Polizeiliche Kriminalstatistik 2013 Odenwaldkreis

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Polizeiliche Kriminalstatistik 2013

Odenwaldkreis

Willkommen im

sichersten Landkreis Hessens

Erbach, den 20. M채rz 2014


- Odenwaldkreis ist weiterhin sicherster Landkreis Hessens - Aufklärungsquote auf über 67 % gesteigert - Straftatenaufkommen erneut unter 3.000 In keinem hessischen Landkreis wurden weniger Straftaten polizeilich registriert! Das Straftatenaufkommen des Odenwaldkreises blieb mit 2.674 erfassten Fällen im Jahr 2013 gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (2012 / 2.676). Damit ist das Straftatenaufkommen in den letzten 10 Jahren um 32,13 % gesunken (1.266 Straftaten). Wenngleich gegenüber dem Vorjahr die Anzahl der Straftaten unverändert bleibt (-2 Fälle), konnte die hohe Aufklärungsquote des Jahres 2012 (65,5 %) nochmals um 1,7 Prozentpunkte auf 67,2 % gesteigert werden. Damit bleibt der Odenwaldkreis weiterhin der sicherste Landkreis in Hessens und für Begehung von Straftaten besonders unattraktiv. Die Entwicklung der Aufklärungsquote (AQ) in den vergangenen zehn Jahren fällt durch eine kontinuierliche Steigerung um 13,6 % Punkte auf. Sie liegt nun schon im achten Jahr in Folge über der Marke von 60 %. Dies ist kein Zufall, sondern ein Produkt professioneller Kriminalitätsbekämpfung, polizeilicher Präsenz, umfassender Präventionsarbeit sowie herausragender polizeilicher Ermittlungstätigkeit. In diesem Kontext sind Fortentwicklung und konsequente Ausschöpfung kriminaltechnischer Maßnahmen zu nennen. Das Instrument der DNA-Analyse sowie die Verbesserung der Spurensicherungsarbeit tragen dazu bei, dass Täter vielfach überführt und Straftaten aufgeklärt werden konnten. Darüber hinaus wirkt die hohe Aufklärungsquote abschreckend, denn sie signalisiert potentiellen Tätern, dass die Gefahr von der Polizei gestellt zu werden im Odenwald sehr hoch ist. Nicht zuletzt ist sie auch ein gutes Indiz für eine funktionierende Sozialkontrolle durch die Bevölkerung, welche ihre Polizei immer wieder mit wichtigen Hinweisen unterstützt.


Die Kriminalitätsentwicklung 2012/2013 lässt sich eindrucksvoll an einem der Kernbereiche der Kriminalität ablesen. Delikte der Eigentumskriminalität sind für die Bürger von besonderem Interesse, weil sie unser Sicherheitsgefühl unmittelbar tangieren. So haben die schweren Diebstahlsdelikte um drei Fälle gegenüber dem Vorjahr zugenommen. Insgesamt ging die Anzahl aller registrierten Straftaten im Bereich des Diebstahls um sechs Fälle auf nun 841 Taten zurück. Erfreulich ist, dass dabei die AQ um fast fünf Prozentpunkte auf 45,4 % gesteigert werden konnte. Im Bereich des Diebstahls ohne erschwerende Umstände lag die AQ sogar bei 50,7 %. Für Einbrecher ist der Odenwald ein riskantes Pflaster. Die Odenwälder Polizei klärte mit einer AQ von 35,1 mehr als jeden dritten Einbruch auf. Der Wohnungseinbruchdiebstahl, einschließlich Tageswohnungseinbruch (TWE), zählt zu den schweren Diebstahlsdelikten und ist im besonderen Maße geeignet, das Sicherheitsempfinden zu beeinträchtigen. In den vergangenen zehn Jahren war das Jahr 2009 mit 81 Wohnungseinbrüchen am stärksten belastet. Die geringsten Fallzahlen in diesem Deliktsfeld waren im Jahr 2011 mit 35 Taten zu verzeichnen. Im Jahr 2013 ist im Bundesgebiet, wie auch in unserem Landkreis ein Anstieg festzustellen. Von den insgesamt 57 Delikten wurden 38 Einbrüche mit einem Vermögensschaden von rund 135.500 Euro vollendet (79.000 Euro im Jahr 2012). In 29 Fällen konnten Täter die guten Sicherungseinrichtungen nicht überwinden, so dass sie über das Versuchsstadium nicht hinaus kamen. Dennoch wird deutlich, dass die Wahrscheinlichkeit, im Odenwald Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden, nach wie vor vergleichsweise gering ist: Lediglich ca. 4,3 % der beim Polizeipräsidium Südhessen registrierten Wohnungseinbrüche (einschl. TWE) (1.331) haben sich im Odenwaldkreis ereignet. Ein wichtiger Schutz vor Einbruch ist der „Aufmerksame Nachbar“. Für die Polizei und damit für den Schutz der Bürger ist es wichtig, dass „Verdächtige Wahrnehmungen“ durch die Bürger der Polizei gemeldet werden. So können Straftaten verhindert oder Täter nach Tatausführungen ermittelt bzw. festgenommen werden. Wie ich mein Eigentum schützen kann, erfahren Bürger u.a. bei der polizeilichen Beratungsstelle beim Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt. Wie wichtig Hinweise aus der Bevölkerung für die Ermittlungen der Polizei sind, zeigt der Fall eines räuberischen Diebstahls auf die örtliche Poststelle in Fränkisch-Crumbach. Hier haben Zeugen Fotos eines Fahrzeugs gefertigt, die schließlich zur Ermittlung der Tatverdächtigen führten. Der Anteil der Betrugs- und Vermögensdelikte an der Gesamtkriminalität im Odenwald beträgt knapp 19 %. Ein Sinken der Fallzahlen um 9,8 % Punkte (um 55 Fälle von 561 auf 506) ist maßgeblich auf das Kontrolldelikt der Beförderungserschleichung zurückzuführen. Während hier im Vorjahr noch 131 Fälle zur Anzeige gebracht wurden, waren dies 12 im Jahr 2013. Dafür haben sich die Anzeigen im Bereich des Warenkreditbetrugs von 113 auf 192 Fälle und somit um 70% Punkte erhöht.

Ferner wurde im Jahr 2013 bei Delikten der Straßenkriminalität mit 514 Fällen ein Anstieg um 97 Fälle registriert. Dieser Deliktsbereich, der Straftaten auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen umfasst, hat für das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger eine große Bedeutung. Hierzu zählt z.B. eine noch nicht geklärte Serie von Sachbeschädigungen an Fahrzeugen. In insgesamt 47 Fällen wurden mittels Spax-Schrauben in der Zeit von April bis November Pkw-Reifen zerstört. Nachdem ein Fall angezeigt wurde, meldeten sich 46 weitere Geschädigte erst nach einer Presseveröffentlichung. Der Schwerpunkt dieser Taten liegt in den Gemeinden Fränkisch-Crumbach und Reichelsheim. Ein Tatverdächtiger konnte bislang noch nicht ermittelt werden. Auch liegen derzeit keine Hinweise aus der Bevölkerung vor.


Betrachtet man die möglichen Folgen eines schweren Verkehrsunfalles infolge eines beschädigten Reifens wird deutlich, dass hier nicht nur eine Sachbeschädigung begangen, sondern auch die Gesundheit der Mitmenschen aufs Spiel gesetzt wird. Die Entwicklung der Rohheitsdelikte ist gleichfalls differenziert zu betrachten. Hierunter fallen hauptsächlich Körperverletzungsdelikte sowie die Häusliche Gewalt. Im Berichtszeitraum wurden 15 Delikte weniger registriert (415 Fälle). Körperverletzungsdelikte weisen hierbei ein Absinken um 34 Fälle auf 278 Straftaten auf. In der Hauptsache handelt es sich dabei um einfache Körperverletzungen. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die AQ fast 95 % beträgt. Dabei handelt es sich um überwiegend örtliche Tatverdächtige. So stammen von den 420 Tatverdächtigen 66 % aus der Tatortgemeinde. 24,5 % der Tatverdächtigen kommen aus den übrigen Gemeinden des Odenwaldkreises. Die verbleibenden 9,5 % der Tatverdächtigen kommen aus Hessen (5,7 %), den anderen Bundesländern, sind Personen ohne festen Wohnsitz oder kommen aus dem Ausland. Schließlich ist auch der Odenwaldkreis von dem allgemeinen Phänomen des Drogenhandels und -konsums wie z.B. Cannabisprodukten nicht verschont geblieben. Der Schwerpunkt der polizeilichen Ermittlungsarbeit liegt darin, Bezugswege aufzuklären, Täter zu ermitteln und damit den Verkauf derartiger Substanzen einzudämmen. Die Ermittlungserfolge im Bereich der Rauschgiftdelikte nach dem BtMG schlagen sich in einer Fallzahlensteigerung dieses Kontrolldelikts von 18,8 % Prozentpunkten auf nunmehr 227 Fälle nieder und gehen mit einer nahezu lückenlosen Aufklärung (99,6%) einher. Bereits im Januar 2013 gelang der Odenwälder Polizei ein großer Schlag gegen die Rauschgiftkriminalität. In einem Verfahren gegen bislang achtunddreißig Beschuldigte konnten bei zwei Beschuldigten fast zehn Kilo Cannabisprodukte und über 100.000 Euro beschlagnahmt werden. Am Gesamtaufkommen aller Tatverdächtigen (1.556 TV) im Odenwald beträgt der Anteil an Tatverdächtigen unter 21 Jahren 24,5 % (381 TV). Darunter befinden sich 8 Tatverdächtige, die für 60 Fälle verantwortlich sind. Dieser Personenkreis zählt zu den „Besonders auffälligen Straftätern unter 21 Jahren“ (BASU21). Das Bestreben der Polizei ist, Kinder, Jugendliche und Heranwachsende mit einem besonders auffälligen delinquenten Verhaltensmuster frühzeitig zu identifizieren und durch zielgerichtete, interdisziplinäre und koordinierte Maßnahmen vor einem dauerhaften Abgleiten in eine kriminelle Karriere zu bewahren. Die dort eingesetzten Jugendsachbearbeiter kümmern sich insbesondere um diesen Personenkreis. Ein Kind im Alter von 12 Jahren, das im letzten Jahr bei 105 Straftaten vorwiegend Einbrüche in Schulen und Firmen, sowie Rollerdiebstähle - als Täter ermittelt werden konnte, wurde durch das Jugendamt in Norddeutschland in einem Heim untergebracht. Seine jugendlichen Mittäter hingegen wurden alle in das Programm BASU21 aufgenommen. Mit diesen Maßnahmen ging ein deutlicher Rückgang der Delikte einher. Weitere Erfolge konnte die Erbacher Polizei verbuchen: In den Jahren 2009 bis 2011 kam es in Michelstadt und Wald-Michelbach zu einer Serie von drei Banküberfällen. Zwar blieb der Banküberfall 2010 in Michelstadt im Versuch stecken, doch 2009 und 2011 konnte der Täter mit seiner Beute unerkannt fliehen. 2013 wurden diese Taten im Rahmen der Sendung Aktenzeichen XY vorgestellt. Nach Auswertung der eingegangenen Hinweise und Abgleich mit einer an einem Tatort gesicherten DNA-Spur, konnte der mutmaßliche Täter ermittelt und festgenommen werden.

Auch in diesem Jahr werden wir durch professionelle Polizeiarbeit dazu beitragen, den Odenwald als lebenswerten und sicheren Landkreis zu erhalten.


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