Ludwig-Maximilians-Universität – LMU, Institut für nordische Philologie

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DAS INSTITUT : FUR NORDISCHE PHILOLOGIE AN DER LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT, MÜNCHEN

ISBN 978-3-8316-4059-1



Seite aus dem Codex Runicus


Gletscher in Grรถnland




Gr채berfeld Trullhalsar mit domarringar


Das grĂśĂ&#x;te erhaltene norwegische Wikingerschiff Gokstadskipet wurde aus einem Schiffsgrab 1880 ausgegraben und stammt aus dem 9. Jh. Ausgestellt ist es im Vikingskipshuset in Oslo.


VORWORT Das Institut für Nordische Philologie – Skandinavien in München. Eddas, Sagas, Ibsen und Andersen: In einem Altbau in der Amalienstraße holt man sich den Norden in den Süden – im Institut für Nordische Philologie der LMU. Dieses Institut möchte Ihnen Mitarbeiter, Studierende und Ehemalige auf den folgenden Seiten vorstellen. WILLKOMMEN! VELKOMMEN! VÄLKOMMEN! VELKOMIN(N)!

Annegret Heitmann und Wilhelm Heizmann


INHALT Vorwort MITARBEITER DES INSTITUTS Prof. Dr. Annegret Heitmann Prof. Dr. Wilhelm Heizmann

Seite 7 Seite 10 Seite 12 Seite 13

Dr. Alessia Bauer Dr. Annette Elisabeth Doll Dr. Hanna Eglinger Dr. Katarina Yngborn

Seite 14 Seite 14 Seite 15 Seite 15

Cand. philol. Irene Undheim Karrer Katharina Schubert M.A. Cand. mag. Karin Saastad-Rühl Cand.mag. Stig Olsen Anna Koch M.A.

Seite 16 Seite 16 Seite 16 Seite 17 Seite 17

Flora Fink M.A. Michaela Hanke M.A.

Seite 18 Seite 18

Anne Hofmann M.A.

Seite 18

Angelika Jirschik Dipl.-Bibl.

Seite 18

STUDIENGANG IM ELCHTEST

Seite 20

DIE ALTE ABTEILUNG

Seite 24

DIE NEUE ABTEILUNG

Seite 26

LÄNDER UND SPRACHEN Isländisch Norwegisch Schwedisch Dänisch

Seite 28 Seite 29 Seite 30 Seite 31


PRÄSENTATION DER REIHEN

Seite 32

DIE INSTITUTSGESCHICHTE

Seite 34

DIE INSTITUTSBIBLIOTHEK

Seite 36

ERASMUS

Seite 38

STUDIENBEITRÄGE

Seite 40

BERUFSAUSSICHTEN

Seite 41

STIMMEN EHEMALIGER NORDISTIK-STUDIERENDER

Seite 42

EXKURSIONEN Bergen Gotland Island Verona und Ravenna

Seite 44 Seite 46 Seite 48 Seite 50 Seite 52

AKTIVITÄTEN

Seite 54

DIE FACHSCHAFT

Seite 56

Impressum

Seite 59



DIE MITARBEITER DES INSTITUTS

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Die Mitarbeiter des Instituts

Prof. Dr. Annegret Heitmann Annegret Heitmann studierte Nordistik, Anglistik und Pädagogik in Kiel und Kopenhagen. 1978 legte sie ihr 1. Staatsexamen in den Fächern Dänisch und Englisch ab und promovierte 1981 im Fach Nordische Philologie. Von 1981 bis 1983 war sie in der Erwachsenenbildung tätig, von 1983 bis 1987 als Dozentin für Skandinavistik an der University of East Anglia in Norwich. Von 1987 bis 1994 arbeitete sie als wissenschaftliche Assistentin an der Universität Kiel, wo sie 1994 habilitierte. Im selben Jahr wurde sie an die LMU München berufen. Seitdem hat sie vier DFG-Forschungsprojekte initiiert, derzeit leitet sie ein Teilprojekt zum Thema „Landnahme“ im Rahmen der DFG-Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“. Annegret Heitmann ist im Editorial Board mehrerer skandinavistischer Zeitschriften (u.a. Edda, Journal of Northern Studies, Scandinavica) und Co-Leiterin des deutsch-dänischen kulturwissenschaftlichen Netzwerkes. Längerfristige Studien- und Forschungsaufenthalte führten sie nach Kopenhagen (DAAD-Stipendien 1974–75 und 1980; 2007), ans Darwin College Cambridge (1998 als Visiting Research Fellow) und nach Uppsala (2003), Gastprofessuren an die Universitäten Kopenhagen, Basel und Zürich. Sie ist Mitglied der Norwegischen sowie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Forschungs- und Arbeitsgebiete: Skandinavische Literaturen vom 18.–20. Jahrhundert, insbesondere Literatur der frühen Moderne um 1900, Autobiographik, Aphoristik und Gattungsgeschichte, Intermedialität und Text-Bild-Bezüge, Literaturgeschichtsschreibung, Gender-Studien und Skandinavische Populärkultur.


Ab dem Sommersemester 2001 vertrat er zunächst die Altnordischprofessur am Institut für Nordische Philologie der Universität München, bevor er 2002 dorthin als Professor für Nordische Philologie mit dem Schwerpunkt Altnordistik berufen wurde. Wilhelm Heizmann ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Brüder-Grimm-Gesellschaft, Honorarprofessor der Universität Göttingen, Korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften, Leiter der Göttinger Arbeitsstelle des Akademieprojekts „Runische Schriftlichkeit in den germanischen Sprachen“ sowie Mitherausgeber von GAO (Germanische Altertumskunde online). Forschungs- und Arbeitsgebiete: Altnordische Mythologie und Religion, Altnordische Literatur, Germanische Altertumskunde, Runologie, Medizinisch-botanische Fachliteratur, Spätantike und mittelalterliche Bildüberlieferung sowie skandinavische Landes- und Reisebeschreibung.

– 13 – NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

Ab 1984 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Skandinavischen Seminar der Universität Göttingen tätig. 1987 wurde er an der Universität München promoviert. Von 1987 bis 1993 arbeitete er als Hochschulassistent bzw. wissenschaftlicher Assistent am Skandinavischen Seminar der Universität Göttingen. Nach der Habilitation lehrte er dort zunächst als Oberassistent, seit 1999 als außerplanmäßiger Professor. Anschließend hatte er für zwei Semester eine Gastprofessor am Institut für Germanistik der Universität Wien inne.

Die Mitarbeiter des Instituts

Prof. Dr. Wilhelm Heizmann Wilhelm Heizmann studierte die Fächer Deutsche Sprache und Literatur des Mittelalters, Alte Geschichte, Mittlere Geschichte, Völkerkunde, Nordische Philologie und Germanische Altertumskunde an den Universitäten München und Wien. Er war Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes und legte 1981 das Examen zum Magister Artium an der Universität München ab. Anschließend studierte er an den Universitäten Oxford und London. Von 1982 bis 1984 ermöglichte ihm ein Promotionsstipendium der Studienstiftung einen Forschungsaufenthalt am Arnamagnäanischen Institut der Universität Kopenhagen sowie zwei mehrmonatige Aufenthalte in Island.


Die Mitarbeiter des Instituts NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Dr. Alessia Bauer Das Studium der Älteren Germanischen Philologie und der Neueren Deutschen Literatur an der Ca’ Foscari Universität Venedig beendete Alessia Bauer mit dem Magisterabschluss im Jahr 1995. 2001 wurde sie an der Georg-August Universität Göttingen promoviert. Von Oktober 2004 bis September 2007 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Skandinavischen Seminar in Göttingen tätig und seit Oktober 2007 ist sie Assistentin der Altnordistik am Institut für Nordische Philologie der LMU München. Hier sind ihre Forschungsschwerpunkte Runologie, altnordische Fachliteratur und Editionsphilologie. Außerdem ist sie die Erasmus- und Studiengangskoordinatorin des Instituts. Publikationen (Auswahl): Runengedichte. Texte, Untersuchungen und Kommentare zur gesamten Überlieferung (=Studia Medievalia Septentrionalia 9), Wien 2003; „Die jüngere Fassung des isl. Runengedichtes und die Tradition der Runennamenumschreibungen“, in: Runica – Germanica – Medievalia, hg. v. Wilhelm Heizmann u. Astrid van Nahl (=Ergänzungsbände zum RGA 37), Berlin/New York 2003, S. 43 – 59; „Die Adaption der lateinischen Dicta Catonis an die isländischen Rezeption“, in: Analecta Septentrionalia. Beiträge zur nordgermanischen Kultur- und Literaturgeschichte, hg. v. Wilhelm Heizmann et al. (=Ergänzungsbände zum RGA 65), Berlin/New York 2009, S. 28–85.

Dr. Annette Elisabeth Doll Nach dem Studium der Skandinavistik, Philosophie und Politikwissenschaft in Göttingen, Lund/Schweden und München wurde Annette Doll 2007 an der LMU München promoviert. Seit 2006 ist sie am Institut als wissenschaftliche Mitarbeiterin für neuere skandinavische Literatur tätig und im DFG-Projekt „Aphorismen und aphoristische Poetik in der skandinavischen Literatur.“ Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Intermedialitätsforschung, Rundfunk und Hörspiel sowie skandinavische Aphoristik. Publikationen (Auswahl): Skandinavische Aphoristik, hg. v. Annette Elisabeth Doll u. Katarina Yngborn (=Reihe Nordica, Bd. 15), Freiburg i.Br. 2008; Funkspuren. Der Rundfunk in der schwedischen Literatur – Ein Beitrag zur Intermedialitätsforschung (=Reihe Nordica, Bd.16), Freiburg i.Br. 2009; Konfetti, Splitter, Taschenwolle – Skandinavische Aphorismen, hg. v. Annette Elisabeth Doll u. Annegret Heitmann, Münster 2011.


Dr. Katarina Yngborn Nach dem Studium der Nordischen Philologie, Komparatistik und Germanistik in München und Umeå/ Schweden wurde Katarina Yngborn 2007 an der LMU München promoviert. Ab 2001 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Nordische Philologie, zunächst im DFG-Projekt „Dialoge zwischen Wortkunst und Bildkunst in der Skandinavischen Moderne (NORD-BILDTEXT)“, dann als Vertretung der Assistentenstelle. Seit 2006 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Projekt „Aphorismen und aphoristische Poetik in der skandinavischen Literatur“ und seit 2007 außerdem Lehrkraft für besondere Aufgaben. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Text-Bild-Beziehungen, Motivforschung, Aphoristik, Lyrik und Balladen. Ihr Unterrichtsschwerpunkt ist die neuere skandinavische Literatur. Publikationen (Auswahl): Skandinavische Aphoristik, hg. v. Annette Elisabeth Doll u. Katarina Yngborn (=Reihe Nordica, Bd. 15), Freiburg i.Br. 2008; Auf den Spuren einer ,Poetik des Weißen‘: Funktionalisierung von Weiß in der skandinavischen Literatur der Moderne (=Reihe Nordica, Bd. 17), Freiburg i.Br. 2010.

Die Mitarbeiter des Instituts

Publikationen (Auswahl): Hanna Eglinger u. Annegret Heitmann: Landnahme. Anfangserzählungen in der skandinavischen Literatur um 1900, München 2010; Der Körper als Palimpsest. Die poetologische Dimension des menschlichen Körpers in der skandinavischen Literatur der Gegenwart (=Reihe Nordica, Bd. 14), Freiburg i.Br. 2007; BildDurchSchrift. Zum visuellen Diskurs in der skandinavischen Literatur der Gegenwart, hg. v. Hanna Eglinger u. Annegret Heitmann (=Reihe Nordica, Bd. 7), Freiburg i.Br. 2002.

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Dr. Hanna Eglinger Nach dem Studium der Nordischen Philologie, Neueren Deutschen Literatur und Pädagogik an der LMU München und in Uppsala/Schweden wurde Hanna Eglinger 2006 in München promoviert. Von 2001 bis 2009 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Nordische Philologie, unter anderem im institutsinternen DFG-Projekt „Dialoge zwischen Wortkunst und Bildkunst in der Skandinavischen Moderne (NORD-BILDTEXT)“, als Vertretung der Assistentenstelle am Institut und als Mitglied der fakultätsübergreifenden Forschergruppe „Anfänge (in) der Moderne“ (DFG-Projekt). Seit 2009 ist sie als reguläre wissenschaftliche Assistentin für neuere skandinavische Literatur angestellt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die skandinavische Gegenwartsliteratur, Bild-Text-Beziehungen, Körpertheorien, Anfangskonzeptionen und Polarliteratur.


Die Mitarbeiter des Instituts NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Cand. philol. Irene Undheim Karrer Das Studium der skandinavischen Sprachen und Literatur, der Germanistik sowie des Norwegischen als Fremdsprache an den Universitäten Bergen und Augsburg schloss Irene Undheim Karrer 1997 als cand. mag. und 1999 als cand. philol. an der Universität Bergen ab. In den Jahren 1999 und 2000 arbeitete sie als Gymnasiallehrerin in Bergen. Einer Tätigkeit als externe Prüferin für die International Baccalaureate Organization ging sie von 2003 bis 2009 nach. Seit 2000 ist sie Lektorin für Norwegisch am Institut für Nordische Philologie der LMU München.

Katharina Schubert M.A. Nach dem Studium der Skandinavistik, Linguistik und Ethnologie in Bonn, Reykjavík und Göttingen war Katharina Schubert lange als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache, unter anderem an der Universität Islands und am Goethe-Institut Bonn, tätig. Sie war auch Lehrbeauftragte für Isländisch an den Universitäten Bonn und Münster. Seit dem Wintersemester 2004 ist sie Isländisch-Lektorin am Institut für Nordische Philologie in München.

Cand. mag. Karin Saastad-Rühl Das Studium der Nordistik, der Literaturwissenschaft sowie der Slawistik beendete Karin Saastad-Rühl mit dem Abschluss cand. mag. Danach war sie lange Zeit als Norwegisch-Lehrerin tätig, unter anderem als Gastlektorin für Norwegisch an der Lomonossow-Universität Moskau und als Norwegischlektorin an der Georg-August-Universität Göttingen. Außerdem ist sie staatlich geprüfte und anerkannte Übersetzerin für DeutschNorwegisch (Norwegen).


Die Mitarbeiter des Instituts

Anna Koch M.A. Anna Koch studierte schwedische Sprache, Literatur und Geschichte an der Universität Uppsala. 2002 war sie JuryMitglied bei der Vergabe des „FrödingStipendiums“ (15.000 SEK), zu dem Studierende in Uppsala die Vorauswahl unter schwedischen Autoren treffen. Ab 2004 arbeitete Anna Koch fünf Jahre lang als Gymnasiallehrerin in Stockholm und Umgebung, bevor sie 2005 als Lektorin für Schwedisch an die Staatliche Humanistische Universität (RGGU) nach Moskau ging. Seit 2010 ist sie Schwedischlektorin am Institut für Nordische Philologie der LMU München.

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Cand.mag. Stig Olsen Das Studium der Germanistik und Ideengeschichte in Aarhus/Dänemark schloss Stig Olsen 1992 ab. Von 1992 bis 1996 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Germanische Philologie der Universität Aarhus. Seit 1997 ist er Dänisch-Lektor am Institut für Nordische Philologie der LMU München. Seine Unterrichtsschwerpunkte sind Dänisch als Fremdsprache und dänische Literaturund Kulturgeschichte.


Die Mitarbeiter des Instituts NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Flora Fink M.A. Michaela Hanke M.A. Flora Fink und Michaela Hanke haben 2010 bzw. 2008 das Studium der Nordischen Philologie in München abgeschlossen, seitdem arbeiten sie an ihren Promotionsprojekten im Bereich der Neuskandinavistik. Seit Februar 2010 bzw. Oktober 2009 sind die beiden als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im DFG-Projekt „Anfänge (in) der Moderne“, Teilprojekt „Landnahme“, angestellt und forschen zum Beginn der Ethnologie bzw. des Tourismus.

Anne Hofmann M.A., Sekretariat 2009 hat Anne Hofmann ihr Studium am Institut für Nordische Philologie in München mit dem Magister abgeschlossen. Noch im selben Jahr begann sie mit ihrer Dissertation und kümmert sich seitdem auch um das Sekretariat des Instituts. Im Vordergrund steht dabei die Betreuung der Studierenden sowie die Verwaltung des Instituts.

Angelika Jirschik, Dipl.-Bibliothekarin Ihre Ausbildung zur Diplombibliothekarin absolvierte Angelika Jirschik an der Bayerischen Staatsbibliothek. Nach einem Praktikum an der Universitätsbibliothek München arbeitete sie bis zur Geburt ihres zweiten Kindes an der UB, wo sie zuletzt die Dissertationsstelle leitete. Nach sieben Jahren Familienpause kehrte sie in den Bibliotheksdienst zurück und war in der Benutzungsabteilung der Bibliothek für Pädagogik und Psychologie tätig. Seit dem Jahr 2000 betreut Frau Jirschik die Bibliothek des Nordischen Instituts.


Dalah채st in der Einfahrt zum Hinterhof des Instituts.


Studiengang im Elchtest NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Geysir auf Island.

STUDIENGANG IM ELCHTEST: BACHELOR-STUDIENGANG SKANDINAVISTIK

I

m Wintersemester 2009/10 wurde an der LMU der Bachelor-Studiengang „Skandinavistik“ eingeführt. Er umfasst sechs Semester und besteht aus sechs Pflichtmodulen sowie vierzehn Wahlpflichtmodulen. Zu den Pflichtmodulen zählt das Orientierungsmodul Literaturwissenschaft (1. und 2. Semester; 6 SWS), das aus den beiden Einführungskursen in die Alt- und Neuskandinavistik, sowie der Vorlesung „Kulturwissenschaftliche Themen und Methoden I“ besteht. Im Basismodul Altnordistik (2. und 3. Semester; 4 SWS) wird Altisländisch bzw. Altnordisch er-

Kreidefelsen der dänischen Insel Møn

lernt und anschließend in einem Lektürekurs vertieft. Das Basismodul Neuskandinavistik (3. Semester; 5 SWS) umfasst eine Übung zu Skandinavistik als Kultur- und Medienwissenschaft und ein Proseminar in neuskandinavistischer Textanalyse. Im 4. Semester folgt das Aufbaumodul Altnordistik (7 SWS) mit einem Proseminar zu Text und Kontext, einer Vorlesung zur Literaturgeschichte im skandinavischen Mittelalter und einer Übung zu Formen der altnordischen Kultur. Das Vertiefungsmodul Literaturwissenschaft im 5. und 6. Semester (8 SWS) besteht aus den Vorlesungen „Kulturwissenschaftliche Themen und Methoden II“, „Schwerpunkte skandinavischer Literaturgeschichte – Neuskandinavistik“ sowie den Vorlesungen „Kulturgeschichte des skandinavischen Mittelalters I und II“.


Studiengang im Elchtest

Im 6. Semester folgt schließlich die Bachelorarbeit in der alten oder neuen Abteilung. Zugleich muss vom 1. – 6. Semester aus den Wahlpflichtmodulen „Schwedisch“, „Dänisch“, „Norwegisch“ und „Isländisch“ ein Wahlpflichtbereich ausgewählt werden, der wiederum ein Basismodul (10 SWS), ein Aufbaumodul (8 SWS) und ein Vertiefungsmodul Sprache (6 SWS) sowie das Modul Sprache und Kultur in Skandinavien (4 SWS) umfasst. Zu den Wahlpflichtmodulen gehört darüber hinaus das Spezialisierungsmodul (5. und 6. Semester; 4 SWS), in dem zwischen zwei Fortgeschrittenenseminaren in der alten oder neuen Abteilung gewählt wird. Wer sich im Wahlpflichtmodul für das Isländische entscheidet, beginnt im 1. und 2. Semester zunächst mit einem Grund- und

Vor den Toren Bergens, Norwegen

Aufbaukurs in Schwedisch, Dänisch oder Norwegisch, bevor im 3. Semester das Neuisländische erlernt wird. Besonderen Wert legen wir nicht zuletzt auf berufsrelevante und arbeitspraktische Veranstaltungen. Zu Skandinavistik als Bachelor-Hauptfach (120 ECTS-Punkte) wird ein Nebenfach (60 ECTS-Punkte) aus folgenden Möglichkeiten ausgewählt: • Antike und Orient • Geschichte • Kunst, Musik, Theater • Sprache, Literatur, Kultur • Philosophie • Vergleichende Kultur- und Religionswissenschaft • Informatik Die Liste der wählbaren Nebenfächer wird ständig erweitert.

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Sonnenuntergang in Dalarna, Schweden


BA-Übersicht mit Details (Stand 05.02.2010) SPRACHE: NORWEGISCH, SCHWEDISCH ODER DÄNISCH 1. Semester

2. Semester

3. Semester

BASISMODUL Sprache (WP 1/2/3)

AUFBAUMODUL Sprache (WP 4/5/6)

Sprache GK

Sprachanalyse

Sprache FI

Sprache FII

4 SWS S 6 ECTS

2 SWS S 3 ECTS

4 SWS S 6 ECTS

4 SWS S 6 ECTS

Studiengang im Elchtest

ORIENTIERUNGSMODUL Literaturwissenschaft (P 1) Kulturwissenschaftliche Themen und Methoden I 2 SWS VL 3 ECTS

Grundzüge Literatur und Kultur im MA 2 SWS Ü 6 ECTS

BASISMODUL Altnordistik (P 2) Grundzüge neuskandinavischer Literatur 2 SWS Ü 6 ECTS

Altnordisch GK

Altnordisch Lektürekurs

2 SWS S 6 ECTS

2 SWS S 3 ECTS BASISMODUL Neuskandinavistik (P 3) Skand. als Kulturund Medienwissenschaft

Textanalyse Neuskandinavistik

2 SWS Ü 3 ECTS

3 SWS PS 6 ECTS

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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BA-Übersicht mit Details (Stand 05.02.2010) SPRACHE: ISLÄNDISCH 1. Semester

2. Semester

3. Semester

BASISMODUL Sprache (WP 1/2/3)

BASISMODUL Isländisch (WP 7)

Sprache GK

Sprachanalyse

Sprache FI

Isländisch GK

4 SWS S 6 ECTS

2 SWS S 3 ECTS

4 SWS S 6 ECTS

4 SWS S 6 ECTS

ORIENTIERUNGSMODUL Literaturwissenschaft (P 1) Kulturwissenschaftliche Themen und Methoden I 2 SWS VL 3 ECTS

Grundzüge Literatur und Kultur im MA 2 SWS Ü 6 ECTS

BASISMODUL Altnordistik (P 2) Grundzüge neuskandinavischer Literatur 2 SWS Ü 6 ECTS

Altnordisch GK

Altnordisch Lektürekurs

2 SWS S 6 ECTS

2 SWS S 3 ECTS BASISMODUL Neuskandinavistik (P 3)

Abkürzungen: GK = Grundkurs, FI = Fortgeschrittene I, FII = Fortgeschrittene II, FIII = Fortgeschrittene III, MA = Mittelalter, Kuwi = Kulturwissenschaftliche, anord = altnordisch/e, Lit. = Literatur, Skand = Skandinavistik, S = Seminar, Ü = Übung, VL = Vorlesung, PS = Proseminar, FS = Fortgeschrittenenseminar, SWS = Semesterwochenstunden, ECTS = Credit Points

Skand. als Kultur- u. Medienwissenschaft 2 SWS Ü 3 ECTS

Textanalyse Neuskandinavistik 3 SWS PS 6 ECTS


5. Semester

6. Semester

AUFBAUMODUL Sprache (WP 4/5/6)

VERTIEFUNGSMODUL Sprache (WP 8/9/10)

MODUL SPRACHE UND KULTUR IN SKANDINAVIEN (WP 14)

Sprache FIII 4 SWS S 6 ECTS

Berufsrelevantes Übersetzen 2 SWS FS 3 ECTS

AUFBAUMODUL Altnordistik (P 4)

VERTIEFUNGSMODUL Literaturwissenschaft (P 5)

Text und Kontext Altnord. 3 SWS PS 6 ECTS

Literaturgeschichte Skand. MA 2 SWS VL 3 ECTS

Formen der altnordischen Kultur 2 SWS Ü 3 ECTS

Überblick Isländisch 2 SWS FS 3 ECTS

Kuwi. Themen und Methoden in der Skand. II 2 SWS VL 3 ECTS

Interskand. Kommunikation 2 SWS FS 3 ECTS

Kulturgeschichte Skand. im MA 2 SWS VL 3 ECTS

Sprache und Kultur I

Sprache und Kultur II

2 SWS Ü 3 CP

2 SWS Ü 3 CP

Schwerpunkte skand.Lit.geschichte Neuskandinavistik 2 SWS VL 3 ECTS

Lit.geschichte Skand. im MA II

SPEZIALISIERUNGSMODUL (Altnordistik oder Neuskandinavistik) (WP 12 / 13) Alt: Grundlagen des Textverstehens altnord. Lit. oder Neu: Lit. und Kultur 2 SWS FS 6 ECTS

Aktuelle Fragestellungen des Fachs Altnordistik oder Neuskandinavistik 2 SWS FS 6 ECTS

2 SWS VL 3 ECTS ABSCHLUSSMODUL (P 6) BACHELORARBEIT Neuskandinavistik/ Altnordistik

Studiengang im Elchtest

4. Semester

12 ECTS

4. Semester

5. Semester

6. Semester

BASISMODUL Isländisch (WP 7)

AUFBAUMODUL Isländisch (WP 11)

Isländisch FI

Isländisch FII

Isländisch FIII

4 SWS S 6 ECTS

4 SWS FS 6 ECTS

4 SWS FS 6 ECTS

AUFBAUMODUL Altnordistik (P 4) Text und Kontext Altnord. 3 SWS PS 6 ECTS

Literaturgeschichte Skand. MA 2 SWS VL 3 ECTS

VERTIEFUNGSMODUL Literaturwissenschaft (P 5) Formen der altnordischen Kultur 2 SWS Ü 3 ECTS

Kuwi. Themen und Methoden in der Skand. II 2 SWS VL 3 ECTS

Kulturgeschichte Skand. im MA 2 SWS VL 3 ECTS

Schwerpunkte skand.Lit.geschichte Neuskandinavistik 2 SWS VL 3 ECTS

SPEZIALISIERUNGSMODUL (Altnordistik oder Neuskandinavistik) (WP 12 / 13) Alt: Grundlagen des Textverstehens altnord. Lit. oder Neu: Lit. und Kultur 2 SWS FS 6 ECTS

Aktuelle Fragestellungen des Fachs Altnordistik oder Neuskandinavistik 2 SWS FS 6 ECTS

Lit.geschichte Skand. im MA II 2 SWS VL 3 ECTS ABSCHLUSSMODUL (P 6) BACHELORARBEIT Neuskandinavistik/ Altnordistik 12 ECTS

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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DIE ALTE ABTEILUNG

Initiale Þ aus der isländischen Sammelhandschrift Flateyjarbók

Die alte Abteilung

ALTSKANDINAVISTIK

G

egenstand der älteren Abteilung sind Sprache und Kultur Skandinaviens von der vorgeschichtlichen Zeit bis zum Ende des Mittelalters mit dem Schwerpunkt auf dem frühen und hohen Mittelalter. Grundlage ist die Kenntnis der altnordischen Sprache, die den Zugang zu einer der reichsten volkssprachlichen Literaturen des europäischen Mittelalters mit ihren zentralen Gattungen Skaldik, Eddische Dichtung und Sagaliteratur eröffnet. Im Mittelpunkt steht dabei die Textanalyse mit literaturwissenschaftlichen Methoden. Daneben gilt kulturgeschichtlichen und altertumskundlichen Themen ein besonderes Interesse, insbesondere aus den Bereichen der Bildüberlieferung, der Mythologie und Religion sowie der Runologie.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Den Sorte Diamant in Kopenhagen (königliche Bibliothek)

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DIE NEUE ABTEILUNG NEUSKANDINAVISTIK

G

rundlage der Neueren Skandinavistik ist die Beherrschung der skandinavischen Sprachen, da wir uns als philologisches und literaturwissenschaftliches Fach mit Textzeugnissen in der Originalsprache beschäftigen, und zwar oft in gesamtskandinavischer Perspektive. In München versteht sich das Fach in erster Linie als Text- und textbasierte Kulturwissenschaft, entsprechend häufig werden Seminare zu


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Themen der Literatur- und Kulturgeschichte, aber auch zur Literatur- und Kulturtheorie und zur Textanalyse angeboten. Im Rahmen eines weiten Textbegriffs beschäftigen wir uns auch mit Bildzeugnissen oder Filmen. Inhaltlicher Schwerpunkt der Forschung und Lehre der Neuskandinavistik ist die skandinavische Literaturgeschichte des 17. – 20. Jahrhunderts, insbesondere die Klassiker und kanonisierten Texte der skandinavischen Literaturen (wie von Bellman, Ibsen, Strindberg, Andersen oder Blixen). Weitere Schwerpunkte stellen die Gegenwartsliteratur, Literaturgeschichtsschreibung sowie Gattungs- und Rezeptionsfragen, Text-BildBezüge, Intermedialität und Gender-Studien dar. Auch interkulturelle Fragestellungen, Kinder- und Jugendliteratur oder Erscheinungsformen der Populärkultur – von Design über Musik bis hin zu Tourismus – werden in der Neueren Skandinavistik behandelt.


TALARÐU ÍSLENSKU? – ISLÄNDISCH

D

as Isländische hat sich – abgesehen von der Aussprache – seit dem Mittelalter nur wenig verändert. Die gut 300.000 Isländer sind heute stolz darauf, dass sie ohne große Schwierigkeiten ihre umfangreiche mittelalterliche Literatur (in normalisierter Form) lesen können. Dem Isländischlernenden eröffnen sich insofern zwei Sprachen: Das gesprochene und geschriebene Neuisländisch und das geschriebene Altisländisch / Altnordisch.

Länder und Sprachen

Eines der beiden vorrangigen Ziele der isländischen Sprachpolitik ist es denn auch, die Sprachstruktur und den Grundwortschatz des Isländischen so zu erhalten, um auch in Zukunft einen ungebrochenen Kontakt mit dem kulturellen Erbe des Mittelalters zu ermöglichen.

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Geysireruption auf Island

Ein weiteres Ziel ist die Anpassung des Wortschatzes an die Anforderungen neuer Entwicklungen: Alle Isländer sollen sowohl mündlich als auch schriftlich über alle relevanten Themen in ihrer Muttersprache kommunizieren können. Um mit der Entwicklung von Technik und Wissenschaft mithalten zu können, werden so unermüdlich neue Wörter gebildet. Internationalismen, wie in anderen europäischen Sprachen üblich, sind im Isländischen daher eher selten. Stattdessen werden ältere Wörter oder Teile älterer Wörter auf neuartige Weise miteinander verknüpft oder neue Wörter von älteren abgeleitet. So z.B. heißt „Telefon“ auf Isländisch „sími“ (abgeleitet von „síma“ = Draht, Kabel), „Mobiltelefon“ heißt „farsími“ („fara“ = gehen + „sími“) und „Computer“ heißt „tölva“ (zusammengesetzt aus „tölur“ = Zahlen und „Völva“ = der Name der Seherin aus der mittelalterlichen „Edda“). Diese Wortneuschöpfungen werden in der Regel nicht durch öffentliche Beschlüsse festgelegt, sondern entstehen im alltäglichen Leben durch den kreativen Umgang der Isländer mit ihrer Sprache.


SNAKKER DU NORSK? – NORWEGISCH

D

ie norwegische Sprache zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es DIE norwegische Sprache nicht gibt. Es gibt in Norwegen zwei gleichgestellte offizielle Schriftsprachen: Bokmål und Nynorsk. Bokmål ist eine norwegisierte Form der dänischen Sprache. Aufgrund Norwegens ca. 400-jähriger Abhängigkeit von Dänemark war bei der Loslösung Norwegens 1814 die Schriftsprache Dänisch. Vor diesem Hintergrund ist es nicht schwer zu verstehen, dass die Entwicklung einer norwegischen Schriftsprache im 19. Jahrhundert einen sehr hohen Stellenwert bekam. Die nationalromantischen Strömungen der Zeit führten allerdings dazu, dass Teile der tonangebenden Kreise sich nicht damit zufrieden gaben, eine norwegisierte Variante des Dänischen als Schriftsprache anzuerkennen; man wollte eine Sprache, die dem Altnordischen näher war. Mit dem Auftrag, eine solche Sprache aufzubauen, brach Ivar Aasen ca. 1850 auf und sammelte unter den vor allem westnorwegischen Dialekten Formen, die möglichst „ursprünglich“ waren. Daraus entstand das Nynorsk – das „Neunorwegische“.

Stabkirche im Norsk Folkemuseum. Stabkirchen wurden hauptsächlich im 12. bzw. 13. Jahrhundert in Norwegen gebaut.

Norwegische Schüler müssen heute beide Sprachen lernen, die eine als Haupt-, die andere als Nebensprache. So auch die Studierenden des Nordischen Instituts, wobei Bokmål Haupt-, und Nynorsk Nebensprache ist. Bei der mündlichen Sprache ist die Lage noch differenzierter: Ein jeder spricht seinen Heimatdialekt – auch in Funk und Fernsehen. Zum Schluss – und zum Trost aller Norwegisch Lernenden – ein Zitat aus „Wikipedia“: „[Die wichtige Rolle der Dialekte] erschwert die Verständigung unter Norwegern teils, aber räumt dem Norwegischlernenden gewisse Freiheiten bezüglich Aussprachen ein, da das norwegische Ohr an Schwankungsbreiten gewöhnt ist.“


TALAR DU SVENSKA? – SCHWEDISCH

S Länder und Sprachen

chwedisch hat sich zu Beginn der Wikingerzeit (um 800) als eigener Zweig der skandinavischen Sprachfamilie herausgebildet. Es ist die Hauptsprache in Schweden, die zweite Nationalsprache in Finnland und eine der offiziell anerkannten Sprachen in der EU.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Die historische Sprachentwicklung vom Mittelalter bis zur Gegenwart kennzeichnet einerseits die frühzeitige Bestrebung, den grammatischen Formenreichtum zu reduzieren und andererseits die Tendenz, Lehnwörter aus den europäischen Sprachen zu integrieren. Die Chronologie der Anleihen beginnt mit der EinfühGamla stan in Schwedens Hauptstadt Stockholm rung des Christentums um 900, das die Assimilation griechischer und lateinischer Begriffe notwendig machte (kyrka, kloster). Ab dem 10. Jh. wurde Deutsch der wichtigste Lieferant von Lehnwörtern. Französisch gesellte sich als Diplomaten- und Gelehrtensprache im 16./17. Jh. hinzu, während die Übernahme englischer Ausdrücke v.a. eine Folge moderner Kommunikationstechnologien ist. Schwedisch ist wegen des kulturhistorisch bedingten engen Bezugs zum Festland eine leicht zu lernende Sprache. Seit 2009 werden fünf Minderheitensprachen in Schweden gesetzlich anerkannt: Samisch, Meänkieli (Tornedalfinnisch), Jiddisch und Romani (Sprache der Roma und Sinti). Neben diesen existieren jedoch an die 200 weitere, von Einwanderern gesprochene Muttersprachen, so dass sich langsam eine Entwicklung hin zur Mehrsprachigkeit des Landes abzeichnet. Wie stark die alltäglichen Berührungen mit fremden Sprachen den schwedischen Wortschatz auch heute noch verändern, machen die Neuausgaben von Wörterbüchern deutlich. Die 13. Auflage des Lexikonklassikers SAOK (Svenska Akademiens Ordbok) verzeichnet 2006 z.B. 10.500 neue Begriffe, während 5500 veraltete Wörter daraus gestrichen wurden.

Gustav Vasa-Denkmal in Mora, Schweden


SNAKKER DU DANSK? – DÄNISCH

Betrachtet man nun die spezifischen Besonderheiten der dänischen Sprache, so ändert sich vor allem zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert die Aussprache sehr stark. Schon aus dieser Zeit stammen zwei für das Dänische typische Veränderungen: Das nordgermanische t wird zum berühmt-berüchtigten weichen d: Schwedisch gata, bita, utan wird im Dänischen zu gade, bide, uden [gaːð’], [bi:ð’], [u: ðn]. Ebenso erfährt das nordgermanische k eine Abschwächung zu g, und das g wird wiederum zu j oder v (schw.: skrek, blek, mage, skog, dä.: skreg, bleg, mave, skov [sgraj, ma:w’, sgåw]). Bereits diese Beispiele deuten an, dass eine Vielzahl der lautlichen Veränderungen von der späteren, schriftsprachlichen Norm nicht berücksichtigt wurden. Es kommt daher von Beginn an zu einem erheblichen Abstand zwischen gesprochener und geschriebener Sprache: pige [pi:], sagde [sa:], det [de], lund [lån], vågen [vå:w’n] – die Diskrepanz zwischen Orthographie und Aussprache hat also eine lange Tradition und wird weiterhin von den Dänen behutsam gepflegt. Laut Untersuchungen des Sprachforschers Peder Skyum Nielsen kann man heute von einem regelrechten Silbenkannibalismus sprechen: „Århus Universitet“ wird in der Aussprache zu å’sn’tet, spricht man von innovativer bræns-tæn-gi ist damit „brændselscelleteknologi“ gemeint, und im Fernsehen weisen Moderatoren darauf hin, dass då-vails-geng, was so viel heißen soll wie: „der er overvejelser i regeringen“ (es gibt Überlegungen in der Regierung). Da kann man eigentlich nur dem derzeitigen Vorsitzenden des dänischen Parlaments zustimmen: Desidv-sån. Auf gut Dänisch: Det har altid været sådan – es ist es immer so gewesen.

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Umgekehrt findet man in den skandinavischen Sprachen keine jener Veränderungen, die die hochdeutsche Sprache charakterisieren. Das gilt vor allem für die hochdeutsche Lautverschiebung, bei der die germanischen Laute p, t und k jeweils zu pf/ff, ß/z und ch werden. So heißt Pfote, Salz, Bach im Dänischen pote, salt, bæk. Auch fehlt die Diphthongierung von i, u, ü zu ei, au, eu, die im deutschen Sprachraum im 12. Jahrhundert einsetzt (dt.: Pfeil, Haus, Beute, dä.: pil, hus, bytte).

Länder und Sprachen

W

enn auch die dänische Sprache klingen mag, als handele es sich hierbei um einen eigenständigen Sprachstamm, gehört sie zuDen lille Havfrue sammen mit Färöisch, Isländisch, Norwegisch und Kopenhagen, Dänemark Schwedisch trotzdem zu den nordgermanischen – oder skandinavischen – Sprachen, die sich zwischen 200 und 800 n. Chr. als eigene Sprachstufe ausbilden. Einige Gemeinsamkeiten der skandinavischen Sprachen sind zum Beispiel das Wegfallen des germanischen Konsonanten j im Anlaut (dt. : jung, Jahr, dä.: ung, år) und n im Auslaut (dt.: in, dann, un-(möglich), dä.: i, da, u-(mulig). Diese Regel erklärt auch, warum heute kein n beim Infinitiv der Verben auftritt (dt.: binden, dä./norw.: binde, schw.: binda). Ebenso fällt w vor o, u, l weg (dt.: Wort, Wolle, Wolf, dä.: ord, uld, ulv).


PRÄSENTATION DER REIHEN

A

m Institut für Nordische Philologie werden zwei Buchreihen herausgegeben. Seit 2000 erscheint im Freiburger Rombach Verlag die neuskandinavistisch ausgerichtete Reihe „Nordica“, herausgegeben von Annegret Heitmann, und seit 2008 im Münchner Herbert Utz Verlag die Reihe „Münchner Nordistische


Studien“, herausgegeben von Annegret Heitmann und Wilhelm Heizmann, die sowohl altnordistische als auch neuskandinavistische Beiträge umfasst. Unter anderem werden in diesen Reihen Aufsatzbände und Dissertationen von Institutsmitgliedern publiziert.


Die Institutsgeschichte

DIE GESCHICHTE DES MÜNCHNER INSTITUTS FÜR NORDISCHE PHILOLOGIE

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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B

ereits im 19. Jh. gab es wissenschaftliche Kontakte zwischen München und Skandinavien. Die bayerische Stadt war nicht nur ein beliebter Ausbildungs- und Aufenthaltsort für skandinavische Schriftsteller, Kritiker und Künstler, sondern durch den Rechtshistoriker Konrad Maurer wurden erstmals auch Studien zur altnordischen Rechtsgeschichte an der Münchner Universität etabliert. Während der Zeit des Nationalsozialismus gehörte die Nordische Philologie zu den Fachgebieten, die politisch instrumentalisiert wurden, um das „Nordische“ als Teil des sog. „Germanischen“ zu bestimmen. So machten sich 1936 führende Kreise der Nationalsozialisten für die Verankerung der Germanischen Altertumskunde stark, in der die Altnordistik einen integrierenden Bestandteil darstellte. In diesem Zusammenhang erhielt der Wiener Germa-

nist und Volkskundler Otto Höfler 1938 einen Ruf auf den Lehrstuhl für „Ger manische Philologie und Volkskunde“. 1949 richtete man als Reaktion auf diese Ideologisierung des „Nordischen“ einen Lehrstuhl für „Skandinavische Philologie“ ein. 1952 schließlich erfolgte die Gründung eines eigenständigen Instituts mit dem politisch unverdächtigen Schweden Per Wieselgren als erstem Lehrstuhlinhaber. 1954 kehrte der von der amerikanischen Militärverwaltung zunächst abgesetzte Höfler mit reduzierter Lehrbefugnis an das mittlerweile in „Seminar für Nordische Philologie und Germanische Altertumskunde“ umbenannte Institut zurück. Nach Höflers Berufung nach Wien fand von 1957 bis 1966 lediglich eine kommissarische Vertretung des Lehrstuhls statt, und erst 1966 gab es mit dem Dänen Aage Kabell wieder einen ordentlichen Profes-


sor. In den 1960er Jahren wurde das Institut personell ausgebaut: 1963 erfolgte die Einrichtung des Norwegischlektorats und 1967 folgten die Lektorate für Schwedisch sowie Isländisch. Erst ab 1986 gab es dann auch ein Dänischlekorat. 1970 –1973 leitete der Germanist und Finnougrist Hans Fromm das Institut kommissarisch. In dieser Zeit war Ursula Dronke als Gastprofessorin tätig. 1974 zog das Institut in den zweiten bis vierten Stock des Hauses in der Amalienstr. 83, wo es heute noch angesiedelt ist. Kurt Schier übernahm 1976 die Leitung und behielt sie bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1994. Bereits 1978 war eine der Assistentenstellen in eine C2-Professur umgewandelt worden, die ab 1980 Radko Kejzlar inne hatte. Damit war neben der Altnordistik und Germanischen Altertumskunde nun auch die Neuskandinavistik in München durch eine eigene Profes-

sur vertreten. Heute ist das Institut mit einer C4- und einer C3-Professur ausgestattet. Mit Annegret Heitmann bekam das Institut 1994 erstmals eine Frau als ordentliche Professorin und der fachliche Schwerpunkt verschob sich zunächst zugunsten der Neuskandinavistik. Erst zum WS 1999/2000 erfolgte nach einer Vakanz die Neubesetzung der AltnordistikProfessur mit Julia Zernack. Ihr folgte im SS 2002 Wilhelm Heizmann nach. Zahlreiche Assistenten und wissenschaftliche Mitarbeiter des Instituts wurden später an verschiedenen Orten Professoren und Institutsleiter oder traten als Verfasser von Literaturgeschichten und wichtigen Monographien sowie als Herausgeber von Reihen hervor. Dies unterstreicht die Bedeutung des Münchner Instituts für die Entwicklung und Profilierung der Skandinavistik im deutschsprachigen Raum.

Die Institutsgeschichte – 35 – NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

Das Institut für nordische Philologie in der Amalienstraße 83, in München


EINE WIE KEINE DIE INSTITUTSBIBLIOTHEK

U Die Institutsbibliothek

nsere Institutsbibliothek gehört nach Umfang und Qualität ihrer Bestände zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art in Deutschland und braucht auch den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Die Bibliothek kann mit einem Präsenzbestand glänzen, der bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. Hervorzuheben ist der reiche Bestand an Literatur des 19. Jahrhunderts mit seinen wertvollen Erstausgaben. Beachtlich ist auch die große Zahl an Zeitschriften.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Dieser Bestand verdankt sich in erster Linie einer über Jahrzehnte gepflegten, intensiven und weitschauenden Akquisitionspolitik, in deren Rahmen bedeutende Gelehrtenbibliotheken erworben werden konnten. Zu nennen ist hier zuerst die Bibliothek des schwedischen Sprach- und Literaturwissenschaftlers Ivar Modéer (1904–1960), in die wiederum die Bibliotheken Erik Noreens (1890–1945) und seines Vaters Adolf. G. Noreens (1854–1925) integriert waren. 1991/92 konnten mit Geldern des Vereins der Freunde und Förderer der Universität München e.V. wichtige Teile der Bibliothek

Klein aber fein: Die Institusbibliothek


des berühmten schwedischen Runenforschers Sven B.F. Jansson erworben werden. Dabei handelt es sich um eine umfassende Sammlung runologischer Literatur aus dem Zeitraum von 1858 bis 1987, aber auch wichtiger Werke zur Archäologie, Geschichte und Philologie der skandinavischen Länder.

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Eine Video- und DVD-Sammlung hält wichtige Film- und Theaterproduktionen skandinavischen Ursprungs bereit. Eine Hörbuchsammlung ist im Aufbau begriffen.

Die Institutsbibliothek

In jüngster Zeit schließlich ermöglichte es die Carl Friedrich von Siemens Stiftung wertvolle Bücher zur Nordischen Geschichte aus der großen Adelsbibliothek von Schloss Ericsberg in Södermanland zu erwerben. Gleichzeitig konnte eine bedeutende Sammlung von Büchern zur skandinavischen Kunstgeschichte angeschafft werden. Die umfangreichen Bestände an Polarliteratur wurden zur bedeutendsten Sammlung ihrer Art in Deutschland ausgebaut.


ERASMUS LEBEN UND STUDIEREN IN SKANDINAVIEN

D Erasmus

as Erasmus-Austauschprogramm ist ein Programm der Europäischen Union, das die Mobilität der Studierenden innerhalb der europäischen Hochschulen fördert.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Das Institut für Nordische Philologie unterstützt dieses Programm und pflegt derzeit eine enge Zusammenarbeit mit 17 Universitäten im gesamten skandinavischen Raum: Mehrere Hochschulen Dänemarks (darunter Kopenhagen), Norwegens (Oslo, Bergen, Trondheim und Tromsø) und Schwedens (u.a. Göteborg) sowie die Universität Reykjavík zählen zu den Partneruniversitäten, an denen unsere Studenten studieren können. Dort werden sie dank Erasmus unbürokratisch aufgenommen und dürfen ein breites Spektrum an Kursen besuchen. Das Studium im Ausland, das insgesamt bis zu zehn Monaten dauern kann, soll dazu dienen, Sprachkenntnisse zu vertiefen, aber auch mit Land und Leuten näher in Kontakt zu kommen. In fachlicher Hinsicht soll der Aufenthalt dazu verwendet werden, das Lehrangebot und die Forschungsschwerpunkte der jeweiligen Gastuniversitäten zu nutzen und eventuell auch bereits Recherchen für die Abschlussarbeit durchzuführen.



STUDIENBEITRÄGE ...werden bei uns sinnvoll genutzt

S Studienbeiträge

tudienbeiträge sind ein leidiges Thema. Wie auch immer man dazu steht: Sie sind das Ergebnis leerer Kassen und der Versuch, die durch eine seit Jahrzehnten andauernde Unterfinanzierung unserer Universitäten verursachten Mängel wenigstens in Teilen zu Lasten der Studierenden zu beseitigen. Wir können die Studienbeiträge nicht abschaffen. Aber wir versuchen, das Beste daraus zu machen und so viel wie möglich an unsere Studierenden, insbesondere an unsere engagierten und leistungsbereiten Hauptfachstudierenden, zurückfließen zu lassen. Im Einzelnen sieht das so aus:

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Wir ermöglichen über Studienbeiträge die Anstellungen von einer Lehrkraft für besondere Aufgaben zur Ausweitung des Lehrangebots, zur Intensivierung der Studienberatung und zur Verbesserung der Studienbedingungen. Regelmäßig werden Stipendien für Sprachkurse in Skandinavien, Reisen zur Bibliotheksrecherche im Rahmen von Magister- und Doktorarbeiten, die Teilnahme an fachspezifischen Tagungen und Kongressen sowie Fortbildungsmaßnahmen ausgeschrieben. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen tragen wir substanziell zu Exkursionen sowie zu Besuchen von Ausstellungen, Museen und Bibliotheken bei und ermöglichen die kostenfreie Teilnahme an Lesungen und Theateraufführungen. Wir übernehmen für unsere Studierenden weitgehend die Kosten von gemeinsamen Lehrveranstaltungen mit Studierenden und Dozenten anderer Nordischer Institute sowie von in Blockform abgehaltenen Oberseminaren außerhalb Münchens. Wir finanzieren zusätzliche Gastvorträge von Wissenschaftlern und Autoren, Tagungen, die von unserem Institut unter studentischer Mitwirkung organisiert werden, sowie die Anschaffung von wissenschaftlichem Schrifttum und skandinavischen Tageszeitungen. Wir bieten unseren Studierenden Verdienstmöglichkeiten über Anstellungen als wissenschaftliche Hilfskräfte, Bibliotheksaufsichten und Tutoren. Wir übernehmen sämtliche Kopierkosten, die im Rahmen unserer Lehrveranstaltungen anfallen.


„UND WAS WILLST DU SPÄTER DAMIT MACHEN???“

Berufsaussichten

Berufsaussichten für Skandinavisten

Die meisten unserer Studierenden wählen nach ihrem Abschluss jedoch einen anderen Weg: Sie entscheiden sich für die Medien- oder Verlagsbranche, werden Zeitungs-, Radio- oder Fernsehjournalisten, Lektoren, Übersetzer oder Dolmetscher. Auch PRAgenturen, Bibliotheken, Museen, nationale und internationale Organisationen kommen für Skandinavisten als Arbeitsplatz in Frage. Ebenso versprechen Kulturmanagement, Erwachsenenbildung oder ein DAAD-Lektorat im Ausland interessante und attraktive berufliche Perspektiven. Nicht immer hat der spätere Arbeitsplatz einen direkten Bezug zu den Studieninhalten oder zu Skandinavien. Vielmehr vermitteln wir unseren Studierenden neben einer fundierten literaturwissenschaftlichen und sprachpraktischen Ausbildung breit einsetzbare Fähigkeiten im Bereich Textproduktion und Textverständnis, aber auch Grammatik und Sprachanalyse. Informationsbeschaffung sowie mündliche und schriftliche Präsentationstechniken lernen sie ebenso zu beherrschen wie vernetztes und logisches Denken. Wo einen der Weg im Arbeitsleben schließlich hinführt, hängt nicht zuletzt von den gewählten Nebenfächern, eigenen Interessen, Praktikumserfahrungen und Nebenjobs während des Studiums ab.

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as Berufsbild „Skandinavist“ gibt es nicht, es sei denn, man schlägt nach dem Studium eine wissenschaftliche Karriere ein und wird Professor oder Professorin für Nordische Philologie.


STIMMEN EHEMALIGER NORDISTIK-STUDIERENDER

Stimmen der Ehemaligen

Erich Wartusch, Sportjournalist/ Bayerischer Rundfunk Als in meiner allerersten Schwedischstunde die Dozentin am Ende Niklas Strömstedts „Vart du än går“ vorspielte, wusste ich sofort: Dieser Studiengang ist genau der richtige für mich. Zwar geht es hier natürlich um Literatur und nicht um Popmusik, aber trotzdem fühlte ich mich heimisch an diesem Institut, das klein genug ist, um noch richtig familiär zu sein. Als dann in meinem zweiten Studienjahr die Frühjahrsbuchwoche bekannte skandinavische Autoren im Dutzend nach München brachte, war auch die Leidenschaft für das Lesen so richtig entbrannt. Und es erstaunt mich bis heute, wie leicht man doch dänische und norwegische Bücher lesen kann, wenn man des Schwedischen ein bisschen mächtig ist...

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Lena Kim Nina Warntjen, Innovation Center Denmark, München „Skandinavistik – was lernt man denn da Relevantes?“ Ich weiß nicht, wie oft mir diese Frage während meines Studiums gestellt wurde. Damals habe ich oft um Worte gerungen – rückblickend scheint mir die Frage jedoch nicht mehr schwierig zu beantworten. Ich habe in meinem Studium gelernt, kritisch mit Texten umzugehen, Quellen zu hinterfragen, Gedanken zu formulieren, präzise zu sein. Heute beschäftige ich mich beruflich nicht mehr mit Literatur im eigentlichen Sinne. Trotzdem wende ich jeden Tag das an, was ich gelernt habe: Texte sind überall, ob gesprochen oder geschrieben. Dr. Annika Krummacher, Verlagslektorin Mein Studium der Skandinavistik hat mich gut auf meinen jetzigen Beruf vorbereitet: Ich arbeite als Lektorin in einem Verlag und muss die Qualität von Manuskripten und Büchern (auch aus Skandinavien) beurteilen, Texte stilistisch bearbeiten und mit Autorinnen und Autoren kommunizieren. Zweimal jährlich präsentieren wir unseren Verlagsvertretern das neue Verlagsprogramm. Dabei haben mir meine Erfahrungen aus dem Studium – das Halten von Referaten, das Schreiben von Hausarbeiten und die Seminardiskussionen – sehr geholfen.


Christiane Mühlbauer, Journalistin Hobby und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist eine große Herausforderung. Weil mich der Norden Europas schon immer stark interessiert hat, habe ich 1995 mit dem Studium der Nordischen Philologie begonnen und schon während des Studiums weiter mein Ziel verfolgt, als Journalistin zu arbeiten. Während meines Auslandssemesters in Reykjavík habe ich zum Beispiel für den Hochschulanzeiger der FAZ geschrieben. Heute verfolge ich aktuelle Entwicklungen in Norwegen und Island und profitiere davon, bei verschiedenen Themen als Nordeuropa-Expertin schreiben zu können.

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Christof Seidler, Doktorand am Institut für Nordische Philologie, München Beginnend mit Sprachkursen, dann ein Magisterstudium, dann ein Promotionsstudium, so habe ich das Münchner Institut für Nordische Philologie kennen- und schätzengelernt. Überschaubarkeit, familiäre Studienbedingungen und trotz umfangreichen Bestandes eine intime Institutsbibliothek sind dabei Eckpunkte, die für mich den Charme des kleinen Universitätsinstituts ausmach(t)en. Ein kleines Studienfach, mit allen Vor- und Nachteilen für das Berufsleben, in dem alle wissenschaftlichen Methoden und grundlegenden Vorgehensweisen eines Universitätsstudiums erlernt und erworben werden können.

Stimmen der Ehemaligen

Heiner Bumüller, Account Manager / EWC Weather Consult, Karlsruhe Familiäre Atmosphäre, angenehmes Studieren mit engagierten Lehrkräften und motivierten Kommilitonen, das sind die Schlagworte, die mir in den Sinn kommen, wenn ich an mein Studium zurückdenke. Noch Jahre nach dem Abschluss des Studiums ist bei vielen immer noch eine Verbundenheit mit „unserem“ Institut zu spüren. Die Lehre am Nordistik-Institut schafft mit Sicherheit keinen passgenauen Nachwuchs für die freie Wirtschaft, aber sie schafft Menschen, die während des Studiums die nötige Flexibilität und das richtige Maß an Querdenkertum entwickeln, um später dort ohne große Schwierigkeiten Fuß fassen zu können.


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EXKURSIONEN


BERGEN …hat mehr zu bieten als nur Regen 14. – 21. Februar 2009

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ine Gruppe Norwegischlernender machte sich für eine Woche mit der Norwegisch-Lektorin Irene Undheim Karrer in die westnorwegische Stadt auf, die besonders dafür bekannt ist, dass es dort meistens regnet. Und das tat es dann auch. Trotzdem wurde der Aufenthalt von allen Teilnehmern sehr genossen. Mit der Stadtgeschichte machten wir uns im Bryggen Museum und im Hanseatischen Museum vertraut.

Der bekannteste Bergenser, Edvard Grieg, durfte auf dem Programm natürlich nicht fehlen. Deshalb besichtigten wir Trollhaugen, den früheren Wohnsitz Griegs. Außerdem wurde das kulturelle Angebot der Stadt gut genutzt: Ein Opernbesuch, bei dem Jon Fosses Melankolia zur Aufführung kam und ein Theaterbesuch, bei dem wir Henrik Ibsens Hedda Gabler sahen, standen auf dem Programm. Bei einem Besuch der Danielsen Vidergående Skole erhielten wir Einblicke in das norwegische Schulsystem. Und an der Universität Bergen konnten wir deutschen Studenten uns im Gespräch mit norwegischen Kollegen über Unterschiede im Hochschulsystem und Studentenleben


austauschen. Außerdem wurden wir über die Möglichkeiten eines Auslandsstudiums in Bergen informiert. Ein Vortrag über Jon Fosse war besonders interessant, da wir ja bereits eine Oper von ihm gesehen hatten. Der Tag an der Universität wurde nicht zuletzt deshalb als besonders positiv wahrgenommen, weil wir die Möglichkeit hatten, während der verschiedenen Vorträge und Gespräche viele verschiedene norwegische Dialekte zu hören. Auch die Natur wurde erkundet. Auf der Norge-i-et-nøtteskall- (Norwegen in einer Nussschale)Tour konnten wir die herrliche Fjord- und Berglandschaft Westnorwegens genießen. Ein weiteres Highlight, für das sich auch die örtliche Presse interes-

sierte, war die Einladung von der Schwester unserer Norwegischlektorin zu einem traditionellen norwegischen Essen. Pinnekjøtt (Lammrippchen) mit Kålrotstappe (Kohlrübenmus) und Raspeballer (Kartoffel-Mehl-Klöße) wurden von allen begeistert aufgenommen und machten diesen Abend zu einem besonderen Erlebnis. Auch wenn das Wetter nicht immer mitgespielt hat waren wir uns alle einig: Bergen ist definitiv einen Besuch wert. Seine Atmosphäre, die Geschichte, seine Sehenswürdigkeiten, zusammen mit den interessierten Teilnehmern, haben die Exkursion zu einem sehr schönen und lehrreichen Erlebnis gemacht.


GOTLAND

Exkursionen

Die Perle der Ostsee 17. – 25. Mai 2008

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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ufgrund ihrer geographischen Lage inmitten der Ostsee hatte die Insel Gotland während des gesamten Mittelalters eine „Mediationsrolle“ zwischen Orient und Okzident inne. Zahlreiche archäologische Funde, vorwiegend in Form von Gräbern und Grabbeigaben, zeugen von einer kontinuierlichen Besiedlung der Insel seit der Steinzeit. Vor allem die verschiedenen Typen von Gräbern – von den riesigen bronzezeitlichen Steinhügeln zu den sog. domarringar [Richterringen] aus der Vendelzeit und den Schiffssetzungen der Wikingerzeit – markieren eine Entwicklung und zugleich eine Kontinuität in den Grabsitten. Das umfangreiche Fundmaterial dokumentiert nicht nur die Entwicklung der in Skandinavien vorherrschenden kulturellen Erscheinungen, sondern bezeugt darüber hinaus auch typisch gotländische Sonderformen. Das ist beispielsweise bei den sog. gotländischen Bildsteinen der Fall – Gedenksteinen aus der Völkerwanderungszeit, die im Totenkult wurzeln.

Ursprünglich übernommen aus der Mittelmeerkultur der Völkerwanderungszeit, entwickelten sich die Bildsteine Gotlands zu einer eigenständigen Tradition. In der eher schriftlosen schwedischen Kultur des frühen Mittelalters zeugen sie von Mythen und Motiven aus der germanischen Heldensage, die sonst nur im Nordwestgermanischen (Island und Norwegen) belegt sind. Wie sehr die Ökonomie der Insel von den weitreichenden Handelsbeziehungen profitierte, zeigen die zahlreichen Münzschätze, die dort ausgegraben wurden, ebenso wie die etwa hundert romanischen Kirchen. Diese sind oft mit aufwendig verzierten Portalen und Taufbecken sowie Kalkmalereien ausgestattet, die den Einfluss aus der fränkisch-kontinentalen bzw. byzantinischen Kunst verraten. In den Kirchen befinden sich zudem viele Grabsteine, die Runeninschriften tragen. Als sekundäre, antiquarische Tradition verbreitete sich im Spätmittelalter auf Gotland die Sitte, Grabinschriften mit Runen zu versehen. Um uns den Reichtum und die Vielfalt dieser faszinierenden Kultur aus der Nähe anzusehen, sind wir – eine Gruppe von 15 Münchner Studierenden und zwei Dozenten – vom 17.-25. Mai 2008 über


Die restlichen Tage ging es „ins Feld“: Jeden Tag stand die Besichtigung von etwa acht Kirchen auf dem Programm, in denen fleißig das Lesen von Runeninschriften und das „Entziffern“ von ikonographischen Motiven geübt wurden. Außerdem erkundigten wir Gräberfelder, das Freilichtmuseum Bunge im Nordosten und einige Naturreservate entlang der Küste.

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Der Zeitpunkt der Reise – im Monat Mai – wurde bewusst gewählt: Zu diesem Zeitpunkt hat das Erwachen der Natur bereits eingesetzt. Der Flieder und die vielen Orchideenarten, die auf der Insel wild wachsen, blühen. Die Erkundung der dortigen Flora konnte sich u.a. auf die Erkenntnisse Carl von Linnés stützen, dessen Werk Gotländska resa (1741) im Seminar behandelt wurde. Die Schönheit der Insel, das durchgehend freundliche und sonnige Wetter und die interessierten Teilnehmer haben dazu beigetragen, dass die Exkursion ein voller Erfolg wurde. Ein solch aufwendiges Unternehmen ist nur dank des großzügigen Beitrages verschiedener Sponsoren u.a. der entscheidenden Förderung der Münchner Universitätsgesellschaft möglich gewesen.

Exkursionen

Der straffe Exkursionsplan sah am ersten Tag den Besuch der ehemaligen Hansestadt und heutigen Inselhauptstadt Visby vor. In der Stadt, die heute Weltkulturerbe ist, blieb die mittelalterliche Stadtmauer vollkommen erhalten ebenso wie die romanisch-gotische Domkirche St. Maria. Weitere acht imposante Kirchenruinen zeugen vom Wohlstand der Stadt zur Zeit der Hanse. In Visby befindet sich zudem das Museum Gotlands Fornsal, in dem die Münzschätze und vor allem eine repräsentative Auswahl der gotländischen Bildsteine zu sehen sind.

Damit die Exkursion nicht als Urlaubsreise aufgefasst wurde, haben die Teilnehmer eine Unterkunft in „Gefangenenzellen“ (Fängelse Vandrarhem, Visby) auf sich nehmen müssen. Das ehemalige Gefängnis der Insel wurde in eine spartanische Jugendherberge umgebaut, in der die Gruppe schon aus Platzmangel noch mehr zusammengeschweißt wurde.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

Stockholm nach Gotland gefahren. Die Exkursion war Bestandteil des Hauptseminars „Kultur und Geschichte Gotlands im Mittelalter“, in dem sowohl Aspekte der Altertumskunde als auch literarische und sprachwissenschaftliche Themen behandelt wurden.


ISLAND Im Land der Gletscher und Vulkane 17. – 31. Juli 2005

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it Rucksäcken, Zelten und einem Kleinbus erkundete eine Gruppe Studenten zwei Wochen lang den Westen und Süden der Insel im Nordatlantik. Die Exkursion war Bestandteil der wissenschaftlichen Übung „Island früher und heute“. Organisiert und geleitet wurden Übung und Fahrt von der Isländischlektorin. Finanzielle Unterstützung für die Reise kam dankenswerterweise von der Münchner Universitätsgesellschaft.

Am Morgen nach der Ankunft in Island ging es mit dem Kleinbus sogleich ins Gelände. Einen Schwerpunkt des umfangreichen Programms bildete das mittelalterliche Island: Die Gruppe besichtigte u.a. den rekonstruierten Hof von Erik dem Roten, der um 985 Grönland besiedelte, besuchte Reykholt, wo im 13. Jh. der Gelehrte und Dichter Snorri Sturluson wirkte, und erkundete die Überreste des im Jahr 1104 n.Chr. durch die Asche des Vulkans Hekla verschütteten Hofes Stöng. Einen ganzen Tag lang begleitete der namhafte Volkskundler Árni Björnsson die Gruppe. Auf den Spuren der ersten Landnehmer aus Norwegen und auf den Spuren mittelalterlicher Isländersagas (Egils saga


und Laxdæla saga) ging es gemeinsam durch die Landschaft Dalir. Zweifellos war dies einer der Höhepunkte der Exkursion. Aber auch die moderne Literatur kam nicht zu kurz: Gleich zu Beginn besichtigten die Studenten das erst kurz zuvor als Museum eröffnete ehemalige Wohnhaus des Literaturnobelpreisträgers Halldór Laxness. Zurück in der Hauptstadt, wo die Gruppe die letzten drei Tage der Exkursion verbrachte, hörten die Studenten einen Vortrag über die isländische Literatur des 20. Jhs., besuchten außerdem mehrere Museen und wurden vom Leiter des Arnamagnaeanischen Instituts kompetent durch die Handschriftenausstellung im Þjóðmenningarhús geführt, wo

einige der wichtigsten isländischen Handschriften des Mittelalters ausgestellt sind. Unvergesslich wurde die Exkursion den Teilnehmern sicher auch durch die großartige Landschaft, die sich bei Temperaturen von über 20 Grad und strahlendem Sonnenschein von ihrer besten Seite zeigte. Wanderungen mit Gletscherblick, eine Bootstour durch die Schärenlandschaft des Breiðafjörður oder auf der mit Eisschollen bedeckten Gletscherlagune Jökulsárlón und nicht zuletzt das Baden in den vielen naturbeheizten Freibädern oder warmen Quellen haben dazu beigetragen, die Exkursion zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.


VERONA UND RAVENNA Nicht nur der Norden! 23. – 27. März 2009

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m zu zeigen, dass die Münchner Skandinavisten ihren Blick nicht nur nach Norden richten, haben wir den Weg nach Italien genommen. In Verona und Ravenna wollten wir auf den Spuren eines mythischen Volkes wandeln, das sich – aus dem Norden kommend – in Italien niederließ und ein florierendes Reich gründete: die Goten.

Der Zusammenhang mit der altnordischen Literatur ist keineswegs weit hergeholt: König Theoderich der Große (dt. Dietrich, an. Þiðrekr) und sein Volk haben viel Stoff für die germanische und somit auch nordische Heldensage geliefert. So finden wir ihn in der norwegischen Þiðreks saga wieder sowie – mit großer Wahrscheinlichkeit – als Þiaurikr auf der berühmten Runeninschrift von Rök (Östergötland). Im Prozess der Heldensage-Entstehung wurden historische Stoffe von ihrem reellen Kontext losgelöst und frei verarbeitet, so dass ganz andere Figuren und Realitä-


Exkursionen

ten entstanden. Einerseits wurde Theoderich verherrlicht und zum siegreichen Helden ernannt, andererseits wurde er aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Arianismus von der katholischen Kirche verdammt. In der Kirche von San Zeno in Verona ist auf einem Relief neben dem Hauptportal eine Szene aus der Sage des Wilden Jägers abgebildet, der zufolge Theoderich nicht wie alle Sterblichen gestorben, sondern auf dem Rücken eines schwarzen Rosses in einen Vulkan geritten sei und noch heute den Lebenden erscheine.

Auf unserer Reise wollten wir uns den historischen Ursprung vor Augen führen und die Überreste des gotischen Reiches in Ravenna bewundern. Dort haben wir das Mausoleum des Königs sowie einige prachtvolle Kirchen, die zu seiner Zeit errichtet und mit byzantinischen Mosaiken geschmückt wurden, besucht. Durch Referate gestalteten die Studierenden die Exkursion aktiv mit.

NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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AKTIVITÄTEN LESUNGEN GASTVORTRÄGE AUSSTELLUNGEN KINOABENDE

Aktivitäten

M NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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ehrmals im Semester finden am Institut für Nordische Philologie oder in Zusammenarbeit mit Münchner Buchhandlungen Lesungen von skandinavischen Schriftstellern statt: In den letzen Jahren besuchten uns Gegenwartsautoren wie Helle Helle, Robert Zola Christensen, Frode Grytten, Håkan Nesser oder die isländische Jugendbuchautorin Kristín Steinsdóttir. Hans Herbjørnsrud las aus seinem Buch Blinddøra, Horace Engdahl präsentierte seine Aphorismen Meteorer. Jörgen Haugan stellte seine Biographie über Knut Hamsun vor. Sverrir Tómasson und Jirj Stary hielten während Forschungsaufenthalten in München Vorlesungen zu Themen der Altnordistik. Es gab samische Lyriklesungen, Martin Bagge inszenierte einen Bellman-Liederabend und die junge norwegische Sopranistin Bodil Arnesen interpretierte zusammen mit dem Pianisten Erling R. Eriksen die „Haugtussa“-Lieder Garborgs, die Edvard Grieg 1895 vertont hatte. Skandinavische und deutsche Gastwissenschaftler präsentieren bei Symposien (zu Aphorismen, Herman Bang, Wissenschafts- und Fachgeschichte der deutschsprachigen Nordistik sowie Bilddenkmälern zur germanischen Mythologie und Heldensage) und in Einzelvorträgen neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zur Genderforschung, Filmgeschichte, Dramenanalyse, zur Fabelforschung oder zur Bilddenkmälerdiskussion. Kierkegaard im Dänischen Zeitalter war ebenso das Thema eines Vortrags wie Wahnsinn und Halluzination in den skandinavischen Neoavantgarden. Ein Übersetzer berichtete über Wortspiele und andere Fallgruben in der Praxis des literarischen Übersetzens. Im Rahmen der „Münchner Arbeitsgespräche“ werden jährlich Symposien zu unterschiedlichen altskandinavistischen Forschungsbereichen abgehalten. Zusammen mit Studierenden gaben Mitarbeiter des Instituts 2004 neue skandinavische Texte u.a. von Peter Adolphsen, Helena Ljungström und Trude Marstein in deutscher Übersetzung heraus. Die Veranstaltungsreihe „Der ungereimte Norden“ machte auch eine breitere Öffentlichkeit mit skandinavischen Autorinnen und Autoren vertraut. Unter Mithilfe von Studierenden entstehen immer wieder Ausstellungen so beispielsweise über Polarliteratur und Expeditionsberichte, zu Arne Garborg in Deutschland oder eine Buchausstellung mit dem Titel „Li(e)ber nordica“.



DIE FACHSCHAFT DER SKANDINAVISTIK MÜNCHEN

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m turbulenten Unialltag Kontakt zu Mitstudierenden zu knüpfen, fällt oft nicht leicht.

Luciafest in München. Der immer am 13.12. stattfindende Brauch wird vor allem in Schweden gepflegt.

Am Nordischen Institut in München sorgt jedoch die Fachschaft, ein freiwilliger Zusammenschluss von Studierenden,


Einmal pro Semester gibt die Fachschaft zudem die Zeitschrift SKALD für Studierende heraus. Wer gerne schreibt, ist herzlich eingeladen, sich an diesem Projekt zu beteiligen. Eine Homepage hierzu ist in Planung. Darüber hinaus vertritt die Fachschaft auch die allgemeinen Interessen der Studierenden im Rahmen der Hochschule. Gerade die Veränderungen im Zuge der Bologna-Reform erfordern besonderes Engagement der Studierenden, damit ihre Interessen bezüglich des Studiums nicht auf der Strecke bleiben. Wer sich dafür einsetzen will, findet in der Fachschaft diesbezüglich ein Forum. Informationen über die Fachschaft gibt es unter: www.fs-nordistik.de

Die Fachschaft

Wer neu ins Studium einsteigt, wird bei der Erstsemesterbrotzeit, die immer im

Oktober stattfindet, persönlich von der Fachschaft begrüßt. Da hierbei insbesondere die Möglichkeit besteht, zukünftige Kommilitonen kennenzulernen, sollte man sich diese gesellige Runde nicht entgehen lassen. Während des Semesters organisiert die Fachschaft z.B. Videoabende (Kinø), bei denen sich Gleichgesinnte treffen können, um Filme im Originalton (natürlich mit Untertiteln) anzuschauen. Die festlichen Höhepunkte im Jahr bilden das Midsommarfest (Sommerfest) und das Lucia-Fest (Weihnachtsfeier), die ebenfalls von der Fachschaft organisiert werden. Für viele sind dies beliebte Gelegenheiten, um Freundschaften zu pflegen, einen Hauch skandinavische Kultur zu schnuppern (skandinavisches Buffet, Spiele, Musik) oder sich ein wenig mit den Dozenten zu unterhalten.

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durch zahlreiche Aktivitäten für Abwechslung im Studienalltag und bietet damit ein Kontaktforum für alle Lernenden.


Anhang NORDISCHE PHILOLOGIE MÜNCHEN

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Die Bilder wurden von Studierenden und Mitarbeitern des Instituts aufgenommen.


LMU – Institut für Nordische Philologie Geschwister-Scholl-Platz 1 D – 80539 München 1. Auflage 500 Exemplare Alle Rechte vorbehalten © 2011 Institut für Nordische Philologie, München ISBN 978-3-8316-4059-1 Printed and Bound in EC

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Herausgeber: Institut für Nordische Philologie Konzept: Prof. Dr. Wilhelm Heizmann, Dr. Annette Elisabeth Doll, Patrick Tümmers Redaktion und Lektorat: Sarah Fabry, Meike Hechler Korrektur: Elisabeth Kolb Umschlag, Gestaltung und Satz: Katharina Empl, Eva Schönberger, Tobias Stadler Bildbearbeitung: Alexander Greie, Alexander Savchenko Druck und Bindung: Herbert Utz Verlag GmbH, München

Impressum

IMPRESSUM







DAS INSTITUT : FUR NORDISCHE PHILOLOGIE AN DER LUDWIG-MAXIMILIANS-UNIVERSITÄT, MÜNCHEN

ISBN 978-3-8316-4059-1


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