winter 13/14
Zauberformel 3.0. Die Kalkulation als Ergebnisretter /// Anarchie im Netz. Online stellt Exklusivität auf den Kopf /// Die Zukunft der Modemessen. Hände schütteln oder Geschäfte machen? ///
# 1.2013
style in progress
„Messen sind unverzichtbar!“ Ralph-Michael Nagel, Markus Höhn
€ 6,90
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008 editorial
Alles neu, nichts anders
Der Titel „style in progress“ war von Anfang an in mehrfacher Hinsicht Programm. Er drückt nicht zuletzt aus, dass sich ein Magazin fortwährend weiterentwickeln muss. Die inhaltliche Horizont erweiterung war für unsere Art Directrice Elisabeth Prock-Huber willkommener Anlass, auch visuell wieder weiterzudenken. Wir nennen so etwas nicht „Relaunch“, sondern eben „style in progress“ – und sind für einen kur zen Augenblick einfach mal sehr zufrieden. Coverfoto: Julian Hentzler
113 style in progress
Liebe Leserinnen und Leser, dürfen wir uns die einführenden Worte bei Markus Höhn, dem geschäftsführenden Gesell schafter bei Lodenfrey borgen? „Wir haben ja keinen Umbau angestrebt, weil das alte Konzept nicht mehr erfolgreich war, sondern wir wollten einfach den nächsten Schritt gehen. Und das ist, glaube ich, sehr gut gelungen“, sagt dieser im style in progress Longview (ab Seite 082). Auch style in progress haben wir einem Umbau unterzogen. Ab dieser Ausgabe wurde unser Magazin inhaltlich, redaktionell und personell mit seiner großen Schwester oder dem kleinen Bruder – ganz wie Sie es sehen wollen – x-ray fusioniert. Nicht, weil das alte Konzept nicht mehr erfolgreich war, sondern weil wir einfach den nächsten Schritt gehen wollten. Und weil die inhaltliche Trennung nicht mehr der Marktrealität gerecht wird. Also lesen Sie künftig in style in progress Informatives, Hinter gründiges und Anspruchsvolles aus beiden Welten, die eben in Wirklichkeit eine sind, – aus der style-in-progress-Welt und der x-ray-Welt. Oder auch: Der Premium-Welt (Zum 10-Jäh rigen geht’s unter die Erde, ab Seite 158) und der Bread-&Butter-Welt (Von uns erwartet man Visionen, ab Seite 148). Dass zwischen den beiden Wel ten ein Graben verläuft, ist heute nur noch ein Anachronismus. In Isabel Faiss’ und Nicoletta Schapers Messediskurs (Warum brauchen Marken Messen, ab Seite 136) wird überdeutlich – Mode ist heute eine gelungene Verbindung aus beiden Welten. Die neue Mischung bietet viel interessanten Lesestoff: So hatte Odessa Legemah die Gelegen heit, mit dem Denim-Hunter Brit Eaton zu sprechen (Indiana Jones würde erblassen, ab Seite 162). Um an die kostbaren Denims zu kommen, klettert der schon mal in ein verlassenes Bergwerk und findet dort den Stoff, der in vielen der in style in progress vorgestellten Läden zum Kultobjekt wird – allen voran im neuen 14 oz. (Hommage an Berlin, ab Seite 196). Mit diesem markanten Bekenntnis zum kompromisslos anspruchs vollen Facheinzelhandel eröffnen wir einen Reigen von Porträts
von Shops, die unsere Herzen höher schlagen lassen: Mutige, kompromisslose Konzepte in Konstanz, Stuttgart, New York, Berlin, Hamburg, Bozen, Wien, München und Zürich. Mehr als ein Lebenszeichen einer Branche, die sich in der Krise wähnt. Wie wichtig und richtig es ge rade heute ist, wenn Unterneh men in zufriedene Mitarbei terinnen und Mitarbeiter, also in Menschen zu investieren, beleuchtet Sonja Ragaller (Ein Leben für die Firma, ab Seite 100). Und wie gerne andere in solche Unternehmen investieren, zeigt unter anderem René Lezard (Investition in Wachstum, ab Seite 134), dessen Mittelstand sanleihe innerhalb kürzester Zeit ausverkauft war. Mit kerngesun dem Wachstum können auch andere punkten: Ob Ein-MannUnternehmer Valentino de Luca (Lache und das Leben lacht mit dir, ab Seite 122), stolzer Mit telständler wie Harald Held mann (Modisch kann man nur vorwärts gehen, ab Seite 120) oder passionierter Unterneh menskapitän wie Luca Caprai von Cruciani (Ein Kleeblatt für jeden Wunsch, ab Seite 126). Wer seine Position am Markt gefunden hat, braucht nicht Männchen zu machen. Doch nicht überall sind die Grenzen so klar gesteckt: Nicoletta Schapers Hintergrundbericht zeigt, dass in der Onlinewelt das Aquarium oft zum Haifischbecken wird (Onlineanarchie, ab Seite 106). Doch „alte Hasen“ wie Stylebop-Gründer Mario Eimuth wissen: „Gebietsschutz ist im Internet nicht möglich.“ (ab Seite 112). Und daher wünschen wir Ihnen auch keinen Schutz, keine Regeln und keine Gren zen – sondern einmal mehr die Freiheit, die Mode als das zu begreifen, was sie ist: Eine tolle Geschäftschance und wunder schön noch dazu! Viel Vergnügen beim Lesen, Ihr Team von style in progress
www.swiss-chriss.ch
+39 02 255151.1
JACKETS
010 inhalt
The Longview 082 „Multibrand muss spannender sein“ style in progress im Gespräch mit den beiden LodenfreyGeschäftsführern Ralph-Michael Nagel und Markus Höhn
So Läuft‘s 090 Good Deals Sind hohe Kalkulationen die Lösung aller Probleme?
082
096 Italienische Luxushäuser zieht es ins „Tal der Mode“ Der Schweizer Kanton Tessin als Steuer- und Qualitätsoase 100 Ein Leben für die Firma Der Mensch rückt in den Mittelpunkt 106 Onlineanarchie? Das Internet verändert das Exklusivitätsdenken 106 „Gebietsschutz ist im Netz nicht möglich!“ Mario Eimuth über die schwierige Markenführung im E-Commerce 120 „Modisch kann man nur vorwärts gehen“ Harald Heldmanns stiller Erfolg 122 Lache und die Welt lacht mit dir Valentino de Lucas fröhliche One-Man-Show 124 Fortes fortuna adiuvat Rockstars & Angels glaubt an den L.-A.-Style
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126 Ein Kleeblatt für jeden Wunsch Cruciani: mit Spitze an die Spitze 130 Gans genau Duvetica: bedingungslose Qualität statt vieler Worte 132 Der Selfmademan Michael Boveleth gelingt mit Blonde No. 8 eine Punktlandung 134 Investition in Wachstum René Lezard bewältigt die Vergangenheit und macht sich zukunftsfit
Im Gespräch 136 Warum brauchen Marken Messen? Hände schütteln oder Geschäfte machen? 147 Krank reden, bis der Arzt kommt Ein Kommentar von Martina Müllner
136
113 style in progress
148 „Von uns erwartet man Visionen“ Karl-Heinz Müller über die Neupositionierung der Bread & Butter
BER L IN BREAD & BUTTER BERLIN 1 5 . 1 7. J A N U A R Y 2 0 1 3 / A I R P O R T B E R L I N T E M P E L H O F URBAN SUPERIOR / HALL 2 / BOOTH H6.10
S H O P AT J O O P. C O M
012 inhalt
152 „Ich bin ja nicht neu hier“ Alexander Gedat hält Marc O’Polo auf bewährtem Kurs 154 Wir gewinnen Marktanteile WP Lavoris 30-Jahr-Jubiläum mit Rückblick und Ausblick 158 Zum Zehnjährigen geht’s unter die Erde style in progress im Gespräch mit Anita Tillmann
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162 That’s My Job: Indiana Jones würde erblassen Zu Besuch bei Brit Eaton, dem besten Denimjäger der Welt
Mode 164 Dog Days are Over 172 Let’s get up, let’s get DAUN 180 The Girl is a Lady 188 Urban Forrest
Vor Ort 196 Hommage an Berlin 14. oz im Haus Cumberland 200 Der Funken im Hinterstübchen Meindl Authentic Luxury, München 202 Gute Geschichten Ecke 32, Konstanz
180
204 Wir wollen nicht verkleiden Bel Étage by Bungalow, Stuttgart 206 Wie es ihr gefällt Five Story, New York 208 Aus dem Herzen von Westberlin Amorph Black, Berlin 210 Beichtstuhl und Gummizelle Stoffsüchtig, Hamburg 212 Eine Frage des Lebensgefühls Maximilian, Bozen 214 Neue Doppelspitze in Wien Arnold’s & Paarladen, Wien
188
113 style in progress
Standards 008 Editorial 018 Jetzt 064 Finden wir gut 216 Editor’s Letter/Impressum
GERMANY: Matthias Schwarte Textilagentur +49 (0)89 3580576 • SWITZERLAND: Cagol Fashion Company +41 (0)43 9608888 • AUSTRIA: Gunther Grebe Modeagentur +43 (0)699 11340535 • YOUNG COLLECTION: Germany, Switzerland and Austria - Grimmer & Sommacal Diffusion +49 (0)89 8563820
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Der berg ruft!
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Messetermine: 15. - 17.01.2013 PREMIUM Berlin Halle 3 Stand H3-E 13
03. - 06.02.2013 Ispo M端nchen Halle B1, Stand 322
01. - 03.03.2013 Tracht&Country Salzburg Halle 4, Stand 718
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018
jetzt Diesel+Edun
Denimkollektion out of Africa
Sie machen Afrika stark (v.l.n.r.): Die Edun-Gründer U2-Sänger Bono und seine Frau Ali Hewson mit Diesel-Mastermind Renzo Rosso.
Im Februar erscheint eine Gemeinschaftskollektion von Diesel und Edun. Die Idee dazu entstand, als Diesel-Gründer Renzo Rosso und die beiden Edun-Gründer Ali Hewson und ihr Mann, U2-Sänger Bono, im Januar 2012 gemeinsam nach Afrika reisten, um Diesels Projekt Only The Brave Foundation in Dioro, Mali und Eduns Conservation Cotton Initiative (CCI) in Uganda zu besuchen. Die Kollektion aus ugandischer Baumwolle wird vollständig in Afrika gesourct und produziert. Ziel ist es, die Entwicklung der afrikanischen Textilwirtschaft kontinuierlich zu unterstützen. Renzo Rosso: „Wir haben die Kompetenzen von Eduns Erfahrung in Afrika mit Diesels Know-how und Reichweite gebündelt, um etwas zu schaffen, das vorher noch nie getan wurde: Denim in Afrika herzustellen, der in die ganze Welt geliefert wird. Mit diesem Projekt wollen wir den Verbrauchern und der Industrie zeigen, dass es sehr wohl möglich ist, zukunftsfähiges Business in Afrika zu generieren.“ www.diesel.com/diesel+edun
Das FTC SeaCell® Cashmere wird erstmals auf der Bread & Butter in Berlin vom 15. bis 17. Januar 2013 in Hangar 5, Stand 21.1 präsentiert und kommt in sieben Farben und neun Farbkombinationen auf den Markt.
FTC
Noch Meer Komfort Auf Los Angeles folgt New York City: Closed eröffnet seine zweite Dependance in den USA.
Closed
Globale Heimatgefühle
In unmittelbarer Nachbarschaft von Levi’s und dem Fashion Institute FIT hat im vergangenen September Closed seine Zelte in New York City aufgeschlagen und zwischen 7th und 8th Avenue Showroom und Pressebüro eröffnet. Mit der zweiten Dependance in den USA will das Hamburger Denimlabel, neben Aktivitäten in Asien, ein Signal setzen, das den Erfolg im Premiumsegment unterstreicht. Es gilt, globales Verständnis für die Sprache der Marke zu entwickeln. Bei der Ausstattung des Showrooms zeigt man sich dennoch heimatverbunden: Das betont schlichte Mobiliar wurde aus der deutschen Heimat gebracht. Während die Präsentation der Jeanskollektion in der Closed Denim Bar Ende August in Los Angeles begeistert aufgenommen wurde, erwartet man sich nun auch an der Ostküste ähnlich euphorische Resonanz. www.closed.com
113 style in progress
Man nehme frische Braunalgen aus dem kühlen Wasser der Fjorde Islands, trockne und pulverisiere sie und mische das Pulver mit einer Cellulosemasse, die wiederum zu einem Faden gesponnen wird. So hat sich die Firma SmartFiber die Faser SeaCell® patentieren lassen. Jutta und Andreas Knezovic, die seit zehn Jahren mit Fair Trade Cashmere (FTC) neue Maßstäbe in der Cashmere-Welt setzen, haben nach eineinhalbjähriger Forschungsarbeit in einer weltweit einzigartigen Kombination SeaCell® mit Cashmere, also eine pflanzliche mit einer tierischen Faser gemischt. „Wir wollten zusätzlich ein Produkt präsentieren, das uns wieder und noch deutlicher von allen anderen Cashmere-Herstellern abhebt“, erklärt Andreas Knezovic und ist stolz darauf, sich die Exklusivrechte für das Verfahren für sehr lange Zeit gesichert zu haben. Entstanden ist eine neue Kollektion aus Wohlfühl-Pants, -Sweatern, -Jacken und -Tops, die FTC SeaCell® Cashmere getauft wurden (Preise: von 199 bis 399 Euro). Ein Geschenk der engagierten Unternehmer an sich selbst zum zehnjährigen Firmenjubiläum, aber auch ein Geschenk an die Kunden – „the wellness cashmere“. „SeaCell® Cashmere ist für keinen bestimmten Typ gedacht, sondern für all diejenigen, die das Bewusstsein für ein besonderes Produkt haben. SeaCell® Cashmere bietet zusätzlich zum Wohlfühleffekt Schutz für die Haut.“ Denn Algen sind reich an Mineralien, Proteinen, Spurenelementen und Vitaminen. Beim Tragen der so veredelten Cashmere-Ware wird durch den aktiven Klimaaustausch von Haut und Faser ständig Algenwirkstoff an die Haut abgegeben. Dieser Effekt soll erst nach 80 Wäschen nachlassen. Knezovics Wahl auf SeaCell® hat noch einen weiteren Hintergrund: Für den für sein nachhaltiges Engagement bekannten Geschäftsmann war es wichtig, dass die Algen bewusst nur oberhalb ihrer Wachstumszone geerntet werden, um ein erneutes Austreiben zu ermöglichen. Sie sind völlig unbehandelt und ihre biologische Wertigkeit bleibt erhalten. www.ftc-cashmere.com
020 jetzt
Guess
Alter Peter, neuer Gedanke
Der Herbst stand bei Guess ganz im Zeichen der großen Entscheidungen. Im Oktober eröffnete in der Theatinerstraße 12 in München ein neuer Flagship-Store im Herzen der Fünf Höfe – ein weiterer Meilenstein der Retail-Expansionsstrategie von Guess in Deutschland. Für das laufende Jahr sind bereits acht weitere Neueröffnungen in Deutschland und Österreich geplant. Anlässlich des Store-Openings in München feierte die Marke mit einem großen Event am 15. November auch den Erfolg der exklusiven Capsule-Kollektion mit Musik-DJ und Produzenten Tiësto. Paul Marciano, CEO und Creative Director kuratiert diese Kooperation, die im Oktober in Form einer limitierten Kollektion für Männer und Frauen gelauncht wurde. Zeitgleich gab das Management umfassende personelle Veränderungen im Team bekannt, unter anderem die Ernennung von Gilles Bariguian als neuen Managing Director für Europa, den Nahen Osten und Afrika. Michael Prince, zuvor COO Dennis Secor, zuvor Senior Vice President und CFO verließen das Unternehmen zu Jahresende. Als Interims-CFO wurde Nigel Kershaw eingesetzt. www.guess.com
Replay Social Denim
Pocket-Kommunikation
Gelauncht wurde Social Denim schon im Sommer vergangenen Jahres – im Dezember 2012 feierten die ersten interaktiven Jeans Premiere im Handel. Und so funktioniert die Idee: Durch kurzes Klicken eines kleinen Geräts in der Vinyl-Uhrentasche der Jeans wird die Verbindung zu einem sozialen Netzwerk hergestellt. Der Träger kann mitteilen, wo er sich aufhält, um Freunde für einen gemeinsamen Abend zu treffen, oder durch ein Symbol zeigen, wie er sich fühlt. Direkte und elektronische Kommunikation treffen hier aufeinander. Die Replay Social Denim gibt es für Männer und Frauen, in Blue und Black Denim, jeweils in zwei Passformen und verschiedenen Waschungen. Bei Key-Accounts und in den eigenen Läden gibt es die Modelle zu einem VK-Preis zwischen 149 und 189 Euro. Begleitet wurde die Markteinführung durch eine breit angelegte digitale Kampagne in den sozialen Netzwerken. www.replay.it
In den Fünf Höfen nahe dem Münchner Marienplatz eröffnete Guess einen FlagshipStore.
Roy Roger’s
Jeans-Service nach MaSS
Mit der Eröffnung eines Monobrand-Stores in Florenz leitet das 1949 gegründete Denimlabel Roy Roger’s den Beginn seiner neuen Einzelhandelsstrategie ein. Die Entscheidung ist laut Niccolo Biondi, CEO des Mutterkonzerns Manifatture 7 Bell, der „natürliche Schritt, um die Marke, deren Produktkategorien sich in Richtung Total Look entwickeln, zu stärken“. Auf 120 Quadratmeter Verkaufsfläche werden im seit November 2012 bestehenden Geschäft neben den Hauptlinien auch die Capsule- und Cruise-Kollektionen sowie Accessoires gezeigt. Die Speerspitze des Konzepts ist ein neu geschaffener Service: „Kunden können sich aus einer umfassenden Auswahl von Stoffen, verschiedenen Garnen, Nieten und Knöpfen ihre eigene, maßgeschneiderte Jeans anfertigen lassen“, erklärt Guido Biondi, Kreativdirektor von Manifatture 7 Bell. Weitere Stores sind in Mailand und Rom geplant, sowie in Frankreich, England und den USA. www.royrogers.it Roy Roger’s präsentiert seine Kollektionen ab sofort komplett in Florenz.
113 style in progress
DISTRIBUTED BY
022 jetzt
Superdry
Zwei Briten, ein Schuh
Das englische Traditionsschuhhaus Joseph Cheaney & Sons mit Sitz in Northamptonshire, dem traditionsreichen Epizentrum englischer Schuhmanufaktur, hat gemeinsam mit der Marke Superdry eine klassische Schuhkollektion entworfen. Es entstand eine Linie mit drei modischen Interpretationen klassischer Modelle wie dem Brogue-Shoe, dem Brogue-Boot und dem Chelsea Boot, jedes Paar mit rahmengenähten Sohlen. Erhältlich war die Capsule-Kollektion exklusiv im Superdry-Store in der Regent Street in London und im Onlinestore. Der unerwartet schnelle Abverkauf der Modelle stimmte das Superdry-Team so positiv, dass man zwar nicht plant, diese Kooperation weiterzuführen, man aber aktiv darüber nachdenke, das Thema Future Classics auch in den Schuhkollektionen künftig stärker zu verankern. Bisher haben die Schuhkollektionen bei Superdry im Vergleich zur Apparelkollektion einen deutlich niedrigeren Stellenwert und einen entsprechend kleinen Umfang, was sich in Zukunft etwas ausgleichen soll. www.superdry.com
Superdry und Cheaney & Sons hatten wenig gemeinsam, außer der Heimat England. Und seit 2012 eine Schuhkollektion.
Tenue de Nîmes
Frauen links, Männer rechts
Menno van Meurs und Rene Strolenberg sind mit ihrem Store Tenue de Nîmes in Amsterdam bereits in der Walhalla der internationalen Denim-Referenzadressen gelistet. Im vergangenen Oktober eröffneten sie in Amsterdam einen zweiten Laden in der Haarlemmerstraat. Der neue 300 Quadratmeter große Tenue de Nîmes ist inhaltlich und stilistisch in die vier Bereiche Männer, Frauen, Denim und einen speziellen Double RL Ralph Lauren Shopcorner aufgeteilt. Die Teilung in Stilwelten wird schon von außen durch zwei scheinbar separate Eingänge in den Laden deutlich. Für das Interieurdesign waren neben den Inhabern der Architekt Pim van Lingen, Interieurdesigner Jacob Roeland und Art Director Joachim Baan beteiligt. Herz und Seele des Stores ist die aufwändig inszenierte Denim Wall, die aus alten Holzbalken aus dem 19. Jahrhundert hergestellt wurde. www. tenuedenimes.com
Die Kollektionspräsentation auf dem iPad verspricht viele technische Fortschritte.
Order Book
Bye bye Excel
Keine teuren und manchmal unvollständigen Musterkollektionen mehr, keine beschränkten Präsentationsmöglichkeiten mehr, kein Excel-Tabellen-Charme mehr. Das Order Book stellt eine digitale Alternative zur traditionellen Showroom- oder Messeorder vor. In der Praxis funktioniert das Programm wie eine Art virtueller Showroom, der auf dem iPad in 360°-Ansichten und 3D-Effekten die kompletten Kollektionen sichtbar machen und durch die hohe Bildauflösung einem realen Sample sehr nah kommen sollen. Zusätzlich sind Funktionen wie eine Ordermöglichkeit mit Unterschrift direkt auf dem iPad und übersichtliche, visuelle Lagerinformationen abrufbar. Nach Lyle & Scott und Aquascutum nennt das Unternehmen Smart View 360 AG aus Hamburg, das hinter dem Order Book steht, unter anderem Gardeur als Referenzkunden. www.smartview360.com
113 style in progress
Der neue Tenue de Nîmes Store in Amsterdam unterteilt bereits an der Türschwelle in Mesdames und Messieurs.
milano - via santo spirito, 22
024 jetzt
Red Wing Shoes
Modell mit Wollfilzfutter Für diese Saison nimmt Red Wing Shoes ein neues 6 inch Round Toe Modell aus weichem, salzresistentem und Wasser abweisendem Otterschwanzleder in die Kollektion auf. Gefüttert ist der Ice Cutter Boot am Schaft mit natürlichem Wollfilz, der in den USA gefertigt wird. Die atmungsaktive Wollfilzsohle kann man herausnehmen und waschen. Ein weiteres Highlight ist die schwarze Vibram TC-4 Plus Profilsohle, die beste Traktion auf Schnee und Eis verspricht. Erhältlich ist der Stiefel für kalte Wintertage in Schwarz (2930) und in Ahornrot (2931). Zudem gibt es für Herbst/Winter 2013/14 rund 15 weitere neue Styles, wie z. B. die Klassiker 875 und 877 aus neuem Oro-Legacy-Leder, den Chelsea Rancher Boot erstmals auch aus weichem Hawthorne-Muleskinner-Leder oder den Brogue Ranger aus Velva-Retan-Leder in der neuen Farbvariante Hellbraun. www.redwingheritage.eu
C.P. Company
Neue Designer
Im Februar 2010 wurde das italienische Modelabel C.P. Company von Enzo Fuscos Industry SpA in Padua übernommen. Nun hat es sein Kreativteam um zwei erfahrene Designer verstärkt: Alexander Pungetti, der bereits früher als Designer für C.P. Company tätig war, und Paul Harvey, der davor für Designs bei Stone Island verantwortlich zeichnete. Hauptaufgabe der beiden Designer ist es, die internationale Ausrichtung der Kollektion weiter voranzutreiben. Im Jahr 2012 wurden fast 70 Prozent der Markenumsätze – insgesamt rund 15 Millionen Euro – im Ausland erzielt. www.cpcompany.com
Neu im Programm: der Ice Cutter aus Otterschwanzleder.
Stetson Europe
100-Jahr-Jubiläum
Happy Birthday: Stetson gratuliert der FWS GmbH zum 100. Geburtstag mit einer Jubiläumskollektion.
113 style in progress
Der Kopfbedeckungs-Spezialist Stetson feiert in diesem Jahr das 100-Jahr-Jubiläum der Friedrich W. Schneider GmbH & Co KG. Anlässlich dessen hat Stetson Europe eine Jubiläumskollektion unter dem Titel A Century of Headwear entworfen. Filzhüte und Mützen werden im Stirnbereich statt mit Ripsbändern mit echtem Leder ausgekleidet und sind mit einem aufwändigen Futter ausgestattet, bei dem das Stetson-Wappen in den verschiedenen Versionen des letzten Jahrhunderts dargestellt ist. Thematisch unterteilt sich die Kollektion in vier Epochen: weitkrempige Hüte aus Kaninchenhaar, mit hohen Kronen und breiten Bandgarnituren sowie mehrteilige Newsboy Caps sind von den 1920er- und 1930er-Jahren inspiriert. Im 1950er-Stil kommen Ballonmützen, schlanke Piloten und Flatcaps aus Wolle teils mit Lederschirmen, ergänzt durch Truckercaps in rauen Wollstoffen und Plaids in original „American fabrics“ sowie große Worker Styles und Driver Caps in Tweedcheck und Herringbone. Kleine Filz- oder Stoff-Trilbys und große Schlapphüte mit bunten oder geometrischen Designs stehen für die 1960er- und 1970er-Jahre. Die vierte Epoche bringt gekrumpfte Wolle, kombiniert mit Polyurethan beschichteter Baumwolle in Flatcaps, Trilbys und Five-PanelCaps. Die Teile der Jubiläumslinie werden in Deutschland oder Europa aufwändig von Hand gefertigt, starten mit VK-Preisen ab 89 Euro und werden zusammen mit der Classic Collection auf der Bread & Butter gezeigt. www.stetson-europe.com
026 jetzt
Antony Morato
Erfolgskurs in Deutschland
Auch wenn Amsterdam das Alphabet anführt, war die Eröffnung des Liebeskind-Stores in der niederländischen Hauptstadt erst nach Graz, Paris und New York an der Reihe.
Liebeskind Berlin
Die italienische Menswear-Marke Antony Morato setzt ihren internationalen Expansionskurs fort und plant in diesem Jahr weitere Store-Eröffnungen in London, Berlin und München. Damit setzt das Unternehmen nach der Gründung der Antony Morato Deutschland GmbH mit Sitz in München 2011 einen weiteren Fokus auf den deutschen Markt, wo alleine im Jahr 2012 ein Wachstum von 270 Prozent erreicht wurde, während das Gesamtwachstum der Marke 2012 erstmals mit vier Prozent nicht im zweistelligen Bereich lag. Bereits vor diesen drei Neueröffnungen war Antony Morato mit 40 eigenen Flagship-Stores und rund 3.000 Kunden in über 50 Ländern vertreten. Der Jahresumsatz 2012 wurde im Herbst auf 80 Millionen Euro geschätzt. Für das laufende Jahr hat sich das Team rund um die drei jungen Markengründer und Geschwister Raffaele, Giovanni und Tania Caldarelli und Managing Director Manlio Massa als eines der größten Ziele die Anpassung der Unternehmensstruktur an das schnelle Wachstum der Marke gesetzt. Im Zuge der Store-Offensive 2012 mit neuen Läden in Tripolis, Hilversum, Amsterdam, Porto, Valencia, Madrid und Paris ist die Marke auch einen weiteren Schritt in Richtung Internationalisierung gegangen und zeitgleich auch auf den Philippinen, in Panama, Usbekistan und Russland in den Markt eingetreten. Für das Heimatland Italien hat sich Manlio Massa hinsichtlich des Vertriebs Umstrukturierungen zum Ziel gesetzt, um im bisher stärksten Markt (42 Prozent des Firmenumsatzes) qualitativ entsprechend positioniert zu bleiben. In diesem Jahr sollen zudem die Länder Tschechien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Serbien und Montenegro hinzukommen. www.morato.it
Das italienische Menswear-Label Antony Morato erobert den internationalen Markt in Rekordzeit. Jetzt heißt es gesund wachsen.
Von A bis Z
Ein Hauch von Berlin weht seit November 2012 auch in Amsterdam und Zürich: Mit zwei neuen Standorten in europäischen Großstädten setzt Liebeskind Berlin seinen rasanten Siegeszug fort. Zuvor wurde mit Graz nicht nur ein weiterer Buchstabe im Alphabet besetzt, sondern auch der bereits vierte Monolabel-Store in Österreich eröffnet. Nachdem sich bereits im Frühling 2012 eine Niederlassung in Paris dazugesellte, wagte das Berliner Accessoire- und Modelabel im August den Sprung in die USA. Der im New Yorker Szenestadtteil Soho eröffnete Store zeigt sich mit einer Verkaufsfläche von 100 Quadratmetern großzügiger als die europäischen Neuzugänge: Während in Zürich Taschen, Lederaccessoires und Damenbekleidung auf 90 Quadratmetern präsentiert werden, sind es in Amsterdam rund 70. Kleinere Brötchen bäckt man in Graz und Paris auf jeweils 40 Quadratmetern. www.liebeskind-berlin.com Authentisch: Die Produktion erfolgt vollständig in Kanada. „Die Kälte hier ist Teil unserer Identität“, lautet die Firmenphilosophie.
Canada Goose
Strategie der Superlative
Der 1957 gegründete Outdoor-Spezialist Canada Goose stellt Jacken, Mäntel, Westen und Accessoires her, die Frauen, Männer und Kinder an den kältesten Plätzen der Erde warm halten sollen. Sie verwenden die leichtesten Daunen und haben die coolsten „Goose People“, die die Kollektionen rund um den Globus extremen Situationen aussetzen. Das Modell Snow Mantra ist – nach eigenen Angaben – die wärmste Jacke der Welt. Kein Wunder, suchte CEO Dani Reiss, Kanadas Entrepreneur of the year 2010, der das Familienunternehmen in dritter Generation leitet, auch nur den besten Sales Director für Deutschland und Österreich. Er fand ihn schließlich – die Kandidaten wurden wie für ein Casting in die Firmenzentrale nach Toronto geholt – in der Person von Christian Stoll, ehemals verantwortlich für Puma Sailing/Outdoor, der das Label in einem neuen Showroom im Lodenfrey-Park in München präsentiert. Auch andere Teile Europas wurden akribisch von dem am schnellsten wachsenden Unternehmen Kanadas neu besetzt, Agenturen und Partner mussten sich einem aufwändigen Auswahlverfahren unterziehen. Canada Goose gibt es inzwischen in über 40 Ländern weltweit. VK-Preisbeispiele: Jacken und Parkas von 625 bis 1.900 Euro, Accessoires von 50 bis 325 Euro. www.canada-goose.com
113 style in progress
FINE ITALIAN JACKETS SINCE 1936 MABRUN.IT
028 jetzt
Floris van Bommel
Fabrikation zum Anfassen
Im November 2012 feierte die niederländische Schuhmanufaktur van Bommel die Fertigstellung des neu gestalteten Firmensitzes im niederländischen Moergestel. Für diesen wurde bereits 1951 durch Frans Bommel der Grundstein gelegt. Auf mehr als 6.000 Quadratmeter Fläche sind heute Designabteilung, Büros, Lager und Produktion untergebracht. Das Unternehmen stellt immer noch rund 35 Prozent seiner Kollektionen vor Ort her, der Rest wird in Portugal gefertigt. Grund genug, die Wiedereröffnung zünftig zu zelebrieren: Ab Frühjahr 2013 sollen Verbraucher auf einer professionellen Factory-Tour durch das Unternehmen geführt werden können, um die Herstellung von Schuhen hautnah mitzuerleben. Ein Firmenmuseum gibt Einblicke in die neun Generationen währende Geschichte der Schuhdynastie, die seit 1835 in Moergestel ansässig ist. Heute wird das Unternehmen, das auf eine annähernd 300-jährige Geschichte zurückblicken kann, von den Brüdern Reynier, Floris und Pepijn van Bommel geführt. Diese sind auch für die Neugestaltung des Firmensitzes verantwortlich. www.florisvanbommel.com, www.vanbommel.com Altes in neuem Glanz: der umgestaltete Firmensitz von van Bommel.
Centraal Museum Utrecht
350 Jahre Blue Jeans
Über die Servicehotline von Mountain Force lassen sich auch individuelle Termine zum Maßnehmen vereinbaren.
350 Jahre Indigogeschichte präsentiert das Centraal Museum in Utrecht mit der Ausstellung Blue Jeans. Von der Arbeitskleidung im 17. Jahrhundert bis zum modernen Lifestyle-Stoff und Luxusmodeartikel beleuchtet sie die experimentelle und kreative Seite des Denims im Wandel der Zeit. Der Fokus liegt auf der Rolle von Denim in (inter-) nationalen Subkulturen. Doch auch die umweltschädigende Jeansproduktion und nachhaltige Alternativen wie etwa Zero Waste Water (Null-Abwasser-Ansatz) sind Teil der Ausstellung. Auf einer Zeitachse finden sich Kultjeans – etwa alte Levi’s und Lee – und Designerdenim von Chanel, Maison Martin Margiela, Marithé & François Girbaud und Yves Saint Laurent. Obendrein sind exklusive japanische und italienische Denims vertreten, u. a. durch Momotaro, Atelier Tossijn und Rapha. http://centraalmuseum.nl
Mountain Force
Skihosen nach MaSS
Bei Skihosen potenzieren sich die ohnehin hohen Anforderungen an eine perfekte Passform. Für Freizeitsportler war das Angebot bisher begrenzt. „Mit Mountain Force ist das seit diesem Winter kein Problem mehr und darauf bin ich sehr stolz. Wir haben als Erste die Maßanfertigung von Skihosen in unser Programm genommen, weil es für Skifahrer immer am schwierigsten ist, die perfekt sitzende Hose zu finden“, erklärt Roman Stepek, CEO Mountain Force. Der Schweizer Premiumskibekleidungsspezialist entwickelte in Anlehnung an den Profisport einen speziellen Service, der auch für den Freizeitsportbereich Skihosen nach Maß anbietet. Für die Herbst-/Winter-Saison 2012/13 wurde die Idee erstmals in Form von speziellen Events bei ausgesuchten Premiumhändlern wie Reyer in Hallein oder Ertl/Renz in München vorgestellt. Dabei konnten Kunden von Mountain-Force-Schneidern Maß nehmen lassen. Die Maße gingen anschließend an den für High-Performance-Wear bekannten Produzenten KTC, wo ein kleines geschultes Team bereitgestellt wurde, um die Maßanfertigungen auszuführen. Sechs Wochen später wurde geliefert. Preislich beginnen die Modelle bei 800 Euro. Für die Zukunft kündigte Roman Stepek den Ausbau des Maßprogramms an. www.mountainforce.com
113 style in progress
Kultteile, raue Arbeitskleidung, Luxusdenim. Ganz klar: Blue Jeans sollte jeder Denimliebhaber gesehen haben.
Katharina von Garzuly-hohenlohe www.habsburG.co.at
030 jetzt
Deluxe Distribution
IQ+ Berlin
Um den Erfolg der Minimum-Kollektion weiter voranzutreiben, setzt die dänische Marke, die in Deutschland und Österreich durch die Berliner Agentur Deluxe Distribution vertreten wird, auf die Neuausrichtung und Erweiterung ihrer Frauenkollektion. „Damit folgen wir dem Wunsch aus dem Handel und treffen bei unseren Tophäusern und Onlineversendern genau ins Schwarze“, erklärt Ilya Morgen von Deluxe Distribution. Der Anteil der Frauenkollektion wurde auf 35 Prozent erhöht und auf 130 Teile aus hochwertigen Materialen und mit attraktiver Preisgestaltung erweitert. Die design- und schnitttechnische Neuausrichtung beinhaltet neben den wichtigsten Basic-Silhouetten auch die Konzentration auf kommerzielle Unifarben, als auch das Aufgreifen wichtiger Trends wie Neon und Camouflage. Die Neuausrichtung spiegelt sich auch in einem größeren Stand an neuer Position auf der Bread & Butter in der Urban Fashion Hall 1 wider. Labels: Eucalyptus/Friday on my Mind, Minimum, Moods of Norway, Skunkfunk, United Nude Deluxe Distribution, Berlin/Deutschland, www.deluxe-distribution.de
In der laufenden Messesaison präsentiert sich der deutsche Jackenspezialist für Indoor- und Outdoor-Jacken IQ+ Berlin erstmals außer auf der Premium in Berlin auch auf der Tranoï Preview in Paris und der Vision in Kopenhagen, um damit auch den internationalen Expansionskurs voranzutreiben. Auf Produktebene bleibt IQ+ Berlin seiner Linie treu und setzt dabei in erster Linie auf die eigene Passform- und Designkompetenz. Die auf 65 bis 70 Teile konzentrierte Kollektion für Herbst/Winter 2013 stellt beispielsweise Highlights wie einen leichten Daunenwollparka mit einer Kapuze aus Kojotenfell, eine BikerWeste aus beschichtetem Glanzleder oder Raglanparkas in der Farbpalette Eispastelle vor. Aber auch leichte Daunen-Nylon-Jacken in neuen Farben für den Liefertermin Juni sind im Sortiment. www.iqfashion.de
Mehr Frauenkompetenz mit Minimum
Eispastelle und Kojote
Lässig geschnittene Parkas mit Kojotenfell sind unter den Neuheiten von IQ+ Berlin.
Die MinimumFrauenkollektion wird relauncht.
Handstich Handstich
Runde
3
Die Marke Handstich geht mit dem Verkauf der Herbst-/Winter-Kollektion 2013/14 bereits in die dritte Saison. Aus diesem Anlass wurde auch der öffentlich zugängliche Bereich der Homepage mit aktuellen Bildern aus der Kampagne Frühjahr/Sommer 2013 neu hinterlegt. Die Bildwelt ist ebenso wie die Kollektion ein Bekenntnis zum handwerklichen Fertigungs-Know-how von Handstich und dem Spannungsfeld zwischen fortschrittlichem Design und Beständigkeit, in dem sich die Marke positioniert. Das Verkaufsteam hat ebenfalls Zuwachs erhalten. In Deutschland sind seit kurzem zwei Agenturen neu hinzugekommen und neben Österreich, der Schweiz und den Benelux-Staaten wurde auch eine Agentur in Osteuropa unter Vertrag genommen. Justin Beachus zeichnet als Vertriebsleiter verantwortlich. Zusätzlich wird Handstich seine Kollektion Herbst/Winter 2013 erstmals auf einem eigenen Stand auf der Premium in Berlin zeigen. www.handstich.de
113 style in progress
Die Herbst-/Winter-Kollektion 2013/14 von Handstich setzt handwerkliche Traditionen zeitgemäß um.
032 jetzt
Schott NYC
Zehn mal zehn macht 100
In diesem Jahr feiert Schott NYC sein 100-Jahr-Jubiläum. Das in der dritten und vierten Generation geführte Familienunternehmen nahm sich diesen Geburtstag zum Anlass, um auf der Bread & Butter mit gleich zwei Ständen, einmal in Halle 2 und einmal in der L.O.C.K. Area im Hangar 7, vertreten zu sein. Der eine Stand widmet sich der Special Edition Schott NYC 100 Series, die Jackenklassiker der eigenen Firmenhistorie neu interpretiert vorstellt. Im Zentrum stehen dabei sechs historische Modelle in neuen Farben, unter ihnen auch das Markenzeichen von Schott NYC, die Perfecto Lederjacke. Sie wurde unter anderem durch Träger wie James Dean und Marlon Brando zum Kultobjekt. Der zweite Stand präsentiert unter dem Titel Schott x American College die Zusammenarbeit mit der französischen Marke American College. Die CapsuleKollektion zeigt 18 neue Farbvarianten des Models MA1 Nylon-Pilotenjacke für Damen und Herren. Begleitend feiert Schott NYC auf der Bread & Butter die Erscheinung des Buches „100 Years of an American Original“, das die Historie der Marke anschaulich erzählt. www.schott-bros.com
Schott NYC ist Erfinder der Kultjacke Perfecto Biker-Jacket, die das Unternehmen durch die letzten 100 Jahre begleitet hat.
Pantone
Sprache der Kreativen
Kreative kennen Pantone als Marke für Farben, ob Mode, Architektur oder Industriedesign. Für den Vertrieb der Lizenzprodukte Pantone Fashion mit T-Shirts, Sweater und Beachwear sowie Pantone Cases ist jetzt die Fashion Factory in Kooperation mit der Panorama Distribution zuständig. „Es kann keine gelungenere Kombination von Mode, Design, Kunst und Lifestyle geben“, erklärt Mark Grütters, Geschäftsführer von Fashion Factory. „Pantone ist ein Code, eine Geheimsprache von Designfreaks. Der Transfer in die Welt der Mode ist für mich eine einzigartige Herausforderung.“ Bislang gibt es Pantone Beachwear und Pantone Cases für iPhone, iMac oder iPad etwa im MOMA New York und in der TATE Gallery London, aber auch bei The Corner in Berlin und Pool in München. Nun soll der Vertrieb behutsam ausgeweitet werden. Präsentiert wird die World of Pantone auf dem Pitti sowie auf der Bread & Butter. www.pantone.com, www.ffbymg.de
Pantone ist als Marke für Kreative bekannt.
113 style in progress
Mit einem großformatigen Plakat bewarb Ludwig Beck seine Charity-Aktion auf der Münchner Dienerstraße.
Ludwig Beck
Engagement auf der StraSSe
Die Qualität des Servicepersonals bei Ludwig Beck in München ist ein zentrales Anliegen des Vorstands. Im vergangenen September startete das „Kaufhaus der Sinne“ daher eine bisher einmalige Personalschulungsaktion, genannt Beck Black Label Schulungsreihe 2012. An den insgesamt fünf Workshops zu verschiedenen Themen nahmen ausgewählte Mitarbeiter teil. Ein Highlight war eine Trainingseinheit auf der belebten Fußgängerzone in der Dienerstraße in München. Die 34 Kursteilnehmer verkauften als Charity-Aktion für das Kinderhospiz München Rosen zu einem möglichst hohen Erlös an die Passanten. Nach nur drei Stunden lag die Gesamtsumme der Spenden bei 5.786,55 Euro und wurde von Ludwig Beck auf 10.000 Euro aufgestockt. „Unsere Mitarbeiter haben gemerkt, dass das ehrliche Einlassen auf den Menschen sehr anspruchsvoll und die Basis für einen guten Kundenkontakt ist. Erst dann kann die vorhandene Fachkompetenz im Verkaufsgespräch zum Tragen kommen“, erklärte der Bereichsleiter Personal, Pedram Taghizadeh. Beworben wurde die Aktion zusätzlich mit großformatigen Plakaten unter dem Titel: „Wir blühen für Sie auf.“ www.ludwigbeck.de
034 jetzt
G-LAB
Weiter gen Norden
Für 2013 hat sich Björn Gericke für G-LAB zum Ziel gesetzt, die internationale Expansion voranzutreiben. „Unsere Erfolge, beispielsweise im kanadischen Markt, der noch vor dem deutschen Markt unser stärkster ist, haben uns gezeigt, wie wichtig die internationale Präsenz für G-LAB ist. Daher werden wir in der aktuellen Saison mit dem Importeur RedFox aus St. Petersburg die Zusammenarbeit aufnehmen und als Auftakt auch auf der CPM Ende Februar in Moskau ausstellen. Auch für Norwegen haben wir mit Brand-Box in Oslo einen geeigneten Partner gefunden, deren Miteigentümer der ehemalige CEO von J. Lindeberg ist“, erklärt Björn Gericke. Außerdem wurde mit der BollagGuggenheim Fashion Group in Zürich ein starker Partner für den Schweizer Markt gefunden. Die Erfolgsgeschichte aus Kanada, wo G-LAB nur zwei Jahre nach Markteintritt bereits über 40 Handelsstandorte bedient, war für ihn ein Beweis dafür, wie wichtig die Zusammenarbeit mit professionellen und engagierten Partnern vor Ort ist. Neben Kanada, den USA, der Schweiz, Österreich, Deutschland und Dänemark ist G-LAB demnach künftig auch in Norwegen und Russland vertreten. Eines der nächsten Vorhaben ist, in naher Zukunft auch einen Importeur für die Benelux-Staaten und England zu benennen. www.g-lab.com
Parajumpers bringt zum Herbst 2013/14 eine kleine, exklusive Serie neuer Fleece- und Strickjacken auf den Markt.
Converse
Wetterfest
Nicht nur ein Sommerschuh – auch in der kalten Jahreszeit hat Converse für die kommende Saison jede Menge Optionen in seiner Linie. Neu ist für das Premium segment der JP Duck Boot dabei, ein wetterfester Hi-Top mit prägnanten Nähten und Pull-Schlaufe. Die Modelle der Weatherized-Serie setzen auf bekannte Silhouetten, die mit Materialien wie gewaschenem Leder oder Suede, Filz, Tweed, Wolle oder Patchwork winter tauglich gemacht werden. Winter- und Shearling-Boots mit warmem Thinsulate-Futter unterstreichen die Funktionalität des Schuhs. Sophisticated präsentiert sich die Jack-Purcell-Serie mit Gummikappe, in gebürstetem Leder als Canvasoder Camouflage-Modell. John Varvatos bringt als Impulsgeber für die Linie Premiumlederqualitäten, Snake-Skin-Styles und aufwändige Nieten- und Zipperdetails. www.converse.com
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Parajumpers
Ausbau von Strick und Fleece
Parajumpers-Designer Massimo Rossetti ist ein Perfektionist – nicht nur was die hochwertigen Jacken des Premiumsportswear-Labels aus Italien betrifft. Die Liebe zum Detail steht auch beim neuen Fleece- und Strickprojekt im Vordergrund. Die kleine, feine Serie aus funktionellen, mit Nylon gefütterten Strickpullis und Fleece-Lacken mit abnehmbaren Fellkapuzen nutzt gängige Materialien wie Wolle, schweren Jersey und Nylon. Es ist die Kombination, die das Produkt so modern macht. Das Design der komfortablen, soften Oberteile ist handwerklich geprägt und voller Details wie spezielle Knöpfe, Haken und Innenfutter. Die Preise für die exklusive Serie für Männer und Frauen liegen zwischen 70 und 130 Euro im EK. Zu sehen ist die Kollektion erstmals auf dem Pitti Immagine in Florenz, danach auf der Premium in Berlin sowie in den Showrooms der Vertriebsagentur Schwarte. Genauso wie die neue hochwertige Premiumserie Upper Class. Die hochfunktionellen Jacken, die für extreme Wetterverhältnisse und Wintersportaktivitäten entwickelt wurden, sind mit ihrem zurückhaltenden, cleanen Design dennoch perfekt für die City geeignet. Bei den Modellen für Männer ist die superleichte Innenjacke aus Daunen herausnehmbar, die funktionelle Außenjacke ist windund wasserdicht. www.parajumpers.it
BREAD & BUTTER. 15TH – 17TH JANUARY 2013. AREA: AIR FIELD . BOOTH No. A22
036 jetzt
Firma Markenbindung Im Januar haben Carl Tillessen und Daniela Biesenbach, Inhaber des Designlabels Firma Berlin, einen zweiten Berliner Store in Charlottenburg, in der Bleibtreustraße 13 eröffnet. „Viele unserer Kunden wohnen in der Nähe vom Savignyplatz und kommen nur selten nach Mitte“, so Tillessen. „Wir haben lange gesucht, um genau hier eine Location zu finden, die zu uns passt.“ Das Ladenlokal steht fast vollständig frei und hat den Charakter eines klassisch modernen Pavillons. Das Interieur wurde von Architektin Maria Tillessen im Firma-typischen, aufs Wesentliche konzentrierten Stil gestaltet. „Eigene Geschäfte sind für uns wichtig, um zu zeigen, wie viel Potenzial in unserer Marke steckt“, sagt Daniela Biesenbach. „Jeder, der einen unserer Stores besucht, wird danach eine engere Bindung zu der Marke haben als vorher.“ www.firma.net
Bisher nur in BerlinMitte, jetzt auch in Berlin-Charlottenburg: der zweite Firma-Store in der Stadt.
Marlino
Neuer Rhythmus, neuer Vertrieb
Die Kollektion von Etiqueta Negra wird seit Dezember von der Hinterhofagentur vertreten.
Etiqueta Negra
Viel versprechender Neustart
Bereits für die kommende Orderrunde hat die Münchner Hinterhofagentur die Zusammenarbeit mit der Marke Etiqueta Negra für Deutschland und Österreich begonnen. Für Agenturinhaber Dominik Meuer eine große Herausforderung, die er vor allem darin sieht, die Marke neu zu platzieren und das Vertrauen beim Kunden wieder zu gewinnen. Die Marke war zuletzt nur kurzzeitig auf dem deutschen Markt vertreten und hatte einige Startschwierigkeiten. Dementsprechend gestaltete sich der Abverkauf schwierig. Diesen Fehlstart will die Hinterhofagentur nun korrigieren. „Das Unternehmen Indas S.r.l. hat einen ehrgeizigen Investitionsplan vorgelegt, der uns überzeugt hat“, erklärt Dominik Meuer. Kommunikation der Marke, Investition in das Produkt und Kundenservice stehen im Vordergrund. Neben einem neuen Showroom in München soll es auch demnächst einen eigenen Store in der bayerischen Landeshauptstadt geben. Die Kommunikation der Marke liegt in den bewährten Händen von Think Inc. Es sind Printanzeigenkampagnen geplant, die vor allem die Ursprünge und die Kernkompetenzen der Marke im Polosport und der historischen Motorsportszene herausstellen. Passend dazu stellt Etiqueta Negra auch eine Capsule-Kollektion als Hommage an Rennfahrerlegende Tazio Nuvolari vor. Sie wird auf der Premium in Berlin gemeinsam mit der Hauptkollektion auf einem 60 Quadratmeter großen Stand präsentiert. www.etiquetanegra.eu Kernig-maskuline Parkas sind die Highlights der Herbst-/WinterKollektion von Marlino.
113 style in progress
In der Herbst-/Winter-Kollektion 2013/14 spaltet sich das ursprünglich als Unisex-Sortiment angelegte Produktportfolio der Jackenmarke Marlino erstmals in eine Frauen- und eine Männerkollektion. Hauptunterschiede der Damen- und Herrenmodelle sind dabei vor allem die Silhouetten und Schnitte, aber auch die verwendeten Materialien und Felle. Für Frauen bedeutet das unter anderem figurbetonte Blazer, leichte Daunenjacken und Lammfellmäntel, für Männer stehen kernig-maskuline Parkas und Anoraks im Zentrum. Mit zwei Lieferterminen, dem ersten Anfang Juli für die Übergangsjacken und Herbstmodelle und dem zweiten im August für die Winterparkas und Anoraks, wurde die Auslieferung bedarfsorientiert strukturiert. Ebenso neu ist ein kleines Lagerprogramm für kurzfristige Nachordermöglichkeiten und neue Vertriebspartner in Deutschland (Connect & Cares, Marion Hoferer, München und Düsseldorf), Österreich (Clothing Concept, Erwin Kronawettleitner, Salzburg) und der Schweiz (Beckers GmbH, Stefanie Beckers, Glattbrugg). Damit ergänzt Marlino sein internationales Netzwerk, das auch über Vertriebspartner in Norwegen, Schweden und den Niederlanden verfügt. Die Marke wird sich in diesem Januar auf der Premium in Berlin auf dem Stand von Marion Hoferer präsentieren. www.marlino.de
www.deyk.com
038 jetzt
agen turen
Modeagentur Holas
Agentur Schwarte
Familybusiness
Hacke, Spitze, hoch das Bein
„Wir glauben an relativ spitze, ausgefallene Produkte mit einem hohen modischen Grad und freuen uns, dass unsere Fabrikanten diesen Weg mit uns gehen“, erklärt Matthias Schwarte. Die inhaltliche Ausrichtung seiner Agentur werde sich in der kommenden Saison mit den zwei Neuzugängen Felted und Myths noch stärker an einem höheren modischen Grad orientieren. „Myths stellt eine sehr spezielle Hosenkollektion vor und vervollständigt damit unser Repertoire an spitzen Modeprodukten.“ Für die Jackenkollektion von Felted, die international mit Referenzkunden wie United Arrows in Tokio oder Raspini in Florenz sehr gut positioniert ist, bearbeitet die Agentur Schwarte erstmals den deutschsprachigen Markt. Durch die enge Zusammenarbeit mit Ape & Partners, neben der Marke Parajumpers seit 2011 auch Inhaber von Felted, sei der reibungslose Ablauf hinsichtlich Logistik und Abwicklung garantiert. Auch die Kollektion von Parajumpers ist vor allem im Bereich Strick und Sweats massiv gewachsen und um eine Oberteillinie erweitert worden. „Das hat auch die modische Aussage der Marke gestärkt.“ Labels: Armani Jeans, Alp-n-Rock, Annalisa Bucci Cashmere, Benson N.Y., Felted, Hell is for Heroes, Kieselstein Cord, Myths, Parajumpers, Sundek, Sundek by Neil Barrett, Vintage 55 Agentur Schwarte, Matthias Schwarte, München/ Deutschland, www.agentur-schwarte.de
Agenturinhaber Markus Holas gab im Herbst den Einstieg seines Sohnes Martin Holas in die Agentur bekannt. Martin Holas wird zukünftig den Neuzugang im Portfolio, Codello, für den österreichischen Markt betreuen. Neben Codello kamen auch die Frauenkollektion von Soccx und die Marke Camp David neu hinzu, mit denen die Agentur ihre strategische Fokussierung auf den österreichischen und südosteuropäischen Markt (Slowenien, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Montenegro) weiter ausbaut. Daher werden die Kollektionen auch in Zagreb in einem 320 Quadratmeter großen Showroom im Hoto-Centar gezeigt. Entsprechend den Expansionsplänen haben Vater und Sohn auch den Salzburger Showroom im M1 (gegenüber der Fashion Mall) von 1.200 auf 1.500 Quadratmeter vergrößert, sodass zukünftig alle Marken der Agentur vom Erdgeschoss bis zum vierten Stock unter einem Dach gezeigt werden. Ebenfalls neu ist auch die Entscheidung der Agentur, das Thema Visual Merchandising für alle Marken und Franchisepartner künftig in die Hände spezialisierter Dienstleister zu geben. Zum 1. November 2012 kam Peter Jakob als neuer Sales-Manager und Expansionsbeauftragter für Flächenpartnerschaften und Partnership-Stores ins Team. Labels: Baldessarini, Camp David, Codello, Creenstone, Eterna, Gaastra, Guess by Marciano, Mexx, Pierre Cardin, Ragman, Soccx, Stones Modeagentur Holas, Salzburg und Wien/Österreich; Strmec Samoborski/Kroatien, www.holas.net
Die modische Hosenkollektion Myths ist neu bei der Agentur Schwarte.
Hoferer
Wie aus 1001 Nacht
Martin Holas wird mit seinem Vater Markus Holas die Expansion der Agentur vorantreiben.
Zur neuen Saison hält die Agentur Hoferer Neues und Bewährtes für ihre Kunden bereit. Darunter Brands wie Blaumax und Zoe Karssen, stark für T-Shirts mit frechen Sprüchen. B.Belt besticht mit Gürteln und Armbändern, in Deutschland von Hand gefertigt, aus butterweichem Leder mit Nieten und Swarowski-Steinen. Nach wie vor ist Marion Hoferer Geschäftsführerin der Agentur Hoferer und hat sich darüber hinaus zur aktuellen Saison mit ihrer eigenen Agentur Marion Hoferer Connects & Cares selbstständig gemacht. „Mir sind dabei kleine modische Themen wichtig, mit denen der Händler spielen und so seinen Laden zur Marke machen kann“, so Marion Hoferer. Ebenso legt sie Wert auf Service und Schnelligkeit für flexibles Reagieren. Neu in ihrem Programm sind mit orientalischen Teppichen überzogene Möbel, mit denen der Händler seine Einrichtung auffrischen kann, in allen Farben innerhalb weniger Wochen lieferbar. Neu sind auch B.Belt Bags, zum Beispiel mit einem Canvas-Shopper und weichen Lederriemen, mit Kupfer- und roségoldenen Nieten besetzt, zum VK-Preis von 169 Euro. Ebenfalls im Programm sind das Label Montgomery mit Handschuhen, Lederjacken für Indoor und Outdoor sowie saisonalen Must Haves – weiters edle Parkas von Marlino für Männer und Frauen um die 1.200 Euro/VK. Labels: Blaumax, B.Belt, Liebeskind Limited, SassiCara, Zoe Karssen Agentur Hoferer GmbH, München/Deutschland, www.modeist.com Labels: B.Belt Bags, Marlino, Montgomery Agentur Marion Hoferer Connects & Cares, München/Deutschland und Düsseldorf/ Deutschland, www.modeist.com Trendmöbel mit Teppich, aus dem Programm der Agentur Hoferer.
113 style in progress
040 jetzt
Welcome to my room with a view
„Nachhaltiger Luxus ist unser Credo“
In der aktuellen Saison vollzieht die Agentur room with a view ihre inhaltliche Straffung und die Besinnung auf sehr ausgesuchte Marken, denen man den entsprechenden Raum und die angemessene Zeit geben will, sich zu entwickeln. Etwas kleiner und konzentrierter hat sich die Agentur aufgestellt. „Unter den 19 Marken in unserem Portfolio produzieren nur drei in China und bis auf eine sind alle in Familienbesitz. Unser Credo ist es, in Zukunft nur noch mit Marken zusammenzuarbeiten, bei denen wir uns damit identifizieren können, wofür sie stehen und wie sie diese Werte umsetzen, wer dahinter steht und woher sie kommen“, erklärt Christian Obojes, Inhaber von room with a view. Als einzigen Neuzugang ist dementsprechend die Marke Canada Goose zu nennen, die Christian Obojes und sein Team im Segment Premiumsportswear positionieren wollen. „Das erste Feedback unserer neuen Kunden ist unglaublich gut, die Marke ist sehr positiv hinterlegt und hat einen hohen Bekanntheitsgrad.“ Labels Ö: 7 for all mankind, AI Riders on the Storm, Aglini, Bleulab, Canada Goose, George Gina & Lucy, Giorgio Brato, HTC, My T-Shirt, New Balance, Peuterey, Pomandére, Swiss Chriss, Szen, T-Kees, Tyoulip Sisters, Warm-ME, Zoe Karssen Labels CH: 7 for all mankind, add, AI Riders on the Storm, Aglini, Bleulab, Drakewood, George, Gina & Lucy, Giorgio Brato, Gwynedds, HTC, Pence, Pomandére, Swiss Chriss, Szen, Tyoulip Sisters, Warm-ME, Zoe Karssen Welcome to my room with a view, Salzburg/Österreich, Zürich/Schweiz, office@roomwithaview.at, www.roomwithaview.at
Canada Goose ist der vielversprechende Neuzugang der Agentur room with a view.
agen turen
Agentur Best of 19
Die schönen Dinge des Lebens
„Unser Kundenservice liegt uns am Herzen, wir haben tolle Marken und arbeiten aktiv mit unseren Kunden“, sagt Gabriele Frantzen von der Agentur Best of 19. Dabei konzentriert sie sich auf vier besondere Brands, darunter Utzon, gefertigt in Skandinavien mit überwiegend Leder und Pelz im Programm, das zum Beispiel Kunden wie Eickhoff und Apropos gefällt. Market steht für T-Shirts aus San Francisco, vom Basic bis hin zum ausgefallenen Volume Shirt made in USA, neu jetzt auch mit Prints. Seit 2009 bringt Gabriele Frantzen ihre eigene gleichnamige Schmucklinie heraus. Die kommt gut an, zum Beispiel bei Harvey Nichols oder bei Saks in der 5th Avenue, wo im November Name und Schmuck ein Weihnachtsschaufenster zierten. Neu dabei sind Ketten mit kleinen Uhrenelementen und Blumencameos sowie Carréetücher mit Fotoprints. Unter Best of 19 Accessories vereinen sich Gimmicks für den Handel, zum Beispiel Fun-Armbänder ebenso wie praktische Bag-in-Bags, etwa um Schuhe unterzubringen. Labels: Best of 19 Accessories, Gabriele Frantzen, Market, Utzon Best of 19 GmbH, München/Deutschland, www.bestof19.com, www.gabriele-frantzen.com
113 style in progress
Die Outerwear-Kollektion des kanadischen OutdoorSpezialisten Pajar: neu bei CP Fashion.
CP Fashion
Neue PerformanceFashion
Edles in Leder: Das Label Utzon bei der Agentur Best of 19.
Konzentration statt Expansion ist der erklärte Weg für das neue Jahr bei CP Fashion aus Bad Säckingen. „Wir haben uns auf die Kernsegmente unserer Agentur konzentriert. Hierzu gehören die etablierten Marken wie unter anderem 1921 Jeans, Silver Jeans Co., Michael Stars oder Robin’s“, erklärt Eric Oberstein. Als Neuzugang kommt die Marke Pajar aus Montreal/ Kanada hinzu. Mit der Jackenkollektion von Pajar, die funktionale Aspekte und modische Einflüsse in der vielseitigen Performance-Fashion-Linie für Männer und Frauen verbindet, nimmt CP Fashion einen weiteren Spezialisten auf seinem Gebiet in das Portfolio auf. Alle Jacken sind Wasser abweisend und haben eine Füllstärke von 675 Gänsedaune. Gleichzeitig erweitert sich die Ausrichtung der Agentur damit auch inhaltlich in Richtung Performance und Outdoor. Labels: 1921, Blood & Glitter, Jaggy, Joe’s Jeans, Michael Stars, Notify, Pajar, Rising Sun, Robin’s Jeans, Silver Jeans Co., Yummie CP FASHION, Bad Säckingen, Düsseldorf, München/ Deutschland, www.cpfashion.de
ACO MODEAGENTUR INFO@ACOMODE.DE TEL +49 211 542 563 0
PITTI IMMAGINE UOMO CENTRAL PAVILLION, GROUNDFLOOR, STAND A1
042 jetzt
d-tails coppolecchia-reinartz GmbH
Drei italienische Neuzugänge
Zur Ordersaison Herbst/Winter 2013/14 erweitert die Münchener Agentur d-tails coppolecchia-reinartz GmbH ihr Markenportfolio. Mit dem 1995 gegründeten italienischen Label Hache wird das DOB-Sortiment um eine natürlich-feminine Kollektion erweitert, die sich durch den Einsatz fließender Stoffe und geometrischer Muster, sowie durch außergewöhnliche Silhouetten auszeichnet. Besonderheit ist, dass alle Stücke und Accessoires von Hache „made und designed in Italy“ sind – ebenso wie die Taschen des zweiten Neuzugangs O Bag von Fullspot. Ein Grundkorpus, der in 20 verschiedenen Farben daherkommt und der sich dank variabler Gestaltung von Henkel und Innenfutter je nach Belieben personalisieren lässt. Der dritte Neuzugang ist das venezianische It-Label Memento, das mit seinem Kultprodukt Me in a glass – handgefertigte Gläser in futuristischem Design – seinen Weg in ausgewählte Fashion-Stores gefunden hat und das damit das Portfolio der d-tails coppolecchia-reinartz GmbH in der kommenden Saison abrunden wird. Labels: Duvetica, Hache, Happiness is a 10$ Tee, Memento, O Bag, Serafini, Siviglia, Pollini by Nicholas Kirkwood d-tails coppolecchia-reinartz GmbH, München/Deutschland, www.d-tails.de
agen turen
Einer der Neuzugänge, designt und hergestellt in Italien: Hache.
Mit Menil setzt Panorama innovationsreiche DesignNeuinterpretationen von klassischen Jackenmodellen um.
Panorama Distribution / Fashion Factory, Düsseldorf
„Wir bringen Farbe ins Spiel“
Das Comeback des klassischen Dufflecoats und der Steppjacke im traditionellen Stil, aber auch in neu interpretierten Versionen in einer großen Farbvielfalt, sieht Felix Staeudinger, Inhaber der Panorama Distribution mit Sitz in Düsseldorf als eines der Schwerpunktthemen für die Herbst-/Winter-Saison 2013/14. Und das mit reichlich Innovationspotenzial, beispielsweise als Stepp-Blazer in 16 verschiedenen Farbkombinationen bei Menil. Farbe satt ist auch das Motto der Schuhkollektionen Espadrij l’Originale und Rivieras, die in dieser Frühjahr-/Sommer-Saison als spezielles Programm für Neukunden ein Sofortpaket mit fünf bis sieben Modellen in bis zu sechs verschiedenen Farben anbieten. Die umfangreiche Farbpalette zieht sich in der Jackenkollektion Schott weiter fort. „Mit Schott feiern wir in diesem Jahr 100-JahrJubiläum. Zu diesem Anlass werden wir in Berlin eine limitierte Sonderkollektion präsentieren, die Klassiker der letzten 100 Jahre in neuen Farben vorstellt“, sagt Mark Grütters von Fashion Factory. Labels: Bailey of Hollywood, Espadrij l’Originale, Gudrun & Gudrun, J. Keydge, La Botte Gardiane, Menil, Nupkeet, Orcival, Rivieras, Schott NYC, TST Panorama Europe GmbH, Düsseldorf/Deutschland, www.panorama-distribution.eu Verkauf: Fashion Factory, Düsseldorf/Deutschland, www.ffbymg.de
Moderaumfischer
Neustart in München
Lars Fischer verfolgt mit Moderaumfischer ein neues Agenturkonzept.
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Ende Oktober machte sich Lars Fischer, bis dahin einer der Inhaber der Hinterhofagentur in München, mit einem neuen Konzept selbstständig. Im Januar bezog er mit seiner Agentur Moderaumfischer den neuen Showroom im Lodenfrey-Park im Haus F, wo er seitdem auf 110 Quadratmetern die beiden Marken Lucky de Luca und Fratelli Rossetti präsentiert. „Das Konzept, das ich mir vorstelle, soll vor allem kontinuierliche Aufbauarbeit leisten. Lucky de Luca hat alleine in der letzten Saison ein Plus von 60 Prozent geschrieben. In der Konsequenz ist es jetzt be sonders wichtig, den Vertrieb strukturiert und selektiv aufzubauen und hundertprozentig persönlich zu betreuen. Mein Ziel ist es, beide Marken im Einzelhandel fest zu etablieren“, erklärt Lars Fischer, der für den Vertrieb in Deutschland und Österreich verantwortlich ist. Für die kommende Premium in Berlin plant Lucky de Luca einen eigenen Stand in der Halle 3 und auch in Düsseldorf ist ein temporärer Showroom bzw. Messestand in Planung. Labels: Fratelli Rossetti, Lucky de Luca Moderaumfischer, München/Deutschland, lars@moderaumfischer.de, www.moderaumfischer.de
fratellirossetti.com
044 jetzt
Agentur Treibstoff
Frauen im Fokus
Auf der Bread & Butter werden die Marken aus dem Treibstoff-Portfolio zahlreiche neue Linien präsentieren: Red Wing Shoes startet mit einer Accessoirelinie und die Strickspezialisten von GRP zeigen erstmalig eine Damenkollektion. Auch Nigel Cabourn wird erstmals eine zwölf- bis 18-teilige Kollektion für Frauen vorstellen. Filson plant eine Apparel-Linie made in USA in Zusammenarbeit mit ehemaligen Mastermind von Levi‘s Vintage Clothing Maurizio Donadi. Die neuesten Coups Fred Bschadens sind ein Accessoirelabel unter dem Namen Banditbloggers und Uhrenbänder aus HorweenPferdeleder. Labels: Buttero, Dukes, Fairbault Mills, Filson, Gitman Vintage, GRP, Johnson Motors, Nigel Cabourn, Red Wing Shoes Agentur Treibstoff, München/Deutschland, www.agenturtreibstoff.com
Die Hinterhofagentur
Gute Partnerschaften ausbauen
Die Hinterhofagentur möchte in der kommenden Saison den Ausbau ihrer bestehenden Marken noch stärker intensivieren. Besonders das junge Jacken- und Schuhlabel Handstich überzeugt momentan mit erfolgreichen Abverkaufszahlen. „Die Resonanz aus der ersten Saison in den Stores und auch durch direkte Endverbraucheranfragen war überwältigend“, sagt Agenturinhaber Dominik Meuer. „Der Materialmix und die genaue Detailarbeit bei den Jacken und Schuhen wird von den Kunden honoriert. Ohne laut zu wirken, sind die Teile von Handstich überraschend anders.“ Die modische Stricklinie Wool & Co setzt in der kommenden Saison auf noch hochwertigere Garne, wobei die Formenvielfalt und besondere Treatments im Vordergrund stehen. Der Sportswear- und Hosenanbieter Modfitters bietet seit Sommer auch ein komplettes Five-Pocket-Programm sowie neue Passformen für Chinos und neue Materialvarianten an. In der Kollektion Jey Coleman setzt sich das Thema tinto in capo gefärbter und soft gewaschener Sakkos und der dazu passenden Hosen konsequent fort. Details wie AMF-Nähte, offene Knopflöcher und kontrastierende Unterkrägen geben den Teilen eine eigene Note. Erstmals wird auch das komplette Sweatprogamm der Surfmarke Tortuga Academy um eine Linie mit technischem Fleece für Herbst/Winter erweitert. „Wir freuen uns sehr auf eine neue, aufregende und spannende Herbst-/ Winter-Saison 2013/14.“ Labels: Handstich, Jey Coleman, Jfour, Mc Alson, Modfitters, Take A Way Clothing, Tortuga Academy, Tramarossa, Wool & Co Die Hinterhofagentur, München/Deutschland, www.diehinterhofagentur.de
Nigel Cabourn ab Herbst/Winter 2013/14 auch für Frauen erhältlich.
Agentur Ventrella
AusschlieSSlich made in Italy
Mit vier neuen Kollektionen untermauert die Agentur Ventrella in der aktuellen Saison ihre konzeptionelle Ausrichtung auf made in Italy. Die Strickkollektion von Objets de Desir stellt feminine und aufwändig dekorierte Cardigans mit Schmucksteinapplikationen, Perlzverbrämungen und Perlenapplikationen vor (70 bis 90 Euro im Einkauf). Ebenso feminin und detailreich ist auch die rund zehn Teile umfassende Pelzkollektion von Giovi mit kleinen Nerzjäckchen und Chaneljacken aus Persianerpelz in aktuellen Winterfarben. Schmuckbroschen, Strickstolen und Capes mit Pelzverbrämung sowie kleine Pelzaccessoires ergänzen die Kollektion (500 bis 1.800 Euro im Einkauf). Als farblich radikal reduzierter Kontrast kommen die rein in Schwarz oder Weiß gehaltenen Blusen von Guglielminotti aus dem Haus Camiceria Giemme (45 bis 60 Euro im Einkauf) und die hauptsächlich in Schwarz gezeigte Lederkollektion Au Revoir mit hinzu (220 bis 260 Euro im Einkauf). Die Modelle reichen von Bikerstyles bis hin zu Chaneljacken und kleinen modernen Blazerformen, teilweise mit Schmucksteinapplikationen und einem Innenfutter aus hochwertigem Brokatstoff. Labels: 813, Altea, Au Revoir, Avant Toi, Bark, Caliban, De’Hart, DNL, Femme, Ghold, Giovi, Guglielminotti, History Repeats, Leather Crown, Le Sarte Pettegole, London Ink, Monocrom, Monocrom Skirts, Move, Mr. & Mrs. Furs, Mr. Wolf, Objets de Desir, People, Raparo, Rue de Mathieu, Tagliatore, Tintoria Mattei, Très Chic Sartorial, Unfleur Agentur Ventrella GmbH, München/Deutschland, www.agentur-ventrella.de Studio Ventrella Düsseldorf: Düsseldorf/Deutschland
Best of Italy lautet das Erfolgskonzept der Agentur Ventrella. Zum Beispiel Très Chic Sartorial.
113 style in progress
agen turen
1000 MILE BOOT CORDOVAN NO. 8
046 jetzt
agen turen
Reinhard Haase, Agenturinhaber Unifa: „Wir sind Denimspezialisten, wir haben auf dem Markt eine groSSe Erfahrung, von der auch unsere Kunden profitieren.“
Unifa
Die Jeansspezialisten
„Denim is back. Was vorher vielleicht nur Wunschgedanke war, zeigt sich jetzt wieder deutlich im Markt“, sagt Reinhard Haase, Agenturinhaber der Unifa, der seine Aussage nicht nur an den Abverkaufszahlen bei More Jades sowie seiner True-Religion-Stores festmacht. „Gefragt sind wieder schöne Waschungen, Slim und Straight Cuts sowie Boyfriend-Varianten, während sich das Thema Farbe für den kommenden Herbst/ Winter 2013/14 beruhigt.“ Selektiver sein heißt das Motto für die Düsseldorfer Agentur, die sich im Lauf der letzten Jahre auf wenige, aber umsatzstarke Marken konzentriert hat. Darunter sind Namen wie Hudson, Dr. Denim, J Brand, Mother und True Religion, die als True Religion Brand Jeans GmbH eigens firmiert und mit der Haase sechs Monolabel-Stores im deutschsprachigen Markt eröffnet hat. Für seine Handelskunden baut Reinhard Haase zunehmend auf Between-Kollektionen. So hat etwa die Kollektion von True Religion sechs Liefertermine und bringt damit beste Voraussetzungen für neue Bilder am PoS. Labels: Amor & Psyche, Dr. Denim, Ella Moss, Equipment, Hudson, I love my moments, J Brand, Juicy Couture, True Religion, Snowmass, Splendid, Wildfox, Wildfox Jewelry Unifa Fashion GmbH, Düsseldorf/Deutschland, www.unifa-fashion.com
CCT Collectionen Christian Teufl
Konzentration
Agenturinhaber Christian Teufl hat das Portfolio seiner Firma für die kommende Saison Herbst/Winter 2013/14 gestrafft: „Aufgrund der wirtschaftlichen Situation und den damit verbundenen Zahlungsschwierigkeiten einiger Lieferanten, haben wir uns von Firmen getrennt.“ Konzentrieren würde man sich auf bestehende Partner, mit denen die Zusammenarbeit besonders gut funktioniere. „Kollektionen, die am Punkt sind, der dazugehörige Service, verlässliche Qualität und Lieferung, das sind die wesentlichen Bestandteile des gemeinsamen Erfolgs. Unter anderem die Marken 0039 Italy, Furla und FTC Cashmere zählen für uns zu diesen stabilen Partnern, mit denen wir sehr gute Umsätze erzielen und sogar erheblich steigern konnten. Lauren Moshi und Michael Lauren entwickeln sich zum Überflieger im hochwertigen Shirt-Bereich. Bikkembergs und Hunter runden unser Schuhsegment perfekt ab. Hunter hat die Kollektion erweitert, wir zeigen den klassischen Rubber Boot nun auch in Leder, mit dazugehörigen Daunenjacken und passenden Taschen. Lua Accessoires kann durch die zuverlässige und modische Kollektion eine besonders hochwertige Kundenstruktur vorweisen und das mehrmals pro Saison.“ 120% Lino konnte bereits für Frühjahr/Sommer 2013 einen erfolgreichen Start hinlegen und kommt erstmals mit traumhaften Kleidern in Cashmere-Leinen-Qualitäten. „Und unser junges Label Witty Knitters entwickelt sich erfolgreich zum Total Look. In Zusammenarbeit mit der Adventure Modeagentur haben wir einen perfekten Logistiker mit Service und Seriosität gefunden“, so Christian Teufl. Neu im Portfolio der Agentur sind seit Herbst Armbänder und Taschen von Cruciani, Craft Jeans, Daunenjacken von The Royal Pine Club und Accessoires von Napapijri für Deutschland und Österreich. Labels: 0039 Italy, 120% Lino, Belstaff, Bikkembergs, Cruciani, Craft Jeans, Furla, FTC Cashmere, Hunter, I Blues, Lauren Moshi, Lua Accessoires, Marella, Michael Lauren, Napapijri Accessoires, Stefanel, The Royal Pine Club, Witty Knitters Agentur Teufl, Salzburg/ Österreich, www.teufl.cc Einer der Newcomer im Portfolio der Agentur Teufl: The Royal Pine Club.
Im Programm der Agentur Aco ist die innovative Menswear von Phil Petter.
Aco
Den Endverbraucher im Blick
„Aco Austria hat bei der Kollektionsauswahl vor allem die Endverbraucher im Fokus“, so Rudolf Kail, Inhaber der Agentur. „Und da diese in zunehmendem Maße aus osteuropäischen, arabischen und chinesischen Touristen bestehen, ändert sich auch die Nachfrage.“ Brands wie Versace Collection, Just Cavalli und Trussardi Jeans haben in Österreich jeweils 25 selektierte Kunden. Seit zwei Saisons ist Ice Iceberg dazugekommen; mit einer lässig-straighten Männerkollektion und einer femininen Damenlinie. „Mit diesen Kollektionen deckt Aco daher nicht nur den Bedarf in Wien und den anderen touristischen Hotspots ab, sondern expandiert auch direkt in die Nachbarländer im Osten“, sagt Rudolf Kail. Bestes Beispiel für diese Expansion ist Napapijri. Innerhalb der letzten drei Jahre entstanden 15 Stores sowie rund 40 Corners in Österreich und Osteuropa, die Aco ebenfalls in Sachen Merchandising betreut. Last but not least, neu ist seit letzter Saison die Marke Steffen Schraut, die laut Kail auch durch ihre Lieferfähigkeit überzeugt. Labels: Cappopera, Cinque, EAN 13, Etiqueta Negra, Etoile du Monde, Frankie Morello, Gimos, Herzensangelegenheit, Horo, Ice Iceberg, Iceberg, Just Cavalli, Maliparmi, Napapijri, Panama Jacket, Phil Petter, Pianura Studio, Pinko, Riani, Rossoforte Acc, Steffen Schraut, Sundek, Trapper Queens, Tru Trussardi, Trussardi Jeans, Versace Collection, Versace Jeans, Who’s Who Aco Modeagentur GmbH, Salzburg/Österreich, www.acomode.at
113 style in progress
www.stetson-europe.com Pitti Uomo, Florence: 8-11 Jan. 2013, D/14 Centr. Pavillon Bread & Butter, Berlin: 15-17 Jan. 2013, L.O.C.K., H 7.32 Première Classe, Paris: 19-22 Jan. 2013 Pure, London: 10-12 Feb. 2013 CPM, Moscow: 26 Feb.-1 March 2013
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048 jetzt
Aco
Marken vor
Marken werden wieder wichtiger, weiß Michael Schulz von der Düsseldorfer Modeagentur Aco. „In Zeiten der Krise punkten Marken besonders, weil sie einen Vertrauensvorsprung haben“, so der Agenturmanager. So sind auch Just Cavalli und Versace Collection die stärksten Kollektionen, gefolgt von Ice Iceberg und Pinko, laut Michael Schulz trendbewusst und mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Besondere liegt auch im bedarfsnahen Auslieferungsrhythmus, so gibt es pro Saison drei Kollektionen plus modische Sofortprogramme. Darunter aktuell ein Charity-Projekt für Äthiopien, mit den für Pinko typischen Taschen mit afrikanischen Dessins. „Diese Zwischenprogramme sind eine große Chance für den Handel, um einmal mehr gute Umsätze zu machen“, sagt Schulz. Neu im Programm ist die Dsquared Underwear ebenso wie die relaunchte Kollektion von Pirelli P Zero für Outerwear und Schuhe und die farbenfrohe und druckstarke Damenkollektion Parosh aus Mailand, die die Agentur als Promoter übernommen hat. Labels: 2nd Day by Day Birger et Mikkelsen, Bikkembergs Underwear, Bun Accessories, Day Birger et Mikkelsen, Della Ciana, Dsquared Underwear, Frankie Morello, Geospirit, Hardy Amies, Ice Iceberg, Just Cavalli, LJung, Love Moschino Accessoires, Maison Du Posh, Moschino Underwear, Parosh, Pianura Studio, Pinko, Pirelli P Zero, Versace Collection, Who’s Who, Yves Salomon Uomo Aco Modeagentur, Düsseldorf/ Deutschland, www.acomode.de Die Agentur Aco Deutschland setzt auf Marken wie Just Cavalli.
agen turen
Komet & Helden
Olivenöl und Wein
Seit Januar hat die Agentur Komet und Helden erstmalig die Stelle eines Vertriebsleiters besetzt. „Wir freuen uns, dass Michael Prues unser Team verstärkt und die Aufgabe übernimmt, zwischen Kunden- und Markenseite zu vermitteln und hier erster Ansprechpartner zu sein“, so Florian Ranft, der die Agentur gemeinsam mit Henrik Soller leitet. „Wir wachsen ständig und wollen dabei weiterhin guten Service bieten.“ Dazu gehören auch modische Neuigkeiten im Programm der Agentur, die sich auf ein paar starke Marken und ergänzend kleine, aber feine Kollektionen spezialisiert hat – etwa You Footwear und Diemme, zwei handwerklich kompetente und hochwertige Schuhlabels. Prominentester Neuzugang bei Komet und Helden ist C.P. Company. „Die Marke passt hervorragend in unser Portfolio“, sagt Henrik Soller. „Nun möchten wir den deutschen Markt weiter ausbauen.“ Ebenfalls neu ist das Lederlabel Stewart mit Lederblousons für Männer und Frauen. Dahinter steht ein Florentiner Unternehmen, das auf hochwertige, traditionelle Lederverarbeitung großen Wert legt. So wird etwa das Leder mit natürlichen Hilfsmitteln wie Olivenöl und Wein weichgemacht. Inspiration für die besonders authentischen Styles liefert ein reichhaltiges Archiv mit originaler Military-Kleidung wie etwa Fliegerblousons aus dem vergangenen Jahrhundert. Auch Blauer USA, neben Woolrich stärkste Marke im Portfolio von Komet und Helden, baut auf Authentizität. Von Blauer USA stammen die Uniformen der amerikanischen Cops, woraus sich in Lizenz eine erfolgreiche italienische Modekollektion entwickelt hat. Nun gibt es auch eine neue Kampagne für die Frühjahr-/Sommer-Saison, sehr imagegerecht in Venice Beach von Fotograf Peter Heck fotografiert. Labels: AG Adriano Goldschmied, Baracuta, B.D. Baggies, Blauer USA, Bowery, C.P. Company, Chevignon Heritage, Chevignon Togs Unlimited, Diemme, Gilded Age, Hartford, Liis Japan, Pence, Preventi, Riccardo Forconi, Stewart, Superdry, Wally Walker, Worn Free, Woolrich, You Footwear Komet und Helden, München/Deutschland, www.kometundhelden.de
Henrik Soller, Inhaber von Komet und Helden: „Wir wollen auch in Zukunft unsere Qualitätsstandards halten und den bestmöglichen Service bieten.“ 113 style in progress
Agentur Griesinger
Spezialisten only
„Wir suchen Spezialisten“, beschreibt Martin Steckel, General Manager der Internationalen Mode GmbH Rolf Griesinger die Auswahlkriterien für Markenneuzugänge der Münchener Handelsagentur. „Zudem suchen wir nach Labels, die sich klar voneinander abgrenzen und nach Lieferanten, die guten Service bieten.“ Seit immerhin 30 Jahren ist die Agentur damit erfolgreich. Das mittlerweile auf Damenkollektionen begrenzte Portfolio bestehend aus Strick, Jacken, Mänteln, Hosen, Blazer, Shirts und Blusen kann im Münchener Showroom oder auf den Messen in Berlin und Düsseldorf geordert werden. „Mit Kubera 108 haben wir einen Spezialisten für Hosen gefunden, der seine Expertise in sehr guten Passformen und schöner Detailverarbeitung ausspielt“, freut sich Martin Steckel. Ab Orderrunde Herbst/Winter 2013 können die ausschließlich in Italien produzierten Modelle des Neuzugangs über die Internationale Mode GmbH Rolf Griesinger geordert werden. Labels: Bloom, FFC, Flowers for Friends, IQ+ Berlin, Kubera 108, Neve Nera Agentur Griesinger, München/Deutschland, www.griesinger-mode.de
Jede Skijacke wird unz채hligen Qualit채tskontrollen unterzogen. Wir k체 ern uns um die ersten 600. Sie und die Berge 체bernehmen den Rest.
050 jetzt
mes sen
Munich Fabric Start Optimismus vor dem Kick-off in die neue Saison
Die richtigen Aussteller, die richtigen Besucher: Die Bread & Butter setzt auf Konzentration.
Bread & Butter
Kleiner, feiner, inspirierender
Die neue Bread & Butter präsentiert sich in dieser Runde mit neuem Gesicht, rund 10.000 Quadratmeter weniger Ausstellungsfläche und einer reduzierten Aussteller zahl. Auch konzeptionell wurde die Veranstaltung umgestellt: „Es reicht nicht, Hallenflächen zu straffen, das Konzept der gesamten Messe muss überdacht werden, genau wie sich der Markt auch neu definiert“, so Karl-Heinz Müller. Die größte Umstellung hat die ehemalige Denim Base erfahren, die sich künftig Urban Base nennt. Die Halle, die ursprünglich durch riesige Stände dominiert wurde, wird im Mix & Match System neu aufgestellt: Große Aussteller stehen an den Hallenseiten, zum Beispiel G-Star oder Tommy Hilfiger, Strellson und Marc O’Polo, in der Mitte finden sich kleinere Stände, Accessoirehersteller aus der Treasury und Gastronomie. Dadurch sollen eingefahrene Laufwege durchbrochen werden. Die Urban Superior Hallen bleiben in der Struktur erhalten, sind künftig aber nicht mehr nach Männern und Frauen unterteilt. L.O.C.K. und Fire Department bleiben ebenfalls nahezu unverändert. Neue Namen und eine überarbeitete Zusammensetzung erfahren auch die Urban Fashion (ehemals Fashion Now) und Upper Street (ehemals Sport & Street). Im Portfolio finden sich sowohl neue Aussteller wie Barbour Ladieswear, Flathead, Rocky Mountain Featherbed als auch Rückkehrer wie G-Shock, Roeckl, Lindbergh, FTC, Gestuz, Schott, Napapijri oder Pendleton. 15. bis 17. Januar 2013, www.breadandbutter.com
Munich Fabric Start meldet positive Resonanz und Ausstellerzahlen für die Stoffmesse im Februar 2013. Während die Branche gespannt auf Berlin und die neue Messerunde blickt, steht die Munich Fabric Start unmittelbar vor dem Kick-off in die Stoffsaison Frühjahr/Sommer 2014. Mit einer mehr als positiven Messerunde im September 2012 im Rücken – mit einer Rekordzahl von über 860 Ausstellern und 18.000 Besuchern – kündigt die Munich Fabric Start auch für die nächste Ausgabe vom 5. bis 7. Februar 2013 im Münchner M.O.C. eine ungebrochen positive Resonanz und steigende Ausstellerzahlen an. Zahlreiche Veranstaltungen wie ein großer Trendgipfel sowie Vorträge und Diskussionsrunden rund um die Themen Sourcing und Nachhaltigkeit runden die Veranstaltung erneut ab. Neben zahlreichen neuen Segmenten, die bei den letzten Veranstaltungen erfolgreich eingeführt wurden, wie die Premiumplattform für Hemdenstoffe Shirtings, das kreative Atelier Design Studio oder Ready Made Solutions für das Vollkaufgeschäft, ist die Denimmesse Blue Zone seit Jahren fest in der Jeansbranche etabliert und findet erneut zwei Tage parallel zur Munich Fabric Start in der benachbarten Zenith Halle statt (5. bis 6. Februar 2013). Rund 55 Aussteller hoffen mit ihren Produktinnovationen das Denim-Comeback zu beflügeln. 5. bis 7. Februar 2013, www.munichfabricstart.de
Pitti Uomo 83 und Pitti W 11
Zwei Labels, vier Köpfe
Humberto Leon und Carol Lim haben es geschafft, dem Namen Kenzo neues Leben einzuhauchen. Mit der Marke gastieren sie auf dem Pitti Uomo.
113 style in progress
Kenzo und Maison Kitsuné stehen als Gastdesigner des Pitti Uomo 83 und des Pitti W 11 im Zentrum der prestigeträchtigen Rahmenveranstaltungen der Messe. Das chinesisch-koreanische Modeduo Humberto Leon und Carol Lim sorgt gemeinsam mit dem französischen Musikproduzenten Gildas Loaëc und dem japanischen Architekten Masaya Kuroki für ein multikulturelles Gastspiel. Lapo Cianchi, Kommunikations- und Veranstaltungschef des Pitti Immagine, zeigt sich vom Schaffen der vier kreativen Köpfen angetan. Während er Kenzo als „eines der interessantesten und zugleich amüsantesten Phänomene der Neuzeit“ bezeichnet, ernten auch Loaëc und Kuroki anerkennende Worte: „Die erstmalige Präsentation ihrer Damenkollektion wird ein kraftvoller Event. Maison Kitsuné steht für schicke, zeitgemäße Looks aus feinen Materialien, versehen mit fundierten Schnitten und Details. Wir sind uns daher sicher, dass auch die Damenkollektion dieser Linie entspricht.“ 8. bis 11. Januar 2013, www.pittimmagine.com
052 jetzt
Mercedes-Benz Fashion Week Berlin
Einkehrschwung auf den allgemeinen BerlinTermin
mes sen
Anita Tillmann und Norbert Tillmann feiern den Faktor X – das zehnjährige Bestehen der Premium.
Die Mercedes-Benz Fashion Week Berlin findet im Januar 2013 bereits in ihrer zwölften Saison statt. Diesmal zeitgleich mit den Modemessen in der deutschen Hauptstadt. Der Veranstalter IMG teilte mit, dass von 15. bis 18. Januar Schauen gelaufen werden. Die Location bleibt gleich: die Straße des 17. Juni am Brandenburger Tor. 15. bis 18. Januar 2013, www.fashionweek-berlin. mercedes-benz.de
ISPO Munich
Erneuter Zuwachs
Die ISPO Munich 2013 meldet ein leichtes Plus auf mehr als 104.000 Quadratmeter Nettofläche. Zur kommenden Veranstaltung werden rund 2.000 Aussteller aus den Segmenten Outdoor, Ski, Action und Performance Sports ihre Neuheiten zeigen, darunter auch wieder Rückkehrer wie Quiksilver. Die ISPO versteht sich als Impulsgeber der Branche: Zahlreiche Side-Events begleiten die Veranstaltung wie zum Beispiel der ISPO Award, ISPO Brandnew, ein Snow Ice & Rock Summit, Seminare und Vorträge zu unterschiedlichsten Themen wie Textiltrends, E-Commerce oder Cross Channelling. Knapp drei Wochen nach München startet die asiatische ISPO Beijing im China National Convention Center in Peking. Auch hier stehen die Zeichen auf Wachstum: 2012 waren es noch 500 Aussteller und 24.500 Besucher, rund 600 Aussteller sind für 2013 anvisiert, darunter Adidas Outdoor, Mammut und Haglöfs. ISPO Munich: 3. bis 6. Februar 2013, ISPO Beijing: 27. Februar bis 2. März 2013. www.ispo.com
10 Premium
jähriges
Gratulation, in diesem Januar feiert die Premium ihr Zehn-Jahr-Jubiläum. „Nachdem wir in den letzten Jahren eine erfolgreiche Basis für hochwertige Mode in Berlin geschaffen haben, blicken wir positiv und mit Power in die Zukunft, um das Level der Qualität zu halten und weiter auszubauen“, so Norbert Tillmann, Inhaber und Geschäftsführer Premium Exhibitions. Gefeiert wird am 17. Januar mit einer Premium & Friends Party dort, wo alles begann: im U-Bahn Tunnel am Potsdamer Platz. Darüber hinaus stärkt die Messe zur Jubiläumsveranstaltung ihr Engagement für hilfsbedürftige Kinder mit einigen Charity-Aktionen. Rund 900 Aussteller präsentieren ihre Kollektionen auf der Premium, darunter kreative Newcomer und etablierte Marken. Mit dabei ist eine Vielzahl von DenimBrands wie Current Elliott, True Religion, Koral Denim, Silver Jeans und Paige Denim. 15. bis 17. Januar 2013, www.premiumexhibitions.com
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054 jetzt
SUPER
Termindiskussion zum Start der neuen Messe
Wie seit Monaten angekündigt, gibt es in Mailand eine neue Modemesse. Vom 23. bis 25. Februar 2013 findet auf dem Mailänder Messegelände Fieramilanocity eine neue Messe für Prêt-à-Porter-Kollektionen und Accessoires statt. Die Initiative ergriffen der Florentiner Messeveranstalter des Pitti Immagine und die Mailänder Messe Fiera Milano in Kooperation mit der Stadt Mailand. „Es handelt sich um mehr als um eine Allianz zwischen zwei Modeveranstaltern, es handelt sich um eine innovative Ausstellung, welche die Kapazitäten von zwei namhaften Modemessen vereint“, kommentierte der Direktor von Fiera Milano, Enrico Pazzali, die Initiative. Der Fokus liege auf Innovation und Qualität. Die Namensgebung fiel auf SUPER. „Mit einem derart anspruchsvollen Namen kann eigentlich nichts schief gehen“, meinte der Messechef des Pitti Immagine, Raffaello Napoleone. Er drängte seit Monaten, die drei von Pitti „Mit einem derart Immagine organisierten Orderplattformen in Mailand anspruchsvollen (Touch, NeoZone und Cloudnine) einzustellen und zu Namen kann eigentlich ersetzen. Ursprünglich war auch daran gedacht, die nichts schief gehen.“ Avantgarde Messe White in die neue Veranstaltung Raffaello Napoleone, einzugliedern. Insofern zeigt sich der Präsident der CEO Pitti Immagine Mailänder Modekammer Mario Boselli gegenüber der neuen Messe enttäuscht und leicht skeptisch. White will im Alleingang in der aktuellen Form weitermachen. Boselli hatte zwar auf eine neue Modemesse gedrängt, jedoch forderte er vorverlegte Messetermine. Die Mailänder SUPER hätte schon im Januar, gleichzeitig mit den Herrenmodewochen stattfinden sollen. Nur dann wäre es den Mailändern gelungen, der Pariser Konkurrenz ein Schnippchen zu schlagen. Denn laut Boselli ordern die Einkäufer „lange vor den Mailänder Prêt-à-Porter-Schauen“. Diese finden vom 20. bis 26. Februar 2013 statt. Messedirektor Napoleone und der CEO der Mailänder Messe sind anderer Ansicht und davon überzeugt, dass der Modehandel während der Prêt-à-Porter-Schauen seine Aufträge tätige. Die SUPER hat den Anspruch, ein „nützliches und kreatives Forum für Aussteller und Käufer“ zu sein. Auf der Messe werden Prêt-à-porter-Kollektionen und Accessoires im gehobenen Segment gezeigt. Es handelt sich um einen italienisch-internationalen Mix aus traditionsstarken Marken, aufstrebenden Labels und jungen Designern, meint Napoleone. Über die Ausstellerzahl herrscht offizielles Schweigen, da mit der Akquisition erst Anfang November begonnen wurde. Messekreise rechnen mit 150 bis 200 Ausstellern. Standort ist die Halle 3 im historischen Messegebäude der Fieramilanocity (Eingang Piazza 6 Febbraio). „Es war Zeit für einen mutigen Schnitt“, begründete Geschäftsführer Raffaello Napoleone den Schritt. SUPER sei keinesweg eine Alternative oder Ergänzung zum Pitti Immagine. „Die neue Messe sei genau das, was Mailand in diesem Augenblick benötige, um seine internationale Bedeutung zu erhalten und weiter auszubauen“, kommentiert der Geschäftsführer der Mailänder Messe Enrico Pazzali die Entscheidung. Allerdings werde die von der Fiera milano organisierte Prêt-àporter-Messe Mipap vorerst weiterhin stattfinden und zeitgleich zur SUPER in den nebenan gelegenen Räumlichkeiten der Via Gattamelata stattfinden. 23. bis 25. Februar in Mailand, www.fieramilano.it
GDS
Staraufgebot
Die GDS zeigt viel Neues und Prominentes auf der kommenden Veranstaltung im März. Darunter die Schuhlinie von Michael Kors ebenso wie die Kollektionen von See by Chloé, Inès de la Fressange sowie Hester van Eeghen, die für einen außergewöhnlichen Style steht. Außerdem bereichern die Sneakers der Schwestern Angela und Vanessa Simmons die Düsseldorfer Messe, bekannt aus den US-Serien Run’s House und Daddy’s Girls. Newcomer zeigen ihr Programm auf der Design-Attack mit dem Motto Snow TV, während sich der Kidsbereich insgesamt erfrischend neu präsentiert. Vorträge und Seminare runden das Messeprogramm ab, dabei stehen Trends für Herbst-Winter 2013/14 und relevante Branchenthemen im Fokus. Zum Beispiel ein Fashion Forecast der Modeurop, Fashion Pool des Deutschen Schuhinstituts, und ein Wellness-Roundtable. 13. bis 15. März, www.gds-online.com
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113 style in progress
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056 jetzt
Munich Fashion Company
Ein Bekenntnis ...
... zu den zwei Standorten München und Düsseldorf und die Zukunft der Messen. Nachdem die Munich Fashion Company bereits im Oktober letzten Jahres den Mietvertrag für das B1 in Düsseldorf für weitere fünf Jahre verlängert hatte, folgte im Dezember die Erweiterung der Gesamtfläche in München um das Haus 1 im MTC, das für zehn Jahre angemietet wurde. Zusätzlich zu den bisherigen Ordermessen Munichfashion WoMen und Supreme übernimmt das Unternehmen in diesem Jahr auch die Messen Dessous Paradies und MTC Kindermoden. „Wir haben im guten Einvernehmen sowohl die Ordermessen als auch weitere Veranstaltungen von der MTC World of Fashion GmbH übernommen und freuen uns sehr über diesen großen Schritt, aus dem in Zukunft sicherlich einige neue, kreative und einzigartige Veranstaltungen im MTC entstehen werden“, erklärt Geschäftsführer Hartmut Schade. Die kommenden Messen Supreme in Düsseldorf (2. bis 5. Februar) und die Munichfashion WoMen in München (16. bis 19. Februar) werden wie gewohnt stattfinden, auch an den Ansprechpartnern hat sich innerhalb des Messeteams nichts geändert. Der Messeauftritt der beiden zusätzlichen Veranstaltungen Dessous Paradies und MTC Kindermoden (beide vom 25. bis 27. Januar) werden in der Präsentationsform an die Munichfashion WoMen angeglichen und somit bereits in diesem Januar in neuem Look präsentiert. www.munichfashioncompany.com Wenn schon kein Flughafen, dann wenigstens Mode in Schönefeld: Die Panorama Berlin feiert Premiere.
Panorama Berlin
PREMIERE IN SCHÖNEFELD
Unter dem Titel Innovation und Inspiration findet die erste Ausgabe der Panorama Berlin im ExpoCenter Airport des noch nicht eröffneten Flughafens in Schönefeld statt. Mit ihrem Ausstellerportfolio will die Panorama zum einen die Lücke zwischen junger Avantgarde und Premiumkollektionen schließen und zum anderen Street- und Sportswear-Brands eine Plattform bieten. Im Stil eines gehobenen Department-Stores werden auf 20.000 Quadratmeter Damen- und Herrenkollektionen, Schuhe und Accessoires gezeigt. Die drei Hallen A, B und C des ExpoCenter unterteilen sich in die Bereiche Aesthetic, Best und Casual. Erwartet werden 350 Kollektionen und 30.000 Besucher. Ein kostenloser Shuttle-Service bringt die Besucher zu den Flughäfen Schönefeld und Tegel sowie weiteren Fashion Hotspots der Stadt. 15. bis 17. Januar 2013, www.panorama-berlin.com
Die Munichfashion WoMen erweitert in München ihr Messeangebot und die Gesamtflächenzahl im MTC.
mes sen
Tranoï Preview
Neue Bühne für Womenswear
Zeitgleich zur Tranoï Homme findet erstmals Preview statt, eine selektive Orderplattform für 100 Damenkollektionen.
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Mit der Tranoï Preview in Paris wird der Messereigen zu Jahresbeginn um einen weiteren Pflichttermin erweitert. Im Mittelpunkt stehen die Damenkollektionen von rund 100 Designern sowie eine Fashionshow, bei der Labels wie Paul and Joe, April 77, Les Prairies de Paris und Acne präsentiert werden. Die Tranoï Preview wird in der Gabriel Delorme Halle des Carrousel du Louvre zeitgleich zur Tranoï Homme veranstaltet. Besucher der im Palais de la Bourse stattfindenden Tranoï Homme erhalten mit ihren Tickets freien Zutritt zur Tranoï Preview und umgekehrt. Zwischen beiden Messeschauplätzen verkehrt ein Shuttle-Dienst. Mit der Selektion aus jungen, aufstrebenden Designern soll die von Tranoï-Chef Armand Hadida ins Leben gerufene Messe die im März folgende Tranoï Femme komplettieren. Der Gründer der L’Eclaireur Concept-Stores gilt als wichtige Größe in der Branche. 19. bis 21. Januar 2013, www.tranoi.com/preview
Bei uns laufen die Models das ganze Jahr
Š Alle Bilder aus Jolie Runway 01/2013
Nicht nur zur Fashion Week-
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058 jetzt
The Gallery
Düsseldorf im Zentrum
Nach dem Start letztes Jahr im Sommer findet die nächste The Gallery Düsseldorf vom 1. bis 4. Februar statt. Die bewährte Location, die Botschaft in der Cecilienallee, bietet sich als Plattform für Contemporary Fashion, Design und Accessoires an. Das historische Gebäude versprüht nicht nur eine besondere Atmosphäre, sondern punktet auch mit seiner zentralen Lage und der Nähe zu den Showrooms auf der Kaiserswerther Straße. Auch die Aussteller profitieren von der neuen Location: Sie konnten Kunden zurückgewinnen oder Neukunden generieren. Mit über 200 Kollektionen ist The Gallery auch im Februar wieder ausgebucht. Neue Designer wie Joanna Hawrot oder Peter O. Mahler sowie Labels wie Derhy oder Sulu bereichern das individuelle Ausstellungskonzept. 1. bis 4. Februar 2013, www.the-gallery-duesseldorf.com
Show & Order
Spannung im Kraftwerk
Die Show & Order startet ausgebucht zu ihrer dritten Ausgabe im Kraftwerk an der Köpenicker Straße in Berlin-Kreuzberg. Mit fast 100 Marken als neue internationale Orderplattform für hochwertige Kollektionen im Rahmen der Berliner Fashion Week im Januar 2011 gestartet, bietet die Messe eine feine und selektive Präsentationsfläche für mittlerweile 200 Marken, darunter rund 60 Neuaussteller, in einer eindrucksvollen Location. Wichtigste Neuerung: Am Mittwoch, also am zweiten Messetag, werden die Öffnungszeiten zur exklusiven Late Night Order bis 21 Uhr verlängert. Verena Malta, Geschäftsführerin und Initiatorin der Show & Order: „Unsere Aussteller befürworten die konzentrierte Öffnungszeitenverlängerung und wir hoffen, dass viele Einkäufer und Besucher von diesem Angebot Gebrauch machen werden. Dieses neue Zeitfenster bietet die einmalige Gelegenheit, fernab vom Messetrubel die Atmosphäre des Kraftwerks zu genießen, neue Kontakte zu knüpfen und bei entspannten Insider-Gesprächen die Ordertermine weiterzuführen. Damit entsprechen wir dem Wunsch nach optimalen Businessbedingungen und schaffen mehr Raum für intensive Geschäfte. Wir freuen uns sehr über die sagenhaft gute Nachfrage und die vielen Händlerempfehlungen. Es gibt viele spannende Kollektionen zu sichten und zahlreiche exklusive Marken wie Tibi NY, Malvina, Cashmere by Tania, Lareida oder St.Emile sind neu dazugekommen und bereichern unser erfolgreiches Show-&-Order-Konzept.“ Den Fokus legt Verena Malta dabei auf die hohen ästhetischen Ansprüche internationaler Marken und Designer zur Kollektionspräsentation und die Möglichkeit, persönlich und individuell auf die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Aussteller und Besucher zu reagieren. Weitere Neuaussteller sind unter anderem 1921 Jeans, Aigner, Appartamento 50, Barbed, Elizabeth and James, Ginette NY, Gustav, Habsburg Kleidermanufaktur, Maison Passage, Michael Stars, Nickelson, ottod’Ame und Saint Noir. 15 bis 17. Januar 2013, www.showandorder.com
mes sen Verena Malta kann sich freuen: Die Show & Order ist auf 200 Marken gewachsen.
113 style in progress
Novomania
In den Sommer gerückt
Die chinesische Messe Novomania hat ihren Termin auf den Sommer verschoben. Statt im März geht die Veranstaltung in Schanghai heuer vom 17. bis 19. Juli 2013 an den Start. Grund für die Terminverlegung ist die Anpassung an den internationalen Messekalender – zwischen den europäischen Veranstaltungen und den US-amerikanischen Messen. „Die Novomania Shanghai 2013 wird ein Zugang zum chinesischen Markt sein, wo die Zukunft der Modeindustrie in China definiert wird“, so Guilherme Faria, General Manager Novomania. Nach einem Zwischenspiel auf dem ehemaligen Gelände der Expo zieht die Messe zum Shanghai Mart. Dort gibt es eine direktere Anbindung an die Konsumenten und Retail-Stores der pulsierenden Metropole. Die vergangene Novomania im März 2012 hatte knapp 13.000 Besucher, die auf rund 150 Marken aus Asien, Europa und den USA trafen, darunter Superdry, Calvin Klein, Replay und Mango. 17. bis 19. Juli 2013, www.novomania.com.cn
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064 Meindl Authentic Luxury
finden wir gut Meindl Authentic Luxury
An der Spitze
„Dieser eine Schritt weiter nach oben ist eigentlich nur die logische Konsequenz.“ Mit diesen Worten beschreibt Markus Meindl die neuen Modelle seiner Kollektion Meindl Authentic Luxury, die er zeitgleich zur Munich Fashion im Februar dieses Jahres in seinem Store in München präsentieren wird. So darf man die exquisite Auswahl von Damen- und Herrenjacken jedoch nicht als eigenständige oder komplett ausgekoppelte Linie der Marke sehen, vielmehr will man mit den Designs den absoluten High Level der Kollektion zeigen. Dabei wurden die hochwertigen Materialien unter ganz neuen Gesichtspunkten verarbeitet und interpretiert. Leder wird mit Loden laminiert, Babykalb mit Walk. So entsteht ein komplett eigenständiger Look, der neue Eigenschaften erzielt und dabei winterlicher als die bekannten Kreationen anmutet. Aus diesem Grund sind die Themen saisonal auf Frühjahr, Herbst und Winter fokussiert und bieten eine perfekte Alternative zum leichten Lammfell. Ein hoher Wareneinsatz, das über Jahre perfektionierte Handwerk sowie der Einsatz neuester Technologien finden sich in den Modellen wieder, die sich an Kunden richten, die diese Thematik und den Zeitgeist der Linie zu verstehen wissen. Meindl Authentic Luxury, Meindl Bekleidung GmbH & Co.KG, Kirchanschöring/Deutschland, T 0049.86.85985-0, laden@meindl.de, www.meindl-fashions.de Meindl Authentic Luxury, Internationale Mode GmbH, Rolf Griesinger, München/Deutschland, T 0049.89.24295120, office@griesinger-mode.de, www.griesinger-mode.de
Delikatessen
Capsule-Kollektion by Michael Kampe 2009 gründeten Andrzej Lisowski und Stephen Hartog ihr Menswear-Label Delikatessen. Seither erscheinen jährlich zwei Kollektionen, deren Key-Pieces hochwertig geschneiderte Hemden sind. Ergänzend gestaltet Michael Kampe im Sommer 2013 eine Capsule-Kollektion. Dafür entwarf der 24-jährige deutsche Designer drei Hemden, einen Sweater, einen Parka und einen Regenmantel, allesamt ausschließlich aus italienischen und japanischen Stoffen gefertigt. Delikatessen gibt es in ausgewählten Shops in Japan, Deutschland und in den Niederlanden, darunter Trüffelschwein in Berlin, Man aan de Gracht in Amsterdam und Tomorrowland in Tokio. Die EK-Preise liegen zwischen 50 und 180 Euro, kalkuliert mit dem Faktor drei. Der Vertrieb läuft über das Headquarter, die Turbot B.V. in Amsterdam. Ein Markteinstieg in den USA, Frankreich und Südkorea ist in Planung. Turbot B.V., Andrzej Lisowski, Amsterdam/ Niederlande, T 0031.20.5287325, andre@delikatessen.jp, www.delikatessen.jp
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Delikatessen
Doimoi Berlin
Clean, rough, stylisch Seit Steven Tran und Lara Meier 2011 ihr progressives Menswear-Label Doimoi Berlin gründeten, bringen sie jährlich zwei Kollektionen auf den Markt. Stilistisch bedienen sie sich dabei skandinavisch-cleaner Linienführung und britisch-rauen Elementen. Die Kollektionen bestehen jeweils aus 20 verschiedenen Styles in je drei bis vier Farben und werden aus japanischen und koreanischen Stoffen in Hongkong produziert. Bislang gibt es Doimoi Berlin nur in ausgesuchten Shops wie AIDA in London, Trüffelschwein und Le Gang in Berlin und RSRV in Brüssel. Nach gelungenem Einstieg in Deutschland, Belgien und England ist für 2013 der Markteintritt in Italien und Spanien geplant. Die EK-Preise liegen zwischen 15 und 80 Euro und werden bei einer Marge von 2,8 bis 3,0 noch über das Designerduo direkt vertrieben. Doimoi Berlin, Steven Tran und Lara Meier, Berlin/ Deutschland, T 0049.30.29381016, info@doimoi-berlin.com, www.doimoi-berlin.coml
Doimoi Berlin
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AD.M Home
liegt. Die Händlermarge bewegt sich zwischen 2,5 für Europa und 2,7 für Schweden. Maska, Maria Svensson, Göteborg/ Schweden, T 0046.702.178828, maria@maskaknits.com, www.maskaknits.com
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Überall zuhause Eddy und Jacques Dousse und Steve Harris, drei Skater-Freunde haben einen Plan und der geht auf. Sie gründen noch als Schüler ihre erste Firma, machen, was sie wollen, solange es Qualität vom Feinsten ist. Vorbild sind Schweizer Uhren, präzise und handwerklich perfekt. Zuerst sind es T-Shirts, die die Dousse-Brüder entwerfen, die Leute kaufen sie ihnen ab. Dann geben sie ihrer Neugier nach und erkunden die Welt der Uhrmacher. Dabei entstehen kultige Modelle. Inzwischen gibt es Gürtel, Caps, mehr T-Shirts, mehr Uhren. 27 Points of Sale in der Schweiz, zehn in Österreich und fünf in Deutschland, vornehmlich Shops, in denen die Surfer und Boarder sich wohl fühlen. Die Jungs von Home reisen, boarden, verarbeiten Erlebtes in den Kollektionsteilen. Die Firma ist ihr Zuhause, egal wo sie gerade auf der Welt sind. Home Timelab, Freiburg/Schweiz, T 0041.76.3275435, www.whereishome.com
Maska
Strick ohne Kompromisse Als die beiden Schwedinnen Maria Svensson und Lisa Leierth 2009 ihr Stricklabel Maska Knits in Göteborg gründeten, sah die Strategie vorerst nur den Verkauf über den eigenen Onlinestore vor. Doch damit stießen die beiden Jungunternehmerinnen schnell an die Grenzen ihres technischen Know-hows im E-Commerce, gleichzeitig meldeten sich interessierte Kunden, allen
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AD.M
Das Work.Life Polo
voran Making Things aus Zürich, denen die schlichte, aber hochwertige Strickkollektion der beiden aufgefallen war. So wurde aus der Idee ein Business. Das Konzept von Maska beruht auf der Verwendung von Wolle, Baumwolle und Seide, kompromisslos, ohne Beimischung von Kunststofffasern. Die Designs sind sehr skandinavisch geprägt, schlicht gehalten und richten sich an eine jüngere Zielgruppe als die meisten Mitbewerber im Strickmarkt. Ohne zu klassisch werden zu wollen, stellt die Kollektion das Thema Slow Fashion in den Vordergrund, daher gibt es auch keine klassischen Saisons in den zwei Kollektionen pro Jahr. Außerhalb Schwedens ist die Marke bereits in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Japan bei insgesamt 18 Kunden vertreten, unter anderem in Läden wie Elfinger in Berlin, We Bandits in Wien und Rivera in Basel. Die Preise der Oberteile und Accessoires liegen zwischen 100 und 350 Euro, wobei die Kernpreislage zwischen 180 und 200 Euro im Verkauf
Gibt es nicht schon genug Poloshirts? Nein, fanden die Zürcher René Karrer und Andreas Steiner, eigentlich aus der Werbe- und Marketingbranche. Was ihnen fehlte, war das „Work.Life Polo“, ein Polohemd, das cool in der Freizeit wirkt und dank raffinierter Details wie einem extra starken Kragen angezogen genug ist, um unter einem Sakko getragen werden zu können. Der erste Versuch mit der ersten Kollektion in einem Pop-up-Store generierte großes Interesse, Zeit, jetzt einen eigenen Shop zu wagen. Die durchnummerierten Kurz- und Langarmpolos (von 99 bis 189 Schweizer Franken) werden mittlerweile in sechs Boutiquen schweizweit geführt, Tendenz steigend. Im Flagship-Store in Zürichs Altstadt gibt es auf 70 Quadratmeter auch Jackets und Jeans von Tabacchi und U-NI-TY zu den Polos. Hohe Aufmerksamkeit versprechen sich die Polomacher von Special Editions, außerdem soll der Onlineshop zusätzliche Kunden gewinnen. AD.M Zurich AG, Andreas Steiner, Zürich/Schweiz, T 0041.43.8173178, steiner@the-polo.com, www.the-polo.coml
068 finden wir gut eine Plattform zu geben. Jedes Tuch ist von Hand rolliert, wodurch sich die Preise von 59 bis 149 Euro im Verkauf rechtfertigen. Der Verkauf läuft größtenteils über den eigenen Onlinestore, zusätzlich richtet sich Larogy an ausgewählte Stores wie Nfive, Boutique Weiss und Nägele & Strubell in Wien und das Quartier 206 in Berlin. Protagonisten der ersten Kollektion waren Asal Shirvani und Manuel Egger von Versus Design, Sophie Liebich, Katharina Maria Schaffer und Judith Sönnicken. Roco GmbH, Martina Rogy, Wien/ Österreich, T 0043.650.9442299, service@larogy.com, www.larogy.com
Stutterheim
Handgemachte Regenmäntel aus Stockholm
Larogy
Larogy
Kunst im Carré Streng gefaltet um den Kopf, elegant geschlungen um den Hals oder leger aus der Handtasche hinausflatternd. Die Website der Wiener Schalmarke Larogy stellt insgesamt zwölf verschiedene Varianten vor, wie man die kunstvoll bedruckten Seidenschals tragen kann. Im Fokus stehen die Aufdrucke, die von je vier verschiedenen Künstlern gestaltet werden. Jedes Design ist auf 150 Tücher limitiert. Sind diese ausverkauft, kommt ein neuer Künstler zum Zuge. Martina Rogy gründete Larogy 2011 mit dem Ziel, Kunst, Handwerkskunst und Trendgespür auf ihren Schals
Stutterheim
113 style in progress
Alexander Stutterheim hat Regen den Kampf angesagt. Inspiriert vom Friesennerz seines Großvaters gründete er das Outdoor-Label Stutterheim, das sich ausschließlich mit klassischcleaner Regenbekleidung abseits des breiten Sportswear-Angebots befasst. Key-Piece ist der UnisexRegenmantel Arholma, der durch die Varianten Stockholm und Arvid ergänzt wird. Zusätzlich gibt es ab kommender Saison Gummistiefel im 1960ies-Look und ein Regencape für Damen. Alle Produkte werden von Hand in Schweden gefertigt. Dabei kommen die wind- und wasserfesten Mäntel dank versiegelter Nähte und beschichteter Baumwolle ohne GoreTex aus. Die EK-Preise beginnen bei 50 Euro für Gummistiefel und enden bei 895 Euro für das Modell Arvid. Erhältlich sind die Kreationen in bis zu sechs Farben bei Voo Store in Berlin,
Wommelsdorff 290 SQM in Amsterdam oder Trunk Clothing in London. Für den Vertrieb in Deutschland und Österreich ist die Agentur Wunschnaht verantwortlich. Wunschnaht, Offenbach/Deutschland, T 0049.69.97766570, info@wunschnaht.de, www.stutterheim.se
Wommelsdorff
Kein alter Hut Wommelsdorff klingt typisch altdeutsch. Beabsichtigt, denn Designerin Anne Schramm versteht ihre Strick-AccessoireKollektion als Hommage an die traditionelle Handwerkskunst und ihre Großmutter Maria Wommelsdorff. Ihre Karriere als Modedesignerin begann Anne Schramm bei Christian Dior in Paris, zog weiter zu großen Modehäusern in London, New York und München und gründete in Berlin schließlich ihr Label. Der minimalistische Stil der GrobstrickAccessoires für Männer und Frauen soll den Blick auf die Essenz lenken, die verwendeten Materialien wie Cashmere, Mohair, Raffia und Leder, die ausschließlich in Berlin von freien Strickerinnen verarbeitet werden. Sein Debüt feierte Wommelsdorff 2008 auf der Runway Show von Martin Grant in Paris. Von dort aus ging es für die Kollektion mit je 25 bis 30 Teilen für Männer und Frauen und zwei Kollektionen im Jahr direkt weiter zu Adressen wie Barney’s in New York, Opening Ceremony in Los Angeles, Bon Marche in Paris und Quartier 206 in Berlin. Je nach Material und Style beginnen die EK-Preise für Virgin-WoolHandstrick-Mützen bei 50 Euro und gehen bis 250 Euro für große Cashmere-Schals. Als langfristiges Ziel nennt Anne Schramm den Ausbau der Kollektion mit Ponchos, Boleros und Strickjacken, die 2011 teilweise schon als Einzelstücke für das Cabinet des Curiousites bei Browns in London angefertigt wurden. Wommelsdorff Berlin, Anne Schramm, Berlin/Deutschland, T 0049.30.28886568, info@wommelsdorff-berlin.de, www.wommelsdorff-berlin.del
070 finden wir gut
Esmod-Dozentin gewann 2011 den renommierten Designer for Tomorrow Award. Die Jury überzeugte die Designerin, die im Jahr zuvor die Kunsthochschule Weißensee absolviert hatte, mit zeitloser Mode nach dem Baukastenprinzip: Ihre Kleider, Röcke, Hosen und Jacken sind innerhalb eines modularen Schnittrasters aufgebaut. Das macht sie saisonunabhängig und gibt den Kunden die Möglichkeit, unterschiedliche Modelle miteinander zu kombinieren. Im Frühjahr 2013 setzt sie auf das Motto „Support your local heroes“. Befreundete Künstler entwickelten dekorative Illustrationen für Drucke, die Kiesel mit impressionistischen Farben kombiniert. Die EK-Preise bewegen sich für Kleider zwischen 91 und 110 Euro, Jacken gibt es für 110 bis 123 Euro, Hosen von 91 bis 110 Euro, bei einer Kalkulation von 2,5. Die Kollektion wird durch Taschen und Accessoires ergänzt. Sie ist bereits in Stores wie D&G Milano, Experiment Store Bukarest, Deutsche Designer in Freiburg sowie Konk in Berlin erhältlich. Kiesel, Berlin/Deutschland, T 0049.30.95594553, info@alexandra-kiesel.de, www.alexandra-kiesel.de
Monsieur Lacenaire
Simón Ese
Im Übrigen gut
Simón Ese
Alexandra Kiesel
Monsieur Lacenaire
Strick für nonchalante Dandys In seiner vierten Saison erweitert das junge Pariser Herrenstricklabel Monsieur Lacenaire sein Sortiment. Nach gelungenem Launch 2011 sollen ab Sommer 2013 Hosen und Hemden das Angebot aus Norwegerpullis und gestrickten College-Jacken, Dandy-Pullovern und preppy Cardigans ergänzen. Wie der Rest der Kollektion werden auch die neuen Produktgruppen jeweils in mehreren Farben aus feinen, supersoften Garnen wie Baby-Alpaka gefertigt und mit einem besonderen Twist versehen
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sein. Dafür sorgt unter anderem Chefdesignerin Garance Broca, die zuvor für Hermès, Balmain und Joseph tätig war. Bislang gibt es die coolen Styles von Monsieur Lacenaire in Frankreich, Spanien, Deutschland, Belgien, Italien, Russland, Japan und Korea, darunter in ausgewählten Shops wie Soto in Berlin, Colette in Paris und Hunting and Collecting in Brüssel. Die EK-Preise liegen zwischen 80 und 150 Euro bei einer Kalkulation von 2,5. Der Vertrieb läuft über das Headquarter in Paris. Monsieur Lacenaire, Paris/Frankreich, T 0033.62.7256511, sales@monsieurlacenaire.com, www.monsieurlacenaire.com
Alexandra Kiesel
BaukastenSystem In ihrer erst jungen Karriere hat die Berlinerin Alexandra Kiesel schon einiges erreicht: Die
No Waste Design. Simón Ese ist ein deutsch-mexikanisches Trio bestehend aus Andreas Bernhard, der von München aus den Vertrieb leitet, Bernhard Wagner und Veronica Mora, die in Mexico City leben und dort das Design, die Produktion und die Logistik verantworten. Alle Kollektionsteile von Simón Ese werden aus in der Stoffproduktion in Mexiko City angefallenen Resten produziert und bestehen zu 100 Prozent aus recycelten Materialien. Mit der Frühjahr-/ Sommer-Kollektion 2011 startete das Projekt zuerst im eigenen Laden in der Buttermelcherstraße in München als Feldversuch. Im Januar 2012 stellte sich Simón Ese erstmals auf der Messe Premium in Berlin dem internationalen Handel vor, dort auch erstmals mit der Frauenkollektion Simón Esa. Stilistisch orientiert sich die Kollektion an aktuellen Streetstyles mit einem deutlichen Einschlag der Elektroszene. Auch die Verbindung zu Mexiko findet sich in ethno-indianischen Mustern als Detaillösungen wie Borten an T-Shirts wieder. Preislich liegt die Kollektion bei 15 bis 52 Euro im Einkauf mit einer Marge von 2,8 bis 3,0 für den Handel. Die Teile sind klassisch über die Vororder zu beziehen, allerdings sind auch kurzfristige Nachorders möglich. Simón Ese, Andreas Bernhard, München/Deutschland, T 0049.179.4564926, andi@simonese.de, www.simonese.del
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072 finden wir gut
Live 2 Be Free
Lautstarke Rebellion Wer sich nach diesem Artikel immer noch darüber beklagt, dass die Jugend heute zwischen iPad und G8 ihre Lust an der Rebellion verloren hat, hat’s nicht kapiert. Ein bisschen old school liest sich das politische Manifest der Marke Live 2 Be Free aus New York. Sie füttert ihren Blog mit Sätzen wie: „What is freedom to choose, when your choices have been screened, processed and preselected?“ Markenzeichen ist die Gasmaske, die sich als Logo über alle TShirts zieht, deren Graphics symbolischen Zündstoff liefern. Dahinter steckt Creative Director Set Free Richardson, Inhaber der Design- und Marketingagentur The Oval Company, die unter anderem für Kunden wie Adidas, Nike, Vans, PF Flyers und Nixon oder für Universal Music und Mos Def arbeitet. Am Independence Day, dem 4. Juli 2012 wurde die Marke gelauncht, die bislang über ihren eigenen Onlineshop vertrieben wird. Das Sales-Team für den nationalen und den europäischen Handel ist gerade im Aufbau. Live 2 Be Free, Liza Goncalves, New York/USA, T 001.917.8193099, info@live2befree.com, www.live2befree.com, www.theovalcompany.com
Zirkeltraining
Taschenvater Dörr Es mangelt der retrosportiven Mode an passenden exklusiven Taschen, fand Bernd Dörr aus Mülheim an der Ruhr. Und als er auf einen Berg ausgedienter Turnmatten stieß, war die Idee zum Label Zirkeltraining geboren. Inzwischen haben die Produkte aus gebrauchtem Sportleder und entsorgten Matten seit ihrer Premiere 2007 einige Designpreise verdient. Die Kunden sind durchaus bereit, mehrere Monate auf ihre Tasche aus einem ausgedienten Pauschenpferd zu warten. Damit es nicht langweilig wird, hat Dörr Gürtel aus dem Leder ausrangierter Sprungkästen designt. Der „Leibgurt“ hat das Potenzial, sich ebenso wie seine Taschenkumpels bis nach Japan zu verkaufen. Darüber hinaus gibt es Zirkeltraining in den deutschsprachigen Ländern und Skandinavien. Der Hype ist schnell erklärt: Alle Teile sind Unikate, es gibt eben nicht mehr so viele alte Lederturngeräte. Preise: Zwischen 29 und 350 Euro im VK, von Accessoires bis Reisetaschen. Bernd Dörr Recycling Goods, Mülheim an der Ruhr/Deutschland, T 0049.203.4557936, www.zirkeltraining.biz
Live 2 Be Free
Tom and Hawk
Tom and Hawk
Farbenfroher Strick für junge Kerle Aus ihrer gemeinsamen Vorliebe für Strick gründeten die beiden Schwestern Annette und Susanne Wirz im August 2011 das Menswear-Label Tom and Hawk. Während ihre Debütkollektion zum Winter nebst roughen Hemden hauptsächlich aus schweren Cardigans bestand, kamen zum Sommer zarte Strickpullover und softe Shirts hinzu.
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Zirkeltraining
Dabei sind farbenfrohe Dessins à la 80ies oder Ethno das wesentliche Designmerkmal. Um die ausgefallenen Muster umsetzen zu können, nutzen die Schwestern CMS-Strickmaschinen. Der EK-Preis für ein T-Shirt liegt bei 15 Euro, der für einen schweren Cardigan bei 100 Euro. Kalkuliert wird mit einer Marge von 2,6. Bislang gibt es die Kreationen in Deutschland, den Niederlanden, Großbritannien, Dänemark, Japan, Kanada und Tschechien in ausgewählten Stores wie Stierblut in München, Le Bon Marché in Paris oder Restored in Amsterdam. Ab kommender Saison folgen zudem Italien, Australien, die USA, Frankreich, Russland, Griechenland und China. Tom and Hawk, Annette Wirz, Aalen/ Deutschland, T 0049.176.61190286, annette@tomandhawk.com, www.tomandhawk.coml
CPD Fa shion Week DüsselDorF Fa shion Première CPm mosk au hot i mo DeFabriek amsterDam hot ii C iFF CoPenhagen Contact: Création Gross GmbH & Co. KG // Houbirgstraße 7 // 91217 Hersbruck // Phone +43 (0) 664 412 35 17 // E-Mail: h.kitzler@carlgross.com
cg-club-of-gents.com
074 finden wir gut Turina
Shush
Shush
Psst! Ein neues Accessoirelabel ist am Start! So leise, wie der Name es vermuten lässt, ist das erste Private Label der Best of Retail GmbH in Köln nicht auf dem Markt aufgeschlagen. Im Gegenteil: Die Kunden der Ordermessen für Frühjahr/Sommer 2013 waren von den neuen Schals und Taschen begeistert. Beide Kollektionen sind im Patchworkstil konzipiert. Die Taschen sind aus Rindsleder mit Canvas (EK von 15,90 bis 123 Euro), die Schals, die besonders einschlugen, sind aus Seide und Baumwolle (EK 14 bis 44 Euro). Für die Schals setzt Firmenboss Hans Matthijsse auf die Erfahrung von Profis: Die außergewöhnlich farbintensiven und trotz gratischer Gegensätze ungemein harmonisch wirkenden Entwürfe stammen von Stylistin und Designerin Claudia Rittich und Designerin Silvia Schramm. Seit Mitte November ist die erste Kollektion im Handel. Push: Als Model konnte Matthijssen Anne Julia Hagen, die Miss Germany von 2010, verpflichten. Best of Retail GmbH, Köln/Deutschland, T 0049.221.33774500, e.pospiech@best-ofretail.com, www.shush-fashion.com
Turina
Schmuck, aber anders Der spielerische Umgang mit unkonventionellen Materialien ist für Sandra Turina der Antrieb für experimentelle Schmuckkreationen, die seit 2010 in ihrem Amsterdamer Atelier entstehen. Mit ihren Objekten, für die unter anderem gehärtete Strohhalme,
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The White Briefs
The White Briefs
Mehr als weiSSe Unterhosen
plissiertes Papiervlies und gefaltete Messingbänder zum Einsatz kommen, möchte die niederländische Gestalterin nach mehreren Jahren konzeptioneller Arbeit in Designbüros nicht nur schmücken, sondern auch faszinieren und Freude bereiten. In Zusammenarbeit mit Grafikdesignerin Lena Steinborn entstand kürzlich die ABC-Kollektion mit Schmuckanhängern in Buchstabenform. Jedem Teil des Alphabets wurde dabei ein bestimmter Charakter zugeordnet, der die Trägerinnen inspirieren soll. Die Verkaufspreise liegen zwischen 29 Euro für Ohrringe und 54 Euro für Halsketten. Neben Concept-Stores, Museumsshops und Fashion-Boutiquen in Amsterdam, Den Haag, Hamburg, Berlin, Düsseldorf und Paris ist der Schmuck auch im eigenen Onlineshop unter www. turinajewellery.com erhältlich. Turina – Jewellery made in Amsterdam, Sandra Turina, Amsterdam/Niederlande, T 0031.62.9355992, contact@sandraturina.eu, www.sandraturina.eu
The White Briefs wurde im Dezember 2009 von Henriette und Peter Simonsson in Mossbystrand an der Südküste Schwedens gegründet. Seither versorgt das Wäschelabel Männer, Frauen und Kinder mit supersoften Basics aus Wolle und Pima-Baumwolle, deren Schnitte von figurnah bis locker-leger stets auf hohen Tragekomfort ausgelegt sind. Anders als der Markenname vermuten lässt, bietet The White Briefs inzwischen mehr als nur weiße Unterhosen an. 35 Styles vom Longsleeve über Tanktop bis zur Homewear-Hose sind durchgehend in je drei Farben im Angebot. Diese Dauerseller werden durch zwei saisonale Hauptkollektionen im Jahr ergänzt, die jeweils 14 Styles in vier Farben umfassen. Erhältlich sind die clean und modern geschnittenen Wäschekreationen unter anderem bei Edition Populaire in Zürich, Amicis in Wien oder Pool in München. Die EK-Preise bewegen sich zwischen elf und 25 Euro, die VKPreise zwischen 25 und 100 Euro. The White Briefs HQ, Mossbystrand/ Schweden, T 0046.70.4820670, sales@thewhitebriefs.com, www.thewhitebriefs.coml
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076 finden wir gut Nachordermöglichkeiten, kurze Lieferzeiten und die Gelegenheit, eigene Farbkombinationen zu wählen. Häuser wie Hirmer in München, das Modehaus Schnitzler in Münster oder der Filialist Pohland haben Drei Gürteltiere bereits im Sortiment. Der Verkauf über den Webstore ist auch international ausgerichtet. Preislich liegen die Gürtel im Verkauf bei 39 Euro mit einer Händlermarge von 2,4. Seit kurzem produzieren die Drei Gürteltiere auch Weekender (170 Euro), Reisetaschen (220 Euro) und Laptoptaschen (95 Euro) aus Canvas mit Lederapplikationen. Drei Gürteltiere GbR, München/ Deutschland, T 0049.89.32404317, die@dreiguerteltiere.de, www.dreiguerteltiere.de
Thomas Rath Trousers
Hose mit Promifaktor Cici Peel
Cici Peel
Die haben’s drauf! Schon mal was von NiederdruckPlasmatechnologie gehört? Wir werden hier keinen Chemieexkurs machen, das Ergebnis sind jedenfalls mit Metall veredelte Stoffe. Gold, Silber oder Platin werden auf Textilfasern aufgebracht, heute umweltschonend und 20 Mal so dünn wie bisher, sodass die Textilien flexibel bleiben. Dieses Verfahrens bedient sich Cici Peel und setzt es für seine allererste kommerzielle Kollektion ein, nota bene eine, bei der die Oberfläche eine große funktionelle Rolle spielt, nämlich in der Skiwear. Je ein Damen- und Herrenoutfit, Fellmützen und je ein Skischuhmodell sind so entstanden. Als Kooperationspartner hat die in der Schweiz konzipierende und produzierende Firma niemand geringeren als die älteste Schweizer Skischuhmarke Heierling aus Davos gefunden. Als Maßschuhausrüster von Didier Couche & Co gelten diese als bekannte Größe in der Branche. Die Cici Peel Heierling Edition wird in Zukunft ausgebaut, bereits während der ispo vom 3. bis 6. Februar in München wird es (in einem Showroom) ein Ergänzungsprogramm mit so edlen Teilen wie einem Lammfellmantel und mehr geben. VK-Preise: Von 1.300 Euro für Hosen und Schuhe bis 1.500 Euro für Jacken. Cici Peel, Dablooze Sagl, Mendrisio/ Schweiz, www.cicipeel.com
2009 bunte Stoffgürtel herstellt, die in einem karitativen Nähatelier, einer Förderstelle für Langzeitarbeitslose und körperlich behinderte Menschen in München, von Hand produziert werden. Alle Gürtel werden aus reiner Baumwolle gefertigt und enthalten ein innen eingearbeitetes Vlies, das sie besonders strapazierfähig macht. Als Kundenservice bietet die lokale Produktion sehr flexible
Drei Gürteltiere
Drei Gürteltiere
600.000.000 mal anders Eine Kollektion im ursprünglichen Sinne gibt es nicht, denn mit insgesamt 600 Millionen Kombinationsmöglichkeiten wäre das utopisch. Drei Gürteltiere ist das Jungunternehmen von Christian Jürgens und Henrik von Wehrs, das seit Oktober
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Thomas Rath Trousers
Auf der Suche nach einem Designer für eine Premiumhosenlinie kam GardeurCEO Gerhard Kränzle auf Thomas Rath, bekannt als Jurymitglied von Germany’s Next Topmodel. „Als wir uns trafen, war es, als ob wir uns schon immer gekannt hätten“, erzählt Gerhard Kränzle. „Nach einer Stunde waren wir mitten in der Kollektion und am Ende des Abends stand fest: Wir werden gemeinsam den Damenhosenmarkt im Premiumsegment erobern.“ Erste Prototypen wurden im November einem ausgewählten Fachpublikum gezeigt; jetzt wird die gesamte Kollektion auf der Berliner Show and Order präsentiert, ebenso wie auf der Thomas Rath Fashion Show im Baerensaal. Hochwertige Materialien, gute Passform und liebevoll ausgestaltete Details bilden das Fundament der rund 90-teiligen Kollektion, mit VK-Preisen zwischen 159 und 279 Euro VK. „Gardeur ist mein absoluter Wunschpartner in punkto Hosen, das Unternehmen verbindet Tradition und handwerkliche Perfektion wie kein anderes“, so Thomas Rath. Gardeur GmbH, Mönchengladbach/ Deutschland, T 0049.2161.8160, info@gardeur.de, www.gardeur.del
078 finden wir gut
Mabrun M
Urban Mountaineers „Freiräume sind wichtig für die Kreativität“, stellt Thorsten Stiebing, Geschäftsführer der italienischen Premiummarke Mabrun lapidar fest. Motiviert vom großen Erfolg der letzten beiden Jahre, hat Stiebing seinem Designteam alle Freiheit der Welt gelassen, um mit Mabrun M eine kleine, bewusst spitze Capsule-Kollektion zu entwickeln. Kern des Konzepts ist ein außergewöhnlicher Materialmix in Verbindung mit höchster technischer Perfektion. Nylon trifft auf Loden, Lammfell auf Daune, der Look changiert zwischen MountaineerRomantik und Urban Utility. „Für uns ist Mabrun M zum einen eine hoch spannende Herausforderung. Hier können wir in vieler Hinsicht neue Wege gehen. Zum anderen wollen wir mit diesem High-End-Produkt natürlich auch neue Kunden erreichen“, zeigt sich Stiebing mit dem Ergebnis hoch zufrieden. Die je 15 Teile für Damen und Herren werden erstmals auf dem Pitti Uomo im Jänner 2013 präsentiert. Deutschlandpremiere ist auf der Premium Berlin. Mabrun S.p.A., Bassano del Grappa/Italien, T 0039.04.24887311, info@mabrun.com, www.mabrun.com
Koral Los Angeles
Peter Korals jüngster Streich Nach 7 for all mankind lancierte Gründer Peter Koral gemeinsam mit Sohn David und mit Art Director Marc Atlan sein neues Denimlabel Koral Los Angeles. Die Debütkollektion besteht aus 52 au-
Mabrun M thentischen Styles, darunter Cigarette, Skinny, Pencil, Bootcut und Simple Cut in unterschiedlichen Waschungen, die zum Teil aus eigens für Koral entwickelten Denimqualitäten gefertigt werden. Highlight ist die Linie Lived in Length mit acht Waschungen. Weiteres Highlight ist die Palette farbiger Modelle wie Avocado, Black Metallic oder Merlot. Bislang gibt es Koral Los Angeles in Belgien, Frankreich, Italien, der Schweiz, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden. In Deutschland aktuell in ausgewählten Shops wie Jades in Düsseldorf, F95 in Berlin oder Tutto in Frankfurt. Die EK-Preise liegen zwischen 65 und 110 Euro, die VK-Preise zwischen 165 und 230 Euro. Koral Deutschland, Jörg Nürnberger, Düsseldorf/Deutschland, T 0049.163.3331112, nuernberger@m-jn.de, www.korallosangeles.com Daily Business GmbH, Annette Bailleux, Erlenbach/Schweiz, T 0041.44.9153030, info@annettebailleux.ch, www.annettebeilleux.ch
Luis Trenker Koral Los Angeles
Ursprünglichkeit trifft auf Funktion Luis Trenker Berg heißt jene Linie, die erstmals mit der Winterkollektion 2013/14 präsentiert wird und mit der das Südtiroler Modelabel eine Nische besetzen möchte, die aus dem Bedarf entsteht: „Die Berg-Kollektion ist für die Momente, in denen wir unsere Kunden bisher noch nicht passend kleiden konnten. Wenn diese in einem schönen
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Luis Trenker Hotel in den Bergen zwischen Entspannen und Aktivitäten in der Natur wechseln, wenn man casual sein will, aber dennoch stilvoll“, erklärt Luis-Trenker-Inhaber Michi Klemera. Trotz eigenständiger Botschaft und von der Hauptkollektion deutlich unterscheidbarem Logo legt man auch bei Luis Trenker Berg großen Wert auf Tradition. So stehen unter anderem Lodenstoffe des Schladminger Unternehmens Loden Steiner im Mittelpunkt der aus 14 Damen- und 13 Herrenteilen bestehenden Komplettkollektion, die Primaloft-Jacken, Fleece-Westen und Loden-Softshell-Knickerbocker umfasst. Mit der feinsinnigen Verbindung aus Ursprünglichkeit, Design und Funktion rücken auch internationale Märkte in Russland, Asien und den USA ins Blickfeld der Marke. Luis T S.r.l, Michi Klemera, Bozen/Italien, T 0039.0471.633022, vertrieb@ luistrenker.com, www.luistrenker.coml
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082 THE LONGVIEW
„Multibrand muss spannender sein“ Lodenfrey ist ein Stück Münchner Tradition. Von internationalen Expansionsplänen ist man trotz empirisch mehr oder weniger belegbaren Wachstumsprognosen für den Multibrand-Retail weit entfernt. Das Familienunternehmen hat gerade einen inhaltlichen Relaunch erfahren, der die Marke Lodenfrey auch den jüngeren Generationen wieder näher gebracht hat. Denn darin liegt die Philosophie des Hauses begründet: an sich selbst immer weiter zu wachsen. Wie das funktioniert, erklären im Gespräch mit style in progress die beiden Lodenfrey-Geschäftsführer Ralph-Michael Nagel und Markus Höhn. Interview: Stephan Huber. Text: Isabel Faiss. Fotos: Julian Hentzler
Stephan Huber: Was war die größte Herausforderung beim nun nach drei Jahren fast abgeschlossenen Umbau von Lodenfrey? So ein Haus entwickelt ja über die Jahrzehnte fast so etwas wie eine eigene Seele, die es zu bewahren gilt.
Ralph-Michael Nagel: Die größte Herausforderung war für uns, das Haus zu modernisieren und gleichzeitig kenntlich zu machen, dass Lodenfrey nach wie vor ein Münchner Haus ist. Das war ein langwieriger Prozess mit dem ganzen Designteam. Es ist uns schließlich gelungen, zu modernisieren und trotzdem bestehende Elemente, wie beispielsweise die Mahagonidecken im Erdgeschoss als Stilelement für die warme Atmosphäre und den Münchner Flair im Haus zu behalten. Markus Höhn: Im Grunde ging es darum, die von Ihnen angesprochene Seele des Hauses zu bewahren und Lodenfrey trotzdem in das nächste Jahrhundert zu führen. Wir haben ja keinen Umbau angestrebt, weil das alte Konzept nicht mehr erfolgreich war, sondern wir wollten einfach den nächsten Schritt gehen. Und das ist, glaube ich, sehr gut gelungen.
SH: Was ist mit der legendären Holzrutsche passiert?
RN: Die war uns tatsächlich sehr wichtig, weil viele Kundinnen und Kunden das wirklich intensiv mit uns verbinden. Die neue Holzrutsche ist sogar noch lustiger, weil sie etwas steiler werden konnte durch den geänderten Verlauf der Treppe. Elemente wie diese Holzrutsche oder auch die markanten Eingangstüren des Hauses haben wir bewusst erhalten, weil sie die Tradition 113 style in progress
repräsentieren, die unser Haus lebt. Sie sind auch ein Teil dieser Stadt.
SH: Tradition ist ein zentrales Stichwort. Wofür steht Lodenfrey heute in einem sehr differenzierten und, vorsichtig formuliert, herausfordernden Marktumfeld?
MH: Nach wie vor für Vertrauen, Kontinuität, Qualität, Service und seit einigen Jahren auch für Fashion und Trends. RN: Und für guten Stil. Und für das Vertrauen, dass, wenn ich dort kaufe, ich richtig angezogen bin und ehrlich beraten werde. Das ist nicht nur eine Leistung des Einkaufs, der die entsprechenden Produkte aussucht, das ist auch eine Serviceleistung. Mit Lodenfrey geht man auf Nummer sicher.
SH: Lodenfrey bedient heute mehrere Generationen von Kunden gleichzeitig, was eine große Herausforderung ist. Wie haben sich im Laufe der Jahre die Erwartungen, die Ihre Kunden an Ihr Haus haben, geändert?
MH: Natürlich werden unsere Kunden, die sehr viel international unterwegs sind, von Jahr zu Jahr anspruchsvoller und auch informierter. Wenn ein Konkurrent heute eine neue Idee präsentiert, wird das morgen fast schon als Standard erwartet. Wir bieten ein sehr breites Spektrum an für Kunden, die die angesprochenen Leistungen wie Fashion,
Service und Qualität suchen. Durch den vollzogenen Relaunch haben wir vor allem bei den jüngeren Kunden deutlich aufgestockt. In diesem Segment führen wir heute ein ganz neues Markenspektrum. Im jungen und progressiven Trendbereich wird Lodenfrey heute sicherlich anders wahrgenommen als vor dem Relaunch. Für uns war das eine Reaktion auf die Erwartungen unserer unterschiedlichen Kunden, und das betrifft nicht nur die ganz jungen Generationen. RN: Der inhaltliche Relaunch hat unsere Glaubwürdigkeit in vielen Bereich gestärkt. Er spricht aber nicht nur den jungen Kunden an. Wir richten uns damit auch an langjährige Stammkunden, die gezielt nach Trends suchen und dabei durchaus auch auf jüngere Silhouetten zurückgreifen. Das wird ja auch im Markt so wahrgenommen. Und ein ganz wichtiger Punkt ist auch, dass sich der Standort München natürlich verändert hat.
SH: Hat sich diese anspruchsvolle Erwartungshaltung der Kunden auch auf die Preislagen im Sortiment ausgewirkt? Höhere Ansprüche verbindet man ja automatisch mit gestiegenen Preislagen.
RN: Durch die Zuspitzung der Sortimente im Premiumbereich haben wir eine gewisse preisliche Entwicklung durchlaufen, aber nein, verallgemeinernd kann man das nicht sagen. Diese Erwartungshaltung spiegelt sich mehr im Thema Service wider als bei den Preisen. SH: Aber das Preisniveau im Premiumsegment ist doch in den letzten zehn Jahren insgesamt markant gestiegen.
THE LONGVIEW 83
Ralph-Michael Nagel und Markus HĂśhn stehen fĂźr die erfolgreiche Balance von Tradition und Moderne bei Lodenfrey.
084 THE LONGVIEW
MH: Natürlich. Klar. Wenn wir heute erfolgreich sind mit Brunello Cucinelli oder mit Dolce & Gabbana und Tom Ford, dann sind wir natürlich auch an das entsprechende Preisniveau dieser Marken für den deutschen Markt gebunden. Aber ich glaube, dass wir uns, vor allem in den letzten Jahren, in unserer Aussage auch dahingehend klarer positioniert haben. SH: Lodenfrey ist eine wirklich starke Marke, auch international. War eine Expansion über München hinaus angesichts dieser Stärke nie reizvoll?
RN: (lacht) Wäre sie, wenn Sie uns mit Kapital unterstützen. MH: Eine Expansion hin zu mehr Internationalität ist natürlich immer reizvoll. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass unser Konzept maßgeschneidert ist für den Standort München. Das fängt bei unserer Immobilie an und geht bis zu unserer neudeutsch Unique Selling Proposition mit der Kompetenz Tracht. Das ist nicht in andere Städte transferierbar. Gleichzeitig haben wir gerade im High-FashionBereich in anderen Städten eine ganz andere Wettbewerbssituation als hier in München.
„Im jungen und progressiven Trendbereich wird Lodenfrey heute sicherlich anderes wahrgenommen als vor dem Relaunch.“ Markus Höhn
SH: Aus anderen Städten kommen auch Häuser nach München ...
RN: ... und sie tun sich schwer.
SH: Für mich stellt sich in dieser Hinsicht auch die generelle Frage, Wachstum um jeden Preis?
RN: Es gibt ja prominente Beispiele von Münchner Häusern, die versucht haben, ihr Konzept in einer anderen Stadt zu duplizieren, und dann dem großen Druck nicht standhalten konnten. Das entscheidet sich innerhalb von ein, zwei Jahren. Als Familienunternehmen und mit Markus Höhn als Gesellschafter huldigen wir eher der Maxime, die Nummer eins in München zu sein und hier vor Ort Synergien mit einigen ausgesuchten Partnern auszubauen. Aber wir halten nichts davon, unser Konzept zu duplizieren. MH: Jetzt erledigen wir ja erst mal unsere Hausaufgaben hier in München. Dieser Prozess ist noch längst nicht abgeschlossen, wir möchten uns in erster Linie an unserem Heimatstandort stabil für die Zukunft aufstellen. Was in zehn oder 20 Jahren ist, können wir jetzt noch nicht sagen. SH: Das würde sich in unserer Branche ohnehin niemand zu sagen trauen.
MH: Ganz Genau.
SH: Umso kritischer müssten Sie doch die aktuelle Studie der Düsseldorfer Team Retail Excellence GmbH bewerten, die den traditionellen Multibrand-Retailern wie Lodenfrey bis 2020 eine Umsatzhalbierung prophezeit?
RN: Das ist so unrealistsich, dass es sich fast nicht zu diskutieren lohnt. Ich finde das lachhaft.
Auch vor dem Hintergrund der Investitionen, die wir in den letzten drei Jahren bei Lodenfrey getätigt haben, bekenne ich mich klar zur Zukunft des profilierten Multibrand-Retails. Meiner Meinung nach hat sogar der Multibrand-Retail in den kommenden Jahren die Chance, durch Differenzierung und Profilierung erfolgreich zu wachsen.
SH: Trotz meiner klaren Meinung zu solchen Studien muss ich aber auch sagen, dass es in den letzten 20 Jahren in unserer Branche eine massive Umverteilung der Umsätze gegeben hat. Und diese verlief in erster Linie zu Lasten des Fachhandels. Was ist also die Gegenstrategie zu so einer Prophezeiung? Warum sind Häuser wie Lodenfrey in Zukunft für den sogenannten Consumer 2.0 unverzichtbar?
MH: Sie haben recht, der Markt hat sich verändert. Und die Anforderungen sind viel höher geworden an den Fachhandel, unter anderem durch MarkenStores vor Ort, die inzwischen einen viel besseren Job machen als noch vor Jahren. Trotzdem glaube ich, dass der MultibrandHandel nach wie vor für den Endverbraucher wahnsinnig interessant ist. Die eindimensionalen Angebote in den Monolabel-Stores findet der Kunde, wenn er gezielt kauft, sicherlich gut gemacht, aber es ist doch immer noch spannender, in ein gut geführtes Haus zu kommen, das ihm das ganze Sortiment, die ganze Tiefe und Breite des Angebotes vorführt, und zwar in einer gut gewählten Vorauswahl präsentiert, wie wir sie treffen. Davon bin ich fest überzeugt. RN: Es geht darum, den Kunden die Möglichkeit bieten zu können, sich auf einer überschaubaren Fläche zu informieren, zu sehen, was Lodenfrey so ausgesucht hat oder was gerade angesagt ist. Das muss reizvoller sein als ein Monolabel-Store und auch bleiben.
„Mit Lodenfrey geht man auf Nummer sicher. Das ist nicht nur eine Leistung des Einkaufs, der die entsprechenden Produkte aussucht, das ist auch eine Serviceleistung.“ Ralph-Michael Nagel 113 style in progress
www.marlino. de
Alda is wearing pArkA StArlet
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„Sich auf einer überschaubaren Fläche eines Multibrand-Retailers informieren zu können, muss reizvoller sein als ein MonolabelStore und auch bleiben.“ RalphMichael Nagel
investiert, sind online gegangen und haben eine Private-LabelKollektion aufgebaut, die wir inzwischen auch bei Lodenfrey führen. Und wir holen Off & Co bald von Schwabing in die Innenstadt, weil wir an das Konzept glauben. RN: Mit Off & Co sprechen wir einen völlig anderen Kunden an als mit Lodenfrey. Gleichzeitig haben wir aber auch Synergie effekte zwischen beiden Häusern. Bei Off & Co sind im Sortiment ganz andere Dinge möglich, einzelne Ergebnisse lassen sich aber auch auf Lodenfrey übertragen.
SH: Kurz nach dieser Akquisition kam für Lodenfrey ein eigener Onlinestore hinzu. Direkt gefragt: Schreiben Sie damit Gewinne? Ich frage nur, weil es mich nach nur zwei Jahren ganz einfach wundern würde.
SH: Wie wichtig ist die ExcelTabelle mit den Umsätzen bei der Auswahl einer Marke oder bei der Überlegung, ob eine Marke Partner bleibt? Wieviel Spielraum bleibt bei Lodenfrey für Nice-to-have-Marken?
MH: Unterm Strich müssen die Zahlen stimmen. Darauf achten wir natürlich sehr genau. Trotzdem ist meiner Meinung nach einer der Punkte, durch die wir uns am markantesten von unseren Wettbewerbern abheben, eben diese Kultur des Nice to have, also Marken eine Chance zu geben, die nicht in allen Häusern hängen. Von denen weiß man, dass sie nicht die großen Zahlen bringen, aber das Prestige. Und es ist cool, sie zu haben. RN: Ja, so wie Tom Ford jetzt bei den Herren neu hinzugekommen ist.
„Ich bin fest davon überzeugt, dass unser Konzept maßgeschneidert ist für den Standort München.“ Markus Höhn
SH: Wenn wir gerade über High Fashion sprechen: Lodenfrey hat 2008 mit Off & Co ein sehr spitzes Designermodengeschäft in einer dort sehr schwierigen Phase übernommen. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden?
MH: Die Ausgangssituation war sicherlich so, wie Sie sie beschreiben, aber wir haben damals keine Hilfestellung geleistet. Für uns ist Off & Co wie eine kleine Trendscout-Außenstelle zu verstehen, eine Art Versuchslabor, wenn man so will. Wir haben seit der Übernahme einiges 113 style in progress
MH: Ja. Wenn ich dazu addiere, dass wir im ersten Jahr, in dem wir online vertreten waren, weit überproportional stationär gewachsen sind. Was wir ursächlich darauf zurückführen, dass wir natürlich durch unsere Onlinepräsenz völlig anders wahrgenommen wurden. SH: Gibt es da Rückkopplungen?
MH: Absolut. Und zwar faktisch nachvollziehbar. Kunden, die online surfen, orientieren sich online bevor sie stationär kaufen. RN: Gerade für die weibliche Zielgruppe ist die Vorinformationsmöglichkeit durch das Internet sehr, sehr wichtig. MH: Für unser Haus hatte das wirklich sehr starke Auswirkungen, für viele Endverbraucher ist bis heute nicht klar, was Lodenfrey eigentlich alles bietet. Die Präsenz im Netz macht das deutlich. Dadurch haben wir sehr starke Rückkoppelungseffekte für den stationären Handel. SH: Themenschwenk. Welche Rolle spielen für Sie Messen heute? Die Funktion einer Messe hat sich in den letzten eineinhalb Jahrzehnten massiv verändert.
RN: Definitiv.
SH: Ich kenne Sie als sehr fleißigen Messebesucher, Herr Höhn.
MH: Ehrlich gesagt, es wäre komisch, wenn ich nicht auf den Messen erscheinen würde. Es sind die Hausaufgaben, die wir machen müssen, also uns auf den Messen über die Produkte zu
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Es werde Licht! Der neue Lodenfrey präsentiert sich strahlend hell, großzügig und lichtdurchflutet, ohne dabei die Wurzeln zu verleugnen.
informieren, die wir später verkaufen. Unsere Einkäufer haben den Anspruch, kompetente Ansprechpartner zu sein. Wie sollen sie das schaffen, wenn sie sich nicht auf Messen informieren? RN: Wir sind auf jeder Messe von A bis Z vertreten, so anstrengend das auch ist, das ist unser Job. MH: Grundsätzlich glaube ich, dass sich die Beschaffungswege bei uns im Handel generell optimieren ließen. Daher ist die Diskussion rund um die Berechtigung von Messen auch gerechtfertigt. Trotzdem ist für mich eine Messe, zumindest momentan, unersetzlich. Und momentan sprechen wir ja auch nur noch von einem einzigen Messestandort, nämlich Berlin. Sowohl die Premium als auch die Bread & Butter machen einen hervorragenden Job. Für die Herrenmode und als Kick-offEvent der Saison ist es nach wie vor Florenz. SH: Gibt es auch Verbesserungsvorschläge oder Wünsche?
MH: Ja, ich glaube genauso wie wir, wie der Handel und auch die Industrie, muss sich natürlich auch die Messe immer wieder neu erfinden. Auch in dieser schnelllebigen Zeit erwarte ich mir von einer Messe immer wieder neue Impulse. SH: Welche Impulse? Denn gerade der Messestandort Berlin ist ja viel schneller als erwartet in eine Diskussion hineingeraten, die ich zum Teil nicht ganz sinngerecht finde.
MH: Stimmt, die gibt es. Ganz ehrlich, wenn ich rückblickend die Entwicklung von Berlin betrachte, verstehe ich es auch nicht ganz. Im Grunde haben wir jetzt endlich das, was wir alle wollten. Wir haben in der spannendsten Stadt in Deutschland die spannendsten Messen, die auch international Bedeutung haben. Aber es stimmt natürlich auch, dass, wenn man mit den Händlern spricht, die Stimmung in eine andere Richtung gekippt ist. Karl-Heinz Müller steuert momentan ja entsprechend gegen und erfindet sich wieder neu. Und genau das ist der richtige Weg. SH: Meiner Meinung nach gibt es in unserer Branche eine große Lust daran, Dinge krank zu reden. Oft zu unrecht. Wie stehen Sie zur aktuellen Diskussion um die Berliner Messen?
MH: Für Lodenfrey finden wir das Sortiment, das wir auch im Haus abbilden, tendenziell eher auf der Premium. Dort haben wir die Möglichkeit mit 70 Prozent unserer Marken direkt sprechen zu können und uns einen Eindruck von der Kollektion zu machen. Daher ist das unsere Messe. Aber das ist nicht wertend gemeint. Wir bedienen einfach den Jeansmarkt nicht. Insofern ist das Interesse natürlich bei uns bei der Premium größer. Nichts desto trotz, und das ist der Verdienst Müllers, gehen wir auf die Bread & Butter. Weil wir sie als Inspirationsmesse
nehmen und sehen. Herr Müller hat wie auch Herr Tillmann den kommerziellen Gedanken einer Messe verstanden und beide haben den Fehler gemacht, dass sie zu stark kommerzialisiert haben und ihre eigentliche Kernkompetenz darüber nicht mehr deutlich genug herausgearbeitet haben. Karl-Heinz Müller korrigiert jetzt als Erster den Fehler, den er gemacht hat, und das finde ich eine gute Nachricht.
SH: Das ist die gute Nachricht. Trotzdem sehe ich eine Problematik darin, dass die Messe, die den Standort international bewirbt, die sehr viel Engagement zeigt und am besten organisiert ist, nur noch als Inspirationsplattform gesehen wird.
MH: Ich habe großen Respekt davor, wie die Bread & Butter in ihrer Gesamtheit auftritt. Aber wie gesagt, sie muss natürlich ihrem eigenen Anspruch auch immer wieder gerecht werden und sich immer wieder neu erfinden. Das müssen wir ja auch. SH: Mit welchem Anspruch wird der Einkauf auf Messen geschickt?
MH: Die Aufgabe für unsere Einkäufer ist es, immer dieses Extra zu finden. Als Lodenfrey müssen wir uns abheben, auch von unseren überregionalen Mitbewerbern. Und wir müssen die Sortimente so spannend gestalten, dass wir unseren Kunden immer wieder zeigen können, dass wir uns auf die Suche nach sehr speziellen Dingen machen. Und dass wir neben einem Armani auch kleinere Marken finden. Das kann manchmal auch nur ein einziger Schuh oder eine besondere Tasche sein. Sie sind wie das i-Tüpfelchen für die Sortimente. Und das finden wir mal in Paris oder in Mailand, und dann probieren wir es aus. SH: Unterm Strich ist die Messe also unverzichtbar für Lodenfrey?
RN: Unverzichtbar. MH: Absolut. Für den informellen Überblick und den persönlichen Eindruck. Aber auch für die direkte Kommunikation mit der Industrie. SH: Ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für das Gespräch!
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Der Preis ist heiß! Im Ordergespräch spielen die Kalkulation und Sonderkonditionen eine große Rolle. Heute mehr denn je.
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Gooddeals Sale-Aktionen und Rotstiftpreise bedingen zwangsläufig höhere Abschriften. Dafür fordert der Handel eine höhere Kalkulation bei der Order. Wie gehen Marken mit diesen Forderungen um, was lässt sich die Herstellerseite einfallen, um die Bedingungen für die Händler zu verbessern? Text: Nicoletta Schaper. Illustration: Andrea Kizmanich
Zuerst sah es nach einem dicken Minus aus. Damit rechnete jedenfalls Marcus Bässler für den Sportswear-Jackenhersteller Hetregó für die Sommersaison 2011. Doch gemeinsam mit Hetregó hatte er sich ein besonderes Angebot für die Händler überlegt: ein junges, modisch-kommerzielles Daunenjackenprogramm namens 90/10 mit Dreierkalkulation bei einer Mindestabnahme von 60 Stück. Das kam beim Handel gut an, sogar so gut, dass nicht wenige sogar Ware nachgezogen haben, weil Angebot und Nachfrage so perfekt zusammengepasst haben. „Statt mit einem 30-prozentigen Minus haben wir die Saison mit einem 28-prozentigen Plus abgeschlossen“, erzählt Marcus Bässler, Inhaber der gleichnamigen Düsseldorfer Agentur. „Das war ein echtes Aha-Erlebnis.“ Puffer gewünscht
Die Kalkulation und Sonderkonditionen sind nicht erst heute Thema bei der Order, aber heute ist es ein besonders wichtiges. Die Ansprüche der Händler sind gestiegen – proportional zu den Anforderungen, die an sie gestellt werden. Ladenmiete, Ware und Personalkosten sind da nur der Anfang. Ein guter Händler hat Stammkunden mit gewissen Erwartungen, er muss einen besonderen Service bieten und hat sich vielleicht sogar online ein zweites Standbein aufgebaut, um auch auf diesem Gebiet den Erwartungen
entsprechen zu können. Dazu kommen die kurzen Verkaufszeiträume, in denen der volle Verkaufspreis erzielt werden kann, bevor die nächste Reduzierungswelle anrollt. Überdies wandeln sich die Marktbedingungen rasant. Große Namen, die vor zwei Jahren noch Selbstläufer im Handel waren, ziehen heute nicht mehr im gewünschten Umfang, stattdessen verteilt sich der Umsatz auf mehrere kleine Kollektionen. Mit der Folge, dass das Geschäft insgesamt unberechenbarer geworden ist. „Viele Händler sind der Überzeugung, dass die Kalkulation im hochwertigen Sportswear-Segment mindestens 2,7 betragen muss, damit sie noch einen Puffer haben“, so Marcus Bässler. Denn die Gefahr, dass die Ware nachher auf der Stange hängenbleibt, ist groß. Schon allein wegen der Mindestmengen, die bei vielen Herstellern gang und gäbe sind. „Für einen Händler in Hintertupfingen macht es keinen Sinn, für 10.000 Euro Ware zu bestellen, wenn er schon vorher ahnt, dass er nur 7.000 Euro durch die Tür kriegt“, sagt Bässler. „Da braucht es dann schon eine sehr gute Kalkulation, um dabei auch noch etwas zu verdienen.“ Früher Vogel
Über ein größeres Ordervolumen noch mal einen Mengenrabatt herauszuholen, ist vor allem Sache der großen Händler. „Vielen Händlern geht es mittlerweile nur noch style in progress 113
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um Konditionen und höhere Spannen, dabei wird oft zu wenig Augenmerk auf die Auswahl der Kollektionen gelegt“, so der Eindruck von Florian Ranft von Komet und Helden, der mit seiner Agentur Marken wie Woolrich, Blauer USA und Superdry vertreibt. Skonto gewähren fast alle Lieferanten, Volumendiscounts sind natürlich erst bei einer größeren Abnahmemenge ein Thema. Für die Händler, die diese großen Mengen nicht abnehmen wollen oder können, gelten andere Regeln. Mit der Tendenz, dass die Händler ihr Risiko möglichst klein halten wollen und die Herstellerseite klar in Vorleistung geht. Firmen wie Mac Mode bieten sechs Vororderkollektionen mit 22 Lieferterminen, dazu gibt es ein starkes NOS-Programm. „Der Händler muss keine Riesenmengen vorordern, er kann einfach nachziehen“, so Eveline Schönleber, geschäftsführende Gesellschafterin von Mac Mode. „Wenn ein Thema dran ist, sei es eine Farbe oder ein Style, legen wir das als Best of neu auf. Das Interesse unserer Kunden hat hier deutlich zugelegt.“ Stefan Reiter, Geschäftsführer von Q1, einer kleinen, modischen Hemdenmanufaktur, baut ebenfalls stark auf NOS. „Früher war es für uns leich-
Eveline Schönleber, geschäftsführende Gesellschafterin von Mac Mode: „Es kommt nicht auf die Eingangsspanne, sondern auf die erzielte Kalkulation hinterher an. Also geht es auch darum, die Abschriften gering zu halten, und das erreichen wir mit einem herausragenden Produkt.“
ter, auch in der Vororderkollektion Basics in Form von unifarbenen Hemden zu verkaufen, die wir auch im NOS-Programm führen. Stattdessen haben wir uns darauf verlagert, mehr modische Dessins im NOS anzubieten, um die Vororderlimits zu entlasten.“ Eine Serviceleistung an den Händler – und eine Rechnung, die für den Unternehmer aufgeht. „Es gibt so gut wie keinen Mitbewerber in diesem Segment, der im NOS-Programm so viel Mode bietet“, so Reiter. „Unser Erfolg gibt uns Recht, wir legen jedes Jahr 15 Prozent zu.“ 113 style in progress
Marcus Bässler, Inhaber der Agentur Bässler: „Die Kalkulation ist eigentlich nur der Aufhänger, entscheidend ist das Gesamtpaket: Die zuverlässige Warenqualität, der Lieferzeitpunkt, der lösungsorientierte Service und wie das Produkt im Markt distribuiert ist.“
Bei Mason’s kommt man dem Kunden mit einer Art Frühbucherrabatt entgegen. „Bei uns verschiebt es sich zurzeit stark Richtung Precollection“, erklärt Ben Botas, der die Marke mit seiner Agentur Ben and im deutschen Markt vertreibt. „Denn wer die Precollection beispielsweise im November, Dezember für Auslieferung Mai, Juni schreibt, bekommt noch mal zehn Prozent Discount und verbessert seine Kalkulation insgesamt von 2,7 auf 2,9 bis 3,0.“ So wird der sprichwörtlich frühe Vogel mit einer höheren Gewinnspanne belohnt. Der Produzent profitiert ebenso: Durch die frühe Order kann er besser planen und disponieren – und bereits abschätzen, in welche Richtung es für die Hauptkollektion geht. Dabei kommen Mason’s die eigenen Produktionswerke zugute, die das Unternehmen flexibler ma-
chen. Deswegen gibt es statt NOS auch viel Prontoware, wie im vergangenen Herbst zum Beispiel gefragte Cord- und Gabardinehosen in Senf-, Grün- und Petroltönen. „Das war sehr erfolgreich“, so Ben Botas. „Damit eine solche Investition aber auch nicht ins Leere geht, halten wir sehr engen Kontakt mit dem Handel. Dadurch sind wir nah am Bedarf und können immer schnell reagieren.“ Margenverzicht auf Händlerseite
Mehr Kollektionen im Jahr goutieren auch die Kunden von Closed, mit je einer Kollektion pro Jahreszeit. Dabei sind Frühling und Herbst für neue Modelle und Stoffe wichtig, sodass der Händler die Renner frühzeitig erkennen und entsprechend nachziehen kann. Aber diese Renner werden von ClosedSeite künftig mehr variiert, zum Beispiel
Florian Ranft, Inhaber der Agentur Komet und Helden: „Das wahre Problem sind die hohen Abschriften. Wenn man die Hälfte der Kollektion am Ende mit 30 oder gar 50 Prozent abschreibt, nützt auch eine Dreierkalkulation nichts.“
mit neuen Waschungen oder Farben. „Wir bewegen uns damit etwas weg von dem System der reinen Re-Order, wir agieren mehr, als dass wir nur reagieren“, so Til Nadler, Geschäftsführer Vertrieb. „Damit unterstreichen wir unsere modische Kompetenz und der Händler hat wieder ein frisches Bild im Laden. Das gewährleisten wir außerdem mit unseren jährlich sechs Lieferterminen.“ Auch hier spielt bei der Order die Kalkulation eine Rolle. „Wir spüren den Druck der Händler und müssen uns damit auseinandersetzen“, sagt Til Nadler. „Deshalb haben wir vor gut einem Jahr die Eingangskalkulation um einen halben Punkt erhöht, um neue Anreize zu schaffen und für die Gesamtkollektion eine gute Kalkulation zu liefern.“ Gleichzeitig sollen jedoch im sensiblen Marktgeschehen die VK-Preise auf gleichem Niveau bleiben, damit sich die Ware nicht langsamer dreht. Das bedeutet Margenverzicht auf Herstellerseite. Doch wie lässt sich dieser Margenverzicht ausgleichen? Wer mehr Deckungsbeitrag braucht, muss mehr verkaufen.
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Til Nadler, Geschäftsführer Vertrieb Closed GmbH: „Die Kontinuität in Produktqualität und Lieferrhythmus macht uns zum berechen baren Partner, das ist in Zeiten der Krise das Hauptargument.“
Im Fall Closed heißt das stärker ins Ausland expandieren, wo die Marke recht erfolgreich ist, und nicht am Produkt sparen, so die strategische Entscheidung der Closed-Macher. „Wir setzen zu 60 Prozent auf unsere zwei Hauptproduzenten in Europa, einer davon ist unser Denimspezialist in Italien, der seit Markengründung 1979 für Closed tätig ist“, so Til Nadler. „Das ist zwar teurer, aber zahlt sich in der Qualität aus. Außerdem bleiben wir mit diesen Lieferanten zuverlässig; es ist so wichtig, die Liefertermine zu halten. Die Kontinuität in Produktqualität und Lieferrhythmus macht uns zum berechenbaren Partner.“ Auf Qualität bauen ist auch das Konzept von Eveline Schönleber für Mac. „Im Grunde ist es ganz simpel: Wir machen ein Produkt, das sich super abverkaufen lässt, denn die erzielte Kalkulation ist letztendlich wichtiger als die Eingangskalkulation“, sagt sie. „Es steht und fällt mit dem richtigen Produkt. Dazu kommt der Service.“ In diesem Punkt sind auch auf Hersteller- und Lieferantenseite die Anforderungen ungleich größer geworden. Im Fall Mac kann dieser Support in Form eines kleinen Sonderprogramms inklusive Dekomaterial daherkommen, womit die Top-100-Kunden mitten in der Saison beliefert werden. Ohne Liquidität des Händlers zu binden, wobei die nicht verkauften Hosen zurückgeschickt werden können. Bei Kunden von George Gina &
Stefan Reiter, Geschäftsführer Q1 Manufaktur GmbH: „NoS ist zu 90 Prozent abschriftenresistent. Ein Teil als Basic hat keine Saison. So haben wir bei NoS auch die allerbesten Zahlen.“
Lucy kann das ein Dedicated Window sein, eine Schaufensteraktion für die Kunden, die Marcus Bässler gemeinsam mit dem Hersteller initiiert. „Die Maßnahme kann ganz individuell sein, sie muss zum Marken113 style in progress
Ben Botas, Inhaber der Agentur Ben and GmbH: „Service, Zuverlässigkeit und Schnelligkeit sind die Key-Points, auf die es heute für den Handel ankommt. Aber es kann nicht sein, dass das Risiko nur auf eine Seite verlagert wird. Das Verhältnis muss partnerschaftlich sein.“
aufbau und zur Händlersituation passen und sich für beide Seiten lohnen“, betont Bässler. „Die genauen Bedingungen werden dann im partnerschaftlichen Einvernehmen geregelt.“ Dazu kommt die Unterstützung für das Tagesgeschäft im Handel, mittlerweile ein Fulltimejob. Nicht umsonst haben Vertriebs agenturen wie Komet und Helden in einen gut organisierten Customerservice investiert, um den Kontakt zu den Händlern intensiver zu gestalten – etwa auch um Ware auszutauschen oder einen guten Lagerservice zu bieten, um letztendlich die Abverkaufsquote im Handel zu optimieren. Henne und Ei
Ein gutes Produkt mit guter Kalkulation hat die besten Chancen. Aber ist es eigentlich richtig, bei der Kalkulation anzusetzen? „Das wahre Problem ist nicht die Kalkulation, sondern ist durch die zu hohen Abschriften begründet“, urteilt Florian Ranft. „Wenn man fast die Hälfte der Kollektion am Ende
mit 30 oder gar 50 Prozent abschreibt, nützt auch eine Dreierkalkulation nichts.“ Doch lässt sich das Rad der extrem frühen und hohen Preisreduzierungen im Handel nur schwer zurückdrehen. „Wir haben Ware, die nur vier bis sechs Wochen auf der Fläche ist, bevor reduziert wird“, so Florian Ranft. „Die Teile haben also kaum eine Chance, regulär verkauft zu werden. Umso mehr steigt die Nachfrage nach früher Lieferung. Im Sommer ist die Problematik noch größer, weil der Verkaufszeitraum wesentlich kürzer ist.“ Wer also heute im Handel bestehen will, schafft es nur mit Kompetenz – und Konzentration. „Der Händler sollte wieder ein bisschen individueller ordern und versuchen, sich mehr von seinen Mitbewerbern abzuheben“, rät Florian Ranft. „Auch einen kleinen Spielraum für Nachbestellungen zu lassen, ist mit Sicherheit kein Fehler. Viele Händler können in der Saison nicht mehr kurzfristig auf Trends reagieren, weil sie bereits 100 Prozent ihres Budgets in der Vororder ausgegeben haben.“ Weil sie sich auch nicht auf Restbestände im Lager verlassen wollen. Es geht dem Handel vorrangig um Sicherheit, weiß Marcus Bässler. „Für den Händler ist es heute sehr schwierig geworden, genau das richtige auszusuchen. Aber muss er wirklich alles anbieten? Es gibt auch heute sehr erfolgreiche hochwertige Sportswear-Händler; sie überlegen aber auch ganz genau, was sie kaufen. Heute musst du als Händler extrem professionell sein, eine super Warenwirtschaft und Fingerspitzengefühl haben – und konsequent sein.“ Da ist weniger manchmal mehr. „Wenn es am Ende der Saison ein kleines bisschen zu wenig war, ist es gerade richtig“, sagt Florian Ranft. Natürlich tut es dem Händler gut, wenn er noch zehn Jacken mehr verkauft hat. Aber vielleicht tut es ihm auch gut, den Kunden, der zu spät kommt, auch mal wieder wegzuschicken. Mit der implizierten Botschaft, dass er in der nächsten Saison früher kaufen sollte.
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Fahnenflucht der italienischen Luxushersteller: Im schweizerischen Tessin sind nicht nur die Steuern deutlich niedriger, auch bestens ausgebildete Arbeitskräfte, meist italienische Grenzgänger, locken.
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Made in Italy d n a l r e Switz Italienische Luxushäuser zieht es ins „Tal der Mode“
Der Standortwechsel in den Schweizer Kanton Tessin ist ein Grund dafür, dass die italienische Luxusindustrie bisher einigermaßen unbeschadet durch die Euro- und Finanzkrise gekommen ist. Immer mehr Modehäuser verlagern Produktion oder Verwaltung und Logistik ins Tessin und nutzen dort niedrigere Steuern. Schrittmacher des Trends war Nobelschneider Ermenegildo Zegna. Text: Thesy Kness-Bastaroli. Fotos: Sakis Lalas
Mendrisio, Kanton Tessin, 7.41 Uhr. Signora Paola steigt mit ihrer Freundin aus dem Lokalzug, der das italienische Grenzstädtchen Como mit Mendrisio und Lugano im Tessin verbindet. Seit fünf Jahren arbeitet Paola beim Nobelschneider Zegna in Mendrisio. Ihre Freundin Clara ist bei Giorgio Armani ebefalls in Mendrisio angestellt. Rund 40 Millionen Euro hat die italienische Modeindustrie in den letzten Jahren hier im Tessin investiert. Bei den acht Modemachern, die in der Südschweiz, im Kanton Tessin ihre Werke aufbauten, sind fast ausschließlich Italiener beschäftigt. Denn die Textildistrikte von Como (Seidenweber) und Busto Arsizio (Stoffe) sind in der Krise. Tausende von Arbeitern wurden freigesetzt. Sie fanden im Tessin ihr neues Dorado. „In Italien leben und in der Schweiz arbeiten ist super“, zeigt sich Paola zufrieden. Weil die Löhne höher und die Steuern niedriger sind. „Das einzige Risiko ist die Währung“
„Das einzige Risiko liegt in der Währung, im starken Schweizer Franken“, meinte der CEO des Herrenmodeunternehmens Ermenegildo Zegna, Gildo Zegna. Je schwächer der Euro wird, umso stärker verteuert sich die Produktion in der Schweiz. style in progress 113
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Unter dem Strich fällt dies aber wenig ins Gewicht. Denn die Steuervorteile sind beachtlich. In Italien müssen Unternehmen bis zu 50 Prozent Steuern an den Fiskus in Rom abführen, in der Schweiz sind es maximal 25. Auch was die Logistik betrifft, hat die Schweiz Vorteile. Transport- und Verwaltungskosten sind niedriger, die Infrastrukturen wie etwa der Gotthard-Bahntunnel oder aber der Mailänder Flughafen Malpensa liegen kaum 40 Kilometer von Mendrisio entfernt. Abgesehen davon, dass Treibstoffpreise und Autobahngebühren niedriger als in Italien sind, ist auch der Gütertransport auf der Schiene besser ausgebaut. Kurzum, Zegna will die Produktion im Tessin weiterhin ausbauen. Inwieweit das neue Modetal in der Südschweiz zum Konkurrenten der Modestadt Mailand avanciert, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Der Präsident der Mailänder Modekammer Mario Boselli zeigt sich diesbezüglich gelassen. „Es herrscht keine Gefahr, dass Mailand als Modezentrum an Bedeutung verliert“, versucht er die Frage zu bagatellisieren. Offensichtlich sei, dass es im Schweizer Tessin Standortvorteile gibt, die in Italien nicht vorhanden sind. Gucci investiert 40 Millionen Euro in der Südschweiz
Das Florentiner Modehaus Gucci investiert derzeit 40 Millionen
Euro für ein neues Logistikzentrum an der Nordspitze des Lago Maggiore, im Tessiner Ort Sant‘Antonino. Mit den Arbeiten wurde bereits vergangenen Sommer begonnen, die Fertigstellung des Zentrums auf einer Fläche von 320.000 Quadratmetern ist Mitte 2013 geplant. Über 100 neue Arbeitsplätze werden hier geschaffen. Asiatische und amerikanische Gucci-Boutiquen sowie Kunden in Europa und Übersee werden von hier aus bedient. Für Gucci geht es nicht nur um die Spedition. „Ein weiterer Schwerpunkt ist die Produktionskontrolle“, erklärt ein Direktionssprecher. „Das Tessin liegt im Herzen Europas und bietet beste Voraussetzungen für effiziente Transporte per Bahn, auf der Straße und mit dem nahegelegenen Hub Mailand-Malpensa auch in der Luft.“ Eine Reihe weiterer italienischer und internationaler Modemaisons hat sich hier niedergelassen. Der Mailänder Modezar Giorgio Armani hat in Mendrisio auf dem ehemaligen Industriegelände der Firma Solsi sein neues kommerzielles Zentrum eröffnet. Über die zu diesem Zweck gegründete Firma Borgo 21 werden von dort aus die gesamten weltweiten Aktivitäten des Unternehmens im Sektor Bekleidung und Accessoires koordiniert. Keine zehn Kilometer von Mendrisio entfernt, in Coldrerio hat Hugo Boss Ticino sein neues Kompetenzzentrum errichtet. Großaktionär bei Boss ist der italienische Textilgigant Marzotto. Das von Architekt Matteo Thun entworfene Gebäude ist ein Paradebeispiel für moderne Industriearchitektur. Es handelt sich um den wichtigsten Ableger des Hauptquartieres im schwäbischen Metzingen.
„90 Prozent unseres Umsatzes stammen aus dem Export, davon 70 Prozent von jenem in außereuropäische Länder. Damit fühlen wir uns gegen jegliche Euro-Krise gewappnet.“ Gildo Zegna, CEO Ermenegildo Zegna
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chinesischen Marktes und dessen Vorliebe für maßgeschneiderte Anzüge. „Wir werden von den chinesischen Kunden stimuliert, da sie im Schnitt um zehn Jahre jünger sind als unsere europäischen Kunden und daher auch einen jungen Stil fordern.“ Zegnas Erfolgsrezept widerspricht den Standardrezepten aller Berater: Die Modemacher machen alles selbst – vom Einkauf des Rohmaterials über die Produktion der Stoffe bis hin zu Entwurf und Verkauf der fertigen Kollektionen. „Nachdem die Italiener ihr Kapital in die Schweiz brachten, beginnen sie jetzt auch noch Produktion und Logistik dorthin auszulagern.“ Mario Boselli, Präsident der Modekammer
Neben Produktion gehören auch Entwicklung und Management zu den Aktivitäten des Kompetenzzentrums mit insgesamt 400 Beschäftigten. Personalisierte Anzüge erleben bei Zegna Hochkonjunktur
Zu den Pionieren der italienischen Modehäuser im Tessin zählt zweifellos Ermenegildo Zegna. Schon vor 20 Jahren baute der Gründerenkel und heutige Vorstandschef des 7.000 Beschäftigte zählenden Modelabels eine Fabrikation in der Schweiz auf. In den beiden Produktionswerken werden Herrenmäntel und Jacken sowie maßgeschneiderte Herrenanzüge gefertigt. „Eine Marktnische, die Hochkonjunktur erlebt“, so Gildo Zegna. So berichtet der Firmenchef über die wachsende Bedeutung des
In Mendrisio wird Handarbeit großgeschrieben
Im Produktionswerk in Mendrisio werden nicht nur die Schnitte für die maßgeschneiderten Anzüge entworfen und die Modelle zugeschnitten. Zahlreiche Details werden hier noch mit der Hand genäht. Die Qualitätskontrolle ist rigoros. Auch aus diesem Grund lassen Modelabels wie Tom Ford, Gucci und Versace ihre Herrenanzüge bei Zegna in Mendrisio fertigen. Weitere Modefirmen wie Guess oder The North Face haben sich ebenfalls in der Südschweiz einen Standort geschaffen. „Die Bürokratie ist hier keine Bremse, sondern hilft den Unternehmen, juristische Prozesse sind nicht endlos wie in Italien und es gibt ein reiches Potenzial von Arbeitskräften“, begründet Franco Cavadini, Präsident des Tessiner Modeverbandes Ticino Moda das neue Phänomen. Aber es sind nicht nur niedrigere Steuern und weniger Bürokratie. „Wir haben von den Italienern abgeguckt, wie Industriedistrikte funktionieren und so im Tessin ein Fashion Valley aufgebaut.“ Cavadini verweist auf einen weiteren Vorteil: Da die Schweiz nicht der EU angehört, werden für die aus Asien importierte und für italienische Labels gefertigte Bekleidung keinerlei Abgaben fällig. Insgesamt sind im neuen Tessiner Modetal mit einem jährlichen Umsatz von zehn Milliarden Euro 4.000 Arbeitnehmer beschäftigt.
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Ein Leben für die Firma Wie sich visionäre Mode unternehmen schon jetzt auf den demografischen Wandel einstellen und Mitarbeitern nicht nur Jobs, sondern ein Zuhause bieten. Text: Sonja Ragaller. Fotos: Drykorn, Gerry Weber, Lodenfrey, Parajumpers, Pinko
Dass astronomische Ablösesummen wie beim Fußball gezahlt würden, ganz so weit ist es noch nicht. Man merkt aber, dass aufgrund des demografischen Wandels in der Modebranche gute Teamplayer langsam rar werden. Industrie und Handel müssen sich zunehmend anstrengen, qualifizierte, verlässliche Mitarbeiter zu bekommen und zu halten. Paradiesische Zustände für Arbeitnehmer? Noch lange nicht, zumal der Fachkräftemangel in der Mode nicht so fortgeschritten ist wie in den sogenannten MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Aber das Blatt beginnt sich zu wenden. Große, aber auch kleinere, allesamt visionäre Unternehmen investieren schon jetzt verstärkt in ihre Mitarbeiter. So stehen bei italienischen Mittelständlern wie Parajumpers oder Pinko genau wie bei Drykron eine Vielzahl von Maßnahmen an – zum Beispiel attraktive Weiterbildungsangebote, Work-Life-BalanceMaßnahmen, Kindertagesstätten oder auch die optische und arbeitsergonomische Aufwertung der Arbeitsplätze selbst. Umweltschutz als Ausdruck moderner Unternehmens werte
Mit viel Aufwand hat das italienische Familienunternehmen Ape & Partners ein neues Firmengebäude in Segusino im Veneto nach umwelt- und arbeitnehmerfreundlichen Kriterien gebaut. Die Zentrale, von der aus unter anderem die Premiumsportswear-Marke Parajumpers geführt wird, ist in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu einem Vorzeigeobjekt geworden. „Werte wie gute Beziehungen zu Kunden und Lieferanten, der Community-Gedanke unseren Mitarbeitern gegenüber sowie ein Gefühl für die Umwelt waren uns schon immer wichtig“, sagt 113 style in progress
Inhaber und Geschäftsführer Ermanno Paulon. Ausdruck dieser Werte ist das neue lichtdurchflutete Gebäude, das eine Fläche von 6.000 Quadratmeter einnimmt und 250 Mitarbeiter beherbergt. Oberstes Ziel beim
Bau war, mit neuer Technologie so wenig Energie wie möglich zu verschwenden. Dafür sorgen eine spezielle Isolierung von Fenstern, Türen und Wänden, die thermische Verluste gering hält, ein vernünftiger Umgang
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Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird Bei Gerry Weber großgeschrieben: Gerade wurde die „Kidsworld“ mit 95 Kita-Plätzen, großem Außengelände und zweisprachiger Betreuung eingeweiht.
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„Wenn Mitarbeiter frei entscheiden und handeln können, dann ist das die größte Motivation.“ Marco Götz, Firmenchef Drykorn
mit Energie im Gebäude sowie eine effiziente Heizung. Von einem zentralen Computer aus wird die Klimaregulierung der 30 verschiedenen Räumlichkeiten gesteuert. Eine Solaranlage katapultiert das Gebäude in die oberste Energieklasse A – eine Ausnahmeerscheinung in Italien. Lebenslange Beziehungen sind im Privat- wie im Arbeitsleben selten geworden. Wichtigste Voraussetzung für ein intaktes Verhältnis sind offene Kommunikation und eine Umgebung, in der man sich wohl fühlt. Darauf setzt auch Pinko, das italienische Premiumlabel, das mit einer neuen Firmenzentrale das Konzept der grünen Fabrik verfolgt. Im Zentrum steht der Innenhof, wie er typisch für die Region Emilia Romagna ist. Um ihn gruppieren sich alle Büros und Produktionshallen. Austausch und Interaktion sollen gefördert werden, um Teamwork und Synergieeffekte zu schaffen, so Firmenchef Pietro Negra: „Für mich ist ein offenes
Arbeitsklima extrem wichtig. Ich fordere meine Mitarbeiter regelmäßig dazu auf, proaktiv zu sein und Vorschläge zu machen, was Verbesserungen oder Fortschritte im gesamten BusinessProzess betrifft.“ Eingebettet in die Großzügigkeit mediterraner Landschaft, verschafft das neue Gebäude Weitblick und wirkt auf die Kreativität der Mitarbeiter, so das Ziel von Architekt Guido Canali. Die bepflanzte Dachterrasse des ökologisch durchdachten Baus fungiert als thermischer Filter, der das Gebäudeklima im Winter wie im Sommer reguliert. Nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein wichtiger Beitrag, einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen. Liebe geht durch den Magen
Schlechtes Essen in Italien? Ein Frevel, doch in deutschen Kantinen überwiegt meist Preis- vor Qualitätsbewusstsein. Das Handelsunternehmen Lodenfrey in
München setzte indes im Zuge des großen Umbaus stark auf das leibliche Wohl – und zwar nicht auf das der Kunden, sondern auf das der Mitarbeiter. In dem neuen biozertifizierten Mitarbeiterlokal kann das Personal gesund essen. Gut investiertes Geld – meint das Management. Das körperliche Wohlbefinden der Angestellten hat Adidas schon lange im Blick. In der Zentrale des Sportartikelherstellers in Herzogenaurach, in der fast 3.500 Mitarbeiter tätig sind, bietet das Campus-artige Gelände verschiedenste Sportmöglichkeiten, die auch während der Arbeitszeit genützt werden können. Die Work-Life-Balance steht im Vordergrund. Dafür sorgen sowohl flexible Arbeitszeiten in Form von Teilzeit- und Job-Sharing-Modellen als auch die Vorbeugung von Burn-OutErkrankungen durch Präventionsschulungen und das Angebot von Sabbaticals. Das Potenzial der Frauen
Lodenfrey investiert mit einer biozertifizierten Kantine in das leibliche Wohl der Mitarbeiter.
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Erkannt hat Adidas auch das Potenzial der Frauen. 2012 fand in Herzogenaurach die Grundsteinlegung einer neuen Kita statt, die Ende 2013 110 Betreuungsplätze bieten soll. Die Einrichtung ersetzt bzw. ergänzt die sogenannten Parent-ChildOffices, Büros mit Spielflächen, Stillraum und Konferenzräumen, die junge Mütter schon heute nützen können „Diese Maßnahmen sind unsere Antwort auf den Fachkräftemangel, auch wenn wir nicht so betroffen sind wie beispielsweise Autobauer“, sagt Unternehmenssprecherin Simone Lendzian. „Aber der
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Pinko verfolgt mit einer neuen Firmenzentrale das Konzept der grünen Fabrik.
„Für mich ist ein offenes Arbeitsklima extrem wichtig.“ Pietro Negra, Firmenchef Pinko
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demografische Wandel ist da und wir wissen, dass man etwas tun muss. Wir rekrutieren international, gerade deshalb ist es wichtig, ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.“ In anderen Branchen und großen Unternehmen wie Siemens längst gang und gäbe und in Skandinavien Standard zieht die Modebranche hierzulande nach. Bei Gerry Weber wurde gerade die „Kidsworld“ mit 95 KitaPlätzen, großem Außengelände und zweisprachiger Betreuung in unmittelbarer Nähe zur Firmenzentrale in Halle eingeweiht. „Von den rund 1.000 Mitarbeitern in der Unternehmenszentrale sind knapp 80 Prozent Frauen,“ so Gerhard Weber, Vorstandsvorsitzender der Gerry Weber International AG. „Mit der Kita setzen wir ein deutliches Signal zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“ Dass auch weniger investitionsträchtige Maßnahmen zu geringerer Fluktuation und höherer Motivation bei den Mitarbeitern führen können, zeigt das Beispiel Drykorn im unterfränkischen Kitzingen. „Mein Leitbild war schon immer, dass sich meine Mitarbeiter wohl fühlen. Das geht nicht immer nur mit monetären Mitteln, sondern indem wir sie in Entscheidungsprozesse einbinden“, sagt
Firmenchef Marco Götz. Die meisten Mitarbeiter hat Drykorn selbst ausgebildet und gefördert, viele sind von Anfang an dabei und identifizieren sich stark mit dem Modeunternehmen. „Wenn Mitarbeiter frei entscheiden und handeln können, dann ist das die größte Motivation. Das hat viel mehr Wert als alles andere“, so Götz. Das ginge aber nur aufgrund der überschaubaren Strukturen, meint er bescheiden über das mittlerweile 120 Mann starke Unternehmen. Jeden Tag geht er durch die Abteilungen, spricht mit seinen Mitarbeitern, tauscht sich aus und bleibt so in die Arbeitsabläufe involviert. Ein aufwändiger, aber offenbar effektiver Führungsstil, den er noch mit gemeinschaftlichen Unternehmungen wie Sommerfesten, Weihnachtsfeiern und Ausflügen ergänzt. Ein Ausflug, den jeder im Unternehmen schon mal machen durfte, ist der nach Berlin zu den Modemessen. „Man muss
das Abstrakte mit Bildern füllen. Das ist eine große Motivation für die Mitarbeiter, die normalerweise nicht so viel herumkommen“, sagt Götz. Ein Zugticket nach Berlin, ein verständnisvolles Wort im Alltag – es sind die kleinen Dinge, die seiner Meinung nach die stärkste Bindung zum Unternehmen erzeugen. Insofern sieht er entspannt in die Zukunft. Andere große Unternehmen in der Nachbarschaft müssten sich da mehr bemühen, qualifizierte Mitarbeiter an ent legene Standorte zu locken. Bemühungen um eine positive Unternehmenskultur sind genau das: Ob sozial oder strategisch motivierte Maßnahmen, von den Investitionen in den Faktor Mensch profitieren Mitarbeiter und Unternehmen gleicher maßen.
Gerry Weber fördert mit einer neuen großen Kita die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
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Knallharter Verdrängungswettbewerb: Der Onlinemarkt ist ein Haifischbecken mit eigenen Gesetzen.
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Online ? A
narchie
Im stationären Handel ist das Thema Exklusivität hochwer tiger Marken schon schwie rig. Aber online herrscht noch mal eine ganz andere Dyna mik, die alle bisher geltenden Grundsätze gründlich auf den Kopf stellt. Text: Nicoletta Schaper. Illustrationen: Andrea Krizmanich
Zum Start seines Onlineshops hatte Karl Reyer ein Riesenglück. Als erster in Österreich durfte er Taschen von George Gina & Lucy im Netz exklusiv verkaufen. „Das hat uns sozusagen hereingeschwappt in den Onlinemarkt“, erzählt der Premiumhändler. „Auch Moncler hat uns von Anfang an sehr unterstützt. So hatten wir zwei starke Marken, die von den Konsumenten gezielt im Netz gesucht wurden.“ Das war vor dreieinhalb Jahren. Seither hat sich der Markt rasant entwickelt. Heute ist es kaum noch so einfach, als kleiner Händler eine große Marke online exklusiv zu führen. Viel mehr wird mit harten Bandagen um die Anteile gekämpft. Store-Check
Im Vergleich zum Onlinemarkt erscheint die Situation offline vergleichsweise einfach. Im stationären Handel geht es um Lagen, um die Entfernung zum nächsten Händler mit derselben Marke und darum, ob die Läden das gleiche Niveau haben. Alles Kriterien, die sich auf den virtuellen Markt nicht ohne weiteres übertragen lassen. „Online geht es nicht darum, in welcher Markenwelt die Marke angeboten wird“, sagt Ricardo Meyer, Vertriebsleiter der Agentur CP Fashion. „Es ist völlig egal, ob Escada neben G-Star steht, das ist für den Verbraucher nicht interessant. Viel mehr haben wir hier eine 1:1 Situation; jede Marke steht für sich allein.“ Dabei ist es der Lieferantenseite sehr wohl wichtig, wie sie präsentiert wird. „Wir wollen einen einheitlichen Auftritt“, erklärt Robert Stöckl, Regional Vice President EMEA von Lacoste Footwear. „Wir arbeiten mit unserer Heritage und möchten, dass sie auch online rüberkommt, mit unseren Images und entsprechenden Zusatzinformationen.“ Ebenso prüft der Lacoste-Vertrieb, ob der Onlineshop zur Marke passt. Dafür wird anhand einer Evaluation der erste Eindruck und der Gesamtauftritt bewertet, wie die Bezahlungsmöglichkeiten sind oder wie mit Retouren umgegangen wird. Und natürlich, wie viele Klicks es zum Produkt braucht und wo der Shop im Ranking der Suchmaschinen auftaucht. Robert Stöckl: „Online gelten andere Kriterien als offline, das haben wir erst lernen müssen.“ Neuland
Für viele ist der Onlinemarkt immer noch Neuland. „Die meisten Marken, egal welches Genre, haben sich zu wenig und nicht früh genug mit dem Thema beschäftigt“, kritisiert Ricardo Meyer. „Viele sehen das Internet als echtes Übel an, dabei ist online lediglich ein anderer Vertriebskanal, für den es eine Strategie braucht.“ Ein ganz bewusster Spätstarter im Onlinebusiness ist Brunello Cucinelli. Erst vor eineinhalb Jahren startete das italienische Unternehmen mit dem eigenen Onlineshop und beliefert im Internet keine Pure Player, sondern nur sehr ausgewählte Bricks and Clicks, also stationäre Händler mit Onlineshop, wie Neimanmarcus.com und Saks. com. „Wir wollen als Luxusmarke unsere Exklusivität wahren“, style in progress 113
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Fabio Gnocchi, CCO Brunello Cucinelli: „Im Internet gibt es keine räumliche Begrenzung, aber un sere Strategie beruht darauf, die Verbrei tung unserer Produk te so begrenzt wie möglich zu halten. Wir bevorzugen es, dass unsere Produkte nicht leicht zu finden sind, genau wie auf dem Offlinemarkt.“
sagt Fabio Gnocchi, CCO Brunello Cucinelli. „Wir bevorzugen es, dass unsere Produkte nicht leicht zu finden sind, genau wie auf dem Offlinemarkt.“ Andere wollen sehr wohl gefunden, aber tunlichst nicht überdistribuiert werden. Ein Interesse, das viele Händler für ihre Marken teilen. Wohl deshalb war die Aufregung so groß, als offenkundig wurde, dass die Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf mit ihrem gesamten Sortiment in diesem Jahr online geht. Mit Marken also, die im deutschen Markt sicher nicht nur bei einem (Online-)Anbieter zu finden sind. „Ich verstehe diese Aufregung nicht“, sagt Ricardo Meyer. „Ich glaube auch nicht, dass eine Marke durch zu viel Onlinepräsenz verbrannt wird. Wir leben in einer Multichannel-Welt; online wird immer wichtiger. Im Luxusgenre informiert sich die Hälfte der Kunden zwar online, geht zum Kaufen aber immer noch zu ihrem Laden in die Stadt. Der stationäre Händler hat große Vorteile, die er nutzen kann: seine Stilsicherheit im Einkauf, Bedienung und Beratung. Kein Onlineshop kann das bieten.“ Aber auch online muss ein Shop sein Profil und eigene Fans finden, weiß E-Commerce-Manager Wolfgang Jacks für Jades24.com. „Man sollte den Besuch auf der Seite gut gestalten, ein gutes Surfgefühl bieten. Das heißt, technisch einfach sein und nicht so viel drum herum entertainen, dass der Kunde den Fokus verliert. Er soll ja Mode kaufen und nicht am Ende die nächste Sommerreise buchen.“ Das Spiel der Big Player
Der Onlinehandel tut dem Offlinebusiness nicht gut. Unbestritten graben die Käufe im Netz dem stationären Handel Anteile ab. Wodurch dieser sich veranlasst sieht, mit seinem Sortiment auch online zu gehen. Was aber wiederum das Problem der vermeintlich mangelnden Exklusivität der Marken nur weiter verschärft. „Wenn eine hochwertige Marke in Österreich fünf Händler beliefert und jeder davon einen Onlineshop eröffnet, sind es auf einen Schlag zehn, dann ist die Gefahr in der Tat groß, dass die Begehrlichkeit der Marke verloren geht“, erklärt Karl 113 style in progress
Wer d as Ne g tz Keyw eschickt m o fängt rds fütter it t, den F isch.
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Reyer. „Davor hat die Markenseite einen Riesenrespekt und wir Händler ebenso. Darum stellen sich ja viele Marken quer, weil sie nicht abschätzen können, wo die Entwicklung hingeht. Viele schauen sich die Onlineläden erst einmal an, wie sie sich entwickeln, wie ihr Auftritt und die Servicekultur ist. Aber selbst wenn es ein Händler einige Jahre so seriös betreibt wie wir, kriegen wir dennoch zu hören, dass wir die Marke zwar online führen, aber nur in Österreich verkaufen dürfen. Aber das ist kaum der Sinn des World Wide Web. Hier sollten schon dieselben Spielregeln für alle gelten.“ Die Spielregeln bestimmen jedoch die Großen. Wer große Mengen abnehmen kann, erwirbt sich mitunter gern die Exklusivrechte und lässt die Muskeln im Verdrängungswettbewerb spielen. Schließlich hat er ein großes Interesse daran, dass ihm die Ware wieder abgekauft wird, sodass sich die Investition auch Ricardo Meyer, Vertriebsleiter der Agentur CP Fashion: „Exklusivität für Mar ken gibt es eigentlich nicht mehr, wenn ich Exklusivität will, habe ich sowieso ein Pro blem. Aber man muss es als Marke unter Kontrolle halten und eine klare Strategie haben.“
rechnet. „Mit Online-Exklusivität spielen nur die Big Player“, so Karl Reyer. „Stationär war und ist Exklusivität nach wie vor wichtig, aber das löst sich durch den Onlinemarkt immer weiter auf.“
Robert Stöckl, Regional Vice President EMEA Lacoste Footwear: „Online kann zum Konsumenten keine wirkliche Bindung aufgebaut werden. Entscheidend ist nur, ob der Shop das Produkt zum richtigen Preis hat und ob er es schnell liefern kann. Loyalität spielt online keine Rolle.“ Das wahre Problem der Online-Exklusivität
Wer im Netz gefunden werden will, muss sich den neuen Mechanismen anpassen. Hier geht es nicht darum, der coolste Händler mit dem besten Ruf zu sein. Der virtuelle Markt hat eine ganz andere Dynamik, und wer hier gewinnen will, muss Schnelligkeit, Geschicklichkeit und fundiertes Know-how an den Tag legen, damit kein anderer den Sieg davonträgt. Nur so regelt sich die reale Markenpräsenz im Netz – und damit auch ihre Exklusivität. Dafür muss Geld in die Hand genommen werden, für das Know-how ebenso wie für die oft immensen Marketingkosten. So funktioniert etwa Google AdWords nach Bieterverfahren, ähnlich wie an der Börse. Bei einem Label, das noch nicht so bekannt ist und vielleicht nur zwei, drei andere in einem fairen Wettbewerb mitbieten, durchaus lohnend. Je mehr aber auf einen Begriff bzw. auf einen Markennamen bieten, desto teurer die Investition, um in den bezahlten Anzeigen innerhalb der Suchmaschine auf den vorderen Rängen
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mitzuspielen und vom User schnell gefunden zu werden. Liegt eine Marke beispielsweise anfangs nur bei Stylebop.com und startet sie in den kommenden Saisons durch, sodass sie am Ende in zehn, zwölf Onlineshops zu finden ist, können sich die Marketingkosten pro Conversion so stark steigern, dass am Ende nicht mehr genug Marge übrig bleibt. „Google gibt den Takt vor“, sagt Wolfgang Jacks. „Wir müssen hier richtig gut sein, um mitspielen zu können, deshalb haben wir auch vor kurzem unsere Agentur für Onlinemarketing gewechselt.“ Denn jeder Fauxpas kann dazu führen, dass ein Produkt für ein paar Tage deutlich weniger gut verkauft wird, weil ein Mitbewerber besser beraten wurde oder mehr Geld in die Hand genommen hat. „Wenn ich pro Klick erst 20 Cent zahle und Wolfgang Jacks, ECommerce-Manager Jades 24 GmbH: „In der Regel schlägt der Lieferant die Kalkula tion für den Verkaufs preis vor, in der Regel halten sich alle daran. Preisvergleiche sind superleicht im Netz, das ist online sehr sensibel.“
sich das aber dann auf einen Euro steigert, muss ich dem gegenüberstellen, was ich für eine Conversion habe“, so Wolfgang Jacks. „Gebe ich also für das Marketing für Ugg Boots monatlich 1.000 Euro aus, verkaufe aber nur fünf Paar, rechnet sich das nicht mehr.“ Eine Alternative bietet beispielsweise SEO, Search Engine Optimization, womit das geschickte Füttern des Internets mit Keywords, Zusammenhängen und Beschreibungen gemeint ist, um außerhalb des bezahlten Werbebereichs schnell gefunden zu werden. „Das halten viele Suchende für die ehrlichere Art und Weise“, so Wolfgang Jacks. „Aber man muss auf verschiedenen Ebenen einfach präsent sein. Ich vergleiche das Onlinegeschehen gern mit einer Shopping Mall, wo ich mich mit meiner Deko und meinen PR-Maßnahmen so positionieren muss, dass ich auch gefunden werde. Die Gesetze sind anders, die Mittel sind anders, aber im Grunde ist es sehr ähnlich.“ Das Feld erweitern
Im Netz ist der Exklusivanspruch schnell ein nicht mehr leistbarer Luxus, das gilt für Onlineshops wie für die Marken. Ist eine Marke entsprechend gewachsen, gilt es für sie, ihren Status auch zu erhalten. Das heißt, das Feld zu erweitern und größere
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Karl Reyer, Inhaber Reyer Sport & Mode sowie Reyerlooks.com: „Viele glauben, wenn sie einen Onlineshop eröffnen, kommt die ganze Welt zu ihnen einkaufen. Aber dieser kann noch so genial sein, das heißt noch lange nicht, dass er auch gefun den wird.“
Händler zu beliefern, aber nicht ohne die Corporate Identity aus den Augen zu verlieren. „Es gibt nur wenige Onlinehändler, die für uns wirklich interessant sind, wir konzentrieren uns da schon und wollen nicht bei jedem vertreten sein“, sagt Robert Stöckl. So gibt es Lacoste Footwear außer im eigenen Onlineshop unter anderem bei Frontline, Asos aus England und Brandos aus Schweden, aber auch bei Zalando. „Uns überzeugt die Kompetenz in punkto Logistik, der Service und die erfrischende Werbung“, so Robert Stöckl. Und es geht um Zahlen. „Jede Marke als gestandenes Unternehmen hat gewisse Volumenvorstellungen, man kann sich nicht nur mit einem Namen schmücken und unterm Strich kommen nur 5.000 Euro raus“, so Wolfgang Jacks. „Das wäre auch für den Onlineshop kaum rentabel.“ Stattdessen muss die Marke wie auch die Partnerschaft eine Aussicht auf Entwicklung haben. Dabei zählt am Ende immer noch die persönliche Bindung. Künftig wird sich, abgesehen von einigen wenigen Big Playern, das Geschäft im Netz wieder deutlicher regionalisieren, so die Einschätzung von Karl Reyer. Nicht zuletzt, weil dem kleinen Händler das Budget für das Volumen und die Vermarktung der Großen fehlt und er gut daran tut, auf seine Nische zu setzen. „Also baue ich mir als Händler meine Stammkundschaft in dem Breitengrad auf, wo ich bin“, so Reyer. „Dabei kommt dem kleineren Händler zugute, dass so mancher Konsument müde wird, beim großen anonymen Onlineanbieter 17 Seiten Mäntel durchzuscrollen. Lieber geht er direkt zu seinem Shop, dessen Selektion ihm gut gefällt. Sympathie spielt auch online eine Rolle, das wird von vielen unterschätzt.“ Was auch für die Partnerschaft von Marke und Onlinehandel gilt. „Es ist keine Anarchie, es geht nicht um bloßes Rein-Verkaufen, sondern um partnerschaftliches Geben und Nehmen“, betont Ricardo Meyer. So kann online und offline nebeneinander funktionieren, nach althergebrachten Regeln. Nur für die Markenexklusivität gelten die alten Gesetze nicht mehr.
Walter Moser GmbH, Industriegebiet 2, 4863 Seewalchen, Austria Tel. +43/7662/3175-0, Fax. +43/7662/2797, www.airfield.ccwww.airfield-onlineshop.com
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Mario Eimuth, geschäftsführender Gesellschafter von Stylebop.com: „Das Luxussegment funktioniert vor allem über Vertriebsrestriktionen. Nur, was nicht überall erhältlich ist, ist auch exklusiv.“
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„Gebietsschutz ist im Internet nicht möglich“ Der Onlinemarkt entwickelt sich rasant und macht es gleichzeitig schwer, unter Kontrolle gehalten zu werden. StylebopGründer Mario Eimuth erklärt im Inter view das Problem Online-Exklusivität im Luxussegment. Text: Nicoletta Schaper. Foto: Stylebop
Im stationären Handel lässt sich der Gebietsschutz für Marken einfacher ab grenzen. Ist dagegen der Onlinemarkt ein gesetzloser Raum?
Ja und nein. Allerdings hat die zunehmende Wichtigkeit des Onlinemarktes als Vertriebs kanal seit letztem Jahr zu einer starken Eingrenzung des Markenangebots geführt. Heute sind strikte, individuelle Regeln seitens der Designer der Normalfall, zum Schutz der Marke. Gibt die Markenseite also mehr als früher die Spielregeln vor?
Definitiv. Die meisten haben kein Interesse am Überangebot.
Gleichzeitig ist der Internetmarkt schwer überschaubar.
Ja, selbst renommierte stationäre Händler fahren immer mal wieder Sale-Aktionen im Internet, um ihren Cashflow zu optimieren. Das kann die Marken-DNA schnell beschädigen. Also legt die Markenseite im Vorfeld mehr Regeln fest und kontrolliert deutlich rigider. An Preisverfall und Begehrlichkeitsverlust ist keinem gelegen. Auch die großen Onlineshops geben Regeln vor. Sie sagen ja zur Marke, aber wollen sie bitte gern exklusiv führen.
nur wenige Big Player übriggeblieben. Das Gleiche wird sich im europäischen Markt vollziehen.
Was ist zu tun, um weiter dazuzugehören?
Visuelle Darstellung, technische Zuverlässigkeit und Akkuratheit sowie hochprofessioneller Service sind Parameter, an denen sich Onlineshops messen lassen. Dafür investiert Amazon Jahr für Jahr hohe Summen. Kunden, die das hohe Niveau an Service und Qualität gewöhnt sind, geben sich nicht mehr mit niedrigeren Standards zufrieden. Wir als Marktführer im FashionLuxussegment in Kontinentaleuropa sind uns der Verantwortung bewusst, die die Reichweite für die Markenpräsenz mit sich bringt. Wir investieren jährlich einen siebenstelligen Betrag in technische Neuerungen und die Weiterentwicklung von Stylebop.com. Luxusmarken erwarten Partner auf Augenhöhe. Das Prinzip des World Wide Web ver schärft die internationale Konkurrenz. Für Sie ein Thema?
Für uns sind internationale Mitbewerber immer ein Thema. Wir machen 50 Prozent unseres Umsatzes im Ausland, nicht nur in Europa, sondern auch in Amerika, Asien und Australien. Da ist man preislich sehr vergleichbar.
Ohnehin. Eine der großen Errungenschaften des Internets ist ja die Preistransparenz. Früher konnte ein Einzelhändler eine Marke in seiner Stadt zehn, 20 Prozent teurer anbieten als in anderen Städten. Das ist heute nicht mehr machbar.
Also bekomme ich auch meine Premium jeans in Amerika deutlich günstiger als bei Stylebop.
Eine reine Markenexklusivität ist im Onlinemarkt nicht zu halten, zumal es immer auch ein Angebot aus anderen Ländern gibt. Ein Gebietsschutz wie im stationären Handel ist im Netz nicht möglich.
Prinzipiell sind nach Europa importierte Marken im amerikanischen Markt 20 Prozent günstiger, aber Sie dürfen nicht vergessen, dass zu dem Preis Zoll und Einfuhrumsatzsteuer hinzukommen. Muss die Hose zurückgeschickt werden, haben Sie unter Umständen 50, 60 Euro umsonst gezahlt.
Zur Markteinführung, um neue Labels von vorneherein richtig zu platzieren. Unsere Vorreiterrolle wird von Lieferantenseite selbstverständlich honoriert, sodass sich das Problem der Nichteinhaltung von Exklusivität so nicht ergibt. Aber auch im E-Commerce wächst die Anzahl der Anbieter. Wir haben es vor fünf Jahren in den USA beobachten können: Viele Boutiquen haben das Heil im E-Commerce gesucht, aber den Investitionsaufwand weit unterschätzt. Zum Schluss sind
Mir ging es bei dem Konzept von Stylebop darum, dem Konsumenten ein Einkaufsgefühl wie im Laden zu vermitteln. Mit der 360-Grad-Darstellung aller Produkte, aber auch in punkto Service. Wir beschreiben das Produkt nicht nur, sondern erklären auch, wer es tragen kann und wie man es kombinieren kann. Eine Stylingberatung also, wie im Gespräch mit einem Verkäufer.
Dennoch wird er gern beansprucht. Wann ist Exklusivität für Stylebop wichtig?
Richtungweisend: Stylebop – The Showroom.
In Koblenz wurde im Herbst der erste Stylebop-Store eröffnet, dem weitere folgen sollen. Warum macht eine Stadt wie Koblenz den Anfang?
Da ich in dieser Stadt aufgewachsen bin, sind mir die örtlichen Gegebenheiten dort sehr vertraut. Bei Stylebop – The Showroom handelt es sich um ein neuartiges Konzept, das beide Shoppingkanäle miteinander verbindet. Diese Einführung ist richtungweisend und bildet bereits heute das Kaufverhalten der Zukunft ab. Was kann ein stationärer Händler, was der Onlineshop nicht kann?
Ein Glas Champagner reichen. Nein, im Ernst, ich meine das als Metapher. Eine intensive Kundenbindung, das unmittelbarere Erlebnis und die Emotionalität sind die großen Vorteile des stationären Handels. Allerdings werden sie oft nicht genutzt; viele im Luxussegment haben mehr Attitüde als ihre Kunden, was sicherlich nicht dazu beiträgt, dass diese sich im Laden wohl fühlen. Vielen Dank für das Gespräch.
In den 1990er-Jahren haben Sie einen eigenen Store in München geführt. Was lässt sich auf das Onlinegeschäftsmodell übertragen?
Mario Eimuth studierte Philosophie, Literatur und Kunst, bevor er von 1997 bis 2005 seinen eigenen Concept-Store Sarajo in München führte. 2004 gründete er Stylebop.com als ersten deutschen Onlineanbieter für Luxusfashion und wurde zwei Jahre später geschäftsführender Gesellschafter des Münchner Unternehmens mit heute 143 Mitarbeitern.
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Partner oder Konkurrent? Lange Zeit war es wie in einer guten Familie: Der Fachhandel war wichtigster Partner für die Marken. Man stritt sich, versöhnte sich und war letztlich doch aufei nander angewiesen. Aber die Familienbande wandeln sich – wie, lässt sich ganz gut am Denimmarkt ablesen. Text: Ina Köhler. Fotos: Marken, Yeans Halle, Darmstadt
Marken und Handel galten viele Jahre als fester Verband im gemeinsamen Kampf gegen Vertikale, gegen Verramschung von Markenwerten und gegen Mode-Discounter. Doch die Gewichtung verschiebt sich: Schrumpfende Fachhandelsstrukturen lassen die Marken umdenken – in Richtung ECommerce oder eigener Retail. Vieles spricht ja für Letzteres: Die Marge ist höher, der Einfluss auf Präsentation und Image größer, keine störende Konkurrenz mehr auf der Fläche. Wozu braucht die Industrie dann noch den Multibrand-Handel? Ist er Umsatzbringer, Feigenblatt, Testballon oder doch irgendwie entbehrlich? Was kann sie über den Fachhandel erreichen – und was hat er von seinen Markenpartnern zu erwarten? Besonders gut kann man die Entwicklung im Denimmarkt beobachten. Während die Vertikalisierung im mittleren Segment bereits vorangeschritten ist, kommt die Entwicklung auch bei hochwertigen Brands an. Wofür brauchen Marken über haupt den Fachhandel?
„Der Fachhandel ist unser wichtigstes Instrument überhaupt“, sagt Pepe-Country-Manager Raphael Sommer, der Pepe Jeans in der Schweiz und Österreich über die Agentur Madison vertreibt. Gerade als Agentur unterstütze 113 style in progress
man die enge Bindung zwischen Handel und Marke. Das bestätigt auch Sales-Manager Björn Hinrichs von True Religion. „Der Handel spielt für uns eine enorm wichtige Rolle. Ich persönlich bin gar kein MonolabelFan, im Multilabel-Store gibt es mehr Spannung. Für unsere Marke sind die MultibrandStores wichtig, gerade auch in den kleineren Städten.“ Dennoch ist True Religion auf der Suche nach weiteren Standorten für den eigenen Retail. Im Oktober 2012 eröffnete im Centro Oberhausen ein Standort, nach Läden in Berlin, Köln, Wien, Düsseldorf und Hamburg. Den Mix von eigenen Stores und Fachhandel betreiben viele Marken, so fährt G-Star schon lange zweigleisig: „Für uns ist beides wichtig – eigene Stores und Multibrand-Stores für die Positionierung unserer Marke“, so Camiel Slaats, Commercial Director von G-Star. Damit steht er nicht alleine. Nach Ansicht von Country-Manager Thomas Wirth könne man die Anzahl der bislang acht ReplayStores in Deutschland ohne weiteres verdoppeln, auch wenn der Fachhandel für Replay ein essenziell wichtiges Instrument sei. Das Wachstumskonzept im eigenen Retail gilt auch für eine Marke wie Diesel. Hier möchte man den Umsatz in den eigenen Stores, der zurzeit bei
rund 25 Prozent liegt, ausbauen. Doch der Fachhandel sei ein sehr wichtiger Partner, erklärt Thorsten Link, DeutschlandChef von Diesel: „Es ist nicht die Idee, in einigen Jahren nur noch als Monomarke zu agieren. Der Fachhandel ist nach wie vor sehr wichtig. Mit dem Modegrad und der Emotionalität und der Breite der Zielgruppe, die wir ansprechen wollen, ist es ganz wichtig, in verschiedenen Kanälen zu spielen. Über die Hälfte des Wholesales macht der kleine Einzelhändler, ein Viertel davon sind Key-Accounts und ein Viertel ist E-Commerce. Hier kommt es zu einem Channel-Shift: Die Anteile der Kleinen, insbesondere in den strukturschwachen Gegenden in Deutschland wandern hin zu den Key-Accounts. Diese haben die Sortimente nachgebessert und sind sehr attraktiv, auch im Einkaufserlebnis. Und die Großen liefern sich heute ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem E-Commerce-Segment.“ Wo steht Handel heute?
Faktisch nimmt der MultilabelFachhandel in Deutschland zahlenmäßig weiter ab, Platzhirsche und E-Commerce parallel an Wichtigkeit zu. „Wenn wir den Kunden wieder in die Innenstadt bekommen wollen, müssen wir etwas kreieren, was ihn dazu bewegt. Es reicht nicht, irgendwo nur Klamotten reinzuhängen,
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Lange Zeit eine echte Liebesbeziehung: Denimmarken und Multibrand-Fachhandel. Foto: Yeans Halle, Darmstadt
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ich muss als Marke und Händler mehr bieten“, so Thomas Wirth. Mittelständische Einzelhändler in Kleinstädten oder in Randlagen leiden unter der Unattraktivität der Standorte, auf die sie nur mittelbar Einfluss haben. Das führt zur Abwanderung ins Internet – ein Teufelskreis, aber ein Faktum, dem sich die Marken stellen müssen. Diesel beispielsweise hat für E-Commerce eine eigene Abteilung entwickelt. Thorsten Link: „Der Endverbraucher ist auf unterschiedlichen Kanälen unterwegs. Ob der Kunde mit dem iPad einkauft, in einem tollen DepartmentStore oder um die Ecke – er nimmt immer die Marke Diesel wahr. Hier wollen wir noch genauer Absatzkanäle verstehen und auf die Kunden zugehen. Im E-Commerce mussten wir umdenken, denn das misst man nicht mit den Parametern des stationären Handels. Genau wie man mit stationären Kunden über Flächenpartnerschaften und Shop-in-Shops redet, müssen wir das ganze virtuell übertragen. Das gilt zum Beispiel auch fürs Marketing: Investiere ich in Keyword-Marketing oder in einen Markenshop? Was bedeutet Partnerschaft?
Engeres Zusammenrücken zwischen Handel und Industrie gehört schon seit vielen Saisons zum Geschäftsprinzip bei den Denimlieferanten. Damit ist nicht nur der Aufbau von Shop-in-Shops gemeint. Gerade in punkto Informationsaustausch arbeiten Fachhändler und Marken schon lange zusammen – Austausch über EDI ist im mittleren Marktsegment schon Standard, im Premiummarkt steckt das Prinzip noch in den 113 style in progress
Eigene Stores sind für True Religion nur eine Säule, auf der man die Marktposition in den deutschsprachigen Ländern aufgebaut sehen will. Der Zusammenarbeit mit Fachhändlern wird große Bedeutung zugemessen.
Kinderschuhen. Hier geht es eher um Nachlieferservice und schnelle Verfügbarkeit von modischen Artikeln. Das sieht auch Thomas Wirth von Replay so: „Es gibt kein klassisches Saisongeschäft mehr – wir bieten dem Kunden die Möglichkeit, zehnmal im Jahr frische Ware zu bekommen. Das wollen wir noch verstärken. Der Onlinehandel ist so stark geworden, weil er sich schnell visuell verändern kann. Eine Website ist rasch anders programmiert. Der Fachhandel dagegen ist nicht so flexibel – wir wollen über Merchandising, Shop-in-Shops, Partnerschaften und regelmäßigen Warenfluss dem Kunden ein immer wieder frisches Bild geben.“ Auch True Religion arbeitet aktiv mit den Kunden: „Wir haben sechs Liefertermine im Jahr, dadurch sind wir mindestens alle acht Wochen beim Kunden“, so Björn Hinrichs. „Der Vertrieb muss
am PoS präsent sein und erfüllt dabei vielfältige Aufgaben, zum Beispiel auch Merchandising. Gerade auf größeren Flächen ist es wichtig, zu schauen, wie die Marke präsentiert wird, das unterstützt das Image.“ Die Aufgaben des Vertriebs haben sich durch das Mehr an Präsenz gewandelt: Von der Order über die Sortimentsberatung, Penner-Management bis hin zum Merchandising. „Wir haben sechs Inhouse Merchandiser und arbeiten darüber hinaus auch mit
einer Agentur. Alle Flächen, die wir haben, erreichen wir mindestens zweimal im Monat“, so Thorsten Link. Auch für Raphael Sommer von der Agentur Madison, die Pepe Jeans vertreibt, ist die Präsenz essenziell: „Die Bindung zum Verkaufspersonal ist sehr wichtig. Bei uns im Vertrieb müssen alle Mitarbeiter bis zum Verkauf im Laden eine gewisse Verantwortung übernehmen. Die Kommunikation fließt weiter zum Personal in Form von Schulungen, wo Verkäufer hinkommen. Das hat insgesamt sehr positive Auswirkungen auf den Verkauf.“ Zusätzlich beschäftigt Madison auch noch einen Merchandiser. Mittelfristig geht es natürlich um mehr Umsatz, allerdings nicht um jeden Preis. „Natürlich wollen auch wir wachsen, aber wir möchten den Handel stabilisieren, das heißt, nichts kurzfristig aufblähen, was nicht mehr verkauft werden
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kann“, so Thomas Wirth. „Wir sind sehr darauf bedacht, dass unsere Produkte auch abfließen. Wenn ich heute was reinverkaufe, muss ich immer dran denken, dass der Kunde die Ware auch abverkaufen kann.“ Marketing in eigener Sache unterstützt den Handel
Doch mit welchen Aktivitäten unterstützen die Marken den Handel sonst noch? Marketing ist eines der Schlüsselthemen: „Unsere Multibrand-Accounts sind sehr wichtig für uns“, so Camiel Slaats, Commercial Director von G-Star. „Wir unterstützen sie mit der aktuellen Markenkampagne in den Fenstern, Visual-MerchandiseMaßnahmen und Eventmanagement bis hin zu Unterstützung beim Online-Content.“ Nicht zuletzt sind die Showrooms ein wichtiges Instrument zur Imageund Markenbildung. Fast alle Marken haben in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau der Showrooms investiert. Jüngstes Beispiel hierfür ist das repräsentative G-Star-Headquarter in Düsseldorf, mit dem
die Markenpower auch visuell unterstrichen wird. Messeauftritte werden ebenfalls als Invest in den Handel angesehen. „Wir werden im Januar wieder auf der Premium ausstellen“, so Björn Hinrichs, Sales-Manager von True Religion. Die Veranstaltung ist für ihn nicht nur ein Imagefaktor, sondern auch wichtig für die Order – gerade, weil es in Berlin keinen stationären Showroom von True Religion gibt.
„Der Handel verliert in der Peripherie“
„Die Premium ist eine prima Ergänzung, wir nutzen sie aktiv für die Pre-Kollektion zur Messe. Das ist für uns ein Bekenntnis zum Wholesale: Wenn wir den Handel nicht pflegen würden, wäre ein Messeauftritt für uns uninteressant. Gerade jetzt ist es wichtig, sich als Partner des Handels zu zeigen.“
Was bedeutet für Sie Partner schaft mit dem Fachhandel? Im Herbst hat Mavi neben Leipzig auch im Centro Ober hausen und in Hamburg eigene Stores eröffnet. Mavi-Stores gibt es bereits in Frankfurt, Düsseldorf und Berlin. Stehen die Neueröffnungen für einen Strategiewechsel?
Serdar Mazmanoglu: Nein, die eigenen Stores haben wir schon sehr lange. Wir sehen sie als wichtig an, um die Sichtbarkeit der Marke zu gewährleisten. Wir haben in Frankfurt beispielsweise seit zehn Jahren den eigenen Laden, gleichzeitig sind wir aber auch bei P&C auf der Zeil. Die Umsätze sind in den Jahren gemeinsam gewachsen, das ergänzt sich wunderbar. Wie schätzen Sie generell die Situation im Fachhandel ein? Serdar Mazmanoglu, Vorstand der Mavi Europe AG über Partnerschaften im Einzelhandel.
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Starke Bande: Der Ausbau der Showrooms und starke Messeauftritte werden als Investition in die Handelsbeziehung gesehen. Foto: G-Star
Der Handel verliert in der Peripherie, dafür gewinnen die Platzhirsche, die überregional immer stärker werden. Das hat auch Folgen für den Vertrieb, der stärker mit den Key-Accounts arbeiten muss, weil diese insgesamt einen größeren Anteil am Geschäft haben. In der Summe bedeutet es, dass wir mit weniger Kunden mehr Umsatz machen.
Partnerschaft ist nicht nur eine Blase, sondern wird ganz aktiv mit Leben gefüllt. Wir haben 80 Shop-in-Stores in Kooperation mit den Handelspartnern und eigene Manager, die sich intensiv um diese Kooperationen kümmern. Wir gehen gemeinsam in die Planung, die Größe des Ladens ist dabei sekundär. Wir als Marke fühlen uns für das Produkt verantwortlich, auch nach dem Verkauf. Die Ware soll in den richtigen Preislagen auf relevanten Flächen sichtbar sein. Wenn etwas nicht läuft, muss der Kunde zeitnah reagieren können, auch bei der Reduzierung. Läuft es dann immer noch nicht, schlagen wir zum Beispiel auch den Austausch von Ware vor. Bei Shop-in-Shops ist die Zusammenarbeit noch einmal intensiver. Dabei reicht es nicht nur, die Möbel aufzustellen, sondern die EDI-Verbindung, das Visual Merchandising und das regelmäßige Gespräch mit dem Kunden sind nötig für eine erfolgreiche und langfristige Zusammenarbeit.
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Unternehmer Harald Heldmann: „Freude muss es machen.“
„Modisch kann man nur vorwärts gehen“
heldmann. Es ist die Mischung aus Freude an der Sache und wohl überlegtem Wachstum, die Christine und Harald Heldmann zu erfolg reichen Unternehmern macht. Heute zieht das Ehepaar die Fäden hinter elf ClassicoFilialen, einem Onlinestore und drei Marken. style in progress zu Besuch bei Harald Heldmann. Text: Martina Müllner. Fotos: Uli Mattes
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Längst fällig sei es gewesen, die beiden Marken Heldmann und Bloom 2008 zusammenzuführen und eine chancenreiche Kollektion daraus zu machen. Als Geschäftsmann bleibt Harald Heldmann selbst in Momenten des Erfolges wach und kritisch: So will er die positiven Auswirkungen seiner Entscheidung nicht nur an Emotionen festmachen, sondern tritt den Beweis auch in Zahlen an. Was 1993 zunächst als Strickmarke der heute elf Classico-MultibrandStores der Heldmanns begann, macht seinem Gründungsvater viel Freude – emotional und in Zahlen. Mit dem internationalen Namen Bloom kam neues Selbstbewusstsein, ein entschlosseneres Auftreten in Image und Werbung. Und am modischen Grad wurde deutlich geschraubt. „Das Rundhals- und V-AusschnittBasicpullover-Geschäft machen zunehmend andere“, sagt Harald Heldmann, nicht ohne Wehmut. Schließlich hat er das Geschäft mit Basics auch jahrelang mitgestaltet. Aber: „Heute können wir modisch nur noch den Weg nach vorne gehen.“ Die beiden Designerinnen Nina Steps und Alexandra Charalampiev werden ermutigt, neue Wege einzuschlagen. Starke Farben, Überfärbungen, Lurexfäden, aufwändige
Freiheit in der Kreation: Bloom wird für Modemut belohnt – und geordert.
Stickereien, ein Bloom-Teil von heute hat mit Heldmann-Strick aus den Anfangszeiten wenig gemein. Das fordert auch Harald Heldmanns Sourcingstruktur in Hongkong heraus: Produktionspartner, die man nicht nur für die eigene Marke, sondern auch für Private-Label-Produkte von anderen Marken einsetzt, müssen heute mehr denn je mit Qualität statt Quantität punkten. „Aber mit unseren geringen Stückzahlen für Heldmann und Bloom haben wir unsere Produktionspartner immer schon herausgefordert“, so Harald Heldmann. Das Abenteuer, Unternehmer zu sein
Dass in dem vermeintlich besonnenen, zurückgezogenen „Technokraten in der Firma“ Harald Heldmann auch ein ganz schön umtriebiger Unternehmergeist wohnt, zeigen die Projekte der letzten Jahre: Mit Made in Heaven haben sich der Hanseat und sein Team auf ein urdeutsches Produkt gestürzt – den Janker. Dieser in einer Merino-Cashmere-Mischung zum Oktoberfestdirndl oder gar stadtfein, dass diese Idee aus dem Norden kam, sollte dem Erfolg südlich des Weißwurstäquators keinen Abbruch tun. Gute 100 Kunden schaffte Vertriebsagentin Céline Klauser auf Anhieb, in Österreich und der Schweiz soll dieser Kreis jetzt noch wachsen. Genau wie der Kundenkreis von Smilla, einem Stricklabel für eine breitere Zielgruppe. Doch auch hier kein Einheitsbrei, keine Ware, die auf die Aktionstische in großen Warenhäusern sortiert
werden kann. Dass er diesem Projekt auf die Beine hilft, muss man Harald Heldmann erst mal entlocken. Eigen-PR ist schließlich so ganz und gar nicht hanseatisch. Online als Geschäftsmodell und trotzdem offline expansiv
Elf Filialen zählen die Multibrand-Damenläden der Heldmanns Classico heute. Der jüngste ist gleich in zweierlei Hinsicht historisch. Zum einen, weil er mit Standort Lübeck der erste außerhalb Hamburgs ist. Zum anderen, weil in dem alten Bürgerhaus Fresken von 1420 freigelegt und kühn in Szene gesetzt wurden. Die großzügigen, hohen Decken tun ihr übriges zu einem noblen Ambiente, auf das sein Schöpfer dann doch ein bisschen stolz ist. „Der schönste Laden zwischen Hamburg und Flensburg.“ Trockener Nachsatz: „Gut, da ist ja heute auch sonst nichts mehr.“ Eine Analyse, mit der der Geschäftsmann keinesfalls den Mitbewerb abwerten will, sondern nur eine Tatsache wiedergibt, die er auf myclassico.com täglich beobachtet: Der Webshop ist seit mittlerweile sieben Jahren online und kannibalisiert die eigenen Läden kaum. „Der Anteil der Kunden aus Hamburg liegt unter zehn Prozent. Im Gegenteil, wir sehen, dass häufig Kundschaft aus ländlichen Gebieten kauft, wo es schlicht keinen anspruchsvollen modischen Nahversorger mehr gibt.“ Weil diese Zielgruppe allen Erwartungen zufolge nicht weniger wird, ist die heute 15 Mitarbeiter
starke Onlinetruppe auf Immobiliensuche. Dass der gestiegene Platzbedarf bedeuten kann, dass myclassico sich aus der Innenstadt verabschieden muss, will Heldmann noch nicht wirklich einsehen. Denn die kurzen Wege zwischen den beiden Büros und vielen Filialen absolviert er mehrmals täglich. Sie zeugen davon, dass er immer noch alles im Blick hat und es genau wie seine Frau Christine genießt, ein bisschen entbehrlich zu sein. Mal länger beim Mittagessen zu bleiben, um mit anderen Geschäftsleuten zu diskutieren, mal früher aus dem Büro rauszukommen, um dem Leben Raum zu geben, ob aktiv beim Radsport oder still Schiffe an der Alster vorbeiziehen sehen: Das Fundament für ein bisschen Laisser-faire hat das Ehepaar gelegt. Schon lange.
In der Lübecker Filiale wurde ein historisches Deckenfresko spektakulär in Szene gesetzt.
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In der neuen Herbst-/ Winter-Kollektion 2013/14 präsentiert Lucky de Luca erstmals auch Flanellhemden in gewohnt farbenfrohem Design.
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Lache und die Welt lacht mit dir Lucky de Luca. Valentino de Luca hat das Hemd nicht neu erfunden. Aber er hat es mit Emotion aufgeladen. Seine Marke Lucky de Luca steht für gute Laune auf hohem Niveau. Text: Isabel Faiss. Fotos: Heiko Dreher
Europa, den USA und Asien insgesamt 400 Kunden hat – zwei Jahre nach Markteintritt. Er begann mit einem Umsatz von 60.000 Euro und schloss das Jahr 2012 mit 2,5 Millionen Euro Umsatz ab. Was an Lucky de Luca so gute Laune macht? Dass Valentino de Luca das alles mit Sympathie geschafft hat. Als Quereinsteiger konnte er nie verstehen, warum sich in der Mode alle so fürchterlich ernst nehmen.
Gute Laune ist das Lebensmotto von Valentino de Luca und ein essenzieller Teil seiner MarkenDNA.
Wachsen, aber nicht um jeden Preis
Valentino de Luca ist das perfekte Role Model für sein eigenes Label. Hört man ihm zu, fragt man sich die ganze Zeit: „Kann es wirklich so einfach sein?“ Der gebürtige Italiener und Wahlmünchner entwirft Mode, weil er Spaß daran hat. Er unterhält sich mit jedem persönlich, vom Stoffproduzenten in der Fertigungshalle bis hin zum Verkäufer im Laden. Er steht jeden Morgen um 5 Uhr auf, sitzt viel im Flieger und macht tatsächlich alles selbst. Das beginnt bei der Entwicklung der Schnitte und der individuellen Stoffe mit dem Produzenten in Italien, wo er vor Ort eigene Ideen einbringt, und endet beim Lookbook-Shooting mit der eigenen Familie. Als One-Man-Show startete er 2009 die Marke Lucky de Luca, die im Januar 2010 im Handel Premiere feierte. Aus dem Handgelenk schüttelt er Namen wie Bloomingdales oder Harvey Nichols und erklärt, dass er in
Die Marke steht jetzt an einem Punkt, an dem sich Valentino de Luca entscheiden muss. Obwohl die Anfragen einiger Großhändler auf dem Tisch liegen, soll Lucky de Luca Schritt für Schritt wachsen, organisch, wie es der Designer nennt. „Den größten Fehler sehe ich darin, zu viel zu schnell zuzulassen. Da muss man sehr vorsichtig sein.“ Daher wird der Vertrieb selektiv gehalten. In Deutschland organisiert sich dieser über Lars Fischer. Als mittelfristig wichtigstes Ziel hat sich Valentino de Luca gesetzt, für alle Länder klare Vertriebsstrukturen und einen perfekten Service für seine Kunden zu gewährleisten. Er reist selbst in jeden Showroom, bespricht mit den Agenten, wie sie die Marke präsentieren, möchte immer einen einzigen Ansprechpartner. Er reist sogar zu manchen Händlern, bespricht mit dem Verkäufer vor Ort, wie er die Hemden richtig dekorieren kann. „Daran merkt man, dass ich Süditaliener bin, weil ich immer alles im Griff haben möchte. Ich habe sogar die Handynummer vom Lastwagenfahrer, der meine Stoffe von Italien in die Türkei fährt.“ Vor der Messe wird geliefert
„Ich bin schon im Juli bei den Stoffproduzenten und bespreche mit ihnen, was ich brauche, bevor sie in die Sommerpause gehen. Daher bekomme ich meine Stoffe immer rechtzeitig.“ Dementsprechend ist auch
der Lieferrhythmus der zwei Kollektionen pro Jahr organisiert. „Ich liefere immer vor den Messen aus. Meine Erfahrung als Designer hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, wenn ein Händler zu dir auf die Messe kommt und schon einige Teile verkauft hat.“ NOS-Programme und Nachordermöglichkeiten kann Lucky de Luca nicht stemmen, daher läuft alles über die klassische Vororder. „Die kleineren Kunden bestellen im Juli und August und bekommen alles komplett Anfang Januar. Die großen bestellen ein Paket, bekommen das aber gestaffelt im Januar, Februar und März. Wer im Januar und Februar bestellt, bekommt die Ware zwischen dem 15. Juni und der ersten Juliwoche. Wenn man seine Hausaufgaben macht, bekommt man das auch gebacken.“
Stitchings, auf Kleinigkeiten wie Glücksknöpfe.“ In der Sommerkollektion 2012 hatte sich das Sortiment von Lucky de Luca erstmals um eine Linie mit sportiven Poloshirts erweitert und in der Herbst-/Winter-Kollektion 2012 folgten Hoodies, Sweater und T-Shirts für Herren. Die DNA einer Modemarke maßgeblich auf einer so inflationsanfälligen Ressource wie guter Laune aufzubauen, klingt erst einmal riskant. Bei Lucky de Luca ist gute Laune kein Konzept, sondern die logische Konsequenz aus dem Charakter des zielstrebigen Inhabers, dessen Motto ist: „Ich mache Mode. Ich mache Dinge, die den Leuten Spaß machen.“
Casual statt Slim fit
Learning by doing ist das Motto von Valentino de Luca, der sein modisches Know-how als Designer und Trendscout für große internationale Häuser sammelte. Seine Marke begründete er auf zwei Produktkategorien, die dafür ziemlich anspruchsvoll sind: Hemden und Jacketts. „Mein Erfolgsgeheimnis ist, dass ich eben nicht alles in Slim fit mache. Meine Zielgruppe sind Männer und Frauen, die sich in der Kleidung wohl fühlen wollen. Deswegen lege ich sehr viel Wert auf Detaillösungen, auf spezielle
Lucky de Luca wurde 2009 von Gerardo Valentino de Luca gegründet. Die Firmenzentrale befindet sich in Eching bei München. 2012 lag der Jahresumsatz bei 2,5 Millionen Euro. Die Marke wird über den eigenen Onlineshop und den Einzelhandel verkauft. Eigene Läden gibt es bislang nicht. Lucky de Luca ist in Europa, den USA, Kanada und Asien bei ca. 400 Händlern vertreten. www.luckydeluca.com Vertrieb Deutschland: Moderaumfischer, Lars Fischer, München/Deutschland, T 0049.179.5231505, lars@moderaumfischer.de
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Fortes fortuna adiuvat Den Mutigen hilft das Glück
Rockstars & Angels. L.-A.-Style, made in L. A., aber mit deutscher Verläss lichkeit – mit diesem Rezept wollen Sascha Gerecht und seine Partner mit Rockstars & Angels im europäischen Markt durchstarten. Text: Stephan Huber. Fotos: Rockstars & Angels
Rockstars & Angels: Coole Prints, Rock-’n’Roll-Attitüde, Sexiness – und bloß nicht zu wenig davon.
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„Ich bin ein House-DJ! Und die wollten alle nur R&B hören!!!“ Das Lächeln von Sascha Gerecht ist immer noch ein wenig grimmig, wenn er über seine ersten Tage in Los Angeles spricht. Er hat ja nun nicht erwartet, dass ihm in der Stadt der Engel der rote Teppich ausgerollt wird. Aber dass ihm in Europa, vor allem aber in Deutschland, erfolgsverwöhnt und very V.I.P., auf einmal die Türen vor der Nase zugeschlagen werden, das war dann doch ein wenig zu viel. Gerecht ist zwar ein Star, aber keine Diva. Und weil er sich in den Kopf gesetzt hatte, in Los Angeles sein Ding zu machen, schreckten ihn auch die Mühen der Ebene nicht. „Den Mutigen hilft das Glück!“ Das wissen nicht nur alte Lateiner. Gerechts Hartnäckigkeit und sein Glaube an ihn selbst wurden jedenfalls belohnt. Menschenscheu wie er ist, konnte er rasch die richtigen Kontakte knüpfen. Die bald legendären White Parties in einer Abbruchvilla in den Hügeln von Hollywood waren Gerechts Ticket in die In Crowd von L. A. Er lernte Christian Audigier kennen und begann zu verstehen, wie das Celebrity-
Prinzip funktioniert. Er lernte Lorenzo Hadar von H Lorenzo kennen und begann zu verstehen, wie Modehandel funktioniert. Er lernte Tyler Atkins kennen und begann zu verstehen, wie Surfen funktioniert. „Wir wollen es RICHTIG machen“
Dieser unbedingte Wille, ständig etwas Neues zu lernen, zeichnet Sascha Gerecht aus. Es war letztlich auch genau diese Eigenschaft, die den Traum vom eigenen Fashionlabel Wirklichkeit werden ließ. „Am Anfang haben wir viele Fehler gemacht“, bekennt er ganz offen, weil eben doch mehr dazu gehört, als nur ein paar gute Ideen auf eine Stange zu hängen. Darum haben sich Gerecht und seine Partners in Crime, Manager Björn Steiner und Head Designer Lars Böttcher, die Zeit genommen, beim zweiten und ernsthaften Anlauf alles richtig zu machen. Sascha Gerecht: „Wir haben so viele Produzenten besucht und getestet, dass ich sie gar nicht mehr aufzählen kann. Aber uns war eben rasch klar, dass Produktion und Lieferung perfekt sein müssen, um in einem anspruchsvollen Markt eine Chance zu bekommen.“ Der 2011 fast über Nacht eröffnete Flagship-Store in der Melrose Avenue – dass er die Böden selbst verlegt hat, erzählt er mit größerem Stolz als von jeder Promi-Sause – erwies sich als echter Glückstreffer. Gaben sich dort doch bald die Celebritys die Klinke in die Hand. Vor allem aber konnten dort wichtige Erfahrungen mit dem Produkt gesammelt werden. Dass Gerecht mit Mel Gibson in der Muckibude abhängt, bei Sly Stallones Privatpartys auflegt und mit Robbie Williams Fußball spielt, dass Mesut Özil und Sammy Khedira werbewirksam in seinen Shirts Interviews geben, das alles freut den Selfmademan aus dem schwäbischen Waldenbuch. Er weiß aber, dass der hochwertige Fachhandel heute mehr als ein paar Paparazzifotos braucht – nämlich ein wirklich gutes Produkt und dahinter eine wirklich gute Struktur.
Sascha Gerecht lebt seinen Traum und arbeitet auch verdammt hart dafür.
Den Aufbau des Vertriebs in den europäischen Märkten hat man in die erfahrenen Hände von Dieter Ebling gelegt, der rasch ein tragfähiges Netzwerk aus etablierten Agenturen knüpfen konnte. Im Januar 2013 präsentiert Rockstars & Angels den typischen, lauten, sympathisch zwischen dicker Hose, Selbstironie und verinnerlichter Lust am Leben changierenden Look erstmals in Berlin, und zwar mit einem (standesgemäßen) Big Bang auf der Panorama. Sascha Gerecht: „Wir sind überzeugt, dass der L.-A.-Style, wie wir von Rockstars & Angels ihn interpretieren, wieder einen echten Boom auslösen wird.“
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Ein Kleeblatt für jeden Wunsch Cruciani. Mode und Italien. Hand werkskunst und Tradition. Begriffe wie ein Memory-Spiel, so untrennbar gehören diese zusammen. Cruciani – ein Name, der ebenso für edle Cash mere-Kollektionen wie jüngst auch für farbenfrohe Spitzenarmbändchen steht – prägt dieses Pairs-Prinzip maßgeblich mit. Text: Jeanette Fuchs. Fotos: Cruciani
Sie wirken wie das Ergebnis einer verspielten Laune: die Cruciani C-Spitzenarmbänder, deren Anhängerschaft von Tokio bis Paris reicht. Sie sind auch der kontrastreiche Gegenpol zu dem, was Cruciani – von Bändchen tragenden Trendsettern weit weniger beachtet – repräsentiert: Seit mehr als 20 Jahren steht das in Trevi, Umbrien beheimatete Unternehmen für Cashmere-Strickwaren erster Güte. Der Kopf dahinter ist Luca Caprai. Aus einer traditionsreichen und angesehenen Textildynastie stammend, legt der CrucianiInhaber schon beim Einkauf der Rohware großes Augenmerk auf Qualität: Verarbeitet
Tradition, Innovation und Perfektion: Die Eckpfeiler der Cruciani-Philosophie haben auch für die farbenfrohen Spitzenbändchen Gültigkeit
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werden ausschließlich beste Qualitäten aus China und der Mongolei. Gesponnen, gefärbt und nach traditionellem Vorbild produziert wird in den eigenen Betrieben in Italien. Dass Cruciani-Kollektionen allesamt das Siegel made in Italy tragen, ist Ehrensache. Schwergewichtiger Luxus
Es entspricht nicht nur dem Firmencredo, dass Kunden auf eine lückenlose Produktionskette – vom Einkauf der Rohware bis zum fertigen Produkt – vertrauen können, auch wird Luca Caprai nicht müde, den Rohstoff Cashmere auf immer höhere Qualitätslevel zu heben. Wichtiges Indiz für die Hochwertigkeit der Cruciani-Kollektionen ist das Gewicht, das rund zehn Prozent höher als bei vergleichbaren Produkten ist. Um unerwünschtem Pilling entgegenzuwirken, werden für die Herstellung der Strickwaren besonders lange und dünne Fäden verarbeitet und eine festere, engere Fertigung gewählt. Caprais Mission gipfelt im von Det Norske Veritas zertifizierten Red Diamond Cashmere, der 50 Millimeter lange Fasern aufweist. Dieses exklusive Garn ist die Basis für die Gold-Kollektion, die Premiumlinie des Labels. Mit mehr als 400 Farbrezepten ist auch für Nuancenreichtum gesorgt: Mit unterschiedlichsten Schattierungen und kunstvollen Verwebungen arbeitet ein rund 66-köpfiges Team tatkräftig an der Verknüpfung von Tradition und Innovation. Ein weiterer Eckpfeiler der Cruciani-Philosophie ist Perfektion: Jedes Produkt durchläuft intensive Qualitätskontrollen und wird neben Farbechtheits- und Pillingtest auf beleuchteten Puppen und Lichttischen auf Unebenheiten geprüft.
In Mailand ist Cruciani mit zwei Stores präsent: in der Via Manzoni und in der prestigeträchtigen Via Verri.
Ein ungleiches Paar
Es wäre nicht Luca Caprai, würde dieser, längst aus dem Schatten des Familienimperiums herausgetreten, seinen Leidenschaften – gesundheitliche Rückschläge zum Trotz – nicht weiterhin nachgehen: Märkte erobern, Vertriebsnetze ausbauen und den Namen Cruciani weltweit vermarkten. Das italienische Label zeigt in rund 400 Multi brand- und Department-Stores von New York bis Moskau Präsenz und betreibt auch eigene Monobrand-Geschäfte, unter anderem in Mailand, Tokio und Dubai. Auch das aus zarter Spitze gewebte Vehikel für die weltumspannende Aufmerksamkeit spricht für Luca Caprais Unternehmergeist. Wer sonst hätte einem Accessoire die Strahlkraft zugetraut, die es braucht, um die Werte Tradition und Innovation paarweise aufzudecken. Anlässlich der Zusammenarbeit mit Colette symbolisieren die Armbändchen die Farben der französischen Flagge auf einer Flasche Krug Champagner.
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„Wir sind immer auf der Suche nach dem bestmöglichen Produkt“ Cruciani. Luca Caprai kann sich rühmen, die Marke Cru ciani international wieder ins Gespräch gebracht zu haben – mit Armbändern, die auf die Wurzeln der Traditionsfirma verweisen. Text: Jeanette Fuchs. Foto: Cruciani
Wie kann eine traditionsreiche Bekleidungsmarke vom Hype um hippe, erschwingliche Trendaccessoires profitieren?
Mit erschwinglichen Accessoires aus Spitze und luxuriösen Cashmere-Kollektionen spannt Cruciani-Inhaber Luca Caprai den Bogen seines Schaffens weit.
Die Cruciani C-Bändchen repräsentieren den hohen Anspruch der gesamten Familie Caprai. Mein Vater ist seit über 50 Jahren ein sehr bekannter Hersteller für Heimtextilien aus Spitze und ich führe diese Tradition mit der Herstellung von Cashmere und Spitze in meinem Unternehmen Cruciani weiter. Unsere Armbändchen sind kleine, wertige und sehr gut gemachte Accessoires. Man findet sie in vielen unterschiedlichen Farben und Mustern und für zehn bis 20 Euro ist es möglich, ein kleines Stück Luxus, das zudem noch hübsch verpackt ist, zu einem fairen Preis zu erwerben oder zu verschenken. Der Erfolg der Bändchen liegt ganz klar in der Mischung aus Qualität, Tradition, Leidenschaft – und natürlich kluger Kommunikation.
Hat ein erfolgreiches Zu fallsprodukt das Zeug dazu, langjährig gültige Prinzipien, Philosophien und Konzepte umzustoßen?
Wir haben weder Prinzipien noch Philosophien umgeworfen. Wir sind immer auf der Suche nach dem bestmöglichen Produkt, ganz gleich ob es sich hierbei um ein Armband oder ein Kleidungsstück handelt.
Mit welcher Strategie gelingt es, die aktuelle Aufmerksam keit von den Spitzenarmbänd chen auf die Bekleidungskol lektion umzulenken? Entstehen trotz gegensätzlicher Märkte auch Synergien?
Menschen, die mit unseren hochwertigen Cashmere-Produkten noch nicht in Berührung gekommen sind und ausschließlich wegen der Bändchen unser Geschäft betreten, sind ganz erstaunt, mit welchen feinen, edlen und hochwertigen Materialien wir arbeiten. Das ist ein schöner Synergieeffekt zu unseren anderen Produkten.
Welche Ziele verfolgt Cruciani für die Zukunft? Wie wichtig wird es sein, nicht nur quali tativ hochwertige Produkte, sondern auch Produkte am Puls der Zeit zu kreieren?
Cruciani C verbindet Qualität mit innovativen Produkten. Das ist eine Formel, mit der wir gute Resultate erzielen und die auch unsere Kunden, mit denen wir ein ehrliches und vertrauensvolles Verhältnis pflegen, zu schätzen wissen.
Inwiefern sieht sich Cruciani im Spannungsfeld zwischen Trend und Tradition? Lassen Werte wie Tradition, Qualität und Handwerk die Berücksich tigung kurzlebigerer, modi scher Trends überhaupt zu?
Ich denke, dass der große Erfolg unserer Armbändchen in der hohen handwerklichen Qualität liegt. Dieser Trend wurzelt in längjähriger Tradition und bester Verarbeitung. Unsere Armbändchen sind kleine Luxusgüter, die von einem der angesehensten Spitzenhersteller hergestellt werden. Viele haben bereits versucht, unsere Bändchen zu kopieren, konnten aber keineswegs an die hohe Qualität, die wir anbieten, anschließen. Die echten Cruciani C-Bändchen erkennt man übrigens an dem eingewebten C. Mit welcher Philosophie unterscheidet sich Cruciani von anderen italienischen Cashmere-Produzenten?
Unsere Philosophie ist, anspruchsvolle, zeitlose, klare und im Speziellen sehr hochwertige Produkte zu entwerfen. Men113 style in progress
schen, die Cruciani tragen, haben sich ganz bewusst für den Stil und die Eleganz unserer Produkte, die zu 100 Prozent in Italien hergestellt werden, entschieden.
Luca Caprai wurde der Geschäftssinn in die Wiege gelegt: Als Spross einer traditionsreichen Textildynastie gründete er 1992 sein eigenes Label. Cruciani steht für Cashmere-Kollektionen mit größtem Augenmerk auf Qualität und handwerkliche Traditionen. Mit der Kreation der Cruciani C-Spitzenarmbändchen gelang dem visionären Unternehmer ein Coup, der mit Märkten in den USA und Japan auch jenseits der Landesgrenzen für Beachtung sorgte. www.cruciani.net, www.braccialetticruciani.it
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Die Daune der Graugans hat nicht nur das höchste Volumen, sondern hat auch die Fähigkeit, sich besonders gut rückzuformen. Ideale Voraussetzungen für eine Marke, die auf ein Logo verzichtet und für ihre Qualität bekannt sein will.
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Gans genau DUVETICA. Eine Daunen jacke, die ganz ohne Logo auskommt und ausschließlich mit inneren Werten überzeu gen will: die ungewöhnliche Geschichte des italienischen Labels Duvetica. Text: Martina Müllner. Fotos: Duvetica
Rund 20 Minuten außerhalb von Venedig, eine ehemalige Seidenspinnerei. Hier wurde Platz für junge, innovative Brands geschaffen, Start-upDuft liegt in der Luft. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Ansehen in der Modebranche wirken Stefano Rovoletto und Giampiero Vagliano beinahe ein bisschen „too senior“ für diese Welt. Ein Urteil, das die beiden schnell zu widerlegen wissen. Denn in ihrem Eifer stehen die Beiden jungen Unternehmern in nichts nach. Vor der Gründung Duveticas 2005 waren sie in hohen Positionen bei Moncler tätig – als internationaler Verkaufsdirektor und Marketingmanager. Ihre Erfahrung im Ausland hatte sie auf die Idee gebracht, eine Daunenjacke zu entwickeln, von der sie wussten, dass sie für den europäischen Markt zu gewagt sein würde. Ihre Vision: ein stilistisch so eigenständiges Produkt, das kein Logo braucht, um widererkannt zu werden. Doch die Idee, so befand das Duo, war zu gut, um dem logovernarrten europäischen Markt Zugeständnisse zu machen. Also wollten sie ihr Business dort etablieren, wo Verständnis sicher war: in Japan. Ausschließlich. Eine italienische Marke ohne Markt in Italien?
Es funktionierte wunderbar: Japans Einzelhändler waren begeistert. Hochwertigste Materialien, sorgsame Verarbeitung, viel Geschichte, um sie an Kunden weiterzuerzählen. Fast 1.000 Doors zählt die Marke alleine in Japan heute. Dazu die Topeinkäufer der Modewelt, die das Label in Japan aufgespürt hatten und als den Geheimtipp in Europa anboten – ein Erfolg, der den beiden Gründern schon ausgereicht hätte. Allerdings: „Als japanische Einkäufer nach Europa und Italien reisten und die Marke hier nirgends fanden, waren sie enttäuscht, wir liefen Gefahr, unsere Glaubwürdigkeit zu verlieren“, berichtet Giampiero Vagliano. „Ja, man kann sagen, wir waren gezwungen, auch in Europa an den Start zu gehen“, lacht Stefano Rovoletto. Es hieß von der Vorstellung
Abschied nehmen, mit einer kleinen, feinen Marke in der unternehmerischen Komfortzone zu verweilen, die sich die beiden als unternehmerische Best Ager vorgenommen hatten. Die beiden packten an, etablierten eine Vertriebsstruktur in Italien, holten mit Patrick CoppolecchiaReinartz einen erfahrenen Mann für den deutschen und österreichischen Markt und hielten zu jeder Zeit eisern daran fest, dass die Marke nicht als Massenphänomen verschleudert werden sollte. Freilich, der bekannteste Duvetica-Style mit dem die Kapuze umlaufenden Zipp war in manchen Wintern dominant im Straßenbild. Doch am Credo, die Marke durch Produktinnovation frisch zu halten, änderte dieser Erfolg nichts. Und so sind es bis heute Materialien, Stepparten und Farben, die Duveticas Look prägen.
Graugänse liefern die wertvolle Daune, mit der alle Duvetica-Jacken gefüllt sind.
Von grauen Gänsen und edlen Rittern
Nicht zu vergessen: die Daune der Graugans. Sie hat das höchste Volumen und die größte Kapazität, sich nach Belastung elastisch rückzuformen. Im Gegensatz zu Enten oder weißen Gänsen kann die Graugans nur gezüchtet werden, wo große Auslaufflächen und natürliches Futter zur Verfügung stehen. In Frankreichs Region Périgord war die Grauganszucht bedroht – immer weniger waren bereit, den hohen Preis für die kostbaren Daunen zu zahlen. Dort wurde Duvetica mit seinen langfristigen Abnahmevereinbarungen zum Heilsbringer. Dafür verlieh man Stefano Rovoletto und Giampiero Vagliano erst kürzlich einen Orden. Die beiden dürfen sich jetzt Ritter des Foie Gras nennen. Denn ja, auch das geben Graugänse. Eine Anekdote, die den beiden ein herzliches Lachen abringt – aber auch sinnbildlich für die vielen vermeintlichen Zufälle ist, die aus der Passion zweier Branchenkenner eine international orientierte Marke gemacht haben.
Duvetica wurde 2005 gegründet, startete zunächst in Japan, wo die Marke über ein enges Distributionsnetzwerk verfügt. Rei Kawakubo von Comme des Garçons führt eine Duvetica-Jacke in ihrer Kollektion, der Architekt Tadao Ando hat den Mailänder Duvetica-Flagship-Store gestaltet. In Europa baut die Marke auf den gehobenen Facheinzelhandel, zur Bekanntheit der Marke tragen Citylight-Kampagnen an Flughäfen und Sponsorships im Segelsport bei. www.duvetica.com
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Der Selfmademan Hochwertige Jacken, attraktive Kalkulation. Das neue Konzept Blonde No.8 von Michael Boveleth trifft in eine Marktlücke und hat innerhalb von kurzer Zeit be reits 500 Kunden überzeugt. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Blonde No.8
Die Vision kam quasi über Nacht. Ein Label mit OutdoorJacken plus Blazer sollte es sein, handwerklich solide gearbeitet, mit liebevollen Details und das zu Konditionen, die den Händlern tolle Gewinnspannen ermöglichen: Mit einer Eingangskalkulation von 3,0 bei Bezahlung innerhalb von 30 Tagen netto – und unschlagbaren 3,3 bei Bezahlung innerhalb von fünf Tagen ab Verschicken der Ware. „Blonde No.8 hat von Anfang ins Schwarze getroffen, mit heute etwa 500 Verkaufspunkten“, sagt Labelgründer Michael Boveleth und freut sich über Topkunden wie Lodenfrey, Beck, Konen, Bailly Diehl, Breuninger und Apropos.
Klare Vision: Michael Boveleth, Inhaber von Blonde No.8.
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One-Man-Show
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die Branche kennt Michael Boveleth als begeisterten Mann vom Fach und als Mann von Ambiente. 27 Jahre, bis Mitte 2010, war er Mitinhaber des Unternehmens, die meiste Zeit gemeinsam mit seinem Bruder Peter Boveleth. Nach erfolgreichen Jahren wurde es schwierig für die DOB-Firma als Kombianbieter, Ambiente meldete Insolvenz an. 2010 kaufte Peter Boveleth die Firma, um sie mit seiner Frau Anke Boveleth weiterzuführen. Michael Boveleth entschied sich für den Alleingang. In der Tat ist Blonde No.8 als Boveleths neues Projekt mehr oder minder eine One-ManShow. Für Logistik, Finanzen und Vertrieb arbeitet er mit externen Partnern zusammen, um so die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten. So kann sich Boveleth auch auf das für ihn Wesentliche konzentrieren, und das ist das – übrigens eigenfinanzierte – Produkt. Er verantwortet das Design und ist im Schnitt involviert; dafür ist Boveleth mindestens einmal im Monat für zehn Tage in China bei seinem Produzentenpartner in Shenzhen in der Nähe von Hongkong. „Wir haben Vorzeigebetriebe, clean, modern und gut ausgerüstet, wir achten auf faire Arbeitsbedingungen“, betont Boveleth. Im Textilbusiness kennt er jede Facette: Als Kind reinigte er mit seinem Großvater, der Herrenschneider war, am Wochenende Nähmaschinen, später studierte er an der Mönchengladbacher FH. Für Blonde No.8 ist ihm die Handwerklichkeit für ein gepflegtes Produkt primäres Anliegen. Einen waschbaren Blazer mit Hornknöpfen und bedrucktem Stretchfutter sowie aufknöpfbaren Blazerärmeln gibt es bereits für 179 Euro VK. Die Knöpfe sind mit der Hand angenäht und ihr Stiel noch mal mit einer Spezialmaschine verschweißt. Das sind Details, in die Michael Boveleth gern investiert und die sich offenbar auszahlen. „Wir hängen in den besten Abteilungen zwischen
Produkt mit liebevollen Details: Blonde No.8.
Drykorn und Closed, aber auch zwischen Burberry und St.Emile“, sagt Boveleth. „Bereits Mitte November hatten wir im Handel eine Abverkaufsquote von 80 Prozent.“ Nah am Produkt
Zu der konzentrierten 40-teiligen Kollektion kommt in Zusammenarbeit mit seiner Partnerin Annika Schwieger eine kleine Luxuslinie namens Anni Carlsson hinzu, mit Seidentüchern und einem Blazer mit Seidenfutter zum VK von 299 Euro, und ab Winter 2013 auch ein Programm für Männer, in traditioneller HAKAVerarbeitung. Nun soll die Kundenstruktur gefestigt und vorsichtig erweitert werden, zum Beispiel in Italien, der Schweiz und später auch im Expansionsmarkt China. Die Nähe zum Produkt möchte sich Michael Boveleth aber unbedingt weiterhin erhalten. Denn sie macht ihn zum besten Botschafter seines Labels.
Blonde No.8 GmbH. 2011 gegründet, 500 Kunden europaweit, 40 Teile pro Hauptkollektion. www.blondeno8.com
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Investition in Wachstum René Lezard. Nachdem sich René Lezard in den vergangenen vier Jahren der Prozessveränderung und strategischen Neuausrichtung gewidmet sowie die Gesell schafteranteile von Design & Licences, der Tochterfir ma der insolventen Mari ella Burani Fashion Group, zurückgekauft hat, gab der Modekonzern im November 2012 erstmals eine Unterneh mensanleihe aus. Mit dem Emissionserlös soll die Fi nanzierungsbasis verbreitert, die Marke gestärkt und die Expansion forciert werden. Text: Jeanette Fuchs. Fotos: René Lezard
Heinz Hackl hatte kein leichtes Los, als er 2008 in die in Schwarzach am Main ansässige René-Lezard-Gruppe eintrat, sah er sich doch nach nur vier Wochen mit einer Umsatzwarnung im zweistelligen Bereich konfrontiert. Mit offenen Worten erklärt der René-LezardGeschäftsführer die damals schwierige Situation: Prozesse mussten überdacht, Abläufe verändert, Lager und Personal reduziert werden. Mit den Veränderungen konnte ein solides Fundament für die zwei Jahre später getätigten Investitionen in den Bereichen Marketing und Vertrieb geschaffen werden. Bereits im Geschäftsjahr 2011/12 konnte man ein Wachstum von rund sechs Prozent verzeichnen. Für Hackl ein Aha-Erlebnis: „Wir haben gesehen, dass innerhalb nur eines Jahres der Pay-back folgte. Es machte somit Sinn, mehr zu investieren.“ Schritt nach vorne
Intern wurden verschiedene Finanzierungsvarianten diskutiert, bis die Wahl aufgrund handfester Vorteile, wie längerfristige Perspektiven und hohe Planungssicherheit, schließlich auf die Finanzierung mittels Anleihe fiel. „Nach vier Jahren der Prozessanpassung, Kostenreduktion und Neuausrichtung waren wir gut aufgestellt und wollten mit Investitionen in Marketing und Vertrieb nach 113 style in progress
vorne gehen“, beschreibt Hackl die Beweggründe. „Die Anleihe bot nicht nur eine gute Möglichkeit, die Mittel für Wachstum bereitzustellen, sondern es war auch eine sinnvolle Möglichkeit, die Finanzierungsbasis breiter aufzustellen – und dies nicht nur über die Banken, sondern auch über den Kapitalmarkt.“ Gründliche Planung
Mit Unternehmen wie Seidensticker und Laurèl wähnt sich René Lezard in guter, wenn auch rarer Gesellschaft. Dass René Lezard Fremdkapital – nicht das erste Modeunternehmen mit dieser Maßnahme – aufnahm, hatte gute Gründe. Es musste die Hälfte des Unternehmens doch erst von der insolventen Mariella Burani Fashion Group zurückgekauft werden. „Wir wollten die Anleihe erst nach dem Management-Buy-out platzieren, anders hätte es nicht geklappt. Die Finanzierung wurde im Hintergrund aber bereits gründlich vorbereitet“, verrät CEO Hackl. Als Vorreiter sieht sich dieser dennoch nicht: „Das Prinzip der Mittelstandsanleihe ist ja nicht neu. Auffällig ist nur, dass zunehmend auch Markenunternehmen dieses Finanzierungsinstrument wählen. Ob es sich dabei um Mode handelt oder nicht, ist nebensächlich. Was für Investoren sicherlich zählt, ist ein nachhaltig gutes Management, ein guter Track-Record und ein gutes Rating.“ Auf die Frage, wie man die Bewertung der Creditreform Rating AG, die im Vergleich zu Laurèl schlechter ausfällt, argumentiert, gibt sich Heinz Hackl pragmatisch: „Investoren wollen ihr Geld vernünftig anlegen, vergleichen und wählen dann aus. Dabei muss jedes Unternehmen seine Strategie präsentieren.“ Den Zinssatz von 7,25 Prozent p. a. sieht er als gut gewählt. Das Anleihevolumen von 15 Millionen Euro konnte bereits am ersten Zeichnungstag in voller Höhe bei privaten und institutionellen Anlegern platziert werden. Wäre dem nicht so gewesen, hätte man ebenso gut mit der Ausnutzung der gesamten Zeichnungsfrist leben können. „Deutlich
überzeichnete Anleihen sind ja nicht immer Ausdruck großen Interesses, sondern können auch ein Zeichen für die Wahl eines zu hohen Zinssatzes sein, der nicht dem Rating entspricht“, betont Hackl.
menden Jahren die geplanten Wachstumsthemen konsequent zu bearbeiten. Anschließend werden wir prüfen, wie und wann wir die zweite Wachstumsphase einläuten werden.“
Augenmerk auf Expansion
Der Emissionserlös soll zunächst mit einem Betrag von bis zu 7,5 Millionen Euro für die Umstellung auf eine langfristigere und ausgewogenere Finanzierungsbasis verwendet werden. Der Rest fließt in Marketingmaßnahmen und Expansion. Während man die Marke mit Printanzeigen, PR und Aktivitäten am Point of Sale stärken möchte, strebt man auf Vertriebsebene vor allem die Erweiterung eigener Flächen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. „In Deutschland sind wir bereits vernünftig besetzt. Jenseits der Landesgrenzen haben wir nicht nur die Millionenstädte im Auge, sondern auch kleinere Städte mit Flächen in der Größenordnung von 200 Quadratmetern“, erklärt Geschäftsführer Hackl. International möchte man sich unter anderem verstärkt der Märkte in Russland und Asien annehmen. Auch E-Commerce soll zukünftig mehr ins Blickfeld rücken. Laut Hackl ist der bestehende Onlineshop aus Umsatzgesichtspunkten aktuell noch „überschaubar, aber mit hohen Wachstumsraten“ und wird nicht nur als reine Verkaufsplattform, sondern auch als Kommunikationskanal genützt. Ziel ist es, die 2011 eingeläutete Wachstumsphase mit hohen Investitionen fortzuführen. „Wir haben die Kollektion verändert und verfügen über ein gut aufgestelltes Designteam. Darauf gilt es, jetzt aufzubauen“, ist Hackl überzeugt. Während dieser Phase besinnt sich der Modekonzern auf seine Markenwerte der 1980er- und 1990er-Jahre, die modernisiert und an aktuelle Marktbedürfnisse angepasst wurden. In fünf Jahren soll die Anleihe zurückgezahlt werden, in größeren Zeitspannen wird vorerst nicht gedacht. „Intern sind wir auf dem richtigen Weg. Unser Ziel ist es, in den kom-
Die René Lezard Mode GmbH wurde 1978 in Schwarzach am Main von Thomas Schaefer gegründet. Neben diesem sind Heinz Hackl und Torsten Poschardt mit der Geschäftsführung des Unternehmens betraut. René Lezard hat sich als Premiumanbieter für Damen- und Herrenbekleidung sowie Accessoires positioniert. Der Vertrieb erfolgt neben eigenen Stores und Einzelhändlern in Europa, Skandinavien, den GUS-Staaten, dem Mittleren Osten, Kanada und den USA auch über mehrere Factory-OutletCenter sowie den eigenen Onlineshop. Das Unternehmen zählt mehr als 400 Mitarbeiter. Im Oktober 2012 wurden die 50-prozentigen Gesellschaftsanteile von Design & Licences, einer 100-prozentigen Tochter der 2010 insolvent gegangenen Mariella Burani Fashion Group, von Thomas Schaefer und Heinz Hackl zurückgekauft. Am 14. November 2012 gab René Lezard eine Unternehmensanleihe zu einem jährlichen Zinssatz von 7,25 Prozent aus. Die An leihe wird an der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. www.rene-lezard.com
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Neben Marketingmaßnahmen zur Stärkung der Marke fließt der Emissionserlös der Anleihe in die Expansion, wobei auch eigene Stores im Fokus stehen.
René-Lezard-Geschäftsführung finanziert Investitionen in Marketing und Vertrieb mittels Unternehmensanleihe v.l.n.r.: Torsten Poschardt, Heinz Hackl, Thomas Schaefer.
Kunden wollen – wie Investoren – ihr Geld vernünftig anlegen: Der hohe Trust in die Marke bestätigt den Unternehmenskurs.
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136 IM GESPRÄCH
Wer bekommt das größte Stück? Am Standort Berlin naschen viele mit.
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IM GESPRÄCH 137
Warum brauchen Marken Messen? Was muss eine Messe heute bieten, um für eine Marke eine attraktive Plattform zu sein? Sind Messen überhaupt noch zeitgemäß – und für alle noch ein lohnendes Geschäft? Ein Diskurs unterschiedlicher Marktprotagonisten, interviewt von Isabel Faiss und Nicoletta Schaper. style in progress 113
138 IM GESPRÄCH
Sehen und Gesehen werden
Die Zukunft liegt in der Konzentration
„Wir haben unsere Messeauftritte in den ersten Jahren, speziell auf der Bread & Butter, immer sehr groß und aufwändig inszeniert. Die Messen waren ein Sprungbrett für uns; unsere Auftritte dort haben sehr zu unserem Erfolg beigetragen. In den letzten Jahren, wenn ich von der Berliner Messe zurückkam, habe ich mich gefragt, ob die Messe erfolgreich war, und gelangte immer zu dem Schluss: eigentlich nein, zumindest nicht für meine etablierten Marken. Dabei habe ich die Messen von damals vor Augen, wo richtig Business gemacht wurde und die hohen Kosten durch die geschriebenen Aufträge zumindest gedeckt wurden. Heute aber hat sich das Geschäft in meinem Bereich Premiumjeans ganz anders entwickelt. Wir haben die Kunden bis zu sechsmal im Jahr zur Order im Showroom, sodass viele am Messestand nur ein Hallo sagen und: Wir sehen uns ja im Showroom zu unserem Termin.Vor zwei Saisons, Januar 2012, habe ich die Bread & Butter ausgesetzt. KarlHeinz Müller macht nach wie vor einen tollen Job, seine Messe ist sehr professionell aufgestellt. Doch das letzte Mal, im Sommer 2011 fühlten wir uns mit unserem True-Religion-Stand in dem weniger hochwertigen Umfeld nicht mehr wohl, außerdem haben wir unsere Kunden vermisst, was auch auf den Mix der Brands zurückzuführen war. Die Absage ist mir nicht leicht gefallen, da ich mit Karl-Heinz Müller ein sehr gutes Verhältnis habe und ihn in seinen Projekten immer gerne unterstützt habe. Das trifft auch auf die Macher der Premium zu, Norbert Tillmann und Anita Tillmann. Manchmal sind Absagen wirklich schwer zu vermitteln. Auf der vergangenen Premium hatten wir einen Stand in der Halle für J Brand, Mother und Wildfox sowie einen Stand draußen für True Religion, dies haben wir auch für die aktuelle Messe geplant. Die Position von True Religion war perfekt, die Kunden haben uns sehr gut
„Betriebswirtschaftlich gesehen steht eine Messe für die optimale Marktsituation mit Angebot und Nachfrage. Wie ein Wochenmarkt, der das Angebot der für das perfekte Gericht auf kleinem Raum vergleichbar macht. Ähnlich ist es für den Modeeinkäufer auf der Messe, wo er alles findet, um seinen Laden für die Zukunft optimal zu gestalten. Früher fand die Messe in Köln und Düsseldorf an jeweils drei Tagen statt, an denen man alles gesehen hat. Das System war durchdacht, es hat gut funktioniert. Heute haben wir in Berlin mehrere Messen an drei Tagen, was für den Händler nur schwer zu bewältigen ist. Ich war im September in Paris auf der Capsule, auf der Tranoï. Das Wichtige ist ja die Kommunikation der Leute untereinander, die man so trifft: Hast du die und die Kollektion gesehen? Musst du dir anschauen. Solche Infos sind ganz elementar, aber es ist schwierig, sich alles anzusehen, wenn es räumlich so weit auseinanderliegt. Heute laufen die Einkäufer gehetzt durch die Messehallen, schaffen es gerade mal, einen groben Überblick zu bekommen, und können kaum eine Order platzieren. Für eine Marke ist es außerdem extrem schwierig geworden, sich richtig zu positionieren. Bei mir ist es vom Portfolio her klar, dass ich in Berlin auf der Bread & Butter in der L.O.C.K. Area gut aufgehoben bin. Wobei mir das spannende Gesamtumfeld wichtig ist, die Spannung darüber zu erzeugen, fällt in die Verantwortung der Messeveranstalter. Aber um den Druck herauszunehmen, könnte man die Messe verlängern. Ein Aussteller baut am ersten Tag auf, holt am zweiten Tag Luft und baut am dritten schon wieder ab. Ein absoluter Wahnsinn! Ein gutes Beispiel ist Pitti Uomo, eine entspannte, lässige Messe mit einem konzentrierten Angebot. Die Qualität des Publikums ist sehr gut und sehr international. Das hat Berlin in der Form nicht. Die Zukunft liegt in der Konzentration; weniger kann mehr
Reinhard Haase, Inhaber der Unifa Fashionagentur (u. a. J Brand, Wildfox, Mother) sowie True Religion Brand Jeans Germany.
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Fred Bschaden, Inhaber der Agentur Treibstoff mit Marken wie Red Wing, Filson, Dukes, Nigel Cabourn.
wahrgenommen und haben auch die Möglichkeit genützt, über das Sofortprogramm Aufträge zu schreiben, denn hier fanden sie die Ruhe zum Ordern. Ich glaube nicht, dass die Mode ohne Messen funktioniert, zumal eine Messe eine wichtige Plattform für Newcomer ist. Trotzdem merkt man in Deutschland sowie auch in Amerika eine Messemüdigkeit. Auch dort hat sich die Messelandschaft verändert, vielleicht extremer als bei uns. Sicherlich, weil es dort viel weniger Retailer gibt und sich auch eine Menge Brands vom Markt zurückgezogen haben. Unsere Branche braucht aber eine Plattform fürs Sehen und Gesehen werden. Berlin wird die Messeführung behalten. Das muss man sich auch wünschen, denn für alle in der Branche sind Messen wichtig für Informationsaustausch und Kontakte. Ich glaube nicht, dass man sich nur auf sein Showroombusiness zurückziehen kann.“
www.unifafashion.com, www. truereligionbrandjeans.com
sein, wieder eine Orderplattform sein. Das bedeutet auch, das Produktportfolio klarer herauszustellen und das Publikum gezielter anzusprechen. Wie bei einer L.O.C.K., aber mit separatem Eingang, sodass die Leute die Möglichkeit haben, ihre Information so schnell wie möglich zu bekommen, ohne erst durch alle Hallen zu laufen. Wünschenswert wäre auch ein Point of Interest, ein Trendspot, der darüber informiert: Was sind die Highlights, wo gehen die Trends hin? Das fehlt auf den meisten Messen. Ich bin für alles zu haben, was der Konzentration dient, und ich bin ein Gegner der Dezentralisierung. Künftig werden Messen kleiner, feiner. Es überleben die, die sortierter und organisierter sind. Eine Plattform wie die L.O.C.K. ist für mich die Zukunft.“
www.agenturtreibstoff.com
AUTUMN/WINTER 2013/2014 GERMANY‘S FASHION EXHIBITION FOR LUXURY WOMEN‘S AND MEN‘S WEAR
02.-05.02.2013 Düsseldorf B1 Bennigsen Platz 1 Karl-Arnold-Platz / Kaiserswerther Strasse
Munich Fashion Company GmbH Bretonischer Ring 18 · 85630 Grasbrunn / Germany Tel.: +49-(0)89-420 44 79 - 0 · info@munichfashioncompany.de
www.munichfashioncompany.com
16.-19.02.2013 München MTC world of fashion Ingolstädter Str. 45 / Taunusstr. 45
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Vielleicht reicht eine Messe im Jahr
Das Produkt im Fokus
Shubhankar Ray, Global Brand Director G-Star.
Marco Lanowy, Geschäftsführer Alberto GmbH & Co.KG.
„Grundsätzlich tut jeder Marke der Messeauftritt gut, ob sie neu ist oder etabliert. Für Marken, die im Markt angekommen sind, stellt sich allerdings die Frage, ob sie die Messe wirklich brauchen. Als solche steht eine Marke ohnehin ständig mit ihren Kunden in Kontakt und informiert sie permanent über Neuerungen, da ist die Messe nur ein zusätzliches Meet Friends and Family. Deshalb stelle ich ganz bewusst die Frage: Braucht man heute noch zwei Messen im Jahr? Reicht nicht eine, wo wir ohnehin an einem Punkt angekommen sind, wo wir schon viel zu viel Information aufnehmen? Für uns war es tatsächlich öfter eine Überlegung, uns nur noch einmal im Jahr auf der Messe zu präsentieren. Der Markt hat sich verändert, er bietet heute eine Vielzahl von Informationsquellen. Für ein Fachpublikum ist die Info schneller verfügbar als das, was es auf der Messe zu sehen bekommt. Was die Messe dem Besucher bietet, kann alles sein, das reicht von der Information bis hin zu der Bespaßung, siehe Berlin. Wir sind eine sehr emotionalisierte Branche, von daher gehört die Bespaßung ein Stück weit dazu. Das Geschäft wird allerdings in den Showrooms gemacht. Anders als beispielsweise auf der Moskauer CPM, wo der Kunde mit konkreter Kaufabsicht zur Messe kommt, weil er nur dort die Möglichkeit hat, das Produkt zu ordern. In dieser Saison werden wir uns im Kern auf die Kommunikation und auf das Produkt konzentrieren. Wir werden kein MesseHopping betreiben, sondern uns in den Showrooms und bei den Kunden präsentieren. Auf internationaler Ebene sind gerade die Messen erfolgreich, die sich spezialisieren, die nicht mehr tausend Marken unter einem Dach präsentieren. Vielleicht ist die Konzentration auch die Zukunft der deutschen Messelandschaft. Was wir dort erleben, nenne ich den Frosch-Effekt: Du bläst die Backen auf, wirst immer größer, packst dir immer mehr Luft rein und irgendwann muss sie wieder raus. Das kann durchaus gut tun, 113 style in progress
denn so kommt es wieder zum Charme des Eigentlichen zurück, wie am Anfang, wo sich die Marken auf wenigen Quadratmetern präsentierten. Denn die Messen haben immer dann angefangen zu leiden, wenn die großen Marken sich zu groß präsentiert haben.“
www.alberto-pants.com
„Zur letzten Bread & Butter hatten wir wieder einmal einen sehr erfolgreichen Messeauftritt und sind froh über unsere Entscheidung, der Messe treu geblieben zu sein. Das Team der Bread & Butter war und ist immer ein verlässlicher Partner für uns. Sie kennen den Markt und ihre Besucher. Es wurde viel diskutiert, ob die Fluktuation in der Denim Hall ein Spiegelbild der Marktentwicklung in diesem Segment ist. Ich aber glaube, dass die Entwicklung nicht wirtschaftlich bedingt ist, sondern durch den Marktzyklus bestimmt wird. Denim ist Kultobjekt und zugleich auch ein Basic in jedem Kleiderschrank. Selbst wenn wir momentan eine Fluktuation der großen Marken erleben, wird das dem Produkt selbst niemals passieren. Denim ist das Fundament von G-Star und dem bleiben wir mit Leidenschaft und permanenter Innovation treu. Wir hatten auch grundsätzlich nie die Überlegung, die Bread & Butter einmal auszulassen. Die Messe ist der Saison-Kick-off des gesamten Streetwear- und Urban-Wear-Segments, eine perfekte Gelegenheit, um mit den Händlern die Leidenschaft für die Kollektionen und Innovationen zu teilen. Natürlich bedeutet ein Messeauftritt unserer Größenordnung eine gewisse Investition. Aber er dient nicht nur der Kollektionspräsentation, sondern unterstreicht auch unseren Service für unsere Kunden. Als fester Teil der Bread & Butter liegt für G-Star die Chance darin begründet, dort unsere persönlichen Kontakte mit dem Handel und dem Fachpublikum zu stärken und eine emotionale Bindung zwischen den Kunden und unserem Produkt herzustellen. Wir können die MarkenDNA kommunizieren und das Produkt dramaturgisch durch Infotainment in Szene setzen. Gleichzeitig bietet uns die Bread & Butter die Möglichkeit, unsere Mitarbeiter aus den internationalen G-Star-Stores ideal zu briefen. Die Messe bietet eine Plattform, auf der das Produkt im absoluten Fokus steht. Das hilft der gesamten Industrie, die Kategorie Denim im moder-
nen Modebusiness relevant zu halten. Die Messe sorgt dafür, dass Denim in den Köpfen der Einkäufer verankert bleibt, dass es immer neue Entwicklungen in diesem Segment gibt und dass Produktinnovationen gezeigt werden. Deshalb war es für uns auch nie eine Option, auf SideEvents zu setzen.“
www.g-star.com
No3
show & orDer 1 5 .– 1 7. 0 1 . 2 0 13
Special:
LAte Nig h orDer t am Mittwo ch den 16. Jan uar
Bis 21 Uh
r
showANDorDer.coM Di 15.01.13 1 0 — 1 9 Uhr
Mi 16.01.13 1 0 — 2 1 Uhr
Do 17.01.13 1 0 — 1 6 Uhr
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Zurück zur Order
Augen auf - und schauen
Daniel Grieder, CEO Tommy Hilfiger Europe.
„Nicht jede Marke braucht Messen. Messen sind die perfekte Plattform für neue Marken oder Kollektionen, die im jeweiligen Markt noch nicht oder nur wenig eingeführt sind. Die bekannten Marken aber sind weniger abhängig, was sich durch die Entwicklung in den letzten Jahren noch verstärkt hat. Früher diente die Messe in erster Linie der Information. Heute, wo der Kunde alles im Internet erfährt, spielt die Information auf der Messe keine vorrangige Rolle mehr. Vor sechs Jahren waren wir erstmalig auf der Bread & Butter in Barcelona, um zu zeigen, dass wir auch für Jeans stehen. Dafür haben wir viel investiert; der Messeauftritt hat uns als Marke sehr geholfen. Tommy Hilfiger hat heute europaweit 19 Showrooms und nirgendwo kann die Marke besser dargestellt werden als dort. Wir haben genügend Kunden in allen Ländern und wollen den Ausbau nicht weiter fördern, sondern vielmehr den Kontakt zu unseren bestehenden Kunden intensivieren und weiter aufbauen. Dafür brauchen wir nicht auf eine Messe zu gehen. Dennoch geben wir uns immer große Mühe, um dort als Marke überzeugend aufzutreten. Heute bedeuten die großen Markenauftritte Stärke zeigen, außerdem tragen sie zur Attraktivität der Messe bei. Aber selten will ein Kunde bei uns auf der Messe wirklich die Kollektion sehen, und schreiben tut ja sowieso keiner mehr. Das finde ich sehr schade. Ich würde mir wünschen, dass es dahin zurückgeht und jede etablierte Marke ein Sofort- oder ein Lagerprogramm hat, das man direkt auf der Messe schreiben könnte. Allerdings müsste das allgemein beschlossen werden. Dafür müssten sich alle zusammentun, damit das Angebot von Kundenseite auch angenommen wird. Darüber hinaus würde ich den Messeauftritt dazu nutzen, den Kunden unser Franchise-Shopkonzept näherzubringen. Wir müssen kein Produkt mehr auf der Messe zeigen, das ohnehin jeder bei uns im Showroom sehen kann. Aber es gilt bei dem Thema Messen auch zu bedenken, wie 113 style in progress
Michi Klemera, Inhaber Luis Trenker.
der Kunde sie wahrnimmt und wie er sich orientieren kann. Im letzten Sommer war die Bread & Butter ein Dschungel von Marken, Hochwertiges wurde neben Masse präsentiert. Die unklare Struktur wirkte auf die Besucher verwirrend. Der Schritt von Karl-Heinz Müller, das Markenportfolio zu straffen, geht in die richtige Richtung. Früher wusste man, dass die Bread & Butter für Denim steht, und die Sportswear hinzuzunehmen, hat ebenfalls noch gut gepasst. Aber die Marken des unteren Preissegments sollten von den hochwertigen getrennt präsentiert werden. Wenn die Gruppierung stimmt, funktioniert auch alles unter einem Dach.“
www.tommy.com
„Für mich ist eine Messe immer positiv. Ich treffe dort Menschen, die für mich wichtig sind, knüpfe Kontakte, sammle Erfahrungen. Man sieht viel, wenn man die Augen offenhält. Durch diese Offenheit sind auch wieder tolle, neue Dinge entstanden. Natürlich überlegen auch wir jedes Mal, ob wir wieder das viele Geld für einen Messestand ausgeben sollen. Denn wenn ich die Messe nur dahingehend betrachtet habe, ob ich viele neue Kunden gewinnen konnte, war das Ergebnis oft enttäuschend. Die Frage, brauchen wir die Messe wirklich, darf man gar nicht so sehr in den Vordergrund stellen, denn hier hat man keine klassische Win-win-Situation. Wenn wir uns aber dort präsentieren, wollen wir es auch gut machen. Für Luis Trenker gibt es keine halben Sachen. Ich bin seit 32 Jahren im Geschäft und habe viele Messen gesehen. Ich war in Hongkong, in Tokio, auf der White, zählte zu den ersten Bread-&-ButterAusstellern in Köln. Und immer wieder fasziniert mich das Neue. Heute präsentiere ich mich mit Luis Trenker auf der Berliner Premium, weil die Kundenstruktur gut zur Marke passt, in München und seit zehn Jahren erfolgreich auf der Salzburger Tracht & Country. Bis vor drei Jahren stand der Pitti Uomo für uns im Vordergrund, aber letztendlich haben wir dort dieselben Kunden wie in Berlin gesehen, ohne weitere italienische Händler zu begeistern. Deshalb haben wir uns entschlossen, stärker in Berlin zu investieren. Nur auf Messen ist die Breite der Kontakte möglich, dort sieht man die Mitbewerber und bekommt einen Eindruck vom direkten Marktgeschehen. Für einen Event außerhalb der Messe sind wir als Marke ohnehin zu klein, dort pflegt man zwar die bestehenden Beziehungen, gewinnt aber keine neuen Fans. Wir möchten in den nächsten drei Jahren deutlich wachsen; dafür brauchen wir Neukunden. Und die finden wir auf der Messe.“ www.luistrenker.com
Gewalkter Winterparka mit Eins채tzen aus Kalbfell und verbr채mter Kapuze aus Opossum 체ber einem Sakko aus edelstem, s채misch gegerbten Hirschleder
The Cocooning-Jacket: Supersoftes Ziegenfell kombiniert mit kernigem Walk
Edler Lammfellmantel in Persianer-Optik
Schmaler Coat f체r Damen und Herren aus handgef채rbtem Ziegenvelour, mit Loden laminiert
Bread & Butter Berlin, January 15-17, 2013 www.meindl-fashions.de
IM GESPRÄCH 147
Krank reden, bis der Arzt kommt Statt sich am Erfolg einer Person, Marke oder Messe zu freuen, gibt der Volkssport hierzulande vor: Das Gute krank reden, bis es irgendwann zum Schlechten wird. Ein Kommentar von Martina Müllner
der besagte Marke – obwohl Kunde – nie auf ihrem Stand besucht hat. Weil er auf einer Messe erledigt, was neu und spannend ist. Dass die wichtige Marke aus genau dieser Logik auf ihre Messepräsenz verzichten kann, ist nachvollziehbar, aber wenig tauglich zum MesseflurWeltuntergangs-Gossip. Wir sind der Nostradamus der Modebranche
„Der Boom von Marke XY, der kann doch nicht mehr lange gut gehen, oder?“ Ein typischer Satz in einem Messegespräch. „95 Prozent Abverkaufsquoten? Das halten die nicht mehr lange durch!“ Ein Schluss, den unsere Branche gemeinhin aus Erfolg zieht. „Ordern wir erst mal weniger, wer weiß, wer weiß.“ Erfahrung macht schließlich klug: „Damals, der Hype um XY, der war auch ganz schnell vorbei. Sitzen geblieben sind wir auf unseren T-Shirts.“ Unerwähnt bleibt: Auf den letzten 50 wohlgemerkt. Die 2.000, die vorher über den Ladentisch flogen, scheinen aus der Erinnerung gelöscht. Auch Messen kennen diesen Fluch. Drängen sich gefühlt 500 Menschen weniger auf den Gängen, ist die zehntausende Menschen starke Messekarawane schnell vergessen. „Ein, zwei Saisons noch, dann ist es zu Ende.“ Die Historie unserer Branche zeigt anderes: Selbst die Messedinosaurier in Köln oder Düsseldorf hielten sich vergleichsweise lange, ehe der endgültige Schnitt kam. Und Klassiker wie die Florentiner Messe Pitti Immagine Uomo dürfte es gemessen an den Unkenrufen aus deutschen Landen gar nicht mehr geben. „Die wichtige Marke ist nicht mehr da.“ Echauffiert sich einer,
„Morgen ist Weltuntergang, bestimmt!“ Wir Deutsche, Österreicher und Schweizer scheinen große Lust an düsteren Szenarien zu haben. Der Euro nicht mehr zu retten, der Modefacheinzelhändler vom Aussterben bedroht, die Markenwelt kurz vor dem Kollaps. Haben Sie sich schon mal die Frage gestellt, warum man in unserem Sprachund Kulturraum so geflissentlich Erfolg anzweifelt? Andere Kulturen kennen das weniger: Mit ungebrochener Begeisterung tragen Italiener seit fast zwei Jahrzehnten die Variationen des gleichen Modells eines HoganSchuhs. Und keiner unserer südländischen Freunde käme auf die Idee zu fragen, wann der Hype um die ein wenig orthopädisch aussehenden Schuhe vorbei sein wird. Niemand würde sich berufen fühlen, der Marke – und der Branche gleich mit dazu – ihr baldiges Ende vorauszusagen. „Es ist Kultur in den deutschsprachigen Ländern, in Deutschland noch stärker als in Österreich, zu Autoritäten auf Distanz zu gehen. Eine Akkumulierung von Macht und Einfluss ist hierzulande nicht positiv behaftet – im Gegenteil, unsere Geschichte und das, was wir daraus gelernt haben, signalisiert uns: Vorsicht, Abstand halten, Hinterfragen“, sagt eine, die es wissen muss: Regina Hanke leitet das in Berlin ansässige ID-Institute, das sich zum Ziel gemacht hat, globale Marken und Designs in lokale Sympathieträger zu übersetzen. Ein weltumspannendes Netzwerk aus unabhängigen Designstudios und Kommunikationsexperten hilft international expandierenden Marken, nicht in regionale Fettnäpfchen zu treten.
Ein Patentrezept, die Lust am Krankreden erst gar nicht aufkommen zu lassen, kann die Kommunikationsexpertin auch nicht bieten. Doch vielleicht müssen auch gar nicht die Erfolgreichen eine Medizin dagegen finden. Vielleicht könnten auch wir, die wir so gerne in einen Abgesang einstimmen, mal die Tonlage wechseln. Es muss ja nicht gleich eine Lobeshymne sein. Aber ein bisschen Dur statt Moll könnte uns allen nicht schaden!
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„Von uns erwartet man Visionen“ Die Bread & Butter strafft sich schön: Mit der Selektion vom Herbst positioniert sie sich schärfer. Kein Start an einem anderen Ort, aber ein Neuanfang in Berlin. Stephan Huber und Ina Köhler wollten von Karl-Heinz Müller, dem Präsidenten der Bread & Butter wissen, welche Schwerpunkte die künftige Veranstaltung setzen wird. Text: Ina Köhler. Fotos: Bread & Butter
Wie kam es zum radikalen Schnitt vom vergangenen Herbst?
Karl-Heinz Müller: Einerseits sind wir eine erfolgreiche Veranstaltung – aber die Leute hingen mir permanent im Nacken, weil sie etwas Neues wollen. Betrachtet man die Entwicklung der Bread & Butter über die Jahre hinweg, liegt unsere Kontinuität im Wandel – vor dreieinhalb Jahren sind wir zurück nach Berlin gekommen. Damals waren wir acht Veranstaltungen hier, dann acht in Barcelona und planen jetzt wieder die achte Messe in Berlin. In der vergangenen Saison gab es eine Reihe von Gerüchten über einen Umzug. Es scheint einen inneren Rhythmus für die Leute zu geben, ein Bedürfnis nach Innovation. Ich saß also da und dachte, was mache ich jetzt? Solche Gerüchte sind Erwartungshaltungen. Aber ich finde, Berlin ist richtig für uns und gut für die Branche. Es ist nicht die Zeit für einen Ortswechsel, aber Veränderung musste sein. Was hat sich von den Rahmenbedingungen im Markt geändert?
Ein wesentlicher Punkt in der Branche ist zurzeit die Vertikalisierung, nicht nur von H&M und Zara, sondern auch innerhalb der Marken; gerade in der ehemaligen Denim Base war das gut zu erkennen. Zugleich sind die Zaras und Mangos dieser Welt zu Marken avanciert, das ist die parallele Entwicklung. Zara gestaltet zum Teil bessere Fenster als so manches Modehaus und sie sind sehr schnell. 113 style in progress
Zudem gibt es immer weniger Fachhändler, die Key-Accounts werden wichtiger. Wie kann man sich da als Multilabel-Store positionieren?
Und wie kann ihm die Messe dabei helfen?
Wir brauchen eine inhaltliche Weiterentwicklung der Bread & Butter unter der Berücksichtigung des Zeitgeists und der Entwicklung der Marken. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder nimmt man alle Marken auf, weil sie einen Teil des Markts abbilden. Im Zuge der Vertikalisierung haben sich ja auch die Modehäuser angepasst, vertikalisiert und ihre Flächen mit konsumigen Marken belegt. Hätte man mich vor einem Jahr gefragt, wäre meine Antwort gewesen: Leute, ich kann mich doch nicht gegen den Markt stemmen. Allerdings ist mir in der Zwischenzeit klar geworden, dass ich die Marken auf der Bread & Butter nicht alle ins gleiche Wohnzimmer stellen kann, das funktioniert nicht. Daher sind jetzt weniger dabei. Ich lege keinen Wert auf absolute Größe, die Besucherzahlen der Vergangenheit sind ohnehin nicht zu toppen. Was verändert sich in Bezug auf die Größe?
Wir werden nicht nur von der Anzahl der Marken kleiner, auch in der Nettofläche reduzieren wir uns um rund 6.000 Quadratmeter, das entspricht einer Bruttofläche von rund 10.000 Quadratmeter. Die Appendizes an der ehemaligen Denim Hall integrieren wir in die Halle. Insgesamt verzichten wir „Es reicht nicht, Hallenflächen zu straffen, das Konzept der gesamten Messe muss überdacht werden, genau wie sich der Markt auch neu definiert.“
auf einen Umsatz von rund drei Millionen Euro. Allerdings sparen wir auch einiges an Kosten ein, weil die angebauten Hallen wegfallen, die uns viel Geld gekostet haben. Den Umsatz, den wir damit generiert haben, war teuer erkauft, das tut uns also nicht so sehr weh. Zusätzlich werden wir auf Hangar 1 verzichten, den wir künftig als Logistikfläche nutzen.
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Karl-Heinz Müller: „Wir wollen mit der Bread & Butter die Leute inspirieren und ihnen Ideen geben.“
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wenn du was Neues machst, es sei denn, du machst es gut. Viele Aussteller sind in der Zwischenzeit schon wieder so festgefahren – halten sich an ihrem Standplatz fest, auch die Besucher laufen immer die gleichen Wege – wenn man woanders neu anfangen würde, wäre es zum Beispiel viel einfacher, die Standplätze zu verteilen. „Ein wesentlicher Punkt in der Branche ist zurzeit die Vertikalisierung.“
Kleiner, feiner und fokussierter: Die Bread & Butter will im Januar mit einem überarbeiteten Konzept punkten.
Wie definieren Sie Ihre Messe? Als Abbild des Markts oder als Ideen- und Inspirationsgeber?
Eindeutig das Zweitere. Von uns erwartet man Visionen. Wenn man mit Eventprofis spricht, ist das technische Niveau der Veranstaltung sehr hoch – vom Fluchtweg bis hin zu den organisatorischen Abläufen. Das wird aber mittlerweile auch vorausgesetzt. Aber man muss natürlich auch immer wieder inhaltlich neue Themen bieten. Und um welche Themen geht es?
Es reicht nicht, Hallenflächen zu straffen, das Konzept der gesamten Messe muss überdacht werden, genau wie sich der Markt auch neu definiert. Die verschiedenen Segmente sollen viel stärker miteinander im Mix & Match verbunden werden, es geht um Kommunikation, um Spannung in der Inszenierung. Wir wollen eine urbane Welt schaffen, in der
auch von oben gut sehen kann. In der Mitte dagegen werden kleinere Stände platziert, wo du etwas entdecken kannst. Ich will unbedingt die Kommunikation fördern, das wird in jedem Fall toll! Außerdem möchte ich die eingefahrenen Laufwege in den Hallen durchbrechen. Gilt das Mixprinzip für alle Hallen?
Ja, es gibt Hallen, die in sich schon ganz gut funktionieren, andere dagegen werden stärker verändert: Die L.O.C.K. bleibt in sich bestehen, größere Veränderungen gibt es in der Sport & Street Halle oder in der
Viele Marken machen uns dafür verantwortlich, ob genügend Besucher kommen oder nicht. Und es gibt Stände, da ist die Hölle los, weil das Produkt gut ist und dann gibt es wieder die anderen, da passiert wenig. Aber natürlich möchten alle von einer Messe profitieren. Ein zweites Problem sind die Standburgen – viele Marken haben viel zu große Stände, die gar nicht die Relevanz im Markt abbilden. Aber ein Fakt besteht ja auch darin, dass viele Marken lieber wegbleiben als ihre Stände zu verkleinern. Und was gibt es Neues für den Handel?
Die Märkte sind durchlässiger geworden. Es ist die Stärke eines Multibrand-Stores, das aufzugreifen und zu interpretieren. Wir wollen mit der Bread & Butter die Leute inspirieren und ihnen Ideen geben. Warum soll nicht ein cooler Damen-Store einen tollen Kopfhörer verkaufen? Und ich will, dass die Leute umdenken: Die Marken sollten
„Die Märkte sind durchlässiger geworden. Es ist die Stärke eines Multibrand-Stores, das aufzugreifen und zu interpretieren.“
die unterschiedlichen Marken und Besucher miteinander kommunizieren. Ich habe an New York gedacht: Man geht die Fifth Avenue hinunter und hat rechts und links die Skyscrapers, das ist ziemlich monoton. Richtig interessant wird es dann, wenn man am Times Square weiterläuft zum Flat Iron Building und später nach SoHo – du kriegst plötzlich Luft, es gibt mal freie Flächen, mal ein höheres Gebäude, mal ein niedrigeres, man kann was entdecken. Ich hab mir in den Kopf gesetzt, dass man dieses Gefühl auf die ehemalige Denim Hall übertragen könnte. Wie funktioniert das?
Die gesamte Halle wird durchgemixt – kleinere und größere Brands – hinzu kommen interessante Catering-Konzepte wie ein Café oder ein Hot-Dog-Stand. Auch die Aussteller ziehen mit: Strellson gestaltet ein Billboard, G-Star steht links mit einem monumentalen Building, Marc O’Polo mit einem riesigen Schaufenster. Das sind Landmarks, die man 113 style in progress
Standpunkte statt Standburgen: Nicht nur die ehemalige Denim Hall wird im Mix-&-Match-Prinzip neu durchmischt.
Fashion Hall. Aber man kann nicht mehr in den klassischen Kategorien denken: Das hab ich auch in mein Team übertragen: Es wird keine Area Manager mehr geben. Ein Area Manager steht mir viel zu sehr für Monokultur, man spielt gegeneinander Tennis und das möchte ich nicht mehr. Ich will zusammen im Team Fußball spielen. Jeder arbeitet am Puzzle mit, aber es gibt keine Monokultur mehr. Wie reagieren die Marken?
Einerseits haben wir viele tolle Reaktionen. Andererseits sind die Leute verunsichert,
ein bisschen stärker auf den Handel zugehen – natürlich sind die Cash-Cows wichtig, das sind sie auch für meinen Laden. Aber man muss auf einer Messe auch neue Dinge entdecken können, die keiner findet. Und letztlich geht es darum, sich zu treffen und auszutauschen. Diese Branche ist und bleibt People’s Business, allen digitalen Entwicklungen zum Trotz.
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Alexander Gedat, neuer Vorstandsvorsitzender der Marc O’Polo AG: „Nachhaltigkeit muss mehr sein als eine populäre Floskel!“
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„Ich bin ja nicht neu hier“ Alexander Gedat hat ein einfaches Rezept, um den Erfolgslauf von Marc O’Polo fortzusetzen: Weiter so! Text: Stephan Huber. Fotos: Marc O’Polo
Seit Oktober letzten Jahres ist Alexander Gedat neuer Vorstandsvorsitzender der Marc O’Polo AG, Stephanskirchen. Nach 44 Jahren an der Spitze seines Lebenswerkes hat sich Mehrheitsgesellschafter Werner Böck, eine ohne Zweifel herausragende Unternehmerpersönlichkeit, in einen Unruhestand an der Spitze des Aufsichtsrates zurückgezogen. Im Wissen, diesen Schritt geradezu vorbildlich über Jahre vorbereitet zu haben. Darum bedeutet dieser Wechsel auch keine Zäsur, sondern eine Weiterführung des Weges oder wie es Alexander Gedat, der auch weiterhin als CSO den Vertrieb verantwortet, in seiner trockenen Art auf den Punkt bringt: „Ich bin ja nicht neu hier.“ Stimmt. Seit 1995 im Unternehmen, bildet er gemeinsam mit Andreas Baumgärtner, Vorstand Design, Marketing, Lizenzen und Produktion, ab 2003 ein Dreamteam, das der instinktsichere Werner Böck gezielt an das Unternehmen gebunden hat und das 2008 mit CFO Jürgen Hahn ideal komplettiert worden ist. Misch Dich ein!
Das Teamwork mit Baumgärtner ist für Gedat sehr wichtig. Keiner von beiden ist stur im eigenen Zuständigkeitsbereich verhaftet. Das ständige Brennen für alles, was Unternehmen und Marke betrifft, zeichnet beide gleichermaßen aus. „Misch Dich ein!“, ist eines der scheinbar simplen Böck’schen Prinzipien, die für die Unternehmenskultur in Stephanskirchen prägend waren und sind. Eine Unternehmenskultur, die auch in Zahlen glänzen kann. Zwischen 2006 und 2010 ist Marc O’Polo um 100 Prozent gewachsen. Es war kein erkauftes Wachstum, sondern ein erarbeitetes. „Wachstum ist wichtig, aber nicht entscheidend“, stellt Gedat fest und präzisiert: „Das ist unser Privileg, wir müssen nicht.“ Aber Gedat will! Gesunder Ehrgeiz zeichnet ihn ebenso aus wie die Fähigkeit, sich selbst dabei nie zu wichtig zu nehmen. Das verleiht Bodenhaftung.
Vorteile bringen. Wir wollen und müssen ein attraktiver Arbeitgeber sein. Und wir wollen ein modernes Unternehmen sein, für das Nachhaltigkeit nicht nur eine populäre Floskel bedeutet.“ Diese Investitionen werden auch wesentlich dazu beitragen, die Internationalisierung voranzutreiben. Der zweite Punkt auf Gedats To-do-Liste. „In unseren Kernmärkten setzen wir auf qualitatives Wachstum. In den letzten Jahren haben wir viel unternommen und gelernt, was uns jetzt bei der Erschließung neuer Märkte entscheidend zugutekommt.“ Die beständige Modernisierung des Produkts hat in Verbindung mit intensiver Kommunikation der Begehrlichkeit und Positionierung Marc O’Polo einen kräftigen Schub verliehen. Parallel wurde die Flächenfähigkeit perfektioniert, mit dem eigenen Handel als permanente Schule. Mit drei Worten erklärt Gedat den Weg. „Die Stärken stärken.“ Darauf aufbauend soll Marc O’Polo nicht nur in europäischen Märkten wie Frankreich, den Benelux-Ländern, Polen und Russland rasch vorankommen, sondern auch in China Fuß fassen. „Aber“, so betont er, „immer im Sinne der Marke – nachhaltig und mit Bedacht.“ Wirtschaftliche Unabhängigkeit ist das dritte Ziel. „Keine Banken, keine Investoren! Das war schon unter Werner Böck eines der wichtigsten Anliegen. Und das war gut so.“ Freiräume geben
Noch etwas wollen Alexander Gedat und Andreas Baumgärtner beibehalten: Freiräume gewähren! Vor allem Campus, der jungen Premium Fashion Brand, die sich nicht nur dank der vollzogenen räumlichen Trennung nun endgültig von der Mutter abnabeln soll. „Wir haben viel investiert. In das Produkt, in die personelle Struktur. Jetzt müssen wir das Team um Marianne Glaser machen lassen.“ Wie funktioniert die Abgrenzung? Alexander Gedat grinst: „Ganz einfach. Ich darf von Campus nichts anziehen können.“
Die Stärken stärken
Drei zentrale Ziele formuliert er für die Zukunft und nennt nicht zufällig als erstes die weitere Entwicklung zu einem ganzheitlichen Unternehmen. Ein Kindergarten ist in Planung, die Betriebskantine wird auf biologisches Essen umgestellt, sinnvolle Carsharing-Modelle wurden eingeführt und gefördert. Gedat: „Das alles sind gezielte Investitionen in Werte, die uns wichtig sind, die aber auch im Wettbewerb große
www.marc-o-polo.com
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„Wir gewinnen Marktanteile“
30 Jahre jung – die italienische Gruppe WP Lavori in Corso nimmt ihr Jubiläum zum Anlass, mit einem Buch zurückzuschauen. Vor allem aber sind die 30 Lenze Grund für Inhaberin Cristina Calori, mit mutigen Schritten in die Zukunft zu gehen. Im Interview mit style in progress Kreativdirektor Andrea Cané und Inhaberin Cristina Calori. Interview: Martina Müllner. Fotos: WP Lavori in Corso
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Ihr Geburtstagsgeschenk zum 30. haben Sie sich selbst gemacht: Die Marke Baracuta. Wie lief die erste Saison? Zufrieden mit den Ergebnissen?
Andrea Cané: Baracutas erste Saison war in Sachen Repositionierung sehr erfolgreich und das war ja das Ziel für die Launchsaison. WP Lavori arbeitet am weltweiten Relaunch der Marke mit dem Anspruch, der unsere DNA ausmacht: Es beginnt mit einer traditionsreichen Geschichte, vor der wir maximalen Respekt beweisen. Im Fall Baracutas das Jackenmodell G9, ein Stück Bekleidungsgeschichte. Aber natürlich richten wir die Marke auf Zukunft aus. Hier sind besonders das Blue Label hervorzuheben, das wir mit dem früheren Beams-Plus-Kreativdirektor Kenichi Kusano machen, sowie ausgewählte Kooperationen mit internationalen Top-Retailern wie Bergdorf Goodman oder Beams Tokio. Die erste Kampagne, jene für Frühjahr/Sommer 2013, erstellen wir gemeinsam mit dem Londoner Kultur- und Lifestylemagazin Jocks and Nerds, die uns dabei unterstützen, ein neues Image der Marke zu kreieren. Die Kampagne zeigt ironisch die soziokulturelle Vielfalt der G9 – durch eine Serie von Porträts, die einander gegenübergestellt werden und zeigen, wie unterschiedlich Lifestyle, Klasse und ethnische Zugehörigkeit der
Träger sind. Jedes Motiv wird zwei Menschen porträtieren und so gleichzeitig das Gemeinsame und das Trennende in dieser großen Zielgruppe von G9-Trägern zeigen. In schwierigen Zeiten wie diesen freut sich WP Lavori über Zuwächse. Wie ist man erfolgreich, während andere scheitern?
Cristina Calori: Wir gewinnen tatsächlich Marktanteile und steigern unsere Verkaufszahlen in Europa und wir eröffnen Franchise- und eigene Shops sowohl in Italien als auch im Rest Europas. Deutschland ist der bedeutendste Markt nach Italien, aber auch Skandinavien und Benelux entwickeln sich sehr gut. In der Herbst-/WinterSaison 2013/14 wollen wir auch die Präsenz in Russland und Osteuropa erhöhen. In Deutschland haben wir zwischen 2009 und 2012 eine Umsatzsteigerung von 102 Prozent erzielt – und das mit der gleichbleibenden Zahl Händler und zusätzlich nur den eigenen Läden. Andrea Cané: Bei der WoolrichMännerkollektion sind wir bereits sehr zufrieden mit dem Mix aus Jacken und Sportswear. Die große Neuigkeit für Herbst/ Winter 2013/14 ist der Launch der neuen Woolrich-Damenkollektion. Ein neues Designteam hat an einem spohisticated, feminineren Look gearbeitet, der selbstverständlich weiterhin die
Markenhistorie widerspiegelt, zum Beispiel mit originalen Stoffen aus der Woolrich Mill und Teilen aus dem Archiv. Aber alles mit zeitgemäßem, stylischem Anspruch. Die neue Woolrich Gentlewoman wird romantisch Verspieltes und den maskulinen Look mischen, die Volumen sind feminin, die Stoffe fließend und weich. Einen speziellen Fokus setzen wir auf alles aus den Archiven: Das Programm Hunting Package ist davon inspiriert und reinterpretiert diese modern und weiblich, wir zeigen zum Beispiel neue Wollmäntel und Jacken in einer Vielzahl Variationen des typischen Karos. Außerdem wird es eine limitierte Ballerina geben, die wir gemeinsam mit dem 1919 in Mailand gegründeten Traditionsbetrieb Porselli, Traditioneller Lieferant der Ballettschuhe für das Mailänder Teatro alla Scala. Noch immer werden die Schuhe handgefertigt, die Woolrich-Edition aus den originalen Wollstoffen wird in einer speziellen Verpackung geliefert. In unserem letzten Interview sagten Sie, dass der WP-eigene Retail auf einen Umsatzanteil von 30 Prozent wachsen sollte. Wachstum, das Sie nur in Italien realisieren wollen oder auch in anderen europäischen Ländern?
Cristina Calori: Die Retailexpansion ist definitiv Teil unserer Zukunftsstrategie – 2012 haben
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Deutschland, dem wichtigsten Markt nach dem Heimatmarkt, misst WP Lavori große Bedeutung zu. Im Bild der Showroom in München bei Komet und Helden.
Cristina Calori, Präsidentin der Gruppe WP Lavori in Corso, startete vor 30 Jahren in ein kühnes Unternehmen – und ist heute eine kühne Unternehmerin.
Kreativdirektor Andrea Cané hat Cristina Calori von Anfang an begleitet. In den 30 Jahren ist er vom Produktspezialisten zum Firmenstrategen gereift.
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wir in München, London, Lille, Maastricht und Göteborg fünf Woolrich-Läden eröffnet und einen WP-Lavori-Store in Italien, in Genua. Unser Retailnetzwerk zählt heute zwölf WP-Stores, neun Woolrich-Läden und einen Barbour-Shop. Besonders die Zahlen des Münchner Woolrich-Stores, der im Oktober eröffnet wurde, waren extrem positiv – und das von Anfang an. In Deutschland werden zur Saison Herbst/Winter 2013/14 15 neue Shop-in-Shops hinzukommen. Außerdem steht 2013 die Expansion der WP-Stores im Mittelpunkt, zunächst noch in Italien, aber in Zukunft auch im Ausland. Letzte Saison haben Sie die Teilnahme von Woolrich an der Bread & Butter gestrichen – in diesem Jahr kehren Sie zurück…
Andrea Cané: Wir zeigen uns mit einem WP-Stand um das 30-Jahr-Jubiläum zu feiern und um Händlern und Einkäufern unser Buch zu präsentieren: „30 Years Of Research In Style – WP Lavori in Corso“, das von dem Team des kanadischen Verlags Inventory gemacht und herausgegeben wurde, übrigens einer der spannendsten Verlage überhaupt. Publiziert wird das Buch beim renommierten italienischen Verlag Rizzoli International. Das Buch schaut bis in die Anfangstage zurück und stellt die Mission und Ziele von WP Lavori heraus. Ganz besonders widmen wir uns der Entwicklung der letzten zehn Jahre, da wir ja schon früher, zum Zehnund 20-Jahr-Jubiläum, Bücher herausgegeben haben. Aber im Vordergrund steht natürlich ein aktueller Blick auf das, was WP Lavori heute ist: eine internationale Gruppe aus traditionsreichen Marken. Wir zeigen die Designer und die Menschen, mit denen WP Lavori arbeitet und 113 style in progress
gearbeitet hat, die Marken und erklären das Konzept der WPStores, in denen wir ja nicht nur unsere eigenen Marken feiern, sondern auch andere Marken featuren, die Research genauso ernst wie wir nehmen. Eine Werkschau unserer Firma also, unserer Philosophie, Ästhetik und unser Geschmack.
WP Lavoris Erfolg ist, wie Sie sagen, eng mit den Menschen verbunden, die für Sie arbeiten. Wie finden Sie neue Talente und wie machen Sie sich als Arbeitgeber attraktiv?
Andrea Cané: WP Lavoris Konzept per se ist schon für Menschen interessant, die wie wir historische Marken lieben und wiederbeleben. Mitarbeiter werden davon angezogen und einmal in der Firma, entfaltet sich diese Leidenschaft vollends – und das macht unseren Erfolg aus. Wenn es um Designtalente geht, haben wir den Markt und die Arbeit von jungen Designern natürlich immer im Blick. Ich kontaktiere dann jene, die ich für geeignet halte. Nicht zu vergessen ist natürlich das Netzwerk aus Freunden in der Industrie, die mir immer wieder Talente empfehlen. Wie steht es um die Onlinepläne der WP-Lavori-Marken?
Cristina Calori: Es gibt unseren WP-Store auch online, aber 2013 werden wir für Woolrich John Rich & Bros., Baracuta und WP Lavori eine europäische und internationale E-CommercePlattform starten. Ab 2013 genießt das Thema bei uns intern Priorität und wird auch entsprechende Investments sehen. Danke für das Gespräch.
WP Lavori in Corso wurde 1982 gegründet, mit 100 Mitarbeitern erwirtschaftet Präsidentin Cristina Calori 115 Millionen Euro. Für die Marken Woolrich John Rich & Bros., Woolrich Woolen Mills, B.D. Baggies und Baracuta hält WP Lavori die weltweite Lizenz und Distributionsrechte. Woolrich Penn-Rich ist in Lizenz und Distribution für Italien, für Blundstone und Save Khaki ist WP Lavori Europa-Distributeur, für Barbour italienischer Distributeur. In seinen elf markenübergreifenden WP-Stores in Italien werden auch Fremdmarken, die der Gruppenphilosophie entsprechen, geführt. Darüber hinaus betreibt die Gruppe neun Woolrich-Stores und einen Barbour-Store. Marken mit Geschichte, die mit neuen Ideen versehen im heutigen Handel Erfolg haben, sind die DNA der Gruppe. www.wplavori.com
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Anita Tillmann und Norbert Tillmann, die kreativen und strategischen KĂśpfe der Messe.
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Zum jährigen geht’s unter die Erde
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Premium Berlin laden die Macher Anita Tillmann und Norbert Tillmann an den Ort, wo alles begann: Im Tunnel wird mit Medien, Ausstellern und Besuchern gefeiert. style in progress im Interview mit Anita Tillmann.
Was waren die Meilensteine in den zehn Jahren?
Anita Tillmann: Eine gelungene Veranstaltung, eine Messe, die viele Besucher anzieht und unsere Aussteller zufrieden stellt. Denn am Ende des Tages sind wir Dienstleister und unser Job ist, eine gute Messe zu machen. Wenn wir diesen Job gut erledigen, dürfen wir mit uns zufrieden sein.
Es gab viele, sicherlich der Kauf der Immobilie Station-Berlin in der Luckenwalder Straße, weil dieser uns ganz neue Perspektiven eröffnet hat. Sehr bedeutsam war auch die Etablierung der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin durch die IMG, die wir ja beraten haben. Es war weltweit das erste Mal, dass eine Fashion Week parallel zu den wichtigen Messen stattfindet – und daher eine wichtige Premiere. Dann natürlich auch die F95 StoreEröffnung, der sozusagen die Verlängerung der Premium ist, und durch den viele Händler erst verstanden haben, was das Besondere am Ansatz der Premium ist: Wir kuratieren die Kollektionen jede Saison aufs Neue, suchen auf der ganzen Welt nach den besten Marken für unser Ausstellerportfolio. Diese Arbeit ist der eines Retailers sehr ähnlich – nur dass ein Ladenbesitzer eben nicht so viel unterwegs sein kann, wie wir es sind. Das ist unser Versprechen an die Händler: Wir suchen weltweit das Beste und Spannendste und bringen es nach Deutschland. Was für ein Angebot! Ich wünschte, mehr Händler würden diesen Aufwand sehen, schätzen und belohnen – zum Beispiel, indem sie einen Tag länger in Berlin verbringen und sich Zeit nehmen, in diese Selektion einzutauchen.
Grundsätzlich, wie schon gesagt, ist unser Job, eine gute Messe zu machen, damit erweisen wir unserem internationalen Publikum den besten Dienst. Aber selbstverständlich werden wir auch feiern: Mit einer Party an der Location, wo alles
Ja, sicherlich, wir sind nicht fehlerfrei. Wir versuchen aber, unsere Fehler nur einmal zu machen – und schnell daraus zu lernen. Rückblickend würde ich sagen, dass unsere Fehler meist daraus entstanden sind, dass wir zu schnell waren, unserer Zeit
Interview: Martina Müllner. Fotos: Premium, Jürgen Schabes
Was wünscht sich die Premium selbst zum 10-Jahr-Jubiläum?
Wird es Events und Specials zum Jubiläum geben?
In einem U-Bahn-Tunnel hat vor zehn Jahren alles begonnen. Seither ist die Premium fixer Bestandteil in Berlins Messelandschaft.
begann, dem U-Bahn-Tunnel am Potsdamer Platz. Darüber hinaus werden wir gemeinsam mit einer Handvoll ausgewählter Aussteller Limited Editions auflegen, die die Händler dann nur auf der Premium ordern können.
Gab es in den zehn Jahren auch kritische Momente?
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Berlin als Heimatstadt der Premium-Mode: Das Konzept hat sich bewährt.
voraus. Daher ist es vielleicht auch ein Segen, dass der Start der Panorama – für die wir in unserer Beraterfunktion das Konzept erstellt haben – durch äußere Umstände verschoben werden musste. Ich bin mir sicher, dass jetzt die Zeit reif ist, dass der Markt die neue Messe annimmt. Vor drei Jahren, als unsere Überlegungen zur Panorama gestartet sind, wäre es für den Markt vielleicht noch nicht so weit gewesen. Daher: Kein Unglück, in dem nicht auch Glück liegt. In zehn Jahren ist die Messe gereift: Agenturstände bestimmen nicht mehr das Bild, sondern die Brands selbst.
Letztlich eine natürliche Entwicklung, die für die Stärke der Messe spricht: Früher sind viele Agenten sozusagen in Vorleistung für ihre Marken gegangen, haben mit diesen Gemeinschaftsständen bewiesen, dass die Messe in Berlin lohnt. Jetzt wissen die Marken um die Bedeutung Berlins und natürlich ist es auch den Agenten lieber, die Firmen buchen direkt. Dennoch ist ein gutes Verhältnis mit Agenturen für uns ganz wichtig, denn im Premiumsegment sind Agenturen das Rückgrat der Branche. Hat eine Marke einen etablierten Agenten, fassen die Händler Vertrauen – und dann kann 113 style in progress
man sich als Brand dauerhaft auf dem deutschsprachigen Markt etablieren.
Welche Bedeutung wird Berlin also weiterhin haben und welche Rolle misst sich die Premium im Messegeschehen selbst zu?
Ich glaube, dass es Berlins Bedeutung nur gut tut, ein so umfangreiches Angebot zu haben. Mit der Premium, der MercedesBenz Fashion Week, Bread & Butter und Panorama steht der Messestandort auf vier soliden Säulen. Ich glaube nicht, dass man die Wichtigkeit von Berlin oder dieser Veranstaltungen dann noch berechtigt in Frage stellen kann. Dazu kommt eine Reihe von Nebenveranstaltungen und Events, die das Messegeschehen sehr bereichern. Berlin ist international die einzige Stadt in Deutschland, die im Modebusiness von Bedeutung ist.
Premium International Fashion Trade Show feierte 2003 Premiere, heute stellen knapp 900 Brands und um die 1.400 Kollektionen auf der Premium Berlin aus. Die Daten der Jubiläumsveranstaltung: 15. bis 17. Januar 2013. www.premiumexhibitions.com
A. Walde,“Der Aufstieg“, Copyright by VBK
www.diehinterhofagentur.de Handstich – Wool & Co – Modfitters – Jey Coleman – Camplin – Etiqueta Negra – Tortuga Academy – Take a Way – Mc Alson
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THAT’S
MY JOB
The Denim Hunter
Indiana Jones würde erblassen
Brit Eaton gilt als bester Denimjäger der Welt. Seine oft abenteuerliche Suche nach Vintage-Jeans führt ihn an die entlegendsten Orte, in unterirdische Minen und Schächte. Während eines kurzen Zwischenstopps in New Jersey sprach der ambitionierte Amerikaner über sein Leben als Modearchäologe. Text: Odessa Legemah. Fotos: Brit Eaton
Ihre Karriere ist ziemlich einzigartig und facettenreich: Sie saßen in Griechenland ein, waren Taxifahrer in Madison und haben Eis an Nacktstränden in den Niederlanden verkauft. Wie kamen Sie in die Modebranche und wurden Denim Hunter?
Ich glaube, das liegt daran, dass ich eine ziemlich lebhafte Fantasie habe. Ich erkenne in manchen Dingen Potenzial, die andere als wertlos erachten oder wegwerfen würden. Wenn ich heute auf Streifzug gehe, ist mein Motto, dass ich nach alten Dingen suche, aber in Wirklichkeit
Jäger des verlorenen Schatzes. Britt Eaton präsentiert stolz ein aktuelles Fundstück.
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geht es um Dinge mit Charakter. Ich fing damals an, tonnenweise coole Vintage-Workwear zusammenzusammeln, und als ein paar Modefirmen davon Wind bekamen, standen sie vor meiner Tür, um sich die Sammlung anzusehen. Hauptsächlich über Mundpropaganda entwickelte sich von da an alles sehr erfolgreich, was sowohl den Ankauf als auch den Verkauf anging. Mir gibt es einen echten Kick, wertvolle Dinge zu finden. Und es schwingt auch eine gewisse Genugtuung mit, wenn ich etwas Einzigartiges finde und eine
THAT‘S MY JOB 163
Sekunde danach schon weiß, welcher meiner oft langjährigen Kunden dieses Teil am meisten schätzen wird.
Viele können mit dem Begriff Denim Hunter nichts anfangen. Wie würden Sie Ihren Job beschreiben?
Es ist eine Kombination aus Glück, Fachkenntnis, Bestimmung, Glauben und einer großen Portion Risiko, denn ich riskiere Kopf und Kragen! Ihr Unternehmen heißt Carpe Denim. Ihre Produkte verkaufen Sie an Kunden wie große Filmrequisiten in Hollywood, private Sammler und Firmen wie Levi’s, Ralph Lauren, the Gap oder Dickies. Warum ist Vintage-Denim so ein großes Thema in der Branche?
Ich habe das schon immer gesagt und ich werde es immer sagen: Jede Jeans vergeht auf ihre eigene Art und Weise. Sie sind einzigartig wie Schneeflocken und für Leute wie mich und auch für Designer sind sie Kunstwerke. Obwohl ich in den letzten Jahren Abermillionen Jeans in Händen hatte, finde ich noch Details und Muster, die ich noch nie gesehen habe. Vor allem bei den ganz alten Teilen von 1860 bis 1880, für deren Suche ich ein immer besseres Händchen und Interesse bekommen habe, weil sie mich einfach begeistern. 1997 war ich noch völlig aufgeregt, eine Jeans von 1970 gefunden zu haben. Heute, im Jahr 2012 empfinde ich diese Begeisterung nur noch bei Jeans von 1940 oder früher. So geht es wohl jedem Samm-
ler. Mit der Zeit stumpft man ab. Ich erkannte vor 20 Jahren zum ersten Mal den Wert alter Jeans. Inzwischen braucht es fast Dynamit, um mich noch vom Hocker zu hauen. Um noch mal auf die Frage zurückzukommen – die Modeindustrie ist genau wie ich von Vintage-Denim fasziniert: Jede Hose erzählt eine eigene Geschichte. Ihr ist die eigene Geschichte auf den Stoff geschrieben. Du siehst alte Farbkleckse oder Reparaturen und fragst dich, wie das wohl passiert ist. Das Leben ist einfach spannender, wenn wir Dinge sehen, die wir noch nie zuvor gesehen haben. Und Vintage-Denims befriedigen diese menschliche Neugierde, etwas völlig Neues zu entdecken.
Wo finden sie die richtigen Orte, an denen Sie nach diesen Denimschätzen suchen?
Weil ich während der letzten 20 Jahre unendlich viele falsche Plätze abgeklappert habe.
Fühlt sich ein Modearchäologe nicht manchmal wie ein Zeitreisender?
Wer wissen möchte, wie ein Römer im antiken Rom lebte, dem empfehle ich, sich in diese Rolle hineinzuversetzen, um es zu erleben. Wer etwas finden möchte, was die alten Römer uns hinterlassen haben, dem empfehle ich, dort zu suchen, wo sie gelebt haben und so zu denken, wie sie damals. Mein Werdegang als Denim Hunter hat mich da unheimlich bereichert, im kulturellen Sinne, aber auch in der Allgemeinbildung.
Fertig sortiert. Am Rose Bowl Market in Pasadena erzielen besonders seltene Stücke Spitzenpreise.
Ich habe oft Dinge gefunden, weil ich mich in die Rolle der Menschen hineinversetzt habe, die vor mir gelebt haben. Wie ein Schauspieler, der sich in eine Rolle hineinversetzt, baue ich eine mentale Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart auf. Dadurch entdeckt man Dinge jenseits der Vorstellungskraft.
Sie haben über sich selbst einmal behauptet, der beste Denim Hunter in den USA zu sein, wahrscheinlich auch weltweit. Gibt es internationale Konkurrenz?
Ehrlich gesagt, sehe ich mich konkurrenzlos. Ich habe die „Olympischen Denim Spiele“ der letzten 20 Jahre in Folge gewonnen und bin jetzt fast schon ein Rentner, der im Ältestenrat der weltweiten Denim Hunter sitzt. Nein, im Ernst, einstige Konkurrenten sind längst Partner geworden oder sie sind von der Bildfläche verschwunden. Dieses Business hat ein gewisses Karma, das nur die echten Puristen durchhalten. Früher hat es mich eifersüchtig gemacht und angespornt, wenn jemand anderer ein sehr wertvolles Exemplar Jeans gefunden hat. Aber wenn mein Hobby und meine Passion, wie ich es nenne, globale Relevanz haben sollen, ist es wichtig für die ganze Industrie, dass weltweit Menschen nach alten Jeansmodellen forschen. Das habe ich mit der Zeit erkannt. Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Ihnen aus?
Die Eatons – eine denimverrückte Familie.
der aggressivste ADHS-Typ, den es gibt. Ich hatte nur das enorme Glück, dass mich meine Denimabhängigkeit in einen Lifestyle katapultiert hat, wo ich mein Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom über die Freiheit rechtfertigen kann, dass ich jeden Tagtraum, den ich träume, an jedem einzelnen Tag ausleben kann. Interessiert Sie Modedesign überhaupt?
Ja, mich interessiert, wie es mein Geschäft beeinflusst. Wenn Jeans eines Tages mal aus der Mode kommen sollten, würde sich der Wert meiner Sammlung um ein vielfaches dezimieren. Das perfekte Brit Eaton Modeerscheinungsbild für das Jahr 2013 würde demnach aussehen wie eine Aufnahme aus einer amerikanischen Bergarbeitersiedlung von 1920. Für die ersten Vorkommen von Jeans gibt es sehr unter schiedliche Definitionen. Wie haben Sie Ihr Metier eigentlich gelernt?
Erstens: Geh in einen Second Hand Store, kaufe eine Jeans die in deinen Augen alt aussieht und stelle dann Zuhause fest, dass sie völlig wertlos ist. Zweitens: Geh zurück in den Laden und versuche es noch mal. Wiederhole diesen Prozess immer und immer wieder, bis du völlig entnervt aufgibst. An diesem Punkt hast du das Ganze verstanden! Vielen Dank für das Gespräch!
Es gibt keinen typischen Tag ein meinem Leben. Ich bin style in progress 113
DOG DAYS ARE OVER Fotos: Dörte Haupt, www.doertehaupt.de Styling & Produktion: so wow – Agi Habryka, www.sowow.de Models: Boris, Klas, Lars (www.sowow.de) und Mo, der Hund Illustrationen/Artwork: Conny Dreher, www.atelierconradi.de Spezieller Dank an: Frontlineshop
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MODE 165
Foto linke Seite (li) – Mütze: Wemoto Kette: Gurke von lenaloeber.net T-Shirt: Carhartt Latzhose: G-Star Raw Schuhe: Pointer (re) – Cap: Obey Fliege: Stylist’s own Hemd: Roy Rogers Jeans: Closed Schuhe: Vans Foto diese Seite Hemd: Hartford
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(li) – Kappe: Wemoto T-Shirt: Olow Jeans: Topdog Schuhe: Nike 6.0 (Mitte) – Kappe: The Quiet Life T-Shirt: Wemoto Jeans: AG Adriano Goldschmied Schuhe: Lacoste (re) – Hemd: Antony Morato T-Shirt: T-Library Jeans: Drykorn Schuhe: Supra
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(li) – T-Shirt:MODE Toon Star 167 Jeans: Pepe Jeans Schuhe: Sperry Top Spider (re) – T-Shirt: Local Celebrity Jeans: Levi’s Schuhe: G-Star Raw
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M端tze: Analog 168 MODE T-Shirt: Chunk Jeans: Lois Schuhe: Converse
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(li) – Kappe: Stetson MODE 169 T-Shirt: Eleven Paris Jeans: Nudie Schuhe: Vans (re) – Kappe: Stetson T-Shirt: Eleven Paris Jeans: Roy Rogers Schuhe: Lacoste
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(re) Sonnenbrille: Funk 170–MODE Maske: Stylist’s own T-Shirt: Bench Jeans: Antony Morato Schuhe: Gravis (li) – Hemd: Pence Longsleeve: Superdry Jeans: AG Adriano Goldschmied Schuhe: Palladium
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(li) – Mütze: Carhartt MODE 171 T-Shirt: Wemoto Jeans: Gilded Age Schuhe: G-Star Raw (re) – Cap: Cleptomanicx Hemd: Replay Jeans: Lacoste Schuhe: Vans Socken: Topman
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Let’s get UP, let’s get DAUN! Fotos: Felix Krüger, www.felixkrueger.com Styling und Produktion: Annika Becker & Agi Habryka Haare/Make-up: Bjørn Krischker, www.bjoernkrischker.com Model: Kim Ackermann, www.thespecial.org Foto-Assistenz: Marcel Simon Schmidt
Brille: Andy Wolf Jacke: Blauer USA Top: Paul & Joe Hose: Paul & Joe Schuhe: Stylist’s own 113 style in progress
Jacke: Cinque Top: Bloom Rock: Stylist’s own style in progress 113
Jacke: Schneiders 174 MODE Bandeau-Kleid: Stylist’s own Bluse: Witty Knitters Kette: Yulyaffairs Schleife: Stylist’s own Armreif: Steven Shein Ring: Stella & Dot
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Jacke: Hetregó MODE 175 Top: Cinque Kragen: Klara Kadlecova Ring: Stylist’s own Jeans: J Brand
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Jacke: Peuterey 176 MODE Hose, Top: Coast Weber Ahaus Ringe: Stylist’s own Tasche: Liebeskind Berlin Schuhe: Robert Clergerie
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Jacke: C Studio MODE 177 Bluse: Paul & Joe Shorts: Paul & Joe Schuhe: A Cuckoo Moment
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Jacke: Mabrun 178 MODE Bluse: Hartford Jeans: Dr. Denim Schuhe: Robert Clergerie
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MODE 179
Brille: Andy Wolf Jacke: C Studio Pullover: Bloom Rock: Barbara Lohmann style in progress 113
Fotos: Federica Roncaldier, www.federicaroncaldier.com; Styling & Produktion: Friederike von Bock, www.sowow.de; Haare/Make-up: Memo Schmage, www.memoschmage.com; Model: Britta via VIVA Models, www.vivamodels.de; Foto-Assistent: Alexander Wohlrab, www.alex-wohlrab.de; Styling Assistent: Christina van Zon, www.christinavanzon.com; Spezieller Dank an: Frontlineshop
The Girl is a Lady
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Kleid, Top: Barre Noire Kette: Stella & Dot Ring: Cheap Monday Rock: G-Star Schuhe: Buffalo Socken: Falke
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182 MODE
Top: Karlotta Wilde Kette: Stylist’s own Gürtel: Barre Noire Gürtel gepunktet: Herr von Eden Rock: Cheap Monday Strumpfhose: Falke Schuhe: Hugo 113 style in progress
MODE 183
Mantel: Hien Le Kette: Friis Company Strumpfhose: Wolford Schuhe: Jeffrey Campbell style in progress 113
184 MODE
Brille: Mykita Jacket: Baum und Pferdgarten Top: Stine Goya Rock: Nümph Handschuhe: Sessùn Socken: Stylist’s own
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Mantel:MODE Ep_Anoui 185 Kleid: Marlene Birger Tasche: Hugo
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Mantel: Drykorn 186 MODE Kleid: Herr von Eden Bluse: American Apparel Strumpfhose: Wolford Schuhe: Rosa Rot
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MODE 187
Cape: Sebastian Ellrich Kleid, Bluse, Border: Sava Nald Kette: Diesel Schuhe: Buffalo London style in progress 113
Fotos: Federica Roncaldier, www.federicaroncaldier.com Styling & Produktion: Friederike von Bock, www.sowow.de Haare/Make-up: Memo Schmage, www.memoschmage.com Model: Johann 端ber VIVA Model Management, www.vivamodels.de Assistenz: Alexander Wohlrab, www.alex-wohlrab.de Christina van Zon, www.christinavanzon.com
Urban Forest
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M端tze: Friendly Hunting Schal: Friendly Hunting Rucksack: Luis Trenker Weste: Cervolante Jeansshirt: Barbour Hose: Habsburg Schuhe: Red Wing
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Parka: Woolrich 190 MODE Pullover: Strellson Hemd: Arido Hose: Scotch & Soda Schuhe: Wolverine
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Jacke: Swiss Chriss MODE 191 Hemd: Steiner 1888 Hose: Luis Trenker Boots: Handstich
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Parka: Parajumpers Anzug: Windsor Pullover: Strellson Hemd: Hartford G端rtel: Luis Trenker Schuhe: Handstich
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MODE 193
Dufflecoat: Windsor Pullover: Henry Cotton’s Shirt: Intellectual Leisure Hose: Peuterey Schuhe: Handstich style in progress 113
194 MODE
Jacke: Mountain Force Pullover: Friendly Hunting Hose: Han Kjøbenhavn Schuhe: Wolverine 113 style in progress
Jacke: Meindl MODE 195 Schal: Friendly Hunting Hose: SLVR by Adidas Schuhe: Red Wing
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Aus einem Guss: Die Galerie aus dem Wiener Palais Liechtenstein f端gt sich nahtlos in das Interieur des neuen 14 oz. am Berliner Kurf端rstendamm.
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Hommage an Berlin 14 oz. / berlin. Das neue 14 oz. auf dem Kurfürstendamm setzt Maßstäbe – nicht nur in architektonischer Hinsicht. Die West-Dependance von Karl-Heinz Müllers Store im Haus Cumberland zeigt auf 600 Quadratmetern wahre Größe und ist ein sehens wertes Konzept. Text: Ina Köhler. Fotos: Ingo Robin
Cary Grant hat sein souveränes Lächeln aufgesetzt – das Schwarz-Weiß-Foto über der Ladentheke des neuen 14 oz. steht für subtilen maskulinen Luxus und programmatisch für das Konzept, mit dem der Store antritt. Es war eins der Herbstevents der Branche, als im Oktober die roten Teppiche auf den beheizten Bürgersteigen vor dem Kurfürstendamm 193/194 ausgerollt wurden. Karl-Heinz Müller hatte zur Eröffnung seines dritten Shops geladen. Der 600 Quadratmeter große Store setzt Maßstäbe und das nicht nur in architektonischer Hinsicht. Ganz ursprünglich sollte das Haus Cumberland, ehemals style in progress 113
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Auswahl satt: Auch im neuen Store von Karl-Heinz M端ller dreht sich alles um die blaue Ware.
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ein gründerzeitliches Boarding House, zum Luxushotel werden, eine Art zweites Adlon im Westen. Patina, Backsteine und eine Bibliothek
Schon allein wegen der Inneneinrichtung lohnt sich der Besuch am Kurfürstendamm. Mit leichter Hand bauten die Architekten eine alte Jugendstil-Bibliothek aus dem Wiener Palais Liechtenstein in das neue 14 oz. ein. So maßgefertigt, dass viele Besucher der Illusion erliegen, diese Galerie habe es dort schon immer gegeben, ebenso wie die scheinbar gealterte Decke, die in Wirklichkeit von einem geschickten Kirchenmaler in genau diesen Zustand versetzt wurde. Hier ist nichts zufällig, sondern alles so lange abgestimmt, bearbeitet und patiniert, bis es letztendlich passt. Manche Details werden Besucher gar nicht bewusst wahrnehmen – wie die eigens angefertigten Strahler an der Decke, die an Filmstudios der goldenen 1920er-Jahre erinnern und den ganzen Raum mit warmem Licht füllen oder die elektronisch regelbaren LEDs in der Bibliothekswand, mit denen die Ware in unterschiedliche Stimmung getaucht werden kann. Für Männer und Frauen gibt es jeweils getrennte Eingänge, im hinteren Teil des Ladens sind die Abteilungen miteinander verbunden. Das Sortiment besteht aus tragbaren Luxusartikeln, die nicht auf große Designernamen setzen, sondern auf ein wertiges Produkt. „Die gleiche Frau beispielsweise, die abends ein Dior-Kleid trägt, will ein selbstverständliches Tagesoutfit“, so Karl-Heinz Müller.
„Diese Form der Einrichtung kann man nur vor Ort entwickeln, dafür braucht man Zeit.“ Karl-Heinz Müller, Inhaber des 14 oz.
Eröffnung mit Freunden: v.l.: Jason Denham, Karl-Heinz Müller, Adriano Goldschmied und Nigel Cabourn.
Massive Eiche statt Furnier
Der Umgang mit alter und neuer Bausubstanz, mit Spolien und Versatzstücken der Kombination von „rauem Luxus“ und neuer Technologie kennzeichnete schon das erste 14 oz., das Müller gerne sein Stammhaus nennt. Der Look im neuen Store ist, bedingt durch die bourgeoise Deckenhöhe, großzügiger und repräsentativer. Hier ist nichts mit heißer Nadel gestrickt: massives Eichenholz statt Furnier, echter Stuck statt Plastikverblendungen, richtige Backsteinwände statt falscher Tapeten. „Diese Form der Einrichtung kann man nur vor Ort entwickeln, dafür braucht man Zeit“, beschreibt es Karl-Heinz Müller, dem sein neues Projekt sichtlich Spaß bereitet hat. Und auch den anderen, die ihn dabei unterstützt haben. F.C. Gundlach, deutscher Grandseigneur der Modefotografie, wählte persönlich klassische Schwarz-Weiß-Motive aus vergangenen Dekaden für den Laden aus. Nicht nur das ist eine Hommage an Berlin, eine Reminiszenz an die 1950er-Jahre, als der Ku’damm noch Modezentrum war und deutsche Couturiers wie Uli Richter den Look prägten. Auch in anderer Beziehung heißt es künftig „go west“ für das Team um den Messechef: Die Zentrale der Bread & Butter wird im kommenden Jahr von Berlin-Mitte ins Haus Cumberland umziehen und auf jeweils 800 Quadratmetern zwei Etagen belegen.
14 oz. im Haus Cumberland Kurfürstendamm 193–194, 10707 Berlin/Deutschland Eröffnung: Oktober 2012, Inhaber: Karl-Heinz Müller Verkaufsfläche: 600 qm Marken für Frauen: 45 r.p.m., AG Adriano Goldschmied, Barbour, Bergfabel, Blauer, Canada Goose, Closed, Cruciani, Current/Elliott, Denham The Jeanmaker, Drykorn, Equipment, Fidelity, Gloverall, Happy Sheep, Hunter, Inis Meáin, J Brand, Johnbull, Lavenham, Liebig, Ludwig Reiter, Mackintosh, Majestics, Meindl, Nudie Jeans & Co., Sahaja, Shoto, Splendid, Tricker’s, True Royal, Windsor, Woolrich Marken für Männer: 3×1 by Scott Morrison, 45 r.p.m., Alden, Andersen-Andersen, Atelier LaDurance, Barbour, Bergfabel, B.D. Baggies, Buttero, Canada Goose, Carhartt, Closed, Denham The Jeanmaker, Drykorn, Edwin, Gloverall, G.R.P., Haversack, Hunter, Inis Meáin, Jean Shop, Lavenham, Levi’s Vintage Clothing, Ludwig Reiter, Meindl, Merz B. Schwanen, Mackintosh, Monitaly, Momotaro, Nigel Cabourn, Nudie Jeans Co., Quoddy, Prps, Red Wing Shoes, Salvatore Piccolo, Schiesser Revival, Shoto, Spiewak, Schott N.Y.C., Tellason, Ten C, Tricker’s, Viberg Boot, Windsor, Wolverine, Woolrich, Yuketen Accessories: Ben Alder, Borsalino, Ca4la, Drakes, Dukes Finest Vintage Artisan, Felisi, Filson Bags, GlobeTrotter, Headhunter, Himalaya Cashmere, King Baby Studio, Laco, Midori, Mühlbauer, Pantherella, Piet Breinholm, Stetson
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Der Funke im Hinterstübchen Meindl Authentic Luxury / München. Die richtige Idee zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Oder der richtige Ort zur richtigen Zeit für die richtige Idee ... So stimmt’s! Text: Stephan Huber. Fotos: Meindl Authentic Luxury
nen. Haken gab es aber auch bei genauer Überprüfung nicht. Also hat Rolf Griesinger einfach zugegriffen, auf Verdacht. Denn erst danach hat er Markus Meindl, Geschäftsführer und Chefdesigner von Meindl Bekleidung, angerufen. „Servus Markus, ich hätte da eine Idee ...“ Ehrlich und unverkitscht
Denn die Idee für einen MeindlLifestyle-Store zündete bei Rolf Griesinger, Geschäftsführer der Modeagentur Internationale Mode Gmbh mit Sitz in München schon 2009, bei der Eröffnung des Meindl-Flagships am Stammsitz Kirchanschöring. „Ich war begeistert vom Produkt, von der Haptik, von der Modernität. Mich hat es an dem Abend richtig gepackt. Und es war klar, dass München der perfekte Standort ist.“ Manchmal braucht man Glück
Da es aber in München selbst für einen so gut vernetzten Mann wie Griesinger durchaus etwas kompliziert ist, die richtige Location zu finden und außerdem sonst so einiges zu tun war, blieb es für’s Erste beim Funken im Hinterstübchen. Aber dann! Dann brachte ein Glücksfall Bewegung in die Sache. Griesinger wurde an der urmünchnerischen Adresse Am Kostor, einen Kindersteinwurf von der Maximilianstraße entfernt, ein nachgerade ideales Ladenlokal angeboten, zu für Münchner Verhältnisse beinahe verdächtigen Konditio113 style in progress
Weil auch bei Markus Meindl die Idee für einen authentischen Store in München schon eine ganze Weile im Hinterstübchen gefunkt hatte, kamen die Beiden sehr schnell zum Handschlag. Auch der Name war rasch gefunden. Meindl – Authentic Luxury bringt den Anspruch auf den Punkt. Den Anspruch des Produktes ebenso wie den des Ladens. Zusammen mit dem Salzburger Architektenbüro raum_bau : architekten fanden Griesinger und Meindl zu einer perfekten Umsetzung ihrer Vision. Eine feine Balance zwischen Tradition und Moderne. Die Materialien Eiche, raues Eisen und Leder wurden schnörkellos miteinander verknüpft und entfalten so eine gemeinsame Kraft. Besonderes Highlight ist der gespachtelte Kupferboden, der mit der Zeit eine immer intensivere Patina annehmen wird. Dieses ehrliche, völlig unverkitschte Store-Design ist für die hochwertigen, handwerklichen Produkte von Meindl der stimmige Rahmen. Denn das Produkt spielt die Hauptrolle auf 155 Quadratmeter und drei intelligent verwobenen Ebenen. Ohne jedes elitäre Gehabe, Exklusivität der Materialien und den Preislagen
Rolf Griesinger: „Ich will, dass die Kunden die Ware anfassen.“
zum Trotz. Schwellenängste sollen gar nicht erst aufkommen. Rolf Griesinger: „Ich will, dass die Kunden die Ware anfassen, dass sie das Besondere spüren. Bei Meindl geht es ganz intensiv um die Haptik.“ Von Anfang an war geplant, das Angebot von Meindl selektiv und stimmig durch besondere Produkte zu komplettieren. So finden die von Anfang an zahlreichen Kunden unter anderem auch Hemden von Salvatore Piccolo, Gürtel von Dukes oder Taschen von Filson. Bei der
K+S Schuhmanufaktur lassen Griesinger und Meindl exklusiv Meindl-Shoes produzieren. Die Edelsneaker aus feinstem Ziegenvelour oder supersofte Boots aus sämisch gegerbtem Hirsch entpuppten sich als Volltreffer. Was Griesinger ganz besonders freut, ist das völlig gemischte Publikum. „Manche reisen ganz gezielt an, andere schneien einfach beim Bummeln herein. Es kommen Junge und Alte, Touristen aus aller Herren Länder, vor allem aber auch Einheimische, die den Laden mitten in ihrem Stammrevier sofort als echt respektiert haben.“ Eine nicht hoch genug einschätzbare Auszeichnung, wenn man München ein wenig kennt. Meindl Authentic Luxury Am Kostor 1, 80331 München/Deutschland www.meindl-munich.com Eröffnung: September 2012 Inhaber: Rolf Griesinger Mitarbeiter: 3 Verkaufsfläche: 155 qm Marken: Care Label, Dating New York, Dukes, Filson, Meindl, Salvatore Piccolo
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Das ehrliche, unverkitschte Shopdesign bildet f端r die Produkte von Meindl den idealen Rahmen.
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Gute Geschichten Ecke 32 / Konstanz. Alles richtig gemacht: Der neue Store Ecke 32 von Lars und Tony Nehren fährt auf der authentischen Schiene und kommt damit bei seinen Kunden richtig gut an. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Ecke 32
Das Haus stammt aus dem 14. Jahrhundert, und auch innen wirkt es mit Eichenparkett und Trägerbalken an der Decke anheimelnd gediegen. Der Laden brummt, es ist Wochenende. Ein Pärchen lässt sich die Philosophie der Filson-Taschen erklären, während ihre Kinder auf dem Ledersofa lungern, vertieft in ein Donald-Duck-Buch. Stammkunden kommen herein und werden wie alte Freunde begrüßt. Ecke 32 heißt der Store, der im März letzten Jahres von Lars Nehren und seinem Vater Tony eröffnet wurde, mit Marken wie Denham, Edwin, Red Wing und Schiesser Revival. „Auf uns hat niemand gewartet, aber genau so ein Konzept hat hier in Konstanz gefehlt“, erklärt Lars Nehren. Reingewachsen
Mit dem Einzelhandel ist Lars Nehren groß geworden, seine Familie führte 50 Jahre lang ein hochwertiges Schuhgeschäft in Koblenz. Zum eigenen Laden kam er auf Umwegen. Zunächst verschlug es ihn in die Schweiz, nach St. Gallen, wo er für Volvo
Von Trends will er sich nicht leiten lassen: Lars Nehren, Inhaber von Ecke 32.
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in der Großkundenbetreuung arbeitete. Doch der Traum vom eigenen Laden wurde stärker. Ursprünglich sollte es ein Peak-Performance-Store in der Schweiz sein, doch die Besuche auf den Messen, insbesondere die L.O.C.K. Area der Bread & Butter, brachten den 30-Jährigen auf seinen eigenen Weg. Unterstützt von seinem Vater, der ihm mit seiner Erfahrung und Begeisterung zur Seite und manchmal mit im Laden steht. „Diese Vater-Sohn-Konstellation finden viele sympathisch“, so Lars Nehren. „Viele Entscheidungen treffen wir gemeinsam, zum Beispiel, was das Budget betrifft. Die Ladenoptik und das Markenportfolio bestimme ich selbst.“
Hannover, der seine Eindrücke als Trendscout in einer stylischen Kollektion aus Biobaumwolle umsetzt. Ebenso die kleine, aber feine Jeans-Range Tellason aus San Francisco. „Ein ehrliches Produkt, zeitlos und qualitativ hochwertig“, beschreibt Lars Nehren. „Die Leute haben die Nase voll von Massenproduktion.“ Dazu passt das stimmige Angebot für Frauen, das das Konzept für die Männer ergänzt und aufgrund der Nachfrage auch größer werden soll, etwa von B.D. Baggies, Bellerose und Hartford. „Unser Konzept ist gleich in der ersten Saison voll aufgegangen, das hat uns bestätigt“, freut sich Lars Nehren. „Wir können mit Stolz sagen, dass wir gut eingekauft haben.“
Ehrlich und hochwertig
Von Trends will er sich dabei nicht leiten lassen, lieber von kleinen Labels mit guten Geschichten, wie Merz b. Schwanen mit Henleys, die auf der schwäbischen Alb auf historischen Strickmaschinen traditionell gefertigt werden, nur eine Autostunde von Konstanz entfernt. Oder Thom Krom aus
Ecke 32 Wessenbergstraße 32, 79462 Konstanz/Deutschland, T 0049.7531.22608, www.ecke32.com Eröffnung: März 2012 Inhaber und Geschäftsführer: Lars Nehren, Tony Nehren Mitarbeiter: 1 Verkaufsfläche: 135 qm Marken Frauen: AG Adriano Goldschmied, B.D. Baggies, Bellerose, Buttero, Denham the Jeanmaker, Gitta Plotnicki, Levi’s Vintage Clothing, Levi’s Made and Crafted, Red Wing Shoes, Schiesser Revival, Thom Krom Marken Männer: ADenim, B.D. Baggies, Buttero, Canada Goose, Danolis, Denham the Jeanmaker, Edwin, Hartford, Japan Blue, Levi’s Vintage Clothing, Merz b. Schwanen, Momotaro, Nigel Cabourn, PRPS, Preventi, Red Wing Shoes, Reyn Spooner, Rokker Jeans, Schiesser Revival, Sportswear reg., Tellason, Thom Krom, Topo Design, Wolverine 1000mile Accessoires: Blui, by Jeberg, Filson, Michael Sans Berlin, Tanner Goods, Topo Design
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Ecke 32 hat eine überzeugende Handschrift, das zeigt das Feedback vor Ort ebenso wie auf Facebook. Der Standort Konstanz tut sein Übriges, mit Touristen und der Schweiz vor der Tür.
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Loft-Feeling trifft auf Wohnzimmeratmosphäre: Bel Étage by Bungalow eröffnete in der Stuttgarter Innenstadt.
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Wir wollen nicht verkleiden Bel Étage by Bungalow / Stuttgart. Mit Bel Étage by Bungalow einen Damen-Store zu eröffnen, war für Uwe Maier logische Konsequenz und Herausforderung zugleich. Nach sechs Jahren im Dienste der Männermode wagt sich der Bungalow-Macher auf von Weiblichkeit dominiertes Terrain. Text: Jeanette Fuchs. Fotos: Bel Étage
Uwe Maier ist ein Mann prägnanter Worte. Typisch männlich? Nicht unbedingt, räumt der Bungalow-Macher doch sofort mit geschlechtsspezifischen Klischees auf: Ebenso wie es Frauen gäbe, die ihre Einkäufe zielstrebig innerhalb von fünf Minuten erledigen, gäbe es Männer, die drei Stunden lang im Laden verweilen, um nach Lieblingsstücken Ausschau zu halten. „Es gibt eben solche und solche“, fasst sich der erfahrene Brancheninsider kurz. Modisch, aber nicht laut
Die positive Aufregung, die seit der Eröffnung von Bel Étage im Juli 2012 in der Luft liegt, ist dann aber wohl doch eher weiblicher Natur. Auch wenn die typische Bel-ÉtageKundin von Maier als „modisch aufgeschlossen, aber niemals laut“ beschrieben wird. Es sind prägnante, aussagekräftige Worte wie Qualität, Hochwertigkeit und Understatement, die dem Geschäftsführer von Bungalow und Bel Étage auf den Lippen liegen. Auf die Frage, wie er seine Lieblingskundin anziehen würde, fallen die Begriffe Passform und Verarbeitung. Dass sich diese stets an den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Dame orientieren,
versteht sich von selbst. „Wir wollen nicht verkleiden“, stellt der Bel-Étage-Inhaber klar. Auch zum Schubladendenken lässt sich Uwe Maier keinesfalls hinreißen: „Heutzutage ist es schwierig, Zielgruppen an Alter oder Geschlecht festzumachen. Damit läuft man Gefahr, potenzielle Kunden auszugrenzen.“ Lust auf Beratung
Bungalow, seit sechs Jahren eine feste Größe in der Stuttgarter Modeszene, weist zwar die Richtung für das weibliche Pendant, soll allerdings auch ausreichend Platz für individuelles Wachstum gewähren – so die Vorgabe. Während Aussage und Stilrichtung beider Geschäfte dieselbe Handschrift tragen, ist es dennoch das erklärte Ziel, mit Bel Étage einen unabhängigen Store zu kreieren. An der Basis geht man dennoch konform: Die tragenden Säulen Service und Beratung werden bei der weiblichen Klientel ebenso geschätzt wie schon bei den Stammkunden im Herrengeschäft. „Wir haben Lust auf Beratung und es macht uns Spaß, zu bedienen. Das Konzept ist auch so aufgebaut, dass wir die nötige Zeit für Beratung haben“, erklärt der Modeprofi. Wenn es auch für ihn „völlig in Ordnung ist, wenn keine Beratung erwünscht wird. Wenn aber doch, bekommt die Kundin jederzeit volle Aufmerksamkeit“. Großes Augenmerk liegt auch auf dem Sortiment: Namhafte Labels treffen auf noch unbekannte Newcomer und werden mit viel Mühe und Sorgfalt selektiert. Spannendes Spiel der Gegensätze
Gewollte Kontraste schafft Bel Étage by Bungalow auch mit dem gewählten Standort: Im ersten Stock der Bar Suite 212 in der Theodor-Heuss-Straße gelegen, steht die moderne Architektur im Spannungsfeld mit den weichen, fließenden Stoffen der präsentierten Mode. Großzügige Fensterfronten geben den Ausschlag für urbanes Loft-Flair,
Bungalow-Chef Uwe Maier: Der Profi für Männermode wagt sich auf weibliches Terrain.
auf behagliche Wohnzimmeratmosphäre wird dennoch nicht verzichtet. Die Vermutung liegt nahe, dass Damen, die ihren Partner zuvor in den HerrenStore begleitet haben, nun ihren Weg in die Bel Étage finden. Doch auch die Eroberung neuer Kundenkreise wird angestrebt. Anreize schafft unter anderem der Onlineshop, der zeitgleich mit der Store-Eröffnung einem Relaunch unterzogen wurde und laut Maier auch als Informationsquelle für stationäre Kunden dient. Aufregung – vielleicht, doch nicht nur ein weibliches Phänomen? Nach der Eröffnung der Bel Étage gibt sich auch Uwe Maier alles andere als abgeklärt: „Das hört nie auf. Es gibt zwar eine gewisse Routine, die man mitbringt, aber es bleibt immer wieder spannend.“
Bel Étage by Bungalow Theodor-Heuss-Straße 15, 70174 Stuttgart/Deutschland Eröffnung: Juli 2012 Inhaber: Uwe Maier Mitarbeiter: 4 Verkaufsfläche: 100 qm Marken: Acne, Alexander Wang, Aspesi, Attic & Barn, Boglioli, Brogden, Carven, ChatCwin, Cruciani, Duffy, Helmut Lang, Hope, Iti, Joseph, Maison Martin Margiela, Nude, Steffen Schraut, T by Alexander Wang, Tibi NY, Tomas Maier, Tonello, Vanessa Bruno Schmuck: Saskia Dietz Schuhe: Acne, Common Projects
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Eine imposante Treppe l채dt zum Wandeln in den verwinkelten R채umen von Fivestory ein.
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Wie es ihr gefällt fivestory / New York. Mit 26 eröffnet Claire Distenfeld eine exklusive Boutique auf der Upper East Side – und besticht mit ihrem eigenwilligen Konzept. Text: Petrina Engelke. Fotos: Evan Sung
Es gefällt ihr oder es gefällt ihr nicht – punktum! Mit dieser Urteilskraft entscheidet Claire Distenfeld, was sie in ihrem exklusiven Laden Fivestory anbietet. Das kann ein Grobstrickrock von Alexander McQueen sein, ein zartes Kettchen von Gracelette, eine Lederjacke von BLK DNM oder ein Teddybär von Steiff. Claire Distenfeld ist erst 26 und sie hat das Motto „Think Big“ verinnerlicht. Nach der Uni arbeitet sie zunächst in der Galerieszene, befindet aber bald, dass ihre wahre Berufung der Einzelhandel ist. Mit finanzieller Unterstützung ihres Vaters, einem ehemaligen Luxusgüter-Importeur, eröffnet sie – inspiriert vom Pariser Colette – ein Kaufhaus. Und zwar eines, das nicht mit Riesenauswahl, sondern mit Exklusi vität besticht. Die schönsten Stücke von rund 150 Marken zeigt Fivestory in einem fünf stöckigen Townhouse. Allerdings nicht, wie der Name glauben lässt, auf allen Stockwerken, sondern nur in den untersten beiden, die mit einer Marmortreppe verbunden sind. Entdeckungsreise im ver winkelten Townhouse
Bestens kann man sich vorstellen, wie hier höhere Töchter ihren großen Auftritt hatten, wenn ein Verehrer sie zum
Opernabend abholte (das Haus wurde 1881 gebaut). Geht man wie ein Gast des Hauses hinauf, wird man von einem großen Blumenstrauß auf einem Glastisch empfangen – unter dem eine perlenbestickte Hose und ein schickes Täschchen liegen. Schließlich empfängt Claire Distenfeld hier keine Abendgesellschaft, sondern Kundschaft. Auf Entdeckungsreise will sie sie schicken, sagt sie. Dafür hat Interieurdesigner Ryan Korban alles hergerichtet: Auf einem Ecksofa liegt ein edles Backgammon-Spiel, in einer Nische plätschert ein antiker Waschbecken-Springbrunnen, und treppauf, treppab kommt man bei Fivestory durch kleine Zimmer, vorbei an Vitrinen, Kleiderstangen und Glastischen. Als dürfe man im begehbaren Kleiderschrank einer Freundin stöbern, an der man nicht nur den Garderobengeschmack bewundert, sondern auch den stilvollen Mann und die adretten Kinder. Ganz zu schweigen von den eleganten Abenden mit Kunsttellern und feinen Kerzen.
Yorker Upper East Side, wo die Konkurrenz große Namen hat: Schräg gegenüber ist Cartier, um die Ecke Gucci, Dolce & Gabbana, Proenza Schuler, Jil Sander. Doch davon lässt sich Claire Distenfeld nicht ins Bockshorn jagen. Die gebürtige New Yorkerin hat von klein auf die Welt bereist und ein Kaleidoskop aus Museumsbesuchen, fremden Straßen und schönen Läden im Kopf – und macht, was ihr gefällt. Damit setzt sie sich von den Zwängen der Flagship-Stores ab. Während die Nachbarschaft nach der New Yorker Modewoche ihre Schaufenster umdekoriert, düst Distenfeld nach Paris. Um zu schauen, was ihr gefällt – und was nicht.
Was Fivestory den FlagshipStores der Nachbarschaft voraus hat
Andere beginnen mit einem kleinen Laden und in einer bezahlbaren Gegend. Fivestory hat eine feine Adresse auf der New
Wie im begehbaren Kleiderschrank: Aus rund 150 Marken wählt Besitzerin Claire Distenfeld aus, was ihr gefällt.
Fivestory 18 East 69th Street, 10065 New York/USA, T 001.212.2881338, www.fivestoryny.com Eröffnung: April 2012 Inhaber: Claire Distenfeld Mitarbeiter: 14 Verkaufsfläche: 300 qm Labels Damen: Acne, Balmain, BLK DNM, House of Holland, Hussein Chalayan, MCQ, Peter Pilotto, Thakoon, Timo Weiland, Versus u. v. m. Labels Herren: Adam Kimmel, Comme des Garçons, Maison Kitsune, Neighbourhood, Wings + Horns u. v. m. Schuhe: Aperlai, Nike, Nina Ricci, Sergio Rossi u. v. m. Schmuck und Accessoires: Aurelie Biedermann, Begg, Gracelette, Oliver Peoples, Shourouk, Tony Hawks u. v. m.
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Klare Sache: Der Fokus liegt auf dem Premiumsortiment.
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Aus dem Herzen von Westberlin Amorph Black / Berlin. Iris Jorde und Christian Brennenstuhl erfüllen sich mit ihrem Premiumshop in direkter Nähe zum Kurfürstendamm ihren Wunschtraum. Außergewöhnliche Teile für ein informiertes High-FashionPublikum. Text: Jan Joswig. Fotos: Amorph Black
Aller guten Dinge sind drei. Mit Amorph Black eröffnen Iris Jorde und Christian Brennenstuhl ihren dritten Shop für Damenmode in Westberlin. Seit 2008 leisten der Amorph Concept Store und Amorph Blue im verschlafenen Westteil Pionierarbeit für progressive, junge Designer. Jetzt ist die alte City West vom Bikini-Haus bis zum Haus Cumberland wieder erwacht. Der Kurfürstendamm kommt. Mit Amorph Black haben die bekennenden „absoluten Westsider“ Jorde und Brennenstuhl ihre intime Ortskenntnis genutzt und sich mit ihrem Premium shop genau dorthin gesetzt, wo der Kurfürstendamm wieder mondän und luxuriös wird, ohne plakativ protzen zu müssen. Den beiden experimentierfreudigen Modeenthusiasten gelingt mit Amorph Black eine weitere Pioniertat im sich rasant wandelnden Charlottenburg – und genau der Laden, den sie sich immer erträumt haben. Wider den Brei in der Mitte
In dem minimalistisch eleganten Interieur, das mit dynamischen Fluchtlinien und glänzenden Flächen arbeitet, präsentieren Jorde und Brennenstuhl ihren unkonventionellen Mix aus eingeführten Namen und Neuentdeckungen. Neben Acne hängen die Waschseidetops von Toupy, neben T by Alexander Wang liegt der Dickstrick von der Berliner Designerin Maiami. Ihr eigenes
Iris Jorde und Christian Brennenstuhl in ihrem Traumgeschäft.
Label Amorph erweitern Jorde und Brennenstuhl von Tüchern auf T-Shirts und Cashmere-Pullover. Um sich im immer enger werdenden Markt durchzusetzen, hilft es nicht, mit dem Strom zu schwimmen. Man muss als mutiges Trüffelschwein in den geheimeren Ecken der Modewelt suchen und klare Statements setzen. Individuelle Unverwechselbarkeit ist in ängstlichen Gleichmacherzeiten das beste Rezept, um seine Kundinnen zu überraschen und zu begeistern. Christian Brennenstuhl fasst die Philosophie so zusammen: „Kaufe extrem ein, dann hast du Erfolg. Kaufe nicht den Brei in der Mitte.“ Iris Jorde ergänzt: „Ein Label wie IRO hatten wir schon eine ganze Weile, bevor es ein InStyle-Thema wurde. Wir sind schon vor einem Jahr sehr früh auf Hi-Top-Sneaker gegangen. Jeder sieht sie nur von Isabel Marant in den Magazinen. Wir hatten das Glück, sie von Serafini und Monika Corte einzukaufen. Die Kundinnen bekommen so etwas schnell mit – und auch, dass der Sneaker bei Isabel Marant 550 Euro kostet, bei uns 250 Euro.“ Gut gerüstet für den Hype
Jedem Schmuckstück seine eigene Konsole – die Schuhwand von Amorph Black.
Schon ein halbes Jahr nach der Eröffnung Ende März 2012 hat sich das Ladenprofil so weit herumgesprochen, dass die ersten Marken gezielt anklopfen. Jorde und Brennenstuhl werden sich in Mailand Forte Forte ansehen, in Paris Helmut, die
Zweitlinie von Helmut Lang. Die Jeansmarke 1921 Jeans hat mit den beiden für ein exklusives Hosendesign kooperiert, „finished by Amorph“. Mit einem Topmarkenportfolio an einer Topadresse freuen sich Jorde und Brennenstuhl über den Hype von Westberlin. Sie unterfüttern ihn mit Substanz. Christian Brennenstuhls Augen leuchten auf: „Amorph Black ist die Quintessenz von allem, was wir immer sein wollten.“
Amorph Black Schlüterstraße 37, 10629 Berlin/Deutschland, T 0049.30.60924916, shop.amorph-berlin.com Eröffnung: März 2012 Inhaber: Iris Jorde und Christian Brennenstuhl Mitarbeiter: 4 Verkaufsfläche: 150 qm Marken: 1921 Jeans, Acne, Amorph, Avelon, Forte Forte, Goldsign Jeans, Helmut, Humanoid, IRO, Lala Berlin, Maiami, Malene Birger, Mother Jeans, Roberto Collina, T by Alexander Wang, Toupy Schuhe: Acne, Malene Birger, Monika Corte, Serafini
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Beichtstuhl und Gummizelle Stoffsüchtig / Hamburg. In der Masse mitschwimmen? Nicht mit Philipp Kaczmarek und Alessandro De Pasquale, die mit Stoffsüchtig in Hamburg zeigen, wie spannend ein Multibrand-Store sich präsentieren kann. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Matthias Wolf
Fünf Meter Raumhöhe, rohe Betonwände, Wandinstallationen aus LED-Leuchten – viele, die den Store das erste Mal betreten, bleiben erst einmal staunend stehen. Das passt den beiden Inhabern, die Stoffsüchtig im Mai 2011 in der Hamburger Hafencity neu eröffnet haben, sehr gut ins Konzept. Neuer Spirit
Vor knapp vier Jahren gründete Philipp Kaczmarek Stoffsüchtig als Plattform für besondere Mode plus Bar. So hatte er Stoffsüchtig bereits in der Abschlussarbeit seines Mode- und Designstudiums an der AMD konzipiert und so wurde es dann auch Wirklichkeit. Zunächst in der Hamburger Rotenbaum chaussee, damals noch gemeinsam mit Felix Nitschke, an dessen Stelle seit Januar 2011 Alessandro De Pasquale getreten ist. „Aber wir wollten wachsen, die alte Location war uns zu normal und hatte auch keine Lauflage“, erklärt Philipp Kaczmarek. Auf dem Überseeboulevard gibt es deutlich mehr Modegeschäfte. In zwei, drei Jahren, sagt Philipp Kaczmarek, wird die Hafencity eine begehrte Shoppingadresse Hamburgs sein. Dass es dort künftig auch große Filialisten geben könnte, schreckt ihn nicht. Dazu ist Stoffsüchtig zu anders. Der Lifestyle drum herum gehört dazu, mit Fashionpartys und Latenightshopping und der Bar nebenan, die jetzt im Frühjahr wiedereröffnet werden soll. Tragbar bis herausfordernd
Berlin, Kopenhagen, London und Amsterdam zählen zu den bevorzugten Orderzielen von Kaczmarek und De Pasquale. Tragbares mischt sich mit wohldosierten Herausforderungen, darunter das vegane High-Fashion-Label Umasan, dessen Designerin bei Yamamoto gelernt hat. Kommerzieller ist Tigha aus Düsseldorf oder Johnny Love aus Norwegen mit zeitlosen Jacken in perfekter Passform. Dazu kommen ausgefallene Abendkleider von Dawid 113 style in progress
Tomaszewski und So popular für Männer mit ungewöhnlichen Mustermixhemden. Das Angebot für Männer und Frauen ist groß, es gibt viele Labels, auch weil Stoffsüchtig Jungdesignern ein Forum bietet. „Das macht es noch frischer und lebhafter“, sagt Philipp Kaczmarek. Im Mai letzten Jahres haben die beiden Bochumer den Onlineshop stoffsuechtig.de aus der Taufe gehoben und freuen sich über die gute Resonanz. Auch weitere Läden in anderen Großstädten können sie sich vorstellen. Aber es muss schon persönlich sein, denn Stoffsüchtig spiegelt das Wesen seiner Betreiber wieder. „Wir sind sehr lebendig, wir gehen gern aus und haben Spaß an Mode, wir sind offen für alles“, sagt Philipp Kaczmarek. Das ist spürbar und trifft den Nerv der Klientel auf den Punkt.
Sie ticken wohltuend anders. Philipp Kaczmarek und Allessandro De Pasquale, Inhaber von Stoffsüchtig.
Stoffsüchtig Überseeboulevard 2, 20457 Hamburg/Deutschland, www.stoffsuechtig.de, www.stoffsuechtig-hafencity.de
Eröffnung: Mai 2011 Inhaber: Philipp Kaczmarek und Alessandro De Pasquale Mitarbeiter: 4 Verkaufsfläche: 222 qm Marken Frauen: u. a. Ann Soho, Blonde No.8, Coatpeople, Crumpet, Diamond in the snow, Esther Perbandt, F.rau, Franzius, Firma, Gestuz, Julia Starp, justJunkies, Kilian Kerner Senses, Libertine Libertine, Mio Animo, Modström, Nanni, Philippa Lindenthal, Pop CPH, Saint Noir, THVM, Tigha Marken Männer: u. a. Big E, Firma, Hannibal, Homecore, J.C. Rags, Junk de Luxe, Kilian Kerner Premium, Libertine Libertine, Patrick Mohr, Pop CPH, Red Collar Project, Saint Noir, Sixpack France, THVM, Umberto Valati, YMC Accessoires: u. a. Alles aus Liebe, Gretchen, House of Cases, Hüftgold, Kiss, Nineteen Eighty-Eight
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„Wo sind wir denn hier hingeraten?“ So mancher Besucher der Hamburger Hafencity staunt über das coole Interieur von Stoffsüchtig.
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Eine Frage des Lebensgefühls Maximilian ConceptStore / Bozen. Im vergangenen August eröffnet, ist der Maximilian Concept-Store in Bozen das neue Leitgeschäft der Maximilian-Gruppe. Mit einer Mischung aus Mode, Accessoires, Parfüms und Büchern appelliert das Unternehmerpaar Profanter an Stil und Lebensfreude. Text: Jeanette Fuchs. Fotos: Maximilian
Wie kommt Fashion aus aller Welt ausgerechnet nach Südtirol? Das Erfolgsduo Martina und Hannes Profanter hält plausible Antworten bereit und möchte sich nicht erst seit der Eröffnung des neuen Flaggschiffes in der Südtiroler Hauptstadt als Botschafter internationaler Modetrends verstanden wissen. Den Weg für den Maximilian Concept-Store nach internationaler Façon ebneten neun Boutiquen in Brixen, Bruneck und Sterzing, die seit mittlerweile 20 Jahren für die Präsenz von Mode und Lebensgefühl im Osten Südtirols sorgen.
für iPhone und Co soll dem modernen Lebensstil auf ganzer Linie Rechnung getragen werden. „Wir haben einen ConceptStore für Damen und Herren als Lounge auf vier Etagen aufgebaut, den es in dieser Form weit und breit noch nicht gab“, erklärt Martina Profanter.
nennt das eingespielte Duo die Präsentation und Veranschaulichung von Mode, Styling und Lebensstil als Stärke, die besonders im Bozener Store zum Ausdruck kommt. Denn in der Landeshauptstadt stellt man sich noch stärker auf Trends ein als in den anderen Städten.
365 Grad Fashion
Poleposition
Mode und Stil erfahren eine ganzheitliche Betrachtung: „Wir bieten keine Mode, sondern ein positives Lebensgefühl und modernen Lebensstil“, heißt es unisono. Im Mittelpunkt steht dabei der zwischenmenschliche Austausch. Kunden sollen sich wohl fühlen und sich persönlich betreut fühlen. Beim Verkaufs team ist unterdessen Fleiß und Einsatz gefragt: „Unsere Mitarbeiter fungieren als Stylingberater, die auf Wünsche und Persönlichkeit unserer Kunden individuell eingehen“, so Martina Profanter. Ein Konzept, das nicht nur die Dame im besten Alter, sondern auch die modebewusste Studentin ansprechen soll. Gentleman oder sportlicher Trendsetter? Das Sortiment, das von eleganten Maßanzügen bis zu lässiger Sportswear reicht, macht auch diese Frage überflüssig. „Heute ist alles erlaubt, die Persönlichkeit jedes Menschen als Individuum zählt. Diese wollen wir mit Fashion und Styling auch visuell in den Vordergrund bringen“, unterstreicht Hannes Profanter. Nicht ohne Grund
Seit nunmehr zwei Jahrzehnten verteidigen die beiden Player ihren Platz in der vordersten Reihe der Südtiroler Modeszene. Die Passion für Mode ist für Martina Profanter der Schlüssel für anhaltenden Erfolg: „Wir beschäftigen uns mit den neuesten Trends weltweit, besuchen Modeschauen in ganz Europa und kaufen auf Fachmessen, aber auch direkt beim Hersteller. So schaffen wir es, das beste Styling in unsere Stores zu bringen und ein Sortiment zu bieten, das etwas ganz Besonderes ist.“ Nach dem Vordringen in urbane Regionen zeigen sich die MaximilianInhaber auch einer Weiterentwicklung jenseits der Grenzen Südtirols nicht abgeneigt: „Wir werden sehen, welches Wachstum die heute wirtschaftlich nicht immer einfachen Zeiten ermöglichen.“
Lebensfreude und Fleiß
Den Schritt in die Landeshauptstadt betrachtet Hannes Profanter schlicht als „logische Folge des Entwicklungsprozesses. Bozen ist das Herz Südtirols, hier trifft Alpines auf Mediterranes, italienischer Lebensstil auf Tiroler Fleiß“, so der Unternehmer. Eine Harmonie der Gegensätze, die Martina und Hannes Profanter auch im neuen Concept-Store aufgreifen: Neben etablierten Modemarken werden im Ambiente von klarer, moderner Architektur auch Newcomerlabels und Entdeckungen kleiner Manufakturen geboten. Mit Büchern, Raumdüften, Parfüms und Gadgets 113 style in progress
Sie verstehen sich als Botschafter internationaler Modetrends in Südtirol: V.l.n.r.: Hannes Profanter und Sohn Daniel, Martina Profanter, Store-Manager Michael Wassermann.
Maximilian Concept-Store Lauben 16, 39100 Bozen/ Italien, T 0039.0471.983487, www.maximilian.it Eröffnung: August 2012 Inhaber: Martina und Helmut Profanter Mitarbeiter: 15 Verkaufsfläche: 800 qm Marken Frauen: 1963, 7 for all Mankind, 8 PM, American Vintage, Annie P, Aquascutum, Belstaff, Better Rich, Blauer, Bruno Manetti, Catarinas, Carma, Cheap Monday, Circolo 1901, Daks, De Hart, Desigual, Dondup, Dr. Martens, Dr. Scholl, Duvetica, Elisabetta Franchi, Gamp, Gams, Gloverall, Gotha, Hegos Liverpool, Himons, Jacob Cohen, Jeffrey Campell, Jijil, Jucca, Karl Lagerfeld, La Foi, Lavand, Leather Crown, Liebeskind, Liu Jo, Maison Scotch, Museum, New York, Paolo Pecora, Peuterey, Pierre Balmain, Philippe Model, Postcard, Siviglia, Smiths American, Soho, Sun68, Sucre, Supertrash, Swiss Chriss, Szen, The Sartorialist, True NYC, Ugg, U.S. Polo Assn., Vialis, Vince Camuto Marken Männer: 6Ender, AI Riders on the Storm, Alessandrini, Alden, Aquascutum, Belstaff, Barba, Bark Boglioli, Blauer USA, Catarinas Circolo, Cheap Monday, Cochrane, C.P. Company, Date, Della Ciana, Dondup, Dr. Martens, Duvetica, Etro, Fifty Four, Futuro, GMS 75, Jakt, Jacob Cohen, Kangra, Lardini, L.B.M. 1911, Leather Crown, Moorer, New Balance, New York, Oh Deer, Paolo Pecora, Peuterey, Philippe Model, Pierre Balmain, Polo Ralph Lauren, Reign, Shaft Jeans, Siviglia, Smiths American, Tommy Hilfiger, Himons, Sun68, Swiss Chriss, S.W.O.R.D. London, Tagliatore, The Royal Pine Club, True NYC Accessoires: Altea Uomo, Aquascutum, Daks, Etro, Le Pandorine, Mancini, Orciani Donna & Uomo, Pomikaki, Sachet, Slang, Tyoulip Sisters, V73
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Maximilian Concept-Store in Bozen: Der Mix aus Mode, Accessoires, B端chern und D端ften zelebriert Stil und Lebensfreude.
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Neue Doppelspitze in Wien arnolds / wien. Paar-Laden / Wien. Zwei Läden, zwei Konzepte, ein Durchgang. Die Siebensterngasse im 7. Bezirk in Wien hat mit dem Arnolds und dem benachbarten Paar-Laden endlich zwei gute Argumente, warum sich der Abstecher von der inzwischen kommerziell vorbelasteten Neubaugasse lohnt. Text: Isabel Faiss. Fotos: Paar-Laden, Arnolds
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Jakub Arnold spricht Sätze, die Journalisten genüsslich schmunzeln lassen. Man hört sofort heraus, dass er das, was er hier macht, mit persönlicher Leidenschaft betreibt. Im Juni 2010 eröffnete er in der Siebensterngasse zuerst das Arnolds als Antwort auf eine bis dahin in Wien klaffende Lücke im Bereich „moderne Klassiker der New Menswear“, wie er es nennt. Dazu zählt er Marken wie Filson, Red Wing, Carhartt und Newcomer wie Naked & Famous, die in Läden wie Burg & Schild in Berlin schon gefeiert wurden und bis dato in Wien nicht vertreten waren. 95 Prozent des Sortiments im Arnolds ist auf Männer ausgelegt, maximal fünf Prozent entfallen auf die weibliche Zielgruppe. Das Ladendesign ist analog dazu
in klaren Linien gehalten. „Das Ladendesign ist ein Konzept des Designerduos Dottings mit Sofia Podreka und Katrin Radanitsch. Uns ging es vor allem darum, der Geschichte dieses Hauses Tribut zu zollen und es nicht tot zu renovieren. Um die Jahrhundertwende war hier bereits ein großes Textilunternehmen drinnen. Wir haben historische Elemente wie beispielsweise alte Originalschilder, das alte Mauerwerk und original Straßenlaternen aus der Siebensterngasse, die damals noch mit Gas betrieben wurden, umgerüstet und in das Design integriert“, sagt Jakub Arnold. Tür an Tür
Durch einen kleinen Durchgang mit dem Arnolds verbunden, aber trotzdem eine in sich völlig andere Welt betritt man ein paar
Schritte weiter im Paar-Laden. Zwei Monate nach der Eröffnung des Arnolds zog Michael Paul hier mit einer sehr erlesenen Auswahl von Sneakers ein. Sozusagen als Line Extension seines Core Skate-Stores Stil-Laden in der Lindengasse. Da er dort neben den Skatelinien keinen Platz für die Lifestylekollektionen der Sportmarken sah, kam ihm die kleine Nachbarboutique zum Arnolds gerade recht. Hier dreht sich alles um die Art Sneaker, die man in Wien nirgendwo findet. Der einzige Nike Quickstrike Account Österreichs, der einzige Kooperationshändler von Puma in Österreich und die einzige Adresse, die sämtliche Exklusivlinien von unter anderem New Balance vertreibt. Als wäre das noch nicht genug Lobgesang auf den Sportschuh, ist auch
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das Store-Design sozusagen eine „Verneigung vor den Ursprüngen des Skateboardings“, denn die Regale bilden den Querschnitt einer Rampe ab. Neben den Modellen namhafter Brands reihen sich auch Liebhabermarken wie Pointer, Clae oder Toms. „Klar sind das sehr verkaufsintensive Produkte. Das ist der gemeinsame Nenner unserer Läden, die beide eine homogene und ziemlich unterschiedliche Zielgruppe ansprechen, deren gemeinsamer Nenner aber die Suche nach dem Individuellen ist“, erklärt Jakub Arnold, der ebenfalls am Paar-Laden beteiligt ist, wodurch auch der Name zustande kam. Denn wie bei einem Paar verdammt guter Kicks scheint die Erfolgsstory der Jungs damit zu beginnen, dass sie primär schon mal zu zweit sind.
Jakub Arnold (links) und Michael Paul haben sich mit ihren zwei benachbarten Store-Konzepten zu einem Konglomerat zusammengeschlossen.
Während im Arnolds (Bild links) klare Symmetrie und cleaner Chic regieren, ist der Paar-Laden (Bild rechts) eine in sich geschlossene Sneakerwelt. Gemeinsamer Nenner beider Läden ist ihre Kundschaft.
Arnolds Siebensterngasse 52 1070 Wien/Österreich T 0043.1.9231316 www.arnolds.at Eröffnung: Juni 2010 Inhaber: Jakub Arnold Verkaufsfläche: 150 qm Marken: Alternative Apparel, BWGH, Carhartt, Dejan, Denim Demon, Donautracht, Dr. Bronners, Edwin Jeans, Filson, GRP, Happy Socks, Incase, Naked & Famous, Playbag, Red Wing Shoes, Super sunglasses, Toms Paar-Laden Siebensterngasse 52 1070 Wien/Österreich T 0043.1.9231316 www.paar-laden.at Eröffnung: August 2010 Inhaber: Michael Paul, Jakub Arnold Verkaufsfläche: 25 qm Marken Sneakers: Adidas ObyO, Clae, Jason Markk, Kangaroos, New Balance, Nike NSW, Pointer, Puma, Stüssy, Toms
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Der Winter der Entscheidungen!
Eigentümer, Verleger, Redaktion & Anzeigen UCM-Verlag B2B Media GmbH & Co KG Salzweg 17, 5081 Salzburg-Anif Österreich T 0043.6246.89 79 99 F 0043.6246.89 79 89 office@ucm-verlag.at www.ucm-verlag.at Geschäftsführer Stephan Huber Nicolaus Zott
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ch schaue hinaus auf einen halben Meter Schnee. Ich mag das. Ich mag den Winter. Ich lebe gerne an einem Ort, an dem es wirklich vier Jahreszeiten gibt. Für die Bekleidungsbranche ist die kommende Ordersaison Winter 2013/14 in vieler Hinsicht richtungweisend. Er hat unfreundlich begonnen: mit für den Fachhandel im Schnitt unbefriedigenden Umsätzen, mit zu wenig Frequenz in den Läden, mit der Erkenntnis, dass das Weihnachtsgeschäft unberechenbar geworden ist. Die Zurückhaltung der Konsumenten nach mittlerweile schon jahrelangem Bombardement mit Negativschlagzeilen ist nicht verwunderlich. Im Gegenteil, wohl nicht nur ich war überrascht, wie lange sich die Menschen von all den Weltuntergangsszenarien kaum haben beeindrucken lassen, und wie stabil nicht zuletzt die Umsätze mit Mode und Bekleidung geblieben sind. Daraus den Schluss zu ziehen, dass Stil heute einen insgesamt höheren Stellenwert hat und Bekleidung von immer mehr Menschen als wesentlicher Teil ihrer Persönlichkeit betrachtet wird, ist durchaus berechtigt und eine überaus positive Entwicklung. Angesichts der großen Herausforderungen, der sich unsere Branche gegenübersieht, ist das eine psychologische Mutspritze. Immerhin! Take what you can get.
Im Winter der Entscheidungen geht es aber um mehr als sogar berechtigtes Pfeifen im Walde. In Berlin beispielsweise geht es darum, eine ziemlich unnötig losge113 style in progress
brochene Diskussion über Messen im Allgemeinen und den Standort Berlin im Speziellen wieder zu beenden. Bitte nicht falsch verstehen. Diskussionen sind immer berechtigt. Aber zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, wurde die falsche Frage diskutiert. Eigentlich geht es darum, ob Modemessen der Branchenrealität des Jahres 2013 und darüber hinaus gerecht werden. Ob sie in der Lage sind, Impulse zu geben, Business zu generieren und der Branche Rahmen und Bühne geben. Wenn wir diese Frage mehrheitlich mit ja beantworten, und ich für meinen Teil tue das, dann ist die laufende Debatte über den Standort gleich doppelt obsolet. Es gibt nämlich keinen besseren als Berlin. Neutrale Feststellung – allerdings mit Überzeugung. Entscheidend wird diese Saison in einem Markt, in dem es von allem zu viel gibt, auch für viele Hersteller. Denn der Handel wird nach der zweiten winterlichen Ohrfeige in Folge sein Ordervolumen reduzieren. Genauer: Er wird es der Realität anpassen. Wenn das dazu führt, dass künftig weniger Ware dem Liquiditätsdruck folgend zur Unzeit verschleudert werden muss, dann ist das sogar absolut sinnvoll. Wer kein gutes Produkt zu bieten hat, hat heute ohnehin verloren. Es geht also um das gute, wenn möglich perfekte Gesamtpaket aus Produkt, Service, Lieferfähigkeit und Kalkulation. Und es geht verstärkt auch darum, die veränderten Rhythmen abzubilden. Wer all das kann, wird gut durch den Winter der
Entscheidungen kommen. Also ohne Lungenentzündung oder sogar rote Nase. Für den Handel bzw. den Einkauf hat dieses „von allem zu viel“ zwei Seiten. Wie das halt so ist im Leben. Zum einen bedeutet es eine Auswahl auf hohem Niveau, wie es sie quer durch alle Produktgruppen noch nie gegeben hat. Zum anderen birgt es die Gefahr, sich zu verzetteln. Das sollte aber gerade diese Saison nicht passieren. Gebot der Stunde ist eine straffe Vororder die genügend Luft lässt, das Sortiment in weiterer Folge zeitnah immer wieder zu erneuern und zu erfrischen. Das verlangt zum Teil nach neuem Denken und (wieder) nach vielen, hoffentlich klugen und auch mutigen Entscheidungen.
Art Directrice/Produktion Elisabeth Prock-Huber elisabeth@ucm-verlag.at Autoren Elisabeth Bärnthaler Janine Dudenhöffer Petrina Engelke Isabel Faiss Jeanette Fuchs Jan Joswig Ina Köhler Jule Lauber Odessa Legemah Kay Alexander Plonka Sonja Ragaller Katja Weiland von Ruville Nicoletta Schaper Dörte Welti Fotografen/Illustratoren Heiko Dreher Esther Gebauer Dörte Haupt Julian Hentzler Andrea Krizmanich Felix Krüger Sakis Lallas Uli Mattes Ingo Robin Federica Roncaldier Peter Schaffrath Matthias Wolf
Letzten Herbst – wenn ich mir kurz noch einen persönlichen Einschub erlauben darf – habe ich eine für mich emotional sehr schwierige Entscheidung getroffen. Nämlich die zuletzt eigentlich nur noch künstliche thematische Trennung zwischen style in progress und x-ray nicht länger fortzuführen und aller Sentimentalität zum Trotz das Richtige zu tun. Nämlich die großartigen Inhalte die unser internationales Redaktionsteam findet, recherchiert und für Sie aufbereitet in einem NOCH stärkeren, spannenderen und differenzierteren Magazin zusammenzufassen. Das ist uns mehr als gelungen, sag ich jetzt mal so – ganz selbstbewusst.
Bildbearbeitung Anouk Schönemann anouk.schoenemann@ucm-verlag.at
Liebe Grüße Stephan Huber
Nächste Ausgabe 28. Januar 2013
Anzeigenleitung Stephan Huber stephan.huber@ucm-verlag.at Verlagsassistenz, Vertrieb Sigrid Staber sigrid.staber@ucm-verlag.at Christina Hörbiger christina.hoerbiger@ucm-verlag.at Lektorat Johannes Seymann Übersetzung Petrina Engelke, transmit-Deutschland Druck Laber Druck, Salzburg Druckkoordination Manfred Reitenbach Bankverbindung Volksbank Salzburg 105 627 BLZ 45010
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