Erbach Odenwaldkreis: Polizeiliche Kriminalstatistik im sichersten Landkreis

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Polizeipräsidium Sßdhessen Polizeidirektion Odenwald

Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 Odenwaldkreis

Willkommen im sichersten Landkreis Hessens

Erbach, den 20.02.2017


Odenwaldkreis bleibt weiterhin sicherster Landkreis Hessens - Aufklärungsquote bei 67,9 % - Häufigkeitszahl bei 2.806  Straftatenaufkommen/Fallzahlen Wieder wurden in keinem anderen hessischen Landkreis weniger Straftaten polizeilich registriert! Obwohl sich das Straftatenaufkommen im Odenwaldkreis im Vergleich zu 2016 um 220 Fälle auf 2.722 erfasste Fälle verändert hat, liegt dies immer noch deutlich unter den Werten der anderen hessischen Landkreise. Somit bleibt der Odenwaldkreis weiterhin der sicherste Landkreis in Hessen und für die Begehung von Straftaten besonders unattraktiv.  Aufklärungsquote Die im letzten Jahr auf den historischen Höchststand von 67,9 % gestiegene Aufklärungsquote reiht sich in die positive Entwicklung der letzten Jahre ein. Sie liegt nun schon im zehnten Jahr in Folge über der Marke von 60 % und seit nunmehr sieben Jahren über der von 65 %. Damit ist die Aufklärungsquote im Odenwald die höchste in Südhessen. Dies ist kein Zufall, sondern ein Produkt professioneller Kriminalitätsbekämpfung und polizeilicher Ermittlungsarbeit sowie einer begleitenden Präventionsarbeit. Bemerkbar macht sich in diesem Zusammenhang sicherlich die in den letzten beiden Jahren durchgeführte Umstrukturierung der Kriminalpolizei in der Polizeidirektion Odenwald. So wurde mit dem K 21/22 ein Kommissariat eingerichtet, dass intensiv unter Zuhilfenahme aller kriminaltaktischen – technischen Möglichkeiten den Bereich des schweren Diebstahls bearbeitet. Weiter sind in diesem Kontext Fortentwicklung und konsequente Ausschöpfung kriminaltechnischer Maßnahmen zu nennen. Das Instrument der DNA-Analyse sowie die Verbesserung der Spurensicherungsarbeit tragen dazu bei, dass Täter vielfach überführt und Straftaten aufgeklärt werden konnten. Die hohe Aufklärungsquote, in der sich die Anzahl ermittelter, festgenommener und verurteilter Straftäter niederschlägt, wirkt abschreckend, denn sie signalisiert potentiellen Tätern, dass die Gefahr von der Polizei gestellt zu werden, im Odenwald sehr hoch ist. Nicht zuletzt ist sie auch ein Indiz für eine gute und funktionierende Sozialkontrolle durch die Bevölkerung, welche ihre Polizei immer wieder mit wichtigen Hinweisen unterstützt.  Häufigkeitszahl Erfreulich ist weiterhin, dass die Häufigkeitszahl (HZ) bei 2.806 liegt. Dieser Wert bezeichnet die Anzahl der registrierten Delikte pro 100.000 Einwohner und macht somit eine Vergleichbarkeit mit anderen Städten und Landkreisen möglich. Zum achten Mal in Folge liegt diese Zahl im Odenwaldkreis unter 3000. Im Jahr 2016 verzeichnete der Kreis einen Zuwachs der Einwohnerzahl um 918 Einwohner. Mit 2.722 Straftaten bei nunmehr rund 97000 Einwohnern wird somit trotz eines leichten Zuwachses ein hessischer Spitzenwert erreicht, der weit unter dem Landesdurchschnitt liegt.


70.000

70,0

65.000 60.000 55.000 50.000

58,7 55,7

45.000 40.000

55,1

55,9

25.000

57,1

57,8

59,3 58,3

59,9 58,5

60,7

59,5

58,8

62,7

61,1 59,3

60,2

59,9

50.594

46.461

46.587

60,0

50,0

46.039

45.697

53.178 54.268

60,2

65,0

55,0 44.808

48.127

35.000 30.000

57,7

58,5

61,6

45,0

43.292

46.660

20.000

40,0 2006

2007

2008

2009

2010

Fallzahl Südhessen

2011

2012

AQ Hessen

2013

2014

2015

2016

AQ PPSH

 Eigentumskriminalität Delikte der Eigentumskriminalität sind für die Bürger von besonderem Interesse weil sie deren Sicherheitsgefühl unmittelbar tangieren. Nach einer rückläufigen Entwicklung der Zahlen im Bereich der Eigentumsdelikte in den vorangegangenen Jahren stieg das Straftatenaufkommen im letzten Jahr um 89 Fälle auf 876 mit einer gleichzeitigen Steigerung der AQ auf 39,4 %, d.h. mehr als jeder dritte Fall wurde aufgeklärt. Ursächlich für die Veränderung der absoluten Fallzahl ist u.a. eine Serie von Automatenaufbrüchen, die sich zwischen Dezember 2015 und August 2016 im Odenwaldkreis ereigneten. Sechs junge Männer zwischen 19 und 22 Jahren zeichneten sich verantwortlich für insgesamt 66 Aufbrüche bzw. Komplettentwendungen von Zigarettenautomaten, Aufbrüche von Wasch- und Staubsaugerautomaten, Kiosken und PKW. Aufgeklärt wurde die Serie durch das neu gegründete Kommissariat 21/22 in Zusammenarbeit mit den Beamten des Streifendienstes, operativen Einheiten und mithilfe der intensiven Tatortarbeit des Erkennungsdienstes. Auf Vorhalt der Ermittlungsergebnisse legten dann auch drei der sechs Beschuldigten ein Geständnis ab, einer der Beteiligten wurde mittlerweile zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren und 6 Monaten verurteilt. Das Verfahren gegen die übrigen Beschuldigten wurde abgetrennt und wird in nächster Zeit verhandelt. Der ebenfalls vom K21/22 bearbeitete Wohnungseinbruchsdiebstahl, einschließlich Tageswohnungseinbruch (TWE), zählt zu den schweren Diebstahlsdelikten. Hier entspricht das Fallaufkommen mit 57 Fällen dem Durchschnittswert der letzten fünf Jahre. Von den oben erwähnten 57 Delikten, welche 2 % aller Delikte im Odenwaldkreis darstellt, wurden 33 Einbrüche mit einem Vermögensschaden von rund 68.622 Euro vollendet (213.000 Euro im Jahr 2015). In 24 Fällen scheiterten die Täter an den guten Sicherungseinrichtungen, so dass sie über das Versuchsstadium nicht hinaus kamen.


Wie ich mein Eigentum schützen kann, erfahren Bürger u.a. bei der polizeilichen Beratungsstelle beim Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt und bei öffentlichen Veranstaltungen der örtlichen Polizei. Alles in allem wird jedoch deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit im Odenwald Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden nach wie vor vergleichsweise gering ist. Gerade im Bereich der Eigentumsdelikte werden immer häufiger Taten mithilfe gesicherter daktyloskopischer (Fingerabdrücke) und DNA Spuren geklärt. Die durch professionelle und umfassende Arbeit gesicherten Spuren der hiermit befassten Angehörigen des Erkennungsdienstes werden in eine Datei eingestellt und regelmäßig abgeglichen, so dass sich teilweise erst nach Jahren Treffer ergeben, die dann zu einer Tatklärung führen. Im letzten Jahr konnten in 14 Fällen anhand sogenannter daktyloskopischer Treffer, d.h. eingelagerte Fingerabdrücke stimmen mit einem am Tatort gesicherten Fingerabdruck überein, Tatverdächtige überführt werden. Dies stellt im Vergleich zum Jahr 2015 eine Steigerung um 5 Fälle dar. Neben der bereits oben erwähnten Klärung der Serie von Automatenaufbrüchen durch das K21/22 konnte durch die Dezentrale Ermittlungsgruppe der PD Odenwald anhand einer gesicherten daktyloskopischen Spur eine Serie von Diebstählen aus Versorgungsautomaten an Abstellplätzen für Wohnmobile, an Münzautomaten an Toilettenhäuschen und Parkscheinautomaten geklärt werden. Der bereits vorher im Odenwald polizeilich in Erscheinung getretene Tatverdächtige brach im Oktober und November 2016 in insgesamt 11 Fällen die erwähnten Automaten auf und hinterließ dabei einen Fingerabdruck an einem der Gehäuse. Auch im Bereich der sogenannten DNA-Treffer konnte im Jahr 2016 eine Steigerung um 10 Fälle auf 44 erreicht werden. Insgesamt wurden im Jahr 2016 in verschiedenen Deliktsbereichen 259 DNA-Spuren gesichert. Eine besonders spektakuläre Tatklärung aufgrund einer zuvor im Odenwald erhobenen DNA Probe erfolgte im Dezember letzten Jahres. Die Polizei in Wiesbaden fahndete nach einem flüchtigen Mörder, der in einem Kiosk die 59-jährige Besitzerin erschossen und zwei ihrer Verwandten angeschossen und schwer verletzt hatte. Eine am Tatort gesicherte DNA Spur führte beim Abgleich in der DNA-Analyse-Datei zur Ermittlung des 26-jährigen Tatverdächtigen. Dessen DNA-Muster war im Jahr 2009 nach einem besonders schweren Diebstahl in Höchst gesichert und in die Datei eingestellt worden.  Prävention Ergänzend zur Arbeit der Polizei sowohl im präventiven wie im strafverfolgenden Bereich kommt aber der Aufmerksamkeit der Nachbarschaft eine elementare Bedeutung beim Schutz vor Einbrüchen zu. So werden „Verdächtige Wahrnehmungen“, die vom Bürger an die Polizei gemeldet werden, ernst genommen, dokumentiert und sowohl in die Ermittlungen nach einem Schadensfall wie auch in die präventiven Streifen einbezogen. Auch im Fall der Zigarettenautomatenaufbrüche rief ein aufmerksamer Anwohner die Polizei, als er nachts verdächtige Geräusche hörte, was letztlich zur Festnahme der jugendlichen Straftäter führte. Neben akribischer polizeilicher Ermittlungsarbeit konnte mithilfe von Hinweisen aus der Bevölkerung eine Serie von Sachbeschädigungen im Michelstädter Stadtteil Vielbrunn aufgeklärt werden. In der Nacht zum 23.10.2016 richteten zwei junge Männer (19 und 20 Jahre) innerhalb von nur drei Stunden einen Schaden von ca. 40.000 € an, indem sie 28 PKW mit Steinen und einer Stahlstange traktierten. Das Ende eines durchfeierten Wochenendes und des dreistündigen Zuges der beiden Beschuldigten durch Vielbrunn bedeutete für einen der Geschädigten dann sogar, dass sein Fahrzeug einen wirtschaftlichen Totalschaden erlitt.


 Diebstahl aus PKW Die im letzten Jahr zu verzeichnende Steigerung der Fallzahlen auf 50 Taten im Bereich des Diebstahl aus PKW ist hauptsächlich auf reisende Banden osteuropäischer Straftäter zurückzuführen, deren Zielrichtung festeingebaute Navis bzw. Airbags sind. Eine Serie von acht solcher schweren Diebstähle aus PKW mit Zielrichtung Navi Festeinbau konnte im letzten Jahr dann auch einer vierköpfigen Bande Litauer nachgewiesen werden, die sich für das eine Tatwochenende in einem Ortsteil von Erbach eingemietet hatten und anschließend wieder verschwanden. Die Ermittlung der Tatverdächtigen war ein Erfolg im Rahmen des Hotelfahndungskonzeptes.  Vermögens- und Fälschungsdelikte Traditionsgemäß wird im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ein Großteil der Straftaten (84,1 %) aufgeklärt. In diesem Jahr verzeichnet die PD Odenwald 492 Delikte, was einen Anstieg zum Jahr 2016 von 8,8 % darstellt. Ursächlich für die Steigerung der Fallzahlen ist ein Einzeltäter, der durch Überweisungsbetrug in mehr als 50 Fällen in Tateinheit mit Urkundenfälschung einen Schaden von ca. 74.000 € anrichtete. Der im Odenwald wohnhafte 26 – jährige Straftäter erstellte falsche SEPA Überweisungsträger und trug vermtl. im „Darknet“ erlangte real existierende Kontoinhaber bzw. Firmen als Verfügende zu seinen Gunsten ein. Aufgrund der oben beschriebenen Straftaten konnte eine bereits existierende Bewährungsstrafe wegen schweren Diebstahls und unbefugtem Gebrauch von Fahrzeugen widerrufen werden, so dass sich der Tatverdächtige in Haft befindet. In dem Deliktsfeld der Vermögens- und Fälschungsdelikte werden mit einem Anteil von 37 % jedoch die meisten Straftaten im Bereich des Waren- und Warenkreditbetruges begangen.  Straßenkriminalität Naturgemäß stellen alle Delikte, die im Blickfeld des Bürgers begangen werden, insbesondere die, die auf öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen stattfinden, eine erhebliche Beeinträchtigung des subjektiven Sicherheitsgefühls dar. Die Steigerung der Fallzahlen um 91 Delikte, die nach einem stetigen Rückgang über mehrere Jahre verzeichnet wurde, geht hauptsächlich auf folgende Faktoren zurück: In 80 Fällen handelte es sich um den sogenannten Straßendiebstahl, d.h. die bereits erwähnte Serie von Automatenaufbrüchen mit 42 Delikten und die eingangs erwähnten Sachbeschädigungen an 28 PKW finden sich in diesen Zahlen wieder. Weiterhin finden hier Fahrraddiebstähle bzw. deren unbefugter Gebrauch ihren Niederschlag. Die 469 Fälle der Straßenkriminalität stellen einen Anteil von ca. 17 % an der Gesamtkriminalität.  Rohheitsdelikte Im Bereich der Rohheitsdelikte, welche sich hauptsächlich aus Körperverletzungsdelikten und „Häuslicher Gewalt“ zusammensetzen, musste im letzten Jahr eine Steigerung um 12 % festgestellt werden, wobei es sich in mehr als der Hälfte dieser Fälle um einfache Körperverletzungen ohne erschwerende Umstände (z.B. der Nutzung eines gefährlichen Gegenstandes) handelte. Insgesamt stellen diese Delikte einen Anteil von ca. 17 % aller Straftaten im Berichtszeitraum dar, die allerdings in mehr als 96 % der Fälle aufgeklärt wurden. Der überwiegende Anteil der Tatverdächtigen (386) in diesem Deliktsbereich ist männlich, nur 70 Tatverdächtige sind weiblich.


 Kapitaldelikte Erfreulich ist die Entwicklung im Bereich der Kaptaldelikte, welche Straftaten gg. das Leben, die sex. Selbstbestimmung, gg. die persönliche Freiheit und Raubdelikte umfasst, hier blieben die Fallzahlen im Wesentlichen gleich oder waren sogar rückläufig. Das hiesige K10, welches Kapitaldelikte im Bereich der PD Odenwald bearbeitet, konnte 80 % aller Raubdelikte aufklären.  Fallbeispiel: Im Februar letzten Jahres überfielen zwei junge Männer ein Bekleidungsgeschäft in Michelstadt und erbeuteten unter Vorhalt eines „Rambo-Messers“ 150.- €. Die umfangreichen Ermittlungen des K10 führten zur Identifizierung zweier polizeilich bekannter Tatverdächtiger im Alter von 17 und 18 Jahren. Einer der Beschuldigten gab den Raub in seiner Vernehmung zu und benannte einen weiteren 17-jährigen Mittäter, der während der Tatausführung Schmiere stand. Im Zuge dieser Ermittlungen räumte einer der Straftäter auch den Raub auf den Kiosk am Gymnasium im November 2015 ein. Im Juli 2016 wurde der Haupttäter zu einer Jugendstrafe von zwei Jahren, sein Mittäter zu einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Aufgrund des Alters der beiden jungen Männer erhielten beide die Chance einer sogenannten Vorbewährung von sechs Monaten, wobei der Nachweis eines Schulabschlusses eine der Bewährungsauflagen darstellte. Nach diesen sechs Monaten entscheidet der Richter darüber, ob die verhängte Freiheitsstrafe zur Bewährung ausgesetzt wird oder ob die Haft angetreten werden muss.  Rauschgiftkriminalität Schließlich bleibt auch der Odenwaldkreis von dem allgemeinen Phänomen des Drogenhandels und -konsums wie z.B. Cannabisprodukten nicht verschont. Der Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit liegt darin, Bezugswege aufzuklären, Täter zu ermitteln und damit den Verkauf derartiger Substanzen einzudämmen. Nach einem Rückgang im letzten Jahr um 22 Fälle auf nunmehr 216 Straftaten konnte die Aufklärungsquote noch einmal auf jetzt 98,1 % gesteigert werden.  Fallbeispiele Auch im Jahr 2016 wurden durch das zuständige Rauschgiftkommissariat 34 wieder erfolgreich mehrere Verfahren beendet, die beispielsweise in einem Fall zur Festnahme von zwei Tatverdächtigen führten. Es konnten durch verschiedene operative Maßnahmen 35 „Kunden“ sowie ein Lieferant ermittelt werden. Im Zuge der durchgeführten polizeilichen Kontrollmaßnahmen wurden bei den Abnehmern der beiden Beschuldigten insgesamt 40 Gr. Marihuana, 105 Gr. Haschisch und 65 Gr. Amphetamin sichergestellt werden. Die Durchsuchung bei den beiden Beschuldigten führte dann zum Auffinden weiterer 14 Gr. Marihuana, 7 Gr. Haschisch und geringste Mengen Kokain. Ein Verfahren des hiesigen K34 aus dem Jahr 2016 wurde im Februar diesen Jahres erfolgreich vor Gericht abgeschlossen. Zwei bereits seit dem 15.07.2016 in U-Haft sitzende Rauschgift Dealer aus dem Odenwald wurden durch die 15. Strafkammer des Landgerichts Darmstadt wegen Handel mit nicht geringen Mengen Betäubungsmittel zu Haftstrafen von 2 Jahren und 4 Monaten bzw. 2 Jahren und 10 Monaten verurteilt. Im Rahmen dieses Verfahrens wurde gegen insgesamt 5 Beschuldigte und einen „Kundenstamm“ von ca. 45 Personen ermittelt, wobei es sich bei den beiden Verurteilten um die Haupttäter handelte.


Bei den durchgeführten Durchsuchungen wurden insgesamt ca. 1.350 Gr. Marihuana, 150 Gr. Haschisch, geringe Mengen Cannabis, eine Schreckschusswaffe, ein Elektroschocker, ein Schlagring, ein sogenanntes „Rambo-Messer“ sowie über 6.000 € Bargeld aufgefunden.  Jugendkriminalität Ähnlich wie im letzten Jahr sind rund 20 % aller Tatverdächtigen (1469 TV in 2016 zu 1433 TV in 2015) im Odenwald unter 21 Jahren alt (304 TV in 2016 zu 308 TV in 2015). Rund 1/5 aller Tatverdächtigen unter 21 Jahre sind weiblich, somit ist der weitaus größere Teil männlich, was wiederum auch dem Geschlechterverhältnis der Tatverdächtigen im erwachsenen Alter entspricht. Auch im letzten Jahr wurden wieder Kinder/Jugendliche/Heranwachsende in das Programm für „Besonders auffällige Straftätern unter 21 Jahren“ (BASU21) aufgenommen. Hier liegt das Bestreben der Polizei darin, diese Personengruppe mit einem besonders auffälligen delinquenten Verhaltensmuster frühzeitig zu identifizieren und durch zielgerichtete, interdisziplinäre und koordinierte Maßnahmen vor einem dauerhaften Abgleiten in eine kriminelle Karriere zu bewahren. Die dort eingesetzten Jugendsachbearbeiter kümmern sich insbesondere um diesen Personenkreis. Eine sinnvolle und zielführende Arbeit in diesem Bereich bedingt allerdings die Mitarbeit der Probanden und des Elternhauses, welche nicht in jedem Fall gegeben ist. Ein 15 Jahre alter jugendlicher Straftäter, der zu Beginn seiner kriminellen Laufbahn noch deutlich unter dem strafmündigen Alter von 14 Jahren war, hält weiterhin die Beamten der PD Odenwald in verschiedenen Deliktsbereichen in Atem. Von seinen bisher bekanntgewordenen 160 Fällen zeichnete er sich alleine im letzten Jahr für insgesamt mehr als 30 Straftaten verantwortlich. Auch Maßnahmen des Jugendamtes, zwischenzeitlich verhängte Sozialstunden oder ein vierwöchiger Jugendarrest konnten ihn nicht nachhaltig beeindrucken. Schließlich wurde ein Haftbefehl erwirkt.  Tatverdächtige allgemein Die Mehrheit (60,0 %) aller im Jahr 2016 ermittelten Tatverdächtigen stammt aus der Tatortgemeinde, weitere 25,3 % aus anderen Gemeinden im Odenwaldkreis. Die weiteren Tatverdächtigen kommen zu 8,7 % aus Hessen, 6,3 % aus dem übrigen Bundesgebiet oder sind wohnsitzlos (3,7 %).  Sonstiges Ein Beispiel für das erfolgreiche Zusammenwirken der verschiedenen Organisationseinheiten der hiesigen Polizei ist die Ermittlung eines Flüchtigen nach einem schweren Verkehrsunfall im Gersprenztal. Am Morgen des 26.11.2016 wurde gg. 02:50 Uhr in Michelbach ein Fußgänger von einem Auto erfasst, in den Straßengraben geschleudert und schwer verletzt. Der Unfallverursacher entfernte sich anschließend von der Unfallstelle, ohne sich um den offensichtlich schwerverletzten Mann zu kümmern. Von der, den Verletzten begleitenden, Freundin konnte ein Teilkennzeichen des flüchtenden Fahrzeuges benannt werden, so dass die Daten mehrerer Hundert Fahrzeughalter gewonnen wurden, die in polizeilicher Kleinarbeit überprüft werden mussten. Hinzu kamen die Auswertung von Funkzellen und die Veröffentlichung eines Phantombildes im Rahmen einer Öffentlichkeitsfahndung. Die erfolgreiche Arbeit des Teams um den ermittelnden Sachbearbeiter und seiner Kollegen der Schutzpolizei, den Beamten der Kriminalpolizei, dem Bezirksermittler in Reichelheim und Angehörigen der Bereitschaftspolizei führte schließlich zur Ermittlung des Beschuldigten. Es handelt sich um einen 31-jährigen Mann aus Aachen, der sich zu Besuch im Odenwald aufhielt. In seiner Vernehmung durch die Beamten der PD Odenwald räumte der Beschuldigte sowohl die Verursachung des Unfalles mit anschließendem unerlaubtem Entfernen vom Unfallort wie auch die unterlassene Hilfeleistung ein.


 Zuwanderung Die im letzten Jahr in Deutschland erfolgte Zuwanderung schlägt sich in den Fallzahlen des Odenwaldkreises nicht nennenswert nieder. Bei 1.469 ermittelten Tatverdächtigten waren lediglich 59 Personen Zuwanderer. Bei einem Drittel der Straftaten handelt es sich um Körperverletzungsdelikte, die zumeist untereinander begangen wurden, d.h. in diesen Fällen handelte es sich bei den Opfern ebenfalls um Zuwanderer. Wie in den Jahren zuvor werden auch in diesem Jahr alle Angehörigen der Odenwälder Polizei dazu beitragen, das Leben und die Gesundheit ihrer Bürger zu schützen sowie deren Wohlstand zu sichern. Auch im nächsten Jahr soll der Odenwaldkreis in der Rückschau wieder der sicherste Landkreis in Südhessen sein.

gefertigt: Schmelzer, KHK`in


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