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Lebensfreude bei "Sound of the Forest" Mossautal 02.08.2015
Fotograf: KarlHeinz Bärtl
Fotograf: KarlHeinz Bärtl Von Leona Nieswandt HÜTTENTHAL "Ich freue mich sehr, dass wir beim ,Sound of the Forest' auftreten dürfen", sagt Sänger Clueso, und die Menge vor der Bühne jubelt. "Wir haben gebadet und in der Sonne gelegen. Das Festival hier ist etwas ganz besonderes", resümiert er. Diesen Eindruck teilen wohl auch die meisten der knapp 5000 Besucher, die aus ganz Deutschland an den MarbachStausee gekommen sind, dessen Ufer damit fast ausverkauft ist. Zum siebten Mal haben sich die Wiesen auf dem Gelände in eine kleine Zeltstadt verwandelt. Gut gelaunt sitzen die Besucher in kleinen Gruppen vor ihren Zelten, viele haben ihre Gitarren mitgebracht und schlagen einige Akkorde an. Der Umgang miteinander ist freundlich. Das wissen auch die zahlreichen Eltern, die ihre Kinder mitnehmen. Uwe Arnold aus Heidelberg ist mit seiner achtjährigen Tochter angereist. "Ich bin jetzt das dritte Jahr in Folge da. Die Menschen, die herkommen, sind sehr entspannt und genießen diesen tollen Ort sowie das musikalische Angebot", sagt er. Bei manchen Festivalgängern hat die Entspannung allerdings erst später eingesetzt: "Wir sind Donnerstagabend angekommen, um unser Zelt aufzubauen, und haben vier Stunden am Einlass warten müssen", sagt Nico Bohländer. Der 24jährige Michelstädter kritisiert außerdem, dass auf dem Gelände zu wenige Toiletten zu finden sind. Die tolle Stimmung und die facettenreichen Besucher haben das aber wieder wettmachen können. In der Beach Area am Ufer des Sees liegen die Besucher unter Sonnensegeln, erfrischen sich beim Baden und landen mit einem lauten Platsch beim Hinabgleiten auf der Holzwasserrutsche im See. "Das ist das einzige mir bekannte Festival, das sich komplett in die Natur einfügt", sagt Phillip Reiter. Der 26jährige aus
Wiesbaden ist zum dritten Mal angereist. "Besonders gut gefallen mir die verschiedenen Lampen und die bunte Beleuchtung", findet er. In jedem Jahr ist die Beach Area anders angelegt, Mathias Schielke und Tobias Grah, beide von der Holzfachschule der Beruflichen Schulen in Michelstadt, sind die Designer, Holz ist immer das vorrangige Material. Drei Hirschfiguren, die Maskottchen des Festivals, zieren den Platz; als es dunkel wird, leuchten sie in verschiedenen Farben. Die Liebe zum Detail ist es auch, die die Veranstalter des Festivals perfektionieren möchten. "Wir haben zwar mehr Plätze zum Zelten, aber trotzdem die gleiche Anzahl an Tickets", sagt Rekha Ober, Pressesprecherin des Vereins Sound of the Forest. "Das Festival soll exklusiv bleiben und keine Massenveranstaltung werden. Es soll weiterhin zur Region passen", sagt sie. Über 50 Künstler auf vier Bühnen Über 50 Künstler treten auf den vier Bühnen auf. "Wir sind das einzige Festival, das eine Bühne hat, die man zwar sehen, aber nicht hören kann", sagt Ober. Dort treten die Bands mit akustischen Instrumenten auf, vor etwa einer Handvoll Zuhörer, die mit einem Boot vor die Bühne gefahren werden. "Neu ist auch, dass wir versuchen, genreübergreifend zu arbeiten. Am Tag stehen etwa Poetry Slamer auf der Bühne und es werden Kurzfilme gezeigt, abends ist dann die Musik im Vordergrund", sagt die Pressesprecherin. "Hauptsache, alles ist stimmig." Mit der Verpflichtung des bekannten Sängers Clueso gehen die Veranstalter neue Wege. "Wir sind der Meinung, dass die Region von ihm profitiert und andersherum", ist sich Rekha Ober sicher. Den prominenten Musiker zu verpflichten birgt für den Verein "Sound oft the Forest" ein Risiko: "Wir haben die Investitionen in die Bands verdoppelt, weil wir an den Fortbestand des Festivals glauben", begründet Ober.
Der Sänger sei zwar sehr erfolgreich, wisse aber auch das kleine Festival zu schätzen wie etwa die Mitglieder der belgischen IndieRockband "Intergalactic Lovers": "Hier zu spielen fühlt sich an wie im Paradies", sagt Sängerin Lara Chedraoui, während vor der Bühne die Zuhörer im Takt mitwippen. Auf die Suche nach geeigneten Bands gehen die Veranstalter bereits ein Jahr vor Beginn des nächsten Festivals. "Beim Probehören haben wir die australische Band "Tora" gehört und wussten genau, dass sie perfekt zu den Ansprüchen unseres Festivals passen", schlägt Rekha Ober den Bogen zu weiteren Akteuren. So kommen dann Gruppen aus Dänemark, Schweden und Südafrika sowie deutsche Künstler wie der Singer Songwriter L'Aupaire aus Gießes. "Und sie träumt von Chicago", singt Clueso, während Seifenblasen über das Gelände schweben. So weit reisen muss man aber gar nicht dank "Sound of the Forest".
Fotograf: KarlHeinz Bärtl
Fotograf: KarlHeinz Bärtl
Fotograf: KarlHeinz Bärtl
Fotograf: KarlHeinz Bärtl
Fotograf: KarlHeinz Bärtl