02/10 | Nr. 415
Eine Skulptur für ein Hochhaus
Ein Jahr für die Promotion
Ein Vertrag für die digitale Zukunft
Zum fünften Mal hat die IDfactory ihren eigenen Preis verliehen. In diesem Jahr wird den Siegern des Wettbewerbs eine besonders große Ehre zuteil: die studentischen Entwürfe werden am neuen Westfalentower an der B1 umgesetzt.
Statistiker Dominik Wied ist der jüngste Doktor Nordrhein-Westfalens, mit nur 23 Jahren konnte er im Januar seine Promotionsurkunde entgegennehmen. Drei Jahre brauchte der Ausnahmestudent bis zum Diplom, etwas mehr als ein Jahr für seine Promotion an der TU.
Die drei Ruhrgebietsuniversitäten rücken auch in der Informationstechnologie zusammen. Das besiegelten die Kanzler mit einem IT-Kooperationsvertrag.
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EffizienzCluster LogistikRuhr: Gewinn des Wettbewerbs stärkt Logistik-Wissenschaftstandort Dortmund.
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it dem Gewinn des Spitzencluster-Wettbewerbes unterstreicht der EffizienzCluster LogistikRuhr eindrucksvoll die Exzellenz des LogistikWissenschaftsstandortes Dortmund. Schon jetzt nimmt der Profilbereich Produktion und Logistik der Technischen Universität Dortmund vor allem durch die intensive Vernetzung mit den benachbarten Forschungseinrichtungen am Standort Dortmund wie dem FraunhoferInstitut für Materialfluss und Logistik (IML) und dem Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST) eine internationale Spitzenstellung ein. „Der EffizienzCluster LogistikRuhr wird vor allem durch die intensive Kooperation mit den Industriepartnern und den anderen beteiligten Forschungseinrichtungen der Metropole Ruhr entscheidend dazu beitragen, diese Position weiter auszubauen“, so TU-Rektorin Prof. Ursula Gather. Von den 40 Millionen Euro Fördermitteln, die sich das Konsortium für die nächsten
fünf Jahre sichern konnte, wird auch die TU Dortmund profitieren. Mit dem Initiator des Clusters, Prof. Michael ten Hompel (IML), besetzen unter anderem mit Prof. Uwe Clausen (IML) und Prof. Jakob Rehof (ISST) zwei weitere TU-Professoren wichtige Schnittstellen im Cluster-Netzwerk. »Logistik 2.0: Individuell bewegen« lautet das Motto des EffizienzClusters LogistikRuhr. Ziel des Clusters ist es, die wirtschaftlichen Herausforderungen von morgen hinsichtlich mehr Individualität bei Warenversorgung, Mobilität und Produktion mit deutlich weniger Ressourcen ökologisch und sozial verträglich zu meistern. Es versteht sich als weltweit tätiges Zentrum für innovatives Design hochwertiger Logistikdienstleistungen. Das interdisziplinäre Netzwerk vereint Kompetenzen von 124 Unternehmen sowie 18 Forschungs- und Bildungseinrichtungen. Bis 2015 sollen mehr als 4.000 neue Jobs bei den Clusterpartnern geschaffen werden. (unizet) (mehr dazu auf Seite 7)
Fest, leicht und wärmedämmend: Ultraporcrete – ein neuer hochfester Schaumbeton
Ein Kinderspiel, allerdings nur mit dem an der TU entwickelten Schaumbeton. Denn dieser bringt nur ein Drittel des Gewichts des herkömmlichen Betons auf die Waage.
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eton ist ein zeitgemäßer Massenbaustoff, der weltweit auf nahezu allen Baustellen präsent ist und dank seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten eine hohe Akzeptanz bei Planern und Anwendern genießt. Aufgrund seiner hohen Dichte verfügt Normalbeton über unzureichende Wärmedämmeigenschaften, was zur Folge hat, dass Wohngebäude aus dem Baustoff Beton zusätzlich wärmegedämmt werden müssen. Die bis dato hergestellten leichten und gut wärmedämmenden Poren- oder Schaumbetone werden in aufwändigen
und energieintensiven Prozessen unter hohem Druck und hoher Temperatur in Autoklaven gehärtet oder sind aufgrund ihrer geringen Festigkeiten in den technischen Anwendungsmöglichkeiten stark eingeschränkt. Das Forscherteam Prof. Bernhard Middendorf, Prof. Jürgen Neisecke und Dr. Armin Just vom Lehrstuhl Werkstoffe des Bauwesens hatte sich zum Ziel gesetzt, einen Baustoff aus Beton zu entwickeln, der die Festigkeit und flexiblen Einsatzmöglichkeiten von herkömmlichem Beton mit einem geringen spezifischen Gewicht
und den positiven Wärmedämmeigenschaften von Poren- und Schaumbeton verbindet. Das Ergebnis ihrer Forschung: »Ultraporcrete«, ein hochfester, chemisch aufgetriebener, an der Luft erhärtender Konstruktionsbeton mit hervorragenden Wärmedämmeigenschaften. »Ultraporcrete« ist weltweit der erste Schaumbeton, dessen physikalisch-mechanische Eigenschaften einen Einsatz als Konstruktionsbaustoff für tragende Bauteile zulassen. Durch den hohen Luftporenanteil des Baustoffes besitzt dieser gleichzeitig auch wärmedämmende Ei-
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genschaften. Ein weiterer Vorteil von »Ultraporcrete« ist das geringe Eigengewicht von rund einem Drittel eines vergleichbaren Bauteils aus herkömmlichem Beton. Darüber hinaus können durch die zielgenaue Einstellung der Luftporenverteilung die Eigenschaften, wie zum Beispiel die Druckfestigkeit und Dichte, flexibel an die Anforderungen des zu bauenden Objekts angepasst werden. »Ultraporcrete« eröffnet somit völlig neue Möglichkeiten im Betonbau,“ so Middendorf und Just, „so ist es zum Beispiel mit diesem Baustoff auch möglich, tragende Dachkonstruktionen kostengünstig zu fertigen, für die
heute aus verschiedenen Gründen überwiegend noch Holz bevorzugt wird.“ Die TU Dortmund hat »Ultraporcrete« zum Patent angemeldet und das Interesse der Industrie ist bereits groß. Gemeinsam mit der Patentverwertungsgesellschaft PROvendis GmbH erwarten die Dortmunder Wissenschaftler, dass ihr Baustoff zukünftig in zahlreichen innovativen Bauprojekten zur Anwendung kommen wird. (unizet) Kontakt: Prof. Bernhard Middendorf, Ruf: 755-4840, E-Mail: bernhard.middendorf@tu-dortmund.de