
48
top schwaben SERIE - Landkreis Günzburg
7 1
Veranstaltungen April bis Juli
74
top schwaben Ausgabe 2 – Vorschau
Der Landkreis Günzburg 50 52 56 58 62 64 66 68 69
Interview: Landrat Hubert Hafner Kommunale Familienpolitik in der Praxis Die ungleichen Schwestern Zwei „Leuchttürme“ und ein starkes Rückgrat ÖPNV im Landkreis Günzburg ist wegweisend Genesung im Grünen Vorreiter in Sachen Behindertenarbeit Wirtschaftsstandort und Freizeitmöglichkeiten Musikalischer Frühling im Schwäb. Barockwinkel
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Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
EU-Förderung: Wieviel ist Schwaben den Brüsslern wert? Schwaben als Fördergebiet eines „Europa der Regionen“ – eine Bestandsaufnahme. Text: Wolfgang Strobl
Wir Deutsche neigen dazu, EU-Förderung vor allem in Richtung PIGS-Staaten fließen zu sehen, also nach Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Dass jedoch viel Geld auch in Deutschland, in Bayern und direkt in Schwaben ankommt, übersieht man dabei geflissentlich gerne. „Wir sind davon überzeugt, dass die EU-Förderung einmalige Gestaltungsspielräume eröffnet, um die gemeinschaftstragende lokale Entwicklung in ländlichen Gebieten voranzubringen“, sagt Reinhard Paulus, der im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten für die sog. LEADERFörderung zuständig ist. Es geht um die Bildung von Netzwerken, um Wertschöpfung – und Wertschätzung. Im Wege der partnerschaftlichen Zusammenarbeit sollen die LEADER-Mittel dazu beitragen, neue Wege und neue Ansätze zwischen verschiedenen Akteuren, Sektoren und Projekten zu schaffen. Was kompliziert klingt, ist in der Realität oft ganz einfach. „Es braucht einen Initiator, der eine tragfähige Idee entwickelt, eine Initiative, welche die Idee voranbringt – und ein öffentliches Interesse für diese Idee“, sagt Lothar Kempfle, Geschäftsführer bei Donautal-aktiv, „dann kann sich die Initiative um öffentliche Förderung bemühen.“
6
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
Entsprechend viele ziehen an einem Strang, um das Schwäbische Donautal voranzubringen. Die landwirtschaftliche Wertschöpfung ist ein Themenfeld, die Daseinsvorsorge auf dem Land ein weiteres. „Es geht darum, auch im Alter weiter in der Region leben zu können“, so Kempfle, der von der Initiative eines Wertinger Unternehmers begeistert ist. Er hat in seiner Heimatstadt eine Selbsthilfeeinrichtung zur Unterstützung älterer Menschen im Alltag gegründet – die Seniorengemeinschaft Wertingen „Sorglos daheim“. Im Bereich „Kultur(-schätze)“ entstehen bei Ichenhausen gerade ein Handwerker- und Winterhaus, um damit neben dem 2007 gebauten Keltenhaus ein vollständiges Keltengehöft zur gezielten Wissensvermittlung zeigen zu können. Und nicht nur das: zum selbstständigen Erleben keltischer Geschichte auf dem Keltenpfad und im Keltengehöft werden Infotafeln, ein eigener Internetauftritt, eine Broschüre „Kelten entlang der Donau“ und eine „Lauschtour“ erarbeitet, um damit wiederum auch einen touristischen Mehrwert für die Region zu erzielen – ein weiterer Schwerpunkt der europäischen LEADER-Förderung, von der seit 2002 fast 4 Mio. Euro von Brüssel in das Schwäbische Donautal gespült worden sind. „Entscheidend ist, dass die LEADER-Förderung zusätzliche Investitonen auslöst“, sagt Ethelbert Babl, LEADER-Manager für Südschwaben beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Kempten. „Aus jedem in der Region eingesetzten Euro werden über die Förderung aus Brüssel und den Freistaat fast vier Euro.“ In seinem Zuständigkeitsbereich, der das Oberallgäu, Westallgäu und den Bayerischen Bodensee, das Unterallgäu und Ostallgäu wie auch das oberbayerische Auerbergland-Pfaffenwinkel umfasst, wurden in der ersten LEADERplusPeriode von 2002 bis 2008 ca. 12,5 Mio. Euro aus Brüssel für 175 Projekte ins Allgäu überwiesen. In der letzten, der LEADER ELER-Periode von 2007 bis 2013, waren es 15,9 Mio. Fördereuros, so dass insgesamt 28,7 Mio. Euro Förderung für 381 Projekte und ca. 62 Mio. Euro Investitionsvolumen ins Allgäu Rad- und Wanderwege: ein „klassisches LEADER-Thema“
ging. Viel davon kam der Allgäu GmbH zugute. „Die Allgäu GmbH ist mit rund 2 Mio. LEADER-Euro der größte EinzelanEffekte.“ Tatsächlich wurde die Gründung der GmbH in der ef-
gruppen (LAG) im Regierungsbezirk Schwaben, die sich die
fizienten Bündelung der Maßnahmen in Sachen Landwirtschaft,
Förderung, Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der na-
Naturschutz, Tourismus und Wirtschaft sowie ein gemeinsames
türlichen Lebensgrundlagen und der Identität der Bevölkerung
Allgäu-Marketing deutlich sichtbar. Genau zehn Jahre ist es
auf die Fahnen geschrieben hat. „Dabei ist es Ziel, möglichst
her, dass Tourismusentwicklung und Marketing „aus dem All-
viele Bürger und Interessensgruppen aktiv in den regionalen
gäu für das Allgäu“ konzentriert wurden. Als Basisfinanzierung
Entwicklungsprozess einzubinden“, beschreibt Kempfle die
flossen aus den Kreisen und kreisfreien Städten seit 2004 fast
Tätigkeit dieser Aktionsgruppen. „In unserem Falle ist es so,
4,6 Mio. Euro in die Allgäu GmbH, durch wichtige Förderpro-
dass das Schwäbische Donautal ja nicht nur vier bayerische
jekte wie z.B. Allgäuer Alpen Marketing, Luftverkehr Allgäu,
Landkreise umfasst. Weil die Zuläufe der Donau in einer Ge-
die Gründung eines einheitlichen Skipasses, die Radrunde All-
bietskulisse bis Heidenheim führen, bringt der Verein Akteure
gäu, die Gesundheitsregion Allgäu und die Wandertrilogie All-
aus Bayern und Baden-Württemberg zusammen.“
gäu addierten sich ca. 5,5 Mio. Euro an Förderung dazu.
7
Fotos: Urlaubsregion Allgäu
tragsteller in Bayern“, sagt Babl, „erzielt aber auch die größten Der Verein Donautal-aktiv ist eine von neun Lokalen Aktions-
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
Kultur und Brauchtum im Allgäu, Fußballgolf und kochende Kinder beim Projekt „Na(h) gut – nah kaufen, gut essen“ im Wittelsbacher Land.
Während das Allgäu mit seinem markanten blau-weißen Logo als „Superbrand“ und damit als eine der besten Marken Deutschlands von einem Auszeichnungserfolg zum anderen eilt, ist es für andere Regionen schwieriger, wahrgenommen zu werden. Zum Beispiel für das „Wittelsbacher Land“, einer kleineren schwäbischen LAG. Hier, im Landkreis Aichach-Friedberg, stehen als thematische Schwerpunkte vor allem Identitätsbildung, Kulturpflege, Förderung regionaler Produkte, Jugendprojekte, Förderung von Naherholung und Tourismus und die Zusammenarbeit mit anderen LEADER-Gruppen im Fokus – im Vergleich zum Allgäu relativ bescheidene Vorhaben. Dennoch ist das Wittelsbacher Land sehr erfolgreich beim Anzapfen europäischer Fördertöpfe. Rund 3,5 Mio. Euro Projektvolumen gingen aus dem Entwicklungskonzept 2002 bis 2008 hervor, die Hälfte davon finanzierte die EU. In der zweiten LEADER-Phase ELER bewarben sich 59 Lokale Aktionsgruppen im Wittelsbacher Land um Fördermittel wiederum in der Größenordnung der ersten LEADER-Phase. Mittlerweile führte das Wittelsbacher Land mehr als 50 Projekte in eigener Regie und ein halbes Dutzend Projekte mit Kooperationspartnern durch – ein schöner Erfolg, wie LAG-Managerin Beata Schmäling resümiert: „Die Nachhaltigkeit der Projekte ist z.B. bei ‚Na(h) gut – nah kaufen, gut essen‘ besonders deutlich sichtbar.“ In das geförderte Projekt werden bis 2015 rund 100.000 Euro „gut investiert“, wie
Nebeneffekt ist die Stärkung nachhaltig wirtschaftender Land-
Schmäling meint. Hier geht es darum, Kindern auf einem „Sin-
wirte, Direktvermarkter und Lebensmittler im Wittelsbacher
nesparcours“ bewusstes Riechen, Schmecken und Fühlen von
Land, die mit hochwertigen Rohstoffen aus der Region für die
Obst und Gemüse wie auch die Zubereitung gesunder Lebens-
Region produzieren. Ein weiteres Projekt, das alle Zielgruppen
mittel nahezubringen und gemeinsam zu kochen. Erwünschter
umschließt, ist eine Fußballgolfanlage in Rehling, in die 48.000
EU-LEADER–Förderung in Schwaben (2002 - 2013) Die europäische LEADER-Förderung ist nach SchwabenNord und Schwaben-Süd aufgeteilt. Zum Fördergebiet Schwaben-Süd gehört mit dem Pfaffenwinkel ein kleiner Teil zum Bezirk Oberbayern. 38,9 Mio. EU-Förderung lösten 106,5 Mio. Euro Investionen in ganz Schwaben aus.
8
Schwaben-Nord 10,5 Mio € 232 Projekte Schwaben-Süd 28,4 Mio € 381 Projekte
Rund 106,5 Mio. € Investitionsvolumen, entstanden durch LEADER-Mittel 2002 - 2013: Schwaben-Nord ca. 32,7 Mio. € Schwaben-Süd ca. 73,8 Mio. € (Förderung + Bruttoinvestition)
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
private oder öffentliche Investoren eine Idee nutzen (können), die LEADER-Töpfe der EU anzuzapfen.
Forschung, Wirtschaft, Landwirtschaft, Strukturförderung, Regionalentwicklung, Familie, Soziales, Integration und Hochwasserschutz (Agraranteil hochgerechnet)
„Meine persönliche Meinung ist die, dass die EU wesentlich
2%
lungsfähigkeit und eigene Initiativen innerhalb einer regionalen Einheit zu fördern“, ist Lothar Kempfle überzeugt. „Ich bin froh, dass die Vorbereitungen für die nächste Förderperiode 2014 bis
18%
Sozial
2020 bereits auf vollen Touren laufen, um die Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung weiter zu stärken“, freut sich Erich Herreiner, LEADER-Manager Schwaben-Nord auf
67%
Hochwasserschutz
LEADER
4%
Forschung
die Fortsetzung der LEADER-Programme – auch wenn die knapp 38,9 Mio. Euro LEADER-Förderung, die seit 2002 aus Brüssel an
13
Mio
100 Mio 23
Mio
€
Mi o 381 Mio
‚Europa der Regionen‘ die eigene Identität, die eigene Hand-
Agrar
49
ernster als Bund und Land damit umgeht, im Gedanken eines
€
ähnliche Anlage – ist nur ein Beispiel von vielen, das zeigt, wie
Gesamte EU-Förderung für Projekte in Schwaben (Zeitraum 2007 – 2013)
M io
finanzieren. Fußballgolf – auch in Leipheim entstand 2013 eine
9%
56 . a c
6
Euro LEADER-Mittel flossen, um das 230.300 Euro-Projekt zu
die schwäbischen LAGs überwiesen wurden, nur ein kleiner Teil der europäischen Gesamtförderung sind. Die EU gibt „nur“ fünf
Doch das ist bei weitem nicht alles. Daniel Triebs vom Bay-
bis sieben Prozent der gesamten LEADER-Mittel im Bereich der
erischen Umweltministerium: „Im Jahr 2013 wurden in den
Strukturentwicklung aus: Der Rest geht direkt in die Landwirt-
Hochwasserschutz in Schwaben rund 30 Mio. Euro investiert,
schaft und Naturschutzprojekte – also im Schnitt ca. 94 Prozent:
davon wurden 3,7 Mio. Euro von der EU zur Verfügung gestellt.
zwischen 2002 und 2013 waren das knapp 650 Mio. Euro!
Insgesamt wurden von 2008 bis 2013 in Schwaben rund 190 Mio. Euro investiert, davon rund 13 Mio. Euro aus EU-Mitteln.“ Dann gibt es noch den Europäischen Sozialfonds ESF, der sich der Beschäftigung, Weiterbildung, Qualifizierung, Existenzgründung, sozialer Integration und transnationaler Maßnahmen widmet – ein Bereich, in den zwischen 2007 und 2013 nochmals 100,3 Mio. Euro in die Region zwischen Lech und Iller geflossen sind. Und immerhin: Aus dem Forschungsrahmenprogramm der EU gingen 39,3 Mio. Euro nach Schwaben plus Fördermittel gruppe Funktionsintegrierter Leichtbau in Augsburg FIL (7,2 Mio. Euro) und der Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT): An das iwb Anwenderzentrum Augsburg, der Technologietransferstelle des Instituts für Werkzeugmaschinen und Betriebswissenschaften, an die Universität Augsburg und die IT Gründerzentrum GmbH (aiti-Portal Augsburg) erhielten zuletzt 3,3 Mio. Euro aus den Brüsseler EFRE-Mitteln (Europäischer Fonds für regionale Mittel). Wie man es also auch dreht und wendet: Die fleißigen Schwaben zahlen nicht nur in die EU-Töpfe ein. Sie profitieren auch kräftig. Mit rund 566 Mio. Euro Gesamtförderung zwischen 2007 und 2013 kam viel zurück – und löste ein Investitionsvolumen von vorsichtig geschätzten 1,75 Milliarden Euro aus!
EU-Forschungsgelder auch für Augsburg: IT-Gründerzentrum und Verformungstest im Leichtbau (Fraunhofer Institut)
9
Fotos: Wittelsbacher Land, Urlaubsregion Allgäu, Fraunhofer IWU, aiti-Park
für den Aufbau des Fraunhofer-Forschungsstandortes Projekt-
Sc hwe rpun kt Schwaben & Eu r o p a: Per sö nlichkeiten
Euro-Namensgeber Theo Waigel
Der „Vater des Euro“ wird
75
Am 22. April wird Dr. Theo Waigel 75 Jahre alt. Der in Oberrohr (Landkreis Günzburg) geborene und nun im Allgäu lebende frühere CSU-Chef und Bundesfinanzminister ist stolz auf den Euro – nicht, weil der Name der europäischen Währung sein Vorschlag gewesen ist, sondern „weil Europa durch die europäische Einheitswährung in der Finanzmarktkrise nicht zum Spielball der Finanzmärkte und Spekulanten geworden ist“. Der Name „Euro“ war sein Vorschlag, auf dem EU-Gipfel 1995 in Madrid - ein Kompromiss, weil alle Vorschläge anderer EU-Staaten von „ECU“ bis „Franken“ blockiert wurden. „Euro“ sei klar, kurz, werde überall gleich geschrieben und fast gleich ausgesprochen - „der Vorschlag war einfach genial“, findet Waigel auch heute noch.
Europaministerin Dr. Beate Merk
„Europapolitik ist Innen politik. Mehr als 50 Prozent der deutschen Innenpolitik werden durch europäisches Recht bestimmt – in der Wirt schafts-, Landwirtschaftsund Umweltpolitik bis zu 80 Prozent.“ Dr. Beate Merk, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und regionale Beziehungen Dr. Beate Merk zog als schwäbische Spitzenkandidatin der CSU für den Stimmkreis Neu-Ulm in den Bayerischen Landtag ein und wurde zur Ministerin berufen.
Europameister Gerd Müller
Europameister Bernd Schuster
Der „Bomber der Nation“
Der „blonde Engel“
Fotos: Bayern München, Wikipedia, privat
„Müller vor, noch ein Tor“: Der gebürtige Nördlinger Gerd Müller erreichte in seiner aktiven Karriere alle wichtigen nationalen und internationalen Titel. Er war Weltmeister, Europameister 1972 (beide Male wurde er Torschützenkönig) und mehrfacher Europapokalsieger der Landesmeister. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Körperbeherrschung und Antizipation gilt Gerd Müller bis heute als einer der besten Stürmer im internationalen Fußball. „Alles, was der FC Bayern geworden ist, verdankt er Gerd Müller,“ sagte Franz Beckenbauer einst über den „Bomber der Nation“, der ihn auch als Torwart- und Stürmertrainer im Amateur- und Jugendbereich des FC Bayern München vermittelte. Er wurde Co-Trainer der zweiten Mannschaft, wo er bis heute tätig ist.
10
Er galt als begnadeter Fußballer, seine langen blonden Haare trugen ihm Ende der 1970er Jahre schnell den Spitznamen „Blonder Engel“ ein. Als solcher wurde er mit der Deutschen Nationalmannschaft 1980 Europameister und mit 20 Jahren zum besten Spieler des Turniers gewählt. Doch der gebürtige Augsburger – er wuchs im Stadtteil Hammerschiede auf und spielte zum Beginn seiner Profikarriere 1976 bis 1978 für den FCA – überwarf sich Anfang der 80er Jahre mit dem DFB. Er spielte nicht mehr für die deutsche Auswahl und ging ins Ausland. Er wurde zum „Blonden Bengel“ und polarisierte die Fans. Wie zuletzt, als er fragwürdige Aussagen zum Thema „Doping im Fußball“ traf oder als Trainer des FC Malaga, wo er heute tätig ist, mit einer Roten Karte von der Trainerbank flog.
Ko lu m nent itel
REGIONAL. ENGAGIERT. LEW. LEW unterstützt die Vereine in der Region Wir machen uns stark für die Talente unserer Region und fördern Spitzensport genauso wie nachhaltige Jugendarbeit. Zum Beispiel sponsern die Lechwerke schon seit vielen Jahren die Augsburger Panther und ihre Nachwuchs-Mannschaften. Ein echter Volltreffer, findet auch Sebastian Schipfel, Koordinator LEW-Sportsponsoring.
www.lew.de
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Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
„Europa wieder auf eigene Füße stellen“ Markus Ferber
gibt, die jedoch nicht zu Konsequenzen geführt
top schwaben: Geradezu Europa-Euphorie herrschte bei der letzten Wahl zum Europaparlament vor fünf Jahren. Heute stellen wir den gegenläufigen Trend fest – die EU-Kritiker gewinnen an Boden, wieso Herr Ferber? Markus Ferber: Die Menschen erwarteten 2009, in der Hochphase der Finanz- und Wirtschaftskrise, deren Bewältigung auf europäischer Ebene. Dass also ein neugewähltes Europaparlament mit Elan die Regulierung der Finanzmärkte, das Verbot gefährlicher Finanzprodukte und einheitliche Aufsichtsstrukturen angeht. Was wir ja auch getan haben, ehe ein
Markus Ferber wurde erstmals 1994 ins Europäische Parlament gewählt. Der 49-jährige Diplom-Ingenieur ist seit 2000 Landesvorsitzender der Europa-Union Bayern, seit 2005 Bezirksvorsitzender der CSU Schwaben und Mitglied des Präsidiums der CSU. Seit 2013 ist er auch Sprecher des Parlamentskreises Mittelstand im Europäischen Parlament.
haben. Doch ein Europa, das Verstöße nicht sanktioniert und alle dafür geradestehen lässt, so ein Europa lehnen die Menschen ab. Diese Einstellung haben wir bis heute nicht aus den Köpfen bekommen, obwohl wir in dieser Legislaturperiode vieles durchsetzten, was früher nicht möglich gewesen wäre. Was denn konkret? Das Verbot unregulierter Finanzhandelsplätze und gefährlicher Finanzprodukte. Die Absicherung des deutschen 3-Säulen-Modells in der Fi-
Jahr später das Problem Griechenland offen
nanzbranche, das die EU-Kommission zuvor in
legte, dass sich die EU zwar griffige Regeln
Frage gestellt hatte, das sich jedoch in der Kri-
12
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
nannte „Mifid“ mit Vorhaben wie der deutlichen Einschränkung der Spekulation mit LebensmittelDerivaten oder der Regulierung des Hochfrequenz-Computerhandels von Transaktionen in Millisekunden. Für meine Fraktion war ich Berichterstatter beim Verbot von Leerverkäufen und ungedeckten Kreditausfallversicherungen für Staatsanleihen, die zwei Brandbeschleunigerpapiere in der Finanzkrise waren. Mit meiner persönlichen Bilanz, wo ich selbst nächtelang am Verhandlungstisch saß, bin ich ganz zufrieden.
Am 25. Mai ist es wieder soweit: Die Wahl des Europaparlaments steht an – der Institution, wo die Spielregeln für eine funktionierende lebendige Gemeinschaft aufgestellt werden. Bilanz und Ausblick seiner Arbeit gibt im top schwaben Interview der schwäbische Europaabgeordnete Markus Ferber.
Wer da nicht verhandlungsfähig ist, wird an die Wand gespielt. Und nach 20 Jahren Europaparlament kenne ich die Geschäftsordnungstricks. Schauen wir auf Schwaben. Wie konnte die Region in den vergangenen fünf Jahren von Europa profitieren? Laufen Sie die Wertach entlang von Bobingen nach Augsburg – ein Hochwasserschutzprojekt von 10 Millionen Euro, das die EU zur Hälfte bezahlte. Schauen Sie, wie der Hochwasserschutz 2013 im Allgäu funktionierte. Er wurde eingerichtet mit über 30 Millionen Euro allein aus dem EU-Etat. Oder die gute ökonomische Position Schwabens mit der niedrigsten Jugendar-
Interview: Hanns-Rainer Strobl
beitslosigkeit und niedrigster Arbeitslosenquote im Bundes- und Europavergleich, was sowohl mit den fleißigen Schwaben, Unternehmergeist und mittelständischer Struktur zu tun hat, aber auch damit, dass wir eine Wirtschaftskrise ohne Aufwertungsdruck erlebten. Die Wettbewerbsfähigkeit ging also nicht durch Währungsaufwertung verloren. Unsere Unternehmen profitieren se als Stabilitätsanker erwies. Die Verschärfung
Bilanz lesbar ist. Es ist uns außerdem gelungen,
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes, wie es
von mir mit angestoßen, das bayerische Land-
Theo Waigel nie zu träumen gewagt hätte – jetzt
wirtschaftsmodell des bäuerlichen Familienbe-
können umgekehrt gegenüber früher die Finanz-
triebs zum europäischen Leitmodell zu machen,
minister nur aktiv verhindern, dass ein Defizit-
womit etwa für die Allgäuer Bauern eine gute
verfahren eröffnet wird. Außerdem haben wir
Perspektive geschaffen wurde.
die Haushaltsanalyse vor Inkrafttreten des Etats durchgesetzt, nicht erst bei dessen Abrechnung … wir haben wirklich viel auf den Weg gebracht. Sie selbst sitzen im Finanz- und Währungsaus-
„In dieser Legislaturperiode setzten wir vieles durch, was früher nicht möglich gewesen wäre.“
Und dann sorgt der schwäbische Europaparlamentarier maßgeblich dafür, dass 2015 eine hochinteressante Ausstellung aus Rumänien nach Augsburg kommt.
schuss des Parlaments an einem entscheiden-
Was ein Europäer so alles erlebt (lacht) – we-
den Schalthebel.
gen meiner seinerzeit heftigen Kritik am Rumä-
Ich war der Berichterstatter des Parlaments für
nien-Beitritt zur EU hat mich der rumänische
die „Mutter der Finanzregulierung“, die soge-
Staatspräsident eingeladen, um zu demonstrie-
13
Fotos: privat. Illustrationen: Stephanie Endemann, Illustrationsvorlagen: Carolin Lutz
von Europa, auch wenn das nicht direkt aus der
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
ren, dass das Land auf gutem Weg ist. In Hermannstadt, dem
Ich bin ja Ingenieur, und der weiß komplexe Systeme zu ana-
heutigen Sibiu, führten mich er und der Oberbürgermeister
lysieren und die Stellschrauben zum Nachjustieren zu finden,
und jetzige Innenminister in das dortige Brukenthal National-
damit das System wieder rund läuft. Ein paar Dinge sind da
museum. Der Baron Brukenthal war ein hochrangiger Ver-
noch offen, etwa das Thema Trennung von Investmentbank
waltungschef der Monarchie und begeisterter Kunstsammler.
und klassischem Bankgeschäft zum Schutz der Sparer und
Bei der Besichtigung sprach Museumschef Prof. Sabin Luca
Steuerzahler. Außerdem stellen wir fest, dass immer mehr
in fast jedem zweiten Satz von Augsburg. So hatte die Freie
bankähnliche Konstruktionen entstehen, die Schattenbanken.
Reichsstadt einmal wegen Ebbe in der Kasse ein Gemälde an
Meine Position ist ganz einfach: Wer ein Restaurant eröffnet,
Brukenthal verkauft – übrigens eine Sammlung mit Bildern
muss die Hygienevorschriften erfüllen, es gibt keine Schatten-
von Cranach, Tizian, Brueghel, van Eyck … Die Idee lag mir
restaurants. Und wer Geldgeschäfte macht, hat sich an die Fi-
als gebürtigem Augsburger spontan nahe, diese historische
nanzmarktregeln zu halten.
Beziehung zwischen Sibiu, dem damaligen Tor in die wilde Welt des Ostens, und Augsburg als Zentrum eines ersten glo-
Was sind denn aus der Sicht des Europäers die Qualitäten
balisierten Wirtschaftsimperiums deutlich zu machen. Das ist
Schwabens?
der Kern der Ausstellung zu besonderen Konditionen und eine
Erstens die erstklassige Infrastruktur, zweitens die Kürze der
Riesenehre.
Genehmigungsverfahren und zügigen Entscheidungen auf Regierungsbezirks-, Landkreis- und Gemeindeebene. Da sind
Dennoch, die Stimmungslage ist nicht gerade europafreundlich.
wir Topregion. Drittens der sehr gute qualifizierte Nachwuchs.
Es besteht ein ambivalentes Verhältnis. Einerseits spüren die
Viertens die konstruktive Unzufriedenheit der Schwaben als
Menschen, zum Beispiel aufgrund der Ereignisse in der Uk-
Triebfeder für Innovationen. Aber wir haben zwei Problem-
raine, wo mit Europafahnen demonstriert wird, dass Euro-
felder: die Energiepreise, da wir ein Zentrum besonders ener-
pa für Rechtsstaatlichkeit, Verlässlichkeit und Stabilität steht.
gieintensiver Firmen sind, sowie der Fachkräftemangel.
Andererseits empfindet man dieses Europa als einen Apparat, der sich
Wie kontern Sie Europakritiker?
in alle Lebensbereiche mit Detailre-
Die suchen Stimmen zu sammeln,
gelungen einmischt. Deswegen wird
indem sie Bauchgefühle ansprechen.
es nicht nur im Europawahlkampf,
Ich antworte mit Sachthemen, auch
sondern in der nächsten Legisla-
wenn‘s schwieriger zu argumentie-
turperiode entschieden darum ge-
ren ist. Die Region profitiert jeden-
hen, ein Riesenprojekt anzugehen
falls von meinen Netzwerken auf
wie in den 1990ern die Einführung
europäischer Ebene. Die Europatä-
der gemeinsamen Währung. Ich bin
tigkeit will ich nicht missen, und eine
ein Verfechter des Ansatzes, Euro-
wichtige Erdung habe ich außerdem
pa wieder auf die eigenen Füße zu
als Mitglied des Kreistags im Land-
stellen. Wir sind gefordert, den eu-
kreis Augsburg.
ropäischen Standard, den wir in vielen Bereichen geschaffen haben
Ihre Prognose zur EU-Wahl?
– mit den Topthemen Datenschutz,
Leichte Zunahme der Wahlbeteili
Umweltschutz, Verbraucherschutz –
gung. Das Parlament wird noch zer-
nach innen zu stabilisieren und nach
splitterter sein als jetzt, was die
außen zu verteidigen. Das schafft
Arbeit nicht erleichtert. Ziel ist, aus
kein Land allein. Europa muss also groß und handlungsfähig, zugleich nach innen großzügig sein. Ich bin sicher, das verstehen die Menschen und sind bereit, es mitzutragen. Ihre Wurzeln in bodenständigen Schwaben immunisieren Sie gegen den glitzernden Charme der Bankenwelt?
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„Die konstruktive Unzufriedenheit der Schwaben ist die Triebfeder für Innovationen“
allen Regierungsbezirken plus München wieder acht Abgeordnete ins Europäische Parlament zu bringen. Und wo machen Sie Urlaub? Ich bin seit langem ein großer Freund Griechenlands. Herr Ferber, danke für das Gespräch.
»
V.i.S.d.P.: Markus Ferber, MdEP, CSU Europabüro, Heilig-Kreuz-Str.24, 86152 Augsburg
Ko lu m nent itel
Ich will ein Europa das groß im Großen, aber großzügig im Kleinen ist! Europa soll sich um den Datenschutz, die Außenpolitik und den Klimaschutz kümmern, aber nicht um Duschköpfe und Ölkännchen.
«
Markus
FERBER
für Schwaben in Europa
www.markus-ferber.de
15
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
Europa für Mozart Mozart hat für Auftritte in Augsburg, Italien und Tschechien einen potenten Verbündeten: die EU und ihr Kulturförderprogramm.
Stationen der Mozartwege in Villingen-Schwenningen (links) und in Wien (unten). Text: Hanns-Rainer Strobl
Festivals klassischer Musik brauchen aufwändige Vorarbeit,
schaft, Reisethema und Festival als exemplarisches, übergrei-
wenn sie Anspruch an Kreativität und Können stellen. Kommt
fendes Arbeits- und Austauschprojekt. Fürs Internet entstand
noch eine wissenschaftliche Aufbereitung hinzu, so werden
so die im King´s College, London, unter Cliff Eisen entwickelte
die Kosten schnell sechsstellig. Andererseits: Kooperieren
online-Datenbank www.mozartways.com mit Edition – und
mehrere Länder, dann steht die EU-Kulturförderung als ge-
Neuübersetzung ins Englische und Italienische – sämtlicher
fragter Partner parat. Augsburgs Kulturamtschef Thomas
Briefe Leopold Mozarts der drei Italienreisen einschließlich
Weitzel kann ein fröhliches Lied davon singen, mit leichter
Links zu Orten und Daten. Thomas Weitzel: „Eine Fundgru-
Mollschattierung. Denn zwei anspruchsvolle und großange-
be!“ Im Zentrum des Projekts konnte Augsburg zum Mozart-
legte Projekte konnten mit tatkräftiger Unterstützung aus dem
fest 2010 spektakuläre Glanzlichter setzen. Die Uraufführung
EU-Kulturtopf auf die Bühne gestellt werden, ein weiteres
eines Auftragswerks von Allessandro Solbiati, einem der füh-
scheiterte knapp.
renden zeitgenössischen Komponisten, sorgte für Aufsehen. Der Musikwelt machte das Projekt viele Partituren italieni-
Erster Akt: Die „Europäischen Mozartwege“. Neugier auf
scher Mozart-Zeitgenossen erstmals wieder zugänglich – auch
den Austausch führten Wolfgang Amadeus Mozart und Vater
in Konzerten mit den Augsburger Domsingknaben und der
Leopold Mozart quer durch den Kontinent. Alle Städte, wo sie
Accademia dell´Orchestra Mozart, dem Nachwuchsensemble
sich aufhielten, sind heute im Vereins-Netzwerk „Europäische
von Claudio Abbados Orchestra Mozart (weshalb der Maestro
Mozartwege“ verbandelt. Grund genug für einen harten Kern
auch die Schirmherrschaft zum Projekt übernahm). In Italien
in Italien, England, Österreich und Augsburg, bei der EU einen
führte eine Art Music-Comic Kinder populär an Mozart heran.
Förderantrag einzureichen. Der Inhalt: Ein Paket aus Wissen-
Und die Fachwissenschaft traf sich zu einem Symposium in
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Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
Neuburg/Donau liegt auf den Mozartwegen wie Salzburg (links), Neapel (unten) und Wien (Mozarthaus links).
Augsburg. Quirlig hatte die kosmopolitische Mailänder Musik-
auf EU-Anträge spezialisierten Wiener Agentur nahm er denn
Botschafterin und Lebenspartnerin Alfred Brendels, Maria
gerne in Anspruch, zumal die abrechnungsfähige Berater-Pro-
Majno, ihr europaweites Netzwerk eingebracht – Kontakte,
vision nur fällig wird, wenn das Projekt offiziell abgesegnet
die bis heute tragen, schwärmt Weitzel von einem 400.000
ist. Der Wiener Helfer (beim ersten Projekt war´s die Salzbur-
Euro-Projekt mit 50 Prozent EU-Förderung.
ger Mozartwege Vereinsverwaltung) führte die Antragsinhalte „verlässlich und kreativ“ in die EU-Amtssprache über, für
Zweiter Akt: „Heimspiel“. Die Mozartwege waren gerade ab-
Weitzel steht folglich fest, „nie selbst beantragen, sondern den
geschritten, da legten die Augsburger schon den zweiten För-
erfahrenen Partner mit Sinn für Kultur machen lassen.“
wurde fünfsprachig zum Heimspiel, partita a casa, concert à
Dritter Akt: „Die Wunderkind-Reise“. Der Partner scheiterte
domicile und homepit(ch), selbst in tschechisch eingeladen.
diesmal allerdings an drei fehlenden Bewerbungs-Pünktchen
„Die musikalische Bildung von Laien grenzübergreifend för-
mit dem dritten Augsburger Antrag, zum Mozart-Jubiläum
dern“, das wäre ohne die knapp 50.000 Euro aus Brüssel
2013 eine europäische Tour des Wunderkinds bis nach Lon-
„nicht machbar“ gewesen, bilanziert Thomas Weitzel.
don zu finanzieren. Was möglicherweise kulturpolitisch mit der Förderung eines anderen Schwerpunkts begründet sein moch-
Zwischenspiel: Der „Übersetzer“. Vor die EU-Euros hat die
te, mutmaßt Weitzel. Doch „wir versuchen es wieder“. Im Okto-
Brüsseler Bürokratie den Formular-Parcours gesetzt. „Ein
ber geht eine Projektidee von Augsburg samt osteuropäischen
Riesenaufwand“, erinnert sich der Leiter des Kulturamts, „bei
Partnern EU-opportun nach Brüssel, die Musikbildung mit ei-
dem wir ab und zu kapitulieren mussten.“ Die Dienste einer
nem sozialen Ansatz verbindet und Europa weiter vernetzt.
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Fotos: Mozartstädte / www.mozartways.com
derantrag in Brüssel vor. Eingebettet in das Mozartfest 2012
Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
(K)Eine Stimme für Europa Junge Leute interessieren sich nicht für Europa. Oder? Text; Kristin Ruckschnat
Während andere Studenten feiern gehen, denkt Philip Send-
weil in Irland das Schengen-Recht nicht angewendet wird.
rowski darüber nach, wie Wähler für die Europawahl 2014
Wenn man nach Frankreich reist, muss man das nicht. Das
mobilisiert werden können. Nicht nur die jungen. Denn: „Im
sind Kleinigkeiten, die normal geworden sind. Man bemerkt
Kommunalwahlkampf ging das Thema völlig unter“, erklärt er.
sie erst, wenn sie fehlen.“
Sendrowski ist 25 Jahre alt und Vorsitzender der Jungen Europäer Augsburg. Der Kreisverband, der inzwischen 35 Anhän-
Ein Schwerpunkt der JEF liegt auf der Bildungsarbeit.
ger hat, gehört zu den Jungen Europäischen Föderalisten, kurz
Grundlagenseminare zum Thema EU, Podiumsdiskussionen
JEF. In regelmäßigen Abständen treffen sie sich. An diesem
und Studienfahrten nach Brüssel gehören zum festen Reper-
Abend sitzen sie im „Thing“ zusammen und sprechen über
toire des Vereins. Die Kreisverbände führen schwerpunkt-
Aktionen für die anstehende Europawahl. Insgesamt engagie-
mäßig die Straßenaktionen durch. „Die Reaktionen sind
ren sich in der überparteilichen Jugendbewegung über 30.000
überwiegend positiv“, sagt Sendrowski, „viele Leuten fragen
Mitglieder aus 30 europäischen
nach und interessieren sich für
Staaten. Ihr Ziel: Ein föderales
die Themen und die JEF.“ Dem-
Europa der Vielfalt von Kulturen
nächst stehen unter dem Mot-
und Lebensweisen. Für die JEF
to „Europaretter“ zwei Touren
hört Europa nicht an den Gren-
durch Bayern an, für die sich
zen der EU auf.
die Kreisverbände zusammenschließen und in verschiedenen
Dass sich junge Menschen engagiert für Europa einsetzen, ist in Deutschland die Aus-
Der Vorstand der Jungen Europäer Augsburg (v.l.n.r.): Stefan Kreiner, Jonas Klinner, Philip Sendrowski, Jonas Lang, Carmen Broeckl, Armin Bergmann, Laetitia Dreixler, Vivian Seidel, Julia Vollweiler.
Städten an Ständen über die Wahlen und ihre Bedeutung informieren.
nahme. Die letzte Europawahl machte eher Glauben, dass sich die jungen Deutschen nicht
Mitglieder werben heißt bei der JEF, junge Leute für Europa
für Europa interessieren. Nur knapp ein Drittel der unter
zu begeistern. Die meisten Mitglieder sind Studenten, wie
30-Jährigen ging 2009 zur Urne. Im Vergleich: In der zah-
Philip Sendrowski. „Es ist eben am einfachsten, die Kom-
lenmäßig ohnehin überlegenen Altersgruppe der 60 bis
militonen zu fragen“, erklärt Sendrowski, „aber wir wollen
69-Jährigen ging mehr als jeder Zweite zur Wahl. Der Bun-
in Zukunft auch vermehrt in Schulen gehen.“ Ob es gelinge,
deswahlleiter sprach damals vom verschenkten Einflusspo-
dort junge Leute zu gewinnen, sei aber ungewiss; schließlich
tential der jüngeren Generation.
sei politisches Engagement eine Frage für sich und europäische Politik für viele ziemlich weit weg.
Foto: privat
Dabei profitieren junge Leute von Europa und der EU, vielen ist das nicht bewusst. Sendrowski entdeckte seine Europa-
Und was antwortet Sendrowski auf die Frage, warum man
Liebe, als er nach dem Abitur zum Arbeiten nach Irland reis-
unbedingt zur Wahl gehen sollte? „Eine demokratische Ins-
te. „Ich bin hingefahren, ich habe gearbeitet, ich hab Geld
tanz zu wählen heißt, mitzubestimmen. Das ist ein Grund-
verdient, ich war versichert, ich konnte ganz normal dort
recht, für das Menschen anderswo auf die Straße gehen. Das
leben – wenn Wahlen gewesen wären, hätte ich sogar wäh-
Europaparlament hat mehr Rechte als jemals zuvor; nun ist
len dürfen“, sagt er. „Aber ich musste meinen Pass zeigen,
es wichtig, es auch möglichst breit zu legitimieren.“
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Ko lu m nent itel
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Sc hwer p u nk t : S chwaben & Eu r o p a
Wertvolle Beine kommen in Augsburg unters Messer Dr. Ulrich Boenisch mit Sami Khedira im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF Rund 2.800 OPs setzen die Ärzte in der Hessingpark-Clinic
wie viele andere Fußballnational- und Bundesligaspieler vor
jedes Jahr an – und nicht selten geht es dabei um die Ge-
ihm. Mit mehr als 300 Kreuzbandoperationen im Jahr gilt Dr.
sundheit bekannter Patienten. Bono ist so ein Name, der
Boenisch als absoluter Spezialist. „Durch konsequente Spe-
Frontmann der Popband U2. Oder zuletzt Sami Khedira, ei-
zialisierung bieten wir hohe medizinische Qualität. Dadurch
ner der Stars der Deutschen Fußballnationalmannschaft und
haben wir uns einen Ruf erarbeitet, der neben Patienten aus
Real Madrid. „Es ist mein Wunsch, bei der WM dabeizusein“,
der Region auch bekannte Persönlichkeiten zu uns nach Gög-
erklärte der 26-jährige Anfang März im
gingen bringt“, so Boenisch. Damit führt
„Aktuellen Sportstudio“ des ZDF, wo er über
die Hessingpark-Clinic eine lange Tradi-
den aktuellen Zustand seines rechten Knies
tion fort. Gründer Johann Friedrich von
informierte. An diesem Abend ebenfalls
Hessing war Ende das 18. Jahrhunderts
Gast im Sportstudio: Dr. Ulrich Boenisch,
u.a. Leibarzt des russischen Zaren und der
Leiter der Augsburger Hessingpark-Clinic,
deutschen Kaiserin.
wo Sami Khedira nur 24 Stunden nach sei-
Dr. Ulrich Boenisch (links) im ZDF-Sportstudio zum Heilungsverlauf bei Sami Khedira.
ner schweren Verletzung operiert wurde –
„Wir können es selbst kaum glauben“, schwärmt Sebastian Priller-Riegele, „aber wir sind überglücklich, Augsbur-
RIEGELE
Europas
Beste Fotos: Brauhaus Riegele, ZDF
Brauerei
20
ger Braukunst so repräsentieren zu können.“ München, 29. September 2013: Insgesamt 1.512 Biere aus 40 Ländern stellen sich einer Jury bei Europas bedeutendstem Bierwettbewerb, dem „European Beer Star“. Darunter die Brauerei Riegele. Die 102 Braumeister, Bier-Sommeliers und Fachjournalisten, die der Jury angehören, probieren, testen und bewerten. Dann ist es soweit: Riegele erhält fünf „Beer Stars“ – und damit mehr Auszeichnungen als jede andere Brauerei in Europa. „Die Biere, die eine Auszeichnung erhalten, können sich zu Recht als weltbeste Biere bezeichnen lassen“, freut sich Dr. Werner Gloßner, Hauptgeschäftsführer der Privaten Brauereien, die diesen Wettbewerb vor zehn Jahren ins Leben gerufen hat. Die RiegeleAuszeichnungen gab‘s für den „Hellen Bock“, den „Doppelbock“, drei Silbermedaillen für das Export, Leichtes Weizen und Dunkles. Die Pflege echter Bierkultur können Interessierte auch in Augsburg erleben. Dort bietet Riegele Führungen und Seminare an.
www.steinmetz-brenner.de www.sska.de
Ko lu m nent itel
Birgit Paula, Firmenkundenbetreuerin Stadtsparkasse Augsburg
Stefan Maier, Inhaber der Steinmetz Brenner GmbH
Christian Steimer, Abteilungsdirektor Stadtsparkasse Augsburg, Firmenkundenabteilung
Die S채ulen f체r den Erfolg Eine innovative Finanzierung und eine verl채ssliche partnerschaftliche Zusammenarbeit.
s Stadtsparkasse Augsburg
21
Bezirk S chwaben
Vier Regionen für Europa:
Der Bezirk Schwaben ist mittendrin, statt nur dabei Text: Wolfgang Strobl
Städtepartnerschaften waren in den 1980er Jahren gang und
eine finanzielle Unterstützung für den Jugendaustausch zu
gäbe. Die Idee einer Gebietspartnerschaft dagegen war eben-
erhalten. Denn als Anerkennung ihres ehrenamtlichen Enga-
so neu wie einmalig – und dennoch so logisch wie konsequent.
gements unterstützt der Bezirk Schwaben Jugendbegegnun-
Zwischen Paris und der Bretagne im Norden Frankreichs hat-
gen in und seit einigen Jahren auch aus der Mayenne. Auch
ten einige schwäbische Kommunen bereits Partnergemein-
schwäbische Schulen, die Partnerschulen in der Mayenne ha-
den. Die Handwerkskammern Schwabens und der Mayenne
ben, können von einer finanziellen Unterstützung profitieren.
pflegten einen intensiven Austausch, der schon Mitte der 60er Jahre seinen Anfang nahm. Damit entschied der Bezirk
„Der Bezirk füllt seine Rolle aktiv mit eigenen Projekten aus
im Bewusstsein, dass Friede und Freiheit hohe Güter sind,
und versucht, den schwäbischen Partnergemeinden neue
deren Erhalt aktiven Einsatz verlangt, eine offizielle Part-
Impulse für ihre Partnerschaftsarbeit zu geben“, sagt Mer-
nerschaft mit dem Département de la Mayenne einzugehen,
cedes Leiß, Leiterin des Europabüros – Europäische Ange-
um die Begegnung der Menschen beider Regionen über die
legenheiten und Förderprogramme beim Bezirk Schwaben.
Partnerschaftsprojekte der Gemeinden und der Handwerks-
Im Fachaustausch werden aktuelle Themen der politischen
kammern hinaus zu fördern. Heute pflegen 22 schwäbische
Diskussion wie „Überalterung der Gesellschaft“, Umwelt
Gemeinden partner-
schaftliche Kontakte in
oder erneuerbare Energien behandelt. „Der Austausch ist
die Mayenne. Die Ge-
meinden sind froh, mit
sehr intensiv“, beschreibt Chantal Sell das Zusammentref-
und über den Bezirk
einen Ansprechpartner
fen der Gruppen. Sie ist für die Partnerschaftsarbeit mit der
für die Partner-
Region Mayenne beim Bezirk zuständig. „Wir begleiten die
schaftsarbeit zu
Städte und Gemeinden bei den Anfängen ihrer Gemeinde-
haben und
partnerschaft und stehen im Rahmen der Projektdurchführung als Ansprechpartner zur Verfügung.“ Besonderer Wert wird dabei auf den Jugendbereich gelegt. „In diesem Zusammenhang bieten wir regelmäßig Fortbildungsseminare für die Jugendbeauftragten der Partnergemeinden an und gewähren Zuschüsse, vor allem für Jugendbegegnungen und Jugendreisen in die Mayenne“, so Sell. Ein Highlight in der Gebietspartnerschaft feierten die Partner 2012/2013 zum 25-jähigen Bestehen: Während die deutsche Delegation im Sommer 2012 nach Frankreich reiste, beging der Bezirk den Festakt im Juni 2013 in Mindelheim: „Partnerschaften mit Frankreich haben nach
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Bezirk S chwaben
wie vor große Bedeutung“, sagte dort Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert im Vorfeld der Feierlichkeiten, „beide Länder haben eine große Verantwortung in Europa und stellen die Verbindung zwischen den Menschen her“ – ein Gedanke, der ganz aktuell vor allem auch in Richtung Osten Europas eine wichtige Rolle spielt. Der Umsturz in der Ukraine zeigt, wie fragil die politische Situation im Südosten Europas ist – ein Gebiet, zu dem der Bezirk Schwaben ebenfalls besonderen Bezug hat. Otto Hallabrin, der für die Partnerschaftsarbeit mit der Region Bukowina zuständig ist: „Unsere Partnerschaft mit der Bukowina
Die Mitglieder des Kultur- und Europaausschusses 2013 bis 2018 (v.l.n.r.): Edgar Rölz, Alexander Hold, Herbert Pressl, Alexander Abt, Jürgen Reichert (Bezirkstagspräsident), Ursula Lax (stv. Bezirkstagspräsidentin), Fritz Effenberger, Wolfgang Bähner (stv. Bezirkstagspräsident) und Peter Schiele.
ist mit der zur Mayenne nicht zu vergleichen“, sagt er in Hinblick auf die im Moment äußerst instabilen politischen Verhältnisse, auf das wirtschaftliche Gefälle von West nach Ost und auf das noch wenig ausgeprägte Demokratiebewusstsein in der Ukraine, wo ein Teil der Bukowina liegt. Der andere Teil liegt in Rumänien – wieder so ein Novum, mit dem der Bezirk selbst in der Vergangenheit Geschichte schrieb: Als eine der ersten regionalen Gebietskörperschaften in Deutschland ging der Bezirk Schwaben eine grenzüber-
Chantal Sell, Leiterin Mercedes Leiß und Otto Hallabrin (Europabüro)
Präsentation aller vier Partnerregionen auf der afa 2009
schreitende Partnerschaft mit zwei Regionen in zwei unterschiedlichen Ländern Osteuropas ein. Dazu muss man wissen, dass die Verbindung Schwaben – Bukowina historisch
gen, um dort zahnärztliche Versorgung sicherzustellen, wo
gewachsen ist. Bereits vor 450 Jahren unterhielten Augs-
es bisher keine gab: für 800 Kinder in Heimen. Der Bezirk
burger Kaufleute rege Handelsbeziehungen in diese Region.
vermittelte z.B. einen KUKA-Roboter in die Bukowina, um
Die Kontakte blieben über Jahrhunderte bestehen, weshalb
an der Universität Suczawa ein Roboterlabor einzurichten.
im 18. und 19. Jahrhundert auch von Schwaben zahlreiche
Mit der Unterstützung eines Allgäuers gingen Dialysegeräte
Siedler in die Bukowina, einem waldreichen Gebiet, durch-
in die ukrainische Bezirkshauptstadt Czernowitz, damit die
zogen mit Flüssen am Fuße der Karpaten, zogen. Nach dem
Menschen dort zur Behandlung nicht ins 800 Kilometer ent-
Zweiten Weltkrieg wanderten viele Bukowina- oder Buchen-
fernte Kiew reisen müssen. Auch ein Rettungswagen oder
landdeutsche nach Schwaben ein – Anlass für den Bezirks-
die Hospitanz von vier Kinderärzten in der Augsburger Kin-
tag, bereits 1955 die Patenschaft „für die Volksgruppe der
derklinik wurden ermöglicht. „Es sind kleine, aber enorm
Buchenlanddeutschen“ zu übernehmen. 1988 wurde auf
wichtige Schritte“, sagt Otto Hallabrin, „und die Menschen
Initiative des Bezirks die „Arbeitsstelle zur Erforschung von
in der Bukowina sind dafür dankbar.“
verein des Bukowina-Institutes. Diese Einrichtung, die im We-
Wer erleben will wie „Gebietspartnerschaft“ ganz praktisch
sentlichen vom Bezirk Schwaben finanziert wird, hat sich zu
funktioniert, kommt vom 8. bis 10. August nach Wildpolds-
einem der wichtigsten Zentren für mittel- und osteuropäische
ried (Allgäu). Dort treffen sich „Vier Regionen für Europa“ zu
Forschungsfragen in Deutschland entwickelt. Seit 2003 ist das
einem Jugendfußballturnier mit Mannschaften aus Schwa-
Bukowina-Institut ein Institut der Universität Augsburg. „Sie
ben, der Mayenne, der rumänischen und der ukrainischen
können sich nicht vorstellen, wie vor dem EU-Beitritt Rumä-
Bukowina. Die Mädchen aus Schwaben, Suczawa, Czerno-
niens die Situation in den Kinderheimen und der Psychiatrie
witz und der Mayenne sind dagegen kreativ aktiv: Unter den
war“, erinnert sich Otto Hallabrin, „hier haben wir gemein-
Fittichen des Wertinger Künstlers Manfred Vogt gestalten
sam in 14 Jahren viel erreicht.“ 40 Ärzte und Pflegepersonal
sie Werke zum Thema Europa. „Es ist ein Kraftakt für das
kamen nach Schwaben, haben in den Einrichtungen mitge-
Europabüro“, so Mercedes Leiß, „die Delegationen mit rund
arbeitet, haben gesehen, erlebt und aufgenommen, wie die
150 Mitgliedern zu organisieren.“ Doch das jährlich jeweils
Standards in Deutschland sind – und die Erfahrungen mit
in einem anderen der vier Gebiete stattfindende Turnier hat
nach Rumänien genommen, um sie dort umzusetzen. Ein
Tradition – und bringt Schwaben auf allen Ebenen mit Ost
junger Zahnarzt erhielt eine Hospitanz in Augsburg-Göggin-
und West zusammen.
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Fotos: Carolin Lutz, Archiv Bezirk Schwaben
Geschichte und Kultur der Bukowina“ gegründet, der Träger-
Apriltag am Auerberg im Allgäu Der Winter geht, auch hier am Auerberg, zwischen Marktoberdorf, Lechbruck und Füssen im Allgäu. Reif überzieht den Boden. Die Sonne hat im April bereits Kraft genug und löst den Nebel in den tieferen Lagen schnell auf - ein herrlicher Blick in den Süden auf die Allgäuer und Lechtaler Alpen. Foto: Daniel Eggert
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Bad Hindelangs hochalpine Alpwirtschaft Kulturerbe? Text: Martin Kluger, Fotos: Wolfgang B. Kleiner
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Der Bergsommer ist für rund 4.000 Rinder, dazu eine Handvoll Schweine, Schafe und Ziegen kurz und hoch. 41 Alpen (wie im alemannischen Sprachraum die Almen heißen) werden heute allein im Gebiet der Marktgemeinde Bad Hindelang bewirtschaftet. Bis in Höhen von 2.000 Metern reichen die Beweidungsgrenzen der höchstgelegenen Alpen – kein Wunder also, dass die sogenannten „Sömmerung“ für die Älpler und das ihnen anvertraute Vieh erst im Juni beginnt. Die Gebäude dieser Alpen selbst liegen fast durchwegs in kühlen Höhenlagen zwischen mehr als 1.000 und 1.750 Meter. Mit dem Hindelanger Viehscheid wird jährlich am 11. September die Reihe der Allgäuer Viehscheide eröffnet und der Bergsommer beendet. Nur wenige Besucher dieses Spektakels ahnen etwas von der jahrhundertelangen Tradition und der knochenharten Arbeit, die sich mit der hochalpinen Alpwirtschaft verbindet. Und nur wenige wissen, wie wertvoll die Alpwirtschaft für den Artenreichtum der Allgäuer Hochalpen ist. Auch die typische Allgäuer Berglandschaft mit ihren Puzzles von Bergwäldern und lichten Weiden wäre ohne die jährliche Beweidung längst verschwunden. Jetzt soll die Almwirtschaft „Immaterielles Weltkulturerbe“ werden. 18 Bewerbungen aus Bayern sind im Rennen, zwei werden vom Freistaat ausgewählt. Dann entscheidet eine deutsche Unesco-Experten-Kommission, welche Vorschläge aus allen Bundesländern auf die Liste kommen.
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Diese Gewitterzelle mit Erdblitz fotografierte Daniel Eggert im Westen der Gemeinde P端rgen s端dlich von Landsberg.
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Kandidat Nr. 2 ums Kulturerbe: Die Augsburger Stiftungskultur
„Die Augsburger Stiftungskultur als Beispiel für das ‚Stif-
Text: Martin Kluger I Fotos: Wolfgang B. Kleiner
deutschen Stiftungshauptstädte, und dass der Friedrich-
terland Bayern’“ heißt die Bewerbung, mit der die Stadt Augsburg aktuell ins Rennen um einen Platz im Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Bayern ging. Augsburgs Stiftungstradition geht weit ins Mittelalter, bis in die Zeit des legendären Bischofs Ulrich zurück. Das HeiligGeist-Spital wurde vor exakt 775 Jahren gestiftet. Die Wurzeln mehrerer bestehender Sozialstiftungen liegen im 13., 14. und frühen 15. Jahrhundert. Augsburg gilt als eine der Prinz-Fonds 2014 sein 100-jähriges Bestehen feiert, war der Stadt zuletzt einen Festakt wert. Denkmäler wie die gotische Goldschmiedekapelle, das im Stil der Renaissance erbaute Wieselhaus sowie sechs Fuggerkapellen aus dieser Epoche oder der barocke Kleine Goldene Saal gehen auf Stiftungen zurück. Das alles wird jedoch überstrahlt von einer der berühmtesten Stiftungen: In der Fuggerei, der ältesten bestehenden Sozialsiedlung weltweit, wohnen heute 150 bedürftige katholische Augsburger Bürger für die schier unglaubliche Jahreskaltmiete von 0,88 Euro. Als Gegenleistung sollen die Fuggereibewohner einmal täglich drei Gebete für den Stifter Jakob Fugger und seine Familie sprechen. Als Stiftung ist die Fuggerei freilich ein „Jungspund“: Sie wurde „erst“ 1521 beurkundet.
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Wir t schaf t
Die „Mutter Courage“ der Mieter: Augsburgerin initiiert ein neuartiges Mieterportal Text: Wolfgang Strobl
„Als mir eine Freundin erzählte, dass sie bei einer Besichtigung in München im Flur mit 30 anderen Mietsuchenden zwei Stunden auf den Vermieter warten musste, um die Wohnung dann doch nicht zu bekommen, habe ich mir gedacht ‚Das kann es doch nicht sein’“, erzählt Ingrid Breim, die seit zehn Jahren als Mitarbeiterin in einem Augsburger Immobilienunternehmen für Vermietungen zuständig ist. Vor allem in Städten wie München sei die Wohnungssuche Nerven aufreibend. „Individuelle Gespräche sind bei Massenbesichtigungen nicht möglich“, sagt sie, „die Wohnungssuche dauert lange – und Makler sind teuer, aber häufig unumgänglich.“ Sie fasst Mut, spricht mit ihrem Chef, Manfred Kiening, über die Erfahrungen ihrer Bekannten. Er kenne sich doch gut aus, meint sie, ob das denn wirklich so ablaufen müsse? Schließlich hat der Vermieter doch die freie Wahl: Wenn er
„Auf den einzelnen Mieter kommt es an.“ Das ist das Credo von Ingrid Breim, die das Mieterportal www.mietmaster.de initiiert hat.
sich die Bewerbungen der Mieter vorher durchlesen würde, könnte er doch ganz gezielt Leute einladen.
Zum Beispiel als Onlineportal. Dort könnten sich alle Mieter
Kiening antwortet ihr, dass das natürlich einen immensen
anmelden. Und dem Vermieter mit wenig Zeitaufwand eine
Zeitaufwand für die Vermieter bedeute. Häufig kämen so
passende Vorauswahl und schließlich den passenden Mieter
viele Bewerbungen, Anrufe, E-Mails, die im normalen Ar-
zeigen... Er redet mit Geschäftspartnern über die Idee – mit
beitsalltag nicht zu bewältigen seien.
einem befreundeten Makler, einem Internetprogrammierer Produkt entwickelt, der „Mietmaster“ entsteht – ein Internet-
wachen Verstand und die Courage hat, Dinge zu ändern zu
portal, das genau diese Fragestellung löst. „Mieter sollen vom
wollen, denkt nach. Es gibt doch so viele Computerprogram-
Wohnungsanbieter wahrgenommen werden“, sagt Kiening.
me... Ist nicht eins davon in der Lage, dieses Problem zu
Möglich macht das die „Matching-Box“, die dem Vermieter
lösen?, fragt sie. Quasi ein Programm, das für den Vermie-
aus einem Pool an potentiellen Kandidaten ganz gezielt den
ter den perfekten Mieter ermittelt – und dem Mietsuchenden
„Wunschmieter“ ermittelt, der die Wunschkriterien am bes-
die perfekte Wohnung zeigt? Das wäre tatsächlich praktisch,
ten erfüllt. Der Mieter dagegen wird gesehen. Er kann sich
meint Kiening, aber er kenne keins. „Aber wäre es nicht toll,
darstellen. Mit „hard facts“ und den oft ausschlaggebenden
wenn wir so eins schaffen könnten?“, fragt Ingrid Breim.
„weichen Faktoren“ wie Hobbies, Lebensumstände und individueller Punkte, die auch für den Vermieter bei der Aus-
Diese Frage wiederum lässt Manfred Kiening nicht mehr los.
wahl wichtig sein können. Seit kurzem ist mietmaster.de im
Es wäre in der Tat eine großartige – und vor allem neue – Idee.
Testbetrieb.
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Foto: Axel Weiss
und einer Kommunikationsagentur. Gemeinsam wird das Ingrid Breim, die als junge Mutter ein „großes Herz“, einen
Wir t schaf t
Im Aufwind Hasenrücken-Menü auf 10.000 Metern Höhe? Ausgefallene Käsespezialitäten? Stilvolles Eventcatering? Die Weidner Group in Friedberg bei Augsburg hat sich mit Kreativität und Logistik zu einem anerkannten Partner von Airlines und Feinschmeckern entwickelt. Text: Hanns-Rainer Strobl
Die Küche arbeitet zugleich für „Golden Amber“ vor Ort im Business Park – ein großzügig angelegtes Restaurant, über das
Mit sechs Sandwiches für einen Flug von Interot, der späteren
der neue Weidner Eventmanager Klaus Pschorr geradezu ins
Augsburg Airways, ist Dieter Weidner erstmals in die Luft gegan-
Schwärmen gerät. Der „Goldene Bernstein“ und die Küche stel-
gen. Heute beliefert seine Air Caterer Munich GmbH am Franz
len für den erfahrenen Küchenchef ein „Paradies“ dar, das Die-
Josef Strauß Flughafen München sieben Linien täglich mit über
ter Weidner in einer schwäbisch-soliden Geschäftsstrategie zum
6.000 Mahlzeiten für mehr als 150 Flüge pro Tag mit allem, was
Kern des neuen Eventcatering auf hohem Niveau für Feste und
so im Flieger angeboten wird – vom Snack bis zum feinen Menü.
Feiern wie Hochzeiten ausgebaut hat.
Aber auch Halal-Speisen für strenggläubige Muslime, nach strikten Regeln ausgewählt, geschlachtet und zertifiziert zubereitet.
„Schritt für Schritt“ ist Weidners Motto. So hat er das „Golden
Natürlich, betont Firmenchef Dieter Weidner, in einem speziell
Amber“ als „Betriebs-Casino“ auch für die Firmen dieses Indus-
eingerichteten Küchenteil – besonderes Kennzeichen: Grün, die
trieparks etabliert und baute den ursprünglichen väterlichen
Farbe des Propheten Mohammed.
Geschäftszweig des Käse-Großhandels in der Tochterfirma Weidner Käse GmbH zu einem europaweit aktiven Spezialisten aus. Er selbst war Pionier bei der Herstellung süßer Weichkäse, heute hat das Unternehmen an die 1.000 Käsesorten aus über 15 europäischen Ländern im Programm, daneben Delikatessen von Fisch, Fleisch und Gewürzen. In der Novo-Food GmbH der Weidner Group werden sie veredelt. Und der Feinschmecker Dieter Weidner verrät, dass beispielsweise für Essen auf interkontinentalen Flügen die Würzung genau auf die Geschmacksänderung in großer Höhe angepasst werden muss – mehr Salz etwa für ein Menü mit Hasenrücken, den speziellen Wunsch eines Airline-Kunden, wozu der Friedberger Caterer quer durch Deutschland alle nur greifbaren Stücke aufkaufen musste. Mit solchen Leistungen festigte der Endfünfziger Weidner die
Die Küche im Friedberger Business Park ist überhaupt ein High-
Position seines mittelständischen Unternehmens in der Spit-
tech-Highlight. Über 4.000 Quadratmeter umfasst sie insgesamt,
zengruppe nach den internationalen Größen im Markt. Mit 150
mit je eigenen Abteilungen für Fleisch- und Wurstwaren, Molke-
Beschäftigten erzielt die Gruppe rund 40 Millionen Euro Jahres-
reiprodukten, Fisch, Obst oder Gemüse. An den Zubereitungs-
umsatz und wird, sagt der Firmenchef überzeugt, den Tisch mit
tischen finden die fünf Köche präzise bis zum Grammgewicht
feinen Speisen in der Luft und am Boden bedienen.
beschriebene Rezepte. Große Kühllager und optimierte Lieferlogistik im Flugplatz-ähnlich streng gesicherten Bau schaffen rationelle Arbeitsbedingungen, um die Hunderten von Flugzeugtrollies mit den Speisen und Getränken zu bestücken und in verplombten Lkw auf den Weg zum Münchner Flughafen abzufertigen. Dort werden sie von Weidner Mitarbeitern in Spezialhubtransportern (Highloader) direkt in die Maschinen gesteuert.
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Nam en & Neu igkeiten
Neuer Gasanschluss für
1000 Jahre alte Burg „Für die extrem schwierige Bohrung hier haben wir schon an einem anderen Schloss geübt – an Neuschwanstein“ Klaus-Peter Dietmayer, erdgas schwaben
Bild (v.l.): Moritz Fürst zu Oettingen-Wallerstein, Vorsitzender der Gemeinnützigen Fürst zu Oettingen-Wallerstein Kulturstiftung, und Klaus-Peter Dietmayer, Geschäftsführer erdgas schwaben, auf der Harburg.
Die Harburg wird nun mit Erdgas beheizt: Unter schwierigsten Bedingungen und mit enormem Aufwand wurde jetzt die Harburg mit dem Erdgasnetz verbunden. Die Lage der Burg auf felsigem Untergrund und die Auflagen des Denkmalschutzes haben das Projekt zu einer echten Herausforderung für das Bauteam von „schwaben netz“ gemacht. Die Fachleute von „schwaben netz“ mussten für die Erdgas-Leitung erst durch meterdicke Gesteinsschichtendes Burgbergs bohren und anschließend insgesamt drei Meter Bruchsteinmauer durchbrechen. Die „schwaben netz“ ist eine 100%ige Tochter von erdgas schwaben und für den Bau und den Unterhalt des Erdgasnetzes verantwortlich. Schließlich hatte es das Team von „schwaben netz“ geschafft: Der Erdgasanschluss war dort, wo er gebraucht wird. Nämlich im Saalbau, in dem sich unter anderem der 21 Meter lange, elf Meter breite und mehr als sechs Meter hohe Festsaal befindet. Hier wurde eine moderne Wandheizung installiert, die dafür sorgt, dass der sanierte Festsaal mit seinem Original-Holzboden das bestmögliche Klima bekommt und so noch für viele Generationen erhalten bleibt.
Politikberatung als „Märchenstunde“
Prof. Dr. Gustav Horn, Uni-Präsidentin Prof. Dr. Sabine DoeringManteuffel, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz, IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn (v.l.n.r.).
Gepäck-Shuttle für das Allgäu
„Als Volkswirt richte ich die Botschaft ans Volk und mache Politikberatung über die Öffentlichkeit.“ Prof. Dr. Hanns-Werner Sinn, Präsident des ifo-Instituts
Ein völlig neuer Service geht an den Start: Der Allgäu Shuttle als Gepäcktransportservice für die Radrunde Allgäu und die Wandertrilogie Allgäu. Bisher ist es keiner deutschen Tourismusregion gelungen, einen unkomplizierten, zentral buchbaren Gepäckservice anzubieten, der die gesamte Region und nicht nur einzelne, zumeist lineare und festgelegte Routen abdeckt. Das Allgäu hat sich der Herausforderung gestellt, einen Gepäcktransport zu organisieren, den der Urlauber überall im Allgäu nutzen kann. Nun ist es geschafft: Die Allgäu GmbH bietet über Kößler in Füssen seit April eine eigene Mobilitätszentrale für Urlauber an.
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Fotos: Guido Köninger, IHK, Wikipedia, Urlaubsregion Allgäu
Wirtschaftsspezialisten als „Märchenerzähler“? Interessante Einblicke in die Welt der Ökonomen lieferte das 40. Augsburger Konjunkturgespräch der IHK Schwaben: „Ökonomen müssen Märchen erzählen – Märchen, zwar mit einem wahren Kern, aber eben auch mit Sex und Crime“, so die Überzeugung von Gustav Horn, Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung. Seine Auffassung: nur die Zuspitzung bringe Zuhörer. Eine Kunst, die Hauptredner Prof. Dr. Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo-Institutes, vortrefflich versteht, wenn er als einflussreicher „Prediger der Wirtschaft“ zur Attacke bläst und medial „viel Wind“ erzeugt. Damit, so sein Credo, mache er „Politikberatung über die Öffentlichkeit“. Als Volkswirt richte er seine provokanten Thesen wie „Mindestlohn kostet 740.000 Arbeitsplätze in Deutschland“ oder „Stabiler Euro nur durch Konkurs von EU-Staaten“ direkt ans Volk. Kritiker des „Boulevard-Professors“ (Financial Times Deutschland, 30.03.07) sind jedoch der Überzeugung, er würde so beim Volk Ängste schüren und damit der Politik den Weg ebnen.
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Ein Strauss für
Mozart
Unter dem Leitmotiv „Mozart und Strauss“ steht das Deutsche Mozartfest 2014 in Augsburg. Es lässt im Jubiläumsjahr von Richard Strauss Variationen zu einem für den bayerischen Tons etzer zeitlebens wesentlichen Thema anklingen: der Huldigung seines „Hausgotts“ Wolfgang Amadeus Mozart. Text: Hanns-Rainer Strobl
Auf den frühen Strauss konzentriert sich das Augsburger Programm, etwa das Streichquartett op. 2 oder das wenig bekannte Klavierquartett op. 13. „Anspruchsvolle Fingerübungen“ zur Huldigung Mozarts, charakterisiert sie Thomas Weitzel. Der Präsident der Deutschen Mozartgesellschaft schlägt den Bogen zum Klavierwerk, dem ein eigenes Konzert mit dem Pianisten Nicholas Rimmer (er hat die Stücke jüngst neu eingespielt) gewidmet ist. Die Sonaten op. 6 für Klavier und Violoncello sowie op. 18 mit Violinbegleitung, ein Allegretto, eine Romanze und bravouröser Walzer und Fantasie über das RosenkavalierSchlussduett für Klavier solo. Zwischen dem Oktavian des Rosenkavaliers und Mozarts Cherubino im Figaro lassen sich, so Weitzel, Parallelen erkennen und Gründe für Strauss´ Mozartbegeisterung, lobt er doch immer wieder den Melos und die Führung der menschlichen Stimme des Wiener Klassikers. Überhaupt hatte ja Strauss als Münchener Hofkapellmeister um die Jahrhundertwende eine Mozart-Renaissance angestoßen. Er entrümpelte den „heroischen“ Mozart des 19. Jahrhunderts und entdeckte etwa in Cosi und Figaro den schlankeren, apollinischen – was ihm Verrisse der Kritik eintrug, jedoch zum entschlackten Mozart in Salzburg führte. Ein Glanzlicht setzt im diesjährigen Mozartfest das exzellente ARMIDA Quartett (oben, groß) Gabriel Schwabe (links) Veronika Eberle (oben) Fotos: Felix Broede, Detlef Eden und Jan Nordhoff.
Bläserensemble Camerata Augusta des Leopold Mozart Zentrums um Harald Harrer und Karsten Nagel. Ausdrücklich „den Manen Mozarts“ hat Richard Strauss seine Bläserserenade EsDur op. 7 zugeschrieben, unüberhörbar das Vorbild, Mozarts c-moll Bläserserenade. Wie Max Reger daran anknüpfte, lässt seine B-Dur Serenade hören.
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Hatten die bayerische Kulturpolitik, Fachkoryphäen und Mu-
Maia Cabeza (links). Unten: Nicholas Rimmer und Württembergisches Kammerorchester Heilbronn.
sikmanagement die Augsburger Idee, Mozart auf diese Weise an Strauss zu koppeln, im Planungsvorfeld bestechend gefunden, so konnte andererseits das seit 2006 regelmäßig in Augsburg angesetzte Deutsche Mozartfest freilich schon an-
und Strauss zu oszillieren, hätte sich wohl intensiver ausspielen lassen. Wozu allerdings kulturpolitisch und kulturpersonell stabile Planungssicherheit vorauszusetzen wäre. Strauss´ Capriccio als Streichsextett (Armida Quartett, Maximilian Hornung und Manuel Hofer) wie auch in der Orchesterfassung im Eröffnungskonzert mit dem württembergischen Kammerorchester und Veronika Eberle als Solistin und das Konzert der Bayerischen Kammerphilharmonie mit Oboenkonzerten Mozart/Strauss und Albrecht Mayer freuen die Ohren allemal. Ein wissenschaftliches Symposium und die Podiumsdiskussion „Wie aktuell ist Richard Strauss?“ flankieren das Mozartfest, das selbstverständlich standesgemäß eine Fülle Kammermusik und Orchesterwerke Wolfgang Amadé Mozarts im Programm hat.
Info: www.deutsche-mozart-gesellschaft.de
als auch die Akteure betrifft. Die Grundidee, zwischen Mozart
Das Deutsche Mozartfest findet vom 17. bis 25. Mai statt.
spruchsvoller brillieren, sowohl was Programm-Dramaturgie
Fotos: Gene Smirnov, Irene Zandel, Fotostudio M42.
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Werte-Sucher Philosophie? Für Bad Hindelang am Fuße des Jochbergs im Allgäu ist eine „Schule“ zur Lebensweisheit eine ganz konkrete Sache. Seit nun vier Jahren gibt es hier die Philosophischen Tage unter dem Titel „Philosophie am Pass“. Heuer zum Thema „Die Sorge um sich“. Text: Hanns-Rainer Strobl
cken hilft. Rüdiger Safranski etwa und Wilhelm Schmid sind Träger dieses mit 3.000 Euro dotierten Preises, Annemarie Pieper und heuer Vittorio Hösle. Sie bedanken sich jeweils mit einem Vortrag im Rahmen von Programmen, die mittlerweile ein Stammpublikum anziehen, und Stipendiaten aus Gymnasien der Umgebung offen stehen. Sie finden ein Dozententeam mit Spezialisten von der antiken über mittelalterliche bis zur „modernen“ Philoso-
Irgendwie fügt das Leben spannende Konstellati-
phie vor, ebenfalls eine eingespielte Riege. Soweit
onen zusammen. Da reift im ehemaligen Direktor
die Grundstrukturen.
des Bildungszentrums Kloster Irsee, Dr. Rainer Jehl, die Idee, sich nach dem Berufsleben wieder
lier und etlichen Pensionsbetreibern stößt mit der
„Philosophie am Pass“, die 4. Philosophischen Tage in Bad Hindelang, finden vom 30. April bis 4. Mai unter dem Titel „Die Sorge um sich“ statt.
einheimischen Meckatzer Löwenbräu ein poten-
www.philosophie-am-pass.de
intensiver seiner angestammten Disziplin, der Philosophie, zu widmen; was dem Tourismusdirektor von Bad Hindelang, Max Hillmeier, in der Strategie eines nachhaltigen Tourismus gerade recht kommt; zu Verbündeten um einen aufgeschlossenen Hote-
Was „Philosopie am Pass“ anstrebt, haben bereits die griechischen Weisheitslehrer in ihren Philosophenschulen vorgemacht. „Einrichtungen zur Vermittlung eines guten, richtigen Lebens waren sie“, erläutert Rainer Jehl. Diese „sinnstiftenden Komponenten und Handreichungen zum glücklichen Leben“ hole man hier in die Gegenwart. Mit ganz praktischem, beispielsweise fast banalen
ter Sponsor. Und schon wird eine Idee Realität –
Rat, etwa ein Tagebuch zu führen (was Jehl selbst
philosophische Lebenshilfe, angereichert mit der
seit Jahrzehnten tut). Die Themenschwerpunkte
Vergabe des „Meckatzer Philosophie-Preises“, was
der ersten drei Bad Hindelanger Philosophischen
wiederum die Philosophischen Tage mit dem Gla-
Tage spiegelten diesen Anspruch. Sinnigerweise
mour eines herausragenden Repräsentanten die-
das „Aufwärts“ im Leben wurde nahe am Pass
ser einstigen Königin der Wissenschaften schmü-
im Startjahr behandelt, Kommunikation stand im
„Mit Philosophie am Pass holen wir sinnstiftende Komponenten und Handreichungen in die Gegenwart.“ Der Jochpass: namensgebend für die Veranstaltungsreihe „Philosophie am Pass“ Ende April in Bad Hindelang.
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Dr. Rainer Jehl
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litik und Unternehmen berät und alles andere als ein „Mainstream-Philosoph“ ist. Populär wegen seiner wissenschaftlichen Blitzkarriere in den 1980er Jahren als der „Boris Becker der Philosophie“ betitelt (Promotion mit 22, Habilitation mit 26 Jahren) kennen ihn viele über seinen Bestseller „Das Café der toten Philosophen“, dem mittlerweile in dritter Auflage erschienenen echten Briefwechsel mit einem etwa 13-jährigen Mädchen (das heute selbst wissenschaftliche Assistentin in einem Berliner Philosophischen Institut ist). Die Bandbreite seiner Denkwelt, in der er große Bögen zu spannen vermag, spiegelt seine VeröffentliPreisträgerin Annemarie Pieper, voriges Jahr geehrt von Sponsor Michael Weiß, Meckatzer Löwenbräu (links) und Bad Hindelangs Bürgermeister Adalbert Martin.
chung „Kurze Geschichte der deutschen Philosophie“. Seine eigene Philosophie knüpft an Hans Jonas´ („Prinzip Verantwortung“) Zweifel an Naturwissenschaft und Technik als Allheilmittel an. Hösle kritisiert eine Wissenschaftsgläubigkeit, die von der Beherrschbarkeit der Natur ausgeht. Er plädiert für
Mittelpunkt des „zweiten Akts“, dem Thema „Genießen und
den schonenden Umgang mit den Ressourcen – zustimmend
Verzichten“ widmete sich das vorige und eben dieses Jahr ist
Rainer Jehl: „Wir leisten uns tatsächlich die größten Inkonse-
es „die Sorge um sich“.
quenzen“ –, vor allem setze Hösle auf den haltbaren, nicht manipulierbaren Wert von Werten. Er suche nach unwandelbaren
In Summe zwölf Seminare, Vorträge und Diskussionsforen bie-
Seinsgrößen. Die Frage müsse erlaubt sein, wie flexibel unsere
ten anspruchsvolle Kost – Ansätze der Antike, gewürzt mit Hei-
Wertevorstellung sein könne, beschreibt Rainer Jehl die aktuelle
degger und Michel Foucault, Brückenschläge von Augustinus zu
Diskussion, Linien zu finden, die der Komplexität heute annä-
Nietsche und Pierre Hadot. Den Sorbonne-Professor hat Rainer
hernd gerecht werden. Was Grenzziehungen erfordere. Unver-
Jehl selbst kennengelernt, 1968. Den Studenten der Theolo-
sehens ist aus der Recherche ein Philosophie-Exkurs geworden,
gie hatten seine Oberen aus einer Theologen-Kaderschmiede
der selbst in energiepolitische Fragen führt …
in Salzburg ins Zentrum studentischen Widerstands beordert, was zu einer „einschneidenden Begegnung“ (Jehl) wurde, ihn
Wie geht es weiter? Konkret bei „Philosophie am Pass“ mög-
letztlich ins Laienleben, dem Romanistikstudium und der Philo-
licherweise mit Themen wie der „Verortung des Menschen in
sophie mit Schwerpunkt Mittelalter führte – und mit der Irseer
der Gesellschaft“ oder, „faszinierend“ für Rainer Jehl, dem Um-
Kompetenz als Ausweis seines fachfundierten Elans steht.
gang der Philosophen mit der Musik. Auf jeden Fall mit Blicken auf Philosophen, „die etwas riskieren, selbst wenn sie scheitern
Thematisch verspricht der Gründer und fachliche Leiter der All-
und die auch ihre fruchtbaren Seiten haben“, kommt er auf jene
gäuer Philosophie-Tagung heuer eine so faszinierende wie raffi-
Denker zu sprechen, die ihn beeindrucken, auch die künftigen
nierte Mischung für jugendliche Stipendiaten wie junggebliebene
Gäste bei der Philosophie-Tagung im Allgäu.
aufbereitet wird – naheliegend, leitet sich doch das Wort „Kur“ vom lateinischen cura, die Sorge, her. Oder die Dichter Thomas Mann und Hermann Hesse als zeitlebens sehr um sich besorgte Herren und lebenslange Kurgänger auf ihre Existenzweise befragt werden. „Wir sind ja leibseelische Wesen“ stellt Rainer Jehl die Dimension dar, weshalb das Philosophieprogramm in einem Sport-Trainingsprogramm endet. Den Körper richtig trainieren gehöre schließlich ebenso zur Sorge um sich, wie die Sorge um die Natur – dem „Interessengebiet“ des diesjährigen Preisträgers Prof. Dr. Vittorio Hösle. An der University of Notre Dame in Indiana/USA lehrt der 54-Jährige derzeit, den Papst Franziskus voriges Jahr in die Päpstliche Akademie der Sozialwissenschaften berief, der Po-
Philosophie am Pass
4. Philosophische Tage in Bad Hindelang
Die Sorge um sich
Zum richtigen Verständnis der Liebe zu sich selbst Seminare und Vorträge
30. April – 04. Mai 2014
Fotos: privat, Bad Hindelang,
Senioren. Wenn etwa „Leben als Kur“ im Philosophie-Seminar
Informationen und Anmeldungen unter Tel.: +49 8324 8920 sowie unter www.philosophie-am-pass.de http://philosophieampass.blogspot.de/
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Musik. Mut. Spurensuche.
Festival „Tonspuren“ in Kloster Irsee
Ein Wagnis: 18 Streicher und acht Jazzer in concert. Das Festival „Tonspuren“ hat den Mut, darauf einzugehen. Und setzt wieder einen sozialen, inklusiven Schwerpunkt. Im Kloster Irsee werden die ambitionierten, Überraschung versprechenden kreativen und vielseitigen „Tonspuren“ das zweite Mal in Szene gesetzt, mit Henning Sieverts, einem der namhaftesten Jazz-Kontrabassisten und Komponisten in Europa als künstlerischem Leiter. Text: Hanns-Rainer Strobl
„Tonspuren“ fasst Henning Sieverts als Vorlage, einen Ort auf Schichtungen zu analysieren, Schichten in der Historie, Schichten in der Musik. Der „composer in residence“ und künstlerische Leiter nutzt die Irseer Festivalidee für seine grundlegende Arbeitsweise, „ausgeklügelte Strukturprinzipien“ umzusetzen, erläutert Festivalintendantin und Kul-
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turmanagerin Martina Taubenberger. Symmetrie habe es Sieverts in seinen Werken angetan, die sich in konstruktivistischer Strenge äußert. Der Cellist, Kontrabassist und Komponist ist eine Größe im Jazz, zwölf Alben sprechen dafür. Fasziniert ist er jedoch auch von der Musik der Renaissance und der Barockzeit. Den Analysten Sieverts reizt beispielsweise das Prinzip der Doppelchörigkeit, wie es etwa in Venedig zu äußerster Raffinesse auskomponiert wurde. Nahe lag es
gen eine Schicht des Lernens, der Begegnung und Kultur
denn auch, ein Festproprium des Irseer benediktinischen
frei, die sich nicht zuletzt mit dem sozialen Inklusions-
„Musikermönchs“ Gregor Stemmele 1614 zu Ehren des
projekt „Spurensuche“ verbindet (siehe Kasten). Musika-
Heiligen Benedikts in die eigenen zeitgenössischen Kom-
lisch realisiert der Komponist Sieverts seine Schichtenar-
positionen zu integrieren. Kloster Irsee steht für Henning
beit in einer unkonventionellen „Übersetzung“, die zwei
Sieverts aber auch auf einer düsteren Schicht, die mit den
Jazz-Quartette aus international namhaften Musikern mit
Verbrechen des Dritten Reichs verknüpft ist. Im Bildungs-
einem Kammerorchester, der Augsburger Bayerischen
und Tagungszentrum von heute legt der Komponist hinge-
Kammerphilharmonie, inszenieren. Das Festival „Tonspuren“ beginnt am 25. April mit einem Wandelkonzert, wird am 26. April mit Begegnungen mit
Henning Sieverts (1), künstlerischer Leiter Bayerische Kammerphilharmonie (2, 8), Spurensuche (3), Vorhang auf (4), Jon Hollenbeck (5), Kinderspuren (6), Finale Tonspuren 2013 (7), Jochen Rückert (9), Eröffnung Tonspuren 2013 (10), Pascal Schumacher (11), François Thullier (12)
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den Festivalkünstlern und Musik an teils ungewöhnlichen Orten im und um das Kloster in zahlreichen diversen Klangkombinationen fortgesetzt, bietet ein Loungekonzert und endet am Sonntag, 27. April unter anderem mit dem Projekt „Spurensuche“.
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Einen starken sozialen Impuls setzt auch bei den diesjährigen „Tonspuren“ das Projekt „Spurensuche“ unter der Überschrift „zwischen Sein und Augenschein“. Der Titel signalisiert die Leitidee. Kooperationspartner sind Jugendliche der MarienRealschule des Blinden- und Sehbehindertenzentrums Unterschleißheim sowie das Stadtmuseum Kaufbeuren. „In der Begegnung zwischen professionellen Künstlern und Jugendlichen werde ein gemeinsames Musikprojekt entstehen und die jungen Leute aktiv in die Vermittlung während des Festivals eingebunden“, erläutert Projektleiter Gammon, der als Sounddesigner, Musiker, Produzent und Komponist bereits das preisgekrönte Spurensuche-Projekt 2013 betreute.
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Fotos: Josep Molina, Dorothee Fischer, Pete Schlipf, K. Schroeder, Boris Breuer
Im Tandem aus sehenden und sehbehinderten Jugendlichen geht es bei Tonspuren 2014 um „hören ohne zu sehen“, führt Festivalintendantin Martina Taubenberger ein - welche Zugänge blinde und sehbehinderte Menschen zu musikalischem und klanglichem Erleben haben.
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So ließen sich umgekehrt Hilfen für die Sehenden erspüren, um sich tiefer und intensiver auf die Musik einzulassen. Im Kontext mit der Historie des Klosters Irsee entstehen daraus Überlegungen, andere Möglichkeiten als etwa das Schauen zu nutzen, um den Ort und seine Geschichte zu erleben. Und auf Musik bezogen, wie wichtig das Sehen für das Hören sei. Das inklusive Projekt soll zu einer gemeinschaftlich erarbeiteten Audio-Video-Installation führen, die während des Festivals „als eine Art Sinnespfad“ (Gammon) von den Besuchern begehbar ist.
www.agentur-richter.com / Stand: 03.14
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25. bis 27. April 2 0 1 4
VORVERKAUF unter www.tonspuren.de
Künstler des Festivals TONSPUREN: HENNING SIEVERTS ––– JOHN HOLLENBECK ––– SYLVAIN RIFFLET ––– ––– JOCHEN RUECKERT ––– FRANCOIS THULLIER ––– PASCAL SCHUMACHER ––– ––– FLORIAN WEBER ––– LOREN STILLMAN ––– BAYERISCHE KAMMERPHILHARMONIE
Schwäbisches Tagungs- und Bildungszentrum
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Eine Einrichtung des Bezirks Schwaben
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Unglaublich
kostbar
Silberne Spielkarten und Bartbürsten, Tafelgeschirr und Schröpfköpfe – wer im Barock einen Kunstschrank besitzt, kann mit Werten und Wissen brillieren. Solche raren Miniaturwelten faszinieren bis heute. Die Ausstellung über den „Pommerschen Kunstschrank“ im Augsburger Maximilianmuseum zeigt es. Text: Hanns-Rainer Strobl
„Wunderwelt. Der Pommersche Kunstschrank“
Herzog Philipp II. von Stettin will ganz Europa eigene und Pommersche Größe do-
europäischen Kunsthandwerks“ mit „unglaublich kostbarem Inhalt“.
kumentieren. Ein Spitzenprodukt des Kunsthandwerks ordert er des-
Obwohl dieses Möbel nur noch in
halb für seine neue Kunstkammer.
einem 18-minütigen Film von 1934
Nur einer kommt für das Geschäft in
(Empfehlung: unbedingt in der Aus-
Frage: Philipp Hainhofer, Kunstagent,
stellung ansehen!) zu bewundern
Diplomat und Kaufmann aus Augsburg. Und in keiner anderen Stadt lässt sich damals so eine Rarität bestellen als der europäischen Kunstmetropole Augsburg.
ist. Eine Brandbombe zerstörte den zur Sicherheit in den Tresor der Berliner Reichsmünze verbrachten Schrank in den letzten Kriegstagen. Der Inhalt blieb, ausgelagert nach Thüringen, erhalten. Er ist eines der Spitzenstücke des Kunstgewerbe-
20 Handwerker beauftragt Hainhofer im Jahr 1610, in sechs
museums Berlin und steht auf der „Giftliste“ der unausleihbaren
Monaten soll der 1,4 Meter hohe Kunstschrank samt etwa
Objekte. Nur weil das Haus baubedingt geschlossen ist, konnte
400 Exponaten in den vielen Schubladen und Fächern gelie-
Augsburg nach über zwei Jahren Verhandlung den Coup landen,
fert werden. Es dauert sechs Jahre, bis ihn der Herzog er-
die „Wunderwelt“ zu zeigen.
Fotos: Stadt Augsburg
hält, denn Hoheit wünschen nur die kostbarsten Materialien, verarbeitet durch die allerbesten Kunsthandwerker. Das Er-
Atemberaubend ist sie allemal: Die „Badstube“ als Mini-
gebnis: spektakulär. Der Augsburger Museumschef Dr. Chris-
Hausapotheke samt Klistierspritze. Die Saftpresse im Kleinst-
toph Emmendörffer gerät geradezu ins Schwärmen über den
format, die kleine Spieluhr-Orgel und das „mathematische
„Urbegriff des Kunstkammer-Möbels“, ein „Hauptwerk des
Messer“ mit Kompass. Oder das Astrolabium mit Sonnen-
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und Monduhren oder kaum mit der Pinzette fassbare Miniaturgewichte oder das Tafelsilber herzförmiger Teller, das Wärmekesselchen zum Eierkochen, der klappbare Leuchter, Spiegel, Kamm und Brennschere. Und alles unschätzbar wertvoll. Außergewöhnlich zur Begeisterung der Kunsthistoriker: ein von Hain-
„Urbegriff des Kunst kammer-Möbels“ und „Hauptwerk des europäischen Kunsthand werks“ mit „unglaublich kostbarem Inhalt“
hofer handgeschriebenes Büchlein
Dr. Christoph Emmendörffer, Museumsleiter
in einem der vielen Fächer mit komplett dokumentierter Entstehungsgeschichte.
Die liegt im Dunkeln bei einem ebenfalls überdurchschnittlich
1,2 Meter hohe Möbel ein Geschenk für eine hochgestellte Dame,
qualitätsvollen Kunstschrank Augsburger Provenienz, den die
zumindest eine Fürstin, wenn nicht die Kaiserin, mutmaßt die
Ausstellung in natura zeigen kann. Erstmals ist dieser englische
Kunstgeschichte. Ein praktischer Nutzen? Warum denn auch,
Privatbesitz öffentlich zu sehen. Aus Ebenholz – importiert für
man delektierte sich am Überraschungseffekt und der Multi-
teures Geld aus Madagaskar – mit Silberzierrat übersät, voller
funktinalität des Möbels, brillierte mit dem Kompendium des
Überraschungen und Spielereien. Möglicherweise war dieses
Wissens in Miniformat. Das macht seinen Reiz bis heute aus.
Bis 29. Juni im Maximilianmuseum Augsburg, Fuggerplatz 1, Öffnungszeiten: Dienstag, Mittwoch, Freitag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 20 Uhr. Begleitprogramm mit vielen Vorträgen. www.der-pommersche-kunstschrank.de MM.WW.92 x 115.Anz._Layout 1 14.03.14 11:21 Seite 1
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28. MÄRZ BIS 29. JUNI 2014 AUGSBURG
ma x imilian museum 41
Ko lu m nent itel
Fotos rechts: Standortvideo Stadt Friedberg, Folienblasanlage in einer Industriehalle, Aston Martin-Shooting in Salzburg, Imagefotografie Hebezeuge. Oben: Shooting f端r Tauchausr端ster
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Ko lu m nent itel
Mit allen Wassern gewaschen Als Werbefotograf ist Axel Weiss nicht nur in Schwaben unterwegs. Manchmal bringen ihn seine Aufträge auch in die Karibik.
Er ist einer, der als Werbefotograf vor
Tag stehen dann klassische Unterneh-
kaum einer Herausforderung zurück-
merportraits für eine Imagebroschüre
schreckt. Nachts im strömenden Regen
im Kalender. Oder wie im gerade been-
im Stile James Bonds einen Aston Martin in Szene zu setzen ist das eine. Eine Woche vom Boot aus für einen italienischen Tauchaus-
deten Wahlkampf eine komplette Stadtratsfraktion samt weitere Listenkandidaten, wo jeder einzelne Kopf perfekt porträtiert
rüster in der Karibik die Überwasseraufnahmen zu
sein will. Und zuweilen kommt es auch vor, dass er
machen das andere. „In meinem Job bin ich prak-
mächtige XXL-Jumbo-Lkws für ein Shooting durch
tisch mit allen Wassern gewaschen“, schmunzelt
die Augsburger Schwabenhalle bugsieren muss –
Axel Weiss. Als er nach dem Schulabschluss mit 23
was neben einer echten Herausforderung auch den
Jahren im kleinen Portraitstudio seines Vaters in
Spaß an der Arbeit bringt. „Es ist das breite Betäti-
Gersthofen angefangen hat, war kaum zu ahnen,
gungsfeld, in dem wir unsere Profession einbringen
dass ihn seine Leidenschaft später beruflich um die
können“, sagt Weiss, der neben der Fotografie auch
halbe Welt bringen sollte. „Als Portraitfotograf kom-
erkannt hat, dass professionelle Videoproduktionen
men die Kunden zu dir ins Studio“, sagt Weiss, „heute
ein zunehmend attraktives Geschäftfeld sind. „Wir
sind wir für unsere Kunden im Schnitt jeden zweiten
produzieren heute für Unternehmen aus der Region
Produktionstag unterwegs.“ „Wir“ – das sind mittler-
Industrie- und Messefilme, Produktclips, Animation,
weile sieben Fotografenteams und eine Videocrew
Digitale Handbücher oder auch einen Standortfilm
mit insgesamt 32 Mitarbeitern, die von den Studios
wie für die Stadt Friedberg“. Bei allen Veränderun-
in Gersthofen aus viel in der Region und in Deutsch-
gen, die das Fotografenhandwerk und die Fotokunst
land im Einsatz sind. So ist der „Chef“ z. B. vier Tage
in den letzten 20 Jahren mit sich brachten – der Ge-
in Düsseldorf unterwegs, um junge Maurer, Schwei-
nussmensch Axel Weiss ist sich treu geblieben: „Wie
ßer und Lackierer für den Kalender des Deutschen
im Beruf setze ich auch privat auf Qualität“, sagt er,
Handwerksblatts in Szene zu setzen. Am nächsten
„und versuche jedem Tag das Beste abzugewinnen.“
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Team
Das top schwaben-Team Sie haben Fragen zu Ihrem Abonnement, Anzeigen oder Redaktion? Wir stehen Ihnen gerne zur Verfügung.
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3 1 W olfgang Strobl Herausgeber und Verleger 2 Kristin Ruckschnat Redakteurin 3 H anns-Rainer Strobl Autor, Berater, bish. Herausgeber 4 B irgit Strobl Abonnementverwaltung, Anzeigen
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Abonnement +49 (0) 821 3199941 abo@topschwaben.de
Redaktion +49 (0) 821 3199951 redaktion@topschwaben.de
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Impressum Herausgeber: Wolfgang Strobl im Contrast Verlag – ein Unternehmen der Contrast Marketing GmbH, Bäckergasse 10a, 86150 Augsburg Autoren dieser Ausgabe: Kristin Ruckschnat, Hanns-Rainer Strobl, Wolfgang Strobl Redaktionsassistenz (Veranstaltungen): Carolina Lenhart, Katharina Voit Titelbild, Illustrationen: Stephanie Endemann
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Layout und Grafik 5 Stephanie Endemann 6 Thomas Moosburger 7 Klaus Prüfer
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Verantwortlich für den Anzeigenteil: Birgit und Wolfgang Strobl Fotografen dieser Ausgabe: Carolin Lutz, Axel Weiss, Wolfgang B. Kleiner, Wolfgang Strobl, Daniel Eggert, Jonathan Besler, Weitere Bildnachweise befinden sich direkt auf den Seiten. Druckvorstufe: Gerd Krautmacher, Thannhausen Konzeption, Layout und Satz: Contrast Marketing GmbH, Augsburg, www.contrast-marketing.de Druck: Appl-Druck, Wemding
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Verlag und Adresse aller Verantwortlichen: Contrast Verlag – ein Unternehmen der Contrast Marketing GmbH, Bäckergasse 10a, 86150 Augsburg, Tel. 0821/3199950, Fax 0821/31989140, info@topschwaben.de, www.topschwaben.de top schwaben erscheint vierteljährlich, zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2014 Druckauflage/Verteilauflage: 9.000 Exemplare EVP € 5,90, Jahresabo € 18,- (einschl. Postgebühr)
Wir t schaf t
„Innovative Ideen: Das ist unser Kapital.“ Marc-Manuel Matz von Federal-Mogul im Porträt Seit 2005 bei Federal-Mogul, leitet Marc-Manuel Matz heute als Product Line Manager Face Seals den Bereich Laufwerkdichtungen und führt ein Team von hundert Mitarbeitern. In seiner Freizeit ist der Ingenieur begeisterter Sportler.
Regi Augsobnu r
g
Sie sind schon in jungen Jahren in einer Managementfunktion tätig. Wie fing das an? Marc-Manuel Matz: Ich studierte an der Fachhochschule Kempten. Unmittelbar nach Studienende sah ich in der Zeitung, dass Federal-Mogul einen Maschinenbau-Ingenieur suchte, schrieb eine einzige Bewerbung, unterschrieb den Vertrag und fing in Friedberg als Prozessingenieur für thermisches Spritzen an, in einem Spezialgebiet der Oberflächentechnik. Was stellt Federal-Mogul am Standort Friedberg her? Matz: Bekannt ist Federal-Mogul in der Region unter dem Namen GOETZE, eine bis heute existente Marke für Kolbenringe. Der Konzern ist ein amerikanischer Automotive-Zulieferer mit weltweit ca. 45.000 Mitarbeitern. Nach wie vor produzieren wir Kolbenringe für Automobilhersteller, aber auch Groß-Kolbenringe, die bis zu einem Meter Durchmesser haben und beispielsweise in Motoren für Containerschiffe eingebaut werden. Wir beliefern alle großen deutschen Automobilhersteller und exportieren nach Europa, in die USA und zunehmend nach China und Indien. So haben wir bei Kolbenringen eine sehr hohe Marktabdeckung. Mancher kennt die Gießerei von Federal-Mogul. Was passiert dort? Matz: Guss ist, womit GOETZE und Fe deral-Mogul groß geworden sind. Wir gießen neben Kolbenringen und Laufwerkdichtungen im Stapelgussverfahren auch Zylinderlaufbuchsen im Schleudergussverfahren. Ich selbst verantworte den Bereich Laufwerkdichtungen. Wir sind
Marc-Manuel Matz (Mitte) in der Gießerei von Federal-Mogul.
global der einzige Hersteller, der Gussdichtungen mit mehr als einem Meter Durchmesser herstellen kann. Diese werden in Mining Trucks, so groß wie Einfamilienhäuser, eingebaut, die man auf Baumaschinenmessen sehen kann. Die Diversifizierung im Produktportfolio ist der riesige Vorteil, den wir hier haben. Ihre Innovationen sind am Markt erfolgreich und preisgekrönt. Welches Erfolgsrezept steht dahinter? Matz: Das kann ich Ihnen doch nicht verraten. Aber mir ist wichtig, dass wir weiterhin gute Ingenieure ausbilden. Schlussendlich halten wir den Vorsprung, den wir haben und noch weiter ausbauen können, mit unseren Ideen: Das ist unser Kapital. Meine Aufgabe als Manager hat Analogien zum Profifußball: Als Sportdirektor rekrutiere ich die Leute für mein Team, als Trainer stelle ich sie richtig auf, fordere und fördere sie. Wenn ich nur Stürmer habe, kann ich nicht erfolgreich sein – sondern nur, wenn ich unterschiedlichste Mitarbeiter in meiner Mannschaft habe. Sie haben nie überlegt, im Ausland zu arbeiten? Matz: Ganz am Anfang meines Berufslebens wollte ich in den USA arbeiten. Ich
www.region-augsburg-gefaellt-mir.de
kann mir das nach wie vor vorstellen, aber nicht ein Leben lang. Meine Frau und ich sagen uns, hier aus der Region wollen wir nicht für immer weg. Wir haben vor nicht langer Zeit in Südtirol geheiratet, weil uns die Berge so wichtig sind. Skifahren, Skitouren, Mountainbiking sind unsere Leidenschaft – wir genießen solche Aktivitäten zusammen. Entspannung finde ich hauptsächlich in den Bergen. Mit Kollegen spiele ich Volleyball, außerdem Inlinehockey und ab und zu Eishockey. Sie sind jung verheiratet, führen mit 32 Jahren einen Unternehmensbereich und arbeiten an Ihrer Promotion. Wie halten Sie es mit dem Austarieren von Arbeit und Freizeit? Matz: Da wundern sich immer viele. In der Physik ergibt Arbeit pro Zeit Leistung. Wenn man Leute von seinen Visionen überzeugen kann, engagiert sich auch jeder und arbeitet mit. Dass meine Mitarbeiter motiviert arbeiten können, funktioniert nur, wenn die Work-Life-Balance passt. Viele sagen, sie arbeiten, um zu leben, und leben nicht, um zu arbeiten. Ich aber fahre mit der Kombination aus beidem sehr gut. Ich brauche beide Beine, um durchs Leben laufen zu können. Die perfekte Balance.
AUF EINEN BLICK Federal-Mogul Engelschalkstraße 1 86316 Friedberg Telefon (08 21) 6001-0 Branche: Metallverarbeitung Geschäftsfelder: Kolbenringe für Kraft fahrzeuge, Großkolbenringe für Schiffsund stationäre Großmotoren, Zylinder laufbuchsen, Laufwerkdichtungen Mitarbeiter am Standort Friedberg: rund 1.220 Weitere Informationen im Internet: www.federalmogul.com
Tel. (0821) 45010-0
info@region-A3.com
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Qu er du r ch die Regio n
14.000 Gäste BRECHTFESTIVAL AUGSBURG
Höchste Besucherzahl seit Bestehen des Festivals Zwölf Tage lang bot das Brechtfestival über 60 Veranstaltungen mit national und international bekannten Künstler/innen wie Iris Berben, Bambi-Gewinner Thomas Thieme, Nina Hagen und Patti Smith, zu denen rund 14.000 Gäste kamen. Damit war das 2014er Brechtfestival das besucherstärkste seit Bestehen. Besonders großen Andrang erfuhr die Lange Brechtnacht mit dem trinationalen Theaterprojekt „Brecht3“ sowie den Auftritten von Nina Hagen und Bonaparte. Großen Zuspruch gab es außerdem für den „Boxschaukampf mit Lesung“, u.a. mit Box-Weltmeisterin Tina Schüßler und Schauspielerin Rike Schmid. Weitere Besuchererfolge waren die Festivalproduktion des Theaters Augsburg „Der gute Mensch von Sezuan“, Rapucations „MC Messer“ sowie das Konzert von Patti Smith, das über 1.000 Zuschauer im bereits Monate zuvor ausverkauften Theater begeisterte. Kulturbürgermeister Peter Grab sagte zum Abschluss des Festivals: „Ich danke allen, die zu diesem großartigen Erfolg beigetragen haben! Stellvertretend danke ich besonders Juliane Votteler und Dr. Joachim Lang für die wunderbare Zusammenarbeit, ohne die der große Zuspruch nicht möglich gewesen wäre.“
Technikerschule für das Unterallgäu und Mindelheim Große Freude in Mindelheim: Der Spatenstich zur Technikerschule in Mindelheim ist erfolgt, noch in diesem Jahr sollen die Schüler in das neue Gebäude einziehen können. Die Schule soll den Berufsschulstandort stärken, zur Fachkräftesicherung beitragen und habe große Bedeutung für Mindelheim und die Region. Das Projekt hat ein Investitionsvolumen von fünf Millionen Euro. 3,3 Millionen Euro davon sind Baukosten, die restlichen 1,7 Millionen Euro sind für die technische Ausstattung der Schule eingeplant. Zwei Millionen Euro werden über eine Spende der Mindelheimer Firma Grob finanziert, 1,75 Millionen Euro trägt der Landkreis. Der Rest, 1,25 Millionen Euro, wird über Fördermittel des Freistaats Bayern gedeckt.
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Naturmuseum: Besucheranstieg im Jahr 2013 Das Naturmuseum Augsburg auf der Erfolgsspur: Mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber dem Jahr 2012 liegt das Museum im bundesweiten Trend der naturwissenschaftlichen Einrichtungen. Hauptgründe für den Zuwachs auf 32.671 Besucher liegt laut Museumsleiter Dr. Michael Rummel im umfangreichen pädagogischen Programm, in den vielen neugestalteten Vivarien, den häufig wechselnden Sonderausstellungen sowie der vertieften inhaltlichen Zusammenarbeit mit dem Planetarium der Stadtsparkasse.
AUGSBURG erstmals mehr als 278.000 Einwohner
Seit 2009 steigt die Bevölkerung in Augsburg kontinuierlich an. Jedes Jahr ist ein neuer Höchststand vermeldet worden. Mit 273.985 Einwohnern mit Hauptwohnsitz, darunter 140.244 Frauen (51,2 Prozent), ist auch 2013 wieder ein um 3.919 Personen stark gestiegener, neuer Höchststand zu verzeichnen. 4.488 Personen hatten 2013 ihren Nebenwohnsitz in Augsburg. Beide ergaben die sog. „Wohnberechtigte Bevölkerung“, die damit zum Stichtag 31.12.2013 genau 278.473 zählte.
Nam en & Neu igkeiten
Bücher
aus, von & über Schwaben
Kopfüber Herzwärts
Michael Grandel
Einblicke ins Ich
Michael Grandel ist mit dem begehrten Branchenpreis „A Life of Beauty“ ausgezeichnet worden. Auf der Welt-Leitmesse „Kosmetica“ in Düsseldorf wurde der Inhaber der Augsburger DR. GRANDEL GmbH für Innovationsstärke seines Hauses ausgezeichnet, deren jüngstes Produkt, „Beauty Gen“, seit kurzem Furore macht. DR. GRANDEL ist ein Augsburger Familienunternehmen, das selbst forscht und in eigenen Laboratorien Kosmetika entwickelt. Foto v.l.n.r.: Helmut Winkler (Director der BEAUTY DÜSSELDORF), Katja Urhahne (Studienfonds OWL), Preisträger Michael Grandel (DR. GRANDEL GmbH), Joachim Schäfer (Geschäftsführer Messe Düsseldorf)
Die Sonderausstellung „Kopfüber Herzwärts“ des Edwin Scharff Museums in Neu-Ulm wollten in den ersten fünf Monaten schon 20.000 kleine und große Besucher sehen. Die Mitmachausstellung, die vor allem für Kinder konzipiert ist, zeigt an 80 Stationen viel Spannendes zum Thema „Der menschliche Körper“. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sei ungewöhnlich lange: Die Besucher, so die Ausstellungsleitung, seien zwischen zwei und vier Stunden mit dem Körper und seinen Funktionen beschäftigt. Die Ausstellung läuft noch bis März 2015. Zum Besuch bitte Stoppersocken oder Hausschuhe mitbringen! Info: www.edwinscharffmuseum.de
Great Place to work Die PATRIZIA Immobilien AG ist vom internationalen Forschungs- und Beratungsinstitut „Great Place to Work“ mit dem Titel „Deutschlands Beste Arbeitgeber“ ausgezeichnet worden. PATRIZIA hat es als einziges Immobilienunternehmen Deutschlands mit Platz 21 in der Unternehmensgröße von 501 bis 2.000 Mitarbeitern unter die „Top 100“ geschafft.
Vier Milionen Euro nach Augsburg für mehr Lebensqualität und Gesundheit Mit dem Projektverbund FISnet ist Augsburg als einzige bayerische Region von 78 Bewerbern unter den Gewinnern des Wettbewerbs „Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen“ des Bundeministeriums für Bildung und Forschung. Unter Federführung der Universität Augsburg werden nun gemeinsam mit den Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Kempten und Neu-Ulm sowie zahlreichen Partnern in den nächsten vier Jahren kooperative Dienstleistungsnetzwerke für die gesundheitliche Prävention im Altersübergang aufgebaut. Ziel ist, den Herausforderungen des demografischen Wandels in einer individualisierten, pluralisierten Gesellschaft zu begegnen und neue Serviceangebote zu schaffen.
Liebeserklärung an Schwaben
Eine Bilderreise durch den Bezirk Schwaben Ins richtige Bild gerückt und zusammengestellt von Bernd Müller. Der Bildband ist zum Selbstkostenpreis von 14,– € zzgl. Portokosten beim Bezirk erhältlich. Bezirk Schwaben, Pressestelle, Hafnerberg 10, 86152 Augsburg, Telefon 0821 3101-241
Gedenktafeln erzählen Augsburger Geschichte Franz Häußler Preis: 24,90 €
ISBN: 978-3939645733 283 beschriebene Gedenktafeln und -inschriften beleuchten Augsburger Stadtgeschichte von den Römern bis in die jüngste Vergangenheit.
Fidel Schlund
Allgäuer zwischen den Welten Preis: 12,80 €
Brigitte Huss Brigitte Huss repräsentiert künftig die Deutsche Bank in Augsburg mit einem Marktgebiet von Ingolstadt bis ins Allgäu. Als „Sprecherin der Geschäftsleitung“, ihre offizielle Aufgabe, steht die Bankerin an der Spitze eines Teams von rund 190 Mitarbeitern. Sie betreuen jetzt rund 145.000 Privat- und Firmenkunden, davon fast 40.000 in Augsburg. Mit 3,6 Milliarden Euro Geschäftsvolumen und 1,3 Milliarden Euro im Depot habe die Bank in Augsburg ihre Marktposition gefestigt, bilanziert Brigitte Huss das abgelaufene Geschäftsjahr und erwartet eine weiter positive Entwicklung in diesem und im nächsten Jahr. Übrigens war sie die erste weibliche Bankerin mit Prokura in Augsburg, damals gegen heftige Bedenken vieler männlicher Kollegen. Heute leitet sie erfolgreich das Firmenkundengeschäft und war für die Deutsche Bank in mehreren europäischen Ländern aktiv. „Intakte Kundenbeziehung“ bewertet Brigitte Huss als „entscheidendes Erfolgskriterium“ und kann auf einen Spitzenwert im deutschlandweiten bankinternen Index für Kundenzufriedenheit verweisen.
ISBN: 978-3931951870 Hansjörg Straßer über einen Streiter für Freiheit und die Neue Welt - eine Biografie.
Kinder brauchen Religion
Orientierung für Bildung und Erziehung Preis: 16,99 € ISBN: 978-3451327469 Eine soeben im Herder-Verlag erschienene „Orientierung für Erziehung und Bildung“ des Augsburger Religionspädagogen Georg Langenhorst ist „Religiöses Buch des Monats März 2014“.
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Fotos: Sylvia Rustler/LRA Unterallgäu, Naturmuseum Augsburg, Wikipedia, Stadt Augsburg, Edwin Scharff Museum, privat
Ausgezeichnet
top schwaben
SPEZIAL
lu mr nent itel De r L an d k reis GüKo nzbu g
aben top schw
SERIEund
dkreise te n a L e i D täd S n e i e r f kreis ens Schwab – – Teil 1 burg is Günz Landkre
Foto: Regionalmarketing Günzburg GbR – Tourismus und Wirtschaft
es ar l p m
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Die starken Seiten unserer Region
top schwaben
SPEZIAL
Der Landkreis Günzburg Das bayerische Schwaben umfasst vier kreisfreie Städte und zehn Landkreise. top schwaben stellt in jeder Ausgabe eine dieser Gebietskörperschaften vor.
Im Konzert der schwäbischen Gebietskörperschaften tritt der Landkreis Günzburg in besonderer Weise hervor. Er positioniert sich als „Die Familien- und Kinderregion“. Impulsgeber war die Ansiedlung von LEGOLAND® Deutschland Anfang 2000. Seither hat sich der Landkreis vom „Schwäbischen Barockwinkel“ dynamisch weiterentwickelt zu einer Wirtschafts- und Tourismusregion, die durch steigende Gästezahlen in der Region vom Klötzchenpark kräftig profitiert. Und auch die Wirtschaft boomt. Im Landkreis Günzburg sind namhafte Unternehmen zuhause, von denen viele in ihrer Branche Marktführer sind und international auftreten. Text: Wolfgang Strobl und Kristin Ruckschnat
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top schwaben
SPEZIAL
lu mr nent itel De r L an d k reis GüKo nzbu g
„Durch unsere Positionierung haben wir ein klares Profil gewonnen, das auch die Außenwahrnehmung sehr stark beeinflusst.“ Landrat Hubert Hafner, Landkreis Günzburg
Herr Hafner, gerade wurden Sie mit großer
gänzlich ohne neue Kreditaufnahmen zu
Mehrheit das vierte Mal zum Landrat ge-
schultern sein. Was die Ausweitung des
wählt. Welche Ziele haben Sie sich persönlich
Personalstammes anbelangt, muss berück-
für die kommende Wahlperiode gesetzt?
sichtigt werden, dass der Landkreis Günz-
Wichtig ist mir ein flächendeckender Breit-
burg unter anderem ab 2012 die Aufgaben
bandausbau, die Errichtung von Familien-
des Jobcenters und damit auch das hierfür
stützpunkten, die Umsetzung des Senioren-
erforderliche Personal übernommen hat.
politischen Konzepts mit den Gemeinden, der Ausbau der Schulsozialarbeit, die Optimie-
Konkret planen Sie für die nächsten sechs
rung des Flexibus und die Unterstützung der eh-
Jahre Neuinvestitionen von 119,7 Mio. Euro.
renamtlich Tätigen. Große Projekte der nächsten Jahre sind die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes für den Landkreis, die Erweiterung des Stadlerstifts, der Neubau des Wahl-Linderschen Altenheims, die Zukunft des Gartenhallenbades Leipheim und die Investitionen in unsere Schu-
Hubert Hafner ist seit 1996 Landrat des Landkreises Günzburg. Der 61-jährige Ichenhausener wurde bei der Wahl am 16. März mit 78 Prozent der Stimmen wiedergewählt.
In welchen Bereichen setzen Sie die Handlungsschwerpunkte? Wesentliche
Schwerpunkte
liegen
in
den
nächsten Jahren bei der Generalsanierung und Ertüchtigung verschiedener Schulgebäude und Schulsportanlagen, sowie bei den geplan-
len. Ich möchte einfach, dass alle gerne hier le-
ten Sanierungs- oder Neubaumaßnahmen der
ben, und dass der Landkreis für potentielle Neu-
Eigenbetriebe des Landkreises auch auf dem
bürger noch attraktiver wird.
Altenheimsektor. Ebenfalls sind im Investitionsplan der kommenden Jahre etliche Tief-
Beim Blick in den Jahresbericht 2013 fällt auf,
baumaßnahmen berücksichtigt, die finanziert
dass der Schuldenstand der Kreisfinanzen von
werden müssen, z.B. die Ertüchtigung von
knapp 14 Mio. Euro 1996 auf nur noch 2,5 Mio.
Kreisstraßen und der Radwegebau. Nicht zu-
Euro 2013 kontinuierlich gesenkt wurde. Der
letzt sind auch Finanzmittel in anderen Zustän-
Kreis entschuldet sich, investiert gleichzeitig
digkeitsfeldern des Landkreises vorgesehen, de-
und baut seinen Personalstamm massiv aus.
ren Aufzählung hier aber zu weit führen würde.
Foto: privat
Wie funktioniert das? Die Entschuldung ist das Ergebnis einer soliden
Sind das auch die Erfolgsfaktoren, mit denen
Finanzstrategie. Dies bedeutet einerseits eine
sich der Landkreis Günzburg in den letzten
sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung
drei Jahren im „Prognos Zukunftsatlas“ stark
und bei Bedarf die eine oder andere Konsolidie-
nach vorne schieben konnte?
rung. Andererseits waren auf der Einnahmeseite
Meines Erachtens müssen wir aufpassen, uns
auch die positive Entwicklung der Steuer- und
nicht allzu abhängig von den Ergebnissen
Finanzkraft für die Entschuldung hilfreich. Aller-
einzelner Studien zu machen. Wichtiger als
dings wird das enorme Investitionsprogramm
das reine Rechenspiel der Platzierungen sind
des Landkreises in den kommenden Jahren nicht
einige Merkmale, die zu solchen Ergebnissen
50
Die starken Seiten unserer Region
Ko lu m nent itel
führen. Neben einer sehr niedrigen Arbeitslosenquote, die
Der Landkreis liegt auf halbem Weg zwischen München und
faktisch Vollbeschäftigung bedeutet, weist der Landkreis
Stuttgart bzw. Augsburg und Ulm. Vorteil oder Nachteil?
einen landesweit sehr geringen Anteil an Bedarfsgemein-
Die Lage des Landkreises auf der Hälfte der Strecke zwi-
schaften auf. Ein Indiz für die soziale Stärke der Familien-
schen München und Stuttgart, im Dreieck der Metropolen
und Kinderregion, die durch eine umfassende Versorgung
München, Nürnberg und Stuttgart und am Schnittpunkt der
im Gesundheitswesen, eine intakte Schullandschaft sowie
beiden Bundesautobahnen A7 und A8 gelegen im Herzen
ein überdurchschnittlich hohes Angebot an Kinderbetreu-
Schwabens stellt einen absoluten Standortvorteil dar. Ins-
ungsmöglichkeiten untermauert wird. Ferner liegt das Brut-
gesamt 25 Prozent der europäischen Bevölkerung sind von
toinlandsprodukt je Beschäftigtem im Landkreis Günzburg,
hier aus in einem Radius von 400 Kilometern zu erreichen
wenn man die Zahl aus 2011 heranzieht, weit über dem
– das ist im süddeutschen Raum einmalig. Zudem sind zwei
bayerischen und bundesdeutschen Niveau. Ein besonderer
Regionalflughäfen Memmingen und Augsburg in weit unter
Beweis für die Zukunftsfähigkeit des Landkreises Günzburg
einer Stunde und die zwei Internationale Flughäfen in Mün-
stellt zudem die geringe Schuldenlast des Landkreises und die
chen und Stuttgart in rund eineinhalb Fahrstunden zu errei-
seiner Kommunen dar, die in Bayern mit am niedrigsten sind.
chen. Durch diese hervorragende Verkehrslage und die gute
Die von Ihnen genannte Studie greift als weitere Stärke des
Verkehrsinfrastruktur rücken nicht nur Absatzmärkte und
Landkreises Günzburg die gute Autobahnanbindung, die
Lieferbeziehungen eng an den Landkreis. Die Familien- und
hohe Arbeitsplatzdichte und eine Zunahme der Gründungs-
Kinderregion selbst lädt mit kurzen Distanzen zu einem Be-
intensität heraus. Als Landrat der Familien- und Kinderre-
such ein.
gion freue ich mich besonders über zwei Entwicklungen, die der „Prognos Zukunftsatlas“ völlig zu Recht aufzeigt:
Wie nutzt der Landkreis diese geografischen Gegebenhei-
Wir haben eine überdurchschnittlich hohe Erwerbsbeteili-
ten? Die Lage des Landkreises Günzburg zwischen den Bal-
gung bei Frauen und zeichnen uns durch einen heutzutage
lungsräumen Augsburg und Ulm bzw. München und Stuttgart
leider nicht mehr alltäglichen hohen Anteil an Familien-
macht die Region zu einem attraktiven, durch die Autobahn
haushalten aus.
gut angebundenen Ausflugsziel für Familien, Kulturinteressierte und Radlbegeisterte aus dem süddeutschen Raum. Ein
Im Zuge der Eröffnung von LEGOLAND im Jahr 2002 hat
gut ausgebautes Radwegenetz entlang der sehr idyllischen
sich der Landkreis als „Die Familien- und Kinderregion“
Flussläufe von Günz, Kammel, Mindel und Zusam, eine viel-
positioniert. Inwieweit trägt dies zur positiven Kreis-Ent-
fältige Seenlandschaft, LEGOLAND Deutschland und auch
wicklung bei?
unterschiedlichste andere Attraktionen für Familien mit Kin-
Die Ansiedelung von LEGOLAND war für uns ein äußerer
dern machen den Landkreis zu einem beliebten Ziel für Ta-
Impuls, uns vom „Landkreis im schwäbischen Barockwin-
gesausflügler und Naherholer.
kel“ weiterzuentwickeln. Der Landkreis Günzburg hat sich in seinem Leitbild zum Ziel gesetzt, bestehende Angebote
Der ländliche Raum bietet auch Raum für Innovationen: Zu-
auszubauen und zu ergänzen sowie neue Angebote gezielt
letzt erreichte der Landkreis mit der Einführung des bayeri-
und ausgerichtet auf das Leitbild zu entwickeln. Ziel all un-
schen Pilotprojekts „Flexibus“ bundesweit Schlagzeilen. Wie
seres Tuns ist immer, die Region lebens- und liebenswert für
fällt nach einem Jahr flächendeckenden Vollbetriebs das
seine Bürgerinnen und Bürger zu erhalten beziehungsweise
Zwischenfazit aus?
zu machen.
Der Flexibus wird von den Bürgern sehr gut angenommen. Wir haben mit dem Flexibus einen guten Weg gefunden,
Hat sich seither auch die Außenwahrnehmung des Land-
das Angebot im Öffentlichen Nachverkehr zu ergänzen. Das
kreises verändert?
Konzept ist auf die Bedürfnisse des ländlichen Raums ab-
Durch die Positionierung als „Die Familien- und Kinder
gestimmt: ein Bus für die kurzen Wege ins nächste Städtle,
region Landkreis Günzburg“ haben wir ein klares Profil ge-
der auf Anruf kommt, mit Haltestellen fast vor der Tür. Ich
wonnen, das auch die Außenwahrnehmung und den Blick
bin deshalb zuversichtlich, dass der Flexibus im Landkreis
auf uns sehr stark beeinflusst. Der Landkreis Günzburg er-
Günzburg auch über die dreijährige Pilotphase hinaus eine
hält für sein Engagement in vielen Bereichen Anerkennung.
Zukunft hat.
Etliche Maßnahmen und Projekte aus der Familien- und Kinderregion dienen anderen Landkreisen als Anregung
Die Fragen an Günzburgs Landrat Hubert Hafner stellte
und Vorbild.
Wolfgang Strobl.
Die starken Seiten unserer Region
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lu mr nent itel De r L an d kreis GüKo nzbu g
Kommunale Familienpolitik in der Praxis Die Familien- und Kinderregion Landkreis Günzburg Blick zurück: Ende der 1990er Jahre sucht der LEGO ® Konzern weltweit einen Standort für seinen dritten Freizeitpark. In der Endauswahl steht neben Tokio noch ein Kandidat auf der Liste: Günzburg. Der Kreistag erkennt die Chance und gibt am Lehrstuhl für Betriebswirtschaft an der damaligen Fachhochschule Augsburg eine Analyse in Auftrag, um die Stärken und Schwächen, aber auch die wirtschaftlichen Potenziale auszuleuchten, die für den Landkreis durch die Ansiedlung des Freizeitparks entstehen. Und die Analyse hat einen Nebeneffekt: Sie zeigt, dass es dem Landkreis an einer motivierenden Vision, einem Leitbild fehlt. Es wird ein Konzept erarbeitet, das wenige Monate später vom Kreisausschuss und Kreistag bewilligt wird: die Möglichkeit, sich im Zuge der Ansiedlung von LEGOLAND ® Deutschland als „Die Familien- und Kinderregion“ zu profilieren. Damit hatte der Landkreis sein Alleinstellungsmerkmal, mit dem er begann, sein eigenes, unverwechselbares Profil aufzubauen.
Das war Anfang der 2000er Jahre. Mittlerweile ist es gelun-
schaftsverbänden auch die Wohlfahrtspflege, Bildungseinrich-
gen, die Familienorientierung als festen Bestandteil der Kreis-
tungen sowie Migrantenverbände vertreten sind. Koordiniert
politik zu verankern und zahlreiche Projekte zu initiieren, die
wird das Lokale Bündnis von Meinrad Gackowski, dem Beauf-
Familien mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen in
tragten für Familie, Demographie und Integration im Land-
ihrem Alltag tatkräftig unterstützen. „Eine zentrale Rolle spielt
kreis – eine Stelle, die auch im Zuge des Leitbilds als Vollzeit-
dabei das familienpolitische Leitbild, das Politik und Verwal-
stelle geschaffen wurde. Neben zahlreichen Maßnahmen im
tung in Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft
Freizeitbereich, wie etwa Rad- oder Naturerlebniswegen, die
im Jahr 2000 entwickelt haben“, blickt Landrat Hubert Haf-
den Landkreis als Urlaubs- und Erholungsregion attraktiver
ner zurück, „für den Landkreis tat sich dadurch eine große
machen sollen, liegen die Schwerpunkte der familienpoliti-
Chance auf, das aufgrund seiner Kirchenarchitektur bestehen-
schen Arbeit vor allem in der Vereinbarkeit von Familien- und
de Image als „Schwäbischer Barockwinkel“ zu erweitern und
Erwerbsleben, der Familienbildung sowie der Integration von
neue, insbesondere jüngere Zielgruppen für die Region zu ge-
Migrantenfamilien. Wie in vielen Landkreisen und Kommunen
winnen“. Die zu erwartende Magnetwirkung von LEGOLAND
gilt im Handlungsfeld der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
sollte dazu genutzt werden, nicht nur Familien als Urlauber
vor allem die Bereitstellung bedarfsgerechter Betreuungsange-
anzuziehen, sondern auch die Attraktivität des Landkreises
bote für Kinder unter drei Jahren als Herausforderung, aber
als Wohn- und Lebensraum zu steigern, was in einem Leit-
auch die Schulkindbetreuung. Der Landkreis Günzburg setzt
bild festgeschrieben wurde. „Im Zentrum des Leitbilds steht das Ziel, den Landkreis als attraktiven Standort für Wirtschaft, Tourismus und Landwirtschaft auszubauen, Vollbeschäftigung zu erreichen, soziale Standards und kulturelle Vielfalt weiter zu entwickeln und Familien dadurch eine höhere Lebensqualität zu bieten“, definiert Hubert Hafner die Ziele, „gleichzeitig möchten wir mit all unseren Unternehmen auch im wirtschaft-
Für den Landkreis bedeutet dies, nicht nur neue Projekte für Familien, Kinder und Jugendliche zu entwickeln, sondern auch bestehende Strukturen miteinander zu vernetzen. Grund genug, 2006 das Lokale Bündnis für Familie im Landkreis Günzburg zu gründen, in dem neben Tourismus- und Wirt-
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Die starken Seiten unserer Region
Gründung Lokales Bündnis für Familie im Landkreis Günzburg im Juli 2006.
Fotos: Landratsamt Günzburg
lichen Bereich ‚familien- und kinderfreundlich’ sein.“
Ko lu m nent itel
und Tourismus GbR bereits zum dritten Mal ausgelobt. Auch das Landratsamt selbst ging mit gutem Vorbild voran und ließ sich durch das Audit „Beruf und
na
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kd
de
We r t g u t s c h e i n
s t u g t r eW
gionalmarketing Günzburg – Wirtschaft
stundenweise die Pflege genesender Kinder in iehc
nis für Familie gemeinsam mit der Re-
a
Die Familien- und Kinderregion leistet mit dem Projekt „Familientaler“ einen aktiven Beitrag zur Stärkung der Elternbildung. Zahlreiche, auf unterschiedliche Bedarfe abgestimmte Bildungsangebote, unterstützen neben Eltern Neugeborener auch Familien in besonderen Lebenssituationen.
dn
dieser Förderpreis vom Lokalen Bünd-
no
häuslicher Umgebung übernehmen, wenn die Zahlreiche Kooperationspartner im Landkreis Günzburg beteiligen sich am „Familientaler“ und nehmen diesen Bildungsgutschein im Rahmen ihrer Angebote an. Eine aktuelle Aufstellung der Kooperationspartner und deren Angebote finden Sie im Internet unter: www.landkreis-guenzburg.de/ familientaler
Eltern in die Arbeit müssen und auf keine andeBündnis Landkreis Günzburg
Ausgabedatum
ren Betreuungspersonen zurückgreifen können. Weitere Auskünfte erhalten Sie im Landratsamt unter Telefon 08221/95-711
Fam ilientaler
derpreis „Familienfreundlichkeit am Arbeitsplatz“ ins Leben gerufen. In diesem Jahr wird
L
zu Ehrenamtliche ausgebildet, die tage- bzw.
s Günzburg
Bildungs-
Gutschein
zu geben, ihre Familienfreundlichkeit zu verbessern, wurde 2006 außerdem erstmalig der För-
niK dnu -n eil r r e d Lebenshilfezentrum tion mit dem wurden hierim ige
L
rei
Um Unternehmen im Landkreis einen Anreiz
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gestützten Kindertagesbetreuung zu entlasten.
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zum Beispiel durch den Ausbau der betrieblich
nd Kinderr n- u eg
re
tion mit der lokalen Wirtschaft ein, um Eltern
ilie
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am
g r u b z n ü G sier
sich deshalb seit Jahren für eine enge Koopera-
relat aF „Mit dem neuen der Betreuung kranker neilimDienst,
Kinder von berufstätigen Eltern, soll die Vorausset-
„Wie schön, dass du geboren bist! – Eltern von Neugeborenen erhalten Familientaler.“ Meinrad Gackowski, Beauftragter für Familie, Demografie und Integration
Familie“ der gemeinnützigen Hertie-
Ab Datum der Ausgabe behält dieser Familientaler 1 Jahr Gültigkeit
zung für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf weiter verbessert werden“, berichtet Meinrad Gackowski, der Initiator des Projektes. Neben doppelt berufstätigen Eltern konzentriert sich der Landkreis bei der Vereinbarkeit von Familien- und Erwerbsleben auch auf die Zielgruppe der Alleinerziehenden. So wurde im Frühling 2010 unter anderem
Stiftung zertifizieren. Einen wichtigen Beitrag zur Unterstüt-
in Kooperation mit dem Jobcenter, der Gleichstellungsstelle,
zung von Familien im Alltag leistet auch das bürgerschaftliche
dem Jugendamt und der Fachstelle Sozialdienst ein „Netz-
Engagement, das im Freiwilligenzentrum „Stellwerk“ aktiviert
werk für Alleinerziehende und junge Familien“ ins Leben ge-
und koordiniert wird. So entstand zum Schuljahr 2009/2010
rufen, aus welchem die Beratungsstelle für Alleinerziehende
das Projekt „Wadenwickel“, das Eltern im Krankheitsfall ih-
entstand, also eine zentrale Anlaufstelle, bei der sie nicht nur
rer Kinder unkompliziert unter die Arme greift. In Koopera-
beim Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt wird,
BERATUNG DIREKT VOM HERSTELLER
Wir bieten Ihnen: I Attraktive Angebote und kompetente Beratung für Gartengeräte, wie Rasenmäher, Vertikutierer und Pumpen I Umfassenden Service, Werkseinbauten, Zubehör und Ersatzteile rund um Anhänger, Reisemobile und Caravans
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SPEZIAL
lu mr nent itel De r L an d kreis GüKo nzbu g
Interkulturelles Frauenfrühstück, Sozialmarkt
Du geboren bist!“ schenkt der Landkreis Eltern von Neugeborenen neben einem Babyschlafsack auch ein Informationspaket zur Kindergesundheit und Elternschaft sowie den „Familientaler“ – einen Gutschein über 40 Euro, der für sondern auch eine ganzheitliche Beratung zu unterschiedli-
Elternbildungsangebote von vielen Partnern im Landkreis
chen Lebensbereichen, wie etwa Trennungsbewältigungen,
Günzburg eingelöst werden kann. Von Seminaren zur Ba-
Schuldner- oder Gesundheitsberatung in Anspruch genommen
bypflege und -ernährung, erste Hilfe für Kinder, über speziel-
werden kann. Da Familie aber nicht nur dort ist, wo Kinder
le Väterkurse sowie Seminare mit dem Titel „Mama solo – yes
sind, rückt auch die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf zu-
we can“ bis hin zu Konflikttraining – hier findet jede Familie
nehmend in den familienpolitischen Fokus. Um Familien mit
ein passendes Angebot. Speziell für Eltern mit älteren Kin-
Pflegeverantwortung besser zu unterstützen, wurde Ende der
dern beteiligt sich der Landkreis daneben auch am Projekt
1990er Jahre eine „Fachstelle für pflegende Angehörige“ ein-
„Elterntalk“, das von der Aktion Jugendschutz der Landesar-
gerichtet, die Familien individuell zu Pflegearrangements be-
beitsstelle Bayern ins Leben gerufen wurde.
rät. Seitdem sind mehrere Selbsthilfegruppen zum Austausch der Pflegeleistenden untereinander, Betreuungsgruppen für
Den dritten Schwerpunkt der familienpolitischen Arbeit des
Alzheimer-Patienten sowie ein Helfer/innenkreis bestehend
Landkreises bildet die Integration von Kindern, Jugendli-
aus 80 Ehrenamtlichen entstanden, die pflegende Familienan-
chen und Familien mit Migrationshintergrund. Von den rund
gehörige jeweils stundenweise entlasten.
120.000 Einwohnern des Landkreises besitzt jeder Zehnte keinen deutschen Pass, weitere zehn Prozent sind Migrant/
Ein zweiter Schwerpunkt liegt im Bereich der Familienbil-
innen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Neben türkisch-
dung. Im Rahmen der Willkommensgrußes „Wie schön, dass
stämmigen Bürgerinnen und Bürgern stellen Zuwanderer
Die Regionalmarketing Günzburg GbR Schnittstelle zwischen Landkreis, Wirtschaft und Tourismus Als eigenständige Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist die Regionalmarketing Günzburg – Wirtschaft und Tourismus (RMG) für die Koordination des Stand-
Günzburg aktiv. Das ermöglicht ihr Handlungsspielräume, die sie nutzt. Kommunale Interessen im Mittelpunkt des Handelns: Geschäftsführender Gesellschafter der RMG ist der Landkreis (vertreten durch Landrat Hafner) mit der Stadt Günzburg und ihrem Oberbürgermeister Jauernig als Stellvertreter. Weitere zehn stimmberechtigte Gesellschafter aus Wirtschaft und Tourismus können auf die Entscheidungen der Gesellschaft Einfluss nehmen, mitbestimmen und mitsteuern – ein Konstrukt, das es der RMG ermöglicht, Projekte effektiv voranzu-
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treiben und umzusetzen. RMG-Geschäftsführer Werner Weigelt (Foto oben): „Für uns geht es darum, den Landkreis Günzburg als Ganzes weiterzubringen, den Bekanntheitsgrad zu erhöhen und die Qualität des Angebotes und der Serviceleistungen ständig zu steigern“. Dabei versteht sich die RMG als Impulsgeber, Netzwerkpartner, Initiator und Begleiter von Maßnahmen, um eine dem Leitbild entsprechende Gesamtentwicklung zu ermöglichen. Den „Spagat“ zwischen Wirtschaft
und Tourismus bekommt die RMG dadurch hin, aktives Regionalmanagement für den Landkreis zu betreiben und Synergien zwischen Unternehmen und Akteuren zu schaffen. Auch wenn Tourismus und Wirtschaft im Fokus stehen: Die breite Bevölkerung darf nicht vergessen werden. Weigelt: „Im Innenmarketing ist es großes Ziel, die Menschen im Landkreis „mitzunehmen“ und sie für das Leitbild der „Familien- und Kinderregion“ zu sensibilisieren“.
Fotos: Contrast/Weiss, Wolfgang Strobl, AL-KO, Landratsamt Günzburg
ortmarketings, das Tourismusmarketing, das Innenmarketing und die Wirtschaftsförderung im Landkreis
Ko lu m nent itel
aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion die dominante Gruppe im Landkreis. Um Kinder mit Zuwanderungshintergrund von klein auf zu fördern, wurde 2006 nach dem Vorbild der
добро́ пожа́ловать
Bienvenidos Vítejte Witamy добре дошъл
Willkommen Szeretettel üdvözöljük
Stadt Nürnberg das Projekt „Lesefreunde“ gestartet. Derzeit führen über 120 Ehrenamtliche in Kindertagesstätten durch gemeinsames dialogisches Lesen Sprachförderung mit Kindern durch. Daneben fungieren Bürger/innen des Landkreises, die meist eine eigene Zuwanderungsgeschichte
Dobrodošli
Benvenuti
Bine aţi venit
Grafikelement Willkommenskultur für Drucksachen des Landkreises
Gemeindegebiete ein. „Kommunale Familienbeauftragte sollen der lokalen Familienpolitik zu einem neuen Selbstbewusstsein verhelfen und
Hoş geldiniz
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Mirë se vini
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haben, als „Elternbegleiter-Kulturmittler“. Sie sind geschult worden, um eine sprachliche und kulturelle
unser Leitbild weiter mit Leben füllen“, sagt Landrat Hafner. Um Familien noch gezielter über Angebote des Landkreises informieren zu können, ist zum Internationalen Tag der Familie am 15. Mai 2011 das Familienportal als Informati-
onsplattform unter www.familie-landkreis-guenzburg.de
Brücke zwischen den Migrantenfamilien und ihrem sozialen
mit vielfältigen Angeboten und Informationen an den Start
Umfeld zu bilden, indem sie diese z.B. zu Ämtern begleiten
gegangen. Daneben informieren diverse Broschüren gezielt
oder in Einrichtungen „kulturdolmetschen“.
unterschiedliche Zielgruppen, wie Kinder, Senioren, die junge Familie oder Familien generell.
Um den interkulturellen Dialog auch im informellen Rahmen zu unterstützen, startete der Landkreis als Beitrag des
Ausgehend von der einstigen Standortentscheidung des Le-
Lokalen Bündnisses für Familie Landkreis Günzburg im
golandes hat es der Landkreis somit verstanden, seine Kom-
Rahmen der Aktionswoche „Integration gemeinsam schaf-
munen für kommunale Familienpolitik zu sensibilisieren und
fen“ der Christlich-muslimischen Friedensinitiative e.V. im
dieses Thema nachhaltig auf der Agenda der Kreispolitik zu
Februar 2008 das Projekt Interkulturelles Frauenfrühstück,
platzieren. Ziel für die nächsten Jahre ist es, diese angestoße-
bei dem sich einmal monatlich Frauen unterschiedlicher Na-
nen Prozesse aufrecht zu erhalten und sie weiter zu entwickeln.
tionalitäten an drei Standorten im Landkreis über kulturelle, gesundheitliche und familienbezogene Themen austauschen. B R AU E R E I
Das familienpolitische Leitbild des Landkreises setzt auch ei-
B R AU E R E I B R AU E R E I
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nen Anreiz für die dort ansässigen Kommunen, selbst ihren Beitrag zur „Familien- und Kinderregion“ zu leisten. So führte die Stadt Günzburg eine Familienkarte ein, mit der alle Familien mit Kindern unter 18 Jahren Anspruch auf Vergünstigungen bei vor Ort ansässigen Dienstleistern, wie z.B. Bäckereien, Bekleidungsgeschäften, Restaurants oder Friseursalons,
B R AU E R E I
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Willkommen
haben. Der Markt Jettingen-Scheppach schafft Familien einen Anreiz, sich dort dauerhaft niederzulassen und bezuschusst den Bau von Eigenheimen mit einer Familienförderung in Höhe von 4.000 Euro pro Kind unter 16 Jahren. Um Familienpolitik auf lokaler Ebene stärker zu verankern, setzten Kommunen des Landkreises 16 Familienbeauftragte für ihre
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Übergabe Einbürgerungsurkunden im Landratsamt
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lu mr nent itel De r L an d kreis GüKo nzbu g
Die ungleichen Schwestern Günzburg und Krumbach sind die beiden größten Städte im Landkreis Günzburg. Und beide könnten unterschiedlicher nicht sein. Krumbach, im Süden, ist geprägt durch seine Insellage. Günzburg, im Norden, liegt zentral an den Hauptverbindungswegen, die das Leben in der Stadt beeinflussen.
Die andere, Krumbach, zurückhaltend – fast möchte man meinen, ein wenig schüchtern ... Natürlich: Günzburg war Residenzstadt unter den Habsburgern. Nicht weniger als 18 Postkutschenlinien verkehrten hier zur Zeit Maria Theresias zwischen Wien und Paris. In der
Text: Wolfgang Strobl
Günzburger Münzstätte wurde der berühmte Maria-Theresia-Taler geprägt, in der Nachbar-
Exakt 26,6 Kilometer Autofahrt liegen zwischen dem Marktplatz in Krumbach und dem Günzburger Marktplatz. Eine halbe Stunde Autofahrt, die die beiden Landkreiszentren miteinander verbindet – und augenfällig macht, wie unterschiedlich beide Städte doch sind. Die eine, Günzburg, gibt sich offen, fast großstädtisch.
Günzburg gilt als größte Kleinstadt Bayerns: 19.794 Einwohner Krumbach gilt als Perle Mittelschwabens: 12.662 Einwohner (Stand 31.12.13)
schaft die kunsthistorische bedeutende Frauenkirche gebaut – eine reiche Historie, deren Fassaden heute den Rahmen bilden für das „größte Freiluftcafé nördlich der Alpen“, wie die Günzburger ihren Marktplatz bei schönem Wetter bezeichnen. Tausende Menschen, LEGOLAND Touristen, Tagesbesucher und Einhei-
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Begegnen. Genießen. Erleben.
Forum am Hofgarten
Die Kreisstädte Günzburg und Krumbach
mische sitzen unter Palmen vor den schönen historischen Fassaden des autofreien Marktplatzes und lassen den Tag genussvoll ausklingen. Die Stadt lebt, fast möchte man sagen, sie pulsiert rund um die „gute Stube“ Marktplatz. Nun will sich die Stadt auch zur Donau hin öffnen. „Wir wollen die Donau näher an die Stadt bringen“, sagt Pressesprecherin Sabrina Schmidt in Hinsicht darauf, touristisch von der Marke „Donau“ zu profitieren – Möglichkeiten, die Krumbach nicht hat. Zwar wird auch hier Wasser touristisch genutzt. Der Reiz des kleinen, (stadt-)namensgebenden „Krumbächle“ erschließt sich für den Nicht-Krumbacher aber erst auf den zweiten Blick. In den kleinen Fluss wurde als Teil des Kneipprundwegs eine Wassertretanlage gebaut – ein wenig verborgen, wie andere kleine Perlen der Stadt, z.B. das Hürbener Wasserschloss als eines der ältesten Schlösser Bayerns, das Lichtenstein‘sche Schloss, das Schloss Niederraunau und prachtvolle Fachwerkgebäude, die markante Punkte in der Stadt darstellen. Dazu kommt das Heilbad Krumbad, das als ältestes Heilbad Schwabens
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und Behördenstadt. „Die Stärke und gleichzeitig auch die Schwäche Krumbachs ist die Insellage der Stadt“, sagt ein Insider, der sehr enge Beziehungen in beide Städte hat. Mit ca. 45 Kilometern sind Augsburg, Ulm und Memmingen fast gleich weit entfernt, ebenso die Autobahnanschlüsse an die A7, A8 und A96 (ca. 20 Kilometer). Dadurch pflegten die Krumbacher eine sehr starke Beziehung und Bindung zu „ihrer“ Stadt, was sich auch in einer hohen Kaufkraftbindung niederschlage. „Die Krumbacher kaufen viel in ihrer Stadt. Die Günzburger dagegen sind schnell zum Shoppen in Ulm und Augsburg“ – das ist der Nachteil der guten Autobahnanbindung.
Das alte Krumbacher Rathaus (oben) und der Marktplatz in Günzburg (rechts).
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eine besondere Bedeutung besitzt – vor allem dann, wenn Krumbach „ernst macht“ mit der Entwicklung zur Ge-
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sundheitsstadt – und damit auch zur Förderung des Tourismus. „Mit dem staatlich anerkannten Heilbad Krumbad hat die Stadt Krumbach das Potenzial, als „Lokomotive“ für den Gesundheitstourismus in der Region zu wirken“, stellt ein „Projektsteckbrief“ von Donautal-Aktiv fest, mit dem bereits EU-Fördermittel aus LEADER beantragt wur-
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den. Ziel wäre die Zertifizierung als Luftkurort, die Steigerung der Auslastung und Wettbewerbesfähigkeit in der regionalen Hotellerie und die Entwicklung eines Leitbilds für die „Gesundheitsstadt Krumbach“ und der konkrete Aufbau und die Vermarktung von Gesundheitsangeboten, die Entwicklung von Gesundheitswegen im Rahmen eines Wanderwegekonzeptes und anderes mehr. „Der Stadtrat unterstützt diese Ausrichtung, wir verfolgen diesen Weg weiter“, sagt dazu Stefan Natterer, der in Krumbach für Wirtschaft, Tourismus und Öffentlichkeitsarbeit zuständig
Fotos: Georg Drexel/Stadt Krumbach, Contrast Marketing
ist. „Das Kneipp-Thema hat aus unserer Sicht viel Potenzial für den Landkreissüden“, sagt auch Werner Weigelt von der Regionalmarketing Günzburg, die den Krumbacher Weg gespannt verfolgt. Auch wenn Günzburg sehr stark von der Nähe des Freizeitparks profitiert und die Zahlen in Krumbach hinter
AKTIVE STADT mit vielfältiger Lebensqualität
Krumbach bietet: Attraktives Arbeitsplatzangebot Für Familien mit Kindern: erstklassiges Kinderkrippen-, Kindergarten- und Schulangebot familienfreundliche Verwaltung hohen Freizeitwert
den touristischen Erwartungen zurückgeblieben sind –
perfekte Verbindung von Leben und Arbeiten
Krumbach ist kerngesund: Die 12.600-Einwohner-Stadt
Informationen: Stadt Krumbach Rathaus, Nattenhauser Str 5, 86381 Krumbach, Tel. 08282/902-0, info@stadt.krumbach.de
hat Vollbeschäftigung, bietet attraktive Arbeitsplätze, hat ihr Kinderkrippen- und Kindergartenangebot stark ausgebaut und ist seit vielen Jahren eine attraktive Schul-
www.krumbach.de
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lu mr nent itel De r L an d k reis GüKo nzbu g
Zwei „Leuchttürme“ und ein
starkes Rückgrat Die Wirtschaft im Landkreis ist geprägt von drei Branchenschwerpunkten: die Gesundheitsvorsorge und Tourismus-/Gastgewerbe. Besonders stark präsentiert sich das metallverarbeitende Gewerbe, das mit AL-KO und Wanzl zwei herausragende Unternehmen mit Sitz im Landkreis beheimatet. Die „Food-Town“ in Günzburg und Kling-Consult sind ebenso bemerkenswert. Text: Wolfgang Strobl
Hamburger sollten eigentlich nicht „Hamburger“ heißen, sondern „Günzburger“. Denn mehr als 6.000 Tonnen Rind- und Schweinefleisch werden bei OSI Food Solutions für die Burger und Bacon verarbeitet, die von Günzburg aus ihre Reise in ca. 250 McDonalds-Filialen in Bayern und Baden-Württemberg antreten, ebenso wie 55.000 Softbrötchen, die in der Stunde (!) bei Lieken in der Food-Town hergestellt werden. Mit der Molkerei Zott und dem Backoblaten-Spezialisten Küchle produzieren weitere namhafte Hersteller der Nahrungsmittelindustrie in Günzburg. Doch die eigentliche „Musik“ der Wirtschaftsregion Landkreis Günzburg spielt in der Metallindustrie: Mit Wanzl und AL-KO, beide mit je ca. 4.200 Mitarbeitern weltweit, sind zwei international tätige „big player“ fest in der Region verwurzelt – Wanzl seit 1947 in Leipheim, AL-KO seit 1931 in Großkötz. Während Wanzl „Weltmarktführer für Einkaufswagen und einer der größten Partner des Handels weltweit“ wie nach eigener Aussage auch „internationaler Innovationsführer und Branchenprimus“ bei Gepäcktransportwagen ist, sind ten und Hobby sowie Luft- und Klimatechnik aufgeteilt.
kreis“, sagt Unternehmenssprecher Thomas Lützel. Rund
„AL-KO hat mit Kleinkötz, Großkötz, Ichenhausen-Etten-
1.500 AL-KO-Mitarbeiter sind im Landkreis beschäftigt, wo
beuren und Jettingen-Scheppach vier Standorte im Land-
im Moment sehr viel investiert wird. „Mit unserem neuen Kundencenter in Kleinkötz und dem Ausbau des Standorts Großkötz setzen wir klare Zeichen als Bekenntnis zur Region“, sagt Lützel, „allein in das 2015 fertiggestellte
Fotos oben: Die Günzburger Steigtechnik baut neben Leitern, Treppen und Rettungstechnik auch Bühnen und Sonderkonstruktionen, z.B. für die Flugzeugwartung. Wanzl mit Sitz in Leipheim ist Weltmarktführer für Einkaufs- und Gepäcktransportwagen.
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Technologiezentrum investiert AL-KO einen mehrstelligen Eurobetrag.“ Und AL-KO richtet den Blick noch weiter in die Zukunft. Vor gut einem Jahr wurde aus strategischen Gründen der rund 100.000 Quadratmeter große Gewerbe-
Fotos: Günzburger Steigtechnik, Wanzl, AL-KO
die Geschäftsfelder bei AL-KO nach Fahrzeugtechnik, Gar-
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park Günzburg an der Autobahn A8 gekauft, der über eine direkte Verbindung unmittelbar an den AL-KO Produktionsstandort Kleinkötz angebunden wird. „Der Kauf des Areals sei für AL-KO eine „einmalige Chance“ gewesen, um den Standort Kleinkötz zu sichern. „Die Flächen bieten nicht nur Expansionsmöglichkeiten für den europäischen Leitbetrieb der AL-KO Fahrzeugtechnik“, sagt Vorstandssprecher Roland Kober, es werde auch die Verkehrsinfrastruk-
Munk, „ein ‚Campus‘, mit dem wir unser EngageEin Geschäftsbereich von AL-KO ist der Bereich Fahrzeugtechnik. Das AL-KO AMC-Chassis mit seinen Produktvorteilen ist für Fiat Ducato, Peugeot Boxer, Citroën Jumper, für Mercedes Benz-Sprinter, Opel Movano, Renault Master und den VWTransporter verfügbar.
ment für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter ausbauen.“ Wie beispielsweise auch BWF in Offingen, Klimmer in Burgau oder Faist in Krumbach geht auch die Günzburger Steigtechnik offensiv mit dem Themenbereich „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“ um. Flexible Arbeitszeitmodelle und praktizierte Familienfreundlichkeit wie Kinderbetreuung in Ferienzeiten organisiert die Günzburger Steigtechnik hausintern mit Partnern.
tur verbessert. Wie bei Wanzl und AL-KO geht es auch bei der Günzburger Steigtechnik weiter nach oben. Ferdinand Munk, Geschäftsführer des Unternehmens, das sich als Hersteller von Leitern, Roll- und Klappgerüsten wie auch von Podesten und Sonderkonstruktionen weltweit einen Namen gemacht hat, schätzt den Standort Günzburg sehr. „Es ist nicht nur die gute Verkehrsinfrastruktur, die für uns wichtig ist“, sagt er, „um weiter wachsen zu können, brauchen wir gut ausgebildetes und motiviertes Personal.“ Dazu leistet das Unternehmen selbst einen nicht zu unterschätzenden Beitrag. „In diesem Jahr entsteht der Neubau unseres Kommunikations- und Begegnungszentrums“, sagt
GÜNZBURGER STEIGTECHNIK
CL E V ER E LÖSU N G EN MADE IN GERMANY „Made in Germany!“ Das ist für uns keine Redewendung aus der Vergangenheit, sondern die Formel für eine erfolgreiche Zukunft. Seit 115 Jahren hat Steigtechnik aus Günzburg Tradition. Heute wird das Unternehmen GÜNZBURGER STEIGTECHNIK bereits in der vierten Generation von der Gründerfamilie geführt. Über 250 Mitarbeiter fertigen Qualitätsprodukte wie Leitern, Rollgerüste, Sonderkonstruktionen und Produkte für die Rettungstechnik ausschießlich an unserem Standort in Günzburg. Denn erst durch das große Know-how unserer gut ausgebildeten Fachkräfte und die Beratungskompetenz unserer Experten sind wir zu dem geworden, was wir heute sind: Ein weltweit anerkannter Spezialist und Innovationsführer für Steigtechnik aller Art. Als erstes Unternehmen überhaupt wurden wir vom TÜV Nord mit 100c 80m
dem zertifizierten Herkunftsnachweis Made in Germany auditiert.
RAL 5002 Ultramarinblau
Leitern Rollgerüste Sonderkonstruktionen Rettungstechnik Unser Partner ist der Fachhandel
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www.steigtechnik.de
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„Auch im Landkreissüden haben wir bemer-
Deutschland, die Tragwerksplanung für Euro-
kenswerte Unternehmen“, sagt RMG-Ge-
pas größtes Parkhaus an der Allianz Arena in
schäftstführer Werner Weigelt. Zum Beispiel
München oder ein Kraftwerk in Brasilien. Jetzt
Gerstlacher Amusement Ride im kleinen
aber hat Kling Consult eine ganz neue Dimen-
Münsterhausen. Dort werden aufwändige
sion erreicht: In Doha (Dubai) errichten die
Achterbahnen und Riesenräder gebaut, die
Krumbacher das Lusail Katara Hotel – „nichts
in alle Welt geliefert werden, z. B. nach Ku-
geringeres als das Wahrzeichen von Katar“,
wait-Stadt, eine Region in der auch ein an-
wie das Team um Geschäftsführer Markus
deres Unternehmen aus der Nachbarschaft
Daffner und Projektleiter und Architekt An-
rege tätig ist – und zwar in weit größerem
drew Spearpoint zurecht stolz formulieren.
Maßstab. Die Krumbacher Kling Consult war
Das Planungsteam stellte sich die Frage, wie
bereits 1970 als Planungs- und Ingenieurs-
die Verbindung zwischen Hotel und Katar her-
gesellschaft für Bauwesen im arabischen
zustellen sei. Die Antwort fand man im Wap-
Raum aktiv. Meerwasserentsalzungsanlagen
pen des Wüstenstaats: Zwei gekreuzte Säbel,
projektierten die Krumbacher seither eben-
die sich zu einem Halbmond verbinden, dien-
so wie Fernsehtürme, DB-Neubaustrecken,
ten als Vorlage für die Architektur des Hotels,
das Finanzamt Neu-Ulm, Bäder, LEGOLAND
dessen Eröffnung 2017/18 geplant ist.
Gewerbeflächen in unmittelbarer Nähe zur A8 sind gefragt. Robatherm und Stegherr bauten an der Ausfahrt Burgau eindrucksvolle Produktionsgebäude. An der Ausfahrt Günzburg siedelten sich Burg Silvergreen und Chapel Hydraulique neu an und über die Ausfahrt Leipheim gelangt man direkt zum AREALpro.
Gewerbe
Standorte
Vom früheren Tower des Fliegerhorstes Leipheim aus sieht man über das größte Gewerbegebiet im Landkreis Günzburg (Foto oben). Ein interkommunaler Zweckverband vermarket dort 112 Hektar Konversionsfläche der Bundeswehr.
Rund 25 Prozent der europäischen Bevölkerung sind vom Landkreis Günzburg aus in einem Radius von 400 Kilometern zu erreichen. „Wir liegen fast exakt im Schnittpunkt der beiden Bundesautobahnen A8 und A7 und haben ein gut ausgebautes Bundesstraßennetz in NordSüd- und Ost-West-Richtung“, sagt RMG-Geschäftsführer Werner Weigelt, dessen Team die aktuellen Gewerbestandorte auf der Website www.landkreis-guenzburg-standort.de aktuell für Interessenten präsentiert. Ein Filetstück da-
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bei ist die 112 Hektar große Konversionsfläche des ehemaligen Fliegerhorstes Leipheim direkt an der A8. „Es sind kleine Einheiten ab 2.000 Quadratmeter verfügbar, aber auch zusammenhängende Flächen bis 24 Hektar möglich“, so Christian Zimmermann, Geschäftsführer des Zweckverbands Interkommunales Gewerbegebiet Landkreis Günzburg. Auf dem Gebiet, das unter dem Namen „AREALpro“ vermarktet wird, sollen hochwertige Arbeitsplätze vor allem im produzierenden Gewerbe entstehen, um einen
Zugewinn für die Region zu schaffen. „Bei einem Verkaufspreis von 49 bis 65 Euro pro Quadratmeter sind die Flächen stark nachgefragt“, sagt Zimmermann, „wir liegen über dem Soll.“ Geplant war, seit Verkaufsstart im Juli 2010 in einem Planungszeitraum von 30 Jahren drei Hektar pro Jahr zu verkaufen. „Jetzt, nach drei vollen Jahren, sind bereits 15 Hektar verkauft, zusätzlich der Optionsverträge für 18,4 Hektar für ein geplantes Gaskraftwerk. Apropos Gas: Alle Flächen werden erschlossen angeboten. Die schwaben netz gmbh, eine Tochter von erdgas schwaben, „führte bereits zu Beginn der Erschließung unbürokratisch und kompetent die notwendigen Baumaßnahmen aus“, so Zimmermann, „und stellte den ersten Beziehern zur Überbrückung sogar Gastanks aufs Grundstück.“
Fotos: AREALpro/Werbefotografie Weiss, Regionalmarketing Günzburg GbR
im Landkreis
www.vvm-online.de
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Umdenken. Umsteigen. Bus fahren. Nutzen Sie unser umfassendes Online-Angebot Unter vvm-online.de finden Sie die wichtigsten Infos rund um den ÖPNV in den Landkreisen Günzburg und Unterallgäu. Der interaktiven Fahrpreisrechner sagt Ihnen mit drei Klicks Ihren persönlichen Fahrpreis. Der VVM Mobilrechner stellt Ihnen Benzin- und Kostenersparnis gegenüber. Und die Elektronische Fahrplanauskunft enthält Fahrpläne und Liniennetz zum downloaden, schnelle Infos über Tarife, Zonen – und informiert Sie rund um unser Angebot informiert.
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i nl o mv .v 61 ww Die starken Seiten unserer Region
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ÖPNV im Landkreis Günzburg ist wegweisend für die ganze Bundesrepublik Der öffentliche Nahverkehr im ländlichen Raum hat es schwer. Lange Strecken, wenig Fahrten, noch weniger Fahrgäste. Das ist im Landkreis Günzburg anders. Der Verkehrsverbund Mittelschwaben (VVM), der für das Tarifangebot im Landkreis zuständig ist, setzt seit Jahren deutschlandweit vielbeachtete Maßstäbe im ÖPNV ländlicher Regionen. Seit 2013 hat er das auch schwarz auf weiß: „Wir sind der erste Verkehrsverbund, bei dem sich sämtliche Verkehrsunternehmen zertifizieren ließen“, sagt Martin Kreutner, der in Krumbach die Geschäftsstelle des VVM leitet. Alle 16 Verkehrsunternehmen erklärten sich bereit, 56 Qualitätskriterien von der DEKRA überprüfen zu lassen, die im vergangenen Jahr im laufenden Betrieb vor Ort interessenunabhängig Punkt für Punkt abhakte, der Sicherheit und Service für den Fahrgast betraf. Landkreis nach Augsburg richtete Ver-
Fahrplanangebot in der gesamten Regi-
kehrsunternehmer Josef Brandner 2006
on investiert: „Als wir 1998 den Rufbus
den „Krumbach–Augsburg-Express“ ein
einführten, gehörten wir zu den Pionie-
– ein Angebot, das im ÖPNV als „First-
ren in Deutschland“, erzählt Kreutner.
Class“ gilt. Sehr gut ausgestattete Busse
Seither wurden mit innovativen Ideen
mit großem Sitzabstand, Kopfhöreran-
immer wieder Fahrplan- und Service-
schluss und anderen Bequemlichkeiten
verbesserungen
Auf
mehr bringen Pendler, Studenten und
einer der Hauptlinien vom südlichen
Einkaufsbummler direkt ins Augsburger
vorgenommen.
Zentrum. „Um die Fahrzeiten zu verkürzen, wurde dazu in moderne Technik investiert. Bestimmte Haltestellen, für die der Bus die Bundesstraße B 300 verlassen müsste, werden nur dann angefahren, wenn dort ein Fahrgast wartet“, sagt BBS-Geschäftsführer Josef Brandner. „Die Information wird dem Busfahrer direkt ins Fahrercockpit eingespielt.“ „Auf den Hauptrouten optimieren wir VVM-Geschäftsstellenleiter Martin Kreutner
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ständig den Fahrplan“, sagt Kreutner,
Die Linie 600 von Krumbach nach Augsburg wird mit komfortablen „First-Class-Bussen“ bedient. Zeitsparender Richtungsbandverkehr wird durch moderne Technik ermöglicht, die im Hintergrund läuft und den Fahrer unterstützt.
„Aus meiner Sicht bietet sich der FLEXIBUS auch für andere Landkreise an. Es gibt schon entsprechende Nachfragen.“ Alfred Sauter, MdL
Fotos: Wolfgang Strobl, Axel Weiss/Contrast
Bereits vorher hat der VVM viel für das
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„die Schwierigkeit im ländlichen Raum liegt jedoch darin, für jeden Ort im Landkreis ein möglichst attraktives Fahrtenangebot zu schaffen – eine reine Preisfrage.“ Doch auch hier hat der Landkreis für seine Bürger eine Lösung geschaffen. Zuerst in der Stadt und Verwaltungsgemeinschaft Krumbach, dann in Neuburg / Ursberg, Thannhausen, Burgau, Jettingen-Scheppach, Günzburg-Leipheim und zuletzt im Raum Ichenhausen wurde in sieben Teilzentren der FLEXIBUS eingeführt – der als Pilotprojekt des Freistaats Bayern im Landkreis Günzburg für Bayern als Flächenstaat wegweisende Erkenntnisse bringen könnte. Alfred Sauter, der als Landtagsabgeordneter das Projekt in München maßgeblich forciert hat, ist sehr zufrieden mit der aktuellen Ent-
fähige Mobilitätsform empfohlen wur-
Jahren für Innovation im ÖPNV steht:
wicklung. „Im ersten vollen Betriebs-
de“, so Josef Brandner und Fridolin
Als ältester Verkehrsverbund Deutsch-
jahr nutzten 142.565 Fahrgäste das
Kerler, ehrenamtlicher Geschäftsfüh-
lands wurde der VMK 1929 in Krum-
FLEXIBUS-Angebot, und die Nachfrage
rer des Verbandes Mittelschwäbischer
bach als Selbsthilfeverein gegründet,
nimmt erfreulicherweise weiter stän-
Kraftfahrzeuglinien e. V. (VMK), die
um der ländlichen Bevölkerung Beför-
dig zu.“ Der FLEXIBUS gilt mittlerwei-
für das ÖPNV-„Erfolgsmodell“ verant-
derungsleistungen anzubieten und ist
le als „U-Bahn des ländlichen Raums“
wortlich zeichnen. Der VMK übrigens
heute noch aktiv bei der Gestaltung des
(Sauter) – und damit als Erfolgsmodell.
ist ebenfalls eine Institution, die seit 85
Fahrplanangebots des VVM beteiligt.
Bereits 2011 erhielt der FLEXIBUS als innovativstes und kundenfreundlichstes Angebot im ÖPNV den Innovationspreis des
Verkehrsclubs
für
Deutschland
(VCD). „Uns freut besonders, dass das von uns selbst entwickelte Mobilitätssystem FLEXIBUS als Best-Practice-Modell ausgezeichnet wurde, das anderen Kommunen und Verkehrsunternehmen in Deutschland als moderne, zukunfts-
›
Einführung des FLEXIBUS in Günzburg und Leipheim: Landrat Hubert Hafner, Landtagsabgeordneter Georg Barfuß, der damalige bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil, BBS-Geschäftsführer Josef Brandner, Leipheims Bürgermeister Christian Konrad und der Landtagsabgeordnete Alfred Sauter.
Wir planen Ihren ÖPNV-Erfolg kundenfreundlich und wirtschaftlich
- Erfahrung in der Konzeption von attraktiven, fahrgastfreundlichen Systemen im Bedarfsverkehrs als Ergänzung zum bestehenden Linienangebot, die beim Kunden „ankommen“ - Professionelle Leistungen in den Bereichen Call-Center, Technologie, Konzeption KRUMBACH - Fahrleistung erbringt der Unternehmer vor Ort - Erfahrung und hochentwickelte Telematiksysteme in allen Verkehrsarten des Bedarfsverkehrs (Richtungsband-, Sektor-, Flächenbetrieb) vorhanden Für weitere Informationen zur Planung und Umsetzung eines erfolgreichen Bedarfsverkehrs in Ergänzung zum bestehenden Netz des öffentlichen Personennahverkehrs steht Ihnen gerne Herr Josef Brandner, Tel. 08282/9902-201, zur Verfügung.
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schnell
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Ob zwischen Bäumen, gepflegten Blumenbeeten oder direkt am Park: Die grüne Lage der Krankenhäuser und Klinken im Landkreis Günzburg tut Patienten im Heilungsprozess gut. Doch nicht nur die Umgebung fördert die Gesundheit. „Im Landkreis Günzburg verfügen wir mit zwei Kreiskliniken, einem Bezirksklinikum, einem Therapiezentrum für Traumapatienten sowie einer Fachklinik für medizinische Rehabilitation mit ca. 900 hochqualifizierten Ärztinnen und Ärzten über eine hervorragende und spezialisierte Gesundheitsversorgung für unsere Bürgerinnen und Bürger“, sagt Dr. Hans Reichhart, Mitglied des Landtags.
„Hervorragende und spezialisierte Gesundheitsversorgung“ Dr. Hans Reichhart, MdL
Für die Menschen in der Region ist das gleich in doppelter Hinsicht eine gute Nachricht. Neben der ausdifferenzierten Versorgung bietet das Gesundheitssystem viele Arbeitsplätze und belebt die Wirtschaft. Allein das Bezirkskrankenhaus Günzburg beschäftigt über 1.500 Mitarbeiter; hinzu kommen etwa 5.000 Firmen aller Gewerke, die das Bezirkskrankenhaus beliefern und vom Gesundheitsstandort Günzburg profitieren. Finanzielle Unterstützung zur Weiterentwicklung
Genesung im Grünen Der Gesundheitsstandort Landkreis Günzburg entwickelt sich. Nicht nur für Patienten, sondern auch für die Wirtschaft ist er ein wichtiger Faktor in der Region. Text: Kristin Ruckschnat
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des Standorts kommt auch vom Freistaat Bayern, der zwischen 2004 und 2013 rund 25 Millionen Euro aus dem Bayerischen Jahreskrankenhausprogramm bereitstellte. Daraus wurden etwa die Modernisierung der automatischen Warentransportanlage, der Neubau der OP-Abteilung und Zentralsterilisation für die Neurochirurgie am Bezirkskrankenhaus Günzburg sowie die Erweiterung und Sanierung des Bettenhauses Ost am Therapiezent-
Das Therapiezentrum für Schädel-/Hirntraumatisierte in Burgau.
Stille Pracht
Ko lu m nent itel
geistigen und seelischen Bereich zu erfüllen, dabei den Menschen in seiner Ganzheitlichkeit zu sehen. Arbeiten zur Erweiterung und Strukturverbesserung der AbteiPhysiotherapie, Wellness, Kneippanwendungen, gesunde lungen für Intensivmedizin und Endoskopie an. Auch hier fördert und ausgewogene Ernährung, bildende Seminare, Vorder Freistaat die Modernisierung mit 4,1 Millionen Euro. Das Heilbad Krumbad lässt Vergangenheit träge, Tagungen bis hin zur seelsorgerischen Begleitung sind die Standards im Krumbad. Ein wichtiger verschmelzen und verhältnismäßig großer Schritt war undweiterer Gegenwart Ob die Gäste einige Tage im Hotel entspannen und dader Neubau der forensischen Klinik des Bezirkskrankenhauses bei das umfangreiche Wellnessangebot nutzen wollen, als Günzburg, deren offizielle Eröffnungsfeier im November 2013 Das Krumbad liegt inmitten der grünen Landschaft des Tagungsgast bei uns sind, aus gesundheitlichen Gründen statt fand. Kostenpunkt: 23 Millionen Euro, getragen vom FreiVoralpenlandes, wunderbar idyllisch eingebettet inmit- die Einrichtungen und die Erfahrung der Therapeuten Heilbad Krumbad: staat Bayern. Die Klinik betreut und behandelt Menschen, die auften von Hügeln mit weitläufigen Wiesen undgeworden Wälder und umfangreiche gastronomische Angebot – je Hotel, Tagungsort und Kurbetrieb grund einer psychischen Erkrankung straffällig sind. nützen, das ist mit allen Verkehrsmitteln schnell und unkompliziert nach Jahreszeit drinnen oder draußen – genießen wollen, zu erreichen. Der ideale Ort, um Geist und Körper zu stär- sie sind immer herzlich willkommen. Eine Sonderstellung im Bereich Gesundheit nimmt das älteste Heilbad Schwabens, ein. Es hat sich angeken und um den täglichen Anforderungen des Alltags zu Man ist beeindruckt vondas derKrumbad, Weitläufigkeit der mit Anlage gliedertem 4-Sterne-Superior-Hotel der Vorsorge, Erholung, entfliehen und Ruhe zu finden. Rad-, Wander- und Nordic und dem Rehabilitation Kontrast von alt und neu, von Tradition und für Leib und Seele mit Kneipp-Naturheilverfahren Walkingwege erschließen die nähere Umgebung. Moderne.verschrieben Stilvolle imposante Gebäude fügen in die und verfügt über ein Heilmittel dessich Bodens, den Krumbader Badstein. Dieser ist ein Tonstein-Peloid, der dem Kur, Wellness, Hotel und Gastronomie sowie Tagungen denkmalgeschützte und weitläufige Parkanlage. Mit seiHeilbad Krumbad aufgrund seiner hervorragenden Heileigensind die Schwerpunkte des Krumbads. Traditionelle, aber ner 600-jährigen Badetradition es das älteste Heilbad schaften die Anerkennung als ist Peloidkurbetrieb eingebracht hat und besteht aus Tonerde mit einem hohen Gehalt (65 Prozent) auch neue Therapieformen, die nicht nur heilen, son- Schwabens. an Kieselsäure. Mit seinem neuen Panorama-Restaurant in dern auch vorbeugend wirken, werden den Gästen vom Das Krumbad – das schwäbische Ischia – ist für alle Alschöner Lage entwickelt sich das Heilbad Krumbad auch immer geschulten Fachpersonal offeriert. Das Angebot ist um- tersgruppen „Oase des Friedens undfürder Ruhe zur mehreine zum Tagungsund Veranstaltungsort Firmen, VerbänKreisklinik Günzburg, Eingangsbereich de und Organisationen. fangreich wie auch vielfältig. Ziel: Die gesundheitlichen Erholung von Leib und Seele“. So stand es vor über 120 Wünsche und persönlichen Anliegen, im körperlichen, Jahren in der Eröffnungsanzeige. ■
Fotos: Bezirkskrankenhaus Günzburg, Therapiezentrum Burgau, Kreiskrankenhaus Günzburg, Heilbad Krumbad
rum Burgau finanziert. Im Kreisklinikum Krumbach stehen 2014
K rumbader Verwöhntage KRUMBADER VERWÖHNTAGE 3 Übernachtungen mit Vollpension inkl. Nutzung von Sauna, Aromadampfbad und Bewegungsbad (32° C)
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„Der neue Begriff der ‚Inklusion‘ meint das, was wir hier seit Ringeisen immer schon machen“ Die Luft ist noch kühl, aber die Sonne scheint schon warm in den noch vom Winter kargen Hof. Die Werkstätten leeren sich langsam, davor warten einige Arbeiter auf den Bus. Hier in Ursberg hat das Dominikus-Ringeisen-Werk seinen größten Standort; in der geschützten und ruhigen Dorfgemeinschaft kümmern sich die Mitarbeiter des Werks um Menschen mit geistiger oder psychischer und MehrInsgesamt
betreut
Ursberg und Dominikus-Ringeisen-Werk
behinderte Menschen errichtete, seiner
das Dominikus-Ringeisen-Werk im Land-
Zeit weit voraus. So forderte er etwa
kreis Günzburg rund 1.800 Menschen
das Recht auf Beschulung, das für Men-
mit Behinderung, davon gut 1.300 in den Wohnangeboten. Noch mal 400 kommen über das Förderungswerk St. Nikolaus der Katholischen Jugendfürsorge hinzu, das in Dürrlauingen mit Kindern und jungen Erwachsenen mit Lern- und Verhaltensproblemen arbeitet. Das Ziel beider Einrichtungen ist es, den Betreuten eine möglichst hohe Selbstständigkeit zu ermöglichen. Das Zauberwort heißt Inklusion. Das bedeutet, dass alle Menschen selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen. Menschen mit Behinderung müssen sich nicht integrieren, sprich: sich anpassen. Inklusion heißt vielmehr, dass die Umwelt so gestaltet ist, dass
Dominikus Ringeisen sorgte für behinderte Menschen bereits Ende des 19. Jhd., als die Gesellschaft sie als „Krüppel“ und „Blödsinnige“ ausgegrenzte. Dank ihm ist der Landkreis Günzburg heute ein Vorreiter auf dem Gebiet der Behindertenarbeit.
schen mit Behinderung in Bayern erst in den 60er Jahren eingeführt wurde. Heute ist man im Bezug auf Inklusion bereits einen Schritt weiter. Mit Hilfe fachlicher Betreuung, wie sie etwa das Dominikus-Ringeisen-Werk stellt, haben Schüler mit Handicap die Möglichkeit, Regelschulen zu besuchen. Im Kontext der Inklusion stellt das Dominikus-Ringeisen-Werk behinderten Menschen ein breites Angebot zur Verfügung: Je nach Grad der Behinderung und Alter können sie in unterschiedlichen Wohnformen leben, eine von vier Förderschulen besuchen oder in Fachpflegeeinrichtungen und Seniorenstätten unterstützt werden. Ein weiterer
alle gleichermaßen in ihr leben können,
wichtiger Bestandteil eines selbststän-
egal ob mit oder ohne Behinderung.
digen Lebens ist die eigene Erwerbstätigkeit. In Ausbildungsbetrieben des
„Der ‚neue’ Begriff der Inklusion meint
Berufsbildungswerks erhalten Jugendli-
eigentlich das, was wir hier seit Ring-
che mit Lernschwierigkeiten eine Aus-
eisen schon immer machen“, sagt Paul
bildung, um später in der freien Wirt-
Steghöfer, Leiter der Öffentlichkeits-
schaft zu arbeiten. „Die Erfolgsquote ist
arbeit im Dominikus-Ringeisen-Werk.
sehr hoch, zwischen 80 und 90 Prozent
Der Priester Dominikus Ringeisen war,
finden schließlich eine Festanstellung“,
als er 1884 in Ursberg eine Anstalt für
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Die starken Seiten unserer Region
Behindertenarbeit in Ursberg
erklärt Steghöfer.
Fotos: Dominikus-Ringeisen-Werk, Fotolia
fachbehinderung.
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Förderungswerk St. Nikolaus: Ziel ist der erste Arbeitsmarkt Dürrlauingen ist neben Ursberg zweites Zentrum der Behindertenarbeit Das Förderungswerk St. Nikolaus fokussiert sich hingegen auf junge Menschen mit be-
dass sie nur wenig und ganz spezielle Unterstützung von außen brauchen“, sagt Konrad
sonderem Förderbedarf. Auch hier ist das
Fath, Leiter der Einrichtung.
Ziel, eine Eingliederung in die Gesellschaft
Eine weitere Idee ist der Flexi-Coach, der
und in den ersten Arbeitsmarkt zu schaf-
durch die IHK vermittelt wird. Er schaut bei
fen; auch hier hat Inklusion eine lange
Schwierigkeiten im Verlauf der Lehrzeit in
Tradition. Verschiedene Ideen sollen diese
den Ausbildungsbetrieben vorbei und trägt
Entwicklung unterstützen. Zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt in der freien Wirtschaft: „Neu ist, dass einige Berufsbildungswerke mit der Bundesagentur für Arbeit derzeit ausprobieren,
zur Lösung von Problemen bei. Aber auch im Förderungswerk selbst nehmen etwa 100 behinderte Menschen jährlich eine Ausbildung auf. Neben der beruflichen Begleitung bietet die Ein-
ob und wie man junge Menschen mit Behinderungen und
richtung auch Wohnen und Tagesbetreuung für Kinder und
Beeinträchtigungen so in einem Betrieb ausbilden kann,
Jugendliche an.
23. März bis 28. Juni
Musikalischer Frühling im Schwäbischen Barockwinkel
18 Konzerte und Musikabende im Landkreis
Die BWF Group. Regional verwurzelt, weltweit führend.
Die BWF Group ist eine regional verwurzelte, global agierende, mittelständische Unternehmens gruppe mit weltweit 1.300 Mitarbeitern. Durch intensive Forschung und Entwicklung nimmt sie mit allen ihren Tochterunternehmen eine führende Rolle auf dem Weltmarkt ein. www.bwf-group.de Die Unternehmensbereiche der BWF Group: BWF Envirotec BWF Protec Filtermedien zur Technische Nadelfilze industriellen Entstaubung
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Prosperierender Wirtschaftsstandort und attraktive Freizeitmöglichkeiten Die aktuelle Prognos-Studie Zukunftsatlas 2013 bescheinigt dem Landkreis eine überdurchschnittliche Produktivität je Beschäftigtem und ein sehr hohes Wachstum des Bruttoinlandprodukts. Gleichzeitig fühlen sich die Menschen im Landkreis wohl. Grund dafür sind die sog. „weichen Faktoren“, die einen Wohnstandort erst attraktiv machen – vor allem Lebensqualität, Bildung, Sicherheit und das kulturelle Angebot. Text: Wolfgang Strobl
„Ich habe den Eindruck, dass sich die Menschen hier sehr wohlfühlen und gerne hier leben“, ist Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig überzeugt. „Der Großteil der unmittelbarer Nachbarschaft“, sagt er, „dazu kommt, dass Günzburg über ein hervorragendes Bildungs- und Gesund-
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heitsangebot verfügt und ein attraktives Freizeit-, Sportund Unterhaltungsangebot bietet.“ Das sieht auch Werner Weigelt, Geschäftsführer der Regionalmarketing Günzburg, ähnlich: „Ich sehe den Landkreis auf breiter Basis gut aufgestellt und für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet. Mit einer Arbeitslosenquote von aktuell knapp drei Prozent herrscht quasi Vollbeschäftigung in der Region.“ Dazu
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kämen, so Weigelt, ein hoher Lebensstandard, attraktive Freizeitmöglichkeiten, eine hohe Einzelhandelsdichte, die
Ein weiterer Punkt ist das kulturelle Angebot. „Wer meint, dass
schnelle Erreichbarkeit der Ballungsräume, vergleichsweise
hochqualifiziertes Personal nur Jobs in den Ballungsräumen
niedrige Lebenshaltungskosten und ein gutes Bildungsan-
sucht, liegt falsch“, sagt Weigelt, und verweist auf das Beispiel
gebot. „Die schulische Grundversorgung mit Mittelschulen,
die Planungs- und Ingenieursgesellschaft Kling-Consult, wo
Realschulen und Gymnasien ist sehr hoch. Und – was auch
rund 120 Mitarbeiter in der Krumbacher „Denk-Werkstätte“
im Hinblick auf die Fachkräftesicherung der Wirtschaft sehr
beschäftigt sind. „Die Work-Life-Balance ist ein wichtiger As-
wichtig ist – in etwas mehr als eineinhalb Fahrstunden sind
pekt, und hier können wir punkten.“ Nicht nur beim Thema
neben dem Campus Günzburg 16 weitere universitäre Ein-
naturnahe Erholung (der Landkreis hat ein 690 Kilometer lan-
richtungen und Hochschulen vorhanden.“
ges Radwegenetz, 250 Bagger- und Badeseen und mit Schloss Klingenburg einen Top-Golfplatz) ist für die Bewohner etwas geboten. Der Leipheimer Zehntstadel, das Günzburger Forum am Hofgarten oder die Burgauer Kapuzinerhalle erarbeiten attraktive Veranstaltungsprogramme, die in sehr ansprechen-
Das ausgezeichnete Bildungsangebot wird sichtbar in Veranstaltungen der „Fachhochschule für angewandtes Management“ am Campus Günzburg (1) und Bildungszentrum Schloss Reisensburg (2). Das Günzburger Forum am Hofgarten (3) und unterwegs im Bayerischen Schulmuseum in Ichenhausen (4).
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Die starken Seiten unserer Region
dem Rahmen angeboten werden. Dazu kommen HighlightVeranstaltungen wie der Günzburger Kultursommer oder der „Musikalische Frühling“, den der Landkreis selbst organisiert. In diesem Jahr finden bis 28. Juni Musikaufführungen überall im Landkreis statt (siehe Seite 70).
Fotos: Regionalmarketing Günzburg GbR, Fachhochschule für angewandtes Management, Forum am Hofgarten, Wolfgang Strobl, Landratsamt Günzburg
Menschen findet einen Arbeitsplatz in der Stadt oder in
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Highlights
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Kreisheimatstube Stoffenried
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Sonntag, 27. April, ab 10:30 Uhr:
Tag des Bieres
Tipps & Tops im Landkreis
Die Kreisheimatstube Stoffenried ist ein lebendiges Museum: alte Handwerkskünste werden gemeinsam mit den Besuchern zum Leben erweckt, es wird gemeinsam Bier gebraut, gesungen, getanzt und musiziert. Und beim Weiherfest gemeinsam gefeiert (Fotos 5 und 6 ). Anziehungspunkt im Landkreissüden ist Maria Vesperbild, die größte schwäbische Wallfahrt. Am Pfingstsonntag und an Mariä Himmelfahrt 7 findet dort eine stimmungsvolle Lichterprozession von der Wallfahrtskirche in die Fatimagrotte statt, zu der bis zu 20.000 Menschen in dem kleinen Ort südlich von Ziemetshausen erwartet werden. Im Süden ist auch Kneipp ein Thema: Im Krumbächlein, mitten in der Stadt Krumbach, findet sich auf den Kneipprundweg eine Kneippanlage im Fluss 8 – gerade an heißen Tagen eine willkommene Abwechslung. Wasser ist ein großes Thema im Landkreis Günzburg: Es gibt rund 250 Bagger- und Badeseen. Die zwei Naherholungsgebiete Oberrieder Weiher (bei Breitenthal) und der Silbersee (bei Burgau) sind zwei Highlights, ebenso das ziemlich einmalige Flussfreibad an der Günz, das mit seinem historischen Charme Stammgäste bis aus der Schweiz anzieht. Zu den Barfußpfaden wie in Krumbach oder Landensberg 9 zieht es auch Familien aus dem Raum Ulm und Augsburg. Naturnahe Erholung und schöne, familienfreundliche Fahrradwege: Der Landkreis bietet seinen Bewohnern ebenso wie Gästen eine Palette an Möglichkeiten, ihre Freizeit interessant und sinnvoll zu verbringen.
Sonntag, 18. Mai, 14 bis 17 Uhr:
Internationaler Museumstag, Ausstellungseröffnung „Das Bauernjahr in Bildern“ – Gemälde von Alfred Weindl Sonntag, 27. Juli, 14 bis 18 Uhr:
Weiherfest und Schwäbisches Musikantentreffen Sonntag, 12. Oktober, 14 bis 17 Uhr:
„Heut wird gmooschtet!“
Sonntag, 9. November 8.15 bis 17 Uhr:
Bierbrauen in der Historischen Hausbrauerei
Kreisheimatstube Stoffenried 89352 Stoffenried Telefon: (0 82 83) 21 31 oder Telefon: (0 82 21) 95-158 Öffnungszeiten: Jeden 2. und 4. Sonntag im Monat (14 – 17 Uhr) und nach Vereinbarung. www.landkreis-guenzburg.de www.familie.landkreis-guenzburg.de Anz_KrsHeimStube_92x240.indd
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Musikalischer Frühling im Schwäbischen Barockwinkel Zum 29. Mal lockt der „Musikalische Frühling“ in den Schwäbischen Barockwinkel und erweist sich einmal mehr als festes und festliches Band um Chöre und Instrumentalensembles im Landkreis Günzburg. „Vom Barock zum Jazz“ und vom Passionskonzert zum Instrumental- und Kammerkonzert schlingen sich in diesem Jahr des Frühlings zarte Bänder musikalisch durch die Kirchen und Veranstaltungssäle im Barockwinkel.
Das „heilig geist ensemble“ Günzburg: Mit John Rutters „Magnificat“ am Sonntag, 25. Mai, in der Heilig-Geist-Kirche Günzburg
Eines der Erfolgsmuster dieser stimmungsvollen Musikwo-
Erlebens- und hörenswert sind die Veranstaltungen des „Mu-
chen, die am 28. Juni in der prachtvollen Günzburger Liebfrau-
sikfrühlings“ allein schon deshalb, weil Genres kreativ und
enkirche ihren krönenden Abschluss finden, sind die Talente,
mit Verstand abwechseln: Renaissance- und Kirchenmusik,
die in den Musikschulen zwischen Krumbach und Günzburg
„A little Jazz Mass“, alte Schlager, Evergreens und auch Pop
heranwachsen und mit jedem Auftritt reifen. Beim „Musika-
finden ihr begeistertes Publikum – ebenso ein „verführeri-
lischen Frühling“ 2014 präsentieren Solisten und Ensembles
scher Konzertabend“ im prachtvollen Kaisersaal des Klosters
der Musikschulen Günzburg, Offingen, Gundremmingen, Ret-
Wettenhausen. Das komplette Programm des „Musikalischen
tenbach, Ichenhausen und der Bläserschule Mindeltal bei frei-
Frühlings 2014“ gibt es im Landratsamt Günzburg oder online:
em Eintritt im Saal der Städtischen Musikschule ihr Können.
www.familien-und-kinderregion.de/musikalischerfruehling
Do, 22. Mai 2014
im Landkreis So, 4. Mai 2014
Pilgeramt mit anschl. Fahrzeugsegnung
So, 8. Juni 2014 Große Lichterprozession
Maria Vesperbild 86473 Ziemetshausen
Maria Vesperbild 86473 Ziemetshausen
Do, 15. Mai 2014
Sa, 12. Juli 2014
Int. Tag der Familie SOZIALMARKT
im Dossenberger Hof 89312 Günzburg
Sa, 28. + So, 29. Juni
So, 18. Mai 2014
89312 Günzburg
Internationaler Museumstag
So, 12. Juli 2014
www.familien-und-kinderregion.de
89312 Günzburg
Die starken Seiten unserer Region
Auf einen Blick Aktuelle Veranstaltungen und Freizeittips
Landkreislauf 89343 Jettingen
in den Museen des Landkreises Günzburg
70
Forum am Hofgarten 89312 Günzburg
Guntiafest
Leipheimer Kinderfest Zum einmaligen Kinderfest lädt Leipheim an zweiten Sonntag im Juli am Donauufer
Erscheinung: 4 mal jährlich im März, Juni, September und Dezember. Erhältlich: an vielen Auslagestellen in der Region und in der touristinfo am LEGOLAND und im Netz: www.familien-und-kinderregion.de und in facebook unter „Die Familien- und Kinderregion Landkreis Günzburg“
www.familien-und-kinderregion.de
Foto: Landratsamt Günzburg
Highlights
Familienfreundlichkeit – aus Mitarbeiterund Kundensicht
Bestellung des Magazins und weitere Infos: Regionalmarketing Günzburg GbR An der Kapuzinermauer 1, 89312 Günzburg Tel. 08221/95-140, Fax 08221/95-145 E-Mail: service@landkreis-guenzburg.de
Veranstalt u ngen
Veranstaltungen auf einen Blick
Bis Fr, 11. Mai 2014 Der Greif. Ein Fotomagazin aus Augsburg AUSSTELLUNG
Neue Galerie im Höhmannhaus 86150 Augsburg
28. Augsburger
Cartoonica
Für mehrere Wochen bezieht die Redaktion des Printmagazins die Galerie als offenes Büro und Atelier und arbeitet an der Entwicklung des neuen Heftes.
„Beste Bilder 2013“ bis 16. Mai in der Kreissparkasse
Bis Fr, 11. Mai 2014 Edward Steichen/Jean Noël Schramm: Portraits d’artistes. Die Künstlerporträts AUSSTELLUNG
H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast 86153 Augsburg 140 Meisterwerke von 62 der bekanntesten, beliebtesten und bissigsten Zeichner aus ganz Deutschland sind das Beste an gezeichnetem Zeitgeist, Humor und Nonsens, was man unter einem Dach sehen kann. Bei der mittlerweile 28. Ausgabe der Kultausstellung „Cartoonica“ werden bis zum 16. Mai „Beste Bilder 2013“ gezeigt. Die „Cartoonica“ ist von Montag bis Freitag täglich von 9 bis 18 Uhr im Kundenzentrum der Kreissparkasse am Martin-Luther-Platz in Augsburg zu sehen. Das Begleitbuch und alle Cartoon-Postkarten zur Ausstellung gibt’s gleich nebenan in der Schlosser’schen Buchhandlung.
Große Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind im Spiegel berühmter Künstler der Gegenwart zu sehen und umgekehrt.
Bis Fr, 11. Mai 2014
Bis So, 27. April 2014 Bis So, 15. Juni 2014
750 Jahre Friedberg Ausstellung im Schloss
Anlässlich des 750-jährigen Jubiläums der Stadt Friedberg präsentieren Stadtarchiv und Museum gemeinsam im Museum im Wittelsbacher Schloss die Ausstellung „Friedberg 750“. Im Blickpunkt stehen die Gründung der Stadt im Jahr 1264 sowie ihre Lage an der westlichen Grenze des Herzogtums Bayern gegenüber der Freien Reichsstadt Augsburg. Anhand von wertvollen Exponaten und Leihgaben wie dem von Herzog Ludwig dem Strengen und König Konradin ausgestellten Schutzbrief an die Augsburger – quasi der Gründungsurkunde Friedbergs – wird die besondere Situation der einstigen Grenzstadt lebendig. Darüber hinaus liegt das Augenmerk der Ausstellung auf der rasterartigen Struktur Friedbergs sowie auf der städtebaulichen Entwicklung – insbesondere auf der Ausbreitung des Stadtgebiets bis ins 21. Jahrhundert, deren Status quo ein faszinierendes 3-DModell veranschaulicht. Museum im Wittelsbacher Schloss, Schlossstraße 21, 86316 Friedberg Tel. 0821-6002-148, museum@friedberg.de, www.museum-friedberg.de Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 18 Uhr, Sa, So, Feiertage, 11 - 17 Uhr, Eintritt: 3 € (Einheitspreis); Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre frei
Gottesbilder – Menschenbilder: Grafik der Moderne AUSSTELLUNG
Edwin Scharff Museum 89231 Neu-Ulm
Bis So, 4. Mai 2014 70 Jahre Augsburger Bombennacht AUSSTELLUNG
Schaezlerpalais 86150 Augsburg In Erinnerung an die Bombennacht werden im Liebertzimmer und im Museumscafé des Schaezlerpalais verschiedene Werke zum Thema präsentiert.
Bis So, 4. Mai 2014 Stille Kontemplation AUSSTELLUNG
Diözesanmuseum St. Afra 86152 Augsburg Die Ausstellung zeigt eine umfassende Auswahl von Werken mit christlichen Motiven aus dem Œuvre Ludwig Gebhards.
Aspekte der Aquarellmalerei: Florina Coulin, August Hofer und Hanns Weidner AUSSTELLUNG
Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld 86459 Gessertshausen
Bis So, 1. Juni 2014 300 Millionen Jahre Holz – Eine Erfolgsgeschichte SONDERAUSSTELLUNG
Naturmuseum Augsburg Ludwigstraße 2 (in den Augusta Arcaden) 86152 Augsburg
Bis Sa, 28. Juni 2014 Musikalischer Frühling im Schwäbischen Barockwinkel KONZERTREIHE
im Landkreis Günzburg 18 Konzertabende in Günzburg, Burgau, Ichenhausen, Leipheim, Krumbach und Wettenhausen von Kirchenmusik bis Jazz, von Renaissance-Musik bis zum Pop (siehe auch Seite 70)
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Veranstalt u ngen
Weitere Veranstaltungen April bis Juli 2014 Sa, 19. April 2014, 20 Uhr
Fr, 25. April 2014
Mauflimmern – das Kurzfilmfestival
Power! Percussion – Trommelfeuerwerk
AUSSTELLUNG
FESTIVAL
Schaezlerpalais 86150 Augsburg
Kaminwerk Kulturzentrum Memmingen e.V. 87700 Memmingen
Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg
„Die Welt aus Augsburg“
Sa, 12. + So, 13. April 2014
Bis So, 29. Juni 2014 Natur – ganz NAH AUSSTELLUNG
Kunsthaus Kaufbeuren 87600 Kaufbeuren Die Ausstellung gewährt dem Besucher durch faszinierende schwarz-weiß Aufnahmen und ungewöhnliche Skulpturen einen makroskopischen Blick auf den unendlichen Formenreichtum und die Einzigartigkeit der Pflanzen- und Tierwelt.
5. Osterbrunnenfest und 5. Internationaler Ostereiermarkt 86825 Bad Wörishofen Konzerte, Bastelkurse – alles rund um Ostern
So, 13. April – Mi, 15. Oktober 2014 „Mensch und Moor. Zur Geschichte der Moornutzung“ SONDERAUSSTELLUNG
Schwäbisches Bauernhofmuseum 87758 Illerbeuren
Augsburger Frühjahrsausstellung (afa)
Sa, 5. April - So, 6. Juli 2014 Franz Hitzler, Arnulf Rainer AUSSTELLUNG
Künstlerhaus Marktoberdorf 87616 Marktoberdorf
Fr, 11. - So, 13. April 2014 Tango lun‘azul festivalito Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg Ein Tango-Wochenende mit Milonga, Workshops und Tango-Ball
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So, 20. April 2014 Das Traumpaar der Operette Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg mit Monika Rebholz, Michael Heim und Stehgeiger Tilo Nast
Fr, 25. - So, 27. April 2014 LechSchau Landsberg VERKAUFSMESSE
FUN Eissporthalle 86899 Landsberg am Lech Regionalmesse rund um Bauen, Wohnen, Haushalt, Gesundheit, Freizeit, Hobby, Mobilität & Energie.
Sa, 26. April 2014, 11 Uhr Fresh allgäu jazz
Do, 24. April 2014
Fischerstraße 87435 Kempten
Alegrías Guitar Trio and Friends!
Open-Air – Eröffnung des 30. Kemptener Jazzfrühling 2014.
ERÖFFNUNGSKONZERT
So, 27. April 2014, 14 Uhr
Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg
Sa, 5. - So, 13. April 2014
Messe Augsburg 86159 Augsburg
Nationale und internationale Kurzfilme mit Preis für den beliebtesten deutschen Kurzfilm.
Antares Acoustic Trio Klinik Robert-Weixler-Straße 87439 Kempten
Eröffnungskonzert des 3. Internationalen Gitarren festivals Augsburg
Eigenkompositionen im Rahmen des 30. Kemptener Jazzfrühling 2014.
Do, 24. April 2014, 17 Uhr
So, 27. April 2014
Trio Mayer – Kraft – Schmauch
Helden, Götter und Geschrei
DOKUMENTARTHEATERABEND
brechtbühne 86152 Augsburg
Hymer Museum - Restaurant 88339 Bad Waldsee
Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg
Do, 17. April 2014
Auf dem Programm stehen Songs aus der großen Zeit des Jazz.
Ein Richard-Strauss-Abend mit Gerhard Siegel.
Mi, 16. April + Sa, 3. Mai 2014, jeweils 19.30 Uhr OPERATION BIG WEEK
„Sternlichtkonzerte – das Fest der Stimmen“ Stadtsaal 86720 Nördlingen Das Ensemble mit internationaler Besetzung präsentiert bewegende Balladen bis hin zu mitreißenden Musical-Songs.
Fotos: Kunsthaus Kaufbeuren, Schwäbisches Bauernhofmuseum Illerbeuren, Parktheater im Kurhaus Göggingen, Festival der Kulturen
Fr, 11. April - So, 31. August 2014
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Mo, 28. April 2014, 20 Uhr
Di, 27. + Mi, 28. Mai 2014 und Fr, 30. Mai – So, 1. Juni 2014
Tuesday Night Orchestra Schöner Saal Musikschule Kempten 87439 Kempten
Aquarell-Workshop Kulturgewächshaus Birkenried e.V. 89423 Gundelfingen
Mi, 30. April 2014
So, 18. Mai 2014, ab 8 Uhr
Die CubaBoarischen bitten zum Tanz in den Mai
7. Allgäuer Radltour
Parktheater im Kurhaus Göggingen 86199 Augsburg
Breitensportveranstaltung im Allgäu mit rund 3000 Teilnehmern zum Kennenlernen der Allgäuer Radrunde.
Sa, 10. Mai 2014 15. Blue Night DAS KAUFBEURER MUSIKFESTIVAL
87637 Seeg
Sa, 31. Mai + So, 1. Juni 2014
So, 6. Juli 2014
Kaufbeurer Markttage
Sommerkonzert Joe Gleixner Big Band
87600 Kaufbeuren Bunter Jahrmarkt mit ca. 40 Händ lern im Herzen der Altstadt und verkaufsoffenem Sonntag in der Innenstadt.
Dossenberger Hof 89321 Günzburg Lassen Sie sich auf eine musikalische Zeitreise in die Ära des Jazz, Swing und Entertainments mitnehmen.
Do, 10. – Mo, 21. Juli 2014
Do, 22. Mai 2014, 19 Uhr
Tänzelfest Kaufbeuren
Krimilesung
87600 Kaufbeuren
Schwäbisches Bauernhofmuseum 87758 Illerbeuren
Ältestes historisches Kinderfest Bayerns – mit Festumzügen
Acht Live-Bands in acht Kneipen.
Autor Jürgen Seibold liest aus „Gnadenhof“ mit Tatortbesichtigung.
So, 13. Juli 2014, ab 11 Uhr
Sa, 10. + So, 11. Mai 2014
Sa, 24. Mai 2014
„Kunst & Markt“ in der Innenstadt
Gänseblümchenfest und Tag der offenen Tür
Schwäbisches Bauernhofmuseum 87758 Illerbeuren
87600 Kaufbeuren
Kirchplatz 87600 Kaufbeuren
Tag der Volksmusik
Kinderhospiz St. Nikolaus 87730 Bad Grönenbach
Kunsthandwerkermarkt mit rund 40 Ständen.
Frühjahrsfest mit Familienprogramm und großem Spendenlauf.
Fr, 20. - So, 29. Juni 2014 „Blumenlust statt Alltagsfrust“ GARTENAUSSTELLUNG
Kneippstraße 86825 Bad Wörishofen Elf Teilnehmer präsentieren auf Einladung des Kur- und Tourismusbetriebs ihre Miniatur-Beete zu verschiedenen Themen in der Fußgängerzone und verwandeln diese für zehn Tage in ein wahres Gartenparadies.
Heitere Volks- und Tanzmusik in den Stuben, Wirtshäusern, Biergärten. Musik- und Tanzgruppen aus ganz Schwaben
Mo, 14. Juli - Do, 17. Juli 2014 GREASE Dossenberger-Gymnasium 89321 Günzburg Das Dossenberger-Gymnasium Günzburg präsentiert einen knallbunten Musical-Spaß aus Petticoats, Cadillacs und einer unvergessenen Liebesromanze.
Sa, 28. Juni 2014 So, 13. April – Mi, 15. Oktober 2014 Neue Sonderausstellung „Mensch und Moor“ SCHWÄBISCHES BAUERNHOFMUSEUM
87758 Illerbeuren Die neue Sonderausstellung „Mensch und Moor“ blickt auf die einzigartigen Moorlandschaften in Schwaben und reflektiert das Leben am und im Moor. Soziale Lebensumstände, industrielle Errungenschaften, die heilende Wirkung und die ökologische Bedeutung der Moore werden thematisch aufgearbeitet. Die Sonderausstellung ist eine Gemeinschaftsarbeit mit der Bezirksheimatpflege des Bezirks Schwaben. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen umfangreichen Begleitband. Die Ausstellung läuft von 13. April bis 15. Oktober 2014.
Konzertabend Schwäbisches Bauernhofmuseum 87757 Illerbeuren Konzertabend mit dem Allgäuer Liedermacher Werner Specht.
Sa, 28. + So, 29. Juni 2014 Guntiafest 89321 Günzburg Fest der Stadt mit ihren Vereinen.
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Fotos: Kinderhospiz St. Nikolaus, Stadt Bad Wörishofen, Künstlerhaus Marktoberdorf, Arnulf Rainer, Kaminwerk Kulturzentrum Memmingen e.V., Naturmuseum Augsburg
Die jungen MusikerInnen der Kemptener Sing- und Musikschule präsentieren an diesem Abend u.a. Musik von Chick Corea, Herbie Hancock und Gordon Goodwin.
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02 2014
Schwerpunktthema Innovation & Leidenschaft:
Ausgabe 2/2014 erscheint am 17. Juli 2014. Schwerpunktthema: Innovation & Leidenschaft mit Portraits aus Kultur, Kunst, Wirtschaft, Handwerk und Medizin – und eines jungen Allgäuer Fotografen, der seine Heimatregion in überwältigenden Aufnahmen in einem Kurzfilm verewigt hat. Dazu Veranstaltungen des Sommers und das neue top schwaben-Spezial: Landkreis Ostallgäu 74
Fotos: Wolfgang Strobl, Jonathan Besler, Tourismusverband Allgäu Bayerisch-Schwaben, iStock
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