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Ehrendoktor

Kinderstadtführer

Metropole Ruhr

Die Fakultät Wiso würdigt die Verdienste des Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Klaus Macharzina um die globale Positionierung der Managementforschung.

Professor Oskar Francke, eine extra für dieses Buch entwickelte Figur, nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf seine Forschungstouren durch das mittelalterliche Dortmund.

Mit dem regionalen Wandel und den daraus resultierenden Herausforderungen für Politik und Planung beschäftigten sich rund 150 Experten auf einer Tagung in Dortmund.

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Erfolgreiche Premiere: Tag der Lehre auf dem Campus Rund 100 Interessierte waren gekommen, um sich auszutauschen und gute Ideen zu entwickeln.

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tudienplanung, Organisation von Modulen oder das Spannungsfeld zwischen Lehre und Forschung: Die Themenpalette beim ersten uniweiten „Tag der Lehre“ war vielfältig. Rund 100 Lehrende, Studierende und Verwaltungsangestellte kamen am 23. April zusammen, um sich unter dem Motto „Der Lehre mehr Gewicht geben“ über gute Lehre an der TU Dortmund auszutauschen und Ideen für die Zukunft zu entwicklen. Initiiert wurde der Tag von der Ständigen Kommission des Senats „Studium und Lehre“ unter Vorsitz von Prorektor Prof. Thomas Ruster. Dass die Zukunft viele Herausforderungen an gute Lehre stellt, machte Prof. Ada Pellert, Vizerektorin der Donau Universität Krems, zu Beginn des Tages in ihrem Vortrag deutlich. Die Expertin für Hochschulmanagement und Bildungsforschung nannte mit dem Bologna-Prozess oder der Einführung der Studienbeiträge einige Umbrüche, die die Lehre vor neue Aufgaben stellen. Aber sie zeigte auch auf, wie die Zukunft der Lehre gut gemeistert werden kann.

Lehre steht vor neuen Aufgaben In den anschließenden Workshops diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – unter ihnen viele Lehrpreisträger der vergangenen Jahre – dann gemeinsam verschiedene Fragen rund um die Lehre. In den Gruppen ging es um Themen

wie „Informieren und Beraten“, „Organisieren und Strukturieren“ oder „Einsatz von neuen Medien in der Lehre“. Dr. Sylvia Ruschin, die den Tag der Lehre mit organisiert hat, war vom Verlauf der Workshops begeistert: „Hier sind viele Leute aus unterschiedlichen Bereichen ins Gespräch gekommen.“ Und dabei entwickelten sie ganz konkrete Vorschläge und Ideen, wie die abschließende Präsentation der Ergebnisse zeigte. So regten die Teilnehmer beispielsweise an, die Studienanforderungen klarer zu kommunizieren – sowohl intern an der Uni als auch den Schulen gegenüber. Weitere Vorschläge waren beispielsweise die Formulierung von Studienplänen oder ein Lexikon „Studienorganisation“ für die Studierenden sowie eine „e-Learning Landkarte“ der TU und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der e-learning Aktivitäten. Rektor Prof. Eberhard Becker lobte die Ergebnisse und Vorschlägen der Workshops in seinem Schlusswort. Und auch der Organisator des Tages der Lehre, Prof. Thomas Ruster, war vollauf zufrieden: „Ich kann mit einem guten Gefühl den Tag beschließen“, so sein Fazit. Er betonte jedoch auch, dass der Tag nicht für sich stehe, sondern die Exzellenz in der Lehre noch weiter voran getrieben werden muss: „Wir haben viele Herausforderungen vor uns, aber auch viele Ideen, wie wir diesen begegnen können.“ (SBo) Forschung und Lehre gehören zusammen

Gesellschaft der Freunde präsentiert zum Fest neue Broschüre! Zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Gesellschaft der Freunde der Universität Dortmund e.V. (GdF) präsentieren die Freunde eine neue Publikation. Diese Jubiläumsbroschüre ist keine klassische Chronik, eher ein moderner Geschäftsbericht der Freunde über ein halbes Jahrhundert engagierter Fördergeschichte für die TU Dortmund. Die Gesellschaft der Freunde versteht sich als Bindeglied zwischen TU Dortmund und der Region mit vielen Unterstützern und Multiplikatoren aus Wirtschaft und Gesellschaft. Die Broschüre soll den Mitgliedern der Freunde, aber auch Interessierten, einen genaueren Einblick in die großzügige Förderung der TU Dortmund durch die Gesellschaft

der Freunde geben. Ein junges Team von fünf erfahrenen Journalistik-Studierenden und -Absolventen (Angelika Mikus, Marlene Stube, Sandra Voglreiter, Markus Kubitza und Michael Schulte) hat sich für das Jubiläum der Freunde mächtig ins Zeug gelegt: Konzeption, Recherchen, Interviews, Texten, Fotos (in Zusammenarbeit mit der Pressestelle der TU), Redigieren, Layout-Entwürfe und die Koordination der Produktion mit einer Dortmunder Werbeagentur. Angelika Mikus, die das Team koordiniert, blickt zufrieden auf die bisher geleistete Arbeit zurück: „Die vielfältigen Aktivitäten der Freunde, die mir bisher nicht so

bekannt waren, sind wirklich beeindruckend. Über die Jahrzehnte konnte die GdF viele wissenschaftliche Projekte ermöglichen, die ohne die Freunde nie hätten realisiert werden können.“ So kommen neben dem Rektor und dem Vorsitzenden der Freunde auch glückliche Studierende und andere Empfänger von Zuwendungen zu Wort.

Engagierte Förderung Damit die Gesellschaft der Freunde auch in Zukunft mit kleineren und größeren Beträgen Studierende, wissenschaftli-

www.tu-dortmund.de/unizet | redaktion.unizet@tu-dortmund.de

che oder kulturelle Projekte unterstützen kann, ist die GdF aber auch auf neue Mitglieder angewiesen. Der Vorsitzende der GdF, Prof. Bodo Weidlich, wagt einen Blick in die Zukunft: „Ich wünsche mir, dass die GdF in zehn Jahren statt heute gut 600 auf einen Mitgliedsbestand von 1.000 Mitgliedern schauen kann. Diese sollten insbesondere aus dem Bereich der TU Dortmund gewonnen werden. Ich wünsche mir, dass die bisher schon erfolgreichen Stiftungen innerhalb der GdF durch Spenden weiter kräftig anwachsen, so dass es möglich ist, den Anspruch als aktiver Förderverein zur Unterstützung der TU Dortmund zu erfüllen“. Der Rektor der TU Dortmund verbindet mit dem

Jubiläum die Hoffnung, die Präsenz der Gesellschaft der Freunde auf dem Campus dauerhaft zu stärken, so dass die Freundschaft auch weiterhin von aktivem gemeinsamen Leben geprägt ist. „Die Technische Universität Dortmund darf sich glücklich schätzen, denn Sie hat eine große Gemeinschaft guter Freunde an ihrer Seite“, so Rektor Eberhard Becker. Angelika Mikus jedenfalls kann sich vorstellen, nach dem Abschluss des Journalistik-Studiums Mitglied bei den Freunden zu werden, um zum Kreis der besten Freunde der TU Dortmund zu gehören: „Auf diesem Weg kann ich die TU und junge Studierende unterstützen.“ (Unizet))


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unizet | Campus und Leben

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Wie die unizet zu den Uni-Angehörigen kommt Alles nur eine Frage der Logistik findet die Fahrbereitschaft der TU Dortmund.

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ie kommt die unizet auf den Schreibtisch der TU-Angehörigen, wollte die V olontärin Andrea Bahrenberg wissen und hat den Fahrer Julian Jamro vom Zentralen Fahrdienst einen Tag begleitet.

Julian Jamro hebt die schweren Kisten fast ohne Mühe in seinen Sprinter. Die gelben Behälter sind voll mit frischgedruckten Unizets und warten nun darauf, in das Postfach jeder Fakultät gebracht zu werden. Jamro hebt eine Kiste nach der anderen auf die Ladefläche, Tür zu, dann geht’s los. Unser erster Halt ist die Poststelle am Campus Süd. Hier werden alle unizets, die an externe Interessierte verschickt werden, frankiert. „Um 16 Uhr hole ich die Briefumschläge wieder ab und bringe sie nach Hombruch zur Hauptgeschäftsstelle der Post“, erzählt Julian

Jamro. Dort war er heute morgen auch schon und hat die Post für die einzelnen Bibliotheken abgeholt. „Die Bibliotheken sind sein Kind. Er sorgt immer dafür, dass hier alles in bester Ordnung ist“, lobt ihn seine Vorgesetzte, die Fahrdienstleiterin Mechthild Fuder. So geht das Austeilen der unizet und der Post Hand in Hand. Wir fahren nun zum Mathematikgebäude und zur Emil-Figge-Straße 50 auf dem Campus Nord. Hier gibt Julian Jamro die vielen Pakete mit Unizets für die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Hauspost ab. Jamro wird mit Handschlag von den Kollegen begrüßt, ein freundschaftliches „Wie geht’s“ wird ausgetauscht, ein Scherz gemacht. Mit guter Laune geht es weiter: Jede Buchhandlung erhält einen Packen Campuszeitungen zum Auslegen. An der Emil-Figge-Bibliothek trägt Jamro wieder die gelben Kisten

mit Briefumschlägen voller Zeitungen, die Hauspost und noch größere, schwerere Kisten mit Büchersendungen in die Poststellen. Vom vielen Tragen und Heben ist der Rücken doch mit Sicherheit angeschlagen, frage ich ihn. „Ich mache sehr viel Sport zum Ausgleich, Volleyball und Skifahren am liebsten“, so Jamro. „Dann geht es ganz gut.“ Und er mache das schließlich schon viele Jahre, seine Muskeln seien trainiert, scherzt er. Jamro arbeitet bereits seit 1983 im Dienste der TU Dortmund, dieses Jahr feiert er sein 25-jähriges Dienstjubiläum und gleichzeitig seinen Eintritt in den Ruhestand. Ursprünglich kommt Jamro aus Gleiwitz in Polen, wo er 17 Jahre als Maschinenbautechniker in einer Zeche gearbeitet hat. Über eine Bekannte seiner Frau wurde er auf die Tätigkeit als Fahrer bei der

Starker körperlicher Einsatz: Julian Jamro von der Fahrbereitschaft bestückt seinen Lieferwagen mit Unizet.

Stellenwerk: Job-Portal

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it der zentralen Stellenbörse „Stellenwerk“ bietet die TU Dortmund ab sofort ein neues Serviceangebot an. Studierenden bietet es die Möglichkeit, sich auf dem Arbeitsmarkt zu orientieren und über Praktikums- und Jobangebote schon während des Studiums erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Die Stellenbörse der TU Dortmund ist zu erreichen über: www.stellenwerk.tu-dortmund.de. Ob zum reinschnuppern in ein Unternehmen während eines Praktikums, als Job während des Studiums oder die erste Stelle als Absolvent - die Stellenbörse soll Studierenden attraktive Job-Angebote vermitteln. Dieses Angebot im Bereich Career-Service soll Studierenden den

Uni aufmerksam. „Kaum hatte ich mich vorgestellt, konnte ich am nächsten Tag beginnen. Das war schon mal ein gutes Zeichen“, blickt Jamro zurück. Angefangen hat er bei den Technischen Hochschulbetrieben der Universität, sieben Jahre später wechselte er zum Fahrdienst und war sechs Jahre Fahrdienstleiter. Als Fahrdienstleiter musste er die Fahrten organisieren, die Pakte annehmen und in die entsprechenden Container verteilen, so dass die Fahrer sie abholen und wieder weiter transportieren können.

Post muss bis nach Bochum Seit 1996 fährt Jamro Post, Pakete und Bücher in die Bibliotheken und verteilt die Unizeitung auf dem Canmpus. „Wenn ich meine Kollegen vertrete, fahre ich auch Rektor Prof. Eberhard Becker oder Kanzler Dr. Roland Kischkel“, so Julian Jamro. Diese Aufgabe übernehmen üblicherweise Rüdiger Groth und Dirk Kuhlmann. Ihre Kollegen Jörg Klein, Detlef Heinrich und Helmut Lücking verteilen die Post in den Außenstellen der Uni, bringen die Kassenanweisungen zur Kasse nach Bochum, erledigen Urkundenpost, unternehmen Kurierfahrten aber auch Personenfahrten für Professoren und Gäste der Uni und fahren mit dem Zentrum für Studienservice, Information und Beratung (ZIB) Schulen ab, um die Studierenden von morgen auf die Uni aufmerksam zu machen. Das Schönste an dem Beruf im Fahrdienst? „Man lernt viele Leute kennen, und wir sind ein sehr gutes Team“, freut sich Mechthild Fuder: Das Team wird auf Julian Jamro bald verzichten müssen. „Das ist ein schwerer Verlust, denn er ist immer sehr kollegial, fleißig und hilfsbereit.“ Und welche Pläne hat Jamro für seinen Ruhestand? „Ich möchte viel reisen und natürlich auch meine Heimat Polen besuchen“, so Fahrer Julian Jamro. (ab)

Hans-Uhde zeichnet aus

Übergang von der Hochschule in den Job erleichtern. Damit sich Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber allen Studierenden präsentieren können, erfolgt die Ansprache über die Stellenbörse fakultätsübergreifend. Zudem können über eine detaillierte Suche Studierende einer bestimmten Fakultät gezielt erreicht werden. Gerade die erfolgreiche Suche nach qualifizierten Mitarbeitern ist für Unternehmen ein Erfolgsfaktor. Auch Privatpersonen, die Jobs zum Beispiel in den Semesterferien oder auf Aushilfsbasis zu vergeben haben sind willkommen. Für Privatpersonen bleibt der Service jederzeit kostenlos. Kontakt: www.stellenwerk.tu-dortmund.de, Email: info@stellenwerk-dortmund.de

Attraktive Jobs für Studierende finden sich unter www.stellenwerk.tu-dortmund.de

Geehrte und Ehrende versammeln sich zum Gruppenfoto!

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ieben Diplomanden der Technischen Universität und der Fachhochschule sowie zwei Mitarbeiter der Uhde GmbH wurden am 3. April in einer besonderen Feierstunde mit dem Hans-UhdePreis ausgezeichnet. Nach Grußworten von Klaus Schneiders, Vorsitzender der Uhde-Geschäftsführung, und FH-Rektor Prof. Eberhard Menzel hielt Prof. Peter Haas von der FH Dortmund den Festvortrag zum Thema „Perspektiven für unser Gesundheitssystem durch gesundheitselematische Anwendungen.

in der laminaren Strömung eines Mikroreaktors), Christian Machai (Elektro- und Informationstechnik, Thema: Temperaturanalysen beim Drehen von ß-Titan) und Martin Max Richter (Elektrotechnik und Informationstechnik, Thema: Motion de-blurring for hold-type displays). Die Preisträger der Fachhochschule sind Frederik Hinse, Derek Micallef und Patrick Raffelberg. Bereits zum neunten Mal wurden mit Kurt Hanimann und Heike Schulz van Endert, Uhde Inventa-Fischer GmbH, Berlin, Uhde-Mitarbeiter ausgezeichnet.

Im Anschluss daran überreichte der Stifter Hans Uhde die Auszeichnungen. Von der TU Dortmund konnten sich freuen: Rolf Harren (Fakultät Informatik, Thema: Approximation mehrdimensionaler Packungsprobleme), Matthias Mendorf (Bio- und Chemieingenieurwesen, Thema: Numerische und experimentelle Untersuchung einer radikalischen Polymerisation

Die 1986 von Hans Uhde eingerichtete Stiftung verfügt mittlerweile über ein Vermögen von 1.000.000 Euro. Zweck ist die Förderung der Wissenschaft, Erziehung und Bildung. Dazu werden jährlich hervorragende Studien- und Schulleistungen durch die Verleihung einer Goldmedaille, eines Geldpreises und einer Urkunde ausgezeichnet.

40 Jahre – und schon weise? Unsere Universität feiert 2008 ihr 40-jähriges Bestehen. Es ist ein runder Geburtstag, und wenn man dieses Alter analog zum menschlichen Lebensalter betrachten mag, so kann man nun sicherlich die Frage stellen, was das Geburtstagskind bisher erreicht hat. Was hat man gelernt? Wo steht man im Leben? Was sind die Pläne für die Zukunft? Und ist man schon ein wenig weise geworden? Unsere Universität ist sicherlich aus den ersten Lehrjahren heraus. Wir befinden uns in einer Art Zwischenstadium: Wir haben die Herausforderungen der Zukunft erkannt, und wir stellen uns ihnen. Die Universität entwickelt sich seit langem von einer ursprünglich regionalen Einrichtung zu einer, die sich international kompetitiv verhält. Sie ist in der Allianz der Ruhrgebietsuniversitäten eine Partnerschaft eingegangen, in der sie eine starke Rolle spielt. Die neuen Möglichkeiten veränderter legaler und administrativer Strukturen nutzen wir kreativ, um in Lehre und Forschung, aber auch in der Verwaltung und der strategischen Entwicklung durch innovative Methoden die Rahmenbedingungen an unserer Universität für alle Angehörigen weiter zu entwickeln. Von einer Universität, die geringe Binnendifferenzierung kannte, wandeln wir uns zu einer Universität mit einem klaren Profil, das deutlich nach außen kommuniziert wird. Wir sind damit bereit für den verschärften Wettbewerb um Gelder, Studierende, Lehrende und Forscher. Verglichen mit der menschlichen Entwicklung haben wir also vielleicht gerade einmal die Adoleszenz hinter uns gelassen. Mag sein, dass nun erst wirklich der „Ernst des Lebens“ beginnt. Doch wir sind für die Zukunft gut gerüstet, und die Technische Universität Dortmund wird eine größere Zeitspanne als ein übliches Menschenleben überdauern. Lassen Sie uns also positiv in die Zukunft blicken, und unseren Geburtstag zusammen mit dem 50-jährigen Jubiläum der Gesellschaft der Freunde der Universität Dortmund feiern. Zu dieser Feier am 5. Juni möchte ich schon einmal die gesamte Universität einladen. Herzlichst, Ihr


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unizet | Lernen und Lehren

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Lernforscher begleiten Aquarien-Projekt in einer Grundschule Am 8. April wurde in der OstenbergGrundschule in Dortmund-Barop von den Kindern der Natur-AG ein Aquarium eingerichtet. Das Becken wird bis zu den Sommerferien in der Bibliothek der Schule aufgestellt und von den Kindern der Natur-AG betreut. Besetzt werden soll es mit Buntbarschen, deren Verhalten die Schüler unter der Anleitung von BiologieStudenten der Technischen Dortmund beobachten sollen. Das Projekt ist Teil eines bundesweiten Vorhabens zur Förderung der Aquaristik in Kindergärten und Schulen. In Baden-Württemberg und in Nordrhein-Westfalen erhalten Kindertagesstätten und Grundschulen vom Ulmer-Verlag (Stuttgart), der Redaktion der Aquarien- und Terrarienzeitschrift (Datz), der Firma Tetra (Melle) und regional tätigen Zoogeschäften die Aquarien samt Einrichtung und umfangreiche Bücherkisten zur Verfügung gestellt. Die gesamte Aktion wird von den Biologiedidaktikern der Fachgruppe Biologie der TU Dortmund begleitet. Die Lernforscher wollen über Interviews und Videoaufnahmen der Kinder herausfinden, wie das Aquarium in deren Vorstellungswelt eingebunden wird und welche Lernprozesse angestoßen werden. Die Grundschule in Barop mit ihrem Konzept der offenen Ganztagsgrundschule bietet sich für eine

Um eine problemlose Eingliederung neuer Studierender in den Studienalltag zu erreichen, hat die Wiso-Fakultät ihr Mentoring-Konzept überarbeitet. Die neue Mentoring-Beauftragte ist Diplom-Kauffrau Astrid Grolms. Ziel des Mentoring-Programms ist es, Studierenden des ersten und zweiten Semesters eine konkrete Hilfestellung und Orientierung zu bieten und sie bei allen mit dem Studienbeginn verbundenen Fragen zu unterstützen. Unter anderem wird es Informationsabende zu Themen wie Studienplan und Stundenplan, Studium mit Behinderung, Studium mit Kind, BaföG, Studienkredit etc. geben. Durch gemeinsame Freizeitaktivitäten soll darüber hinaus eine frühzeitige Vernetzung der Studierenden untereinander gefördert werden. Das Angebot startet zum Wintersemester 2008/2009. Da die Betreuung durch höhere Fachsemester erfolgt, können die Neueinsteiger darüber hinaus von den persönlichen Erfahrungen ihrer Kommilitonen profitieren. Kontakt: Astrid Grolms, Ruf: 755-5258, Email: studienkoordination @tu-dortmund.de

Forscher wollen wissen, wie ein Aquarium in die Lernwelt der Kinder eingebunden wird.

solche Untersuchung ideal an. Außerdem liegt die Schule direkt neben dem Schülerlabor „LernZiel Palmweide“ der Fachgruppe Biologie der TU Dortmund, so

dass die Angebote des großen Freigeländes und der Tierhaltung im Schülerlabor in das Projekt mit einbezogen werden können. In Baden-Württemberg werden

die ausgewählten Einrichtungen von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg betreut. Im Herbst 2008 werden die ersten Ergebnisse erwartet. (Unizet)

Premiere mit Erfolg: uni-weiter Tag der Lehre Prorektor Prof. Thomas Ruster möchte der Lehre noch mehr Gewicht geben. Das Motto des Tages war „Der Lehre mehr Gewicht geben“. Ist das aktuell nicht der Fall? Es tut sich viel im Bereich von Lehre und Studium: die Umstellung auf Bachelor und Master, verbunden mit der Frage, ob der BA-Abschluss mehr für die Praxis oder für die Wissenschaft qualifizieren soll; andere Studiengänge, andere Studienformate, Studiengebühren und die daran geknüpften Erwartungen, vielfältigere Studienwege und deshalb mehr Beratungs- und Informationsbedarf, Wettbewerb der Hochschulen um die besten Studierenden, Veränderungen in der Berufs- und Arbeitswelt usw. Der Rahmen von Studium und Lehre hat sich geändert. Und da muss sich die Lehre auch verändern. Frau Prof. Pellert, die Hauptreferentin auf dem „Tag der Lehre“ hat gesagt: „Wir brauchen eine neue Aufmerksamkeit für die Lehre. Das ist in der Tat das Wichtigste. Aber dann hat sie auch gesagt: Der Aufwand für die Lehre steigt. Und daraus folgt dann: „Der Lehre mehr Gewicht geben“. Wie gut also auch immer zurzeit die Lehre bei uns sein mag, wir müssen uns bewegen. Bei der Lehre geht es, so noch einmal Frau Pellert, um die Zukunftsfähigkeit der Universität. Die Studierenden sollen bei uns die bestmögliche Lehre erwarten dürfen. Nehmen wir das Thema „Kompetenzorientierung“. Das Wissen wächst, die Studienzeiten werden kürzer, in den Berufen werden neben dem Fachwissen Schlüsselqualifikationen und maximale Flexibilität erwartet. Vor uns liegt das weite Feld des lebenslangen Lernens. Eine Antwort auf diese Herausforderungen lautet: Das Studium darf nicht nur Wissen, es muss vermehrt auch Kompentenzen vermitteln. Ich halte das für den richtigen Weg. Dr. Reis hat dazu auf dem „Tag der Lehre“ einiges sehr Weiterführendes gesagt. Kompetenzorientiertes Lehren und Prüfen will gelernt sein. Rund 100 Lehrende, Studierende und Verwaltungsmitarbeiter waren beim ersten Tag der Lehre. Sind Sie mit der Resonanz und den Ergebnissen zufrieden? Es war keine leichte Operation, den „Tag der Lehre“ mitten im laufenden Studien-

betrieb zu installieren, ohne dafür Lehre ausfallen zu lassen. Wir haben deshalb die Zahl der Teilnehmer bewusst begrenzt: Zehn pro Fakultät, Lehrende und Studierende. Nervös wurde ich allerdings, als bei Anmeldeschluss erst 17 Leute auf der Liste standen. Als ich dann die gut gefüllten Reihen im Senatssitzungssaal sah, war ich mir sicher, dass der Prozess der guten Lehre an der TU Dortmund einen verheißungsvollen Anfang nehmen würde. Und so ist es auch gekommen. Ich glaube, dass allen, die dabei waren, deutlich geworden ist, welche Aufgaben in Lehre und Studium vor uns liegen, aber auch, dass es sich lohnt, sie anzugehen. Der sehr sachkundige, aber zugleich motivierende Vortrag von Frau Pellert hat die Weichen richtig gestellt. Die Workshops haben intensiv und ergiebig gearbeitet. Ich bin mit dem Verlauf und den Ergebnissen des Tages der Lehre wirklich sehr zufrieden. Verwunderlich ist nur, dass sich fast keine Studiendekane sehen ließen. Das deutet darauf hin, dass wir das Zusammenspiel zwischen den Fakultäten und der Gesamtuniversität in Sachen Lehre noch verbessern müssen. Sehr erfreulich fand ich dagegen die hohe Beteiligung aus der Verwaltung. Dass Lehre die ganze Hochschule angeht und nicht nur die Lehrenden und Studierenden, das hat man in Dortmund verstanden. Beim dem Tag der Lehre wurde auch das Spannungsfeld zwischen exzellenter Lehre und exzellenter Forschung thematisiert. Wie ist dieser Spagat zu meistern? Universität ohne Forschung kann es nicht geben, das hat der Rektor auf dem „Tag der Lehre“ noch einmal unmissverständlich klargestellt. Genauso klar ist, dass die Universität auf zwei Beinen geht: Forschung und Lehre. Dabei hat die Forschung so etwas wie einen JokerVorteil: Mit ihr erlangt man Anerkennung, sie nützt der Karriere, durch sie fließt viel Geld in die Hochschule. Da kann die Lehre leicht ins Hintertreffen gelangen. Hier muss sicher jedes Fach, jede Berufungskommission immer wieder neu versuchen, die Dinge ins Gleichgewicht zu bringen. Ich bin kein Freund von Zwangs-

jetzt jedenfalls genau, wofür wir die Studienbeiträge, die ja der Verbesserung von Lehre und Studienbedingungen dienen sollen, sinnvoll einsetzen können. Gut, dass wir sie haben! Was die Vorschläge auf der fachübergreifenden Ebene betrifft, so werden die SK Lehre und Studium und der Prorektor zusammen mit der Verwaltung sicher dafür sorgen, dass sie wo immer möglich umgesetzt werden. Die Fakultäten werden zeigen können, was ihnen wirklich an der guten Lehre und den Studierenden liegt. Einer der wichtigsten „Vorschläge“ war übrigens, dass die Studentinnen und Studenten Eigenverantwortung und Initiative übernehmen. Ohne das geht es nicht. Wird es einen solchen Tag in Zukunft wieder geben? fortbildungen für Neuberufene oder prozentual genau festgelegte Anteile für Didaktik und Forschungsstärke in den Kriterienkatalogen bei Berufungen. Die Leitlinie ist sicher, dass Lehre und Forschung nicht als Konkurrenten betrachtet werden dürfen, sondern miteinander wachsen. Voraussetzung dazu ist eine Kultur des Lehrens und Lernens, die die Atmosphäre an der Universität prägt und Erwartungen erzeugt, denen sich auch ambitionierte Forscher nicht entziehen können. Viele Institutionen wie der Stifterverband der deutschen Wissenschaft und die Hochschulrektorenkonferenz haben die Bedeutung der Lehre erkannt und Förderprogramme aufgelegt. Die Spitzenuniversitäten der Zukunft werden die sein, die den „Spagat“ gemeistert haben. Der Tag der Lehre hat viele konkrete Vorschläge hervor gebracht – was passiert mit diesen Ideen? Wohlweislich haben wir schon bei der Auswertung der Workshops die verschiedenen Handlungsebenen und Akteure unterschieden: Gesamtuniversität – Verwaltung und Studierendenservice – Fakultäten – die Lehrenden – die Studierenden selbst. Für alle Ebenen liegen jetzt brauchbare Vorschläge vor. Und wenn es etwas Geld kostet: Wir wissen

Dies und Das

Gerne möchte ich noch einmal denen herzlich danken, die beim „Tag der Lehre“ mitgewirkt haben. Die SK Lehre und Studium hat Sonderschichten eingelegt, die Referentinnen und Referenten haben alle gut vorbereitete Vorträge gehalten, die Lehrpreisträger haben sich eingebracht und den „Tag der Lehre“ für sich zu einem „Tag der Ehre“ gemacht. Dass wir so viele engagierte und kompetente Leute für den Prozess der guten Lehre haben, darüber können wir froh sein. Ja, ich denke schon, dass es wieder einen Tag der Lehre geben sollte. Ein solcher Tag ist ein Stimulus für die Entwicklung einer Lehr- Lernkultur, er trägt dazu bei, gute Lehre im Selbstverständnis unserer Universität zu verankern. Schön wäre es, wenn auch die Fakultäten zukünftig Tage der Lehre veranstalten würden. (Interview: Stephanie Bolsinger)

Info Die Referate aus den Workshops sind demnächst auf der Homepage der TU Dortmund nachzulesen Eine Dokumentation finden Sie dann ebenfalls auf unseren Internetseiten

26 Studierende der Fakultät Statistik der TU Dortmund nahmen am 11. April im Rahmen eine kleinen Feierstunde ihre Urkunden in Empfang. 22 von ihnen haben 2007 ihr Diplom gemacht, je zwei haben den Bachelor- und den Masterstudiengang erfolgreich absolviert. Den Festvortrag hielt die ehemalige Studierende Prof. Ulrike Grömping, TFH Berlin, zum Thema „Autos verbessern, Straßen sicher machen, den Markt verstehen – mit Statistik“. Am bundesweiten Tag der Logistik am 17. April stand auch Dortmund ganz im Zeichen der Logistik, das belegt das große Interesse am ersten „Studententag der Logistikmetropole Ruhr“. Über 700 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich für die Veranstaltung im Signal-Iduna-Park angemeldet. Mit dem „Studententag der Logistikmetropole Ruhr“ wollten Fakultät und Fachschaft Maschinenbau der Technischen Universität Dortmund sowie die BVL Regionalgruppe Ruhr Studierende der Fachrichtung Logistik aus dem gesamten Einzugsgebiet zusammen bringen. Der Studententag bot die Möglichkeit zum direkten Austausch mit Praktikern aus Industrie und Wissenschaft zu fachlichen aber auch beruflichen Themenstellungen im Kontext der Logistik. Mit dem in diesem Jahr erstmals von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) initiierten bundesweiten Tag der Logistik wollte die BVL einer breiten Öffentlichkeit die Bedeutung und Aufgaben einer funktionierenden Logistik innerhalb der Volkswirtschaft vor Augen führen. Infos: www.tag-der-logistik.de

Mit „do-camp-ing“ bietet die TU Dortmund auch in diesem Jahr wieder einen Abenteuerurlaub in der Welt der Ingenieurwissenschaften. Vom 29. Juni bis zum 4. Juli können Schülerinnen und Schüler ihre Zelte auf dem Campus aufschlagen und Einblicke in ein ingenieurwissenschaftliches Studium gewinnen. Unterstützt wird das Zeltlager auf dem Campus von Thyssen Krupp und Wilo. Kontakt: Dr. Anna Fizek (Studienberatung/Projektkoordinatorin do-camp-ing), Ruf: 755-3982.


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unizet | Kultur und Gesellschaft

Digitale Zukunft ohne Barriere

Leuchtturmprojekt Demenz

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ie Zukunft digitaler Kommunikation ohne Barrieren stand im Mittelpunkt des Kongresses „Digital informiert – im Job integriert“ am 9. und 10. April in Berlin. Organisiert hatte ihn das Aktionsbündnis für barrierefreie Informationstechnik (AbI). Rund 200 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Ministerien und Verbänden diskutierten Teilhabechancen von Menschen mit Handicap am Arbeitsmarkt. Projektleiter Professor Christian Bühler zeigte sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden: „Wir haben es geschafft, Menschen mit Behinderungen, Unternehmen, Ministerien, Behörden und die Politik in einen äußerst ergiebigen Dialog zu verwickeln. Auf dem Weg zu einem Internet ohne Barrieren sind wir ein gutes Stück voran gekommen.“ Veranstaltungen wie diese seien nötig, um die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist, Barrieren im Internet und Intranet zu überwinden. Bühler: „In sehr vielen Berufen sind ITFertigkeiten eine Grundvoraussetzung. Doch unnötige Barrieren in der digitalen

Kommunikation rauben vielen Menschen mit Handicap die Chance auf einen Arbeitsplatz. Die Einstellung in den Köpfen aller Verantwortlichen muss sich ändern.“ An zwei Tagen diskutierten die Teilnehmer in den Workshops „Ausbildung, Jobsuche und Vermittlung“, „Arbeiten im virtuellen Berufsumfeld“ sowie „Change Management“ intensiv mit Experten aus Unternehmen, wie METRO Group, Microsoft Deutschland, Adobe Systems, SUN, Siemens, SAP, Deutsche Bahn sowie Vertretern aus Ministerien und Institutionen für Ausbildung und berufliche Reha. Als Resümee fasste AbI-Projektleiter Professor Bühler zusammen: „Dieser Kongress hat einmal mehr gezeigt: Kleine und mittlere Unternehmen, die Politik und jeder Einzelne von uns müssen diese Veränderungen wollen, nur dann ist ein Mentalitätswechsel möglich. Barrierefreiheit ist ein Bürgerrecht, das nicht nur Menschen mit Behinderungen betrifft, sondern allen in unserer Gesellschaft Vorteile bringt.“ Mehr Informationen zum Kongress finden Sie auf der Internetseite www.kongress2008.abi-projekt.de (Tanja Ergin)

eim Leuchtturmprojekt „Demenz“ hat sich die TU Dortmund mit ihrem Forschungsprojekt „Evaluation vernetzter Versorgungsstrukturen für Demenzkranke und ihre Angehörigen“ durchgesetzt. Ziel des „Leuchtturmprojektes Demenz“, das vom Bundesministerium für Gesundheit durchgeführt wird, ist die Verbesserung der Versorgung demenziell erkrankter Menschen. Das Bundesministerium für Gesundheit plant 2008 und 2009 insgesamt 13 Mio. Euro für das Projekt zur Verfügung zu stellen. Nachdem 106 Förderanträge fristgerecht eingegangen sind, wurden 29 vielversprechende Vorhaben ausgewählt. Es handelt sich um Projekte, die durch ihre Vorbildfunktion dazu beitragen werden, die medizinische und pflegerische Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankungen weiter zu entwickeln. Dazu Bundesgesundheitsministerin Schmidt: „Menschen mit Demenzerkrankungen sollen ein würdevolles Leben führen können. Sie sollen die bestmögliche medizinische Versorgung und Pflege erhalten. Diesem Ziel ist das Leuchtturmprojekt verpflichtet. Die ausgewählten Projekte zeichnen sich durch überzeugende Ansätze aus, die Versorgung demenziell erkrankter Menschen konkret zu verbessern. Sie werden einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Thema Demenz in die Mitte der Gesellschaft zu rücken und die Betroffenen und ihre Familien in ihrem schweren Schicksal zu unterstützen.“ Über eine Million Menschen in Deutschland sind an Demenz erkrankt, bis zum Jahr 2030 wird ihre Anzahl vermutlich um die Hälfte gestiegen sein. Die Herausforderung für Politik und Gesellschaft ist groß. Die Bundesregierung unternimmt daher vielfältige Anstrengungen, um das Wissen und die Forschung über Demenzerkrankungen voranzubringen, wie beispielsweise die Bildung des „HelmholtzZentrums Bonn-Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen“, das mit seinen Partnern vom Bundesministe-

Korrektur: Der Fehlerteufel war bei der Ankündigung des „Kaleidoskops von Vorhandenem“ am Werk. Die Veranstaltung beginnt erst um 18 Uhr und nicht wie angekündigt um 17 Uhr. Veranstaltungsort ist die Experimentierhalle des Instituts für Umformtechnik und Leichtbau auf dem Campus Süd. Die Vortragenden sind Prof. Erman Tekkaya (Maschinenbau), Prof. Sabine Baumgart (Raumplanung), Prof. Wolfram E. Richter (Wiso), Prof. Eva-Maria Houben (Musik), Prof. Metin Tolan (Physik) und Prof. Bettina van Haren (Kunst.). Im Anschluss an die Vorträge gegen 19.30 Uhr darf bei Bretzeln und Wein diskutiert werden.

Dies und Das Der Fakultätsrat der Fakultät Kunstund Sportwissenschaften hat Prof. Günther Rötter zum Dekan gewählt sowie die bisherigen Prodekane Prof. Jörg Thiele und PD Jürgen Stiller Der Institutstag Journalistikfindet am 16. Mai, ab 15 Uhr im Erich-BrostHaus statt. Das Motto in diesem Jahr: Reisen ins Unbekannte. Der Weg in den Journalismus der Zukunft Ab 18 Uhr werden die Diplome und BachelorUrkunden vergeben.

rium für Bildung und Forschung jährlich mit insgesamt 60 Millionen Euro gefördert wird. In diese Aktivitäten der Bundesregierung reiht sich das Leuchtturmprojekt Demenz mit seinen Zielsetzungen im Bereich der Versorgungsforschung ein. Ulla Burchardt, Vorsitzende des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technologieabschätzung sieht darin auch einen Erfolg für die Stadt Dortmund: Damit hat Dortmund erneut die Nase vorn bei der Vergabe von Fördergeldern. Das stärkt die Stadt weiter als Wissenschafts- und Innovationsstandort mit bundesweiter Strahlkraft“.

Info Demenz ist die häufigste und folgenreichste psychiatrische Erkrankung im Alter. Ziel des Leuchtturmprojektes „Demenz“ ist es, aus den vorhandenen Versorgungsangeboten die besten zu identifizieren und weiter zu entwickeln, Defizite bei der pflegerischen und medizinischen Versorgung zu beseitigen und eine Qualifizierung der Berufsgruppen zu erreichen.

Gegenstand der Förderung sind vorrangig Projekte in den Themen und Arbeitsfeldern Therapie- u. Pflegemaßnahmen: Wirksamkeit unter Alltagsbedingungen: Evaluation von Versorgungsstrukturen,die Sicherung einer evidenzbasierten Versorgung sowie die Evaluation und Ausbau zielgruppenspezifischer Qualifizierung. Die Bewertung der Anträge erfolgte unter Hinzuziehung unabhängiger und neutraler Sachverständiger. Die Leitung des Kooperationsprojektes, an dem auch das Institut für Gerontologie und die Sozialforschungsstelle in Dortmund beteiligt sind, liegt bei Prof. Monika Reichert (Soziale Gerontologie und Lebenslaufforschung), Ruf: 755-2824

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Förderpreis für Carsten Paprotny Bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ökonomische Bildung (DeGoeB) in Schwäbisch Gmünd erhielt der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Carsten Paprotny den mit 1.000 Euro dotierten Förderpreis. Der Vorsitzende der Gesellschaft Prof. Günther Seeber überreichte die Auszeichnung, die einmal jährlich für die beste Qualifikationsarbeit in der Ökonomischen Bildung verliehen wird, die an einer Universität im deutschsprachigen Raum verfasst wurde. In seiner Doktorarbeit hat der Dortmunder Theorien aus der angloamerikanischen Diskussion mit deutschsprachigen Ansätzen in einem richtungweisenden Beitrag zusammengeführt, der einen theoretisch fundierten und zugleich pragmatischen Weg für die Umsetzung selbstgesteuerter, kooperativer und problemorientierter Lernprozesse unter Berücksichtigung des internetgestützten Wissensaustauschs aufzeigt.“ Der junge Forscher ist wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Andreas Liening am Lehrstuhl für Wirtschaftswissenschaft und Didaktik der Wirtschaftslehre „Wir freuen uns sehr, dass Carsten Paprotny den Preis für seine hervorragende Arbeit gewonnen hat“, so Doktorvater Prof. Andreas Liening. „Er hat den Nachweis erbracht, dass sich komplexe authentische Lernarrangements erfolgreich in die Bildungspraxis umsetzen lassen. Der Förderpreis unterstreicht damit auch die Anerkennung unseres Fo rs ch u n g s ansatzes in der aktuellen wissenschaftlichen Theoriedebatte. (Fakultät)

Ehrendoktor für Klaus Macharzina Wiso-Fakultät würdigt Wirtschaftswissenschaftler. Der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Prof. h.c. Dr. h.c. Klaus Macharzina erhielt am 25. April die Ehrendoktorwürde der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Dortmund. Die Fakultät würdigt damit die Verdienste Macharzinas um die globale Positionierung der deutschen internationalen Managementforschung.

Positionierte die Managmentforschung international Macharzina wurde 1939 in Waldenburg/ Schlesien geboren. Zunächst studierte er Musik, entschied sich dann aber doch für ein Studium der Volks- und Betriebswirtschaftslehre an der LMU-München, dass er 1968 abschloss. Nach seiner Promotion folgte er seinem akademischen Lehrer Louis Perridon an die Universität Augsburg. 1974 wurde er auf den Lehrstuhl für International Accounting an der University of Lancaster berufen und übernahm 1976 den Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insb. Unternehmensführung, Organisation und Personalwesen an der Universität Hohenheim, der er bis zu seiner Emeritierung 2005 die Treue hielt und die er von 1997 bis 2002 als Präsident leitete. Macharazina ist Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland. Er besitzt die Ehrendok-

torwürde der Staatlichen Akademie für Veterinärmedizin und Biotechnologie Moskau sowie die Ehrenprofessuren der Universidad Gabriela Mistral, (Santiago/ Chile) sowie der Staatlichen Universität

für Lebensmittelproduktion Moskau. Seine schönste Ehrung und Anerkennung für sein langjähriges hochreputiertes Wirken auf internationaler Ebene ist die Ernennung zum Resource Scholar in Residence

des Pacific Asian Management Institute der University of Hawai, Honolulu, die ihm auch nach seiner Emeritierung eine globale Lehr- und Forschungstätigkeit ermöglicht (Unizet)


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unizet | Kultur und Gesellschaft

Wettengl ist nun Honorarprofessor

Viel Lärm um antike Schriften

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m dieses Stück Papier ranken sich große Verschwörungstheorien und Mythen: die Schriftrollen von Qumran. Im Bestseller „Sakrileg“ von Dan Brown, erfolgreich verfilmt unter dem Titel „Da Vinci Code“, wird Interessierten vorgegaukelt, dass der Vatikan die Veröffentlichung der antiken Handschriften verhindern wollte. Geheime Informationen über Jesus kämen darin vor. Prof. Rainer Riesner kann diese millionenfach geglaubte Lüge entlarven.

D

ie Fakultät Kunst- und Sportwissenschaften hat den Direktor des Museums am Ostwall, Dr. Kurt Wettengl, als Honorarprofessor für das Fachgebiet Kunstgeschichte/Kunstwissenschaft berufen. Die Fakultät würdigt damit die international anerkannten Forschungsleistungen Wettengls sowie das kontinuierliche Engagement für die Kooperation des Museums auf vielen Ebenen mit allen drei Arbeitsbereichen des Fachs Kunst, der Kunstgeschichte der künstlerischen Praxis und der Fachdidaktik.

Wettengl, so die Fachgutachten, verbindet auf herausragende Weise Wissenschaft und eine reflektierte museologische Praxis. Der Kunstwissenschaftler ist seit vielen Jahren in der universitären Lehre engagiert. Wettengl hat international anerkannte Publikationen gleichermaßen zur historischen Kunstgeschichte und zu zeitgenössischer Kunst vorgelegt sowie viel beachtete Ausstellungen – etwa zu Kunst und Gedächtnis – verwirklicht. Seit er im Januar 2005 die Leitung des Museums am Ostwall übernommen hat, hat er dieses Engagement an der TU Dortmund fortgesetzt und intensiviert. Beispiel dieser Kooperationen ist unter anderem die Veranstaltungsreihe „Zwischenlandung“. Über das Institut für Kunst und materielle Kultur hinaus hat Wettengl diese Kooperation auch auf andere Bereiche der Universität, zum Beispiel mit den Fakultäten Bauwesen und Raumplanung, ausgeweitet.

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Für jedermann verständlich legt Professor Rainer Riesner seine wissenschaftlichen Forschungsergebnisse in dem so eben erschienenem Buch „Verschwörung um Qumran – Jesus, die Schriftrollen und der Vatikan“ dar. Der Dortmunder Wissenschaftler hat bereits entscheidende Beiträge zur Erforschung und Interpretation der Qumranrollen beigetragen. 1993 veröffentlichte er den weltweit beachteten Bestseller „Jesus, Qumran und der Vatikan“. Nun sind alle Texte der Rollen veröffentlicht und dazu neue ausgegraben worden. So konnte Riesner viele neue Erkenntnisse gewinnen und die bisherigen Fakten erweitern.

Ein Honorarprofessor erhält seine Titularprofessur aufgrund seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistungen sowie seines akademischen Einsatzes als Dozent oder Lehrbeauftragter und seiner besonderen Verbundenheit mit der Hochschule. Er hält zwar Lehrveranstaltungen ab und kann Doktoranden betreuen – ist

somit also in die Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses eingebunden, ist aber weiter in seinem angestammten Beruf außerhalb der Hochschule tätig. Obwohl der Name es vermuten lässt, erhält ein Honorarprofessor kein Honorar. Der Titel leitet sich vielmehr vom lateinischen Wort für Ehre „Honor“ ab. (Unizet)

Ist Qumran eine Essener Siedlung? In Riesners Buch geht es vor allem darum, welches Volk zu der Zeit in Qumran und in der antiken Bibliothek, wo die Rollen vermutlich beschriftet wurden, lebte. Die Mehrheit der Forscher geht davon aus,

Kinderstadtführer beflügelt Forschergeist Im April starteten Wissenschaftler mit einem Buch eine Bildungsoffensive für Acht- bis Zölfjährige. Mit einer Buchübergabe in der Nordmarkt-Grundschule startete am 16. April eine einzigartige Bildungsoffensive zum kulturellen Erbe in der Ruhrgebietsmetropole Dortmund. 10.000 Exemplare des Kinderstadtführers „Dortmund entdecken. Schätze und Geschichten aus dem Mittelalter“ werden ab sofort den Forschergeist der Dortmunder Grundschülerinnen und Grundschüler beflügeln. Rund 5.400 Drittklässler sowie Projektklassen, die sich mit der mittelalterlichen Geschichte und Kultur der Stadt beschäftigen, erhielten das 144 Seiten starke Buch, das von der Conrad-von-SoestGesellschaft herausgegeben und von der Reinoldikirche zu Dortmund gefördert wurde, als Geschenk. Die Autorinnen Dr. Birgit Franke und Prof.. Barbara Welzel (TU Dortmund) haben mit dem Kinderbuchzeichner und Buchgestalter Frank Georgy ein Dortmund-Buch für Kinder ab acht Jahre geschaffen. Es will den Mädchen und Jungen eine faszinierende Welt öffnen. Sie können schmökern oder nur die Bilder anschauen. Der Kinderstadtführer will mit seinen Leserinnen und Lesern ein Stück mitwachsen und sie anstiften, ihre Stadt besser kennenzulernen. Es ist kein Schulbuch im eigentlichen Sinn. Es ist ein Buch für Kinder, das sie immer wieder auch allein durchblättern und lesen können, nicht immer von vorne nach hinten, sondern mit der Lust des Entdeckers entlang der Fotos, die Rüdiger Glahs und Diethelm Wulfert von den Kunstschätzen Dortmunds gemacht haben. Eine eigens für dieses Projekt entwickelte Figur, der Professor für Kunstgeschichte Oskar Francke, nimmt die Leserinnen und Leser mit auf seine Forschungstouren durch Dortmund, zeigt das Forschen und erzählt Geschichten.

Die Neuerscheinung richtet sich an alle Dortmunder Kinder. Sie will zeigen, was es in ihrer Stadt zu entdecken gibt, warum die Kunstwerke gerade auch für den transkulturellen Dialog so viel zu erzählen haben. Zugleich möchte sie alle Kinder Dortmunds einladen, das kulturelle Erbe des europäischen Mittelalters in Dortmund - die global vernetzte Ortsgeschichte in den überlieferten Zeugnissen - kennen und wertschätzen lernen. Mehr und mehr gelangen die denkmalgeschützten Innenstadtkirchen als kul-

turelle Erinnerungsorte ins Bewusstsein. Diese Rolle haben sie neben der als christliche Gotteshäuser für alle Menschen. Sie öffnen - ebenso wie das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, das Museum Adlerturm und das Stadtarchiv ihre Türen.Zwischen den Zeitgeschichten der Moderne ragen bis in die Gegenwart bedeutende Zeugnisse der mittelalterlichen Geschichte und Kultur Dortmunds hindurch. Sie verbinden die heutige Stadt mit ihrer Vergangenheit. Sie verleihen der Gegenwart ihre historische Tiefe. Als Teil der Lebenswelt laden sie alle Einheimi-

Fesselnde Lektüre: der neue Kinderstadtführer von Barbara Welzel und Birgit Franke

schen und Gäste ein. Gerade die neueren kulturwissenschaftlichen Forschungen haben spannende Zugänge zur mittelalterlichen Kultur freigelegt. In welchen Handelsmetropolen wurden die Kunstwerke gefertigt? Wie vernetzt war die Welt damals, als die Gewänder der Heiligen auf den Bildern aus Stoffen geschneidert waren, die aus dem Orient oder aus Italien importiert wurden und als die Farben dieser Gemälde aus Rohstoffen hergestellt wurden, die aus Persien, aus Russland oder der Türkei stammten? Kontakt: Prof. Barbara Welzel, Ruf: 755- 2955

dass es sich um eine jüdische Religionsgruppe aus Essen handelt. Riesner zeigt in seinem Buch auf, welche archäologischen und historischen Argumente dafür

Info Die Rollen aus Qumran überdauerten 2.000 Jahre in verschlossenen Krügen in einer Ruinenstätte im Westjordanland. Dort wurden sie 1947 von Ziegenhirten gefunden. Auf Leder und teilweise auf Papyrus wurden darauf zwischen dem dritten vorchristlichen und dem ersten nachchristlichen Jahrhundert biblische und außerbiblische Texte aufgeschrieben.

sprechen. Andere Forscher gehen davon aus, dass Qumran nur eine landwirtschaftliche Siedlung gewesen sei und die Schriftrollen dagegen in den Bibliotheken von Jerusalem angefertigt wurden. Demnach hätten die antiken Handschriften nichts mit den Essenern gemein. Ein Argument Riesners: „In Qumran gab es keine Spuren von Bewässerungsanlagen. Die wären für eine landwirtschaftliche Nutzung aber nötig gewesen. Hinweise, dass dort eine jüdische Gemeinschaft gelebt habe, geben ausgegrabene rituelle Bäder.“ Welche weiteren Argumente noch dafür sprechen, dass Qumran eine Essener Siedlung ist, ist nachzulesen in: Otto Betz/Rainer Riesner, „Verschwörung um Qumran – Jesus, die Schriftrollen und der Vatikan“, Knaur Verlag, 8, 95 Euro. (Unizet)

Dies und Das Textile Seegurken, Monster und Kostüme: Das Fach Textil des Instituts für Kunst und Materielle Kultur der Technischen Uversität Dortmund zeigte Fachpraktische Prüfungsarbeiten der Studierenden in den Räumen der GIKMaK ( Galerie für Kunst und Materielle Kultur) in der Lindemannstraße 6-8, Dortmund. Die Ausstellung hatte eine Laufzeit von einer Woche und am Mittwoch dem 9. April 2008 eröffneten die Seminarleiterinnen der Fachpraxis Professor Barbara Schimmel und Wiebke Bartsch um 18 Uhr die Finissage-Feierlichkeiten. 23 Prüflinge mit ihren Angehörigen, Freunden und Studienkollegen sowie etliche Institutsangehörige verfolgten die lebhafte Veranstaltung und feierten bis spät in den Abend. Schon am Nachmittag wurden geführte Ausstellungsrundgänge im Rahmen der OPEN HOUSE Veranstaltung des Faches Textil für Schülerinnen und Schüler angeboten. Parallel zur Ausstellung im GIKMaK waren im ganzen Haus Prüfungsarbeiten aus den Bereichen Druckgrafik, Fotografie, Malerei und Textil der Kunststudierenden zu sehen.


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Ingo Heinz reiste nach Al-Aqaba Dr. Ingo Heinz, Institut für Umweltforschung (INFU) erhielt eine Einladung zur Konferenz „Smart and Glowa Projects, die vom 24. bis29. Juni 2008 in Al-Aqaba, Jordanien stattfindet. Veranstalter der Konferenz sind die Universität Karsruhe zusammen mit Wissenschaftlern in Israel, Jordanien und Palestina. Auf der Tagung werden die beiden Forschungsprojekte, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert werden, zur Diskusson gestellt. Gegenstand der Projekte sind Fragen der rationellen Wassernutzung und des Abwasserrecyclings auf dem Hintergrund des zunehmenden Klimawandels. Das Smart-Projekt ist speziell auf die Probleme im Nahen Osten zugeschnitten, wo bekanntlich die Wasserknappheit zu den wesentlichen Ursachen politischer und militärischer Konflikte zählt. Auf der Konferenz in Al-Aqaba hat Dr. Heinz die Gelegenheit, die Ergebnisse seines soeben abgeschlossenen Forschungsprojekts „Economic framework for the use of wastewater in irrigated agriculture“ vorzustellen, das er im Auftrag der Food and Agricultural Organisation (FAO) der UN zusammen mit seinen Projektpartnern in Spanien und Mexiko durchgeführt hat. Den Untersuchungsergebnissen zufolge kann die Wiederverwendung von aufbereitetem kommunalen Abwasser in der Landwirtschaft entscheidend zur Bewätigung von Wassermangelproblemen beitragen. Bislang für die landwirtschaftliche Bewässerung genutzte Wasserressourcen werden freigesetzt und stehen den Städten mit ihrem wachsendem Bedarf an qualitativ hochwertigem Trinkwasser zur Verfügung. Dieser „Wassertausch“ hilft nicht nur die Übernutzung von Grundwasser und Flüssen zu reduzieren und ist insofern ökologisch von großer Bedeutung, sondern hat noch weitere Vorteile. Die Landwirte erhalten nährstoffhaltiges Wasser, steigern dadurch ihre Erträge und sind nicht mehr von den Niederschägen abhängig. Die Städte können auf verbrauchsnahe Wasserressourcen zurückgreifen und vermeiden dadurch aufwendige Erschließungsprojekte. Dadurch stellen sich alle Beteiligten besser („win-win situation“).

Nach seiner Rückkehr aus Al-Aqaba Ende Juni wird Dr. Heinz wegen Erreichung der Altersgrenze das INFU verlassen. Seine Forschungsaktivitäten werden dadurch keineswegs zurückgefahren. So hält er bereits am 16. Mai in Paris das Einführungsreferat auf der Auftaktkonferenz zu einem neuen Forschungsvorhaben „Bargaining with farmers to protect drinking water resources“, die vom Wasserversorgungsunternehmen Eau des Paris SA sowie der l’Agency de l’eu Seine Normandie und der British Academy organisiert wird. Kontakt:Ingo Heinz, Ruf: 755-4093

Dies und Das Die Rudolf-Chaudoire-Preisträgerin von 2007, Dr. Katrin Rolka,Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts, Fakultät für Mathematik, hat zum Sommersemester 2008 einen Ruf auf eine Juniorprofessur für Mathematikdidaktik an der Universität zu Köln angenommen.

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Mathe ist cool: Schülermathinee kam gut an Mit zahlreichen Aktivitäten unterstützt das IEEM das Jahr der Mathematik.

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m Rahmen der Aktivitäten des Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts (IEEM) zum Jahr der Mathematik fand im April auch die Veranstaltung „Mathe ist cool - Mathinee für Schülerinnen und Schüler der Klassen 3 und 4“ statt. Eingeladen waren Klassen aus den Schulen der Region, die mit dem IEEM in Kontakt stehen und sich seit längerem rege an einem Austausch zwischen Theorie und Praxis beteiligen, mit je einer 3. oder 4. Klasse teilzunehmen. Über 160 Schülerinnen und Schüler fanden so den Weg in die TU Dortmund.

Kinder als Forscher Eröffnet wurde die Mathinee mit einem Vortrag von Prof. Dr. Andrea Peter- Koop der Uni Oldenburg zum Thema: „Streng geheim! - Zahlen als Geheimnisträger“, in dem es um Zahlencodes ging, die zum Verschlüsseln von geheimen Botschaften benutzt werden. Die Kinder konnten aktiv daran teilhaben, denn sie wurden aufgefordert, selbst einen geheimen Text zu entschlüsseln. Als besonderen Anreiz konnten sie sogar einen Preis dafür gewinnen. Geheime Botschaften sind ein Anwendungsgebiet der Mathematik, das bereits zu Cäsars Zeiten hochaktuell war. Warum sollen sich Kinder heute mit Cäsars Geheimschrift beschäftigen? Nun, die Antwort ist einfach: Kryptographie spielt eine wichtige Rolle bei der sicheren Übermittlung von Daten; z.B. beim Online Banking, bei der Passwortverschlüsselung.

ler anzubieten. Im Bereich Geometrie ging es z.B. darum, mit Winkelplättchen Flächen auszulegen, ohne dass Lücken entstehen. Je nach der Form der Fläche und der Anzahl der vorgegebenen Plättchen stellt dieses eine herausfordernde Anforderung für das geometrische Denken – „Kopfgeometrie“ - dar. In einem Workshop - um auch ein Beispiel aus der Arithmetik zu geben - hieß das Motto „Wer trifft die 50?“. Dieses Aufgabenformat funktioniert so: Die Kinder wählen eine Start- und eine Additionszahl. Zu der Startzahl wird die Additionszahl hinzugerechnet, die neue Zahl wird notiert. Zu dieser Zahl wird wieder die Additionszahl hinzugerechnet und die nächste Zahl wird notiert, so lange, bis fünf Zahlen aufgeschrieben sind. Dann wird die Summe der fünf Zahlen berechnet Diese Zielzahl soll genau 50 sein! Warum wollten wir die Kinder im „Mathinee“ zur Mathematik verlocken? Mathe-

matik ist nicht nur die Fähigkeit, rechnen zu können. Zur mathematischen Bildung gehört noch viel mehr. Nach dem bekannten Mathematikdidaktiker Heinrich Winter soll Mathematik auch dazu dienen, Erscheinungen der Welt um uns, die uns alle angehen oder angehen sollten, in einer spezifischen Art (in dem wir die Mathematik, die sich z.B. hinter Kryptographie verbirgt, verstehen) wahrzunehmen. Dabei lernen die Kinder aber nicht nur, die Mathematik in ihrer Umwelt zu sehen, sondern auch innerhalb des Faches Strukturen zu erkennen und Mathematik als geordnete Welt einer eigener Art zu begreifen.Letztlich ist diese Herangehensweise an das Lernen von Mathematik ein allgemeinbildender Beitrag: Die Kinder erfahren so, dass sie in der Auseinandersetzung mit Aufgaben Problemlösefähigkeiten, die über die Mathematik hinaus gehen, erwerben und anwenden können. Mit der Preisverleihung und der

Auch dieser Schüler erlebte die Mathematik mit Spaß und Freude.

Anschließend waren die Kinder dann selbst Forscher: In verschiedenen Workshops konnten sie sich an interessanten und herausfordernden Phänomenen der Mathematik selbst versuchen. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des IEEM hatten zu spannenden mathematischen Themen altersgerechte Aktivitäten für Viertkläss-

Verabschiedung um 11.30 Uhr endete für die Kinder dann ein Vormittag, der Spaß und Freude an der Mathematik und an der Forschertätigkeit gegeben hat und ihnen Mut gegeben hat, sich weiter und intensiver mit dem Fach und seinen Herausforderungen zu beschäftigen. Kooperationspartner waren der Kallmeyer Verlag und Deutsche Telekom Stiftung (Schwätzer)

Info Basisfertigkeiten sichern - Problemlösekompetenz entwickeln: Der neue Mathematiklehrplan für die Grundschule. Am 17. Mai findet an der TU Dortmund eine Fortbildungsveranstaltung für ca. 200 Multiplikatoren zum neuen Lehrplan Mathematik des Landes NRW statt. Nach Grußworten des Rektors Prof. Dr. Eberhard Becker und des Ministerialdirigentens Manfred Walhorn, Ministerium für Schule und Weiterbildung, werden drei Vorträge den Geist des neuen Lehrplans erläutern: Prof. Günter Krauthausen, Uni Hamburg, referiert über „Ziele und Leitideen zeitgemäßen Mathematikunterrichts“, Anschließend informiert Schulamtsdirektor Reinhard Forthaus, Unna, über den neuen Lehrplan Mathematik Grundschule, seine Struktur, über Bewährtes, über Neuigkeiten. Lilo Verboom (Studienseminar Duisburg) wird dann über „Mathematik erleben“ sprechen und Unterricht im Geiste des neuen Lehrplans vorstellen. Abschließend wird es noch Informationen zur Implementation des Lehrplans geben. Anmeldung im Internet unter: www.kira.uni-dortmund. de/1705/anmeldung.php

Parken ohne Kleingeld - RFID macht´s möglich! Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund hat für das Münchener Unternehmen Viatag AG eine Software zur berührungslosen Erfassung und bargeldlosen Abrechnung von PkwParkzeiten entwickelt. Ein Funkchip in Form eines kleinen, selbstklebenden Folientransponders an der Frontscheibe, ein intelligentes Lesegerät an den Einund Ausfahrten des Parkhauses und die Schranken öffnen sich automatisch. Die Bezahlung der Parkgebühren erfolgt bargeldlos über ein Online-Konto. Dem Autofahrer bietet das neue Verfahren Zeitersparnis und maximalen Komfort. Er muss nicht mehr beim Ein- und Ausfahren zur Entnahme oder Rückgabe des Parktickets an den Ticketautomaten halten, nicht mehr am Kassenautomaten warten und nicht mehr nach Kleingeld suchen. Auch die Parkhausbetreiber profitieren von der neuen Technik, da die bisherigen Kosten zur Erfassung und Abrechnung der Parkzeiten und für den Bezahlvorgang durch den Kunden sinken. Möglich wird das System durch den Einsatz passiver RFID-Technologie (Radio Frequency Identification), einer Identifizierung mittels Funkdatenübertragung im UHF-Bereich. Diese Technik gestattet eine Reichweite – also dem Abstand zwischen dem Funkchip im Auto und der Leseantenne unter der Decke des Parkhauses – von rund fünf Metern. Dazu kommt eine Datenbank-Anwendung, die auf einem zentralen Server läuft und das gesamte Verfahren einschließlich aller Bezahlvorgänge steuert.

Nachdem die Fraunhofer-Forscher erste Machbarkeitsstudien am Institut mit sehr positivem Ergebnis durchgeführt hatten, wurde die erste prototypische Realisierung mit »echten Autos« im Parkhaus der benachbarten Firma Elmos im Dortmunder Technologiepark durchgeführt. Hier bewies das System über mehrere Wochen im Testbetrieb seine Praxis-

reife. Danach stattete der Auftraggeber Viatag im österreichischen Linz das erste öffentliche Parkhaus damit aus. Seit Januar 2008 läuft das System dort ohne Beanstandung. Ab Frühjahr 2008 will man das bargeldlose Verfahren mit hohem Tempo bundesweit und auch in den angrenzenden Ländern einführen. In naher Zukunft werde fast jeder Autofahrer

Ein Probleme, das viele kennen: Zum Bezahlen fehlt häufig das passende Kleingeld.

diese komfortable Technik kennen lernen und nutzen können, kündigte das Unternehmen an. Viatag möchte bald weitere Dienstleistungen für Autofahrer anbieten, wie das bargeldlose Bezahlen an Tankstellen, in Waschstraßen oder auch bei Drive-In-Restaurants. Kontakt: Arnd Ciprina: 9743–2 43, Email: arnd.ciprina@ iml.fraunhofer.de (Fraunhofer)


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Dies und Das

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Endlich: Richtfest für den Neubau ISAS

An der TU Dortmund wurde am 9. April zum dritten Mal der „Preis für Drittmittelforschung der Fakultät Raumplanung“ vergeben. Der Drittmittelpreis ist eine Auszeichnung für wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultät Raumplanung, das Preisgeld in Höhe von jährlich 2.000 Euro wird von den ehemaligen Hochschullehrern Prof. em. Dr. Paul Velsinger und Prof. Dr. Michael Wegener gestiftet. Für den Drittmittelpreis 2007 wählte die Jury, bestehend aus Prof. em. Dr. Paul Velsinger (Vorsitz), Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Dipl.-Kfm. Hans Jäger, MinDir. Manfred Sinz und Prof.’in em. Dr. Erika Spiegel, zwei aufeinander aufbauende Forschungsprojekte aus, die von Dipl.-Ing. Birgit Kasper und Dr. Joachim Scheiner bearbeitet wurden. Ausgezeichnet wurde die beiden Projekte „StadtLeben: Integrierte Betrachtung von Lebensstilen, Wohnmilieus, Raum- und Zeitstrukturen für die zukunftsfähige Gestaltung von Mobilität und Stadt“ und „Wohnstandortwahl, Raum und Verkehr im Kontext von Lebensstil und Lebenslage“. In beiden Fällen lag die Projektleitung bei Prof. Christian HolzRau vom Fachgebiet Verkehrsplanung. In seiner Begrüßung erläuterte Rektor Prof. Eberhard Becker die Bedeutung für Drittmittelforschung an einer Hochschule. Gemeinsam mit dem Dekan Prof. Hans-Peter Tietz, freute er sich, dass der Drittmittelanteil der Fakultät Raumplanung im vergangenen Jahr um 25% auf 1,3 Mio. € gesteigert werden konnte. In seiner Laudatio legte Prof. em. Dr. Paul Velsinger die Qualität der beiden Projekte dar und wies insbesondere auf die Interdisziplinarität hin, da hier neben Ingenieuren auch Psychologen und Geographen gemeinsam an einem wichtigen Bereich der Verkehrsmobilitätsforschung mitgewirkt haben. Kontakt: Dr. Tanja Fleischhauer, Ruf:755-6913 Dr. Joachim Scheiner, Dipl.-Ing. Birgit Kasper, Prof. Dr. Hans-Peter Tietz; Prof. em. Dr. Paul Velsinger (v.l.n.r.)

Was wollen wir, wofür stehen wir? Diese akademische Reflexion und Selbstbestimmung droht mehr und mehr im universitären Alltag unterzugehen. Deshalb belebt die Fakultät Bauwesen eine alte akademische Tradition – die Tradition der Antritts- und Abschiedsvorlesungen, die an Wendepunkten der Hochschulkarriere programmatische Selbstbestimmung vor der akademischen Öffentlichkeit erlauben – und bereichert diese Tradition um die Möglichkeit für aktive Hochschullehrerinnen und -lehrer, ihre Positionen und Ansichten öffentlich darzulegen. Zusammengefasst werden diese Vorträge unter

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eit dem Jahr 1982 hatte die Staatliche Bauverwaltung, später der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB NRW), Niederlassung Dortmund, das Institute for Analytical Sciences ISAS bei der Betreuung der institutseigenen Liegenschaft unterstützt. Im Mai 2004 bekam der BLB vom Ministerium für Wissenschaft und Forschung den Auftrag, einen Neubau für das ISAS auf dem Universitäts-Campus zu realisieren. Durch die räumliche Nähe sollte eine engere Zusammenarbeit zwischen dem ISAS,

der TU Dortmund und dem Max-PlanckInstitut erreicht werden. Aus der Planung entstand ein markantes Laborgebäude mit unverwechselbarer einprägsamer Architektur. Vom zweigeschossigen Foyerbereich mit den Verwaltungsräumen gelangt man in das zweite Gebäude mit den Laboreinheiten. Die Institutsphilosophie, die Optimierung von Verfahren, spiegelt sich gestalterisch und funktional in dem Gebäude wider. Als besonderen Blickpunkt sieht die Planung des Büros Kemper, Steiner und Partner einen

ellypsenförmigen Hörsaal an der südwestlichen Gebäudeecke vor, der auch den Haupteingang deutlich hervorhebt. Die ursprüngliche Planung musste im Hinblick auf die Kosten verändert und optimiert werden. So wurde zum Beispiel auf den urspünglich geplanten zweiten Treppenlauf im Foyer verzichtet. Deutlich erkennbar wird auch die Veränderung der Fassadengestaltung. Das bisher mit einer schwarzen Fassade geplante Gebäude erhält heute eine helle Vorhangfassade aus Eternit. (Presse)

Prof. Krämer in NRW-Akademie der Wissenschaften Mitgliedschaft gilt als Auszeichnung und Ehre für einen Wissenschaftler.

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ie Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften hat elf neue Mitglieder gewählt. Auch Prof. Walter Krämer aus der Fakultät Statistik gehört ab sofort der Akademie in der Klasse für Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften an. Für einen Wissenschaftler bedeutet die Mitgliedschaft eine besondere Auszeichnung der wissenschaftli-

Neue Reihe: Kommen, Bleiben, Gehen

chen Arbeit. In seiner Gratulation an die neuen Mitglieder betonte Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart: „Die Aufnahme in die Akademie ist eine Auszeichnung und Ehre für einen Wissenschaftler. Zugleich freue ich mich und danke jedem Einzelnen, dass er sich und seine langjährige Erfahrung in Wissenschaft und Forschung aktiv in den Dialog in der Aka-

demie einbringen wird.“ Gegründet wurde die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften im Jahr 1969 als Nachfolge der „Arbeitsgemeinschaft für Forschung“. Zu den Aufgaben der Akademie zählt neben dem wissenschaftlichen Austausch der Mitglieder auch die Anregung von Forschung und die Verleihung von Preisen für besondere Leistungen.

Die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften ist derzeit in drei wissenschaftliche Klassen für Geisteswissenschaften, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften sowie Naturwissenschaften und Medizin gegliedert. Sie hat aktuell 200 Mitglieder. Walter Krämer wurde in Ormont (Eifel) geboren. Er studierte Mathematik und Wirtschaftswissenschaften in Mainz und habilitierte in Ökometrie an der Technischen Universität Wien. Seit 1988 ist er Professor für Wirtschafts- und Sozialstatistik an der Technischen Universität Dortmund. Außerdem war er als Gastprofessor am Management Institut der Fudan Universität Schanghai tätig. 1997 gründete er den Verein für Deutsche Sprache. als dessen Vorsitzender er sich besonders gegen die Verwendung von „Denglisch“ einsetzt. Daneben ist Krämer Sprecher des Stiftungsvorstands der Stiftung Deutsche Sprache. 1999 erhielt er den „Deutschen Sprachpreis“. Seit mehreren Jahren ist Walter Krämer Fachgutachter für Statistik der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

dem Titel „Kommen.Bleiben.Gehen.“ und bilden eine Reihe, die in loser Folge das akademische Leben der Fakultät Bauwesen auch in den kommenden Semestern begleiten wird und das Profil der Fakultät nach außen und nach innen zeigen soll. Eröffnet wurde diese neue Vortragsreihe am 22. April. Anlass war die Emeritierung von Prof. em. Dipl.-Ing. Arch. Gernot Nalbach zum Ende des Wintersemesters. Nalbach kann bisher auf ein bewegtes berufliches Leben als Architekt, Professor und Autor zurückblicken. 1942 in Wien geboren, studierte er dort Architektur an der Technischen Universität. Mit 28 Jahren bereits wurde Nalbach Professor für Entwerfen an der Universität der Künste Berlin, 1976 folgte er einem Ruf der TU Dortmund an die Fakultät Bauwesen. 32 Jahre lang hatte er dort den Lehrstuhl für Entwerfen, Raum und Medien inne. (Fakultät)

Dies und Das „Zwischen Brötchen und Borussia“: Die Reihe, mit der die Dortmunder Physiker es schaffen, die Hörsäle der TU Dortmund auch am Samstagvormittag zu füllen, wird mit vier populärwissenschaftlichen Reisen in die Welt der modernen Physik fortgesetzt. Zum Auftakt am 19. April begab sich Prof. Heinrich Päs gemeinsam mit den Gästen auf die Suche nach versteckten Dimensionen. Weitere Termine im Sommer: 24. Mai: Prof. Uwe Schwiegelshohn: „Das Runde gehört ins Eckige! Warum auch Computer trainieren müssen, um ein Fußballspiel zu gewinnen“ 5. Juni: PD Dr. Reiner Klingenberg: „Unsichtbares sichtbar machen: Das ist keine Magie! Mit einer großen Maschine ins Innere der Materie“ 28. Juni: Prof. Metin Tolan: „Titanic – Mehr als nur ein Untergang“ Kontakt: Prof. Manfred Bayer, E-Mail: manfred.bayer@physik.uni-dortmund.de


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unizet | Wissenschaft und Praxis

Metropole Ruhr – Entwicklung ohne Wachstum? Experten diskutierten über schrumpfende Städte und Regionen.

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ie Dimensionen des regionalen Wandels und die daraus resultierenden Herausforderungen für Politik und Planung standen im Mittelpunkt der Tagung „Metropole Ruhr - Entwicklung ohne Wachstum?“ am 22. April 2008 im Reinoldinum, die rund 150 TeilnehmerInnen anlockte. Die Tagung wurde gemeinschaftlich durch das Stadt- und regionalwissenschaftliche Forschungsnetzwerk Ruhr (SURF) und den Regionalverband Ruhr (RVR) veranstaltet und setzt eine im jährlichen Turnus stattfindende Veranstaltungsreihe fort. Da die Tagung im Zusammenhang mit der überregional bekannten Ausstellung „Schrumpfende Städte“, welche von Februar bis April 2008 im Museum am Ostwall zu sehen war, konzipiert wurde, bestand im Anschluss an die Tagung zudem die Möglichkeit, die Ausstellung zu besichtigen.

Das Ruhrgebiet gilt als Beispiel für eine schrumpfende Region In der (Fach-) Öffentlichkeit gilt das Ruhrgebiet als ein typisches Beispiel für eine schrumpfende Städteregion. Allerdings lassen sich die gegenwärtig ablaufenden sowie prognostizierten Entwicklungsprozesse nicht auf die einfache Formel der Schrumpfung reduzieren. Einerseits ist der Rückgang der Bevölkerung im Rahmen des demographischen Wandels unvermeidbar und in seinen Konsequenzen für Politik und Planung eine Herausforderung, deren Dimension erst allmählich der Öffentlichkeit bewusst wird. Andererseits gibt es im Ruhrgebiet neben Prozessen der Schrumpfung und des Rückbaus auch Dynamik und Wachstum, wobei „neben“ durchaus auch räumlich als Nebeneinander sowohl innerhalb der Region als auch innerhalb der einzelnen Städte zu verstehen ist. Das Konzept der Tagung geht davon aus, dass Schrumpfung, Wandel und Wachstum Aspekte eines komplexen regionalen Entwicklungsprozesses sind. Die Fragestellung und die prominent besetzte Rednerliste hatten zahlreiche Interessierte aus der planenden Praxis und Forschung angelockt. Mit rund

Info Das „U“ als Symbol für das neue Dortmund: Mit dem Ausbau des ehemaligen Kellereihochhauses zu einem Kultur- und Kreativzentrum wird ein Wahrzeichen erhalten und zugleich eine Zukunftsperspektive eröffnet.

In der abschließenden Podiumsdiskussion unter Leitung von Prof. Danielzyk (Institut für Landesplanung und Stadtgentwicklung, Dortmund) skizzierten und diskutierten Experten aus kommunaler, regionaler und nationaler Planungspraxis sowie der Politik die mit dem Wandel im Ruhrgebiet einhergehenden Herausforderungen sowie strategische und instrumentelle Lösungsansätze der räumlichen Planung. Kontakt: Prof. Dr. Hans H. Blotevogel, Ruf: 755-2376, Email: hans. blotevogel@tu-dortmund.de, Dipl.-Ing. Alexandra Hill, Ruf: 755-6023, Email: alexandra.hill@tu-dortmund.

Dies und Das

Brücke Theorie und Praxis

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Jüngstes Ergebnis dieser Kooperation war die öffentliche Fachtagung zum Thema „Hartz IV und der Wohnungsmarkt“ mit prominenten Referenten aus Wohnungswirtschaft, Sozialgerichtsbarkeit, ARGEn, Wissenschaft und Verbänden am 16. April ab 9.30 Uhr im Rudolf-Chaudoire-Pavillon. Die Fachtagung bildete den Auftakt für weitere wohnungspolitische Kolloquien, die im Rahmen der Kooperation von NRW.Bank und dem Institut für Raumplanung geplant sind. Das gesellschaftliche Engagement der NRW.Bank wird unter dem gemeinsamen Leitgedanken der Förderung der Felder Kreativität, Ideen und Innovationen zusammengefasst. Speziell die Förderung junger Menschen in Nordrhein-Westfalen, die sich insbesondere beim Start ins Berufsleben den Herausforderungen einer modernen Wissensgesellschaft stellen müssen, steht im Vordergrund.

Im Rahmen dieses Konzeptes, insbesondere zur Verbindung von Wissenschaft und Praxis, unterstützt die NRW.Bank die wissenschaftliche Arbeit des Instituts für Raumplanung. Die Kooperation zielt auf eine stärkere Verzahnung von Forschung, Lehre und Praxis in wohnungswirtschaftlichen und wohnungspolitischen Fragen und richtet sich sowohl an Studierende und Lehrende als auch an Praktiker aus den Bereichen der räumlichen Planung und der Wohnungswirtschaft. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden Forschungsvorhaben unterstützt, wissenschaftliche Tagungen durchgeführt und Diplomarbeiten mit wohnungswirtschaftlichen Themenstellungen gefördert. Zudem ist der Aufbau eines NRW-weiten Forschungsnetzwerks geplant, welches insbesondere der Förderung von Promotionsvorhaben dienen soll. Interessenten finden weitere Informationen auf den Internetseiten des Instituts für Raumplanung unter http:// www.raumplanung.tu-dortmund.de/irpud. Kontakt:Prof. Hans H. Blotevogel Geschäftsführender Leiter des Instituts für Raumplanung (IRPUD) der Technischen Universität Dortmund, Ruf: 755-2291 oder -2376, Email: hans.blotevogel@tudortmund.de

Ihr Arbeit geber erwartet Sie! Neue Initiative der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät: Im Sommersemester 2008 richtet die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät erstmals die Veranstaltung „Ihr Arbeitgeber erwartet Sie!“ aus, in deren Rahmen sich Unternehmen unterschiedlichster Branchen den Studierenden als potentielle Arbeitgeber präsentieren. Die Fakultät bietet Ihren Studierenden so die Möglichkeit, frühzeitig alles Wissenswerte zum Berufseinstieg zu erfahren und wichtige Kontakte zu knüpfen. Ziel ist es, über die Unternehmen selber, mögliche Arbeitsbereiche, Praktika, Diplomarbeiten, Trainee-Programme und den direkten Berufseinstieg zu informieren. Darüber hinaus werden Einstellungserfordernisse, Bewerbungsverfahren, Einstiegsgehälter u.ä. erläutert. Im Anschluss an die Präsentationen ist das persönliche Gespräch mit Unternehmensvertretern möglich. Bereits zum Start der Veranstaltung konnten renommierte Unternehmen wie die ThyssenKrupp AG, die Bertelsmann AG, die Schenker Deutschland AG und die Rossmann GmbH für eine Kooperation gewonnen werden. Sie alle knüpfen große Erwartungen an die Studierenden der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät und freuen sich darauf, ihre zukünftigen Mitarbeiter auf diesem Wege kennen zu lernen. Da die Teilnehmerzahl der einzelnen Veranstaltungen begrenzt ist, ist eine Anmeldung dringend erforderlich. Anmeldung: Jessica.Donato@tudortmund.de, Informationen: www.wiso. uni-dortmund.de/fm (Fakultät)

150 TeilnehmerInnen war der Veranstaltungsraum im Reinoldinum mehr als voll besetzt. Nach der Begrüßung durch den Mitveranstalter Dr. Rommelspacher (RVR) und den thematischen Einführungen durch Stadtdirektor Sierau (Stadt Dortmund) und Staatssekretär Kozlowski (MBV NRW) folgte eine Reihe von Fachvorträgen zu wichtigen Dimensionen des regionalen Wandels. In zwei durch Prof.‘ìn Hohn (Ruhr-Universität Bochum) moderierten Themenblöcken gab es die folgenden Beiträge: Prof. Blotevogel (IRPUD, TU Dortmund) referierte zum demographischen Wandel im Ruhrgebiet, Prof Heinze (Ruhr-Universität Bochum) befasste sich mit den entsprechenden Herausforderungen für die Wohnungswirtschaft, Michael von der Mühlen (Stadtdirektor, Gelsenkirchen) berichtete über die „Renaissance der Stadtentwicklungsplanung“, Prof. Leggewie (KWI, Essen) zeigte Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Stadtentwicklung auf und Prof. a.D. Kunzmann (Ehrenbürger der Ruhrgebiets 2006) diskutierte anschließend das Konzept der „Metropole Ruhr“ im europäischen Kontext.

NRW.BANK und IRPUD ie 2007 begründete Zusammenarbeit zwischen der Wohnungsbauförderungsanstalt NRW (Bereich der NRW.BANK) und dem Institut für Raumplanung (IRPUD) der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund wird in diesem Jahr mit weiteren Aktionen fortgesetzt.

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it ihrer Publikation „Hochschulforschung und Hochschulmanagement im Dialog“ wollenn die Herausgeber einen Brücke schlagen zwischen Theorie der Hochschulforschung und administrativer Praxis der Hochschulen. Die Publikation beschäftigt sich mit der Frage, welchen Nutzen Erkenntnisse der Hochschulforschung für die administrative Praxis von Universitäten haben können. Diese Veröffentlichung ist im Kontext des Promotionskollegs „Wissensmanagement und Selbstorganisation im Kontext hochschulischer Lehr- Lernprozesse“ und im Dialog mit der Zentralverwaltung der Technischen Universität Dortmund entstanden. Die Veröffentlichung ist einen neuen Weg gegangen und dokumentiert den Dialog zwischen Hochschulforscher/innen und Entscheidungsträgern einer Universität. Sie verbindet die Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse zur Hochschule mit Einblicken in das tägliche Handeln universitärer Praxis. Den Fragen, wie Hochschulen funktionieren und was sie über sich selbst wissen, gehen Untersuchungen aus soziologischer, psychologischer und geschichtswissenschaftlicher Sicht nach. Verantwortliche Leitungspersonen aus der Zentralverwaltung einer

Universität nehmen zu den erarbeiteten Erkenntnissen kritisch Stellung. Hierzu gehören Dezernenten der Verwaltung und der Rektor der TU Dortmund, Herr Prof. Dr. Eberhard Becker, der in einem Interview Rede und Antwort zum Umgang mit verteiltem Wissen bei der Leitung einer Universität gestanden hat. In der Publikation werden behandelt Themen des Wissenstransfers und der Wissensintegration, die zyklisch wiederkehrende Planungsund Steuerungsbemühungen in Universitäten und die Fragen, ob Universitäten ein spezifisches Führungskonzept benötigen und welche Möglichkeiten virtuelle Unterstützungsformate für Studierende bieten können. Das Buch richtet sich an alle, die mehr über das Funktionieren von Universitäten wissen und Hochschule als Kommunikationsraum mitgestalten wollen, an Hochschulforscher/innen ebenso wie an Fach- und Führungskräfte aus Universitätsverwaltungen und Praktiker/ innen aus Wissenschaftsmanagement und Wissenschaftsberatung. Herausgeber: Antonia Scholkmann, Bianca Roters, Judith Ricken, Marc Höcker: Hochschulforschung und Hochschulmanagement im Dialog. Zur Praxisrelevanz empirischer Forschung über die Hochschule. Münster: Waxmann.

Die Technische Universität Dortmund beginnt im Oktober dieses Jahres zum vierten Mal die Weiterbildungsreihe „Zertifikat InTakt“. Das Weiterbildungsangebot richtet sich an all diejenigen, die bereits in verschiedenen beruflichen Zusammenhängen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung arbeiten. Wenn vor diesem Erfahrungshintergrund das Bedürfnis erwachsen ist, Musik professioneller in die Praxis einzubeziehen, vermittelt das „Zertifikat InTakt“ Inhalte, die der Erweiterung eigener musikalische Kompetenzen, dem Kennenlernen erprobter Praxismodelle und der theoretischen Begründung der jeweiligen Inhalte dienen. Infos: www. zfw.uni-dortmund.de

Impressum Herausgeber: Referat für Öffentlichkeitsarbeit der TU Dortmund, Baroper Str. 285, 44221 Dortmund Chefredaktion: Angelika Willers (Wi), Ruf: (0231) 755-5449, Mail: redaktion. unizet@tu-dortmund.de Redaktionelle Mitarbeit: Andrea Bahrenberg (ab), Sylvia Ebbes (Vertrieb), Jürgen Huhn (Fotografie), Gabriele Scholz (Redaktionsassistenz) Internet: www.tu-dortmund.de/unizet Unizet erscheint neun Mal im Jahr. Redaktionsschluss ist jeweils der 10. des Vormonats. Die Meinung einzelner Autorinnen und Autoren gibt nicht immer die Meinung der Redaktion wieder. ISSN: 1439-1198


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