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Kochen und bekochen ist angesagt im neuen Lokal „Labsal“ von Chris Keylock und Katharina Samer in Michelstadt. Foto: Michael Lang Von Michael Lang „LABSAL“ Weit gereister Küchenmeister Chris Keylock realisiert neue RestaurantIdee in Michelstadt MICHELSTADT Dogmen sind dem Küchenmeister Chris Keylock ein Dorn im Auge. Deshalb hat er ihnen den kulinarischen Kampf angesagt. Der WahlMossautaler macht sein eigenes Ding, ganz nach seiner Fasson, so richtig nach seinem Geschmack. Den stellt er in den Vordergrund. Und das tut er jetzt auf einem der besten Ausgehpflaster im Odenwald, in Michelstadt. Nicht umsonst hat Keylock die lukullische Insel, die er dort geschaffen hat, „Labsal“ genannt. Dabei rückt die klassische Gastronomie in den Hintergrund. Nicht zuletzt, weil viele Betriebe ein Generationenproblem haben, kaum einer mehr die Dorfwirtschaft mit der eigenen Küche aufsucht und viele Lokale schließen müssen. Keylock ist clever: „Schaut man von hier aus auf das nähere Einzugsgebiet, sind im Umkreis von 90 Kilometern und wenig mehr als einer Stunde Fahrzeit circa 1,9 Millionen Menschen zu erreichen!“ Da sieht er Potenzial, dies war ein Argument seines Konzeptes, das
dem Mann mit den angelsächsischen Wurzeln jüngst den Sonderpreis der Gründungsoffensive Bergstraße / Odenwaldkreis in der Kategorie „Junge Unternehmen im Wachstum“ eingebracht hat. KONTAKT ZUM KOCH Kochkurse in Chris Keylocks „Labsal“ in Michelstadt sind für die Zeit ab Januar 2017 buchbar. Natürlich sind jetzt schon Wertgutscheine als Geschenk zu haben. Kontakte gibt es über Facebook, die EMailAdresse info@deinlabsal.de und die beiden Telefonnummern 06061 9797579 (Festnetz) und 017624636610 (mobil). Wer sich für Keylocks lukullische Abenteuer interessiert, schaut im Netz bei www.endlichgutes.de nach. Zum Weihnachtsmarkt werden im Hof die legendären Beckenrandpommes aus Güttersbacher Zeit gereicht. (mil) Mix aus Holz und Metall eint Tradition mit Moderne In dem schnuckeligen, an der Braunstraße gelegenen Häuschen aus dem 18. Jahrhundert, vereint er mit einem Mix aus Holz und Metall die Tradition mit der Moderne. Das entspricht seiner Kunst in der kreativen Küche. Da machen es auch die Mischung und die Wertigkeit der vorwiegend regionalen Produkte. Siegel beschneidet er mit der imaginären Sichel, denn Stempel stoßen den Meisterkoch ab. Es rufen der eigene Riecher und das einfühlsame Händchen für Gutes. Davon hat er Ahnung: Nach einer Anstellung in Lindau am Bodensee, wo bodenständige Küche vorherrschte und alles selbst gemacht wurde, verschlug es den früher im Siegerland beheimateten Pionier der Pfannen in Sterneküchen und Gourmetlokale. Am Starnberger See war es als Chefpatissier tätig, dann arbeitete er bei Starkoch Johann Lafer. In einem Frankfurter Hotel, das er mit einem Partner führte, hat er seine Lebensgefährtin Katharina Samer kennengelernt, die dort als Betriebswirtin im Restaurantfach arbeitete. Dann suchte der Mann seine Freiheit, wollte dem Druck der Festanstellung entkommen. Als Mietkoch bot er Kurse an, gab Seminare auf eigene Rechnung. Der Schritt in die Selbstständigkeit war getan. Es folgten zwei schöne Jahre als Zauberer sagenhafter Gerichte im Schwimmbad von Güttersbach. Jetzt der Labsaal, der als „Labsal“ die Gäste verwöhnt. Bis zu 26 Personen finden Platz. Kochkurse, die im Team oder individuell Spaß machen und Wissen vermitteln sollen, sind ein Standbein, das andere fußt auf Firmenfeiern, kleinen Events, Familienfesten oder kulinarischen Überraschungen nach Hochzeiten. Saisonal, regional, naturnah. Diese drei Pfeiler sind Keylocks Kompass. Nicht abgehoben exklusiv, aber angenehm individuell ist der Charakter des neuartigen Konzepts von Küche. Da gibt es keine dogmatische Statik, vieles ist möglich. Für Tagungen steht Technik bereit. Genuss und Kreativität sind die Leitgedanken. Kochen oder bekochen lassen ist die Devise. Catering, aber in einem festgelegten Raum und Rahmen. „In den Städten klappt das, hier auch. Wir holen die Leute in die Beschaulichkeit des Odenwaldes!“, zeigt sich der 32jährige Küchenmeister zuversichtlich. Über dem „Labsal“, das mit hochmodernen Küchenmaschinen ausgestattet ist, warten zwei kleine Ferienwohnungen auf Gäste, die diese auch losgelöst vom Lokal buchen können. Bei der Renovierung waren vorwiegend regionale Handkurse eingesetzt, was auf Keylocks Verbundenheit zum Odenwald hinweist.