„RiedelsGretchen“ feiert Neunzigsten Runder Geburtstag – Margarete Rott begeht Jubelfest – Nachbarn backen Kuchen
Neunzig Jahre alt wird am 1. Mai Margarete Rott, die aus Brensbach stammt und dort wohnt. Foto: Denis Mohr
Am 1. Mai feiert die Brensbacherin Margarete Rott, allgemein bekannt als „RiedelsGretchen“, ihren neunzigsten Geburtstag. BRENSBACH. Der 1. Mai ist bekanntermaßen der „Tag der Arbeit“ und wird als gesetzlicher Feiertag von vielen Menschen in Deutschland entsprechend begangen. Ein ganz besonderer Tag ist der 1. Mai in diesem Jahr vor allem für Margarete Rott aus Brensbach, denn es ist der Tag, an dem sie ihren neunzigsten Geburtstag feiert. Den meisten Leuten in der Großgemeinde Brensbach und Umgebung ist Rott vor allem als „RiedelsGretchen“ bekannt. Dieser Rufname geht zurück auf Rotts Elternhaus. Als geborene Margarete Riedel entstammt die Jubilarin dem Brensbacher WaagenbauerBetrieb Riedel. Sie selbst führte jahrzehntelang ein Haushaltswaren und Topfblumengeschäft auf der Hofreite in Brensbach. Erst vor wenigen Jahren, weit jenseits des gesetzlichen Rentenalters, gab sie ihren Laden auf und zog sich in den verdienten Ruhestand zurück. Als gebürtige Brensbacherin verbrachte Rott ihr gesamtes Leben in der Gesprenzgemeinde. Am 17. Juni 1954 heiratete sie den KfzSchlosser Franz Rott,
einen Sudentendeutschen und Heimatvertriebenen. An seiner Seite war sie bis zur Eröffnung ihres Ladengeschäfts auf dem Anwesen Rott Hausfrau und Mutter. Ihre einzige Tochter schenkte ihr insgesamt vier Enkelkinder. Die machten sie wiederum zur stolzen vierfachen Urgroßmutter. Nach den vielen Jahren befragt, auf die sie mittlerweile zurückblicken kann, gibt sich Margarete Rott zurückhaltend bis scheu und vermittelt den Eindruck, dass man Vergangenes Vergangenes sein lassen sollte. Dabei musste sie im Laufe ihres Lebens mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden. Bereits im Jahr 1987 verlor sie ihren erst 62jährigen Mann Franz. 2001 starb ihre einzige Tochter. Ein starker Familienrückhalt und ihre stets auf die Zukunft gerichtete Art machten es ihr möglich, diese schweren Jahre zu überstehen. Trotz ihres hohen Alters ist Rott recht rüstig. Selbstständig führt sie nach wie vor ihren eigenen Haushalt, kocht, putzt, wäscht Wäsche und erledigt regelmäßig Gartenarbeit. Auch ihr Interesse am Weltgeschehen ist ungebrochen. Täglich liest sie Zeitung und verfolgt die Fernsehnachrichten. Ihren Neunzigsten will sie bescheiden im engsten Kreis der Familie begehen. Gerade einmal 13 Personen werden zum gemeinsamen Mittagessen in einer Gaststätte erwartet. Danach folgt ein kleiner Sektumtrunk bei Kaffee und Kuchen im heimischen Wohnzimmer. Um der nach wie vor viel beschäftigten Rentnerin helfend zur Hand zu gehen, haben einige Nachbarn bereits im Vorfeld angeboten, Kuchen für die Feierlichkeiten beizusteuern. Eigentlich wollte Rott ihren Jubeltag gar nicht begehen, sich stattdessen, wie üblich, ihren alltäglichen Verrichtungen widmen. Auf Zureden ihrer Familie fand sie sich dann aber doch bereit, eine bescheidene Feier für jene auszurichten, die ihr im Laufe ihres Lebens so viel Halt gegeben haben: die Mitglieder ihrer Familie.