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Wie kann Erbach sicherer werden?
Wie kann Erbach sicherer werden? echo-online.de/lokales/odenwaldkreis/erbach/wie-kann-erbach-sicherer-werden_25556793 3. Juni 2022
Die Stadt hat die Ergebnisse der Bürgerumfrage zum Thema Sicherheit im Bauausschuss vorgestellt. Nun sollen Lösungen für die Anliegen erarbeitet werden. Von Hans-Dieter Schmidt
Die Bushaltestelle an der Werner-von-Siemens-Straße ist einer der Orte in Erbach, an denen sich Bürger zu bestimmten Zeiten unsicher fühlen. (Archivfoto: Katja Hink)
ERBACH - Die Kreisstadt hat sich vor etwa einem Jahr der Kompass-Initiative angeschlossen. Das Projekt des hessischen Innenministeriums hat das Ziel, „die Sicherheitsarchitektur in den Kommunen individuell weiterzuentwickeln und passgenaue Lösungen für Probleme vor Ort zu entwickeln“. Anders formuliert: Es soll für die Bürger mehr Sicherheit geschaffen werden. Gemeinsam haben Polizei und Ordnungsamt in den Monaten Juni und Juli 2021 eine Umfrage unter Erbacher Bürgern zu deren Sicherheit und Alltagsverhalten gemacht. Ermittelt wurden neun Problem-Schwerpunkte. Dem städtischen Sachbearbeiter Sebastian Thern oblag es, diese Themen in der von Klaus Peter Trumpfheller (CDU) geleiteten Sitzung des Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschusses noch einmal vorzustellen. Die Beteiligung der Einwohner ließ zwar Luft nach oben, erschien den Verantwortlichen aber dennoch aussagekräftig. Beanstandet wurden etwa der schlecht beleuchtete Radweg entlang der Mümling, die tägliche Anwesenheit einer bestimmten Klientel um die Bushaltestellen der Werner-von-Siemens-Straße, zudem illegale Müllentsorgung und Glücksspielangebote in der unteren Hauptstraße. Schon die freundlichere Gestaltung einiger Problemzonen könnte zu Verbesserungen führen, war zu hören.
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Wie kann Erbach sicherer werden?
Volker Scheuermann hinterfragte die Tiefe von Therns Ausführungen, was schließlich ein Wortgefecht auslöste. Bürgermeister Dr. Peter Traub strebt an, eine breite öffentliche Diskussion anzustoßen. Gerade das von Scheuermann angeschnittene Thema Jugend erfordere mehr Akzeptanz seitens der Bevölkerung. Christa Weyrauch erinnerte an die vorhandene Gefahrenabwehrverordnung. Deren permanente Überwachung und Einhaltung, so Traub, sei aber gar nicht möglich. Gerade die Jugend sei in der Stadt gewollt, stellte der Bürgermeister fest, brauche aber mehr Toleranz. Mögliche Plätze für neue Beschäftigungseinrichtungen habe man identifiziert, nun gelte es, sich nach Fördermitteln umzutun. Grundsätzlich stellte der Verwaltungschef fest, dass nach den Kompass-Vorgaben eine bestimmte Vorgehensweise einzuhalten sei. Dazu gehöre die Umfrage. Am Vortag wurde zudem der früher schon vorhandene Präventionsrat neu konstituiert. Und am 28. Juni wird eine – allerdings nicht-öffentliche – Sicherheitskonferenz stattfinden, um Lösungsangebote zu entwickeln. Traub verwies darauf, dass der Odenwaldkreis nach Statistik der sicherste Kreis des Landes Hessen ist. Dennoch hält er das subjektive Bedrohungsempfinden der Bürger für real. Die Brennpunkte seien da und auffallend. Im weiteren Verlauf kam von Antonio Marques Duarte (SPD) die Forderung, die Stadt möge Presseveröffentlichungen wie die im Mai zum Sicherheitsempfinden künftig unterlassen. Das sei vermeidbare Negativwerbung. Zudem könne er selbst keine Sicherheitsprobleme in Erbach erkennen. Aus Zeitgründen bereits gestellt hat die Stadt einen Antrag auf Förderung für Sanierungsobjekte – vorab und am „Dienstweg“ vorbei, um Fristen einzuhalten. Hauptpunkt ist hier der marode Treppenweg, wie Bauamtsleiter Jens Maurer ausführte. Duarte bezeichnete die Vorgehensweise als ausnahmsweise hinnehmbar. Hauptamtsleiterin Ute Marquardt bot dennoch an, den Fördermittelantrag zurückzuziehen, falls das Parlament in der kommenden Woche nicht zustimmen sollte. Das aber dürfte wohl eher nicht zu erwarten sein, denn der Ausschuss stimmte mit sieben Ja-Stimmen bei einer Enthaltung für den Antrag als Basis für Verbesserungen in der Innenstadt. Der CDU-Antrag auf Entwicklung und Neuerschließung von Gewerbegebieten in Erbach war bereits in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses behandelt worden. Die jetzige Frage nach dem aktuellen Sachstand brachte nichts Neues. Zum Verkauf steht das Areal des Möbelhauses Schmidt im Rahmen der Südstadtentwicklung. Das aber, so wurde festgestellt, ist kein Thema des Bau-, sondern des Haupt- und Finanzausschusses. kostenlos
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