#2/2017
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Daniel Grieder „Die Formel der Zukunft lautet: Überraschung pro Quadratmeter.“
20. Jahrgang # 2.2017
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Schwerpunkt Familienunternehmen Das unverzichtbare Rückgrat im Zeitalter der wirtschaftlichen Atemlosigkeit Wanderjahre Ein wenig Abstand ist doch auch mal ganz gesund Reibung erzeugt Energie Der Generationswechsel im Handel ist Herausforderung und Chance 50 Jahre Marc O’Polo 50 Fragen an Werner Böck
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WIR KÖNNEN DIE WELT NICHT BESSER MACHEN. ABER SCHÖNER. Neues vom Erfinder des alpinen Lifestyles in Kürze auf der Premium, Berlin 4. — 6. Juli 2017 / Halle 3, Stand E01
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006 EDITORIAL
Fortsetzung folgt Liebe Leserinnen und Leser, welche Zukunft kommt auf unsere Branche zu? Niemanden, aber auch wirklich niemanden in unserer Branche lässt diese Überlegung kalt – und eine besondere Dimension bekommt sie, wenn es um Nachfolge geht. Wenn eine an die andere Generation übergibt, dann will sie das mit dem guten Gewissen, dem eigenen Lebenswerk eine sichere Zukunft angedeihen zu lassen. Doch was ist schon die Zukunft, insbesondere eine sichere in unserer Branche? Dass sich die Übergeber genau wie die Nachfolger darüber den Kopf zerbrechen, spiegelt unser Themenschwerpunkt in all seinen Facetten wider. Da sind Junge, die das Erbe ihrer Elterngeneration gekonnt in neue Potenziale umzusetzen wissen. (Der neue Dreh, ab Seite 106). Da sind italienische Familien, die viele Klischees ihres Landes hinter sich lassen, um sich international aufzustellen (Famiglia moderna, ab Seite 116). Da sind Nachfolger, die erst mal auf die Walz gingen, ehe sie zu Hause wirkten (Wanderjahre, ab Seite 130). Da sind die Schlauen, die wissen, dass Begleitung in der Übergabe Sinn macht (Die Begleiter, ab Seite 136). Und da sind diejenigen, die wissen, dass das Ende einer Ära immer der Beginn von etwas Neuem ist (Nichtfolge, ab Seite 142). In die Zukunft sehen kann auch Daniel Grieder, CEO von Tommy Hilfiger, nicht – aber er gestaltet sie. Digitalisierung, Speed und Innovation ist das Trio, auf das der gebürtige Schweizer setzt. Vom Wetterbericht im Fernsehen bis zum digitalen Showroom war es ein langer Weg – den zu gehen, ihm auf jedem Meter Spaß bereitet hat. Genau wie das Gespräch mit Stephan Huber, eigentlich ein Austausch unter alten Weggefährten. Da darf auch ein bisschen Nostalgie sein! (Digitalisierung macht Shops wieder spannend, ab Seite 078). Auf wen wir – in der Vergangenheit und Zukunft – große Stücke halten? Auf George, Gina & Lucy zum Beispiel, die wieder durchstarten wollen (Zöpfe ab, ab Seite 153), auf Alpha Tauri gleichermaßen, ein hoch spannendes Projekt aus dem Stall von Red Bull (Supernova, ab Seite 154). Oder auf die vielen Newcomer, die wir Ihnen in der Rubrik Finden wir gut (ab Seite 058) vorstellen – handverlesen und allesamt mit dem Prädikat: zukunftsträchtig! Viel Vergnügen beim Lesen wünscht, Ihr Team von style in progress
Coverfoto: Tommy Hilfiger
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woolrich.eu
008 INHALT
006 EDITORIAL Fortsetzung folgt
014 JETZT 058 FINDEN WIR GUT
THE LONGVIEW 078 „Digitalisierung macht Shops wieder spannend“ Was Rudern und der Wetterkanal mit Mode zu tun haben: Tommy Hilfiger CEO Daniel Grieder im Gespräch mit Stephan Huber
SO LÄUFT’S
Nachfolge 078
090 Das Rückgrat der Gesellschaft 50 Prozent der Wirtschaftsleistung und 60 Prozent der Arbeitsplätze – warum Familienunternehmen so essenziell sind. 092 Über-Nehmer Im Modehandel stehen viele Generationsübergaben an: Wie diese gelingen, zeigen unsere Gesprächspartner. 104 Viele Bälle in der Luft Ein familiäres Unternehmen und gerade deshalb ein Musterbetrieb: Weitkamp und Modehaus Schnitzler. 106 Der neue Dreh Neue Generationen, neue Impulse – der Einfluss der Youngsters auf die Firmenkonjunktur. 108 Amerikanische Ikone Schott N.Y.C., ein Familienunternehmen, wie es im Buche steht. 109 Gesunde Paranoia für die Zukunft Sacha Rose hat in dritter Generation die Pyjamas von Derek Rose aus dem Schlaf geholt. 110 „Buam, wie stellts euch des vor?“ Hannes und Markus Meindl über das Selbstverständnis Familien betrieb. 112 Das dritte Geschwisterchen Die FTC Fair Trade Cashmere Erfolgsformel = 2 x JK + 2 x AK.
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113 Funktion, aber mit Stil Vom namenlosen Daunenhersteller zum Outdoorjackenanbieter mit Chic 114 „Mach nichts, was die anderen machen, dann ist es nichts wert!“ Kaspar Frauenschuh bereitet sich auf die Generationsübergabe vor. 115 Es braucht Idealismus Spezialistentum und viel Herzblut: Phil Petter. 116 Famiglia moderna Von einer zur anderen Generation – das italienische Idyll hat modernen Drive bekommen. 118 „Eine einmalige Chance – für uns und die Familie“ Woolrichs Creative Director Andrea Canè über den Merger zwischen WP Lavori und der Rich-Familie. 122 „Es gibt keine Alternative zur Internationalisierung“ Bei Antonelli und Tortona 21 machen zwei Generationen alles anders – und alles richtig. 124 „Wir sind eine Manufaktur, keine Kriegsmaschine“ Paolo Xoccato von Xacus über das Wagnis, nach über 60 Jahren Herrenhemden auch eine Damenkollektion zu lancieren. 126 „Schnelle Entscheidungen und solide Wurzeln“ Giovanna Furlanetto hat das Erbe ihres Vaters in eine international agierende Firma verwandelt.
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128 „Produkt und Qualität bleiben das Herzstück“ Winny de Filippo hat seine Marke Il Bisonte an ein Private Equity Unternehmen verkauft – familiär bleibt’s trotzdem.
010 INHALT
130 Wanderjahre Erst mal woanders seine Sporen verdienen, dann in den elterlichen Betrieb – das bringt’s. 132 Wer Werte vorfindet, kann viel bewegen Matthias Mey hat im Familienunternehmen wichtige Impulse gebracht. 133 Trüffel und Afterwork-Bier Was kann man von großen Systemen lernen? Clemens Sagmeister gibt Antwort. 134 Bodenständig, aber mit Leichtigkeit Die Wirschke-Brüder Clemens und Constantin über die Bedeutung von Soft Skills. 136 Die Begleiter Die Generationsübergabe coachen lassen: keine schlechte Idee! 138 „Ab einem bestimmten Moment muss klar sein, wer das Kommando hat“ Was Norbert Pühringer vom Düsseldorfer Team Retail Excellence Familienmanagern rät. 142
139 „Die Nachfolge braucht Raum für Neues!“ Claudia Engel-Hutner ist überzeugt, dass die junge Generation auch mit ebensolchen Ideen punkten muss. 140 „Die beste Idee gewinnt!“ Bei Mein Fischer hat die Generationsübergabe reibungslos geklappt – dank externer Begleitung. 142 Nichtfolge Nicht jeder Betrieb setzt auf Nachfolge innerhalb der Familie – die Geschichten von Neuanfängen. 144 „I need a change“ Klaudia Burger sagt mit Slips Adieu – der Abschied hat Gründe. 145 „Die Historie hat uns interessiert“ Ein Start-up übernimmt einen Traditionsbetrieb – das kann klappen, wie im Fall von Offermann. 146 „Ich brauche einen emotionalen Bezug“ Wilfrid Wetzl hat mit Casa Moda und Knilli zwei große Namen des österreichischen Modefachhandels übernommen. 148 „Ich liebe Veränderungen“ 50 Fragen zum 50. Geburtstag: Marc O’Polos Werner Böck im Wordrap. 150 Mehr mit Meer Roberto Ricci surft für sein Leben gern – auf der Welle des Erfolgs seiner Kollektion RRD.
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151 Die Alpen für die Welt Aufwärts – Luis Trenker auf Wachstumskurs. 152 Performance-driven Style Das neuseeländische Label Alchemy Equipment macht Funktion begehrenswert. 153 Zöpfe ab George, Gina & Lucy hat sich einer Radikalkur unterzogen. 154 Supernova Sternengeburt bei Red Bull: Alpha Tauri will mit Gängigem brechen.
MODE 156 Take it Easy. Die Trends des Frühjahr/Sommers 2018.
VOR ORT 170 Ernten, was wir säen. Wardrobe 19/Kopenhagen 172 Touristenfall. Icon/Salzburg 174 Westside Story. Magasin/Los Angeles 176 Offen für Neues. Keller-Warth/Biberach 178 Das Itunes für anspruchsvolle Modefans. Garmentory/Online
180 EDITOR’S LETTER Wir schaffen das! 172
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Woolrich John Rich & Bros
Neue Footwearlinie
International erfolgreich: Die Furla Unternehmensgruppe legt in allen Vertriebskanälen kräftig zu und beschert sich so ein dickes Plus in den 2016er-Ergebnissen.
Furla
Plus 24,5 Prozent
Und das in diesen Zeiten – die Furla Gruppe lässt für 2016 mit einem äußerst positiven Kurs aufhorchen. Das Unternehmen rechnet 2016 mit einem Umsatz von 422 Millionen Euro. Dies entspricht bei den aktuellen Wechselkursen einem Wachstum von 24,5 Prozent und bei konstanten Wechselkursen einem Wachstum von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim EBITDA erzielte die Furla Gruppe ein fast doppelt so hohes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr (plus 48 Prozent gegenüber 2015) und zeigt damit, dass das Unternehmen nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Ertrag einen Zuwachs verbuchen kann. Das Wachstum – übrigens über alle Vertriebskanäle hinweg – sieht das Unternehmen in der „wachsenden Wertschätzung, die die Marke und ihre Kollektionen von den internationalen Verbrauchern erfährt“, begründet. Doch von nichts kommt nichts: Furla hat merklich in Marketingaktivitäten und in ein stetig wachsendes Vertriebsnetz investiert. Die Anzahl der Monobrand stores hat sich von 415 im Jahr 2015 auf inzwischen 444 erhöht. Der Anteil an selbst betriebenen und in Franchise geführten Läden hält sich die Waage. Darüber hinaus zählen über 1.200 Multibrandstores und Departmentstores zu den Kunden. Seiner Expansionsstrategie bleibt das Unternehmen auch 2017 treu, weitere Storeneueröffnungen in Amsterdam sowie in China, Australien, Deutschland und UK stehen auf dem Plan. Im Mittelpunkt stehen für das Unternehmen jedoch bei allem Erfolg und Wachstum stets die Mitarbeiter. Furla warb aktiv junge Talente an und verstärkte sein internationales Führungsteam. 2016 führte die Unternehmensgruppe für seine 1.669 Mitarbeiter weltweit das „Furla for you“-Projekt ein. Dieses internationale Programm bietet den Mitarbeitern besondere Spezialleistungen. Es wurde speziell für die verschiedenen Bedürfnisse der Mitarbeiter entwickelt und geht auf die unterschiedlichen Lebensstile, Kulturen und Gewohnheiten in den vielen verschiedenen Ländern ein, in denen die Mitarbeiter von Furla leben und arbeiten. „Wir sind sehr stolz auf die Ergebnisse, die wir 2016 erzielt haben. Dank der Investitionen der Aktionäre und unserer anhaltenden Bemühungen von der Forschung und Innovation bis zum Vertrieb gehören wir in den wichtigsten internationalen Märkten zu den führenden Unternehmen. Was die Unternehmensgruppe auszeichnet, ist unsere Fähigkeit, auf die Bedürfnisse der Verbraucher weltweit einzugehen, und unser Wunsch, die Leistungen unseres Teams, das Jahr für Jahr Wachstum generiert, anzuerkennen und zu belohnen“, so Alberto Camerlengo, General Manager. www.furla.com
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Ab der Saison Herbst/Winter 2017 kommt Woolrich John Rich & Bros mit seiner ersten eigenen Schuhlinie. Die Kollektion beinhaltet rund 20 Modelle für Frauen und 25 Modelle für Männer, die in China und Italien produziert werden. Alle Modelle verfügen über eine leichte und komfortable Vibram-Sohle, die exklusiv für Woolrich entwickelt wurde und bei denen das ikonische Woolrich-Karomuster in das Profil der Laufsohle eingearbeitet ist. Neben von Outdoor inspirierten Boots und Stiefeln im Bergsteiger- und Wanderer-Look gibt es eine Reihe von Leder-Sneakers, deren Design auf klassischen Running- und Tennisschuhen basiert, sowie traditionelle Chelsea Boots oder Halbschuhe im sofisticated urbanen Look. Trotz kernigem Look verfügen alle Modelle über neueste Technologien in puncto Herstellungsverfahren und Tragekomfort. Eine limitierte Capsule-Kollektion beinhaltet Modelle, die mit Wolle aus der legendären Woolrich Mill in den USA gefertigt und ausschließlich selektiv vertrieben werden. Die Verkaufspreise reichen von 180 bis 250 Euro für Sneakers und 200 bis 280 Euro für Lederschuhe bis hin zu einem besonders aufwändig gearbeiteten Bergstiefel für 500 Euro. www. woolrich.com Auf dem Weg: Woolrich kommt mit erster eigener Schuhlinie.
J Brand
Wie Botticellis Venus
Bella Freud bringt für Herbst 2017 eine Capsule-Kollektion gemeinsam mit J Brand heraus.
Zum Herbst 2017 gibt J Brand eine Capsule-Kollektion gemeinsam mit der Londoner Designerin Bella Freud heraus. Die 25-teilige Kollektion konzentriert sich auf zehn Iconic Looks, die in mehreren Denimstyles variiert werden, darunter eine Low Rise Relaxed Straight Leg sowie eine High Waisted Tailored Wide Leg, ergänzt von einem Jacket, Rock plus Jumpsuit in Mid bis Dark Indigo sowie Black Denim. „Ein Mädchen in coolen Jeans ist wie Botticellis Venus“, sagt Bella Freud. „Man wird nie müde, sie anzuschauen. Ich freue mich, eine Kooperation mit den Kings of Denim einzugehen, um neue, begehrenswerte Sexy Looks zu kreieren.“ Die Kollektion wird für die Konsumenten weltweit ab dem 25. Juli erhältlich sein und folgt auf andere Kooperationen von J Brand, wie mit Simone Rocha, dem New Yorker Duo Proenza Schouler und Christopher Kane aus London. Im deutschen Markt wird J Brand über Brama mit Showrooms in München und Düsseldorf vertrieben, darüber hinaus ist die Vertriebsagentur in Kopenhagen, Paris, Antwerpen, London, Madrid und Mailand präsent. www.jbrandjeans.com, www.bellafreud.com
016 jetzt
Floris van Bommel
Shoperöffnung in Antwerpen
Die Retailexpansion geht munter weiter: In der Huidevetterstraat 6 in Antwerpen eröffnete der jüngste in Eigenregie betriebene Laden der Marke Floris van Bommel. Das Ladenlokal mit spektakulärer Raumhöhe von sechs Metern bildet den passenden Rahmen, um die Kollektion perfekt in Szene zu setzen. Die modische Marke des 1734 gegründeten Familienunternehmens van Bommel hat in den letzten Jahren seine europäische Expansion forciert, neben eigenen Läden auch mit verstärkter Zusammenarbeit mit dem Schuh- und Multilabelhandel. Auf seine lange Tradition als Schuhhersteller – nach wie vor wird im niederländischen Moergestel produziert – verweist Floris van Bommel mit einer Besonderheit: ein 20 Meter langer, in den Boden eingelegter Familienstammbaum. Jede der neun Generationen ist mit kupfernen Fußstapfen verewigt. Zur Eröffnung des 120 Quadratmeter großen Ladens gab es zudem, dem Beispiel aus Hamburg folgend, einen sogenannten Skyline-Schuh. Der handgefärbte, im Blake-Style genähte Dressed-Schuh zeigt im Fersenbereich die Skyline Antwerpens. Die Kappe des Schuhs ist zudem mit besonderen Details abgesteppt, die das handwerkliche Können der Manufaktur noch Jetzt auch in Antwerpen – ein Monobrandstore von Floris van Bommel. einmal unterstreichen. www.florisvanbommel.com
Alpha Studio
Innovation plus Customer Care
Alberto
Alexa? Alexa!
Alexa, wie passt mir diese Hose? Das bleibt wohl die einzige Frage, die im Mönchengladbacher Store von Alberto unbeantwortet bleibt. Für alle anderen Fragen rund um Produkte und Marke ist Amazons sprachgesteuertes Interaktionssystem, seit kurzem im Alberto Store im Einsatz, gerüstet. Dass Alberto auf eine Amazon-Technologie setzt, mag im ersten Moment überraschen. Doch Alexa überzeugt: Die smarte Technologie, versteckt im Echo-Lautsprechersystem ebenfalls
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Der erste Schritt ist getan: In Albertos Stores beantwortet Amazons Smart-Technologie-Software Alexa die Fragen von Kunden.
von Amazon, soll auch bald weitere Einsatzgebiete bekommen. So kann man sich bei den Mönchengladbachern vorstellen, dass man Alexa auch an die Verkaufsstellen von Handelspartnern schickt oder im Showroom einsetzt. Denn: Das Spiel mit der zukunftsweisenden Technik begeistert nicht nur Nerds. www.alberto-pants.com
Sophisticated, urban und zeitlos: die italienische Kollektion Alpha Studio.
Klassisch, zeitlos, immer mit einer Spur Avantgarde. Für die Saison Frühjahr-Sommer 2018 hält Alpha Studio modische Neuentwicklungen bereit. Dazu zählt in der Womenswear Strick aus Extra-Fine Merino, ein sehr dünnes, hochwertiges Garn, sowie ein neues Extra-Fine 3/80 Merinogarn, das im Look mit Cashmere vergleichbar ist. Für Stricksweater wurde eigens ein Material aus einer gekämmten und gekochten Supergeelong Wool entwickelt. Eine Limited Edition zeigt unter anderem florale Jacquards sowie Texturen mit Bohemientouch, die an Tapeten erinnert, ergänzt von Bicolors, sportiven Streifendessins sowie luxuriösen oversized Styles. Auch die Menswear von Alpha Studio hält Strick in einer breiten Farbpalette bereit, beispielsweise mit Slimfit-Varianten, schwererem Strick mit Multicolor Jacquards in 3D-Optik und Mix-and-Match-Materialien. Das geballt innovative Programm von Alpha Studio kommt nicht von ungefähr, schließlich steht die Franco Rossi SRL mit Sitz bei Florenz für 30 Jahre Strickkompetenz und setzt darüber hinaus auf ein umfangreiches, stets verfügbares, auf Lager befindliches Angebot. Für den Vertrieb in den Märkten Deutschland, Österreich und der Schweiz ist die Münchner Agentur D-tails zuständig. www.francorossi.it, www.d-tails.de
018 jetzt
Nur in Berlin: Die Superga Schuhe der Kooperation mit Gosha Rubchinskiy gibt es nur in der Hauptstadt.
Stetson Europe
Hand drauf! Superga
Kooperation mit Gosha Rubchinskiy
Die italienische Schuhmarke Superga hat seine neueste Kooperation mit dem russischen Designer, Foto- und Videografen Gosha Rubchinskiy vorgestellt. Der Modewelt ist Rubchinskiy, der seit 2008 eine eigene Menswearlinie designt, vor allem durch seine Wiederkehrenden Kooperationen mit dem Label Comme des Garçons bekannt. Anlässlich des Launches der Superga Sports Line, haben Rubchinskiy und Superga zwei Sneakermodelle für Männer kreiert, eine flache und eine halbhohe Variante, die von einer Allover-Baumwollstickerei mit dem Designernamen und einer Lederapplikation mit dem Superga typischen Schwalbenschwanz verziert wird. Das Innenfutter und die Innensohle tragen ebenfalls Gosha Rubchinskiys Logo. Die beiden Sneaker sind ab sofort bis Ende September 2017 in Weiß und Schwarz ausschließlich über die beiden Berliner Comme des Garçons Stores Black und Pocket erhältlich. www.superga.com
Die Kopfbedeckungspezialisten von Stetson Europe haben ihre Kollektion um eine neue Accessoire-Warengruppe erweitert: Lederhandschuhe. Zur Auswahl stehen über 20 Varianten sowohl gefüttert als auch ungefüttert. Gefertigt werden die Modelle aus strapazierfähigem Ziegenleder, weichem Hirschleder, supersoftem Lammleder, exklusivem Peccary-Leder vom südamerikanischen Wildschwein, Schweineleder für die Einstiegspreislage sowie diversen Kombinationen mit Denim, reiner Schurwolle oder einem Woll-Polyester-Mischgewebe von erfahrenen Handschuhspezialisten. Damit der Stylefaktor nicht zu kurz kommt, gibt es passend zu den Woll-Mix-Modellen aus dem gleichen Material farblich entsprechende Hatteras-Schirmmützen. Die VK-Preise reichen von 49 bis 129 Euro bei Größen von S bis XXL. Fans der Marke dürfen sich außerdem über das aktuelle Gewinnspiel freuen: Noch bis zum 16. Juli 2017 besteht die Möglichkeit, einen fünftägigen Städtetrip nach New York zu gewinnen. Neben Flug und Übernachtung für zwei Personen gibt’s eine außergewöhnliche Erkundungstour durch Manhattan zusammen mit den Künstlern des Audubon Mural Project, einem Graffiti-Projekt das sich dem Vogelschutz widmet. www. stetson-europe.com
American Vintage
Hopp, Schwiiz
American Vintage bietet entspanntes, flexibles und freies Arbeiten ohne Mindestorder und Lot-Abnahme.
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Die American Vintage GmbH in Deutschland betreut in Zukunft auch die Kunden in der Schweiz. Zuvor wurde der Vertrieb der Marke elf Jahre lang von einem Distributeur verantwortetet. „Im Mai eröffnen wir im TMC Fashion Square in Zürich einen neuen Showroom mit 150 Quadratmeter, von wo aus unsere 40 Schweizer Bestandskunden dreisprachig betreut werden. Wie bei der Umstellung vor eineinhalb Jahren in Deutschland und zuletzt auch in Österreich werden wir für die Schweiz die Preise und die Orderrhythmen an die Kalkulation und die Taktung des französischen Hauptquartiers anpassen. Als Ready-to-wear-Brand ist es für uns essenziell, dass wir die Kunden in Eigenregie betreuen, weil wir den direkten Dialog mit der Einkaufsabteilung brauchen. Unser Re-Orderanteil macht je nach Storekonzept 30 bis 50 Prozent am Gesamtumsatz und Nachlieferungen sind in der Regel binnen einer Woche beim Kunden. Der Erfolg von American Vintage mit durchgehend zweistelligen Lagerumschlagshäufigkeiten und Abverkaufsquoten von 65 bis 75 Prozent vor der Reduzierung beruht auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit unseren Kunden“, sagt Michael Azoulay, CEO von American Vintage. In den nächsten zwei Jahren soll die Händlerzahl auf 80 Kunden verdoppelt werden. Neben den weltweit 30 geplanten Store-Neueröffnungen in diesem Jahr, u. a. in Berlin-Mitte und Stuttgart, soll im Zuge der Retailexpansion bis zum Sommer auch ein eigener Store in Genf öffnen. www.americanvintage-store.com
Die Handschützer von Stetson werden höchsten Ansprüchen in Qualität und Passform gerecht.
020 jetzt
Santoni X Duvetica
Zwei in Eins
Die Sneakers sind mit elastischen Teilstücken aus Nylon ausgestattet, welche mittels Reißverschlüssen ausgewechselt werden können.
Der Traditionsschuhmacher Santoni und die Daunenjackenexperten von Duvetica haben ein Co-Branding-Projekt gestartet, bei dem sie gemeinsam eine Capsule-Linie mit sechs Sneakermodellen für Damen und Herren aus schwarzem oder weißem Nappaleder kreieren. Die beiden italienischen Marken wollen mit dieser Kollektion ihre Leidenschaft für makellose Produktionstechniken und innovative Designs unterstreichen. Als Vorreiter in ihren Fachgebieten haben sich Giuseppe Santoni, CEO von Santoni, und Stefani Rovoletto, Mitgründer von Duvetica, zum Ziel gesetzt, ein Produkt zu kreieren, das innovative Kunstfertigkeit, modernes Design, Liebe zum Detail und der Tradition sowie sehr hochwertige Materialien kombiniert. Die charakteristischen Stärken von Duvetica in puncto innovative technische Reisverschlusslösungen in Kombination mit Nylon dienen als Eckpfeiler des neuen Konzepts, das von Santoni umgesetzt wird. Die Kollektion wird über das Vertriebsnetz von Duvetica in Italien, Deutschland, Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Osteuropa, dem Mittleren Osten, Südkorea und Japan vertrieben und wird in ausgewählten Multibrandstores erhältlich sein. www.duvetica.com
Die Handschuhe aus dem Jahr 2007 von Raf Simons sind eins von 99 Collectors Items, die es zu ersteigern gibt.
Breuninger X Kunstsammlung NRW
Kunst trifft Mode
Bei Breuninger in der Düsseldorfer Altstadt verwandelte der Wiener Multimediakünstler Peter Kogler Anfang April in Zusammenarbeit mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ein Schaufenster für die Dauer von 15 Tagen in ein illusionistisches Raumlabyrinth. Anlass war die Eröffnung von Koglers Ausstellung im Ständehaus K21, die noch bis Oktober 2017 zu sehen sein wird. Der gesamte Schaufensterraum wurde mit verflochtenen „Rohren“ ausgekleidet, wodurch der Eindruck eines hypnotisierenden Musters entstand. Außerdem inszenierten die beiden in München lebenden Künstlerinnen Linnéa Schwarz und Sara Chaparro eine markante Live-Performance und verhalfen durch diese Form der künstlerischen Zusammenarbeit Koglers Konzept zu einer neuen Dimension mit interaktivem Aspekt. Die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf genießt weltweit, vor allem wegen ihrer Meisterwerke der Klassischen Moderne und den Werken von Picasso, Matisse oder Warhol ein hervorragendes Renommee. Wichtigster Bestandteil der Kogler-Ausstellung im K21 ist sein begehbarer Kubus, in dem eine computeranimierte Installation aus Spiegeln und Monitoren abstrakte kaleidoskopartige Bilder erzeugt, die beim Betrachter Zweifel an herkömmlichen Raumerfahrungen aufkommen lassen. Untermalt wird dieses Werk von einer Soundinstallation des österreichischen Klangkünstlers Franz Pomassl. www.e-breuninger.de
Großflächige grafische Installation des Künstlers Peter Kogler bei Breuninger in Düsseldorf.
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Andreas Murkudis
Analoge Digitalisierung
Der Launch eines Onlineshops zählt im Jahre 2017 zu den weniger überraschenden Meldungen. Doch wenn Andreas Murkudis sich mit dem Digitalen ins Verhältnis setzt, überzeugen Konzept und Inszenierung auch hartgesottene Digital Natives. „In Zeiten, in denen schnelllebiger Konsum und Überangebot den Onlinehandel bestimmen, stellen wir einen Onlinestore mit einer Auswahl von exakt 99 Produkten vor. Die Mehrzahl der Objekte aus Mode, Kunst und Design ist exklusiv online erhältlich und die logische Weiterführung eines Besuchs in unseren Läden“, erklärt Murkudis die Entscheidung, seinen analogen Berliner Stores einen Platz im Digitalen zu geben, und fügt hinzu: „Auf den ersten Blick visuell ansprechend, ist es vor allem die Geschichte hinter den Objekten, der wir durch eine langjährige Beziehung zu den Designern eine Stimme geben möchten. In den stationären Läden geben wir diese persönlich weiter, während auf der Website Editorials persönliche Anekdoten mit den Produkten verknüpfen werden.“ Die Läden von Andreas Murkudis stehen für Charakter, Integrität und zeitloses Design. Im April startet die erste von vier exklusiven Auktionsserien, die im Vorfeld bis zum Launch des regulären Onlinestores im Herbst 2017 regelmäßig stattfinden. Dabei gibt es die einmalige Möglichkeit, Einzelstücke aus der Privatsammlung von Andreas Murkudis zu ersteigern. Die Objektauswahl umfasst Sammlerstücke wie längst vergriffene Magazine, exklusive Einladungen, Lookbooks von Chanel, Hedi Slimane oder Yamamoto sowie Archivstücke ausgewählter Murkudis-Kooperationen mit Marken wie u. a. Martin Margiela und Raf Simons. Entstanden ist das Projekt in Zusammenarbeit mit der Kopenhagener Kreativagentur Moon. Zeitgleich wird das neue Andreas-Murkudis-Logo vorgestellt, das von dem norwegischen Künstler Olav Christopher Jenssen entworfen wurde. www.andreasmurkudis.com
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022 jetzt
Alfons Schneider: 60 Jahre im Beruf, davon 52 als Geschäftsführer, eine Position, die der 80-Jährige in der Schneiders Holding noch immer inne hat: Wir gratulieren!
nat-2 & Dreckig bleiben
Luxus Recycling
Die Hamburger Designerin und Inhaberin des Stores Elternhaus Stefanie Mayr und Daniel Plettenberg, Inhaber der Valor Research & Consulting GmbH, kreierten unter dem Titel „Dreckig bleiben – eine fein abgestimmte Absage an die Oberflächlichkeit“ ein außergewöhnliches Parfüm. Gemeinsam mit dem Münchner Schuhlabel nat-2 gibt es nun eine limitierte handbemalte Capsule-Stiefelkollektion mit drei Modellen. In Zusammenarbeit mit einer italienischen Familienmanufaktur hat nat-2 dafür die ersten Gummistiefel aus Leder entwickelt. Sie bestehen zu ca. 15 Prozent aus feinem Leder und zu rund 85 Prozent aus echtem Gummi. In einem patentierten Verfahren werden in Italien Gummi und Leder miteinander verbunden, wobei die Dichte zu 100 Prozent erhalten bleibt. „Bei dem Lederanteil handelt es sich um kleine hochwertige Reststücke, die bei der Produktion von Taschen und Schuhen für bekannte Luxuslabels übrig bleiben und aufgrund ihrer geringen Größe nicht mehr zur Herstellung von Accessoires genutzt werden können. Durch dieses Verfahren entsteht nicht nur eine völlig neue Art des Leder-Recyclings, sondern auch ein sehr hochwertiger Vintage-Effekt, der die Schuhe einzigartig macht“, erklärt Sebastian Thies, Inhaber von nat-2. www.dreckigbleiben.com, www.nat-2.eu
Schneiders
Happy Birthday, Mr. Kommerzialrat!
80 Jahre, 60 Dienstjahre, davon 52 als Geschäftsführer: Alfons Schneider hatte an seinem Geburtstag allen Grund, stolz auf sein Lebenswerk zu sein. Die von ihm gegründete Schneiders Holding Gesellschaft m.b.H. umfasst sechs Tochterfirmen, die Firmengruppe beschäftigt insgesamt rund 170 Mitarbeiter. Eine Exportquote von 85 Prozent zeugt von Alfons Schneiders
Vista Portuguese
internationalem Geist – so sehr auch seine Marken Schneiders, Amadeus Fashion und die Kleidermanufaktur Habsburg der Heimat verbunden sind. Der stolze Vater dreier Töchter hat auch außerhalb seines Unternehmens aktiv gestaltet: Ob als Vorstand der Industriellenvereinigung oder Honorarkonsul der Bundesrepublik Deutschland. Für sein gesamtes Schaffen wurde der gebürtige Wiener vielfach geehrt – unter anderem mit dem Vierdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland oder dem Ring der Stadt Salzburg. Sein Unternehmen, aus dessen operativem Geschäft er sich am 1. Februar 2011 weitgehend zurückgezogen hat, bezeichnet der passionierte Jäger und Bergsteiger als seine Großfamilie. www.schneiders.com
Portugal auf Bestellung
Optimal fürs Hamburger Schietwetter: Gummistiefel mit Leder von nat-2 und Dreckig bleiben.
217 style in progress
Was portugiesische Keramik in Modeläden soll? Frequenz bringen!
Es begann alles mit der Liebe: Zunächst die Entstehung zweier Conceptstores in Heidelberg, die von Natalie Nicoletti und Norbert Erhard gemeinsam betrieben werden. Darin bringt das Power-Paar seine Liebe zu Portugal zum Ausdruck, mit einer ganzen portugiesischen Lifestylewelt, die das Modesortiment für Damen und Herren perfekt unterstützt. Weil Norbert Erhard mit seiner jahrelangen Branchenerfahrung weiß, dass, was bei ihm funktioniert, auch in anderen Stores für Umsatz sorgen kann, hat er aus der Liebe zu Portugal nun ein Business gemacht. Vista Portuguese heißt die Importfirma, die Keramik, Tischwäsche, Wein, Delikatessen und Preziosen aus Portugal aufspürt, sie für den deutschen Markt aufbereitet und schließlich importiert. Weil kein Händler Lust auf Papier kram hat, bietet Vista Portuguese dieses Portfolio als unkompliziertes Gesamtpaket. Ob Tisch oder Fläche, Norbert Erhard berät, mit welchen Produkten Händler und Kunden gleichermaßen glücklich werden. Zielkunden sind Händler aus dem Interieur-, Delikatessen- und Modebereich. Mit Namen wie der Kultiv GmbH (Interieur) oder Chez-Ginette (Food) und anderen mehr werden schon Geschäfte gemacht. Für 2017 plant Norbert Erhard nicht nur das Angebot auszuweiten, sondern seine vielen Kontakte in der Mode anzusprechen. „Die Ware ist ein willkommener Überraschungsmoment für den Kunden. Aus unserer eigenen Erfahrung wissen wir, dass es die perfekten Mitnahmeartikel sind und die Bons entsprechend aufwerten. Ist der Kunde einmal begeistert, kommt er wieder.“ Ein Frequenzbringer, wie gemacht für eine Zeit, in der neue Ideen am PoS gefragt sind. www.vistaportuguese.de
024 jetzt
Head Sportswear
The Battle Awaits
Parajumpers
Da schlägt ein bekannter Name auf: Unterstützt von Ex-Mountainforce-Geschäftsführer Roman Stepek will Head sein Geschäft nicht mehr länger nur auf Hartware und Accessoires beschränken. Ob Tennis im Sommer oder Ski im Winter, in vielen Sportarten hat Head eine führende Position inne. Diese Bekanntheit will man jetzt für den konzentrierten Ausbau des Textil- und Lifestylesegments nützen. Neben klassischer Funktionskleidung für den jeweiligen Sport ergänzt eine Essentials-Linie das Angebot. Training, Recovery und Travel heißen die Schlagworte und Anwendungsgebiete für diese urbane Leisurewear – doch wir alle wissen: Was im Sportumfeld passt, darf heute auch mit Citygarderobe gemixt werden. Kein Wunder also, dass die Designsprache nicht einen einzigen Sport zitiert, sondern auf einen sportlichen Lifestyle-Look zielt. Die Herrenmodelle reichen von lässigen Layering Styles und Baumwoll-TShirts bis hin zu ultraleichten Jacken, Hoodies und Shirts mit plakativen Prints. Die Damenmodelle zeigen sich betont weiblich und modern. Tights mit grafischen Mustern werden zu Bras mit aufwändig gearbeiteten Rückendetails und locker fallenden Tanktops kombiniert. Lässige Sweat Pants und Sweater mit Schriftzug runden das Bild ab. www.head.com
Performance
Hoffnungsträger Textil: Seine führende Position als Hartware-Marke will Head jetzt auch verstärkt auf Textilien und Sportbekleidung übersetzen.
„Parajumpers performt nach wie vor auf den Flächen hervorragend“, sagt Matthias Schwarte, der die Marke mit seiner gleichnamigen Agentur in Deutschland vertreibt. „Seit Jahren steht nicht nur die Qualität und Lebensdauer der Produkte im Fokus, sondern auch die Innovation, die sich mit immer neuen Entwicklungen fortsetzt.“ So gibt die italienische Marke aus dem Hause Ape & Partners jede Saison auch neue Produktgruppen heraus, darunter die urbane Hightech-Capsule-Edition Kegen, aus einem leichten, wasserdichten Popeline mit Details aus Nylon Ripstop Taffeta und luftdurchlässigen Laser-cut-Perforierungen. Neu und sehr feminin ist das Programm Flyshape, das mit dem Thema Volumen spielt, mit einer kurzen Kapuzenjacke, einem Short Parka sowie einem Long Parka. Ebenfalls neu: Drei Styles für Frauen unter dem Namen Springliner, mit Bomber, Blazer und Parka in einem gebrochenen Weißton, von Military und Safari inspiriert und, wie es für Parajumpers typisch ist, funktional. „Jetzt ist auch der Part mit Sweats, Tees und Polos deutlich gewachsen“, so Matthias Schwarte. So gibt es Hybridteile aus Baumwolle-Nylon für den Sommer sowie im Winter Wolle mit Daunenstepp. „Für eben diesen Part ist die Produktion nach Italien geholt worden und hat dadurch noch mehr kreative Möglichkeiten.“ www.parajumpers.it
Exklusiv bei Braun Hamburg: die edle Schuhkollektion von Sutor Mantellassi und Scott Schuhman.
Braun Hamburg
Differenzierung mit Exklusivprodukten
Es ist des Händlers Stolz, wenn man von einem Produkt sagen kann: Exklusiv bei uns. So geschehen bei der Kooperation von Sutor Mantellassi und The Satorialist – die Sneaker dieser Kooperation hatte der Hamburger Händler in Deutschland exklusiv. Das italienische Traditionshaus Sutor Mantellassi entwarf mit dem Gründer des Blogs „The Sartorialist“ Scott Schuhman eine exklusive Sneakerkollektion. Scott Schuhman, bekennender Italienfan, war von der langen Geschichte des Hauses begeistert. Bereits seit 1912 produziert das von Enea und Ettorre Mantellassi gegründete Unternehmen handgemachte Schuhe. Scott Schuhmans Modelle vereinen feinstes, weißes Kalbsleder mit typisch legerem Sneaker-Style. Kontraststreifen aus Veloursleder in den Farben Bordeaux, Braun und Navy verleihen ihnen ihre besondere Optik. „Ich halte immer nach interessanten Farbkombinationen Ausschau, wenn ich fotografiere. Dasselbe Interesse wollte ich in die Kooperation einbringen“, so Scott Schuhman. Der Amerikaner gilt als Pionier der Bloggerbranche. www.braun-hamburg.com, www.thesartorialist.com, www.sutormantellassi.com 217 style in progress
Parajumpers punktet mit Innovation.
JA PA N F LO W E R w w w. a l b e r t o - p a nt s . co m
026 jetzt
Weber + Weber
Die tanzen
Die italienische Modern Dance Company Imperfect Dancers haben Christian und Manuel Weber en passant kennen gelernt: Ein Lieferant vermittelte den Kontakt und plötzlich sprühten auf beiden Seiten die Ideen. Sie gipfeln nun bereits im zweiten Stück, das mit Kostümen von Weber + Weber ausgestattet wurde. Diesmal wird Hamlet getanzt – und das nicht nur in Pisa, wo das Stück Premiere feierte, sondern auch zur Prime Time in Salzburg, im Rahmen des Festes zur Eröffnung der Salzburger Festspiele. Diese Liste soll gemeinsam mit Händlern fortgesetzt werden. Die athletischen Körper und die roughe Mode von Weber + Weber, das passt zusammen, und zwar nicht nur – jetzt aufgepasst – für Herren, sondern auch für Damen. Eine leise Premiere also und ein Zeichen für die Zukunft. Christian Weber, der den überwiegenden Teil seiner beruflichen Vita – zum Beispiel bei Versace oder Victoria Beckham – für Frauen entworfen hat, wird es also wieder tun. Nicht ohne die Prinzipien, nein Manifeste, der Slow Fashion von Weber + Weber für die Damen zu adaptieren. Stay tuned und stay neugierig! www.weberweber.it
Starker Stoff: Die Imperfect Dancers performen in Kostümen von Weber + Weber.
Feines Understatement und ein Hauch von Luxus: Das ist die Kollektion 04651/.
Die perfekte Passform ist ein Credo der Macher von Articles of Society.
Articles of Society
Ein klarer Wettbewerbsvorteil
Articles of Society steht für hochwertige Basics zu kommerziellen Preisen. Jetzt rüstet die Marke aus Los Angeles modisch auf und bringt eine Zwischenkollektion mit innovativen Highlights für den Liefertermin Juli bis September heraus. So gibt es zum Beispiel eine Cargo Skinny in Camouflage-Optik in fünf Farben. „Die Cargo Skinny ist im US-Markt bereits sehr gut angenommen worden und auch unsere Kunden sind begeistert“, sagt Reinhart Oberstein
217 style in progress
von der Agentur CP Fashion, der die Marke in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreibt. Zwei weitere Highlights der Kollektion sind High-Waist-Styles sowie Denim im 1980er- und 1990er-Jahre-Look mit Straight-, Tapered- und leichten Loose-Fit-Varianten in vielfältigen Waschungen. Dazu kommt jetzt ebenfalls neu ein NOS-Programm, das über das B2B-Portal geordert werden kann. Der Erfolg von Articles of Society in allen drei deutschsprachigen Ländern hat die Erwartungen von Reinhart Oberstein übertroffen. „Wir haben mehr als zweistellige Zuwachsraten, was den Trend bestätigt, den wir überall spüren: dass die Kunden preissensibler werden.“ So liegen die Preise im VK zwischen 99 und 159 Euro, bei einer Kalkulation zwischen 2,8 und 3,0. „Wir möchten unseren Kunden eine bessere Marge geben, denn die Handelsspanne ist neben einem perfekten Produkt sehr wichtig“, ergänzt Oberstein, der in Deutschland mit der Handelsagentur Silvano Rose zusammenarbeitet, mit dem er bereits gemeinsam die Marke 1921 im deutschen Markt aufgebaut hat. Für die Schweiz ist Severin Steiner von Eins Zwei Zwei Eins Kooperationspartner und für Österreich Christian Obojes mit der Agentur Room with a view. www.articlesofsociety.com
04651/
Ab in den Urlaub!
04651/ lautet die Vorwahl der Nordseeinsel Sylt – und auch der Name einer lässigen Männerkollektion mit einem selbsterklärenden Mix and Match Look und Kleidungsstücken, die sich bestens für einen Wochenendtrip eignen. Im Fokus stehen moderne Basics aus feinsten Materialien in sinnlicher Haptik. Für die Saison Frühjahr-Sommer 2018 gibt es neben den Essentials der
Kollektion, die dem Claim „A Trip in a Bag“ folgt, auch Signature-Pieces in zwei neuen, eigenständigen Capsule-Kollektionen. So präsentiert die Oyster Capsule sehr luxuriöse Qualitäten bester Weber für einen Look mit besonderen modischen Details, während die Wave Capsule Styles bereithält, die für den AthleisureTrend stehen und für die entsprechend technisch innovative Materialien eingesetzt werden. Dazu kommen auf die Menswear abgestimmte Taschen, Schuhe und Accessoires als Ergänzung. Produziert wird ausschließlich in Europa. Das Ergebnis ist in den Showrooms der Heritage Agents München sowie im Showroom M5 in New York zu sehen. www.04651-sylt.de
18.07. – 19.07.2017
HOT1 Gusswerk Event Fabrik Showroom Habsburg Söllheimerstraße 16, Gebäude 5a 5028 Salzburg-Kasern
21.07. – 24.07.2017
FWD Showroom Habsburg Kaiserswerther Str. 142/2. OG 40474 Düsseldorf
30.07. – 01.08.2017
FASHION PREMIERE Gusswerk Eventfabrik Showroom Habsburg Söllheimerstraße 16, Gebäude 5a 5028 Salzburg-Kasern
07.08. – 08.08.2017
HOT2 Gusswerk Event Fabrik Showroom Habsburg Söllheimerstraße 16, Gebäude 5a 5028 Salzburg-Kasern
habsburg.co.at sales@habsburg.co.at
028 jetzt
Glücklich
Frühling im Winter
Vor zehn Jahren hat alles begonnen: Damals starteten Claudia Heiß und Christoph Steiner ihre Marke Glücklich – wie sie selbst tief in Südtirol verwurzelt. Mit Strick, Oberteilen, Rucksäcken und Jacken hat sich die Marke einen erkennbaren Stil und viel Sympathie erarbeitet. Der Name ist Programm: „Wenn man einem alten Sprichwort Glauben schenken will, dann braucht es nicht viel, um glücklich zu sein. Davon sind auch wir fest überzeugt und daher auch vom Essenziellen so fasziniert. Klare Schnittformen, auf das Wesentliche reduziert und doch auf den Punkt gebracht, sind der Maßstab unserer Kollektion. Hochwertige Materialien in besonderer Verarbeitung und zeitgemäß interpretiert, sind die Essenz unserer Produkte. Dabei achten wir bewusst auf kurze Wege bei Produktion und Materialwahl. Das macht glücklich“, so die Macher des Labels. Für Frühjahr-Sommer 2018, der in den Bergen ja mit der ersten Auslieferung im November mitten im Winter beginnt, präsentiert Glücklich neue Qualitäten: Sowohl bei Damen als auch bei Herren sorgt eine Cashmere-Merino-Mischung für optimalen Tragekomfort. Eine einfache, aber trotzdem besondere Alltagsjacke ergänzt sinnvoll das Sortiment. Den bewährten Damenblazer gibt es weiterhin in Walk, aber auch in buntem Sommertweed – beides mit Südtiroler Herkunft. Für Herren gibt es zum Walksakko ab sofort auch eine Strickweste. Die Rucksäcke Finn und Fritz sind neu im Sortiment: Der eine für die Stadt mit obligatem Laptopfach, der andere für den Berg aus Teflon beschichtetem Loden und naturgegerbtem Leder. Rund 80 Händler weltweit – von UK bis Japan – führen die Kollektion. „Wir fühlen uns wohl in unserer Welt. Wir füllen sie mit Geschichten, guten, von denen wir zehren – schlechten, von denen wir lernen. Wir glauben an das große Abenteuer, das uns hinter einer jeden Ecke erwarten kann, und suchen Freude in den simplen Dingen im Leben. Die Natur ist ein Ort der Wunder und Freundschaften, der Fels in der Brandung. Wir lieben die Catwalks der Fashionmetropolen und wir brauchen die Berge zum Atmen.“ www.glücklich.it Großes Gewicht legt Glücklich auf regionale Kreisläufe in der Herstellung und der Materialbeschaffung.
Lucky de Luca
Neue Partner
Valentino de Luca bleibt sich selbst treu. Nicht nur bezogen auf seine Kollektionen Lucky de Luca und Barb’one, sondern auch auf die Strategie, Partner aus dem klassischen Einzelhandel überregionalen Großkunden vorzuziehen. Eine mutige Entscheidung, die ihn aber auch jede Saison aufs Neue in seinem Kurs bestätigt, denn die Abverkäufe sind gut. Momentan baut das Unternehmen daher auch seinen Vertrieb weiter aus und nahm für Frankreich die Agentur Les Agents aus Paris unter Vertrag, die beide Marken über ihren Showroom in der Hauptstadt verkauft. Für Italien kam die Agentur Jackeroo Apparel mit einem Showroom in Carpi in der Region Modena hinzu, die mit Barb’one ihr Debüt auf dem Pitti in Italien gibt. Zusätzlich zeigt Valentino de Luca seine Kollektionen wieder auf der Premium in Berlin. Als kleinen Vorgeschmack auf das Design verrät der Designer Schlagworte wie Hawaii, Kalifornien, 1950er-Jahre und Malibu, wo er die Kollektion auch fotografieren ließ. Schon hat man ein Bild im Kopf. Gute Laune und viel Lust auf Sommer sind bei Lucky de Luca aus Tradition mit in den Stoff gewebt. Wie der kommende Sommer wird? Mit vielen, bunten floralen Drucken in leichten, fließenden Qualitäten. Tuniken mit aufwändigen Details wie Stickereien stehen dabei im Vordergrund. Auch die Hosenkollektion Barb’one bleibt buchstäblich ihrer Linie treu und präsentiert erstmals auch Capri-Modelle in Camouflage und für Damen in leichten Stretch-Qualitäten mit floralen Drucken – immer mit dem markanten Streifen entlang der Naht. Als Highlight der Herrenkollektion wird es ein Modell mit Allover-Stickerei geben, während die Damenkollektion unter anderem auch Pailletten als Stilmittel präsentiert. www.luckydeluca.com, www.barboneitaly.com
Edward Copper
Contemporary Line
Eine Contemporary Line schafft eine neue Einstiegspreislage bei Edward Copper.
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Seit dem Start 2012 hat sich Hilke Blömekes Marke Edward Copper nachhaltig entwickelt: Bei 43 namhaften Händlern werden die feinen, in Europa handgefertigten Hemden – und seit zwei Saisons auch Blusen – angeboten. „Mit einem Hemd im Smart Casual Look in zeitlosen Dessins haben wir offenbar den Nerv der Zeit getroffen, unsere Kunden schätzen die hohe Qualität durch handwerkliche Fertigungsdetails bei modischer Kollektionsaussage.“ Mit der Saison Frühjahr/Sommer 2018 erweitert die Marke ihr Portfolio durch eine sogenannte Contemporary Line, die mit modischen Dessins in der Preislage von 129 bis 159 Euro auf die Anforderungen des Marktes reagiert. Hilke Blömeke: „Zur Zeit spüren wir zusätzlichen Bedarf an trendigen Artikeln in einer Verkaufspreislage unter dem normalen Edward Copper Verkaufspreis von 169 Euro. Dem tragen wir mit der Contemporary Line Rechnung.“ Dabei verzichtet man weiterhin nicht auf die markentypischen Merkmale wie den ausschließlichen Einsatz europäischer Stoffe und Zutaten, den Schnitt in Einzelgrößen, Handkappnähte und auf Stiel angenähte Knöpfe, ein extrem feines Nahtbild sowie die Fertigung aller Hemden in der Europäischen Union. „Am Edward Copper Hemd ändert sich nichts. Das Angebot der Contemporary Line wird nur eine Ergänzung sein“, so Hilke Blömeke abschließend. www.edwardcopper.com
Gute Laune ist selbstverständlich: Lucky de Luca.
Johnny Talbot & Adrian Runhof
Meike Lohmann
Fashion designers / Talbot Runhof
Visual artist / Kauft mehr Kunst
Dirk Hoberg
Markus Meindl
Entrepreneur / Meindl Fashion
Two-star chef / Ophelia restaurant Constance
Lay your trust in the world‘s finest white T-shirt. Find out more online or shop at Andreas Murkudis/Berlin, Braun/Hamburg, Schlösser/Hannover, Weitkamp/Münster, Engelhorn/Mannheim, Lodenfrey/München, Stereo Muc/München, Steffl/Wien, Helmut Eder/Kitzbühel, Phänomen/Luzern, René Capaul/Basel, Salvatore Schitto/Zürich, Rialto Living/Palma de Mallorca etc. www.meystory.com
jetzt agen turen
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Another Souvenir
Alle lieben Accessoires
Umsatz mit kleinen, schönen Produkten generieren – das haben sich Tommy Wieler und Vanessa Baroni-Wieler auf die Fahne geschrieben. Mit ihrem Event-Konzept „The Souvenir Bazaar“ waren sie so erfolgreich, dass sie künftig feste Stationen mit Accessoires bei ihren Key-Accounts realisieren werden. Dabei kooperieren sie eng mit Breuninger in Stuttgart und Engelhorn in Mannheim, wo eigene Flächen eröffnet werden. Stark war in dieser Saison insbesondere die filigrane Kollektion von Estella Bartlett. Doch die auf Accessoires spezialisierte Agentur hat schon die nächsten Preziosen im Gepäck: Aus Frankreich stammt das Designerlabel Philippe Audibert – hierzulande bekannt durch Ketten, Ringe und Armbänder in Preislagen zwischen 50 und 120 Euro im VK und mit einer attraktiven Kalkulation von 2,7. Die Marke liegt bei Kunden wie Oberpollinger, im KaDeWe oder bei Daniels. Aus den USA stammen die hochwertigen Handschuhe von Honns. Statt monochromer Töne warten sie mit modernen Materialien und zeitgemäßen Musterungen wie Camouflage, Streifen, Karo, Steppungen oder Farbklecksen auf – so werden Hände zum Hingucker. Labels: Anna + Nina, Bread & Boxers, Briston, Estella Bartlett, Giselle Collection, Honns, Jet Set Candy, Le Cord, Nach Bijoux, Philippe Audibert Stara, Vanessa Baroni, Wood’d, Ynoir Another Souvenir GmbH, Stuttgart/Deutschlandn, tommy@anothersouvenir.de, vanessa@anothersouvenir.de, www.anothersouvenir.de
Pyrenex-Jacken werden mit hochwertigen Daunen aus den Pyrenäen hergestellt und in Lapp land oder im Himalaya getestet.
Filigranität prägt die Schmucklinie von Estella Bartlett.
Eyegasm
Männer trauen sich mehr
In dieser Saison hat die Agentur Eyegasm elf neue Labels aufgenommen, darunter die Mens wear von Officina36 mit italienischem Chic, klassisch-sportiv umgesetzt, mit einer Dreier-Kalkulation. Das Herrenlabel Gean Luc Paris aus Italien setzt auf besondere Materialien für Anzüge, mit ausgefeilter Schnittführung zu einem guten Preis, da direkt vom italienischen Fabrikanten geliefert werden kann. „Der Stil der Männer beschreitet neue Wege“, sagt Eyegasm-Geschäftsführer Damir Prins-Juric. „Ich sehe einen Umbruch, der Mann von heute traut sich mehr, setzt auf Trends und stiehlt mitunter mit auffälligen Looks den Damen die Show.“ Für die Damen ist Beatrice.b aus Italien mit einem raffinierten Modestil mit Fokus auf Design und Qualität hinzugekommen. Das Label Vilagallo präsentiert sich spanisch-traditionell mit lebhaften Farben in klassischen Schnitten. Zu den langjährigen Brands der Agentur zählt die Kollektion Set, die Eyegasm in den neuen Bundesländern Deutschlands vertreibt. Oakwood aus Frankreich gilt als Lederspezialist und bringt daneben innovative Non-Leder-Styles heraus. Das deutsche Label Herzen’S angelegenheit steht für Cashmere und Seide mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Agentur, die sich mit vier Showrooms
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in Deutschland breit aufstellt, bietet eine Kombination von Vertrieb und PR unter einem Dach. „So schaffen wir nicht nur für unsere Marken die optimale Sichtbarkeit im Markt, sondern stärken so auch die Bindung zwischen unseren Vertriebspartnern und Eyegasm“, so Damir Prins-Juric. Labels: Alysi, Artists, b.u., Beatrice.b, Braez, Camicettasnob, Compagnie de Provence, Delicatelove, doo-wop, Emma Lomax, From St Xavier, Gaudi, Gean Luc Paris, Herzen’S angelegenheit, Icon Design Living, Ivko, Kultfrau, Legend, Never Enough, Nolita, Oakwood, Officina36, Once We Were Warriors, Penn & Ink N.Y., Pieszak, POM Amsterdam, Rock Revival, S’well, Set, Since’re, The Hip Tee, Vilagallo, Voluspa Eyegasm Textilvertriebs GmbH, Berlin, Hamburg, Düsseldorf, München/Deutschland, info@eyegasm-fashion.com, www.eyegasm-fashion.com
Panorama Europe/ Fashion Factory
Reibungslos
Seit dem Start der Verkaufssaison für Herbst/Winter 2017/18 betreuen Panorama Europe und die kooperierende Vertriebsagentur Fashion Factory aus Düsseldorf die französische Daunenjackenmarke Pyrenex für die Region Deutschland und die Schweiz. Die Distribution Panorama Europe sorgt dabei für den reibungslosen Ablauf von Lieferung, Service und Logistik, Mark Grütters und sein
Fashion-Factory-Team um den Verkauf. In dieser Konstellation arbeiten die Partner schon seit dem Jahr 2010 zusammen und haben so Marken wie Schott NYC aufgebaut. Der Fokus liegt dabei auf Marken mit Tradition, Geschichte und Bezug zum aktuellen Life style. Jackenspezialist Mark Grütters sagt: „Mit seiner über 100-jährigen Historie reiht sich Pyrenex perfekt in unser Markenportfolio ein. Wir haben hier in Deutschland viel vor. Mit unserem Konzept aus Distribution, Marketing-PR, Service und Vertrieb bin ich zuversichtlich, dass wir auch diese Marke langfristig erfolgreich positionieren können. In der ersten Saison Herbst/Winter 2017 sind in Deutschland 15 bis 20 ausgewählte Stores geplant. Langfristig sind die besten 60 bis 80 Händler in Deutschland das Ziel der Vermarktungsstrategie. Es kommen nur die hochwertigsten Multibrand-Retailer, Online- und Conceptstores in Frage. Pyrenex ist eine exklusive Marke und so soll auch die Distribution sein: selektiv.“ Labels: Espadrij l’originale, Grundens, Menil, Paraboots, Penfield, Rivieras, Schott NYC Fashion Factory by Mark Grütters, Düsseldorf/Deutschland, contact@ffbymg.com, www.ffbymg.com Panorama Europe GmbH, Düsseldorf/Deutschland, mail@panorama-europe.eu, www.panorama-europe.eu
www.parajumpers.it
032 jetzt
agenturen
CP Fashion
Typisch amerikanisch
Der Trend der 1980er- und 1990er-Jahre bringt rustikalere Nonstretch-Denims wieder nach vorne – gut für Marken wie Silver Jeans aus Kanada, die als Jeansspezialisten mit Passformkompetenz punkten können. „Wir spüren den Trend back to the Roots“, so der Agenturinhaber von CP Fashion, Reinhart Oberstein. „Das hat dazu geführt, dass sich Silver Jeans im europäischen Markt wieder deutlich stabilisiert hat. Auch die Capsule-Kollektion For us by Silver mit Preislagen zwischen 149 und 169 Euro im Verkauf trägt zum Erfolg der Marke bei.“ Articles of Society hat nach der dritten Saison bei CP Fashion rund 100 Kunden erreicht, darunter PKZ in der Schweiz sowie Different Fashion und Engelhorn in Deutschland. Neu ab kommender Saison sind Oberteile der Marke, die in Amerika bereits seit drei Saisons angeboten und laut Reinhart Oberstein gut angenommen werden. Ein Neuzugang zur letzten Saison ist Jean Shop. „Die Kultmarke aus New York steht für tragbare, coole Looks aus Selvedge Denim“, so Oberstein, der Jean Shop im deutschsprachigen Markt langfristig aufbauen will. Die Preise liegen im VK um die 200 Euro. Darüber hinaus fokussiert sich CP Fashion stark auf den Relaunch von Miss Sixty. „Es ist der richtige Zeitpunkt für ein Comeback, die Womenswear braucht modischen Input“, sagt Reinhart Oberstein. „Wir haben in Benelux und auch in Deutschland die ersten sehr guten Fachhändler gewinnen können, die jetzt mit uns gestartet sind.“ Labels: Articles of Society, Chaser, Debbie Katz, For us, Miss Sixty, Orobos, Robin’s Jeans, Silver Jeans CP Fashion, Bad Säckingen, Düsseldorf, München/Deutschland, info@cpfashion.de, www.cpfashion.de
Rolf Griesinger Internationale Mode
Erfolg mit Newcomern
„Wir sind zufrieden und hatten eine gute Performance, trotz der schweren Saison“, resümiert Martin Steckel. Freude macht ihm insbesondere das neue Casual-Stricklabel Brown Allan aus New York, das in dieser Saison Premiere hatte. „Es hat gut funktioniert, für uns war das Label ein wichtiger Türöffner für hochwertige Kunden.“ An den Bestandslabeln waren neben Strick von Bloom insbesondere die Jacken von IQ+ Berlin wichtiger Umsatzbringer, und das seit einigen Jahren in Folge. „Wir hatten eine gute Resonanz im Herrenbereich, verkaufen auch Bomberjacken, obwohl einige bislang nicht nur positive Erfahrungen damit gesammelt hatten“, so Steckel. Gerade die Sommerbomberjacken mit Jacquard-Musterungen seien sehr gut angenommen worden. Auch das Thema Lammfellverbrämung als Alternative zu Pelz werde für die Wintersaison nachgefragt. In ihrem Portfolio setzt die Agentur auf Kontinuität, für Spezialisten sei man jedoch offen, meint Steckel. „Insgesamt sind die Kunden sehr vorsichtig und wollen bei neuen Produkten erst überzeugt werden.“ Labels: Anima Pop, Bloom, Brown Allan, FFC, IQ+ Berlin Rolf Griesinger Internationale Mode GmbH, München/Deutschland, office@griesinger-mode.de, www.griesinger-mode.de
ANNA C.T. Spezialisten wie Silver Jeans kommt der Trend zu rustikaleren Nonstretch-Denims entgegen.
217 style in progress
Auf eigenen Beinen
Nach 21 Jahren Erfahrung in der Branche, sowohl im Einzelhandel als auch im Vertrieb, hat sich Anna C. Thoben entschieden, ihre eigene Agentur zu gründen. Zuletzt arbeitete die gebürtige Wattenscheiderin, die schon seit vielen Jahren in Hamburg lebt, für die Agentur Klau-
Zuverlässige Begleiter: Jacken von IQ+ Berlin gehören zu den Erfolgsfaktoren der Agentur.
ser. „Ich habe ein sehr gutes Netzwerk in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Neben der Messepräsenz ist besonders der klassische Vertriebsweg, also auf der Straße unterwegs beim Kunden zu sein, für mich der richtige Ansatz, um persönliche Kontakte zu pflegen, stets eine starke Bindung zum Kunden zu halten und serviceorientiert zu arbeiten“, erklärt Anna C. Thoben. Mit ihren Marken Happy Sheep und Aurum will sie dem hochwertigen Facheinzelhandel, Conceptstores und den besten Traditionshäusern vor Ort Produkte von hoher Qualität mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten. „Flexible Lieferzeiten, Basic-Programme und Capsule-Kollektionen stehen dabei im Fokus, um dem Handel die richtigen Tools für einen erfolgreichen Einkauf zu bieten. Happy Sheep ist eine italienische Cashmere-Linie, entworfen von einem Mailänder Designteam mit eigener Produktionsstätte in Nepal. Aurum ist eine Activewear aus Kanada, die ‚all day long‘ funktioniert. Ein Trend, an den ich sehr glaube und der in den Metropolen schon zu sehen ist. Aurum bietet Leggings als Jeansersatz sowie eine Reihe passender Oberteile, die sehr gut mit dem zeitlosen Wellnessund Wohlfühltrend funktionieren“, erklärt sie. Wir wünschen viel Erfolg! Labels: Aurum, Happy Sheep ANNA C.T., Hamburg/Deutschland, anna@annact.de, www.annact.de
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jetzt agenturen 033
The Farm by Aco
Ah’s und Oh’s Fashion, Home, Beauty, Lifestyle. Als Partner haben Aco Geschäftsführer Michael Schulz, Karin Hammermann und Jane Munro-Hall die Retailberatung The Farm by Aco gegründet, weil es für sie längst nicht mehr reicht, „nur“ eine klassische Modevertriebsagentur zu sein. Eine Augenweide ist der komplett umgestaltete Düsseldorfer Showroom. Die Premiumfashion verteilt sich auf 1.200 Quadratmetern, dazwischen Inseln mit Keramik, Papeterie oder Rasierutensilien, dank außergewöhnlicher Raumteiler, Pavillons und illuminierter Fotowände in Szene gesetzt. Das lädt ein, auf Entdeckungsreise durch die Räume zu schlendern. „Wir möchten RetailStores wieder zu Orten der Inszenierung machen“, sagt Karin Hammermann, und der Aco Showroom liefert anschauliche Beispiele dafür.
Mitdenken
Die Modeagentur Aco vertritt seit vielen Jahren Marken wie Just Cavalli, Versace, Pinko und Tara Jarmon. Diese Kernkompetenz bleibt – ergänzt von dem neuen Konzept, das auch nur für Händler im kommerzielleren Segment interessant sein dürfte. Der Fokus liegt auf einzelnen Produkten, die den PoS bereichern können: die handgearbeitete Keramik, Beautyprodukte abseits vom Mainstream, der erlesene Baristakaffee, die ultimative Bluse oder das gute Tuch. The Farm steht für Fashion and Retailer Managers. So möchte The Farm by Aco seine Handelskunden allumfassend unterstützen, in puncto Ladengestaltung und Projektplanung, Einkauf und Kommunikation, je nach Wunsch und Budget. Das gemütliche Ledersofa gibt es ebenso wie coole Betonpodeste, spezielle Regale oder ausgefeilte Lichtsysteme zu kaufen. Zusätzlich können Handelsunternehmen, die ihre eigene Kollektion kreieren möchten, über The Farm by Aco mit Designern und Produzenten kooperieren. Das kommt gut an: Zur letzten Veranstaltung der Panorama Berlin machte der wie ein Conceptstore gestaltete Messestand von sich reden. „Wir hatten viel Aufmerksamkeit und ein super positives Feedback“, bestätigt Brand Director Michael Schulz. „Mancher Händler hat sich gefreut, dass wir als Agentur so mitdenken.“ Dafür bringen Karin Hammermann und Jane Munro-Hall entsprechende Erfahrung und Kompetenz mit. Als Head of Sales hat Karin Hammermann bei der Modeagentur Toepfer Marken wie Faliero Sarti und VSP betreut, bevor sie sich
The Farm by Aco möchte außergewöhnliche Storeund Sortimentskonzepte erlebbar machen.
mit ihrer eigenen Agentur für aufstrebende Labels selbstständig machte. Als Buying Consultant gehören auch Brands4friends und die Karstadt Warenhaus GmbH zu ihren Stationen. Als Sales Director und New Business Developer betreut sie nun für The Farm by Aco den Wholesale. Die Schottin Jane Munro-Hall gründete unter anderem ihr eigenes Label in London, war bei EDC by Esprit und P&C tätig und führte zuletzt bei Karstadt als Senior Vice President Womenswear ein Team von 100 Mitarbeitern. Jetzt verantwortet sie bei Aco hauptsächlich die Entwicklung von Retailkonzepten inklusive Merchandising-Management. Die kommenden Saisons werden zeigen, inwieweit das neue Konzept im Handel greift. „Alle reden darüber, dass es wichtig ist, Begehrlichkeit zu wecken, aber oft wird nicht gewusst wie“, sagt Jane Munro-Hall. „Wir wollen kein Konzept überstülpen, sondern dabei helfen, die jeweilige Identität der Stores noch stärker herauszuarbeiten.“ Labels: u. a. AA – Altuner Atelier, Allessandra Chamonix, Concept:Product, Dsquared Underwear, Fusalp, Heart of Ace, Ice Berg, Just Cavalli, Lab Pal Zileri, Marciano Los Angeles, Minoronzoni, Moschino Underwear, Nuvi Living, Ora Cashmere, P.A.R.O.S.H, Pinko, Pinko Jean, Plein Sud Jeanius, Plein Sport, Purotatto, Quantum Courage, Saraghina Eyewear, Serapian, Seventy, Tara Jarmon, Versace Collection, Versace Underwear, White Sand The Farm by Aco, Düsseldorf/Deutschland, info@acomode.de, www.acomode.de
Karin Hammermann (li.), Michael Schulz und Jane Munro-Hall sind das Team von The Farm by Aco.
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034 jetzt
agenturen
Jacob Lee London zählt zu den Neuzugängen bei MAB: urban, lässig und luxuriös.
MAB Fashion
Südkalifornischer Lifestyle
Neu bei der Düsseldorfer Agentur MAB ist das Label Jacob Lee London, eine High-End-Kollektion, deren Ziel es ist, Trends, die von dem Spirit der britischen Hauptstadt geprägt sind, zu setzen. Entsprechend urban, selbstverständlich und auch luxuriös ist der Look, mit authentischen Qualitäten und innovativen Finishings. Die Kollektion Lancel aus Paris ist von ihren französischen Wurzeln geprägt, das innovative Design zeigt ebenso französische Attitüde. Ebenfalls neu ist Rails aus Los Angeles, gegründet von Jeff Abrams, mit Mode für Damen,
Herren und Kinder, die den Life style Südkaliforniens reflektiert. Zu den Klassikern der Agentur zählt die Contemporary Outerwear von Mackage, die die beiden Pole Fashion und Funktion ausbalanciert. Typisch Mackage sind figurnahe, Schnittführungen und besondere Details für Leder-, Woll- und Daunenjacken sowie Mäntel. Mackage wurde 1999 gegründet und startete mit Womenswear, die heute mit Menswear und einer Taschenkollektion vervollständigt wird. Das Erbe der Traditionsmarke Courrèges wird mit einigem Erfolg in die Zukunft geführt. Zitate der Vergangenheit lassen die Modernität nicht missen, etwa mit Miniröcken in A-Linie, Stiefeletten und Materialien wie Lack. „Wir bieten ein Rundum-Sorglos-Paket für unsere Kunden“, sagt Regis Benabou. Das beinhaltet nicht nur Sales, sondern auch PR und Marketing. Kurze Kommunikationswege lassen uns schnell agieren und noch näher am Kunden sein.“ Labels: 3.1 Phillip Lim, Ba&sh, Courrèges, Designers Remix, HTC, Jacob Lee London, Lancel, Lunar Society, Mackage, Manuel Barceló, National Standard, Paloma Barceló, Paul & Joe, Paul & Joe Sister, Rachel Zoe, Rails, The Kooples, The Kooples Sport MAB Fashion/Modeagentur Benabou, Düsseldorf/Deutschland, info@mab-fashion.com, www.mab-fashion.com
Studio Pezzetta
Umzug
Die Verkaufssaison war noch voll im Gange, da packten Caro Pezzetta und ihr Team die Umzugskartons. Nach vielen Jahren in der Müllerstraße ging es in die Thalkirchner Straße. Die nun deutlich größere Location teilt sich die Agenturinhaberin mit Lala Berlin. „Mit Labels wie N˚ 21 oder MGSM waren wir einfach in der Pflicht, uns großzügiger und edler zu präsentieren“, sagt Caro Pezzetta, die schon zur nächsten Verkaufssaison mit einer weiteren Innovation aufhorchen lassen will. Für ihre B2B-Kunden lässt sie einen Onlineshop programmieren, in dem alle Labels geordert werden können. „Das macht insbesondere Sinn, wenn man ein Label schon kennt oder es wegen eines Termins nicht nach Mailand oder Paris schafft – was einfach oft der Fall ist.“ In die Programmierung hat Pezzetta viel investiert, sie sei offen, das System auch anderen Agenturen zur Verfügung zu stellen. „Wir müssen einfach mit der Zeit gehen. Der Showroom ist – selbst wenn er so schön und neu ist wie unserer – einfach nur die eine Art, unsere Kunden zu erreichen.“ Labels: Aczur, Astrid Elisee, Blancha, Giada Benincasa, MSGM, N˚ 21, Nili Lotan, Seafarer, Sportmax, Stateside, Tatras Studio Pezzetta, München/Deutschland, info@studiopezzetta.com, www.studiopezzetta.com Viel mehr Platz: Studio Pezzetta ist in München in die Thalkirchner Straße gezogen.
Der Agenturdackel Felix unterstützt die Vestitus-Mitarbeiter nach Kräften.
Vestitus
Das Glück ist mit den Fleißigen
Dieses Motto haben sich Peter Haertel und Volker Haertel für die Agentur Vestitus auf die Fahne geschrieben. „Es geht um Service, dafür stehen wir“, sagt Peter Haertel. „Unsere Kunden werden mit der Ware nicht allein gelassen. Was nicht läuft, kann getauscht werden.“ So hat die Agentur das Verkaufsteam um zwei wei-
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tere Mitarbeiter aufgestockt, um eben diesen Service für seine elf Kollektionen einmal mehr zu stärken. Die Hosen von Jacob Cohën gehören zu den Marktführern im Premiumhosenmarkt und überzeugen mit durchdachten Details, ohne überladen zu wirken. Das Label Herno, das laut Volker Haertel zu den stärksten der Agentur gehört, setzt auf lasergeschnittene Jacken mit verschweißten Nähten. So ist ein minimalistisch designter Daunenblouson mit einem zusätzlichen, innen liegenden Thermotape auf den Nähten komplett wasserdicht. Nicht
minder innovativ ist ein Cashmere-Coat mit verschweißten Nähten, was den innovativen Look einmal mehr unterstreicht, ergänzt von Daunenblousons, die der Designer Pierre-Louis Mascia mit ausdrucksstarken Prints kreiert hat. Tortona 21, die exklusive Damenstricklinie aus demselben Haus wie Antonelli, geht erfolgreich in die dritte Saison. Typisch ist die spezielle Schnittführung mit leisen, stilsicheren Details. Santoni bringt neben klassischen Schuhen mit schöner, handgearbeiteter Färbung sportive Sneaker aus weichstem Handschuhleder heraus. Das Label L.B.M. 1911 aus dem italienischen Mantua hat seine erste Saison bei Vestitus erfolgreich hinter sich gebracht, mit einer 3,0er- bis 3,2er-Kalkulation für innovative Sakkos zu VK-Preisen zwischen 499 und 649 Euro. „Dahinter steht ein sehr sympathisches Werk“, sagt Peter Haertel. „Uns ist wichtig, dass wir nicht mit Brands arbeiten, sondern mit Menschen – das gilt für die Markenseite ebenso wie für unsere Kunden.“ Labels: Antonelli, Alberto Biani, Fedeli, Finamore, Herno, Jacob Cohën, L.B.M. 1911, Olivieri, Santoni, Tortona 21 Vestitus GmbH, Düsseldorf/Deutschland, service@vestitus.eu, www.vestitus.eu
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agenturen
Room Nine Agency
Fashion-Statement
Neu in der Room Nine Agency ist das Label Redirection aus Düsseldorf, mit unkomplizierten Sweatshirts, T-Shirts und Jacken, die mit eingängigen Botschaften wie beispielsweise „Betterdays“ bestickt sind. Bomboogie aus Italien hat sich seinen Namen vor allem mit Lederjacken im Aviator-Style gemacht. „Das ist ein gutes Produkt zu kommerziellen Preisen“, sagt Torsten Müller, der mit seiner Agentur den Vertrieb für die Mitte Deutschlands übernommen hat und zum Herbst/Winter 2017/18 Neukunden wie Braun in Moers, Harders in Duisburg und Daniels in Köln gewinnen konnte. Ebenfalls neu dabei ist das Label 80db Original aus Frankreich mit Jacken, deren Innenfutter mit Comics bedruckt sind und mit einem Vlies statt Daune wärmen. Ein weiteres Feature ist ein Kopfhörer, der durch die Jacke zur Innentasche verkabelt werden kann. Die Jacken sind in 24 Farben erhältlich und jeweils in einem Karton verpackt zum Verkaufspreis von 189 Euro. „Wir haben für C.P. Company nun auch Österreich übernommen“, berichtet Agenturinhaber Torsten Müller. „Die Kollektion hat erneut einen Riesensprung gemacht und das Designduo Paul Harvey und Alessandro Pungetti haben einen guten Job gemacht.“ Die Innovation bei C.P. Company kommt vor allem über die Materialien – und über Jacken aus dem Archiv der frühen 1990er-Jahre, die als Inspiration Pate standen. „Der Look ist neu, cool, urban, die Jacken sind immer auch funktional“, so Müller. „Das macht C.P. Company so einzigartig am Markt. Der Masculin-Kreis, Breuninger und das neue Engelhorn Trendhouse sind nur ein paar Namen, die nun mit C.P. Company an den Start gehen.“ Labels: 80db Original, Blake Seven, Bomboogie, C.P. Company, Flip Flop, Kanuk Montreal, Orlebar Brown Room Nine Fashion Agency, Düsseldorf/Deutschland, torsten.mueller@roomnineagency.de, www.roomnineagency.de Die Agentur P4 ist Headagent des Labels Glamorous für Deutschland und Österreich, zu sehen im eigenen Showroom in Düsseldorf.
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P4
Die Concept-Idee
Mit dem Label Glamorous aus Manchester will die Agentur P4 den Bereich Fast Fashion abdecken. „Glamorous bietet zwölf Kollektionen im Jahr und ist unter anderem groß bei Asos, Topshop und About you“, so P4-Geschäftsführer Oliver Feske. „Glamorous deckt für uns das ab, was große Vertikale nicht anbieten können, da das Ursprungsland UK und die Kollektion immer am Puls der Zeit ist.“ Der Look ist von britischer Sexiness geprägt, die Kalkulation liegt zwischen 2,8 und 3,0. Die trendigen S’well Bottles aus New York gibt es beispielsweise bei Nordstrom, Barneys und Saks und werden über P4 im deutschen Raum für 35 bis 55 Euro im VK mit einer 2,5er-Kalkulation vertrieben. Alle Flaschen sind aus Edelstahl; eine spezielle Dichtung hält Getränke 24 Stunden kalt oder zwölf Stunden warm. Die Caps von Goorin Headwear begeistern nicht nur Fußballstars wie Messi und Neymar, sondern auch Händler wie Conley’s, Zur Blauen Hand und Stierblut. Über P4 sind sie ebenfalls wie S’well Bottles immer ab Lager zu beziehen und kosten im VK 29,90 Euro bei einer Kalkulation von 2,5. Weiterhin wächst die Agentur mit ihren vier Basismarken Minimum, Herschel, RVLT und Koi. In Planung ist der erste eigene Conceptstore, den die Agentur mit Handelspartnern noch in diesem Jahr realisieren will. „Insgesamt haben wir jetzt die erste Saison als neu aufgestellte Agentur hinter uns“, sagt Oliver Feske. „Die Kunden sind schlicht begeistert, was wir geschaffen haben.“ Labels: Brooklyn Soap Company, Cowboys Bags, Donkey Products, Dr. Bronners, Emma Lomax, Gestalten, Glamorous, Goorin, Happy Plugs, Kerbholz, Kings of Indigo, Minimum, Moleskine, Monkee Genes, RVLT, Selfhood, Slydes, Storch Manufaktur, S’well Bottles P4 Marketing GmbH, Düsseldorf/Deutschland, info@p4marketing.de, www.p4marketing.de
Die Marke Vilebrequin erweitert ihr Angebot.
Premium Brand Group
Emotion und Spannung
Mode, Interieur und Lifestyle – für Erika Palese sind das Bereiche, die sich am Point of Sale immer mehr miteinander vermischen. „Das bringt Spannung und Emotion“, ist die gebürtige Italienerin überzeugt. So ist die Marke Vilebrequin, die Erika Palese im D-A-CH-Markt vertreibt, nicht nur in Shop-in-Shops bei KaDeWe, Lodenfrey und Galeries Lafayette in Berlin zu finden, sondern verstärkt in Luxus-Spas renommierter Sternehotels. Zur Kernkompetenz Swimwear bringt Vilebrequin jetzt ein umfassendes Angebot sportiver Armbanduhren heraus: Die Chronometer für Damen und Herren sind bis zu einer Tiefe von 100 Meter wasserdicht, kosten im VK zwischen 200 und 400 Euro, wobei zwischen einem japanischen Uhrwerk als Preiseinstieg und einem Schweizer Uhrwerk gewählt werden kann. Home- und Underwear von Derek Rose wird zunehmend in Fashionhäusern platziert, darunter zum Beispiel bei Breuninger. „Das Segment wurde lang vernachlässigt, dabei hat es einiges Potenzial“, so Erika Palese. „Die Konsumenten investieren spürbar, wenn es darum geht, es sich zuhause gemütlich zu machen.“ Das Label Begg & Co, das für luxuriöse Schals steht, bringt eine neue, umfangreiche Interieurkollektion heraus. Neu in dieser Linie ist ein großes, federleichtes Cashmere-Tuch, das sich als Schal ebenso eignet wie als Schlafdecke im Flieger. The Bespoke Dudes schließlich präsentiert klassische Unisex-Sonnenbrillen des Bloggers Fabio Attanasio, die in einer italienischen Manufaktur handgemacht werden – zu einem guten Verkaufspreis zwischen 150 und 160 Euro. Labels: Begg & Co, Derek Rose, Les Ottomans, Nobis, The Bespoke Dudes Eyewear, Vilebrequin, Woods, Zaza de Brito Premium Brand Group, München/Deutschland, office@premiumbrandgroup.de, www.premiumbrandgroup.de
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agenturen
Agentur Mindner
Premiere zur Premium
Unter der Leitung von Sandra Mindner hat sich die Münchner Agentur seit 2006 mit einer Reihe von Newcomern einen Namen gemacht. In jeder Saison hält man neue Labels bereit, ein eigenes PR-Team koordiniert die Pressearbeit. Im rund 290 Quadratmeter großen Showroom werden die verschiedenen Kollektionen als Bilder für den späteren Verkauf im Shop kombiniert. Wichtig ist dem Team ein guter Sortimentsmix, mit dem man sowohl etablierte Häuser als auch Conceptstores erreicht, die an einem besonderen Style interessiert sind. Besondere Events, wie z. B. die Personalisierung von Canadian Classics zur Vogue Fashion Night, unterstützen den Abverkauf. Zur Philosophie der Agentur gehören Stichworte wie kurze Wege, Nachhaltigkeit, soziales Engagement und der sinnvolle Einsatz von Ressourcen. Dafür steht unter anderem das Label 8 Eden Avenue mit handgefertigten Cashmere-Schals aus Nordindien, das von der Münchnerin Jessica Gruner gegründet wurde. Zur Premium tritt die Agentur erstmals mit einem eigenen Stand auf und bringt zwei seiner neuen Labels mit: Elina Lebessi und JN by JN Llovet heißen die Newcomer; künftig soll die Messepräsenz weiter ausgebaut werden. Labels: 8 Eden Avenue, Canadian Classics, C.P. Twentynine, Daily’s, Elina Lebessi, Fabienne Chapot, Graumann, JN by JN Llovet, La Fée Maraboutée, LeJu, Louise Kragh, Madame PomPom, Pernille Corydon, Pieszak Modeagentur Mindner, München/Deutschland, buero@modeagentur-mindner.com, www.modeagentur-mindner.com
True Religion gibt es für die Sommersaison auch als NOS-Programm.
Sarah Mindner protegiert und fördert junge und aufstrebende Marken wie z. B. Elina Lebessi oder JN by JN Llovet.
Komet und Helden
Sportswear für Bond und Keanu Reeves
Im eigenen Store Stereo Muc von Henrik Soller und Florian Ranft zählt die Tailored Casual Kollektion von Timothy Everest schon länger zu den bestverkauften Brands. Jetzt haben die beiden mit ihrer Agentur Komet und Helden auch den Vertrieb für Deutschland und Österreich übernommen. „Die Marke aus London hat zahlreiche prominente Fans und stattet die James-BondFilme ebenso wie auch den neuen Teil von Matrix mit Keanu Reeves aus“, so Henrik Soller. Die Readyto-wear-Kollektion des bekannten Schneidermeisters Timothy Everest zeigt japanische Einflüsse auch in ihren Stoffen und überzeugt mit einem sehr zeitgemäßen Sportswearstyle. Produziert wird in ausgewählten Fertigungsstätten in Japan und Europa. Der Vertrieb soll den Kapazitäten entsprechend sehr selektiv erfolgen. Ein weiterer Neuzugang ist das Label Barena. „Wir sind den Betreibern der Marke schon lange freundschaftlich verbunden und begeistern uns für den trendigen Total Look für Männer und Frauen, der aber modisch nie zu abgehoben ist“, so Henrik Soller. Besonders stark ist das Label aus Mirano bei Venedig in den Kategorien Hose, Blazer und Mäntel sowie überhaupt im Einsatz hochwertiger Wollmaterialien. Hosen kosten um die 200 Euro im VK, Blazer liegen bei 350
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AG Jeans: Coolness und Denimkompetenz.
Euro und Mäntel um die 500 Euro bei einer Kalkulation von 2,7. Darüber hinaus hat sich die Agentur von mehreren kleinen Lieferanten getrennt, um die Arbeit mit ihren großen Marken zu intensivieren – darunter beispielsweise die zwei großen Denimbrands AG Jeans und 7 for all mankind. „Auch Blauer ist wieder sehr stark seit zwei Saisons, ebenso legen Hartford und Ottod’Ame zu“, erklärt Soller. „Ohnehin bieten die großen Lieferanten mittlerweile eine so große und vielfältige Bandbreite, dass der Handel sehr individuell ordern kann. So können wir ihn auch gut darin unterstützen, sich von der Konkurrenz abzuheben.“ Labels: 7 for all mankind, AG Jeans, Baracuta, Barena, Blauer USA, Diemme, Grand Morin, Hartford, Ottod’Ame, Paltò, Save the Duck, The NIM, Timothy Everest, T-Jacket Komet und Helden, München, Düsseldorf/Deutschland, www.kometundhelden.de
Unifa Fashion/ True Religion Brand Jeans Germany
Westcoast Offensive
Mit einer Reihe neuer Labels aus Kalifornien ist die Agentur in die Saison gestartet. Aviator Nation, Cotton Citizen, Grlfrnd und das Promilabel Kendall + Kylie gehören jetzt zum Portfolio. Die Lifestylebrand Aviator Nation von Designerin Paige Mycoskie ist vom Look der 1970er-Jahre inspiriert. Creative Director Adam Vanunu fokussiert mit seinem Label Cotton Citizen regelmäßig wechselnde Farbtrends, die er virtuos umsetzt. Unterschiedliche Styles verschmelzen zu einer Einheit: Das kennzeichnet die Linie Kendall + Kylie der gleichna-
migen Promi-Schwestern des Jenner-Clans. Auf authentischen Denim hat sich dagegen die Linie Grlfrnd spezialisiert, inspiriert vom Zeitgeist der 1990er-Jahre. In Sachen Denim gibt es auch für die Bestandsmarken viele Neuerungen: Umsatzbringer bei Rag & Bone sind vor allem Cropped Styles Denims und lässige Long Sleeves mit Logoprints. Bei True Religion wurde das Sortiment um ein NOS-Programm für Denims erweitert, stilistisch feiert die Marke ein Revival der 1970er-Jahre. In den Passformen konzentriert sich die Auswahl auf die beliebtesten Fits der Kunden wie Skinny, Boyfriend oder Cropped; diese werden für Frauen und Männer in VintageWaschungen aufgelegt. Labels: Art Youth Society, Aviator Nation, Cotton Citizen, Ella Moss, For Love & Lemons, Grlfrnd, Jadicted, Juvia, Kendall + Kylie, Lug Von Siga, M.i.h Jeans, Oats Cashmere, One Teaspoon, Rag & Bone, Rococo Sand, Splendid, Stand, True Religion Unifa Fashion GmbH/ True Religion Brand Jeans Germany GmbH, Düsseldorf/Deutschland, sales@unifafashion.com, b.hinrichs@truereligion.com, www.unifa-fashion.com, www.truereligion.com
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Die Hinterhof agentur
Inspirieren und unterstützen Room with a view
Bon appétit
Tut er eigentlich irgendwas lieber, als umzubauen? Christian Obojes’ Leidenschaft für Interieur hat eine neue Spielwiese gefunden. Das Bistro der Agentur zeigt sich zur neuen Ordersaison in neuem Look. „Zum Glück nicht die einzige Neuigkeit bei uns“, lacht der Agenturinhaber. Sabine „Sassi“ Weissbacher wird nun fest das Verkaufsteam ergänzen, seinen Kunden bietet Room with a view ab sofort die Möglichkeit, auch über ein B2B-Portal zu ordern. „Wir digitalisieren damit den Orderprozess. Es ist ja eigentlich ein Wahnsinn, dass wir noch immer so viel auf Papier machen“, findet Obojes. Im Sortiment gilt weiterhin „die Konzentration auf mehr. Für uns, die wir nur den österreichischen Markt bedienen, ist eine Beschränkung auf wenige Marken nicht sinnvoll, im Gegenteil, die Händler schätzen, dass ein Besuch bei uns jetzt wieder so inspirativ ist wie in den Anfangszeiten der Agentur. Dass wir mit Kollektionen wie Deus ex Machina, White Sand oder In Bed with You
Ben and
On the Road
Nach der Neugestaltung des Showrooms ist jetzt das Bistro dran: Room with a view zeigt sich im frischen Look.
innovative Angebote für Boutiquen in der hochwertigen Nische bringen, wird goutiert.“ Na dann: Bon appétit! Labels: 7 for all mankind, Alto Milano, Arrk, Articles of Society, Better Rich, Deus ex Machina, Ecoalf, Happy Socks, In Bed with You, Lovat & Green, Moose Knuckels, Opportuno, Osvaldo Trucchi, Pomandére, R13, Roque, RRD, Stand Stockholm, Steven-K, TKees, Veja, Warm-Me, White Sand, Xacus Donna Room with a view, Salzburg/ Österreich, office@roomwithaview.at, www.roomwithaview.at
Mit fünf neuen Marken (im Bild 81 Hours) und fünf neuen Mitarbeitern geht die Agentur Ben and in die neue Saison.
500 Kunden in wenigen Wochen – nein, das ist nicht die Erfolgsmeldung einer der fünf neuen Brands bei Ben and, sondern die stolze Bilanz einer Reise, die Ben Botas und sein gesamtes Team gleich nach Abschluss der Order für Herbst/Winter angetreten haben: „Wir sind intensiv gereist, haben Kunden und Wunschkunden vor Ort besucht und uns ein umfassendes Bild von der Handelslandschaft gemacht.“ Selbstverständlich wurden auf den Reisen auch schon vorbereitende Gespräche für die fünf Neuzugänge geführt, die sich samt und sonders sehen lassen können: 81 Hours (für Deutschland und die Schweiz), Stefanel (für Deutschland und Österreich) sowie für Deutschland, Österreich und die Schweiz NDC Made by Hand, NA-KD und 2Shirtsago. Mit den neuen Marken an Bord hat sich die Agentur auch personell mit zwei neuen Mitarbeitern im Backoffice und drei neuen Leuten im Vertrieb verstärkt. „Wir stehen dafür, dass wir Marken ausbauen und erfolgreich machen können – wir haben die Organisation und Erfahrung, gemeinsam mit den Kunden ein solides Business zu etablieren“, ist Ben Botas überzeugt. Labels: 2Shirtsago, 81 Hours, Ben Sherman, Fortezza, Hamaki Ho, IBlues, Manuel Ritz, Mason’s, Moose Knuckels, NA-KD, NDC Made by Hand, Sand, Stefanel Ben and, München, Düsseldorf, Berlin/Deutschland, agency@ben-and.com, www.ben-and.com
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Zum Etablierten ausgesucht Neues. So erklärt Inhaber Dominik Meuer zum Beispiel die Aufnahme der Schmuckkollektion La Mome Bijou aus Paris. „Davon werden wir als Agentur nicht reich, aber wir zeigen dem Handel ein schönes, außergewöhnliches Produkt, das ein Sortiment auflockern kann.“ Ein Wechselspiel aus Kontinuität und Inspiration wolle man seinen Kunden bieten. „Das bedeutet für uns nicht, jede Saison mit zehn neuen Kollektionen um die Ecke zu kommen, sondern die Arbeit mit den bestehenden Lieferanten und Kunden zu vertiefen.“ Trotzdem freut man sich auch über den Neuzugang der zusammengehörenden Schuhlabels Prime Shoes und Hamlet für Bayern und Österreich. „Eine schöne Markengeschichte, beheimatet am Ammersee – und in meinen Augen ein toller Männerschuh mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis und einem Toplager“, beschreibt Meuer. Erfreulich ist die Entwicklung von Fixstartern der Agentur wie Wool & Co oder Bob. „Bei Bob sind wir zum Beispiel mit Sakkos gewachsen, ein Produkt, das speziell ist und sich am PoS schnell dreht. In Sachen Denim hat Uniform einen guten Start hingelegt. Ein Markenklassiker, der mit seinen nachvollziehbaren Preisen von 99 bis 149 Euro im VK überzeugt.“ Des Petits Hauts nützte die Power aus dem Nachorderlager, um die Umsätze der Vororder deutlich zu steigern. „Wir erleben bei Marken, die wir schon länger begleiten, dass oft auf einmal die Nachfrage steigt: Wenn sich die Marken bei Händlern und Endkonsumenten im Bewusstsein verankert haben – dann geht es plötzlich aufwärts.“ Als Agentur auf diesen Moment hinzuarbeiten, ist Dominik Meuers Bestreben. Labels: Bob, Breco’s, Cape Horn, Des Petits Hauts, Ginger and Ruby, Hamlet, Hod, Koike Barcelona, Lab Dip, La Mome Bijoux, Portofiori, My Bro Tie, My Sunday Morning, Rr², Prime Shoes, The Jacksons, Uniform, Wool & Co, Wyse London Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, d.meuer@diehinterhofagentur.de, www.diehinterhofagentur.de
Mit etablierten Kollektionen und Neuzugängen ein stimmiges Bild schaffen: In der Hinterhofagentur gelingt’s.
042 jetzt
agenturen
In Düsseldorf lädt Anke Burkhardt ein, ganz spezielle Labels zu entdecken: Zum Beispiel Hiroyuki Murases Suzusan.
Modeagentur Anke Burkhardt
Das Spezielle
Das Rad ewig weiterdrehen? Nicht mit Anke Burkhardt – dann schon lieber neu erfinden. Da wird die Trennung von einem langjährigen Partnerlabel plötzlich zum Glücksfall: Noch einmal darüber nachdenken, was man wirklich kann und wofür man geschätzt wird. Diese Stärken stärken und ohne Ballast und mit ganz viel Gelassenheit in die neue Saison starten. Das leistet sich Anke Burkhardt gerne, denn sie will heute nur noch machen, was sie wirklich packt. Als Mentorin, flammende Fürsprecherin und Begleiterin, nicht primär als Agentin. Ob japanische Shibori-Technik auf Strick von Suzusan, die sensible Konfektion von Mantù, der einzigartige Schmuck von 17 Stephanie Schneider, avantgardistische Taschen und Lederaccessoires von Laura Angillieri oder moderner Cashmere-Handstrick von Wommelsdorff – bei diesen Preziosen bekommt Anke Burkhardt ihr mitreißendes Leuchten in den Augen. Für diese Kollektionen ist sie die perfekte Fackelträgerin, schafft es Einkäufer und wenn gewünscht auch Endkunden am PoS so nachhaltig zu entflammen, dass sich das Geschäft ganz selbstverständlich entwickelt. Kein Sell-in-Druck, lieber klein anfangen und gemeinsam groß werden, dieses Credo ist Anke Burkhardt in Fleisch und Blut übergegangen. Ob in Düsseldorf, Mailand, Paris, München, für die, die unter ihren Fittichen sind, legt sie gerne mal die Extrameile zurück – und dass das nicht nur die Labels sind, wird schnell bewusst. Auch ihre Handelspartner hegt und pflegt sie, versorgt sie mit Infos und klingelt auch einfach mal so durch. Das macht sie zur Vertrauensperson – wer das Spezielle sucht, weiß, dass er bei Anke Burkhardt vorbeischauen muss. In Düsseldorf zum Beispiel, wo sie am Sonntagnachmittag von 17 bis 21 Uhr zum Salon Privé in ihren Showroom lädt: Das spannende Gespräch mit Designern und Inhabern der vertretenen Marken ist garantiert – ebenso wie Inspiration über das Übliche hinaus: durch Gäste im Showroom, die Anke Burkhardts ästhetische Welt perfekt ergänzen. Labels: 17 Stephanie Schneider, Laura Angillieri, Mantù, Suzusan, Wommelsdorff Modeagentur Anke Burkhardt, Pahlen/Deutschland, info@ankeburkhardt.de, www.ankeburkhardt.de
Agentur Schwarte
Slow Fashion: Das Label Weber + Weber überzeugt mit coolem Style und handwerklicher Verarbeitung.
Neues von Armani Im Zuge der Umstrukturierung der Giorgio Armani Gruppe wurde das Markenportfolio gestrafft. So wurden die Kollektionen Armani Jeans und Armani Collezioni vom Markt genommen. Ihr kreativer Input fließt in die Kollektion Emporio Armani ein, die ebenso wie die Linie Armani Exchange jetzt neu im europäischen Markt vertrieben wird. „Ich freue mich sehr, dass ich mit Armani weiterarbeiten werde“, sagt Matthias Schwarte, der den Vertrieb für Emporio Armani ebenso wie für Armani Exchange für Bayern und Baden-Württemberg übernommen hat. Emporio Armani ist als Fashionlinie des Unternehmens im Preisniveau unter der Hauptkollektion Giorgio Armani angesiedelt. Armani Exchange bildet den kommerziellen Unterbau und bewegt sich im Mitbewerberumfeld von CK Jeans, Boss Orange und Scotch & Soda. Seit zwei Saisons vertritt die Agentur Schwarte das österreichische Label Weber + Weber mit einer Menswearkollektion, die für Slow Fashion steht und sich durch handwerkliche Verarbeitung von hochwertigen Woll- und Woll-Loden-Qualitäten auszeichnet. Gefertigt wird in
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kleinen italienischen Manufakturen. Auch die hochwertige Sneakerkollektion Hide & Jack wird in Italien gefertigt und ist bereits seit einer Saison für die Märkte Deutschland und Österreich unter Vertrag. Der Look der rahmengenähten Vollleder-Sneaker ist minimalistisch, typisch sind Kroko-Optiken und Flechtdetails. Die VK-Preise liegen zwischen 189 und 219 Euro bei einer Kalkulation von 2,7 bis 2,8. Die Marke Parajumpers performt mit neuen Designs und neuen Produktgruppen. Dabei gibt es eine wesentliche Konstante: Der Fokus liegt auf Funktion, die stetig weiterentwickelt wird. Labels: Armani Exchange, Emporio Armani, A Fish named Fred, AT.P.CO, Daniele Fiesoli, Fil Noir, Hide & Jack, Jet Set, Lodenfrey 1842, Parajumpers, People of Shibuya, P.G., Sundek, Weber + Weber Agentur Schwarte, München/Deutschland, office@agentur-schwarte.de, www.agentur-schwarte.de
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agenturen
Modeagentur Flessa
Neuer Showroom
Mit ihrer Agentur ist Claudia Flessa, die mit ihrem Team seit 1999 hochwertige Fashionmarken für Frauen auf dem deutschen, österreichischen und Schweizer Markt selektiv im Topgenre platziert, in einen großen lichtdurchfluteten Showroom umgezogen, der nach wie vor von München aus schnell zu erreichen ist. In dem ehemaligen Pferdestall werden für den Sommer 2018 drei neue Kollektionen aus Italien zu sehen sein: Merino-Strickwear von Sotto Mettimi, Kleider, Blusen und Röcke von Dotti sowie Schals von Sara Cavadini. „Expressive Designerlabels sind Zugpferde des Handels. Damit dies so bleibt, müssen sie Trends antizipieren, den Markt mitgestalten und sich durch Innovationen vom Wettbewerb absetzen. Nur so können unsere Labels dem Handel wertvolle Impulse liefern. In einem immer komplexeren Fashionkosmos bieten wir mit trendweisenden Nischen-Brands Orientierung und schaffen immer neue Anreize für die Kunden. Wir sind sehr flexibel und passen uns den wandelnden Bedürfnissen der Kunden an. Bei uns ist der Kunde König, lautet unsere Maxime. Wir bieten ein Rundumservicepaket das in der Praxis auf gegenseitigem Vertrauen und freundschaftlicher Zusammenarbeit basiert“, erklärt Flessa. Gezeigt wird auf der Premium in Berlin sowie in Showrooms in Düsseldorf, München, Mailand und Paris. Labels: 360 Cashmere, Charlotte Sparre, Dotti, Drome, Sara Cavadini, Sotto Mettimi Modeagentur Flessa, Buch am Buchrain bei München/Deutschland, info@flessa.eu, www.flessa.eu Vertrieb für Deutschland, Österreich und die Schweiz aus dem neuen Showroom in Buch bei München.
Agentur Ventrella
Housewarming
Eine Baustelle ist das eine. Zwei Baustellen in zwei Städten sind das andere. Dass Gaby und Michele Ventrella so manchen Nerv gelassen haben, ist ihnen jetzt, wo das Werk vollendet ist, nicht mehr anzumerken. In München hat der Umzug in die Leopoldstraße 184 fast 200 Quadratmeter mehr Platz gebracht, wovon nicht nur der Showroom, sondern auch das Backoffice profitieren werden. In Düsseldorf ging es nur ein Haus weiter, in der Kaiserswerther Straße Nummer 119 ist das neue Domizil auf der fünften Etage. Satte 450 Quadratmeter sind es hier, die die Ventrellas jetzt bespielen. Die neue Großzügigkeit kommt gerade richtig, hat sich doch innerhalb der Kollektionen viel getan. Gaby Ventrella: „Wir sehen uns als Sprachrohr der Händler, bringen das, wonach die Einkäufer suchen, als Input bei unseren größtenteils italienischen Lieferanten ein. Durch deren Flexibilität können wir dem Handel viel Innovation bieten, ohne dass jedes Mal ein neuer Markenname ins Spiel kommen muss. Es ist doch perfekt, wenn man das, was man sucht, von einem bestehenden Lieferanten angeboten bekommt.“ Labels: 813, 820, Amuse, Avant Toi, Bazar Deluxe, Caliban, Gold Hawk, Guglielminotti, Leather Crown, Le Sarte Pettegole, NDV Project, Nine in the Morning, Nove, Su, Tagliatore, Tintoria Mattei Agentur Ventrella, München, Düsseldorf/ Deutschland, mode@agentur-ventrella.de, www.agentur-ventrella.de
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Kollektionen mit Beständigkeit und Wert hat sich die Streetwear-Agentur Zwei Raum verschrieben. Im Bild: Toms.
Zwei Raum
Zwei unter einem Dach
Unter dem Namen Zwei Raum wirken in einem Showroom in Salzburg zwei Modeagenturen unter einem Dach: Rene Obojes’ Fabrik 13 und Jürgen Lockingers Boxxoffice. Als Schwerpunkt hat sich die Agentur Streetstyle ausgesucht, mit authentischen Marken wie Irie Daily, Wemoto oder Carhatt WIP. Viele der Marken haben ihren Ursprung im Boardsport und sind längst mitten im Leben angekommen. Der Überzeugung folgend, dass weniger mehr sei, nimmt Zwei Raum den Markenaufbau besonders wichtig. „Sensibel und nachhaltig das Niveau halten, dabei Basics und Kunden treu bleiben sowie dem ständig neuen Overload an Fashionshit die kalte Schulter zeigen“, bringt Rene Obojes es
auf den Punkt. Keep it real, lautet das Motto der Agenturen – dazu passen Brands, die die Agentur teilweise schon seit ihren Anfängen in den 1990er-Jahren begleiten. Labels: Carhatt WIP, Dedicated, Happy Socks, Irie Daily, Kapten & Son, Moon Boot, Toms, Wemoto, Ziiiro Zwei Raum, Salzburg/Österreich, julia@zwei-raum.net, www.zwei-raum.net
FTC CASHMERE SHOWROOMS DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH, SCHWEIZ FTC Cashmere Rather Strasse 49c,Rote Halle 40476 Düsseldorf, Deutschland T +49 211 484 691 20
FTC Cashmere Agentur Mark Seebach Prinzregentenstrasse 95 House of Brands. Berlin 81677 München, Deutschland Rathenower Strasse 11 T +49 172 853 31 93 10559 Berlin, Deutschland T +49 30 767 665 13
WWW.FTC-CASHMERE.COM
Collectionen Christian Teufl Vierthalerstrasse 11 5020 Salzburg, Österreich T +43 662 45 28 32
FTC Cashmere Ruessenstrasse 5a 6340 Baar, Schweiz T +41 41 767 27 37
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agenturen
Peuterey hat in Kooperation mit Vespa eine exklusive Edition von Outdoorjacken herausgebracht, passend zu den Saison farben der Roller.
Michaelis Fashion Agency
Partnerschaft in allen Belangen Chervo heißt die neue Kollektion im Portfolio der Agentur Michaelis, eine hochwertige Sportswearlinie mit Schwerpunkt Strick und Funktion für Männer. Sie richtet sich, anders als die bekannte Golfkollektion der italienischen Marke, gezielt an den modischen Premiummodefachhandel. So gibt es Windbreaker und Windstopper in Kombination mit Strick, zum Beispiel aus extrafeinen Merinoqualitäten, ebenso Baumwolle-Merino-Cashmere-Mischungen und businesstaugliche modische Knitwear mit Elasthan, bei denen atmungsaktive Membranen zum Einsatz kommen. Die VK-Preise liegen im Schwerpunkt zwischen 179 und 349 Euro bei einer Kalkulation von 2,8. „Wir stehen für nachhaltige, berechenbare Kollektionen, egal ob etabliert oder Newcomer“, so Agenturinhaber René Michaelis. „Bei uns gibt es nur Kollektionen und Marken, die diese neuen Herausforderungen erkannt haben und annehmen.“ Die Marke Peuterey betreut René Michaelis bereits seit 14 Jahren für die südliche Hälfte Deutschlands. „Wir sind die kontinuierlichste und am längsten arbeitende Exportagentur für Peuterey weltweit und das mit konstantem Erfolg“, sagt René Michaelis. In dieser Orderrunde startet Peuterey eine exklusive Edition mit der Motorrollermarke Vespa, mit funktionellen Two-in-one-Outdoorjacken, die zu den Saisonfarben der Vesparoller passen.
Das Label RRD Roberto Ricci Designs setzt auf funktionale italienische Premiumoutdoorfashion und zählt für Michaelis zu den erfolgreichsten Newcomern im deutschen Markt. Yippie Hippie bringt in Deutschland gefertigte Tücher, Tuniken, Shirts und Accessoires heraus und baut aktuell den Bereich Shirt und Strick aus. Marlino setzt auf modisches Leder und Lammfell made in Europe mit sehr soften und ultraleichten Qualitäten. „Es geht nicht mehr nur ums Verkaufen – es geht schlichtweg um Partnerschaft in allen Belangen“, erklärt René Michaelis zur Arbeit seiner Agentur. „Wie sonst soll der kleine, feine stationäre Einzelhandel gegen die Vielfalt des oft ungleichen Wettbewerbs bestehen? Hier sehen wir in den nächsten Jahren noch mehr Bedarf.“ Labels: Chervo, Marlino, Peuterey, RRD, Yippie Hippie Michaelis Fashion Agency, München/Deutschland, mail@michaelis-fashion-agency.com
Heritage Agents
Mehr-Wert
Lardini heißt eine der großen Kernkollektionen der Agentur Heritage Agents. „Lardini hat eine Wahnsinnsentwicklung hingelegt“, so Michael Brockmann, der die Agentur mit Malte Kötteritz leitet. „Gestartet mit Anzügen und Sakkos, hat die Kollektion aus Filottrano ihr Angebot über Strick und Hemden bis hin zu Hut und Schuh erweitert. Ein großes Plus der Kollektion: Seit zwei Saisons wird sie zu 100 Prozent in Italien produziert.“ Die Heritage Agents vertreiben die Menswear von Lardini wie auch alle weiteren ihrer Kollektionen in Deutschland und Österreich, darunter an Kunden wie Weitkamp, Beckmann, Wirschke und Bungalow sowie Dantendorfer, Reyer und Helmut Eder. Ebenfalls im Portfolio der Heritage Agents ist die Daywear und Loungewear von Mey Story, die zum Pitti Uomo in Florenz auf einem neuen Stand präsentiert wird. „Das perfekte weiße T-Shirt, handmade in Germany mit 100-prozentig nachvollziehbarer Wertschöpfung war der Start“, so Malte Kötteritz. „Nach der supersoften Loungewear werden nun zur kommenden Saison Shirts aus superleichtem peruanischem Pima Cotton und Sweats in Summer Colors vorgestellt: stückgefärbt, natürlich und nachhaltig aus Deutschland und wie gewohnt in perfekter Verarbeitung.“ Labels: 04651/, Lardini, Mey Story, PT, Xacus Brockmann & Kötteritz OHG, München/Deutschland, office@heritage-agents.com, www.heritage-agents.com Neben dem perfekten weißen T-Shirt zeigt Mey Story jetzt auch stückgefärbte Shirts und Sweats.
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Gallery/ Gallery Shoes
Solide Basis
Industrie- statt Messehallen, Gallery Shoes statt GDS: Mit dem eigenen Konzept auf dem Areal Böhler setzt die Igedo Company für die Schuhbranche auf einen Neuanfang in Düsseldorf. Folgende Segmente wird die neue Gallery Shoes auf einer Fläche von rund 10.500 Quadratmeter in unterschiedlichen Gebäuden zeigen. Premium (Kaltstahlhalle), Contemporary und Urban (Alte Schmiedehalle, Halle am Wasserturm, Altes Kesselhaus) sowie Comfort (Federnfabrik/Alte Glühofenhalle) und die Kids Zone (Blankstahlhalle). Anfang Mai hatten bereits 400 Labels zugesagt, 500 werden angepeilt. Im Premiumbereich sind es z. B. Floris van Bommel, Calvin Klein, Candice Cooper, Pertini oder Primabase. Im Bereich Contempo-
rary und Urban sind Marken wie Buffalo, Camel Active, El Naturalista, Kangaroos, Lloyd, Maripé, Melvin & Hamilton, Paul Green und Unisa vertreten. Zusätzlich präsentieren Agenturen wie Gabi Heiniger oder Evelyn Mutz weitere internationale Brands. Die Gallery Shoes wird eine Mischung aus Marken- und Konzeptständen bieten. Einige Agenturen werden sowohl die Gallery Shoes als auch die klassische Gallery belegen. Deren Showroomkonzept wird im Juli mit rund 20 Agenturen deutlich ausgebaut. Diese bekommen ihren Platz im Alten Kesselhaus. Teilweise nutzen die Agenturen wieder die Möglichkeit, nach den offiziellen Laufzeiten bis zu 14 Tage in den Räumlichkeiten der Gallery zu ordern. Mit Ausstellern wie D-tails, Norbert Klauser, Die Hinterhofagentur, Wunschnaht, Moderaum Fischer oder The Last of The True decken sie ein breites Markenportfolio ab. Insgesamt stellen 690 Brands auf dem Areal Böhler aus, weitere 80 im Segment Evening & Occasion. Gallery: 22. bis 24. Juli, Gallery Shoes: 27. bis 29. August, www.the-gallery-duesseldorf.com
Greenshowroom und Ethical Fashion Show
Grüne Modemessen ziehen um
Die Messe Frankfurt bezieht zur Fashion Week im Juli mit ihren beiden Messen für faire und nachhaltige Mode das Funkhaus Berlin im Stadtteil Oberschöneweide. Die neue Location liegt im Bezirk Treptow-Köpenick und besteht aus vier denkmalgeschützten Gebäuden, in denen zu DDR-Zeiten fast 5.000 Menschen arbeiteten. Bis heute werden die Tonstudios und Sendesäle des in den 1950er-Jahren erbauten Komplexes von renommierten Musikern gebucht. Olaf Schmidt, Vice President Textiles & Textile Technologies der Messe Frankfurt sagt: „Die neue Location bedeutet einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung und für das Wachstum unserer Modemessen. Wir freuen uns auf die Juli-Ausgabe unserer Messen im Funkhaus Berlin am Spreeufer, das wir als erster Messeveranstalter buchen konnten und das uns fantastische Entfaltungsmöglichkeiten bietet.“ Das Funkhaus Berlin wird als Kulturzentrum weiter ausgebaut und künftig auch verstärkt als Messe-Location genutzt. Eine 4.000 Quadratmeter große Halle und die angegliederten Säle bieten dem Greenshowroom und der Ethical Fashion Show ausreichend Inszenierungsmöglichkeiten für Modenschauen und Potenzial für weiteres Wachstum. Die Struktur der beiden Messen wird optimiert, um das Produktspektrum übersichtlicher zu arrangieren. Der Shuttle-Service soll ausgebaut werden, damit eine Anbindung an die Veranstaltungsorte der Berliner Fashion Week gegeben ist. Der große Außenbereich am Ufer der Spree soll tagsüber zum Verweilen und Entspannen fernab des Messetrubels einladen und Abends für Events genutzt werden können. 4. bis 6. Juli, www.greenshowroom.com, www.ethicalfashionshowberlin.com
Die Gallery Shoes in Düsseldorf setzt auf einen Neustart im August auf dem Areal Böhler.
Panorama Berlin
„Es geht um die Darstellung!“
Runde Zehn: Die Panorama feiert ein kleines Jubiläum und setzt auch im Juli auf ihre aufgebauten Stärken. Messechef Jörg Wichmann verrät, worauf der Fokus liegt. Auch die letzte Messerunde im Januar hat gezeigt, wie wichtig die Messen als Informationstool für die Fachbesucher sind. Wofür konkret steht die Panorama Berlin? Panorama Berlin ist der Marktplatz für Fashion und Lifestyle. Hier kommen marktrelevante Brands und Kollektionen mit Fachbesuchern zusammen, um sich auszutauschen, sich über die Trends und Tendenzen zu informieren und sich inspirieren zu lassen, mit dem Ziel und Zweck, Business zu machen. Auf welches Segment schauen Sie besonders, welches hat für Sie wesentliches Zukunftspotenzial? Es geht dabei weniger um das Segment als viel mehr um die Darstellung. Insofern sind wir überzeugt, dass unser Projekt Nova Concept eine Retailform mit sehr viel Potenzial ist. Sie macht neugierig und forciert die Lust am Shoppen und sie gibt dem PoS die Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzugrenzen, indem sie ein Angebot mit Persönlichkeit schafft.
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Das Ende der GDS lag nicht zuletzt darin begründet, dass sie versucht hat, vielen Segmenten gerecht zu werden. Wie kann man sich als Messe davor schützen? Ich bin mir nicht sicher, ob das ausschlaggebend für das Ende der GDS war, wie wir sie kannten. Einen Sourcing-Bereich braucht es für unsere Besucher nicht, das ist wahr. Aber ich denke, dass es gar nicht so schlecht ist, von allem etwas zu zeigen, solange dieses Etwas modisch aussagekräftig und marktrelevant ist. Wenn aber die Relevanz des Gezeigten fehlt, dann spielt die Quantität eh keine Rolle mehr. Was gelingt der Panorama Berlin besonders gut? Worin möchten Sie stärker werden? Es ist uns gelungen, in kürzester Zeit eine Plattform für alle wirklich marktrelevanten Brands zu etablieren, die es vorher so in Berlin noch nicht gab und auf der sich Aussteller und Besucher – aus immerhin 96 Nationen – wohl fühlen. Zur zehnten Ausgabe feiern wir aber nicht uns, sondern unsere Aussteller haben sich etwas Besonderes ausgedacht. Aber das soll eine Überraschung werden. 4. bis 6. Juli, www.panorama-berlin.com
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Das neue Bread & Butter Motto für 2017 heißt Bold und soll Mut, Charakter und Individualität verkörpern.
Munich Fabric Start
Bluezone und Keyhouse gehen in die Verlängerung
Bread & Butter by Zalando
Fortsetzung folgt
Zalando startet Anfang September 2017 mit der Bread & Butter auf dem Arena Gelände Berlin in die zweite Runde. Beim ersten Event präsentierten sich Marken wie Tommy Hilfiger, Minimum, Levi’s, G-Star, Hugo Boss, Marni sowie die eigenen Marken von Zalando interessierten Endverbrauchern. Unter dem Motto Bold wird die Bread & Butter 2017 erneut aktuelle Trends aus Mode, Musik und Lifestyle zum Anfassen bieten, und zwar allen Modeinteressierten. Erste Marken wie Adidas, Alpha Industries, Converse, Lee, Reebok und Vans sollen bereits zugesagt haben. Carsten Hendrich, VP Brand Marketing bei Zalando sagt: „Im letzten Jahr konnten wir sehr erfolgreich ein neues Kapitel für Zalando und die Bread & Butter beginnen. Die Trendshow hat nicht nur mehr als 20.000 Besucher vor Ort mit ihren Lieblingsmarken und ihrer Lieblingsmusik vernetzt, sondern über die digitale Weiterverbreitung der Inhalte auch Menschen in 15 Ländern Europas erreicht. Unter dem neuen Motto Bold gehen wir 2017 noch einen Schritt weiter: Gemeinsam mit unseren Marken und Besuchern wollen wir die Vielfalt und Individualität der Modewelt feiern und noch stärker Live-Kommunikationskanäle nutzen, um die Bread & Butter als Content-Plattform für alle Modefans in Europa zu etablieren.“ Weitere Details zu Ticketpreisen, Ausstellern und zum Programm sollen in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden. 1. bis 3. September, www.breadandbutter.com
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Als Innovations- und Kommunikationsplattform mit über 20.000 internationalen Besuchern zeigt sich die Munich Fabric Start als eine der weltweit größten Messen für Fabrics und Additionals. Aufgrund der großen Zustimmung des im letzten Herbst eröffneten Formats Keyhouse, in dem spannende Kooperationen zwischen Science und Craft, zwischen Produkt- und Prozesslösungen, zwischen Aktion und Reaktion sowie zwischen Idee und Umsetzung gezeigt werden, und der hervorragenden Frequenz innerhalb der beiden Bluezone-Hallen All Star Mills und Catalyzer, in denen über 100 internationale Marken ihre Neuheiten für Kollektionen für Denim, Street- und Sportswear zeigen, steht in diesem Bereich eine weitere Expansion an. „Schon jetzt liegen zahlreiche Anfragen für die Folgeausstellung im Keyhouse und der Bluezone vor, sodass wir auch hier über eine mögliche Ausweitung nachdenken. All diese Erfolgsfaktoren haben parallel zu der Entscheidung geführt, sowohl die Bluezone mit der Erweiterung um Catalyzer als auch das Keyhouse als Innovations- und Kreativzentrum entsprechend der Laufzeit der Munich Fabric Start im MOC ab September 2017 auf drei Messetage zu verlängern“, erklärt Managing Director Sebastian Klinder. Die nächste Möglichkeit zur Sichtung von Material- und Farbtrends in München besteht während der View Premium Selection für die Saison Herbst/Winter 2018 am 17. und 18. Juli im MVG. 5. bis 7. September, www.munichfabricstart.com
Munich Apparel Source
Neue Messe für Manufacturing Sourcing Services
Zeitgleich zur Munich Fabric Start wird erstmals die Munich Apparel Source stattfinden. Rund 200 internationale Fertigungsunternehmen zeigen dort ihr Produktspektrum, ihre Prozesslösungen und Serviceleistungen rund um den Bereich Manufacturing und Sourcing. Das Angebot richtet sich an europäische Marken und Händler, die weltweit nach zuverlässigen Produktionspartnern mit hohen Qualitätsstandards suchen. Erklärtes Ziel der Veranstalter ist es, neue Sourcing-Länder und deren Potenziale, Lösungen und Services vorzustellen. „Heutzutage haben sich viele Sourcing-Unternehmen dahingehend entwickelt, Prozesslösungen von A bis Z anzubieten. Sie decken sowohl das Design wie auch die komplette Herstellungsproduktion ab, inklusive der Beschaffung von Stoffen und Zutaten. Insofern ist es nur logisch, diese Segmente in ihrer Vollständigkeit und Kontinuität zu präsentieren. Wir sind in der komfortablen Situation, dieses Angebot bieten zu können“, sagt Wolfgang Klinder, Managing Director der Munich Fabric Start. Anbieter aus Nordafrika, Asien sowie Zentral- und Osteuropa, aber auch aus EU-Mitgliedsstaaten wie z. B. Portugal sind eingeladen, ihre Produkte und Serviceleistungen im MTC vorzustellen. Beim Konferenz- und Seminarprogramm werden internationale Experten Einblicke in Themen wie die Digitalisierung der Wertschöpfungskette, digitale Vertikalisierung, Mass Customization oder 3D-Printing geben. Zwischen MOC, MTC und dem Zenith Gelände wird ein dicht getakteter, kostenfreier Shuttleservice eingerichtet. 5. bis 7. September, www.munichapparelsource.com
Die nächste Stufe der Wertschöpfungskette: die Munich Apparel Source.
Floris van Bommel 9th generation shoemaker since 1734
Berlin: Premium, Breitscheid: Pure Passion - SOC, Düsseldorf: Gallery Shoes, Supreme, Hannover: SOC, Mainhausen: ANWR First Order, ANWR Second, ANWR Fashion Day’s, München: Premium, Salzburg: Shoes & Bags, Schkeuditz: Shoe Time.
• 80 SAISONALE UND 30 BASIS MODELLE AUF LAGER • KOSTENLOSER VERSAND AB ZWEI PAAR • LIEFERUNG INNERHALB VON ZWEI TAGEN Kontakt: Sales Support (deutschsprachig), T. +31 13 51 36 930, E. vertrieb@florisvanbommel.com
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Supreme Group
„Monopol stellungen sind langweilig“ Zehn Jahre Supreme – in dieser Dekade hat sich das Fashionbusiness in rasender Geschwindigkeit verändert. Was bedeutet das für die Rolle und die Positionierung der Supreme? Der Markt verändert sich, positioniert sich immer wieder neu, wie auch die Marken selbst. Unsere Orderplattformen stellen an sich eine verlässliche, beständige Plattform dar, auf der man neben vielen Stammausstellern immer wieder neue nationale und internationale Kollektionen sichten kann. Viele Produzenten, die auf unseren Plattformen ausstellen, finden sehr schnell Agenturen, die sie dann zukünftig vertreten. Auch unsere Agenturen präsentieren jede Saison ein verändertes Angebot an Kollektionen. So dreht sich das Rad sehr schnell und wir lassen die Geschwindigkeit zu, denn letztendlich entdecken unsere Besucher ein immer wieder neu gemischtes Portfolio an Brands. Gibt es so etwas wie einen Schlüsselmoment in diesen zehn Jahren? Oder eine ganz besonders prägende Erinnerung? Oh ja, eine besonders prägende Erinnerung war, als die Aussteller unserer Herrenmesse im damaligen MOC unbedingt eine Messe in Berlin wünschten. Ich habe Karl-Heinz Müller darauf hin angerufen und um Rat gebeten. Er lud mich umgehend nach Berlin ein und hat mir folgendes mit auf den Weg gegeben: „Viele Süppchen kochen kann jeder, aber sich auf eine Suppe zu konzentrieren, damit sie zum Geschmackserlebnis wird, ist die eigentliche Kunst!“ Damit hat er Recht behalten. Einfach nur Flächen zur Verfügung zu stellen, ist schon lange nicht mehr aus reichend, um erfolgreich zu sein. Was muss eine Veranstaltung wie die Supreme heute bieten, um in einem massiven Wettbewerb zu bestehen? Wettbewerb massiv zu nennen, ist eigentlich nicht zeitgemäß. Wettbewerb belebt doch das Geschäft. Monopolstellungen sind langweilig und wecken keine Emotionen. Es sind die vielen kleinen Dinge, die letztendlich das Große und das Ganze ausmachen. Es geht um persönliche Kontakte und Sympathien. Das sollte jedem wichtig sein. Ich gehe doch auch lieber in ein Restaurant, wo der Chef mich persönlich begrüßt. Die Berechtigung für Messen und Orderveranstaltungen ist ständig Gegenstand kritischer Diskussionen. Was sind die wichtigsten Argumente für die Unverzichtbarkeit solcher Plattformen? Nun, ich glaube, dass man hier nicht alle Messen über einen Kamm scheren kann. In dem Genre, in dem wir uns bewegen,
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Die Supreme feiert zehn Jahre: Im Interview mit Stephan Huber lässt Messechefin Aline Schade diese Dekade Revue passieren.
„Der Handel sucht indi viduelle Kollek tionen, um aus dem monotonen Angebot herauszustechen.“ Alina Schade
möchte man die qualitativ hochwertigen Kollektionen persönlich kaufen und sich von der Masse abheben. Der Handel sucht individuelle Kollektionen, um aus dem monotonen Angebot herauszustechen. Das ist für ihn unverzichtbar. Das Fundament der Supreme ist ein vitaler, optimistischer Fachhandel. Wie sehen Sie die Zukunft des stationären Handels. Was sind die größten Herausforderungen? Wo liegen die größten Chancen? Ohne hier zu sehr in die Tiefe zu gehen – ein umfassendes Thema –, sehen wir Licht am Ende des Tunnels. Der Fachhandel in Deutschland erfindet sich derzeit neu und sicherlich gibt es weiter Konsolidierungen im Markt, aber es wird ihn in Zukunft noch geben. Anlässlich eines Forums in Deutschland hielt der Verwaltungsratschef von La Rinascente, Vittorio Radice, eine interessante Rede: Er sprach von den Jahrhunderte alten Marktplätzen in den Städten mit ihren Piazzas und Co – und dass diese nicht wegzudenken wären. Der Mensch braucht sein Rathaus, seine Kirche und auch seine „Bazars“ und das auch noch in den nächsten 100 Jahren. Das lässt hoffen!
Zu unserem Themenschwerpunkt Familienunternehmen: Ihr Vater agiert ja sehr im Hintergrund. Was sind seine Aufgaben im Unternehmen und was haben Sie von ihm gelernt? Mein Vater agiert nicht im Hintergrund, sondern in einer anderen Unternehmenssparte. Als geschäftsführender Gesellschafter verantwortet er das gesamte Vermietungsgeschäft der Locations MTC in München und B1 in Düsseldorf sowie die Fremdveranstaltungen in den Locations. Außerdem ist er in administratorische Belange involviert. Es gibt nichts, was ich nicht von meinem Vater gelernt habe. Und ich lerne jeden Tag hinzu. Junge Leute können immer von der vorherigen Generation lernen – insbesondere Gelassenheit! Noch ein Blick in die Zukunft: Was haben Sie mit der Supreme vor? Wir möchten der Branche Kontinuität und Beständigkeit bieten, die heute unerlässlich ist, sowie eine gewisse Gelassenheit mit auf den Weg geben. Die The Supreme Group feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Danke an alle – Aussteller und Besucher! An dich, Stephan: 20 Jahre haben wir noch nicht geschafft, aber das kommt noch. Happy 20 years!
SEEK Berlin, 04. - 06.07.2017, Booth A66, www.schott.eu Showroom: Fashion Factory, Fichtenstraße 70, 40233 Düsseldorf, ad@ffbymg.com, +49 (0) 211-31129901
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Show & Order at Kraftwerk Berlin
Add-ons
Im Kraftwerk Berlin präsentiert die Show & Order ein Angebot feminin ausgerichteter Kollektionen und stellt zu dieser Edition in den Vordergrund, was den Besuch eines Fashionstores zum Einkaufserlebnis macht und Modeoutfits ideal ergänzt: angefangen bei Kosmetik und Make-up über Lingerie und Accessoires bis hin zu Schmuck. Nicht zuletzt gehören Uhren, Socken oder Sonnenbrillen längst zu starken Umsatzträgern im Fashionsortiment, ergänzt von Interieurdesign und Gardeningprodukten, dekorativer Kosmetik und Düften, und auch Tech Gadgets wie Lautsprecher, Ladekabel, Docking-Stationen und Cases haben sich längst zum modischen Accessoire entwickelt. Im Obergeschoss des Kraftwerks ist eine 500 Quadratmeter große Area dem Beauty Hot Spot vorbehalten, wo die Aussteller eine Vielfalt von Beauty-Produkten zeigen werden. Auch die Beauty-Konferenz by Sleek in Kooperation mit dem gleichnamigen Magazin widmet sich am 4. Juli zwischen 15 und 17 Uhr dem Thema. Ebenso werden die Make-up- und Hairstylings in mehreren Catwalk-Shows präsentiert, mit Models der Agentur Inselberg Models, gestylt von Refinery29. Ein Extra: Zum 20. Todestag von Gianni Versace präsentiert die Show & Order at Kraftwerk Berlin in einer Ausstellung originale Designpieces des Modeschöpfers. 4. bis 6. Juli, www.showandorder.de Der Fokus der aktuellen Edition der Show & Order at Kraftwerk Berlin liegt auf allem, was ein Outfit perfekt macht.
Pitti Immagine Uomo
Hochkarätige Special Guests
Zur 92. Ausgabe des Pitti Immagine Uomo in Florenz durften sich die Besucher wieder über zahlreiche Highlights und eine Reihe hochkarätiger Special Guests und Events freuen. Den Auftakt macht Hugo Boss mit einer Show der Linie Hugo am Abend des ersten Messetages. „Hugo war schon immer unsere progressivere und trendorientierte Marke. Wir freuen uns sehr, die Frühjahr-/Sommer-Kollektion 2018 in Florenz vorzustellen. Der Pitti Uomo ist eine der weltweit wichtigsten Plattformen für Menswear und der ideale Schauplatz, um Fashion-Innovationen zu zeigen und die Marke den relevanten Einkäufern und Journalisten zu präsentieren“, sagt Ingo Wilts, CBO der Hugo Boss AG. Am Mittwoch prästentierte J. W. Anderson erstmalig seine Männerkollektion in Italien. „Ich fühle mich geehrt, dass man mich gefragt hat, die neue Kollektion im Rahmen des Pitti Uomo zu zeigen. Florenz hat eine wunderschöne Ästhetik, das ist genau die richtige Kulisse für eine Premiere“, sagt Jonathan Anderson, der unter anderem auch Creative Director der spanischen Luxusmarke Loewe ist. Am Donnerstag zeigte dann Off-White c/o Virgil Abloh neben seiner Männerlinie auch einen Teil der Womenswear Pre-Kollektion dem Fachpublikum. Der 37-jährige Virgil Abloh ist US-Amerikaner mit ghanaischen Wurzeln und nicht nur Creative Director für Kanye West, sondern auch Architekt, DJ und Entertainer. In den letzten Jahren hat er mit Künstlern wie Nick Knight, Riccardo Tisci, Kim Jones, Takashi Murakami, Olivier Rousteing, Giuseppe Zanotti, George Condo und Silvia Venturini bei Fendi zusammengearbeitet. www.pittimmagine.com Stilvoller Auftritt: Saisonauftakt in Florenz.
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Premium, Seek, Bright, Show & Order at Kraftwerk Berlin
Streetwear
Vom Nischentrend zum Massenphänomen: Einst war Streetwear nur der Community von Skatern vorbehalten, heute beherrscht der Trend die modische Szene. Die Premium Group widmet sich diesem Phänomen auf all ihren Plattformen, zu der die Premium und die Seek ebenso wie die Show & Order at Kraftwerk Berlin, die Bright sowie das Konferenzforum #Fashiontech gehören. Streetwear prägt das Straßenbild der Metropolen, Streetwear ist längst salonfähig geworden. Ein großer Trend, den die Premium Group aufgreift, um ihn auf Messen je nach Zielgruppe unterschiedlich darzustellen. „Streetwear ist zu einer globalen Sprache geworden, die jeder versteht und die alle verbindet“, sagt Anita Tillmann, Managing Partner Premium Group. „Über StreetwearLooks kommunizieren Jugendliche genauso wie Finanzvorstände, die zu ihren Anzügen Sneaker tragen. Wir transportieren diese globale Sprache auf unseren Plattformen, bringen die Communitys zusammen und unterstützen Händler, die Sprache der Konsumenten zu sprechen.“ Dabei präsentiert sich die Premium mit Advanced Contemporary Fashion in der Station Berlin mit Neuausstellern wie Le Cap Paris, Muse by Rose, Poivre Blanc, Wanderlust und Waste Studio. Die Seek zeigt Urban Con temporary Menswear mit Kollektionen wie Teva, Fila, The North Face, Ecoalf, Edwin, Ellesse und Dickies. Die Bright für Streetwear und Boardsport zeigt ebenso in der Arena Berlin Aussteller wie beispielsweise RVCA, Vans, Levi’s Skateboarding Collection, Ecko Unltd. und Element. Im Kraftwerk schließlich setzt die Show & Order auf ein feminin ausgerichtetes Portfolio mit Labels wie Jo & Judy, Jumper 1234, Maluo, Anni Crisson, The Parka und Hobo Shoes. Die #Fashiontech, die am 5. Juli stattfindet, ermöglicht einen Blick in die Zukunft der Modewelt. So werden die Themen der letzten Veranstaltung fortgeführt, zum Beispiel zum Thema Wearable Design and Smart Textiles, außerdem digitales Marketing und Lösungsansätze zur Verknüpfung von On- und Offline. Außerdem soll die Start-up-Szene auf Wunsch potenzieller Investoren aus Effizienzgründen stärker gebündelt werden. Auch ihr Serviceangebot entwickelt die Premium Group stetig weiter. So gilt die Premium Group App als Kompass aller Fachmessen der Premium Group, ergänzt von einem B2B-Beratungsservice, das Easy-Travel-Paket für die 217 style in progress
Streetwear heißt der Fokus der Frühjahr-/Sommer-Edition 2018 der Premium Group, der sich in den Kollektionen aller Messeplattformen widerspiegelt: der Premium und Seek, der Bright sowie der Show & Order at Kraftwerk Berlin.
Anreise sowie ein Premium Brand-Match Tool zur Unterstützung der Kollektionsauswahl, die in Zusammenhang mit der App die GPS-Navigation durch die Messehallen ermöglicht. Dazu kommt das Shuttle-Netzwerk zwischen den Veranstaltungen und anderen Berliner Modehotspots bis hin zum Flughafen Berlin-Tegel. Die Premium Group zählt zu den führenden Tradeshow-Organisatoren in Europa und zeigt mit ihren drei Berliner Messeformaten rund 1.800 Brands, wovon 81 Prozent aus dem Ausland stammen, auf 51.000 Quadratmeter Ausstellerfläche in drei Berliner Locations. 4. bis 6. Juli, www.premiumexhibitions.com
„Streetwear ist mehr als ein Trend, es ist eine Emotion und spiegelt den globalen Zeitgeist wieder.“
Anita Tillmann, Managing Partner Premium Group
th e m a r ke tpl a ce for fashion and lifestyle
4 – 6 J U LY 2 0 1 7
W W W. PA N O R A M A- B E RL I N .C O M
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FiNDEN WIR GUT
Cotton Citizen Color me beautiful
Farbe pur. Unter diesem Motto ist Gründer und Creative Director Adam Vanunu 2011 angetreten, den Cotton-Basic-Markt zu revolutionieren. In seiner Kollektion setzt er auf leuchtende Töne und eine kräftige Palette, die er mit Farb- und Veredelungstrends immer wieder neu in Szene setzt. Batikund Färbetechniken spielen in der eigenen Produktion in Los Angeles eine wichtige Rolle, die alles andere als Basic ist. Jedes Stück ist einzigartig und bekommt einen besonderen Platz in der eigenen Boutique am Melrose Place. Zur aktuellen Orderrunde wurde die Sommer-Flash-Kollektion gezeigt, die im April und Mai ausgeliefert wird. Im Juli folgt dann die Hauptlinie für Männer und Frauen, die rund 100 Teile umfasst, darunter Oberteile wie Shirts und Sweaties, aber auch Jogger oder Tanktops. Bestseller waren vor allem T-Shirts in den für Cotton Citizen charakteristischen Knallfarben wie Pink, Yellow und Ice Blue. Die Preisspanne für den EK liegt zwischen 29 und 39 Euro für T-Shirts und 99 Euro für Sweats bei einer Kalkulation von 2,7. In Europa gehören schon Jades, Hechler & Nickel und The Listener zu den Kunden. Unifa GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.1714990, sales@unifafashion.com, www.cottoncitizen.com 217 style in progress
Brown Allan Exklusiv in Europa
Direkt aus der Produktion in den Store: Brown Allan verarbeitet luxuriöse Naturfasern wie Cashmere, Yak- und Merinowolle zu urbanen Casual Looks. Hinter dem in New York angesiedelten Label steht das Produktionsunternehmen Zhongyin Cashmere. Unter dessen Dach läuft beispielsweise auch Todd & Duncan, bekannt für die Herstellung und Veredelung hochwertiger Garne. Die Agentur Griesinger hat rund 50 Teile von Brown Allan für Damen und Herren in ihr Portfolio aufgenommen. Der Look ist ein entspannter Casual-Strick in komfortablen Passformen. Boyfriend Sweater, Mützen und lässige Jogger-Pants finden sich ebenso wie in Form gestrickte Jacken und Pants aus Wohlfühlmaterialien. Durch die Kompetenz der eigenen Garnproduktion im Luxussegment ist es möglich, kurzfristig zu liefern und mit besonderen Materialien wie z. B. Yakwolle zu arbeiten. Die Preise liegen zwischen 189 und 369 Euro VK, mit Yak etwas gehobener, von 299 bis 499 Euro. Kalkuliert wird mit 2,7 und 2,9. In der aktuellen Saison haben in Deutschland bereits Kunden wie Apropos und Lodenfrey geordert. Rolf Griesinger Internationale Mode GmbH, München/Deutschland, T 0049.89.332244, office@griesinger-mode.de, www.brownallan.com
ATM The perfect Shirt
Dem Label ATM eilt kein geringerer Ruf als der voraus, für das perfekte Shirt zu stehen: super soft, strapazierfähig und vor allem in hervorragender Passform. Genauso lautete auch Antony Thomas Melillos Anspruch, als er sein nach den Anfangsbuchstaben seines Namens benanntes Label im Februar 2012 gründete. Daraus hat Melillo bis heute sehr erfolgreich eine ganze Lifestylekollektion für Männer und Frauen entwickelt, mit luxuriöser Casualwear aus Materialien wie hochwertiger, in Peru gefertiger Baumwolle, Seide oder Cashmere. Zu kaufen gibt es die New Yorker Kollektion beispielsweise bei Barneys, Saks, Neiman Marcus, Bergdorf und Nordstrom sowie Mytheresa.com. Der stärkste Markt ist Asien. T-Shirts kosten im EK 39 Euro und Sweater 100 Euro, Strick startet ab 140 Euro aufwärts sowie Leggings und Pants um die 80 Euro, bei einer Kalkulation von 2,7. Zu den europäischen Vertriebs partnern gehört die Brama Group. Brama Düsseldorf, 40476 Düsseldorf/ Deutschland, T 0049.211.97176054, info@bramaduesseldorf.com, www.atmcollection.com
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Once we were Warriors Post-apokalyptisch Kendall + Kylie Promialarm
Die Wahrscheinlichkeit, dass Fashionistas noch nicht mit dem Jenner-Virus infiziert sind, geht gegen Null, Social Media sei dank. Hier ist sie also, die Kollektion der Power-Schwestern aus dem berühmten Clan. Kendall + Kylie vereint seit 2013 den unterschiedlichen Style der beiden, die gemeinsam zu den wichtigsten Fashion Influencern der Welt gehören. Wie die Namensgeberinnen präsentiert sich die rund 100-teilige Kollektion feminin und edgy mit einer Farbpalette in Schwarz, Weiß, Rot, Rost und Olive. Die Kollektion zeigt eine Rückkehr zu klassischen Silhouetten aus den 1990er-Jahren im Mix mit modernisierter Streetwear. Materialtrends sind beispielsweise Rip Knits, Mesh-Inserts, Ottomann Stitches, Neopren, Velour und Cut-out-Details. Zu den Bestsellern gehören Kleider, Hosen und Blusen. Die Einkaufspreise sind zwischen 35 Euro für Shirts, Kernpreislagen um 82 bis 120 Euro bis hin zu maximal 470 Euro für Lederjacken angesiedelt. Kalkuliert wird mit 2,7, die Auslieferung erfolgt im August und September. Weltweit gehören bereits Händler wie Luisa Via Roma, Neiman Marcus, Nordstrom oder Harvey Nichols zu den Fans der Linie, in Deutschland sind es Stores wie Jades, Breuniger, KaDeWe, Anita Hass oder Richy Mode. Unifa GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.1714990, sales@unifafashion.com, www.kendall-kylie.com
Nili Lotan Tel Aviv trifft New York
Die israelische Designerin Nili Lotan lebt seit den 1980er-Jahren in New York: Sie leitete Designteams bei Unternehmen wie Ralph Lauren. 2003 entschloss sie sich, unter ihrem eigenen Namen ein Label zu launchen. Eine simple, zeitlose und doch trendstarke Kollektion, die führende Einzelhändler genauso wie Moderedakteure und Celebritys überzeugte. Zu den prominenten Fans der Marke zählen Gigi Hadid, Kendall Jenner, Christy Turlington oder Julianne Moore. In Europa ist die Kollektion über den Showroom in Paris erhältlich, dort macht auch die Vertretung für die deutschsprachigen Gebiete, Studio Pezzetta, die Ordertermine. Mit Pre- und Main-Kollektion hält sich Lotan an den gängigen Rhythmus. Preislich ist Nili Lotan mit EK-Preisen beginnend bei 30 Euro für Shirts, Cashmere bei 200 Euro und Hosen ab 150 Euro im gehobenen Premiumsegment zu Hause, kalkuliert wird mit 2,7. Neu sind außergewöhnliche Denims, die Lotan in Los Angeles produzieren lässt. Der Rest der Kollektion stammt mit Ausnahme des Cashmeres überwiegend aus New York. Nili Lotan, Studio Pezzetta, München/ Deutschland, T 0049.89.23000081, info@studiopezzetta.com, www.nililotan.com
Die Ruhe vor dem Kampf, wenn sich langsam das Adrenalin aufbaut, bis es stärker wird und lauter als jedes Geräusch. In echter Samurai-Manier startet das Label Once we were Warriors, abgekürzt OWWW, mit einem Mann und seinem pulsierenden Herzen: Im echten Leben ein passionierter Streetwear designer, der namentlich nicht genannt werden will, um weder von der Inspiration noch von der Story seines Labels abzulenken, welches er im Jahr 2016 gemeinsam mit dem Unternehmen Co Lab aus Amsterdam ins Leben rief. Die Label-Signatur, die eine aufgehende Sonne symbolisiert, findet sich auf jedem Style der Kollektion. Dazu herrschen neutrale Farben vor, ebenso wie pure Materialien, möglichst funktional und komfortabel wie eine zweite Haut. Eben wie dafür gemacht, dem Kampf des alltäglichen Lebens gewappnet entgegenzutreten. Es gibt vier Kollektionen jährlich mit je einer Haupt- und Flashkollektion. Ein Hoodie kostet beispielsweise 159,95 im VK, eine Bomberjacke 249,95 Euro und eine Hose 79,95 Euro bei einer Kalkulation mit 2,6. Das Label hat bislang 32 Händler in den Niederlanden sowie fünf in Deutschland überzeugt, darunter Boyz R us in Berlin und Bailly Diehl, weiters gibt es vereinzelte Verkaufspunkte in Spanien, Belgien und Frankreich. More to come. Eyegasm Textilvertriebs GmbH, Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.30.60031330, info@eyegasm-fashion.com, www.owwwamsterdam.com style in progress 217
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AA-Altuner Ateliers Pieces of Art
Aviator Nation Surfin’ Spirit
Paige Mycoskie, Gründerin von Aviator Nation, lebt und liebt den kalifornischen Lifestyle, mit dem sie seit ihrer frühesten Kindheit aufgewachsen ist. Schon ihre Großmutter betrieb in den 1970er-Jahren einen Denim Retail Store. Nachdem Paige jahrelang für Bruder Blake Mycoskie, Inititator der Schuhmarke Toms, gearbeitet hatte, war 2006 in Venice die Zeit für die eigene Marke reif. Getestet wurde diese auf kalifornischen Streetstyle-Messen; der Erfolg war durchschlagend. Ihr Vintage-Look ist von Musik, Surfen, Outdoorsport und Festivals geprägt, nicht zuletzt gibt es eine Kooperation mit dem Austin City Limits Music Festival. Mittlerweile hat sie eigene Stores in Abbot Kinney/Venice, Laguna Beach, Malibu, Manhattan Beach und San Francisco im Stil von typischen Surf-Spots etabliert, geplant ist ein weiterer in Aspen. Die lässigen, alltagstauglichen Outfits für Männer, Frauen und Kids sollen jetzt auch den europäischen Markt erobern. Die Teile werden in Kalifornien gefertigt. Es gibt Hoodies, Sweatshirts, Tees, Pants, Outerwear und Accessoires wie Truckercaps oder Taschen. Die Preise liegen für Tees bei rund 75 Euro/VK bis ca. 150 Euro für Jacken. Unifa GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.1714990, sales@unifafashion.com, www.aviatornation.com 217 style in progress
Hightech, Handwerk und Fashiondesign miteinander zu verbinden, das ist die Idee des Labels AA-Altuner Ateliers für luxuriöse Schals und Tücher, gegründet 2015 von Benay Altuner. Die Designerin und Textilingenieurin, die auch Architektur studiert hat, geht die Arbeit für ihr Label sowohl künstlerisch als auch technisch an. Die Grafiken der kunstvollen und aufwändig gefertigten Accessoires, in der Hauptsache Tücher und Schals, entwirft sie am Computer. Sie reichen von Malereien bis hin zu dreidimensionalen Digitaldrucken, die auf Seide und hochwertiger Baumwolle Leben gewinnen. Alle Schals werden in Handarbeit und zum Teil nach der alten Handwerkskunst, dem Nassfilzen mit biologischer Seifenlauge und Olivenöl, gearbeitet. So entstehen regelrechte Kunstwerke, die sich mitunter durch unsichtbare Magnete verbinden lassen, ohne verknotet werden zu müssen. Für die Stücke der aktuellen Kollektion verwendet Benay Altuner immer zwei Komponenten: Seide mit Ziegenwildleder oder mit australischer Merinowolle, die die Seide als Ränder schmücken. Produziert wird in der Türkei und in Deutschland. Dabei legt Altuner viel Wert auf die Fertigungsmethoden, die sie ihren Mitarbeitern beibringt. Darüber hinaus schafft sie Arbeitsplätze für Flüchtlinge in Deutschland und der Türkei, für die ein Teil des Erlöses gespendet wird. Die Preise reichen von 86 Euro im EK und 259 Euro im VK beispielsweise für ein Carré-Seidentuch bis hin zum Carré-Seidentuch mit handverarbeiten Rändern aus Merinowolle für 180 Euro im EK und 490 Euro im VK. Schulz Aco Agentur GmbH, Düsseldorf/ Deutschland, T 0049.211.5425630, kontakt@acomode.de, www.altunerateliers.com
Redirection Style mit Botschaft
Unkomplizierte Looks, eingängige Botschaften. Das Düsseldorfer Label Redirection setzt auf hochwertige und cleane Shirts, Sweater und Jacken mit aufgestickten Botschaften wie zum Beispiel „betterdays“ und „freedomfighter“. Redirection wurde von Anne Sybille von Berswordt-Wallrabe vor eineinhalb Jahren aus der Taufe gehoben, nachdem sie zehn Jahre in der Mode- und Luxusbranche tätig war, unter anderem bei Marc O’Polo, Montblanc und Tiffany & Co. „Begonnen hat alles mit einer kleinen Kritzelei an der Wand eines Cafés in Köln. An einem Tag, an dem vorher vieles schiefgegangen ist, stand da ‚smile sometimes‘“, erzählt die Designerin. „Diese kleine Formulierung hat mich damals sehr motiviert, meinen Plan eines eigenen Labels anzupacken, und gab damit auch die In spiration für die ersten Shirts und Sweater.“ Es gibt eine rund 50-teilige Kollektion, die das ganze Jahr über geordert werden kann. Shirts kosten im EK 42,50 Euro und 119 Euro im VK, die Sweater 53 Euro im EK und 149 Euro im VK. Eine Denim-Bomberjacke kostet im VK 299 Euro. Redirection gibt es in Stores wie Lindner Fashion in Dortmund, La Bottega in Weinheim, Sigrun Woehr in Karlsruhe und Konen in München, darüber hinaus in Märkten wie Belgien, Holland, Österreich und Dänemark. Neuer Vertriebspartner in Deutschland ist die Room Nine Agency von Torsten Müller. Redirection, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.22987978, torsten.mueller@roomnineagency.de, www.redirection.de
062 FiNDEN WIR GUT
Elina Lebessi Sonniges Kreta GRLFRND Denim For Girls only
Eine Kollektion für die It-Girls unter uns: kalifornischer Denim, inspiriert von den Looks der 1980er- und 1990er-Jahre. Das bedeutet ausgeklügelte sexy Schnitte, hohe Leibhöhe, kräftige Waschungen, Stickereien und Patches. GRLFRND ist für seinen authentischen Denim ohne Stretch bekannt. Die Styles im Vintage-inspirierten Look punkten durch die perfekt abgestimmte Passform, was die Instyle titeln ließ: „Der heilige Gral unter den Jeans – diese Denims machen den perfekten Knackpo!“ Das GRLFND-Mädchen verkörpert den Typus des „Model-off-duty“: lässig, unkompliziert, dennoch sexy und stylisch. Nicht zuletzt tragen die unterschiedlichen Fits Namen berühmter Models wie Kendall, Cara oder Naomi. Rund 30 Modelle werden für Herbst 2017 angeboten. Die Preisspanne für den EK liegt zwischen 120 und 400 Euro, beispielsweise für die stark bearbeitete und veredelte Jeans mit Patches und Stickereien. Kalkuliert wird mit 2,7. Für Deutschland, Österreich und die Schweiz hat Unifa den Vertrieb übernommen, aktuell haben bereits Händler wie Anita Hass und Stilfläche geordert. Unifa GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.1714990, sales@unifafashion.com, www.grlfrnd-denim.com 217 style in progress
Hinter der sommerlichen Kollektion steckt das kreative Designduo Elina Lebessi und ihre Tochter Nitta Mitsopoulou. Lebessi studierte ursprünglich in Paris am renommierten Studio Bercot und arbeitete für Designer wie Christian Lacroix, bevor sie ihr eigenes Kleiderlabel lancierte. Nachdem ihre Tochter 2014 den Abschluss bei Parsons machte, riefen sie gemeinsam ein neues Projekt ins Leben, um griechisches Kunsthandwerk langfristig zu unterstützen. Kleidung, Accessoires und Schuhe der Greek Collection werden nun komplett auf Kreta in kleinen Handwerksbetrieben produziert. Der Look ist sommerlich, entspannt und erinnert an einen sonnigen Tag am Strand. Die farbenfrohen Sandalen nutzen z. B. traditionelle Materialien wie Leder, das mit Freundschaftsbändchen, Münzen und Perlen zu einer zeitgemäßen, individuellen und sehr erschwinglichen Kollektion verarbeitet wird. Die Preise liegen zwischen 40 bis 60 Euro im EK für die Sandalen und zwischen vier und 58 Euro im EK für Accessoires und Kleidung. Die bereits bestehenden internationalen Kontakte Lebessis haben sich bezahlt gemacht. So finden sich Kunden weltweit z. B. bei Harvey Nichols, Iris, Anthropology, Bergdorf Goodman, bei Net-a-porter oder in Frankreich bei Le Club 55.
JN by JN Llovet Bohemian Style
Modeagentur Mindner, München/Deutschland, T 0049.89/35062051, buero@modeagentur-mindner.com, www.elinalebessi.com
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Eine Designerin geht auf Weltreise, lässt sich im fernen La Paz von einem Schneider eine besondere Lederjacke anfertigen: schwarz, kurz geschnitten, pinkfarbenes Innenfutter, Patches. Sie findet so viel Anklang, dass sie ihr eigenes Projekt auf die Beine stellt. So kurz ist die Gründungsgeschichte des Labels von Jacqueline N. Llovet Garcia. Studiert hat sie in Paris, beheimatet ist sie in Hamburg, ihr Stil spiegelt die Liebe zum Reisen: Ethnostoffe aus Guatemala, Textilien der Hmong aus Thailand, Kutchi Belts aus Afghanistan, Wayuu-Taschen aus Kolumbien. Ein Schwerpunkt liegt auf StatementLederjacken aus feinem Nappaleder mit Applikationen, produziert in einer kleinen Familienmanufaktur in Europa. Sie starten ab 350 Euro im EK. Variabel ist die Auswahl von Vintage-Army- und Jeansjacken, die mit Applikationen und Stickereien individuell als Einzelanfertigungen veredelt werden können. Accessoires runden das Angebot ab. Die EK-Preislagen für Textilien wie Sweats starten ab ca. 35 Euro bis 150 Euro für die Jeansjacken. Bislang liegen die außergewöhnlichen Teile bei Shopbop, Queen for a Day oder in Spanien bei Fetiche Suances.
www.bloom-fashion.com
PRE / SPRING / SUMMER / 2018 0 4 .0 7. - 0 6 .0 7. 2 0 1 7 / B E R L I N P R E M I U M
STA N D H 7- G 0 4 / LU C K E N WA L D E R ST R AS S E 4 - 6 / 1 0 9 6 3 B E R L I N
2 2 .0 7. - 2 4 .0 7. 2 0 1 7 / D Ü S S E L D O R F
U N I T E D FAS H I O N / R AT H E R ST R AS S E 4 9 E / 4 0 4 7 6 D Ü S S E L D O R F
0 5 .0 8 . - 0 7.0 8 . 2 0 1 7 / M Ü N C H E N
AG E N T U R M A RT I N ST EC K E L / C /O R O L F G R I ES I N G E R / I N T E R N AT I O N A L E M O D E G M B H / A M KO ST TO R 1 / 8 0 3 3 1 M Ü N C H E N
064 FiNDEN WIR GUT
Rails Hollywood-Style
(Früh-)Rente war dann doch nichts für ihn: Splendid-Gründer Moise Emquies hat mit Stateside ein neues Spielfeld für seine Leidenschaft gefunden: Dass sich auch bei Stateside alles um das perfekte T-Shirt dreht, darf nicht verwundern, begleitet doch das Shirt den Unternehmer schon sein Leben lang. Der Name kommt nicht von ungefähr: Alle Teile der Kollektion sind nicht nur in Los Angeles entworfen, sondern auch im Umkreis von zehn Meilen von Statesides Hauptsitz hergestellt. Die Pigmentfärbung sorgt nicht nur für die schönen, leicht ausgewaschenen Farben, sondern auch für den herrlich soften Griff der Ware. Neben Shirts in allen Varianten sind von Stateside auch Kleider, Blusen, Sweats und Freizeithosen erhältlich. Die Einkaufspreise beginnen bei 30 Euro, kalkuliert wird in den deutschsprachigen Gebieten mit 2,7. Für den Vertrieb der Marke in der D-A-CH-Region ist Studio Pezzetta verantwortlich. Inhaberin Caro Pezzetta: „Stateside kommt im richtigen Moment. Viele Kunden sind auf der Suche nach einem unverbrauchten T-Shirt- und Casual-Label.“
Alles begann mit einem schwarzen Hut, auf den Jeff Abrams den Schriftzug „Rails“ aufnähte, um sich quer durch Amerika zu den einschlägigen Fashionstores auf den Weg zu machen. Offenbar traf er mit seinem Style punktgenau einen Nerv: Bei Fred Segal war man begeistert und fragte nach mehr. Ein schwarzer Hoodie in einer coolen Vintage-Waschung folgte – und wurde kurze Zeit später an Matthew McConaughey gesehen. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte. Rails ist heute, neun Jahre nach der Gründung, eine lässige Contemporary-Komplettlinie für Männer, Frauen und Kinder, die den Lifestyle Südkaliforniens verkörpert. Dabei liegt der Fokus auf dem Material und dessen besonderer Haptik. Das gilt auch für Button-down-Shirts für Frauen, die anders als herkömmliche Hemden dieser Art aus einem fließenden Tencel-Material mit CashmereTouch gefertigt und typisch für die Kollektion aus Los Angeles sind. Weltweit hat Rails über 1.200 Verkaufspunkte, die stärksten Exportmärkte sind Kanada, UK, Frankreich, Belgien und Australien. Aktuell startet die Düsseldorfer Agentur MAB mit dem Label für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Die EK-Preise variieren zwischen 27 und 137 Euro und die VK-Preise zwischen 69 und 369 Euro.
Stateside, Studio Pezzetta, München/ Deutschland, T 0049.89.23000081, info@studiopezzetta.com, www.studiopezzetta.com
MAB Modeagentur-Benabou GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.4371490, info@mab-fashion.com, www.railsclothing.com
Stateside Home made
217 style in progress
Penn & Ink N.Y. Inspiration New York
In Brooklyn, New York, stolperten Mark und Felice de Lorme über den Namen Penn & Ink, ein Label, das in den 1960er-Jahren von Maureen J. Penn und Stanley Ink gegründet wurde. „Penn übernahm die kreative Rolle, während Ink den Businesspart respräsentierte“, erzählt Mark de Lorme. Der Erfolg des ursprünglichen Labels währte nur kurz – aber weil sie die Geschichte inspirierte und weil ihnen der Name gefiel, belebten Mark und Felice de Lorme ihn im Sommer 2011 neu. Geboren war das Label Penn & Ink Brooklyn New York. Die Womenswear ist unkompliziert, tragbar und bequem, dabei immer mit sportivem Chic. Stetiger Bestandteil aller Kollektionen ist eine bewährte Stretch Travel Quality, beispielsweise für Jacken und Blazer, Röcke und Joggpants. Penn & Ink gibt sechs Kollektionen jährlich heraus, also zweimal jährlich je eine Pre-, eine Haupt- sowie eine Limited Kollektion zu einem durchschnittlichen EK-Preis von 40 Euro und mit eine Kalkulation von 2,7. Im holländischen Heimatmarkt gibt es 300 Kunden und darüber hinaus 400 weitere. Aktuell werden die Kollektionen von Eyewear sowie Schuhen ergänzt. Eyegasm Textilvertriebs GmbH, Berlin, Hamburg, München, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.30.60031330, info@eyegasm-fashion.com, www.pennandink-ny.com
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066 FiNDEN WIR GUT
SevenDayWonder Selbsterklärend
Mit dem italienischen Label SevenDayWonder wagen Romeo Bertoncello, ehemals Nolita und RARE, und seine Frau Catriona Hoolahan einen vielversprechenden Neustart. Was für eine Punktlandung spricht? Zum Beispiel die Produktkompetenz in Sachen Blusen, Designgespür und das Qualitätssiegel Made in Italy. „Wer hört, wer hinter SevenDayWonder steht und die ersten Skizzen sieht, ist sofort angetan“, sagt Stefan Wittmann von der gleichnamigen Agentur. Gerade hat er das Label für den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter Vertrag genommen und er ist restlos begeistert. Die Idee von SevenDayWonder ist eine Oberteil fokussierte Kollektion, die Frauen jeden Alters gefällt. Das Kunststück könnte durchaus gelingen: Der Style ist feminin und ausdrucksstark, ohne je überdesignt zu sein. Außerdem kommen nur natürliche Materialien wie hochwertige Baumwolle, Viskose, Leinen oder Seide zum Einsatz, was für ein angenehmes Tragegefühl spricht. Schließlich wird zu 100 Prozent in Italien produziert, vom Material über die selbst entwickelten und weltweit geschützten Prints bis hin zum fertigen Produkt. Auch das kann in einem sehr konkurrenzstarken Markt, in dem Blusen und Tops modisch wie selten zuvor vorn liegen, ein Wettbewerbsvorteil sein. Hinter SevenDayWonder steht das Familienunternehmen Happy Tadpole Ltd., das seinerseits die Lizenz für SevenDayWonder an die New Service SRL im italienischen Tombolo, Padua vergeben hat. So hat New Service wiederum innerhalb der Firma eigens für SevenDayWonder eine eigene Fashion Brands Division gegründet, in der den ehemaligen Inhabern der einstigen Erfolgsmarken Nolita und RARE tragende Positionen zukommen: Catriona Hoolahan als Commercial and Marketing Director, Romeo Bertoncello als Managing Director sowie Michela Bertoncello, die das Design als Style Director verantwortet. „Seinerzeit waren die Labels Nolita und RARE extrem umsatzstark, vor allem im Produkt Bluse und Oberteile“, sagt Stefan Wittmann, der ehemals für beide Kollektionen in Mittelwestdeutschland zuständig war. An eben diesen Erfolg soll heute SevenDayWonder anknüpfen und führt – neben guten Kontakten in der Branche und der Produktkompetenz – einen maximalen EK-Preis von 50 Euro und eine Kalkulation von 2,7 ins Feld. Nun sind die Betreiber dabei, gleich für die erste Saison ein internationales Vertriebsnetz aufzubauen. „Im Heimatmarkt Italien sind wir mit Topagenturen vertreten, die alle elf Regionen abdecken“, so Catriona Hoolahan. In Spanien ist die Rever Import Moda SL zuständig sowie in China die Best Honour Corporation Ltd, Smashbox macht Benelux, M&L Harris das vereinigte Königreich. Deutschland, Österreich und die Schweiz werden von Stefan Wittmann verantwortet, der für Bayern und Baden-Württemberg mit der Agentur Sandra Mindner und für den Norden mit der KMK Fashion Agency zusammenarbeitet. Zur Berliner Premium konnte Stefan Wittmann für SevenDayWonder noch einen Eckstand in der Halle 1 ergattern. „Die Betreiber der Premium waren sehr angetan und haben den Platz noch in letzter Minute möglich gemacht“, so Stefan Wittmann. „Nun hoffe ich, dass ich auch die Kunden überzeugen kann.“ Stefan Wittmann GmbH, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.58589690, office@agentur-wittmann.de, www.sevendaywonder.eu 217 style in progress
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068 FiNDEN WIR GUT
Any Luxus Cashmere
Hinter dem Kürzel Ama stehen zwei Designer aus Florenz: Zwei Lebensmodelle, zwei Mindsets, Mode, Kunst und Fantasie – das sind die Zutaten der Sneakerkollektion. Sieben Serien – jeweils für Damen und Herren – gibt es als NOS-Programm, dazu sechs Modelle als Flash während der Saison. Das alles zu EK-Preisen von 65 bis 75 Euro für einen vollständig in Italien gemachten Schuh. „Es ist ein unisex Sneaker mit Vintage-Flair für Damen und Herren, die sich zu jedem Anlass passend, aber auch bequem und mit Stil gekleidet fühlen wollen“, beschreiben die Designer ihren Anspruch. Für die deutschsprachigen Gebiete hat Patrick Coppolecchia Reinartz mit seiner Agentur D-Tails den Vertrieb übernommen. „Ein Topprodukt, wenig Risiko für den Händler durch das NOS-Angebot, dazu stets modische Updates. Perfekt!“
Im Herbst 2016 wurde die Kollektion Any ins Leben gerufen, mit ganzjahrestauglichen Basics und Klassikern aus Cashmere für Männer und Frauen. „Dahinter steht mit der Firma Erdos der weltweit größte Cashmere- Produzent“, sagt Toni Groenendal, der die Marke mit seiner gleichnamigen Agentur im deutschsprachigen Markt sowie in Holland vertreibt. So kommen 70 Prozent Cashmere weltweit aus der Inneren Mongolei und 30 Prozent von Erdos, mit Produktion aus einer Hand von der Aufzucht über die Wollgewinnung bis hin zu Design und Herstellung. „Die Kollektion Any schafft eine Balance zwischen Luxus, Qualität und kompromissloser Nachhaltigkeit“, so Toni Groenendal. „So wird beispielsweise die Wolle schonend gewaschen und die Garne umweltfreundlich gefärbt. Außerdem achtet Erdos darauf, dass die Ziegenhirten nicht den Schwankungen des weltweiten Cashmere-Marktes ausgesetzt sind.“ Ein Pullover der Kollektion Any kostet im EK 60 bis 80 Euro bei einer Kalkulation von 3,0. Dabei kann der Kunde zwischen Cashmere-Qualitäten zwischen 18 und 22 Duvet wählen, in vielfältigen Farben und in mehreren Garnstärken. Es gibt neben reinem Cashmere auch Cashmere-Seide und Cashmere-Baumwolle. Neu ab der Saison Herbst-Winter 2018 ist eine luxuriöse Kollektion namens Yama Hooc, entwickelt von einem deutschen Designteam, mit Cashmere und hochwertigen Mischqualitäten. Das Unternehmen Erdos fertigt auch Private Labels für Key-Accounts und darüber hinaus für Fremdmarken.
Ama Brand, Agentur D-Tails, München/ Deutschland, T 0049.89.20207771, p.coppolecchia-reinartz@d-tails.de, www.ama-brand.com
Toni Groenendal Modeagentur, Düsseldorf/ Deutschland, T 0049.211.4543498, fashion@toni-groenendal.eu, www.any-cashmere.com
Ama Brand Sneak Preview
217 style in progress
White Sand Italy meets Orient
Eine typisch italienische Geschichte: Seit 1979 fertigt man im Herzen Mittelitaliens Hosen, bis man sich entschließt, das nicht mehr nur für andere zu tun. Heraus kommt das Label White Sand, ein Spezialist durch und durch. Geballte Kompetenz trifft auf einen modernen Designansatz, eine kompakte Kollektion für Damen und Herren bringt modische Hosen, wie sie so viele Händler suchen. Zu EK-Preisen von 50 bis 65 Euro offeriert White Sands ein interessantes Angebot. Im Design spiegeln sich aktuell Einflüsse aus dem orientalischen Raum wieder, mit großzügigen Beinweiten, schmucken Verzierungen und luftig-leichten Materialien. Der Name des Labels wurde von den weißen Stränden der italienischen Küste und dem damit verbundenen freien Lebensgefühl inspiriert. Dies spiegelt sich auch im Logo des Unternehmens wieder, welches mit einem kleinen Fisch verziert ist. D: ACO Modeagentur, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.211.5425630, info@acomode.de A: Room with a view, Salzburg/Österreich, T 0043.662.875651, office@roomwithaview.at CH: The Wearehouse Fashion Trade GmbH, Erlenbach/Schweiz, T 0041.449121200, wearhouse@wearhouse.ch www.white-sand.it
INTERNATIONAL FASHION TRADE SHOW
EVENING & OCCASION
July 22 – 24, 2017 GALLERY-DUESSELDORF.COM
INTERNATIONAL TRADE SHOW FOR SHOES & ACCESSORIES
August 27 – 29, 2017 GALLERY-SHOES.COM
AREAL BÖHLER / DÜSSELDORF
070 FiNDEN WIR GUT
Saint Jaimes L’Atelier Ein kleines Stück Frankreich
Die Inspiration: das Meer, die Küste zwischen Normandie und Bretagne. Die Marke Saint James steht wie kaum eine Kollektion für Ringelshirts und Sweats. Der Vorläufer des heutigen Seemannspullovers wurde aus kaum entschweißter Wolle eng gestrickt, um Wind und Wetter am und auf dem Nordatlantik abzuhalten. Über die Jahrzehnte hinweg hat Saint James für Seeleute und die französische Marine gefertigt, bis die Ringelshirts und Ringelsweats ihren Eingang in die Mode fanden. Heute gehört das fast 130-jährige Unternehmen zu den Entreprise du Patrimoine Vivant – Unternehmen des lebendigen Kulturerbes – und ist mit den ikonischen Ringelshirts ein typisches Stück Frankreichs. Die Linie Saint James L’Atelier folgt als Heritage-Kollektion der Nautical Fashion mit zeitlosen Basics in soften Easy-to-wear-Fabrics, die in Frankreich gefertigt werden. Geblieben ist außerdem die einzigartige hochwertige Verarbeitung für besondere Haltbarkeit, in traditionell handwerklicher Fertigung. Die T-Shirts kosten zwischen 17 und 24 Euro im EK, Cabans für Herren kosten zwischen 104 und 166 Euro und für Damen 145 bis 155 Euro bei einem Mark-up von 2,6. Zu den weltweit 900 Verkaufspunkten, zu denen Saint James Stores unter anderem in Paris, New York und Straßburg zählen, kommt in Deutschland ein Store auf Sylt hinzu – plus Handelskunden wie Ela in Düsseldorf und ab August Bube und König in Nürnberg. Tricot Saint James, Saint James/Frankreich, T 0033.2.33891569, stan@saint-james.fr, www.saint-james.fr 217 style in progress
Timothy Everest British at all
Vor 25 Jahren gründete Timothy Everest sein Schneiderunternehmen im East End Londons mit keinem geringeren Anspruch als dem, den Wünschen der weltweit bestgekleideten Gentlemen zu entsprechen. 1993 eröffnete Everest sein Spitalfields-Atelier in der Elder Street Londons, dem bald darauf ein eigener Store nahe der bekannten Savile Row folgte, um alle drei Linien von Timothy Everest zu präsentieren: der Made-to-measure-, der Bespoke- und der 2015 gegründeten Ready-to-wear-Linie Tailored Casual plus Hemden und Accessoires. Typisch für Tailored Casual sind handwerkliche Traditionen ebenso wie ein sophisticated Styling. Zum Beispiel mit Parkas und Jackets aus traditionellem Harris Tweed, unkonstruierten Ventile Jackets, tapered Selvedge Jeans und Oxford Shirts aus japanischen Chambrays. Dabei liegt der Fokus auf der Passform, die nicht nur prominente Fans wie Ralph Fiennes und Benedict Cumberbatch schätzen und darüber hinaus auch weibliche Stilvorbilder wie Tilda Swinton oder Amanda Harlech begeistern. Jetzt haben Florian Ranft und Henrik Soller den Vertrieb von Tailored Casual für Deutschland und Österreich übernommen: sehr selektiv, den Kapazitäten des Labels angemessen. Ein Preisbeispiel: Hosen kosten im EK zwischen 80 und 90 Euro mit einem Mark-up von 2,7. Komet und Helden GmbH, München und Düsseldorf/Deutschland, T 0049.89.9705280, info@kometundhelden.de, www.timothyeverest.co.uk
NA-KD As seen on Instagram
Schön langsam müssen wir uns daran gewöhnen, dass Brandbuilding in der Mode zuerst über Social Media passiert. NA-KD aus Schweden ist so ein Fall. Die ursprünglich als Private Label des gleichnamigen Onlinestores geplante Marke ging auf Instagram und Co durch die Decke – Grund genug, jetzt auch im Wholesale zu starten. Zunächst in Schweden, jetzt ist der deutschsprachige Raum als erst zweiter Markt dran. Für die D-A-CH-Gebiete betreut die Agentur Ben and den Vertrieb, das erste Feedback aus dem Handel ist sensationell: „Viele kannten die Brand bereits über Instagram. Sie ist modern, jung, cool und kommerziell in der Preislage. Das macht die Marke perfekt als Einstiegspreislage für Premiumläden“, erzählt Ben Botas. Die Kollektion teilt sich in eine klassisch getaktete Linie, die allerdings nicht nur in der Vororder, sondern auch in der Nachorder stark ist. Dazu gibt es Teile mit Sofortauslieferung und regelmäßig Capsule-Kollektionen, die in Zusammenarbeit mit bekannten Bloggern entstehen. Eine solche Kooperation wird es auch für den deutschen Markt geben – to be announced. NA-KD, Ben and, München/Deutschland, T 0049.89.32308046, agency@ben-and.com, www.na-kd.com
072 FiNDEN WIR GUT
Five Seasons Schwedische Coolness Suzusan Ein Meister
Angesichts des Handwerks wird man andächtig: Hiroyuki Murase, der kreative Kopf des Labels Suzusan, kennt das einmalige Shibori Handwerk seit seiner Kindheit, da es seine Familie bereits in fünfter Generation in Arimatsu ausführt. Die Technik wurde ursprünglich für Kimonos angewandt, durch Abbinden, Heften und Falten entstehen nach dem Färben Motive und Muster. Diese Technik adaptierte Hiroyuki Murase für seine Kollektion: Als ausgebildeter Künstler, er studierte Bildhauerei und Architektur in England und Düsseldorf, gelang ihm die Verbindung des Shiboris mit Objekten und Kleidungsstücken. Gemeinsam mit dem ehemaligen Mitbewohner aus der Studenten-WG, Christian Dietsch, gründete er 2008 in Düsseldorf das Label Suzusan. Mit dessen BWL-Ausbildung bildet er das passgenaue Gegenstück zu Hiroyukis Künstlerseele. Die ersten Kollektionen waren reine Schal- und Deckenkollektionen, schnell kam jedoch der Part Luminaire hinzu. Die Lampen, deren klare Formen aus dreidimensionalen Shibori-Stoffen auf leichten Metallrahmen entstehen, fanden direkt ihren Weg in wichtige Geschäfte für Interieurdesign. Dann kamen Unisex-Pullover aus Cashmere hinzu – perfekt in ihren Schnitten und brillant in ihren Farben. Seine regelmäßigen Aufenthalte in Japan nutzt der Designer, um kleine Stoffmanufakturen aufzusuchen, deren Produkte nur selten den Weg auf den westlichen Markt finden. Die unterschiedliche Haptik der eingesetzten Materialien steht in der Schritt für Schritt um Shirts, Hemden, Blusen und Sweats erweiterten Kollektion im Vordergrund. „Am liebsten würde ich die Kunden zunächst mit geschlossenen Augen durch die Kollektion gehen lassen, sodass sie die unterschiedlichen Oberflächen, das unterschiedlich Gewicht erfühlen. Der schnelle, visuelle Reiz von Farbe, Motiv und Form dominiert den Modeeinkauf, aber wir tragen die Stücke später auf dem Körper. Die sinnliche Erfahrung eines Materials auf dem Körper ist entscheidend, ob ein Kleidungsstück zum Lieblingsteil wird“, sagt Hiroyuki Murase. Die zwei jährlichen Kollektionen (unisex, DOB und HAKA) werden in Mailand, Paris, Düsseldorf und München präsentiert. Die EK-Preise rangieren zwischen 70 Euro für Shirts und maximal 325 Euro für Strick, kalkuliert wird mit 2,7 bis 2,9. Nachorder während der laufenden Saison sind möglich. Besonders praktisch: In Japan wird produziert, die Auslieferung erfolgt aus Düsseldorf – Termintreue ist also garantiert. Suzusan, Modeagentur Anke Burkhardt, Pahlen/Deutschland, info@ankeburkhardt.de, www.suzusan.com 217 style in progress
Das schwedische Label Five Seasons produziert seit über 30 Jahren hochwertige und funktionale Sportswear für Ski, Outdoor, Golf und Segeln. Schwedische Coolness, technisches Know-how und ein hoher Grad an Funktionalität zeichnen die Modelle der Brand aus. Mit Fokus auf Funktion und Passform entwickelt ein Designteam aus Italien, Deutschland und Finnland die Handschrift stetig weiter. Ziel ist, auch die Anforderungen der anspruchsvollsten Sportler zu erfüllen. Wasserdichte Materialien, heraustrennbare Innenjacken, abnehmbare Kapuzen und eingesetzter Stretch sind also Pflicht. Die EK-Preise der Jacken liegen zwischen 33 und 65 Euro bei VK-Preisen zwischen 89,90 und 179,90 Euro. Die ethische Einstellung des Unternehmens wird durch die von CEO Eric Johansson formulierten drei Ps „People, Planet, Profit“ definiert. So steht das Wohl aller Beteiligten, eine umweltfreundliche als auch nachhaltige Produktion sowie ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis im Mittelpunkt der Unternehmensphilosophie. D: Agentur Wiedbrauk, Hamburg/ Deutschland, T 0049.172.6888176, tw@wiedbrauk-agentur.de, A: Steger Sportagentur GmbH, Hollersbach/Österreich, T 0043.656.28540, info@steger-sportagentur.at CH: TLM Modeagentur Müller AG, Zürich/ Schweiz, T 0041.448292165, info@tlm.ch www.fiveseasons.se
LOS
ANGELES
074 FiNDEN WIR GUT
Mr. Boho Der Style von Kurt Cobain
Bei diesem Namen werden viele gute Erinnerungen wach: Angelika Paschbeck verzauberte mit ihren handbestickten Schals von Fummel + Kram. Diese Marke ist Geschichte, doch zum Glück findet sich auch im neuen Label An An Bloom ein Stück von Paschbecks Handschrift wieder. Gemeinsam mit Andrea Harisch als Partnerin gründete sie Anfang 2016 in Kitzbühel An An Bloom und im Febuar 2017 feierte die Marke auf der White in Mailand Premiere. Die ersten zehn Kunden sind geschafft, darunter sind Frauenschuh in Kitzbühel, Modestrom in Zürich oder Avantgarde in Beverly Hills. Das Projekt ist unkonventionell mit teilweise unisex Produkten, saisonfrei und durch und durch handgemacht. Das beginnt schon bei den Stoffen – Leinen, Seide oder Samt – von Hand bestickt, bedruckt und bemalt. Die wenigen Schnitte können in allen verfügbaren Stoffen bestellt werden, Händler können sogar eigene Editionen ersinnen.
Es war ein Projekt von vier Freunden, ein Label für qualitativ hochwertige Sonnenbrillen zu einem wettbewerbsfähigen Preis zu gründen. Daraufhin entwickelten sie die Kollektion Mr. Boho und starteten mit der Saison Frühjahr 2013, erst einmal testweise im Land der Sonnenbrillen par excellence – Italien – und verkauften innerhalb von zwei Wochen allein 400 der insgesamt 600 gefertigten Brillen. Heute ist Mr. Boho in 20 Ländern weltweit vertreten, darunter bei Le Bon Marché in Paris, Aida Shoeditch in London, El Corte Inglés, Soho House in Barcelona, Beams und Rosebud in Japan. Der Name Mr. Boho leitet sich von Boho-Chic ab und steht für einen lässig inspirierten Style mit einem Hauch Glamour. Die Kollektion zeigt klassische Designs, aber mit spürbarer Innovation. Beispielsweise mit dem Einsatz von Farbe, geometrischen Mustern und viel Materialmix. Es gibt zwei Kollektionen jährlich, mit je zehn Modellen und 100 Varianten sowie zwei Capsules – eine davon nennt sich Teen Spirit, als Hommage an Kurt Cobains ikonische Sonnenbrille. Die EK-Preise liegen zwischen 28 und 36 Euro bei einem Mark-up von 2,5. Dazu kommt eine neue Optikerlinie mit sechs Styles sowie fünf Uhrenmodellen. Zu sehen auf der Seek sowie auf der Plattform Nova Concept der Panorama.
An An Bloom, Kitzbühel/Österreich, angelika@ananbloom.com, www.ananbloom.com
Mr. Boho, Madrid/Spanien, T 0034.67.1238905, ik@mrboho.com, www.mrboho.com
An An Bloom Wieder zurück
217 style in progress
Parka London Huldigung einer Ikone
Wo, wenn nicht in London? 2012 gründete die Designerin Fiona Mills hier die Marke Parka London – und der Name ist Synonym. „Wir sind der Gegenentwurf zu Fast Fashion, wollen leistbare, zeitlose Qualitätsbekleidung schaffen, die entworfen wurde, um für viele Jahre ein Schatz im Kleiderschrank zu sein. Unser Erkennungsmerkmal ist, dass wir die klassische Jacke auf unsere Art neu interpretieren, einen unkompliziert und einfach tragbaren Style schaffen, der immer eine moderne Ästhetik hat“, erklärt Mills. Der Parka sei die ultimative Ikone der Garderobe, so die Macherin des Labels weiter. Folgerichtig ist auch die Herangehensweise an die Kollektion eine, die mit gängigen Rhythmen bricht: Es gibt als Durchläufer Ganzjahresstyles sowie saisonale Sommerund Wintermodelle. Beginnend bei 85 Euro EK (225 VK) bleiben die Preise nachvollziehbar und demokratisch. Von der Zentrale in der Londoner Kentish Town wird die Marke international über Modefachhändler vertrieben. In den deutschsprachigen Ländern hat D-Tails den Vertrieb übernommen. Parka London, Agentur D-Tails, München/ Deutschland, T 0049.89.20207771, p.coppolecchia-reinartz@d-tails.de, www.parkalondon.com
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Und als Gäste begrüßen wir in Düsseldorf unter anderem: BASE MARK - entspannte Konfektion aus Japan - Anne-Marie Herckes - Mini-Couture aus Luxemburg - Elke Bauer - Keramik aus München - Hirota Glas - aus Japan Düsseldorf Sky Office, EG, Raum Saturn Zugang über Bennigsen Platz 21. – 25. Juli München Prisco Haus, 2. Stock rechts 04. – 08. August Salon Privé im Showroom Düsseldorf, Sky Office, EG, Raum Saturn Sonntag, der 23. Juli, von 17 bis 21.00 Uhr Einmal kurz innehalten – Designer und Macher persönlich kennenlernen – Geschichten stricken – Tapas essen – die Kirschen aus Nachbars Garten für sich persönlich kaufen – einen Apéro trinken – miteinander ins Gespräch kommen – Freude haben
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Daniel Grieder: „Digitalisierung macht Shops wieder spannend.“
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Daniel Grieder war wohl nie Tellerwäscher. Dass er es zum Millionär gebracht hat, ist ihm selbst nicht so wichtig. Seine Karriere, die ihn vom Miteigentümer einer einst kleinen Vertriebsagentur in der Schweiz an die Spitze des Global Players Tommy Hilfiger geführt hat, hat dennoch etwas vom American Dream, der ja eigentlich immer davon gelebt hat, das scheinbar Unmögliche zu versuchen und damit doch möglich zu machen. Im Gespräch mit style in progress erzählt Daniel Grieder vom großen Spaß, den ihm die Arbeit in der Modebranche bereitet, appelliert an alle, die Digitalisierung als Chance zu begreifen, und fordert Mut zu Veränderung. Interview: Stephan Huber. Fotos: Tommy Hilfiger
Ich habe gar nicht gewusst, dass du ein so guter Ruderer warst. Aber Kondition und Ausdauer sind wahrscheinlich heute für dich ebenfalls sehr wichtig.
Gut ist anders, ich habe gerudert. In der Schweiz war ich nicht schlecht, aber für internationale Erfolge hat es dann nicht ganz gereicht. Aber ist das eine gute Vor bereitung auf das intensive Rudern in unserer turbulenten Branche gewesen?
Auf jeden Fall. In meinem Beruf braucht man Kraft, Ausdauer und Willen, also das gleiche, was man im Sport braucht.
Du kannst es wahrscheinlich nicht mehr hören, aber dein beruflicher Aufstieg ist ja wie in einer Märchengeschichte. Warum ist Daniel Grieder heute der CEO von Tommy Hilfiger Global?
Das musst du die anderen fragen. Du kennst ja meine Geschichte, das war überhaupt nicht geplant von meiner Seite. Ich hatte meine Agentur mit Tom (Rieffel, Anm. d. Red.), die ich immer noch habe. Und ich war eigentlich super happy und gar nicht darauf aus, Karriere zu machen. Das damalige Management von Tommy Hilfiger ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, Europa eines Tages zu übernehmen. Ich war 40, da hat man noch mal Lust, etwas im Leben zu ändern. Dann habe ich die Sache mit Tom besprochen und ihn gefragt, ob er die Agentur dann selbst führen 217 style in progress
würde, damit ich nach Amsterdam gehen kann. Wir haben uns geeinigt und so ist das ganze entstanden. Dann bin ich 2006 tatsächlich nach Amsterdam gezogen und habe erst innerhalb von Europa diese Karriere gemacht. Zuerst bin ich COO und dann CEO von Tommy Hilfiger Europa geworden usw. Ich muss ehrlich sagen, ich habe das selber nie erwartet, sondern es ist einfach so gekommen, weil ich anscheinend ein paar Sachen richtig gemacht habe.
Das ist ja auch im internati onalen Kontext eine wirklich außergewöhnliche Karriere. Trotzdem muss man sagen, dass die Wahrnehmung von solchen Entwicklungen in anderen Branchen viel stärker ist. Wenn du eine vergleichbare Position bei beispielsweise einem Automobilunternehmen hättest, wäre dein Werdegang medial wesentlich stärker beachtet worden. Zeigt das nicht auch dieses ambivalente Verhältnis, das die Medien und die Öffentlichkeit immer noch zur Modebranche haben?
Es gibt keine Branche, in der ein Schweizer CEO einer amerikanischen Firma ist. Das ist meiner Meinung nach das Ungewöhnlichste, da die Amerikaner normalerweise immer die Tendenz haben, auch einen Amerikaner als CEO zu bestimmen. Dass ich als Schweizer das geschafft habe, finde ich außerordentlich. In Bezug auf die Anerkennung muss ich sagen, dass ich unglaubliche Freude an meinem Beruf habe und ich mich wirklich glücklich
schätze. Mein Beruf ist wirklich auch mein Hobby und ich mache mir gar keine Gedanken, ob das jetzt angesehen ist oder nicht. Ich mache, was ich zu tun habe, und das macht mir Spaß. Die Modebranche hat sich extrem verändert. Das ist auch mit der ganzen Technologie und Digitalisierung gekommen. Ich finde das sehr spannend. Es wird immer intensiver und es gibt immer wieder Neues, Spannendes zu bewältigen. Viele meiner Freunde, die Banker sind, wären lieber in der Modebranche. Früher wäre das vielleicht anders
ausgefallen. Da waren sie stolz, Banker zu sein. Aber heute hat sich das Blatt gedreht.
Wegen des Imageproblems der Banken?
Ja, ich glaube das macht kaum noch Spaß. Die haben so viele Auflagen, dass sie sich fast nicht mehr bewegen können. Wenn sie mir davon erzählen, denke ich mir immer, dass ich in meinem Beruf in der Modebranche mehr Spaß habe. Ja, das war ja auch immer mein Spruch über die Mode branche. Eigentlich ein ganz normales Business, aber mit mehr Spaß und schöneren Frauen.
Das kommt noch dazu, genau!
Wie ist es damals eigentlich überhaupt zum Kontakt mit Tommy Hilfiger gekommen, als du damals die Vertretung für Tommy Hilfiger Sportswear übernommen hast?
„Viele meiner Freunde, die Banker sind, wären lieber in der Mode branche.“
Ich habe ja in meiner Agentur Pepe Jeans für die Schweiz und Österreich gemacht. Pepe wurde dann von einer amerikanischen Firma aufgekauft und die waren zufällig auch die Besitzer von Tommy Hilfiger. Das wusste ich zu Beginn aber noch gar nicht. Ich war schon damals ein absoluter Fan von Tommy. Ich war viel in Amerika im Urlaub, ich habe immer die Tommy Sachen in Amerika gekauft und wollte diese Marke damals unbedingt in Österreich und der Schweiz einführen. Per Zufall habe ich dann einmal beim Besitzer von Pepe nachgefragt, ob er wüsste, wie man sich mit Tommy in Verbindung setzten
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Der Digital Showroom ist das Produkt von Daniel Grieders begeisterter Überzeugung, dass Innovation immer einen Weg findet.
kann. Dann sagt er zu mir: „Du kannst gleich mit mir sprechen.“ 40 Agenturen aus der Schweiz haben sich dafür beworben und ich habe mir gedacht, die geben mir den Zuschlag locker. Aber ich musste durch diesen ganzen Prozess durch und mich gegen die anderen behaupten. Gott sei Dank haben wir am Schluss den Zuschlag erhalten.
Ich weiß noch, wie wir in Salzburg im Showroom geses sen sind und du gesagt hast, dass ich Daumen drücken muss.
Genau, so war das.
Damals war Tommy Hilfiger eine in jeder Hinsicht sehr amerikanische Marke. Lusti gerweise damals eine Marke, die in Europa stark über Hip Hop wahrgenommen wur de. War das schwierig oder war der Hype damals genau richtig?
Das Markenzeichen von Tommy war sein Preppy American Style. Und das war auch sein Ziel. Eine 217 style in progress
„Ist es nicht spannend, dass man die Branche so verändern kann?“
Marke zu schaffen, die Basics mit einem Twist kreiert. Nach ein paar Jahren, per Zufall, hat dieser urbane Markt angefangen, sich mit diesem Style zu identifizieren. Snoop Doggy Dog hat in einer Livesendung einen Tommy Sweater getragen. Über Nacht ging die Sensation los und das Ganze ist explodiert. Um die Jahrtausendwende ist es dann schwierig geworden. Was waren damals die Gründe für die Probleme?
Tommy hat 1985 angefangen, 1992 ist er an die amerikanische Börse gegangen, da der Umsatz innerhalb von sieben Jahren explodiert ist. Oft wird dann derselbe Fehler gemacht. Man kommt unter Druck, weil man kurzfristig Gewinn und Resultate erzielen möchte. Das Diktat der Quartals berichte …
Genau, und dann weicht man von der ursprünglichen Strategie ab und macht Dinge, die man nicht machen soll. Als Tommy
angefangen hat, ist er in rund zehn Jahren fast auf zwei Milliarden hochgegangen. Da er von seinem American Preppy Look etwas abgedriftet ist, ist es zu dieser Überdistribution gekommen, die Marke hat in den USA an Relevanz eingebüßt. Ich denke, das kann man so zusammenfassen. Viel spannender ist: Wie wurde diese Krise überwunden?
1997 haben wir in Europa von Null angefangen. Wir haben die Marke exakt so positioniert, wie er es ursprünglich geplant hatte. Wir haben die Marke clean aufgebaut, mit richtiger Distribution, mit der richtigen Marge, nicht überdistributiert. Das hat auch geholfen, die Brand in Amerika neu aufzustellen. 2006 wurde Tommy Hilfiger dann von Apax gekauft und von der Börse genommen. Wir waren weniger unter Druck und konnten die Marke global repositionieren nach dem Vorbild Europas. In der Wirtschaftskrise 2009 half
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Im Tommy Hilfiger Headquarter in Amsterdam funktioniert die europäisch-amerikanische Zusammenarbeit sehr erfolgreich.
es uns sehr, nicht börsennotiert zu sein: Wir konnten Schritt für Schritt wieder aufbauen und expandieren. Wir haben sehr auf Preis-Leistung gesetzt und das Produkt verbessert. Wir haben in neue Kampagnen, die Distribution, Shop-in-Shops und den ganzen Retailbereich investiert. Wir hatten Zeit und auch das Geld, die Marke sauber aufzubauen. Bedeutet das nicht, dass das System Börse für Modeun ternehmen eigentlich nicht geeignet ist?
So pauschal würde ich das nicht sagen. Ich glaube, das gilt nur, wenn man die Erfahrung nicht hat. Wir sind 2010 ja wieder zurück an die Börse gegangen, als wir von PVH aufgekauft wurden. Mit der Erfahrung, die wir heute haben, können wir uns als Firma sehr gut bewegen, auch wenn wir an der Börse notiert sind. Tommy Hilfiger ist heute im Sinne des Wortes eine globale Marke und sicher auch ein Profiteur der Globalisierung. Freihandel wird heute sogar bei einem G20-Treffen thema tisiert. Wie sieht ein Unter nehmen, das in 100 Ländern vertreten ist, diese gesell schaftspolitische Debatte?
Wir sind stolz, dass wir eine globale Marke sind. Wir sehen uns fast als ein Vorreiter. Das globale Business hat einen positiven Impact in allen Ländern, in denen wir arbeiten. Wir haben eine starke Reputation, auch für Corporate Responsibility. Wir 217 style in progress
adaptieren uns an lokale Verhältnisse und respektieren diese. Eines der spannendsten Projekte von Tommy Hilfiger ist der digitale Showroom und in weiterer Folge der digitale Store. Was war der Anstoß für dieses Konzept?
True Story – der Wetterbericht im Fernsehen war für mich der zündende Funke. Jemand steht vor einer großen Leinwand und erklärt die Wolken von Westen und den Regen aus Osten und so weiter. Ich habe mir gedacht: Eigentlich wäre das ein Traum, wenn wir so über unsere Marke sprechen könnten und dem Einkäufer zeigen könnten, was die Marke alles beinhaltet, was die Trends und Themen für die nächste Saison sind. Anstatt mit dem Einkäufer durch den Showroom zu gehen, wäre es doch spannender, wenn dieser irgendwo sitzen kann und es auf der Leinwand sieht. Ich habe mir gedacht, es müsse einen Weg geben, das wie in einem Kino zu gestalten und dem Kunden dort Kollektionen und Marke zu erklären. Wie schwierig war das dann in der Umsetzung? Dieses Kon zept bricht mit Systematiken, die in der Branche jahrzehnte lang Gültigkeit hatten.
Es war wirklich schwierig, aber ich war wie besessen, nein, einfach überzeugt, dass es logisch ist, wo doch das Onlinebusiness immer stärker wird. Junge Leute sind es gewohnt, am Bildschirm einzukaufen – und die Jugend
von heute sind ja die Einkäufer von morgen. Die möchten nicht mehr auf den Knien im Showroom rumrutschen und am Boden das ganze Merchandising machen. Also habe ich ein Team aus fünf Leuten zusammengestellt und ihnen das Gleiche gesagt, was ich dir gerade erzählt habe. Die fünf standen da und stimmten zu, dass das natürlich toll wär, aber es würde schwierig werden. Ich blieb dabei, „We have to make the impossible possible“ war schon immer
„Der stationäre Handel bleibt in vieler Hin sicht unver zichtbar. Aber er muss sich verändern.“
ein Schlagwort von mir. Am nächsten Tag kamen sie wieder und sagten: „Daniel, wir haben uns das überlegt. Das ist eine gute Idee, aber das wird in der Textilbranche nie funktionieren.“ Gut, sagte ich, und habe mir die nächsten fünf geholt. Ein Team aus Verkäufern, Marketing, IT und so weiter. Auch die kommen am nächsten Tag wieder und sagen: „Daniel, das wird in der Textilbranche nicht funktionieren.“ Also habe ich noch ein drittes Team zusammengestellt. Sie kamen am nächsten Tag wieder und sagten: „Daniel, wir haben keine Ahnung, wie wir das möglich machen, aber wir werden es möglich machen.“ Und so habe ich das mit einem ganz kleinen Team Schritt für Schritt kreiert, durchgespielt, getestet und 100 unserer eigenen Sales-Leute interviewt. Danach haben wir optimiert, Kunden interviewt und es ihnen gezeigt. Erst als wir sicher waren, dass es passt, sind wir an die Presse gegangen und haben es in unsere Showrooms integriert. Und ich schwöre dir, es ist noch nie ein Kunde rausgegangen, dem es nicht gefallen hat. Jeder, der es einmal gemacht hat, möchte nicht mehr zurück, da es viel schneller geht und man einen viel besseren Überblick hat. Wir reduzieren bis zu 85 Prozent der Musterkollektionen. Ökologisch und ökonomisch hat es den Vorteil, dass man die Muster nicht mehr verschicken oder per Flugzeug einfliegen lassen muss. Wir
086 THE LONGVIEW
Gewinnbringende Partnerschaft: Supermodel Gigi Hadid als globale Markenbotschafterin zu verpflichten, war für Tommy Hilfiger nicht nur medial ein Volltreffer.
sind viel effizienter, brauchen weniger Platz im Showroom und es ist eine Verbesserung in allen Bereichen. Das Haptische bleibt erhalten: Wir fertigen Musterbücher an, in denen man jeden Stoff trotzdem anfassen kann. War der digitale Store dann einfach eine logische Folge daraus?
Ja, ich sehe da drei Elemente. Wir haben mit dem digitalen Verkauf angefangen. Jetzt geht es weiter. Wir sind schon dabei, digital zu designen. Vom Design geht es direkt in den digitalen Showroom und dann vom digitalen Showroom weiter in die Fabriken. Die Zeitersparnis musst du dir vorstellen! Ich bin sicher, dass sich der digitale Bereich bis in den Laden etablieren wird. Ich glaube, bestimmte Elemente werden in Zukunft in den Läden integriert werden. Man braucht nicht mehr so viel Platz und kann alles digital zeigen – ein riesiger Gewinn. Stell dir einen Laden mit 150 Quadratmeter 217 style in progress
vor, dafür kannst du nicht jede Farbe kaufen. Aber künftig wird auch ein kleiner Laden die ganze Auswahl anbieten können.
Auf dem Pitti Uomo im Januar wurde das zum ersten Mal präsentiert. Wie war das Feed back?
Umwerfend. Wir haben einzelne Elemente und den digitalen Popup-Store gezeigt. Diese Wand kannst du überall aufstellen. Auf dem Flughafen, in irgendeinem Store oder in der Stadt. Die Leute sind fast umgefallen. Wir lieben es, Pioniere zu sein. Die Digitalisierung wird fester Bestandteil. Digital for me is the new normal. Die Welt ändert sich rasant und es kommt noch viel auf uns zu. Ist es nicht spannend, dass man die Branche so verändern kann? Es geht heute in den Läden nicht mehr um Quadratmeterumsätze. Es geht um Überraschung. Die Erfolgsformel der Zukunft lautet: Überraschungen pro Quadratmeter! Die digitale Transformation hat
„Das größte Risiko ist, wenn man kein Risiko nimmt.“
die Branche neu definiert. Wir waren eine der ersten Marken, die das umgesetzt hat. Was du auf einer Fashion Show gesehen hast, konntest du gleich kaufen. Es geht darum, den Kunden überall auf der Welt zu erreichen und sich mit ihm online oder offline zu connecten. Ein Laden muss nicht mehr nur ein Laden sein. Es muss ein Platz werden, an dem der Kunde Zeit verbringen will. Darin investieren wir sehr viel. Mit eurem Konzept werden das Digitale und E-Commerce wieder an den physischen Point of Sale gebracht. Ist das ein Bekenntnis, dass man den physischen Handel auch im Zeitalter der Digitalisierung braucht?
Der stationäre Handel bleibt in vieler Hinsicht unverzichtbar. Aber er muss sich verändern. Ich glaube, die Digitalisierung hilft dabei, einen Laden wieder spannend zu machen. Die Grenzen zwischen online und offline lösen
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Ein starkes Duo: Tommy Hilfiger wagt mit Daniel Grieder einen Blick in die digitale Zukunft des Unternehmens.
sich auf. Die, die Veränderung wollen und Veränderung leben, für die wird es auch morgen noch gute Geschäfte geben. Gibt es schon erste Umset zungen des digitalen Stores außerhalb eurer eigenen Stores?
Auf dem Pitti Uomo hatten wir auch Tommy-Touch, wo man Basics kaufen kann. Die Nachfrage war so groß, dass ein Engpass in der Produktion entstand. In unseren Shop-inShops werden unsere digitale Wand bzw. unser digitaler Table integriert. Natürlich nicht nur in eigenen Läden, sondern auch bei Partnern. Es gibt Modullösungen in verschiedenen Dimensionen. Das System muss ja auch für kleinere Händler funktionieren und leistbar sein. Ist das alles Eigenentwick lung?
Die Hardware nicht, aber schluss endlich alles in eine Wand oder in einen Tisch zu integrieren, das machen wir alles selbst. Wir
haben intern ein fantastisches Team, das nichts anderes macht, als die Weiterentwicklung zu fördern. Wir bauen ein House of Innovation in Amsterdam. Das musst du dir vorstellen wie in Mister Q bei James Bond. Hier entwickeln und setzen wir alle diese Sachen um. Wie ein Spielzeugladen. Das Digitalkonzept war für euch Anlass, nach längerer Pause auf eine Messe zurück zukehren.
Wir haben uns entschieden, auf dem Pitti Uomo zu zeigen, was wir der digitalen Welt und dem Händler bieten können. Es ging mir darum, mal einen Punkt zu machen. Es war ein Riesenerfolg. So gut, dass wir gesagt haben, dass wir doch noch einmal ausstellen. Zeigt das nicht, dass es trotz Digitalisierung darum geht, dass man mit einer gewissen Regelmäßigkeit von Mensch zu Mensch spricht?
Ja, das fand ich sehr angenehm,
da hast du recht. Wir beide haben ja immer diskutiert, wie man die Messe neu erfinden kann. Einfach nur die Kollektionen zu zeigen, ist vorbei. Aber darüber zu sprechen, was sich erneuert hat und was man dem Kunden in der heutigen, schnelllebigen Welt bieten kann, das finde ich spannend. Bedeutet das, dass unsere Branche immer noch ein Peoples Business ist?
Ja, auf jeden Fall. Jeder der acht Milliarden Menschen auf der Welt trägt Mode. Der Konsum wird nicht weniger. Nur die Kanäle werden sich verändern. Wenn man versteht, den Menschen zu motivieren, deine Kleider zu tragen, dann ist es ein Peoples Business. Die Digitalisierung ist also nur ein Werkzeug?
Genau, eines, das es einfacher machen soll, dem Kunden eine Geschichte zu erzählen.
Die Welt dreht sich schneller, die Mode wird immer schneller, die Leute werden immer schneller und die Kommunikation wird immer schneller. Speed ist also ein ganz großer Teil. Der zweite ist Innovation. Man muss Innovation in der eigenen Firma, in der eigenen Kollektion und im eigenen Store zulassen. Der dritte Punkt ist Digitalisierung. Intern kommuniziere ich immer mit Speed, Innovation und Digitalisation. Das sind die drei Punkte, mit denen wir uns in Zukunft stark befassen müssen. Mit all dem sind natürlich auch Risiken verbunden. Man muss immer wieder Sachen probieren. Wenn es funktioniert, muss man sie integrieren, und wenn es nicht geht, wieder zurück. Aber das ist ein ständiger Prozess, der sich immer weiter entwickelt. Das größte Risiko ist, wenn man kein Risiko nimmt.
Wie werden Shops in fünf oder zehn Jahren aussehen?
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1997
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The big style in progress anniversary issue out on 18 october 2017
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090 SO LÄUFT’S
NACHFOLGE
„Familie“… – ein mythischer Begriff. Im Laufe der Jahrhun derte oft überhöht, mißbraucht, neu und umgedeutet. Das geflü gelte Wort von der „kleinsten Zelle der Gesellschaft“ wurde, historisch und gesellschaftlich durchaus nicht uninteressant, 1965 im Familiengesetzbuch der Deutschen Demokratischen Re publik festgeschrieben. In Wahlkampfzeiten, wie wir sie in Deutschland und Österreich aktuell wieder mehr oder weni ger erfreut erleben dürfen, hat die Familie immer Hochkonjunk
Das Ruckgrat der Gesellschaft Warum die Bedeutung von Familien unternehmen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Ein Kommentar von Stephan Huber.
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tur. Alle betonen ihre Bedeu tung, wollen sie „fördern“ und sich ihrer gleichzeitig bedie nen. Letzteres wird so natürlich nicht ausgesprochen. Lassen wir doch mal all dieses Gerede beiseite, ebenso diese andauernden Diskussionen da rüber, wie „Familie“ eigent lich definiert werden soll. Das können Menschen nämlich selbst, ohne Denkvorgaben. Viel inte ressanter ist doch die Frage, warum das, was wir individuell und in aller gegebenen Vielfalt unter Familie verstehen, offen sichtlich ungebrochen als beson derer Wert und als unersetz lich für die Funktionsfähigkeit unserer Gesellschaft anerkannt wird? Die Antwort darauf ist eigentlich sehr einfach: Weil wir, und das berechtigt, daran glauben, dass innerhalb von Fa milien Zusammenhalt und Verant wortungsbewusstsein nicht ein fach für den Moment Bedeutung haben, sondern langfristig und nachhaltig. Stimmt, das funkti oniert nicht immer. Wie das halt so ist, wenn Menschen beteiligt sind. Das ändert aber nichts an der Richtigkeit des Grundgedan kens und an der gesamtgesell schaftlichen Bedeutung. In Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeiten Famili enunternehmen über 50 Prozent der Wirtschaftsleistung und
sichern dabei über 60 Prozent der Arbeitsplätze. In Deutsch land haben sie seit 2006 knapp 20 Prozent neue Arbeitsplät ze geschaffen, während nicht familiengeführte DAX-Unterneh men nur ein Jobplus von knapp 2 Prozent erreichten. Sie sind also – wieder ein geflügeltes Wort, das wir in den kommenden Monaten des Wahlkampfes laufend hören und lesen werden – das „Rückgrat der Wirtschaft“. Und tatsächlich kann die Bedeutung von Familienunternehmen, nicht nur der großen, internatio nal agierenden, gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine Bedeutung, die über die genann ten Kennzahlen weit hinausgeht. Und fast gleichlautend begrün det werden kann, wie weiter oben die Sonderstellung der Familien. Auch Familienunternehmen den ken und handeln in anderen Zeiträumen. Für sie steht, bei aller notwendigen Wettbewerbs fähigkeit und bei allem ebenso notwendigen Streben nach Erfolg, Wachstum und Gewinn, nicht die Momentaufnahme, nicht der Quar talsbericht, nicht die Finanz marktlogik im Mittelpunkt ihrer Entscheidungen. Sie sind, wenn man so will, die Bewahrer jener (sozialen) Marktwirtschaft, die nicht nur Garant für den wirt schaftlichen Aufstieg war und ist, sondern auch für inner gesellschaftlichen Ausgleich und sozialen Frieden. Eines Erfolgsmodells, das aufgrund einer lange falsch verstandenen und daher politisch auch falsch organisierten Globalisierung, immer massiver unter Druck ge rät und tragende Säulen heute nötiger hat denn je. Das herauszustreichen, war ei ner der Gründe für das Schwer punktthema dieser Ausgabe von style in progress, ist doch die Modebranche ganz besonders von Familienunternehmen geprägt. Wir wollten wissen, was sie bewegt, mit welchen Herausforde rungen sie im modernen Wettbe werb konfrontiert sind und wie der oft schwierige Übergang von einer Generation zur nächsten gelingen kann.
UBER-NEHMER Der Modefachhandel ist fur eine Nachfolge innerhalb der Familie pradestiniert. Wer ein mit viel Herzblut aufgebautes Lebenswerk weiterzugeben hat, nimmt oft schwer Abschied. Im Gesprach mit style in progress verraten beide Generationen, wie der Balanceakt zwischen den Jungen und Alten gelingen kann. Text: Martina MĂźllner-Seybold, Nicoletta Schaper. Illustrationen: Claudia Meitert@Caroline Seidler 217 style in progress
SO LÄUFT’S 093 NACHFOLGE
REIBUNG erzeugt Energie Stefanie Walser, Geschäftsführerin Modehaus Walser, Hohenems „Ich möchte für unseren Store neue Impulse setzen, ohne das Bestehende zu übergehen. Fehler müssen zugelassen werden, gerade im Einkauf ist das sichtbar. Da machen wir beide in jeder Saison unsere Erfahrungen und Fehler, werfen aber dem anderen nicht vor, wenn etwas mal nicht funktioniert. Es muss erlaubt sein, sich einmal ausprobieren zu können! Ich finde es sehr schön, mit meiner Mutter zusammenzuarbeiten. Wir verbringen extrem viel Zeit miteinander, auch außerhalb der Firma, wobei diese eigentlich allgegenwärtig ist. Ich kann von ihrem großen Erfahrungsschatz profitieren. Zum allergrößten Teil läuft es harmonisch ab, auch wenn wir viel diskutieren und gerade in der Anfangszeit unsere Reibereien hatten. Aber das hat immer Energie erzeugt und uns weitergebracht. Gerade jetzt, wo ich selber Mutter werde, schätze ich es umso mehr, dass ich mich zu 100 Prozent auf sie verlassen kann und die Firma auch während der Babypause mit Herzblut weitergeführt wird.“
EIN ZIEL
Inge Walser, Geschäftsführerin Walser Modehaus Walser, Hohenems „Wir ziehen an demselben Strang mit demselben Ziel vor Augen. Dabei sind klar abgegrenzte Aufgaben und Kompetenzverteilung wichtig. Ein respektvoller Umgang miteinander: Die Jungen machen lassen, wobei aber die Meinung der Alten immer noch zählt. Viele Entscheidungen treffen wir gemeinsam, es wird nie etwas umgesetzt, womit der andere nicht leben kann. Wir diskutieren sehr viel über Ausrichtung und Sortiment und finden eigentlich immer einen Konsens. Es hat allerdings seine Zeit gedauert, bis wir ein eingespieltes Team waren und jeder seine Rolle gefunden hat. Es macht Freude, wenn man das Geschäft dem eigenen Kind, in die nächste Generation übergeben kann. Und vor allem, wenn man sieht, dass es damit erfolgreich ist!“
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094 SO LÄUFT’S NACHFOLGE
Extremer Wandel Matthias Moser, Geschäftsführer Föger Woman Pure, Telfs „Meine Eltern wollten, dass ich auch außerhalb unseres Unternehmens Erfahrungen sammle. So kam es, dass ich fast zehn Jahre lang für einen internationalen Konzern in vielen Ländern gearbeitet habe. Eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte und die ich als notwendig erachte, um in der heutigen Arbeitswelt bestehen zu können. Ich habe 2015 von meiner Mutter ein über die Grenzen von Österreich hinaus bekanntes, eingeführtes, innovatives Modegeschäft übergeben bekommen, alleine das erfüllt mich mit Stolz! Von ihr habe ich sehr viel lernen können, auch wenn ich manches anders angehe, als sie das früher gehandhabt hätte. Da ich bis vor sechs Jahren in einer anderen Branche tätig war, gibt es sicherlich Menschen, die mir die Fortführung des Damenmodebetriebs nicht zutrauen, aber das spornt mich nur noch mehr an, den Erfolg meiner Mutter in der Jetztzeit und in der Zukunft fortzuführen. Ich denke, es ist immer besser, unterschätzt als überschätzt zu werden! Heute steht mir meine Mutter weiterhin als wohl wichtigste Beraterin zur Verfügung. Unsere durch die Übergabe noch viel stärkere berufliche und auch private Verbindung tut auch dem Unternehmen gut. Der extreme Wandel in der Modebranche und im Handel generell ist sicher die größte Herausforderung. Die Einführung des Onlineshops sehe ich als eine wichtige Erweiterung, jedoch glaube ich wie meine Mutter auch an das Bestehen des Offlinegeschäfts. Dabei dürfen wir jedoch das Wichtigste nicht vergessen: Es geht in unserem Business um Menschen und Emotionen. Es braucht zentral und vital die richtigen Berater, Verkäufer, Stylisten, um dem enorm informierten und leider auch reiz- und warenüberfluteten Kunden zu begegnen, dessen Aufmerksamkeit mit viel höherem Aufwand gewonnen werden muss als noch vor einigen Jahren.“
DER RICHTIGE ZEITPUNKT Midi Moser-Föger, Föger Woman Pure, Telfs „Man ist meiner Meinung nach gut beraten, zum richtigen Zeitpunkt loszulassen, um auch der nächsten Generation eine Chance zu geben. Ich war bei der Übergabe 66 Jahre alt oder jung!? – und stelle nun mit Freude fest, dass ich mich nun zeitweise meinen privaten Interessen widmen kann. Es macht mich auch glücklich, dass mein Sohn sehr neugierig, fleißig und engagiert ist. Die digitale Herausforderung hat er bereits sehr gut umgesetzt. Ich wäre für dieses Thema nicht mehr bereit gewesen, es hätte mich auch überfordert. Das Geschäftsleben ist eben ein enormer Lernprozess und auch immer wieder ein Risiko. So war es auch in meiner Zeit. Unternehmen kommt von ‚unternehmen‘, und ich bin überzeugt, dass bei guter Führung, Fachkenntnis und großer Bereitschaft, fleißig und innovativ zu arbeiten, der stationäre Handel mit Mode in Kombination mit Online weiterhin eine Zukunft hat. Die Herausforderung des Übergebers ist natürlich innerhalb einer Familie sehr emotional und auch risikoreich. Die Verantwortung für das eigene, erfolgreiche Lebenswerk abzugeben, bedarf auch der eigenen Überzeugung, dass der Nachfolger in der Lage ist, unser Modegeschäft in eine gute Zukunft zu führen. Meine Herausforderung dabei war es, mich schrittweise loszulösen. Ich glaube, das Loslassen wird umso schwieriger, je älter man wird. Man sollte den richtigen Zeitpunkt nicht verpassen.“
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STAND 2.10
S T R I P E D PA N T S alberto-pants.com
DIE WELT SEHEN Nicola Schönherr, Schönherr Boutique und Sporthaus, Neustift im Stubaital „Für mich war immer klar, dass ich in das Sport- und Modegeschäft meiner Eltern einsteigen will. Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, daher habe ich früh mit einem Textilbetriebswirtschaftsstudium in Nagold die Weichen gestellt. Ganz wichtig war, dass ich vor dem Heimkommen anderswo tätig war – darin haben mich meine Eltern auch immer bestärkt. Es war uns allen klar, dass ich erst die Welt sehen muss, ehe ich zurückkomme. Dieser andere Blickwinkel, den ich in meiner Zeit im Vertrieb kennen gelernt habe, ist heute sehr nützlich. Als wir dann den Einstieg diskutiert haben, war mein Wunsch, einen eigenen Verantwortungsbereich zu haben. Dem wurde auch entsprochen, indem ich erst die Verantwortung für das Modegeschäft und heute auch für die Hartware des Sportgeschäfts bekommen habe. Ich schätze den Austausch mit meiner Mutter, gerade weil wir uns sehr ähnlich sind. Wir beide sind Alphatiere, das birgt natürlich auch manchmal Reibungspunkte. Aber wir haben eine sehr gute Gesprächskultur und können alles schnell aus der Welt schaffen. Ich sehe die Nachfolge eigentlich rundum positiv, der einzige Nachteil ist vielleicht, dass einen das Geschäftliche zwangsläufig auch ins Private begleitet.“
Frei sein lassen
Patricia Schönherr, Schönherr Sporthaus, Neustift im Stubaital „Wir wollten unsere Kinder immer ganz frei sein lassen – mein Mann und ich haben es selbst anders erlebt, für uns war der Weg in den elterlichen Betrieb bestimmt. Natürlich haben wir uns gefreut, dass Nicola ihren Platz bei Schönherr gefunden hat und ihn mit Begeisterung, Kompetenz und Selbstständigkeit ausfüllt. Ich schätze es sehr, dass mit ihrem Eintritt eine neue Dynamik in den Betrieb gekommen ist und es gibt uns auch neue Freiräume, die wir früher nicht gekannt haben – mal länger wegfahren zum Beispiel. Umgekehrt möchte ich ihr diese Freiräume genauso einräumen, gerade jetzt, wo sie Mutter wird. Ich möchte ihr Zeit für ihr Kind gönnen und trotzdem möglich machen, dass sie im Geschäft ist, wann immer sie es will. Für uns war eine geordnete Übergabe sehr wichtig. Wir haben genaue Regeln definiert, Bereiche abgesteckt und Nicola Schritt für Schritt in alle Felder eingeführt. Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, will ich mich in fünf bis sechs Jahren auch aus dem Mode- und Sporthandel zurückziehen und ausschließlich auf unser Hotel konzentrieren.“
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098 SO LÄUFT’S NACHFOLGE
HERAUSFORDERUNG UND FREUDE Sonja Rogger-Furrer, Inhaberin Phänomen Mode & Lifestyle, Phänomen, Luzern „Für mich ist es eine Mischung aus Freude und Herausforderung, die Verantwortung an meine Töchter Laura und Marina abzugeben. Eine Herausforderung, weil ich meine Arbeit sehr gerne mache, wie zum Beispiel den Einkauf der Menswear. Umso erfreulicher ist es, zu sehen, wie gut neue Ideen und Labels im Einkauf, die ein kleines Wagnis sind und auf die mein Mann und ich vielleicht nicht gekommen wären, funktionieren und unser Sortiment beleben. Ganz klar überwiegt die Freude, zu sehen, wie meine Töchter die Aufgaben voller Freude und Tatendrang übernehmen. Es ist ein gutes Gefühl, dass das, was wir aufgebaut haben, auch in Zukunft Bestand haben wird.“
Balance
Laura Rogger, Mitglied der Geschäftsleitung Phänomen AG, Phänomen, Luzern „Es ist nicht ganz leicht, die Balance zwischen neuen Ideen der jungen Generation und der Erfahrung meiner Eltern zu finden. So haben meine Schwester und ich verschiedene Marken neu eingeführt, von welchen meine Eltern nur wenig begeistert waren, um eine jüngere Kundschaft anzusprechen. Aber einige Marken funktionieren sehr gut und es ist toll, dass wir dadurch neue Kunden gewonnen haben, darunter Freunde und Bekannte meiner Schwester und mir. Das wiederum hat meine Eltern gefreut, zu sehen, dass wir ein eigenes Beziehungsnetzwerk aufbauen. Fehler gehören auch dazu: Nicht alle neuen Marken kamen bei unseren Kunden gut an, sodass wir sie wieder aus dem Sortiment nehmen mussten. Wir lernen stetig dazu. Als Familie arbeiten wir sehr eng zusammen, was großen Spaß macht, aber auch zu Reibereien führen kann. Toll ist dann die Bestätigung für uns als Familienunternehmen, wenn wir von allen Seiten, sei es von Kunden, Lieferanten, Freunden oder Mitarbeitern, ein so positives Feedback bekommen.“
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ERFAHRUNG meets Digitalisierung Anna Pircher, Pircher Moden KG „Ich bin nun seit zwei Jahren in der Firma und bin glücklich darüber, dass ich all meine theoretischen und praktischen Erfahrungen sowohl aus meinem Studium in Nagold als auch aus meiner bisherigen beruflichen Laufbahn einbringen darf. Ich habe das große Glück, dass meine Mama all meinen Ideen sehr offen begegnet. Wir generieren inzwischen zum Beispiel sehr gute Erfolge mit der Kommunikation über Facebook. Auch die interne Whats-App-Gruppe, der alle Mitarbeiter angehören, bringt extreme Dynamik in die Firma und verbindet alle zu einer Einheit. Des Weiteren haben wir gemeinsam eine neue, effiziente Budgetplanung aufgesetzt und somit die Warensteuerung noch einmal deutlich optimiert. Für mich ist es wieder interessant, wie wichtig die jahrelange Erfahrung meiner Mama für die Firma ist. Nur Facebook und andere neue Medien machen ein Unternehmen nämlich längst noch nicht erfolgreich. Am meisten imponiert mir die Führungsqualität meiner Mama – es macht unglaublich viel Spaß, die insgesamt 16 Mitarbeiterinnen unseres Multibrandstores in Ellmau und der Monobrandstores in drei Tiroler Städten jeden Tag so begeistert und motiviert zu sehen.“
MEINE SPARRINGPARTNERIN Andrea Pircher, Pircher Moden KG „Anna ist für mich eine positive Sparringpartnerin: Vier Augen in der Order und am PoS sehen mehr als zwei Augen. Die unbefangene, ehrliche Meinung meiner Tochter bringt neuen Spirit und ihr Input zwingt mich manchmal, alte Pfade zu verlassen, was dem Business insgesamt sehr gut tut und sich oft als richtig herausstellt. Ohne das Eintreten meiner Tochter wäre nicht so viel Dynamik in der Firma entstanden und wir hätten das neue Format der Pircher Moden KG, einen Multilabelladen im Saisonstandort Ellmau, sicherlich nicht eröffnet. Als ich vor 35 Jahren in der Branche startete, habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht – und das ist heute noch so und ich spüre, dass das bei Anna jetzt gleich ist. Das verbindet uns. Wir reden gerne und oft auch privat über das Business, denn unser Business macht uns ja Spaß. In dieser Atmosphäre, auch gemeinsam mit unseren jeweiligen Partnern, die auch in der Modebranche tätig sind, entstehen die besten Ideen.“
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GAASTRA Deutschland · E. F. Sportswear GmbH & Co. KG · Mittelweg 118 · 20148 Hamburg T: +49 (0)40 – 46 96 66 9 – 0 · info.hamburg@ef-sportswear.de · gaastrastore.com
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Vision
Gustav Schauer, Schauer Moden, Bad Ischl „Auch ich habe das Geschäft von meinen Eltern übernommen und aus diesen Erfahrungen gelernt. Das Schwierigste ist vielleicht, die Spannung zwischen Tradition und Zeitgeist aufzulösen. Bekleidung und Mode müssen ja am Puls der Zeit bleiben. Trotzdem macht die Geschichte unseres Unternehmens einen guten Teil seiner Identität aus. Wann immer ich versucht war, Pläne und Entscheidungen von Angelika zu bezweifeln, musste ich mich nur daran erinnern, wir haben es damals nicht anders gemacht: Mit der Zeit gehen und an den Aufgaben wachsen, die eigene Vision entwickeln und verwirklichen.“
ZEITGEIST
Angelika Schauer, Geschäftsführerin Schauer Moden, Bad Ischl „Mein Vater spielt da natürlich auf das Damenmodehaus PoeSie 1895 an. Das war meine große, selbst gestellte Herausforderung. Obwohl es für Bad Ischl wirklich etwas ganz Neues war und ist, habe ich im Grunde die von meinen Vorgängern begonnene Strategie fortgesetzt. Die nämlich, an den ersten Adressen der Stadt zeitgeistige Ergänzungen zu Bestehendem zu kreieren. Ich bin stolz und natürlich dankbar, dass meine Eltern diesen Weg mitgegangen sind und mich darin unterstützen, sowohl in der Mode als auch in der Tracht ein bisschen mehr Internationalität nach Bad Ischl zu bringen. Trotzdem ist das Unternehmen mehr als ein modischer Textilhandel: Das Handwerk, für das ich meinen Vater immer bewundert habe, bleibt ein fester Bestandteil von Vergangenheit und Zukunft.“
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„Meine Eltern haben mir ihr Vertrauen geschenkt, das heißt aber nicht, dass ich nicht liefern muss“, sagt Andreas Weitkamp, der das Unternehmen von seinen Eltern Veronika und Karl-Jürgen Weitkamp (Foto links) übernommen hat.
Weitkamp und Modehaus Schnitzler, Münster
Viele Bälle in der Luft In diesem Jahr feiern das Modehaus Schnitzler und Weitkamp ihr 125-jähriges Jubiläum. Heute denkt Andreas Weitkamp das Familienunter nehmen nach vorne, indem er das Be stehende wahrt, ohne jemals stehenzubleiben. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Weitkamp
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Mittags herrscht Trubel auf dem Prinzipalmarkt Münsters, das Publikum ist vom Alter her bunt gemischt. Auch bei Schnitzler ist einiges los. Immerhin bietet das Haus auf großzügigen 2.000 Quadratmetern ein vielfältiges Angebot, dem der Spagat gelingt, den Ansprüchen älterer wie jüngerer Kunden gerecht zu werden, mit Marken von Odeeh und Dorothee Schumacher über Closed und Drykorn bis hin zu Bogner, Moncler und Stone Island. „Wobei wir tendenziell den Modegrad erhöhen, um unser Profil weiter zu schärfen“, sagt Andreas Weitkamp, der das Unternehmen 2012 von
seinen Eltern übernommen hat, welches neben dem Stammhaus, dem Menswearstore Weitkamp ein Van-Laack-Geschäft und einen Onlineshop umfasst. Ein besonderes Erbe
Andreas Weitkamps Erbe ist ein besonderes. Was im Jahr 1892 als Fachgeschäft für Regenschirme begann, wuchs zum Geschäft für Premiummode und wird heute in fünfter Generation mit 130 Mitarbeitern geführt. Auch die Eltern Veronika und Karl-Jürgen Weitkamp haben den Erfolg der Firma von den 1970er-Jahren an maßgeblich geprägt: Die Mutter mit Herzlichkeit und Modege-
spür, mitten im Kundengeschehen, die Seele des Betriebs. Der Vater im Hintergrund agierend, kaufmännisch veranlagt und analytisch. „Das Duo hat immer super funktioniert“, erklärt Andreas Weitkamp. „Als Jugendlicher hatte ich wenig mit dem Geschäft zu tun, bis mich eines Samstags meine Eltern baten, im Verkauf auszuhelfen. Von da an war mir klar, dass ich den Job toll finde.“ Weitkamp ging bei Engelhorn in die Lehre und arbeitete anschließend zweieinhalb Jahre als Substitut in der Menswear. „Im ersten Jahr musste man schon Power pointpräsentationen vor der Geschäftsführung machen, das
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schult“, sagt Andreas Weitkamp. Er lernte bei Engelhorn alles Fachliche, vor allem aber, was den inhabergeführten Einzelhandel ausmacht, und vertiefte dieses Wissen bei weiteren Handelsunternehmen in Vail, Colorado und in München. „Der inhabergeführte Einzelhandel hat eine ganz besondere Nähe zu den Kunden, das muss man wollen – und können.“ Nach fünf gemeinsamen Jahren bei Schnitzler und Weitkamp übergaben seine Eltern Andreas Weitkamp die volle Verantwortung, ohne Einschränkung. Als Bürde hat er das nie empfunden und die Eltern geben heute ihren Rat nur, wenn sie gefragt werden. „Mein Vater befürwortete einen Onlineshop, ich aber war unsicher, ob wir online das spielen können, was uns im Geschäft ausmacht“, beschreibt Andreas Weitkamp. „Nach einiger Zeit sind unser langjähriger Geschäftsführer Michael Wiemer und ich zu dem Schluss gekommen, dass wir zunächst einmal ein schlüssiges Sortiment bieten und diese Onlinepräsenz nach und nach ausbauen. Heute weiß ich, dass wir auch online die Kundennähe fördern müssen, für die wir stehen.“ Mut und Respekt
Was braucht es noch, um ein 125-jähriges Geschäft in die Zukunft zu führen? Keine Traditionen, ist Weitkamp überzeugt. „Viel mehr fühle ich mich un-
seren Werten verpflichtet, dazu zähle ich Mut und Neugier, Toleranz und Respekt.“ Eine Haltung, die die Weitkamps von jeher pflegen, wie es die alten Werbeanzeigen von Schnitzler belegen. So zum Beispiel eine Anzeige aus den 1990er-Jahren, die Veronika Weitkamp mit fünf Mitarbeitern zeigt, unter dem Slogan: „Wir beschäftigen viele Ausländer, von der Chefin angefangen.“ Mut zum Risiko braucht es auch darin, Investitionen zu tätigen, wie in den Webshop oder das eigene Kundenmagazin. Und ebenso in die Umgestaltung des Stammhauses vor drei Jahren, wobei auch ein größerer eigener Bereich für die Kinderabteilung entstand. Anfang des Jahres eröffnete der Menswearstore Weitkamp rundum renoviert, vergrößert auf 270 Quadratmeter, mit großem Schaufenster nach vorn und einem überzeugenden Angebot zeitgemäßer Sportswear. Werte und Vision
Andreas Weitkamp macht seinen Job mit Dynamik und Verve. Immer mit dem Gefühl dafür, wie viel Vision nötig ist, um seine Stores auch künftig zu wichtigen Anlaufstellen für Mode zu machen. Dafür engagiert er sich, wie auch schon sein Vater und sein Großvater, über das eigene Business hinaus und bringt sich in mehrere Interessengemeinschaften ein – zum Beispiel die Innenstadt
Das Modehaus Schnitzler und Weitkamp gehört zu den prägenden Destinationen für Premiumfashion, und das weit über Münsters Grenzen hinaus.
initiative, ein Zusammenschluss von Gastronomen, Hauseigen tümern und dem ansässigen Handel, um Münster als hochwertigen und attraktiven Standort zu stärken. „Gemeinsam mit Münster Marketing und einer Wirtschaftsinitiative wird einiges für die Stadt getan, beispielsweise setzen wir uns für einheitliche Straßenschilder ein oder dafür, dass die Gastronomie keine Sonnenschirme mit Werbung benutzt“, erklärt Weitkamp. Alles ist in Bewegung, und das ist gut so, steht auf der Website von Mode Schnitzler. Auch für Andreas Weitkamp. „Ich glaube, es ist vielleicht ein besonderes Talent von mir, dass ich viele Bälle in der Luft halten kann.“ style in progress 217
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SO LÄUFT’S 107 NACHFOLGE DER NEUE DREH
Der neue Dreh
Alles neu, alles anders? Eine nachrückende Generation sorgt für frischen Wind im Unternehmen und fordert das bisher Erreichte, sämtliche Werte und Traditionen noch einmal ordentlich heraus. Was verändert sich mit einer neuen Unternehmensführung? Wie arbeiten zwei Generationen gut zusammen, und überhaupt: Wie kann man sich auf das Thema Nachfolge vorbereiten? Kaum eine Herausforderung könnte größer sein als die, ein Unternehmen in andere Hände zu übergeben – höchstens die, als Nachfolger ein entsprechend großes Erbe anzu treten. Denn die Nachfolge hat keine geringere Aufgabe, als auf der einen Seite das Aufgebaute zu bewahren und es auf der anderen Seite mit neuen Impulsen zu beleben. Neue Impulse, die für den Fortbestand in der Zukunft zwingend notwendig sind, wie die folgenden Storys zeigen. Denn nur sie ermöglichen überhaupt erst, das Unternehmen in seiner Entwicklung auf die nächste Stufe zu heben. Text: Stephan Huber, Martina Müllner-Seybold, Nicoletta Schaper. Illustration: Claudia Meitert@Caroline Seidler. Fotos: Unternehmen
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Schott N.Y.C. Amerikanische Ikone Wohl kaum eine Marke steht für die Leder-Bikerjacke so sehr wie Schott N.Y.C. Dahinter steht ein Familienunternehmen, wie es im Buche steht; geführt von zwei Generationen, denen gemeinsam am Herzen liegt, die klassischen Iconic Styles unsterblich zu machen und sie zeitgleich in die Moderne zu übersetzen. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Schott
Alles begann im Jahr 1913 in Manhattan, als Irving Schott an der Lower East Side von Manhattan von Tür zu Tür ging, um fellgefütterte Regenmäntel zu verkaufen. Als er 1928 die erste Motorradjacke herstellte, prägte er damit den Markenkern von Schott, der bis heute bestimmend ist. Der Name Schott steht vor allem für Mäntel und Jacken fürs Militär ebenso wie für Polizisten, mit Fliegerjacken, Bomberblousons und Motorcycle Jackets. Mit der Perfecto One Star Motorcycle Jacket, wie sie Marlon Brando in den 1950er-Jahren im Film „The Wilde One“ trug, begründete Schott einen seiner größten Erfolge. So trugen in den 1970er-Jahren die Mitglieder der Punkband Ramones ebenso die Perfecto Motorcycle Jackets wie auch Leadsänger Johnny Rotten von den Sex Pistols, Lou Reed und Bruce Springsteen. Heute sind es Stars wie Rihanna, Lady Gaga, Jay Z oder Die Toten Hosen, die modische Neuinterpretationen dieser Jacke tragen. Familiensache
Die Firma Schott war und ist Familiensache. Firmengründer Irving übergab an Sohn Mel Schott und dieser wiederum an seinen Sohn Michael, der lange Jahre Präsident war. Heute teilen sich Roz Schott, Präsidentin, ihr Bruder Steve Colin als CEO sowie ihr Sohn Jason und dessen Cousin David Colin in enger Absprache und Zusammenarbeit die Geschäftsführung. „Jede Generation muss sich erst ihren Platz in der Firma erarbeiten“, sagt Jason Schott. „Dazu gehört, sämtliche Stationen im Unternehmen zu durchlaufen.“ Weiters gehört auch dazu, sich erst einmal die Sporen in einem anderen Unternehmen zu verdienen. So arbeitete Jason zehn Jahre als Wirtschaftsprüfer, bevor er ins eigene Unternehmen kam. „Von diesen Erfahrungen profitiert wiederum unsere Firma. Ich habe außerdem festgestellt, dass unsere Company reich an 217 style in progress
Möglichkeiten ist, unternehmerisch zu agieren, denn in einem Familybusiness muss jede Generation Experte auf einem bestimmten Gebiet werden, ohne dabei den Blick aufs Ganze zu verlieren.“ So konzipierten Jasons Mutter und sein Onkel neue Kategorien in der Kollektion und erweiterten die Distribution um neue Märkte. „Mein Cousin und ich treiben im Wesentlichen die Präsenz in Internet und Social Media voran, ebenso wie den Retail inklusive unserer 15 eigenen Retail Stores, denen weitere folgen werden.“ Auch in Deutschland und Österreich, wo Schott über die Fashion Factory von Mark Grütters (Agentur) in Kombination mit Panorama Europe (Distribution) vertrieben wird, sind eigene Stores in Planung, als Ergänzung zu den dort zurzeit 120 Handelskunden. Nach Frankreich und Großbritannien ist Deutschland der drittstärkste europäische Markt, wo Schott insgesamt an rund 1.000 Händler verkauft wird.
mit der teilweisen Fertigung auf den original alten Nähmaschinen oder dem konsequenten Einsatz althergebrachter handwerklicher Techniken. Aber nicht ohne die Marke stetig weiterzuentwickeln. „Mein Großvater Mel Schott trugt einen Krawattenclip mit dem Akronym: ‚Y.C.D.B.S.O.Y.A. – You Can’t Do Business Sitting On Your Ass‘“, so Jason Schott. „Das ist unser Familienmotto bis heute.“ www.schottnyc.com
„You can’t do Business sitting on your Ass“
Bis heute prägen die Classic Original Designs die Marke Schott. Ein Erbe, das im Betrieb in New Jersey gepflegt wird, etwa
Jason Schott teilt sich die Geschäftsführung des Familienunternehmens mit seiner Mutter Roz Schott, seinem Onkel Steve Colin und seinem Cousin David Colin.
Mit zeitgemäßem Design zeigt sich die Traditionsmarke Schott N.Y.C. zukunftstauglich.
SO LÄUFT’S 109 NACHFOLGE DER NEUE DREH
Derek Rose Gesunde Paranoia für die Zukunft In dritter Generation bringt Sacha Rose das Geschäft seines Großvaters wieder auf Erfolgskurs – mit gesunder Paranoia und Luxusprodukten für Style und Komfort. Text: Quynh Tran. Fotos: Derek Rose
Es gibt diesen Scherz über Familienunternehmen, der besagt, dass die erste Generation die Firma aufbaut, die zweite sie zum Erfolg führt und die dritte sie zerstört. Wer dafür einen Gegenentwurf sucht, findet ihn in Sacha Rose. Er ist in dritter Generation Geschäftsführer bei Derek Rose, das 1926 von seinem Großvater gegründet wurde und bekannt für luxuriöse, englische Pyjamas, die von Winston Churchill, John Lennon, ja sogar Harry Potter getragen wurden, ist. Nach einer erfolgreichen Karriere als Jurist in der Finanzindustrie entschloss er sich 2003, als Manager einzusteigen. „Ich habe Geld und Papier gewälzt, aber kein Produkt gemacht. Das hat mir gefehlt. Anfänglich dachte ich, ich steige ein, um das Familienunternehmen zu vergrößern. Aber wie sich herausstellte, musste ich es erst einmal retten“, erzählt er. „Damals haben unabhängige Händler gemerkt, dass es lukrativer ist, ihre Ladenlokale an Ketten wie Starbucks zu vermieten – wir haben durch Schließungen viele Kunden unwiederbringlich verloren. Damit war die Verbindung zum
Stilvoll entspannen ohne Couch-Potato-Image: Derek Rose Produkte schaffen einen Gegenentwurf zur ausgeleierten Jogginghose.
Endkunden gekappt. Auf der anderen Seite war unser Produktportfolio stehen geblieben.“ Das Kind aus dem Karton ist zurück
Rose, der schnell spricht und gestochen scharf argumentiert, lacht, als er erzählt, wie er als Kind von den Mitarbeitern der Fabrik in Congleton, Cheshire, in Kartons gesteckt wurde, weil er so lästig war. „Als ich in die Fabrik kam, dachten sie: Ah, der ist wieder da.“ Und der erste Eindruck war nicht unbedingt der beste: „Bevor ich in die Firma eingetreten bin, war in einer Vorstandssitzung bereits beschlossen worden, dass in der Produktion Stellen abgebaut werden. Es war zwingend nötig, aber sie konnten sich einfach nicht durchringen. Es muss einem klar sein, dass es nicht um die zu kürzenden Jobs geht, sondern um die, die man rettet, weil man das Unternehmen saniert.“ Trotz Anfangsschmerzen konnte Sacha Rose das Unternehmen nicht nur konsolidieren, sondern mit frischem Wind auch auf Wachstumskurs bringen: „Mein Vater war viel charmanter als ich, ein fantastischer Verkäufer. Er brannte für das Produkt. Aber er war auch etwas konservativ und risikoavers. Als Anwalt habe ich gelernt, dass die gefühlten und die echten Möglichkeiten manchmal weit auseinanderliegen und man Risiken eingehen muss. Ich habe eine gesunde Paranoia ins Geschäft gebracht, auf der Managementund auf der Produktebene.“ Die neuen Produktkategorien, die Sacha Rose eingeführt hat, wachsen: Das T-Shirt aus dem hauseigenen Micro-Modal ist mittlerweile der Bestseller, und auch das 2013 eingeführte Unterwäschesegment ist auf Erfolgskurs. Jedes einzelne Produkt wird akribisch auf seinen Komfort überprüft, bevor
Vom Kind aus dem Karton zum erfolgreichen Sanierer des Familienunternehmens: Sacha Rose.
es in Produktion geht – von Sacha Rose höchstpersönlich. „Wir bezeichnen uns als Style-&-Comfort-Unternehmen im Luxussegment. Wir helfen Menschen, sich stilvoll zu erholen. Der Markt ist für mich wie ein langer Ballon, der in der Mitte zusammengedrückt wurde. Und damit ist am oberen und am unteren Ende jeweils mehr Platz. Solange wir High End bleiben, haben wir einen Markt.“ Und die anfängliche Skepsis? „Die Leute sehen, dass das Geschäft gut läuft, dass wir wieder einstellen, und dass es für Derek Rose in die richtige Richtung geht. Es ist noch immer ein Kampf, ich muss mich kontinuierlich beweisen, aber so sollte es auch sein. Auch in Freundschaften und in der Liebe darf man Menschen nie als selbstverständlich ansehen. Man muss sie wie eine kostbare Glasvase behandeln, die zerbrechen würde, wenn man sie fallen ließe. Das ist auch mit unserem Familienunternehmen so, und das ist mir sehr bewusst.“ www.derek-rose.com
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Meindl „Buam, wie stellts euch des vor?“ Schon Hannes Meindl hat gemeinsam mit seinem Bruder von seinem Vater übernommen. Dass sein Sohn Markus in seine Fußstapfen treten würde, stand außer Frage. Eine geregelte, ja fast selbstverständliche Übergabe in Raten. Text: Stephan Huber. Foto: Peter Straub
Hannes Meindl, Sie haben schon beides erlebt. Die Situation des jungen, der den Betrieb übernimmt und dann die Situation dessen, der den Betrieb weitergibt. Was war schwieriger?
Hannes Meindl: Beides war nicht schwierig, aber sehr unterschiedlich. Als ich angefangen habe, haben wir fünf oder sechs Leute in der Schuhmacherei gehabt und mein Bruder, der elf Jahre älter war, hat die Kleidung nebenbei gemacht. Mein Bruder und ich haben die Firma mehr oder weniger aufgebaut. Aber mein Vater hat die finanzielle Grundlage gegeben, uns aber dann völlig alleine wirtschaften lassen. Nur mal als Beispiel: Wenn ich mit 20 Jahren nach Rosenheim zum Ledereinkaufen gefahren bin und dann für 50.000 oder 80.000 Mark Leder eingekauft habe, dann hat das der Papa registriert, aber es war nicht sein Milieu. Um die Übergabe zwischen meinem Vater und uns beiden Brüdern zusammenzufassen: Das waren fünf Minuten. Mein Vater hat uns in sein Büro kommen lassen und hat gesagt: „Buam, wie stellts euch des vor?“ Ich war elf Jahre jünger und habe gesagt: „Papa, ich möchte 40 Prozent und Alfons 60 Prozent, weil er schon elf Jahre länger aufgebaut hat.“ Aber mein Bruder hat gesagt, dass wir 50:50 machen und die Sache war erledigt. Markus, wie war dein Gespräch dann? Auch nur fünf Minuten?
Markus Meindl: Es hat nie ein Gespräch gegeben, da ich von den Windeln raus gleich ins Unternehmen reingekommen bin. Ich kenne jeden Lichtschalter. Ich habe einfach freie Hand gehabt. Ich habe unsere Mitarbeiter zur Weißglut gebracht, weil ich ihnen das ganze ‚Klumpat‘ immer weggenommen und Maschinen verstellt habe. Ich bin hier aufgewachsen, die Firma war mein Zuhause. 217 style in progress
Für dich war also von Anfang an klar, das ist auch deine DNA?
Markus Meindl: Natürlich, in allen Bereichen. Wir durften und mussten in den Ferien arbeiten und wurden dabei nicht gestreichelt. Um sieben in der Früh ist es losgegangen und um vier am Nachmittag war es vorbei, aber danach mussten wir am Bauernhof noch mähen. Im Winter habe ich den Skikeller (Anm.: ein Sportgeschäft, das damals Teil des Meindl-Verkaufshauses in Kirchanschöring war) gemacht. Keine Ahnung, wie viele hundert oder tausend Ski ich da unten montiert, geschliffen, gewachst und die Kanten gemacht habe. Weil unsere Eltern gesehen haben, dass wir arbeiten wollen und Spaß dabei haben, durften wir im Grunde tun und lassen, was wir wollten. Gab es eine Phase des Ausprobierens, ehe die Rolle im Unternehmen definiert wurde?
Markus Meindl: In unserer Familie wurde sehr früh geschaut, dass die Kinder am Unternehmen beteiligt werden, auch finanziell. Eine Übergabe funktioniert nicht von heute auf morgen beziehungsweise kostet sie wahnsinnig viel Geld, wenn es so sein muss. Deshalb muss man zusehen, Werte früh und stückweise zu übergeben. Mein Vater und mein Onkel haben nie Probleme gehabt, sich von Sachen zu trennen. Jede neue Generation hat ihre Themen und Sichtweisen.
Hannes Meindl: Markus war immer schon sehr innovativ, mit 15, 16 Jahren hat er schon Modelle gemacht, die richtungsweisend waren. Umgekehrt hat er natürlich auch Flausen gehabt und gedacht, er kann mit anderen Produkten noch das eine oder andere Geschäft machen. Ich habe ihn immer machen lassen. Auch wenn das
eine oder andere in die Hose gegangen ist.
War das Wissen, dass man Dinge einfach mal probieren kann, wichtig?
Markus Meindl: Ganz wichtig! Wenn du neue Sachen ausprobierst, zahlst du einerseits Lehrgeld, andererseits solltest du daraus lernen. Um es beim nächsten Mal nicht mehr ganz so verkehrt zu machen, sondern ein bisschen richtiger.
Ihr arbeitet als Familien unternehmen mit anderen Familienunternehmen zusammen und seid darauf ange wiesen, dass es dort ebenfalls weitergeht.
Markus Meindl: Ich folge dem Spruch: In guten wie in schlechten Zeiten. Wir haben schon Zeiten erlebt, in denen wir unsere Gerbereien durchgefüttert haben. Dadurch gibt es auch heute noch Betriebe, die diese Produkte für uns machen können. Auch während der Generationswechsel, die bei vielen unserer Produzenten anstehen, sind wir in sehr engem Kontakt, damit es auch in der nächsten Generation gut weitergeht. Hannes Meindl: Leben und leben lassen. Speziell bei Gerbern, die ein Naturprodukt kaufen und wo es ein Prozess von Wochen und Monaten ist, bis die Haut fertig ist. Dass da mal was schiefgehen kann, ist ganz logisch. Dann muss man auch einsehen, dass man vielleicht einmal etwas zahlt, was das Produkt nicht wert ist. Aber leben und leben lassen, hat sich immer bewährt. Um auf die Grundsatzfrage zurückzukommen. Generationswechsel: Mein Vater hat uns voll vertraut, so wie ich auch meinem Sohn vertraue. Der Übergang zu Markus ist nicht von heute auf morgen passiert, sondern er wurde im Vertrauen eingebunden und hatte fast freie Hand. Und das hat sich bewährt. Ist es ein Glücksfall, wenn die Erfahrung und Kontakte des
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Früh in die Pflicht nehmen, vertrauen und eigene Erfahrungen machen lassen: Dass Vater Hannes an seinen Sohn Markus Meindl übergeben würde, stand immer außer Frage.
Vorgängers dem Unternehmen lange erhalten bleiben? Manchmal sagt ja die Vorgängergeneration auch: Mach du das und ich gehe Golf spielen!
Markus Meindl: Ich bin froh, dass mein Vater mit seinen fast 77 Jahren noch so aktiv ist, sich mit der Arbeit im Unternehmen fit hält und mit dabei sein möchte. Auch dass er sein Wissen einbringt und mich unterstützt. So habe auch ich die Möglichkeit, dass ich mal einen Tag Golfen bin. (lacht) Was ich aber nicht tue. Jägern wär’s bei mir. Hannes Meindl: Mein Vater war, solange er gelebt hat, in der Firma. Wenn Markus sagt, er braucht mich nicht mehr, dann bin ich morgen weg, keine Frage. Aber mir macht es nach wie vor Spaß. Gibt es aus eurer Erfahrung mit Familienunternehmen Wünsche, Forderungen, Kritik
an die Politik? Es wird ein entscheidendes gesellschaftliches Thema sein, wie diese Unternehmerkultur weiterlebt und wie man sie politisch bewusst unterstützt, fördert oder ihr zumindest keine Knüppel in den Weg wirft.
Markus Meindl: Knüppel gibt es meiner Meinung nach genug. Das beginnt schon bei der Erbschaftsthematik. Jeder denkt, man hätte Glück, weil man so ein riesiges Erbe übergeben bekommt. Dieser Aufgabe musst du aber erst gewachsen sein und es gibt viele Bausteine, die zusammenpassen müssen, damit das Unternehmen in die nächste Generation geführt werden kann. Das sollte nicht weiter erschwert werden, sonst verlieren viele, die sich diese Verantwortung ans Bein hängen wollen, die Lust. Wenn Unternehmen nicht mehr inhabergeführt weiterbestehen, sondern in
irgendeine andere Gesellschaftsform umgewandelt werden, verliert sie ihr Herzstück und ihre Kultur und das eine oder andere Handwerksunternehmen wird verschwinden. Aber Basis des deutschen Unternehmertums ist und bleibt nun mal das Handwerk.
Du hast noch geraume Zeit, bis das Thema für dich aktuell wird, dass du übergibst.
Markus Meindl: Ich rede schon jetzt mit meinen Kindern, die sind jetzt sechs, vier und zwei. Der Sechsjährigen sage ich ganz offen, wenn sie mal übernehmen möchte, muss sie auch mal mit mir in die Firma kommen. Das macht ihnen ohnehin so großen Spaß, dass sie alle ein-, zweimal in der Woche kommen. Es muss spielerisch laufen, aber ich rede schon heute mit ihnen darüber, dass sie, wenn sie das Unternehmen führen möchten, auch viel dafür arbeiten müssen.
Hannes Meindl: Viele aus meinem Freundeskreis haben große Unternehmen. Eines der größten Speditionsunternehmen Deutschlands zum Beispiel. Der Inhaber hat seine drei Söhne studieren lassen, sie waren nie in der Firma und als es an der Zeit für eine Übergabe war, hat keiner mehr Interesse an der Firma gehabt. Wenn ich die Kinder jahrzehntelang von der Firma weghalte und plötzlich sollen sie einsteigen, dann sagen sie: Ich mache lieber den Doktor.
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FTC Cashmere Das dritte Geschwisterchen Ihre Marke FTC Cashmere haben die Knezovics immer als Familienbusiness begriffen – und so wundert es nicht, dass Tochter Jana Knezovic mit 24 Jahren ganz natürlich ihren Platz im Unternehmen fand. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: FTC Cashmere
Nach dem Studium in St. Gallen und Mailand kommt Jana Knezovic an die Stelle ihrer Mutter: Seit Anfang 2017 leitet sie das Produktmanagement, Jutta Knezovic übernimmt erweiterte Aufgaben in der Geschäftsleitung.
FTC Cashmere baut auf solide Werte – Respekt, der nicht nur in der Familie, sondern in allen Bereichen des Unternehmens gelebt wird.
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Zweimal JK, zweimal AK: Tochter Jana, Mutter Jutta, Sohn Adrian, Vater Andreas Knezovic. Ist es übertrieben, wenn man sagt, dass die Marke 2003 in dieser Konstellation schon gegründet wurde? „Wir haben immer alles als Familie entschieden, auch wenn unsere Kinder damals noch klein waren – aber sie waren schon damals in Entscheidungen eingebunden, die sie betroffen haben“, sagt Jutta Knezovic. Um die Marke zu etablieren, beschloss die Familie den Umzug in die Schweiz. Dass die Kinder alltäglich an Freuden und Sorgen der Firma partizipierten, war immer ganz normal. Jana Knezovic, die FTC Cashmere ihr „drittes Geschwisterchen“ nennt, hat seit 2017 auch eine offizielle Rolle im Unternehmen. Sie übernimmt die Leitung des Produktmanagements und entlastet ihre Mutter, die sich nun verstärkt Geschäftsführungsagenden widmet. „Es war grundsätzlich immer die Vision, ins Unternehmen einzusteigen. Es hätte auch erst in zwei, drei Jahren sein können, aber jetzt war die Möglichkeit und Stelle eben da und
wir haben gemeinsam befunden, dass es so am besten ist“, erzählt Jana Knezovic. Für ihre Mutter eine echte Erleichterung: „Wem soll man mehr vertrauen, als der eigenen Tochter?“, fragt sie und erzählt, dass Jana „eigentlich immer mit dabei war, schon früh an Produkt und Design mitgearbeitet hat und in Entscheidungen und Diskussionen eingebunden war. Sie war auch, so oft es ging, mit mir gemeinsam auf Recherchereisen, dadurch hat sie einen riesigen Erfahrungsschatz. Sie kennt die Marke von klein auf, hätte ich dieses Wissen alles jemand Externem weitergeben müssen, das hätte viel Einarbeitungszeit gebraucht. Außerdem besteht eine Marke ja nicht nur aus Fakten, da sind auch viele Empfindungen im Spiel und die zu erklären, ist schwierig.“ Offene Kommunikation
Auch im Unternehmen stieß der dezidierte Einstieg der Tochter auf gutes Feedback: „Die Mitarbeiter haben sich gefreut, dass Jana nun fix bei uns ist. Sie hat ja schon während ihres Studiums in den Ferien und auch sonst so viel Zeit wie möglich
hier verbracht und ein freundschaftliches Verhältnis zu den Kollegen aufgebaut“, freut sich Jutta Knezovic. Mit Betriebswirtschaft in St. Gallen und einem Bachelor in Fashion Business vom renommierten Istituto Marangoni ist Jana Knezovic für viele Bereiche im Unternehmen gerüstet. In Design und Produkt allerdings ist das Mutter-Tochter-Duo unschlagbar. „Gerade weil wir uns so gut kennen und in Sachen Stil oft den gleichen Ansatz haben, läuft die Arbeit sehr harmonisch“, bestätigt Jana Knezovic. Keine Rebellion, keine Ideen, die die neue Generation partout durchsetzen will? „Die Rebellion haben wir schon hinter uns“, lacht Jutta Knezovic, „im Gegenteil, ich schätze den jungen Spirit und die Sichtweise einer neuen Generation. Im Design ist man ja immer verpflichtet, auf der Höhe der Zeit zu bleiben.“ Die offene Kommunikation und der gegenseitige Respekt seien unumgänglich, so die beiden. Feste Regeln, was die Trennung des Privaten und Beruflichen betrifft, seien nicht nötig gewesen. „Auch hier gilt: Man hat ja ein Gespür für den anderen und merkt, wenn die Arbeit mal einen Schritt zurücktreten muss und wir nur Familie sein müssen. Aber wir sind alle mit dem Herzen dabei. Da stört sich niemand daran, wenn auch in der Freizeit diskutiert wird“, meint Jana Knezovic. www.ftc-cashmere.com
SO LÄUFT’S 113 NACHFOLGE DER NEUE DREH
Pyrenex Funktion, aber mit Stil Auf die Stärken des Daunenspezialisten Pyrenex setzen, darin sieht Edouard Crabos seine vorrangige Aufgabe. Aber auch darin, die Marke mit Innovationen zu füllen – und sie nachhaltig zu positionieren. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Pyrenex
Das Design der Daunenjacken ist nicht laut, mit besonderen, aber subtilen Innovationen. Das verrät bereits einiges über die Marke Pyrenex, hinter der heute Edouard Crabos steht und der die Geschicke in Richtung Zukunft lenkt. Das Familienunternehmen mit Sitz in Saint Sever unweit der Pyrenäen blickt auf eine lange Tradition zurück. Gegründet von Abel Crabos im Jahr 1859, übergab er in den 1920er-Jahren an seinen Sohn René, der die industrielle Daunenverarbeitung optimierte und den Handel ausbaute. Unter der Führung seiner Söhne André und Jean-Pierre wurde Pyrenex schließlich 1968 als Marke eingetragen und startete erstmals mit Bettwaren, Schlafsäcken und Daunenjacken, dann mit Bekleidung für Expeditionen in den Pyrenäen, den Alpen und im Himalaya, später mit Ski- und Sportswear fürs Gebirge wie auch für die Stadt. Das Geschäft wuchs, doch wurde das Know-how in den 1990er-Jahren vermehrt für andere Marken eingesetzt, um dem wachsenden Konkurrenzdruck synthetischer Materialien zu begegnen. Neuer Schwung
Seit 2005 profitiert Pyrenex von neuem Schwung – und vor allem von eigenen Kollektionen. Zum einen mit technischen Mountainprodukten, zum anderen mit einer urbanen, modischen Jackenkollektion. „Der Erfolg bei den Städtern regte uns an, uns auf diese neue Klientel prioritär zu konzentrieren“, sagt Edouard Crabos, der 2003 ins Unternehmen eingestiegen ist. Er förderte die Wahrnehmung von Pyrenex als hochwertige Marke einmal mehr, als er anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im Jahr 2009 mit talentierten französischen Designern aus der Haute Couture kooperierte. „Das hat uns zu einer anderen Kundschaft mit internationalem Flair gebracht“, so Crabos. „Heute bieten unsere
Edouard Crabos leitet heute das Unternehmen Pyrenex mit mutigen Neuerungen, aber auch mit Bedacht.
Linien Schutz gegen die Elemente, aber immer mit Stil.“ Die Branchenkrise, bedingt durch die Vogelgrippe, die die Ressourcen 2015 und 2016 dramatisch reduzierte, konnte Pyrenex dank enger Verbindung zu Züchtern mit nicht betroffenen Beständen und durch eigenes Lager überbrücken. Das ermöglichte Pyrenex, weiterhin konstant zu wachsen. „Wir haben viel an den Kollektionen gearbeitet und an der Qualität gefeilt“, erklärt Edouard Crabos. So wurde beispielsweise das firmeneigene Schneideratelier wiederbelebt, Abteilungen wie die Produktentwicklung neu strukturiert und in neue technische Systeme investiert. Nicht nur, um die Prozesse zu modernisieren, sondern um Pyrenex als nachhaltig agierende Marke zu etablieren. „Ich habe von meinem Onkel und von meinem Vater das Wichtigste behalten: das Kapital Mensch. Wir sind innerhalb von zwei Jahren von der Schiefertafel und Papier zur EDV dank Enterprise-Resource-Planning gelangt, eine richtige Revolution“, sagt Crabos, der ebenso die ISO 14000 Zertifizierung zur Senkung des Energieverbrauchs eingeführt hat. „Wir konzipieren Produkte,
die halten sollen, also erscheint es uns nur konsequent, dies in ein Projekt über nachhaltige Entwicklung einzuschließen.“ Nachhaltig gestaltet Crabos auch den Vertrieb. In den Hauptmärkten Frankreich, Japan und Großbritannien gibt es 400 Verkaufspunkte, dazu gibt es neben zwei Franchise stores einen Store in Paris sowie den E-Shop. Im Ausbau: die Märkte Italien, Österreich und auch Deutschland, wo Pyrenex von Panorama Europe (Distributor) in Kombination mit Fashion Factory by Mark Grütters (Agentur) betreut wird. „Wir zielen nicht auf breite Diffusion, sondern eher selektiv und qualitativ“, betont Crabos. „Lieber nehmen wir uns Zeit und versuchen, die guten Vertriebspartner auszusuchen; das und auch unser Service am Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg für eine kleine Marke, wie wir es sind.“
Pyrenex aus Frankreich vereint Funktion mit urbanem Style.
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Frauenschuh „Mach nicht, was die anderen machen, dann ist es nichts wert!“ Die Ansprüche, die Kaspar Frauenschuh an seine gleichnamige Luxuskollektion stellt, sind keine geringen, steht die Marke doch nicht nur für ihren unverkennbaren Stil, sondern auch für Qualität und Nachhaltigkeit. Ansprüche, die Kaspar Frauenschuh auch an seine Nachfolger stellt, die die Firma einmal übernehmen könnten. Wie er und seine Kinder sich auf eine mögliche Übergabe vorbereiten, schildert er im Interview mit style in progress. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Frauenschuh
Herr Frauenschuh, Ihre Kinder studieren beide in New York. Steht fest, dass die beiden einmal Ihre Firma übernehmen könnten?
Auf jeden Fall haben beide die Absicht geäußert, ja. Mein 22-jähriger Sohn Simon studiert Fashionmanagement, meine 20-jährige Tochter Lauren Fashiondesign – gerade jobbt sie nebenher bei Proenza Schouler. Ich möchte meinen Kindern aber auf keinen Fall aufdrängen, in meine Fußstapfen treten zu müssen. Sie müssen es selbst wollen. Aber erst, nachdem sie in anderen Unternehmen Erfahrungen gesammelt haben, damit sie ihren eigenen Weg finden. Denn mir ist wichtig, dass meine Nachfolger nicht mit mir verglichen wird: Der Kaspar Frauenschuh hat alles besser gemacht.
Wie bereiten Sie sich als starke Führungspersönlichkeit darauf vor, Verantwortung abzugeben?
Seit drei Jahren bin ich dabei, die Verantwortung für unsere Marke auf mehrere Schultern zu verteilen. So wurden Marketing und Finanzen ausgelagert, außerdem habe ich das Administrative übergeben. Wir haben darüber hinaus unser Atelier von Paris nach Kitzbühel zurückgeholt und beschäftigen drei Schneiderinnen hier, um Prototypen zu entwickeln. Diesem Bereich möchte ich mich auch künftig widmen, am liebsten halbtags, sodass ich auch meinen anderen Interessen nachkommen kann: Mountainbiken oder Bergsteigen zum Beispiel.
es wichtig ist, dass die Message auch ankommt. Mein großes Ziel ist es, meinen Kindern den einzigartigen Spirit der Marke weiterzugeben. Sie verstehen den Frauenschuh-Style, und meine Tochter hat auf jeden Fall das Zeug dazu, ihn neu zu interpretieren, so, dass die Leute auch weiterhin erkennen: Das ist typisch Frauenschuh; easy und nicht overdressed, ein bisschen sexy und sehr hochwertig. Wie steht es um das Thema Nachhaltigkeit?
Vor einem halben Jahr sagte mein Sohn zu mir: Ich verstehe überhaupt nicht, dass wir noch keine Milliarde Euro Umsatz haben. Ich habe unheimlich lachen müssen! Dann habe ich ihm erklärt, dass wir heute mit rund 100 Fachhandelskunden ganz gesund wachsen, gemäß unserer Philosophie: Dass die Kleidung funktionieren soll, mit authentischem Design, dass wir als Familienbetrieb auch nur mit Familienbetrieben arbeiten und nicht mit großen Konzernen, dass uns die Ökologie wichtig ist und der Mensch als Mitarbeiter gut behandelt werden muss. So etwas lässt sich nicht leicht multiplizieren. Als ich meinen
„Ich denke, dass die größte Stärke in der Einfachheit liegt.“ Kaspar Frauenschuh (64).
Sohn kürzlich besuchte, erfuhr ich, dass in dem Studium das Thema Nachhaltigkeit deutlich wichtiger geworden ist. Das kommt uns entgegen.
Damals, mit nur 19 Jahren, mussten Sie das Geschäft übernehmen, während Ihr Vater sich weiterhin um die Gerberei kümmerte.
Ich fühlte mich geehrt, und mein Vater hat mich machen lassen. Er hat mir nur das eine gesagt: Mach nicht, was die anderen machen, denn dann ist es nichts wert. Auch ich möchte meine Kinder machen lassen, und zwar das, was ihnen gefällt und zu ihnen passt. Denn nur dann kann man Erfolg haben.
Es ist sicher nicht leicht, das, was man aufgebaut hat, aus den Händen zu geben.
Ich bin dabei, das zu lernen, und werde von einem Berater gecoacht, der mich lehrt, worauf ich achtgeben muss: Zum Beispiel darauf, dass es nicht reicht, viel zu erklären, sondern dass 217 style in progress
Bei der Marke Frauenschuh steht das Handwerkliche klar im Vordergrund.
Hochwertig, nachhaltig und nie overdressed: Mode von Frauenschuh.
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Phil Petter Es braucht Idealismus Corinna und Kurt Petter haben Phil Petter 1973 gegründet, seit 1999 ist Tochter Anja Grabherr-Petter mit im Unternehmen. Gemeinsam haben sie für ihre Strickkollektion früh auf Werte gesetzt, die heute USP sind: Spezialistentum und Made in Austria. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Phil Petter
Wäre Phil Petter ein Orchester, die Pauke wäre arbeitslos. Gründer Kurt Petter ist ein Meister der leisen Töne, auch seine Frau Corinna hat die große Bühne nie gesucht. Quirliger schon die Tochter Anja Grabherr-Petter, aber auch sie hat verinnerlicht, dass des Dirigenten Bravour von der Bestleistung aller abhängt. Diesem Selbstverständnis folgt so vieles in der Firma und die Fokussiertheit spiegelt sich auch in strategischen Fragen wieder: „In den frühen 2000er-Jahren, als alle ihre Produktionen verlagert und ihre Kollektionen vergrößert haben, haben wir zwei wichtige Entscheidungen getroffen. Wir wollten unbedingt die Produktion in Österreich halten und Spezialisten bleiben“, erzählt Anja Grabherr-Petter. Damit nahm die Familie eine Entwicklung vorweg. Heute ist es genau dieser Schatz, der die Marke von ihren Mitbewerbern unterscheidet. Dass man diese Werte auch im Marketing nützen müsse, hat Anja Grabherr-Petter früh gesehen: „Das war ein wichtiger Schritt in der Außenkommunikation, dass heute auf jedem Etikett ‚Made in Austria‘ steht, dass wir Vertretern und Kunden viele Details erklären. Das ist mir ein großes Anliegen. Wir haben so viele Geschichten zu erzählen: Ganz oft machen wir in der Produktion etwas ein bisschen anders und ein bisschen aufwändiger – und genau diese Kleinigkeiten machen dann in der Qualität den Unterschied. Ich bemühe mich sehr, diese Detailarbeit transparent zu machen.“
Anja, Kurt und Corinna Petter führen das Unternehmen gemeinsam, für die Generationsübergabe gibt es ein Szenario, aber keinen Stichtag. Auch Bruder Philippe ist ein bisschen mit dabei – obwohl nicht im Unternehmen tätig: Sein Vorname findet sich im Markennamen wieder.
nur mit Herzblut zu begründen sind – im Konzern würden sie sicher anders fallen. Als Familie ist man langfristig orientiert und nimmt auch mal in Kauf, auf Gewinne zu verzichten, um ein Investment zu tätigen.“ Anja Grabherr-Petter selbst erwog nie Alternativen zum
Gelebtes Spezialistentum
In Vorarlberg, ehemals Österreichs Dorado der Textilindustrie, eine Produktion wie die von Phil Petter aufrecht zu erhalten, ist eine Lebensaufgabe. „Unsere Branche braucht generell viel Idealismus, das könnte der Grund sein, warum es so viele Familienunternehmen gibt. Weil manche Entscheidungen einfach
Die Strick-DNA kommt auch in den konfektionierten Teilen, die seit einigen Saisons die Kollektion von Phil Petter ergänzen, voll zum Tragen.
Einstieg in die elterliche Firma. „Ich habe mich schon immer gerne mit schönen Dingen beschäftigt, da war Phil Petter ideal“, resümiert sie. 2009, zehn Jahre nach dem Einstieg, ist sie zur Geschäftsführerin und Anteilseignerin geworden. Die Zeit bis dahin hat sie genützt, um die Firma von der Pike auf kennen zu lernen und alle Abteilungen zu durchlaufen. „Ich habe nie die Juniorchefin gespielt, sondern immer mit angepackt.“ Wenn sie jetzt zum Vertretermeeting ruft und ihre Mutter Corinna währenddessen mit den Enkeltöchtern im Betrieb Puppen aus Wollresten bastelt, fühlt sich Anja Grabherr-Petter an Momente ihrer eigenen Kindheit erinnert. Das Aufwachsen mit und im Betrieb war bei zwei so engagierten Eltern selbstverständlich. „Ich glaube, dass es gleichermaßen für Kunden wie für die Mitarbeiter ein starkes Signal ist, wenn die nächste Generation im Unternehmen ist. Weil man dann sicher sein kann, dass es weitergeht.“ Wohlweislich: Jetzt spricht sie erst mal von sich selbst. Die Kleinen haben erst mal noch viel Zeit – und dann jede Freiheit. style in progress 217
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Famiglia moderna
Wie in keinem anderen Land sind in Italien Familienunternehmen bestimmend – gerade in der Mode. Dabei heißt es längst nicht mehr, dass Generation an Generation übergeben muss – die Globalisierung hat dem alten Muster eine neue Dimension verliehen. Text: Martina Müllner-Seybold. Illustration: Claudia Meitert@Caroline Seidler
Generationen sind in Italiens Modeindustrie prägend: Nicht nur als Businessmodell – in den allermeisten Fällen sind die Betriebe in Familienhand. Auch in der Produktion lebte die besondere Expertise der Betriebe lange davon, dass Mutter oder Vater an Tochter oder Sohn den Erfahrungsschatz weitergaben, den sie sich in langen Jahren in ihrem „mestiere“ erarbeitet hatten. Doch junge Menschen, die ihr Leben lang in einer Produktionsstraße an einer Nähmaschine sitzen wollen, gibt es kaum noch. Hier ist die neue Generation an Inhabern und Managern gefragt, Lösungen zu finden. Hervorragend ausgebildet, international erfahren und sensibel für die Bedürfnisse der Exportmärkte, sind sie es, die das Land in die Zukunft führen. Mit Marken, die nicht mehr nur im Inland performen müssen, sondern international konkurrenzfähig sein wollen. Dazu hat man sich viel Wissen in Sachen Organisation angeeignet. Paolo Xoccato, gemeinsam mit seinem Bruder Giorgio Inha-
ber von Xacus: „Wir sind den Deutschen und Österreichern heute viel näher, als das früher der Fall war – nicht nur durch die offenen Grenzen, sondern auch in ihrer Mentalität. Früher war alles hinter dem Brenner eine andere Welt für uns, heute sind wir unseren Nachbarn im Norden viel ähnlicher.“ Als typisch italienisch zu gelten, ist im Stil eine Auszeichnung, in der Unternehmensstruktur nicht mehr. „Firmen sind gut beraten, sich global auf möglichst viele verschiedene Beine zu stellen, denn so bleiben sie immer im Gleichgewicht, wenn eines wackelt“, sagt Giovanna Furlanetto, Präsidentin von Furla. Gerade erst von einer Reise nach Korea zurückgekehrt, ist Marco Berni, CEO von Antonelli, beeindruckt von Megakonzernen wie Samsung, deren Fabriken ganze Städte bilden. „Die Modebetriebe in Italien sind alle in der Provinz und das ist fast sinnbildlich für unser Problem im internationalen Wettbewerb. Jeder bleibt in seinem Dorf, fast alle Unter-
nehmer hängen stark von der Unternehmerpersönlichkeit ab. Es gibt nicht das Unternehmen, es gibt den Unternehmer. Global gesehen sind wir alle kleine Lichter.“ Der Übergang von einem Familienunternehmen zur börsennotierten Weltmarke steht bei Woolrich an, dessen Geschicke in den vergangenen Jahren immer stärker von WP Lavori in Corso aus Bologna gestaltet wurden. Mit ihrer Weltgewandtheit und Tradition bevorzugt geschichtsträchtige Marken aus den USA mit italienischem Gusto wiederzubeleben, hat das Duo aus der Unternehmerin Cristina Calori und dem kreativen Kopf Andrea Canè eine abenteuerliche Reise hinter sich gebracht – und jetzt ein gänzlich neues Kapitel vor sich. Wundern Sie sich also nicht, wenn in den folgenden Artikeln ein gebürtiger Italiener sagt: „Wir sind eine amerikanische Marke.“
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Andrea Canè ist seit 35 Jahren bei WP Lavori in Corso, Woolrich ist sein Meisterstück: Dass er nach dem Merger auch zum Global Creative Director ernannt wurde, darf daher niemand verwundern.
Woolrich „Eine einmalige Chance – für uns und die Familie“
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Mit einem spektaku lären Merger macht sich WP Lavori in Corso aus Bologna sein Herzensprojekt zu Eigen: Nach 30 Jahren als Lizenznehmer eint die neue Woolrich International Gesellschaft nun alles unter einem Dach – von der Spinnerei bis zu den Läden. Global Creative Director Andrea Canè spricht mit style in progress über das Zusammenwachsen. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Woolrich International
Hier im WP Lavori Head quarter in Bologna sind wohl eine Menge Anzugträger ein- und ausgegangen bis der Merger im November letzten Jahres perfekt war. Wie hat das dieses Unternehmen verändert, das ja bislang von sehr kurzen Wegen geprägt war – Sie und Cristina Calori (die Präsidentin von Woolrich International und Inhaberin von WP Lavori in Corso) arbeiten seit 35 Jahren zusammen und vertrauen sich blind.
Ja, das ist tatsächlich eine andere Kultur, die wir jetzt integrieren müssen. Den Finanzierungsbedarf von immerhin 65 Millionen Euro haben wir nicht über Private Equity, sondern über drei italienische Banken gestemmt, das war uns wichtig. Wir wollten keinen institutionellen Investor an Bord haben, sondern traditionell über Banken finanzieren. Bislang war unsere Entscheidungslinie ganz schnell und ohne jeden Filter – jetzt haben wir ein Board und Partner, denen wir unsere Entscheidungen plausibel machen müssen, da wird natürlich einiges politischer. Aber wir freuen uns darüber, denn es ist eine einmalige Chance. Wir haben so viel in Woolrich investiert und waren am Ende immer von Verträgen abhängig. Jetzt sind wir Eigentümer, gemeinsam mit den Nachkommen John Richs, die noch immer einen signifikanten Anteil halten. Auch für sie ist die neue Gesellschaft ein Gewinn, denn es ist eine riesige Herausforderung,
eine fast 200 Jahre alte Firma zukunftsfähig aufzustellen. Mit Nicholas Brayton ist jetzt die siebte Nachfolgergeneration am Ruder. Die Familie braucht die Unterstützung von WP Lavori in Corso, denn wir kommen vom Produkt. Viele Nachfolger haben exzellente Universitäten besucht und hervorragende wirtschaftliche Skills, aber oft fehlt irgendwann die Verbindung zum Produkt. Und die haben wir nun wirklich! (lacht)
Sie haben große Pläne: Im Dreijahresplan bis 2020 steht der Börsengang als Ziel – da gilt es, die Firma fit zu machen.
Ich habe immer gesagt: Dieser Merger ist erst der Anfang, danach kommen Blut und Tränen. Ein einfaches Beispiel: Bislang, mit Cristina Calori als Alleineigentümerin von WP Lavori in Corso, war es wichtig, dass am Ende das Gesamtergebnis stimmt. Die Eigentümerin will wissen, dass ihr Geld nicht weniger wird. Welche Abteilung dazu viel beiträgt und welche wenig, ist letztlich egal. Heute müssen wir zusehen, dass in allen Bereichen des Unternehmens Geld verdient wird – und jetzt stellen Sie sich mal vor: Wir haben nicht nur die Spinnerei in Pennsylvania erworben, sondern auch ganz viel Land und Wasserrechte rundherum – im 19. Jahrhundert war Woolrich voll vertikal, vom Land, auf dem die Schafe grasten über die Herden bis zum für die Produktion so wichtigen sauberen Wasser. Wir treten nun an, eine der ältesten
Spinnereien in den USA profitabel zu machen. Die Wollstoffe, die wir heute dort produzieren können, sind extrem teuer und entsprechen nicht unbedingt dem Zeitgeist, weil sie eben einen Griff haben, wie man das im letzten Jahrhundert toll fand: Hart und rau. So etwas ist für eine Nische interessant, aber sicher nicht, um damit mit irgendeinem italienischen Stoffhersteller in Konkurrenz zu treten. Wir müssen also zusehen, wie wir die Produkte aus der Spinnerei – Decken, Ponchos und Meterware – so inszenieren, dass sie trotz ihrer Eigenschaften spannend sind. Dazu werden wir einige Designkooperationen machen, zum Beispiel mit Supreme oder OVO. Und daneben beginnen wir, an den Stoffen selbst zu arbeiten. Aber vor allem müssen wir die Mentalität ändern, müssen die Mitarbeiter vor Ort überzeugen, dass es gut ist, dass sich ihre Produkte jetzt, nach fast 200 Jahren, verändern. Nur wenn wir diesen Mitarbeitern dort das Gefühl geben, dass sie und ihre Produkte für das große Ganze wichtig sind, können wir die Wool Mill in eine gute Zukunft führen.
Ein langer Weg, der da vor Ihnen liegt, aber es gibt auch kurz- und mittelfristig großes Potenzial für Wachstum.
Ja, gerade in Nordamerika, nicht umsonst hat Woolrich Europe inklusive Korea und Japan, bisher dreimal so viel Umsatz wie die Woolrich Inc. gemacht. Wir haben die Marke in unseren Märkten klar positioniert und style in progress 217
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auf ein Niveau gehoben, an das wir sie in den USA erst angleichen müssen. Die Positionierung Woolrichs in den USA ist deutlich weniger Premium als hier. Das wollen wir verändern. Und das sind nur die nordamerikanischen Potenziale, die ich gerade aufzähle. Da habe ich noch kein Wort über den Markteintritt in China und das weitere Wachstum in Europa verloren… Da versteht man, warum die Geldgeber an uns und die Chancen, die in diesem neuen Unternehmen stecken, glauben. Aus Investorensicht ist das äußerst vielversprechend.
„Wir sind eine amerikanische Marke“, sagt Andrea Canè und meint damit nicht nur die Wurzeln der Marke – die Wool Mill in Pennsylvania.
Wie lautet die Strategie für den eigenen Retail?
Unsere eigenen Stores sind wichtiger Teil der Wachstumsstrategie, in Deutschland hat Ende Mai ein weiterer Woolrich-Laden in Stuttgart eröffnet. Für diesen Markt haben wir ja mit Komet und Helden eine gemeinsame Gesellschaft gegründet, die fantastische Arbeit macht. Gerade arbeiten wir in den Stores an der Integration unserer neuen Schuhlinie, sie braucht einen neuen, dezidierten Platz und Aufmerksamkeit. Kann man denn aus dem Wholesale auch noch Wachstum erwarten?
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Ja, aber man muss sich permanent fragen: Was können wir tun, um dem Multilabelhandel zu helfen?
Und die Antwort darauf, kennen Sie die auch schon?
Wir arbeiten an einem bedeutsamen Projekt, das man zusammenfassen könnte mit: We try to speed up. In der Mode haben wir einen unglaublich langen Entwicklungszeitraum von 18 Monaten. In einer Welt, die sich so schnell und dynamisch verändert, die so viele Einflussfaktoren kennt, ist es völlig illuso-
risch, voraussagen zu wollen, ob ein bestimmter Gelbton in 18 Monaten noch immer gut laufen wird. Man kann also gar nicht mit jedem Teil auf dem Punkt sein. Daher wollen wir unsere Kollektion auf mehr Auslieferungstermine aufteilen, um viel sensibler und in Zukunft auch schneller reagieren zu können. Das ist ein Mammutprojekt, aber wir haben überhaupt keinen Zweifel, dass es richtig und wichtig ist, die Entwicklungszeiträume zu verkürzen.
Im November 2016 wurde der Merger zwischen Woolrich Inc. und Woolrich Europe bekannt gegeben, in der neuen Woolrich International Gesellschaft hat das Team von WP Lavori in Corso das operative Sagen, die Nachkommen des Gründers John Rich bleiben wichtige Anteilseigner. In drei Jahren möchte man an die Börse gehen. 2016 erwirtschaftete Woolrich weltweit 190 Millionen US-Dollar, 300 Mitarbeiter arbeiten für die Marke, die in 45 Staaten der Erde verkauft wird. www.woolrich.eu
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Antonelli „Es gibt keine Alternative zur Internationalisierung“ Roberta und Erica Antonelli, zwei Schwestern, die aus der Wäscheproduktion ihres Vaters eine international angesehene Marke im Premiumsegment machten, arbeiten seit 2008 mit Unterstützung der dritten Generation, Ericas Sohn Marco Berni. Das Trio im Gespräch mit style in progress. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Antonelli, Marina Vorobyeva
2001 gab es bei Gossip, der Mutterfirma von Antonelli, die Übergabe an die zweite Generation, 2017 wurde die dritte Generation zum Geschäftsführer bestellt: Wie glückt die Übergabe von einer Generation zur nächsten?
Marco Berni: Es braucht eine gemeinsame Vision, gemeinsame Werte und ein klares Konzept, auf das sich alle verständigen. Zudem haben wir alle feste Kompetenzen im Unternehmen. Meine Tante Roberta kümmert sich um alles Finanzielle und Administrative, meine Mutter Erica um Design und Produktion und ich um Marketing, Vertrieb und Kommunikation. Alle strategisch wichtigen Entscheidungen treffen wir immer zu dritt. Ist mit dem Eintritt der neuen Generation auch die Internationalisierung Antonellis einhergegangen?
Roberta Antonelli: Eigentlich ist es schlicht eine Nachfrage, die wir bedienen. Wir haben unsere Marke 2013 ganz klassisch auf nationalem Niveau gestartet, schnell sind Agenten und Kunden aus den Exportmärkten auf uns zugekommen. Marco Berni: Heute sind wir – auch mit unserer zweiten Marke, der Strickkollektion Tortona 21 – in der glücklichen Lage, dass wir es uns beinahe aussuchen können, mit wem wir arbeiten. Aber wir vergessen nie, warum das so ist: Weil unser Produkt von Anfang an hochwertig ist und diese Qualität made in Italy überzeugt. Außerdem bieten wir unseren Kunden wichtige Serviceleistungen wie Nachlieferung innerhalb von 24 Stunden. Roberta Antonelli: Wir liefern pünktlich, Sie sind aus Deutschland, Sie wissen, wie wichtig das den deutschen Kunden ist! (lacht) 217 style in progress
Wie kam es zum Launch von Tortona 21?
Erica Antonelli: Kunden haben uns immer wieder gesagt, dass sie nach einer hochwertigen Strickkollektion suchen würden. Und plötzlich ergab sich, dass einer unserer Zulieferer zum Verkauf stand. Wir haben quasi den laufenden Betrieb übernehmen können, das gesamte Know-how, alle Angestellten. Das war für uns, die wir aus der Konfektion kommen, sehr wichtig. Schließlich braucht es im Strickbereich Spezialisten. Roberta Antonelli: Den Strick in die bestehende Marke zu integrieren, wäre falsch gewesen: Der Kunde hat ein Budget für Antonelli und er hat ein Budget für einen Stricker. Mit einer zweiten Marke kannibalisieren wir also unseren AntonelliUmsatz nicht, sondern gewinnen noch einen Budgetposten dazu. Marco Berni: Die allermeisten Kunden kennen uns bereits, wir sprechen den gleichen Kunden mit Antonelli und Tortona 21 an – und weil wir bei Antonelli schon so zuverlässig arbeiten, ist es vergleichsweise einfach, mit einer zweiten Marke gelistet zu werden. Beide Marken haben ein sehr elaboriertes Image, die Bildsprache ist hochwertig, das Markenbild stringent. Darin haben Sie von Anfang an viel investiert.
Marco Berni: Ja, es ist sehr wichtig, dass das Bild der Marke stimmt. Wir machen alles mit Bedacht und setzen uns intensiv mit den Dingen auseinander – ob das nun Marketing oder neue Märkte sind. Es ist wichtig, zu verstehen, wie die einzelnen Exportländer funktionieren und was es braucht, um unsere Marke voranzubringen. Gerade
Geradlinig, hochwertig, modisch: Antonelli zieht eine anspruchsvolle Kundin an.
war ich in Korea, höchst spannend, wir haben dort gerade den dritten Corner eröffnet. Besonders international gibt es noch großes Potenzial für uns und wir nehmen diese Aufgabe sehr ernst. Ein Beispiel: Mit Cristian Cappozzo haben wir einen international erfahrenen Verkaufsdirektor eingestellt, der hervorragend Deutsch spricht – ein klares Signal, wie wichtig der D-A-CH-Markt ist.
In Design, Verkauf und Marketing findet man heutzutage in Italien hervorragend ausgebil-
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Roberta Antonelli ( li.) hält die administrativen Fäden in Händen. Erica Antonelli (Mitte) ist die kreative Seele der Marken Antonelli und Tortona 21. Marco Berni kam 2008 ins Unternehmen, dieses Jahr wurde er mit 35 Jahren als CEO bestellt. Seine Arbeit soll Antonellis internationale Präsenz weiter ausbauen.
dete Leute. Aber wie sieht es denn in den Fabriken aus?
Roberta Antonelli: Das ist tatsächlich ein Problem. In keinem der Betriebe, mit denen wir arbeiten, sehe ich junge Leute nachkommen. Erica Antonelli: Die jungen Leute wollen alle Designer werden, keiner will mehr an der Nähmaschine sitzen. Roberta Antonelli: Aber gerade die brauchen wir. Modelle machen, zuschneiden, nähen – das sind heute drei Berufe. Früher gab es die Schneiderin, die all
das konnte. Sie gab ihr Wissen an ihre Tochter weiter, die wieder alles konnte. Genau diese Schneiderinnen fehlen uns, die umfassend wissen, wie es geht. Wenn eine Marke sich so wie Ihre zum Erfolg aufschwingt, was sind dann die größten Gefahren?
Marco Berni: In Italien? Dass man kopiert wird. Statt dass wir nach außen schauen und zusehen, zu großen, global konkurrenzfähigen Unternehmen zu reifen, verstricken wir uns in nationalen Grabenkämpfen. Wenn
du gut bist, musst du in diesem Land immer damit rechnen, dass jemand dasselbe zu einem niedrigeren Preis anbietet.
Antonelli: 1950 von Luciano Antonelli in Castelfiorentino bei Florenz gegründet, entwickelten die Schwestern Roberta und Erica Antonelli aus dem Wäscheproduzenten 2001 zunächst eine Blusenkollektion. 2013 lancierten sie die Marke Antonelli, die mit dem Claim von Frauen für Frauen auf hochwertige DOB made in Italy setzt. Seit 2008 ist mit Marco Berni die dritte Generation im Unternehmen, 2017 wurde er zum CEO ernannt. Rund 500 Kunden im In- und Ausland führen Antonelli, dazu kommen rund 200 von Tortona 21, der kürzlich lancierten Strickkollektion. Einfach zu merken: In Mailands Via Tortona 21 haben die beiden Linien auch ihren Showroom, ein Monolabelstore in Mailand soll demnächst folgen. www.antonellifirenze.com
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Der große Bruder Giorgio Xoccato hat die finanziellen und administrativen Zügel fest in der Hand, Paolo kümmert sich ums Kreative. Gemeinsam haben sie den 1956 von ihrem Vater gegründeten Betrieb internationalisiert, ausgebaut und zur Marke reifen lassen.
Xacus „Wir sind eine Manufaktur, keine Kriegsmaschine“ Geschmack, Kreativität und Handwerklichkeit – mit diesen Werten hat sich Xacus mit Herrenhemden weltweit einen Namen gemacht. Warum es den Söhnen des Gründers jetzt auch Blusen angetan haben, erklärt Paolo Xoccato im Interview mit style in progress. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Xacus
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Jeder darf Designer sein: Xacus will mit seinem Maßservice der Individualität Raum geben.
60 Jahre Erfolg mit Herrenhemden – da könnte man sich ja auch zurücklehnen und genießen. Warum also der Launch der Damenkollektion?
Wir haben uns gefragt: Wäre es jetzt natürlicher, wenn wir Herrenhosen oder Strick anbieten oder aber eine Damenkollektion? Da war die Antwort schnell klar: Wir sind Spezialisten und wollen immer Spezialisten bleiben, daher die Damenkollektion. Der Damenmarkt tickt aber gänzlich anders ...
Ja, absolut, der Damenmarkt hat eine eigene Dynamik und Logik. Wir sind glücklich, dass sich hier so schnell Erfolge realisieren lassen. In den allermeisten Fällen haben wir sowohl in Italien als auch im Ausland eigene, spezialisierte Agenturen ausgewählt und rasch einen Platz in sehr guten Geschäften gefunden. Gerade in den deutschsprachigen Ländern ging das verglichen mit der Aufbauarbeit, die man bei Herrenhemden leisten muss, einfach, weil die Damenbluse ein Fixstarter im Sortiment ist. In Italien ist das nicht so, da picken sich die Einkäufer mal hier, mal da ein paar Blusen heraus – und manchmal auch gar nicht. Aber zum Glück verlangt der Trend
gerade nach modischen Blusen, das spielt uns sehr in die Hände.
Bereiten Sie damit auch schon den Boden für die Zukunft?
Wir nützen die Gunst der Stunde: Viele Mitbewerber haben in den letzten Jahren gelitten, wir sind gewachsen, sowohl mit unserem angestammten Herrenbusiness als auch mit den Damen. Warum? Weil Service immer schon eine unserer Stärken war und wir kontinuierlich investiert haben – in alle Bereiche des Unternehmens. Ein professionelles Nachbestellservice, unkomplizierte Retouren und die hohe Servicebereitschaft haben uns in einem schrumpfenden Markt Anteile gewinnen lassen. Auf die steigende Fragmentierung des Marktes sind wir schon aus historischen Gründen perfekt vorbereitet gewesen: Weil wir nie große Produktionsstraßen betrieben haben, können wir kleine Lots produzieren und damit kreativ viel mehr in die Tiefe gehen. Außergewöhnliche Stoffe, besondere Waschungen, modische Varianten – das ist unser Unterscheidungsmerkmal, weil wir eben eine Manufaktur sind und keine dieser Kriegsmaschinen, die mit ihren Standardhemden Flächenbewirtschaftungskaiser sind. Zukünftig möchten wir diese Flexibilität
Organisiert, modern, professionell: Mit seiner Zentrale im Veneto hat sich Hemden- und Blusenanbieter Xacus als Qualitäts- und Servicemarke einen Namen gemacht.
nicht nur dem Wholesale-Kunden bieten, sondern auch den Endkonsumenten erleben lassen. Mit my Concept können Endkunden bei unseren Händlern und bald auch online ihr eigenes Hemd gestalten. Eine schöne Art für uns, direkter mit den Kunden in Verbindung zu treten. Ich glaube, dass sich der Konsument stark verändert. Eine neue Generation von Kunden will sehr viel genauer wissen, was sie trägt und der Gedanke des Individuellen ist hoch im Kurs.
Familienunternehmen und die Mode, das ist ja fast ein Naturgesetz in Italien. Ist das ein Vor- oder ein Nachteil?
Ja, wir haben einen unwahrscheinlich hohen Anteil an Familienunternehmen in der Mode. Ich kenne keine Zahlen, aber ich würde über 90 Prozent schätzen. Ich habe lange überlegt, woran das liegen kann, denn in anderen Sektoren der italienischen Wirtschaft ist es nicht so. Ich glaube diese Passion für Qualität und Schönheit, für Kreativität und Handwerk, die muss genährt werden. Als Unternehmerkind atmet man diesen Geist von Geburt an. Für mich war das die tägliche Realität und so konnte diese Hingabe reifen. Ob die nächste Generation übernimmt, hängt
von zwei Dingen ab: dem Willen und dem Können. Unsere Türen für die nächste Generation sind offen, aber in diesen beiden Faktoren müssen sie sich beweisen – genau wie es jeder andere tun müsste. Klar ist, dass die Zukunft herausfordernd sein wird, sich alles schnell verändert und daher investieren wir schon seit geraumer Zeit in allen Bereichen in junge Teams und frische Ideen – nur so können wir auf der Höhe der Zeit bleiben, was als Modemarke ja unsere Daseinsberechtigung ist. Der ganze Betrieb muss von Modernität geprägt sein.
Xacus: Xoccato Alberto Camicie di Uomo San Vito di Leguzzano – oder kurz Xacus. 1956 vom namensgebenden Alberto gegründet, sind heute dessen Söhne Giorgio als Präsident und Paolo als CEO für das Unternehmen verantwortlich. Nach über 60 Jahren mit der Kernkompetenz Herrenhemden hat sich Xacus 2014 entschlossen, eine Damenlinie zu präsentieren. Xacus produziert ausschließlich in eigenen Fabriken in Europa. Die Marke garantiert ein NOS-Service für mehr als 300 Artikel. www.xacus.com
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126 SO LÄUFT’S NACHFOLGE FAMIGLIA MODERNA
Furla „Schnelle Entscheidungen und solide Wurzeln“
Giovanna Furlanetto ist bei Furla als Presidente ranghöchstes Mitglied der Unternehmensleitung. In allen operativen Verantwortungsbereichen mit externen Managern ausgestattet, die Familie im Aufsichtsrat – so hat sich die Marke aus Bologna zum Global Player aufgeschwungen. Interview: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Furla
der Hand, Paolo kümmert sich ums Kreative. Gemeinsam und zur Marke reifen lassen. Das Familienoberhaupt Giovanna Furlanetto hat aus Furla eine Weltmarke geformt.
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War es immer klar, dass Sie bei Furla einsteigen würden?
Mein Einstieg geschah völlig natürlich mit 16 Jahren. Ich ging noch zur Schule, als mich mein Vater fragte, ob ich nachmittags ein, zwei Stunden in der Firma arbeiten könnte. Schritt für Schritt wurde das mehr. Was sind heutzutage die Vorteile eines Familienunternehmens?
Man kann sehr schnell Entscheidungen treffen, was in unserer schnelllebigen Zeit wichtig ist. Und man hat solide Wurzeln, was mindestens genauso bedeutsam ist. Wir haben über viele Jahre alle Gewinne reinvestiert und das wäre unter einem Management, das auf Renditenmaximierung aus ist, bestimmt nicht so gewesen. Ich glaube auch, dass Familienunternehmen den Mitarbeitern mehr Aufmerksamkeit zukommen lassen – denn alleine gelangt man nirgendwohin. Man muss seine Weggefährten unbedingt spüren lassen, dass sie nützlich und wichtig sind – und das nicht nur in Form eines Bonus bei Zielerreichung. Wir haben ein großes Programm für unsere Mitarbeiter gestartet, das Stimuli bieten soll, aber eben nicht nur auf dem klassischen Weg. Wir bieten eine zusätzliche Kompensation für jeden Mitarbeiter, den
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In Bologna, wo alles begann, hat Furla seine Büros in einer Villa aus dem 18. Jahrhundert.
Mit der Fondazione Furla fördert das Unternehmen Nachwuchskünstler von internationalem Format.
Erst gemeinsam mit seiner Frau, danach mit den drei Kindern: Aldo Furlanetto gründete 1927 einen klassischen Familienbetrieb.
Zweck kann er sich selbst aussuchen – das können die Kosten für den Kindergarten sein, das kann Hilfe bei der Altenpflege sein, das kann aber auch ein persönliches Weiterentwicklungsprogramm sein. Das sind kleine Signale, mit denen wir unterstreichen wollen: Ihr seid uns wichtig, euer Beitrag macht Furlas Erfolg erst möglich. Wann kam der Punkt, an dem klar war, dass Sie ein externes Management einsetzen würden?
Als die Herausforderungen gestiegen sind – also mit zunehmender Internationalisierung und aufgrund der rasanten Veränderung der Welt. Es ist unrealistisch, dieses Wissen innerhalb der Familie oder des Unternehmens zu erwarten, denn auf neue Fragen braucht es eben auch andere Antworten. Wir holen uns also neues Wissen und die Chance auf Verbesserung an Bord – etwas, was ich sehr schätze. Denn auch ich lerne. Jeden Tag. Je mehr das Unternehmen wächst, umso wichtiger wird die Qualität unserer Mitarbeiter – nicht nur im Management. Ihr Mindset, ihr Studium, ihre Vorerfahrung, alles das ist wichtig, egal, ob in der IT, im Design, im Vertrieb oder in der Administration. Dann liegt es an uns, all diese Skills zu einem harmonischen
Ganzen zu führen und den Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter nicht nur zu nutzen, sondern weiter zu vergrößern.
Auf welche Ziele schwören Sie Ihre Manager ein?
Generell machen wir Dreijahrespläne, aber schon das ist bei sich so schnell verändernden Märkten eine echte Herausforderung. Die Welt verändert sich rasant und daher verändern sich auch die Ziele. International zu operieren, bedeutet kontinuierliche Anspannung, es kommen dauernd irgendwelche Probleme um die Ecke. Mal das Embargo gegen Russland, mal neue Zölle in China – der Fluss der Verkäufe verändert sich permanent. Da ist es umso wichtiger, dass man global sehr breit aufgestellt ist, weil man dann die Schwankungen besser abfedern kann. Furla hat zwei Seiten: in Familienhand, aber mit familienfremdem Management. Wie kam es dazu?
Es war natürlich kein einfacher Schritt. Wir haben viel diskutiert und irgendwann gemeinsam beschlossen, dass es richtig ist, dass sich die Familie überwiegend aus dem operativen Business zurückzieht und stattdessen im Aufsichtsrat ihre wichtige, strategisch lenkende Rolle ausfüllt. Wir haben einen sehr aktiven Aufsichtsrat, dem auch schon die nächste Genera-
tion angehört, und seine Rolle ist nicht hoch genug zu schätzen – für das Jetzt, damit das Unternehmen nach bestimmten Prinzipien agiert, und für die Zukunft, damit strategische Entscheidungen fallen.
Wenn Sie nochmal 16 wären – würden Sie es wieder so machen?
Ich schätze mich sehr glücklich, ich habe mir nie den Kopf zerbrechen müssen, was ich einmal mache. Von meinem Vater habe ich die Prinzipien und die Werte dieses Unternehmens gelernt und ich lebe sie bis heute. Welche Werte sind das?
Aus allen Bereichen: Der Einsatz und die Passion, niemals stehen zu bleiben, der Respekt vor den Menschen, das habe ich schon ganz früh aufgesogen und verinnerlicht. Ist es ein struktureller Voroder Nachteil, dass in Italien so viele Modeunternehmen in Familienhand sind?
Ich glaube, dass sich Vor- und Nachteile die Waage halten, unser Weg ist sicher nicht für alle richtig. Ich glaube fest daran, dass bei der Übergabe bedacht werden muss, dass Unternehmen ab einer gewissen Dimension einfach externe Personen brauchen. Jedes Unternehmen muss feststellen, wann es diesen Punkt erreicht hat. Wir, die wir sehr auf die Retail-Expansion
fokussiert sind und hier groß investieren, brauchten jemand, der sich in dieser Welt bewegen kann. Der CEO muss die Welt sehr gut kennen, es reicht nicht nur die Stadt zu bestimmen, in der wir eröffnen wollen. Manchmal entscheidet die linke oder rechte Straßenseite über Erfolg und Misserfolg. Hat man dieses Know-how nicht selbst, muss man es sich ins Unternehmen holen und selbst zurückstehen. Firmen sind gut beraten, sich global auf möglichst viele verschiedene Füße zu stellen, denn so bleiben sie immer im Gleichgewicht, wenn ein Fuß wackelt.
Furla: 2017 feiert Furla sein 90-jähriges Bestehen: Gegründet von Aldo Furlanetto in Bologna, hat das Unternehmen unter Führung seiner drei Kinder einen internationalen Wachstumskurs eingeschlagen. Heute steht Giovanna Furlanetto dem Unternehmen als Präsidentin vor, das operative Geschäft leitet CEO Alberto Camerlengo. Für 2016 gab das Unternehmen eine Umsatzprognose von 422 Millionen Euro aus. Furla ist in mehr als 100 Ländern aktiv, betreibt 444 Geschäfte und wird dieses Ladennetz parallel zum Wholesale-Geschäft weiter ausbauen. Rund 1.700 Mitarbeiter arbeiten weltweit für Furla. Der holistische Ansatz des Unternehmens zeigt sich in der Fondazione Furla, die junge Künstler fördert. www.furla.com
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Sofia Ciucchi und Wanny de Filippo: Die erfahrene Managerin hat vom neuen Eigentümer, Palamon Capital Partners, die Vorgabe, international zu expandieren. An ihrer Seite weiterhin als Gallionsfigur: Markengründer Wanny di Filippo.
Il Bisonte „Produkt und Qualität bleiben das Herzstück“ Wanny di Filippo lässt sein Bison vom Zaum: An die Londoner Palamon Capital Partners verkaufte er sein Lebenswerk, um es international voranzutreiben und auszubauen. Mit neuem, hochkarätigem Management soll das gelingen. style in progress sprach mit CEO Sofia Ciucchi. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Il Bisonte
Erzählen Sie uns von Ihren Plänen…
Il Bisonte hat ein reiches Erbe – Qualität, Tradition, made in Italy – das wollen wir stärken und gleichzeitig eine moderne Lifestylebrand daraus formen. Durch den Ausbau der Distribution und verstärktes Marketing wollen wir die Markenbekanntheit erhöhen. Sowohl eigener Retail als auch Großhandel stehen im Fokus. 217 style in progress
Wird die Marke einem Trading-up unterzogen oder soll sie Accessible Luxury bleiben? Wen sehen Sie als Mitbewerber?
Wir wollen Accessible Luxury bleiben: Qualitätsprodukte zu einem nachvollziehbaren Preis bleibt ein Grundprinzip der Marke. Allerdings werden wir den Produkten einen modischen Touch verleihen – immer casual, zeitlos und unkonventionell.
Ein bisschen Modernität und Raffinement sind die Add-ons, die unsere Marke begehrenswerter machen können. Wir haben eigentlich keine direkten Mitbewerber: Il Bisonte ist dank seiner Geschichte und seines Stils so einzigartig. Selbstverständlich haben wir die anderen Marken und Trends im Blick – sowohl in unserem Preissegment als auch im Luxusbereich. Aber wir versuchen, uns immer auf
unsere Identität und Strategie zu fokussieren.
Welche Rolle nimmt der Gründer zukünftig ein und warum hat er sich entschieden, mit einem Investor zusammenzuarbeiten?
Wanny de Filippo nimmt die Zukunft seines in den 1970er-Jahren gestarteten Unternehmens sehr ernst. Er möchte seine „Kreatur“ in den kommenden Dekaden voran-
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schreiten und wachsen sehen. Er ist Vorsitzender des Vorstands und das perfekte Aushängeschild der Marke. Seine Kreativität und seine unkonventionelle Herangehensweise sind uns Inspiration in den wichtigsten Projekten der Marke, wie zum Beispiel dem neuen Flagship store, den wir demnächst in Mailand eröffnen.
Nachvollziehbare Preise und beste toskanische Handwerkstradition – mit dieser Mischung will Il Bisonte seinen Markt finden.
Il Bisonte basiert auf handwerklicher Produktion, aber junge Leute, die ein Handwerk lernen möchten sind in Italien rar. Wie kann eine Marke wie Ihre helfen, den Nachwuchs für das Handwerk zu begeistern?
Il Bisonte hat eine kurze, wirklich einzigartige „filiera“ (Lieferkette). Alles wird innerhalb eines Radius von 30 Kilometern rund um den Firmensitz produziert. Wir waren in der Lage, dieses Netzwerk an erfahrenen, lokalen Handwerkern zu erhalten und auszubauen und von Zeit zu Zeit gibt es auch junge Leute, die dieses Handwerk erlernen wollen. In unserer hauseigenen „modelleria“ und Prototypen erstellung haben wir junge Techniker eingestellt, die eine Zeit lang von unseren Meistern trainiert werden. Außerdem haben wir begonnen, mit Designschulen zusammenzuarbeiten, in denen die Lehrer jetzt den Schülern beibringen, wie man Taschen macht – und eben nicht nur entwirft. Das macht einen großen Unterschied, wenn man den Entwurf und das technische Know-how zusammenbringt. Wanny nennt es immer „mit den Händen sprechen“. Das ist dieser nicht nachzuahmende italienische Touch und definitiv das, was Il Bisonte auszeichnet. Gerade haben wir eine Kooperation mit der Accademia del Costume e della Moda in Rom begonnen: Eine Gruppe von Studenten erhielt den Auftrag, einige unserer Produktikonen zu überarbeiten. Sie arbeiten sowohl am Design als auch an den Herstellungstechniken – und unser Ziel ist klar, einige dieser Studenten für unsere Firma zu gewinnen. Sprechen wir über den D-ACH-Markt: Wollen Sie hier im Großhandel oder mit eigenem Retail wachsen?
Diese Märkte stehen für uns deshalb im Fokus, weil sie die
Werte unserer Marke perfekt verstehen. Die langlebige Qualität, die Handwerklichkeit und das Zeitlose unserer Produkte. Wir sehen großes Potenzial in diesen Märkten und daher zielen wir in den nächsten Jahren auf ein signifikantes Wachstum mit Multibrandhändlern in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab. Mittelfristig wollen wir dann auch einen Flagshipstore in Deutschland eröffnen. Das neue Managementteam bringt Erfahrung aus dem Luxusgütersegment mit. Was unterschiedet Il Bisonte von diesen Marken?
Unsere Marke hat eine sehr spezielle Geschichte. Die Essenz ist ein Produkt, einzigartig, unverwechselbar und authentisch. Die meisten Luxus- und Accesoiremarken sind hauptsächlich auf Markenkommunikation und Marketing fokussiert. Bei Il Bisonte bleiben das Produkt
und seine Qualität das Herz von allem, was wir tun, und ich glaube, die Konsumenten merken das. In einer von Massenprodukten dominierten Welt repräsentieren wir das Konzept des echten Luxus, in der Luxus allerdings nicht hohe Preise bedeutet, sondern Authentizität, Exklusivität und Personalisierung. Unsere Produkte sind gemacht, um zu bleiben, und sie altern würdevoll mit der Zeit. Es sind Partner fürs Leben, niemals protzig und niemals deplatziert. Ein universeller Casual-Chic, sehr italienisch, mehr noch: toskanisch. Worauf setzen Sie Ihren Fokus in der Kommunikation? Was gilt es zu erreichen?
Wir konzentrieren uns auf die Verjüngung der Marke und auf den Ausbau der internationalen Markenbekanntheit. Die Marke hat zum Beispiel sensationellen Erfolg in Japan, ist aber in anderen Ländern kaum bekannt.
In Europa starten wir mit einer Reihe von Markenbildungsaktivitäten, die unsere eigenen Läden und die Partner im Fachhandel unterstützen sollen. Dazu noch digitale Kommunikation, PR und Empfehlungsmarketing. Il Bisonte wurde in den 1970er-Jahren von Wanny di Filippo im Herzen von Florenz gegründet, wo das Unternehmen bis heute seinen Stammsitz hat. Toskanische Produktion und ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis sind die USPs der Marke, die heute zum Portfolio der Londoner Palamon Capital Partners Private Equity Gesellschaft gehört. Diese hat mit Sofia Ciucchi, zuvor bei Ferragamo, Chairman Marcello V. Bottoli (früher bei Pandora und Luis Vuitton) international erfahrenes Management an Bord geholt. Für neue Akzente im Design sorgt unter anderem eine Kapselkollektion mit der englischen Designerin Emma Hill (vorher bei Mulberry). In den deutschsprachigen Ländern verantwortet Patrick Coppolecchia Reinartz den Vertrieb. www.ilbisonte.com
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e r h a j r e d n Wa
hinaus lt e W ie d hen, ohne inkeine Option – e g e r h e L Firma in dielle Nachfolger ist das oanders. Zumal n e h c li r e lt In der e le potenzie t einmal ihr Standing w für die Zukunft ie v r ü F ? n zuziehe ie sich ers ngen auch durchausen. s n e it e b r a r Erfahru lieber e n e lt d sein könn e n m e m is a e s w e g g e t die dor rnehmens w te n u n ie il m Impuls des Fa per. Fotos: Unternehmen lgen. Der ga r en zu fo nternehm t wenig oder sogar r, um U e n e ig e Eltern ins lagen, der vielleich sitiv sein. Nicht nu keit, den h sch c s po li rfa h d n tä Weg einzu is kann das überau st vers schliche E daran n n lb e re e e S m d e n ie a in w e Es ist k wenn es erufliche m Ergebn usst einen ganz bew ltern zu tun hat. I m grundlegende b nd bereichernd ist, ch einigen , in se ft o E u na r d rra ma g m Weg de herauszubilden un lick über den Telle Unternehmern, die milienuntere d it m ts eit en rB r Fa nich ersönlichk dern auch, weil de ie bei den folgend en Fortbestand de P e n e ig e zd son die So w Kompeten sammeln, rnehmen. rungen zu milienfirma zu übe em K now-how und a en geht, die F n mit neu er worb re h i der Wanderja ern. Thema Marke be h c m si zu el n vi e ey m M h m ne te Wäschemarke ner Pichler zusa e familiengeführ mit dem damaligen CEO Rei di zu r it fü m te da rn d le fokussieren un re Ja hre eng Matthias Mey s umso mehr zu up, wo er mehre he ro ic G tl mit innerhalb n en io es sh W Fa y Hol gemacht und da s eine, um ey da f M au n t vo ch n zi be er menarbeitete. V er zu den Maßga Maßgaben hat e es n Leben in di – n re lie etab rem mehrjährige odegeschäf t ih ch . na ht n ic ge re in er br das Premiumm tin Wirschke kurzer Zeit viel ens und Constan . Heute führen sie gemeinsam che, bei einem Mailänder m le C r de rü B Die bran ng mit en in der Finanz uslandserfahru tiert. Florida einige A ldorf, das von ihren Erfahrung i Weitkamp in Münster profi be se le üs Wirschke in D der guten Schu enten wie auch uz od Pr eer hm Cas
Text: Nicol
et ta Scha
Schließlich Clemens Sagmeister, der für seine Aufgabe, Sagmeister in sechster Generation zu führen, nach viel Input seiner Arbeit bei Tommy Hilfiger, Hugo Boss und vor allem Peek & Cloppenburg meistert, indem er weglässt, was auf den inhabergeführten Modehandel nicht übertragbar ist – und dafür anderes übernommen hat, das das eigene Business bereichert.
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132 SO LÄUFT’S NACHFOLGE WANDERJAHRE
Matthias Mey, Geschäftsführender Gesellschafter: „Ich konnte mich auf das konzentrieren, was ich kann: auf Marke, Produkt, Vertrieb und Modernisierung.“
Mey Wer Werte vorfindet, kann viel bewegen Als Matthias Mey nach 14 Jahren bei der Holy Fashion Group ins Familienunternehmen kam, fand er beste Bedingungen vor. Aber statt sich auf dem auszuruhen, trieb er voran, was ihn in den vergangenen Jahren geprägt hatte: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Mey
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„Mach das, worauf du Lust hast“, hatte Vater Dietmar Mey zu seinem Sohn Matthias gesagt. Also verschlug es ihn statt in die Wäschebranche nach Kreuzlingen zu Strellson, im Jahr 2000 noch ein 70 Mitar beiter kleines Unternehmen. Zwei Jahre später wurde er Assistent von Reiner Pichler, damaliger CEO der Holy Fashion Group, und bekam nicht lange darauf die Gelegenheit, sich zu bewähren, als die Holy Gruppe Windsor.Men von Bielefeld nach Kreuzlingen holte. „Ich bekam als Brand Director, später als Managing Director von Windsor.Men die Chance, die Marke zu modernisieren. Das war damals mit knapp 32 Jahren eine große Aufgabe und eine Riesenmotivation“, so Matthias Mey. Er war von Reiner Pichlers Leidenschaft für die Marke beeindruckt, fokussierte sich auf Heritage und Werte und begann gleichzeitig, die Kollektionen spürbar zu verändern. Mit Erfolg, die Marke wuchs stetig und stand auch in der Kundenwahrnehmung deutlich moderner da, mit einem soliden Aufbau im Vertrieb. Als Matthias Mey 2011 ein willigte, neben seinem Job bei der Holy Fashion Group in den Beirat der Mey Unternehmensgruppe einzutreten, begann er sich bald mit dem
Thema Nachfolge, gemeinsam mit seinem Bruder Florian und seinem Cousin, in der Firma zu beschäftigen. Schließlich siegte der Wunsch, etwas im eigenen Familienunternehmen zu bewegen, und so übernahm Matthias Mey 2014 die Geschäftsführung der Mey Unternehmensgruppe an der Seite seines Bruders, zuständig für die Produktion, seines Cousins Markus Mey, verantwortlich für IT, Logistik, E-Commerce, sowie Roland Kull, zuständig für Finanzen und Personal. Fokus Marke
Matthias Mey nutzte seine Energie und seine Erfahrung und konzentrierte sich auf seine Stärken: Marke, Vertrieb, Produkt und Modernisierung. Mitunter wurde bewusst auf Marktanteile verzichtet, um das Profil zu schärfen und die Marke zu modernisieren. Loungewear und moderne Nachtwäsche sowie seit 2007 auch Dessous gehören heute zu den stärksten Wachstumssegmenten von Mey. Wer Werte vorfindet, kann viel bewegen, weiß Matthias Mey. „Unser hochwertiges Produkt kostet Geld, das unser Kunde nur ausgibt, sofern er den Mehrwert unserer Produkte kennt.“ So startete Mey 2016 eine Wertekampagne, teils mit provokanten Slogans wie: „Ihr
Sportwagen kommt ja auch nicht aus Bangladesch.“ Ebenso initiierte er Mey Story als Luxusmarke rund um das beste weiße T-Shirt, mit beachtlichem Imagegewinn. Nicht zuletzt dank einer authentischen Kampagne, die Unternehmer zeigt, die ähnliche Werte wie Mey verkörpern, darunter Talbot Runhof und Markus Meindl, was im Premiummodemarkt gut ankommt. Heute ist Mey Story nicht nur bei Lodenfrey und Murkudis zu finden, sondern auch bei Princess in Antwerpen, The Store in Mailand oder United Arrows in Tokio. Innerhalb von vier Jahren wurde Beachtliches erreicht. Nicht nur die Umsatzsteigerung der Unternehmensgruppe von 69 Millionen Euro im Jahr 2013 auf heute 88 Millionen Euro, sondern auch die Verankerung der Marke im Bewusstsein der jüngeren Zielgruppe, was Mey umso zukunftsfähiger macht. „Mein Beitrag lag vielleicht im unternehmerischen Mut zu mitunter radikaleren Veränderungen“, sagt Matthias Mey. „Das konnte aber nur gelingen, weil ein großartiges Fundament vorhanden war, mit tollen und erfahrenen Mitarbeitern. Wenn man das Glück hat, einen Rohdiamanten vorzufinden, der nur noch geschliffen werden muss, macht das vieles leichter.“
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Heraus aus der Vergleichbarkeit: Wichtiger als High Fashion, die es überall gibt, sind Clemens Sagmeister Labels und Events, die seine Geschäfte besonders machen.
Clemens, Caroline, Heidrun und Gebhard Sagmeister.
Sagmeister Trüffel und Afterwork-Bier Was mit Antiquitäten vor 170 Jahren begann, hat sich zum international angesehenen Premiumhandel für Mode entwickelt. An der Spitze steht heute Clemens Sagmeister in sechster Generation, der einen Erfahrungsschatz von Hugo Boss, Tommy Hilfiger und P&C mitbringt. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Sagmeister
Hugo Boss in Miami, Tommy Hilfiger in Amsterdam. Die Praktika während eines internationalen BWL-Studiums waren für Clemens Sagmeister sehr prägend. „Modisch war ich ja schon familiär vorbelastet, aber erst da hat es mich richtig gepackt. Ich hatte motivierende Mentoren, die unternehmerisch jung gedacht haben und ihrem Job sehr leidenschaftlich verbunden waren.“ Davon angesteckt, schlug Clemens Sagmeister tatsächlich seinen Weg in die Modebranche ein und startete 2006 ein Traineeprogramm für General Management bei Peek & Cloppenburg in Wien. Ab da ging es zügig bergauf. Sagmeister wurde auf Führungsaufgaben vorbereitet, auch bei P&C Düsseldorf oder in Zürich. Da wurde ihm bereits die Leitung der Damen und HerrenExquisitabteilung bei P&C Salzburg angeboten. Nach einem Dreivierteljahr dort folgten eineinhalb Jahre Abteilungsleitung und Einkaufsverantwortung für die junge Exquisitabteilung im Wiener Haus des Unternehmens. „Man bot mir daraufhin an, Geschäftsführer von P&C in der Wiener Kärntner Straße zu werden“, erzählt Clemens Sagmeister. „Doch ich wollte gemeinsam mit meiner Frau
nach Bregenz ins Familienunternehmen zurück. Der richtige Zeitpunkt war gekommen.“ Flucht nach vorn
Das Sagmeister Business hat der junge Österreicher von seinen Eltern Gebhard und Heidrun Sagmeister im Jahr 2011 zu einem guten Zeitpunkt übernommen. Die Herausforderungen nach der Jahrtausendwende – zunehmende Konkurrenz im Handel, off- wie online – hatte Sagmeister mit einem deutlichen Trading-up pariert. In den letzten Jahren ist das Unternehmen auf sechs Filialen und 40 Mitarbeiter gewachsen. Menswear-Multibrandkonzepte bleiben die Hauptdomäne, ergänzt von einem Eleventy-Monobrandgeschäft, dem Webshop auf Farfetch sowie seit 2015 einem Kindergeschäft, das Clemens Sagmeisters Frau Caroline verantwortet. Von Kollektionen wie Prada und Dolce & Gabbana hat sich Clemens Sagmeister verabschiedet. „Zum einen aufgrund der Limits, zum anderen, weil man bei Orderterminen mit Prada uns als kleinem Händler nicht auf Augenhöhe begegnet.“ Zudem sieht er die Zukunft des Familienunternehmens in mehr Einzigartigkeit. So setzt
er auf lokale Labels wie Weber + Weber als besondere Trüffel. Zusätzlich gibt es Maßtage oder Events wie das Afterwork-Bier bei Sagmeister, in Kooperation mit einem ortsansässigen Bierspezialisten. Auch die Personalpolitik ist heute eine andere. „Ich möchte die Mitarbeiter als Mitunternehmer wahrnehmen, mit geteilten Verantwortlichkeiten. Diese Bereitschaft fehlt in vielen kleinen Firmen, aber bei P&C habe ich gelernt: Es geht gar nicht anders.“ Ebenso prägend war für ihn das dortige Controlling. „Ich habe versucht, einiges davon in die täglichen Abläufe bei Sagmeister einfließen zu lassen. Manches habe ich allerdings nach einem halben Jahr wieder gelassen, weil es auf unsere kleine Struktur nicht übertragbar war.“ Schon während des Studiums hat Clemens Sagmeister für eine Arbeit Interviews mit Mitgliedern des Masculin Modekreises geführt und festgestellt, wie wichtig es ist, Zahlen offen auf den Tisch zu legen. „Es ist sinnvoll, zu vergleichen, anstatt nur einzeln zu agieren“, sagt er. „Man sieht, dass die Probleme wie auch die Erfolge sehr ähnlich sind – und dass man voneinander lernen kann.“ style in progress 217
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„Unser Name steht an der Tür, allein das gibt uns eine Verpflichtung.“ Clemens Wirschke (rechts) mit seinem Bruder Constantin Wirschke.
Wirschke Bodenständig, aber mit Leichtigkeit Wirschke zählt seit über 70 Jahren zu den renommierten Modehandelsadressen in Düsseldorf. Klingt angestaubt? Nein, dank der Brüder Clemens und Constantin Wirschke, die das Unternehmen in die Zukunft führen und sich ihr Rüstzeug auf Stationen in den USA, Mailand und Münster erarbeitet haben. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Wirschke
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Die Schaufenster zeigen Outfits von Moncler, Herno und PT01. In klassischen Looks, aber mit einem ganz besonderen Twist. Das modische Feeling haben die Brüder Wirschke nicht zuletzt von ihrer Mutter, der Italienerin Gabriella Wirschke, mit auf den Weg bekommen. So ist das Markenportfolio mit Namen wie Antonelli, Santoni, Lardini und Piazza Sempione auch stark italienisch geprägt. Das war bereits unter der Führung der Elterngeneration so. Clemens Wirschke senior musste die Handelsfirma 1971 bereits als 23-Jähriger übernehmen, doch er wuchs schnell in seine Aufgabe hinein. Das Geschäft florierte, es folgten zwei Filialen auf Sylt. 1997 zog es die Familie für sieben Jahre in die Ferne, in eine Kleinstadt nach Florida, während die Modegeschäfte von einem Geschäftsführer geleitet wurden. „Meine Eltern wollten mal etwas anderes erleben, unser Leben dort war sehr idyllisch“, erzählt Constantin Wirschke. Er studierte in Holland und
stieg in die Bankenbranche ein, arbeitete bei Credit Suisse und bei Natixis. „Dann lockte es mich, mit meinem Bruder zu arbeiten und die Familienfirma weiter nach vorn zu bringen.“ So startete er 2011 bei Wirschke Düsseldorf, wo er sich die Geschäftsführung heute mit seinem Bruder teilt: Constantin verantwortet das Finanzielle, während sich Clemens um den kreativen Part kümmert. Dafür machte er nach seinem Bostoner BWL-Studium die ersten praktischen Erfahrungen zunächst bei einem Cashmere- Lieferanten in Mailand, „Es war sehr interessant, die Dinge mal von der Produzentenseite zu sehen – und wie anstrengend die Forderungen von uns Händlern sein können“, erzählt er augenzwinkernd. „Heute müssen ja Produzent und Händler viel enger zusammenarbeiten.“ Bei Schnitzler und dem dazugehörigen Menswearstore Weitkamp in Münster bildete er sein Verkaufstalent weiter aus. „Es war wichtig, zu sehen, wie
es andere machen. Außerdem hat mich der familiäre große Betrieb begeistert“, so Clemens Wirschke. Soft Skills
Für beide Brüder sind 60 bis 70 Stunden Arbeit pro Woche in der Firma gang und gäbe, und am Wochenende stehen beide auf der Fläche. „Wir müssen die Dynamik im Markt verstehen, glücklicherweise funktioniert das gut“, erklärt Constantin Wirschke. „Events wie auch unsere Maßtage oder Trunkshows zählen ebenso dazu wie Posts auf Instagram oder Facebook“, ergänzt Clemens Wirschke. „Heute sind aber vor allem die Soft Skills entscheidend: Wie gut kenne ich den Kunden, weiß ich, ob der Hund wieder gesund ist? Wir müssen uns für unsere Kunden Zeit nehmen, nicht nur deshalb haben wir auch für unser 400 Quadratmeter großes Geschäft 15 Mitarbeiter. Denn Service ist heute alles.“
Styles
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gluecklich.it Eppan / Südtirol
Premium Order Munich Zenith Gelände 01. - 03.09.17
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SO LÄUFT’S 137 NACHFOLGE BEGLEITER
Die Begleiter
Übergaben und Nachfolge regelungen sind nicht nur inner familiäre Prozesse, sondern greifen tief in die Struktur von Unternehmen ein. style in progress sprach mit Beratungs unternehmen, die mit den Folgen dieser Übergaben arbeiten – und mit einem Modehändler, der die Übergabe im eigenen Haus professionell begleiten ließ. Text: Ina Köhler, Nicoletta Schaper. Illustration: Claudia Meitert@Caroline Seidler. Fotos: Gesprächspartner
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„Ab einem bestimmten Moment muss klar sein, wer das Kommando hat“ Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Übergabe eines Unternehmens an die nächste Generation?
Norbert Pühringer,Team Retail Excellence: Einen optimalen Zeitpunkt gibt es nicht, ich würde eher von einem Zeitraum sprechen. Einerseits ist eine gute Einarbeitung hilfreich, damit sich Nachfolger schrittweise einarbeiten, Kompetenzen erwerben und Vertrauen bei der Mannschaft aufbauen können. Andererseits muss ab einem bestimmten Moment klar sein, wer das Kommando hat. Eine Einarbeitung über ein bis zwei Jahre mit einer klar definierten Übergabe erscheint mir als sinnvoller Ansatz.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Risiken für Unternehmen?
Das größte Risiko ist eine nur scheinbare Übergabe des Gründers, der in Wirklichkeit im Hintergrund immer noch die graue Eminenz spielt. Die Mitarbeiter wissen dann nicht, welcher Richtung sie folgen sollen. Ich habe mehrere Beispiele erlebt, bei denen diese Situation zum Scheitern des Unternehmens geführt hat. Ein zweites Risiko ist die fehlende Kompetenz eines Sohnes oder einer Tochter für die Chefposition, die jedoch weder vom Gründer noch von den Nachfolgern gesehen werden will. Es ist keine Schande, sondern zeugt 217 style in progress
von Größe, wenn Familien erkennen, wer für eine Position als Geschäftsführer geeignet ist und wer nicht. Ein Nachfolger kann auch im Aufsichtsrat als Eigentümer seine Interessen wahrnehmen, ohne das Unternehmen tagtäglich durch hohen Wellengang steuern zu müssen. Ein erfahrener, kompetenter Fremdmanager ist allemal besser als ein unerfahrener, den Anforderungen nicht gewachsener Nachfolger aus der Familie.
Und was raten Sie in diesem Fall?
Ein schwacher Familienmanager als Nachfolger kann durch ein gutes Managementkollegium und eine gute zweite Reihe kompensiert werden, solange der Nachfolger seinen Führungsanspruch nicht wirklich auslebt. Eine dauerhaft gute Lösung ist es jedoch in der Regel auch nicht, weil die Mitarbeiter ein unglaubliches Sensorium für Stärken und Schwächen der Führung haben und im Zweifel selbst eher desorientiert werden, was ihre eigene Position und Haltung in der Regel schwächt. Welchen Rat würden Sie Mitarbeitern „zwischen den Stühlen“ geben?
Das ist immer eine schwierige Situation. Es gibt allerdings auch eine ganz einfache und klare Antwort darauf: Fokus auf den eigenen Einflussbereich. Ein Manager in der zweiten Reihe wird ein familiäres Problem bei
der Eigentümerfamilie nicht lösen können. Daher macht es auch keinen Sinn, sich damit zu beschäftigen. Wer seine Verantwortung in seinem Einflussbereich wahrnimmt, macht das Richtige und sendet damit auch wichtige Signale an die Eigentümer aus. Er kann regelrecht zum Vorbild für integres, verantwortungsvolles Verhalten werden. Und Vorbilder wirken nicht nur nach unten, sondern auch nach oben. Auch wenn es schwerfällt, seinen Einflussbereich proaktiv zu gestalten und alles dafür zu tun, die Eigentümerfamilie zu unterstützen, es ist die einzige Chance, um schwierige Situationen positiv zu beeinflussen. Die Reißleine kann man dann ziehen, wenn die eigene, klar definierte rote Linie überschritten wird. Keine Alternative ist Jammern, Hadern und Schuldzuweisungen nach oben. Das führt garantiert in die falsche Richtung.
Inwieweit muss man bei Übergaben auf persönliche bzw. familiäre Strukturen Rücksicht nehmen? Wie würde ein optimaler Prozess aussehen?
Es gilt, frühzeitig zu klären und darüber offen zu sprechen, wie die jeweils persönliche Motivation des Gründers und der potenziellen Nachfolger aussieht. Jeder Beteiligte braucht ein klares Verständnis für die Perspektiven und die Interessen des anderen. Auf gegenseitigem Verstehen
kann eine gute Lösung gebaut werden, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Oft sind die Interessen unterschiedlich gewichtet und der Gründer ist zum Beispiel eher bereit, früher als geplant loszulassen, wenn er merkt, dass seine Leistungen hohe Wertschätzung erfahren. Es sind selten die finanziellen Dinge, die die größten Hürden sind, sondern häufig sehr menschliche Faktoren wie Wertschätzung, Anerkennung, Beteiligung und Kontrolle über den Prozess. Der optimale Prozess beginnt mit einem von allen Parteien getragenen Interessenausgleich. Wir sprechen vom Wollen. Parallel muss sichergestellt werden, dass die Nachfolger auch das Können mitbringen. Im Zweifel heißt das eben eine längere Einarbeitungszeit oder die Abgabe an einen Fremdmanager. Dann geht es um eine glasklare Kommunikation mit allen Stakeholdern über den Prozess, den Zeitpunkt und die Rollen der Beteiligten. Last but not least, es muss so gehandelt wie kommuniziert werden, damit bei allen Beteiligten das Vertrauen wächst, dass auch die nächste Generation das Unternehmen erfolgreich führen kann.
Team Retail Excellence Das Düsseldorfer Beratungsunternehmen Team Retail Excellence unterstützt Brands und Retailer der Modebranche bei der Entwicklung erfolgreicher Geschäftsmodelle. Die Berater verbinden dabei ihre Kompetenzen zu Unternehmensstrategie, Vertriebs- und Einkaufsmanagement mit ihren langjährigen Erfahrungen zur erfolgreichen Gestaltung von Veränderungen.
„Die Nachfolge braucht Raum für Neues!“ Frau Engel-Hutner, die Hutner AG ist mit dem Thema Übergabe in Handelsunternehmen bestens vertraut. Zugleich war das auch ein Thema im eigenen Unternehmen.
Ja, mein Vater hat die Führung unseres Unternehmens weitsichtig schon vor zehn Jahren strategisch geplant. Mein Vater war früher selbst Nachfolgegeneration im Modehandel und hat während seiner Arbeit als Berater und Coach alle Varianten der Übergabe erlebt. Ich denke, das hat ihn inspiriert, den Generationswechsel bei Hutner wirklich vorbildlich zu gestalten. Wie sah das im Einzelnen aus?
Die Umfirmierung von der GmbH zur AG war der erste Schritt, um die Führung des Unternehmens auf mehrere Schultern zu verteilen. Somit lenkten bis Ende letzten Jahres Michael Hutner, Margit Hutner und Christian Göggerle die Geschicke der Hutner Training AG. Im folgenden wurden Bereichsleitungen eingeführt, wobei ich die Aufgabe der Vertriebsleitung übernahm und Markus Haslinger die Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen für den Handel. Dabei war immer klar: der 31. Dezember 2016 ist der Stichtag, ab da wird an uns vier Vorstände übergeben. Welche Schwierigkeiten erleben Sie im Generationswechsel im Handel?
Manchmal kommen die Nachfolger sehr schnell ins Unternehmen, ohne sich vorher ein Standing in einer anderen Firma erarbeitet zu haben. Außerdem muss ein Bewusstsein dafür entwickelt werden, dass die neue Generation nicht den exakt gleichen Raum des Vorgängers
füllen kann und soll. Dafür braucht es eine starke Selbst reflexion aller Beteiligter, das ist eine riesige Herausforderung, da wir es mit zwei starken Systemen zu tun haben: Familie und Unternehmen. Wo beide ineinandergreifen, wird es spannend.
Wie war das für Sie als Tochter des Unternehmensgründers Michael Hutner?
Es gab zu keiner Zeit den Druck, dass ich einmal in die Hutner-Welt zu kommen habe. Zehn Jahre zwischen der Ausbildung und Hutner habe ich in Unternehmen gearbeitet, die zur Firma Hutner keinen Bezug hatten. Erst dann kam ich ins Familienunternehmen und habe dort meinen Weg gemacht wie jeder andere, ohne Privilegien. Wobei können Sie als Berater konkret helfen?
Die Nachfolgegeneration braucht Unterstützung dabei, ihre neue Führung zu definieren, und sie braucht Raum für Neues. Wenn Zukunftsvision und Mission des Unternehmens klar sind, kann die ältere Generation Vertrauen in die Nachfolge gewinnen, ebenso wie die Mitarbeiter, die die Veränderungen mittragen und mitgestalten. Woran sehen Sie, dass Ihre Arbeit Früchte trägt?
Wenn geplante Meilensteine tatsächlich umgesetzt werden. Das kann das Gelingen von Projekten sein, die der Nachwuchs eigenverantwortlich übernommen hat. Oder wenn es gelingt, dass sich die Generationen offen und vertrauensvoll gegenseitig spiegeln, warum etwas im Alltag nicht wie geplant funktioniert hat. Die Projekte von heute dürften andere sein als früher, denn jede Zeit hat ihre besonderen Herausforderungen.
Und jeder Händler hat seine
besonderen Themen, wie heute beispielsweise die Digitalisierung. Dabei ist es fundamental wichtig, dass es die Jüngeren sind, die die Strategie für die nächsten Jahre festlegen, vor allem, wenn die Älteren nicht mehr lang im Unternehmen sind. Viele legen nicht einmal den Zeitpunkt der Übergabe fest, dabei ist Klarheit die wichtigste Voraussetzung für ein Gelingen. Denn, wenn es kein definiertes Ende eines Weges gibt, wie sollen sich da Meilensteine setzen lassen?
Hutner Training AG Die 1983 gegründete Hutner Training AG mit Sitz in Kronburg berät und begleitet vor allem Handelsunternehmen aus der Mode-, Sport- und Schuhbranche in der Umsetzung von Analyse, Strategie- und Personalentwicklung. www.hutner.de
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„Die beste Idee gewinnt!“ Herr Fischer, gibt es im Handel ein heikleres Thema als das der Nachfolge?
Wohl nicht, zumal sich die Branche fortlaufend stark verändert. Die Übergabe ist eins der brennendsten für viele mittlere bis kleine Händler. Es gibt ja nur wenige junge Leute, die sagen: Mein größter Wunsch ist es, einmal einen Textilladen zu übernehmen.
Im Jahr 2012 haben Sie das Unternehmen von Ihren Eltern übernommen.
Wenn man sozusagen unterm Kleiderständer groß wird, ist das Thema tatsächlich von frühester Kindheit an da. Zum Start meiner beruflichen Ausbildung, konnte ich mir das auch tatsächlich vorstellen. Nach meiner Einzelhandelslehre bei SinnLeffers in Hannover und meinem Studium in Nagold haben mein Vater und ich beschlossen, dass meine weitere berufliche Entwicklung im eigenen Unternehmen stattfinden sollte. Also habe ich nach und nach verschiedene Verantwortungsbereiche übernommen: Erst den Einkauf der Young Fashion über die Betreuung des Einkaufs der Menswear, bis ich schließlich das Gesamtunternehmen übernommen habe. Wie sah das im Einzelnen aus?
Die beste Idee gewinnt, lautet unser Grundsatz. Bis 2012 wurde gemeinsam entschieden, mit einer Mischung der Erfahrungswerte der Alten gepaart mit den Innovationen der Jugend. Das war in der Praxis schwierig. Daraus haben wir gelernt, dass immer einer von uns letztendlich die finale Entscheidung treffen muss. Heute kümmert sich mein Vater eher um private Dinge, während meine Mutter sich ihrer Hauptaufgabe, dem „Unser Fischer hilft E.V.“, widmet, einem Verein, der sich um 217 style in progress
benachteiligte Kinder kümmert. Getrennte Aufgaben sind ebenso wichtig wie die Trennung von Beruf und Privatem. Streitkultur im Unternehmen, ja, aber das darf nicht das Persönliche belasten.
Wo konkret hat Ihnen die Beratung von Hutner geholfen?
Nicht nur in der Entwicklung und Umsetzung der Unternehmensstrategie, die wir in den Jahren 2013 und 2016 entwickelten, sondern auch bei der Einführung eines Systems zur Mitarbeiterentwicklung. Der Aufbau des „Mein Fischer Trainings“ als Akademie war dabei einer der wichtigsten Bausteine, sowie mit einem Fördersystem für unsere Mitarbeiter. Also haben wir begonnen, alle Mitarbeiter und ihre Positionen im Unternehmen zu hinterfragen, welches ihre Passionen sind, und verfolgen heute den Anspruch, jeden an die Position zu setzen, die ihm wirklich liegt. Nur wer seiner Passion folgt, kann richtig gut sein, ist meine Überzeugung. Worin liegt Ihre Passion?
Ich liebe es, zu gestalten, Dinge auszuprobieren, Gutes weiterzuentwickeln, mit dem Ziel, das eigene Unternehmen auf das nächste Level zu heben. Derzeit möchten wir Mein Fischer vom Textilunternehmen hin zum Lifestyleanbieter entwickeln, inklusive Beauty und Styling. Wir haben viele entsprechende Events in unseren Häusern, die wir als Bühnen sehen, um unseren Gästen Besonderes zu präsentieren. Wir möchten erreichen, dass wir überall, über verschiedene Kanäle mit unseren Kunden in Kontakt treten können, sei es über den Onlineshop, Facebook, Instagram oder eben in unseren Geschäften. Denn die Begegnung mit dem Kunden ist das Wichtigste.
MEIN FISCHER Das Stammhaus des vor 185 Jahren gegründeten und 300 Mitarbeiter starken Unternehmens steht in Taucha bei Leipzig. Insgesamt gibt es 15 Filialen, ergänzt von einem Onlineshop sowie einem Marc Cain Franchiseshop. www.meinfischer.de
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Nachfolge
Nichtfolge Nicht jedem Betrieb ist das Glück eines Nachfolgers beschert. Am Wollen scheitert es selten, am Können schon eher – und nicht zuletzt an den finan ziellen Ressourcen. style in progress hat mit Unternehmern gesprochen, die das Ende einer Ära zum Beginn von etwas ganz Neuem gemacht haben. Text: Ina Köhler, Martina Müllner-Seybold. Illustration: Claudia Meitert@Caroline Seidler
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144 SO LÄUFT’S NACHFOLGE NICHTFOLGE
Nach 27 Jahren Modehandel ist für Klaudia Burger die Zeit reif, ein neues Abenteuer zu starten.
Slips „I need a change“ Seit 27 Jahren ist Klaudia Burger mit Slips ein fester Begriff in Münchens Einzelhandelslandschaft. Wenn sie im Juni die Pforten ihres Ladens am Gärtnerplatz für immer schließt, tut sie das am Höhepunkt ihres Erfolges. Aus gutem Grund. Text: Martina Müllner-Seybold. Foto: Klaudia Burger
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„Es ist verrückt, seit die Preise rot sind, geht es bei uns zu wie in einem Bienenstock.“ Im März hat Klaudia Burger den Räumungsverkauf eingeläutet, Mitte April war das Lager leergefegt, bis Juni will sie sich Zeit für den Abschied gönnen. „Freilich löst diese Entscheidung viel Emotion aus, aber ich freue mich auf die Veränderung.“ Im Angesicht des Lobes, das Klaudia Burger seit Bekanntgabe der Schließung erfährt, könnte man fast vergessen, was den Entschluss in ihr reifen lassen hat. „Ich will, dass meine Arbeit wieder wertgeschätzt wird. Gerade im Segment Fashion ist es heute wahnsinnig schwer geworden, ein Teil zum regulären Preis zu verkaufen. Fast Fashion und Online bieten quasi ständig Reduzierungen an. Pre-Sale, Midseason-Sale, Aftersale, Beetweensale und so weiter. Das hat die Kunden verändert. Der Geiz grassiert immer stärker, nicht, dass es sich die Leute nicht mehr leisten können. Trotzdem wird immer versucht, den Wert des Produktes nach unten zu handeln. Selbst bei 50 Prozent Rabatt versuchen viele Kunden – liebe Stammkunden mal ausgeschlossen – noch irgendetwas am Preis zu drehen. Ein Sortiment für einen Laden wie meinen zusammenzustellen, Wäsche, Damen, Herren, das ist unglaublich viel Arbeit und gewissermaßen eine Kunst, weil man wie eine
Kuratorin zusammensammelt. Die Wertschätzung für diesen enormen Aufwand vermisse ich. Genau wie die Wertschätzung meines Personals und der wirklich aufwändigen und liebevollen persönlichen Bedienung, die es weder online noch im Fast-Fashion-Bereich gibt. Diese Geringschätzung hat mit dieser Geiz-ist-geil-Bewegung begonnen und oft habe ich den Eindruck, in Deutschland ist es am schlimmsten. Man fährt im Luxus-SUV zu Lidl und freut sich tierisch, zu sparen. Über die Konditionen, zu denen diese Lebensmittel – oder die entsprechende Mode bei den Vertikalen – gemacht wird, denkt keiner nach.“ Zeit für den Lebenstraum
Gründe, warum Klaudia Burger vor gut zwei Jahren mit dem Gedanken ans Aufhören zu spielen begann, kann sie noch zahlreiche weitere nennen. „Die Konsumenten sind völlig übersättigt, alles ist immer und überall verfügbar – gibt’s ein Kleid online in fünf Farben, reichen die beiden, die man im Laden hat, plötzlich nicht aus. Alles wird zu früh geliefert. Mäntel im Juni, was soll das? Dadurch verliert selbst das schönste Produkt an Begehrlichkeit, entwertet sich so rasch. Früher wusste ich, dass ich alles, was ich einkaufe, auch regulär verkaufe – das ist heute ganz anders.“ Sie selbst habe klug reagiert, die Ordermengen
Veränderungen wie der sinkenden Frequenz angepasst und so ihren Gewinn immer gehalten. „Frau Burger, wie können Sie ein so profitables Unternehmen nur aufgeben?“, habe ihr Steuerberater gefragt. „Genau deshalb: Weil ich es jetzt kann.“ Paradox: Gerade weil Slips so gesund ist, scheiterte ein Verkauf. „Ich habe das Unternehmen bewerten lassen und wusste: Verschenken will ich es nicht, den Preis ist es wert.“ Die Interessenten teilten sich in zwei Felder: „Keine Bank glaubt an den Einzelhandel, also haben die, die den Job konnten und den Wert der Firma erkannten, den Preis nicht stemmen können. Denjenigen mit Kapital fehlte entweder die Kompetenz in der Mode oder sie wollten die Firma quasi geschenkt. Und für einen Neueinsteiger ist mein Geschäft mit 270 Quadratmetern einfach zu groß. Da muss schon alles sitzen.“ Also: „Ein klarer Schlussstrich – und dann lassen wir alles hinter uns.“ Gemeinsam mit ihrem Mann will Klaudia Burger auf Ibiza ein Private Guesthouse mit wenigen Zimmern betreiben. „Dort wird es unsere Arbeit nicht im Sale geben, sondern nur zu einem Preis, die sie eben Wert ist“, lacht Klaudia Burger. Spätestens 2019 soll es soweit sein, bis dahin berichten die Burgers auf Instagram von ihrem Ausstieg und Neuanfang: @burgeristhere.
SO LÄUFT’S 145 NACHFOLGE NICHTFOLGE
Die Gründer von Fond of Bags Sven-Oliver Pink, Florian Michajlezko und Oliver Steinki können neben neuen Produkten auch Traditionsmarke.
Offermann „Die Historie hat uns interessiert“ Was bringt drei Gründer dazu, eine alteingesessene Traditionsmarke zu übernehmen? Im Fall der Kölner Leder manufaktur Offermann stand eine fast 175-jährige Marke zum Verkauf. Und die erwies sich als überaus reizvoll für die Neuen. Text: Ina Köhler. Foto: Fond of Bags
Vor der Übernahme von Offermann jedoch hatte das Trio mit dem Aufbau der eigenen Firma zu tun. Sven-Oliver Pink, Florian Michajlezko und Oliver Steinki revolutionierten mit Ergobag mal eben das Schultaschengeschäft. Pink und Michajlezko kannten sich vom Wirtschaftsstudium und entdeckten per Zufall, dass viele Schulranzen nicht ergonomisch waren. Aus der Idee entwickelten sie 2010 ein innovatives und nachhaltiges Produkt, das sich rasch zum einträglichen Geschäft mauserte. Unter dem Dach von Fond of Bags, wie sich das Unternehmen heute nennt, gibt es mittlerweile sieben Taschen- und Rucksackmarken für unterschiedliche Zielgruppen. 45 Millionen Euro Umsatz waren es bereits im Geschäftsjahr 2015/16, der Mitarbeiterstamm ist auf über 180 gewachsen. Für 2019 ist der Umzug in ein neues großes Gebäude mit 10.000 Quadratmeter Fläche in Köln geplant. Ausgezeichnet wurden die Gründer auch schon – mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis und dem Deutschen CSR-Preis. 2014 kam die Traditionsmarke Offermann ins Spiel. Auf der einen Seite das junge Startup – auf der anderen 175 Jahre Firmengeschichte in Bensberg bei Köln. Dort wurde 1842 die Gerberei von Jakob Offermann
gegründet, aus der sich seit den 1920er-Jahren eine erfolgreiche Produktmarke etablierte, die letztlich zum Verkauf stand. Ein anderer Zweig der Familie betreibt renommierte Lederwarengeschäfte in Köln und Aachen unter der Leitung von Bernhard Offermann. Alt und neu miteinander
„Ein gemeinsamer Bekannter hatte mich schon 2012 darauf aufmerksam gemacht, dass Hubertus Offermann auf der Suche nach einem Nachfolger war“, erzählt Sven-Oliver Pink. „2014 wurde es dann konkret: Bis dahin war unsere Entwicklung so weit, dass wir bereit dafür waren. Offermann verfügt aus unserer Sicht über eine Menge Know-how für Leder, zudem hat uns die Historie sehr interessiert.“ Altgediente Mitarbeiterinnen wie eine Feintäschnerin unterstützen bei Produktionsprozessen ebenso wie die bestehende Lieferantenund Händlerstruktur, die man von der Marke quasi übernahm. „Strategisch eine kluge Bereicherung für uns“, so Sven-Oliver Pink. „Es war uns zudem wichtig, dass das Team Offermann zum Teil des Teams von Fond of Bags wird, was super geklappt hat, und das ist nicht selbstverständlich. Eine Kultur, die über Jahrzehnte gewachsen ist, unterscheidet sich meistens sehr von
einem jungen Unternehmen.“ Die Mitarbeiter sind nun stärker in die Prozesse eingebunden und können eigenverantwortlicher arbeiten. „Wir sehen eine schöne Entwicklung und im Fazit ist es ziemlich erfolgreich“, resümiert Sven-Oliver Pink. In der Produktpalette folgte ein klarer Schnitt – zunächst wurde das Portfolio massiv verkleinert und die Händlerstruktur neu sortiert. „Offermann hat einen tollen Namen – selbst in Tokio und New York gibt es Kunden, die darauf schwören. Für uns bestand die Herausforderung darin, das Traditionsprodukt ins Heute zu holen und etwas zu schaffen, was in die Neuzeit passt, ohne die Werte und den Qualitätsanspruch zu verlieren.“ Das zeigt sich unter anderem auch darin, dass im Januar die Linie Klatta by Offermann für Frauen gelauncht wurde, die schon bald unter Klatta eigenständig laufen soll. Kritisch beäugt wurde und wird die Entwicklung von der Schuhund Lederwarenbranche. „Die waren schon neugierig, was die Schultaschenleute mit dieser wertigen Ledermarke machen“, erzählt Pink. Würde er es noch mal tun? „Jederzeit, auch wenn es mehr Arbeit war, als wir es uns vorgestellt hatten.“
146 SO LÄUFT’S NACHFOLGE NICHTFOLGE
Anwalt, Immobilieninvestor und Shopinhaber aus Leidenschaft: Wilfrid Wetzl.
Casa Moda „Ich brauche einen emotionalen Bezug“ Wie kommt ein Anwalt zu mittlerweile vier Modegeschäften? Aus Leidenschaft: Vor fast zehn Jahren hat Wilfrid Wetzl Casa Moda gekauft und auf drei Standorte ausgebaut. Seit Herbst 2016 ist er zudem Besitzer des von Stephan Lanzer geführten Traditionsgeschäftes Knilli in Graz. Text: Martina Müllner-Seybold. Foto: Casa Moda
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Bald jährt sich Wilfrid Wetzls Quereinstieg in die Modebranche zum zehnten Mal: 2008 kaufte er Gertrud Schmidtmayer ihre Casa Moda in Steyr ab – in der Familie hatte es keine Nachfolge gegeben. „Ich war jahrelang Kunde und habe sie als Anwalt begleitet und ihr gesagt, sie solle sich bei mir melden, wenn sie verkaufen wolle.“ Aus purer Leidenschaft an der Mode und seinem Sinn für Ästhetik habe er damals das Investment getätigt. „Ich hatte für mein Engagement in der Mode nie einen Masterplan. Ich packe die Gelegenheiten beim Schopf, wenn sie kommen.“ Nach der Pleite von Don Gil nutzte Wetzl die Gunst der Stunde, Casa Moda auf drei Standorte zu vergrößern. „An einem Standort habe ich nur das Ladenlokal, am anderen nur die Mannschaft übernommen.“ Und jetzt Knilli in Graz: „Stephan Lanzer und ich haben schon seit geraumer Zeit Kooperationsgespräche geführt, wirtschaftlich war diese Idee der Zusammenarbeit aber nicht darstellbar. Also kam es jetzt zu dieser sehr freundlichen Übernahme, die ich auch nur unter der Bedingung gemacht habe, dass Stephan Lanzer Knilli mit all seiner Kompetenz weiter erhalten bleibt.“ Das Geschäft wurde einem Facelift unterzogen und mit etlichen
First Lines im Sortiment im April wiedereröffnet. „Der Laden ist immer schon ein wunderschöner Ort gewesen, diese Großzügigkeit mit der Raumhöhe von sechs Metern. Das haben wir jetzt noch heller, hochwertiger und freundlicher gestaltet. So etwas mache ich mit aller Leidenschaft. Und ich bin überzeugt, dass es angesichts der Veränderungen im Handel immer wichtiger wird, den Kunden ein beeindruckendes Erlebnis beim Einkauf zu bieten. Das ist unsere einzige Chance! Viele Entwicklungen im Handel sehe ich sehr kritisch – ob die Onlinekonkurrenz, die Leerstände in den Städten, die Monobrandstores oder die hausgemachten Probleme wie Warendruck und dadurch frühe Reduzierung – die Situation hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert.“ Hausaufgaben machen
Ob Mode trotzdem ein gutes Investment ist? „Ich bin froh, dass ich nicht ausschließlich davon leben muss, sonst würde ich einen Fiat Punto als Firmenwagen fahren“, lacht der Anwalt. Mit strengem Zahlenmanagement und vor allem gutem Personal aber freue er sich, seiner Leidenschaft für Mode Ausdruck zu verleihen. „Ohne meine Filialleiter, die ihre Standorte in größter
Selbstständigkeit führen, wäre das allerdings nicht möglich. Ich selbst habe ja andere berufliche Verpflichtungen.“ Um bei Tom Ford oder Valentino die Order zu schreiben, macht er sich davon aber auch gerne einmal frei. „Einfach, weil ich es mag und diese Marken mich faszinieren und interessieren.“ Vom Modeanwalt aus Steyr haben in der Zwischenzeit viele gehört. „Jede Woche landen Angebote zum Kauf von Geschäften auf meinem Tisch, wo Nachfolger oder entsprechendes Kapital fehlen. Um mich aber mit einem Angebot eingehend zu befassen, muss es einen emotionalen Bezug geben – so wie bei Casa Moda oder Knilli, wo ich als Student meine ersten Anzüge gekauft habe. So eine Institution fortzuführen, ist ein schönes Gefühl.“ Was wäre die nächste Gelegenheit, die er beim Schopfe packen würde? „Touristische Standorte, ohne Tourismus ist ein Modegeschäft meines Erachtens nicht zukunftsfähig.“
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Fragen an Werner Böck
„ICH LIEBE VERÄNDERUNGEN!“
50 Jahre Marc O’Polo bedeuten auch (fast) 50 Jahre Werner Böck und Marc O’Polo. Es ist die Geschichte eines blutjungen Bayern, der sich auf der HerrenMode-Woche zu Köln in einen völlig neuen Look schockverliebt hat. Unternehmerischer Mut, die Verbindung von Visionen und Boden ständigkeit und das unbeirrte Festhalten am Markenkern ziehen sich als roter Faden durch die vielen Kapitel dieser Geschichte. Und auch durch die Antworten auf die 50 Fragen, die wir Werner Böck anlässlich dieses goldenen Jubi läums gestellt haben. Text: Stephan Huber. Fotos: Marc O’Polo
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1) Stephanskirchen oder Stockholm? Jetzt Stephanskirchen! 2) Mia san mia oder Echte Liebe? Mit Klopp, den könnte ich mir auch beim FC Bayern
vorstellen, war das keine echte Liebe, da war BVB einfach echte Konkurrenz!
3) Weiße oder Helles? Helles. 4) Wochenmarkt oder Supermarkt? Wochenmarkt, da denke ich an Italien, einkaufen mit
meiner Frau und dann mit der Familie oder Freunden kochen und essen.
5) Haute Cuisine oder Brettljause? Beides, die Qualität ist entscheidend. 6) Haute Couture oder Sweatshirt? Follow your nature! 7) Lederhose oder Lederjacke? Weder noch. 8) Beatles oder Rolling Stones? Ich war immer im Stones-Lager. Habe ja 1964/65 im
Swinging London gelebt.
9) Der wichtigste Moment in 50 Jahren Marc O’Polo? Die Geburt meiner Söhne. 10) War das auch der schönste Moment? Ja. 11) Weniger locker zu beantworten: Die größte Fehlentscheidung? Manche Personal
entscheidungen.
12) Was hat Sie damals eigentlich so spontan zu Marc O’Polo hingezogen? Eindeutig das
Produkt! Hemden und Blusen aus handgewebter indischer Baumwolle. In völlig anderen Farben, das war einfach neu und eine echte Veränderung.
13) Sind Sie eigentlich noch mit Rolf Lind, Göte Huss und Jerry O’Sheets in Kontakt?
Rolf und Christina haben uns ein paar Mal in Italien besucht. Mit Göte weniger, der war lange in Kuba. Mit Jerry bin ich immer wieder online, habe ihn auch schon in Sanibel, Florida besucht, ein Perfektionist. 14) Warum war eigentlich eine Erdbeere erstes Werbemotiv für Marc O’Polo? Passte damals prima als Botschaft für eine Sommerkollektion. 15) G ibt es aus all diesen Jahren ein Lieblingsmotiv? Ja, die Zugvögel am Himmel. 16) Und ein Lieblingsmodel? Nein. 17) Einflussreichster Designer aktuell? Ron Arad. 18) E influßreichster Designer der Modegeschichte? Miuccia Prada. 19) Amazon oder Fachhandel? Man braucht einander. 20) Wie wird die Antwort auf diese Frage in zehn Jahren ausfallen? Vielleicht ähnlich. 21) Facebook oder Instagram? Jetzt reicht es! 22) Womit kann ein Laden Sie als Kunden gewinnen und behalten? Mit klarem Stil. 23) L ieblingsshop (Muss nicht Mode sein)? Colette in Paris. 24) Kann nachhaltige Mode funktionieren? Ja, wenn diese nicht teurer wird. 25) Aber warum boomen dann Primark, TK Maxx & Co? Aufgrund des Preises. 26) I st die Mehrheit der Konsumenten einfach ignorant? Sind sie das? 27) Braucht ein freier Markt strenge Regeln? Nein. 28) S onntagsöffnung nur für Kirchen oder auch für Konsumtempel? Das muss nicht sein. 29) Waren Sie eigentlich gerne auf Modemessen? Ja. 30) Welche hat am meisten Spaß gemacht? Der Pitti Uomo in Florenz.
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Die Zugvögel am Himmel – ein Kampagnenmotiv aus 1988 – ist Werner Böcks Lieblingsanzeige aus all den Jahren. Das legendäre Kampagnenmotiv aus 1967, dem Gründungsjahr von Marc O’Polo: die Erdbeere.
31) W ar Spaß auch gleichbedeutend mit Erfolg? Spaß und Erfolg
hatten wir auf der Bread & Butter in Berlin.
32) N ie Lust verspürt, auf die ganz große Show? Mir hat die
Show gereicht.
33) Da muss ich gleich anhängen: Paris oder Mailand? Beide. 34) Oder doch Berlin? Gar nicht. 35) Ist das Modebusiness heute komplizierter als 1967?
WESENTLICH komplizierter!
36) Was ist der größte Unterschied? Unser Business ist heute viel
komplexer und erfordert neue Kompetenzen.
37) Was ist wichtiger? Logistik oder Kreativität? Kreativität
alleine reicht nicht, zur Umsetzung gehört auch eine perfekte Logistik. 38) W ie geht’s denn dem Gemüse in Ligurien? Die Olivenbäume haben sich im Ertrag zurückgehalten. 39) Haben Sie eigentlich einen grünen Daumen? Dafür ist meine Frau zuständig. Werner Böck, Chairman von Marc O’Polo, in den 1970er-Jahren.
40) Apropos grün: Haben Sie als Aufsichtsrat eigentlich Ihr Golf-Handicap verbessert? Ja. 41) Ein spontaner Gedanke zu Tony Cragg? Wunderbare Formen. 42) Ist Mode eigentlich auch Kunst? Ja, Trends werden von Kunst,
Design und Mode ähnlich übernommen, siehe Mesh – alles wird momentan gestrickt. 43) Kenia oder Jamaika (Anm. politisch)? Jamaika. 44) Oder doch lieber eine Ampel? Veränderung! 45) Mehrheitswahlrecht oder Verhältniswahlrecht? Mehrheitswahlrecht. 46) Drei Wünsche an die Politik? Es dürfen auch Forderungen sein ... Niedrigverdiener und Mittelstand entlasten und die Ein-
kommensteuer für hohe Einkommen um drei Prozent erhöhen.
47) 5 0 Jahre in die Zukunft zu blicken, wäre eine Anmaßung … Also versuchen wir es mit fünf Jahren: Wo steht Marc O’Polo zum 55er? Noch spitzer, klarer, kompetenter, moderner. 48) Ist dann wieder ein Böck operativ im Unternehmen tätig? Ja,
Peter Lindbergh fotografierte zum 50-jährigen Jubiläum den Schauspieler Mads Mikkelsen.
meine Söhne Maxi und Benni auf alle Fälle, und Werner Böck im Aufsichtsrat. 49) Marc O’Polo in drei Worten? Immer Modern Casual. 50) Werner Böck in drei Worten? Ich liebe Veränderungen.
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150 SO LÄUFT’S
Roberto Ricci ist Surferlegende. Dass er neben Boards und Equipment auch ins Outerwearbusiness gefunden hat, verdankt er einem Partner.
Surferspirit für Landratten: RRDs Design überzeugt im urbanen Einsatz.
RRD. MEHR MIT MEER Mit dem Erfolg kommen Herausforderungen in Innovation und Qualität. Roberto Ricci löst diese mit einer klaren Philosophie und zweigleisigen Struktur. Text: Quynh Tran. Fotos: Roberto Ricci Designs
Fast 30 Jahre steht Roberto Ricci schon an der Spitze der von ihm gegründeten Marke RRD (Roberto Ricci Designs), die über die Jahre zu einem Marktführer im Wassersportbereich avanciert ist. Nun geht es darum, RRD für die Zukunft wetterfest zu machen. Angefangen hat der begnadete Surfer 1989 mit Surfboards, die schnell zum Liebling der Szene wurden. Nachdem ein Brand seine Werkstatt in Schutt und Asche legte, wagte er sich an einen großen Neuanfang, der erstmals auch Activewear umfasste. „Ich wollte Equipment für Wassersportler machen, aber gleichzeitig auch 217 style in progress
die Hose und das passende T-Shirt dazu anbieten“, sagt Ricci, „aber ich wusste, dass Equipment und Bekleidung zwei unterschiedliche Geschäfte waren.“ 1995 hat er mit seinem Partner aus dem ehemaligen Garagenbusiness zwei Unternehmen gemacht: Ricci International für Wassersportausrüstung und Montecristo, das sich um das Bekleidungsgeschäft kümmert. So stellte er die Weichen für den internationalen Erfolg. Auf zwei Beinen stehen
„RRD profitiert von dieser Trennung, weil wir professioneller arbeiten können und in beiden Bereichen unabhängig und innovativ bleiben. In der Bekleidungsindustrie ist es wichtig, den Markt zu verstehen und die Produktions- und Distributionskette effizient zu bedienen. Der Equipmentmarkt ist viel kleiner und funktioniert ganz anders. Da geht es um die persönlichen
Beziehungen zu den Partnern. Nicht nur intern ist es wie eine Familie, sondern auch was die Verbindung mit Zulieferern und Distributoren angeht. Ich konzentriere mich mehr auf das Equipmentgeschäft und mein Partner kümmert sich um die Bekleidungssparte. So macht jeder das, was er am besten kann.“ Ricci ist Geschäftsführer des Equipmentgeschäfts, aber als Gründer betreut er auch bei Montecristo die Ausrichtung der Kollektionen, der Kommunikation und des Marketings als Creative Director. 95 Prozent der Produktion sind mittlerweile an externe Produzenten in Europa ausgelagert, die Entwicklung von Materialien bis hin zum Design findet allerdings vollständig im eigenen Haus statt. Diese In-House-Struktur erlaubt auch Testproduktionen und kleinere Serien. „Natürlich befruchten sich beide Bereiche gegenseitig. Wir sind
ein Unternehmen mit der Struktur eines Familienbusinesses und zu 100 Prozent unabhängig. Professionelle Produktion, Vermarktung und Distribution sind unabdinglich, aber man kann in Zukunft nur mit einer klaren Philosophie bestehen, das wird immer wichtiger. Ich wurde schon häufig gefragt, ob wir auch Equipment und Bekleidung für den Bergsport machen. Aber unser Gründungsgedanke war die Verbundenheit zum Meer und der Respekt vor dem Wasser und der Natur. Diese Aspekte sind auch heute noch in beiden Bereichen Kern der Marke. Wir gehören zum Meer und mir geht es darum, so viele Menschen wie möglich mit dem Meer zu verbinden.“ www.robertoriccidesigns.com
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Michi Klemera fühlt sich vom Namensgeber seiner Marke inspiriert – und manche sehen durchaus Parallelen in der Vita der beiden Südtiroler.
Luis Trenker. DIE ALPEN FÜR DIE WELT Mit alpinem Lifestyle ist Luis Trenker in die Fußstapfen der Bergsteigerlegende und seines Namenspatrons getreten – von Südtirol in die Welt. Text: Quynh Tran. Fotos: Luis Trenker
Ein Name, was ist schon ein Name? Bei Luis Trenker ist es eben der Name, der alles über die Philosophie der Marke erzählt. „Eine Persönlichkeit, die über die Berggipfel hinaus den Horizont gesucht hat und durch Zufall Filmstar wurde. In der Heimat verwurzelt und in aller Welt anerkannt. „Sein Werk und Wirken sind für mich in vielerlei Hinsicht immer wieder ein Vorbild. Sein Talent, seine Vielseitigkeit, seine Kreativität, sein Elan, seine Lebensfreude und Naturverbundenheit motivieren mich. Tag für Tag. Ich wollte diese Marke zum Leben erwecken. Und dann hat diese Marke mich zum Leben erweckt“, sagt Gründer und Geschäftsführer Michi Klemera. Die Rede ist hier von Luis Trenker, Bergsteiger, Schauspieler und Filmregisseur, dessen Filme über die Berglandschaften der Alpen Kultstatus erreicht haben.
Und der Name, zu dem Michi Klemera und seine einstige Gründungsseilschaft – sein Bruder Hansjörg und Markus Meindl – über eine Freundschaft zur Familie Trenker kamen, ist seit Firmengründung 1995 natürlich Programm. Wer hat’s erfunden?
„Wir sind 100 Prozent alpiner Lifestyle made in Europe. Wir verbinden Tradition und Moderne. Wir sind Mode, Sport und Tracht in einem. In dieser Nische sind wir die Besten und mit diesem Alleinstellungsmerkmal fühlen wir uns richtig wohl. In den Bergen als auch in der Stadt“, erklärt er. Diese Strategie hat sich im Bilanzjahr 2016/17 mit einem Umsatzplus von 25 Prozent ausgezahlt. Die Welt von Luis Trenker umfasst zwei Modemarken: Luis Trenker, die alpine Lifestylekollektion mit Lieferterminen für Sommer, Winter und zur Weihnachtszeit, sowie die Outdoorkollektion Berg by Luis Trenker. Dazu kommen Accessoires. Neben dem Kerngeschäft Mode trägt Luis Trenker den alpinen Lifestyle mit Partnern in alle
Mode, die sich in keine Schublade einordnen lässt und die das alpine Ambiente in Textil übersetzt: Luis Trenker.
Lebensbereiche: Mittlerweile gibt es ein blühendes Hotelleriegeschäft. Für Luxushäuser in der Alpenregion entwickelt die Marke Suiten und Einrichtungskonzepte. So etwa das Tirler Hotel auf der Seiser Alm. Das alpine Wohnkonzept für Hotelsuiten wird in Zusammenarbeit mit dem Interieurspezialist Riedl und der Möbelmanufaktur Wagner Living realisiert, die Bettwäsche in Zusammenarbeit mit Daunenstep aus Südtirol und die Infrarotkabinen – in Kooperation mit Physiotherm – ergänzen das Konzept rund ums Wohlbefinden. Sogar die Hotelkosmetik mit dem Geruch von Heublumen und Tannenzapfen von Luis Trenker und Partner Prima gibt es. Zudem gibt es Kooperationen mit Land Rover und Pistenbully. In naher Zukunft soll die Luis Trenker Welt noch um Kulinarisches wie Käse erweitert werden. Dabei ist die lokale Verbundenheit zur Heimat das Herz des Geschäfts – nicht nur in Hinsicht auf die Markenbotschaft, sondern auch in der Struktur. Die Lizenzpartner kommen vorwiegend aus dem deutsch-
sprachigen Raum. Die Produktionsstandorte liegen selten mehr als 200 Kilometer von Bozen entfernt in Italien, mit wenigen ausgewählten Standorten in Rumänien und Portugal. Derzeit beliefern die Bozener mit der deutsch-italienischen Zweisprachigkeit über 400 Kunden weltweit und ist mit eigenen Stores, Shop-in-Shops – unter anderem in Hotels integriert – sowie in zahlreichen Multibrandshops im Markt vertreten. Der Showroom im Münchner Lodenfrey-Park, der im Januar eröffnet wurde, und ein eigener Vertrieb sollen den deutschen Markt stärken. Neben den Luis Trenker Stores in Innsbruck, Kitzbühel, Keitum-Sylt und Wolkenstein in Südtirol steht im Juli ein weiterer Store in Wien auf dem Plan. Langfristig soll auch die internationale Präsenz noch mehr ausgebaut werden. 2018 geht es dafür wieder auf den Pitti. „Wir sehen noch viele Möglichkeiten“, sagt Michi Klemera – und das betrifft natürlich auch das Wachstum. Momentan geht es immer steil bergauf. www.luistrenker.com
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Alchemy Equipment verbindet technische Funktionalität mit klassischen Silhouetten und zeitloser Ästhetik.
Er kombiniert Fashion mit Funktion: Frank Spiewack, Vice President Global Sales and Marketing von Alchemy Equipment.
Alchemy Equipment. PERFORMANCE-DRIVEN STYLE Der neuseeländische Outdoorspezialist Alchemy Equipment will die Nische von funktioneller und technisch ausgeklügelter Bekleidung mit elegantem alltagstauglichem Design besetzen. Text: Kay Alexander Plonka. Fotos: Alchemy Equipment
2013 wurde Alchemy Equipment im neuseeländischen Christchurch von Campbell Junor gegründet. Zuvor hatte er über 20 Jahre Erfahrung in der Outdoorbranche in führenden Positionen bei Marken wie Kathmandu und Mountain Designs und als Miteigentümer bei Macpac gesammelt. Durch die Kombination von innovativen und traditionellen Materialien und Herstellungstechniken verbinden Alchemy Equipments Kollektionen funktionale Outdoorbekleidung mit smartem Designanspruch und einer eleganten Schnittführung. „Ich habe 20 Jahre lang Kleidung entworfen, die als Outdoorpro217 style in progress
dukte verkauft werden, aber 90 Prozent ihrer Lebensdauer im urbanen Umfeld verbringen“, so Junor. „Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Produkte zu fertigen, die zum einen in der Stadt und im Alltag tragbar sind und zum anderen mit Qualität, technischer Funktion und hochwertigsten Materialien auch in der rauen Natur überzeugen.“ Zum Einsatz kommen neben Funktionsmaterialien von Pertex, Schoeller und Toray vor allem Biobaumwolle, Seide, Merinowolle, Hanf und recyceltes Polyester. Passend zum minimalistischen Design konzentrieren sich die Designer auf eine klare, zurückhaltende Farbphilosophie. Die Styles für Damen und Herren werden durch eine Taschenlinie ergänzt. Mit EK-Preisen zwischen 30 und 276 Euro positioniert sich Alchemy Equipment eindeutig im Premiumbereich. Frank Spiewack, Vice President Global Sales and Marketing, erklärt: „Mit Alchemy Equipment fokussieren wir eine Nische, die
sowohl vom Handel als auch vom Endverbraucher schon lange benötigt wird. Unser Kunde wertschätzt Funktion und Performance, erwartet aber eine modische Aussage. Er ist mit Outdoor aufgewachsen und möchte Funktionalität nicht missen, aber nicht so aussehen, als ob er gerade vom Berg kommt. Sozusagen der Post-Outdoor-Kunde. Andere Kunden sprechen wir mit unserem sachlichen, klassischen Design an, Funktion ist eher ein Aha-Effekt und dient als Mehrwert bei der Kaufentscheidung. Die reinen Outdoormarken tun sich in Hinsicht auf eine modische Aussage noch immer schwer, oftmals ist es intern auch gar nicht gewünscht. Und die Fashionmarken, die sich immer mehr dem Thema Funktion annehmen, haben oftmals nicht das nötige Know-how bei der Umsetzung. Der Handel sucht jedoch zunehmend nach funktioneller Bekleidung, die alltagstauglich ist. Wir denken, dass wir diese Nische in
den nächsten Jahren durchaus besetzen können.“ Generalagentur von Alchemy Equipment im D-A-CH-Markt ist seit November 2016 die Agentur79 von Patrick Heinisch aus Kempten, Bayern und Baden-Württemberg ausgenommen. Hierfür hat er sich Holger Befeld von 69Distribution für Bayern und die Handelsvertretung Britta Schlapp für Baden-Württemberg an die Seite geholt. Dijana Perkovic von Transonic Trade ist für die Schweiz zuständig. Gemeinsam mit der Agentur79 richten die Neuseeländer gerade ein Warenlager in Europa ein, um kurze Lieferzeiten zu gewährleisten. Bisher wird die Marke in 13 Ländern verkauft. „Wir wollen langsam aber beständig wachsen. Wir haben keine Investoren im Hintergrund, die schnelle Ergebnisse erwarten. Wir sind klein, aber fein. Neuseeländisch eben“, sagt Frank Spiewack. www.alchemy-equipment.com
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Clean, aufgeräumt, aber mit Fun inside: GG&L kehrt zu seinem Markenkern zurück.
In der ersten Reihe: Nicole Bailly hat den Relaunch von GG&L zu ihrem Herzensprojekt gemacht.
George, Gina & Lucy. ZÖPFE AB Nicole Bailly ordnet ihre Marke radikal neu: Das Zurechtstutzen auf den Markenkern hat George, Gina & Lucy zurückgegeben, was im kometenhaften Aufstieg und anschließenden Fall fast verloren gegangen war: die Identität. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: GG&L
Damals, am Höhepunkt des Erfolgs, haben ihr viele vermeintliche Berater geflüstert: Jetzt verkaufen! „Aber das ist nicht mein Verständnis von Unternehmertum. Ich habe bei meinem Vater gesehen, dass man als Unternehmer fallen, aber auch wieder aufstehen kann, dass Hochs und Tiefs dazugehören, daher begreife ich auch diese Aufgabe jetzt als meine.“ Im Detail: Aufräumen und abschneiden, wie Nicole Bailly es selbst nennt. Alte Zöpfe, Geschichte, Verstrickungen. Was bleibt dann noch vom spaßbetonten Trio George, Gina und Lucy? „Der Markenkern, sauber und solide aufgestellt. Wir stehen für die Nylontasche, den Karabiner, den Schriftzug.“ Wie lange hatte man bei GG&L gehadert, all das hinter sich zu lassen: Der Karabiner wurde immer kleiner, das Nylon durch Leder ersetzt, das Logo ins Innere verbannt. Keine der vermeintlichen Trading-up-Maßnahmen hat den Abwärtstrend nach
dem kometenhaften Aufstieg aufgehalten – und irgendwann kam der freie Fall. Bloß kein Spagat mehr
Ein Weckruf für Nicole Bailly, die nun erstmals selbst ganz an der Front steht. „Ich habe unglaublich viel gelernt in den letzten Monaten, ich habe mich plötzlich um Dinge gekümmert, mit denen ich nie belangt war – und vielleicht hat mir gerade diese Mischung aus Naivität und Radikalität geholfen, GG&L wieder in die Spur zu bringen.“ Aus der anonymen Marke, die stets das Produkt in den Vordergrund geschoben hat, ist Nicole Baillys ganz persönliches Projekt geworden, das spürt man sofort. „Ich habe schon zum Frühjahr/Sommer 2017 hin alle bisherigen Linien und Produkte eingestellt und gemeinsam mit unserer Designerin Yvonne Waider alles neu konzipiert. Neuere Formen, leichtere Modelle, einfach wieder modern und zeitgemäß.“ Was anderswo ganz einfach sein mag, ist bei GG&L ein Drahtseilakt – denn eingefleischtere Fans kennt wohl kaum eine Marke. In Foren und Gruppen dokumentieren und diskutieren die Hardcore-Sammler seit Beginn jede Entwicklung. Auch ihnen zeigt sich Nicole Bailly nahbar: „Ich habe sie anlässlich der diesjährigen Hauptversammlung – ja ehrlich, die sind unglaublich organisiert – zu
uns nach Langenselbold in die Firmenzentrale eingeladen, alles schön dekoriert im Showroom; da waren die natürlich ganz geehrt.“ Jetzt geht’s um die Fans im Handel
Die Fangemeinde ist im Boot, jetzt gilt es, den Handel wieder in ebendieses zu holen. „Ich habe dem Fachhandel immer absolute Priorität gegeben. Es ist mir wichtig, dass unser Produkt den Profis da draußen gefällt.“ Als Tochter von Michael Bailly schon fast Ehrensache. „Mein Vater und seine Frau haben mich in allen Phasen unseres Unternehmens begleitet und besonders jetzt in dieser nicht einfachen Phase war mir sein Rat sehr wichtig. Wir waren wie ein Schiff, das so viele Beiboote rundherum hatte, dass es nicht mehr ordentlich navigieren konnte“, beschreibt Nicole Bailly bildlich. Das galt nicht nur für GG&L selbst, sondern auch für den Unternehmensverband Departmentgreen, dem Marken wie Ganic Water oder sogar ein Versandhandel für Ballettschuhe und Trikots angehörten. „Wir hatten so viel Kreativität in uns, dass wir all diese Firmen als Ventile brauchten. Aber jetzt habe ich das alles abgeschnitten und in einzelne Gesellschaften ausgegliedert. Jetzt muss jedes Boot selbst seinen Kurs finden. Das größte, also GG&L, genau wie alle kleineren.“
Da ist eine Basis
Die ersten Gespräche mit dem Handel bestärken Nicole Bailly in ihrem Tun. „Denn niemand hat die Lücke, die wir hinterlassen haben, geschlossen.“ Mit der unkomplizierten frechen Tasche in der Einstiegspreislage will GG&L eine moderne Generation ansprechen: „Diese Girlpower-Generation, die kann eine GG&L Tasche in vielen Lebenslagen brauchen. Das beginnt bei der Schule oder Uni und endet beim Sport, Reisen oder Ausgehen“, erklärt Yvonne Waider die Stoßrichtung. Der aktuelle Athleisure-Trend spielt der Marke genauso in die Hände wie die Farbenfreude und Lebenslust der aktuellen Mode. Der sichtbare kreative Neuanfang befruchtet auch die Projekte, die in kargen Zeiten das Überleben gesichert haben: Zum einen die GG&L Brillen, die mit 1.200 Verkaufspunkten ein solides Standing im Unternehmen haben, zum anderen die Girlswear, die Sanetta als Lizenznehmer etabliert hat. „Unglaublich, was die in so kurzer Zeit geschafft haben“, zollt Nicole Bailly Dr. Steffen Ammann und General Manager Gabriel Zboralski Respekt. Dass sie der ambitionierte Unternehmer gerne dazu überreden wolle, auch das textile Potenzial von GG&L zu nützen, weiß Nicole Bailly abzuwehren. „Erst räume ich mal hier auf“, lacht sie. www.george-gina-lucy.com style in progress 217
154 SO LÄUFT’S
Zwei Alpha Tauri Läden gibt es: einen in Salzburg, einen in Graz (im Bild), weitere sind in Planung.
Alpha Tauri. SUPERNOVA Man hätte auch einfach eine anspruchsvolle Merchandising-Kollektion machen können. Hätte. Doch mit Alpha Tauri lanciert Red Bull eine ambitionierte Marke, die ganz bewusst mit vielen Dogmen der Modebranche bricht. Die Geschichte der Geburt eines neuen Sterns. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Alpha Tauri
Es gibt Ideen, die müssen reifen – aber nicht viele Unternehmen können sich den Luxus gönnen, das Reifen so lange und auf so hohem Niveau zuzulassen. Ein Startvorteil, wenn man aus dem Hause Red Bull kommt, ganz klar. Nicht weil Firmengründer Dietrich Mateschitz ein Mäzen wäre – im Gegenteil: Projekte, deren stra217 style in progress
tegischer und wirtschaftlicher Sinn sich ihm nicht erschließt, verglühen schnell in dem weit verzweigten Firmennetzwerk, das längst über den Energydrink hinausgewachsen ist. Zu dem Imperium gehören zum Beispiel ein Medienhaus, das Fußball- und Formel-1-Engagement oder die Red Bull Music Studios, 11.865 Mitarbeiter erwirtschaften weltweit einen Umsatz (Stand 2016) von 6,029 Milliarden Euro. Wie das Kind zu seinem Namen kam
Seit 2014 arbeitet ein hochkarätig besetztes Team an einem Projekt, das lange keinen Namen trug: Seit der Liaison zwischen Drykorn und Red Bull, dem zwischen 2010 und 2014 aktiven Vorgängerprojekt, sind Head of Retail Tanja
Gündling und Designerin Olivia Pflugfelder-Jünger an Bord. Dazu kam mit Ahmet Mercan ein General Manager, der Erfahrung von Puma und Lacoste mitbrachte. Der Head of Marketing Felix Härtel kam von der Holy Group. In diesem Vierergespann wurde diskutiert, gerungen, geplant und verworfen. „Am schwierigsten war der Name“, erzählt Ahmet Mercan. 30 Agenturen ließ man pitchen, den allermeisten fiel das Loslassen von Red Bulls Glanz ungemein schwer. Der Künstler Robert Rottensteiner schließlich fand Alpha Tauri, den hellsten Stern in der Sternenkonstellation Stier (Taurus). „Plötzlich schloss sich der Kreis“, so Tanja Gündling. Eine Story, die zum Weitererzählen einlädt, gab es mit Namen und Logo gleich mit dazu.
Eine neue Disziplin schaffen
Mit ihrer Kollektion positioniert sich die Marke Alpha Tauri bewusst zwischen Sport und Mode: Eine intensive Verbindung zur Schoeller Textil AG verspricht echte Innovation bei den Stoffen. Der Austausch ist von gegenseitiger Wertschätzung geprägt, man fordert und fördert sich gegenseitig. „Klar sind wir in dieser Beziehung der Juniorpartner, aber genau das macht uns für einen Konzern wie Schoeller so attraktiv – denn wir agieren wie ein Start-up“, erzählt Ahmet Mercan. Auf eine gemeinsame Entwicklung hält Red Bull bereits ein Patent – Taurex. „Das Taurin der Bekleidung“, nennt es Ahmet Mercan. Stoffe, die mit diesem Verfahren behandelt werden, geben die vom Körper abgestrahlte
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Der Added Value ist Funktion, Technologie, wirkliche Innovation: Alpha Tauri.
Energie an den Träger zurück und erhöhen so dessen Ausdauer und Wohlbefinden. Hat irgendjemand Red Bull zum Anziehen gesagt? Still lächeln die Macher der Marke in sich hinein, genau diese Assoziation will man mit der Energy Wear wecken. Als Red Bull Brand steht man zu seinen Wurzeln. Der Mehrwert
Fragt man Ahmet Mercan, wo im Markt man sich einordnen will, kommt der revolutionäre Geist Alpha Tauris zutage: „Wir bieten Kleidung mit einem echten Added Value, die das nicht plakativ und visibel vor sich herträgt. Es ist bestimmt keine Functional Wear und auch keine Mode im klassischen Sinne.“ Da macht es Sinn, dass Alpha Tauri zunächst mit eigenem Retail und Onlinestore an den
Start geht. In Tanja Gündlings ehemaligem Multibrandstore in der Salzburger Getreidegasse ist sozusagen die Keimzelle der Vertriebsaktivitäten, mit der erfahrenen Händlerin an vorderster Front, die berichtet: „Wir haben so viele Geschichten zu erzählen und die Konsumenten hören begeistert zu – und plötzlich werden auch Preisle wie 599 Euro für unseren Parka gerne bezahlt.“ Die Erfahrung aus dem Einzelhandel – ein zweiter Laden in Graz wurde kürzlich eröffnet – bilden die Basis, wenn es dann mit Frühjahr/Sommer 2019 auch im Multilabelhandel Ernst wird. „Wir bieten, was der Handel dringend braucht – er muss nur wagen, neu zu denken“, beschreibt Ahmet Mercan die Herausforderung. Statt jede Saison alles über Bord zu werfen, arbeitet man bei
Key-Pieces der Kollektion an Editionen: Erst wenn wirkliche Innovation in Faser oder Machart kommt, wird ein neuer Release auf den Markt gebracht. Mindestens einmal pro Jahr soll eine eigens entwickelte Faser oder Technologie auf den Markt kommen. „Die Entwertungslogik durchbrechen“, das ist eine ambitionierte Ansage von Ahmet Mercan und seinem Team, aber längst nicht das einzige Vorhaben: „Wir haben alle lang genug in der Mode gearbeitet, um zu wissen, woran es krankt. Wenn wir Partner im Fachhandel suchen, dann bestimmt keine, die als Erstes diskutieren, wie viel WKZ unsere Marke leisten kann. Wir machen die Marke nicht groß, damit wir innerhalb von zwei Jahren im Handel verbrannt werden – wir werden Alpha Tauri nur in Hän-
de geben, die bewiesen haben, dass sie unsere Story erzählen können.“ Ja, sie dürfen das – aber ganz bestimmt nicht, weil Red Bull im Hintergrund steht, sondern weil man jedem einzelnen Teil, jeder Innovation und jeder Geschichte zugestehen muss, dass „sehr innig“ darüber nachgedacht wurde. Und plötzlich klingt der Satz von Ahmet Mercan: „Wir wollen der Tesla der Textilbranche werden, ein echter Game-Changer“ noch nicht einmal anmaßend. www.alphatauri.com
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Easy 156 MODE
TAKE IT
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y
MODE 157
Ein Umdenken: Statt dem immer schnelleren Wechsel von Mikrotrends lieber ver tiefen, verfeinern, verbessern. Im besten Sinne des Wortes klassische Styles gepaart mit hochwertigen Materialien schaffen die Basis für eine wertige Garderobe. Geballte Argumente für das Invest ment in, nicht den Konsum von Mode. Text: Verena Englbrecht. Fotos: Hersteller. Illustration: www.freepik.com
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158 MODE
Colmar Originals
„Workwear, Military und funktionale Sportswear haben schon immer einen großen Einfluss auf unsere Designs. Die Kombination ergibt einen lässigen Look, der genau im aktuellen Athleisure-Trend liegt. Wir kombinieren modische Alltagsteile gern mit dem Komfort von Hoodies, Sneakern und weiten Chinos.“ Closed Design Team 217 style in progress
Essentiel Antwerp
Floris van Bommel
Alberto
Diesel Black Gold
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Athleisure
Closed
Schott N.Y.C.
C.P. Company
Airfield
Ob als eigene Linie oder als Trendelement, die kom mende Saison zeigt, Sport und Fashion sind unwider ruflich verbandelt. Funk tionalität trifft auf urbane Streetwear, gemeinsam sind sie die legitimen Erben des Marktsegments, das einmal Sportswear hieß. In der DOB werden Blousons aus Nylongewebe oder in Satinoptik zu Joggingho sen in cropped Länge oder angesagten Trackpants kombiniert. Die HAKA setzt vorrangig auf HightechMaterialien wie Nylon und Scuba-Jersey umgesetzt in Windbreaker und Over size-Hoodies, die lässig zu Strick und Shirts gelayert werden.
Arkk
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160 MODE
Strenesse
No Brand
Arkk
„Wir provozieren mit den femininen Farben Pink, Rosé und Salmon und setzen in Kombination mit monochromen Farben wie Schwarz, Marine, Sand und Khaki ein neues Statement. Getragen mit Accessoires in Silberund Gold-Metallic, huldigen wir dem galaktischen Thema, das sich als Inspiration durch die ganze Kollektion zieht.“ Walter Moser, CEO Airfield
Freds Bruder
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Fil Noir
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Pink Lady
Cinque
Bloom
Airfield
Superga
Die Farbe der Saison ist ohne Zweifel ladylike. Das dominierende Farbthema in den Frauenkollektionen zeigt sich im Sommer in pudrigen Rosénuancen, von Nudetönen über PeonyPink und blushy Apricot bis zu pastelligem Lila. Die Um setzung lautet: Erlaubt ist alles. Sommerlicher Strick und feine Baumwollqual itäten kombiniert mit luxu riösen Seidenoberteilen, Ton-in-Ton macht die Farbe besonders Spaß. Acces soires wie Taschen, Tücher und farblich abgestimmte Schuhe runden den Style ab.
Penfield
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„Aufwändige Details und Silhouetten erinnern an ein Miami der Siebzigerund Achtzigerjahre, innovative Materialien hingegen versetzen die Trägerin in eine paradiesische Zukunft.“ MAC Design Team
Liu Jo
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French Connection
7 for all mankind
M Missoni
Stetson
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Preppy Denim
Denim, so wie er sein soll. Nicht kaputtgewaschen, nicht geused, sondern simpel und rigide. In NonStretch-Qualitäten, die den Designern erlauben, mar kante Volumina zu kreieren. Ein durchgängiger Farbton – und das muss nicht im mer Blau sein – lenkt den Blick auf Schnitt und Sil houette. Weit das Bein, eng der Body, auf diese Formel könnte man den Blues der Saison verkürzen.
Alberto
Strellson
Dawn
Strenesse
Closed
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Alberto
Alpha Studio
Cinque
„Der klassische Smoking mit Reversseide und Galonstreifen wird durch die Kombination mit offen getragenem Biesenhemd und Sneakern aufgebrochen und in einen zeitgemäßen alltagstauglichen Look übertragen. Mit der echten Blume am Revers setzt der Modern Gentleman einen Akzent mit Augenzwinkern.“ Gregor Langerspacher, Head of Design Joop Menswear
Serapian
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Windsor
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EasySuits
Der Abschied von aller Stei figkeit ist manifest: Anzüge und Sakkos ja, aber aus schließlich im Casual-Style. Der bekommt neue Fahrt durch sportliche Jerseyund leichte SeersuckerQualitäten. Etwas körperfer ner die Schnitte, von neuer Weite zu sprechen wäre trotzdem vermessen. Ent scheidend ist das Styling: locker umgeschlagene Säu me, T-Shirt und bedruckte Hemden, am Fuß ein edler Sneaker oder Loafer. Strellson
Lardini
Stetson
Joop
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166 MODE
Alchemy Equipment
Bomboogie
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„Die Herrenmodelle der Frühjahr-/SommerSaison 2018 reichen von Bomberjacken bis zu den unumgänglichen Parkas. Auch für Damen gibt es leichte Staubmäntel und Parkas, die alle in OversizePassform angeboten werden. Alle Styles sind aus Naturfasern wie Baumwolle und Leinen, die mit technischen Stoffen wie Nylon und Neopren kombiniert werden, gefertigt – ein absolutes Must-Have für die Sommersaison!“ Enzo Fusco, Blauer USA
G-Lab
Parka London
Minimum
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Park(a) Avenue
Antony Morato
Parajumpers
Blauer USA
Woolrich
Irgendwo ist immer kein Sommer. Die Verbeugung vor dem Parka ist textiler Realismus. Laue Abende, die sind und bleiben die Ausnahme. Da kommt ein Parka gerade recht, Som merdaune hat jeder schon genug im Schrank. Vor allem Parkastyles aus Fall schirmseide, Baumwolle, Denim und gewachsten Oberflächen stehen im Fokus. Minimalistische Schnitte und OversizeSilhouetten verleihen dem konventionellen Parka einen neuen Twist und stehen trotzdem im Einklang mit der Funktionalität, die man von einem Parka erwartet.
Schneiders
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168 MODE
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Il Bisonte
Marc O’Polo
Saint James
Amor Lux
Bloom
Edward Copper
MODE 169
Streifen
Streifen – da mag jetzt mancher unken: Die sind nie weg. Klar, aber manch mal sind sie eben beson ders deutlich da. Nächste Saison zum Beispiel. Die Inspiration ist entweder maritim oder aus den good old Ninetees hervorge kramt. Die Bandbreite ist groß: ob längsgestreifte Blazer in Schwarz-Weiß oder geringelt, Strickqua litäten bis hin zum klassi schen Nadelstreifenanzug und Kontraststreifen auf Seidenblusen.
Silk Sisters
„Der Marine-Look wird durch aufwändige Details sowie fließende Silhouetten neu interpretiert. Korall, Kachel- und Streifenprints sind der Mittelpunkt unserer Kollektion, ob auf Oberteilen oder Tüchern – der Mustermix ist überall zu finden und erinnert an den entspannten Sommerstyle der Hamptons. Das Farbspektrum umfasst strahlendes Weiß genauso wie die für den Marinestil typischen Blauund Rottöne. Ein zurückhaltendes Beige rundet den Look ab.“ Ulli Ehrlich, Chefdesignerin Sportalm
Sportalm
Lucky de Luca
Windsor
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Skandinavischer Minimalismus, American Heritage, britischer Rock ’n’ Roll – was Martin Vestphael bei Wardrobe 19 bietet, ist ein Mix aus all dem.
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ERNTEN, WAS WIR SÄEN WARDROBE 19/ KOPENHAGEN
Die Menswear ist zeitlos und abseits jeder Massenware.
Value for Money, Qualität geht vor Preis. Indem Martin Vestphael dieser Maxime folgt, gelingt ihm ein stimmiges Ladenkonzept mit cool-relaxter Menswear, die sich nicht dem Diktat von Saisons beugt. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Wardrobe 19
Einen Wardrobe 19 Kunden kann man schon auf 100 Metern Entfernung erkennen, sagt Martin Vestphael. „Unser Stil bewegt sich zwischen skandinavischem Minimalismus, American Heritage und britischem Rock ’n’ Roll, wir lieben den Mix aus all dem“, beschreibt der Inhaber. Was so schwer vereinbar klingt, ergibt einen ebenso eigenwilligen wie harmonischen Zusammenklang. Kompromisslos und überzeugend. GEGENENTWURF Kompromisse hat Martin Vestphael früher eingehen müssen, als er als Store-Manager für ein kommerzielles Fashionkonzept arbeitete und zugleich mit der Entwicklung der ebenso preisfokussierten Menswear betraut war. „Der Job hörte sich toll an, aber ich wurde immer frustrierter, weil ich so viele Zugeständnisse in puncto Material und Verarbeitung machen musste.“ So reifte sein Wunsch, einen eigenen Laden zu verwirklichen, der das ziemlich genaue Gegenteil davon war. Martin Vestphael fand ein geeignetes Lokal in einer kleinen Seitenstraße in Kopenhagens In-
nenstadt und eröffnete Wardrobe 19 – Wardrobe als stetige Erinnerung daran, nur das zu ordern, was Vestphael sich als eigene Garderobe zulegen würde. Anfangs war das Angebot noch mehr Contemporary. Aber das änderte sich im Laufe der Jahre und reifte zu einem immer zeitloseren Menswearsortiment. Beispielsweise mit Hosen und Hemden von Whyred, minimalistisch mit britischer Attitüde und mit lässiger Menswear des dänischen Labels Hansen, die ausschließlich in Europa gefertigt wird. Dazu kommen Regenmäntel von Stutterheim, Knit-Sweater von Andersen-Andersen und Hüte von Brixton. Last but not least die eigene Kollektion Uncle Bright von Martin Vestphael, ein von traditioneller Workwear inspiriertes Label, das mit in Spanien handgefertigten Schuhen ergänzt wird. „Unsere Produkte sind vielleicht 20 Prozent teurer als das, was es um die Ecke gibt, aber dafür sind sie 40 Prozent mehr wert“, so Vestphael. „Bei uns gibt der Kunde nicht einfach sein Geld aus, viel mehr investiert er in eine gute Garderobe.“ Und die, weiß Martin Vestphael,
muss über längere Zeit aufgebaut werden, indem man weniger und dafür hochwertiger kauft. „Deshalb ist es für uns wichtig, dass die Marken, mit denen wir arbeiten, nicht ihren Style jede Saison ändern, sondern ihre eigene DNA immer mehr weiterentwickeln. So können die Kunden auch ihre allerersten Wardrobe 19 Teile mit den allerneuesten kombinieren.“ Es geht Martin Vestphael um echte Stücke der Begehrlichkeit, die länger als modische Eintagsfliegen im Bewusstsein bleiben. „Das richtige Teil kann dich bis in den Schlaf verfolgen, es ist, als würdest du eine Saat pflanzen, die wächst, bevor du sie erntest.“ Genauso geht der 30-Jährige jetzt vor, wenn er neue Labels ordert. Nur das für ihn Perfekte wird gekauft, unabhängig vom Preis. ABSEITS DER MASSE Heute wird Wardrobe 19 von einem Onlineshop ergänzt, dem der Anspruch anzumerken ist, die eigene Identität auch online abzubilden. Seit September letzten Jahres ist ein weiterer Store namens W19 in Kopenhagens trendigem Viertel Vesterbro
hinzugekommen – da die Mieten in der Innenstadt Kopenhagens teurer werden, verlagert sich die kreative Szene zusehends dorthin. Nur die Hälfte der Labels überschneidet sich mit Wardrobe 19, der Rest sind upcoming Brands. Eins jedoch gilt für beide Stores gleichermaßen: Ihre Kunden wollen abseits der Masse stehen, das kleine Business unterstützen – und etwas Einzigartiges kaufen.
WARDROBE 19 Larsbjørnsstræde 19, 1454 Kopenhagen/Dänemark www.wardrobe19.dk Eröffnung: Juli 2010 Inhaber: Martin Skovbo Vestphael Store-Manager: Mathias Vogt Christoffersen Anzahl der Mitarbeiter: 3 Verkaufsfläche: 65 qm Marken Menswear: Adidas, Ally Capellino, American Vintage, Andersen-Andersen, Brixton, El Al, Filling Pieces, Filson, Garment Project, Grenson, Hansen, Journal, L’Homme Rouge, Livid, NN.07, Norwegian Rain, S.N.S. Herning, Stutterheim, The Last Conspiracy, Whyred, Uncle Bright, Wolverine 1000 Mile, Zanerobe Marken Accessoires: Dick Moby, Hestra, Kaibosh, Smiths CPH, Tid Watches style in progress 217
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TOURISTENFALL ICON/SALZBURG
Rudolf Kail, Inhaber der Modeagenturen ACO in Deutschland und Österreich, hat es mit seinem Designerstore Icon auf das touristische Potenzial Salzburgs abgesehen. Der Store eröffnet an bekannter Adresse. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Icon
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Wer hat hier nicht schon aller gewirkt – ob Penny Lane, Casa Moda oder Rudolf Kail selbst mit einem Napapijri-Store, das Ladenlokal in der Münzgasse ist in Salzburg bestens bekannt. Nachdem Wilfrid Wetzl von Casa Moda seinen Herren-Conceptstore geschlossen hat, ist Kail selbst wieder am Ruder. Weil er an das Potenzial seiner Jugendheimat glaubt, insbesondere die nicht enden wollenden Touristenströme, die in den Gassen der Salzburger Altstadt Preziosen suchen, die sie für sich selbst und als Geschenk mitnehmen können. Wer jetzt Japaner schreit,
hat den Wandel unter Salzburgs Gästen noch nicht bemerkt. Zunehmend kommen die kaufkräftigen Kunden aus China, dicht gefolgt von jenen aus dem arabischen Raum und Russland. Diese Zielgruppen lieben alles, was europäische Markenware ist. Eine Tasche einer dort unbekannten Marke kann noch so schön sein – die Gäste aus China greifen immer zum bekannten Luxusprodukt. „Was ja auch selbstverständlich ist, besonders, wenn sie die Stücke jemandem mitbringen“, ist sich Rudolf Kail bewusst. Und so gibt es fast ausschließlich Ordertermine bei
den First Lines. „Im Gegensatz zu unserem Vorgänger, der sich allein auf Herren beschränkte, führen wir selbstverständlich auch Damenware mit dem Schwerpunkt auf Accessoires. Wir haben aktuell einen Anteil von einem Drittel Damen- zu zwei Drittel Herrenware, wollen das aber auf ein ausgewogenes Verhältnis bringen.“ LUXUS, LUXUS, LUXUS Aus den Kollektionen kauft Rudolf Kail vor allem die verständlichen Teile. „Einen dreiteiligen Anzug, der noch angepasst werden muss, kann ein Tagestourist
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Den Produkten eine Bühne geben: Icon in Salzburg setzt den Fokus auf Designerfashion.
nicht kaufen. Also stellen wir Accessoires und sportswearige Teile wie T-Shirts in den Mittelpunkt unseres Einkaufs.“ Das Geschäft mit den Reisegruppen sei „ein organisiertes und damit auch erwartbares“, weshalb Rudolf Kail es sich leisten kann, Touristen als Zielgruppe zu forcieren. Das merkt man, wenn man das Sortiment genau in Augenschein nimmt. „Größen zum Beispiel sind für die asiatische Zielgruppe anders. Wir gehen bei kleinen Größen sehr in die Tiefe.“ Nichts desto trotz möchte Rudolf Kail mit Icon auch die kaufkräftigen Salzburger ansprechen. „Wir freuen uns, wenn auch sie bei uns kaufen. Stammkunden sind für das Premiumsegment immer von besonderer Bedeutung.“ Zusätzlich zum stationären Geschäft wird Icon online an
Farfetch angebunden sein. Auch hier weiß Rudolf Kail aus Erfahrung, dass ein großer Anteil der Luxusware in die ganze Welt versandt wird – was die Retourenquote erfreulich drückt. Dieses Aspektes eingedenk, wundert es nicht, dass Rudolf Kail die Budgetvorgaben der First Lines als „eigentlich nicht so wild“ empfindet. „Das ist ganz normal, dass eine Marke ein bestimmtes Budget fordert. Schlecht ist es nur, wenn man zum Beispiel von der gehypten Tasche zu wenig kaufen durfte. Hat man die eine Tasche nicht, die in den Social Medias groß gemacht wird, nützen auch zehn andere der gleichen Marke nichts. Da hat die neue Art der Vermarktung extrem zu einer Polarisierung beigetragen. Die Kunden wollen die eine oder keine.“
Seine vielen Jahre Groß- und Einzelhandelserfahrung fließen nun in den Icon Store in Salzburg ein: Rudolf Kail.
ICON SALZBURG Münzgasse 2, 5020 Salzburg/Österreich www.icon-salzburg.com Inhaber: Rudolf Kail Anzahl Mitarbeiter: 5 Marken Frauen: Balmain, Christopher Kane, Coach, Furry, Kenzo, Maria Lucia Hohan, Mr. & Mrs Italy, Pinko, Thomas Wylde Marken Männer: Balenciaga, Balmain, Dolce & Gabbana, Etro, Gucci, Kenzo, Lanvin, Saint Laurent, Salvatore Ferragamo, Tom Ford Marken Accessoires: Balenciaga, Coach, Dolce & Gabbana, Gucci, Lanvin, Linda Farrow, MCM, Saint Laurent, Salvatore Ferragamo, Tom Ford, Valextra, Zanellato style in progress 217
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WESTSIDE STORY MAGASIN/LOS ANGELES
New York goes West. Mit hohen Decken, viel Licht und Betonböden in einem loftartigen Neubau bringt Magasin den urbanen Wind der Eastcoast in die sonnige Glamour metropole Los Angeles. Text: Carolin Reiter. Fotos: Lana Sanders
Der Magasin-Gründer und der New Yorker Stilberater Josh Peskowitz hat ihn auch vernommen: Den Ruf in Richtung Kalifornien. L. A. ist the place to be. Der 37-Jährige, zuletzt Fashion Director bei Bloomingdale’s, suchte in seiner Heimatstadt vergeblich nach der passenden Location für eine eigenwillige Boutique wie sein Magasin. „In New York ist kein Freiraum mehr für Kreativität“, erklärt Peskowitz. „Schon die Mieten sind für junge Designer oder Querdenker unerschwinglich. Die Stadt ist in seinen eigenen Stilvorgaben erstarrt.“ Doch Peskowitz besteht auf Individualismus. Mit Magasin bringt er einen neuen Look ins bisher eher entweder ganz bequem oder ganz konservativ gekleidete Los Angeles. In den Regalen und auf den Hängern: allesamt Sachen, die er selbst tragen würde, von Levi’s über Golden Goose Deluxe Brand bis Piccolo. Außerdem lässt Peskowitz von Eral 55 Jacken aus Deadstock herstellen – ungetragene, hochwertige Sachen, die er über 217 style in progress
Hohe Decken, Betonboden und frisches Grün: Magasin kombiniert Industrieambiente mit viel Pflanzen.
Jahrzehnte gesammelt hat. „Es gibt keinen allgemein gültigen Dresscode mehr. Der moderne Mann hat Persönlichkeit und modisches Selbstbewusstsein“, sagt Peskowitz. „Er unterscheidet seine Erscheinung nicht mehr zwischen Arbeit und Feierabend. Der moderne Mann ist immer im Einsatz und unterstreicht den Anlass gezielt mit Nuancen.“ Kombination ist laut Peskowitz das Schlüsselwort: Ein einziges Designerstück mit besonderem Schnitt, aus ungewöhnlichem Material oder in einer mutigen Farbe kann den gesamten Look verändern. URBANE STILKOMBINATION FÜR DIE SONNIGE WESTKÜSTE Peskowitz träumte seit seinem 16. Lebensjahr von einem eigenen Laden. „In meiner Jugend entdeckten Männer gerade erst ihr Modebewusstsein“, erinnert er sich. Mitte der 1990er-Jahre trug er bereits seine eigenen Kombis aus Ralph Lauren Poloshirts, Stussy, DKNY und Sneakers. „Das Wetter spielt in New York immer eine
Rolle“, sagt Peskowitz über seinen damaligen Streetstyle. „Ein Outfit muss draußen den Elementen standhalten können und drinnen genauso passen.“ Nach seinem Collegeabschluss in Fashion Merchandising arbeitete Peskowitz in Boutiquen, aber vor allem auch als Modejournalist für Esquire, Men.Style.com und GQ.com. Für seinen Store in Los Angeles hat er sich mit Christophe Desmaison und Simon Golby retailerfahrene Partner an die Seite geholt. Beide sind Teilhaber des namhaften New Yorker Showrooms CD Network. Golby lancierte erfolgreich die italienischen Marken Brunello Cucinelli und Boglioli auf dem amerikanischen Markt. Auch den Standort für Magasin hat Peskowitz wohl überlegt gewählt. Die seit jeher einkommensstarken Westside von Los Angeles befindet sich im Aufwind. Seit Google sein Headquarter hierher verlegt hat, boomen die Stadtteile Venice, Santa Monica und Culver City und die Lust auf Kunst, Kultur und Mode steigt. Mit seiner gehobenen Premiummode und
der entsprechenden Preisklasse ideal für Magasin: Modeaffine Männer wohnen hier bevorzugt. „Die Elemente spielen hier in Kaliforniens täglicher Sonne keine so große Rolle wie an der Ostküste“, stellt Peskowitz fest. Aber die ausgewählten Einzelteile von Magasin lassen sich auch im Dauersommer modisch bewusst zusammenstellen. Heraus kommt eine urbane Stilkombination aus East- und Westcoast.
MAGASIN 8810 Washington Boulevard, Suite 101, Culver City/USA www.magasinthestore.com Eröffnung: März 2016 Inhaber: Josh Peskowitz, Simon Golby, Christophe Desmaison Anzahl der Mitarbeiter: 5 Verkaufsfläche: 150 qm Marken Männer: Camoshita, Golden Goose Deluxe Brand, Engineered Garments, Eral 55, Levi’s, Massimo Alba, PT01, Salvatore Piccolo, ts(s) Marken Accessoires: Feit, Golden Goose Deluxe Brand, M. Cohen, O’Keeffe, Yuketen
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Ein neuer Stil für den neuen Kalifornier. Edle Stoffe und raffinierte Schnitte in Kombination mit Streetstyle markieren das, wofür Josh Peskowitz steht.
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OFFEN FÜR NEUES KELLER-WARTH/ BIBERACH
Die Kleinstadt lebt: Günter Warth hat für das Haupthaus des Familienunternehmens einen mutigen Umbau gewagt: mehr Platz für die Mode, mehr Platz für die Zukunft des Hauses. Text: Martina Müllner-Seybold. Fotos: Keller-Warth
Günter Warth und Lebensgefährtin Claudia Hahn haben das Stammhaus seines Familienunternehmens umgebaut.
Fünf Generationen sind die Warths schon Händler, wenn nicht der Händler in Biberach. Die Kreisstadt im gleichnamigen Landkreis in Oberschwaben liegt in einer prosperierenden Region. „Dass wir heute eine so intakte und lebhafte Innenstadt haben, ist der frühen Initiative der Kaufleute, welche in der örtlichen Werbegemeinschaft organisiert sind, hier am Ort zu verdanken. Weil sich unsere Stadt konsequent allen Ansiedelungen auf der grünen Wiese verwehrt hat, ist die Attraktivität des Zentrums sogar ständig gewachsen. Freilich, wir haben manche Filialisten und Franchisekonzepte hier im Ort – aber eben auch noch viele inhabergeführte Läden.“ Mit insgesamt 15 Geschäften, neun davon in Biberach, ist Keller-Warth selbst ein bedeutender Player. Grund genug, bei einem Umbau jetzt das Flaggschiff in Angriff zu nehmen.
DREI ETAGEN, DREI ZIELGRUPPEN Dem Umbau ging eine eingehende Neukonzeption des Sortiments voraus. Jünger, frischer, offener, unabhängiger wollte man werden – und jeder Kundin und ihrer Stilrichtung eine entsprechende Plattform geben. Im Erdgeschoss gelingt der junge Dreh mit Marken wie Save the Duck, Rich & Royal, Please oder Opus. Und dann hinauf, über das Herzstück des Umbaus, eine neue Treppe. „Weil die baulichen Maßnahmen so einschneidend waren, mussten wir das Haus für drei Wochen schließen“, eine Zeit, die das Unternehmen in Kauf nahm, um das Haus endgültig vom Charme vergangener Tage zu befreien. Das Experiment ist gelungen, schon die ersten Tage nach der Neueröffnung zeigten, dass die Kundinnen sich in den neu geschaffenen Welten mühelos
zurechtfinden. Im ersten Obergeschoss geben Leitmarken wie Marc O’Polo, Juvia, Drykorn oder Set den Ton an. Es folgt im zweiten Stock eine Abteilung, die zwischen einer starken MarcCain-Welt und Nischenbrands wie Tagliatore, Harris Wharf London oder Herno changiert. „Wir haben unsere Zielgruppen klar segmentiert und können nun nahezu jeder Kundin – von der jungen bis zur klassischen – eine Welt präsentieren, in der sie sich wiederfindet“, ist Günter Warth überzeugt. Helle Farben, ein zurückhaltender Ladenbau gespickt mit vielen femininen Elementen, nach dem Make-over zeigt sich Keller-Warth erfrischt und verjüngt. Die Marken, die ehemals im zweiten Obergeschoss beheimatet waren, hat Keller-Warth dennoch nicht aus seinem Angebot genommen. „Anfang März wurde nur 150
Meter entfernt für diese Welt aus Brax, Rabe, Maerz, Basler, Schneiders, Monari oder Eterna ein eigener Keller-Warth Classic Store eröffnet, ebenerdig und genau zugeschnitten auf diese Kundin.“ Die klare Profilierung setzt sich also fort.
KELLER-WARTH Marktplatz 15, 88400 Biberach/ Deutschland, www.warth.de Neueröffnung: Februar 2017 Inhaber: Roland und Günter Warth Anzahl der Mitarbeiter: 15 Stammhaus, ca. 100 gesamt Verkaufsfläche: 420 qm Marken Frauen: Cambio, Chiara Boni, Drykorn, Harris Wharf London, Herno, Insieme, Juvia, Frogbox, Marc O’Polo, Max Volmary, Mos Mosh, Nice Connection, Opus, Piu & Piu, Please, Raffaello Rossi, Riani, Rich & Royal, Save the Duck, Set, Someday, Steffen Schraut, Tagliatore, The Mercer (N.Y.) style in progress 217
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DAS ITUNES FÜR ANSPRUCHSVOLLE MODEFANS GARMENTORY
Ein Onlineshop für Indie-Mode: Garmentory gibt unabhängigen Läden und Designern die Chance, an ein großes Publikum zu verkaufen – und lockt jenes mit einem ungewöhnlichen Sales-Modell. Text: Petrina Engelke. Fotos: Garmentory/Arcade Original
Ein Wort fasst den Reiz von Garmentory zusammen. Die Website vereint ausgesuchte Läden, die feinen Zwirn auf einem Niveau von Comme des Garçons über Schott und Rachel Comey bis Black Crane feilbieten – und spricht dabei stets von Boutiquen. Exklusiv klingt das nach Dingen, die es nirgendwo anders gibt und wo man sich gut aufgehoben fühlt. Von Boutique-Hotels bis zu Boutique-Investmentfirmen scheint jede Branche ein Stück von diesem Glanz zu klauen. Garmentory dagegen geht an den Ursprung.
EIN ONLINESHOP VOLLER LIEBLINGSLÄDEN Das kanadisch-amerikanische Start-up könnte zum iTunes für anspruchsvolle Modefans werden: Bei Garmentory können sie etwa einen Lemlem-Poncho aus der Boutique St. Cloud in Houston, Texas bestellen, ein T-Shirt-Kleid von Won Hundred bei LCD in Los Angeles von der Stange picken und eine Sun-Buddy-Sonnenbrille aus dem Working Title Shop in Toronto dazuklicken. „Ich glaube, dass Kunden heute auf der Suche nach wirklich
einzigartigen, gut gemachten Sachen sind. Und unabhängige Boutiquen haben es sich schon immer zur Aufgabe gemacht, diese Art von Einkaufserlebnis zu bieten“, sagt Adele Tetangco, die Garmentory zusammen mit dem App-Entwickler Sunil Gowda gründete. Sie findet es spannend, den Läden dabei zu helfen, dasselbe nun mit einem größeren Publikum zu schaffen. Einige dieser Läden haben bereits einen eigenen Onlineshop, für andere ist Garmentory der erste Schritt zum E-Commerce.
Styling muss nach den Richtlinien von Garmentory eine Geschichte erzählen. Auf der Website gibt es zur Inspiration immer neue Beispiele.
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STETE SUCHE NACH INSPIRATION FÜR DIE KUNDSCHAFT Beim Versand außerhalb von Nordamerika treten derzeit noch Fragen nach Zöllen und Steuern auf. Trotzdem finden sich einige Europäer auf der Website, etwa der Emma Pardos Store in Barcelona, die Berliner Marke Kimem, das Schweizer Label Berenik und Unterwäsche vom österreichischen LÖV. Tetangco kennt die Sorgen und Wünsche der Läden. Zehn Jahre lang hat sie in der Modebranche gearbeitet und neben Marken auch kleinere Läden beraten. Wenn sich nun ein Laden bei Garmentory bewirbt, schaut sie vor allem auf dessen Perspektive. „Ist er anders? Erzählen seine Produkte über das Styling eine Geschichte? Werden sie unsere Kunden inspirieren?“, fragt Tetangco.
Absagen erteilt sie, wenn das Angebot nicht zum Publikum passt – wie etwa ein Laden, der ausschließlich Holzpfeifen verkauft. „Das klingt doof, passiert aber wirklich“, sagt sie. Mehr als 400 Boutiquen machen inzwischen mit, seit einigen Monaten hat sich das Angebot auf Herrenmode ausgedehnt. PREISREDUZIERUNG ALS SPANNUNGSFAKTOR Dass sich Garmentory so schnell herumgesprochen hat, liegt zum Teil an der Rubrik „Make an Offer“: Dort stellen Läden und Designer Kleider ein, für die Interessenten einen selbstgewählten Betrag bieten können – nimmt der Laden an, geht ein Paket auf den Weg (in den USA und in Kanada versandkostenfrei). Findet der Laden den Preis zu niedrig, bleibt das Kleid online
– ohne dass andere Kunden die bisher gebotenen Preise sehen. „Die Angebote gehen dabei in alle Richtungen“, berichtet Tetangco. „Sie machen es sowohl für die Kunden als auch für die Läden spannend.“ Zum Preisgestaltungsexperiment zwingt sie aber niemanden. Garmentory hat auch eine Rubrik für Sales, bei denen die Läden wie gewohnt die Preise vorgeben.
Garmentory-Mitgründerin Adele Tetangco besucht immer mal Läden, die mit der Onlineplattform zusammenarbeiten – zum Beispiel Idun in St. Paul, Minnesota.
GARMENTORY www.garmentory.com Kontakt für Läden und Designer: stores@garmentory.com gegründet: 2014 Firmensitz: Seattle (USA) und Vancouver (Kanada) Anzahl Mitarbeiter: 13 Anzahl der Boutiquen: mehr als 400
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180 EDITORIAL /// IMPRESSUM
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Die Zukunft der Städte ist untrennbar mit der Zukunft des Fachhandels verknüpft.
Die Diskussionen über den verkaufsoffenen Sonntag haben eine neue Dimension erreicht. Über lange Jahre war das ein typisches Sommerlochthema, geprägt von überwiegend touristischen Gesichtspunkten, in den letzten Jahren zusätzlich befeuert um die Frage der Chancengleichheit des stationären Fachhandels gegenüber dem immer stärker werdenden Konkurrenten Online. Aber wirklich Bewegung ist nie in die Sache gekommen. Gewerkschaften und Kirchen beschworen gemeinsam und wider besseren Wissens das Idyll des sonntäglichen Familienausflugs, die Politik wollte sich mit beiden Lobbyverbänden nicht wirklich anlegen und auch der Handel selbst, respektive seine Interessenvertreter, signalisierten ein höchst differenziertes Meinungsbild. Tatsächlich wäre eine Freigabe der Ladenöffnungszeiten, und darum geht es letztlich, nicht um punktuelle Ausnahmegenehmigungen, für den Handel aktuell mit vielen weitreichenden Herausforderungen verbunden. Die Aussicht, regelmäßig auch an Sonntagen arbeiten zu müssen, würde die Suche nach qualifiziertem Personal für den ohnehin nicht als Traumarbeitgeber angesehenen Fachhandel noch weiter erschweren. Und wenn erhöhte Personalkosten die durch neue Öffnungszeiten generierten zusätzlichen Umsätze umgehend wieder auffressen, dann bleibt zwar auf der Habenseite immer noch, diese Kunden und ihre Einkäufe nicht ans Netz verloren zu haben. Der Weisheit letzter Schluss ist das aber auch nicht. Die Forderungen nach einer Liberalisierung verpufften medial also regelmäßig schneller, als sie erhoben wurden, weil auch die Befürworter nicht an die Chance einer Umsetzung geglaubt haben. Jetzt erreicht aber (endlich!) ein Thema die breite Öffentlichkeit, das die Sonntagsöffnung berechtigt als symbolischen Teilaspekt einer gesamtgesellschaftlichen Herausforderung von enormer Tragweite macht. Die Erosion der Innenstädte ist von einer theoretischen Gefahr zu einer vielfach in Echtzeit zu verfolgenden Realität geworden, und zwar in einem Ausmaß, dass nicht mehr nur lokale Communitys 217 style in progress
aufschreien. Fast alle großen Tageszeitungen haben sich in den letzten Wochen mit dieser Frage beschäftigt. Am deutlichsten wurde HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth, der in Richtung Politik fordert: „Die Verwaltungen müssen sich um ihre Innenstädte kümmern. Das schafft der Handel nicht mehr alleine.“ Ein Appell, der vom „ranghöchsten“ Inter essenvertreter reichlich spät kommt. Aber immerhin. Ich habe an dieser Stelle vor Jahren einmal geschrieben, dass eine funktionierende und florierende Handelslandschaft der Kitt ist, der die Städte zusammenhält. Dass dieser Kitt immer brüchiger geworden ist, hat viele Gründe. Das vor allem durch den Onlinehandel veränderte Konsumverhalten ist nur der am einfachsten zu vermittelnde. Dazu kommen, nur als Auswahl, die Explosion der Geschäftsmieten in vielen Städten oder die bereits erwähnten Probleme bei der Suche nach Personal, das in der Lage ist, die USPs des stationären Handels, also Beratung, Service und Herzensbildung, auch Wirklichkeit werden zu lassen. Auch teils völlig absurde gesetzliche Hürden und Auflagen sowie die immer schwierigere Finanzierung machen es vor allem für Jungunternehmer zusehends schwer bis unmöglich, im Handel den Schritt in die existenzsichernde Selbstständigkeit zu wagen und zu schaffen. Und dann eben doch, um den inhaltlichen Kreis zu schließen, die Ladenöffnungszeiten. Mehr denn je gilt es, die Menschen dann abzuholen, wenn sie in Konsumlaune sind. Nur bei den allerwenigsten ist das Montagvormittag der Fall. Niemand hält, wie von den dogmatischen Bewahrern von Ladenschlussgesetzen aus einem anderen Zeitalter gerne unterstellt, die Sonntagsöffnung auch nur irgendwie für ein Allheilmittel. Aber die Politik muss das Thema „Zukunft des Fachhandels“ (und damit auch „Zukunft der Städte und Gemeinden“) endlich prominent auf die Tagesordnung setzen. Im Sinne eines „Wir schaffen das!“ Ihr Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at
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Nächste Ausgabe 18. Oktober 2017
#2/2017
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Daniel Grieder „Die Formel der Zukunft lautet: Überraschung pro Quadratmeter.“
20. Jahrgang # 2.2017
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