GESCHÄFTSBERICHT 2014
GESCHÄFTSBERICHT 2014
TÜV NORD AG Am Tüv 1 30519 Hannover Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998-61237 info@tuev-nord-group.com www.tuev-nord-group.com
TÜV NORD GROUP auf einen Blick MITARBEITER 2014
9.840
2013
9.925
ITARBEITER WICHTIGE KENNZAHLEN MITARBEITER
4
3
UMSATZ 9.925 EBDIT (vor neutralem Ergebnis) 9.925 EBIT (vor neutralem Ergebnis)
9.840 9.840
UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN NACH REGIONEN inUMSATZVERTEILUNG Mio EUR 2014
2013
Mio EUR
Mio EUR
1.089,5
1.056,4
89,5
73,0
DEUTSCHLAND
58,8
43,7
DEUTSCHLAND EUROPA
in Mio EUR
EBT
49,2
34,5
EUROPA ASIEN
EAT
29,4
19,0
ASIEN AMERIKA
BILANZSUMME
776,6
745,9
EIGENKAPITAL
100,8
120,5
NETTOFINANZPOSITION PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN
18,2
0,2
358,2
267,5
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HERAUSGEBER
konzept & gestaltung
BILDHINWEIS & ILLUSTRATION
TÜV NORD Group Am TÜV 1 30519 Hannover
TÜV NORD AG Am TÜV 1 30519 Hannover
Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998 -61237
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Volkmar Baldauf (S. 43) BMW (S. 37) Martin Bühler (S. 7) Ulf Büschleb (S. 7) Oscar Cerrudo (S. 19) Dynasol (S. 11, 19) European Space Agency (S. 40) Udo Geisler (Titel, S. 3, 21, 26, 27, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39) Hauke Hass (S. 3, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23, 24, 25, 28, 29) Henning Scheffen (S. 4, 7) Nacho Urben (S. 33, 40, 41) Yuan Xiaoming (S. 16, 17)
info@tuev-nord-group.com www.tuev-nord-group.com
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Satz, Lithographie & Druck
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AMERIKA
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presse@tuev-nord.de Wir danken für die Unterstützung
UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN NACH GESCHÄFTSBEREICHEN inUMSATZVERTEILUNG % UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in %
MITARBEITER
INDUSTRIE SERVICE
Unser Titelbild zeigt
in Mio EUR
INDUSTRIE SERVICE MOBILITÄT
2014 9.840
2013 9.925
ITAEROSPACE IT
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BILDUNG ROHSTOFFE ROHSTOFFE AEROSPACE
Leif-Eric Schulte und Dr. Jan Hammer, die erste Messdaten direkt am Prüfstand auswerten. Das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität in Essen arbeitet derzeit an einer Anwendung, die den Kraftstoffverbrauch und somit den CO2-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge simuliert. Mehr dazu auf den Seiten 38 und 39 in diesem Geschäftsbericht.
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MOBILITÄT BILDUNG
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MOBILITÄT BILDUNG
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ROHSTOFFE AEROSPACE IT
BMW AG Dynasol Jungheinrich AG Norddeutscher Rundfunk Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC)
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1
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INHALT
004 Brief des CEO 006 Willkommen 008 Bericht des Aufsichtsrats
––– 010 sichern
012 »Wir prüfen die Produkte von morgen« 016 Stahlharte Kooperation im Reich der Mitte 018 Erfolgreiche weltweite Zusammenarbeit
–––
045 Konzernabschluss
047 Konzern-Lagebericht 060 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 061 Konzern-Gesamtergebnisrechnung 062 Konzern-Bilanz 064 Konzern-Kapitalflussrechnung 066 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
––– 068 Konzern-Anhang
068 Allgemeine Grundsätze 070 Zusammenfassung der wesentlichen 020 Verbessern Grundsätze der Rechnungslegung 022 Nachrichten aus dem Maschinenraum 079 Erläuterungen zur Konzern-Gewinn 026 Apps auf dem Prüfstand und Verlustrechnung 028 Fortbildung für Führungskräfte 082 Erläuterungen zur Konzern-Gesamtergebnis 030 Algerisches Gold: Phosphor aus der rechnung Steinwüste 082 Erläuterungen zur Konzern-Bilanz 099 Erläuterungen zur Konzern-Kapitalfluss ––– rechnung 099 Sonstige Angaben 032 vordenken 109 Organe 034 Revolution im Automobil 038 Kohlendioxid im Visier 040 TÜV-geprüft ins All 042 Herausforderung für Generationen
INHALT
003
Brief des CEO Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Kunden und Partner,
Dr. Guido Rettig Vorsitzender des Vorstands der TÜV NORD group
die TÜV NORD GROUP hat sich 2014 sehr erfolgreich in ihren Märkten behauptet: Der KonzernUmsatz stieg um 3,1 % auf Mio € 1.089,5 (2013: Mio € 1.056,4) und kletterte damit ebenso auf einen Höchststand wie das Betriebsergebnis (EBIT) mit Mio € 58,8 (plus 34,6 % gegenüber 2013). Die Umsatzrendite, gemessen am EBIT, betrug 5,4 % (2013: 4,1 %). Erneut hat sich das inländische Industriegeschäft als besonders robust erwiesen. Obwohl der Mobilitätsbereich durch gesetzliche Änderungen starke Einbußen bei der HU zu verkraften hatte, konnten Umsatz und Ergebnis verbessert werden. Auch alle anderen Geschäftsbereiche weisen positive Renditen auf. Die in diesem Geschäftsbericht vorgelegten Kennzahlen sind erfreulich. In nahezu allen Teilen der Welt bieten unsere Ingenieure ihr Wissen und ihr ganzes Können auf, um für Technologiebereiche wie Energie, Elektromobilität, komplexe Logistiksysteme, Biotechnologie, Raumfahrt- und Satellitentechnik, IT-Sicherheit und nicht zuletzt für das Qualitäts-, Umwelt- und Sicherheitsmanagement in Unternehmen die besten Lösungen zu finden. Dazu kommen passgenaue Weiterbildungsangebote. Wir wissen, dass die globalen Megatrends, allen voran die Digitalisierung, unsere Arbeitsprozesse in den kommenden Jahren weit stärker als bisher beeinflussen und verändern werden. Auf diese Entwicklungen bereiten wir uns im TÜV NORD Konzern gezielt mit der Strategie 2020plus vor. Die Welt steht vor einem Umbruch: Fahrzeuge bewegen sich ohne Fahrer fort, Drohnen übernehmen die Prüfung von Anlagen, durch das Internet der Dinge und durch Industrie 4.0 werden Fertigungsprozesse vernetzt – an diesen und vielen anderen Themen arbeiten wir intensiv. Dabei lassen wir uns von der Frage leiten, was wir selbst tun können, um Innovationen zum Nutzen unserer Kunden voranzutreiben. Werte wie Vertrauen, Sicherheit und höchste Qualität bleiben bei unserem Tun unverrückbare Konstanten. Daran lassen wir uns auch in Zukunft weltweit messen.
004
brief des ceo
Der Anteil der außerhalb Deutschlands erbrachten Dienstleistungen ist im Berichtsjahr erneut leicht auf 25,5 % gestiegen (2013: 24,9 %). Die Globalisierung führt zu einer Erhöhung der weltweiten Warenströme und einer stärkeren Nachfrage für Zertifizierungen von Produkten und Prozessen. Gleichzeitig existieren in den weltweiten Wirtschaftsräumen unterschiedliche Sicherheitsanforderungen, Normen und Konformitätsbestimmungen. Dies wird besonders in den Verhand lungen um das Handelsabkommen TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) mit den USA deutlich. Es geht um weit mehr als leichtere Marktzugänge und den Wegfall von Zöllen. Wir unterstützen ein Handelsabkommen zwischen den beiden größten Wirtschaftsräumen der Erde, wissen aber auch, dass TTIP in Europa nur auf Akzeptanz stoßen wird, wenn jahrzehntelang bewährte Sicherheitsstandards und Regelungen substanziell beibehalten werden. Für eine praktikable Umsetzung haben wir gegenüber Politik und Wirtschaft eine Reihe konkreter Vorschläge gemacht. Darin geht es um die Verankerung bewährter Markt zugangsinstrumente wie Normung, Akkreditierung und unabhängige Konformitätsbewertungen. Angesichts der schnell wachsenden Zahl digitalisierter Geschäftsprozesse und Dienstleistungen nimmt die Daten- und Informationssicherheit in Behörden und Unternehmen eine immer wichtigere Rolle ein. Durch die fortschreitende Vernetzung sind selbst Cyberangriffe auf deutsche Industrieanlagen keine Einzelfälle mehr. So drangen Hacker 2014 erstmals in das System eines Stahlwerks ein und beschädigten einen Hochofen. Auch Internetseiten des Bundeskanzleramts und des Deutschen Bundestags wurden kurzfristig lahmgelegt. Mit TÜViT gehört ein Unternehmen zu unserem Konzernverbund, das beim Schutz von IT-Infrastrukturen und für die Datensicherheit weltweit erfolgreich tätig ist. Dass auch kleine und mittelständische Unternehmen inzwischen vermehrt in ihre IT-Sicherheit investieren, zeigt auch der gestiegene Umsatz des Geschäftsbereichs IT (plus 12,3 % gegenüber 2013). Mit dem jährlichen »Faktencheck Cyber Security« veranstaltet unser Konzern in Berlin ein viel beachtetes Diskussionsforum zur Digitalen Agenda der Bundesregierung und zur Cybersicherheit. Dieser Faktencheck hat sich zu einer unabhängigen Bestandsaufnahme für Cybersicherheit in Deutschland und für europaweit einheitliche Datenschutzbestimmungen entwickelt.
Die Digitalisierung wird zum zentralen Thema der Zukunft. Wer Standards setzt, beherrscht den Markt und macht das Geschäft. Europa muss diese Herausforderung aktiv annehmen. Im IT-Bereich können wir – SAP ist die Ausnahme – keine Firma vorweisen, die den globalen Akteuren aus den USA und Asien ernsthaft Paroli bieten kann. Dabei braucht es eine europaweite politische und industrielle Initiative, wie es sie bei der Gründung von Airbus gegeben hat. Trotz gedämpfter Prognosen für die Weltwirtschaft erwarten wir für 2015 einen positiven Geschäftsverlauf. Schwer abzuschätzen sind die Entwicklungen politisch-militärischer Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die weiteren Auswirkungen der griechischen Finanzkrise auf die Eurozone. Besonders herausfordernd wird die Situation in den zurückgehenden Rohstoffmärkten. Hier ist kurzfristig keine Trendumkehr zu erwarten. 2014 haben wir auf das zehnjährige Bestehen des jetzigen TÜV NORD Konzerns zurückgeblickt. Am 1. September 2004 nahmen die fusionierten Gesellschaften an den Standorten Hamburg, Hannover und Essen sowie an über 200 weiteren die Arbeit auf. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich seitdem insgesamt verdoppelt, der Umsatz ist von Mio € 600 auf über eine Milliarde gestiegen. Dies war nur möglich, weil sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrem enormen Wissen und großem Einsatz weltweit für unsere Kunden einsetzen. Für diese Leistung bedanke ich mich im Namen des gesamten Vorstands und des Aufsichtsrats. Der Dank gilt auch den Betriebsräten für das konstruktive Miteinander. Allen Kunden und Partnern möchten wir nicht nur für das Engagement im zurückliegenden Jahr Dank sagen, sondern auch für das Vertrauen, das sie der TÜV NORD GROUP seit 2004 entgegengebracht haben!
Ihr
Dr. Guido Rettig
brief des ceo
005
WillkomMEN Liebe Leserinnen und Leser,
Sicherheit ist ein menschliches Grundbedürfnis. Schutz ist das, was Eltern ihren Kindern in ihrem Nest zu Hause geben. So wollen sie ihren Kindern die besten Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben geben. Auch Unternehmen wollen ihren Produkten einen guten Start am Markt ermöglichen. Doch so akkurat, kompetent und umfassend auch die Entwickler gearbeitet haben mögen, so sinnvoll ist es auch, einen Dritten um Rat zu fragen. Gerade dann, wenn es um komplexe Materien geht, kann ein objektiver Blick von außen dabei helfen, ein technisch perfektes Ergebnis zu erreichen. Erfahrung und Expertise
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willkommen
der Menschen, die bei der TÜV NORD GROUP arbeiten, sind wertvoll für viele Unternehmen, um deren Grundbedürfnis nach Sicherheit für ihre Produkte und Anlagen zu gewährleisten. Uns Menschen eigen ist eine Faszination für Neues und Unbekanntes. Der Siegeszug für Smartphones und Tablets begann 2007. Auffallend anders war die Technik damals, die Begeisterung kannte keine Grenzen. Sie war bestechend und faszinierend zugleich, und wer es sich leisten konnte, kaufte sich ein solches Gerät. Heute geht es nicht mehr so sehr um die Hardware. Heute geht es um die Software, die Apps. So phantastisch es ist, was sie
Harald Reutter M. A. Arbeitsdirektor; Geschäftsbereich Bildung
Dr. Elmar Legge Konzernbereich Finanzen, Controlling und Administration
Dr. Dirk Stenkamp Geschäftsbereiche Industrie Service, IT
versprechen, so bedrohlich ist die Datensammelwut mancher dieser Programme. Wie beruhigend, dass Menschen wie die in der TÜV NORD GROUP wachsam sind und mit ihren analytischen Werkzeugen diese Apps gewissenhaft prüfen. Vor gut hundert Jahren hatten Forscher und Tüftler eine selbstfahrende Maschine erdacht. Welch kühne Idee! Menschen wollten sich bewegen, unabhängig sein. Damit begann eine eindrucksvolle Entwicklung individueller Mobilität. Das Grundprinzip des Automobils ist heute noch das gleiche: vier Räder, ein Motor, ein Fahrgastraum. Doch damit hört die Gemeinsamkeit von gestern und morgen auch schon
Dr. Guido Rettig Vorsitzender; Geschäftsbereiche Rohstoffe, Aerospace
Dr. Klaus Kleinherbers Geschäftsbereich Mobilität
auf. Es gibt immer noch Herausforderungen, die das Fahren noch sicherer machen. Zum Beispiel durch die faszinierende Möglichkeit, dass sich Fahrzeuge untereinander Signale schicken, diese entschlüsseln und sogar darauf reagieren können. Pfiffige Forscher schreiben gerade an diesem Kapitel. Mit dabei in vorderer Reihe: Ingenieure der TÜV NORD GROUP. Wie die Welt sich auch wandeln wird: Ingenieure in der TÜV NORD GROUP sind da mit ihrem Knowhow, wo Herausforderungen von heute und morgen warten. Einen Einblick in die vielfältige Arbeit gewährt Ihnen dieser Geschäftsbericht.
willkommen
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Bericht des Aufsichtsrats
Dr. Georg Schöning Vorsitzender des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Kontroll- und Beratungsaufgaben kontinuierlich und mit großer Sorgfalt wahrgenommen. Die turnusmäßigen Sitzungen fanden 2014 am 1. April, 27. Mai, 16. September und 2. Dezember statt. In den Sitzungen waren die Geschäftsentwicklung, der Stand der strategischen Planung und das Risikound Chancenmanagement des TÜV NORD Konzerns wesentlicher Gegenstand. Darüber hinaus wurde in der Sitzung vom 2. Dezember das Budget 2015 erörtert und verabschiedet. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend in mündlicher und schriftlicher Form über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung sowie über die Lage und Strategie des Unternehmens, einschließlich der wesentlichen Konzerngesellschaften, sowie über die Risikolage und das Risiko- und Chancenmanage ment. Der Aufsichtsratsvorsitzende und der Vorsitzende des Vorstandes standen auch zwischen den Sitzungen des Plenums und der Ausschüsse während des gesamten Geschäftsjahres in regelmäßigem Kontakt und informierten sich über wesentliche Entwicklungen. Zur Wahrnehmung seiner Aufgaben hat der Aufsichtsrat zwei Ausschüsse eingerichtet, die die Arbeit im Plenum effektiv unterstützen. Das Präsidium/der Personalausschuss hielt im Berichtsjahr fünf Sitzungen ab. Schwerpunkte der Beratungen waren die Vorbereitungen der Plenumssitzungen
008
Bericht des Aufsichtsrats
sowie die Vorbereitung der Personal- und Vergütungsentscheidungen des Aufsichtsrates. Der Finanzausschuss trat jeweils im Vorfeld der Aufsichtsratssitzungen zusammen und befasste sich insbesondere mit dem Jahresabschluss, der Entwicklung der Ergebnisse, der Planung und der Kostenentwicklung für die Pensionsverpflichtungen des Konzerns. Der Jahresabschluss der TÜV NORD AG sowie der Konzernabschluss, einschließlich der dazugehörigen Berichte über die Lage der Gesellschaft und des Konzerns, wurden vom Vorstand zum 31. Dezember 2014 erstellt. Sie sind durch den von der Hauptversammlung bestellten Abschlussprüfer, die BDO AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Essen, geprüft worden. Der Finanzausschuss hat am 17. März 2015 mit Vorstand und Wirtschaftsprüfer die Jahres- und Konzernabschlussunterlagen sowie Prüfungsberichte erörtert. Außerdem fand eine ausführliche Aussprache in der Sitzung des Aufsichtsrats am 24. März 2015 statt. Der Abschlussprüfer war bei den Beratungen des Jahres- und Konzernabschlusses anwesend. Er berichtete über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfungen und stand dem Aufsichtsrat für ergänzende Auskünfte zur Verfügung. Der Abschlussprüfer hat ferner festgestellt, dass der Vorstand ein angemessenes Informations- und Überwachungssystem eingerichtet hat, das in seiner Konzeption und Handhabung geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen.
Der Aufsichtsrat hat sich auf der Grundlage seiner eigenen Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses, der Lageberichte sowie auf der Grundlage des Berichts und der Empfehlung des Finanzausschusses dem Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer angeschlossen. Einwendungen waren nicht zu erheben. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss gebilligt. Der Jahresabschluss ist damit festgestellt. Mit Wirkung zum 1. September 2015 wurde Jürgen Himmelsbach als Nachfolger des zu diesem Zeitpunkt ausscheidenden Finanzvorstands Dr. Elmar Legge bestellt. Der Aufsichtsrat dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Unternehmensleitungen, dem Vorstand sowie den Arbeitnehmervertretungen für die engagierte und erfolgreiche Tätigkeit im Berichtsjahr.
Der Aufsichtsrat
Dr. Georg Schöning Vorsitzender Hannover, im März 2015
Bericht des Aufsichtsrats
009
Technologien erproben, Qualitätsanforderungen überprüfen und reibungslose Arbeitsabläufe gewährleisten – das Thema Sicherheit ist reich an Facetten. Entsprechend vielfältig ist das Spektrum, in dem die Unternehmen der TÜV NORD GROUP mit ihrer Kernkompetenz als Partner der Wirtschaft in Erscheinung treten. Ihr Know-how ist beim Bau von Produktionsanlagen im Rahmen länderübergreifender Kooperationen ebenso gefragt wie in den Häfen Asiens und bei der Entwicklung von Lagerfahrzeugen.
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011
»Wir prüfen die produkte von morgen « Geräte müssen störungsfrei nebeneinander funktionieren. Neue Produkte werden daher im Labor von TÜV NORD auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit getestet, bevor sie in den Markt kommen.
Der 6,5 Meter hohe und 120 Quadratmeter große Raum flößt jedem Laien Respekt ein. Denn was dort bedrohlich aus den Wänden und der Decke ragt, sieht aus wie eine Vielzahl überdimensionaler Bleistiftspitzen. Jede Menge Kabel auf dem Boden und große Antennen, die auf ein Fahrzeug in der Halle gerichtet sind, sorgen zusätzlich für ein futuristisches Ambiente. Doch hier wird kein Science-Fiction-Film gedreht: In
»Wir arbeiten regelmäßig und schon im Entwicklungsstadium mit TÜV NORD zusammen.« Michael Wiese, Jungheinrich AG
dem Labor für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) von TÜV NORD wird an diesem Tag ein Vertikalkommissionierer getestet: ein Lagerfahrzeug, das Arbeiten in größeren Höhen möglich macht. Die gefährlich aussehenden Spitzen sind, bei näherer Betrachtung, aus Schaumstoff und fungieren als Absorber für elektromagnetische Wellen. Ohne sie wäre eine aussagekräftige und genaue Prüfung nicht möglich. Das moderne Labor inklusive der großen Absorberhalle ist geeignet, um vom kleinen Radio bis zum Elektroauto, das direkt in die Halle fahren kann, alles zu testen. Es gibt nur wenige Labore in Deutschland, die eine solche Bandbreite an Produkten prüfen wie das von TÜV NORD in Hamburg-Harburg. Ob in Büros, Wohnzimmern, Kliniken oder großen Lagerhallen: Immer mehr elektronische Geräte und Systeme müssen problemlos nebeneinander funktionieren.
012
SICHERN
Das bedeutet, dass kein Gerät das andere »stört« – gemeint ist die elektromagnetische Verträglichkeit jedes einzelnen Produkts. Die meisten Geräte aus den Bereichen Haushalts- und Industrietechnik, Unterhaltungselektronik, Medizintechnik, aber auch komplette Autos werden daher vor ihrer serienmäßigen Produktion für den Markteintritt auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit überprüft. »Ein bestandener EMV-Test ist Grundvoraussetzung aller Produkte mit Elektronikanteil für die Marktzulassung«, erklärt Dr. Thomas Weber, Leiter des EMV-Labors von TÜV NORD. geräte müssen tests bestehen Hintergrund ist die EU-Richtlinie 2004/108/EG, die eine EMV-Prüfung für viele Geräte verpflichtend macht, um sie auf dem europäischen Markt verkaufen zu dürfen. Das gilt nicht nur für Geräte des täglichen Gebrauchs, sondern zum Beispiel auch für eine Vielzahl von Industriegeräten, beispielsweise aus der Automatisierungstechnik. Erfüllt das Gerät die Anforderungen, erhält es die bekannte CE-Kennzeichnung. Es handelt sich dabei nicht um ein Prüf-, sondern um ein Verwaltungszeichen, das die Freiverkehrsfähigkeit entsprechend gekennzeichneter Industrieerzeugnisse im Europäischen Binnenmarkt anzeigt. Seit 1996 ist der Verkauf von Geräten ohne die CE-Kennzeichnung, die in den Anwendungsbereich dieser Richtlinie fallen, verboten. zehnkampf im Labor Der Vertikalkommissionierer, den die EMV-Spezialisten von TÜV NORD an diesem Tag testen, wurde von Jungheinrich hergestellt. Der Hamburger Konzern gehört zu den international führenden Unterneh-
Gemeinsam besprechen Dr. Thomas Weber (r.) von TĂœV NORD und Michael Wiese von Jungheinrich die Testergebnisse.
SICHERN
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Die Auswertung der EMV-Messungen erfolgt direkt neben dem Labor am Computer.
akkreditierte prüfungen nach mehr als 80 standards ––– • Gestrahlte Emissionen • Emissionen auf Leitungen wie etwa Störspannungs- und Störstrommessungen bis 500 MHz, Oberwellenmessungen und Flicker • Störfestigkeit auf eingestrahlte Felder • Störfestigkeit gegen leitungs gebundene störungen (HF, Burst, Surge) • Elektrostatische entladung (ESD) • zusätzliche untersuchungen der Netzqualität sowie Netzstörungs und Oberwellenanalysen. Kompletter Prüfservice gemeinsam mit den Sachver- ständigen von TÜV NORD • Entwicklungsbegleitende unterstützung mit hilfreichen Störanalysen, Erstellung von Gutachten sowie Prüfungen bei Kunden vor Ort
014
SICHERN
Den ESD-Test führen Jörg Plambeck (li.) und Michael Wiese aus.
men in den Bereichen Flurförderzeug-, Lagerund Materialflusstechnik. Im EMV-Labor steht ein weiterentwickelter Vertikalkommissionierer, der künftig durch Lagerflure großer Logistikzentren manövriert wird und Artikel aus unterschiedlichen Regalhöhen entnimmt. »Wir arbeiten regelmäßig und schon im Entwicklungsstadium mit TÜV NORD zusammen, um unsere Produkte auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit prüfen zu lassen«, sagt Michael Wiese von der Jungheinrich AG. »Ein Testverfahren bei uns ist wie ein Zehnkampf. Die zu prüfenden Produkte müssen in mehreren Einzeldisziplinen bestehen und ihre elektromagnetische Verträglichkeit unter Beweis stellen«, erklärt Dr. Thomas Weber. In der Absorberhalle geht es um zwei unterschiedliche Testdurchläufe. Zunächst wird mit der größeren Antenne die Störaussendung überprüft. Dabei wird getestet, ob der Kommissionierer andere Geräte stört. »Besteht das Fahrzeug diesen Test nicht, kann es bedeuten, dass er möglicherweise Computer stört, wenn der betreffende Kommissionierer im Lager vorbeifährt«, sagt Michael Wiese. Gemessen wird in einem Abstand von zehn Metern normativ. Damit wird sichergestellt, dass andere Geräte nicht gestört werden. Diese erste Prüfung dauert zwei Stunden, in einem zweiten Test wird die so genannte Störfestigkeit des Fahrzeugs überprüft. Das bedeutet, dass der Kommissionierer unter Einfluss einer elektromagnetischen Störung von außen ohne Funktionsbeeinträchti-
Die Störfestigkeit wird überprüft. Der Kommissionierer darf durch elektromagnetische Felder nicht gestört werden.
gung arbeitet. Um eine Beeinflussung des Vertikalkommissionierers auszuschließen, wird dieser von den Seiten bestrahlt. Anschließend wird ein Test gegen Elektromagnetische Entladungen (ESD) durchgeführt. Jungheinrich hat jahrzehntelange Erfahrung mit dieser Art von Fahrzeugen, aber jede, auch noch so kleine technische Änderung kann Einfluss auf die Störfestigkeit haben. Dies ist auch für Spezialisten nicht vorhersehbar. »Manchmal liegt nur ein Kabel anders, und schon kommt es zu Störungen«, sagt Wiese. Neueste Technologien Das Prüflabor in Hamburg-Harburg gehört seit 1997 zu TÜV NORD und wurde Anfang 2010 in TÜV NORD CERT eingegliedert. Es ist von der Deutschen Akkreditierungsstelle akkreditiert sowie vom KraftfahrtBundesamt als Prüfstelle anerkannt. Das Labor passt sein Angebot ständig dem technischen Fortschritt und allen Neuerungen in der EMV-Normung an. »In unserem Labor werden immer Produkte der neuesten Technik geprüft«, sagt Dr. Thomas Weber. Das biete spannende Einblicke in die aktuelle Entwicklung boomender Branchen mit neuen, innovativen Produkten, die auf ihre elektromagnetische Verträglichkeit getestet werden müssen. Aktuell gelte das besonders für neue Produkte aus den Bereichen Smart Home (wie Rauchmelder) und Green Energy (Frequenzumrichter). Auch Hersteller von Schiffsausrüstung und Medizintechnik lassen ihre Produkte vom Hamburger Labor
testen. Besonders in Kliniken ist es wichtig, dass eingesetzte Geräte technisch einwandfrei funktionieren und sich nicht gegenseitig stören. Entsprechend ist für die meisten Geräte der Medizintechnik die EMV-Verträglichkeit gesetzlich vorgegeben und muss durch akkreditierte Labore wie das von TÜV NORD geprüft werden. Die Nähe zum Hamburger Hafen und den ansässigen Unternehmen bietet gute Prüfbedingungen für Produkte der Schiffsausrüstung wie zum Beispiel LED-Beleuchtung. Auf Container- und Kreuzfahrtschiffen werden mehrere tausend Leuchten verbaut. »Unsere Kunden kommen aber keineswegs nur aus der Hansestadt. Auch Hersteller aus Dänemark und Schweden lassen bei uns die EMV-Tests durchführen«, sagt Dr. Weber. Nicht alle bestehen die tests Neben Konformitätsprüfungen arbeitet das Team um Dr. Weber auch während der Entwicklung von Produkten eng mit Kunden zusammen. Störanalysen bieten wertvolle Hinweise zur Lösung von elektromagnetischen Problemen. Der Vertikalkommissionierer von Jungheinrich besteht am Testtag alle Prüfschritte. »Es kommen aber nicht immer alle so glatt durch«, sagt Dr. Thomas Weber. Es kann auch passieren, dass es nur auf einer einzigen Frequenz ein Problem gibt. Dann beginnt die gemeinsame Fehleranalyse mit den Entwicklungsingenieuren des Herstellers.
SICHERN
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Stahlharte Kooperation im Reich der Mitte Der chinesische Stahlbaukonzern ZPMC stattet Häfen auf der ganzen Welt mit Containerbrücken aus. Um die Qualität der Stahlbauten zu verbessern und neue Technologien zu erproben, wird ZPMC künftig mit TÜV NORD zusammenarbeiten.
Kaum etwas prägt das Bild Hamburgs so sehr wie der Hafen. Wer von der Stadtmitte über die Elbe blickt, schaut auf ein Meer von Containerbrücken. Tag und Nacht verladen die gigantischen Krane im Hafen tonnenweise Ware, die in die große weite Welt verschifft wird. Dabei haben die Containerbrücken selbst eine lange Reise aus dem fernen Osten hinter sich: Ihr Hersteller, Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC), ist einer der größten Stahlbaukonzerne mit Sitz in China. Zusammenarbeit von globaler bedeutung ZPMC ist der weltweit größte Hersteller von Containerverladekranen und anderen schweren Stahlkonstruktionen. Mit einem globalen Marktanteil von 75 Prozent stattet er Häfen rund um den Erdball damit aus. Umso wichtiger, dass alle Stahlbauten die Qualitätsanforderungen erfüllen. Daher haben ZPMC und TÜV NORD eine strategische Partnerschaft vereinbart, um die Qualität der Produkte zu verbessern und neue Techno
logien zu erproben. Sie ist von internationaler Bedeutung: 90 Prozent des globalen Warenverkehrs werden über Handelsschiffe abgewickelt. Die Bedeutung von Häfen in Logistikketten nimmt weiter zu. Umfangreiche Inspektionen »TÜV NORD wird als unabhängige Inspektionsgesellschaft die Herstellung von Stahlbauteilen überwachen – von ihrer Konstruktion bis zur Auslieferung«, sagt Karl-Heinz Marrek, Leiter des Kompetenzzentrums für Werkstoff- und Schweißtechnik bei TÜV NORD. Das betrifft insbesondere Containerbrücken, aber auch andere Stahlbauwerke wie zum Beispiel Krane und Türme von Windkraftanlagen. »Bei Stahlbauwerken dieser Art müssen heute höchste Qualitätsanforderungen an Werkstoffe und die schweißtechnische Ausführung gestellt werden, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten«, so Marrek. ZPMC ist für TÜV NORD kein Unbekannter. Im Auftrag von Logistikbetrieben
Gemeinsam forschen ––– Auch in der Forschung zeigt TÜV NORD im Reich der Mitte Präsenz: Die Inspektionsgesellschaft und die Shanghai Maritime University (SMU) haben in Schanghai ein Labor für Kran- und Offshore-Technologie eingeweiht. Das Labor wird eine zentrale Anlaufstelle für maritime Forschung im Bereich Schwerlastgüter – wie zum Beispiel Containerbrücken. TÜV NORD-Vorstandsmitglied Dr. Dirk Stenkamp ist Gastprofessor. TÜV NORD-Prüfer und ZPMC-Mitarbeiter arbeiten zusammen.
016
Sichern
TÜV NORD-Prüfer inspizieren die Qualität der Containerbrücken des Stahlbauers ZPMC.
Huang Qingfeng
> INTERVIEW
Vizepräsident von Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC)
Die Wettbewerbsfähigkeit verbessern Was erwartet ZPMC von der Partnerschaft? Huang Qingfeng: Momentan konzentriert sich die Zusammenarbeit auf Inspektionen und Zertifizierungen durch TÜV NORD. Wir hoffen, in Zukunft auch Unterstützung in anderen Bereichen zu bekommen, zum Beispiel bei der Unternehmensführung oder Personalentwicklung. Das ist wichtig für unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit. Die Inspektionen umfassen insbesondere Stahlbauten rund um Transport und Logistik. Aber ZPMC baut zum Beispiel auch Komponenten für Windkraftanlagen. Huang: Windenergie ist ein zukunftsträchtiger Markt in China. ZPMC ist bereits an inländischen Windkraftprojekten beteiligt. Wir hoffen, dass uns TÜV NORD professionelle technische Unterstützung ist und dabei helfen kann, eine Schlüsselposition auf diesem wichtigen Markt einzunehmen. Was bedeutet die Kooperation für chinesische Produkte und für die Stahlindustrie im Land? Huang: Die Anwendung internationaler Qualitätsstandards auf chinesische Produkte wird zweifellos ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem internationalen Markt verbessern. Eine derartige Partnerschaft wird auch dazu beitragen, die Branche in China neu zu beleben.
in den Häfen Hamburg und Bremen werden bereits Inspektionen durchgeführt. Durch die Partnerschaft wird TÜV NORD nun direkt von ZPMC beauftragt, und damit eine umfangreichere Kooperation gefördert. Die Arbeit findet hauptsächlich in Schanghai und im rund 120 Kilometer nördlich liegenden Nantong statt. TÜV NORD begleitet die wichtigen Stationen in der Herstellungskette der Stahlbauwerke: von der technischen Planung über die Konstruktion bis zur Inbetriebnahme. Bereits in der Entwurfsphase prüft TÜV NORD die Fertigungsunterlagen. Sobald die Konstruktion beginnt, wird die Schweiß- und Werkzeugtechnik unter die Lupe genommen: Erfüllen die vorgesehenen Werkstoffe die Anforderungen? Sind die Schweißnähte fehlerfrei? Wird die Montage der einzelnen Bauteile richtig ausgeführt? qualifiziertes Personal ausbilden Um interne Arbeitsprozesse zu verbessern, beauftragt ZPMC TÜV NORD zudem mit der Qualifizierung und Zertifizierung von Verfahren und Personal. TÜV NORD wird Schweißer und Spezialisten, welche die Qualität von Schweißnähten prüfen sollen, fortbilden. »Wir möchten ZPMC dabei unterstützen, auch in puncto Qualität die Nummer eins zu sein«, sagt Rhett Wang, Chief Operating Officer bei TÜV NORD in Schanghai. Die Zusammenarbeit könnte neue Maßstäbe auf dem chinesischen Markt setzen. »Wir hoffen, dass sich so auch das Image von ›made in China‹ verbessert.« Für TÜV NORD sei das Projekt wichtig, um die Position in Stahlbau, Werkstofftechnik und Qualifizierung von Personal weiter auszubauen, so Marrek. »Es wird dazu beitragen, unsere Position in China wesentlich zu verbessern.«
Sichern
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Erfolgreiche weltweite zusammenarbeit Cualicontrol und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services haben erfolgreich in der Bauüberwachung einer Produktionsanlage in der chinesischen Industriemetropole Panjin zusammengearbeitet.
Die Welt der Wirtschaft ist global. Um große Aufträge konkurrieren häufig Unternehmen aus unterschiedlichen Ländern. Entscheidend für den Erfolg bei der Akquise sind dabei nicht nur Expertise und Erfahrung der Mitarbeiter, sondern auch Kenntnisse der Gegebenheiten vor Ort sowie der spezifischen Eigenheiten von Land und Leuten. Daher setzt TÜV Nord auf Tochterfirmen und Kooperationen in zahlreichen Ländern. Referenzprojekt in Cartagena Cualicontrol, das spanische Unternehmen von TÜV Nord, hat schon lange für Repsol gearbeitet. So hatte man zwischen 2008 und 2011 die Bauüberwachung der Raffinerie in Cartagena übernommen. Das war bislang der größte Auftrag. Darüber hinaus gibt es einen neuen Vertrag für wiederkehrende Prüfungen in dieser Anlage im Wert von vier Millionen Euro. Mit diesen und anderen ähnlichen Projekten ist Cualicontrol in die erste Liga der technischen Dienstleister in Spanien aufgerückt. »Der Raffinerie-Auftrag in Cartagena war sicherlich mit Produktionsmengen von synthetischem Kautschuk Die weltweite Produktion steigt (in 1.000 Tonnen seit 2000) 17.500 15.000 12.500 10.000
15.495
10.906
15.142
15.073
14.115
12.393
12.738
13.367
12.700
12.025
00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13
11.979
Jahr
11.414
2.500
10.870
10.483
7.000 5.500
Quelle: International Rubber Study Group, Statista 2015
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Weltweit für sichere Technik ––– Cualicontrol-ACI, S.A.U. Die Cualicontrol-ACI, S.A.U. wurde 1972 gegründet. Sitz ist Madrid. Das TÜV NORDUnternehmen hat zwölf Standorte mit über 250 Spezialisten und zählt in Spanien zu den führenden Organisationen für technische Überwachungen und Zertifizierungen. Zudem im Angebot sind die verpflichtenden Prüfungen von technischen Anlagen und Maschinen, die Zertifizierung von Produkten und Systemen, die Überwachung und Prüfung des Baus und des Betriebs von Industrieanlagen, Kraftwerken und öffentlichen Einrichtungen. Der bisher größte Auftrag war die Überwachung und Qualitätskontrolle beim Bau der Raffinierie Cartagena des spanischen Ölkonzerns Repsol.
butadienkautschuk für china ––– Liaoning North Dynasol Rubber Co. Das Unternehmen ist ein 50-50-Joint-Venture. Partner Nummer eins ist das spanisch-mexikanische Unternehmen Dynasol (50 % werden von Repsol gehalten). Der Hersteller synthetischen Kautschuks ist in über 70 Ländern tätig. Bekannte Marken sind Calprene und Solprene. Der zweite Partner ist die Shanxi Northern Xing’an Chemical Industry Co., Ltd. in Panjin. Der Bau der großen Industrieanlage dauerte von Ende 2013 bis Ende 2014.
Den Bau der Kautschukproduktionsanlage in Panjin haben Cuali control und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services begleitet.
Die Raffinerie von Repsol im spanischen Cartagena hilft als Referenzprojekt, weltweit weitere Aufträge zu gewinnen.
entscheidend dafür, dass wir auch den Auftrag erhielten, das Joint Venture der Repsol-Tochter Dynasol mit dem chinesischen Industrieunternehmen Xing’an zu betreuen«, sagt Francisco Martínez Dopico, Ge schäftsführer von Cualicontrol. Partner statt dienstleister »Aus unseren vielen vorherigen Projekten haben wir gelernt, wie wichtig es ist, mit dem Eigentümer einer Industrieanlage zusammenzuarbeiten. Dabei wird man im Laufe der Zeit mehr ein Partner als ein Service-Dienstleister«, sagt Dopico. So sei es schließlich gelungen, auch den Auftrag für das Projekt Liaoning North Dynasol (LND) zu bekommen. »Bei derartigen Groß projekten ist die Vertrauensbasis mit dem Auftraggeber ein absolut wichtiger Gesichtspunkt. Wir müssen den Projektmanager in die Lage versetzen, die bestmögliche Qualität innerhalb des vorgegebenen Zeitplans zu liefern, und dabei auch das Budget im Blick zu halten.« Ein entscheidender Punkt sei, so Dopico, dass die kooperierenden TÜV Nord-Unternehmen Cualicontrol und Guangzhou TÜV Industrial Technical Services Zugang zu den Kulturen der Joint Venture-Partner, der Kultur Spaniens und der Chinas, hätten. Als der Bau der Anlage bereits in Arbeit war, gab Dynasol bei Cualicontrol eine Machbarkeitsstudie in Auftrag für eine Einschätzung des damaligen Standes der Arbeiten. Innerhalb von vier Wochen begutachtete ein Team aus vier Spezialisten von Cualicontrol die Qualität der bereits erfolgten Bauarbeiten an der Anlage, wie beispielsweise die Ausführung der Bauarbeiten, der
Den Auftrag besiegelten Dr. Guido Rettig, Vorsitzender des Vorstands der TÜV NORD AG (r.), und Pedro Conesa von Dynasol.
»Trotz unterschiedlicher Arbeitsund Kommunikationskulturen von Spaniern und Chinesen klappte die Zusammenarbeit hervorragend.« Francisco Martínez Dopico, Cualicontrol Metallbaukonstruktion, der Rohrleitungen sowie der statischen und mechanischen Geräte. Der Abschlussbericht der Spezialisten zeigte auf, dass eine permanente Kontrolle und Unterstützung bei der Qualitätssicherung sinnvoll sein würde. Folglich beauftragte man Cuali control, um Qualitätskontrollen auszuführen. Dafür ist ein Team von Ingenieuren aus unterschiedlichen Disziplinen wie Hochbau, Maschinenbau und Automatisierung verantwortlich. Sie betreuen unter anderem die Leitungssysteme, die Geräteausstattung und den Bau der Gebäude, übernehmen die Prüfung der Elektro- und Automatisierungstechnik sowie die Kostenkontrolle des Projekts. Außerdem fungiert das TÜV Nord-Team als Arbeitschutzkoordinator. »Wir konnten von den Erfahrungen profitieren, die wir bei der Betreuung der Raffinerie von Repsol gewonnen hatten«, betont Dopico. »Die Arbeitsabläufe bei derartigen Projekten ähneln sich, auch wenn sie für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen durchgeführt werden.« Einen weiteren Erfolg sieht er in der guten Zusammenarbeit der Teams. »Trotz unterschiedlicher Arbeits- und Kommunikationskulturen von Spaniern und Chinesen klappte alles hervorragend.«
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Neue Formen in der Nachrichtenpräsentation erleben, eine Vielfalt an Informationsangeboten mobil nutzen, berufliches Fortkommen durch Weiterbildungsprogramme fördern oder neue Rohstoffvorkommen ermitteln – die Entwicklung und Verbesserung des Status quo ist ein Grundantrieb moderner Gesellschaften. Die TÜV NORD GROUP engagiert sich in diesem Zusammenhang auf unterschiedliche Weise. Beispiele dafür sind die Überprüfung von Kamerarobotern in einem Fernsehstudio, Lösungen zur Verbesserung der Sicherheit von Apps sowie ein Akadamiekonzept für Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen.
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Nachrichten aus dem Maschinenraum Bevor die Tagesschau mit ihrem neuen Erscheinungsbild vor einem Jahr on air gehen konnte, arbeiteten Spezialisten an einem weltweit einzigartigen Sicherheitskonzept. Die Abnahme erfolgte durch TÜV NORD.
Acht Uhr abends in deutschen Wohnzimmern: Der Fernseher ist eingeschaltet, man wartet auf den gewohnten Vorspann der Tagesschau. Doch am 19. April 2014 und seither an jedem Abend sieht alles anders aus. Anstelle der Titeleinblendung und der bislang üblichen Standardeinstellung, dem Oberkörper des Nachrichtensprechers hinter seinem Pult, blicken die ARD-Zuschauer nun mit dem 20-Uhr-Gong aus der Vogelperspektive auf das gesamte Studio, der Nachrichtensprecher erscheint winzig hinter einem der zwei Moderationstische. In einem spektakulären Schwenk fährt die Kamera heran und fokussiert den Moderator, bis er bildfüllend neben einem Ausschnitt der Medienwand zu sehen ist. Möglich wird dies durch drei an der Decke hängende Kameraroboter, die sich mithilfe von Motoren bewegen. »Diese Kameraroboter, die während der Fahrt filmen können, sind weltweit einzigartig«, sagt Stefan Rickmann, der beim NDR zuständig ist für Planung und Durchführung von Studioprojekten. spektakulÄre kamerafahrten Während ihrer mehr als 60-jährigen Geschichte hat Deutschlands älteste Nachrichtensendung mehrmals ihr Erscheinungsbild gewechselt. Seit Ostersamstag 2014 jedoch wird die Tagesschau wie ihre Schwestersendungen Tagesthemen und Nachtmagazin aus einem völlig neu gestalteten ARD-Studio in Hamburg ausgestrahlt: Zu Beginn der Kamerafahrt im Vorspann sind die beiden dreiarmigen Sprecherpulte zu sehen, ebenso die 18 Meter breite Medienwand und das an Schiffsplanken erinnernde Moderatorenpodest mit seiner beleuchteten Kante. Alles wirkt klar und geräumig. Unsichtbar bleiben die hundert Schein
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werfer an der Decke, die Bodenkameras und natürlich die drei an der Decke hängenden Kameraroboter. »Wir mussten an der Studiodecke eine stabile Stahlkonstruktion anbauen, damit die Roboter an den im Dreieck angeordneten Schienen montiert werden konnten«, erklärt Rickmann. Hinzu kommt: Die NDR Arbeitssicherheit und TÜV NORD haben lange an einem Sicherheitskonzept gefeilt. Das daraus von Camerobot Systems, dem Hersteller der Kamera-
die neue medienwand ––– Dank des Umbaus kann ARD aktuell alle Nachrichtensendungen aus einem einzigen Studio senden, täglich bis zu 20 Sendungen. Neben den Kamerarobotern ist die 18 Meter breite Medienwand das Herzstück des neuen 320 Quadratmeter großen ARD-Studios. Sieben Beamer projizieren 3D-Grafiken, Panoramabilder, Fotos und Videos von hinten auf die halbrunde Wand. Der Moderator steht vor dieser Wand und sieht die gezeigten Bilder und Grafiken ebenfalls. Das Besondere: Eine einzigartige Grafik-Software macht es möglich, die Illustrationen auf der konkaven Wand so darzustellen, dass sie aus jeder Kameraperspektive ohne Verzerrung wiedergegeben werden, und zwar in Echtzeit bei Aufnahmen mit sich bewegenden Kameras.
Das Moderatorenpodest erinnert an Schiffsplanken und 端bernimmt eine wichtige Funktion: Es trennt den Raum, in dem Bodenkameras umherfahren, vom Aktionsfeld der Moderatoren. Obwohl sie im neuen Studio mehr Bewegungsfreiraum haben, d端rfen sie nur in dem Bereich agieren, der von Scannern gesichert wird.
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Die NDR-Mitarbeiter Petra Cohrs und Stefan Rickmann begutachten einen Kameraroboter.
roboter, entwickelte Sicherheitssystem hat TÜV NORD abgenommen, und der NDR lässt es alle vier Jahre durch einen Sachverständigen prüfen. Die Roboter werden hauptsächlich in der Automobilzulieferindustrie eingesetzt, Camerobot hat sie den Anforderungen eines Fernsehstudios angepasst. »In der Industrieproduktion spielen allein Präzision und Schnelligkeit eine Rolle«, sagt Peter Pühringer, Projektmanager bei Camerobot. »Ob die Greifarme während der Fahrt wackeln, ist völlig unwichtig. Hauptsache, sie treffen das Ziel.« Die Bewegungen der Roboter, an denen 20 Kilogramm schwere Kameras hängen, müssen dagegen weich ablaufen, weder Start noch Stopp einer Fahrt darf ein Wackeln auslösen, damit die Zuschauer nicht den Eindruck eines schwankenden Bildes bekommen. Der Lärm der fahrbaren Roboter, das zweite Problem, wird von Spezialhüllen geschluckt. begutachtung nach zahlreichen normen Die größte Herausforderung bestand darin, eine Kollision zwischen Mensch und Maschine sowie zwischen Maschine und Maschine zu verhindern. »Wir haben es beim ARD-Studio quasi mit einem begehbaren Maschinenraum zu tun«, sagt Bernd Nowoczyn, Sachverständiger bei TÜV NORD, der die Prüfungen vorgenommen und das Sicherheitssystem abgenommen hat. »Es gibt hierfür bisher keine spezielle Norm oder Richtlinie, an der wir uns orientieren können.
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Im Geräteschrank laufen Scanner- und Kameradaten zusammen.
»Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich die schnell und automatisch auf mich zukommende Kamera im Notfall selbst anhalten kann.« Petra Cohrs, NDR Arbeitssicherheit
Letztlich wurden sowohl die Berufsgenossenschaftliche Vorschrift BGV C1, welche die Sicherheitsanforderungen für Veranstaltungs- und Produktionsstätten für szenische Darstellung regelt, als auch die DIN 56950 für maschinentechnische Einrichtungen in Bühnen und Studios zur Grundlage genommen«, erläutert der Sachverständige. Zusätzlich zu vielen weiteren Normen und Regelwerken wurde die Risikobeurteilung des Herstellers in die sicherheitstechnische Beurteilung der Anlage einbezogen. Unterstützung bei der Prüfung der Elektrotechnik erhielt er von seinem Sachverständigen-Kollegen Carsten Ohlandt. Außer den Moderatoren und Studiogästen darf sich niemand im Studio aufhalten. Vor, während oder nach einer Sendung, wenn die Kameras möglicherweise neu konfiguriert werden, befinden sich alle weiteren Beteiligten im Regieraum. Auch die Moderatoren sind in ihrer Bewegungsfreiheit stark
Der Deckenscanner soll als wichtiger Teil des Sicherheitssystems Kollisionen zwischen Kamera und Moderator verhindern.
Vom Regieraum aus besteht direkter Blickkontakt ins Studio.
eingeschränkt: Während einer Sendung müssen sie festgelegte Wege gehen, damit diese mit den programmierten Kamerafahrten zusammenpassen. Winzige Zeichen auf dem Fußboden markieren Punkte, an denen sie sich orientieren können. Das Podest verlassen dürfen sie zu keinem Zeitpunkt. sicherheit auf schritt und tritt Die Besonderheit des Sicherheitssystems, sechs Boden- und ein Deckenscanner, ist für den Fernseh zuschauer unsichtbar. Die wenige Zentimeter über dem Fußboden befindlichen Scanner tasten ständig das Podest ab und ermitteln die Position der Personen im Studio. Sie stehen mit den Kamerarobotern in Verbindung und errechnen, wann die Bewegung eines Roboterarms abbrechen muss, damit dieser sich nicht zu sehr dem Moderator nähert. »Früher standen hinter dem Pult immer Rollcontainer oder Taschen. Das ist beim neuen Sicherheitskonzept nicht mehr möglich, da dies die Scanner als Verletzung des Sicherheitsbereichs interpretieren und die Anlage stoppen würde«, erklärt Rickmann. Der Vorteil: »Dafür haben die Moderationstische nun Schubladen und Fächer, das Studio sieht jetzt viel aufgeräumter aus.« Zwei Bodenscanner und ein an der Decke angebrachter Scanner tasten die Grenze des Moderatorenpodestes ab. Wer sich dem virtuellen Vorhang der Boden scanner nähert, löst zunächst eine Warnlampe am Teleprompter aus: eine Aufforderung, den Abstand
Der rote Knopf gibt Moderatoren auch ein Gefühl von Sicherheit.
zur Podestkante zu vergrößern. Nähert sich die Person auf weniger als zwei Meter der unsichtbaren Schranke, löst sie die zweite Sicherheitsstufe aus: den Stopp der Kamerabewegung. »Zwei Meter sind ein Abstand, den man auch mit ausgestrecktem Arm nicht überwinden kann«, erklärt Petra Cohrs, die beim NDR den Bereich Arbeitssicherheit leitet. »Da die Roboterarme so konfiguriert sind, dass sie sich geschmeidig bewegen, wird ein abrupter Halt möglicherweise für den aufmerksamen Zuschauer zu sehen sein«, so Rickmann. Bisher ist es noch zu keinem Nothalt während einer Sendung gekommen. mit netz und doppeltem boden Zusätzlich gibt es im Regieraum einen roten Knopf, mit dem sich ein Nothalt der Kameraroboter auslösen lässt. Da die Psyche eine wichtige Rolle spielt, gibt es den Nothalt-Knopf auch an der Rückseite des Rednerpultes. »Die Knöpfe wurden bisher ausschließlich zu Testzwecken betätigt«, sagt Petra Cohrs. »Aber es ist ein gutes Gefühl zu wissen, dass ich die automatisch auf mich zukommende Kamera notfalls selbst stoppen kann.« Wenn alle Stricke reißen sollten, können sich die Moderatoren zwischen die beiden Moderationspulte flüchten: die einzige Stelle im Studio, an der sie keiner der Roboterarme erreichen kann. Doch dazu wird es nicht kommen – auch Bernd Nowoczyn will sich schließlich täglich um 20 Uhr über das neueste Weltgeschehen informieren.
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APPs auf dem Prüfstand Viele Anwendungen auf mobilen Geräten, so genannte Apps, sammeln ungefragt und unbemerkt Daten und leiten diese unautorisiert weiter. Das Application Security Center ist eine Rundumlösung für ein sicheres Enterprise Mobility Management.
Ob Nachrichten, Börsenkurse oder das Wetter – Apps bringen die Inhalte unabhängig von Tageszeit und Aufenthaltsort zum Benutzer. Was wenige wissen: Viele dieser Miniprogramme übertragen unverschlüsselt Daten, verschaffen sich Zugriff auf Mikrofon und Kamera oder legen Bewegungsprofile an. Datenkraken Ein Albtraum für Benutzer, Datenschützer und Sicherheitsverantwortliche in Unternehmen, doch längst kein Einzelfall. Tatsächlich basieren die Geschäftsmodelle vieler App-Anbieter auf dieser Sammelwut. Sie speichern Benutzerdaten und verkaufen sie an Werbetreibende weiter. Auch Hacker interessieren sich für sensible Informationen, beispielsweise Zugangsdaten zu Firmen-E-Mail-Konten oder Kreditkartendaten. Selbst Geheimdienste wie der US-amerikanische NSA und der britische GCHQ verfolgen die Kommunikation über Smartphones
und Tablets – der Bedarf an sicherer mobiler Kommunikation ist größer denn je. unter die lupe genommen TÜViT, Vertrauensvermittler für IT-Sicherheit sowie IT-Qualität, kooperiert deshalb mit mediaTest digital, einem auf die Sicherheitsprüfung mobiler Applikationen spezialisierten Unternehmen, um diesem Bedürfnis nachzukommen. Gemeinsam entwickelten und starteten die Kooperationspartner die Internetplattform Application Security Center als Anlaufpunkt für die Absicherung der Enterprise Mobility: »Die dynamische, mobile Arbeitswelt macht es für Unternehmen zunehmend schwierig, IT-Sicherheit jederzeit zu gewährleisten«, sagt Antonius Sommer, Geschäftsführer von TÜViT. »Wir freuen uns, gemeinsam mit mediaTest digital unsere jeweiligen Stärken zu bündeln und mit neuen Lösungen diese Sicherheit zu erhöhen.« Die Spezialisten für Informationssicherheit und Datenschutz bieten mit dem Application Security Center kleinen und mittleren Unternehmen sowie Konzernen eine Rundum-Plattform für die Sicherheit mobiler Endgeräte. App-Entwicklern hilft es wiederum, ihre Anwendungen sicherheits- und datenschutzrechtlich prüfen zu lassen. Nach erfolgreicher Prüfung wird das Prüfsiegel »Trusted App« ausgestellt, das den Herstellern einen entscheidenden Vermarktungsvorteil für ihre Apps bietet.
Das Trusted-App-Prüfsiegel garantiert Benutzern von mobilen Geräten Sicherheit in einer von Datenskandalen beherrschten Zeit.
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In einem Prüfprozess werden sämtliche App-Funktionen getestet. Die im Test gefundenen, realen Datenzugriffe werden mit den angegebenen Zugriffen aus der
Im Essener Labor testen die TÜViT-Spezialisten Apps auf Schwachstellen.
Selbstauskunft des Herstellers abgeglichen. Alle übermittelten Daten werden geprüft: Stimmt der Empfänger? Sind die erhobenen Daten für das Funktionieren der App relevant? Wurde die Kommunikation verschlüsselt? Antonius Sommer
> INTERVIEW
Geschäftsführer von TÜViT
Antonius Sommer über geprüfte App-sicherheit Warum ist es sinnvoll, Apps auf ihre Sicherheit zu überprüfen? Antonius Sommer: Das Sicherheitsbewusstsein der Nutzer ist bei Smart phones und Tablets schwächer ausgeprägt als bei der Arbeit mit DesktopComputern. Das Risiko für sensible Daten ist bei mobilen und stationären Geräten aber nahezu gleich groß. Daher besteht eine außerordentlich große Notwendigkeit, Apps überprüfen zu lassen. Wie schätzen Sie die aktuelle Situation in den App-Stores ein: Sind sichere Apps eher die Ausnahme oder die Regel? Sommer: Sichere Apps sind heute leider die Ausnahme. Viele der Apps, die wir tagtäglich nutzen, sammeln ungefragt Daten, um sie an Dritte verkaufen zu können. Das Application Security Center schafft Transparenz, welchen Anwendungen vertraut werden kann. Nach welchen Kriterien werden die Apps getestet? Sommer: Ein umfangreiches Audit-Verfahren prüft die Apps auf Herz und Nieren. Zunächst wird der App-Datenverkehr gescannt und analysiert. Anschließend werden die Zugriffsberechtigungen ausgelesen und überprüft. Die Testergebnisse werden danach mit der Selbstauskunft des Herstellers abgeglichen. Auf Wunsch wird der Quellcode auf Sicherheitsrisiken geprüft. Abschließend wird ein AGB/Privacy-Policy-Check durchgeführt. Apps, welche die Tests erfolgreich bestehen, erhalten das Prüfsiegel »Trusted App«.
Appvisory hilft bei der Auswahl von Apps Das Appvisory ist das Herzstück des Application Security Center. Es ist ein Verzeichnis aller Apps, welche nach den hohen Prüfstandards von mediaTest digital und TÜViT bewertet wurden. Das Appvisory hilft somit den Unternehmen bei der Auswahl von Apps. »In Zeiten wachsender Unsicherheit, wie nach dem Verkauf von WhatsApp an Facebook oder den Enthüllungen von Edward Snowden, hilft das Appvisory, sichere von unsicheren Apps zu unterscheiden«, sagt Tobias Berlin, Geschäftsführer von mediaTest digital. Geprüfte Apps erhöhen die Datensicherheit auf mobilen Endgeräten, stellen Transparenz über Sicherheitsrisiken für Unternehmen her und lösen damit eine der größten Herausforderungen für die IT von Unternehmen. Die SIMSme-App der Deutschen Post ist die erste Anwendung, die das Trusted-App-Prüfsiegel von mediaTest digital und TÜViT erhalten hat. Der Messenger-Dienst erfüllte die Testkriterien und entspricht den Anforderungen zu Datenschutz und Datensicherheit gemäß der Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes. Im Application Security Center wird neben App-Prüfungen auch angeboten, mobile Web-Anwendungen und komplexe mobile Lösungen auf ihre Sicherheit zu prüfen. Daneben kann dort die Überprüfung der mobilen Infrastruktur beauftragt werden.
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Fortbildung für führungskräfte Mit Decatus hat TÜV NORD im Juni 2014 eine Akademie speziell für Manager aus dem Mittelstand ins Leben gerufen. Alle Seminare sind am Tagesgeschäft ausgerichtet und auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmer abgestimmt.
Dass lebenslanges Lernen in unserer globalisierten Welt eine Investition in die Zukunft ist, bestreitet heute kaum noch jemand. Wie sehr die persönliche Weiterentwicklung zum entscheidenden Kriterium für beruflichen Erfolg wird, zeigt sich besonders bei Führungskräften. Ihre Aufgabe, alle Abläufe im Unternehmen zu überblicken und wichtige Impulse zu geben, erfordert viel mehr als bloßes Fachwissen. Gefragt sind auch soziale Kompetenz, strategisches Verständnis und Techniken der Mitarbeiterführung. Doch durch hohe Belastungen im Alltag bleibt Entscheidern gerade in kleineren mittelständischen Unternehmen oft wenig Zeit, diese Fähigkeiten zu erlernen und zu vertiefen. Keine Angebote von der Stange Diesen Bedarf hat TÜV NORD, seit 25 Jahren Anbieter von Weiterbildungsprogrammen, erkannt und im Juni
2014 mit Decatus eine Akademie speziell für den Mittelstand gegründet. »Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen haben mit dem operativen Tagesgeschäft alle Hände voll zu tun. Wenn sie sich dennoch für eine Weiterbildung entscheiden, muss diese haargenau auf sie und ihr Unternehmen zugeschnitten sein«, sagt der Leiter der Decatus Mittelstandsakademie, Jonas Linke. Genau hier setzt Decatus an. »Kleine und mittlere Unternehmen brauchen andere Seminarinhalte als Großkonzerne. Zu unserem Konzept gehört eine Vorabfrage bei den Teilnehmern nach persönlichen Vorstellungen und gewünschten Lern zielen. Auf Basis dieser Informationen gestalten unsere Referenten dann die Agenda der Veranstaltung«, erklärt Jonas Linke. Es werden also keine vorgefertigten Inhalte nach dem Gießkannenprinzip über die Teilnehmer ausgegossen. »Wir präsentieren Inhalte und Themen so, dass jeder einzelne Teilnehmer ganz persönlich den
Decatus – die Akademie für den Mittelstand –––
Renommierte Referenten und Partner machen Decatus zu einer der allerersten Ansprechpartner des Mittelstands.
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Der Name der neuen Akademie leitet sich ab aus den lateinischen Wörtern »decanus« (Dekan, Vorgesetzter) und »catus« (klug, weise, wissend). Angeboten werden unter anderem Seminare und Tagungen zu Unternehmensführung und Strategie, Marketing und Vertrieb, Personalentwicklung oder Mitarbeiterführung und soziale Kompetenz. Weitere Informationen sind unter www.decatus.de zu finden.
Erstklassige Veranstaltungsorte und vielseitige Rahmenprogramme stehen neben den praxisnahen Seminaren für das hohe Niveau von Decatus.
maximalen Gewinn erzielt, sowohl für sich selbst, als auch für sein Unternehmen«, betont Linke.
Jonas LINKE
> INTERVIEW
Leiter der Decatus Mittelstandsakademie
Der Mensch im Mittelpunkt Wo wollen Sie sich im Weiterbildungsmarkt positionieren? Jonas Linke: Wir spezialisieren uns auf die hohen Ansprüche des Top-Managements mittelständischer Unternehmen. Uns ist es wichtig, eine gleichbleibend hohe Qualität zu gewährleisten, da das Niveau im Weiterbildungsmarkt doch sehr unterschiedlich ist. Für diesen Qualitätsanspruch stehen wir auch als Teil der TÜV Nord Group. Wie hebt sich Decatus vom Wettbewerb ab? Linke: Eine Besonderheit sind unsere Qualifizierungsprogramme als ganzheitliche fünftägige Ausbildung. Anders als bei klassischen Seminaren behandeln wir hier nicht ein einzelnes Themengebiet, sondern bündeln unterschiedliche Themen, die einem frisch gekürten Vertriebsleiter oder Key-Account-Manager alle erforderlichen Kompetenzen vermitteln. Sie sehen sich häufig mit völlig neuen Aufgaben konfrontiert und sind dankbar für einen Werkzeugkasten, mit dem sie ihre methodischen, fachlichen und sozialen Kompetenzen für ihre Tätigkeit auffrischen können. Wie wichtig sind individuelle Weiterbildungslösungen heute? Linke: Jeder Manager bringt andere persönliche und soziale Kompetenzen mit. Und jede Position erfordert andere Ausprägungen dieser Kompetenzen. Daher betrachten wir jeden Kunden individuell. Das heißt, wir passen Inhalte und didaktische Vorgehensweisen an die einzelnen Teilnehmer an.
Das Spektrum der Weiterbildungsprogramme ist breit gefächert. Es umfasst Aspekte der Unternehmensführung und -steuerung ebenso wie Themen rund um Personalmarketing, den Vertrieb, interkulturelle Kompetenzen, Mittelstandsfinanzierung, Rhetorik oder Selbstorganisation. Zusätzlich bietet Decatus gesonderte Qualifizierungsprogramme an, zum Beispiel für Key-Account-Manager. Neben den offenen und firmen-individuellen Seminaren können Führungskräfte zudem eine persönliche Begleitung durch einen professionellen Coach in Anspruch nehmen. In allen Fällen arbeitet Decatus ausnahmslos mit renommierten Referenten zusammen und kooperiert mit dem Bundesverband mittelständische Wirtschaft. Die Seminare finden an unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Nord- und Westdeutschland statt, schwerpunktmäßig in Hamburg und Bielefeld. Große Bedeutung kommt überdies dem Gedanken des Netzwerkens zu. »Der unmittelbare Erfahrungsaustausch bringt interessante neue Perspektiven und bereichernde Kontakte. Als Besonderheit stellen wir Instrumente zur Verfügung, die den Austausch auch über den Seminarrahmen hinaus fördern«, sagt Linke. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe »BusinessBreakfast« nutzten Führungskräfte zum Beispiel Mitte September in Hamburg die Gelegenheit, mit dem Social-Media-Experten und Buchautor Professor Manfred Leisenberg (»WEB 2.0 in Unternehmen«) ihre Erfahrungen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
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algerisches gold: phosphor aus der steinwüste Ohne Phosphate kein Dünger, ohne Dünger keine Lebensmittel. Algerien ist eines der wenigen Länder mit großen Phosphorvorkommen. Beim Abbau steht der algerischen SOMIPHOS das Ingenieur- und Consultingunternehmen DMT zur Seite.
»Phosphor ist das Nadelöhr allen Lebens.« Was der Biochemiker und Autor Isaac Asimov bereits in den 1970er-Jahren auf den Punkt brachte, ist heute spürbarer denn je. In Indien kam es 2008 zu einem Aufstand der Bauern: Die Preise für phosphathaltigen Dünger waren aufgrund wachsender Nachfrage und der Einführung von Zöllen in China um 800 Prozent gestiegen und damit für die indischen Bauern nicht mehr zu bezahlen. Zwei Menschen mussten im Zuge dieser Proteste ihr Leben lassen. Ginge das Phosphor auf der Erde aus, würden es Abermillionen sein; denn ohne Phosphor kann der Nahrungsbedarf der wachsenden Weltbevölkerung nicht mehr gedeckt werden. Bereits heute werden 90 Prozent des abgebauten Phosphors für die Produktion von Düngemitteln verwendet. Das Element findet sich vor allem in sedimentärem Gestein, aus dem 80 Prozent des heute verwendeten Phosphors stammen. Abgebaut wird es im Tagebau,
Die einzelnen Schritte ––– Ressourcenbewertung Um zu prüfen, ob genug Rohstoffe für einen wirtschaftlichen Abbau vorhanden sind, werden Gesteinsproben im Labor analysiert. Daraufhin wird ein geologisches Modell erstellt. Die Qualitätsverteilung wird mithilfe von geostatischen Verfahren interpoliert. Die Ressourcenmenge wird geschätzt und in drei Kategorien eingeteilt. Bergbauplanung Ressourcen sind das eine – sie müssen aber auch tatsächlich abgebaut werden können. Hier kommt die Technik ins Spiel: Können die nötigen Geräte vor Ort betrieben werden? Gibt es bestimmte geologische Zwänge – darf beispielsweise nicht gesprengt werden, da sonst das Gelände abrutschen würde? aufbereitung Um das gewünschte Phosphorkonzentrat herzustellen, muss das abgebaute Gestein in Anlagen aufbereitet, also gebrochen, gesiebt, gemahlen oder auch zentrifugiert werden. DMT konzipiert und prüft diese Einrichtungen.
Die erbohrten Gesteinsproben aus Bled El Hadba geben Aufschluss über Qualität und Menge des Phosphats.
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WIRTSCHAFTLICHKEITSPRÜFUNG In einem Cashflow berechnet DMT, in welchem Verhältnis zu erwartende Erträge und die prognostizierten Aufwendungen zum Betrieb der Abbaustätte stehen.
Das Bergbauteam von DMT und SOMIPHOS.
Der Tagebau Kef Snoun – hier soll eine Aufbereitungsanlage vergrößert werden.
vor allem in den USA, dem Nahen Osten, China, Marokko und weiteren afrikanischen Ländern wie etwa Algerien. Die dortigen Phosphorvorkommen lagern in schwer zugänglichem Wüstengebiet, gebunden als Phosphat. Um dort einen komplexen Tagebau einzurichten, ist es unerlässlich, das Unterfangen zunächst auf seine Machbarkeit – und nicht zuletzt auch seine Rentabilität – zu überprüfen. Die algerische Société des Mines des Phosphates (SOMIPHOS) beauftragte daher im Dezember 2013 DMT – ein international tätiges Ingenieur- und Consultingunternehmen – mit einer Machbarkeits studie. Algerien war für DMT kein Neuland: »Bereits in der Vergangenheit haben wir dort mehrere Projekte erfolgreich begleitet«, sagt Julia Ridder, Bergbauingenieurin bei DMT. zwei lagerstätten – ein groSSprojekt Das Projekt umfasst zwei Lagerstätten im Nordosten Algeriens: In Djebel Onk Sud wird in zwei Tagebauen bereits seit 50 Jahren Phosphat abgebaut; Bled El Hadba ist eine unverritzte Lagerstätte, in der zudem eine Aufbereitungsanlage eingerichtet werden soll. Beide zu begutachtenden Tagebaue sollen zusammen jährlich zehn Millionen Tonnen Phosphatkonzentrat liefern. Nach dem US Geological Survey von 2011 betragen die Gesamtreserven an Phosphor in Algerien 2.200 Millionen Tonnen, Demzufolge könnte das Land nach Marokko, China und dem Irak der größte Phosphorlieferant der Welt werden, womit dem Abbau des lebenswichtigen Elements auch eine immense wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
Die Geologen von DMT begutachten die Lagerstätte in Kef Snoun.
Für das Projekt bildete DMT sechs Fachteams in den Themenbereichen Bergbau, Geologie, Aufbereitung, Infrastruktur, Hydrologie und Umwelt sowie Geotechnik. Drei Aufgabenfelder waren von ihnen zu bearbeiten. Am Anfang stand die bereits abgeschlossene geologische Modellierung der Lagerstätten, anhand derer die vorhandenen Ressourcen geschätzt und zertifiziert wurden. Dazu gehört auch die anschließende Bergbaudetailplanung vom Tagebauaufschluss bis zur späteren Renaturierung des Gebiets, an der die Spezialisten von DMT zurzeit noch arbeiten. Im zweiten Schritt erfolgte ein Update der bestehenden Aufbereitungsanlage in Djebel Onk Sud, deren jährlicher Output von zwei auf vier Millionen Tonnen gesteigert werden soll. Für Bled El Hadba steht der Entwurf einer noch produktiveren Aufbereitungsanlage auf dem Programm: Sechs Millionen Tonnen Phosphatkonzentrat sollen hier pro Jahr produziert werden. Die Bearbeitung dieser Aufgaben steht kurz vor dem Abschluss. Für den dritten Teil des Projekts, die »Bankable Feasibility Study« müssen die Fachleute dann zurück an die Schreibtische. Ein komplexer wie wichtiger Baustein sei dies, so Julia Ridder: »Für die Finanzierung des jeweiligen Bergbauprojekts benötigen Banken und potenzielle Investoren genaue Angaben gemäß internationalen Standards. Der Wert des Projekts wird auf der Basis eines CashflowModells abgeschätzt.« Nach diesem letzten Schritt kann SOMIPHOS in die konkrete Planung gehen – und womöglich bald das globale Phosphatangebot erweitern.
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Autos mit immer ausgefeilteren technischen Details ausstatten, die Abgaswerte von Nutzfahrzeugen ermitteln und kategorisieren, Fahrzeuge für Raumfahrtmissionen auf ihren Einsatz vorbereiten, die Stilllegung von Kernkraftwerken begleiten – die Herausforderungen der Zukunft verlangen bereits heute ein Vordenken über nachhaltige Lösungen. Daran wirken die Unternehmen der TÜV NORD GROUP durch ihre Ideen mit. Die Spezialisten entwickeln Prüfverfahren für die Fahrzeugkommunikation via Ethernet, befassen sich mit der Analyse von CO2-Werten von Lkw oder unterziehen die vielen elektronischen Bauteile des Raumschiffs Orion vielen Härtetests.
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Revolution im Automobil Die Komplexität der Fahrzeugkommunikation bringt Entwickler an die technologischen Leistungsgrenzen. Die Lösung: Ethernet und IP. TÜV NORD entwickelt Prüfverfahren zur funktionalen Absicherung der hierfür erforderlichen Steuergeräte.
Autofahrer von gestern haben mit heutigen Fahrzeuglenkern nur noch wenig gemein. Früher Beherrscher eines Fahrzeugs mit überschaubarer Technik, sind sie heute ganz nebenbei auch Bediener von komplexen Computersystemen und Anwendungen. Ein Auto ohne Radio ist heute unvorstellbar. Genauso undenkbar ist ein Radio, dessen Funktionen sich auf Nachrichten, Musik und Verkehrsservice beschränken. Mindestens ein CD-Player steckt inzwischen in jedem modernen Autoradio. Oft gehen Autobesitzer aber noch einige Schritte weiter und ordern DVDund MP3-Player sowie ein Navigationsgerät. Auch Bordcomputer, Abstandshalter, Einparkhilfen, ESP und Reifendruck-Kontrollsysteme sind Standard und werden von den meisten Autoherstellern angeboten. Datenaustausch wird immer wichtiger Doch das ist erst der Anfang der automobilen Hightech-Zukunft. Die in den Autos verbauten elektronischen Komponenten sind enorm leistungsfähig, die Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft. Zu den gängigen Funktionen gehören neben der Reduzierung von Verbrauch und Emissionen besonders auch die Steigerung der Fahrdynamik, die Fahrzeugindividualisierung sowie nicht zuletzt auch die Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Fahrer assistenzsysteme. Bereits heute bieten die Fahrzeughersteller justierbare Fahrwerke und stufenweise wählbare Fahrmodi an, die auf mehrere Systeme im Fahrzeug Einfluss haben. Wählt der Fahrer den Eco- oder den Sport-Modus, werden damit beispielsweise Getriebe, Lenkung, Dämpfung und ESP automatisch abgestimmt und eingestellt. In Zukunft wird der Fahrer dann unterschiedliche Konfigurationen
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wählen und diese bei jeder Fahrt nach persönlichen Vorlieben und den Umgebungsbedingungen anpassen können. Einschränkung bei den Fahrerassistenzsystemen von heute: Bislang kontrollieren und steuern sie nur jedes Fahrzeug für sich. Das wird sich bald ändern. Künftig werden Fahrzeuge die Informationen an andere Verkehrsteilnehmer (Car-to-Car) und an die Verkehrsleitstellen (Car-to-X) weitergeben, damit sich die nachfolgenden Fahrzeuge rechtzeitig auf Gefahren einstellen können — dann etwa, wenn man im Stau steckt oder auf glatten Straßen ins Rutschen gekommen ist. Anders ausgedrückt werden Fahrzeuge einerseits ein Ad-hoc-Netz aufbauen und untereinander relevante Daten über das Verkehrsgeschehen austauschen, andererseits die Verkehrszentrale informieren. vernetzte Kommunikation »Voraussetzung dieser komplexen elektrischen und elektronischen Systeme mit vielfältigen verteilten Funktionen ist die Entwicklung zuverlässiger und leistungsfähiger Kommunikationstechnologien für den Einsatz im Automobil«, sagt Heiko Ehrich, Leiter der Abteilung Automotive Electronics & Car IT im Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORD. Die Herausforderung: In heutigen Fahrzeugen kommunizieren bis zu 80 Steuergeräte über bis zu sechs unterschiedliche Vernetzungstechnologien. Dabei sind Bandbreite, Signallaufzeit, Verfügbarkeit, Störsicherheit, Ausfallsicherheit, Informationssicherheit, Topologie sowie Skalierbarkeit und Kostenreduktion wichtige Faktoren.
Durch die Absicherung von Fahrzeugnetzwerken im Laborprüfstand können in frühen Entwicklungsphasen Fehler erkannt werden.
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Elektronische Systeme im Automobil unterliegen besonderen technischen Anforderungen.
Fachkompetenz und professionelle Laborausstattung ermöglichen effizientes Testen.
Damit sich Steuergeräte unterschiedlicher Anwendungsdomänen austauschen können, werden so genannte Gateways eingesetzt. Sie fungieren quasi als Übersetzer zwischen den nicht kompatiblen Protokollen. »Aufgrund ihrer Komplexität und den zu bewältigenden Datenmengen bilden Gateways mittlerweile einen Engpass in der Entwicklung moderner Fahrzeugnetzwerke«, so Ehrich. Neue Lösungsansätze finden Bei der Lösung der Aufgabe stoßen Entwickler zunehmend an die technologischen Leistungsgrenzen. Vor allem wegen der Öffnung des Fahrzeugnetzwerks nach außen, etwa mittels Smartphone, Internet und Car-to-X, ergeben sich neue Herausforderungen an eine durchgängige Kommunikation sowie an Zugriffs- und Manipulationssicherheit. Gestiegener Kostendruck und die damit einhergehende, optimierte Systemdimensionierung entsprechend dem jeweiligen Anwendungsfall, würden die Einführung neuer Technologien, Systemarchitekturen und Kommunikationsparadigmen in das Automobilnetzwerk erforderlich machen, ergänzt der Spezialist des IFM. Die Einführung von Ethernet und IP ins Fahrzeugnetzwerk ermöglicht neue Lösungsansätze. Ethernet ist eine Familie von Netzwerktechniken, die bislang vorwiegend zur Verbindung von Computer-Netzwerken zum Einsatz kam; IP ist quasi die individuelle Adresse einer Komponente innerhalb eines Computer
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Die Interoperabilität einzelner Komponenten wird genau geprüft.
»Die neuen Technologien müssen erst auf ihre Einsatzfähigkeit im Fahrzeug untersucht werden.« Heiko Ehrich, Leiter der Abteilung Automotive Electronics & Car IT im Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM)
netzes. Seit mehreren Jahren befasst sich auch die Automobilbranche mit dem Einsatz der Ethernetund IP-Technologie in Fahrzeugnetzwerken. »Ethernet werden wir überall dort einsetzen, wo große Datenmengen anfallen«, sagt Dr. Kirsten Matheus, Ethernet Project Manager bei BMW (siehe auch Interview auf Seite 37). »Dazu gehören vor allem Video und Kameras, Musik und andere Arten des Infotainments wie das Surfen im Internet und Navigation. Dann wird es im Rahmen des automatischen Fahrens viele Daten geben, die ebenfalls die Bandbreite des Ethernet benötigen.« Vor dem Einsatz müsse diese Technologie allerdings auf ihre Einsatzfähigkeit untersucht und hinsichtlich spezifischer Automobilanforderungen erweitert werden, so Ehrich. Die optimale Lösung sei Ethernet aber in jedem Fall, weil damit die Interoperabilität zwischen den Subnetzen gewährleistet und eine durchgängige,
TÜV NORD-Ingenieure entwickeln kontinuierlich die Prüfleistungen weiter, um sichere Kommunikation von Fahrzeugkomponenten zu prüfen.
verteilte Kommunikation zwischen heterogenen Teilnetzen hergestellt werden kann. Dabei kommt das von Ehrich geleitete Kompetenzfeld innerhalb des IFM ins Spiel. Als Anbieter von Engineering- und Testing-Services auf dem Gebiet der eingebetteten Systeme und Vernetzungstechnologien arbeitet das Institut seit mehr als zehn Jahren für Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie. Darüber hinaus engagiert sich das IFM seit Gründung der OPEN Alliance im Jahr 2012 in mehreren Arbeitsgruppen und leitet sogar eines der derzeit neun Technical Committees. Die OPEN Alliance ist ein Interessenverband mit derzeit mehr als 200 Firmen und etwa 500 Mitgliedern, der die Einführung von Ethernet im Automobil fördert. Als konsequente Weiterentwicklung der Dienstleistungen im Bereich der Fahrzeugvernetzung arbeiten die Ingenieure des IFM am Aufbau eines Testlabors zur Prüfung und Analyse Ethernet- und IP-basierter Fahrzeugkommunikation. Dabei geht es um die Erstellung von Prüfaufbauten, die je nach Untersuchungsgegenstand unterschied liche Teile des Gesamtsystems integrieren. Außerdem ist das IFM mit seiner flexibel einsetzbaren Testumgebung in der Lage, Architekturkonzepte und Topologievarianten frühzeitig zu erproben. Dazu gehören Untersuchungen hinsichtlich verschiedener Charakteristiken wie beispielsweise Stabilität, Robustheit, Echtzeitverhalten sowie Zugriffs- und Manipulationssicherheit.
Dr. Kirsten Matheus
> INTERVIEW
Ethernet Project Manager bei BMW
Komplexe systeme funktional erweitern Welche Fahrzeugsysteme von BMW sind aktuell über Ethernet vernetzt? Dr. Kirsten Matheus: Bereits seit 2008 werden in BMW-Fahrzeugen Diagnose und Softwareupdates über eine Ethernetschnittstelle realisiert. 2013 wurde unser Pilotsystem BroadR-Reach Ethernet eingeführt, in welchem die Kameradaten des Surroundview-Systems über ungeschirmte Leitungen übertragen werden. Aufgrund des Erfolgs des Piloten wird BMW ab 2015 eine große Zahl weiterer Steuergeräte mit Ethernet vernetzen. Welche technischen Herausforderungen sehen Sie in Bezug auf Ethernet bei Standardisierung und Systementwicklung? Dr. Matheus: Grundsätzlich gilt: Die Technologie ist bereits im Auto, d.h. sie funktioniert. Mehrere Halbleiterhersteller bieten entsprechende Produkte an, und mit der OPEN Alliance existiert ein Gremium, welches mögliche Lücken in der Standardisierung schließen kann. Eine wichtige Neuerung in den kommenden Jahren wird die Nutzung von Ethernet für hochgetaktete, sicherheitsrelevante Kontrolldaten sein, wie sie beim automatischen Fahren erwartet werden. Die Herausforderung dabei ist, das System funktional zu erweitern und zugleich die Komplexität im Rahmen zu halten.
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Kohlendioxid im Visier Die CO2-Werte von schweren N utzfahrzeugen können bislang nicht verglichen werden. Das ändert sich dank einer Anwendung, die den Kraftstoffverbrauch simuliert. Das Institut für F ahrzeugtechnik und Mobilität von TÜV NORD ist an der Entwicklung beteiligt.
Leif-Erik Schulte und Dr. Jan Hammer vom Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORD, werten Messdaten am Computer aus. Die Daten sind Bestandteil eines Programms, das den Kohlendioxid ausstoß von schweren Nutzfahrzeugen simuliert. VECTO – Vehicle Energy Consumption Calculation Tool – heißt die Anwendung. Das Verfahren dazu entwickeln seit 2010 europäische Automobilhersteller sowie Experten für Fahrzeugtechnik und Mobilität unter Leitung der Technischen Universität Graz. Gut ein halbes Dutzend Ingenieure des IFM begleiten das Programm.
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der Treibhausgas-Emissionen in Europa. Bevor die Europäische Kommission jedoch erste Maßnahmen zur Verringerung beschließen kann, müssen zunächst die Verbrauchswerte von schweren Nutzfahrzeugen erfasst und miteinander verglichen werden. Das ist bislang nicht möglich.
Grosse Vielfalt Im Transportsektor Die Europäische Kommission hat VECTO in Auftrag gegeben, weil sie den durch den Transportsektor verursachten Kohlendioxidausstoß reduzieren möchte. Das Ziel: Bis 2050 sollen die CO2-Werte von 1990 um 60 Prozent verringert werden. Der Güterverkehr auf der Straße verursacht laut Kommission ein Viertel
Der Grund: Es gibt unzählige Fahrzeugvarianten. In Europa zählen 3,5- ebenso wie 40-Tonner zu den schweren Nutzfahrzeugen. Die Vielfalt reicht vom Baustellenkipper über Lieferfahrzeuge und Fernverkehrs-Lkw bis hin zu Stadt- und Reisebussen – mit unterschiedlichen Ausstattungen, Aufbauten und Anhängern. Ingenieur Schulte erklärt die Schwierigkeit hinsichtlich der Ausweitung des neuen Verfahrens: »Es galt, eine Anwendung zu entwickeln, die einmal diese Bandbreite an Fahrzeugen abbilden und realistische Kohlendioxid-Werte für jedes schwere Nutzfahrzeug errechnen kann.«
Die Ingenieure des TÜV NORD-Teams analysieren die Ergebnisse einer Versuchsreihe.
Die Kohlendioxidwerte von schweren Nutzfahrzeugen können erstmals miteinander verglichen werden.
Für die Simulation des CO2-Ausstoßes von schweren Nutzfahrzeugen werten Dr. Jan Hammer (l.) und Leif-Erik Schulte große Datenmengen aus.
Die entwickelte Methodik stützt sich dafür auf hinterlegte Fahrprofile von definierten Fahrzeugsegmenten. Die CO2-relevanten Parameter dieser speziellen Fahr zeugkonfigurationenwerden zuvor messtechnisch ermittelt. Dazu zählen zum Beispiel Luft- und Rollwiderstand sowie die Wirkungsgrade von Motor, Achse und Getriebe. Weitere Komponenten wie Nebenaggregate, die nicht direkt der Fortbewegung dienen, aber zum Kraftstoff- beziehungsweise Kohlendioxidverbrauch beitragen, werden zunächst nicht gemessen, sondern durch Standardwerte abgebildet. Für die eigentliche Simulation der Abgaswerte verknüpft das Programm anschließend sämtliche wichtigen Komponenten mit unterschiedlichen Fahrzyklen – zum Beispiel für den Stadtverkehr oder Autobahnfahrten.
Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität von TÜV NoRD ––– Das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität (IFM) von TÜV NORD in Essen gehört europaweit zu den führenden Einrichtungen seiner Art. Es berät die Automobilindustrie zu Themen wie Verringerung der Abgas-/CO2-Emissionen zum Schutz der Umwelt, funktionaler Sicherheit/ vernetztes Fahren und Elektromobilität. Am IFM sind 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Seit dem Start begleitet das Institut die Entwicklung der neuen Vorgaben. »Erste Messungen und Analysen haben wir bereits 2009 durchgeführt«, sagt Schulte. Damals ging es um die Grundsatzfrage, mit welcher Anwendung die Verbrauchswerte von schweren Nutzfahrzeugen erfasst und verglichen werden sollen. Nach der Entscheidung für eine Simulation halfen die Ingenieure aus Essen, die relevanten Eingabedaten zu identifizieren und darzustellen. In einem weiteren Schritt haben sie geprüft, wie der Einfluss der Komponenten am besten getestet werden kann. In der nächsten Phase wird das IFM mit daran arbeiten, weitere Fahrzeugtypen festzulegen und zu erfassen. »Die Arbeit ist sehr vielfältig. Es ist eine große Herausforderung, an der Entwicklung dieses komplexen Programms mitzuwirken«, sagt Dr. Hammer. Umwelt und Verbraucher profitieren 2015 wird die erste Version von VECTO für einige schwere Nutzfahrzeuge zur Verfügung stehen. Sukzessive werden weitere Fahrzeugtypen hinzukommen. Erste Empfehlungen, wie die Ergebnisse in die EU-Gesetzesgebung eingebunden werden könnten, sind 2016 denkbar. Darüber hinaus wird die künftige Ermittlung der C02-Werte weitreichende Folgen haben. »Da die C02-Werte direkt mit dem Kraftstoffverbrauch zusammenhängen, wird die Industrie sämtliche Fahrzeugkomponenten für schwere Nutzfahrzeuge hinsichtlich des Verbrauchs optimieren müssen. Davon werden Umwelt und Fuhrparkbetreiber profitieren«, ist Schulte überzeugt.
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tüv-geprüft ins All Mit dem Orion-CEV-Raumschiff wollen sich Menschen tiefer in den Weltraum vorwagen als je zuvor. Damit die Missionen des Raumschiffs sicher gelingen, unterzieht Alter Technology TÜV NORD (ATN) die EEE-Bauteile des Servicemoduls echten Härtetests.
Beim ersten Start des Orion-CEV-Raumschiffs, am 5. Dezember 2014, waren über eine Million Menschen an Bord. Während des vierstündigen Testflugs umkreisten sie zwei Mal die Erde und entfernten sich 5.800 Kilometer vom blauen Planeten. Anschließend landeten sie mit der Kapsel, von Fallschirmen gebremst, im Pazifik. feindliche umgebung Die Passagiere gingen selbstredend nur virtuell mit Orion in die Luft: Ihre Namen waren auf ihren Wunsch auf einem Mikrochip gespeichert worden, den das Raumfahrzeug der amerikanischen Weltraumbehörde NASA mit ins All nahm. Bis Menschen mit Orion bei Flügen zu Asteroiden, zum Mond, zum Mars und sogar tiefer ins All vordringen als jemals zuvor, werden die Konstrukteure noch einige Jahre benötigen. »Der Weltraum ist eine äußerst feindliche Umgebung«, erklärt Eva Diaz, Programmmanagerin bei Alter
EEE-Bauteile für das Servicemodul von Orion werden bei ATN einer eingehenden Prüfung unterzogen.
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»Wir sorgen dafür, dass Orion Menschen dank fortschrittlichster Technologien, die in der Raumfahrt noch unerprobt sind, sicher ins All und zurückbringt.« Eva Diaz, Alter Technology TÜV NORD
Technology TÜV NORD (ATN) in Sevilla. Neben der kosmischen Strahlung müssen die empfindlichen Bauteile das Vakuum, extreme Temperaturen und Temperaturschwankungen aushalten. »Hinzu kommen die enorme Beschleunigung und Vibrationen beim Start«, sagt Eva Diaz. langjährige erfahrung Diaz und ihr Team von vier Ingenieuren sorgen dafür, dass Orion seine Missionen sicher erfüllen wird. Sie wählen die elektronischen, elektrischen und elektromechanischen (EEE) Bauteile aus, die für das europäische Servicemodul des Raumschiffs benötigt werden. Auftraggeber ist die Europäische Weltraumorganisation (ESA), die das Modul für die NASA konzipiert (siehe Kasten). Die Basis für das Servicemodul liefern die automatischen Transferfahrzeuge, kurz ATV, der ESA. Die unbemannten Weltraumfrachter pendeln seit 2008 zwischen der Erde und der Internationalen Raumstation ISS. Für das Servicemodul entwickelt die ESA aber auch neue Technologien. ATN ist seit 1997 an der Entwicklung der ATV beteiligt. »Unsere Arbeit endet lange vor dem Start eines Raumschiffs«, erklärt Diaz. »Wir wählen in der Konstruktions-
Labortests garantieren, dass sich die elektronischen Komponenten im Weltraum bewähren.
phase die notwendigen Komponenten aus und überprüfen ihre Eignung.« 5.000 EEE-Teile untersuchen die Spezialisten jährlich auf Verhalten und Verlässlichkeit.
Orions servicemodul ––– Das Servicemodul mit einer Länge von 2,7 Metern und einem Durchmesser von 4,5 Metern wird von der ESA für das NASA-Raumschiff Orion konstruiert. Es ist direkt hinter das Crewmodul gekoppelt. Die Sonnensegel des Servicemoduls werden mit bis zu elf Kilowatt so viel Strom erzeugen, wie ein typischer Haushalt in Spitzenzeiten verbraucht. Das Servicemodul versorgt das Crewmodul mit Wasser, Sauerstoff und Stickstoff. Es beherbergt das Haupttriebwerk, die Schubdüsen und den Treibstoff, der für Orbittransfers, die Positionskon- trolle und zum Abbremsen von steilen Steigflügen benötigt wird. Zudem reguliert das Servicemodul die Temperatur an Bord und bietet Platz für zusätzliche Ladung, beispielsweise Ausrüstungsgegenstände für wissenschaftliche Experimente.
Simulation im Strahlenlabor Eva Diaz und ihr Team testen Material, Konstruktion und Verarbeitung. »Standardbauteile sind nicht für den Einsatz im All konstruiert. Wir prüfen, ob sie den realen Bedingungen standhalten«, sagt die Programmmanagerin. So untersucht ATN etwa in zerstörenden Prüfungen Konstruktion, Material und Verarbeitung der Teile. Zudem testen die Ingenieure die Reaktion der Bauteile auf die bei der jeweiligen Mission zu erwartenden Strahlendosen. Während sich die ATV nur kurz in einer niedrigen Flugbahn bewegen, wird Orion auf den Reisen in die Tiefen des Alls einer weit höheren Strahlung ausgesetzt sein. ATN führt seit über 28 Jahren Strahlentests durch, seit 1993 in Sevilla, im modernsten GammastrahlenLabor der Welt. »Mit unserem RADLAB können wir die Bedingungen im All verlässlich simulieren«, erklärt Diaz. Wenn Orion 2021 zu seiner ersten bemannten Mission startet, ist das ESA-Servicemodul dabei. Dann bringt die Kapsel Menschen zum Mond und erstmals seit 1972 wieder aus dem Schwerkraftfeld der Erde hinaus. 2030 ist ein bemannter Flug zum roten Planeten geplant. Eva Diaz und ihre Kollegen gehen zwar nicht mit an Bord. Doch wenn sie den Start an den Monitoren verfolgen, werden sie wissen, dass dieser große Schritt für die Menschheit nur möglich ist, weil sie jedes noch so kleine EEE-Teil sorgfältig ausgewählt haben.
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Herausforderung für Generationen Ende 2022 geht in Deutschland das letzte Kernkraftwerk vom Netz. Dann wandelt sich die Herausforderung vom sicheren Betrieb zur sicheren Stilllegung, dem Abbau und der Entsorgung – ein komplexes Unterfangen.
Dafür ist jede Menge Spezialwissen nötig. TÜV NORD stand und steht als sicherheitstechnischer Gutachter den Genehmigungs- und Aufsichtsbehörden über den gesamten Lebenszyklus einer kerntechnischen Anlage zur Seite – und nun auch bis das Gelände schließlich nach erfolgreichem Abbau wieder zur »grünen Wiese« wird. Lubmin, einst größtes Kernkraftwerk der DDR, ist heute das größte kerntechnische Rückbauprojekt in Deutschland. Das Aus für das Kernkraftwerk kam direkt nach der Wende. Seit 1995 sind Mitarbeiter von TÜV NORD mit der gutachterlichen Begleitung des Abbaus beschäftigt. Lubmin ist ein Beispiel für das, was allen deutschen Kernkraftwerken in den kommenden Jahren bevorsteht; denn der beschlossene Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie sieht vor, das letzte Kraftwerk spätestens 2022 vom Netz zu nehmen. Zwei Strategien: Sofort oder später Grundsätzlich stehen laut Atomgesetz zwei Formen des Abbaus zur Wahl – sofortiger Abbau oder Sicherer Einschluss. Beim sofortigen Abbau beginnt der Betreiber zeitnah mit dem Abbau der nuklearen Anlage. Beim Sicheren Einschluss wird das Kernkraftwerk für einen längeren Zeitraum in einen fast wartungsfreien Zustand überführt, der endgültige Abbau wird auf später verschoben. »Derzeit praktizieren die Betreibergesellschaften in Deutschland in der Regel den direkten Abbau«, sagt Dr. Heinz-Walter Drotleff, Leiter der Projektabteilung Stilllegung, Abbau und Entsorgung im Kerntechnikbereich von TÜV NORD und Mitglied der Entsorgungskommission, die das Bundesumweltministerium in allen Fragen der Stilllegung und Entsorgung berät. »Dafür spricht, dass man bei der Stilllegung noch auf die vorhandenen
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Erfahrungen und Fachkenntnisse der Mitarbeiter aus dem Betrieb zurückgreifen kann. Außerdem liegen inzwischen alle technischen Voraussetzungen, Methoden und ausreichend Erfahrungen für den sofortigen Abbau von kerntechnischen Anlagen vor, so dass sich in den meisten Fällen kein sicherheitstechnischer Vorteil aus einem Sicheren Einschluss ergibt.« TÜV NORD als Gutachter an der Seite der Behörden Bevor der Abbau einer kerntechnischen Anlage beginnen kann, stehen umfangreiche Genehmigungsverfahren an. Zuständig für Genehmigung und Aufsicht sind die jeweiligen Länderbehörden, die wiederum Gutachterorganisationen wie beispielsweise TÜV NORD mit der Begutachtung und der begleitenden Kontrolle beauftragen. Dr. Drotleff: »Wir als sicherheitstechnischer Gutachter prüfen, ob die einschlägigen Regelwerke eingehalten werden und ob die Planungen des Betreibers dem aktuellen Stand von Wissenschaft und Technik entsprechen. Bei ihren Entscheidungen stützt sich die Behörde auf unsere Gutachten und Stellungnahmen.« 99 Prozent des Materials aus einem Kernkraftwerk ist nicht kontaminiert oder kann nach einem, jeweils von der Behörde festgelegten Verfahren, bei dem die Unterschreitung von Kontaminationswerten nachzuweisen ist, dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Dr. Drotleff: »Hierfür ist ein hoher Prüf- und Kontrollaufwand erforderlich, um die Stoffströme entsprechend zu separieren. Es muss sichergestellt werden, dass keine unzulässige Vermischung stattfindet und
Von der Genehmigung des nuklearen Rückbaus eines Kernkraftwerks bis zur »grünen Wiese« können Jahrzehnte vergehen.
dass die radioaktiven Stoffe zuverlässig dem radioaktiven Abfall zugeführt werden. Das gilt auch für den sicheren Nachweis, dass die Stoffe in dem überwiegenden Massestrom tatsächlich die Freigabewerte der Strahlenschutzverordnung unterschreiten und damit von der Behörde aus der atomrechtlichen Überwachung entlassen werden können.« In Deutschland werden die radioaktiven Abfälle danach charakterisiert, ob sie aufgrund ihrer Aktivität und der dadurch freigesetzten Energie Wärme entwickeln oder nicht. Für die Endlagerung der nicht Wärme entwickelnden Abfälle ist das Endlager Konrad vorgesehen, das zurzeit errichtet und nach aktuellen Planungen in 2022 fertiggestellt wird. Über 99 Prozent der Gesamtaktivität eines Kernkraftwerks sind in den abgebrannten Brennelementen oder den Abfällen aus der Wiederaufarbeitung konzentriert. Für diesen volumenmäßig deutlich kleineren Abfallstrom der Wärme entwickelnden radioaktiven Abfälle
wird bundesweit in einem neu gestarteten Prozess ein geeigneter Endlagerstandort gesucht. Dr. Drotleff: »Da dieser Prozess und die folgende Erkundung und Errichtung des Endlagers noch mehrere Jahrzehnte dauern wird, ist die sichere Zwischenlagerung der abgebrannten Brennelemente und hochradioaktiven Abfälle eine Herausforderung, der wir uns noch mindestens 50 bis 100 Jahre stellen müssen.« Die Themen rund um den Abbau der kerntechnischen Anlagen und die Entsorgung von radioaktivem Abfall bietet Ingenieuren und technischen Sachverständigenorganisationen in Deutschland noch viele Jahre wichtige und herausfordernde Tätigkeitsfelder. Dr. Heinz-Walter Drotleff: »Wir als TÜV NORD sind hier mit unserem Know-how sehr weit vorn in Deutschland, aber auch im Ausland ist dieses Know-how zunehmend gefragt. Das bietet interessante Marktchancen für TÜV NORD.«
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Konzern-Lagebericht
Wirtschaftsbericht
Grundlagen des Konzerns
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Geschäftsmodell Die TÜV NORD GROUP ist ein global agierender technischer Dienstleistungskonzern mit Kernaktivitäten in den Geschäftsbereichen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace und IT. Dabei nehmen wir regional führende Marktpositionen ein. Wir begleiten unsere Kunden seit mehr als 145 Jahren mit unseren umfangreichen und innovativen Beratungs-, Engineering-, Qualifizierungs-, Prüfungs- und Zertifizierungs-Dienstleistungen. In mehr als 70 Ländern sorgt die Kompetenz der rd. 10.000 TÜV NORD Mitarbeiter für Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit. Mit der Führungsgesellschaft TÜV NORD AG, die als Management-Holding fungiert, umfasst der Konzern 86 vollkonsolidierte Gesellschaften zum 31. Dezember 2014, davon 44 im Inland und 42 im Ausland. Der Konzernabschluss der TÜV NORD AG bezieht alle wesentlichen Gesellschaften im In- und Ausland ein, bei denen die TÜV NORD AG direkt oder indirekt die Mehrheit der Stimmrechte hält. Das breite Zertifizierungs-, Service- und Prüfprogramm der Gesellschaften des Geschäftsbereichs Industrie Service umfasst sowohl spezifische Einzelprüfungen als auch das Management komplexer Sicherheitslösungen. Das Dienstleistungsangebot des Geschäftsbereichs Mobilität beinhaltet die klassischen, gesetzlich geforderten Fahrzeug- und Führerscheinprüfungen ebenso wie Fahrzeugbegutachtungen und entwicklungsbegleitende Beratungen für die Automobil- und Zulieferindustrie. Der Geschäftsbereich Bildung schließt alle Ebenen von Ausbildung über die gewerbliche Weiterbildung bis zum Management-Training ein. Die Schwerpunkte des Geschäftsbereichs Rohstoffe liegen auf Ingenieurs- und Consultingleistungen für Rohstofferkundung und Exploration, Bergbau und Kokereitechnik, Bau und Infrastruktur, Produktprüfung und Gebäudesicherheit sowie auf industrieller Prüf- und Messtechnik. Im Geschäftsbereich Aerospace erfolgen Auswahl, Beschaffung, Modifizierung, Prüfung und Zertifizierung von Elektronikkomponenten für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Dienstleistungen des Geschäftsbereichs IT umfassen die Prüfung und Zertifizierung sämtlicher IT-Produkte und -Komponenten sowie Schulungen für ausgewählte Sicherheitsund Qualitätsthemen in den Bereichen der IT-Security und IT-Quality.
Im Geschäftsjahr 2014 fiel das globale Wirtschaftswachstum erneut eher verhalten aus und bewegte sich unter den Erwartungen. Europa verzeichnete insgesamt eine schwächere Entwicklung, angesichts von Konsolidierungszwängen öffentlicher Haushalte in Verbindung mit einem zurückhaltenden Konsum. Dabei verlief die regionale Entwicklung unterschiedlich. Während Westeuropa insgesamt stagnierte und in einigen Ländern eine rückläufige wirtschaftliche Tätigkeit festzustellen war, erzielte Deutschland erneut einen erfreulichen Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes, welcher jedoch unter dem Niveau der Vorjahre lag. Neue Dynamik gewannen die für uns relevanten überseeischen Volkswirtschaften in Indien, China und Arabien. Insgesamt konnte sich die TÜV NORD GROUP in diesem Umfeld sehr gut behaupten. Unsere Unternehmen im Inland wie im Ausland verzeichneten einen erfolgreichen und gegenüber dem Vorjahr verbesserten Geschäftsverlauf. Ausgesprochen positiv entwickelte sich dabei unser Geschäftsbereich Industrie Service. Auch die 2014 erstellten Marktstudien für unsere Branche zeigen fortgesetztes Wachstum und Nachfrage für unsere Dienstleistungen. Geschäftsverlauf Klassische TÜV-Dienstleistungen im Geschäftsbereich Industrie Service waren erneut die Grundlage der guten Geschäftsentwicklung 2014. Der Geschäftsbereich Mobilität hat auf unterjährige schwierige Rahmenbedingungen im Markt flexibel reagiert und erreichte eine Verbesserung des operativen Geschäftes. Die Ergebnissituation der Geschäftsbereiche Bildung und Rohstoffe hat sich aufgrund der durchgeführten Ergebnisverbesserungsprogramme ebenfalls positiv entwickelt. In einem wettbewerbsintensiven gesamtwirtschaftlichen Umfeld zeigen die Geschäftsbereiche Aerospace sowie IT stabile Kennzahlen. Der TÜV NORD Konzern hat durch gezielte Unternehmensakquisitionen sein Portfolio im Geschäftsbereich Industrie Service erweitert. Mit Akquisition des Unternehmens TÜV NORD Bautechnik GmbH, Hamburg, zum 1. Januar 2014 baute der TÜV NORD Konzern seine technologische Kompetenz im Aufgabenfeld Brandschutz für kerntechnische Anlagen aus.
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Weiterhin hat der TÜV NORD Konzern Anteile an Asesoría y Control en Protección Radiológica, S.L., Barcelona/Spanien, zum 1. Januar 2014 erworben, um seine Marktpräsenz in Spanien zu stärken und Dienstleistungen im Bereich Strahlenschutz und Röntgendiagnostik z.B. für Medizinprodukte gezielt zu ergänzen. Im Rahmen eines Asset Deals wurden zum 1. Januar 2014 die wesentlichen Vermögenswerte der WPL Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH, Moers, übernommen. Damit erfolgte eine Ergänzung des Produktportfolios um die Aktivitäten der mechanisch-technischen Prüfung und Analysetechnik. Der TÜV NORD Konzern hat sich im Jahr 2014 positiv weiterentwickelt. Die zu Beginn des Berichtsjahres formulierten Ziele in Bezug auf die Geschäftsentwicklung wurden erreicht oder übertroffen. Wie im Lagebericht 2013 und in der Prognose für 2014 angekündigt wurde eine Umsatzsteigerung bei gleichzeitiger Verbesserung der Profitabilität erzielt. Die Mitarbeiterzahl ist entgegen der Prognose leicht gesunken. Die Ergebnissteigerung basiert auf den positiven Ergebnissen aller Geschäftsbereiche. Die Entwicklung wurde unterjährig durch ein Ergebnissicherungsprogramm mit Ergebnisverbesserungsmaßnahmen sowie Kostensenkungen begleitet. Der Geschäftsbereich Bildung entwickelte sich besser als in der Prognose dargestellt und konnte erstmals ein positives Ergebnis erzielen. Die Innovationstätigkeiten wurden unverändert fortgeführt und es wurden neue Systeme und Dienstleistungen in allen Geschäftsbereichen entwickelt. Im Geschäftsjahr 2014 hat sich der Konzern im Vergleich zum Vorjahr wie folgt entwickelt: sD er Umsatz erhöhte sich um 3,1 % von Mio € 1.056,4 auf Mio € 1.089,5. Die Umsatz steigerung in Höhe von Mio € 33,1 ist im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche Industrie Service und Mobilität zurückzuführen. sD as Betriebsergebnis (EBIT) vor neutralem Ergebnis MITARBEITER ist um 34,6 % auf Mio € 58,8 gestiegen. Die Ergebnissteigerung in Höhe von Mio € 15,1 ist vornehmlich auf die gute Entwicklung im Geschäftsbereich Industrie Service zurückzuführen, sowie die kon2014 zernweit durchgeführten Kosteneinsparungen und 9.840 2013 Ergebnisverbesserungsprogramme. 9.925 sD ie Umsatzrendite, gemessen am EBIT, betrug somit 5,4 % nach 4,1 % im Vorjahr.
s Das Ergebnis vor Steuern (EBT) ist um Mio € 14,7 auf Mio € 49,2 gestiegen und enthält Mio € 10,1 Vorsorgen, Wertberichtigungen und Ergebnisverbesserungsmaßnahmen. s Die Zahl der Mitarbeiter hat sich einschließlich Neueinstellungen, Akquisitionen und Portfoliobereinigungen von 9.843 auf 9.764 (Durchschnitt, umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte) im Jahr 2014 reduziert, damit stieg die Produktivität deutlich an. s Die Aufwendungen für Innovationen und Investitionen des TÜV NORD Konzerns betrugen im Geschäftsjahr 2014 Mio € 7,5 (2013: Mio € 14,0). Der Rückgang ist bedingt durch den Abschluss der Investition in das IT-Rechenzentrum, welches neue innovative IT-Dienstleistungen für unsere Kunden bietet. Es ist festzuhalten, dass der TÜV NORD Konzern sich erfolgreich weiterentwickelt. Verantwortlich hierfür ist ein breit aufgestelltes Produktportfolio von Dienstleistungen, welches von den Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns in nahezu allen wichtigen Ländern der Welt angeboten wird. Ertragslage Im Geschäftsjahr 2014 wurde ein Umsatz von Mio € 1.089,5 (2013: Mio € 1.056,4) erzielt. Die Umsatzentwicklung des TÜV NORD Konzerns in den vergangenen fünf Jahren zeigt die folgende Abbildung UMSÄTZE DER LETZTEN 5 JAHRE (Mio €): Mio EUR 2014
1.089,5
2013
1.056,4
2012
1.085,5
2011
1.025,1
2010
922,6
Das Inlandsgeschäft des TÜV NORD Konzerns schloss 2014 mit Umsatzerlösen in Höhe von Mio € 811,2 (2013: Mio € 793,0) ab. Der Anteil des internationalen Geschäftes am Konzernumsatz erreichte rd. 25 % und UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN betrug Mio € 278,3 (2013: Mio € 263,4). in Mio EUR
DEUTSCHLAND
811,2
EUROPA ASIEN AMERIKA
181,9 73,5 22,9
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konzernabschluss 2014
EUROPA ASIEN AMERIKA
181,9 73,5 22,9
Die Personalaufwendungen sind um 3,7 % auf Der Umsatz verteilt sich auf die Geschäftsbereiche UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN Mio € 663,4 gestiegen. Ursache hierfür waren im 2014 wie folgt (in %): in % Wesentlichen die Geschäftsausweitung der TÜV NORD Transfer GmbH sowie tarifliche Gehaltssteigerungen. INDUSTRIE SERVICE Die Ausweitung der Geschäftstätigkeit der TÜV NORD 46 MOBILITÄT Transfer GmbH ist mit einer Zunahme der PersonalaufBILDUNG 11 wendungen verbunden, da die zur Qualifizierung und ROHSTOFFE 10 Vermittlung übernommenen Mitarbeiter sich in einem AEROSPACE 4 Arbeitsverhältnis zur Gesellschaft befinden. 28 IT 1
Aufgrund der heterogenen Marktpräsenz und regionalen Ausrichtung haben sich die einzelnen Geschäftsbereiche im Berichtsjahr unterschiedlich entwickelt. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Industrie Service betrug Mio € 503,7 (2013: Mio € 475,6), und einmal mehr hat sich das inländische Industriegeschäft als Wachstumstreiber erwiesen. Der Umsatz in Deutschland ist um Mio € 20,8 auf Mio € 350,3 gestiegen. Im Ausland lag der Umsatz aufgrund der Geschäfts zuwächse in Südeuropa und Asien mit Mio € 153,3 um 4,9 % über dem Vorjahr. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Mobilität lag mit Mio € 304,8 um 2,1 % über dem Vorjahresniveau von Mio € 298,7. Nach einem guten Start in das Geschäftsjahr war die Entwicklung ab Mai 2014 durch gesetzgeberische Maßnahmen (Wegfall der HU-Rückdatierung) geprägt. Der Geschäftsbereich Bildung konnte seinen Umsatz um 1,1 % auf Mio € 115,9 (2013: Mio € 114,6) steigern und das trotz des nach wie vor vorhandenen strukturell schwierigen öffentlich geförderten Bildungsmarkts, auf dem ein hoher Konkurrenz- und Preisdruck herrscht. Der Geschäftsbereich Rohstoffe hat mit Mio € 112,1 einen Umsatz in etwa auf Vorjahresniveau (2013: Mio € 113,0) erzielt. Die Geschäftsentwicklung ist weiterhin durch rückläufige Rohstoffmärkte beeinträchtigt. Der Umsatz des Geschäftsbereichs Aerospace sank um 6,4 % und betrug Mio € 40,2 (2013: Mio € 43,0) bedingt durch Projektverzögerungen in Südamerika, China und Korea, die nur teilweise durch Aufträge in Europa und Japan kompensiert werden konnten. Der Umsatz im Geschäftsbereich IT betrug Mio € 12,8 (2013: Mio € 11,4). Die Konzernaufwendungen sind im Berichtsjahr um 1,2 % auf Mio € 1.080,4 gestiegen. Der Materialaufwand hat sich von Mio € 194,0 im Vorjahr auf Mio € 180,0 verringert, was im Wesentlichen auf gesunkene Aufwendungen für bezogene Leistungen zurückzuführen ist.
Weitere Informationen zu den Aufwendungen enthält der Konzern-Anhang unter Pkt. 3. »Erläuterungen zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung«. Das neutrale Ergebnis betrug Mio € -10,1 nach Mio € -10,3 im Vorjahr und beinhaltet im Wesentlichen Aufwendungen im Zusammenhang mit Risikovorsorgen, Wertberichtigungen und Ergebnisverbesserungsmaßnahmen. Zum positiven Gesamtergebnis des Konzerns haben fast alle Geschäftsbereiche beigetragen. So konnten beispielsweise die Geschäftsbereiche Rohstoffe und Bildung im Vergleich zu 2013 wieder positive Ergebnisse zum Konzernergebnis beisteuern. Das Vorsteuerergebnis (EBT) betrug Mio € 49,2 und lag somit 42,6 % über dem Vorjahresergebnis von Mio € 34,5. Der Jahresüberschuss lag mit Mio € 29,4 um 54,5 % über dem Vorjahreswert von Mio € 19,0. Vermögenslage Der TÜV NORD Konzern weist solide Bilanzrelationen auf. Die Bilanzsumme stieg im Berichtsjahr auf Mio € 776,6 (2013: Mio € 745,9). Das langfristige Vermögen ist von Mio € 460,3 auf Mio € 488,0 gestiegen. Hintergrund ist hierbei insbesondere der Anstieg der latenten Steueransprüche als Folge der erhöhten Pensionsrückstellungen. Der Deckungsgrad des langfristig gebundenen Vermögens (Eigenkapital zuzüglich Pensionsrückstellungen/langfristiges Vermögen) lag bei 94,0 % (2013: 84,3 %). Das kurzfristige Vermögen betrug, mit einem Anteil von 37,2% an der Bilanzsumme, Mio € 288,6 (2013: Mio € 285,6). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sind auf Mio € 61,6 (2013: Mio € 54,0) gestiegen.
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Zudem verfügt der Konzern auf Basis von, im Geschäftsjahr 2014 aktualisierten, Gutachten über stille Reserven vorwiegend im Immobilienbesitz. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand im gegenwärtig positiven Marktumfeld von stillen Reserven in Höhe von mehr als Mio € 120 im Immobilienbesitz aus. Das Eigenkapital in Höhe von Mio € 100,8 lag unter dem Niveau des Vorjahres (2013: Mio € 120,5). Die Eigenkapitalquote betrug 13,0 % (2013: 16,2 %). Im Geschäftsjahr 2014 wurden Mio € 706,2 des Planvermögens mit den Pensionsrückstellungen saldiert (2013: Mio € 685,5). Der nicht durch Planvermögen ausfinanzierte Teil der Rückstellung für laufende und künftige Pensionsverpflichtungen lag bei Mio € 358,2 (2013: Mio € 267,5). Ursächlich hierfür ist die deutliche Absenkung des Diskontierungszinssatzes der Pensionsrückstellungen. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen betrug Mio € 15,4 (2013: Mio € 20,3). Die Rückdeckung der Pensionsverpflichtungen wurde um Mio € 20,2 auf Mio € 738,3 erhöht. Durch die Zuführung konnte die Rückdeckungsquote der Pensionsrückstellungen im Vergleich zum Vorjahr, bereinigt um Effekte aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes, erneut gesteigert werden. Weitere Informationen zur Vermögenslage enthält der Konzern-Anhang unter Pkt. 5. »Erläuterungen zur Konzern-Bilanz«. Finanzlage Die konservative Finanzstrategie wurde auch 2014 fortgesetzt. Die wichtigsten Ziele bleiben die weitere Erhaltung des guten Ratings, die Sicherstellung einer angemessenen Liquidität und die bedarfsgerechte zentrale Konzernfinanzierung der Tochtergesellschaften. Darüber hinaus sind die Sicherstellung einer weitreichenden finanziellen Flexibilität und das transparente Risiko- und Chancenmanagement Grundlage der Finanzstrategie. Die Deutsche Bundesbank hat dem TÜV NORD Konzern zum achten Mal in Folge die Notenbankfähigkeit bescheinigt. Damit gehört er zum Kreis der Unternehmen, die von Geschäftsbanken als Sicherheit für bestehende Kreditforderungen bei der Deutschen Bundesbank eingesetzt werden können und im Wettbewerbsvergleich eine bevorzugte Position beim Zugang zu finanziellen Ressourcen hat. Vorausgegangen ist eine detaillierte Bonitätsanalyse der Bilanzkennzahlen. Bei diesem Finanzrating wird das betriebswirtschaft-
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liche Profil des Konzerns anhand von Kennzahlen zur Rentabilität, Innenfinanzierungskraft, Liquidität und Kapitalstruktur auf Basis testierter Jahresabschlusszahlen untersucht. Der Cashflow (siehe »Konzern-Kapitalflussrechnung«) betrug Mio € 67,0 und wurde im Wesentlichen für die Rückdeckung der Pensionsrückstellungen, für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und Beteiligungen verwendet. Das Investitionsvolumen ohne Unternehmensakquisitionen lag im Geschäftsjahr bei Mio € 31,1 (2013: Mio € 36,1). Davon entfielen Mio € 27,6 auf die inländischen und Mio € 3,5 auf die ausländischen Gesellschaften. Im Fokus standen Sachinvestitionen in Gebäude und Prüfungsausrüstungen. Im Jahr 2014 erfolgte der Endausbau des neuen Rechenzentrums in Hannover und die Inbetriebnahme eines Blockheizkraftwerks sowie der weitere Ausbau des Standortes Hamburg. Zum Bilanzstichtag bestanden keine wesentlichen Zahlungsverpflichtungen aus Investitionen. Im Geschäftsjahr gab der Konzern insgesamt Mio € 3,2 für Unternehmens- und Beteiligungserwerbe aus (2013: Mio € 2,6). Alle Projekte wurden nach wertschaffenden Kriterien beurteilt. Dabei wurde jedes potenzielle Akquisitions- oder Investitionsprojekt sowohl nach seiner Rendite als auch hinsichtlich seiner Auswirkungen auf die Konzern-Bilanz geprüft und analysiert. Die Nettofinanzposition des TÜV NORD Konzerns betrug zum Jahresende Mio € 18,2 und lag, bedingt durch den gestiegenen Jahresüberschuss, deutlich über dem Vorjahresniveau (2013: Mio € 0,2). Ferner hat der Konzern zum Jahresende 2014 eine nachrangige Namensschuldverschreibung in Höhe von Mio € 20,0 aufgenommen. Der Konzern hat Zugriff auf eine Konsortialkreditlinie in Höhe von Mio € 175,0. Zum 31. Dezember 2014 wurden hiervon Mio € 20,0 in Anspruch genommen. Der Konzern war in der Lage, jederzeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren Innovationsbericht Die TÜV NORD GROUP setzt zur Erreichung ihrer strategischen Ziele neben dem gezielten Zukauf von Gesellschaften und der Pflege bestehender Mitarbeiter- und Kundenbeziehungen auf eine Kultur der Innovation. Im Zuge neuer Industrietrends und der damit
verbundenen neuen Technologien (Industrie 4.0, Big Data, Smart Sensors, Augmented Reality, Wearables usw.) sind auch traditionelle Prüf- und Inspektionsdienstleistungen einem zunehmenden technologischen Wandel unterworfen. Diesen Wandel aktiv mit neuen Produkten und innovativen Technologien zu gestalten, ist für einen technischen Dienstleistungskonzern ein entscheidender Erfolgsfaktor. Die Prüf- und Zertifizierungsgesellschaften sind eine treibende Kraft für die weltweiten Innovationen und Weiterentwicklungen traditioneller TÜV-Tätigkeitsfelder. Innovationen und technischer Fortschritt fördern in den Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit und sind damit strategische Schlüsselfaktoren für den nachhaltigen Unternehmenserfolg. Gleichzeitig wird dem wachsenden Bedürfnis von Unternehmen und Kunden nach Qualität und Sicherheit Rechnung getragen. Das Know-how der TÜV NORD-Mitarbeiter und die globale Präsenz bieten dazu die besten Voraussetzungen. Hervorzuheben ist, dass Mitarbeiter in allen relevanten Gremien der nationalen und internationalen Entwicklung von Regelwerken präsent sind. Neuerungen und Entwicklungen können somit Kunden schnell vermittelt werden. Darüber hinaus engagiert sich der TÜV NORD Konzern an Universitäten und kooperiert mit Forschungsinstitutionen sowie forschenden Unternehmen und Organisationen. Innovationsziele bestimmen im hohen Maße die Investitions- und Investmentstrategie des Konzerns. Investiert wird in Unternehmen, die in Wachstumsmärkten des Konzerns tätig sind. Der Fokus liegt dabei auf Gesellschaften, die ein stabiles und nachhaltiges Geschäftsmodell haben und deren Bestand somit langfristig gesichert ist. Die Selektion der Investments erfolgt nach einem gründlichen mehrstufigen Due-Diligence-Prozess. Dabei besteht der Anspruch, das zu erwerbende Unternehmen von Grund auf zu verstehen. Bevor eine finale Entscheidung über die Investition getätigt wird, werden die finanziellen Kenngrößen und das Wettbewerbsumfeld, der technologische Status und die Endkundenrelevanz der Dienstleistungen analysiert. Ein sehr hoher Wert wird auch auf einen intensiven Kontakt mit dem Management des zu erwerbenden Unternehmens gelegt. Das profunde Verständnis über das zu erwerbende Unternehmen ermöglicht es, zielgerichtet vorzugehen und anschließend dieses Unternehmen erfolgreich in die Unternehmensgruppe zu integrieren.
Im Jahr 2014 beliefen sich die Innovationsaufwendungen und Investitionen auf insgesamt rd. Mio € 7,5 und gliedern sich wie folgt: Mio € IT-Services Rechenzentrum Explorationsverfahren und Explorationsseismik Strahlenschutz, Werkstoffprüfungen Brandschutz – Kerntechnik Verfahrensentwicklung im Institut für Fahrzeugtechnik Summe
2014 1,8 1,6 1,6 1,4 1,1 7,5
Von den Mitarbeitern waren wie im Vorjahr rd. 300 ausschließlich oder teilweise mit F&E- Aufgaben befasst. Das Thema Innovation und Wachstum ist ein Schwerpunkt in den Führungskräfteveranstaltungen. Unsere Mitarbeiter bekommen den notwendigen Freiraum, um neue Ideen und Ansätze zu entwickeln und weiter zu verfolgen. Mit unserer Ingenieurkompetenz ermöglichen wir auch unseren Kunden, sich Vorteile im weltweiten Wettbewerb zu erarbeiten sowie innovative Produkte wirtschaftlich und ressourcenschonend herzustellen. Für den künftigen Innovationsfortschritt ist der Strategieprozess 2020plus, der sich mit der wirtschaftlichen Entwicklung über das Jahr 2020 hinaus beschäftigt, von großer Bedeutung. Innovation ist dabei einer der Hauptaspekte in den Zukunftswerkstätten in allen Geschäftsbereichen. Als Ideenbasis dienen hierfür vor allem Megatrends, wie z.B. Globalisierung, demografischer Wandel und Industrie 4.0. Die Geschäftsbereiche identifizieren globale Trends, an denen die Entwicklung von Schwerpunkten ausgerichtet ist, z.B. Werkstoffe und Energie sowie Umwelt und Ressourcen. Die Vorgehensweise wird von führenden Strategieberatern begleitet. Der Austausch zwischen den Gesellschaften und den Geschäftsbereichen wird gefördert. Dazu werden Fachleute zielgerichtet miteinander ins Gespräch gebracht und vernetzt. Im Geschäftsjahr 2014 standen in den einzelnen Geschäftsbereichen z.B. folgende Projekte im Fokus. Industrie Service: Das Innovationsprojekt »Cyber Inspection« von TÜV NORD Systems hat zum Ziel, den Einsatz von speziell programmierten sowie angepassten Datenbrillen (Wearable) für die Aufzugsprüfungen in Kooperation mit dem Fraunhofer IFF aus Magdeburg zu entwickeln. Die für die Prüfung relevanten Daten werden automatisch an die Datenbrille übermittelt, und die gesamte Prüfung kann mit der Datenbrille erfolgen. Dem Sachverständigen wird somit ein ergonomisches Prüfgerät zur Verfügung gestellt, mit
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dem er Aufzugsprüfungen effizient durchführen kann. Perspektivisch wird der Transfer der Technologie auf weitere Dienstleistungen erfolgen. Von TÜV NORD SysTec wurde »LOOP« zur Berechnung der Lebensdauer von Pipelines entwickelt. Wird bei einer Pipelineprüfung eine Korrosionsstelle gefunden, muss der Betreiber den Schaden je nach Schwere sofort oder später beheben. Um einen Schaden genau bewerten zu können, wird auf der Basis der Daten hochauflösender Inspektionsmolche, die bei jeder Pipelineinspektion anfallen, ein realitätsnahes 3D-Modell des geschädigten Pipelinebereichs erstellt. Auf dessen Grundlage werden die Eigenschaften der geschädigten Stelle berechnet. Im Vergleich zum Standardbewertungsverfahren können erhebliche Reserven in der Grenztragfähigkeit aufgedeckt werden. Diese Entdeckungen führen dazu, dass der Austausch des geschädigten Pipelineabschnitts wesentlich besser geplant und kostengünstiger umgesetzt werden kann. Mit dem neuentwickelten SIL-Approved Assessment von TÜV NORD kann die funktionale Sicherheit von automatisierten Anlagen wirksam erhöht werden, denn in der Praxis verzögert sich mehr als ein Drittel der Inbetriebnahmen der Anlagen aufgrund gravierender Sicherheitsmängel. Zusätzlich zu Schulungen, Beratungen zur Sicherheitsplanung, Gefährdungs- und Risikoanalysen runden die unabhängigen Vorprüfungen der Spezifikationen, der Entwurfsdokumentation und der Software ein individuell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittenes Dienstleistungsspektrum ab. Mobilität: Die Anzahl der sicherheitsrelevanten elek tronischen Fahrzeugsysteme wächst kontinuierlich, und damit auch ihre technologischen Anforderungen. 2015 wird nach einer intensiven Entwicklungs- und Probephase mit dem HU-Adapter ein neues technisches Prüfsystem eingeführt, mit dem die elektronischen Fahrzeugsysteme ausgelesen und geprüft werden. Die neue Prüftechnologie gewährleistet, dass der technische Zustand auch künftiger Fahrzeuggenerationen sicher erhoben und beurteilt werden kann. Mit dem von TÜV NORD entwickelten Portable Emission Measurement System (PEMS) wurde die Grundlage für die Messung des Abgasverhaltens von Fahrzeugen im laufenden Betrieb gelegt. Die hier gewonnenen Erfahrungen und Messergebnisse sind in die neue EURichtlinie zur Bestimmung des Abgasverhaltens von Nutzfahrzeugen eingeflossen.
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Bildung: Der Geschäftsbereich Bildung geht neue Wege bezüglich seiner Schulungen. So entwickelt TÜV NORD Bildung z.B. im Rahmen des Verbundprojekts »EmoTal – Nutzerzentrierte Elektromobilität Wuppertal« Schulungen entlang der Wertschöpfungskette der Elektromobilität, bei denen Sicherheit und Umweltnutzen im Zentrum stehen. Es handelt sich hierbei um Schulungen für neue Zielgruppen wie Versicherungen oder Hersteller/Händler von Pedelecs, für die nicht nur der Sicherheitsaspekt eine Rolle spielt. Rohstoffe: Das Geschäftsfeld Exploration & Geosurvey leistet in zahlreichen Projekten einen wichtigen Beitrag zur messtechnischen Überwachung von Gefahrenbereichen. Für die Handhabung und Analyse verschiedener Messdaten hat das Geschäftsfeld die Hard- und Softwarelösung DMT SAFEGUARD entwickelt, die alle aufkommenden Informationen komplexer Geo-Monitoringnetzwerke zusammenführt, zentral und sicher speichert und für eine gemeinsame Nutzung online verfügbar macht. Ein integriertes Frühwarn- und Meldesystem erlaubt schnelle und fundierte Entscheidungen zur Unterstützung eines professionellen Risikomanagements. Aktuelle Einsatzgebiete sind beispielsweise die Überwachung von Böschungsstabilitäten im Bergbau und die Messung von Lärm und Erschütterungen während Tunnelbauarbeiten. Des Weiteren wurde mit dem Wireline Shaft Surveying System ein Spezialmesssystem zur hochgenauen Vermessung und Zustandsdokumentation von Schächten entwickelt. Mit einem Kollisionskontrollsystem ausgestattet, ist das Messsystem speziell konzipiert für den Einsatz in stillgelegten Schächten bzw. in Schächten ohne eigene Befahrungseinbauten. Das Wireline Shaft Surveying System ist in dieser Konstellation das derzeit weltweit einzige kommerziell verfügbare Messsystem. Es wird in Zukunft durch zusätzliche Sensorik weiter ausgebaut werden. IT: Die Informations- und Kommunikationstechnik ist auf dem Weg, sich von der kommerziellen Welt in Richtung zur Industrie zu entwickeln. Beispiele für diesen Trend sind Industrial-Control-Systeme, Industrie 3.0/4.0, Smart Grids und Car2Car-Kommunikation, sowie Identitätsmanagement. Die in der kommerziellen IT-Welt vorhandenen Verfahren und Mechanismen werden auf die Industrie übertragen und an die Bedürfnisse der jeweiligen Industrie angepasst. Damit dient die Informations- und Kommunikationstechnik als Prozessbegleiter für viele Branchen und somit auch für alle Geschäftsbereiche der TÜV NORD GROUP.
Mitarbeiterbericht
5 JAHRE Mio EUR
Unser Konzern ist für die Zukunft gut aufgestellt. Zum 31. Dezember 2014 waren im Durchschnitt, umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte, 9.764 Mitarbeiter gegenüber 9.843 im Vorjahr in den in- und ausländischen ENTWICKLUNGbeschäftigt. Die durchschnitt Konzerngesellschaften liche entwickelte sich wie folgt: DERMitarbeiterkapazität ZAHL DER MITARBEITER
1.089,5 1.056,4
2014
9.764
1.085,5
2013
9.843
1.025,1
2012
9.904
922,6
2011
9.881
2010
9.027
Einschließlich der von den Vereinen gestellten Sachverständigen betrug die durchschnittliche Zahl der Vollzeitbeschäftigten 9.840 (2013: 9.925). Zum Stichtag 31. Dezember 2014 betrug die Mitarbeiterzahl 12.532 nach Köpfen. In Deutschland beraten, prüfen, zertifizieren und qualifizieren 7.442 Mitarbeiter. Die Anzahl internationaler Mitarbeiter ist 2014 auf 2.398 gestiegen. Der größte Geschäftsbereich ist der Geschäftsbereich Industrie Service mit 4.951 Mitarbeitern im In- und Ausland, gefolgt vom Geschäftsbereich Mobilität mit 2.487 Beschäftigten. Die TÜV NORD GROUP gehört zu den Universum TOP 100 Arbeitgebern für Young Professionals und Studenten. Insbesondere für Absolventen der Ingenieur- und Naturwissenschaften ist der Konzern ein interessanter und attraktiver Arbeitgeber. Zu dem Gütesiegel »Top Company« ist 2014 ein neues hinzugekommen: Das Gütesiegel »Open Company« steht für eine offene und authentische Kommunikation eines Arbeitgebers in der Öffentlichkeit.
Dem Konzern ist das Wohlergehen seiner Mitarbeiter wichtig. Durch konzernweite Mitarbeiterbefragungen erhalten wir regelmäßig eine Rückmeldung über die Zufriedenheit auch intern. Im Mai 2014 wurde erstmalig weltweit eine Online-Mitarbeiterbefragung in der TÜV NORD GROUP durchgeführt, an der sich etwa 6.000 Mitarbeiter aus 70 Ländern beteiligten. Im Fokus stand dabei die Ermittlung des MitarbeiterEngagements, also des Grades, mit dem sich die Beschäftigten mit ihrem Unternehmen identifizieren. Der hierfür ermittelte Wert kann als ausgezeichnet angesehen werden. Daneben gab es aber auch zahlreiche Hinweise auf Verbesserungspotenzial im Hinblick z.B. auf die Prozesse oder die Kommunikation im Unternehmen. Diese werden nun im Rahmen eines Folgeprozesses aufgegriffen. Es ist vorgesehen, dass in etwa zwei Jahren eine Folgebefragung gestartet wird. Als Technischer Dienstleister ist uns die lebenslange Qualifizierung und Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter besonders wichtig. Im Konzern gibt es ein sehr breites Weiterbildungsangebot für Mitarbeiter sowie eine strategieorientierte und kompetenzbasierte Personalentwicklung. Für die Nutzung von internen und externen Schulungsangeboten wurden 2014 Ausgaben in Höhe von Mio € 7,4 (2013: Mio € 7,1) getätigt. Das Ziel der Führungskräfteentwicklung ist über die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftssicherung der beteiligten Unternehmen hinaus, letztendlich durch »gute« Führung auch die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern. »Umsetzungsstarke Führungspersönlichkeiten machen Unternehmen erfolgreicher«. Getreu diesem Motto werden in den Geschäftsbereichen die Führungs- und Managementkompetenzen von Führungskräften der 2. und 3. Führungsebene gezielt und systematisch gefördert. Ziel ist es, die Teilnehmer bei ihren Führungs- und Managementaufgaben bestmöglich zu unterstützen und ihre Kompetenzen stetig zu erweitern. Im Rahmen der geschäftsbereichsbezogenen Führungskräfteentwicklung werden bedarfsgerecht zahlreiche Führungsseminare und »Soft-Skills«Trainings angeboten. Für jede Führungskraft gibt es gemeinsame und individuelle Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, Schlüsselkompetenzen wie Entscheidungsfähigkeit, strategisches Denken, ergebnisorientiertes Handeln und zielorientiertes Führen zu entwickeln. Weiter werden die Teilnehmer systematisch vernetzt, um so ein nachhaltiges und leistungsstarkes Netzwerk innerhalb des Unternehmens zu garantieren.
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Aktuell bereiten sich 96 Auszubildende und duale Studierende auf ihre berufliche Laufbahn vor. Das Spektrum der Berufe, in denen wir ausbilden, reicht von klassischen Bürotätigkeiten bis hin zu technischen Berufsbildern. Somit bietet der Konzern für Schulabsolventen attraktive Einstiegsmöglichkeiten an. Mit der Verzahnung von Theorie und Praxis werden die dual Studierenden optimal auf künftige verantwortungsvolle Positionen in verschiedenen Gesellschaften des Konzerns vorbereitet. Der Schwerpunkt liegt hierbei insbesondere im technischen/informationstechnischen Bereich, wie bspw. auf einem Maschinenbau- oder Informatikstudium. Die Ausbildung sowie das duale Studium werden in verschiedenen Modellen an vielen Standorten innerhalb Deutschlands angeboten. Seit 2014 fördert die TÜV NORD GROUP Schüler. Sie gibt Stipendiaten mit Migrationshintergrund die Möglichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen herauszufinden, bestehende Talente auszubauen und in Projekten zu erproben und zu festigen. Als Voraussetzung für das Stipendium bringen die Jugendlichen gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen mit. Durch überregionale Partnerschaften mit akademischen Einrichtungen nehmen wir an Messen für Hochschulabsolventen und für Berufserfahrene teil. In dieser Zusammenarbeit fördern wir seit 2008 Studierende aus dem In- und Ausland. Durch Stipendienvergabe nehmen wir gleichzeitig unsere gesellschaftliche Verantwortung wahr: Wir fördern viele Bildungsaufsteiger und Studierende der Studiengänge von gesamtgesellschaftlicher Verantwortung. Zu unseren Partnern dabei gehören die Leibniz Universität Hannover, die Hochschule Hannover und die Technische Universität Dresden. Als internationaler Konzern vergeben wir auch ein internationales Stipendium für Bachelor-Absolventen aus dem Ausland mit ersten Berufserfahrungen in Zusammenarbeit mit dem Northern Institute of Technology Management (NIT) an der Technischen Universität Hamburg-Harburg. Die TÜV NORD GROUP bietet als Einstiegsmöglichkeit neben Ausbildung, dualem Studium oder (Werk-)Studententätigkeit auch ein Konzern-Traineeprogramm an. Dieses bietet eine individuelle Gestaltungsmöglichkeit und die Gelegenheit, den Konzern international und/ oder interdisziplinär über zwölf Monate hinweg kennenzulernen.
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Zur Nachwuchskräftesicherung durch Personalentwicklung gibt es im Unternehmen unterschiedliche Laufbahnmodelle für Führungskräfte, Projektmanager, Mitarbeiter im Vertrieb und Spezialisten. Die Mitarbeiter werden je nach Laufbahn in einer Reihe von unterschiedlichen Entwicklungsprogrammen intensiv begleitet. Wenn es darum geht, Höchstleistungen für das Unternehmen zu erbringen, ist Work-Life-Balance ein wichtiger Aspekt. Wer im Beruf erfolgreich sein will, braucht Rückhalt in der Familie. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist keine leere Floskel. Die TÜV NORD AG und viele ihrer Tochtergesellschaften sind bereits nach dem Audit berufundfamilie zertifiziert, weitere werden folgen. Zur Familienförderung dienen flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit. Haben Mitarbeiter besondere Herausforderungen bei der Betreuung von Kindern oder Senioren zu bewältigen, berät ein externer Dienstleister. Für Kindergartenkinder gibt es Betreuungsangebote und für größere Kinder Ferienprogramme. Das betriebliche Gesundheitsmanagement veranstaltet vielfältige Seminare, eine Gesundheitswoche und eine Augenschule, bietet Gesundheitscoaching, medizinische Vorsorgeuntersuchungen, einen Stress-Check. An vielen Standorten werden unterschiedliche Betriebssport-Aktivitäten angeboten. Für unsere Gesellschaften ist besonders wichtig, eine Kultur zu pflegen, die die Loyalität zwischen den Mitarbeitern und den Unternehmen stärkt. Ein Maßstab dafür ist die Betriebszugehörigkeit. Sie beträgt, alle Mitarbeiter des Konzerns betrachtet, durchschnittlich mehr als zehn Jahre und liegt damit über vergleichbaren Kennzahlen des Wettbewerbs. Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Unternehmensleitungen im In- und Ausland für das Engagement, die Initiative und das Einbringen von neuen Ideen und Wissen. Ebenso gilt unser Dank den Arbeitnehmervertretern für die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Gesamtaussage zur Lage Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Lage sind wir trotz der herausfordernden Umstände mit dem Verlauf des Geschäftsjahres zufrieden. Wir arbeiten auch weiterhin stetig an der Identifikation und an der Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage. Wir gehen auch für die Zukunft von einer weiterhin stabilen Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage aus.
Nachtragsbericht Es liegen keine Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Ende des Geschäftsjahres vor, die eine wesentliche Auswirkung auf den Geschäftsverlauf des Konzerns haben.
Prognose-, Risiko- und Chancenbericht Prognose Für das Geschäftsjahr 2015 erwarten wir im Gleichklang mit vorliegenden Prognosen, dass das weltweite Wachstum rd. 3 % betragen wird. Ein noch stärkeres Wachstum erwarten wir im Bereich Anlagen und Industrie sowie im verarbeitenden Gewerbe. Vorsichtig zurückhaltend bewerten wir die Entwicklungen an den Rohstoffmärkten. Das monetäre Umfeld ist nach wie vor expansiv. Dieses sollte das Wachstum ebenfalls weiter unterstützen. Allerdings bleibt der Ausblick unsicher. Insbesondere die rückläufigen Rohstoffmärkte können ein Zeichen nachlassender Nachfrage sein. Weitere mögliche Gefahren ergeben sich aus geopolitischen Spannungen. Zusammengefasst erwartet die TÜV NORD GROUP für das Geschäftsjahr 2015 weitere Herausforderungen. Unsere Planung zeigt zusammengefasst folgende Ergebnisse: Wir rechnen für das Geschäftsjahr 2015 mit einem leicht steigenden Umsatz. Mögliche Effekte aus Unternehmensakquisitionen und -verkäufen sind dabei nicht berücksichtigt. Zu den geplanten Wachstumsraten tragen alle Geschäftsbereiche bei. Für das Kerngeschäft des Geschäftsbereichs Industrie Service wird eine weiterhin günstige Entwicklung erwartet aufgrund des umfangreichen und innovativen Dienstleistungsspektrums. Die Wachstumsstrategien bei den Gesellschaften in den Niederlanden, Südafrika und China sollen besonders zu einem gesteigerten Umsatzzuwachs beitragen. Im Geschäftsbereich Mobilität wird von profitablem Wachstum basierend auf der Optimierung und Weiterentwicklung bestehender Dienstleistungen in bestehenden und neuen Märkten im In- und Ausland ausgegangen. Im Geschäftsbereich Bildung wird 2015 aufgrund der geplanten Schließung von zwei Berufskollegs ein Umsatzrückgang erwartet, wobei aber TÜV NORD Bildung weiter auf dem Weg ist, sich zu stabilisieren. Im Geschäftsbereich Rohstoffe wird nach der Restrukturierung eine operative Verbesserung in den Geschäftsfeldern Kokereitechnik,
internationaler Bergbau und Exploration & Geosurvey erwartet. Der Geschäftsbereich Aerospace erwartet ein Wachstum bedingt durch die langsame Erholung des europäischen Raumfahrtmarktes. Im Geschäftsbereich IT sind das Hardwarelabor und Mobile Security die Wachstumstreiber. Gleichzeitig wird auch die Verbesserung der Profitabilität als ein wesentliches Unternehmensziel definiert. Hierzu wurden u.a. Kostensenkungsprogramme aufgelegt und gezielte Portfoliobereinigungen vorgenommen. Damit stärken wir unsere finanzielle Basis und gewinnen Freiheit, unsere Geschäftsaktivitäten strategisch ausbauen zu können. In Bezug auf das Ergebnis erwarten wir 2015 eine Stabilisierung, die u.a. durch den Abschluss der Ergebnisverbesserungsprogramme in den Geschäftsbereichen Bildung, Rohstoffe und Industrie Service Ausland sowie durch erwartete Effekte aus den Kostenoptimierungsprogrammen im Beschaffungsbereich unterstützt werden soll. Geplant ist, dass 2015 alle Geschäftsbereiche positive Ergebnisse erwirtschaften. Ziel ist es, positive Konzernergebnisse zu erzielen, welche leicht über dem operativen Niveau des vergangenen Jahres liegen. Die Mitarbeiteranzahl soll 2015 wachsen. In der Personalentwicklung wird das Ziel verfolgt, die Produktivität weiterzuentwickeln. Die Innovationstätigkeiten sollen 2015 fortgeführt werden, um den Anteil neuer Dienstleistungen nachhaltig zu steigern. Alle Geschäftsbereiche befassen sich mit globalen Megatrends wie Digitalisierung, Urbanisierung und Demografie. Diese Entwicklungen sind in weiterentwickelte und innovative Geschäftsmodelle umzusetzen. Risiko- und Chancenmanagementsystem Für einen international tätigen Konzern ist ein umfassendes Risiko- und Chancenmanagement ein wesentliches Steuerungselement. Das Risiko- und Chancenmanagement ist als integraler Bestandteil des internen Kontrollsystems nicht nur ein Informations- und Steuerungsinstrument für den Umgang mit identifizierten Risiken, sondern dient auch dem Erkennen und Umsetzen von Chancen und Potenzialen im Konzern. Es werden regelmäßig und systematisch externe und interne Risiken bei allen Mehrheitsbeteiligungen erfasst und konzernweit einheitlich nach ihren potenziellen Schadenshöhen bewertet. Gemäß der geschätzten Eintrittswahrscheinlichkeit erfolgt die Eingruppierung
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in Stufen, und anschließend werden geeignete Gegenmaßnahmen geplant und umgesetzt. Soweit erforderlich, wird für die aus den unterschiedlichen Bereichen stammenden Risiken durch Rückstellungen vorgesorgt. Für potenzielle Schadensfälle und Haftungsrisiken bestehen adäquate Versicherungsverträge, welche die finanziellen Auswirkungen von eintretenden Schäden in Grenzen halten oder gänzlich ausschließen. Der Umfang dieser Versicherungen wird laufend optimiert. Konsequente Qualitätssicherung und die Optimierung des Ressourceneinsatzes auf allen Konzernebenen tragen zu einer Reduzierung der identifizierten Risiken sowie zu einer verbesserten Nutzung von Chancen und somit zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Konzerns bei. Die Risiko- und Chancenberichterstattung erfolgt quartalsweise an den Vorstand und Aufsichtsrat. Zusätzlich sind die Unternehmen im Bedarfsfall zu Ad-hoc-Meldungen verpflichtet. Das Risiko- und Chancenmanagement wird stets gemäß den aktuellen Anforderungen weiterentwickelt. Die Effizienz und die Wirksamkeit des Systems werden regelmäßig durch die interne Revision sowie durch externe Wirtschaftsprüfer überwacht. Risiken und Chancen des TÜV NORD Konzerns Der international tätige TÜV NORD Konzern wird mit unzähligen Risiken und Chancen konfrontiert, die untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden sind. Chancen ergeben sich durch die Präsenz in Wachstumsbranchen und dynamischen Märkten. Investitionen in innovative Bereiche und im Ausland bieten die Chance, auf den steigenden Wettbewerbsdruck zu reagieren und die Marktposition zu stärken. Im Geschäftsjahr 2014 waren keine Risiken erkennbar, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des Konzerns gefährden oder die Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich beeinträchtigen könnten. Aus heutiger Sicht drohen auch in absehbarer Zukunft keine bestandsgefährdenden Risiken.
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Zinsrisiken können sich im Zusammenhang mit den Pensionsverpflichtungen ergeben. Das Planvermögen zur Finanzierung der Pensionsverpflichtungen wird von dem 2008 gegründeten TÜV NORD PENSION TRUST e.V. treuhänderisch verwaltet. Veränderungen des Rechnungszinses in der Bewertung der Altersversorgungsverpflichtungen können zu entsprechenden Auswirkungen auf den Barwert der diskontierten Pensionsverpflichtungen führen und so das Eigenkapital und Gesamtergebnis nennenswert beeinflussen. Darüber hinaus liegen keine wesentlichen Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken sowie Risiken aus Zahlungsstromschwankungen für den Konzern vor. Die finanziellen Vermögenswerte des Konzerns sind so angelegt, dass aus heutiger Sicht keine wesentlichen Risiken bestehen. Für die Geschäftsbereiche werden folgende Risiken und Chancen berichtet: Im Geschäftsbereich Industrie Service wird in den nächsten Jahren mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung gerechnet. Als wesentliche Einflussfaktoren auf den Geschäftsverlauf lassen sich die folgenden Risiken und Chancen zusammenfassen: Risiken ist der Geschäftsbereich vor allem in seinem Kernmarkt Europa ausgesetzt. Ein starker Wettbewerb in Bezug auf Preise, aber auch in Bezug auf potenzielle Mitarbeiter (Ingenieure) kann dazu führen, dass die Zielerreichung negativ beeinflusst wird. Des Weiteren besteht in Deutschland das Risiko, dass die Verordnungen geändert werden, was zum Entfall bislang verpflichtend durchzuführender Prüfungen führen kann und dass Prüfungen neben Sachverständigen auch von anderen Fachbetrieben durchgeführt werden dürfen. Dies hätte Umsatz- und Ergebnisrückgänge sowie einen erhöhten Wettbewerb zur Folge. Chancen zur Ausweitung der Geschäftstätigkeit liegen im Angebot neuer und in der Erweiterung bestehender Dienstleistungen sowie im weltweiten Ausbau der Tätigkeiten (z. B. in den Bereichen Windenergie und Lebensmittel). Des Weiteren ergibt sich aus der Umsetzung von Maßnahmen das Potenzial, die Effizienz des Leistungserbringungsprozesses weiter zu steigern.
Bei den Kerntechnikgesellschaften bestehen in den nächsten Jahren Risiken durch Auftragsrückgänge in Deutschland, bedingt durch die Novellierung des Atomgesetzes im Jahr 2011. Chancen bieten sich durch Tätigkeiten im inländischen Entsorgungsbereich und durch den Ausbau der kerntechnischen Aktivitäten im Ausland. Dienstleistungen im nicht kerntechnischen Aufgabenbereich werden intensiver genutzt und vorangetrieben. Im Zertifizierungsgeschäft besteht unverändert das Risiko, dass Akkreditierer drastische Sanktionen bis zur Suspendierung eines Zertifizierungsunternehmens für bestimmte Bereiche im Falle von Regelverstößen einzelner Mitarbeiter aussprechen. Chancen bestehen sowohl durch Prozessoptimierungen als auch durch Investitionen in die Bereiche Energie- und Verbraucherschutz. Im Ausland wurden als Wachstumsregionen besonders Ost- und Südostasien identifiziert. Die Geschäftsausweitung soll zum einen im Zuge organischen Wachstums, zum anderen mittels Akquisitionen erfolgen. Die erwartete positive Entwicklung kann durch Risiken aus Änderungen der lokalen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in einigen Ländern beeinflusst werden. Der Geschäftsbereich Mobilität sieht sich einem weiter verschärften Wettbewerb – insbesondere auf dem deutschen Markt – gegenüber. Wegen der Verwendung der gleichen Kernmarke besteht zwischen den TÜVOrganisationen ein Interbrandwettbewerb. Übernahmen und Zusammenschlüsse in der Autohaus- und Werkstattbranche führen immer mehr zu überregional bis national aufgestellten Autohausgruppen und -ketten. Damit wächst der Bedarf an übergreifenden Dienstleistungsbündeln und nationaler Dienstleistungsproduktion. Die technologischen Entwicklungen im Fahrzeugbau sowie die weltweiten Anstrengungen zur Schadstoffreduktion führen zu einer stärkeren Diversifizierung bei den Antriebskonzepten. Verbunden damit ist ein weltweit höherer Bedarf der Automobilindustrie an der Begleitung der Fahrzeugentwicklung und an der Homologation der Fahrzeugkomponenten. Die Informationstechnologie ist ein wesentlicher Bestandteil im modernen Fahrzeugbau. Dabei entstehen komplett neue Anforderungen an die Datensicherheitssysteme sowie an die Methoden zur Überprüfung und Kontrolle. Als langjähriger Entwicklungspartner verfügt TÜV NORD Mobilität über das Wissen und die Methoden zur Überprüfung der im Fahrzeug verbauten elektronischen Systeme und kann auch deren Wechselwirkungen untereinander simulieren. Gerade im Ausblick auf die Entwicklung zum autonomen Fahren bekommt die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Fahrzeugelektronik eine nochmals erweiterte Bedeutung. In den automobi-
len Wachstumsmärken wie China entwickelt sich auch der Gebrauchtwagenhandel mit zunehmender Dynamik, wodurch das Interesse an neutralen und unabhängigen Gebrauchtwagenbewertungen steigt. Angepasst an die landesspezifischen Gegebenheiten entwickelt die TÜV NORD Mobilität in Kooperation mit den örtlichen TÜV NORD-Gesellschaften neue Geschäftsmodelle zur Implementierung der Gebrauchtwagenbewertungen. Die Marke TÜV NORD bildet dabei einen echten Mehrwert, schafft einen Vertrauensvorschuss und erleichtert den Marktzutritt. Für die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Bildung können sich aufgrund sinkender Anzahl der Arbeitslosen auch in den nächsten Jahren Risiken durch reduzierte Beauftragungen im Bereich der öffentlich geförderten Bildung ergeben. Die Gesellschaften werden ihr freiwirtschaftliches Dienstleistungsportfolio z. B. für die Gesundheits- und Pflegebranche weiter ausbauen. Chancen, die Marktposition zu verbessern, bestehen sowohl durch die nationale als auch die internationale Ausweitung der freiwirtschaftlichen Geschäftstätigkeiten. Der Geschäftsbereich Rohstoffe unterliegt in seinem Projektgeschäft einer Reihe exogener Einflussfaktoren. Außer dem zunehmenden Wettbewerbsdruck in der Großseismik sind volatile Rohstoffpreise und Wechselkurse, staatliche Regulierung sowie das Geschäftsklima bei Investoren als wesentliche Risiken zu nennen. Mittelfristige Wachstums-Chancen bestehen insbesondere im Ausland. Anorganisches Wachstum durch Unternehmensakquisitionen wird durch zusätzliche Internationalisierungsmaßnahmen ergänzt und soll die globale Präsenz der DMT-Gruppe stärken. Die Gesellschaften des Geschäftsbereichs Aerospace sind von einer erfolgreichen Partnerschaft mit den Komponentenherstellern abhängig. Insbesondere in einem wachsenden Markt der Satellitenherstellung besteht ein Risiko, dass die Komponentenhersteller mit den Satelliten- oder Systemherstellern in eine direkte Geschäftsbeziehung eintreten. Chancen zur Geschäftserweiterung bestehen durch verstärktes Wachstum in aufstrebenden Märkten sowie die Erweiterung des bestehenden Dienstleistungsangebots und die Vermarktung dieser Dienstleistungen auch für den Luftfahrtbereich.
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Für den Geschäftsbereich IT ergeben sich Risiken aufgrund der durch die NSA-Affäre begründeten Tendenz zur nationalen Souveränität im hoheitlichen Bereich und dem damit einhergehenden Misstrauen in ausländische, insbesondere chinesische, russische, aber auch amerikanische Produkte. Dies kann zu Protektionismus bei IT-Sicherheitsprodukten führen. Andererseits hat die NSA-Affäre eine große öffentliche Wahrnehmung gefunden. Das daraus resultierende veränderte Sicherheitsbewusstsein kann zu einer erhöhten Nachfrage nach IT-Security-Dienstleistungen, z.B. bei Behörden führen. Chancen ergeben sich dadurch, dass die strategische Innovationspolitik der Bundesregierung Themen wie Industrie 4.0, kritische (IT-)Infrastrukturen, Energiewende mit ihren intelligenten Netzen sowie Elektromobilität weiter forciert. Die Verhandlungen der EU-Datenschutzgrundverordnung für ein einheitliches Datenschutzniveau in Europa sind auf einem guten Weg, und das IT-Sicherheitsgesetz in Deutschland ist in der Planung. Die Entwicklung einer Cybersicherheitsstrategie auf EU-Ebene ist weiterhin in der Diskussion. Die Weiterentwicklung und Verbreitung von Chipkartentechnologie, Kryptografie, DE-Mail und sicheren Ende-zu-Ende-Verschlüsselungen sowie vertrauenswürdiger Hard- und Software sind die Schwerpunktthemen der Zukunft. Corporate Governance Corporate Governance im TÜV NORD Konzern steht für eine verantwortungsbewusste und auf langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Führung und Kontrolle bei allen Konzerngesellschaften im In- und Ausland. Der Vorstand hat eine zentrale Anlaufstelle mit einem Ansprechpartner Compliance eingerichtet, der Compliancethemen und -aufgaben koordiniert. Er steht allen Beschäftigten als Ansprechpartner zur Verfügung. Grundlegende Bestandteile für die Sicherstellung der Corporate Governance sind darüber hinaus angemessen ausgestaltete und eindeutige Regelungen und Bestimmungen, auf die alle Mitarbeiter im Intranet stets Zugriff haben. Die verbindliche Festlegung von Unternehmensleitlinien und Verhaltenskodexes unterstützt die Mitarbeiter anhand konkreter Handlungsanweisungen in ihrem gesetzeskonformen geschäftlichen Verhalten. Die Leitlinien und der Kodex werden regelmäßig überprüft und aktualisiert. Informationsveranstaltungen und Schulungen für die Mitarbeiter sensibilisieren für das Thema Compliance.
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Ein Ombudsmannsystem mit dem Ziel der Korruptionsbekämpfung ist eingerichtet. Damit hat der TÜV NORD Konzern einen geschützten Raum für Mitarbeiter, Kunden und Geschäftspartner geschaffen, in dem ein renommierter Rechtsanwalt Hinweise auf mögliche Gesetzes- oder Richtlinienverstöße, wie z.B. Korruption, entgegennimmt. Die Einhaltung der Regelungen und Bestimmungen zur Corporate Governance wird durch die Konzernrevision kontinuierlich auf der Basis einer risikoorientierten Auditplanung überwacht. Effizienz und Effektivität der Konzernrevision werden regelmäßig gemäß DIIR-Standard durch ein externes Quality Assessment bestätigt. Im Geschäftsjahr 2014 hat der Vorstand eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Prüfung des Compliancemanagementsystems auf der Basis des IDW-Prüfungsstandards PS 980 beauftragt. Zusammen mit dem 2012/2013 durchgeführten und abgeschlossenen Complianceprojekt einschließlich Amnestiephase ist dies eine weitere Maßnahme, mit der die Effizienz und Effektivität des Compliancemanagementsystems in der TÜV NORD GROUP kontinuierlich sichergestellt werden. Darüber hinaus finden regelmäßig in allen Bereichen durch die Konzernrevision Complianceaudits vor Ort statt. Risikoorientierte prozessinterne Kontrollen, wie z.B. ein Compliancecheck für Geschäftspartner, vermindern systematisch mögliche Compliancerisiken. Verfolgung, Sanktionierung, Auswertung und Dokumentation von Complianceverstößen stellen einen wesentlichen Bestandteil des kontinuierlichen Verbesserungsprozesses dar. Zusätzlich zur kontinuierlichen aktuellen Information an den Vorstand legt der zentrale Ansprechpartner Compliance halbjährlich den Compliancebericht vor. Damit werden die bewährten Compliancestrukturen weiter gestärkt, und die Verbindlichkeit der TÜV NORD Compliance im Unternehmensalltag nachhaltig erhöht.
Zusätzliche Informationen Die TÜV NORD AG ist aufgrund der Personenidentität von einigen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern nach § 17 AktG von TÜV Nord Holding GmbH & Co. KG, Hamburg, sowie TÜV HSA Holding GmbH & Co. KG, Hannover, unmittelbar und vom TÜV Nord e.V. und TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V., mittelbar abhängig. Der Vorstand der TÜV NORD AG hat für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 sowie für relevante Sondervorgänge im Geschäftsjahr 2014 einen Bericht gemäß § 312 AktG über die Beziehungen der Gesellschaft zur TÜV Nord Holding GmbH & Co. KG, zur TÜV HSA Holding GmbH & Co. KG, zum TÜV Nord e.V., zum TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e.V. und den verbundenen Unternehmen erstellt. Am Schluss dieses Berichts wurde folgende Erklärung abgegeben: »Wir erklären, dass die TÜV NORD AG bei jedem Rechtsgeschäft mit verbundenen Unternehmen nach den Umständen, die uns im Zeitpunkt der Vornahme der Rechtsgeschäfte bekannt waren, angemessene Gegenleistungen erhalten hat. Über die berichteten Aktivitäten hinaus waren keine weiteren berichtspflichtigen Rechtsgeschäfte, Maßnahmen oder Unterlassungen zu verzeichnen.« Hannover, 27. Februar 2015
TÜV NORD AG Der Vorstand
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Konzern-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG FÜR DIE ZEIT VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2014 T€
Anhangsangabe
2014
2013
3.1.
1.089.493 -1.642 58 41.438 -179.989
1.056.359 4.624 116 40.080 -194.006
-524.379 -139.050 -32.231 -204.726
-509.375 -130.149 -29.336 -204.796
Betriebsergebnis
48.972
33.517
Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Ergebnis aus übrigen Beteiligungen Zinserträge Zinsaufwendungen Sonstiges Finanzergebnis
709 193 1.595 -1.996 -235
538 234 1.895 -1.508 -152
266
1.007
49.238
34.524
-20.009 153
-15.260 -241
Konzernjahresüberschuss
29.382
19.023
Der Konzernjahresüberschuss entfällt auf Gesellschafter der TÜV NORD AG Nicht beherrschende Anteile
27.429 1.953
17.360 1.663
Umsatzerlöse Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen und Leistungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge Materialaufwand Personalaufwand a) Löhne und Gehälter b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung Abschreibungen Sonstige betriebliche Aufwendungen
Finanzergebnis
3.2. 3.3. 3.4.
3.5. 3.6.
3.7.
Ergebnis vor Steuern (EBT) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag a) Laufender Steueraufwand b) Latente Steuern
060
konzernabschluss 2014
3.8.
Konzern-GESAMTERGEBNISRECHNUNG T€
2014
2013
29.382
19.023
-102.891 31.734
-16.115 5.077
-71.157
-11.038
Posten, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte Erfolgsneutrale Änderung
-37
-80
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte gesamt
-37
-80
Währungsumrechnung Erfolgsneutrale Änderung
2.330
-3.392
Währungsumrechnung gesamt
2.330
-3.392
Gesamtsumme der Posten, die zukünftig in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
2.293
-3.472
Sonstiges Ergebnis
-68.864
-14.510
Gesamtergebnis Davon entfallen auf Gesellschafter der TÜV NORD AG Nicht beherrschende Anteile
-39.482
4.513
-40.586 1.104
3.829 684
Konzernjahresüberschuss Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste Erfolgsneutrale Änderung1) Steuereffekt Gesamtsumme der Posten, die zukünftig nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert werden
1) Einschließlich der nicht beherrschenden Anteile in Höhe von T € -1.837 (Vorjahr: T € -390).
konzernabschluss 2014
061
Konzern-BILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 AKTIVA T€ A. Langfristiges Vermögen Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Nach der Equity-Method bilanzierte Finanzanlagen Andere finanzielle Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige Vermögenswerte Latente Steueransprüche
Anhangsangabe
31.12.2014
31.12.2013
5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.6. 5.7. 3.8.
82.921 210.704 6.017 55.700 209 3.912 128.560
82.959 212.648 4.248 61.397 259 3.374 95.392
488.024
460.277
61.198 143.433 15.549 4.664 61.607
61.842 151.142 13.589 4.972 54.006
286.451
285.551
2.099
57
776.574
745.885
Summe Langfristiges Vermögen B. Kurzfristiges Vermögen Vorräte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Sonstige Vermögenswerte Ertragsteuerforderungen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
5.5. 5.6. 5.7. 5.8.
Summe Kurzfristiges Vermögen C. Zur VeräuSSerung vorgesehene Vermögenswerte
Summe AKTIVA
062
konzernabschluss 2014
5.9.
PASSIVA T€
Anhangsangabe
31.12.2014
31.12.2013
5.10. 5.10. 5.10. 5.10. 5.10. 5.10.
10.000 114.413 20.000 57.516 -109.672 8.511
10.000 115.332 0 29.127 -41.657 7.721
100.768
120.523
358.158 47.226 727 19.059 11.226 52
267.538 49.988 967 25.183 10.282 30
436.448
353.988
49.643 21.447 94.457 9.744 64.065
40.710 51.867 105.690 7.015 66.092
Summe Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen
239.358
271.374
Summe PASSIVA
776.574
745.885
A. Eigenkapital Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Nachrangige Namensschuldverschreibung Gewinnrücklagen Sonstige Eigenkapitalpositionen Nicht beherrschende Anteile Summe Eigenkapital B. Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Sonstige langfristige Rückstellungen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Latente Steuerschulden Übrige Verbindlichkeiten
5.11. 5.12. 5.13. 5.13. 3.8. 5.13.
Summe Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen C. Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Kurzfristige Rückstellungen Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Ertragsteuerverbindlichkeiten Übrige Verbindlichkeiten
5.12. 5.13. 5.13. 5.13.
konzernabschluss 2014
063
Konzern-KAPITALFLUSSRECHNUNG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 T€
Anhangsangabe
2014
2013
29.382
19.023
32.231 235 5.175 67.023
29.336 152 4.262 52.773
-356 401 -153
-334 -387 241
-6 7.976
27 8.181
6.
5.750 -12.019 68.616
-11.170 -7.651 41.680
6.
20 822 40.142 -2.245 -28.859 -59.877 69 -49.928
144 491 39.642 -1.380 -34.682 -52.485 -914 -49.184
6.
20.944 1.331 -1.759 -31.266 -1.458 -12.208
8.024 1.664 -1.726 -313 -1.286 6.363
6.480
-1.141
1.121
-1.425
Finanzmittelbestand am Anfang der Periode
54.006
56.572
Finanzmittelbestand am Ende der Periode
61.607
54.006
546
438
Konzernjahresüberschuss Berichtigungen zahlungsunwirksamer Vorgänge Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte Abschreibungen auf Finanzanlagen Pensionsaufwand Cashflow Ergebnisvereinnahmungen aus assoziierten Unternehmen Zinsaufwendungen/-erträge Erfolgswirksame Veränderung der aktiven und passiven latenten Steuern Verlust/Gewinn aus dem Abgang von immateriellen Vermögenswerten, Sachanlagen und Finanzanlagen Veränderungen der Vorräte, Forderungen und sonstigen Vermögenswerte Veränderungen der Verbindlichkeiten, sonstigen Rückstellungen und sonstigen Passiva Ertragsteuerzahlungen Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten Einzahlungen aus Abgängen von Sachanlagen Einzahlungen aus Abgängen von anderen finanziellen Vermögenswerten Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögenswerte Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen Auszahlungen für Investitionen in andere finanzielle Vermögenswerte Erwerb von konsolidierten Unternehmen Cashflow aus Investitionstätigkeit Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzmitteln Zinseinzahlungen Auszahlungen an Unternehmenseigner und nicht beherrschende Anteilseigner Auszahlungen für die Tilgung von Darlehen Zinsauszahlungen Cashflow aus Finanzierungstätigkeit Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelbestandes
Ergänzende Informationen: Im operativen Cashflow enthaltene Einzahlungen aus Dividenden
064
konzernabschluss 2014
konzernabschluss 2014
065
Konzern-EIGENKAPITALVERÄNDERUNGSRECHNUNG
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Nachrangige Namensschuldverschreibung
Gewinnrücklagen
Stand zum 1. Januar 2013 Gesamtergebnis Gezahlte Dividenden Veränderungen Konsolidierungskreis Übrige Veränderungen
10.000 0 0 0 0
115.332 0 0 0 0
0 0 0 0 0
13.085 17.360 -1.000 0 -318
Stand zum 31. Dezember 2013
10.000
115.332
0
29.127
Stand zum 1. Januar 2014 Gesamtergebnis Entnahme/Zuführung Einzahlung aus nachrangiger Namensschuldverschreibung Gezahlte Dividenden Veränderungen Konsolidierungskreis Übrige Veränderungen
10.000 0 0
115.332 0 -919
0 0 0
29.127 27.429 919
0 0 0 0
0 0 0 0
20.000 0 0 0
0 -1.000 0 1.041
Stand zum 31. Dezember 2014
10.000
114.413
20.000
57.516
T€
066
konzernabschluss 2014
Kumuliertes Other Comprehensive Income Zur Veräußerung VersicherungsWährungs- verfügbare finanzielle mathematische differenzen Vermögenswerte Gewinne und Verluste
Anteil der Gesellschafter der TÜV NORD AG
Nicht beherrschende Anteile
KonzernEigenkapital
-1.190 -2.683 0 0 0
-66 -80 0 0 0
-26.870 -10.768 0 0 0
110.291 3.829 -1.000 0 -318
7.742 684 -726 21 0
118.033 4.513 -1.726 21 -318
-3.873
-146
-37.638
112.802
7.721
120.523
-3.873 1.908 0
-146 -37 0
-37.638 -69.886 0
112.802 -40.586 0
7.721 1.104 0
120.523 -39.482 0
0 0 0 0
0 0 0 0
0 0 0 0
20.000 -1.000 0 1.041
0 -759 445 0
20.000 -1.759 445 1.041
-1.965
-183
-107.524
92.257
8.511
100.768
konzernabschluss 2014
067
Konzern-ANHANG FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2014 1. Allgemeine Grundsätze 1.1. Unternehmensinformation Der TÜV NORD Konzern ist einer der größten technischen Dienstleistungskonzerne in Deutschland. Er bietet ein breites Beratungs-, Prüf- und Servicespektrum in den Geschäftsbereichen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace sowie IT in mehr als 70 Staaten weltweit an. Die TÜV NORD AG mit Sitz in Hannover, Deutschland, ist als Mutterunternehmen des Konzerns im Handelsregister beim Amtsgericht Hannover unter der Nr. HRB 200158 eingetragen. Der Vorstand der TÜV NORD AG hat den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 und den Bericht über die Lage des Konzerns für das Geschäftsjahr 2014 am 27. Februar 2015 aufgestellt und zur Vorlage an den Aufsichtsrat weitergegeben. 1.2. Grundlagen des Konzernabschlusses Unter Inanspruchnahme des Wahlrechts gem. § 315a Abs. 3 HGB hat die TÜV NORD AG ihren Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und unter Beachtung der ergänzenden handelsrechtlichen Vorschriften nach § 315a Abs. 1 HGB aufgestellt. Alle bis zum 31. Dezember 2014 vom International Accounting Standards Board (IASB) verabschiedeten IAS/IFRS sowie die Verlautbarungen des International Financial Reporting Standards Interpretations Committee (IFRS IC) wurden für das Geschäftsjahr 2014 angewandt, soweit sie bis zur Veröffentlichung des Konzernabschlusses durch
068
konzernabschluss 2014
die Kommission der Europäischen Union anerkannt wurden und verpflichtend anzuwenden sind. Zusätzlich zu der Gewinn- und Verlustrechnung, der Bilanz und der Kapitalflussrechnung wird eine Aufstellung der im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge (Gesamtergebnisrechnung) gezeigt. Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erzielen, werden alle über die Regelungen des IASB hinausgehenden gesetzlichen Angabe- und Erläuterungspflichten, insbesondere die Erstellung eines Konzern-Lageberichts, erfüllt. Der Konzernabschluss ist in Euro und auf Basis historischer Anschaffungs- und Herstellungskosten, mit Ausnahme bestimmter Finanzinstrumente, die zu Zeitwerten ausgewiesen sind, aufgestellt. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig vermerkt, in Tausend Euro (T €) angegeben. Zur Verbesserung der Klarheit und Übersichtlichkeit der Darstellung sind in der Bilanz und in der Gewinn- und Verlustrechnung einzelne Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert ausgewiesen und erläutert. Der Konzernabschluss basiert auf der Konzernbuchführung. In der jeweiligen Landeswährung erstellte Jahresabschlüsse werden in Euro umgerechnet. Der Abschlussstichtag des TÜV NORD Konzerns sowie aller in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember des jeweils geltenden Kalenderjahres. 1.3. Im Geschäftsjahr erstmalig angewandte Rechnungslegungsvorschriften Das IASB hat folgende Standards und Änderungen zu bestehenden Standards verabschiedet, die von der EU in europäisches Recht übernommen wurden (Endorsement) und im Geschäftsjahr 2014 verpflichtend anzuwenden sind:
Verpflichtende Anwendung Standard/Interpretation
Verpflichtende Anwendung
IFRS 10: »Consolidated Financial Statements«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IFRS 10, 11, 12 (amendments): »Transition Guidance«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IFRS 10, 12, IAS 27 (amendments): »Investment Entities«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IFRS 11: »Joint Arrangements«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IFRS 12: »Disclosure of Interests in Other Entities«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IAS 27 (revised): »Separate Financial Statements«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IAS 28 (revised): »Investments in Associates and Joint Ventures«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IAS 32 (amendment): »Offsetting Financial Asssets and Financial Liabilities«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IAS 36 (amendment): »Recoverable Amount Disclosures for Non-Financial Assets«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
IAS 39 (amendment): »Novation of Derivatives and Continuation of Hedge Accounting«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2014 beginnen
Alle ab dem Geschäftsjahr 2014 verpflichtend anzuwendenden Rechnungslegungsnormen wurden von der TÜV NORD AG umgesetzt, ohne dass dies wesentliche Auswirkungen auf die Darstellung im Konzernabschluss hatte.
1.4. Neu herausgegebene, nicht vorzeitig angewandte Rechnungslegungsvorschriften Folgende Standards, Interpretationen und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB verabschiedet und in europäisches Recht übernommen wurden, sind im Geschäftsjahr noch nicht verpflichtend anzuwenden. Auf die Ausübung des Wahlrechts zur vorzeitigen Anwendung wurde verzichtet.
Verzicht auf vorzeitige Anwendung Standard/Interpretation
Verpflichtende Anwendung
IAS 19 (amendments): »Defined Benefit Plans: Employee Contributions«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.2.2015 beginnen
IFRIC 21: »Levies«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 17.6.2014 beginnen
Annual Improvements to IFRSs 2010 – 2012 (issued 12.12.2013)
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.2.2015 beginnen
Annual Improvements to IFRSs 2011 – 2013 (issued 12.12.2013)
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.7.2014 beginnen
konzernabschluss 2014
069
Die TÜV NORD AG geht davon aus, dass die Anwendung der zum Bilanzstichtag herausgegebenen, aber noch nicht verbindlich umzusetzenden Standards, keine wesentlichen Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben wird.
Für die folgenden Standards und Änderungen zu bestehenden Standards, die vom IASB bzw. IFRS IC verabschiedet wurden, ist die Übernahme durch die EU bislang noch nicht erfolgt. Eine vorzeitige Anwendung ist daher unzulässig.
Unzulässigkeit der vorzeitigen Anwendung Standard/Interpretation
Verpflichtende Anwendung
IFRS 9: »Financial Instruments«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2018 beginnen
IFRS 10, 12, IAS 28 (amendments): »Investment Entities: Applying the Consolidation Exception«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IFRS 14: »Regulatory Deferral Accounts«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IFRS 15: »Revenue from Contracts with Customers«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2017 beginnen
IFRS 10, IAS 28: »Sale or Contribution of Assets between an Investor and its Associate or Joint Venture«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IFRS 11 (amendments): »Accounting for Acquisitions of Interests in Joint Operations«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IAS 1 (amendments): »Disclosure Initiative«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IAS 16, 38 (amendments): »Clarification of Acceptable Methods of Depreciation and Amortisation«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IAS 16, 41 (amendments): »Bearer Plants«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
IAS 27 (amendments): »Equity Method in Separate Financial Statements«
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
Annual Improvements to IFRSs 2012 –2014 (issued 25.9.2014)
Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1.1.2016 beginnen
2. Zusammenfassung der wesentlichen Grundsätze der Rechnungslegung
0,7 %) und eine Änderung des Konzernergebnisses vor Steuern (EBT) um -2,0 % (2013: 1,2 %). Ferner wurden 4 Unternehmen (vgl. 5.3.) nach der Equity-Methode (Equity Method) bewertet.
2.1. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss sind neben der TÜV NORD AG 43 (2013: 41) inländische und 42 (2013: 41) ausländische Unternehmen einbezogen, bei denen die TÜV NORD AG über die direkte oder indirekte Mehrheit der Stimmrechte verfügt oder auf andere Weise die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik ausübt und aus deren Tätigkeit Nutzen ziehen kann. Bei der Bestimmung eines Kontrollverhältnisses finden auch potenzielle Stimmrechte Berücksichtigung, die gegenwärtig ausgeübt oder umgewandelt werden können. Nicht in den Konzernabschluss einbezogen werden Gesellschaften, die für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns nur von untergeordneter Bedeutung sind. Die Auswirkung des Verzichts auf die Vollkonsolidierung bedeutet eine Verringerung des Konzernumsatzes um 1,1 % (2013:
070
konzernabschluss 2014
In einer Aufstellung des Anteilsbesitzes sind die verbundenen Unternehmen und Beteiligungen des TÜV NORD Konzerns, unter Angabe des Beteiligungsanteils, dargestellt. Die Aufstellung des gesamten Anteilsbesitzes des Konzerns wird im Bundesanzeiger als Bestandteil des Anhangs bekannt gemacht. 2.2. Unternehmenserwerbe Der Konsolidierungskreis wurde im Geschäftsjahr 2014 durch den erstmaligen Einbezug von drei Unternehmen erweitert. Es handelt sich dabei um die Neugründung TÜV NORD NC GmbH & Co. KG (TN NC), Hannover, sowie die Akquisitionen Asesoría y Control en Protección Radiológica, S.L. (ACPRO), Barcelona/Spanien, und TÜV NORD Bautechnik GmbH (TN Bautechnik; vormals Germanischer Lloyd Bautechnik GmbH), Hamburg.
Der Stichtag der Erstkonsolidierung der neu einbe zogenen Gesellschaften war der 1. Januar 2014 oder der Zeitpunkt der Gründung bzw. des Erwerbs. TN NC wurde am 22. September 2014 als 100 % Tochtergesellschaft der TÜV NORD AG gegründet. TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, hat am 16. Januar 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 60 % der Anteile an ACPRO erworben. Der Kaufpreis betrug T € 960. Aus der Erstkonsolidierung des Unternehmens resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 310. TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg, hat am 28. Februar 2014 mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Januar 2014 100 % der Anteile an TN Bautechnik erworben. Der Kaufpreis betrug T € 1.400. Aus der Erstkonsolidierung des Unternehmens resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 737. Im Rahmen eines Asset Deals wurden zum 1. Januar 2014 die wesentlichen Vermögenswerte der WPL Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH (WPL), Moers, übernommen. Aus dem Erwerb resultierte ein Geschäfts- und Firmenwert in Höhe von T € 255. 2.3. Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen werden nach konzerneinheitlichen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der TÜV NORD AG aufgestellt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt nach der Erwerbsmethode (Purchase Method) gemäß IFRS 3 Business Combinations. Die Bilanzierung von Unternehmenszusammenschlüssen nach der Erwerbsmethode setzt im Erstkonsolidierungszeitpunkt voraus, dass alle Vermögenswerte, Schulden, Eventualverbindlichkeiten und zusätzlich zu aktivierende immaterielle Vermögenswerte der erworbenen Gesellschaft mit ihrem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) bewertet werden. Die Unterschiedsbeträge zwischen den Anschaffungskosten der Beteiligungen und den neu bewerteten anteiligen Eigenkapitalien zum Erwerbszeitpunkt werden den Bilanzposten der Tochtergesellschaften bis zur Höhe ihrer Zeitwerte zugeordnet. Verbleibende aktive Unterschiedsbeträge werden als Geschäftsoder Firmenwerte aktiviert. Entsteht ein passiver Unterschiedsbetrag, ist dieser im Geschäftsjahr des Unternehmenszusammenschlusses ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen. Der Geschäfts- oder Firmenwert wird mindestens einmal jährlich einem Impairment-Test unterzogen.
Die Ergebnisse der im Laufe des Geschäftsjahres erworbenen oder veräußerten Tochterunternehmen wurden ab dem Zeitpunkt des Kontrollerwerbs oder bis zum effektiven Abgangszeitpunkt in die KonzernGewinn- und -Verlustrechnung einbezogen. Wesentliche assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode (Equity Method) bewertet. Ein assoziiertes Unternehmen ist ein Unternehmen, auf das der Konzern durch Mitwirkung an der Finanz- und Geschäftspolitik maßgeblichen Einfluss hat, jedoch keine Kontrolle ausüben kann. Maßgeblicher Einfluss wird grundsätzlich angenommen, wenn der Konzern einen Stimmrechtsanteil von 20 % oder mehr hält. Das anteilige Ergebnis der Equity-Beteiligungen ist in der Position »Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen« enthalten. Die Wertansätze der Equity-Beteiligungen werden bei nachhaltigen Wertminderungen abgeschrieben. Sofern ein Konzernunternehmen mit einem assoziierten Unternehmen Transaktionen vornimmt, werden daraus resultierende, nicht realisierte Gewinne oder Verluste entsprechend dem Anteil des Konzerns an dem assoziierten oder gemeinschaftlich geführten Unternehmen eliminiert. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den in den Konzernabschluss einbezogenen vollkonsolidierten Unternehmen werden gegeneinander aufgerechnet. Soweit bei konzerninternen Lieferungen und Leistungen von Vermögenswerten, die in den Konzernabschluss zu übernehmen sind, Zwischenergebnisse realisiert werden, werden diese, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind, eliminiert. Umsatzerlöse und andere Erträge zwischen den konsolidierten Gesellschaften werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Im Rahmen der Konsolidierungsbuchungen werden die ertragsteuerlichen Auswirkungen berücksichtigt und gegebenenfalls latente Steuern in Ansatz gebracht. Die nicht beherrschenden Anteile am Eigenkapital von Tochterunternehmen werden gesondert innerhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Die nicht beherrschenden Anteile am Ergebnis von Tochterunternehmen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung gesondert ausgewiesen.
konzernabschluss 2014
071
2.4. Währungsumrechnung
Eigenkapital erfasste Umrechnungsdifferenz wird erst dann ergebniswirksam, wenn das entsprechende Unternehmen entkonsolidiert wird.
Umrechnung in die Berichtswährung Die Jahresabschlüsse der ausländischen Konzerngesellschaften, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, werden nach dem Konzept der funktionalen Währung in die Konzernberichtswährung Euro umgerechnet. Grundsätzlich ist die funktionale Währung der ausländischen Konzerngesellschaften die jeweilige Landeswährung. Vermögenswerte und Schulden der ausländischen Konzerngesellschaften werden mit dem Kurs zum Bilanzstichtag umgerechnet. Das Eigenkapital wird zu historischen Kursen geführt. Aufwendungen und Erträge werden zu Jahresdurchschnittskursen in Euro umgerechnet. Die Differenzen aus der Umrechnung werden ergebnisneutral im Eigenkapital erfasst. Eine erfolgsneutral im
Währungen Brasilianischer Real Britisches Pfund Bulgarischer Lew Chinesischer Renminbi Yuan Dänische Krone Hongkong-Dollar Indische Rupie Indonesische Rupiah Kanadischer Dollar Koreanischer Won Kroatische Kuna Lettischer Lats1) Malaysischer Ringgit Polnischer Złoty Schwedische Krone Südafrikanischer Rand Thailändischer Baht Tschechische Krone Türkische Lira US-Dollar
ISO-Code BRL GBP BGN CNY DKK HKD INR IDR CAD KRW HRK LVL MYR PLN SEK ZAR THB CZK TRY USD
Umrechnung in die funktionale Währung Fremdwährungsgeschäfte werden mit Wechselkursen zum Transaktionszeitpunkt in die funktionale Währung umgerechnet. Gewinne und Verluste, die aus der Erfüllung solcher Transaktionen sowie aus der Umrechnung zum Stichtagskurs von in Fremdwährung geführten monetären Vermögenswerten und Schulden resultieren, werden ergebniswirksam erfasst. Für die Währungsumrechnung wurden bezüglich der relevanten Währungen der Länder, die nicht an der Europäischen Währungsunion teilnehmen, u. a. folgende Wechselkurse zugrunde gelegt:
Stichtagskurs 31.12.2014 31.12.2013 3,2410 3,2519 0,7818 0,8331 1,9559 1,9558 7,5550 8,3314 7,4457 7,4599 9,4373 10,6753 77,4731 85,2224 15.128,5930 16.666,6667 1,4117 1,4635 1.337,3454 1.452,8549 7,6610 7,6198 0,6997 4,2622 4,5204 4,2902 4,1508 9,4277 8,8261 14,0575 14,5035 40,0245 45,2182 27,7434 27,4033 2,8327 2,9446 1,2166 1,3767
Jahresdurchschnittskurs 2014 2013 3,2464 2,9476 0,8066 0,8241 1,9558 1,9558 7,9242 8,2711 7,4528 7,4599 10,0182 10,4420 81,1622 78,1861 15.873,0159 14.705,8824 1,4372 1,3833 1.392,7577 1.431,8442 7,6403 7,5906 0,6990 4,3875 4,2630 4,2194 4,1217 9,1158 8,7032 14,2769 12,6330 42,4628 42,6476 27,5725 26,2103 2,8877 2,6178 1,2917 1,3468
1) Lettland ist seit 01.01.2014 Mitglied der Eurozone
2.5. Verwendung von Schätzwerten Die Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS verlangt von der Unternehmensleitung bestimmte Schätzungen und Annahmen, die Auswirkungen auf die Wertansätze der Vermögenswerte und Schulden, die Angabe von Eventualforderungen und -schulden zum Bilanzstichtag und die ausgewiesenen Erträge und Aufwendungen des Geschäftsjahres haben. Bei der Erstellung des Konzernabschlusses waren insbesondere Schätzungen bezüglich der Wertansätze der Leistungen gegenüber Arbeitnehmern gemäß IAS 19, der Werthaltigkeitsbeurteilung der Geschäfts- oder Firmenwerte,
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der Restrukturierungsrückstellung und der Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften sowie der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge erforderlich. Die Leistungen gegenüber Arbeitnehmern betreffen im Wesentlichen Verpflichtungen aus den leistungsorientierten Pensionszusagen, die auf Basis versicherungsmathematischer Parameter ermittelt werden. Dazu sind Annahmen über die künftige Lohn- und Gehaltssteigerung, den Rententrend sowie den Diskontierungssatz notwendig.
Veränderungen der Parameter für die Bestimmung der Verpflichtung aus den leistungsorientierten Pensionszusagen und des Planvermögens haben jedoch keinen Einfluss auf den Konzernjahresüberschuss des laufenden Jahres, da versicherungsmathematische Gewinne und Verluste sofort im Eigenkapital erfasst werden. Die Beurteilung der Werthaltigkeit der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt jährlich auf Basis der kleinsten zahlungsmittelgenerierenden Einheit, welcher der Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet worden ist, sowie der genehmigten operativen Dreijahresplanung des Managements. Keine nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich mögliche Änderung einer der zur Bestimmung des Nutzungswerts der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten getroffenen Grundannahmen könnte dazu führen, dass der Buchwert den erzielbaren Betrag wesentlich übersteigt. Der Ansatz und die Bewertung der Restrukturierungsrückstellung und der Rückstellung für Drohverluste erfolgt auf Basis der Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des künftigen Nutzenabflusses sowie anhand von Erfahrungswerten und den zum Bilanzstichtag bekannten Umständen. Der tatsächliche Nutzenabfluss kann insofern von der Rückstellung abweichen. Aktive latente Steuern auf Verlustvorträge werden auf Basis der Einschätzung über die künftige Realisierbarkeit der steuerlichen Vorteile bilanziert, d.h. wenn mit ausreichenden steuerpflichtigen Erträgen oder Minderbelastungen zu rechnen ist. Die tatsächliche steuerliche Ergebnissituation in künftigen Perioden, und damit die tatsächliche Nutzbarkeit von Verlustvorträgen, kann von der Einschätzung zum Zeitpunkt der Aktivierung der latenten Steuern abweichen. 2.6. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Bilanzierung und Bewertung werden im Einzelnen nach den folgenden Grundsätzen vorgenommen: Umsatzrealisierung Die Umsatzerlöse enthalten im Wesentlichen Erlöse aus Dienstleistungen und werden erfasst, sobald die Leistungen erbracht wurden. Erlösschmälerungen wie Rabatte, Boni und Skonti werden in Abzug gebracht.
Die Erträge aus Dienstleistungsverträgen werden entsprechend dem Fertigstellungsgrad des Auftrags erfasst, sofern die Kriterien des IAS 18.20 erfüllt sind. Die Bilanzierung dieser Dienstleistungsverträge erfolgt nach der Percentage of Completion Method, nach der die Umsätze entsprechend dem Fertigstellungsgrad ausgewiesen werden. Dieser Fertigstellungsgrad wird durch das Verhältnis der bis zum Stichtag aufgelaufenen Auftragskosten zu den insgesamt geschätzten Auftragskosten (Cost to Cost Method) ermittelt. Andere Erträge werden erfasst, wenn die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann sowie der Nutzenzufluss als hinreichend wahrscheinlich einzustufen ist. Immaterielle Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte umfassen entgeltlich erworbene und selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte sowie Geschäfts- oder Firmenwerte. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögenswerte, wie z.B. Software und Akkreditierungen, werden zu Anschaffungskosten bewertet. Diese Position beinhaltet auch die im Rahmen von Kaufpreisallokationen identifizierten Werte, wie z.B. Kundenbeziehungen und Markenrechte. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte, wie z.B. Software oder Forschungs- und Entwicklungskosten, werden mit ihren Herstellungskosten angesetzt, wenn diese die Aktivierungskriterien des IAS 38 erfüllen. Immaterielle Vermögenswerte mit einer bestimmten Nutzungsdauer werden abhängig von ihrer erwarteten wirtschaftlichen Nutzungsdauer planmäßig über einen Zeitraum von in der Regel 3 bis 15 Jahren linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer unterliegt einer jährlichen Überprüfung und wird gegebenenfalls entsprechend den künftigen Erwartungen angepasst. Liegen Anhaltspunkte für eine Wertminderung vor und liegt der erzielbare Betrag unter den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, wird eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen. Immaterielle Vermögenswerte mit einer unbestimmten Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern jährlich auf Wertminderungsbedarf überprüft.
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Entfallen die Gründe für die außerplanmäßigen Abschreibungen, werden entsprechende Zuschreibungen vorgenommen, wobei der infolge einer Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten übersteigen darf. Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenskäufen sind im Zeitpunkt der Kontrollerlangung (Erwerbszeitpunkt) zu aktivieren. Sie entstehen immer dann, wenn die Anschaffungskosten des Unternehmenszusammenschlusses den beizulegenden Nettozeitwert der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden im Erwerbszeitpunkt übersteigen. Geschäfts- oder Firmenwerte unterliegen keiner planmäßigen Abschreibung. Sie werden mindestens einmal im Jahr und zusätzlich bei Vorliegen von Anzeichen einer Wertminderung (Triggering Events) einer Werthaltigkeitsprüfung (Impairment-Test) unterzogen und gegebenenfalls abgeschrieben (Impairment-onlyAnsatz). Die Werthaltigkeitsprüfung erfolgt auf Basis zahlungsmittelgenerierender Einheiten (Cash Generating Units) durch Vergleich des erzielbaren Betrags mit dem Buchwert. Gemäß IAS 36 werden Wertminderungen erfasst, wenn der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit, der ein Geschäfts- oder Firmenwert zugeordnet wurde, den erzielbaren Betrag übersteigt. Einmal vorgenommene Wertminderungen des Geschäfts- oder Firmenwerts dürfen nachfolgend nicht wieder aufgeholt werden. Seit 2013 entsprechen die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten den weltweit geführten Geschäftsbereichen Industrie Service, Mobilität, Bildung, Rohstoffe, Aerospace und IT. Der erzielbare Betrag ist der höhere aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten (Fair Value less Costs to Sell) und Nutzungswert (Value in Use) einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit. Die Bestimmung des erzielbaren Betrags einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit erfolgt durch Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes abzüglich Veräußerungskosten mithilfe der Discounted-Cash-Flow-Method auf Basis der genehmigten Dreijahresplanung des Managements. Die wesentlichen Annahmen im Rahmen der Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts sind die Wachstumsraten der operativen Ergebnisse im Planungszeitraum, die Kapitalkosten sowie die erwartete nachhaltige Wachstumsrate nach Ende der Dreijahresplanung. Die Kapitalkosten basieren auf dem gewichteten durchschnittlichen Kapitalkostensatz (WACC).
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Sachanlagen Vermögenswerte des Sachanlagevermögens sind mit den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten bilanziert. Die Herstellungskosten umfassen neben den Einzelkosten auch zurechenbare Gemeinkosten. Die Neubewertungsmethode nach IAS 16.31 wird nicht angewendet. In den Immobilien des TÜV NORD Konzerns sind dementsprechend im jetzigen Marktumfeld stille Reserven enthalten. Sachanlagen werden grundsätzlich linear abgeschrieben, sofern nicht in Ausnahmefällen ein anderer Abschreibungsverlauf dem Nutzenverlauf angemessener ist. Für die Abschreibungen werden die folgenden Nutzungsdauern zugrunde gelegt: Nutzungsdauern Sachanlagen in Jahren Verwaltungsgebäude 30 – 50 Prüfhallen 20 – 30 Technische Anlagen und Maschinen 5 – 12 Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 – 20 Gemäß IAS 36 Wertminderungen von Vermögenswerten werden außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen vorgenommen, wenn der erzielbare Betrag (siehe auch »Immaterielle Vermögenswerte«) des betroffenen Vermögenswerts unter den Buchwert gesunken ist. Sind die Gründe für eine vorgenommene außerplanmäßige Abschreibung entfallen, werden entsprechende Zuschreibungen, maximal bis zu den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, erfolgswirksam verrechnet.
Leasing
Andere finanzielle Vermögenswerte
Miet- und Leasingverhältnisse sind entweder als Operating Lease oder als Finance Lease zu klassifizieren. Leasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken auf den TÜV NORD Konzern übertragen werden, sind in Übereinstimmung mit IAS 17 als Finance Lease, die übrigen als Operating Lease zu klassifizieren.
In den anderen finanziellen Vermögenswerten werden insbesondere Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen, Beteiligungen, Ausleihungen, Wertpapiere und Ansprüche aufgrund von Rückdeckungsversicherungen ausgewiesen.
Im Fall eines Finance Lease wird das entsprechende Miet-/Leasingobjekt ab dem Zeitpunkt der erstmaligen Nutzung mit dem niedrigeren Wert aus beizulegendem Zeitwert und Barwert der Mindestleasingzahlungen aktiviert und über die wirtschaftliche Nutzungsdauer oder die kürzere Vertragslaufzeit linear abgeschrieben. Die korrespondierende Verbindlichkeit gegenüber dem Leasinggeber ist in der Bilanz als Verpflichtung aus Finance Lease zu erfassen und in der Folgezeit nach der Effektivzinsmethode zu tilgen und fortzuschreiben. Die Nettomietzahlungen aus Operating-Lease-Verhältnissen werden über die Laufzeit des entsprechenden Leasingverhältnisses erfolgswirksam erfasst.
Gemäß IAS 39 erfolgt die Unterscheidung in vier Kategorien: sF inanzinstrumente, die Handelszwecken dienen und erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden (At Fair Value through Profit or Loss) sF inanzinstrumente, die zur Veräußerung verfügbar sind (Available for Sale) sF inanzinstrumente, die bis zur Endfälligkeit gehalten werden (Held to Maturity) s o riginäre Kredite und Forderungen (Loans and Receivables).
Nach der Equity Method bilanzierte Finanzanlagen Assoziierte Unternehmen und Joint Ventures werden im Erwerbszeitpunkt mit den Anschaffungskosten aktiviert und in den Folgeperioden nach der Equity Method mit ihrem anteiligen Eigenkapital bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, die ausgeschütteten Dividenden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen fortgeschrieben. Gemäß IAS 28.33 erfolgt die Equity-Bewertung auf Basis des Vorjahresabschlusses. Eventuell bestehende Geschäfts- oder Firmenwerte werden im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung der Beteiligung (IAS 39) oder des Joint Ventures untersucht. Eine planmäßige Abschreibung der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgt nicht.
Der Kategorie »Available for Sale« werden Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen, Beteiligungen und zur Veräußerung verfügbare Wertpapiere zugeordnet. Die Bewertung der Anteile an nicht einbezogenen verbundenen Unternehmen und Beteiligungen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten, da beizulegende Zeitwerte nicht verfügbar sind und andere zulässige Bewertungsverfahren nicht zu verlässlichen Ergebnissen führen. Die Bewertung der zur Veräußerung verfügbaren Wertpapiere erfolgt zum beizulegenden Zeitwert (Fair Value). Wertänderungen werden unter Berücksichtigung latenter Steuern mit dem Eigenkapital verrechnet. Finanzinstrumente, deren beizulegender Zeitwert unter die Anschaffungskosten sinkt, werden ergebniswirksam abgeschrieben. Ausleihungen fallen unter die Kategorie »Kredite und Forderungen« und werden mit ihren fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ansprüche aus Rückdeckungsversicherungen, die kein Planvermögen darstellen, werden gemäß IAS 19 mit dem Zeitwert bilanziert.
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Vorräte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Vorräte umfassen im Wesentlichen unfertige Leistungen und sind zu Herstellungskosten bewertet. Die Herstellungskosten enthalten, neben den direkt zurechenbaren Personaleinzelkosten, auch auf Basis einer üblichen Kapazitätsauslastung zurechenbare Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten sowie Abschreibungen. Darüber hinaus werden die Kosten für die betriebliche Altersversorgung sowie für freiwillige soziale Leistungen des Unternehmens einbezogen, wenn sie dem Herstellungsbereich zuzuordnen sind. Kosten der Verwaltung werden berücksichtigt, sollten sie auf den Herstellungsbereich entfallen.
Zu den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten gehören frei verfügbare Barmittel, Schecks und Bankguthaben, die eine Laufzeit von bis zu drei Monaten haben. Sie werden zum Nominalwert angesetzt.
Abwertungen für auftragsbezogene Risiken werden in angemessenem und ausreichendem Umfang vorgenommen. Sofern erforderlich, wird der niedrigere realisierbare Nettoveräußerungserlös angesetzt. Bei Wegfall der Gründe, die zu einer Wertminderung der Vorräte geführt haben, wird eine entsprechende Wertaufholung vorgenommen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen und Vermögenswerte Die Forderungen umfassen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen und Vermögenswerte des Unternehmens. Sie sind mit den Nominalwerten oder Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen bewertet. Langfristige Forderungen, die un- oder niedrigverzinslich sind, werden unter Verwendung eines risikoadäquaten Zinssatzes abgezinst, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Der dabei entstehende Diskontierungsbetrag wird bis zur Fälligkeit der Forderung ratierlich im Zinsertrag erfasst. Die Forderungen und sonstigen Vermögenswerte enthalten auch Forderungen aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen, die in Übereinstimmung mit IAS 18.20 nach der Percentage of Completion Method bilanziert werden. Die erhaltenen Anzahlungen aus Kundenaufträgen werden saldiert mit den Forderungen ausgewiesen.
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Latente Steueransprüche und -schulden Aktive und passive latente Steuern werden für sämtliche temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen und den IFRS-Wertansätzen sowie auf ergebniswirksame Konsolidierungsmaßnahmen gebildet und, soweit zulässig, in der Bilanz saldiert. Latente Steueransprüche werden in dem Umfang erfasst, im dem wahrscheinlich ist, dass ein zu versteuerndes Einkommen zur Verfügung stehen wird, gegen das die abzugsfähige temporäre Differenz verwendet werden kann. Die aktiven latenten Steuern umfassen auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben und deren Realisierung mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Sofern temporäre Differenzen im Rahmen von Unternehmenskäufen entstehen, werden aktive und passive latente Steuern angesetzt, mit der Ausnahme von temporären Differenzen auf Geschäftsoder Firmenwerte. Die latenten Steuern werden auf Basis der Steuersätze ermittelt, die nach derzeitiger Rechtslage in den einzelnen Ländern zum Realisationszeitpunkt gelten oder erwartet werden. Die Steuersätze künftiger Jahre werden zur Berechnung herangezogen, wenn sie gesetzlich festgeschrieben sind oder der Gesetzgebungsprozess im Wesentlichen abgeschlossen ist. Die Veränderungen der aktiven und passiven latenten Steuern in der Bilanz führen grundsätzlich zu einem latenten Steueraufwand oder -ertrag in der Gewinnund Verlustrechnung, es sei denn, sie betreffen erfolgsneutral unmittelbar im Eigenkapital erfasste Posten. In diesem Fall werden die latenten Steuern ebenfalls erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst.
Zum Bilanzstichtag wurden auf temporäre Unterschiede im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen, Zweigniederlassungen und assoziierten Unternehmen sowie Anteilen an Joint Ventures keine latenten Steuern bilanziert (Outside Basis Differences). Der Betrag dieser nicht bilanzierten passiven Steuerabgrenzung ist nicht sinnvoll schätzbar. Für die Berechnung der inländischen latenten Steuern wird, wie im Vorjahr, ein Steuersatz in Höhe von 32,0 % angewendet. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte werden in der Bilanz gesondert ausgewiesen, wenn sie in ihrem gegenwärtigen Zustand veräußert werden können und die Veräußerung wahrscheinlich ist. Bei der erstmaligen Klassifizierung als »Zur Veräußerung vorgesehen« werden die entsprechenden Vermögenswerte mit dem niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich der Veräußerungskosten angesetzt. Wertminderungen aufgrund der erstmaligen Klassifizierung als »Zur Veräußerung vorgesehen« werden ebenso wie spätere Wertminderungen und Wertaufholungen erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine planmäßige Abschreibung entfällt. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Pläne für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses werden in Abhängigkeit von ihrem wirtschaftlichen Gehalt, der sich aus den grundlegenden Leistungsbedingungen und Leistungsvoraussetzungen des Plans ergibt, entweder als Leistungszusagen (Defined Benefit Plans) oder als Beitragszusagen (Defined Contribution Plans) klassifiziert. Pläne werden als leistungsorientiert eingestuft, wenn das Arbeitgeberunternehmen das versicherungsmathematische Risiko oder das Investitionsrisiko trägt. Altersversorgungszusagen, die nicht eindeutig als Leistungszusagen klassifiziert werden können, werden als beitragsorientierte Zusagen angesehen.
Die Pensionsrückstellungen für leistungsorientierte Versorgungszusagen werden versicherungsmathematisch nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit Credit Method) bewertet. Die Berechnung wird von Versicherungsmathematikern zu jedem Bilanzstichtag vorgenommen. Die anfallenden versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden außerhalb der Gewinn- und Verlustrechnung im Eigenkapital erfasst und in der Zusammenfassung aller im Eigenkapital erfassten Aufwendungen und Erträge (Konzern-Gesamtergebnisrechnung) dargestellt. Durch die Übertragung von Ansprüchen aus Rückdeckungsversicherungen auf den TÜV NORD PENSION TRUST e.V., Hannover, wurde Planvermögen gebildet, das zur Sicherung der Pensionsverpflichtungen dient. Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Dienstzeitaufwand sowie der enthaltene Nettozinsaufwand werden innerhalb der Personalaufwendungen ausgewiesen. Zahlungsverpflichtungen gegenüber beitragsorientierten Pensionsplänen (gesetzliche Rentenversicherung) werden in der Gewinn- und Verlustrechnung periodengerecht erfasst. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen werden gebildet, wenn eine rechtliche oder faktische Verpflichtung gegenüber Dritten aufgrund eines Ereignisses der Vergangenheit besteht, die Inanspruchnahme wahrscheinlich und die voraussichtliche Höhe des notwendigen Rückstellungsbetrags zuverlässig schätzbar ist. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt mit der bestmöglichen Schätzung des Erfüllungsbetrags und wird nicht mit etwaigen Rückgriffsansprüchen saldiert. Langfristige Rückstellungen werden abgezinst, wenn der Zinseffekt wesentlich ist.
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Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten werden mit dem Auszahlungsbetrag abzüglich direkt zurechenbarer Transaktionskosten bilanziert. Finanzierungskosten werden erfolgswirksam über die Laufzeit verteilt und erhöhen jeweils im Zeitablauf den Buchwert der Verbindlichkeit. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten werden nach IAS 39 zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Bei langfristigen Verbindlichkeiten, die unverzinslich sind, wird eine Abzinsung unter Anwendung der Effektivzinsmethode vorgenommen, wenn der Zinseffekt wesentlich ist. Verbindlichkeiten aus Finanzierungsverhältnissen werden mit dem niedrigeren Wert aus dem beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstands und dem Barwert der Leasingraten angesetzt. In den Folgejahren werden die Leasingzahlungen in ihren Tilgungs- und Zinsanteil aufgeteilt, wobei nach IAS 17.25 von einem konstanten Zinssatz für die Verzinsung der Restschuld ausgegangen wird.
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Eventualschulden Bei Eventualschulden handelt es sich um mögliche Verpflichtungen, die aus vergangenen Ereignissen resultieren und deren Bestehen von künftigen Ereignissen abhängt, die nicht unter der Kontrolle des TÜV NORD Konzerns stehen. Ferner kann es sich um bestehende Verpflichtungen handeln, die nicht passiviert werden können, weil ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist oder die Höhe der Verpflichtung nicht hinreichend zuverlässig geschätzt werden kann. Diese Eventualschulden werden mit ihrem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang angegeben.
3. Erläuterungen zur KonzernGewinn- und Verlustrechnung 3.1. Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse teilen sich auf die sechs Geschäftsbereiche wie folgt auf: T€ Industrie Service Mobilität Bildung Rohstoffe Aerospace IT Summe
2014 503.670 304.850 115.852 112.091 40.185 12.845 1.089.493
2013 475.552 298.723 114.649 113.045 42.953 11.437 1.056.359
In den Umsatzerlösen sind T € 22.985 (2013: T € 34.552) aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen enthalten, die zum Bilanzstichtag anteilig nach ihrem Leistungsfortschritt (Percentage of Completion Method) realisiert wurden. In Deutschland wurden Umsatzerlöse in Höhe von T € 811.174 (2013: T € 793.000), im übrigen Europa von T € 181.928 (2013: T € 153.366) und im übrigen Ausland von T € 96.391 (2013: T € 109.993) erzielt.
3.4. Personalaufwand T€ Löhne und Gehälter Soziale Abgaben Aufwendungen für Altersversorgung Aufwendungen für Unterstützung Summe
2014 524.379 96.401
2013 509.375 90.928
38.594
35.393
4.055 663.429
3.828 639.524
Im Jahresdurchschnitt waren bei den konsolidierten Gesellschaften 9.764 Mitarbeiter (2013: 9.843) (umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte) beschäftigt. Bei den Konzernmitarbeitern handelt es sich überwiegend um Angestellte. 3.5. Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen 2014
2013
Planmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
T€
30.489
29.025
Wertminderungsaufwendungen Summe
1.742 32.231
311 29.336
3.6. Sonstige betriebliche Aufwendungen 3.2. Sonstige betriebliche Erträge Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von T € 41.438 (2013: T € 40.080) betreffen im Wesentlichen Erträge aus der Erstattung von Remanenzkosten in Höhe von T € 8.452 (2013: T € 0), Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen T € 4.880 (2013: T € 8.990), Erträge aus Zulagen und Zuschüssen T € 2.855 (2013: T € 4.011), Kantinenerlöse T € 1.908 (2013: T € 2.070), Erträge aus der Auflösung von Einzelwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen T € 984 (2013: T € 977), Mietund Pachteinnahmen T € 702 (2013: T € 704), Erträge aus Nebenleistungen T € 228 (2013: T € 621) sowie Zahlungseingänge auf abgeschriebene Forderungen T € 127 (2013: T € 354).
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von T € 204.726 (2013: T € 204.796) enthalten hauptsächlich Miet- und Raumkosten von T € 60.475 (2013: T € 63.009), Reisekosten T € 39.884 (2013: T € 40.350), Betriebs- und Verwaltungskosten T € 20.266 (2013: T € 21.298), sonstige Dienstleistungen T € 15.785 (2013: T € 16.586), Werbe- und Kommunikationskosten T € 14.464 (2013: T € 16.102), Rechts- und Beratungskosten T € 7.791 (2013: T € 5.992) sowie Spenden und Beiträge T € 2.031 (2013: T € 2.068). Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind in Höhe von T € 3.185 (2013: T € 3.589) enthalten. Weiterhin sind in dieser Position die sonstigen Steuern in Höhe von T € 2.160 (2013: T € 1.827) ausgewiesen.
3.3. Materialaufwand T€ Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Aufwendungen für bezogene Leistungen Summe
2014
2013
33.002
38.439
146.987 179.989
155.567 194.006
konzernabschluss 2014
079
3.7. Finanzergebnis T€ Ergebnis aus at-equitybewerteten Beteiligungen
2014
2013
709
538
Ergebnis aus übrigen Beteiligungen
193
234
Abschreibungen auf sonstige Finanzanlagen und Wertpapiere
-235
-152
Finanzergebnis (ohne Zinsergebnis)
667
620
Zinserträge aus Bankguthaben und kurzfristigen Geldanlagen
1.595
1.895
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-1.996
-1.508
a) Zinsaufwendungen aus Bankverbindlich keiten und Darlehen b) In Leasingraten enthaltene Zinsen c) Übrige Zinsen und ähnliche Aufwendungen Zinsergebnis Finanzergebnis (inkl. Zinsergebnis)
Bei der folgenden Überleitungsrechnung werden die einzelnen gesellschaftsbezogenen und mit den jeweiligen länderspezifischen Steuersätzen erstellten Ermittlungen der latenten Steuern unter Berücksichtigung von Konsolidierungsmaßnahmen zusammengefasst. Dabei wird der erwartete Steueraufwand in den tatsächlich ausgewiesenen Steueraufwand übergeleitet. T€ Ergebnis vor Ertragsteuern
2014
2013
49.238
34.524
Erwarteter Ertragsteueraufwand (Steuersatz: 32,0 %; 2013: 32,0 %)
15.756
11.048
Effekt aus abweichenden ausländischen Steuersätzen/sonstige Abweichungen
-291
-397
-1.569
-1.501
Änderungen von Steuersätzen oder -gesetzen
73
83
-14
-5
-413 -401
-2 387
Permanente Differenzen aus nicht abzugsfähigen Aufwendungen, steuerfreien Erträgen u.a.
1.527
3.996
266
1.007
Laufende Steuern für Vorjahre
964
-63
Latente Steuern für Vorjahre
248
235
1.579 19.856
599 15.501
Effekte aus Wertberichtigungen Ertragsteueraufwand
3.8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Die Ertragsteueraufwendungen des Konzerns betragen: T€ Laufender Steueraufwand Latenter Steuerertrag/ -aufwand Summe
2014 -20.009
2013 -15.260
153 -19.856
-241 -15.501
Die latenten Ertragsteuern ergeben sich aus der während des Geschäftsjahres vorgenommenen erfolgswirksamen Bildung oder Auflösung von Steuerabgrenzungen. Die latenten Steuern sind in beiden Geschäftsjahren überwiegend auf die Entstehung oder Umkehrung von temporären Differenzen zurückzuführen.
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Der erwartete Steuersatz wurde für beide Geschäftsjahre unter Berücksichtigung eines Körperschaftsteuersatzes von 15,0 % zzgl. eines Solidaritätszuschlags von 5,5 % und eines Gewerbesteuerhebesatzes von 462 % ermittelt. Steuerlatenzen aufgrund von Ansatz- und Bewertungsunterschieden sind bei den folgenden Bilanzposten entstanden:
T€ Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Vorräte Übrige Aktiva Pensionsrückstellungen Sonstige Rückstellungen Übrige Passiva Steuerliche Verlustvorträge Bruttowert Saldierungen Bilanzansatz
2014 aktive passive latente Steuern latente Steuern 1.742 5.906 658 10.744 0 1.869 2.055 2.533 118.568 0 10.233 372 922 191 4.771 0 138.949 21.615 -10.389 -10.389 128.560 11.226
Aktive latente Steuern werden nur dann angesetzt, wenn die Realisierbarkeit dieser Steuervorteile hinreichend wahrscheinlich ist. Die Bestimmung etwaiger Wertberichtigungen erfolgt unter Berücksichtigung aller zurzeit bekannten positiven und negativen Einflussfaktoren auf die künftigen steuerlichen Ergebnisse. Die dabei vorgenommenen Einschätzungen können künftig Änderungen unterliegen. Im Eigenkapital wurden latente Steuern in Höhe von T € 31.734 (2013: T € 5.077) erfolgsneutral verrechnet. Wesentliche Ursache ist die erfolgsneutrale Verrechnung der versicherungsmathematischen Gewinne/ Verluste aus den Pensionsrückstellungen.
2013 aktive passive latente Steuern latente Steuern 1.904 5.703 772 10.709 0 1.640 1.517 2.471 87.830 0 9.192 286 730 261 4.235 0 106.180 21.070 -10.788 -10.788 95.392 10.282
Zum Bilanzstichtag werden für im Konzern bestehende steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T € 26.166 (2013: T € 23.436) aktive latente Steuern angesetzt. Für steuerliche Verlustvorträge in Höhe von T € 35.683 (2013: T € 25.772) wurden zum Bilanzstichtag keine aktiven latenten Steuern angesetzt, da ihre Realisierbarkeit nicht mit hinreichender Sicherheit gewährleistet ist. Die steuerlichen Verlustvorträge sind in voller Höhe nach der zurzeit geltenden Rechtslage zeitlich und der Höhe nach unbegrenzt vortragsfähig. 3.9. Dividende je Aktie Im Geschäftsjahr 2014 wurde eine Dividende in Höhe von T € 1.000 gezahlt. Dies entspricht bei einer im Handelsregister eingetragenen Aktienzahl von 100.000 einer Ausschüttung von € 10 pro Aktie.
konzernabschluss 2014
081
4. Erläuterungen zur KonzernGesamtergebnisrechnung Die im sonstigen Ergebnis ausgewiesenen latenten Steuern in Höhe von T € 31.734 (2013: T € 5.077) entfallen auf die im Geschäftsjahr verrechneten versicherungsmathematischen Verluste in Höhe von T € 102.891 (2013: T € 16.115). Die versicherungs mathematischen Verluste nach latenten Steuern betragen T € 71.157 (2013: T € 11.038). Das sonstige Ergebnis vor latenten Steuern beträgt T € -100.598 (2013: T € -19.587).
5. Erläuterungen zur Konzern-Bilanz Die Konzern-Bilanz ist unter der Anwendung des IAS 1 nach lang- und kurzfristigen Vermögenswerten und Schulden gegliedert. Dabei werden solche Vermögenswerte und Schulden als kurzfristig angesehen, die innerhalb eines Jahres fällig sind. Vorräte und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unabhängig von ihrer Fälligkeit auch dann als kurzfristig angesehen, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres, sondern innerhalb des normalen Geschäftszyklus verkauft, verbraucht oder fällig werden. Entsprechend IAS 12 werden die latenten Steuern als langfristige Vermögenswerte und Schulden ausgewiesen. 5.1. Immaterielle Vermögenswerte Die immateriellen Vermögenswerte entwickelten sich wie folgt:
Entwicklung 2014 T€ Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte
082
konzernabschluss 2014
Konzessionen, gewerbliche Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geschäftsoder Firmenwerte
Geleistete Anzahlungen
Summe
54.205 13 2.138 -783 5 28 55.605
76.083 1.047 309 -15 -5 73 77.491
18 0 55 -1 -16 2 59
130.306 1.060 2.502 -799 -16 103 133.155
46.232 0 3.642 -780 0 18 49.111 6.494
1.115 0 0 0 0 7 1.122 76.369
0 0 0 0 0 0 0 59
47.347 0 3.642 -780 0 25 50.234 82.921
Die unter Geschäfts- oder Firmenwerte ausgewiesenen Veränderungen des Konsolidierungskreises betreffen den Erwerb von TN Bautechnik (T € 737) sowie ACPRO (T € 310). Der Zugang bei den Geschäfts- oder Firmenwerten resultiert im Wesentlichen aus dem Kauf von Vermögenswerten der WPL – Werkstatt-Prüf-Labor-GmbH.
Entwicklung 2013 T€
Konzessionen, gewerbliche Rechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
Geschäftsoder Firmenwerte
Geleistete Anzahlungen
Summe
53.027 0 1.371 -166 28 -55 54.205
74.911 0 1.360 -163 0 -25 76.083
33 0 17 -2 -29 -1 18
127.971 0 2.748 -331 -1 -81 130.306
42.215 0 4.218 -151 0 -50 46.232 7.973
1.108 0 7 0 0 0 1.115 74.968
0 0 0 0 0 0 0 18
43.323 0 4.225 -151 0 -50 47.347 82.959
Anschaffungs-/Herstellungskosten Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte Der Zugang bei den Geschäfts- oder Firmenwerten resultiert aus dem Kauf von Vermögenswerten der INSTA Ingenieurtechnik Ingenieurgesellschaft für Elektro-, Meß-, und Regeltechnik m.b.H. Die Überprüfung aller in der Konzern-Bilanz offen ausgewiesenen Geschäfts- oder Firmenwerte führte zu keinem außerplanmäßigen Abschreibungsbedarf, da der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten über den Buchwertansätzen der jeweiligen Cash Generating Unit liegt. Der zur Diskontierung verwendete durchschnittliche Gesamtkapitalkostensatz (WACC) beträgt 4,85 % (2013: 4,83 %) unter Berücksichtigung
von Unternehmenssteuern, wobei nach Ende des dreijährigen Planungszeitraums ein Wachstumsabschlag von 1,0 % vorgenommen wird. Die getesteten Geschäfts- oder Firmenwerte verteilen sich im Wesentlichen auf die Geschäftsbereiche Rohstoffe (2014: T € 34.763; 2013: T € 34.763), Industrie Service (2014: T € 28.768; 2013: T € 27.367) sowie Aerospace (2014: T € 12.465; 2013: T € 12.465).
konzernabschluss 2014
083
5.2. Sachanlagen Das Sachanlagevermögen entwickelte sich wie folgt: Entwicklung 2014 T€
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis
286.337
115.890
187.230
2.152
591.608
0
43
13
0
56
Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember
2.369 -1.069 -6.236 273 281.674
6.585 -760 1.392 183 123.333
18.562 -6.262 273 428 200.243
1.438 -1 -1.664 1 1.927
28.954 -8.092 -6.235 885 607.177
147.162
78.497
153.111
190
378.960
0 5.960 -771 -4.007 24 148.368 133.306
0 8.170 -716 101 74 86.126 37.207
0 14.458 -6.005 -101 324 161.788 38.455
0 1 0 0 0 191 1.736
0 28.589 -7.492 -4.007 421 396.472 210.704
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte
084
Grundstücke, grundstücks- Technische Andere Anlagen, gleiche Rechte und Bauten Anlagen und Betriebs- und einschließlich der Bauten Maschinen Geschäftsausauf fremden Grundstücken stattung
konzernabschluss 2014
Der unter Zugänge auf Abschreibungen erfasste Wertminderungsaufwand nach IAS 36 beträgt T € 1.742 (2013: T € 311). Entwicklung 2013 T€
Grundstücke, grundstücks- Technische Andere Anlagen, gleiche Rechte und Bauten Anlagen und Betriebs- und einschließlich der Bauten Maschinen Geschäftsausauf fremden Grundstücken stattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Summe
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis
266.778
109.463
177.504
12.410
566.155
0
0
0
0
0
Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember
10.977 -2.566 11.715 -565 286.337
7.769 -726 -410 -207 115.890
14.983 -4.575 54 -735 187.230
998 -22 -11.173 -62 2.152
34.727 -7.889 186 -1.570 591.608
145.966
71.347
144.410
13
361.736
0 3.421 -2.145 0 -78 147.162 139.175
0 7.992 -629 -155 -58 78.497 37.393
0 13.699 -4.414 -45 -538 153.111 34.118
0 0 -13 190 0 190 1.962
0 25.111 -7.201 -11 -674 378.961 212.648
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Veränderungen Konsolidierungskreis Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte
konzernabschluss 2014
085
Die folgenden Vermögenswerte unterliegen Verfügungsbeschränkungen: T€ Technische Anlagen und Maschinen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
31. 12. 2014 162 869
31. 12. 2013 101 593
Sachanlagen in Höhe von T € 3.563 (2013: T € 3.430) sind als Sicherheit für Schulden im Rahmen des gewöhnlichen Geschäftsverkehrs verpfändet. Die besicherten Verbindlichkeiten zum 31. Dezember 2014 betragen T € 1.113 (2013: T € 1.013). Entschädigungszahlungen von Dritten sind in Höhe von T € 178 (2013: T € 448) in den sonstigen betrieb lichen Erträgen erfasst. Der Buchwert des Sachanlagevermögens entfällt auf gemietete Vermögenswerte im Rahmen von Finance Lease wie folgt: T€
Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
Bruttowerte 2014
2013
904
268
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen 2014 2013
449
176
Nettowerte 2014
2013
455
92
Aus den bestehenden Finance Lease-Verträgen werden künftig folgende Mindestleasingzahlungen fällig: T€
bis zu 1 Jahr 2014
2013
2013
Summe 2014
2013
Summe der Mindestleasingzahlungen
225
64
226
35
451
99
Enthaltener Zinsanteil Barwerte
-8 217
-1 63
-6 220
-1 34
-14 437
-2 97
Es bestehen keine Mindestleasingzahlungen mit einer Restlaufzeit über 5 Jahre. Die Verpflichtungen aus Finance Lease-Verträgen sind unter den Sonstigen Verbindlichkeiten ausgewiesen (vgl. 5.13.). Die künftigen Verpflichtungen aus Operating LeaseVerhältnissen, bei denen das wirtschaftliche Eigentum nicht beim TÜV NORD Konzern als Leasingnehmer liegt, sind unter den »Sonstigen finanziellen Verpflichtungen« ausgewiesen (vgl. 5.16.).
086
1 bis 5 Jahre 2014
konzernabschluss 2014
5.3. Nach der Equity Method bilanzierte Finanzanlagen In der folgenden Tabelle sind Name und Sitz der nach der Equity Method bewerteten Unternehmen sowie der Anteil am Kapital, das Eigenkapital und das Ergebnis dargestellt: Name und Sitz
Anteil am Kapital in %
Eigenkapital 100 % in T €
Ergebnis 100 % in T €
25,11 25,10 50,00 25,10
8.261 5.727 4.707 413
1.265 808 489 -209
National Inspection and Technical Testing Company Ltd. (FAHSS), Damman/Saudi-Arabien TÜV Middle East W.L.L., Manama/Bahrain UAB TÜVLITA, Vilnius/Litauen OutSmart B.V., Velp/Niederlande Es handelt sich ausschließlich um assoziierte Unternehmen. Die Gesellschaft TÜV Middle East W.L.L., Manama/ Bahrain, wurde zum 31. Dezember 2014 erstmalig nach der Equity Method bewertet. Für die wesentlichen Gesellschaften sind im Folgenden die Ergebnis- und Bilanzdaten sowie eine Überleitung zum Buchwert der Gesellschaften dargestellt. T€ Ergebnisdaten FAHSS Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern/Gesamtergebnis anteiliges Ergebnis nach Steuern/anteiliges Gesamtergebnis Bilanzdaten FAHSS kurzfristige Vermögenswerte langfristige Vermögenswerte kurzfristige Verbindlichkeiten langfristige Verbindlichkeiten Eigenkapital anteiliges Eigenkapital Sonstiges Buchwert der at-equity bewerteten FAHSS T€ Ergebnisdaten TÜV Middle East Umsatzerlöse Ergebnis nach Steuern/Gesamtergebnis anteiliges Ergebnis nach Steuern/anteiliges Gesamtergebnis Bilanzdaten TÜV Middle East kurzfristige Vermögenswerte langfristige Vermögenswerte kurzfristige Verbindlichkeiten langfristige Verbindlichkeiten Eigenkapital anteiliges Eigenkapital Sonstiges Buchwert der at-equity bewerteten TÜV Middle East
31.12.2014
31.12.2013
18.887 1.265 276
14.453 1.164 245
10.579 4.381 -3.536 -3.163 8.261
8.273 3.564 -2.644 -2.251 6.942
1.896 -362 1.534
1.743 -553 1.190
31.12.2014
31.12.2013
16.145 808 203
0 0 0
9.290 669 -2.896 -1.336 5.727
0 0 0 0 0
1.437 -160 1.277
0 0 0
konzernabschluss 2014
087
Für die beiden übrigen at-equity bewerteten individuell nicht materiellen Gesellschaften zeigt die folgende Tabelle zusammenfassende Finanzinformationen: T€ Vermögenswerte Verbindlichkeiten Eigenkapital
31.12.2014 6.741 -1.621 5.120
31.12.2013 6.185 -1.458 4.727
2014 280 231 231 3.206
2013 536 293 293 3.057
Das Ergebnis der nicht materiellen Gesellschaften zeigt die folgende Tabelle: T€ Ergebnis nach Steuern Anteiliges Ergebnis nach Steuern Anteiliges Gesamtergebnis nach Steuern Buchwert der at-equity bewerteten nicht materiellen Gesellschaften Bei der Ermittlung wurde auf testierte Vorjahresabschlüsse zurückgegriffen (vgl. 2.6.). 5.4. Andere finanzielle Vermögenswerte Die Beteiligungen von TÜV NORD AG sind der Aufstellung des Anteilsbesitzes (vgl. 7.7.) zu entnehmen. Die anderen finanziellen Vermögenswerte entwickelten sich im Berichtsjahr wie folgt: Entwicklung 2014 T€
088
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1. Januar Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte
konzernabschluss 2014
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anteile an JV Sonstige und assoziierten BeteiliUnternehmen gungen (nicht at-equity)
Langfristige Wertpapiere
Aus- Deckungsleihungen kapitalanteile aufgrund von Rückdeckungsversicherungen
Summe
5.722
331
675
25.936
2.627
32.555
67.845
380
13
0
67
23
4.143
4.625
-25 -6 29 6.100
0 -15 0 328
-344 -32 2 301
-5.045 0 0 20.958
-1.320 0 0 1.329
-1.832 -2.775 0 32.091
-8.565 -2.828 31 61.108
3.592 235 -2 0 6 3.831 2.269
265 0 0 38 0 303 25
160 0 0 -38 0 123 179
0 0 0 0 0 0 20.958
2.430 0 -1.279 0 0 1.151 178
0 0 0 0 0 0 32.091
6.447 235 -1.281 0 6 5.407 55.700
Rückdeckungsansprüche gegen die Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung der Technischen Überwachungs-Vereine -VVaG- (AHV), Essen, wurden in Höhe von T € 15.894 (2013: T € 15.738) zur Besicherung von Altersteilzeitverpflichtungen verpfändet.
Entwicklung 2013 T€
Anteile an verbundenen Unternehmen
Anteile an JV Sonstige und assoziierten BeteiliUnternehmen gungen (nicht at-equity)
Langfristige Wertpapiere
Aus- Deckungsleihungen kapitalanteile aufgrund von Rückdeckungsversicherungen
Summe
Anschaffungs-/ Herstellungskosten Stand 1. Januar Zugänge/laufende Investitionen Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember
5.484
305
722
27.194
7.236
37.696
78.637
287 0 22 -70 5.722
0 -3 31 -3 331
6 0 -53 -1 675
171 -1.430 0 0 25.936
15 -4.624 0 0 2.627
1.195 -699 -5.636 0 32.555
1.673 -6.756 -5.636 -74 67.845
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungsaufwendungen Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Umbuchungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember Nettowerte
3.531 152 -86 0 -6 3.592 2.130
268 0 -3 0 0 265 66
160 0 0 0 0 160 515
0 0 0 0 0 0 25.936
2.485 0 -54 0 0 2.430 197
0 0 0 0 0 0 32.555
6.444 152 -143 0 -6 6.447 61.397
konzernabschluss 2014
089
5.5. Vorräte T€ Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Unfertige Leistungen Fertige Erzeugnisse und Waren Geleistete Anzahlungen Summe
2014 1.292 52.360 3.650 3.896 61.198
2013 1.492 53.975 3.478 2.897 61.842
In den Vorräten sind Abwertungen in Höhe von T € 3 (2013: T € 0) enthalten. 5.6. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Forderungen Entsprechend ihrer restlichen Laufzeit lassen sich die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Forderungen wie folgt aufgliedern:
kurzfristig
2014 langfristig
Summe
kurzfristig
2013 langfristig
Summe
124.286
166
124.452
130.453
243
130.696
15.848
0
15.848
18.788
0
18.788
819
43
862
714
15
729
2.480 143.433
0 209
2.480 143.641
1.187 151.142
1 259
1.188 151.401
T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen Forderungen gegenüber Joint Ventures, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen Summe
090
konzernabschluss 2014
In der Berichtsperiode wurden Wertberichtigungen auf zweifelhafte Forderungen in Höhe von T € 3.185 (2013: T € 3.589) vorgenommen. Die Entwicklung der Einzelwertberichtigungen stellt sich wie folgt dar: T€ Stand 1. Januar Zuführung Verbrauch Auflösung Währungsumrechnungseffekte Stand 31. Dezember
2014 7.489 3.185 1.963 984 129 7.856
2013 6.345 3.589 1.280 977 -188 7.489
2014 132.308 43.485
2013 138.185 41.969
56.006 12.120 4.807 4.976 10.914 -7.856 124.452
58.412 15.867 5.278 5.938 10.721 -7.489 130.696
2013 langfristig 3.374
Summe 16.962
Die Fälligkeiten der nicht einzelwertberichtigten Forderungen gliedern sich wie folgt: T€ Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten, brutto a) davon weder überfällig noch wertberichtigt b) davon in der folgenden Altersstruktur überfällig, vor Wertberichtigungen 1 – 30 Tage 31 – 60 Tage 61 – 90 Tage 91 – 180 Tage mehr als 180 Tage Wertberichtigungen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten, netto
5.7. Sonstige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden als langfristig und von weniger als einem Jahr als kurzfristig eingestuft. Im Wesentlichen werden Abgrenzungsposten und Steuererstattungsansprüche ausgewiesen. Der Posten setzt sich wie folgt zusammen: T€ Sonstige Vermögenswerte
kurzfristig 15.549
2014 langfristig 3.912
Summe 19.461
kurzfristig 13.589
Zum Abschlussstichtag bestanden keine Posten, die mehr als 180 Tage überfällig und nicht wertgemindert waren.
konzernabschluss 2014
091
5.8. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Nachrangige Namensschuldverschreibung
Bei den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten handelt es sich um Schecks, Kassenbestände sowie um Guthaben bei unterschiedlichen Kreditinstituten in unterschiedlicher Währung. Die Guthaben werden marktüblich verzinst.
Am 22. Dezember 2014 hat die TÜV NORD AG eine nachrangige Namensschuldverschreibung ohne feste Laufzeit in Höhe von T € 20.000 bei der Alters- und Hinterbliebenen-Versicherung der Technischen Überwachungs-Vereine -VVaG- (AHV), Essen, aufgenommen. Der Zinssatz beträgt 4,125 % bis zum 30. Juni 2020 und erhöht sich danach für jede weitere 5-Jahresperiode um 100 Basispunkte. Eine Kündigungsmöglichkeit besteht ausschließlich für die TÜV NORD AG erstmals zum 30. Juni 2020, danach jährlich. Die Zinszahlungen liegen im Ermessen der TÜV NORD AG. Sie sind in vollem Umfang auch nachträglich zu zahlen u.a. bei Rückzahlung der Namensschuldverschreibung, Ausschüttungen an die Anteilseigner oder Rückzahlung anderer gleichrangiger Verbindlichkeiten bzw. bei wirtschaftlich vergleichbaren Vorgängen.
5.9. Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte In der Position »Zur Veräußerung vorgesehene Vermögenswerte« gemäß IFRS 5 werden bebaute und unbebaute Grundstücke ausgewiesen, für die Veräußerungsmaßnahmen eingeleitet sind. 5.10. Eigenkapital Zur Entwicklung des Eigenkapitals vom 1. Januar 2013 bis zum 31. Dezember 2014 vgl. »Konzern-Eigenkapital veränderungsrechnung«. Das Kapitalmanagement des TÜV NORD Konzerns zielt neben der Sicherstellung der Unternehmensfortführung darauf ab, eine adäquate Verzinsung über die Kapitalkosten hinaus zu erreichen und damit den Unternehmenswert dauerhaft zu steigern. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital beträgt unverändert T € 10.000 und ist eingeteilt in 100.000 auf den Namen lautende Stückaktien. Alle Aktien sind voll einbezahlt. Die TÜV NORD AG verfügt zum Zeitpunkt der Erstellung des Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2014 weder über bedingtes Kapital noch über genehmigtes Kapital. Die TÜV NORD AG gewährt keine aktienbasierte Vergütung (Aktienoptionsprogramm) an ihre Mitarbeiter. Kapitalrücklage Die Kapitalrücklage des TÜV NORD Konzerns entspricht mit einer Höhe von T € 114.413 der Kapitalrücklage der TÜV NORD AG.
092
konzernabschluss 2014
Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen enthalten die Ergebnisse der in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften, soweit sie nicht ausgeschüttet wurden. Daneben werden in den Gewinnrücklagen die Verrechnung aktiver und passiver Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung für Akquisitionen bis zum 31. Dezember 2006 sowie der Nettobetrag der erfolgsneutralen Anpassungen im Rahmen der erstmaligen Anwendung der IFRS ausgewiesen. Sonstige Eigenkapitalpositionen Die sonstigen Eigenkapitalpositionen enthalten die erfolgsneutralen Eigenkapitalauswirkungen aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen ausländischer Tochtergesellschaften, aus Wertänderungen der Zeitwerte von Available-for-Sale-Instrumenten, aus versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten aus Pensionsplänen und die auf diese Sachverhalte erfassten latenten Steuern.
Nicht beherrschende Anteile Die nicht beherrschenden Anteile umfassen die Fremd anteile am konsolidierten Eigenkapital der einbezogenen Gesellschaften. Die nicht beherrschenden Anteile entfallen im Wesentlichen auf folgende Konzerngesellschaften: T€ TÜV India Private Ltd., Mumbai/Indien TÜV NORD CERT GmbH, Essen Höntzsch GmbH, Waiblingen DMT Consulting Private Limited (vormals IMC-SRG Services & Consultancy (P) Ltd.), Kolkata/Indien TÜV NORD Mobilität Immobilien GmbH, Essen Diverse andere Gesellschaften Summe
Die Stimmrechte anderer Gesellschafter entsprechen ihrem Anteil am Eigenkapital. Auf weitere Angaben zu den Tochtergesellschaften, an denen nicht beherrschende andere Gesellschafter beteiligt sind, wird mangels Wesentlichkeit verzichtet. Weitere Informationen finden sich in der Anteilsbesitzliste im Kapital 7.7. 5.11. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2014 3.804 1.161 1.017
2013 3.375 1.129 984
765 721 1.043 8.511
695 627 911 7.721
Zum 30. Dezember 2008 erfolgte die Erstdotierung eines Contractual Trust Agreements (CTA). Dabei wurden Deckungskapitalanteile aufgrund von Rückdeckungsversicherungen dem TÜV NORD PENSION TRUST e.V. zugeführt, die ausschließlich und unwiderruflich der Deckung und Finanzierung der Pensionsverpflichtungen dienen. Nach IFRS sind die Vermögenswerte dieses CTA als Plan Assets anzusehen. Das Planvermögen besteht ausschließlich aus diesen Rückdeckungsversicherungen.
Rückstellungen werden für Verpflichtungen aus Anwartschaften und laufenden Leistungen an berechtigte aktive und ehemalige Mitarbeiter und Hinterbliebene gebildet, soweit es sich um einen leistungsorientierten Versorgungsplan (Defined Benefit Plan) handelt. Diese Rückstellungen bemessen sich nach versicherungsmathematischen Bewertungen der bestehenden Versorgungsverpflichtungen, die in jedem Jahr neu vorgenommen werden. Die Aufwendungen aus den Zusagen werden entsprechend dem versicherungsmathematischen Gutachten über die Dienstzeit der Beschäftigten verteilt und bestehen aus Dienstzeit- und Zinsaufwand.
Die Höhe der Pensionsverpflichtung (versicherungsmathematischer Barwert der erdienten Versorgungsansprüche oder Defined Benefit Obligation (DBO)) wurde nach versicherungsmathematischen Methoden berechnet, für die Schätzungen unumgänglich sind.
Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste werden sofort in voller Höhe ausgewiesen und unter Berücksichtigung latenter Steuern erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst. In der Konzern-Gesamtergebnisrechnung erfolgt eine Überleitung der im Eigenkapital erfassten versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste.
Die unter Einbeziehung dynamischer Komponenten bei Eintritt des Versorgungsfalls zu erwartenden Versorgungsleistungen werden dabei über die gesamte Beschäftigungszeit des betreffenden Mitarbeiters verteilt. Im Geschäftsjahr werden folgende Annahmen bezüglich der anzusetzenden Parameter für die versicherungs mathematischen Berechnungen in den Gutachten getroffen:
Die Höhe der Pensionsverpflichtung wird gemäß IAS 19 (Employee Benefits) nach der Projected-Unit-CreditMethode ermittelt, bei der die zum Bewertungsstichtag erdienten künftigen Verpflichtungen nach versicherungsmathematischen Verfahren unter Einschätzung der relevanten Einflussgrößen bewertet werden.
Der Nettopensionsaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen.
konzernabschluss 2014
093
% Diskontierungszinssatz per 31.12. künftige Rentensteigerungen künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen Mitarbeiterfluktuation Verzinsung des Planvermögens
2013 4,20 1,50 2,00 2,00 3,70
Die versicherungsmathematischen Gutachten werden jährlich erstellt. Die versicherungsmathematischen Annahmen in Bezug auf die Sterblichkeit basieren für Deutschland auf den Richttafeln 2005G von Klaus Heubeck. Die versicherungsmathematischen Annahmen in Deutschland und in anderen Ländern unterscheiden sich, mit Ausnahme des Diskontierungszinssatzes, nicht wesentlich.
auf der Grundlage von Betriebsvereinbarungen sowie tarifvertraglicher- und einzelvertraglicher Basis. Leistungsorientierte Versorgungszusagen wurden nur bei einem Eintritt bis zum 31. Dezember 1991 bzw. 31. Dezember 1993 gegeben. Die Höhe dieser Zusagen bemisst sich nach dem anrechnungsfähigen Einkommen und/oder der Sozialversicherungsrente sowie der Dienstzeit.
Im Konzern bestehen sowohl leistungsorientierte als auch beitragsorientierte Versorgungspläne für Zusagen der Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen
Die Veränderung des Anwartschaftsbarwerts der Pensionsverpflichtungen und des Planvermögens ergeben sich wie folgt:
T€
Pensionsverpflichtungen 953.034 15.655 39.823 55.478
Planvermögen
Summe
-685.536 0 -25.428 -25.428
267.498 15.655 14.395 30.050
0
-720
-720
103.611 103.611 -51.151 0 0 -51.151 917
0 -720 0 36.264 -28.680 7.584 -1.144
103.611 102.891 -51.151 36.264 -28.680 -43.567 -227
2.443 1.064.332 36 1.064.368
-966 -706.210 0 -706.210
1.477 358.122 36 358.158
Stand 1. Januar 2014 Laufender Dienstzeitaufwand Nettozinsaufwand (Zinsaufwand/Zinsertrag) Nettopensionsaufwand Tatsächliche Zinsen Planvermögen abzgl. rechnerischer Zinsertrag Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aus Veränderung finanzieller Annahmen Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne Pensionszahlungen Zahlungen aus dem Versorgungsplan Beiträge Arbeitgeber zum Versorgungsplan Zahlungen gesamt Übertragung von Verpflichtungen Veränderungen Konsolidierungskreis/ Wechselkurs- und sonstige Effekte Stand 31. Dezember 2014 Andere in der Bilanz angesetzte Beträge Bilanzierte Pensionsrückstellung 31. Dezember 2014
094
2014 3,00 1,20 1,50 2,00 3,60
konzernabschluss 2014
Die Relation zwischen der Leistungsverpflichtung und dem Planvermögen spiegelt den Finanzierungsgrad des jeweiligen Pensionsplans wider, wobei eine das Planvermögen übersteigende Leistungsverpflichtung eine Planunterdeckung darstellt. Sowohl Leistungsverpflichtung als auch Planvermögen können im Zeitablauf schwanken, was zu einer Erhöhung/Verminderung der Planunterdeckung führen kann. Gründe für solche Schwankungen können Veränderungen des Marktzinses und damit des Diskontierungszinses oder auch Anpassung an versicherungsmathematische Annahmen sein.
Das Planvermögen des TÜV NORD Konzerns besteht ausschließlich aus Rückdeckungsversicherungen und unterliegt aufgrund der Mindestverzinsung nur geringfügigen Schwankungen. Eine Preisnotierung an einem aktiven Markt besteht für Rückdeckungsversicherungen nicht. Die Planunterdeckung wird durch operative Cashflows gedeckt. Langfristiges Ziel des TÜV NORD Konzerns ist es, das Planvermögen sukzessive zu erhöhen. Die Beiträge der Arbeitgeber in das Planvermögen werden 2015 voraussichtlich Mio € 25,0 betragen. Die gewichtete durchschnittliche Duration der Pensionsverpflichtungen beträgt 13,1 Jahre.
T€
Pensionsverpflichtungen 930.908 11.070 40.075 51.145
Planvermögen
Summe
-668.713 0 -24.609 -24.609
262.195 11.070 15.466 26.536
0
-1.749
-1.749
17.864 17.864 -48.962 0 0 -48.962 2.627
0 -1.749 0 34.752 -22.831 11.921 -1.979
17.864 16.115 -48.962 34.752 -22.831 -37.041 648
-548 953.034 40 953.074
-407 -685.536 0 -685.536
-955 267.498 40 267.538
Stand 1. Januar 2013 Laufender Dienstzeitaufwand Nettozinsaufwand (Zinsaufwand/Zinsertrag) Nettopensionsaufwand Tatsächliche Zinsen Planvermögen abzgl. rechnerischer Zinsertrag Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aus Veränderung finanzieller Annahmen Neubewertung leistungsorientierter Versorgungspläne Pensionszahlungen Zahlungen aus dem Versorgungsplan Beiträge Arbeitgeber zum Versorgungsplan Zahlungen gesamt Übertragung von Verpflichtungen Veränderungen Konsolidierungskreis/ Wechselkurs- und sonstige Effekte Stand 31. Dezember 2013 Andere in der Bilanz angesetzte Beträge Bilanzierte Pensionsrückstellung 31. Dezember 2013
konzernabschluss 2014
095
Die nachfolgende Übersicht stellt die Auswirkungen von Parameteränderungen auf die Pensionsverpflichtungen (DBO) dar. Die Analyse bezieht sich auf die Parameter, bei denen eine Änderung zum Abschlussstichtag für möglich gehalten wurde. Es handelt sich um Durchschnittswerte, die mit dem Barwert der jeweiligen Pensionsverpflichtung gewichtet wurden. Bei der Berechnung wurden Korrelationen zwischen den Parametern nicht berücksichtigt. Sensitivitätsanalyse in %
Veränderung Erhöhung Verringerung des Parameters des Parameters des Parameters
Rechnungszins
1,0%
Rückgang DBO um 11,8%
Erhöhung DBO um 14,6%
Rententrend
0,5%
Erhöhung DBO um 6,0%
Rückgang DBO um 5,6%
Rückstellungen aus dem Personal- und Sozialbereich
Übrige sonstige Rückstellungen
Summe
55.022 24.151 21.858 2.178 -149 156 55.144
35.676 16.025 6.208 4.013 85 162 41.725
90.698 40.176 28.066 6.192 -65 318 96.870
Arbeitgeberbeiträge an die gesetzliche Rentenversicherung sowie Beiträge an sonstige beitragsorientierte Versorgungspläne wurden 2014 in Höhe von Mio € 41,2 geleistet (2013: Mio € 39,7). 5.12. Sonstige lang- und kurzfristige Rückstellungen T€
Stand 1. Januar 2014 Zuführung Verbrauch Auflösung Umbuchungen/Übertragungen Währungsdifferenzen Stand 31. Dezember 2014 Die Rückstellungen für Verpflichtungen aus dem Personal- und Sozialbereich werden im Wesentlichen für Altersteilzeit, Jubiläumszahlungen, Sozialplanmaßnahmen und sonstige Personal- und Personalnebenkosten gebildet. Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen Rückstellungen für Risiken drohender Verluste aus schwebenden Geschäften und Gewährleistungsverpflichtungen sowie Rückstellungen für sonstige Risiken. Vom Gesamtbetrag der übrigen sonstigen Rückstellungen zum 31. Dezember 2014 sind T € 32.988 (2013: T € 28.354) kurzfristig und T € 8.737 (2013: T € 7.322) langfristig. Es sind keine wesentlichen Aufzinsungen von langfristigen Rückstellungen vor genommen worden.
096
konzernabschluss 2014
5.13. Lang- und kurzfristige Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten Entsprechend ihrer Restlaufzeit lassen sich die Verbindlichkeiten folgendermaßen gliedern: kurzfristig
2014 langfristig
Summe
kurzfristig
2013 langfristig
Summe
21.230
507
21.737
51.792
932
52.724
216 21.447
220 727
436 22.173
75 51.867
34 967
109 52.834
19.635
318
19.953
32.232
221
32.453
1.178
0
1.178
535
0
535
393
3
397
354
6
360
T€ Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Verbindlichkeiten aus Finance Lease Finanzschulden Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen Verbindlichkeiten gegenüber Joint Venture Gesellschaften, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen Ausstehende Rechnungen Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft Andere Verbindlichkeiten
515 17.530
0 0
515 17.530
921 14.675
0 0
921 14.675
25.252 29.955
303 18.435
25.555 48.389
24.682 32.291
247 24.708
24.930 56.999
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Verbindlichkeiten
94.457
19.059
113.516
105.690
25.183
130.872
48.089 15.976 64.065 179.969
52 0 52 19.837
48.141 15.976 64.117 199.806
49.696 16.396 66.092 223.649
30 0 30 26.180
49.727 16.396 66.123 249.829
Erhaltene Anzahlungen Sonstige Steuern Übrige Verbindlichkeiten Summe Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten in Höhe von T € 20.000 die Inanspruchnahme einer Konsortialkreditlinie in Höhe von T € 175.000. Die Verzinsung erfolgt bei Inanspruchnahme mit dem 3-Monats EURIBOR zzgl. einer Marge von 100 Basispunkten. Verbindlichkeiten aus Finance-Lease-Verträgen betreffen Leasingverträge für Investitionsgüter und werden in Höhe der künftigen Verpflichtung passiviert. Die Verbindlichkeiten aus angearbeiteten Dienstleistungsaufträgen resultieren aus Aufträgen, bei denen die vereinnahmten Kundenanzahlungen die kumulierten Forderungen aus der Abwicklung der jeweiligen Aufträge übersteigen. Die Verbindlichkeiten gegenüber der Belegschaft enthalten T € 12.389 (2013: T € 12.307) für Verpflichtungen aus Freizeitausgleich und T € 7.437 (2013:
T € 8.364) für Verpflichtungen aus rückständigem Urlaub. In den anderen Verbindlichkeiten ist ein passivischer Rechnungsabgrenzungsposten der TÜV NORD College GmbH aus der Finanzierung des Betriebs der Berufskollegs in Höhe von T € 17.513 (2013: T € 26.845) enthalten. 5.14. Eventualschulden Haftungsverhältnisse bestehen für Sachverhalte, für welche die TÜV NORD AG und ihre Tochtergesellschaften Garantien zugunsten unterschiedlicher Vertragspartner gegeben haben. Im Berichtsjahr bestehen Haftungsverhältnisse in Höhe von T € 9.341 (2013: T € 9.199) aus Bürgschaftsverhältnissen, die im Wesentlichen Bankbürgschaften betreffen. Die TÜV NORD AG übernimmt mit
konzernabschluss 2014
097
Vertragserfüllungsgarantien die Haftung für Verpflichtungen von Konzerngesellschaften im Rahmen von gemeinsamen Projekten und Konsortien. Kommt der Konsortialpartner seinen vertraglich geschuldeten Verpflichtungen nicht nach, können Zahlungsforderungen bis zur Höhe des vereinbarten Bürgschaftsbetrags auf die TÜV NORD AG zukommen. Im Regelfall werden hier Laufzeiten entsprechend dem zugehörigen Grundgeschäft vereinbart. 5.15. Rechtsverfahren Die TÜV NORD AG und ihre Konzerngesellschaften sind nicht an Gerichtsverfahren beteiligt, die einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche und finanzielle Lage der Gesellschaften oder des Konzerns haben könnten. Für entsprechende Belastungen aus anderen Gerichtsverfahren wurden bei der jeweiligen Gesellschaft Rückstellungen in angemessener Höhe gebildet. Diese belaufen sich zum Bilanzstichtag auf T € 1.311 (2013: T € 946). 5.16. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Zum 31. Dezember 2014 besteht ein Bestellobligo für Sachanlagevermögen in Höhe von T € 167 (2013: T € 585). Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen umfassen Miet- und Leasingverpflichtungen für Räumlichkeiten, Betriebs- und Geschäftsausstattungen sowie Geräte, die als Operating Lease gemäß IAS 17 einzustufen sind. Die Mindestleasingzahlungen werden folgendermaßen fällig: T€ Künftige Verpflichtungen aus angemieteten Immobilien Künftige Verpflichtungen aus sonstigen Operating-Lease-Verträgen Die sonstigen finanziellen Mietverpflichtungen sind überwiegend als langfristig einzustufen. Sie haben eine Laufzeit von fünf bis zehn Jahren. Die in der Gewinn- und Verlustrechnung erfassten Aufwendungen aus solchen Verträgen betragen T € 39.728 (2013: T € 41.657).
098
konzernabschluss 2014
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Summe
14.165
37.685
37.710
89.560
5.923
20.809
20.309
47.041
6. Erläuterungen zur Konzern-Kapitalflussrechnung Der Finanzmittelbestand der Kapitalflussrechnung umfasst alle in der Bilanz ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, d.h. Kassenbestände, Schecks und Guthaben bei Kreditinstituten. Die ausgewiesenen Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente unterliegen keinen Verfügungsbeschränkungen durch Dritte.
7. Sonstige Angaben 7.1. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Bis zum Stichtag der Aufstellung des konsolidierten Abschlusses traten keine für die Darstellung der Lage des Konzerns wesentlichen Ereignisse ein. 7.2. Angaben zu Konzernabschlussprüferhonoraren Im Berichtsjahr sind für die Abschlussprüfer des Konzernabschlusses, BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, folgende Honorare als Aufwand gemäß § 314 Abs. 1 Nr. 9 HGB erfasst worden. T€ Abschlussprüfung Steuerberatung Sonstige Beratungsleistungen Summe
2014 704 74 19 797
2013 665 56 25 746
7.3. Finanzinstrumente In den folgenden Übersichten ist für das Berichts- und das Vorjahr die Bewertung der nach IFRS 7 relevanten Kategorien von Finanzinstrumenten dargestellt:
konzernabschluss 2014
099
Finanzinstrumente 31. Dezember 2014
T€ AKTIVA Langfristige Vermögenswerte Wertpapiere Ausleihungen Forderungen und sonstige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
Kategorie gemäß IAS 39
Buchwert
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Kredite und Forderungen*
AfS LaR
20.958 178
178
LaR
2.018
2.018
Erfolgsneutral Zu fortgeführten zum beizulegenAnschaffungsden Zeitwert kosten bewertete bewertete zur VerbindlichVeräußerung keiten* verfügbare Vermögenswerte
20.958
LaR
140.134
140.134
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
LaR
8.266
8.266
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
61.607
61.607
FLAC
507
507
FLAC FLAC
318 3.603
318 3.603
FLAC
21.230
21.230
FLAC FLAC
20.813 117.182
20.813 117.182
PASSIVA Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Sonstige Verbindlichkeiten Summe nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39
212.203
Davon: aggregiert nach Kategorien gemäß IAS 39 Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale Financial Assets – AfS) Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost – FLAC) * Der Buchwert entspricht dem Zeitwert.
100
konzernabschluss 2014
212.203
20.958
163.653
20.958
163.653
Finanzinstrumente 31. Dezember 2013
T€ AKTIVA Langfristige Vermögenswerte Wertpapiere Ausleihungen Forderungen und sonstige Vermögenswerte Kurzfristige Vermögenswerte Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten
Kategorie gemäß IAS 39
Buchwert
Zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertete Kredite und Forderungen*
AfS LaR
25.936 197
197
LaR
2.026
2.026
Erfolgsneutral Zu fortgeführten zum beizulegenAnschaffungsden Zeitwert kosten bewertete bewertete zur VerbindlichVeräußerung keiten* verfügbare Vermögenswerte
25.936
LaR
149.241
149.241
Forderungen und sonstige Vermögenswerte
LaR
7.091
7.091
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
54.006
54.006
FLAC
932
932
FLAC FLAC
221 2.838
221 2.838
FLAC
51.792
51.792
FLAC FLAC
32.767 115.740
32.767 115.740
PASSIVA Langfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Sonstige Verbindlichkeiten Kurzfristige Verbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Sonstige Verbindlichkeiten Summe nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39
212.561
25.936
204.291
Davon: aggregiert nach Kategorien gemäß IAS 39 Kredite und Forderungen (Loans and Receivables – LaR) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for Sale Financial Assets – AfS) Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden (Financial Liabilities Measured at Amortized Cost – FLAC)
212.561
25.936
204.291
* Der Buchwert entspricht dem Zeitwert.
konzernabschluss 2014
101
Auf Grundlage der drei in IFRS 13.72 ff. aufgeführten Stufen der Bewertungshierarchie erfolgt die Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten nach Verfügbarkeit relevanter Informationen. Für die erste Stufe sind notierte Marktpreise für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten auf aktiven Märkten direkt beobachtbar. Auf der zweiten Stufe wird die Bewertung auf Grundlage von Bewertungsmodellen vorgenommen, in welche am Markt beobachtbare Größen einfließen. Die Anwendung von Bewertungsmodellen, die nicht auf am Markt beobachtbare Inputfaktoren zurückgreifen, sieht die dritte Stufe vor. Es werden keine Finanzinstrumente zu Handelszwecken oder bis zur Endfälligkeit gehalten. Für die kurzfristigen Kredite und Forderungen sowie für die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen Verbindlichkeiten wird aufgrund der überwiegend kurzfristigen Restlaufzeiten angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte näherungsweise den Buchwerten entsprechen. Bei Wertpapieren, die als »Zur Veräußerung verfügbar« klassifiziert sind, entsprechen die Zeitwerte den Marktpreisen eines aktiven Marktes (Stufe 1 der Bewertungshierarchie). Nettoergebnisse nach Bewertungskategorien Die erfolgswirksamen Nettoergebnisse der Finanz instrumente sind den folgenden Bewertungskategorien zugeordnet: T€
2014 aus der Folge bewertung 1.595 -2.011
aus Zinsen Kredite und Forderungen Finanzielle Verbindlichkeiten, die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden
-1.569
Dabei werden die Zinsen aus finanziellen Verbindlichkeiten und Wertminderungen für Ausleihungen im Finanzergebnis ausgewiesen. Der Wertminderungsaufwand für Forderungen (im Wesentlichen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen) sowie das Ergebnis aus Wertpapierabgängen sind im sonstigen Aufwand bzw. Ertrag erfasst.
102
konzernabschluss 2014
154
aus Abgang -16
0
2013 aus der Folge bewertung 1.895 -3.866
aus Zinsen
-1.501
165
aus Abgang 0
0
7.4. Management der finanziellen Risiken
Liquiditätsrisiken
Die Gesellschaften des TÜV NORD Konzerns sind im Rahmen ihrer operativen Tätigkeit finanziellen Risiken ausgesetzt. Bei diesen Risiken handelt es sich um Kreditrisiken, Liquiditäts- sowie Marktrisiken in Form von Währungs- und Zinsrisiken. Die konzernweite Steuerung und Begrenzung dieser Risiken erfolgt im Rahmen des zentralen Risikomanagements der TÜV NORD AG. Die Grundsätze des Risikomanagements zur Steuerung der Risiken werden im Lagebericht näher erläutert.
Die Steuerung möglicher Liquiditätsrisiken – der Gefahr, dass der Konzern nicht zu jeder Zeit seinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen kann – wird durch eine umfassende kurz- und langfristige Liquiditätsplanung unter Berücksichtigung bestehender Kreditlinien sichergestellt. Die Deckung des Finanzbedarfs erfolgt größtenteils durch Eigenkapital, Teilnahme an CashPooling-Vereinbarungen oder Darlehen von Banken, bei der AHV und Konzernunternehmen, soweit dies im Rahmen der jeweiligen rechtlichen und steuerlichen Gegebenheiten möglich und sinnvoll ist. Bankguthaben werden ausschließlich bei Kreditinstituten einwandfreier Bonität gehalten.
Ausfallrisiken Ausfallrisiken existieren insbesondere aus dem operativen Geschäft. Die Forderungen der TÜV NORDKonzerngesellschaften unterliegen grundsätzlich einem Ausfallrisiko, für das in Abhängigkeit von Art und Höhe der jeweiligen Leistung Sicherheiten verlangt werden. Bei Bedarf werden für einzelne Vertragspartner Ausfallversicherungen mit Selbstbehalt abgeschlossen. Des Weiteren wird z.B. Vorkasse gefordert. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, werden vor Vertragsabschluss Bonitätsprüfungen entsprechend der internen Richtlinien vorgenommen. Außerdem findet eine regelmäßige Überprüfung der Kundenbonität während der Vertragslaufzeit statt. Bei konkreten Ausfallrisiken wird durch Wertberichtigungen vorgesorgt, die sich an objektiven Hinweisen im Einzelfall oder der Fälligkeitsstruktur sowie den tatsächlichen Forderungsausfällen orientieren. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Percentage-of-Completion und Ausleihungen können maximal in Höhe ihres Buchwerts zum 31. Dezember 2014 ausfallen. Die Fälligkeitsstruktur der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist unter 5.6. dargestellt. Das maximale Kreditrisiko bei zur Veräußerung verfügbaren Vermögenswerten und den Finanzinstrumenten entspricht zum 31. Dezember 2014 deren Marktwert.
Zur Deckung des konzernzentralen Finanzbedarfs werden unterschiedliche am Markt verfügbare Finanzierungsinstrumente eingesetzt. Bei Ereignissen, die zu einem unerwarteten Liquiditätsbedarf führen, kann sowohl auf vorhandene Liquidität in Form von Barmitteln als auch auf einen Kreditrahmen zurückgegriffen werden. Es besteht eine Kreditlinie in Höhe von T € 175.000, die bei Bedarf in Anspruch genommen werden kann. Die Inanspruchnahme betrug T € 20.000 zum 31. Dezember 2014. Eine Übersicht über die Fälligkeiten der finanziellen Verpflichtungen und die daraus resultierenden Mittelabflüsse ergibt sich aus dem Restlaufzeitenspiegel der Verbindlichkeiten (vgl. 5.13.). Währungsrisiken Währungsrisiken resultieren aus in der Bilanz ausgewiesenen Vermögenswerten und Schulden in fremder Währung, deren Zeitwert durch die Veränderung der Wechselkurse negativ beeinflusst werden kann, sowie aus schwebenden Fremdwährungsgeschäften, deren künftige Zahlungsströme sich aufgrund von Wechselkursveränderungen nachteilig entwickeln können. Das Wechselkursrisiko hat nur eine untergeordnete Bedeutung, da die Forderungen und Verbindlichkeiten im Land, in dem die jeweilige Gesellschaft ihren Sitz hat, in lokaler Währung fällig werden. Länderrisiken bestehen derzeit kaum.
konzernabschluss 2014
103
Zinsrisiko Zinsrisiken resultieren überwiegend aus den im Rahmen der Konzernfinanzierung aufgenommenen kurzfristigen, variabel verzinsten Krediten. Dem Risiko, dass sich künftige Zinszahlungen aufgrund von Änderungen des Zinsniveaus ungünstig entwickeln, wird im Risiko- und Chancenmanagementsystem der TÜV NORD AG durch entsprechende Richtlinien hinsichtlich Berichterstattung sowie die Formulierung von Ausübungskompetenzen und Verantwortlichkeiten bei der Kreditaufnahme begegnet. Auf die Erstellung einer Sensitivitätsanalyse wurde vor dem Hintergrund, dass die kurzfristigen Verbindlichkeiten zum Zeitpunkt der Abschlusserstellung bereits im Wesentlichen ausgeglichen waren, verzichtet. 7.5. Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen/Personen Nach IAS 24 Angaben über Beziehungen zu nahe stehenden Unternehmen und Personen ergeben sich Offenlegungspflichten zum einen hinsichtlich der Beziehungen mit Unternehmen, die nicht vollkonsolidiert werden, und zum anderen mit nahe stehenden Personen. Als nahe stehende Unternehmen des TÜV NORD Konzerns kommen grundsätzlich die Vereine TÜV Nord e. V., TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt e. V., RWTÜV e. V., die „Aktaios“ Verwaltungs-GmbH sowie die RWTÜV GmbH mit ihren Tochtergesellschaften in Betracht. Zudem steht der Konzern neben den in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen unmittelbar oder mittelbar in Ausübung der normalen Geschäftstätigkeit mit verbundenen, nicht konsolidierten Unternehmen und assoziierten Unternehmen in Beziehung. Im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wurden sämtliche Liefer- und Leistungsbeziehungen, die mit den nicht in den Konsolidierungskreis einbezogenen Unternehmen geschlossen wurden, zu marktüblichen Bedingungen und Konditionen vorgenommen, wie sie auch mit konzernfremden Dritten üblich sind. Als nahe stehende natürliche Personen gelten die Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats.
104
konzernabschluss 2014
7.6. Gesamtbezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats Die Vergütung des Managements in Schlüsselpositionen des Konzerns umfasst gemäß IAS 24 die Vergütung des aktiven Vorstands und des Aufsichtsrats. Die aktiven Mitglieder des Vorstands erhielten im Geschäftsjahr 2014 insgesamt Bezüge in Höhe von T € 1.858 (2013: T € 2.192). Der zusätzlich entstandene Dienstzeitaufwand für die Pensionsverpflichtungen beträgt T € 175 (2013: T € 192). Der Barwert der Gesamtverpflichtung (DBO) für die aktiven Vorstandsmitglieder beläuft sich zum Bilanzstichtag auf T € 6.042 (2013: T € 5.336). Die Gesamtbezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen aus Rentenzahlungen und sonstigen Bezügen (Einmalzahlungen und Beratungsleistungen) beliefen sich auf T € 393 (2013: T € 485). Es bestehen Pensionsverpflichtungen (DBO) gegenüber früheren Mitgliedern des Vorstands und ihren Hinterbliebenen in Höhe von T € 6.256 (2013: T € 5.735). Die Mitglieder des Aufsichtsrats bezogen für ihre Tätigkeit eine Vergütung von T € 243 (2013: T € 252). Im Geschäftsjahr 2014 wurden keine Kredite oder Vorschüsse an Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats gewährt.
7.7. Aufstellung des Anteilsbesitzes Name und Sitz In den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen adapt engineering GmbH & Co. KG, Nordhausen ALTER TECHNOLOGY TÜV NORD S.A.U., Sevilla/Spanien Asesoría y Control en Protección Radiológica, S.L. (ACPRO), Barcelona/Spanien BRTUV AVALIAÇÕES DA QUALIDADE S.A., São Paulo/Brasilien Cualicontrol-ACI S.A.U., Madrid/Spanien DMT Consulting GmbH (vormals IMC-Montan Consulting GmbH), Essen DMT Consulting Limited (vormals IMC Group Consulting Ltd.), Nottingham/Großbritannien DMT Consulting Private Limited (vormals IMC-SRG Services & Consultancy (P) Ltd.), Kolkata/Indien DMT GEOSCIENCES LTD., Calgary/Kanada DMT Geosurvey spol. s.r.o., Prag/Tschechien DMT GmbH & Co. KG, Essen DMT Petrologic GmbH, Hannover EE Energy Engineers GmbH, Gelsenkirchen ENCOS GmbH Engineering + Construction + Service, Hamburg FS FAHRZEUG-SERVICE GmbH & Co. KG, Hannover Guangzhou TÜV Industrial Technical Services Co., Ltd., Guangzhou/China GWQ Gesellschaft für Werkstoffprüfung und Qualitätssicherung mbH, Moers HIREX ENGINEERING SAS, Toulouse/Frankreich Höntzsch GmbH, Waiblingen Hundt & Partner Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Hannover IGN Ingenieurgesellschaft Nord mbH & Co. KG, Greifswald MEDITÜV GmbH & Co. KG – Unternehmensgruppe TÜV NORD, Hannover Nord-Kurs GmbH & Co. KG, Hamburg PT. TÜV NORD Indonesia, Jakarta/Indonesien THE INSPECTION COMPANY OF KOREA (INCOK), Seoul/Korea TOP REL S.R.L., Rom/Italien TÜ-Service Anlagentechnik GmbH & Co. KG, Berlin TÜ Service Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Potsdam TÜV ASIA PACIFIC LTD., Kwun Tong, Kowloon/Hong Kong TÜV Croatia d.o.o., Slavonski Brod/Kroatien TÜV CYPRUS LTD., Nikosia/Zypern TÜV Eesti OÜ, Tallinn/Estland TÜV HELLAS (TÜV NORD) S.A., Athen/Griechenland TÜV India Private Ltd., Mumbai/Indien TÜV Informationstechnik GmbH Unternehmensgruppe TÜV NORD, Essen TÜV Nederland QA B.V., Best/Niederlande TÜV NORD Akademie GmbH & Co. KG, Hamburg TÜV Nord Baltik SIA, Riga/Lettland TÜV NORD Bautechnik GmbH, Hamburg TÜV NORD Bildung GmbH & Co. KG, Essen TÜV NORD Bildung Opel GmbH, Bochum TÜV NORD Bildung Saar GmbH, Saarbrücken TÜV Nord Bulgarien GmbH, Plovdiv/Bulgarien TÜV NORD CERT GmbH, Essen TÜV NORD CERT UMWELTGUTACHTER Gesellschaft mbH, Hannover TÜV NORD College GmbH, Essen TÜV NORD Czech, s.r.o., Prag/Tschechien TÜV Nord Danmark ApS, Kolding/Dänemark TÜV NORD Energieagentur GmbH & Co. KG, Essen TÜV NORD EnSys Hannover GmbH & Co. KG, Hannover TÜV NORD Finland Oy, Vantaa/Finnland TÜV NORD Hangzhou Co., Ltd., Hangzhou/China TÜV NORD HONG KONG LTD., Kwun Tong, Kowloon/Hong Kong
Anteil am Kapital in %
100,00 1) 100,00 60,00 75,01 100,00 100,00 100,00 51,00 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 75,08 100,00 1) 100,00 1) 100,00 1) 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 1) 100,00 100,00 60,16 100,00 100,00 50,00 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 1) 80,40 100,00 100,00 94,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 1) 100,00 50,00 100,00
konzernabschluss 2014
105
Name und Sitz TÜV NORD IBERIA S.L.U., Madrid/Spanien TÜV NORD Immobilien GmbH & Co. KG, Essen TÜV NORD InfraChem GmbH & Co. KG, Marl TÜV NORD INTEGRA BVBA, Berchem/Belgien TÜV NORD International GmbH & Co. KG, Essen TÜV NORD ITALIA S.r.l., Legnano/Italien TÜV NORD Korea Ltd., Seoul/Korea TUV NORD (Malaysia) SDN. BHD., Petaling Jaya/Malaysia TÜV NORD Mobilität GmbH & Co. KG, Hannover TÜV NORD Mobilität Immobilien GmbH, Essen TÜV NORD MPA Gesellschaft für Materialprüfung und Anlagensicherheit mbH & Co. KG, Leuna TÜV NORD NC GmbH & Co. KG, Hannover TÜV NORD Nederland Holding B.V., Rijswijk/Niederlande TÜV NORD Polska Sp. z o.o., Katowice/Polen TÜV NORD Service GmbH & Co. KG, Hannover TÜV NORD SLOVAKIA, s.r.o., Bratislava/Slowakei TÜV NORD Sweden AB, Göteborg/Schweden TÜV NORD SOUTHERN AFRICA (PTY) LTD., Kapstadt/Südafrika TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG, Hamburg TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG, Hamburg TÜV NORD Technisches Schulungszentrum GmbH & Co. KG, Hamburg TÜV NORD (Thailand) Ltd., Bangkok/Thailand TÜV NORD Transfer GmbH, Essen TÜV NORD Umweltschutz GmbH & Co. KG, Hamburg TÜV Teknik Kontrol ve Belgelendirme A.S., Istanbul/Türkei TÜV Thüringen Anlagentechnik GmbH & Co. KG, Erfurt TÜV Thüringen Fahrzeug GmbH & Co. KG, Erfurt TÜV UK Ltd., London/Großbritannien TÜV USA, Inc., Salem/USA Unterstützungseinrichtung des Technischen Überwachungs-Vereins Hannover/Sachsen-Anhalt GmbH, Hannover Verebus Engineering B.V., Rijswijk/Niederlande Versicherungsvermittlung TÜV NORD GmbH, Essen Nicht in den Konzernabschluss einbezogene verbundene Unternehmen adapt engineering Verwaltungsgesellschaft mbH, Nordhausen British Mining Consultants Ltd., Sutton/Großbritannien DMT-Kai Batla Pty. Ltd., Bordeaux/Südafrika DMT-KAI BATLA (Mozambique) Limitada, Maputo Cidade/Mozambique DMT Mining Consulting Ltd., Nottingham/Großbritannien DMT Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen FAHRZEUG-SERVICE Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover FORMATION SaarLor FSL EURL, Forbach/Frankreich IGN Verwaltungsgesellschaft mbH, Greifswald IMC Group Consulting Ltd., Nottingham/Großbritannien IMC Montan Consulting Limited, Nottingham/Großbritannien IMC Montan Russia Limited, Nottingham/Großbritannien International Mining Consultants Ltd., Nottingham/Großbritannien International Mining Consultants Pty Ltd., Brisbane/Australien LLC »IMC Montan«, Moskau/Russland MacKay & Schnellmann Ltd., Nottingham/Großbritannien MEDITÜV Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover Montan Consulting Limited, Nottingham/Großbritannien MONTAN RUSSIA Ltd. (vormals IMC Montan Limited), Nottingham/Großbritannien Nord-Kurs Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg PT. DMT Exploration Engineering Consulting Indonesia, Jakarta/Indonesien RWTÜV Akademie GmbH, Essen SEIQ – Serviços de Engenharia Industrial e Qualidade Ltda., Rio de Janeiro/ Brasilien
106
konzernabschluss 2013
Anteil am Kapital in % 100,00 100,00 1) 51,00 1) 70,00 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 100,00 1) 94,00 100,00 1) 100,00 1) 100,00 100,00 100,00 1) 100,00 100,00 74,00 100,00 1) 100,00 1) 100,00 1) 99,97 100,00 100,00 1) 100,00 99,94 1) 99,50 1) 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00
100,00 100,00 51,00 51,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 74,00 100,00 100,00
Name und Sitz TN Portugal, Unipessoal Lda, Sines/Portugal TÜ-Service Anlagentechnik Verwaltungsgesellschaft mbH, Berlin TÜ Service Verwaltungsgesellschaft mbH, Potsdam TÜV (B) SDN. BHD., Kuala Belait/Brunei TÜV GmbH Hannover Hamburg Essen Berlin, Hannover TÜV NORD Akademie Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg TÜV NORD ARGENTINA S.A., Buenos Aires/Argentinien TÜV NORD Austria GmbH, Wien/Österreich TÜV NORD AUTO GmbH, Essen TÜV NORD Bauqualität Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover TÜV NORD Bildung Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen TÜV NORD Certification (Tianjin) Co., Ltd., Tianjin/China TÜV NORD EGYPT S.A.E., Kairo/Ägypten TÜV NORD Energieagentur Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen TÜV NORD EnSys Hannover Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover TÜV NORD FRANCE S.A.S., La Madeleine/Frankreich TÜV NORD Immobilien Verwaltungsgesellschaft, Essen TÜV NORD InfraChem Verwaltungsgesellschaft mbH, Marl TÜV NORD International Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen TÜV NORD Kft., Budapest/Ungarn TÜV NORD Luxembourg s.a.r.l., Luxemburg/Luxemburg TÜV NORD Material Testing GmbH, Duisburg TÜV NORD MEXICO S.A. DE C.V., Querétaro/Mexiko TÜV NORD Mobilität Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover TÜV NORD MPA Verwaltungsgesellschaft mbH, Leuna TÜV NORD Philippines, Inc., Manila/Philippinen TÜV NORD ROMANIA S.R.L., Bukarest/Rumänien TÜV NORD Service Verwaltungsgesellschaft mbH, Hannover TÜV NORD SysTec Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg TÜV NORD Systems Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg TÜV NORD Transfer Verwaltungsgesellschaft mbH, Essen TÜV NORD TS Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg TÜV NORD Ukraina GmbH, Donezk/Ukraine TÜV NORD Umweltschutz Verwaltungsgesellschaft mbH, Hamburg TÜV NORD VIETNAM LTD., Hanoi/Vietnam TÜV Thüringen Anlagentechnik Verwaltungsgesellschaft mbH, Erfurt TÜV Thüringen Fahrzeug Verwaltungsgesellschaft mbH, Erfurt
Anteil am Kapital in % 100,00 100,00 100,00 51,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 76,90 60,00 100,00 100,00 100,00 100,00 51,00 100,00 100,00 100,00 51,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 100,00 99,60 99,50
At-equity bewertete assoziierte Unternehmen National Inspection and Technical Testing Company Ltd. (FAHSS), Damman/Saudi-Arabien OutSmart B.V., Velp/Niederlande TÜV Middle East Co. W.L.L., Manama/Bahrain UAB TÜVLITA, Vilnius/Litauen
25,11 25,10 25,10 50,00
Nicht at-equity bewertete assoziierte Unternehmen (A) und Joint Ventures (JV) ARGE »Technische Prüfstelle für den Kraftfahrzeugverkehr 21« GbR, Dresden (JV) EnergieAgentur.NRW GmbH, Düsseldorf (JV) Energy Agency NRW GmbH (vormals EnergieAgentur.NRW GmbH), Düsseldorf (JV) IMC MONTAN Ltd. (vormals MONTAN RUSSIA LTD.), Nottingham/Großbritannien (JV) TÜV NORD ENGINEERING SERVICES (M) SDN. BHD. Selangor/Malaysia (A) TÜV NORD IRAN JOINT VENTURE CO., Teheran/Iran (A)
25,00 50,00 50,00 50,00 40,00 49,00
konzernabschluss 2014
107
Name und Sitz Sonstige Beteiligungen DEFA-ZERT GmbH, Stuttgart Engineering Financial Cooperative, Seoul/Korea FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH, Dresden Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) mbH, Köln Korea Electric Engineers Association, Seoul/Korea One TÜV BV Technische Inspektions GmbH i.L., Essen VIA Consult GmbH & Co. KG, Olpe WINDTEST Grevenbroich GmbH, Grevenbroich 1) Diese Personenhandelsgesellschaften nehmen die Befreiungsvorschrift des § 264b HGB in Anspruch.
108
konzernabschluss 2014
Anteil am Kapital in %
18,50 0,02 13,43 12,00 0,20 33,33 2,50 12,50
Mitglieder des Vorstands: Dr.-Ing. Guido Rettig, Hannover Vorsitzender, Geschäftsbereiche Rohstoffe, Aerospace Dr. rer. nat. Klaus Kleinherbers, Buxtehude Geschäftsbereich Mobilität Dr. rer. pol. Elmar Legge, Schermbeck Konzernbereich Finanzen, Controlling und Administration Harald Reutter M.A., Berlin Arbeitsdirektor, Geschäftsbereich Bildung Dr. rer. nat. Dirk Stenkamp, Bocholt Geschäftsbereiche Industrie Service, IT
ORGANE
109
Mitglieder des Aufsichtsrats: Dr. rer. nat. Georg Schöning, Rosengarten-Nenndorf Vorsitzender
Kurt Hay*, Herne Landesbezirksleiter IG BCE Landesbezirk Westfalen
Dipl.-Ing. Albert Veldmann*, Nordhorn 1. Stellv. Vorsitzender amtlich anerkannter Sachverständiger, Mitglied des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG
Dr. jur. Jürgen-Johann Rupp, Dinslaken Vorstand RAG Aktiengesellschaft
Prof. Dr. Karl Friedrich Jakob, Dinslaken Stellv. Vorsitzender Vorsitzender des Vorstands RWTÜV e. V. Peter Bremme*, Hamburg Stellv. Vorsitzender Landesfachbereichsleiter ver.di Landesbezirk Hamburg Dr.-Ing. Klaus-Dieter Beck, Köln Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Ebeling, Peine Dipl.-Ing. Christine Flöter*, Detmold Technische Angestellte TÜV NORD CERT GmbH Dr. Wolfram von Fritsch, Hannover Vorsitzender des Vorstands Deutsche Messe AG Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Salzgitter Vorsitzender des Vorstands Salzgitter AG Dipl.- Ing. Raimund Gemballa*, Münster Vorsitzender des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG Ludger Halasz*, Duisburg Bereichsleiter Personalentwicklung TÜV NORD AG
*Vertreter der Arbeitnehmer
110
ORGANE
Dipl.-Ing. Stephan Schaller, München Leiter Motorrad BMW Group DV-Kfm. Michael Schnoor*, Tornesch Vorsitzender des Gemeinschaftsbetriebsrats TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG/ TÜV NORD SysTec GmbH & Co. KG Augsburg-Berlin-Greifswald-Hamburg Prof. Dr. Peter Schörner*, Bochum Hochschullehrer an der EBZ BUSINESS SCHOOL Uwe Schulze*, Buchholz/Nordheide Vorsitzender des Gemeinschaftsbetriebsrats TÜV NORD AG/TÜV NORD Service GmbH & Co. KG Hamburg-Bremen-Kiel Dipl.-Ing. Rüdiger Sparfeld*, Hannover Stellv. Vorsitzender des Konzernbetriebsrats TÜV NORD AG Regina Sparfeld-Möbus*, Schwerte Gewerkschaftssekretärin ver.di Dipl.-Ing. Lothar Velde, Köthen Consultant der Geschäftsführung VKK Standardkessel Köthen GmbH
TÜV NORD GROUP auf einen Blick MITARBEITER 2014
9.840
2013
9.925
ITARBEITER WICHTIGE KENNZAHLEN MITARBEITER
4
3
UMSATZ 9.925 EBDIT (vor neutralem Ergebnis) 9.925 EBIT (vor neutralem Ergebnis)
9.840 9.840
UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN NACH REGIONEN inUMSATZVERTEILUNG Mio EUR 2014
2013
Mio EUR
Mio EUR
1.089,5
1.056,4
89,5
73,0
DEUTSCHLAND
58,8
43,7
DEUTSCHLAND EUROPA
in Mio EUR
EBT
49,2
34,5
EUROPA ASIEN
EAT
29,4
19,0
ASIEN AMERIKA
BILANZSUMME
776,6
745,9
EIGENKAPITAL
100,8
120,5
NETTOFINANZPOSITION PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN
18,2
0,2
358,2
267,5
811,2
HERAUSGEBER
konzept & gestaltung
BILDHINWEIS & ILLUSTRATION
TÜV NORD Group Am TÜV 1 30519 Hannover
TÜV NORD AG Am TÜV 1 30519 Hannover
Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998 -61237
JDB MEDIA GmbH Schanzenstraße 70 20357 Hamburg
Volkmar Baldauf (S. 43) BMW (S. 37) Martin Bühler (S. 7) Ulf Büschleb (S. 7) Oscar Cerrudo (S. 19) Dynasol (S. 11, 19) European Space Agency (S. 40) Udo Geisler (Titel, S. 3, 21, 26, 27, 32, 33, 35, 36, 37, 38, 39) Hauke Hass (S. 3, 10, 11, 13, 14, 15, 20, 21, 23, 24, 25, 28, 29) Henning Scheffen (S. 4, 7) Nacho Urben (S. 33, 40, 41) Yuan Xiaoming (S. 16, 17)
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811,2 181,9
Satz, Lithographie & Druck
181,9 73,5
kontakt
73,5 22,9
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UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN NACH GESCHÄFTSBEREICHEN inUMSATZVERTEILUNG % UMSATZVERTEILUNG NACH REGIONEN in %
MITARBEITER
INDUSTRIE SERVICE
Unser Titelbild zeigt
in Mio EUR
INDUSTRIE SERVICE MOBILITÄT
2014 9.840
2013 9.925
ITAEROSPACE IT
46
11
BILDUNG ROHSTOFFE ROHSTOFFE AEROSPACE
Leif-Eric Schulte und Dr. Jan Hammer, die erste Messdaten direkt am Prüfstand auswerten. Das Institut für Fahrzeugtechnik und Mobilität in Essen arbeitet derzeit an einer Anwendung, die den Kraftstoffverbrauch und somit den CO2-Ausstoß schwerer Nutzfahrzeuge simuliert. Mehr dazu auf den Seiten 38 und 39 in diesem Geschäftsbericht.
46
MOBILITÄT BILDUNG
11
DEUTSCHLAND EUROPA ASIEN
811,2
10 104 4
28
1 1
181,9
28
73,5
AMERIKA
22,9
UMSATZVERTEILUNG NACH GESCHÄFTSBEREICHEN in %
INDUSTRIE SERVICE 46
MOBILITÄT BILDUNG
11
ROHSTOFFE AEROSPACE IT
BMW AG Dynasol Jungheinrich AG Norddeutscher Rundfunk Shanghai Zhenhua Heavy Industry (ZPMC)
10 4
1
28
· TÜV NORD AG
GESCHÄFTSBERICHT 2014
TÜV NORD AG Am Tüv 1 30519 Hannover Telefon 0511 998-0 Fax 0511 998-61237 info@tuev-nord-group.com www.tuev-nord-group.com