Sanfte Hügel und Antike Dörfer - Region Marken

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bezaubernde MARKEN

Ferien in den kleinen Ortschaften und Burgen einer antiken Region


Amandola (FM)


BAUERNKULTUR UND LÄNDLICHE TRADITIONEN Das Hinterland der Marken mit seinen sanften, bebauten Hügeln bildet die perfekte Symbiose zwischen Mensch und Natur, Kultur und Tradition. Der typische Landschaftszug ist durch das Hügelland gekennzeichnet, das 69% der gesamten Region deckt. Die Hügel der Marken sind von der Halbpacht und Polykultur geformt; zum Teil sind sie heute durch die intensiven und spezialisierten Anbaukulturen ersetzt. Am häufigsten werden Getreide, Wein und Oliven angebaut; es gibt eine große Vielfalt an Weinen: 15 davon sind DOC, 5 DOCG (das bedeutet eine kontrollierte und garantierte Ursprungsbezeichnungen der Weine) und einer IGT (das ist eine Qualitätsstufe des italienischen Weins, die dem deutschen Landwein entspricht und die geographische Herkunft garantiert. Zu einem zunehmend wichtigen Erwerbszweig sind hochwertige Produkte geworden, unter denen 6 DOP (geschützte Ursprungsbezeichnung) und 4 IGP (Produkte mit einer Geschützten Geographischen Angabe) Oft findet man einige alte Villen oder Landgüter als Beispiel der Halbpachtarchitektur, die heute zu komfortablen Landgasthäusern umgebaut sind, wo man einen geruhsamen Aufenthalt verbringen, biologische Erzeugnisse erwerben oder kosten und die kleinen, über die gesamte Region verteilten Orte besichtigen kann. So viele kleine Orte sind über das Gebiet verstreut, zauberhafte Oasen voll Geschichte und Kultur, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und einen angenehm langsamen Lebensrhythmus Platz gelassen hat, der dem Rhythmus des Menschen beim Verstreichen der Stunden und Jahreszeiten gerecht wird. Unzählige Touren und Wanderwege führen zur Entdeckung der versteckten und beeindruckenden Dörfer der Marken, wo man noch eine Atmosphäre von unverfälschter Authentizität erleben kann. Die kleinen Orte, die wie Perlen in der zeitlosen Landschaft eingefasst sind, bewahren noch immer ihr ursprüngliches Wesen, wo die Handwerke von einst ausgeübt werden und die

Einwohner den Besuchern eine herzliche Aufnahme bereiten. Handwerkliche Traditionen und typische Düfte und Geschmäcker, die der Besucher ohne Eile in einer auf den Menschen zugeschnittenen Umgebung entdecken kann: von Montefeltro bis zu den Monti Sibillini, von der Küste bei Gabicce bis nach San Benedetto del Tronto bieten die Marken zahlreiche Gelegenheiten an in den perfekt erhaltenen Dörfern und Orten umherzuirren , wo man noch eine Atmosphäre des Mittelalters und auch der Renaissance spürt. Jedes Dorf zeigt seine eigene charakteristische und unerwartete Schönheit, ob es in verzauberten Berglandschaften versteckt oder auf Hügelspitze von Weinbergen umgeben. Mit dem Auto, auf dem Motorrad oder jedem anderen Mittel kann man abseits der üblichen Touristenrouten und beim Besuch der weniger bekannten und überlaufenen Touristenstädte den wahren italienischen Lebensstil entdecken, wenn man sich nur von der eigenen Neugier leiten lässt. An diesen Orten sind die bäuerlichen Wurzeln und Ursprünge, die Liebe zur Erde und der zurückhaltende und einfache Lebensstil noch tief verwurzelt. 19 Gemeinden der Marken gehören dem Club der „Schönsten Orte Italiens” an; dieser Club versammelt kleine italienische Zentren von ausgeprägtem historischen und künstlerischem Interesse; außerdem hat der Touring Club Italien den Gemeinden des Hinterlandes neunzehn orange- Fahnen verliehen, da sie den folgenden Kriterien entsprechen und gerecht werden: sie schützen das Kultur- und Umweltvermögen, die Kultur der Gastfreundschaft, ein reichhaltiges, kulinarisches Angebot und hervorragende Ankunfte von hervorragender Qualität. Sehr spektakulär sind die Darstellungen und Vorführungen historischer Ereignisse in den kleinen historischen Zentren, während es auch zahlreiche Veranstaltungen zu religiösen Anlässen oder Feste von ortstypischen Produkten gibt. 3


Bandiere Arancioni Die orange Fahne ist ein Tourismus- und Umwelt-Qualitätssiegel, das der Touring Club Italien den kleinen Orten des Hinterlandes verleiht, die sich für das hochwertige Angebot und die Qualitätsaufnahme des Hotel- und Gaststättengewerbes besonders auszeichnen. Um diese Auszeichnung zu erhalten, müssen die Gemeinden einigen Anforderungen gerecht werden: Schutz der Kultur und Umwelt, Pflege der Gastfreundschaft, hochwertige Qualität der Aufnahmestrukturen, der Gastronomie und der typischen Produkte, Verfügbarkeit und Verfügbarkeit der Informationen. Die orange Fahne will das soziale und wirtschaftliche Wachstum durch eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus fördern. Zu den Zielen gehört: die Aufwertung der örtlichen Ressourcen, die Entwicklung der Kultur des Gaststättengewerbes, die Stärkung der lokalen Identität und die Förderung der ortstypischen Produkte und Kunsthandwerkes. 19 orange-Fahnen wehen auf den Marken Folgende Gemeinden haben diese wichtige Anerkennung erhalten: Acquaviva Picena, Camerino, Corinaldo, Genga, Gradara, Mercatello sul Metauro, Mondavio, Montecassiano, Montelupone, Monterubbiano, Offagna, Ostra, Pievebovigliana, Ripatransone, San Ginesio, Sarnano, Staffolo, Urbisaglia, Visso.

www.bandierearancioni.it 4

Das Projekt „Gusta l’arancione” („Genieße das Orange”) wertet die typischen öno-gastronomischen Produkte auf und fördert die Agrar- und Lebensmittel in den Gemeinden mit der orange-Fahne in den Marken durch die Durchführung einer öno-gastronomischen Tour von einem oder mehreren Tagen. Ausgangspunkt ist dabei die Gemeinde San Ginesio. Das Projekt macht folgende Vorschläge: • Schaffung von einem „System des Typischen”, das eine Quelle von Kenntnissen und örtlichen Herstellungstraditionen darstellt, die in der Lage sind, eine globale Nachfrage zu befriedigen; • Entwicklung von Nachhaltigkeit dieser typischen Produktionen durch die Annahme spezifischer Aufwertungsstrategien seitens der lokalen Systeme und eine wirksame Koordinierungstätigkeit auf regionaler Ebene; • Ausmachung der einzuleitenden Handlungen zur Aufwertung, auch zu Tourismuszwecken, der lokalen Agrar- und Lebensmittelspezialitäten durch Hervorhebung der Eigenschaften und Unterstreichung der Ursprünge und territorialen Kultur; • Spezialitäten der Marken auch ins Ausland mittels Kulturaustausch unter den Gemeinden der orange- Fahne bekanntzumachen, die in das Projekt eingebunden sind und von ausländischen Gemeinden; • Beitragen zur Qualifizierung und Differenzierung des Angebots zur Stärkung des Markenartikels „Marken“. www.gustalarancione.com


DIE SCHÖNSTEN ORTE ITALIENS

Borghi AUTENTICI

„Die schönsten Orte Italiens” ist ein Club, der die kleinsten Zentren Italiens von bemerkenswertem künstlerischem und historischem Interesse zusammenfasst. Der Club, der im März 2001 auf Initiative der Nationalen Vereinigung der Italienischen Gemeinden entstanden ist, will nicht nur die kleinen Ortschaften bewahren, erhalten und wieder beleben lassen, seien es Gemeinden oder einzelne Ortsteile, auf denen großer Wert anerkannt wird, auch wenn sie abseits der Haupttouristenrouten liegen. Die Kriterien zur Aufnahme in den Club entsprechen den folgenden Anforderungen: Unversehrtheit der Stadtstruktur, architektonische Harmonie, hohe Lebensqualität im Ort, historisch-künstlerische Qualität der öffentlichen und privaten Gebäude, Dienstleistungen für die Bürger. Der Club organisiert in den Orten zahlreiche Veranstaltungen wie Festivals, Ausstellungen, Messen, Konferenzen und Konzerte zur Aufwertung und Förderung des künstlerischen, kulturellen, historischen und gastronomischen Reichtums. Während der Veranstaltungen sind die Einwohner, die Vereinigungen, die Schulen und die örtlichen Künstler einbezogen. Zur Vereinigung „Die schönsten Orte Italiens” gehören auch 19 Ortszentren der Marken: Cingo¬li, Corinaldo, Frontino, Gradara, Grottammare, Mondavio, Mondolfo, Montecassiano, Montecosaro, Montefabbri, Montefiore dell’Aso, Montelupone, Moresco, Offagna, Offida, San Ginesio, Sarnano, Treia und Visso.

L’associazione Borghi Autentici d’Italia è un sistema di territori e comunità legati tra loro, disseminati in tutta Italia, che si impegnano a migliorare la qualità dell’ambiente urbano e naturale e a rendere più piacevole la vita dei cittadini e dei visitatori. La Comunità locale, sinonimo di buon vivere, gusto e tradizioni, si apre ai turisti, definiti “cittadini temporanei”, per divenire una Comunità Ospitale. Ogni anno l’associazione organizza la Festa nazionale dei Borghi Autentici con mercatini dell’enogastronomia e dell’artigianato, convegni, simposi e musica dal vivo. Di particolare interesse è il concorso “Di borgo in borgo”, che mira a valorizzare l’immagine dei Borghi Autentici d’Italia, attraverso racconti, video e fotografie.

www.borghitalia.it

Genga (AN) 5


ACQUAVIVA PICENA Dieser schöne kleine Ort direkt im Hinterland von San Benedetto del Tronto liegt auf einem Hügel, von dem aus man über die Hügel der Marken bis hin zu den Bergen des Apennins, so z.B. den Monte Vettore, den Gran Sasso und den Monte Maiella einen wunderbaren Ausblick hat. Der Ort besteht aus einer charakteristischen Burg, die ein echtes Meisterwerk der Militärarchitektur der Renaissance ist; ihr Bau geht auf das XIV. Jhdt. zurück und wurde von der Familie Acquaviva veranlasst. Im Jahr 1474 wurde sie nach den Plänen des Architekten Baccio Pontelli umgebaut. Die Burg hat einen vierseitigen, unregelmäßigen Grundriss, der einen weitläufigen Innenhof mit Brunnen umschließt; die Spit-

INFO Gemeinde Acquaviva Picena Tel. 0736 765080 www.comuneacquavivapicena.it Fremdenverkehrsverein Acquaviva Picena www.prolocoacquavivapicena.it

VERANSTALTUNGEN Der „Palio“ des Duca-Sponsalia (Wettkämpfe aus Anlass der Hochzeit des Herzogs) August www.paliodelduca.it Die „Disfida del bracciale“ (Pallone- Fest) Juli/August www.disfidadelbracciale.it 6

zen sind mit Wachtürmen verstärkt. Der höchste Wachturm, der sogenannte „Mastio”, mit zylindrischer Form ist etwa 22 m hoch. In seinem Inneren sind zwei gegenüberliegende Räume, die mit einer Mauertreppe verbunden sind und in denen derzeit eine sehr interessante Sammlung antiker Waffen ausgestellt ist. Zu Füßen der Burg öffnet sich der Festungsplatz, der der Burg geradezu eine Bühne mit niedrige, in Halbkreis angeordneten Häusern verleiht. Der längliche, zwischen zwei gegenüberliegenden Hügeln gebaute Platz San Nicolò ist das eigentliche Zentrum des

alten Ortes; an ihm liegen die gleichnamige Kirche aus dem XVI. Jhdt., das Haus Rossi Panelli und der Dorfturm. Außerhalb des historischen Zentrums liegt die Kirche San Francesco und ihr dabeiliegende Kloster, die die älteste Franziskanerstiftung der Marken ist und von dem Heiligen Franziskus von Assisi selbst auf Einladung der Familie Acquaviva gegründet wurde. Ein traditionelles lokales Handwerk ist die Herstellung von Korbwaren, deren alte Herstellungsmethode von Generation zu Generation weitergegeben wird.


CAMERINO

Das alte Stadtzentrum von Camerino ist praktisch unverändert in seiner mittelalterlichen Stadtstruktur und den vornehmen architektonischen Bauten der Zeit, als der Ort die Hauptstadt des Herzogtums der Da Varano war. Als wichtiges und lebhaftes kulturelles Zentrum beherbergt der Palazzo Ducale die berühmte, alte Universität; in seinem Inneren sollte man den Innenhof mit den Bogengängen aus dem XV. Jhdt., den Brautsaal mit den Fresken aus dem XV. Jhdt. und die Valentinianische Bibliothek besichtigen, die ein wertvolles Vermögen an alten Büchern besitzt. Zu Füßen des Palastes befindet sich der botanische Garten aus dem XIX. Jhdt.. Im Kloster San Domenico aus dem XIII. Jhdt. ist die Pinakothek (sie besitzt eine reichhaltige Sammlung an Gemälden und Skulpturen aus der Zeit zwischen dem XIII. und dem

XVIII. Jhdt.), das Archäologische Museum mit Exponaten aus der Jungsteinzeit bis ins Mittelalter, und das Naturwissenschaftliche Museum. Der von Andrea Vinci im XIX. Jhdt. erbaute Dom bewahrt eine Holzskulptur aus dem XV. Jhdt. auf, die die barmherzige Mutter Gottes darstellt und die „Schöne Madonna” („la Madonna bella”) genannt wird; in der Krypta steht der gotische Sarkophag des Heiligen Answin, der Bischof von Camerino war. Von der trutzigen Festung von Cesare Borgia aus, die auf der Westseite des Stadthügels liegt, genießt man eine weitläufige und wunderbare Aussicht auf die Monti Sibillini. Wenig außerhalb der Stadt steht die Basilika San Venanzio mit romanisch-gotischen Ursprüngen, die aber im klassizistischen Stil umgebaut wurde. In nur 3 km Entfernung zur Ortsmitte befindet sich in der

Ortschaft Renacavata das Kapuzinerkloster, das das Mutterhaus des Ordens ist und aus dem Jahr 1528 stammt. In der Kirche ist eine wunderbare verglaste Majolika-Arbeit aufbewahrt , die Mattia della Robbia zugeschrieben wird. Eine Spezialität von Camerino ist die streichbare Salami „Ciauscolo”, der Cameriner Torrone und das Nussbrot.

Info Gemeinde Camerino www.comune.camerino.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0737 632534

VERANSTALTUNGEN Schwerterlauf und Palio Mai www.corsaspada.camerino.sinp.net Internationales Kammermusik- und Theaterfestival August www.camerinofestival.it 7


cingoli Cingoli liegt im geographischen Zentrum der Marken auf dem Monte Circe; von hier aus hat man einen 360º GradAusblick auf das gesamte Hügelland der Region; im Hintergrund liegt der Apennin auf der einen Seite und die Adria und der Monte Conero auf der anderen. Der Ort wird aus diesem Grund auch der „Balkon der Marken“ genannt. Ursprünglich war der Ort ein Municipium Romano, in dem der römische Befehlshaber von Cäsar Titus Labienus, und in späterer Zeit Papst Pius VIII. geboren wurden. Das Ortszentrum zeichnet sich aus durch die Aufeinanderfolge der Adelspaläste in warmen Farbtönen und mit Renaissancetoren. Die Stadtbesichtigung verläuft in einer sehr

INFO Gemeinde Cingoli www.comune.cingoli.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0733 602444 iat.cingoli@provincia.mc.it

VERANSTALTUNGEN Die Kunstdonnerstage Juli, August Cingoli 1848 www.cingoli1848.it

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angenehm ruhigen, zeitlosen Atmosphäre dank der Schließung des Zentrums für den Autoverkehr. Von den zahlreichen Kirchen, die im Zentrum zu besichtigen sind, besonders erwähnenswert: die Kathedrale Santa Maria Assunta, die Kirche San Filippo Neri, die Kirche San Niccolò und die Kirche San Domenico, in der das große Gemälde der Madonna del Rosario von Lorenzo Lotto hängt. Zu den sehenswerten zivilen Gebäuden gehören der Palazzo Municipale, der Palazzo Conti, der Palazzo Puccetti und der Palazzo Castiglioni, in dem Papst Pius VIII. geboren wurde. Nicht auszulassen ist ein Besuch im archäologischen Mu-

seum, in dem interessante Fundstücke von der nahegelegenen Ausgrabungsstätte Moscosi aus der Bronzezeit ausgestellt sind, und in der Städtischen Pinakothek. Außerhalb der Stadtmauern liegt das Kollegiatstift Sant’Esuperanzio mit einer romanischen Fassade, in der zahlreiche Kunstwerke aufbewahrt sind, sowie die Wallfahrtskirche Santa Sperandia, deren Ursprünge auf das XIII. Jhdt. zurückgehen. Das Ortsgebiet von Cingoli ist sehr ausgedehnt und gut erhalten: man kann hier wunderbare Wanderausflüge in die weitläufigen Wälder, an die Hänge des Monte San Vicino und an den Lago di Castreccioni unternehmen.


corinaldo Im 17. Jhdt. lebte und arbeitete der Venezianische Maler Claudio Ridolfi in Corinaldo, dem die städtische Kunstsammlung gewidmet ist und wo auch Werke von Ercole Ramazzani und Domenico Peruzzini zu befinden sind. In der Stadt wurde auch die Heilige Maria Goretti geboren, deren Geburtshaus zu besichtigen ist, wie auch die ihr gewidmete Wallfahrtskirche. In der Ortschaft Santa Maria del Piano gibt es die gleichnamige Kirche, in der oft Ausgrabungen stattfinden und die mittelalterliche Ansiedlung ausstellt.

Corinaldo liegt in einer strategisch interessanten Position zwischen der Mark Ancona und Urbino; die Stadtmauern aus dem XV. Jhdt. sind praktisch unversehrt geblieben. Diese Mauern bestehen aus einer fortlaufenden dicken Mauerwand, die mit Toren, Schießbollwerken, Türmen verschiedenster Formen und Bollwerken unterbrochen ist, von denen eines mit Zinnen versehen ist und eine spitzzulaufende Form hat und Francesco di Giorgio Martini zugeschrieben wird. Dieses Mauerwerk widerstand der harten Belagerung durch den Herzog Francesco Maria della Rovere.

Es empfiehlt sich, einen Spaziergang entlang des 900 Meter langen Mauerverlaufs im Schatten der Linden zu unternehmen, die die gesamte Altstadt umgeben. In der Stadt ist noch eine frühere Stadtmauer erhalten, die auf das Jahr 1367 zurückgeht. Im Ortsinneren gibt es ein eng verstricktes, typisch mittelalterliches Straßennetz mit engen Gassen und Häusern aus Backsteinen. Der bekannteste Teil ist die sog. Piaggia, der auch der Ort der Hundert Treppen genannt wird, die direkt zur Piazza del Terreno auf der Hügelspitze führen.

INFO Gemeinde Corinaldo www.corinaldo.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 071 67782

VERANSTALTUNGEN Contesa del Pozzo della Polentaa Juli www.pozzodellapolenta.it Corinaldo Jazz August www.corinaldojazz.com Halloween Das Fest der Hexen Oktober www.misstrega.it

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FRONTINO Frontino, der schönste Ort Italiens, ist die nach der Einwohnerzahl kleinste Gemeinde der Provinz Pesaro und Urbino und der Comunità Montana (Berggemeinschaft) des Montefeltro. Das Gemeindegebiet gehört zum Naturpark Sasso Simone e Simoncello, und im Ortsteil Pian dei Prati kann man in den Sommermonaten einen Wildpark besuchen. Der kleine Ort verfügt über zahlreiche Aussichtspunkte. Er liegt im Schatten des Berges Carpegna, zu dessen Fuße sich das Flusstal des Mutino erstreckt. Seine Steine dienen als Straßenpflaster im Ortskern. Aus ihnen wurden herrliche Türme und die Burgmauern errichtet, ebenso wie die Brunnen des großen Turiner Künstlers

INFO Gemeinde Frontino Via Giovanni XXII 5 (Rathaus) Tel. 0722.71131 - Fax 0722.71342 info@frontinomontefeltro.it www.frontinomontefeltro.it

VERANSTALTUNGEN die Verleihung des Kulturpreises „Premio Nazionale di Cultura Frontino– Montefeltro „ Oktober Fest der Schwarzen Trüffeln Im August am ersten Wochenende Fest der Montefeltro-Hülsenfrüchte Im September am ersten Wochenende 10

Franco Assetto, einem Wegbereiter der Pop Art und der Bewegung “Baroque Ensembliste”, der der Gemeinde Frontino einen Großteil seiner Werke hinterließ. Nach ihm wurde das Museum in der historischen Altstadt benannt. Aushängeschild der Ortschaft ist das Konvent Montefiorentino aus dem 13. Jahrhundert. Es wurde der Überlieferung nach vom Heiligen Franziskus (1213) gegründet und zählt zu den größten Klöstern der Marken. Der Flügelalter von Alvise Vivarini, der früher des Innere der Klosterkirche zierte, ist heute in der Galleria Nazionale in Urbino zu sehen. Zum Konvent gehören ein kleiner Kreuzgang sowie die 1484 erbaute Renaissancekapelle der Grafen Oliva, ein wahres Meisterwerk der Renaissancekunst, das Francesco De Simone Ferrucci da Fiesole zugeschrieben wird. Hier be-

finden sich auch ein herrlicher Altarflügel von Giovanni Santi, Vater des Raffaell, sowie Fresken, die Evangelista da Piandimeleto zugeschrieben werden. Die sogenannte „Ponte Vecchio“ Mühle aus dem 14. Jahrhundert, die das Schloss mit Mehl und Brot versorgte, überrascht durch ihren Wachund Wehrturm und beherbergt heute das Brotmuseum. Das von jahrhundertealten Eichen umgebene Kloster San Girolamo ist ein malerischer, suggestiver Ort, der heute als historische Unterkunft dient. Zur Anlage gehören eine Kirche, das Kloster sowie ein Wirtschaftsgebäude. Zu den nennenswerten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen zählen die Verleihung des Kulturpreises „Premio Nazionale di Cultura Frontino – Montefeltro” im Oktober und das Trüffelfest „Festa del Tartufo nero“ im August.


GENGA Inmitten des regionalen Nationalparks der Gola della Rossa und von Frasassi erhebt sich die Burg von Genga, deren Ursprünge mit der Geschichte von Pierosara (dem antiken langobardischen Gastaldato di Castelpetroso) und dem Kloster San Vittore verbunden sind. Der Name des Ortes Genga stammt von den Grafen und Feudalherren della Genga, denen der Ort den beeindruckenden Palazzo und die mittelalterlichen Mauern verdankt. Zu besichtigen im Zentrum sind die Kirche Santa Maria Assunta und das Museum für Sakrale Kunst mit einer reichhaltigen Sammlung an Kunstwerken. Das Gemeindegebiet ist reich

INFO Gemeinde Genga www.comunedigenga.it Tropfsteinhöhlen von Frasassi www.frasassi.com Regionales Naturschutzgebiet Gola della Rossa und Frasassi www.parcogolarossa.it

VERANSTALTUNGEN Herbstfest Oktober/November Lebende Krippe Dezember www.presepedigenga.it

an außerordentlichen Sehenswürdigkeiten: Allen voran sind die Grotten von Frasassi, die im Jahr 1971entdeckt wurden und eines der interessantesten und in Italien bekanntesten Tropfsteinhöhlen sind. In nächster Nähe befindet sich die Abtei San Vittore alle Chiuse, eines der wichtigsten romanischen Monumente der Region; in den Räumen, die zur Abtei gehören, ist das Speleo-paläontologische Museum untergebracht; das interessanteste Ausstellungsstück sind die Fossilien eines Ichthyosaurus; dieses seltene Meeresreptil lebte vor 150 Millionen Jahren. Die Schlucht von Frasassi ist ein einziges Aufeinanderfolgen

von atemberaubenden zu entdeckenden Stellen, Wäldern und Grotten : nicht zu vergessen bei der Besichtigungstour ist der achteckige Tempel, der Valadier im Auftrag von Papst Leo XII. (der aus Genga stammte) im Inneren einer Grotte bauen lieβ. Ebenso sehenswert ist die antike Einsiedelei von Santa Maria infra saxa, die auch in einer natürlichen Felshöhle erbaut wurde. Im Ortsteil San Vittore ist ein Thermalbad mit schwefelhaltigem Wasser zur Heilung von Atemwegskrankheiten ; im Nationalpart kann man interessante Touren auch mit dem Mountain Bike unternehmen, so wie Klettern, Kanufahren oder reiten. 11


GRADARA Info Gemeinde Gradara www.comune.gradara.pu.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0541 964673 www.gradara.org - www.gradarainnova.it Provinz Pesaro und Urbino Gebührenfreie Auskunftsnummer (nur in Italien) 800 563800 www.turismo.pesarourbino.it

VERANTSTALTUNGEN Liebenswertes Gradara Februar Sonnenwende in der Burg / Donnerstag in der Burg Juni/September Burgbelagerung Juli www.assedioalcastello.it

Gradara ist untrennbar mit der Liebesgeschichte von Paolo und Francesca verbunden, die Dante im V. Gesang der Hölle seiner Göttlichen Komödie unsterblich gemacht hat. Und in dieser Festung und ihrem Burg, die die Landschaft dieses nördlichen Stücks der Marken dominieren, fühlt man sich in vergangenen Zeiten versetzt . Gradara verfügt über zwei Mauerringe: der äußere Ring übt auf den Besuchern eine einschüchternde Wirkung mit seinen zahlreichen, mit Zinnen versetzten Türmen und Türmchen aus ;durch den einzigen Zugang zum Ort unter dem Uhrentor hindurch betritt man den Ort; von dort 12

aus gelangt man auf der Via Umberto I, an der viele niedrige Häuser mit Läden und Werkstätten und Gaststätten liegen, und auf der man in den mittleren Mauerring gelangt, der den Ort von der Festung trennt. Die Festung hat einen quadratischen Grundriss mit einem mehreckigen, beeindruckenden Wachturm nach Nordosten hin gerichtet. Die ursprüngliche Anlage geht auf das XII. Jhdt. zurück; unter der Herrschaft der Malatesta erfuhr sie jedoch zahlreiche Erweiterungen und Änderungen bis ins 18. und 19. Jhdt.. Die Räume sind mit Möbeln aus dem 15. und 16 Jhdt. ausgestattet und haben Fresken von

Amico Aspertini, ein Altarbild von Andrea della Robbia und eine Altartafel von Giovanni Santi. Um die Burg herum führt ein Spazierweg, der sogenannte Weg der Verliebten, um den Hügel, von dem man die wunderbare Landschaft der Provinz Pesaro- Urbino bewundern kann, wo sich bebaute Felder mit Waldlandschaft abwechselt. Das typische Gericht von Gradara sind die sog. „Bigol”, das sind große, handgemachte Spaghetti, die mit einer Pilzoder Fleischsoße serviert werden.


GROTTAMMARE Der Ort Grottammare liegt anmutig am Rand eines Hügels, der zur Adria hin schaut. Der alte Ortskern besteht aus ländlichen Häusern und mittelalterlichen Gässchen; von den Einwohnern wird er liebevoll „il vecchio incasato” („der Alte“) genannt (während der historische Name „Castrum Gruptarum ad Tisinum’ ist); er formiert sich um die Ruinenreste der Burg aus dem XI. Jhdt. und ist von den Mauern umgeben. Entlang des Mauerverlaufs kann man den Wachturm besichtigen; es handelt sich um eine Festung aus dem XVI. Jhdt., die erst kürzlich restauriert wurde, in der das Museum über Pericle Fazzini, den Bildhauer aus Grottamare untergebracht ist; Fazzini ist vor allem für sein Werk „Resurrezione” (Auferstehung) in der Sala Ner-

vi im Vatikan bekannt. Auf einem geruhsamen Spaziergang durch die kleinen Straßen des Ortes, in dem Papst Sixtus V. geboren wurde, trifft man auf viele Gebäude, die an ihn erinnern: Die Kirche San Giovanni Battista, die heute Sitz des Sixtinischen Museums ist. (aggiungere .) Hier findet man Gegenstände , die der Papst seinem Geburtsort während seines Pontifikats geschenkt hat; die Kirche Santa Lucia aus dem XVI. Jhdt., die der Papst selbst in der Nähe seines Geburtshauses wollte und das Theater dell’Arancio aus dem XVIII. Jhdt., an dessen Fassade eine Statue des Papstes steht. Um den historischen Ort wächst eine typische Vegetation des Mittelmeerraums u.a. mit Agaven und Orangenhai-

nen. Das untere Dorf zeichnet sich durch die Anwesenheit interessanter Jugendstilhäuser aus, die vor allem entlang des Viale Colombo sind. Die Strandpromenade ist eine der charakteristischsten der gesamten Region mit den vornehmen Palmenreihen, die zu Beginn des XIX. Jhdt.s von den Kanarischen Inseln eingeführt wurden.

INFO Gemeinde Grottammare Tel. 0735 7391 www.comune.grottammare.ap.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0735 631087 iat.grottammare@provincia.ap.it Vereinigung der Hotelbesitzer “Riviera delle Palme” Gebührenfreie Auskunftsnumme (nur in Italien) 800-120052 Tel. 0735 83036 assalb@rivieradellepalme.com www.rivieradellepalme.com Genossenschaft Riviera delle Palme Tel./Fax 0735 595088 info@larivieradellepalme.it www.larivieradellepalme.it

VERANSTALTUNGEN

Kabarett, meine Leidenschaft. Italienisches Festival des Humors Juli, August www.cabaretamoremio.it Festival Liszt Juli, August www.festivaliszt.com 13


MACERATA FELTRIA Macerata Feltria, das römische Pitinum Pisaurense, liegt in einem grünen Talkessel zwischen Marken, Romagna und Toskana, im Herzen des Montefeltros und inmitten einer bestechend suggestiven Landschaft. Die Gegend zeichnet sich durch ihre geographische Lage, ihr gemäßigtes Klima, ihre Naturund Kulturschätze sowie ihre zahlreichen Thermalquellen aus und lädt Erholungssuchende zu einem entspannenden Gesundheitsaufenthalt ein. Nicht umsonst zählt es zu den “Borghi più belli d’Italia”, den schönsten Orten Italiens. Im Ort befinden sich der Palazzo Antimi Clari

INFO Gemeinde Macerata Feltria Via Antimi 14 (Rathaus) Tel. 722.74244 - Fax 0722.74709 comune.macerataf@provincia.ps.it http://www.comune.maceratafeltria.pu.it/ Fremdenverkehrsbüro IAT Tel. e Fax 0722 728208 turismo@maceratafeltria.com Thermalanlage Macerata Feltria 0722.728080-73245 www.pitinumthermae.it

Veranstaltungen KinderKarneval Am letzten Sonntag des Karnevals Markt am Hl. Josephstag Am Samstag und Sonntag im März kurz vor den Festen „Preziosi d‘Epoca“ (Antiquitätenund Juwellenmarkt) August das weihnachtliche „Paese delle Meraviglie” am 8. Dezember Theatersaison Ab Dezember bis April 14

aus dem 18. Jahrhundert, das schöne, vollkommen restaurierte Theater “A. Battelli” aus dem Jahre 1932, die Pfarrkirche S. Michele Arcangelo aus dem 19. Jahrhundert mit einem wertvollen, 1936 von Olivuccio di Ceccarello bemalten Holzkreuz, und schließlich die erstklassige Thermalbadanlage mit ihren heilenden Schwefelquellen. In den Kellergewölben der Kirche Santa Chiara (13. Jh.) wurde ein Museum für Industriearchäologie mit voll funktionstüchtigen Ausstellungsstücken eingerichtet. Auf dem Weg zur Burg kommt man vorbei an der Kirche San Francesco aus dem 14. Jahrhundert, die im 17. und 18. Jahrhundert immer wieder baulichen Änderungen unterlag. Das gotische Portal und Fresken aus dem 15. Jahrhundert sind alles, was von dem ehemaligen Konvent noch übrig ist. Heute befindet sich hier das Museum für Museo della Radio d‘epoca, das Museum für alte Radioapparate, das zweite öffentliche Museum seiner Art in Italien. Der Palazzo del Podestà

(12. Jahrhundert) beherbergt hingegen das Städtische Museum für Archäologie und Paläontologie. Jenseits des Flusses erhebt sich auf einer Anhöhe die pyramidenförmige, teilweise von Mauern umgebene Burg (11. - 14. Jh.). Auf der Spitze ragt ein Turm in die Höhe, in dem paläontologische Funde ausgestellt sind. Am Südeingang zur Burg befindet sich der Arco dei Pelasgi, der Pelasgerbogen, der auf das antike, frühgriechische Seevolk verweist, auf das die Gründung der ersten Siedlung wohl zurückzuführen ist. An der Straße nach Carpegna liegt die romanische Feldkirche San Cassiano in Pitino, unweit von dort gibt es Ausgrabungen zu sehen, bei denen die Reste des antiken Pitinum Pisaurense, insbesondere eine antike römische Straßen, zum Vorschein kamen. Zu den nennenswerten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Macerata Feltria zählen: Die Ausstellung der „Preziosi d‘Epoca“ (August) und das weihnachtliche „Paese delle Meraviglie“.


MATELICA

Inmitten des Tals zwischen dem Monte San Vicino und dem Umbrien-Marken Apennin liegt das kleine Städtchen Matelica umgeben von Weinbergen. Von hier kommt der renommierte Verdicchio di Matelica DOC- Wein (mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung) ; der Verdicchio di Matelica Riserva hat die Qualitätsauszeichnung erhalten und wurde als DOCG- Wein (Weine mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung) anerkannt. Der Besuch der Stadt kann auf der Piazza Enrico Mattei im Ortszentrum beginnen, auf der ein monumentaler Brunnen aus dem XXVI. Jhdt. steht. Auf dem Platz befin-

den sich außerdem einige der wichtigsten Paläste von Matelica: der Palazzo del Governo mit dem anliegenden Bogengang, Palazzo Ottoni und der Palazzo Comunale. Auf dem Rundgang durch das Zentrum durch die kleinen Straßen und Gässchen begegnet der Besucher zahlreichen Adelspalästen und Kirchen die wertvolle Kunstwerke bewahren; so z.B. der Kathedrale Santa Maria Assunta, den Kirchen San Francesco, San Domenico und Sant’Agostino. Das Stadttheater ist ein Werk von Giuseppe Piermarini, dem Architekten, der auch die Mailänder Scala entworfen hatte .

Im Palazzo Piersanti ist das gleichnamige Museum untergebracht; dieser Schrein enthält wertvolle Kunstwerke und alte Ausstattungsgegenstände, während das Archäologische Museum wichtige Exponate ausstellt, die von den Picener-Nekropolen der Gegend kommen; ein Glanzstück ist der ausgestellte, berühmte „Globus“, ein höchst seltenes Exemplar einer altrömischen Sonnenuhr. Die Entdeckung von Matelica endet jedoch nicht mit der Erkundung des Zentrums; diese typischen Gerichte müssen Sie in Matelica probiert haben: den Verdicchio – Wein, den Honig und die ausgezeichneten lokalen Käse- und Salamisorten. Die Umgebung von Matelica bietet eine sehr vielseitige Hügel- und Berglandschaft für angenehme Wanderungen und Ausflüge in der Natur.

Info Gemeinde Matelica www.comune.matelica.mc.it Fremdenverkehrsbüro Iat Pro Loco Tel. 0737 85671- 0737 85333

VERANSTALTUNGEN Internationales Folkloretreffen Juli/August www.assfolkmatelica.org 15


MERCATELLO SUL METAURO Dieser Ort gehörte zu den wichtigsten Burgen der antiken Region Massa Trabaria und hat in seinem historischen Zentrum einen Teil seines mittelalterlichen Aussehens bewahrt, das sich durch die Schutzmauer auszeichnet, die ihrerseits vor dem Lauf der beiden Flüsse Metauro und Torrente Sant’Anto-

nio geschützt sind. Auf der zentralen Piazza Garibaldi dominiert die Stiftskirche, die mit dem Mauerwerk eines römischen Baus errichtet wurde; sie hat wunderschöne gotische Fenster und eine antike byzantinische Ikone, die die Gnadenmadonna darstellt, die in einem vergoldeten und bemalten wertvol-

len Holzreliquiar aufbewahrt ist. Das Stiftsmuseum umfasst eine breite Sammlung sakraler Gegenstände. Die Kirche San Francesco auf dem gleichnamigen Platz ist ein wunderbarer Bau in romanisch-gotischem Stil, die im XV. Jhdt. umgebaut wurde. Sehenswürdig sind zahlreiche Kunstwerke: in der Apsis ist eine Tafel aus dem XIV. Jhdt. mit dem Kreuz von Giovanni aus Rimini und das Grabdenkmal von Bartolomeo Brancaleoni, dem Herrscher von Mercatello in der ersten Hälfte des XV. Jhdt.s. Das Gebiet um Mercatello ist ein bekanntes Trüffelland , und zwar sowohl für weißen, als auch schwarze Trüffel, der hier die unbestrittene Hauptzutat der die unbestrittene Hauptzutat der typischen örtlichen Gerichte ist.

Info Gemeinde Mercatello sul Metauro Tel. 0722 89114 www.comune.mercatellosulmetauro.pu.it Provinz Pesaro und Urbino Gebührenfreie Auskunftsnummer (nur in Italien) 800 563800 www.turismo.pesarourbino.it

VERANSTALTUNGEN Palio mit dem Esel Juli www.prolocomercatellese.191.it 16


MONDAVIO

Von Mondavio aus , das auf einem Hügel in 280 m über dem Meer zwischen den Flusstälern des Metauro und des Cesano liegt , hat man eine Aussicht, die von der Adria bis zum Apennin reicht; das prächtige historische Zentrum gehört zu den am besten erhaltenen der Marken; hier herrschten die Familien Malatesta, Piccolomini, Medici, Montefeltro und Della Rovere bis 1631, als die Gemeinde unter die Hoheit des Kirchenstaats kam. Auf den ersten Blick in dezentralisierter Lage wurde Mondavio jedoch ein Verbindungs- und Schlüsselpunkt eines perfektionierten Festungssystems, Verwaltungs-, Handels- religiöses und kulturelles Zentrum eines weitreichenden Gebietes. Noch heute umgibt den

Ort eine Stadtmauer mit einer trutzigen Festung und bewahrt in den Palästen und Kirchen die Zeichen einer ruhmreichen Vergangenheit. Die Festung ist das bedeutendste Denkmal und auch Wahrzeichen von Mondavio ; Giovanni della Rovere beauftragte den Sieneser Architekten Francesco di Giorgio Martini mit dem Bau, der zwischen 1482 und 1492 fertig gestellt wurde. Heute ist sie Sitz des Museums für Zeitgeschichte und Waffen mit einer Ausstellung von Uniformen und Waffen von 1400 bis 1700. Im Burggraben ist ein Ausstellungspark von “Kriegsmaschinen” von Francesco di Giorgio Martini, mit getreuen Nachbildungen in Originalgröße von Katapulten, Trabucchi (Pfahlbauten), Geschütze und

Belagerungsmaschinen. Das historische Zentrum liegt inmitten einem Mauerverlauf von 780 Metern und weist einige herausragende Gebäude vor: den Palazzo dei Malatesta, die Kirche San Francesco, die Stiftskirche der Heiligen Pietro und Paterniano, den Palazzo della Comunanza aus dem XIV. Jhdt., das antike Institut, das die Gemeinschaftsgüter verwaltete und das Apollo-Theater, das Mitte des XVII. Jhdt.s auf den Resten einer Kirche aus dem XV. Jhdt. fertig gestellt wurde. Im ehemaligen Kloster von S. Francesco ist heute das Stadtmuseum untergebracht, das interessante Zeugnisse der Kunst und Geschichte aufbewahrt und ausstellt, wie die Madonna mit Kind von Olivuccio di Ceccarello.

INFO Gemeinde Mondavio Tel. 0721 977758 www.mondavioturismo.it Provinz Pesaro und Urbino Gebührenfreie Auskunftsnummer (nur in Italien) 800 563800 www.turismo.pesarourbino.it

VERANSTALTUNGEN „Festa del Nino” Januar www.festadelnino.org Wildschweinjagd und Renaissance-Bankett August www.mondavioproloco.it 17


MONDOLFO Der antike Ort liegt wie ein Balkon über dem Meer; Mondolfo verdankt seinen Namen dem alten Castrum Montis Offi, d.h. Monte di Offo, dem Sippenoberhaupt der Feudalherrenfamilie, die die Herrschaft über die Burg bis zur Ankunft der Familie Malatesta hatten. Die erste Stadtmauer geht auf das VI. Jhdt. n.Chr. zurück und hatte eine ovale Form; sie gehörte zum byzantinischen Castrum, das eine regelmäßige Stadtbaustruktur hatte. Im XIV Jhdt. kommt Mondolfo unter die Herrschaft der Malatesta, später dann folgen die Herrscherfamilien Montefeltro und die Della Rovere; unter der Herrschaft der Letzteren baute der Architekt Francesco di Giorgio Martini die neue Stadtmauer und eine mächtige Burg, die im XIX. Jhdt. niedergerissen wurde. Das Herzstück der alten Burg ist der große zentral

INFO Gemeinde Mondolfo www.comune.mondolfo.pu.it/ Fremdenverkehrsbüro Tel. 800.407171 Tel. 0721 939252 turismo@comune.mondolfo.pu.it

VERANSTALTUNGEN La Spaghettata, marzo www.marottaturismo.it Sagra dei Garagoj, aprile www.marottaturismo.it 18

gelegene Hauptplatz, an dem das Rathaus dominiert; von hier aus führen strahlenförmig kleine Straßen und Treppen in die verschiedenen Richtungen. Seitlich davon steht die Stiftskirche Santa Giustina, die innen im Barockstil ausgestattet ist und eine Orgel aus dem XVIII. Jhdt. von Gaetano Callido besitzt. Im Oratorium von San Giovanni Decollato hängt ein Kreuz, dem Wundergaben zugeschrieben werden, und ein Barockgemälde, das Salomé mit dem Kopf des Johannes darstellt. Zu den interessanten zivilen Gebäuden zählen Palazzo Giraldi della Rovere, Palazzo Peruzzi und das Bollwerk Sant’Anna, das, nachdem es nicht mehr militärisch genutzt wurde, zu einem eleganten italienischem Garten umgestaltet wurde. Außerhalb der Stadtmauern

sollte man die Kirche und das Kloster Sant’Agostino mit Werken von Claudio Ridolfi und Giovan Francesco Guerrieri, das Kloster San Sebastiano und die Abtei des Heiligen Gervasius aus Bulgarien besichtigen. Die letzte wurde im V.-VI. Jhdt. gegründet und bewahrt einen wichtigen Sarkophag aus Ravenna aus dem VI. Jhdt. Nur wenige Kilometer vom Ortszentrum entfernt liegt der Badeort Marotta, der mit der blauen Flagge für naturverträgliche und umweltfreundliche Politik ausgezeichnet ist. Die doppelte, d. h. ländliche und Meeresseele von Mondolfo spiegelt sich in den typischen Gerichten des Ortes wieder, in denen sowohl Gerichte aus Bohnenmehl und aber auch aus Fisch dominieren, wie z.B. Spaghetti von Mondolfo mit Fischragout und Garagoj (Muscheltiere).


MONTE GRIMANO TERME

d’Italia (den schönsten Orten Italiens), der sich mit dem Schutz, der Wahrung und Belebung kleiner italienischer Zentren befasst. Als antike mittelalterliches Festung war es Streitpunkt zwischen Montefeltro und Urbino, da es als strategischer Verteidigungspunkt gegen die Malatesta aus Rimini galt. Heute ist es aus der Romagna kommend das Info Tor zum Montefeltro. Inmitten Gemeinde Monte Grimano Terme einer malerischen Landschaft Piazza Matteotti 1 (Rathaus) Tel. 0541.970125 - Fax 0541.970014 entspringen an den Hängen comune.montegrimanoterme@provincia.ps.it des nahegelegenen Berges S. www.comune.montegrimanoterme.pu.it Paolo die wertvollen HeilquelThermalanstalt Montegrimano Terme len (Alkaliquellen, brom- und Tel. 0541 972057 - 0541 972128 jodsalzhaltige Quellen, Schwewww.montegrimanoterme.it felquellen), die in der Thermalanstalt genutzt werden. Die Veranstaltungen natürlichen Gesundheits- und Schweinfest Januar/Februar Schönheitsanwendungen in einem modernen Thermaldas Trüffelfest „Festa del Tartufo nero“ Juli zentrum verwenden KräuterEin Stadtfest rund um das gute Fleisch des verfahren und Schlammbäder Montefeltros . Der ideale Ort zur Erholung August von Körper und Geist mit herrFeinschmecker-Nudeln Fest lichen Gärten, Wäldern und September Monte Grimano Terme, das antike Mons Germanus, mit dem heutigen Namen befindet sich auf einem Felsvorsprung über dem Conca Tal, das auf 600 m Höhe reine Luft, ein mildes Klima und sanfte Hügelatmosphäre bietet. Monte Grimano Terme gehört zu dem Club der Borghi più belli

Spazierwegen, an denen man Eichhörnchen, Hasen, Dammwild und Falken treffen kann. Der städtische Grundrisse der Altstadt ist für das Mittelalter typisch spiralenförmig. Vom Palazzo Medievale ist nur noch der Stadtturm aus dem 15. Jahrhundert erhalten. In der gegen Ende des 18. Jahrhunderts nach Plänen von Cosimo Morelli di Imola im neoklassizistischen Stil errichteten Kirche San Silvestro befindet sich eine Orgel, die mit knapp 500 Pfeifen ein wahres musikalisches Kleinod darstellt. Sie stammt von 1700- 1800 und zählt heute zum Kulturgut der Marken. Zu den nennenswerten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Monte Grimano Terme zählen das Trüffelfest „Festa del Tartufo nero“ (Juli) und Il Borgo in festa - La buona carne del Montefeltro (August), ein Stadtfest rund ums Fleisch.

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MONTECASSIANO Im Herzen der Marken, mitten zwischen den Hügeln um Macerata befindet sich der stark mittelalterlich geprägte Ort Montecassiano, der von hohen Stadtmauern umschlossen ist und das Flusstal des Potenza überragt. Die Stadtstruktur folgt dem konzentrischem Strassenverlauf, der sich längs der natürlichen Hügel erstreckt und zum Hauptplatz führt. Hier erhebt sich die Burg Santa Maria in Cassiano, deren Bestehen bereits 1151 mit dem Namen Castrum Montis Sanctae Mariae beurkundet ist. Auf der Piazza Leopardi, wo ursprünglich der Burghof war, steht heute der Priorenpalast (Palazzo dei Priori) mit einer mit Zinnen versehenen Fassade und einer Arkade; im Palastinneren, im Ratssaal hängt ein Gemälde von Johannes Hispanus, das die Madonna mit Heiligen und musizierenden Engeln darstellt. Die nahe gelegene Stiftskirche Santa Maria Assunta und ihre wunderschöne Fassade aus Tonfliesen wurde von den Benediktinermönchen der Abtei Fiastra erbaut ; in der Kirche steht ein schöner, verglaster Terrakotta - Altar von Mattia della Robbia. In der Kirche San Marco befindet sich eine archäologische 20

Sammlung, während die Kirche der Heiligen Filippo und Giacomo heute Sitz der Sammlung der Sieben Bruderschaften ist. Bei der Entdeckungsreise und Besichtigung des Ortes sollte man keinesfalls die wunderschönen, erst kürzlich restaurierten, historischen Innenhöfe übersehen: das Kloster der Agostiniani, in dem sich das Verkostungszentrum befindet; den Garten von San Giacomo und den Hof des Klarissinnenkonvents. Diese historischen Orte leben jeden Sommer anlässlich der Feier des Palio der Terzieri wieder auf. Im Herbst kann man in Montecassiano eine typische gastronomische Spezialität aus den Marken probieren:

„Li sughitti”, ein Dessert mit Traubenmost , das nach der bäuerlichen Tradition zubereitet wird und das man mit dem Löffel ißt.

INFO Gemeinde Montecassiano www.comune.montecassiano.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0733 290483

VERANSTALTUNGEN „Palio dei Terzieri” (Wettstreit der drei Stadtteile) Juli www.paliodeiterzieri.com Fest der Sughitti Oktober


MONTECOSARO Zwischen Civitanova und Macerata liegt Montecosaro auf einem Hügel über dem Flusstal des Chienti. Montecosaro ist eine kleine Burg, die zum Himmel aufragt. Die Stadtmauern aus dem XIII. Jhdt. umschließen den Ortskern, zu dem man durch das Stadttor Porta San Lorenzo vordringt; die Ortsmitte ist die Piazza Trieste mit dem Teatro delle Logge aus dem XIX. Jhdt., dem Palazzo Cesarini, dem ehemaligen Priorenpalast, dem mittelalterlichen Stadtturm, der im XVIII. Jhdt. wieder aufgebaut wurde und der Stiftskirche San Lorenzo, von deren Originalstruktur der romanische Glockenturm aus dem X. Jhdt. erhalten ist. In der Kirche hängt ein großes Holzkreuz aus der Zeit vor Giotto. Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes

ist der Augustinische Gebäudekomplex von Montecosaro; er besteht aus der Kirche Sant’Agostino aus der zweiten Hälfte des XIII. Jhdt.s und dem derzeitigen Gemeindepalast Palazzo Comunale, der einmal ein Augustinerkloster war. Ein lohnender Besichtigungsstopp ist der Garten des “Cassero”, der antiken Festung, von der kein Turm mehr erhalten ist; aber von hier aus kann der Blick vom Meer zu den Hügeln ins Weite schweifen. Nicht weit vom Ortskern befindet sich die Kirche San Rocco mit einem achteckigen Grundriss und herrlichen Fresken, die Simone de Magistris zugeschrieben werden. Das beeindruckendste Bauwerk in Montecosaro ist die romanische Basilika

Santa Maria a piè di Chienti, oder auch Santissima Annunziata genannt, die sich in der Ortschaft Montecosaro Scalo befindet. Die Kirche hat wahrscheinlich langobardische Ursprünge, sie wird zum ersten Mal 936 beurkundet; zwei Schriften bezeugen, dass ein Großteil der heute bestehenden Struktur vom Abtem Agenolfo gewünscht und 1125 konsakriert und geweiht wurde. Der Innenraum besteht aus zwei übereinanderliegenden Ebenen mit Emporen und Fenstern aus Alabaster; an den Wänden sind Freskenteile aus dem XIV. und XV. Jhdt. erhalten. Die Apsis ist durch ein architektonisches Spiel von kleinen nahe stehenden Apsiden gekennzeichnet.

Info Gemeinde Montecosaro www.comune.montecosaro.mc.it Fremdenverkehrsbüro Pro loco - Fremdenverkehrsverein Tel. 0733 1870642

VERANSTALTUNGEN Contesa dei ducati – Wettstreit der Herzogtümer August www.prolocomontecosaro.it 21


MONTEDINOVE Montedinove liegt auf einem Hügel auf 561 m Höhe zwischen den Tälern Aso und Tesino, an den Hängen des Berges Ascensione. Es gehört zur Comunità montana (Berggemeinschaft) Sibillini und ist Teil des Verbands Borghi autentici d‘Italia (die Authentischen Dörfer Italiens). Das von den Picenern bewohnte Gebiet gewährte den Ascolanern im Jahre 578 Zuflucht vor den Langobarden. Später ging das Gebiet 1039 als Schenkung von Longino an die Abtei Farfa, die auch die Festung des Ortes errichten ließ. 1239 wurde das Dorf von König Enzo belagert, ging aus dem Zwist jedoch zwei Jahre später als Sieger hervor. 1279 wurde es zur freien Gemeinde und

Info Gemeinde Montedinove www.comune.montedinove.ap.it Fremdenverkehrsverein Pro loco Montedinove Tel. 0736 828731

Veranstaltungen: das Fest des Hl. Thomas (am ersten Sonntag im Juni) das Fest des Hl. Lorenz (10. August) Montedinove Sapori e Arte Geschmack und Kunst (12. und 13. August) E...state a Montedinove - Sommer in Montedinove (August) Sibillini in Rosa – Sybillinischen Bergen in rosa Farbung (November) 22

wurde erst 1586 unter Papst Sixtus dem Verwaltungsbezirk von Montalto unterstellt. In den folgenden Jahrhunderten bestimmten die Ereignisse im Kirchenstaat und in Italien die Geschicke des Ortes. Bei einem Spaziergang durch die historische Altstadt bestechen die herrliche Architektur und die interessanten Details wie z.B. die städtischen Waschtröge, die Brunnen des Polesio Aquädukts, das Wappen der Schneiderinnung „Sutores“ aus dem 14. Jahrhundert sowie der elegante, malerische Laubengang aus dem 15. Jh. Rund um den Hauptlatz reihen sich der Palazzo Comunale mit Säulengang und Campanile, die Kirche S. Maria de‘ Cellis, welche die Anwesenheit der Tempelritter in der Picenergegend vor allem anhand des interessanten Portals belegt, sowie die Kirche S. Lorenzo. Sehenswert auch die Überreste der Festung, von der heute noch die „Porta della Vittoria“

(Siegestor) erhalten ist, eines der beiden Eingangstore zum Ort, die frühere „Porta Marina“ aus dem 12. Jahrhundert, und die Ruinen des ebenfalls aus dem 12. Jh. stammenden mittelalterlichen Turms. Neben den Überresten eines Wehrturms ist eine Wohnhaus mit einem eleganten, Renaissance-ähnlichen Stil aus dem 18. Jahrhundert zu erwähnen. Außerorts liegt an der Via Cuprense die Wallfahrtskirche S. Tommaso Becket aus dem 17. Jahrhundert, die dem englischen Heiligen geweiht wurde, den Henry II 1170 in der Kathedrale von Canterbury hinrichten ließ. Zu den nennenswerten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Montedionve zählen: das Fest des Hl. Thomas (am ersten Sonntag im Juni), das Fest des Hl. Lorenz (10. August), Montedinove Sapori e Arte (12. und 13. August), E... state a Montedinove (August), Sibillini in Rosa (November).


MONTEFABBRI DI VALLEFOGLIA

Montefabbri ist ein kleiner Ort der Gemeinde Colbordolo, der einsam an der alten Straße liegt, die Pesaro mit Urbino verbindet. Er besitzt noch die städtebauliche Anordnung des XV. Jhdt.s mit den eng aneinander gebauten Häusern aus Ziegelstein, die von einer Burgmauer umgeben sind; um den Ort ist die faszinierende Landschaft unberührt geblieben. Beim Besuch des Ortes macht man gleichzeitig eine Zeitreise zurück in die Vergangenheit: hier spürt und atmet man noch die Atmosphäre der vergangenen Jahrhunderte voll Frieden und Gebor-

genheit. Man betritt den Ort durch einen Bogen, der einst mit der Zugbrücke verbunden war. Über dem Bogen ist eine „Stillende Madonna“ aus dem XV. Jhdt. in Sandstein gehauen. Im Ort sollte man die Pfarre von San Gaudenzio besichtigen, die eine der ältesten der Erzdiözese von Urbino ist. Vermutlich entstand sie zwischen dem VII. und VIII. Jhdt. und wurde dem ersten Bischof von Rimini geweiht, der um das Jahr 360 als Märtyrer starb. Im Kirchenraum sind zahlreiche dekorative Werke aus Stuckmarmor in Weiß-Schwarz-Tönung aufbewahrt. Die Kirche hat rei-

chen Marmorschmuck; in der Krypta sind die Überreste der Heiligen Marcellina (die 1666 aus Rom hierher überführt wurden). Der Glockenturm aus dem XV. Jhdt. ist 25 m. hoch. Das Taufbecken ist aus einem römischen Grenz- oder Grabstein gemeißelt. Von Montefabbri aus gelangt man leicht zum Hauptort Colbordolo, der Geburtsstadt von Giovanni Santi, dem Vater des noch berühmteren Malers Raffael. Im Ortszentrum sind die antiken Burgmauern erhalten und in der romanischen Kirche San Giovanni Battista ist ein wertvolles Gemälde von Claudio Ridolfi ausgestellt. Das Gebiet von Colbordolo ist bekannt für die Herstellung des optimalen kalt gepressten Olivenöls und des Colli Pesaresi DOC-Weines.

INFO Gemeinde Colbordolo www.comune.colbordolo.pu.it Provinz Pesaro und Urbino Gebührenfreie Auskunftsnummer 800 563800 ( nur in Italien) www.turismo.pesarourbino.it

VERANSTALTUNGEN Fest zu Ehren der Heiligen Marcellina Juli Festmahl innerhalb der Stadtmauern August 23


MONTEFIORE DELL’ASO

Info Gemeinde Montefiore dell’Aso www.comune.montefioredellaso.ap.it

VERANSTALTUNGEN Karneval von Montefiore Februar

Festival Filmsymphonien August Der „Palio delle botti” (Fass- Streit) September

Das kleine Dorf in piceniscem Gebiet liegt auf der Hügelspitze über dem Tal des Flusses Aso; Montefiore bietet eine herrliche Aussicht auf die Landschaft der Marken, von der Küste bis hin zu den Monti Sibillini. Das historische Stadtzentrum ist gut erhalten und zeigt noch lange Züge der Stadtmauern mit den Stadttoren und sechs Türmen aus dem XV. –XVI. Jhdt.. Mittelpunkt und Herzstück des Ortes ist die Piazza della Repubblica, an der die Stiftskirche Santa Lucia liegt, die auf die frühchristliche Zeit zurückgeht, aber vollkommen 24

im neoklassizistischen Stil umgebaut wurde. Der Museumskomplex San Francesco, der im Jahr 2007 in den Räumen des alten Klosters eingeweiht wurde, umfasst die wertvolle Kunstgeschichte des Ortes: im Saal „Carlo Crivelli” sind die Reste des wertvollen Flügelaltars mit dem Heiligen Pietro zwischen den Heiligen Caterina von Alessandria und der Heiligen Maddalena aus der Renaissance ausgestellt, der leider zerlegt worden war; im Museum Adolfo De Carolis hingegen sind die Werken des gleichnamigen in Montefiore

geborenen Holzkunstschneiders ausgestellt; die moderne Abteilung zeigt die Werke von Domenico Cantatore. Weitere Ausstellungen sind im Bauernmuseum und im Zentrum für Theater- und Bühnendokumentation Giancarlo Basili, der auch die Ausstellungstechnik geleitet hat. Neben dem Museum kann man die Kirche San Francesco aus dem XIII. Jhdt. besichtigen, die im XVII. Jhdt. umgebaut wurde; der obere Teil der Apsis bewahrt Fresken aus dem XIV. Jhdt..


MONTELUPONE Auf halber Strecke zwischen Macerata und dem Meer liegt auf einem Hügel im Flusstal des Potenza der malerische Ort Montelupone, der als einer der kleinsten Orte der Marken am besten die Zeugnisse seiner Geschichte bewahrt hat: Die langen Burgmauern umfassen noch die vier ursprünglichen Eintrittsstadttore; auch die Straßen haben noch ihre Originalbepflasterung aus Stein. Zentrum des Ortes ist die Piazza del Kommune, der Gemeindeplatz, der eine Art Salon ist; hier liegt der Palazzetto del Podestà aus dem XIV. Jhdt. mit einer fünf-bögigen Arkade, über der spitz zulaufende zweibögige Fenster sind; daneben steht der beeindruckende Stadtturm mit seinen Schwalbenschwanzzinnen, an dem auch das älteste Stadtwappen, die Uhr und eine große Bronzeglocke an-

gebracht sind. In der Beletage des Palastes ist jetzt die städtische Pinakothek „Corrado Pellini” untergebracht, in der die Unbefleckte Madonna von Ernest Van Schaych ausgestellt ist. Neben dem Palazzetto steht das Rathaus aus dem XIX. Jhdt. mit seinem neoklassizistischen Bogengang, das der Architekt Ireneo Aleandri entworfen hat; darin ist eine echte Überraschung zu finden: das historische Stadttheater Nicola Degli Angeli, dessen Decke 1887 Domenico Ferri gemalt hat, dargestellt sind junge musizierende Engel, die frei im Himmel schweben. Einen Besuch wert sind auch die Kirchen San Francesco aus dem XIII. Jhdt. und Santa Chiara. Es macht geradezu Spaß, das Ortszentrum zu entdecken, weil Herrschaftspaläste der örtlichen Adelsfamilien mit ih-

ren schönen Fassaden entlang den Straßen nebenaneinander stehen. Außerhalb des Wohngebietes in der Nähe des Flusses Potenza befindet sich die Benediktinerabtei San Firmano aus dem IX. Jhdt., die im Eingangsportal eine schöne byzantinische Lünette zeigt; im Inneren öffnet sich unterhalb der großen Treppe des Presbyteriums die Krypta mit den Reliquien und der Statue in bunter Terrakotta des Heiligen. Aber Montelupone bedeutet nicht nur Geschichte und Kunst: das Dorf hat eine lange, wertvolle Tradition in der Landwirtschaft beim Obst- und Gemüseanbau, so dass eine Artischocke und eine Honigsorte nach dem Ort benannt sind. Im Ort haben sich auch wichtige Industrien von internationaler Bedeutung angesiedelt.

INFO Gemeinde Montelupone www.comune.montelupone.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0733 226015

VERANSTALTUNGEN Fest zu Ehren des Heiligen Firmiano März Artischockenfest Mai  25


MONTERUBBIANO

Das antike Castrum Montis Rubbiani aus dem Jahr 1000 geht aus dem Zusammenschluss dreier befestigter Orte hervor, was ein klares Zeichen für das vor allem mit dem nahe gelegenen Fermo hart umkämpfte Gebiet ist. Im Jahr 1433 fällt Monterubbiano unter der Besetzung durch die Sforza, die den Ort dann dem Papst abtreten. Ihre Anwesenheit bleibt aber als Zeugnis in den Festungsmauern sichtbar, die viel dicker als die anderen Bauten sind. Monterubbiano hat den Großteil des Festungssystems verloren, bis auf den höchsten Wachturm und einige Teile der Stadtmauern; aber die mittelalterliche Anlage ist erhalten geblieben. Absolut sehenswert und nicht zu vergessen sind: der Palazzo Comunale, bzw. das Rathaus, aus dem 26

XIV. Jhdt., in dem die archäologischen Sammlungen und die Pinakothek untergebracht sind; die Stiftskirche Santa Maria dei Letterati mit Werken des Künstlers Vincenzo Pagani aus der ersten Hälfte des XVI. Jhdt.s, der in Monterubbiano geboren ist und dem das Stadttheater aus dem XIX. Jhdt. gewidmet ist; die antike Pfarre der Heiligen Stefano und Vincenzo aus dem XI Jhdt. und die Kirche des Heiligen Johannes des Täufers und Evangelist, aus dem XIII. Jhdt., in der Fresken aus eben diesem Jhdt. erhalten sind. Von Interesse ist auch die Kirche Santa Maria dell’Olmo oder Santa Lucia, die durch die Statue der Heiligen aus dem XVII. Jhdt. einer Venezianischen Schule bereichert ist. In Monterubbiano wird jedes Jahr die Veranstaltung „Sciò

la Pica”, durchgeführt, die an die antike Kolonialisierung durch die Picener erinnert, die von einem Specht geführt wurden. Typisches Gericht aus Monterubbiano ist die „Tagliatella fritta” – die frittierte Bandnudel, deren Rezept streng geheim gehalten wird.

Info Gemeinde Monterubbiano www.comune.monterubbiano.fm.it Fremdenverkehrsbüro 0734 257396

VERANSTALTUNGEN Pfingst- Armee “Sciò la pica” Mai www.armatadipentecoste.it

Fest der frittierten Bandnudeln August


MORESCO Info Gemeinde Moresco www.comune.moresco.fm.it

VERANSTALTUNGEN Fest der Polenta mit Venusmuscheln August Fest der Madonna della Salute Oktober Grillfest Oktober

Die Burg von Moresco, mit ihren engen Straßen und Gassen, und der Platz mit seiner Arkade mit den Fresken und den antiken, gut erhaltenen Gebäuden empfängt den Besucher in einer zauberhaften , mittelalterlichen Atmosphäre. Der Ort liegt auf der Spitze eines Hügels und kontrolliert so das darunterliegende Tal des Flusses Aso; im Mittelalter war er Festung der Gemeinde Fermo im Krieg gegen Ascoli; die strategische Lage ist noch heute offensichtlich: von Moresco aus hat man einen guten Überblick und eine phantastische Aussicht, die vom Monte Conero bis zum Gran Sasso reicht. Der Ort ist vollständig mit den Mauern umschlossen, hat eine dreieckige Grundrissform, an deren Spitze ein imposanter, siebenseitiger Turm aus dem XII. Jhdt.. Der andere,

sogenannte Uhrenturm geht auf das XIV. Jhdt. zurück und überragt das alte Zugangstor zur Burg; neben ihm befindet sich ein eleganter Bogengang aus dem XVI. Jhdt.. Von der Kirche im Burginneren (Santa Maria in Castro) ist nur das linke Seitenschiff übrig geblieben, das heute der Bogengang auf den Seiten des Platzes geworden ist, der mit dem Fresko von der “Madonna mit Kind” von Vincenzo Pagani ausgeschmückt ist. Der Palazzo Comunale ist heute auch eine kleine Pinakothek, in der diverse Kunstwerke aus Kirchen und Privatsammlungen ausgestellt sind; allen voran zu erwähnen ist ein großer Flügelaltar von Pagani, der im Ratssaal aufbewahrt ist. Außerhalb der Stadtmauern kann man den Wallfahrtsort der Madonna della Salute (Madonna der Gesundheit) und die Kir-

che der Madonna dell’Olmo besichtigen, in deren Inneren sich eine von Pagani bemalte religiöse Ädikula befindet, die die Kirche auf ungewohnte und ungewöhnliche Weise in zwei Teile unterteilt. Die Kirche der Heiligen Sofia, auf die man trifft, wenn man am Uhrenturm vorbei gegangen ist, hat nach ihrer Entweihung eine Bestimmungsänderung erfahren: Als „lu teatri” bekannt war sie Sitz eines kleinen Theaters. In der Kirche ist ein interessantes Fresko aus der Schule von Carlo Crivelli (1430-95). Das Asotal unterhalb von Moresco ist sehr wichtig wegen seines Obst- und Gemüseanbaus: Die Pfirsiche aus dem Asotal gehören, dank der biologischen Anbaumethoden, zu den renommiertesten Italiens.

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OFFAGNA Vor den Toren von Ancona und dem Monte Conero beherrscht Offagna von seiner Festung aus, wie ein einsamer Wachposten, die umliegende Hügellandschaft. Mitte des XV. Jhdt.s auf den Ruinen einer vorherigen Burg erbaut ist diese eine der schönsten und imponierendsten Festungen der Region; ihre Grundrissform ist viereckig und sie ist auf einem Sandsteinhügel errichtet, was ihre Verteidigungscharakteristiken vermehrt. Sie bewahrt noch den massiven, fünfstöckigen Verteidigungsturm, in dem heute das Museum alter Waffen eingerichtet ist. Entlang der Verteidigungsmauern mit den Schwalbenschwanzzinnen verläuft der Wehrgang. Das Dorf um die Festung herum

INFO Gemeinde Offagna www.comune.offagna.an.it Fremdenverkehrsverein Tel. 071 7107005

VERANSTALTUNGEN Blühendes Offagna Mai Mittelalterliche Feste Juli www.festemedievali.it Messe der Ringeltauben September

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ist relativ klein, bewahrt aber architektonische Schmuckstücke: so z.B. die Kirche des Heiligen Sakraments mit einem runden Grundriss wurde vom Architekten Andrea Vici in reinem klassizistischen Stil erbaut. Derselbe Architekt hat auch den Plan für den Bau des Klosters von Santa Zita erstellt, das sich wie eine Festungsstruktur darstellt. Die Kirche Santa Lucia, die bereits um 1300 urkundlich erwähnt ist, bewahrt in ihrem Inneren ein Holzkreuz aus dem XVI. Jhdt. und Gemälde aus derselben Epoche; in der Kirche San Tommaso kann man ein Altarbild bewundern, das dem Ortsheiligen San Bernardino gewidmet ist. Die Besichtigung des Ortes kann im Naturwissenschaftli-

chen Museum Luigi Paolucci weitergehen, mit interessanten paläontologischen, mineralogischen, zoologischen und botanischen Sammlungen; darüber hinaus gibt es noch das Museum zur Befreiung Anconas, das die Phasen der Passage der Alliierten-Front in den Marken dokumentiert. Ein typisches Gericht des Ortes ist die „Crescia”, eine Art Fladenbrot , die im heißen Ofen gebacken wird und zu der man am besten eine Mischung von Blattgemüsen,, die sog. „foie de campo”, und Kräutern isst. In Offagna kann man außerdem den Rotwein „Rosso Conero” probieren, dessen Weinberge das umliegende Land kennzeichnen.


OFFIDA Offida ist auf einem Felsvorsprung zwischen den Tälern des Tesino und des Tronto erbaut und von den Burgmauern aus dem XV. Jhdt. umgeben. Die Dorfbesichtigung beginnt am Monument der Spitzenklöpplerinnen, das drei Generationen von Frauen bei der Ausführung dieser Handwerkskunst darstellt, beim Spitzenklöppeln, da dieses Handwerkskunst noch immer verbreitet ist: oft sieht man bei einem Spaziergang durch das Ortszentrum sitzende Frauen mit den Holzspindeln bei der Arbeit in ihren Häusern. Das eigentliche Zentrum ist die Piazza del Popolo mit ihrer ungewöhnlich dreieckigen Form; auf diesen Platz hin gehen Gebäude verschiedenster Art an Baustil und an verwendetem Baumaterial, die aber trotzdem ein Gefühl von außergewöhnlicher Harmonie und Schönheit ausstrahlen. An der Hauptseite

des Platzes befindet sich das Rathaus im Palazzo Comunale mit einer eleganten Arkade mit 13 Travertinsäulen und einem Vorhof aus dem XV. Jhdt. mit Backsteinsäulen und Travertinkapitellen . Vom Vorhof des Rathauses aus gelangt man in das glänzende Theater Serpente Aureo, das im letzten Jhdt. erbaut und reich mit Stuck und vergoldeten Schnitzarbeiten verziert ist. Auf denselben Platz geht auch die Stiftskirche aus dem XVIII. Jhdt., die eine Fassade in nüchternem Stil hat. Das historischen Zentrum bietet noch viele Überraschungen, zwischen vornehmen Palästen, Brunnen und Kirchen. Aber das wichtigste Kultgebäude steht am Rande des bewohnten Gebiets auf einem Steilhang mit stark abfallenden Wänden: das ist die Kirche Santa Maria della Rocca, ein imposantes romanisch-gotisches Gebäude, er-

baut 1330 auf einer bestehenden langobardischen Kirche; in ihrem Inneren sind die wunderschönen Fresken des Meisters von Offida aus dem XIV. Jhdt. zu bewundern. Der Besuch in Offida darf auch nicht die ausgezeichneten lokalen Spezialitäten außer Acht lassen: besonders (non Besonders) zu erwähnen ist der „Chicchiripieno” (eine Art Fladen, der mit Thunfisch, Sardinen, Kapern und Paprika gefüllt und gebacken wird), die sog. “Funghetti” (mit Anis zubereitete Plätzchen) und die DOCund DOCG-Weine aus Offida. In den Räumen des ehemaligen Klosters San Francesco ist heute eine der zwei Abteilungen der Regionalen Weinprobierstube untergebracht (die andere ist in Jesi); das Zentrum ist sehr lebendig und dynamisch, was Initiativen für Wein und das Gebiet betrifft.

Info Gemeinde Offida www.comune.offida.ap.it www.turismoffida.it Enoteca Regionale di Offida Tel. 0736 880005 www.vineamarche.it

VERANSTALTUNGEN Karneval von Offida, Februar www.inoffida.it Fest des Chichiripieno (gefüllter Fladen), August Offida Opern - Festival, September Von Wein zu Wein, September 29


OSTRA

Der Ort Ostra, der am Flussufer des Misa entstanden ist, hieß bis 1881 Montalboddo, und der Überlieferung nach war das Dorf von den Verbannten der römischen Stadt entstanden, die nach dem Einfall der Goten die Stadt zerstörten. Die Stadt ist von den mittelalterlichen Stadtmauern umgeben, die von Wachtürmen mit viereckigem Grundriss unterbrochen ist; neun davon sind noch erhalten. Am Hauptplatz, dem Platz der Märtyrer dominiert der klassizistische Palazzo Comunale und das luxuriöse Theater La Vittoria aus dem Jahr 1865; es ist der Verbindungspunkt, der die beiden Teile des alten bewohnten Ortes miteinander- verbindet: und zwar das obere Ostra mit 30

der Festung und den gewundenen, kurvigen, typisch mittelalterlichen Straßen und das untere, niedere Ostra, oder die Ebene mit symmetrisch verlaufenden und regelmäßigen Straßen, die Zeichen eines vorgesetzten Eingriffs um die Abtei des Heiligen Kreuz sind und im Zeitraum zwischen 1280 und 1350 durchgeführt wurden. Ebenfalls in zentraler Lage befindet sich die Kirche San Francesco mit Fresken von Filippo Bellini und verschiedenen Gemälden von Ercole Ramazzani. Nicht weit entfernt vom Zentrum ist der Wallfahrtsort Madonna della Rosa, der auf das Jahr 1754 zurückgeht und in seinem Inneren eine Ädikula aus dem XVII. Jhdt. bewahrt, die Wundergaben darstellt und

die der Madonna geweiht ist. Der Überlieferung nach soll im Jahr 1666 eine Lilie, die ein junges Mädchen vor dem Altarbild der Madonna abgelegt hatte, mehrere Monate frisch und duftende geblieben war , so als ob sie eben erst gepflückt worden wäre. Die Kirchenfassade und der Turm wurden erst im XIX. Jhdt. dazugebaut. Noch heute ist der Wallfahrtsort Ziel zahlreicher Pilger und einer der wichtigsten marianischen Wallfahrtsorte der Region. In Ostra gibt es zahlreiche Spezialitäten zu probieren – wie der Wein Lacrima von Morro d’Alba, den Verdicchio und das kaltgepresste Olivenöl, das aus einer besonderen Olivensorte der Region erhalten wird.

INFO Gemeinde Ostra www.comune.ostra.an.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 071 7989080

VERANSTALTUNGEN

Nationale Antiquitäten-, und Kunstund Kunsthandwerkausstellung August www.antiquariato-ostra.com Nacht der „Sprevengoli” (Geister) Oktober www.visitaostra.it


PIEVEBOVIGLIANA Dieser Ort geht auf eine alte römische Ansiedlung in einer Zeit zurück, als er ein Rastplatz auf der Durchgangsstraße Richtung Umbrien war. Im Frühmittelalter ging der Ort Pievebovigliana an die Benediktinermönche über und fiel dann unter die Herrschaft der Da Varano. Wegen seiner zentralen Lage ist dieser Ort besonders faszinierend. Seit ewigen Zeiten war er Kreuzungspunkt von verschiedenen Völkern. Pievebovigliana bietet eine mittlere bis obere Hügellage: auf der einen Seite öffnen sich die Täler des fruchtbaren Landes der Marken, auf der anderen Seite hat man Zugang zu den ersten Bergweiden, um nur ein erster Blick auf die ( togliere ein Vorspiel zu der) besondere Landschaft der Sybillinischen Bergen zu werfen. Ein Teil desselben Gebietes gehört bereits

zum gleichnamigen Nationalpark. Im oberen Teil des Dorfes bewahrt die Kirche Santa Maria Assunta mit romanischer Grundstruktur, die aber im Inneren klassizistisch umgebaut wurde, eine wertvolle Krypta, die 1930 geborgen wurde. Im Inneren des Rathauses befindet sich das Museum „Raffaele Campelli”, das außer einigen bedeutenden römischen und vorrömischen archäologischen Fundstücken einige wertvolle Gemälde enthält. Im Gemeindegebiet von Pievebovigliana stehen zwei Gebäude von bedeutendem Interesse: die Burg Beldiletto, die zu einer Renaissance-Villa des XV. Jhdt.s umgebaut wurde und die romanische Kirche San Giusto in der Ortschaft San Maroto. Zu den typischen Produkten des Ortes zählen die nach an-

tiken Traditionen hergestellten, handgewebten Stoffe und der Likör Mistrà, der sehr alte Ursprünge hat und aus noch unreifen, grünen Anissamen hergestellt wird, die 40 Tage lang in Alkohol eingelegt sind, und geschätzt als Verdauungsschnaps oder Geschmacksverfeinerer für Kaffee

Info Gemeinde Pievebovigliana Tel. 0737 44407 www.comune.pievebovigliana.mc.it Nationalpark der Monti Sibillini www.sibillini.net

VERANSTALTUNGEN Alle drei Jahre stattfindende Feste in San Maroto www.propieve.it Maronenfest Oktober www.propieve.it

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ROTELLA

Rotella, eine kleine Ortschaft im Hinterland der Marken, am Zusammenfluss der Flüsse Oste und Tesino, liegt an den Hängen des Berges Ascensione und gehört zum Verband der Borghi autentici d‘Italia, der Authentischen Dörfer Italiens. Die etymologisch ungeklärte Herkunft des Namens könnte auf Lateinisch Rotula, den Schild der römischen Soldaten, zurückzuführen sein oder auf die Lage an einer runden Flussschleife. Andere wiederum verweisen auf den Diminutiv von Lateinisch Rota, kleines Rad. Wurde die Ortschaft in jüngster Zeit aufgrund fortschreitender Erdrutsche einschneidender urbanistischer Änderungen unterzogen, der zahlreiche Gebäude zum Opfer fallen mussten, hat Rotella nach wie vor ein unglaubliches architektonisches Vermächtnis vorzuweisen: da die verschie32

denen Burgen lange Jahre ihre Eigenständigkeit bewahrten, befinden sich überall im Gemeindegebiet Festungen und sakrale Bauten. Im Ortsteil Poggio Canoso, über dem eine antike Festung thront, befindet sich die Pfarrkirche mit einem romanischen Portal und einem wertvollen Gemälde von Pietro Alemanno; weitere sakrale Gebäude in Castel di Croce und Capradosso beherbergen Fresken aus dem 15. Jahrhundert und wertvolle Reliquien; im Ortsteil Icone liegt die Kirche Verdiente aus dem 11. Jh. Während die Mönche von Farfa im Gemeindegebiet verschiedene “cortes agricolae” einrichteten, bauten sie die Kirche als Ort des Gebets, um während der Arbeit auch die nötige Ruhe zur Einkehr zu finden. Die Kirche weist einen rechteckigen Grundriss (1200 x 500) mit einer nach Osten

ausgerichteten runden Apsis voller Fresken auf. Im Ortsteil Torbidello befindet sich am Fuße Berges Ascensione die Wallfahrtskirche der Madonna della Consolazione oder Montemisio. Die Mönche von Farfa errichteten die Kirche auf den Ruinen eines heidnischen Tempels, der der Göttin Artemis geweiht war. Im Ort befindet sich der imposanten Uhrenturm aus dem 15. Jahrhundert; die Kirche auf rechteckigem Grundriss Santa Maria e San Lorenzo (1767), in der sich unter anderem Gemälde von Filippo Ricci befinden; das Museum für sakrale Kunst Piccolomini mit kostbaren Reliquien. Zu den nennenswerten, jährlich stattfindenden Veranstaltungen in Rotella zählen das Fest des Schutzpatrons S. Lorenzo sowie das Fest der Madonna di Montemisio (August)

INFO Gemeinde Rotella www.comunerotella.net Fremdenverkehrsverein Pro Loco Tel. 0736 374122

Veranstaltungen

das Fest des Schutzpatrons S. Lorenzo August das Fest der Madonna di Montemisio August


RIPATRANSONE Hoch oben auf dem Hügel zwischen den Tälern der beiden Flüsse Menocchia und Tesino liegt der Ort Ripatransone in einer Lage mit phantastischem Ausblick, so dass es auch das „Belvedere von Piceno” genannt wird. Diese besondere Lage auf dem Hügelkamm ermöglicht weitlaufenden Ausblick und Aussicht auf den Großteil der zentralen Apenninengipfel und auf die Adriaküste vom Monte Conero bis zum Gargano. Das Ortszentrum hat viele Gebäude aus dem Mittelalter, der Renaissance und dem Barock, und darüber hinaus eine kuriose Besonderheit und zwar die engste Gasse Italiens, die nur 43 cm weit ist. Entlang dem Corso Vittorio Emanuele II und den Plätzen, die mit ihm verbunden sind, stehen viele bedeutende Bauwerke: die Kathedrale aus dem Jahr 1597 , die erst im Jahr 1902 beendet wurde und Statuen und Gemälde aus dem XVII. Jhdt. bewahrt; von hier aus hat man auch Zugang zum Wallfahrtsort Madonna di San Giovanni, die Madonna ist die Schutzheilige der Stadt; der Palazzo del Podestà aus dem XIV. Jhdt. ist einer der öffentlichen Paläste der Marken, die am besten erhalten sind. Im Palastinneren ist 1824 das Theater

Mercantini eingerichtet worden, zu Ehren des Dichters der Hymne an Garibaldi. Von besonderem Interesse sind: das archäologische Museum mit über 3000 Exponaten und die Pinakothek mit einem reichhaltigen Vermögen an wichtigen Werken von Vittore Crivelli und Vincenzo Pagani. Sehenswert sind auch das Bauern-und Kunsthandwerksmuseum und das Töpfermuseum, die an ein Herstellungsatelier angeschlossen sind. Bei den kulinarischen Spezialitäten, nennenswert sind die Schnecken ( im Dialekt Cuccëlú) und die typische Suppe mit einer Vielfalt an Hülsenfrüchten, der Ciavar-

ro. In diesem Raum werden auch kaltgepresstes Olivenöl und Qualitätsweine wie der Falerio dei Colli Ascolani und der Rotwein „Rosso Piceno Superiore“ mit dem Siegel DOC hergestellt.

INFO Gemeinde Ripatransone www.comune.ripatransone.ap.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0735 99329 Genossenschaft Riviera delle Palme Tel. e Fax 0735 595088 info@larivievadellepalme.it www.larivievadellepalme.it

VERANSTALTUNGEN Feuerpferd Erster Ostersonntag Fest der Maddalena Juli 33


SAN GINESIO

INFO Gemeinde San Ginesio info@sanginesio.sinp.net www.comune.sanginesio.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0733 652056 Nationalpark der Monti Sibillini www.sibillini.net

VERANSTALTUNGEN

Internationales Folklorefestival Der Balkon der Sibillini August Medievalia Mittelalterliches. Der Palio von San Ginesio und die Schlacht der Fornarina August 34

In nächster Nähe der Monti Sibillini liegt der Ort San Ginesio; er hat einen mittelalterlichen Stadtbauplan und ist von einer weitläufigen, festen Stadtmauer umgeben, die noch Wehrgänge, Schießscharten und Wachtürme aufweisen. Der Ortsname stammt vom Schutzheiligen des Ortes, denn die sterblichen Überreste des christlichen Märtyrers sind hier in der Stiftskirche aufbewahrt. Diese ist auch das wichtigste Baudenkmal des Ortes: Romanischen Ursprungs hat sie eine spätgotische Fassade. Im Kircheninneren sind zahlreiche Kunstwerke aufbewahrt, darunter ein Holzkreuz und Gemälde von Zuccari, Pomarancio und Simone de Magistris. In der Krypta sind wunderbare Fresken von Lorenzo Salimbeni aus dem Jahr 1406. Fast zeitgleich mit der Stiftskirche ist die Kirche San Francesco mit ihrem harmonischen Portal und der polygonalen Apsis entstanden. Museale Sammlungen von San Ginesio sind vor allem in der Pinakothek Scipione Gentili enthalten; hier ist eine Antikenabteilung mit Gemälden ab der zweiten Hälfte des XV. Jhdt.s bis zum XVII. Jhdt. und eine moderne Abteilung mit zeitgenössischen Werken, Musikinstrumenten und sakralen Gegenständen. Sehr wichtig ist auch

das historische Gemeindearchiv, das unversehrt von 1199 bis heute erhalten geblieben ist und getreu die Jahrhunderte-alte Geschichte der Marken rekonstruiert und belegt. In den Buchenwäldern um San Ginesio befindet sich eines der Umwelterziehungszentren der Marken: Angolo di Paradiso, die Ecke des Paradieses. Im Ortsteil San Liberato, der im Nationalpark der Monti Sibillini liegt, ist die Einsiedelei San Liberato, die an den Hängen des Monteragnolo von den Signori di Brunforte gegründet wurde. Sie führten die Überreste des Seligen Liberato in das Kloster über er hatte die Ordensregeln des Heiligen Franz von Assisi angenommen und sich in Buße bis zu seinem Tod in die Einsiedelei bei Soffiano zurückgezogen. Die neue Kirche wurde San Liberato genannt und hier wurden auch die Seligen Fra’ Umile und Fra’ Pacifico , die zwei Mitbrüder des Heiligen begraben, die Protagonisten von zwei Kapiteln der Fioretti, der Blümlein von Franz von Assisi sind. Die Spezialität von San Ginesio ist der „Polentone”, der aus einer lokalen Maisart zusammen mit einer Soße aus verschiedenen Fleischarten serviert wird; der Wein „San Ginesio” ist einer der 15 DOC-Weine der Marken.


SARNANO Sarnano liegt inmitten eines zauberhaften Tals zu Füßen der Monti Sibillini. Die Geschichte des Ortes ist eng an die des Heiligen Franziskus und dessen Anhänger gebunden; der Legende nach soll Franziskus Serafino, der auf dem Gemeindewappen abgebildet ist, selbst gemalt haben. Das mittelalterliche Ortszentrum ist mit seiner Stadtbaustruktur mit den Stadtmauern, den antiken Straßen und Gassen, die sich kreisförmig winden, den Treppen und Ansichten eines der am besten erhaltenen der Marken. Das erste Ansiedlungszentrum entspricht der Piazza Alta: auf diesem Platz befinden sich die wichtigsten Gebäude des

Ortes: der Palazzo del Popolo, der im XIX. Jhdt. in das prächtige Teatro della Vittoria umgewandelt wurde, der Priorenpalast (Palazzo dei Priori), der Palazzo dei Podestà und die Kirche Santa Maria Assunta mit Werken von Pietro Alemanno. Im ehemaligen Kloster von Santa Chiara haben heute das Stadtmuseum und die Pinakothek ihren Sitz; hier ist die sehenswerte „Madonna mit Kind“ von Vittore Crivelli ausgestellt. Sarnano ist auch für seine Thermen bekannt, aus deren Quellen besonders reine Mineralwasser entnommen wird. Die Lage mitten im Grünen der Wälder und Berge bietet unzählige Wanderwege, die man zu Fuß, auf dem

Pferd oder mit dem Mountain Bike erschließen kann. Im Winter kann man auch Wintersportarten im Schnee im nahegelegenen Sassotetto - Santa Maria Maddalena treiben. In Sarnano und seinem Umland kann man die Spezialitäten der Sibyllinischen Berge kosten: von den Wurstwaren zum Wildbret , von den Hülsenfrüchten bis hin zum einfachen hausgemachten Holzofenbrot. Probieren sollte man hier unbedingt den typischen knusprigen Mürbeteigkuchen mit Torrone, der ausschließlich mit Mandeln, Haselnüssen und Gewürzen zubereitet wird, im Holzofen gebacken wird.

Info Gemeinde Sarnano www.comune.sarnano.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0733 657144 Thermalbad Sarnano Tel. 0733 657274 www.termedisarnano.it

VERANSTALTUNGEN

Nationaler Antiquitäten- und Kunsthandwerk-Ausstellungs- und Verkaufsmarkt Mai/Juni Castrum Sarnani - August www.castrumsarnani.org 35


STAFFOLO die ein barockes Kleinod ist und als Dank nach dem Sieg der Schlacht von Lepanto erbaut wurde. In einigen Räumlichkeiten, die aus der Stadtmauern gewonnen wurden, ist das Weinund Bauernmuseum untergebracht, das die Geschichte und die Besonderheiten des Weinbaus der Region darlegt. An das Museum angeschlossen ist die Weinprobierstube, wo man die besten Weine der Gegend, wie z. B. den Verdicchio probieren und erwerben kann. Dieser Wein hat dem Ort den Namen „Colle del Verdicchio” (Verdicchio-Hügel) verliehen. Zu den traditionellen Anbaukulturen zählen neben dem Wein vor allem auch die Oliven. Staffolo gehört auch der Nationalen Vereinigung der Öl herstellenden Städte. Staffolo, das auch wegen seiner unvergleichlichen Aussicht der „Balkon des Esinotals” genannt, liegt auf einem Hügel zwischen der Adria und den Bergen. In der Stadtmauer, die ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt hat, sticht der halbrunde Wachtturm, der sog. Albornoz ( XIV. Jhdt.) hervor. In der Pfarrei Sant’Egidio sind ein wertvoller Flügelaltar aus dem XV. Jhdt. des sog. „Mae36

stro von Staffolo” und eine Holz-Predelle aufbewahrt, die der Schule von Lorenzo Lotto zugeschrieben wird. Die Kirche San Francesco aus dem XII. Jhdt. enthält zahlreiche wertvolle Werke, darunter ein Holzchor und eine wertvolle Orgel des berühmten venezianischen Orgelbauers Gaetano Callido aus dem Jahr 1769. Unbedingt sollte man auch die Kirche Santa Maria di Castellaretta besichtigen,

Info Gemeinde Staffolo Tel. 0731 779483 www.comune.staffolo.an.it

VERANSTALTUNGEN Verdicchio-Wein-Fest August Nationaler Preis Verdicchio d’oro September


TREIA

Der Ursprung des Ortsnamen liegt wahrscheinlich im Namen der griechisch-sizilianischen Göttin Trea-Ja-na, die hier verehrt wurde. Treia wurde von den Römern gegründet und war zuerst Kolonie und wurde dann Municipium. Die Piazza della Repubblica ist malerisch auf drei Seiten von der Accademia Georgica, die ein Werk von Valadier ist, vom Palazzo Comunale (XVI.XVII. Jhdt.) mit dem Stadtmuseum und von der Kathedrale (XVIII. Jhdt.), eines der größten religiösen Gebäude der Region, eingerahmt. Die Kirche, die der Heiligen Annunziata geweiht ist, bewahrt verschiedene Kunstwerke auf, darunter ein Altarbild von Giacomo da Recanati. Sehenswert sind außerdem: die Kirche San Michele, die kleine Barockkirche Santa Chiara, die Kirchen San

Francesco und Santa Maria del Suffragio. Sehr interessant ist auch das Stadttheater, das am 4. Januar 1821 eingeweiht wurde. Das letzte Bollwerk des Ortes gegen Süden hin ist der Onglavina – Turm, der Teil der alten Stadtbefestigung ist und von dem aus man eine Aussicht genießen kann, die vom Meer bis zu den Monti Sibillini reicht. In San Lorenzo außerhalb der geschlossenen Ortschaft befindet sich der Wallfahrtsort des Kreuzes; am Sockel des Turms und am Eingang des Klosters sind Steine des Römischen Trea angebracht darunter auch ein Mosaik mit einem dargestellten Ibis. In der Wallfahrtskirche hängt ein wertvolles Kreuz aus dem XV. Jhdt., das laut Überlieferung, ein Engel gemacht haben soll und das, nach Meinung einiger Personen, die Handschrift

des großen Donatello trägt. Die Spezialität von Treia ist der „Calcione”, ein Produkt, das durch das DOP-Siegel geschützt wird und ein typisches Ostergericht mit Käsefüllung.

INFO Gemeinde Treia www.comune.treia.mc.it

VERANSTALTUNGEN Fest des Calcione Mai Die „Disfida del bracciale“ (Pallone- Fest) Juli/August www.disfidadelbracciale.it

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URBISAGLIA

INFO Gemeinde Urbisaglia Tel. 0733 202942 www.comune.urbisaglia.mc.it Naturschutzgebiet Abtei von Fiastra www.abbadiafiastra.net

VERANSTALTUNGEN TAU- Vereinigte antike Theater Juli/August Palio dell’Assunta (Palio zu Maria Himmelfahrt) August

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Urbs Salvia war eine antike und große Stadt im Picenergebiet, römische Kolonie und Municipium. Heute ist Urbisaglia ein Städtchen von einer dicken Stadtmauer umgeben, das das Tal des Flusses Fiastra beherrscht. Es ist eine würdige Erbin der glorreichen, römischen Stadt, deren Zeugnisse in der archäologischen Ausgrabungsstätte mit dem Amphitheater aus dem I. Jhdt. n.Chr. und dem Theater zu finden sind, das das beträchtlichste der Marken an Ausmaßen und Form und einzigartigste in Italien wegen der malerischen Dekorationen ist. Im heutigen Ort, der im Mittelalter auf dem darüberliegen-

den Hügel gegründet wurde, ist besonders bemerkenswert die trapezförmige Festung aus dem XIII. bis XV. Jhdt. mit vier Türmen und einem Wachturm mit Schwalbenschwanzzinnen. In der Nähe befindet sich die Kirche der Addolorata mit einem romanischen Portal und Fresken des beginnenden XVI. Jhdt.s Nicht weit vom geschlossenen Ort entfernt liegt die Abtei Chiaravalle di Fiastra mit der Kirche, die die üblichen architektonischen Formen der Zisterzienserkirchen und –Klöster haben, das Kloster und der Palast der Fürsten Giustiniani Bandini, die im Jahr 1773 den Mönchen im Besitz und Eigentum der Ländereien folgten. Die Abtei ist heute Sitz des Naturschutzgebietes der Abtei von Fiastra, das eine Oberfläche von 1825 Hektar Land deckt; den Besuchern stehen hier weite und gastfreundliche Räume zur Verfügung, zahlreiche Strukturen wie das Bauernund Heimatmuseum, das Archäologische Museum und das Weinmuseum. Im Naturschutzgebiet gibt es drei verschiedene Wanderwege: „La Selva” (der Wald), „Il Lago e le Vene” (der See und die Venen), „Il bosco e il fiume” (der Wald und der Fluss).


VISSO Mitten im Nationalpark der Monti Sibillini liegt der zauberhafte und geschichtsträchtige Bergort Visso: das historische Stadtzentrum überrascht durch sein Aufeinanderfolgen an imposanten Mauern, Türmen, Häusern und mittelalterlichen Balkonen, Herrschaftspalästen der Renaissancezeit, gemeißelte Steinportale mit den Familienwappen und lateinischen Inschriften. Alle diese Elemente tragen dazu bei, ein harmonisches und anmutiges Ganzes zu schaffen. Der schönste und repräsentativste Teil des Ortes ist die helle und harmonische Piazza der Martiri Vissani, die

von zwei eleganten Palästen des XV. und XVI. Jhdt.s begrenzt ist, und von der Kirche Sant’Agostino und der wunderschönen Fassade der Stiftskirche Santa Maria aus dem XII.-XIV. Jhdt. charakterisiert ; in der Stiftskirche sind wertvolle mittelalterliche Kunstwerke enthalten. In der inzwischen entweihten Kirche Sant’Agostino hat das Stadtmuseum seinen Sitz und zeigt Gemälde von bemerkenswertem Interesse und einige Manuskripte von Giacomo Leopardi. Andere wichtige Bauwerke sind das Baptisterium aus dem XIV. Jhdt., der Priorenpalast und der Palazzo dei

Governatori und zuletzt der Palazzo del Divino Amore. In 9 km Entfernung liegt in wunderbarer Umgebung, isoliert zwischen den Wiesen des Apennins der in der ersten Hälfte des XVI. Jhdt.s entstandene Wallfahrtsort Macereto, dessen Formen der Kunst Bramantes sind. Der Besuch in Visso kann nicht ohne eine Verkostung der gastronomischen Spezialitäten stattfinden: die Orte im Apennin sind berühmt für ihre Milchverarbeitung und Käse und Wurstherstellung; dazu zählt die streichbare Salami aus Schweinefleisch.

Info Gemeinde Visso Tel. 0737 9239 www.comune.visso.mc.it Nationalpark der Monti Sibillini www.sibillini.net

VERANSTALTUNGEN Wettkampf der Guaite Juli/August Fest des Schafskäses und Verkaufsausstellung der lokalen Erzeugnisse August

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FESTUNGEN UND BURGEN Die italienische Region Marken leitet ihren Namen vom deutschen „Mark” ab , was in der Vergangenheit Grenze bedeutet hat; die Entfernung vom Zentrum der kaiserlichen Macht begünstigte die Entstehung von städtischen Kommunen, was später im XIV. und XV. Jhdt. die Gründung von Staaten und unabhängigen Gebieten hervorrief, die von Familien geführt wurden, die in ständiger Rivalität und Kampf untereinander standen. Diese geschichtlichen Hintergründe erklären die Verbreitung der Festungen und Burgen in der Region als Zeugnis einer vergangenen lebhaften Kultur, die für die Erprobung der tüchtigen und bekannten Militärarchitekten ihrer Zeit offen war. Die punktartige Verteilung der Militär-Bauten zur Besatzung und Sicherung der Städte und des Gebietes kann heute eine faszinierende Reiseroute durch die gesamte Region bieten. Der Verteidigungstyp „Rocca” (Festung), Garnison kleiner bewaffneter Armeen mit einem reduzierten Mauerkreis zwischen den Wachtürmen und dem äußersten Verteidigungspunkt im Wachhochturm, eignete sich bestens sowohl zur Kontrolle der Pässe zwischen den Tälern, als auch zur Verteidigung der

Elcito - San Severino Marche (MC)

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Rocca Roveresca - Senigallia (AN)


Stadtzentren. Von variablen Ausmaßen und Beschaffenheit, mit unterschiedlicher Verteidigungsausstattung, eigneten sich die Festungen oft auch als zeitlich begrenzte Wohnsitze der Herrscher. Die Marken zeigen hierfür qualifizierte Beispiele vom Mittelalter bis in die Renaissancezeit; eben in dieser zuletzt genannten Epoche werden sie zu einem beispielhaften Labor. Die ersten Bauten gehen auf die Anwesenheit des Apostolischen Legaten Egidio Albornòz zurück, der von Papst Innozenz VI. zur Wiedereroberung der Kirchenländereien (1353) beauftragt wurde . Er stattete die Region mit mächtigen Steinfestungen aus, von denen die am besten erhaltene Sassoferrato ist. In der Renaissance sind in den Marken die Militärarchitekten der Übergangsphase stets auf dem neuesten Stand und revolutionieren das Aussehen und die antiballistische Funktionalität der Wehrstrukturen. Francesco di Giorgio Martini und Baccio Pontelli, die zu Diensten der Montefeltro, bzw. des Papstes stehen, sind die Urheber der wichtigsten Wehrbauten. Im Gebiete, das heute der Provinz Pesaro und Urbino entspricht, führte die Familie Malatesta als erste neue Verteidigungslösungen ein und liessen sich für die Festung von Fano von Filippo Brunelleschi und Matteo Nuti beraten ; ihrem Beispiel folgte die Herrschaft Sforza in Gradara (das bereits eine Festung der Malatesta war) und Pesaro (Rocca Costanza, die Werk von Luciano Laurana ist); die Herrschaft Montefeltro bedienten sich ihrerseits des Einfallreichtums von Francesco di Giorgio Martini für die Verteidigungswerke (Festung von Sas-

Piobbico (PU)


Castello di Precicchie - Fabriano (AN)


socorvaro, Festung von Montecerignone, Festung von Fossombrone, Festung und Wachturm von Cagli, Festung von Frontone) und der zivilen Bauten (Palazzo Ducale von Urbino und Urbania); die Herrschaft Della Rovere hinterließ ihre Spuren in der Festung von Mondavio, im Palazzo Ducale von Pesaro, den Alessandro Sforza bauen liess, im Palazzo Roveresco von Montebello und in der herrlichen Villa Imperiale in Pesaro, die Girolamo Genga entworfen hatte. In Senigallia öffnen die Festung Roveresca und der Palazzo Ducale die Tore für die Entdeckung der Festungen und Burgen der Provinz Ancona: die imposante Festung von Offagna erinnert an die von der Stadt geführten Kämpfe gegen das nahe gelegene Osimo; in Falconara kann man die Rocca Priora mit dem schönen Portal von Vanvitelli und die

Rocca di Albornoz - Sassoferrato (AN)

Burg im oberen Teil der Stadt besichtigen. Im Hinterland beherrscht Corinaldo, das zuerst den Malatesta und später dem Kirchenstaat unterworfen ist, die Täler der Flüsse Cesano und Misa mit einem intakten Rundweg der Stadtmauern; steigt man das Flusstal von Misa flussaufwärts vermitteln Arcevia und seine Burgen die mittelalterliche Atmosphä-

Piazza del Comune - Fabriano (AN)

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Caldarola (MC)

Corinaldo (AN)

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Castello della Rancia - Tolentino (MC)


re; in den nächsten Tälern sind es Jesi mit den Burgen von Verdicchio und dann Fabriano, das von seinen Besatzungen umgeben ist, die das Gefühl einer stolzen und kämpferischen Vergangenheit vermitteln . Einige der schönsten und beeindruckendsten Burgen befinden sich nur wenig voneinander entfernt in der Provinz Macerata: im Herzen des Chientitals ist bei Tolentino die Burg Rancia, die die Herrschaft Da Varano von Camerino errichten liess , da sie ihre Stadt mit einem beeindruckenden System von Burgen umgaben, von denen heute die Burg von Lanciano, die Festung von Ajello und die Festung Varano übrig sind. Von Tolentino aus erreicht man leicht Urbisaglia, das von der mächtigen Festung dominiert wird, und Caldarola, wo die Burg Pallotta eine elegante Residenz ist, die in der Renaissance umgebaut wurde. Im Raum um Ascoli oder in der Nähe der Via Salaria ist die Burg von Acquaviva Picena, die im XV: Jhdt. von Baccio Pontelli umgebaut wurde; Castel di Luco bei Acquasanta Terme hat eine ungewöhnliche Rundform; die Burg von Arquata del Tronto, die auf das XIII. Jhdt. zurückgeht, kontrolliert das Tal und die alte Römerstraße im Schatten der Sibillinischen Berge.

KUNST IN DER KUNST

Zahlreiche Burgen und Festungen sind Austragungsort von Initiativen, Ausstellungen oder Sitz von ständigen Museen: der Wachturm von Cagli ist Sitz eines zeitgenössischen Bildhauerzentrums; die Festung von Sassocorvaro ist Sitz der Kunstarche, die mit dem Ziel, an die Rettung der 10.000 Kunstwerke während des Zweiten Weltkriegs zu erinnern, entstanden ist ; die Festung von Gradara bewahrt Malereizyklen der Renaissance auf; in Mondavio ist ein Waffenmuseum eingerichtet; Urbino ist Sitz der Nationalgalerie der Marken; in Piobbico ist im Palazzo Brancaleoni ein Technisch-Wissenschaftliches Museum untergebracht; in Senigallia ist in der Festung eine ständige Ausstellung über die Herrschaft Della Rovere; in der Festung von Offagna finden jeden Juli die Mittelalterfeste statt; in der Burg von Rancia bei Tolentino sind wechselnde Ausstellungen zu sehen; die Festung von Acquaviva Picena ist Schauplatz des Palio del Duca und beherbergt außerdem ein Waffenmuseum wie die Festung von Urbisaglia; in der Burg von Luco wurde hingegen ein Restaurant eingerichtet.

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Jesi (AN)


Jesi e i Castelli di Jesi Jesi Belvedere Ostrense Castelplanio Cupramontana Montecarotto Morro D’Alba San Paolo di Jesi Serra dei Conti Staffolo

Monsano Montecarotto

INFO

Jesi ist das wichtigste Zentrum des Esino – Tals , zwischen Serra San Quirico und Falconara Marittima bis an der Esinomündung bei der Festung Rocca Priora . Die Geburtsstadt des Kaisers Friedrich II. von Hohenstaufen und des Musikers Giambattista Pergolesi hat eine der am besten erhaltenen Stadtmauern der Marken, mit Stadttoren, viereckigen, polygonalen und zylinderförmigen Wachtürmen und Kurtinen. Auf der Piazza Federico II steht die Kathedrale San Settimio. Der Palazzo della Signoria von Francesco di Giorgio Martini in eleganten Renaissance-Formen ausgeführt ist Sitz der Bibliothek Planettiana und des Historischen Gemeindearchivs. Das Theater Pergolesi, das zwischen 1791 und 1796 erbaut wurde, herrscht über die Piazza della Repubblica. In der Via XV Settembre steht Palazzo Pianetti ( XVIII. Jhdt.), Sitz der Städtischen Pinakothek, mit Ausstellung von den Meisterwerken von Lorenzo Lotto und einer großartigen Galerie mit Rokoko-Stuckereien.

Gemeinde Jesi www.comune.jesi.an.it www.turismojesi.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0731 538420 turismo@comune.jesi.an.it

VERANSTALTUNGEN Cupramontana Traubenfest, Oktober www.sagradelluva.com Jesi Palio des Heiligen Florian, Mai www.paliosanfloriano.it Jesi e comuni Vallesina Festival Pergolesi Spontini, September www.fondazionepergolesispontini.com Maiolati Spontini Trivio e Quadrivio, August www.comune.maiolatispontini.an.it Monsano und naheliegende Gemeinden Monsano Folk Festival, August Montecarotto Verdicchio Weinfest, Juli Serra San Quirico Schlaraffenland, Juli www.teatrogiovani.eu

Galleria Palazzo Pianetti - Jesi (AN)

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Colline di Poggio San Marcello (AN)

Lorenzo Lotto, Angelo Annunciante, Pinacoteca Civica - Jesi (AN)

Castelbellino (AN)

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Die wesentliche Besonderheit des Gebietes des Esinotals, von dem Jesi die Hauptstadt ist, besteht in der Serie von historischen Orten, die von Mauerringen geschützt sind , ein reiches Kultur- und Museumsangebot bieten und über die Hügel verteilt liegen; es handelt sich um die sog. „Burgen von Jesi“: Belvedere Ostrense, Castelbellino, Castelplanio, Cupramontana, Majolati Spontini, Mergo, Monsano , Montecarotto, Monte Roberto, Morro D’Alba, Poggio San Marcello, Rosora, San Marcello, San Paolo di Jesi, Santa Maria Nuova, Serra de’ Conti, Serra San Quirico, Staffolo. Die Berühmtheit dieser Zone ist stark mit der Wein „Verdicchio die Castelli di Jesi“ verbunden, einer der größten, alteingesessenen Rebsorten Italiens. Der Verdicchio ist einer der berühm-

testen und historisch bekanntesten Weine mit dem Siegel DOC hergestellt; der Verdicchio Castelli di Jesi Riserva ist auch ein DOCGWein (mit kontrollierter und garantierter Herkunftsbezeichnung). Unter den Rotweinen ist der bekannteste DOC-Wein der Lacrima di Morro D’Alba, der im Gemeindegebiet von Morro d’Alba hergestellt wird. Im Palazzo Balleani, im historischen Stadtzentrum von Jesi ist eine Abteilung der regionalen Weinprobierstube: das ist ein wichtiges Bezugszentrum für die Bewertung und Aufwertung der Qualitätsweine und der typischen Produkte der Marken; im selben Palast hat die italienische Kochschule Italcook ihren Sitz die nach einem Projekt zwischen der Stadt Jesi und der Gesellschaft Slow Food entstanden ist.

Serra San Quirico (AN)

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Castello di Palazzo - Arcevia (AN)


ARCEVIA UND DIE BURGEN VON ARCEVIA

INFO Gemeinde Arcevia www.arceviaweb.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0731 9127 - 0731 984561 ufficio.turistico@arceviaweb.it Regionaler Nationalpark der Rossa und Frasassi- Schluchten www.parcogolarossa.it

Arcevia liegt auf dem Hügel mit dem suggestiven Namen Monte Cischiano, der ein Vorläufer der Prä-Apennin- Bergkette auf der Seite zu Umbrien und den Marken hin ist. Der Ort ist von einem gewaltigen Mauerring (XIII.-XVI. Jhdt.) umgeben , der an mehreren Punkten begehbar ist; Einige Türme und vier Tore sind erhalten geblieben. Die interessantesten Gebäude des Stadtzentrums sind: die barocke Stiftskirche San Medardo, in der sich Meisterwerke von Luca Signorelli, Werke der Brüder Della Robbia, von Gian Battista Salvi und Claudio Ridolfi befinden; das Theater Misa ist ein architektonisches Schmuckstück, das zwischen 1840 und 1845 im Inneren des Priorenpalastes und der Kirche Sant’Agata gebaut wurde; das Kulturzentrum San Francesco, das im antiken Klosterkomplex der Franziskaner untergebracht ist, bewahrt den Kreuzgang aus der Renaissancezeit und die herrliche Kirche. Das staatliche archäologische Museum in Arcevia verfügt über eine bedeutende Dokumentation über das Gebiet um Arcevia. Die Grabbeigaben der gallischen Nekropole bei Montefortino (aus dem IV. Jhdt. v.Chr. – III. Jhdt. v.Chr.) sind herrlich. Die neun Burgen bei Arcevia (Avacelli, Castiglioni, Caudino, Loretello, Montale, Nidastore, Palazzo, Piticchio, San Pietro) sind eine der Hauptsehenswürdigkeiten des Ortes: es handelt sich um bewohnte Zentren mit einem Mauerring aus dem XIV. und XV. Jhdt., die ihre Besonderheit bis heute bewahrt haben.

VERANSTALTUNGEN Una domenica andando a Polenta le domeniche di febbraio Arcevia Jazz Juli/August www.arceviajazzfeast.it Traubenfest settembre Erste Gänge am Sonntag Sonntags im Oktober Herbstfest November www.piticchio.it

Castello di Loretello - Arcevia (AN)

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Arcevia (AN)


Castello di Piticchio - Arcevia (AN)

Luca Signorelli, Battesimo di Cristo, Chiesa di San Medardo Arcevia (AN)

Arcevia: i Della Robbia e i plastificatori marchigiani Arcevia custodisce preziosi arredi invetriati e dipinti del XVI secolo, un unicum nella vicenda dei della Robbia nelle Marche per la straordinaria concentrazione. Nel centro storico la collegiata di San Medardo ospita il maestoso altare di Giovanni Della Robbia, un paliotto e un bel Crocifisso invetriato di Mattia Della Robbia, un presepe di bottega marchigiana e due statue dipinte di Santa Caterina e della Maddalena, opere robbiane, mentre nella chiesa di S. Maria del Soccorso si può ammirare un monumentale altare invetriato raffigurante l’Annunciazione, opera di Mattia Della Robbia, Nel castello di Avacelli la chiesa di S. Lorenzo custodisce un Crocifisso e uno spettacolare altare in terracotta dipinta rappresentante la Madonna del Rosario e della Misericordia, opera di una bottega marchigiana influenzata dai Della Robbia.

Fra’ Mattia della Robbia, Annunciazione, Chiesa Santa Maria del Soccorso Arcevia (AN) 55


Rocca Varano - Loc. Sfercia - Camerino (MC)


HERZÖGLICHE REISEROUTEN. DIE HERRSCHAFT DA VARANO: FESTUNGEN, BURGEN UND PALÄSTE

Info Gemeinde Camerino www.comune.camerino.mc.it Fremdenverkehrsbüro Tel. 0737 632534

VERANSTALTUNGEN

Camerino: Corsa alla spada e palio maggio www.corsaspada.camerino.sinp.net Camerino: Rassegna Internazionale di musica e teatro da camera agosto www.camerinofestival.it Pievebovigliana: Sagra della castagna ottobre www.propieve.it

Die Herrschaft Da Varano lenkte das Geschick von Camerino ab der zweiten Hälfte des XIII. Jhdt.s bis in das Jahr 1539. Seine Blütezeit erlebte Camerino als Giulio Cesare da Varano (1464-1502) an der Macht war. Der Herrscher von Camerino Der Wert zeigte sein Wert vor allem in den militärischen Unternehmungen. Viel verschiede Festungen kennzeichnen Camerino und das umliegende Land: die Festung Rocca Borgesca (Camerino), die Festung Rocca Varano (Ortschaft Sfercia di Camerino) die Festung Rocca d’Aiello (Camerino), die Burg von Lanciano (Castelraimondo) und Beldiletto (Pievebovigliana). Von der Festung Rocca Borgesca, die im Jahr 1503 auf Veranlassung von Cesare Borgia zur Verteidigung der Westseite des Hügels erbaut wurde , auf dem die Stadt steht, sind heute noch zwei Wachtürme und der höchste Turm übrig. Die Festung war von der Stadt durch einen starken Überhang oder auch einen tiefen Graben getrennt, der nur mit Hilfe einer Zugbrücke überwunden werden konnte. Die zu Beginn des XII. Jhdt.s erbaute Festung Rocca Varano war zugleich der befestigte Sitz der Varano. Noch heute ist ein guter Teil der Originalstruktur erhalten: das Eingangstor aus weißem Kalk; der prächtige unterirdische Bau mit Tonnengewölbe, der die zwei Festungsflügel miteinander verband und über dem sich wahrscheinlich Räume und kleine Türme befanden; der niedrige Turm im Ostteil und das angrenzende Gebäude. Heute finden in der Festung nach ihrer Restaurierung ständige Ausstellungen und ein Ausstellungszentrum für Kunsthandwerk statt . Die Festung Rocca d’Aiello aus dem Jahr 1382 hatte ihren Namen von dem Lateinischen „agellum”, d.h. „kleines Ackerland”: Die Festung befindet sich nämlich in etwa 400 m. Höhe auf einem Hügel, von dem aus sie das Umland beherrscht. Der Bau der Burg von Lanciano wurde auf Wunsch Giovannis da Varano errichtet; er liess insbesondere den charakteristischen 12 km langen Schützengraben bauen, der dann , zum Schutz der Grenze an der Nord-Ost-Seite der Stadt Camerino, mit Bäumen bepflanzt wurde . Giulio Cesare Varano schenkte die Burg seiner Frau Giovanna, die um das Jahr 1489 starke Änderungen anbringen ließ, um sie in ein Renaissance-Schloss zu verwandeln. Derzeit befindet sich darin das Museum „Maria Sofia Giustiniani Bandini”. Die Burg Beldiletto, die zwischen 1371 und 1381 entstand, hat 57


Rocca di Aiello - Camerino (MC)

einen viereckigen Grundriss und Ecktürme. In Innenteil der Burg ist einen Innenhof mit Bogengang mit achteckigen Säulen und spitz zulaufenden Bögen in weißem und rosa Gestein. Im größten Saal der Burg sind noch die Reste eines großen Freskenzyklus über Ritter zu sehen, was auf die Kultur der Ritterdichtung verweist. Unter den Gebäuden der zivilen Architektur, die die Herrschaft Varano gefördert und bestellt hat, ist der Palazzo Ducale von Camerino von bemerkenswertem Interesse; heute ist er Sitz der Universität. Ein Originalteil des Palastes wurde am Ende des XIV. Jhdt.s erweitert

und im Renaissancestil ergänzt. Der gesamte Palast legt um den Innenhof an, der mit Bogengängen zu allen vier Seiten umgeben ist, von denen aus man in die verschiedenen Säle geht, unter denen besonders den Brautsaal mit Fresken aus dem XV. Jhdt. hervorsticht. In Esanatoglia ließen die Varano im XIV. Jhdt. eine befestigte Residenz errichten (den heutigen Palazzo Comunale), der erst nach dem Erdbeben von 1997 wieder restauriert wurde; während dieser Arbeiten kam ein Freskenzyklus mit Ritterspielen zu Pferd zu Tage. Die Herrschaft Varano ließ auch religiöse Bauten errichten, wie z.B. das Kloster Santa Maria

Esanatoglia (MC)

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Nova in Camerino, das erst später der Heiligen Chiara geweiht wurde. Die Klostergeschichte ist seit jeher mit dem Herrscherhaus der Da Varano verbunden, als Giovanni Varano, der Großvater von Camilla, der während der Restrukturierungsarbeiten der Stadtmauern zum Schutz der Stadttore einige Religionsgemeinschaften beauftragte und einsetzte. Ein weiteres Beispiel religiöser Architektur, die von Giulio Cesare Varano in Auftrag gegeben wurde , ist der zwischen 1493 und 1508 erbaute Tempel der Annunziata, der an der Stelle der antiken Kirche Santa Maria dei Vignali ent-

Castello di Beldiletto (Pievebovigliana) (MC)

stand; in dessen Nähe sollte sich, der Legende nach, eine Ikone der Madonna befinden, die aus dem Haus eines Fluchers entkommen ist.

Giovanni Angelo di Antonio, Annunciazione, Pinacoteca Civica “Girolamo di Giovanni” Camerino (MC) 59


Palazzo Ducale - Urbino (PU)


HERZÖGLICHE REISEROUTEN. FEDERICO VON MONTEFELTRO UND DIE RESIDENZEN DER MONTEFELTRO UND DER HERRSCHAFT DELLA ROVERE In den Städten und Landschaften der nördlichen Marken ist die kulturelle Gegenwart von Federico da Montefeltro, (Gubbio, 7. Juni 1422 - Ferrara, 10. September1482) als militärischer Anführer, Söldnerführer und Renaissancefürst noch äußerst wach. Graf von Montefeltro, Urbino und Castel Durante war er auch Herr vieler anderer Orte, bis er ab 1474 bis zu seinem Tod den Grad des Herzogs von Urbino erwarb. Er investierte die enormen Gewinne, die er als militärischer Söldnerführer verdiente, zum Unterhalt eines prächtigen Hofstaats, um die berühmtesten Bibliotheken seiner Zeit einzurichten und die Verteidigungskräfte des Staates mit dem Bau und Umbau von Festungen und Burgen zu stärken. Zu den Künstlern an seinem Hof zählte Piero della Francesca; er hatte eine grundlegende Rolle, die stark mit dem Territorium verbunden war. Kürzlich durchgeführte Studien haben belegt,

dass die in seinen Gemälden dargestellten Landschaften tatsächlich, die von Montefeltro entsprechen und noch heute sichtbar sind, wenn man über die Hügel und durch die Täler des Metauro und Marecchia geht. Für die Verteidigungswerke rief er Francesco di Giorgio Martini aus Siena, der die Pläne in die Tat umsetzte und tiefgreifend die traditionellen Auffassungen von militärischem Ingenieurswesen erneuerte und ein dauerhaftes Zeichen in der Zeit und der Landschaft hinterließ. In Urbino befindet sich das wohl bekannteste Werk von Francesco di Giorgio Martini: der Palazzo Ducale, ein prächtiges Beispiel von ziviler Architektur. Im naheliegenden Urbania verwirklichte er den Palazzo Ducale mit einer schneckenförmigen Wendeltreppenrampe im zylinderförmigen Turm. Die Festung von Fossombrone verwandelte Francesco in eine komplexe Befestigungsanlage und

INFO Gemeinde Urbino www.comune.urbino.ps.it www.terradelduca.it www.terredipiero.it

VERANSTALTUNGEN Urbania: Festa Nazionale della Befana Gennaio www.labefana.com Urbino: Festival di Musica Antica Luglio www.fima-online.org Urbino: La Festa del Duca e Torneo della Cortigiana 3° domenica di Agosto www.urbino-rievocazionistoriche.it Urbino: Festa dell’aquilone 1° domenica di settembre www.festaquilone.it

Rocca di Monte Cerignone (PU)

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Palazzo Ducale - Urbania (PU)

Castello di Frontone (PU)

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Rocca Ubaldinesca di Sassocorvaro (PU)


führte den imposanten „Caput Carenato” ein; die Festung von Montecerignone bewahrt die antiken mittelalterlichen Strukturen neben den von Martini eingeführten typischen Renaissance-Elementen. Die Festung von Sassocorvaro, die noch vollkommen intakt ist, vereint die Robustheit des Militärbaus mit den typischen Elementen der Adelsresidenz. In Sassocorvaro perfektionierte Martini den Prototyp der Rundfeste, deren Hauptmerkmal ist, die Kanonenkugeln abweichen zu lassen. In Frontone steht eine von Martini entworfene Festung, deren Form an einen Schiffsbug erinnert. Bemerkenswert ist die Festung von Mondavio mit dem polygonalen Fundament des Hauptwachturms und dem typischen Verlauf der Wasserabläufe und Zinnen. Ihre Blütezeit erlebten die Marken, als die Herrscherfamilie Della Rovere an der Macht waren. Die Festung von Gradara, die als Militärfestung ab dem XII. Jhdt. in einem Grenzland

entstanden war, wurde in eine Adelsresidenz von den mächtigen Familien umgewandelt, die sich in der Beherrschung des Gebietes aufeinander folgten; dazu gehörte auch die Familie Della Rovere. In der Burg verweilten auch Lucrezia Borgia und Francesca von Rimini. Wahrscheinlich hat hier die Liebesgeschichte zwischen Paolo und Francesca ihren tragischen Lauf genommen, von der Dante in seiner Göttlichen Komödie erzählt. Die Sforzaburg von Pesaro, die auch als Villa Imperiale bekannt ist, wurde 1530 auf Anordnung der Herrscherfamilie Della Rovere umgewandelt; es wurde der Palazzo Nuovo hinzugefügt, der von einer prächtigen Innenausstattung mit reichen Fresken gekennzeichnet ist. In Senigallia steht die Festung Roveresca aus dem XV Jhdt.; sie ist ein charakteristisches Modell für Militärfestungen, das zu den Flachlandfestungen gehört; sie wurde auf Anordnung von Giovanni della Rovere im Jahr 1450 erbaut, der 1474 Fürst von Senigallia wurde.

Sant’Angelo in Vado (PU)

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INFORMATIONEN – LANDHÄUSER / FERIEN AUF DEM BAUERNHOF Die Marken sind ein bevorzugtes Reiseziel der Touristen, die eine Vorliebe für Naturschönheiten, die Vielfalt der Vegetation, den gepflegten landwirtschaftlichen Anbau, die grüne Landschaft, reiche und verbreitete architektonische und kulturelle Güter, gute, phantasievolle Küche haben. Die Unterkünfte sind in den Marken vielfältig und verbreitet: es gibt eine reiche Auswahl an Hotels, Wohnanlagen, Bed & Breakfast, Ferienwohnungen und viele andere Unterkunftsmöglichkeiten mehr. Die Unterkunft in Landhäusern bietet eine einmalige Gelegenheit, um gastronomische Spezialitäten und die Weine der Marken zu probieren: diese Art Urlaub garantiert dem Besucher eine angebrachte ländliche Umgebung mit Stil und eignet sich bestens für Ausflüge ins Hinterland und zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region. Die Region bietet 759 Unterkunftsmöglichkeiten in Landhäusern und 278 Country Houses, die auf eine Integration zwischen Landwirtschaftsbetrieben, typischen Produkten und Garantie für Qualitätsservice für die Touristen abzielen. In den Marken gibt es vier Vereinigungen dieser Gewerbekategorie, die die Ausübung

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des Gaststättengewerbes in Landhäusern und die Aufwertung ländlicher Umgebung fördern, unterstützen und verbreiten. „Agriturist Marche” ist eine Vereinigung, die Informationsservice bezüglich der Verfügbarkeit, Preise und Angebote der eingetragenen Strukturen liefert (www.agriturist.marche.it). „Terranostra” vereint 74 Tätige im Bereich des Hotelgewerbes in Landhäusern, fördert die Aufnahme nach qualitativ gutem Standard und die Verbreitung von Systemen und umwelt- und naturverträglichen Produktionsmethoden. (www.terranostra.it) „Agrivacanze“ wertet die typischen Produkte auf und zielt auf die Verbesserung der ländlichen Umwelt ab (www.agrivacanze.it) Die Vereinigung „Turismo Verde” (Grüner Tourismus) ist vom Verband der Italienischen Landwirte gefördert und schlägt eine Auswahl von 121 eingetragenen Betrieben vor; für ein differenziertes Angebot ist der Führer der Landhäuser bereichert mit Informationen über besondere Museen und über Fischereitourismus (www.turismoverde.it)

Kostenlose Verteilung, Ausgabe 2015


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