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PSAgA nur mit Rettungsplan
Auffangen allein reicht nicht Bauarbeiter, Monteure oder Instandhalter, die ihr Werk in der Höhe verrichten, benötigen eine verlässliche Absicherung. Erst wenn passive Maßnahmen wie Geländer nicht möglich sind, kommt die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) ins Spiel. Mit dem sicheren Auffangen eines Menschen ist es allerdings nicht getan. Ein Verunfallter – ob verletzt und ohnmächtig oder nicht – braucht so schnell wie möglich Bodenkontakt. Wie funktioniert das und was ist ein Rettungsplan?
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in Mensch mit vorschriftsmäßig angelegter PSAgA darf darauf hoffen, dass sie ihn bei einem Absturz sicher auffängt. Das ist aber nur das Vorspiel zur eigentlichen Rettung oder Bergung. Solange die Person in der PSAgA hängt, gilt die höchste Alarmstufe. Es ist damit zu rechnen, dass der Verunfallte verletzt ist, weil er beispielsweise gegen eine Mauer geschlagen ist. Aber selbst ohne äußere Blessuren ist die Sache noch nicht ausgestanden. Die Gefahr eines lebensbedrohlichen Hängetraumas schwebt immer mit über dem Abgrund. Die Gurte der PSAgA beeinträchtigen die Blutzirkulation. Das kann zu einem Kreislaufschock und zur Unterversorgung des Gehirns mit bleibenden Schäden führen. Deshalb bleibt wenig Zeit. „… dass Einrichtungen, Sachmittel und Personal zur Verfügung stehen“ Sofern Unternehmer oder Chefs, die ihre Leute nach oben schicken, das passende Rettungsequipment vorhalten, erfüllen sie einen wesentlichen Punkt der Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Dort heißt es in den Grundsätzen der Prävention (BGV A1) unter Paragraf 24 (1): „Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass zur Ersten Hilfe und zur Rettung aus Gefahr die erforderlichen Einrichtungen und Sachmittel sowie das erforderliche Personal zur Verfügung stehen.“ Verpflichtung zur Ersten Hilfe Wer nun annimmt, dass mit dem Erwerb des Materials und dem Training von Mitarbeitern alles erledigt sei, irrt gewaltig. Paragraf 24 enthält noch einen entscheidenden zweiten Absatz: „Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass nach einem Unfall unverzüglich Erste Hilfe geleistet und eine erforderliche ärztliche Versorgung veranlasst wird.“ Zur
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TREFFPUNKT.BAU 04 | 2022
Ersten Hilfe gehört es, die Vitalfunktionen eines Verunfallten zu prüfen. Das setzt seine sofortige Bergung voraus. Schließlich zeichnet sich Erste Hilfe genau dadurch aus, dass man einem Menschen hilft, bevor der Notarzt eintrifft. So schnell wie möglich auf sicheren Boden Für die Rettung von Abgestürzten gibt es verschiedene methodische Ansätze, die spezielles Equipment erfordern und deren Anwendung von der konkreten Situation abhängt. In den allermeisten Fällen wird der Verunfallte nicht nach oben gezogen, sondern zu Boden gelassen. Nur wenn der Weg nach unten versperrt ist oder wenn es zu tief hinab geht (etwa bei Brückenarbeiten) zieht man den Verunfallten nach oben. Ansonsten ist stets davon auszugehen, dass er „unten“ wesentlich besser versorgt werden kann als oben im Gerüst. Zu den empfehlenswerten Systemen für die Rettung gehören Flaschenzug-Lösungen: Über eine Teleskopstange bringt der Retter eine Anschlagschlinge am Auffanggurt des Abgestürzten an und löst ihn von seinem Anschlagmittel. Dann wird der Verunfallte mittels Flaschenzug nach unten gelassen. Diese Methode hat den Vorteil, dass der Retter mit eigener PSAgA von gesichertem Terrain aus agiert und sich nicht selbst zum Verunfallten abseilt. Allerdings setzt das Verfahren mit Teleskopstange und Flaschenzug freie Sicht auf den Abgestürzten und einen unversperrten Zugang zu ihm voraus. „Retter am Mann“ Wenn hingegen Konstruktionsteile oder andere Hindernisse im Wege sind, ist es oft unvermeidlich, dass sich der Retter zum Verunfallten abseilt. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr dabei ist, dass er diesen Vorgang erst unterhalb des Verunglückten stoppt und wertvolle Zeit verliert, um wieder an Höhe zu gewinnen. SpanSet hat sein Rettungssystem „Gotcha Shark“ deshalb mit einer Bremsfunktion („Descender“) ausgestattet. Sie reguliert die Geschwindigkeit des Abseilens und stoppt den Vorgang punktgenau. Beim Abgestürzten angekommen, verbindet der Retter ihn mit dem Descender. Der so Gesicherte kann von seinem Anschlagmittel abgetrennt werden. Um das Verletzungsrisiko dabei gering zu halten, verwendet SpanSet einen klingenlosen Drahtseilschneider.