Übersee-Magazin Bremen Januar 2012

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Januar 2012

Menschen, Quartiere und Ideen aus der Überseestadt Bremen

ÜBERHAUPT ÜBERSEESTADT 2012: UMFRAGE, AUSBLICK UND ÜBERSICHTSKARTE SEITE 12

ÜBERLEBT EIN BREMER DENKMAL – DER MOLENTURM SEITE 20

AKTUELLE NEWS, TERMINE UND DAS UNTERNEHMENSREGISTER FÜR DIE ÜBERSEESTADT!


„Wer seinen Beruf zur Lebensaufgabe macht, verdient die gleiche Leidenschaft von seinem Finanzberater.“ Dr. h.c. Manfred Lautenschläger, MLP-Gründer Wer das Leben von Akademikern kennt, kann sie besser beraten. Deshalb hat Manfred Lautenschläger vor 4o Jahren MLP gegründet. Die Finanzberatung von Akademikern für Akademiker. Mit Beratung auf Augenhöhe. Ein echter Partner bei der persönlichen Finanzplanung.

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LIEBE LESERINNEN UND LESER!

INHALT Seite 04

ÜBERSICHT TIPPS UND TERMINE VON MITTE JANUAR BIS MITTE APRIL 2012

Seite 06

ÜBERBLICK AKTUELLES AUS DER ÜBERSEESTADT

Seite 08

ÜBERSIEDLER NEU IN DER ÜBERSEESTADT

Seite 10

ÜBRIGENS EIN ECHTER KNOCHENJOB

Seite 11

ÜBERTRIEBEN WER? DER!

Diese Ausgabe des Übersee-Magazins steht ganz im Zeichen von 2012!

Seite 12

Viel Freude beim Lesen!

HIMMLISCH

ÜBERHAUPT DAS JAHR 2012 IN DER ÜBERSEESTADT – WAS PASSIERT WO?

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ÜBERHAUPT ÜBERSICHTSKARTE 2012 H

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EXKLUSIVE BAR Seite 03

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ÜBERN TELLERRAND MANHATTAN AN DER MAAS

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ÜBERLEBT EIN BREMER DENKMAL

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FLOTTER DREIER DAS KURZINTERVIEW MIT THOMAS MEYER-VIEROW, BREMER LANDESBANK

Seite 22

ÜBERFLIEGER VOLLE KANNE TEE

Seite 24

REGISTER 28217 UNTERNEHMEN IN DER ÜBERSEESTADT

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ÜBERREDET INTERVIEW MIT ANDREAS STEGMANN, JUSTUS GROSSE GMBH

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Impressum: Herausgeber: Daniel Günther, Thorsten Kniewel, Jack Kraska Redaktion: DIALOG Public Relations, Daniel Günther e.K., Altenwall 24, 28195 Bremen, redaktion@ueberseemagazin.de, Telefon: 0421.32 88 110, www.dialog-pr.de Design: kraska – gestaltung, Jack Kraska, Altenwall 24, 28195 Bremen, Telefon: 0421.16 88 93 70, kontakt@kraska.net, www.kraska.net Druck: SchintzDruck, Oppenheimerstraße 26, 28307 Bremen, Telefon: 0421.48 578-0, Fax: 0421.48 578-48, E-Mail: info@schintz-druck.de Anzeigeninformationen finden Sie im Internet unter www.ueberseemagazin.de Auflage: 15.000 Die Ausgabe 2/2012 erscheint in der Kalenderwoche 16.

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Das Übersee-Magazin-Team

ÜBERHAUPT »100 LEUTE HABEN WIR GEFRAGT…«

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Bunte Mischung an Themen, Aussicht auf ein abwechslungsreiches Jahr in der Überseestadt. Da kann ja nichts mehr schief gehen!

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Damit Sie wissen, was in diesem Jahr wo und wann passiert, gibt es ab Seite 14 einen Jahresüberblick rund um Bauvorhaben und kulturelle Angebote in allen vier Jahreszeiten. Um das Ganze noch anschaulich zu machen, haben wir eine Übersichtskarte erstellt, die Sie auf den neuesten Stand bringt. Sie finden die Karte in der Heftmitte auf den Seiten 16 und 17.

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Diesmal wollten wir es wirklich genau wissen: Wie ist die Stimmung in der Überseestadt und wie erfolgreich ist der Standort denn tatsächlich? Kurzerhand haben wir die erste Befragung der Überseestädter durchgeführt und können stolz auf den Seiten 12 und 13 die Ergebnisse präsentieren.


TERMINE

ÜBERSICHT TIPPS UND TERMINE VON MITTE JANUAR BIS MITTE APRIL 2012 Januar 01.10.2011 bis 22.01.2012 Eberhard Altstädt: Ein fotografischer Spaziergang durch die Überseestadt Di. bis So., 11 bis 18 Uhr Infocenter Überseestadt, Im Speicher XI, Abt. 3 Der Eintritt für die Fotoausstellung ist frei 15.01.2012 Lichtbildvortrag: Von den alten Hafenquartieren in die Überseestadt 16 Uhr Schuppen 2/Eventloft, Hörneckestraße 23 Eintritt: 6 Euro www.brodelpott.de 17.01.2012 Seemannsgarn – ein Käpt’n packt aus! 17 Uhr Hafenmuseum Speicher XI Ein ehemaliger nautischer Offizier berichtet aus der Welt der Schiffe und Häfen Dauer: 1 Std. Kosten: Erwachsene 7 Euro/ermäßigt 5 Euro Anmeldung erforderlich unter 0421.303 82 79 17.01., 14.02. und 20.03.2012 Konzertreihe »SONGS & WHISPERS« 20 Uhr Hafen Casino, Am Waller Stieg 6 17.01.: Gillian Grassie (USA), Adam Donen (Südafrika), Honig (Deutschland) 14.02.: Fred Raspail (Frankreich), Zen Elephant (Großbritannien) 20.03.: Peter Crawford (Großbritannien), The Monotrol Kid (Belgien), Nele (Belgien) www.songsandwhispers.com 18.01.2012 Zollfrei! Die Open Stage Session mit ALEX AMSTERDAM 20 Uhr Konzert in der Zollkantine, Hansator 1 www.zollkantine.de www.musikszene-bremen.de 19.01.2012 Pregnant Men, Heteroflexible Women and Gaga Feminism 18 Uhr HfK Bremen, Speicher XI 8, Auditorium Ringvorlesung des Wintersemesters 2011/2012, offen für alle Interessierten Referentin: Judith Halberstam, Los Angeles, USA www.un-verbluemt.com 21.01. und 22.01.2012 Ich brauch nur so’n Grundlicht Jeweils 10 bis 17 Uhr Speicherbühne, Am Speicher XI 4.1 Backstage-Workshop zur Erlangung von Grundkompetenzen im Umgang mit Licht, Raumwegen und Ton auf der Bühne. Hilfreich für alle, die Bühnenauftritte vorbereiten – vom Lehrer bis zum Schauspieler

Kosten: 120 Euro, ermäßigt 80 Euro Anmeldung unter 0421.38 00 946 oder kontakt@speicherbuehne.de 21.01.2012 Ein Vogel verändert dein Leben 20 Uhr Speicherbühne, Am Speicher XI 4.1 Szenische Lesung »Die Taube« mit Thomas C. Zinke Abendkasse: 12 Euro, sonst 8 Euro www.speicherbuehne.de 23.01.2012 und jeden weiteren Montag Walken durch die Überseestadt 17:15 Uhr Treffpunkt: Vor dem Speicher I, Eingang LBS Dauer: 1 Std. Jede/r Interessierte ist herzlich eingeladen teilzunehmen. Weitere Informationen unter info@marion-woelk-heder.de oder 0421.46 00 490 26.01. und 29.03.2011 Netzwerktreffen Hafen-Klönschnack 18 Uhr Der Hafen-Klönschnack ist ein Nachbarschaftstreff von Firmen und Mitarbeitern der Überseestadt mail@hafen-kloenschnack.de www.hafen-kloenschnack.de 27.01.2012 Ulysses/Penelope mit Elisabeth Degen 19:30 Uhr Alte Stauerei, Cuxhavener Straße 7 Elisabeth Degen spielt Penelope – 10 Frauen möcht ich sein – nach Ulysses von James Joyce. Ein nächtlicher Monolog www.theaterlab.de 28.01.2012 2 Jahre SOHO 23 Uhr SOHO CLUB, Konsul-Smidt-Straße 8 d Bremens exklusivste Clubdiscothek feiert 2. Geburtstag Eintritt: Männer 10 Euro/Frauen 5 Euro www.soho-bremen.de 29.01. und 12.02.2012 Familienführung durch die Ausstellung WasserWissen 11 Uhr Hafenmuseum Speicher XI Dauer: 1,5 Std. Kosten: Erwachsene 7 Euro/Kinder unter 14 Jahre frei Anmeldung erforderlich unter 0421.303 82 79 29.01.2012 und jeden weiteren Sonntag nach Heimspielen »Mittelkreis – der Werder Bremen Talk« 20 Uhr Weser Tower, Am Weser-Terminal 1 Die Werder-Talkshow mit Gästen und Themen rund um die grün-weiße Fußballmannschaft Kosten: 35 Euro pro Person, für VereinsmitSeite 04

glieder 20 Euro (Buffet und Getränke im Preis enthalten) Anmeldung unter 0421.22 22 47 47 oder tickets-mittelkreis@heimatlive.tv

Februar 01.02.2012 2. Geburtstag des LBS-KundenCenters 11:30 bis 16 Uhr Speicher I, Konsul-Smidt-Straße 8 b Das Team lädt zu Waffeln, Kaffee und netten Gesprächen ein www.lbs.de/bremen/service/kundencenter 04.02.2012 sowie jeden weiteren Samstag im Februar, März und April SEGWAY-Tour: Von der Schlachte bis zur Überseestadt 11 Uhr Treffpunkt: ATLANTIC Grand Hotel, Martinistraße Dauer: 2,5 Stunden inkl. Einweisung Kosten: 59 Euro pro Person Mindestalter: 16 Jahre, Mindestanforderung: Mofaführerschein Veranstalter: [mp]² Mahrenholz & Pforr GbR Mehr Infos bei BTZ Hotline: 01805.10 10 30 oder 0421.30 800 10 11.02. und 12.02.2012 Hochschultage HfK Bremen, Speicher XI Malerei und Bildhauerei, Design und digitale Medien, eine große Modenschau im BLGForum, Musik von Jazz bis Klassik, Film und Videokunst – Studenten aller Fachbereiche zeigen ihre Arbeiten und Semesterprojekte www.hfk-bremen.de 12.02. und 25.03.2012 Japanische Köstlichkeiten aus der Sushi Factory 14 Uhr Werkhalle im Speicher I, Konsul-Smidt-Straße 8 b Die Kunst der Sushi-Zubereitung selbst erleben Preis pro Person: 89 Euro inkl. aller Speisen, Getränke und Seminarunterlagen www.genuss-event.de 15.02.2012 »Selbst ist der Mann!« 18 Uhr, Einlass ab 17:30 Uhr Kantine im Kaffee Quartier, Lloydstraße 4-6 Informationsveranstaltung zum Thema Hodenkrebs. Gastsprecher ist der ehemalige Fußballprofi Jimmy Hartwig, der von seinen Erfahrungen als Krebspatient berichtet und im Anschluss für Fragen und Autogrammwünsche bereit steht. Die Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter www.atlasbkkahlmann.de/jimmy_hartwig oder unter 0421.43 551 14 Anmeldeschluss ist der 08.02.2012 19.02.2012 Reihe »Zeitzeugen: Berufe als Berufung« 11 Uhr


TERMINE

Hafenmuseum Speicher XI Von Klassierern, Küpern und Betriebsräten im Hafen und umzu. Diesmal: der Baumwollklassierer Bernd Töllner berichtet Dauer: 1,5 Std. Kosten: Erwachsene 7 Euro/ermäßigt 5 Euro Anmeldung erforderlich unter 0421.303 82 79 21.02.2012 »übersee-dialog« 18:30 Uhr LBS-KundenCenter, Speicher I, Konsul-Smidt-Straße 8 b Informationsveranstaltung der LBS Landesbausparkasse Bremen, der SteuerberaterSozietät Rother, Schomburg, Schumacher und der Justus Grosse GmbH zum Thema: »Der Generationenansatz – Altersvorsorge mit Vorteilen für die ganze Familie«. Die Teilnahme ist kostenlos, um Anmeldung bis zum 10. Februar wird gebeten unter info@lbs-bremen.de oder 0421.179 24 79 23.02.2012 2. ÜberseeParty 17 Uhr Konsul-Smidt-Straße/BLG-Forum Nachbarschaftsfest der Überseestadt mit Glühwein, Kohl und Pinkel, Getränken zu kleinen Preisen sowie Musik und Tanz. Informationen zu Preisen und dem Kartenvorverkauf unter www.ueberseestadt-marketing.de oder benkenstein@bremen-tourism.de 25.02.2012 Planungsgruppe »BlauHaus« 11 Uhr Speicher XI, Abt. 4 Treffen der Planungsgruppe zum Projekt »Gemeinschaftliches Wohnen an der Hafenkante« www.blauekarawane.de

In der »gläsernen Rösterei« erfahren Sie alles Wissenswerte über die kostbare Bohne und schauen beim Rösten über die Schulter. Danach folgt eine Kaffeeverkostung im historischen Marmorsaal. Kosten: 10 Euro pro Person Anmeldung unter 0421.38 33 22 11 oder kontakt@lloyd-caffee.de

Treffpunkt: Stephani-Kirche, Haupteingang, Turmseite Preis: 6 Euro/Kinder unter 12 Jahre in Begleitung der Eltern frei Keine Mindestteilnehmerzahl, keine Voranmeldung nötig Weitere Informationen unter 0421.790 11 905 oder info@arttours-bremen.de

08.03. und 19.04.2012 Hafenrundfahrt durch die Industriehäfen 16:45 Uhr Treffpunkt: Martinianleger Begeben Sie sich auf eine Entdeckungsfahrt durch die Bremer Häfen und erleben Sie den sonst nicht zugänglichen Hafenumschlag hinter der Schleuse Dauer: 1:45 Std. Fahrpreis: 9,90 Euro (Kinder 5,60 Euro) Eine Zusammenarbeit von Hal över mit Kultur vor Ort, dem Hafenmuseum Speicher XI und der Initiative Stadtbremische Häfen Anmeldung bei Hal över unter 0421.33 89 89 oder www.hal-oever.de

April

16.03.2012 Die andere Weinprobe 19 Uhr Werkhalle im Speicher I, Konsul-Smidt-Straße 8 b Wissenswertes und Köstliches von Winfried Rölver und Dietrich Sandermann Preis pro Person: 69 Euro inkl. aller Speisen und Getränke www.genuss-event.de

März

24.03.2012 Electro Nacht Bremen 22 Uhr Underdock, Am Speicher XI, 11 Jäger 90 & Chrom live im Underdock sowie Aftershow-Party mit 2 DJ´s aus Hamburg und Bremen electronacht@nord-com.net

05.03., 12.03., 19.03. und 26.03.2012 Kaffeeseminar 11 Uhr LLOYD CAFFEE GmbH, Fabrikenufer 115

31.03.2012 Der Hafen im Wandel der Zeit – ein Spaziergang durch die Überseestadt 16 Uhr

08.04. und 15.04.2012 »Weserkreuzfahrt« 14 Uhr Vom Martinianleger über Lankenau, Pier 2, Holzhafen und Moorlosen Kirche flussabwärts bis nach Vegesack und wieder zurück. Teilstreckenkarten und Fahrradmitnahme sind möglich. Ein Kooperationsprojekt von Hal över mit Kultur vor Ort, Hafenmuseum Speicher XI, Kulturhaus Walle Brodelpott und Kulturhaus Pusdorf Kosten: Hin- und Rückfahrt 16,50 Euro (Kinder 4-14 Jahre die Hälfte) www.hal-oever.de 15.04.2012 Die Überseestadttour – vom Europahafen zum Speicher XI 11 Uhr Treffpunkt: Haltestelle der BSAG Linie 3, Europahafen Kosten: 7 Euro/6 Euro ermäßigt Keine Anmeldung erforderlich www.stattreisen-bremen.de

Her mit Ihren Terminen! Sie wissen von einer interessanten Veranstaltung mit Bezug zur Überseestadt oder richten diese selber aus? Wir sind immer dankbar für Tipps und Terminhinweise! Nehmen Sie das Übersee-Magazin in Ihren Verteiler auf und senden Sie uns Ihren Vorschlag via Mail an: redaktion@ueberseemagazin.de.

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PROJEKTE

ÜBERBLICK AKTUELLES AUS DER ÜBERSEESTADT

HAFEN-MEMORY

Foto: Isa Fischer

SCHWIMMENDES HOTEL IM EUROPAHAFEN Eine maritime Alternative zur Übernachtung im Hotelzimmer bietet die MS Gretha van Holland. Noch bis zum 2. April 2012 hat das Binnenschiff aus Mecklenburg-Vorpommern sein Winterquartier im Europahafen aufgeschlagen und kann für Übernachtungen gebucht werden. Insgesamt bietet der 39 Meter lange Kahn Platz für 23 Gäste, die in neun Doppelkabinen, einer Einzelkabine und einer Familienkabine untergebracht werden können. Jede der Kabinen verfügt über ein eigenes Bad mit WC, zu öffnende Bullaugen, Zentralheizung sowie Klimaanlage. Der Kabinenpreis pro Doppelbelegung und Nacht beträgt 60 Euro inklusive Früh-

ÜBERSEE-MAGAZIN FEIERT 1. GEBURTSTAG

Foto: Helge Rudolph

Auf insgesamt 32 Kartenpaaren bildete die Bremer Illustratorin Isa Fischer zeichnerisch Teile der bremischen Häfen und der Überseestadt ab. Das sogenannte HafenDuplio haben 24 dort ansässige Firmen ermöglicht, darunter unter anderem Kellogg’s, REETEC, Restaurant Feuerwache, Roland Mühle, Großmarkt Bremen, J. Müller Weser und Hansakai. Den Unternehmen wurde im Gegenzug jeweils ein Motiv gewidmet. »Das erste themengebundene Duplio beschäftigte sich mit dem Bürgerpark, mit der nötigen finanziellen Unterstützung konnte ich nun mein langjähriges Lieblingsthema aufgreifen: die Häfen«, erklärt Fischer. An einem Motiv arbeitete sie zwischen ein bis drei Stunden, plus Recherche, Motivauswahl und Vorskizzen. Der Großteil des Hafen-Duplios wurde an die beteiligten Firmen verteilt. Das Spiel ist allerdings auch im Hafenmuseum Speicher XI, im Findorffer Bücherfenster und bei Drachenschwärmer im Viertel erhältlich. www.duplio.de

stück. Der Frühstücksraum eignet sich auch als ungewöhnliche Location für Meetings, Tagungen oder Pressekonferenzen. Interessierte erfahren mehr unter www.bremen-tourismus.de

Wie schnell doch ein Jahr vergeht – das Übersee-Magazin feierte Jubiläum. Zu diesem Anlass kamen Gäste und Freunde aus der ganzen Überseestadt, um den Geburtstag in der »Turnhalle«, der neuen Location in der alten Feuerwache, gebührend zu feiern. In entspannter Atmosphäre und bei leckerer Pizza wurde geschnackt, gelacht, gegenseitig über Aktuelles aus dem Ortsteil informiert und in die Zukunft geblickt. Als Dankeschön erhielt jeder Teilnehmer eine »Übersee-Tüte« mit Produkten aus der Überseestadt. Das Übersee-Team freut sich schon auf den zweiten Geburtstag. www.ueberseemagazin.de

WALKING-GRUPPE SUCHT VERSTÄRKUNG Vom Arbeitsalltag abschalten und sich dabei mit Spaß bewegen, so das Motto eines neuen Walking-Treffs in der Überseestadt. »Das weite Areal hier eignet sich hervorragend zum walken, wir können sowohl die Strecken als auch kleine Übungen, die Entspannung und Fitness fördern, stets variieren«, so Gesundheitsberaterin und Initiatorin Marion Woelk-Heder. Mitmachen kann jeder, der Spaß an Bewegung hat und das Areal der Überseestadt zu Fuß erkunden möchte. Die Gruppe trifft sich immer montags um 17:15 Uhr vor dem Speicher I am Eingang zur LBS und läuft circa eine Stunde. Anmeldung und weitere Informationen unter info@marionwoelk-heder.de oder 0421.46 00 490. Seite 06

VIRTUELLE SPAZIERGÄNGE Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und der Überseestadt Marketingverein e.V. haben gemeinsam zwei virtuelle Panorama-Touren durch die Überseestadt konzipiert, die das Gebiet vom Computer aus erlebbar machen. Dafür wurde zum einen die gesamte Überseestadt im Frühjahr 2011 in über 100 Aufnahmen fotografiert, um Gebäude und Orte in 360 Grad abzubilden. Die virtuelle Tour funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie Google Streetview, bietet aber zusätzliche Informationen über die Entwicklung von Bremens jüngstem Ortsteil. Eine zweite Tour setzt einen Schwerpunkt auf den Tourismus. »Wir haben den Gastronomen, Einzelhändlern und Kultureinrichtungen in der Überseestadt die Möglichkeit gegeben, den Besucher virtuell in die entsprechenden Räumlichkeiten einzuladen«, erklärt Peter Siemering, geschäftsführender Vorstand des Überseestadt Marketingvereins. www.ueberseestadt-bremen.de

HUNDEAUSLAUFFLÄCHE AN KONSUL-SMIDT-STRASSE Die bestehende Freifläche an der KonsulSmidt-Straße ist seit dem 1. Januar 2012 offiziell eine Hundeauslauffläche. Das hat der Beirat Walle auf Antrag der CDU-Fraktion einstimmig beschlossen. »So wie in anderen Stadtteilen besteht auch hier ein großer Bedarf an Auslaufflächen für Hunde«, argumentiert Fraktionssprecher Franz Roskosch. »Wir verfolgen mit der Initiative das Ziel, Hundebesitzern künftig die artgerechte Tierhaltung mit ausreichend Bewegung zu ermöglichen und gleichzeitig Konflikte zwischen Hundebesitzern und anderen Erholungssuchenden zu vermeiden.«

DOPPELERFOLG FÜR HFK BEI »QUALITÄTSPAKT LEHRE« Gleich zwei erfreuliche Nachrichten erhielt die Hochschule für Künste (HfK) vom »Qualitätspakt Lehre«, einem gemeinsamen Förderprogramm des Bundes und der Länder. So stellt das Programm der HfK in den nächsten vier Jahren zusätzlich knapp 750.000 Euro bereit. Damit kann die Hochschule zwei halbe Professorenstellen in den Fachbereichen Kunst und Design (Figurative


PROJEKTE

INFORMATIONSVERANSTALTUNG ZUM THEMA HODENKREBS

NEUE VERANSTALTUNGSREIHE: »ÜBERSEE-DIALOG« Die LBS Landesbausparkasse Bremen AG, die LBS Immobilien Bremen GmbH, das Immobilienunternehmen Justus Grosse und die Steuerberater-Sozietät Rother, Schomburg, Schumacher veranstalten zukünftig drei Mal jährlich den »übersee-dialog«, eine Veranstaltungsreihe rund um die Themen Immobilien, Steuern und Finanzierung. An wechselnden Orten werden kurze Impulsvorträge gehalten und offene Fragen beantwortet. Dabei steht die Aufklärung klar im Vordergrund, da die Thematiken einem stetigen Wandel durch neue Gesetze unterliegen. Los geht’s am 21. Februar 2012 um 18:30 Uhr im LBS-KundenCenter zum Thema »Der Generationenansatz – Altersvorsorge mit Vorteilen für die ganze Familie«. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Interessierte können sich bis zum 10. Februar unter 0421.179 24 79 oder info@lbs-bremen.de anmelden. Für Juni und September sind weitere Veranstaltungen geplant. ≥

Foto: Jimmy Hartwig

Malerei) sowie Musik (Jazztheorie) neu besetzen. Zudem erhalten die Bremer für die Entwicklung eines gemeinsamen Kompetenznetzwerks mit elf anderen deutschen Kunst- und Musikhochschulen in den Bereichen Qualitätsmanagement und Lehre bis 2016 insgesamt 282.000 Euro. www.hfk-bremen.de

In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 4.800 Männer an Hodenkrebs. Die Chance einer vollständigen Heilung, also ohne Verlust des betroffenen Hodens und der Zeugungsfähigkeit, ist hoch, falls der Krebs in einem frühen Stadium erkannt und behandelt wird. Im fortgeschrittenen Stadium sinkt die Heilungsrate dagegen rapide. Jimmy Hartwig, zweimaliger A-Nationalmannschafts-Spieler und dreimaliger Deutscher Fußballmeister in den 1970er und 1980er Jahren, hat die Erkrankung am eigenen Leib erfahren. Am 15. Februar 2012 berichtet er in der Bremer Überseestadt von seinen Erlebnissen unter dem Titel »Selbst ist der Mann!« (siehe Terminübersicht auf Seite 04). Unterstützt wird er dabei von dem Bremer Urologen Dr. Reinhard Hübotter und der Bremer Krebsgesellschaft. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung bis zum 8. Februar 2012 ist erforderlich unter www.atlasbkkahlmann.de/jimmy_hartwig oder unter 0421.43 551 14

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KELLOGG’S MIT REKORDPRODUKTION Das Kellogg-Werk in der Überseestadt produzierte im letzten Jahr etwa 72.000 Tonnen an Getreideprodukten, 9.000 Tonnen mehr als geplant. Im Dezember brachen die rund 450 Mitarbeiter sogar einen internen Rekord und produzierten 1.956 Tonnen in nur einer Woche. Die stark gestiegenen Rohstoffpreise, insbesondere bei Weizen und Zucker, werden laut Kellogg’s dennoch zu einer Verteuerung der Frühstücks-Cerealien führen. Der Hersteller könne diese zusätzlichen Kosten nur zum Teil mit Kostenreduktion durch effizientere Produktionsabläufe wettmachen. www.kelloggs.de

PROJEKTENTWICKLER SIEDENTOPF VERKAUFT AN DEKA IMMOBILIEN Siedentopf hat die Immobilien Kaffee Quartier, Rösterei und Schröck-Haus mit insgesamt über 26.500 Quadratmeter Bürofläche veräußert. Käufer ist die zum DekaBank-Konzern gehörende Deka Immobilien GmbH. Die Gebäude am Eingang der Überseestadt wurden in den vergangenen Jahren umfassend modernisiert und sind heute voll vermietet. Das Unternehmen Siedentopf verbleibt mit seinem Firmensitz aber im Kaffee Quartier und übernimmt auch in Zukunft die Verwaltung für die veräußerten Gebäude. www.siedentopf.de


PROJEKTE

ÜBERBLICK AKTUELLES AUS DER ÜBERSEESTADT

ÜBERSIEDLER NEU IN DER ÜBERSEESTADT

SPATENSTICH FÜR REETEC-NEUBAU

Foto: Freiwilligen-Agentur Bremen

BREMER WESTEN AUF FREIWILLIGENBÖRSE AKTIVOLI VERTRETEN

Seit 1998 ist die REETEC GmbH, Dienstleister im Bereich Windenergie, im Holzhafen ansässig. Jetzt expandiert das Unternehmen und baut für 5,7 Millionen Euro eine neue Firmenzentrale in der Konsul-SmidtStraße, wo die zuvor auf vier verschiedene Standorte in der Überseestadt verteilten Unternehmenssparten gebündelt werden. Der erste Spatenstich ist bereits erfolgt. An das dreistöckige Verwaltungsgebäude, dessen Grundfläche 820 Quadratmeter beträgt, schließt sich eine Fertigungs- und Lagerhalle mit 2.000 Quadratmetern an. Geschäftsführer Detlef Lindenau entschied sich aufgrund des dynamischen Umfelds für den Verbleib in der Überseestadt, in der auch die Nähe zu anderen Unternehmen aus der Branche der erneuerbaren Energien gegeben ist. Derzeit beschäftigt REETEC in Bremen etwa 150 Mitarbeiter. www.reetec.de

HER MIT IHREN NEWS! Am 5. Februar 2012 öffnen sich die Türen des Bremer Rathauses zur vierten AktivoliFreiwilligenbörse. 70 gemeinnützige Organisationen aus den Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Umwelt präsentieren von 11 bis 17 Uhr verschiedenste Möglichkeiten des freiwilligen Engagements, ob als Lesehelfer, als Pate für Jugendliche oder als Mitarbeiter in Archiven. Auch zehn Einrichtungen aus dem Bremer Westen suchen nach Unterstützung, etwa der Landessportbund Bremen oder die Speicherbühne. Schirmherr der Aktion ist Bürgermeister Jens Böhrnsen. Die Freiwilligen-Agentur Bremen sorgt als Veranstalter zudem für ein umfangreiches Begleitprogramm aus Beratungen, Workshops und einem musikalischen Auftakt durch die Bremer Bläserklassen. www.aktivoli-bremen.de

Seit November 2011 ist die eMobility Nord GmbH im Kaffee Quartier ansässig. Endverbraucher, Unternehmer und Kommunen können im eMobility-Nord-Systemhaus eBikes, eRoller und eScooter unterschiedlicher Hersteller Probe fahren und erwerben. Zudem bietet das Unternehmen die Installation von Lade- und Abstellstationen, Verleihstationen sowie Beratungen und Schulungen für den Umgang mit den verschiedenen Antrieben. Das Netzwerk eMobility Nord möchte mit bundesweiten Kooperationspartnern eine nachhaltige, umweltfreundliche Infrastruktur schaffen und beispielsweise Elektrofahrräder in der Stadt als Alternative zum Auto in den Alltag integrieren. www.emobility-nord.de

Sie haben auch etwas zu melden? Dann nehmen Sie das Übersee-Magazin in Ihren Presseverteiler auf oder sprechen Sie uns an. Ihre News senden Sie bitte via Mail an: redaktion@ueberseemagazin.de

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Foto: eMobility Nord GmbH

Eine von der »Arbeitsgemeinschaft der freien und privaten Wohnungsunternehmen« in Auftrag gegebene Wohnungsbaustudie kommt zu dem Ergebnis, dass in Bremen schneller gebaut und mehr Bauland als bisher ausgewiesen werden müsse. Hintergrund: Jeder neue Einwohner bringt der Stadt zusätzliche Steuereinnahmen. Bei dem derzeitigen Tempo sei das Ziel von 13.500 zusätzlichen Wohnungen bis 2020 nicht zu erreichen. Die Überseestadt mit ihren zahlreichen Bauvorhaben nimmt hier zwar eine Vorreiterrolle ein. Die Arbeitnehmerkammer kritisiert aber, dass sich Neubauten in Bremen vor allem auf Wohnraum in Top-Lagen und finanziell starke Zielgruppen konzentrieren. Dabei steige gerade die Nachfrage nach preiswertem, auch seniorengerechtem Wohnraum.

ELEKTROMOBILITÄT AUS DEM KAFFEE QUARTIER

Foto: Teamgeist/Reetec

STUDIE: BREMEN BRAUCHT MEHR WOHNRAUM

FOTO- UND FILMSTUDIO IM SCHUPPEN 1 Die Wiethe Group gehört zu den führenden Anbietern für Produktfotografie in den Bereichen E-Commerce, Werbung, Mode und Architektur. Ende 2011 bezog das Unternehmen eine 4.000 Quadratmeter große Fläche im Schuppen 1, die für 4,5 Millionen Euro saniert wurde. Zu den Kunden des Unternehmens zählen namhafte Marken wie Tom Tailor, Marc O’Polo und Galeria Kaufhof. Die knapp 50 Mitarbeiter am Bremer Standort verfügen hier über Kapazitäten für rund 1,2 Millionen Produkte und bis zu drei Millionen Fotos pro Jahr. Damit zählt das Studio zu den größten seiner Art in Europa. In das Greenbox-Studio passt sogar ein Bus hinein. Am Weserufer möchte Wiethe zudem sein Portfolio um Bewegtbild mithilfe von 3-D Technik, ganzen Indoor-Kulissen und Filmboxen ergänzen. www.wiethe.com


PROJEKTE

KUNSTWERKE FÜR BÜRO- UND PRIVATRÄUME

Das Einzelhandelsangebot in der Überseestadt ist seit dem 16. Januar um eine Anlaufstelle reicher: In der Konsul-Smidt-Straße 8 q eröffnete der Buchladen »Logbuch«. Neben einem ausgewählten literarischen Programm finden Schmökerfreunde hier künftig auch Neuheiten der Graphic Novels sowie Klassiker und Novitäten zu den Themen Design, Architektur, Gestaltung und Mode. Montags bis freitags (10 bis 18 Uhr) und am Samstag (10 bis 13 Uhr) hat der Laden geöffnet. Ein Online-Shop ermöglicht zudem den bequemen Bücherkauf von zu Hause. www.logbuchladen.de

meinen Kunden und mit Sammlern«, erklärt sie. »Immer wird die Vorauswahl von Format, Farbkombination und gewünschter Bildaussage, etwa bei einem Ölgemälde, gemeinsam besprochen.« Nach der Fertigstellung können die Bilder für die Verschönerung von Büro- und Privaträumen gekauft, gemietet oder geleast werden. Einige von Nadja Horns Werken sind im Loft des Büroeinrichters »die werkschuppen« am Europahafen zu betrachten. Da die Künstlerin stets zwischen Bremen und Worpswede pendelt, empfiehlt sie Interessierten eine Terminabsprache. www.nadjahorn.de

Foto: Nadja Horn

BUCHHANDLUNG IM PORT 3 ERÖFFNET

Bisher lag Nadja Horns Arbeitsmittelpunkt in Worpswede, ob im eigenen Atelier oder der dortigen Galerie ART 99. Mittlerweile ist sie auch mit einem Atelier in der Überseestadt, Auf der Muggenburg 7, vertreten. »Hier fertige ich Kunstwerke nach Maß und in direkter Zusammenarbeit mit

Experten-Talk zur Früherkennung von Hodenkrebs Mit Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig

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Echte Männer packens an! Am 15. Februar 2012 ab 18:00 Uhr dreht sich alles rund um das Thema Männergesundheit. Erfahren Sie, wie man(n) Früherkennung selbst in die Hand nehmen kann. Über seine eigenen Erfahrungen mit der Tumorerkrankung berichtet der Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig.

Anmeldung unter:

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AUF SPURENSUCHE

ÜBRIGENS EIN ECHTER KNOCHENJOB

KNOCHENARBEIT Konsul-Smidt-Straße 30 www.knochenarbeit.de www.knochenarbeit-shop.de

Gegen den Wind kämpfe ich mich mit dem Rad mühsam die Konsul-Smidt-Straße hinauf. Das Ziel: der backsteinrote Schuppen 3. Hier geht Hans Christian Küchelmann einem wortwörtlichen »Knochenjob« nach, denn er ist einer von nur knapp zehn freiberuflichen Archäozoologen in Deutschland.

Foto: Übersee-Magazin

Beim Eintreten in Küchelmanns Büro weiß der Blick zunächst nicht, wohin er zuerst fallen soll. Schubladen, Schränke und Regale voll mit Schädeln, Gerippen und kleinteiligen Wirbeln – vom Igel bis zum Flusspferd. Sus domesticus (Hausschwein), Canis familiares (Hund) oder Vulpes vulpes (Rotfuchs) ist an Schildern zu lesen. Ein Außenstehender kann hier schnell mal den Überblick verlieren. Ganz anders der 48-jährige Fachmann: »3.997 Knochen lagern hier, wobei es eigentlich noch mehr wären, da einiges zusammengefasst ist.« Seit 1999 wächst sein Archiv, dass ihm in kniffligen Fällen zum Abgleich dient.

An der Überseestadt gefällt Hans Christian Küchelmann die Grundidee des Mixes aus Wohnen und Arbeiten sowie aus Tradition und Moderne. Er befürchtet jedoch eine Entwicklung hin zu einem Eliteprojekt, das kaum Raum für moderate Mieten und Unternehmen wie seinem lässt.

Mehr über die zurückliegende Beziehung zwischen Mensch und Tier zu erfahren, das ist eine der Kernaufgaben der Archäozoologie. Erst während des BiologieStudiums in Oldenburg packte Küchelmann die Leidenschaft. »Bei einer Exkursion nahe Darmstadt sah ich Funde, die 45 bis 49 Millionen Jahre alt waren. Das hat mich fasziniert.« Heute erreichen ihn Knochenzusendungen von Universitäten, Museen oder Kollegen aus Norddeutschland, aber auch dem ganzen Bundesgebiet. Dann beginnt die Spurensuche: Um was für ein Tier handelt es sich und um welches Körperteil? Welches Geschlecht hatte es und wie alt war es? Das alles geht nur mit Erfahrung. »Manchmal ist es nach Sekunden klar, teils kann eine Analyse aber auch mal eine halbe Stunde dauern. Vögel und Fische sind schwieriger, das da ist aber zum Beispiel zweifellos ein Oberschenkel-Knochen von einem Hirsch«, zeigt der gebürtige Bremer auf eines der massiven Gebeine vor ihm auf dem Tisch.

funden. Damals war es allerdings völlig unwirtschaftlich so junge Schafe zu schlachten. Wer sich dieses Festmahl leisten konnte, der verfügte über gewissen Reichtum«, so Küchelmann. Funde in Ostfriesland und der Eifel von Hunden als Grabbeigabe oder beerdigt mit ihren Fressnäpfen, zeugen von einer sehr innigen Beziehung von Besitzer zu Tier, weit vor der Zeit des heutigen »besten Freundes des Menschen«. Auch die ursprünglich aus dem indopazifischen Raum stammende Schnecke in einem mittelalterlichen Graben der Bremer Innenstadt, entfacht Interpretationen über einen früheren Seefahrer und seine mutmaßlichen Reisemitbringsel. Eine äußerst detaillierte Rekonstruktion gelang Küchelmann im Fall des Wals vom Bremer Teerhof aus dem Jahr 2007. »Er war zu groß, um sich die Weser hinauf bis dort hin zu verirren. 15 Hiebspuren eines klingenartigen Gegenstands legten dann den Walfang nahe.« Durch seine Recherchen hinsichtlich Beginn des lokalen Walfangs (1653) und Zuschüttung der Fundstelle (1709), konnte eine so enge Zeitspanne eingegrenzt werden, dass nahezu die Bestimmung des exakten Schiffes und des Kapitäns möglich war. Auch wenn die Meinung des Knochenexperten in Ausnahmefällen von der Staatsanwaltschaft hinzugezogen wird, etwa bei rätselhaften Leichenfunden, liegt sein Fokus klar auf den Tierknochen. Manchmal verschlägt es ihn dafür sogar ins Ausland, zum Beispiel nach Marokko. »Nahe einer ehemaligen phönizischen Siedlung wurden insgesamt erstaunliche 63.000 Knochen geborgen, von Löwen über Elefanten bis hin zu bereits ausgestorbenen Arten.« Lebendiger als diese Knochen kann Geschichte nicht sein.

REICHE MÖNCHE UND HUNDELIEBHABER Doch was erzählen uns diese einzelnen Überreste aus der Vergangenheit? Ziemlich viel. Etwa, wo einst wohlhabendere Leute gelebt haben. »Nahe eines Klosters wurden auffällig viele Knochen von Lämmern geSeite 10

Bastian Korte (27): Wollte als Kind immer DinosaurierKnochen ausgraben, auch wenn alle anderen Kindergarten-Kumpels eine Karriere als Feuerwehrmann oder Fußballer anstrebten.


GLOSSE

ÜBERTRIEBEN WER? DER! WORAUF IST EIN BREMER EIGENTLICH NOCH STOLZ? VIEL IST NICHT GEBLIEBEN – ZUM GLÜCK GIBT ES DEN FUSSBALL. UND DER IST LÄNGST MEHR ALS DIE SCHÖNSTE NEBENSACHE DER WELT.

Eine Glosse von Axel Brüggemann Klar, auch in anderen Städten gibt es Fußballfans! In Dortmund, in Gelsenkirchen – und, logo, auch in München. Aber in kaum einer anderen Stadt gehört Fußball so sehr zum Lebensgefühl wie hier: Autos haben nicht nur ein »HB«-Nummernschild, sondern zu gefühlten 99 Prozent auch eine Werder-Raute neben dem VW-, Mercedes- oder BMW-Emblem! Klar, Werder war Meister, Pokalsieger – und ist, anders als viele andere Vereine, eine Mannschaft mit Charakter: wenige Trainerwechsel, begeistertes Publikum - Kontinuität statt ewige Neuerfindung. Das Absurde ist: So sehr sich die Stadt Bremen als Werder Bremen fühlt, so sehr ist Werder Bremen das einzige wirkliche Stückchen Welt in der Hansestadt. Denn – mal Hand aufs Herz und WerderSchal in die Luft gehoben – letztlich ist der SV Werder ein perfekt organisiertes Großunternehmen und könnte genau so gut in Bochum, Bielefeld, in Hamburg oder Frankfurt sein. Auch wir verkaufen gute Spieler wie Özil, wenn der Gewinn stimmt, im Management wird streng gerechnet und ein professionelles Image gepflegt. Werder funktioniert wie Nivea: es ist eine gesellschaftliche

Creme, mit der wir uns besser fühlen. Nur die Verpackung ist grün statt blau. Dummerweise gibt es derartige Unternehmen in Bremen kaum noch: die AGWeser war mal so ein Werder der Werften, Beck’s grüne Flagge ist längst verscherbelt worden, die grünen Segel werden künftig unter Südamerikas Sonne gehisst, und Beluga – nun, ja... Selbst in der Bremer Kultur wurde die Bundesliga abgeschafft: das Theater Bremen ist eine pleite Provinzbühne, mit der sich nur noch wenige Menschen identifizieren wollen. Worauf sollen wir Bremer stolz sein? Jahrelang letzter im PISA-Ranking? Soziale Schieflage? Einen Bürgermeister, den keiner wahrnimmt, eine Bildungs- und Gesundheitssenatorin, die trotz Versagen auf allen Ebenen am Job klammert? Klar, da ist noch der Bürgerpark, der Schnoor und vielleicht die Überseestadt. Aber mal im Ernst: überregionale Wirkung hat kaum eine dieser Institutionen. Und das Steintor, der Marktplatz und die Innenstadt – sie hatten vielleicht in den 1980er Jahren ihren Charme. Heute sind sie zur zweiten Liga verkommen.

Werder funktioniert ganz unbremisch: ohne Dünkel, ohne begrenzten Horizont, ohne Patriotismus. Der Verein ist auf Erfolg ausgerichtet und konstruiert eine eigene Marke. Es wäre unserer Stadt zu wünschen, dass es wieder mehr von diesem WerderGeist gibt. Dass es wieder mehr Unternehmen gibt, die national, ja sogar global denken und das Image für unsere Stadt aus der Erfahrung mit der großen weiten Welt importieren. Denn derzeit sind wir Bremer zu sehr mit uns selbst beschäftigt – und die Raute auf unseren Autos ist mehr als die Liebe zu einem Verein. Sie ist auch die Hoffnung darauf, dass Bremen irgendwie einmal wieder strahlt.

Axel Brüggemann (39): Autor und Journalist, arbeitet für die FAZ, den Stern, das ZDF und arte.

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LEITTHEMA

ÜBERHAUPT »100 LEUTE HABEN WIR GEFRAGT…« DAS ÜBERSEE-MAGAZIN FÜHRTE DIE ERSTE BEFRAGUNG UNTER ÜBERSEESTÄDTERN DURCH

Kennen Sie noch Werner Schulze-Erdel? Er moderierte in den 1990er Jahren die Sendung Familienduell bei RTL und wahrscheinlich ist dieser eine Satz bis heute der von ihm am häufigsten gesagte: »100 Leute haben wir gefragt...«. Wenngleich dieser Mann nicht unser Vorbild ist, haben wir es doch ähnlich gemacht und etwas mehr als 100 Personen befragt, die in der Überseestadt arbeiten und zum Teil auch leben. Ziel war es, ein Bild von der Stimmung im Hafenrevier zu erhalten, mehr über die Stärken und Schwächen zu erfahren und einen Einblick in den Erfolg des Wirtschaftsstandortes zu erhalten. Hier ist unser Bericht. Es gibt unter den Befragten eine hohe Zufriedenheit mit der Überseestadt: 96,1% der Befragten geben an, dass sie sich hier »sehr wohl« (43,7%) oder »wohl« (52,4%) fühlen. Dabei kommt vor allem das Umfeld gut weg. Denn etwa ein Drittel der Befragten sagt, dass es der Charakter der Überseestadt und das damit verbundene Flair, wie die Nähe zum Wasser und die zentrale Lage sowie die Freiräume sind, die besonders gut gefallen. Hierzu gehören auch die vielfältige Mischung des Ortsteils im Hinblick auf die Unternehmen und Menschen, dem Mix aus Arbeiten und Leben, die Verbindung von alter und neuer Architektur, aber auch die gute Nachbarschaft und die Netzwerke. Last but not least sind es die positive Stimmung und die Dynamik in der Entwicklung des Quartiers, die den Befragten besonders gefallen. DES EINEN FREUD IST DES ANDEREN LEID Bei der Frage, was den Teilnehmern in der Überseestadt weniger gefällt, entfallen die meisten Antworten auf städtebauliche Belange. Beispielsweise wird die Furcht vor dem Trend zum Wohnviertel für Besserverdiener thematisiert. Im Hinblick auf die Architektur sind sich die Befragten nicht einig, so werden die »dominierende Schuhkartonarchitektur« und »beliebige, nicht Bremen-

spezifische Architektur« kritisiert. Und auch für die Freiflächen gilt: Was des einen Freud ist des anderen Leid. Diese empfinden einige Befragte als »zu viele Brachen« oder »kahl und wenig erschlossen«. Als negativ bewerten einige Umfrageteilnehmer auch, dass in der Überseestadt scheinbar noch zu wenig los ist, insbesondere »abends und am Wochenende«. Aber auch die fehlenden Bäume auf der Promenade entlang des Europahafens kommen nicht gut an. Zumindest schwierig scheint die Parkplatzsituation sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter zu sein. Auch die »stark verbesserungswürdige« ÖPNV-Anbindung, vor allem im Hinblick auf eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof, gefällt den Befragten nicht. Zwei weitere Kritikpunkte gelten der Infrastruktur, zum einen die »teilweise unübersichtliche Ausschilderung« und zum anderen die »Verkehrssituation zu den Hauptverkehrszeiten«, die oft mit Staus verbunden ist. Auch beim Einzelhandelsangebot und der Gastronomie beziehungsweise der Vielfalt von beidem scheint es noch Verbesserungspotentiale zu geben. Vor allem die Versorgungssituation in der Mittagspause und mit Lebensmitteln insgesamt zählen die Befragten zu Dingen, die ihnen an der Überseestadt nicht gefallen. VOM TANTE-EMMA-LADEN BIS ZUM SCHIFFSHUTTLE Auf die Frage, was in der Überseestadt fehle, haben die Befragten klare Antworten und die meisten beziehen sich auf den Einzelhandel und alltagsnahe Dienstleistungen: »Post, Tante-Emma-Laden, Apotheke, »bemannte« Bank, Drogerie, Ärzte, Fastfood Restaurants, vegetarische Gastronomie, Imbiss, Mittelklasse-Supermarkt, mehr günstige Mittagstischangebote.« Das Hafenumfeld regt zudem den Wunsch nach »regelmäßigen Schiffsverbindungen« an, etwa zur Waterfront und zur Schlachte oder eine »Fähre über die Weser«. Seite 12

Auch im kulturellen Bereich wünschen sich die Überseestädter mehr Angebote (vor allem abends), die als »attraktive, gut erreichbare kulturelle Leuchttürme das Potential der Überseestadt sichtbar machen« sollen. Ein spezieller Wunsch, der aber dazu beitragen kann, die Überseestadt zumindest in Bremen bekannter zu machen: »bezahlbare Räume für Freizeitgruppen wie Chöre, Theatergruppen etc., die regelmäßig (abends) in die Überseestadt kommen.« WIRTSCHAFT BLICKT OPTIMISTISCH AUF 2012 Wirtschaftlich herrscht gute Stimmung bei den in der Überseestadt ansässigen Unternehmen: 22,3% geben an »sehr zufrieden« mit dem Geschäftsjahr 2011 zu sein, mehr als die Hälfte (57,4%) zeigen sich »zufrieden« und 16% sagen 2011 war »mittelmäßig«. Für 2012 erwartet eine deutliche Mehrheit (63,8%) ein »gutes« Geschäftsjahr, während etwa ein Viertel (26,6%) gleichbleibendes Geschäft erwartet. Die Nachfragesituation im kommenden Jahr schätzen 43,2% als »verbessert« ein, 51,6% gehen von »gleichbleibender« und 5,3% von »schlechterer« Nachfrage aus. Im Hinblick auf die Mitarbeiterzahl sagen 36,8% der Befragten, dass die Zahl 2012 steigen wird. Ein klarer Hinweis darauf, dass in der Überseestadt neue Arbeitsplätze entstehen. Kurzum: Die Stimmung ist gut und die Überseestadt scheint auf einem guten Weg, aber es gibt doch noch einiges zu tun.

Daniel Günther (32): Eigentlich kein großer Statistiker, aber für die Überseeumfrage hat er das gern vergessen.


LEITTHEMA

DIE WICHTIGSTEN ERGEBNISSE DER ÜBERSEE-JAHRESUMFRAGE IM ÜBERBLICK SIE ARBEITEN IN DER ÜBERSEESTADT. WIE GEFÄLLT IHNEN DAS REVIER?

WIE BEWERTEN SIE DIE ÜBERSEESTADT ALS STANDORT FÜR IHR UNTERNEHMEN? 5,0%

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40,0%

21,8%

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perfekter Standort

20,0%

guter Standort

10,0% 0,0%

Fühle mich wohl

Fühle mich sehr wohl

mittelmäßiger Standort

2,9%

1%

Es geht so

Fühle weniger wohl

weniger guter Standort

Fühle mich gar nicht wohl

71,2%

WIE ZUFRIEDEN SIND SIE MIT DEM GESCHÄFTSJAHR 2011?

SIE ERLEBEN DEN WANDEL DER ÜBERSEESTADT TÄGLICH MIT. WIE BEWERTEN SIE DIE ENTWICKLUNGEN? Antwortoptionen

schlechter Standort

70,0%

sehr gut

gut

geht so

schlecht

sehr schlecht

Arbeitsumfeld

30%

59%

11%

0%

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Architektur

20%

63%

14%

1%

1%

Aufenthaltsqualität (z.B. in Mittagspausen, nach Feierabend, etc.)

10%

64%

53%

3%

1%

Einzelhandel

1%

11%

54%

30%

4%

10,0%

Gastronomische Angebote

13%

51%

28%

7%

1%

0,0%

Infrastruktur (Straßen, ÖPNV-Anbindung, etc.)

7%

49%

34%

9%

1%

Kulturelle Angebote

2%

23%

45%

23%

7%

Parkplatzsituation

7%

26%

12%

30%

25%

60,0%

57,4%

50,0% 40,0% 30,0%

22,3%

20,0%

16,0% 3,2%

sehr zufrieden

zufrieden

mittelmäßig

weniger zufrieden

1,1%

gar nicht zufrieden

WIE SIND IHRE GESCHÄFTSERWARTUNGEN FÜR DAS JAHR 2012?

WIE NUTZEN SIE FOLGENDE ANGEBOTE/EINRICHTUNGEN IM GEBIET?

70,0%

63,8%

60,0% 50,0% 40,0%

Antwortoptionen

täglich

mehrmals pro Woche

etwa alle 2 Wochen

einmal im Monat

weniger als einmal im Monat

Einzelhandel

5%

34%

24%

16%

21%

Gastronomie

10%

34%

33%

15%

7%

Kultur

11%

2%

2%

16%

79%

Hintergrund-Infos zur Befragung

30,0%

26,6%

20,0% 10,0% 0,0%

5,3%

4,3%

besonders gut

gut

gleichbleibend

Standorte der Befragten

weniger gut

schlecht

In der Überseestadt tätig seit...

Befragungszeitraum

16.12.2011 bis 06.01.2012

rund um den Europahafen

42,9%

weniger als 12 Monate

8,8%

Befragungsform

offene anonyme Onlinebefragung

rund um Großmarkt/Frischezentrum

16,2%

1 bis 3 Jahre

38,2%

Teilnehmerzahl

106 vollständig abgeschlossene Befragungen

Holz- und Fabrikenhafen

7,6%

3 bis 5 Jahre

29,4% 10,8%

weiblich

33,7%

Kaffee-Quartier

9,5%

5 bis 7 Jahre

männlich

66,3%

Überseepark

0,9%

7 bis 9 Jahre

2,0%

Unternehmer

45,1%

Weser Quartier (rund um den Weser Tower)

1,9%

mehr als 9 Jahre

10,8%

Führungskräfte

32,4%

Weserufer (rund um den Landmark Tower)

12,4%

Angestellte

22,5%

Sonstige

8,6%

Seite 13


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In vielen Internetforen herrscht sie, in Boulevardmedien wird sie angeheizt: die Weltuntergangsstimmung für 2012. Und das alles »dank« eines sagenumwobenen Maya-Kalenders... Hanseatisch gelassen R SE Investoren und Kultureinrichfeilen derweil E tungenWin der Überseestadt unbeirrt an der Entwicklung und Belebung des Areals. Ein Jahresausblick über anstehende Projekte und Events im alten neuen Hafenrevier.

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verkehrs-Genossenschaft Bremen eG. Der Dienstleister für Transport und Logistik bezieht das Gebäude mit seinen Partnern voraussichtlich ein Jahr darauf. Perspektivisch soll mit einem weiteren Bau auf der gegenüberliegenden Seite eine Art Eingangspforte für alle Besucher geschaffen werden, die über die Hansastraße in den Ortsteil kommen. GRÖSSTE FREIZEITSPORTANLAGE BREMENS

Auch für dieses Jahr gilt im Bremer Westen wieder: es wird gebaut, was das Zeug hält. Gleich am Eingang des Gebiets, zwischen Kellogg’s und Chilli Club, finden der Windenergiedienstleister WPD und die Rechtsanwaltskanzlei Blanke Meier Evers ein neues Zuhause. Auf dem alten Weserbahnhofsgelände weichen die weiß-roten Lagerhallen zwei neuen Bürogebäuden inklusive Parkhaus. Gleichzeitig entsteht so weserseitig Raum für eine rund 200 Meter lange Verlängerung der bestehenden Schlachtepromenade. Auch das lang angekündigte Siedentopf-Projekt – Steigenberger Hotel und GOP Varieté Theater neben dem Weser Tower – wird im ersten Halbjahr angeschoben, die Bauanträge sind gestellt. Konkreter sieht es schon beim »Zollhaus – sleep & meet« im Kaffee Quartier aus, das Hostel eröffnet im Februar.

Ein paar Meter weiter freut sich MarinaBetreiber Jens Wirdemann über die große Nachfrage. Die ist so groß, dass die Anlage 2012 um ein paar Stege verlängert werden soll. Nebenan, im Schuppen 1, geht es ebenfalls mit großen Schritten voran. In den nächsten Monaten wird dort auf insgesamt 8.000 Quadratmetern die größte Fitnessund Freizeitsportanlage der Stadt namens WerderSports entstehen. Das Projekt der Betreiber Thomas Krohne (The Sportsman Holding) und Lüder Kastens wird mit der Unterstützung und Lizenzierung des Bundesligisten realisiert. Ab Herbst stehen Sportbegeisterten bis zu zehn Felder für verschiedene Ballsportarten, ein Fitnessbereich, diverse Kursangebote und Saunen zur Verfügung.

Im Osten der Überseestadt entsteht ab Mitte des Jahres auf 5.167 Quadratmetern ein viergeschossiger Neubau der Straßen-

Bereits ab Juli ergänzt das Frachtunternehmen Panalpina die Unternehmenslandschaft des Quartiers, sodass der vordere Teil Seite 14

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ÜBERHAUPT DAS JAHR 2012 IN DER ÜBERSEESTADT – WAS PASSIERT WO?

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des Schuppen 1 somit komplett vermietet ist. Und auch im hinteren Bereich soll Schwung in die Sache kommen. »Wir haben das Objekt intensiver saniert als es unsere Nachbarn getan haben, das braucht seine Zeit«, erklärt Klaus Hornung von der KJH Verwaltungs GmbH die aktuelle Verzögerung. Noch im Januar werde mit dem Bau der 21 Wohnlofts begonnen, von denen bereits die Mehrzahl verkauft sei. Ein Jahr später sollen sie bezugsfertig sein. Bereits vorher soll die geplante Oldtimer-Ausstellung an den Start gehen. »Das Konzept dafür steht, und die Verträge sind unterschrieben«, sagt der Investor des 15 Millionen Euro-Projektes. Sorgenkind im Bereich des Europahafens ist und bleibt somit das am Kopf des Hafenbeckens geplante Bremium, welches gerade die Einzelhandels-Situation in der Überseestadt deutlich verbessern würde. Aber: Hier gibt es derzeit nichts Neues zu berichten. ZUSÄTZLICHE PARKPLÄTZE UND DIREKTE BUSANBINDUNG Eine andere infrastrukturelle Entspannung bahnt sich bei der Parkplatzproblematik an. So planen WFB und BREPARK vorübergehende Parkflächen auf künftigen Bebauungsflächen zu schaffen, etwa am Kopf des Europahafens, an der KonsulSmidt-Straße neben der Firma Domeyer und nahe des Landmark Towers neben dem derzeit im Bau befindlichen neuen REETECStandort. Hier kommt gegebenenfalls sogar

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ein Parkhaus hinzu. Kostenlos werden diese zusätzlichen Angebote allerdings nicht sein. Eine weitere Änderung wird insbesondere die Pendler erfreuen: Denn die BSAG plant ab dem Winterfahrplan 2012/2013 eine direkte Busverbindung vom Hauptbahnhof in die Überseestadt. War der Weg zur Arbeit bisher noch mit einem Umstieg verbunden, dauert es künftig vielleicht nur noch circa zehn Minuten bis zum Speicher I oder Landmark Tower. Auch im Bereich des Überseetors tut sich einiges: Die Dr. Hübotter Grundstücks GmbH treibt das Projekt »Porthotel« weiter voran. Das siebenstöckige 2-Sterne-Haus soll auf dem Gelände neben dem Künstlerfachmarkt Gerstaecker entstehen. Zudem ist ein zweigeschossiger Holzbau mit circa 4.500 Quadratmetern Nutzfläche gegenüber dem Speicher XI in Planung, der Büros, Ateliers und Werkräume für die Kreativwirtschaft bieten soll. Aufgrund seiner Fassade wird dieses Gebäude »Krokodil« genannt. Architekturwettbewerbe hat es bereits für beide Vorhaben gegeben. Hinterm Großmarkt haben derweil erste Arbeiten für den 25.000 Quadratmeter großen Überseepark schon begonnen, ein Großteil der Anlage wird in 2012 fertig gestellt. Für nördlich dahinter liegende Flächen ist ein »mobiler« Golfplatz im Gespräch. Schon Ende des Jahres könnten ContainerGastronomie und eine mobile Driving Range als Zwischennutzung aufgefahren werden, solange die ursprünglich für Bebauung vorgesehene acht Hektar große Brache nicht projektiert wird. Einen Interessenten gibt es bereits, der auch weitere Nutzungsideen wie Eislaufflächen im Winter mitbringt.

Last, but not least steht natürlich eines der größten Bauvorhaben der Überseestadt in den Startlöchern: Die Entwicklungsgesellschaft Hafenkante wird in den kommenden Monaten sicher mehrere Spatenstiche feiern können. Noch fernere Zukunftsmusik, aber nicht unrealistisch, ist hingegen ein aufgeschütteter Strand am Wendebecken, der im Sommer als Rückzugsort nach Feierabend dienen könnte. Und auch eine für den Schiffverkehr variable Brücke über den Europahafen, schon im Masterplan vorgesehen, wird zwar nicht in 2012 Realität – Konstruktionsvorschläge liegen aber bereits in der Schublade. EVENTS 2012: KULTUR, PARTY UND SPORT Auch das Veranstaltungsprogramm steht den Bauprojekten in puncto Vielfalt in nichts nach. Am 11. und 12. Februar öffnet wieder die Hochschule für Künste zu den Hochschultagen ihre Pforten und präsentiert kreative Arbeiten der Studenten. Kurz darauf steigt am 23. Februar die ÜberseeParty des Marketingvereins mit Kohl- und Pinkelessen. Ein besonderes Highlight wartet laut derzeitiger Planung Ende April: Dann nämlich soll die denkmalgeschützte MS Stubnitz – ehemaliger Kühlfrachter der DDR-Hochsee-Fischfangflotte und heutiges Kulturschiff – in der Überseestadt nahe dem Weser Tower anlegen. Neben Konzerten soll das Schiff auch die Bühne für Poetry Slams, Filme und Theaterstücke sein. Ab Mai feiert das Hafenmuseum dann »100 Jahre Speicher XI« mit besonderen Veranstaltungen und der Großmarkt gibt mit dem Lenzmarkt am 13. Mai den Auftakt für die Marktsaison, dem im Juli und Oktober der Speicher- und Herbst-

markt folgen. Als feste Größe im ÜberseeKalender freuen wir uns zudem, wenn der ÜberseeTörn vom 20. bis 22. Juli wieder auf Erkundungstour durch das Areal einlädt – bei diesmal hoffentlich richtigem Sommerwetter. Sportlich geht es in Bremens Westen ebenfalls zu, insbesondere im August. So ist neben der Bremen Challenge (25. und 26.08) noch ein weiteres Radrennen im Gespräch. Bereits am 12. August steht der 1. City-Triathlon Bremen rund um den Europahafen an. Schwimmen im Hafenbecken, Rad fahren vom Hansator über die Hafenrandstraße und die Waterfront zurück zur Wechselzone am Europahafen, Lauf von dort bis zur Wilhelm-Kaisen-Brücke und zurück. Mitmachen können sowohl Einzelstarter als auch Staffeln, sowohl Profi- als auch Hobbysportler. Besondere Herausforderung für alle Firmen aus der Überseestadt: Im Staffelbereich wird das fitteste Unternehmen gesucht und das Übersee-Magazin stiftet den Preis für die Gewinner. Das Jahr 2012 – da kommt was auf uns zu!

Bastian Korte (27): Pfeift auf den Maya-Kalender und freut sich auf ein abwechslungsreiches Jahr.

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Menschen, Quartiere und Ideen aus der Überseestadt Bremen

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Vom 11. bis 12. Februar können wieder alle Interessierten einen Blick hinter die kreativen Kulissen der HfK werfen. Im letzten Jahr kamen über 8.000 Schaulustige in den Speicher XI.

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Für 5,7 Millionen Euro baut der Windenergiedienstleister an der Konsul-Smidt-Straße und bündelt damit seine Standorte auf 2.800 Quadratmetern.

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LANDMARK TOWER An einem »Filetstück« der Überseestadt entstehen Wohn- und Bürogebäude. Baubeginn ist im März 2012.

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ÜBERSEEPARK

GROSSMARKT Erste Arbeiten am Spiel- und Sportpark haben bereits begonnen, er wird einmal 25.000 Quadratmeter umfassen.

Auch in diesem Jahr richtet der Großmarkt mehrere Spezialmärkte nahe des Speicher XI aus. Zudem erhöht ein Cash&Carry-Markt die Auslastung der Hallen auf über 95 Prozent.

Derzeit im Bau befindet sich die Grosse-Immobilie Kristall. In Verlängerung des Landmark Towers entstehen hier 27 Eigentumswohnungen auf insgesamt 6 Geschossen.

Das Projekt von Justus Grosse verbindet hohe energetische, ökologische und wirtschaftliche Standards miteinander. Hier entstehen 46 Wohnungen in direkter Südwestlage am Wasser.

ÜBERSEETÖRN

Bild: Anymotion

Bild: Justus Grosse GmbH

KRISTALL

Bild: Hilmes Lamprecht/ Justus Grosse GmbH

GREEN LIVING

Bild: Justus Grosse GmbH

Bild: WES & Partner

Bild: Architekturbüro Dorte Mandrup

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Stand: Januar 2012 Seite 16

Vom 20. bis 22. Juli laden wieder verschiedene Törns durch die Überseestadt ein. Neu in 2012: PiratenTörns, FahrradTörns und Ausflüge an die Hafenkante. www.ueberseetoern.de


LEITTHEMA

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STAUEREI

»Sleep & meet« ist das Motto in Bremens neuestem Hostel. 111 Schlafplätze verteilt auf 50 Zimmer stehen Besuchern ab Februar im Kaffee Quartier zur Verfügung.

VERKEHRSGENOSSENSCHAFT

Ab Mitte 2012 entsteht am Hansator auf 5.167 Quadratmetern ein viergeschossiger Neubau der Straßenverkehrs-Genossenschaft und ihrer Partner.

STEIGENBERGER HOTEL/ GOP VARIETÉ

Am Eingang zur Überseestadt winken bald Übernachtungs- und Unterhaltungsmöglichkeiten. Die Bauanträge für die SiedentopfProjekte sind gestellt.

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Spatenstich für das neue »Zuhause« des Windenergiedienstleister WPD und der Rechtsanwaltskanzlei Blanke Meier Evers wird im ersten Halbjahr 2012 sein.

Bild: Siedentopf GmbH

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ZOLLHAUS Bild: Ulrike Dökel/RAUMINRAUM

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1.600 Quadratmeter, circa 100 Betten, sieben Stockwerke, das sind die Eckdaten des »Porthotels«, für das in 2012 Spatenstich sein soll.

Bild: Schilling Architekten (Köln)

HOTEL ÜBERSEETOR

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Auf der freien Grünfläche neben dem Chilli Club plant Investor Siedentopf einen futuristischen, gläsernen Bürokomplex.

Radsportfans aufgepasst: Auch 2012 wird wieder in hohem Tempo durch die ganze Überseestadt geradelt. Am 25. und 26. August ist es soweit. www.bremen-challenge.de

Bild: Dr. Hübotter Grundstücks GmbH

Bild: Veranstaltungsbüro Bremen Challenge

Ein zweigeschossiger Holzbau mit Büros, Ateliers und Werkräumen für die Kreativwirtschaft wird in 2012 nahe des Speicher XI gebaut. Investor ist die Dr. Hübotter Grundstücks GmbH.

Bild: WPD/DELUGAN MEISSL ASSOCIATED ARCHITECTS

Bild: Siedentopf GmbH

BREMEN CHALLENGE

DAS KROKODIL

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Bild: Dr. Hübotter Grundstücks GmbH

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CITY-TRIATHLON BREMEN

Bild: Bremer Triathlon Verband

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Geplant ist, dass die denkmalgeschützte Stubnitz ab Ende April für mehrere Woche mit Theater, Film, Musik und vielem mehr die Besucher in die Überseestadt lockt.

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B6 Beim 1. City-Triathlon Bremen am 12. August wird die fitteste Firma der Überseestadt gesucht. Anmeldungen ab sofort unter www.citytriathlon-bremen.de

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www.ueberseemagazin.de Seite 17


SERIE

ÜBERN TELLERRAND MANHATTAN AN DER MAAS

Kop van Zuid Rotterdam

Überseestadt Bremen Gesamtfläche

300 Hektar

125 Hektar

Lage

Innenstadtnah an der Weser

Gegenüber des Stadtzentrums an der Nieuwe Maas

Entwicklungszeitraum

1998 bis 2025

1987 bis 2010 (offizielles Projektende, Privatinvestiti-

Projektbeginn

Masterplan für die Überseestadt im Jahr 2000

Nutzungskonzept

verschiedene Quartiere, Mix aus Dienstleistung,

Entwicklung einer Wasserfront mit hochwertigen

Gewerbe, Industrie und Wohnen, Verbindung von

Wohn-, Büro- und Kulturnutzungen, Integration des

maritimer Tradition und Moderne

Rotterdamer Südens und der Maas ins Stadtkonzept,

onen gibt es dennoch nach wie vor) 1989 Unterzeichnung des Große-Städte-Programms durch die Stadt

moderne Hochhaus-Architektur: Manhattan an der Maas Akteure & Organisation

WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH, tou-

Der Stadtrat Rotterdam und die

ristisches Standortmarketing durch Überseestadt

Entwicklungsgesellschaft Rotterdam beauftragten

Marketingverein e.V., private Projektentwickler

das Büro TKA sowie Norman Foster mit der Planung und Konzeption

Kosten

ca. 350 Millionen Euro plus private Investitionen

Weitestgehend private Finanzierung, refinanziert

in Milliardenhöhe

durch höhere Grundstückspreise. Öffentliche Einrichtungen steuerten insgesamt 2,75 Milliarden Euro für die Erasmusbrücke und die neue Metrostation bei

Beim Anblick der vielen Wolkenkratzer (oben rechts) kam in den Niederlanden schnell der Vergleich zu New York auf. Die 808 Meter lange Erasmusbrücke (unten rechts) verbindet das Gebiet seit Mitte der 1990er Jahre mit der Innenstadt und gilt seitdem als Wahrzeichen Rotterdams.

In dieser Rubrik wagen wir Ausgabe für Ausgabe einen Blick über den Tellerrand und stellen Projekte revitalisierter Hafengebiete rund um den Globus vor. Diesmal: Kop van Zuid – der südliche (Hafen-)Kopf. So heißt das boomende Hafenviertel im niederländischen Rotterdam. Stadtplaner und Architekten ließen sich bei der Konzeption von den Londoner Docklands inspirieren. Das Ziel: den dortigen Fluss, die Maas, wieder in den Fokus rücken und so neue Impulse für das Image der Stadt setzen.

Foto: Rotterdam Image Bank – Marc Heeman

Der Rotterdamer Hafen, ein geschichtsträchtiger Ort: Von hier aus starteten über eine Million Emigranten ihren Weg nach Übersee auf den riesigen Kreuzfahrtschiffen der berühmten Holland-America Line. Dieses Gebiet wurde jedoch 1940 durch einen verheerenden deutschen Luftangriff komplett zerstört und litt in den Folgejahren zudem unter dem Ausbau des Containerterminals, der große Teile des alten Hafens überflüssig machte. Mit dem Verfall des Areals nahm auch die Bedeutung der nahegelegenen Innenstadt als Wohnraum ab. Die traurige Bilanz: Seit Kriegsende sank die Einwohnerzahl der Innenstadtbezirke bis zur Jahrtausendwende von 80.000 auf 28.000 und machte eine Neustrukturierung dringend erforderlich. Der ehemalige Rotterdamer Hafen: Einst wichtiger Anlaufpunkt für zahlreiche Amerika-Auswanderer, mittlerweile ein Areal mit neuer Bestimmung und futuristischer Architektur.

Bereits 1987 wurde das Büro Teun Koolhaas Associates mit der Entwicklung des Masterplans für die brachliegende Fläche Kop van Zuid beauftragt. Währenddessen erhielt der berühmte Architekt Norman Foster 1992 den Auftrag, einen Vorschlag für den sich westlich davon erstreckenden Wilhelmina-Pier zu erarbeiten. Dieser sollte das wirtschaftliche Zentrum und die Vorzeigemeile des neuen Stadtteils bilden. So entstanden hier bis 2006 über 5.300 Wohneinheiten, 400.000 Quadratmeter Büro-, 50.000 Quadratmeter Freizeit- und 3.500 Quadratmeter Einzelhandelsflächen. Heute leben etwa 15.000 Menschen in dem neuen Stadtteil und es wurden 20.000 Arbeitsplätze geschafSeite 18

fen. Aufgrund markanter Hochhäuser wie dem World Port Center, dem Montevideo oder dem De RotterdamKomplex, etablierte sich mit der Zeit die Bezeichnung »Manhattan an der Maas« zum Synonym für die moderne Wasserfront. Auch die überregionale Beachtung ließ nicht lange auf sich warten: Im Jahr 2007 wurde Rotterdam zur niederländischen Architekturhauptstadt ernannt. ZURÜCK ZUM WASSER – BRÜCKENSCHLAG FÜR BEWOHNER Neue Infrastruktur-Maßnahmen wie der Bau der Metrostation Wilhelmina-Pier verbesserten die Anbindung von Kop van Zuid an das Zentrum und breite Uferpromenaden machten den Weg ans Wasser für die Bewohner wieder attraktiv. Vor allem die 1996 fertig gestellte, vierspurige und 808 Meter lange Erasmusbrücke, heutiges Wahrzeichen Rotterdams, verbindet das prosperierende ehemalige Hafengelände mit der Innenstadt – und das nicht nur geografisch. Auf einer Stadterkundung zu Wasser werden die Reiseführer in ihren quietschgelben Amphibienbussen nicht müde zu betonen, »dass erst die Brücke die Menschen in der Stadt zusammengeführt« habe.

Caroline Leuenberger (31): Im Ruhrgebiet aufgewachsen, kennt sie den Strukturwandel von zu Hause.


Foto: Rotterdam Image Bank – Rotterdam Festivals

Foto: Rotterdam Image Bank - Ossip van Duivenbode

SERIE

Seite 19


GESCHICHTE

Der Molenturm, wie wir ihn heute kennen. Sein Vorg채nger wurde bei einem Schiffsungl체ck im Jahr 1925 schwer besch채digt.

Seite 20


KURZINTERVIEW

GESCHICHTE

ÜBERLEBT EIN BREMER DENKMAL

Seine ursprüngliche Funktion – die Beleuchtung der Einfahrt in den zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegten Überseehafen – verlor der Molenturm spätestens mit der Hafenzuschüttung 1998. Was vielen aber unbekannt ist: Der Turm in seiner heutigen Gestalt stammt erst aus dem Jahre 1926. Sein Vorgänger, 1906 erbaut, wurde Opfer eines Schiffsunglücks. Denn Mitte der 1920er Jahre prallte ein Dampfer mit voller Wucht gegen den Molenkopf, was den darauf befindlichen Leuchtturm in eine dramatische Schieflage brachte. Mittels eines schweren, eigens aus Wilhelmshaven herbeigeschafften Schwimmkranes wurde er aufgerichtet, jedoch später in seine Einzelteile zerlegt und in veränderter Form neu wieder aufgebaut.

Foto: flickr (2e14)

KOSENAME VOM SÜDDEUTSCHEN PENDANT Von seinem Vorgänger unterscheidet sich der »neue« Molenturm vor allem durch seine drei statt zwei Geschosse und die dadurch größere Höhe von insgesamt zwölf Metern. Das alte Bossenquader-Außenmauerwerk aus sogenanntem Portasandstein wurde aber offensichtlich wiederverwendet. Diese Fassade, das Kupferdach, die Schießschartenfenster sowie die kleinen Balkone verleihen dem Gebäude ein burgturmartiges, leicht romantisches Äußeres. In Verbindung mit der Weserlage brachte ihm sein Aussehen von Seiten der Hafenarbeiter die verniedlichende Bezeichnung »Mäuseturm« ein, in Anlehnung an seinen etwas größeren Namensvetter in Bingen am Rhein (Rheinland-Pfalz). Dessen Name leitet sich entweder vom mittelhochdeutschen »musen« (spähen, lauern) oder vom althochdeutschen »muta« (Wegezoll) ab. Noch in Betrieb, vereinte der Bremer »Mäuseturm« mehrere Aufgaben in sich. Vorrangig diente er natürlich als Leuchtfeuer – sein grüner Schein reichte 15 Meter hoch und neun Seemeilen weit. Darüber hinaus beherbergte er eine ständige Besatzung, teils sogar mehr als eine Person. Vom

ersten Obergeschoss aus hatten die Wärter den einfahrenden »Pötten« ihre Liegeplätze an der Kaje durch Zuruf zuzuweisen und den gesamten Schiffsverkehr zu überwachen. Jeweils drei Drillingsfenster, zwei zur Weser und zur Moleneinfahrt und eines zum Überseehafen gelegen, verschafften ihnen im Rundturm einen guten Überblick. Bei Nebel wurden die Schiffe durch eine mechanisch betriebene Nebelglocke, die später durch ein Nebelhorn ersetzt wurde, vom Turm aus gewarnt. Die Nebelglocke samt Glockenhammer steht heute im Restaurant Port im Speicher XI und erinnert an vergangene Tage.

Diesmal mit Thomas Meyer-Vierow, Leiter der Abteilung Firmenkundenbetreuung in Bremen bei der Bremer Landesbank.

Foto: Bremer Landesbank

Für einfahrende Schiffe auf dem Weg zum Holz- und Fabrikenhafen markiert er den symbolischen Eingang zur Überseestadt, für viele Radfahrer ist er die letzte Station auf einer Erkundungstour durchs Gebiet – der Molenturm am Wendebecken, der nordwestlichen Spitze des Areals. Der mittelalterlich anmutende Turm ist neben einigen Speichern einer der letzten, unveränderten Zeugen des alten Hafenbetriebs und gleichzeitig inoffizielles Wahrzeichen der Überseestadt. Fast alle Bremer kennen ihn, doch nur die Wenigsten wissen wirklich etwas über ihn und seine Geschichte.

FLOTTER DREIER DAS KURZINTERVIEW!

DER TURM ALS HAUS Für die Insassen des Leuchtturmes war ihr Arbeitsplatz trotz relativ beengter Fläche vergleichsweise behaglich. Unterschiedliche 2,50 Meter hohe Räumlichkeiten wurden für sie geschaffen, unter anderem ein Keller, ein kleiner Vorraum, eine Küche und der Dienstraum. Wohl auch aus diesem Grund wurde der Turm in den damaligen Bauplänen von 1926 als »Molenhaus« bezeichnet. Heute ist der seit etwa zwölf Jahren unter Denkmalschutz stehende Turm längst nicht mehr in Betrieb. Im August 2008 beherbergte das Gemäuer erstmals seit Jahren wieder Bewohner. Zwei Autoren waren auf Anregung einer Bremer Kulturinitiative vor Ort und sollten das Geschehen in der Überseestadt vom runden Turmzimmer aus als Stadtteilschreiber literarisch verarbeiten. Seine Erlebnisse fasste Sebastian Polmans, damaliger Student für Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus, unter anderem in folgende Worte: »Der Turm wird zum Resonanzkörper. Das Knarren der Abrissbirnen, das Donnern von Metallscheiben, die Bewegungen im Mulm, das Geschrei ungeborener Stadtkinder.«

Dieser Text ist entstanden mit freundlicher Unterstützung des Landesamtes für Denkmalpflege Bremen.

Bastian Korte (27): Steht im Sommer gern mal am Wendebecken und schaut auf die Weser – wenn die zahlreich nistenden Möwen ihn bis dahin gewähren lassen.

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Welche Rolle spielt die Überseestadt für den Bremer Immobilienmarkt? Eine große, denn sie stellt das mit Abstand größte Entwicklungsgebiet Bremens dar. Durch ihre Nähe zur Innenstadt, eine sich zügig entwickelnde Verkehrsanbindung und einen besonderen Architekturmix erfreut sie sich einer besonderen Aufmerksamkeit. Diese gilt es durch weitere aufeinander abgestimmte Baumaßnahmen zu erhalten. Für vorhandene Standorte in Bremen bedeutet dieses neue Areal, dass sie ihre Profile künftig schärfen müssen, um nicht attraktive und anspruchsvolle Mieter und Nutzergruppen an die Überseestadt zu verlieren. Gleiches gilt für vorhandene Bestandsobjekte, die jetzt einer Überarbeitung bedürfen, um nicht zu längerfristigen Leerstandsobjekten zu verkommen. Worauf kommt es an, um die ehemaligen Hafenquartiere zu einem lebendigen Ortsteil zu entwickeln? Wichtig ist, dass sich die Immobilienentwickler auf den »Quartiersgedanken« konzentrieren und sich nicht von schnell handelbaren Immobilienobjekten leiten lassen. Es bedarf einer Balance aus Wohn-, Büro- und Gewerbebebauung sowie einer Nahversorgung durch Einzelhandel und Gastronomie. Dies müssen keinesfalls »Spektakulärobjekte« werden. Vielmehr schafft der geeignete Mix die Attraktivität. Ich denke, dass die Überseestadt ein lebendiger Ortsteil wird, wenn unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen – vor allem Altersklassen – die Standortangebote nutzen und erleben können. Wie sieht es 2025 in der Überseestadt aus? Ich sehe die Chance, dass sich Arbeitswelten und Lebensräume harmonisch miteinander verbinden und sich die Menschen dort wohlfühlen. Die Überseestadt kann Bremens neues Szene-Viertel in einzigartiger, maritimer Atmosphäre werden.


Ralf Janecki (oben), Gesch채ftsf체hrer von Althaus Tee, bei der t채glichen Verkostung. Erfahrene Experten verkosten bis zu 60 Tassen in nur zehn Minuten.

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PORTRAIT

ÜBERFLIEGER VOLLE KANNE TEE Althaus Tee Vertriebsgesellschaft mbH Rainer Schmidtholz (rechts) Konsul-Smidt-Straße 8 j 28217 Bremen www.althaustea.de Kloth & Köhnken Teehandel GmbH Axel Köhnken (links) Konsul-Smidt-Straße 8 j 28217 Bremen www.kktee.de

Fotos: Althaus Tee

Bremen, die inoffizielle Kaffeehauptstadt Deutschlands – so wird es hier gern erzählt. Doch auch für ein zweites weltweit beliebtes Heißgetränk ist die Hansestadt ein wichtiger Standort. In der 4. Etage des Speicher I, so viel Wortspielerei sei an dieser Stelle erlaubt, wird die Überseestadt zur Überteestadt. In einer Bürogemeinschaft zweier Unternehmen versammelt sich das geballte Tee-Know-how für den Im- und Export. »Halbfermentierter Oolong« und »Darjeeling First Flush«. Fragt man Rainer Schmidtholz, Leiter Vertrieb bei Althaus Tee, und Axel Köhnken, geschäftsführender Gesellschafter von Kloth & Köhnken Teehandel, nach ihren Lieblings-Sorten, wird dem GelegenheitsTeetrinker schnell klar: Tee ist nicht gleich Tee und die Herren verstehen ihr Handwerk. Fast 50 Länder in Europa, Asien und Afrika sind Exportziele von Althaus Tee, 95 Prozent des Umsatzes wird im Ausland generiert. Die Rohstoffe dafür kommen unter anderem vom Büronachbarn, dem Import-Marktführer für in Deutschland konsumierten grünen und schwarzen Tee. »Wir liefern die Rohware für jede dritte hierzulande getrunkene Tasse. Im Jahr führen wir etwa 6.500 Tonnen ein, wovon wir 2.500 Tonnen selber weiterverarbeiten«, so Köhnken. 1992 gründete er die Firma mit seinem Partner Mathias Kloth, heute sind 15 Mitarbeiter mit dem Ein- und Verkauf sowie der Verkostung betraut. »Darauf liegt unser Fokus, alle anderen Dinge wie Buchhaltung oder Verzollung erledigen externe Dienstleister für uns«, sagt er. Die Marke Althaus ist noch etwas jünger. Sie wurde 2005 vom heutigen Geschäftsführer und Tee-Fachmann Ralf Janecki als Premium-Produkt deutscher Herkunft für die russische Gastronomie konzipiert. Bereits im Jahr darauf wurde sowohl der Sprung auf den deutschen Markt als auch der Schritt in die Überseestadt gewagt. »Meine zehn Kollegen und ich empfinden diesen Arbeitsort als Luxus, auch wenn etwas mehr Belebung nach 19 Uhr wünschenswert wäre«, meint Schmidtholz. Auch für Axel Köhnken war der

Gang in den Speicher I eine logische Konsequenz, denn seine ersten Hafenerinnerungen sind eng mit dem Gebäude verbunden, in dem früher auch Tee gelagert wurde. VERKOSTUNG: KNAPP 60 TASSEN IN ZEHN MINUTEN Heute lagert Kloth & Köhnken durchschnittlich 2.500 bis 3.000 Tonnen im Schuppen 6 am Europahafen. Die Rohware gelangt aus Indien oder China, aus Sri Lanka oder Taiwan, aus Kenia oder Tansania per Schiff nach Bremerhaven oder Hamburg und wird mit dem LKW weitertransportiert. Anders als früher erreichen Bremen aber nicht mehr die bekannten Holzkisten, sondern mehrfach beschichtete Papiersäcke von 20 bis 65 Kilogramm. Sie schützen den Tee vor Feuchtigkeit und der Annahme von Fremdgerüchen. Noch bevor sie auf die Reise gehen, erhält der Importeur eine Vorab-Probe, die mit der eingetroffenen Ware abgeglichen wird. So kommen täglich circa 300 Stichproben zusammen. Erfahrene »Feinschmecker« wie Axel Köhnken und Ralf Janecki verkosten fast 60 Tassen in nur zehn Minuten. Nachdem die Teeblätter auf Pflanzenschutzmittelrückstände analysiert wurden, erfolgt zum Teil noch die Veredelung – also die Mischung und Aromatisierung des Tees mit Orangenschalen oder Rosenblüten. Althaus hingegen produziert nicht selbst. »Unser Job ist es, sich in unsere Zielgruppe – Gastronomen und Hoteliers – hineinzuversetzen und ihnen Konzepte zu bieten, die ihren Kunden einen individuellen und geschmacklich anspruchsvollen Teegenuss erlauben«, erklärt Rainer Schmidtholz. »Das bedeutet konkret: Entwicklung neuer Rezepturideen, Marktbeobachtung, Produkt- und Verpackungsmarketing sowie Vertrieb.« Zu den Althaus-Kunden zählen Bremer Adressen wie das Swissôtel und das Hotel zur Post ebenso wie internationale Häuser, etwa das Wiener Hotel Sacher oder das Aerostar Hotel in Moskau. In Deutschland übernimmt Althaus den Vertrieb von Bremen aus in Eigenregie, im Seite 23

Ausland arbeitet das Unternehmen mit Partnern zusammen. Insgesamt gehören etwa 120 verschiedene Kompositionen – Grün-, Schwarz-, Kräuter- und Früchtetee – zum Sortiment des Teehändlers. Für die Zukunft hat sich Schmidtholz viel vorgenommen, so will Althaus künftig weiter wachsen und setzt dabei insbesondere auch auf Bio-Tee. ZUM COCKTAIL IN DER BAR EIN KÄNNCHEN TEE Doch was macht eigentlich einen guten Tee aus? »Das ist eine sehr philosophische Frage«, entgegnet Axel Köhnken. »Natürlich gibt es gewisse Kriterien, wie die Lage des Anbaugebiets und das Klima. Aber auch der hochwertigste Tee muss nicht jedem gefallen. Es ist wie überall im Leben eine Geschmackssache.« Für Deutschland gelte aber generell: Im Norden wird eher schwarzer Tee auf Assam-Basis bevorzugt, während im Süden der Republik gern heller Darjeeling getrunken wird. Hierzulande gehöre das Getränk allerdings eher an den Frühstückstisch oder auch mal zum Kuchen am Nachmittag, erst mit dem Alter kommen viele Deutsche auf den Geschmack. »In anderen Kulturen ist Tee mehr in den Alltag integriert«, sagt Schmidtholz. »Gehen Sie mal in Russland, wo wir derzeit mindestens die Nummer zwei im gehobenen Segment sind, um drei Uhr nachts in eine Szene-Bar. Da sitzen die jungen Leute an den Tischen mit ihren Cocktails – und die Hälfte hat noch ein Teekännchen daneben stehen.«

Bastian Korte (27): Verbindet seine ersten Tee-Erfahrungen mit der ostfriesischen Oma – schwarzer Tee mit Milch und ganz viel »Kluntjes«.


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Seite 24


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INTERVIEW

ÜBERREDET »SPÜRBARE ÄRMELHOCHKREMPEL-MENTALITÄT DER MENSCHEN«

ihre Anziehung stets behalten, allein durch ihre zentrale Lage. Im Vergleich zu weiteren Ballungszentren wie der Airport City oder dem Technologiepark an der Universität verfügt die Überseestadt aber über eine hervorragende Position. Das liegt zum einen sicher an der Citynähe, aber auch daran, dass dort einfach mehr Immobilienprojekte angeschoben werden als in anderen Stadtteilen. Wer also das Besondere sucht oder ausgefallene Nutzungsideen mitbringt, der

Herr Stegmann, der Zuzug an Unternehmen in der Überseestadt in den letzten Jahren ist groß. Was macht denn den Reiz des alten Hafenreviers für Firmen aus? Anfangs kamen viele Unternehmen vor allem wegen der geringen Entfernung zur Bremer Innenstadt, zum Hauptbahnhof und zum Flughafen. Heute, wo es bereits zahlreiche neue Gebäude in der Überseestadt gibt, sind es die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten in den wassernahen Gebäuden, die faszinieren. Die meisten Menschen reizt – wie in vergleichbaren Stadtteilen in Hamburg, Kopenhagen oder London – die maritime Stimmung und die einmalige Mischung aus Industrie-, Logistik-, Büro- und Wohngebäuden. Einige werden sicher auch die vergleichsweise günstigen Mietpreise pro Quadratmeter in den Altbauten gelockt haben. Als Sie den ersten Interessenten vor fast sieben Jahren Ihre Ideen präsentierten, war die Überseestadt für die meisten sicher völliges Neuland. Was wissen Bürosuchende heute von dem Hafenrevier? Nicht wenige kennen den Hafen bereits aus der Zeit, als hier noch große Schiffe vor Anker lagen. Viele haben die Überseestadt aber auch erst bei Großveranstaltungen wie dem Kirchentag, der Feier zum Tag der Deutschen Einheit und dem ÜberseeTörn so richtig kennengelernt. Immer mehr Menschen nutzen auch die vielen Geschäfte und Restaurants. Unternehmer, die heute in die Überseestadt wollen, sind durch das Internet mit Bildern, Filmen und virtuellen Rundgängen meist gut informiert und kennen oft sogar schon die neuen Räumlichkeiten. Sie schätzen den architektonischen Mix und die spürbare, wie ich sie gern nenne, »Ärmelhochkrempel-Mentalität« der Menschen vor Ort. Wie steht das Areal im Vergleich zu anderen bremischen Bürostandorten da? Das ist natürlich immer eine Frage der subjektiven Wahrnehmung. Die Innenstadt wird

Foto: Justus Grosse GmbH

Zu den Investoren der ersten Stunde in der Überseestadt gehört die Justus Grosse Projektentwicklung GmbH, die früh das Potenzial der brachliegenden Hafenfläche erkannte. Etwa 250 Unternehmen mit über 2.000 Mitarbeitern fanden in den letzten sechs Jahren in 20 Grosse-Immobilien ein neues »Zuhause«. Wir sprachen mit Andreas Stegmann, Leiter der dortigen Gewerbevermietung, über die Entwicklung des Standortes.

beitsplatz geführt werden oder auch EDVAnschlüsse und Glasfaserkabel mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit pro Sekunde. Das hört sich gut an, ist aber bestimmt teuer. Natürlich sind die Kosten für Büros in weniger attraktiven Lagen auf den ersten Blick etwas geringer. Oft muss diese Einschätzung aber der Erkenntnis weichen, dass Neubauten eine bessere Flächeneffizienz und günstigere Nebenkosten haben. Nicht zu vergessen ist, dass neue Gebäude eine hohe Energieeffizienz bieten, die letztlich Geld spart. Hinzu kommt ein erheblicher Zusatznutzen: Büros sind Arbeitsbasis für Menschen, die dort täglich einen möglichst großen Beitrag zum Erfolg ihres Unternehmens leisten sollen. Immer mehr Firmen erkennen, dass ein Arbeitsplatz, der zum Wohlbefinden beiträgt und funktional in jeder Hinsicht »passt«, bei den Mitarbeitern zu einer höheren Motivation und Produktivität führen kann. Und dass Büros, in denen sich auch die Kunden wohl fühlen, den Unternehmenserfolg unterstützen, liegt ja quasi auf der Hand. Wo liegen denn die Quadratmeterpreise aktuell? Unsere aktuellen Quadratmeterpreise im Bereich Neuvermietung schwanken zwischen sechs und zwölf Andreas Stegmann von der Justus Grosse GmbH fasziniert an der Überseestadt der überall greifbare Wandel vom reinen Euro netto. Den Wert eines Produktes Logistikstandort zu einem lebendig-bunten Quartier, in dem ausschließlich über den Preis zu demodernes Wohnen und Arbeiten möglich ist. finieren, würde aber Aspekte wie die Qualität und Funktionalität außer Acht laswird an der Überseestadt kaum vorbei komsen. Es lohnt sich also mittel- bis langfrimen. Dies gilt insbesondere für Neubaubüstig zu denken. Das ist beim Erwerb einer ros. Immobilie nicht anders als bei einem AuWo liegen denn die konkreten Vorteile von tomobil oder Elektrogerät, wo wir aus verNeubauten? schiedenen Gründen auch nicht immer die Ich kann natürlich nur für Justus Grosse günstigste Variante bevorzugen. sprechen. Aus sehr vielen Gesprächen wissen wir, was den Unternehmen wichtig ist und können die Wünsche schon bei der Planung berücksichtigen. Die Chance als Mieter schon beim Bau mitzureden, wo ist das schon möglich? Unsere Einheiten sind zwischen 100 und über 5.000 Quadratmeter Daniel Günther (32): groß. Ob 2,70 oder 3,10 Meter Deckenhöhe, Mag die Mischung aus alten und von flexiblen Innenwänden mit Gestaltungsneuen Gebäuden, die der Überfreiheit bis zur letzten Steckdose – es ist seestadt wohl auch künftig ihren vieles möglich. Weitere Highlights sind mit Charakter geben wird. Teppich oder Parkett belegte Hohlraumdoppelböden, in denen alle Leitungen und Kabel über Bodentanks direkt zu jedem ArSeite 30


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AZ Ueberseemagazin 12-11_Layout 1 22.12.11 12:46 Seite 1

Die neue Marina Europahafen in der Überseestadt Bremen

Neues aus der Überseestadt Bremen Seit April 2010 verlängert die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH im Auftrag des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen die bestehende Promenade am Europahafen zwischen Hafenkopf und dem Quartier „WeserUfer“. Im Zuge dessen wird die Hochwasserschutzlinie erhöht und ein unterer wie oberer Promenadenweg angelegt. Auf rund 1,5 km steht die neue Promenade Fahrradfahrern und Fußgängern ab Mitte 2012 zur Verfügung. Voraussichtlich bis Ende des Jahres 2011 soll auch der zweite Verlängerungsabschnitt vom „WeserUfer“ bis zum Wendebecken ausgebaut werden, wo nochmals rund 770 m Promenade entstehen. Seit Sommer steht die Marina Europahafen privaten Bootseignern und Hobbykapitänen zur Verfügung. Bis 2013 soll sie noch einmal verlängert werden und bietet dann auf knapp 170 m einen citynahen Anlegepunkt genau dort, wo früher die „großen Pötte“ festmachten.

Nebenan, im Quartier „Hafenkante“, beginnt das Bremer Wohnungsunternehmen GEWOBA ab 2012 mit der Bebauung eines rund 6.000 m2 großen Teilgrundstücks. Bis 2013/14 entstehen hier fünf Mehrfamilienhäuser mit 80 bis 85 barrierefreien Wohneinheiten. Anfang August verkündeten zwei weitere Investoren der Entwicklungsgesellschaft Hafenkante – der auch die GEWOBA ab 2012 angehört – den Neubau von weiteren fünf Mehrfamilienhäusern mit insgesamt rund 100 Eigentumswohnungen. Baubeginn soll 2012 sein. Neben der Bebauung spielt aber auch die Entwicklung von Freizeiträumen eine große Rolle. Die WFB treibt den Bau einer 2,5 Hektar großen Parkanlage nahe „Hafenkante“ und „WeserUfer“ voran. Der Park soll bis Ende 2013 fertig gestellt sein und den Freizeitinteressen der Anwohner – vor allen denen von Kindern und Jugendlichen – gerecht werden.

Im „WeserUfer“, dem ersten Quartier der Überseestadt, in dem gewohnt werden darf, sind alle fertiggestellten Miet- und Eigentumswohnungen mit unverbaubarem Blick auf die Weser bereits vergeben. Daher entschied sich der Investor für den Bau von zwei weiteren Wohngebäuden an dieser Stelle: dem „Kristall“ und dem „Green Living“.

www.ueberseestadt-bremen.de

Ein Projekt der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH


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