Übersee-Magazin Bremen Januar 2012

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Januar 2011

Menschen, Quartiere und Ideen aus der Überseestadt Bremen

ÜBERHAUPT GO WEST! – WOHNEN IN DER ÜBERSEESTADT SEITE 08

ÜBERN TELLERRAND EIN ÜBERSEE KOMMT SELTEN ALLEIN – DER BAYERISCHE NAMENSVETTER SEITE 12 AB SOFORT MIT AKTUELLEN TERMINEN UND UNTERNEHMENSREGISTER FÜR DIE ÜBERSEESTADT!


Zum 20. Mal jährte sich die deutsche Wiedervereinigung im vergangenen Herbst. Ort der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit war nach 16 Jahren mal wieder das Bundesland Bremen. Bis zu 350.000 Besucher waren Anfang Oktober in der Hansestadt unterwegs. Auch in der Überseestadt wurde gefeiert: Beim Bürgerfest am Europahafen konnten über das ganze Wochenende Konzerte, Ausstellungen und vor allem auch die Ländermeile mit allen Bundesländern bestaunt und erkundet werden. Auf den Umschlagsseiten dieses Übersee-Magazins finden Sie ein paar Foto-Impressionen zu den Feierlichkeiten.


LIEBE LESERINNEN UND LESER!

INHALT

Nach der Pilot-Ausgabe geht es nun richtig los. Vier mal im Jahr wird das Übersee-Magazin erscheinen. Immer mit dem Ziel über Menschen, Quartiere und Ideen aus der Überseestadt Bremen zu berichten. Und auch diesmal haben wir Neues, Spannendes und Überraschendes aus dem jungen Stadtteil festgehalten.

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ÜBERSICHT TIPPS UND TERMINE VON JANUAR BIS APRIL 2011

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ÜBERBLICK AKTUELLES AUS DER ÜBERSEESTADT

Seite 08

ÜBERHAUPT GO WEST! – WOHNEN IN DER ÜBERSEESTADT

Zum Beispiel erobern nach und nach die ersten neuen Anwohner den Stadtteil – eine Entwicklung, die das Erscheinungsbild des Gebiets zwischen Lloydstraße und Hafenkante beleben wird. Wir haben sowohl Planern von Wohnprojekten als auch Bewohnern auf den Zahn gefühlt, um zu schauen wie es sich so lebt in der Überseestadt. An anderer Stelle war unsere Überraschung und Freude groß: Wir sind nicht allein! Übersee, diesen Ort gibt es in Deutschland noch einmal. Und zwar nicht, wie zu vermuten wäre, an der norddeutschen Küste, sondern in der bayerischen Provinz. Lesen Sie ab Seite 12, was das Dorf Übersee und die Bremer Überseestadt trotz offensichtlicher Unterschiede gemeinsam haben. Wir wünschen viel Spaß bei der Lektüre!

Seite 12

Ihr Übersee-Magazin-Team

ÜBERN TELLERRAND EIN ÜBERSEE KOMMT SELTEN ALLEIN

IMPRESSUM Seite 14

Herausgeber: Daniel Günther, Thorsten Kniewel, Jack Kraska Redaktion: DIALOG Public Relations Daniel Günther e.K. Altenwall 24 28195 Bremen www.dialog-pr.de E-Mail: redaktion@ueberseemagazin.de Telefon: 0421.32 88 110 Design: kraska – gestaltung Jack Kraska Bleicherstraße 57 28203 Bremen Telefon: 0421.16 88 93 70 E-Mail: kontakt@kraska.net www.kraska.net Druck: SchintzDruck Oppenheimerstraße 26 28307 Bremen Telefon: 0421.4 85 78-0 Fax: 0421.4 85 78 48 E-Mail: info@schintz-druck.de

Seite 17

ÜBERTRIEBEN MEDIENMACHER? GLOSSE VON AXEL BRÜGGEMANN

Seite 18

ÜBERLEBT DIE BREMER REEPERBAHN

Seite 19

FLOTTER DREIER DAS KURZINTERVIEW MIT BSAG-VORSTAND MICHAEL HÜNIG

Seite 20

Anzeigeninformationen finden Sie im Internet unter www.ueberseemagazin.de. Auflage: 15.000 Die Ausgabe 2/2011 erscheint in der Kalenderwoche 15.

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Titel: Justus Grosse GmbH

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ÜBERFLIEGER ZIMMER FREI!

REGISTER UNTERNEHEMEN IN DER ÜBERSEESTADT ÜBERREDET RAINER FRERICH – DER HERR DER CORNFLAKES


TERMINE

ÜBERSICHT TIPPS UND TERMINE VON JANUAR BIS APRIL 2011

Januar 22.01.2011 Chöre… Chöre… Ein Konzertabend mit Vocal-Ensembles 20 Uhr Kulturhaus Walle, Schleswiger Straße 4 Der Eintritt kostet 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) 0421.396 21 01 www.kulturhauswalle.de 22.01. bis 04.02.2011 Ausstellung der zum Wettbewerb eingereichten Pläne für den Park im Überseepark dienstags bis sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr Infocenter Überseestadt, Am Speicher XI/Abteilung 3 (Eingang über Restaurant Port) Der Eintritt ist kostenfrei 23.01. und 30.01. 2011 Vom Überseehafen zur Überseestadt 15 Uhr

Hafenmuseum Speicher XI Sonntagsführung durch die Dauerausstellung des Hafenmuseums 0421.303 82 79 info@hafenmuseum-speicherelf.de www.hafenmuseum-speicherelf.de 23.01.2011 und 10.04.2011 Theaterfrühstück – Projekt Luftwurzeln 11 Uhr Speicherbühne Bei Frühstück mit Brötchen wird der Film »Luftwurzeln« von Jutta Brückner über eine ost-westdeutsche Biografie gezeigt, der Eintritt ist frei kontakt@speicherbuehne.de www.speicherbuehne.de 27.01.2011 Hafenklönschnack: »Spießig war gestern – Heute sind wir von Haus aus entspannt« 18 Uhr

gBr_anz_205x145_07012011•V2_K4_gBr_anz_205x145_07012011_N 11.01.11 11:24 Seite 1

LBS Kundenzentrum, Speicher 1, Konsul-Smidt-Str. 8 b Kurze Anmeldung erforderlich und auch möglich über www.xing.com (Gruppe Überseestadt) mail@hafen-kloenschnack.de www.hafen-kloenschnack.de 29.01.2011 Ein ungleiches Paar. Eine Komödie von Neil Simon 19:30 Uhr Kulturhaus Walle, Schleswiger Straße 4 0421.396 21 01 www.kulturhauswalle.de Februar 01.02.2011 1. Geburtstag LBS-KundenCenter – Überseestadt 12 Uhr LBS Kundenzentrum, Speicher 1,

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Öffnungszeiten Montag–Freitag 9.30–18.30 SeiteUhr 04 · Samstag 10.00–16.00 Uhr


TERMINE

Konsul-Smidt-Str. 8 b Für alle Besucher gibt es Kaffee, Kuchen und Waffeln www.lbs.de/bremen/service/kundencenter 05.02. bis 06.02.2011 Hochschultage samstags 11-22 Uhr, sonntags 10-20 Uhr Hochschule für Künste, Am Speicher XI 8 Studierende und Absolventen aller Studiengänge präsentieren allen Interessierten ihre Arbeiten in den Feldern Malerei, Musik, Fotografie, Film, Videokunst, Skulpturen, Installationen, Design und Mode www.hfk-bremen.de 11.02.2011 Ausstellungseröffnung STAHL 19 Uhr Hafenmuseum Speicher XI 0421.303 82 79 info@hafenmuseum-speicherelf.de www.hafenmuseum-speicherelf.de 13.02.2011 und 10.04.2011 Genuss-Event für Kochschüler und Gourmets: Terrinen – Krönung jeden Menüs (mit Koch Holger Heeschen) 14-18 Uhr Werkhalle im Speicher 1, Konsul-Smidt-Str. 8 b Preis: 94 Euro pro Seminarteilnehmer, 59 Euro pro Essensgast ab 17:30 Uhr info@genuss-event.de www.genuss-event.de 17.02.2011 ÜberseeParty 17 Uhr Treffpunkt: Parkplatz vor dem Speicher I Nach dem Start mit kostenlosem Glühwein im Freien und musikalischer SambaUnterhaltung folgt ein gemeinsamer Gang zum Speicher XI. Dort wird um 19 Uhr im BLG-Forum geschmaust (Grünkohlteller für 10 Euro p.P., Getränke extra) und ein Live-DJ sorgt für die richtige Musik. Die Tickets für das Essen sind im Port, Docks und bei der atlas bkk ahlmann erhältlich. benkenstein@bremen-tourism.de www.ueberseestadt-marketing.de 17.02.2011 Weinprobe Donald Hess – Traumweine aus vier Kontinenten 19 Uhr Weinlager Speicher I Preis pro Person ist 25 Euro (inkl. Käse, Wasser und Baguette), eine Anmeldung ist erforderlich 0421.39 94 317/323 weinlager@ludwig-von-kapff.de www.ludwig-von-kapff.de/home/weinproben-bremen.html

19.02.2011 Varieté... Varieté... Akrobatik, Illusionen und Comedy 20 Uhr Kulturhaus Walle, Schleswiger Straße 4 Der Eintritt kostet 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) www.kulturhauswalle.de

Preis pro Person ist 25 Euro (inkl. Käse, Wasser und Baguette), eine Anmeldung ist erforderlich 0421.39 94 317/323 weinlager@ludwig-von-kapff.de www.ludwig-von-kapff.de/home/weinprobenbremen.html

19.02.2011 Hafen hautnah! 11 bis 12:30 Uhr Treffpunkt: Hafenmuseum Speicher XI, Museumsshop Führung durch den Holz- und Fabrikenhafen mit Besichtigung des Marmorsaals, Preis pro Person beträgt 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) 0421.303 82 79 info@hafenmuseum-speicherelf.de www.hafenmuseum-speicherelf.de

26.03.2011 Mitmachaktion – Vergoldung zu Ostern 11 bis 15 Uhr GERSTAECKER, Überseetor 13 Die Teilnahme ist kostenpflichtig und erfordert eine Anmeldung 0421.3 88 77 38 Info@gerstaecker-bremen.de www.gerstaecker.de

27.02. bis 13.03.2011 Ausstellung: Vielfalt des S(t)eins Ab 11 Uhr Kulturhaus Walle, Schleswiger Straße 4 c.menzel@brodelpott.de www.kulturhauswalle.de März 10.03.2010 KLUB DIALOG ABEND 19 Uhr Stauerei, Cuxhavener Str. 7 Offene Plattform von Kreativen für Kreative. Die regelmäßigen Netzwerktreffen finden an jedem zweiten Donnerstag im Monat in der Stauerei statt info@klub-dialog.de www.klub-dialog.de 12.03.2011 Vorführung – W&N Aquarellmalerei & Hilfsmittel 10:15 bis 12:45 Uhr & 13 bis 15:30 Uhr GERSTAECKER, Überseetor 13 0421.3 88 77 38 Info@gerstaecker-bremen.de www.gerstaecker.de 18.03.2011 Genuss-Event: Molekular Küche – kreative Gaumenfreuden 18 bis ca. 23 Uhr Werkhalle im Speicher 1, Konsul-Smidt-Str. 8 b Preis: 105 Euro pro Seminarteilnehmer info@genuss-event.de www.genuss-event.de 24.03.2011 Weinprobe Syrah & Shiraz – Eine Rebsorte erobert die Welt 19 Uhr Weinlager Speicher I

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31.03.2011 Hafenklönschnack: Schiffahrt mit HalÖver 18 Uhr mail@hafen-kloenschnack.de www.hafen-kloenschnack.de April 02.04.2011 Mitmachaktion – Mosaikgestaltung 10:15 bis 12:45 Uhr & 13 bis 15:30 Uhr GERSTAECKER, Überseetor 13 Die Teilnahme ist kostenpflichtig und erfordert eine Anmeldung 0421.3 88 77 38 Info@gerstaecker-bremen.de www.gerstaecker.de 03.04.2011 Offener Rundgang: Vom Europahafen zum Speicher XI 11 Uhr Treffpunkt: Haltestelle der BSAG-Linie 3 am Europahafen c.eckler-vongleich@brodelpott.de www.kulturhauswalle.de

Sie wissen von einer interessanten Veranstaltung mit Bezug zur Überseestadt oder richten diese sogar selber aus? Wir sind immer dankbar für Tipps und Terminhinweise! Nehmen Sie das Übersee-Magazin in Ihren Verteiler auf und senden Sie uns Ihren Vorschlag via Mail an: redaktion@ueberseemagazin.de.


PROJEKTE

ÜBERBLICK AKTUELLE MELDUNGEN ÜBER LAUFENDE UND KOMMENDE PROJEKTE AUS DER ÜBERSEESTADT

ALLES NACH PLAN!

ÜBERSEESTADT.DE IM NEUEN GEWAND

Vor einigen Jahren konnten selbst eingefleischte Bremer auf Nachfrage nicht wirklich mit Bestimmtheit sagen, wo sie denn nun eigentlich genau liegt, diese Überseestadt. Wo fängt sie an, wo hört sie auf? Welche Sehenswürdigkeiten und Entwicklungen gibt es dort überhaupt zu bestaunen? Diese Unwissenheit hat sich nun, da der neue Stadtteil mehr und mehr ins Rampenlicht gerückt ist, etwas gelegt. Dennoch können selbst Lokalpatrioten schon mal den Überblick verlieren, bei der Geschwindigkeit mit der sich die Überseestadt wandelt.

ner umfassenden Darstellung der vielfältigen Kultureinrichtungen sowie der unterschiedlichen Veranstaltungsorte, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten in Bremens jüngstem Stadtteil. »Wir möchten den Besuchern der Überseestadt-Webseite mehr Service bieten und die Orientierung erleichtern«, erläutert Sondergeld. Sowohl für vor Ort ansässige Unternehmen als auch für interessierte Bürger gilt also: reinklicken lohnt sich! Für alle Neugierigen: www.ueberseestadt.de.

KREATIVE AUFGEPASST! Aus diesem Grund hat der Überseestadt Marketingverein e.V. in Zusammenarbeit mit der BTZ Bremer Touristik Zentrale nun einen ÜberseestadtPlan herausgebracht, der Buten- und Binnen-Bremern sowie Touristen eine bessere Orientierung auf dem 4,5 Kilometer langen und insgesamt 300 Hektar großen Areal ermöglichen soll. Ansässige Einzelhändler, Gastronomiebetriebe, Freizeitund Kultureinrichtungen, markante Gebäude oder die ÖPNV-Anbindung der Überseestadt - der Plan fasst die vielfältigen Möglichkeiten und den bunten Mix der Quartiere übersichtlich zusammen. Er ist kostenlos erhältlich in den Touristinformationen Obernstraße/Liebfrauenkirchhof, im Hauptbahnhof und im Infocenter Überseestadt im Speicher XI. Als Download steht er zudem unter www.ueberseestadt-bremen.de zur Verfügung.

Seit einigen Wochen präsentiert sich die Webseite der Überseestadt in neuem Gewand. »Die alte Webseite war etwas in die Jahre gekommen. Der neue Auftritt spiegelt die Lebendigkeit der Überseestadt wider«, sagt Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer für den Bereich Standortmarketing der WFB Wirtschaftsförderung Bremen, verantwortlich für die Erschließung, Vermarktung und Koordination sämtlicher Infrastruktur- und Entwicklungsmaßnahmen in der Überseestadt. Nun erhalten die Nutzer direkt auf der Startseite einen Überblick über Neuigkeiten und aktuelle Events. Doch auch Veranstaltungen, die noch einige Monate entfernt liegen, sind in einem Online-Kalender einsehbar. Ansonsten ergänzt das Thema »Freizeit & Tourismus« die bekannten Inhalte mit ei-

Sie haben da diese bestimmte Geschäftsidee oder feilen an einem Projekt im Bereich der Kultur- oder Kreativwirtschaft und träumen schon seit Längerem davon, sich selbstständig zu machen? Ihnen fehlt es aber an der nötigen Erfahrung sowie Kontakten und ein richtiges Büro wäre auch nicht schlecht? Dann ist der Verein »Freihafen 3« vielleicht genau das Richtige für Sie! Denn hier engagieren sich aus persönlicher Überzeugung neun Firmenchefs, um Unternehmern von morgen das nötige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben. In der Stauerei, Cuxhavener Straße 7, erhalten die maximal 15 Aspiranten aus der Kreativszene einen Arbeitsplatz in einem 250 Quadratmeter großen Gemeinschaftsbüro sowie ein persönliches Coaching. Neben der frei zugänglichen Nutzung von Küche, Besprechungsraum, Drucker und Kopierer, erhält jeder Teilnehmer einen persönlichen »Lotsen«. Als erfahrener Unternehmer steht dieser in Fragen der Akquise, dem Netzwerkaufbau oder der Ideenentwicklung beratend zur Seite. Zudem geben die »Lotsen« konkrete, interdisziplinäre Projekte zur Bearbeitung in die Gruppe. Interessierte können die Angebote im »Freihafen 3« bis zu zwei Jahre lang nutzen. Die Miete für den Büroraum beläuft sich auf 200 Euro plus Mehrwertsteuer monatlich, davon gehen fünf Euro Mitgliedsbeitrag an den Verein. Bewerbungen sind mit einer kurzen Beschreibung von Person, Projekten und Motiven zur Teilnahme am Existenzgründerprogramm zu senden an ahoi@freihafen3.de. www.freihafen3.de

Überseestadt Marketingverein e.V.

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PROJEKTE

WEG FÜR SPIEL- UND SPORTPARK IST FREI

Foto: WES & Partner

Walle realisieren. Hinsichtlich der Spiel- und Sportangebote sollen die Kinder und Jugendlichen weiterhin eingebunden werden. Je nach Wetterlage sollen die Bauarbeiten für einen ersten Abschnitt im Herbst 2011 starten und Ende 2012 abgeschlossen sein. Alle 24 zum Wettbewerb eingereichten Pläne für den Park im Überseepark sind vom 22. Januar bis 4. Februar 2011 im Infocenter Überseestadt zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Diersch & Schröder

HISTORISCHER FÜHRUNGSWECHSEL BEI DIERSCH & SCHRÖDER

GLÄSERNE WEINMANUFAKTUR BIS MITTE 2011 FERTIG

Es ist wieder soweit. Auch 2011 sucht die Bremer Landesbank mit dem NordWest Award nach frischen Ideen, sozialen Projekten, kreativem Wirken oder besonderer wirtschaftlicher Tatkraft im Nordwesten Deutschlands. Damit geht der mit 30.000 Euro dotierte Förderpreis bereits in seine fünfte Auflage. Vergeben wir der Preis an Pioniere, die mit ihren Beiträgen und Projekten der Region ein unverwechselbares Gesicht geben, die sich um das Zusammenleben und/oder -arbeiten im Gebiet um Weser und Ems verdient machen und das »Wir-Gefühl« stärken. Mitmachen können Einzelpersonen sowie Vereine und Unternehmen aus allen Gesellschaftsbereichen. Zur Jury gehören übrigens unter anderem der Niedersächsische Ministerpräsident David McAllister, der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen oder Otto Lamotte, Präses der Handelskammer Bremen. Wer sich bewerben möchte, der sollte sich beeilen: Einsendschluss ist der 31.01.2011. Alle Informationen zum Preis sowie die Bewerbungsunterlagen unter: www.nordwestaward.de

HER MIT IHREN NEWS! Sie haben auch etwas zu melden? Dann nehmen Sie das Übersee-Magazin in Ihren Presseverteiler auf oder sprechen Sie uns an. Ihre News senden Sie bitte via Mail an: redaktion@ueberseemagazin.de.

Breko GmbH

Somit bilden Sport- und Spielmöglichkeiten die Schwerpunkte des Parks. Dies deckt sich auch mit den Ausschreibungsanforderungen, die von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH in Zusammenarbeit mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen und dem Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa ausgearbeitet wurden. Der Gewinnerentwurf überzeuge als ein »poetischer Landschaftspark«, heißt es in der Begründung der Jury. Außerdem verwies das Preisgericht auf die im Quervergleich größten eingeplanten Grünflächen und die besondere künstlerische Gestaltung. Das Büro WES & Partner wird seinen Entwurf nun weiter ausarbeiten und insbesondere die vom Beirat Walle geforderte stärkere Verknüpfung des Parks mit dem Stadtteil

BREMER LANDESBANK SUCHT PIONIERE DES NORDWESTENS

Erstmals in der 90-jährigen Firmengeschichte der Diersch & Schröder GmbH & Co. KG stehen seit Januar 2011 zwei Fremdgeschäftsführer an der Spitze des Unternehmens mit Sitz in der Cuxhavener Straße. Nach drei Generationen übernehmen Jan Christiansen (rechts) und Henning Thiele die Geschäftsführung. Sie lösen den geschäftsführenden Gesellschafter Bernd Karstedt sowie seinen Geschäftsführerkollegen Rainer Sütterlin ab. Während Karstedt nach mehr als 30 Jahren in den Beirat des Unternehmens wechselte, ging Sütterlin nach 20 Jahren bei DS in den Ruhestand. Die Tätigkeitsfelder der DS-Gruppe reichen von Mineralölhandel und -lagerung über Projekte im Bereich erneuerbarer Energien bis hin zur Herstellung chemischer Produkte und IT-Lösungen. www.ds-bremen.de

Foto: WES & Partner

Die Würfel sind gefallen: Aus 24 eingereichten Entwürfen für den neuen Park in der westlichen Überseestadt wurde ein Gewinner auserkoren. Den Zuschlag für die insgesamt rund 25.000 m² große Parkanlage erhielt das Architekturbüro WES & Partner aus Hamburg. Im so genannten Überseepark, hinter dem Gelände des Großmarktes und in direkter Nachbarschaft zum Wohnund Büroquartier WeserUfer, soll die Grünfläche der Erholung dienen und Raum für sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten bieten. Hierfür ließen Kinder und Jugendliche aus Walle in einem Workshop ihren Phantasien für die Gestaltung der neuen Parkanlage freien Lauf. Aus der Vielzahl der Ideen kristallisierten sich vor allem die Wünsche heraus, einen Platz für Ballsportarten, Skater- und BMX-Rampen, ein »Parcour«Übungsgelände sowie ein flexibel nutzbares Open Air Areal und einen Kiosk zu integrieren.

des Europahafens. Das 1977 gegründete Unternehmen bietet weltweit Wein-, Trauben- und Spirituosen-Ingredients sowie Bestandteile und Zutaten für Nahrungsmittelergänzung, Functional Food und Kosmetik an. Geschäftsführer Thomas Rust: »Wir stocken das Gebäude für die Verwaltung auf, modernisieren das Lager und erweitern die Produktionsfläche zur Weinbehandlung.« Zudem wird die Gebäudefront zur Hörneckestraße durch den Umbau transparent gestaltet und somit eine gläserne Weinfabrik entstehen. Insgesamt investiert Breko rund zwei Millionen Euro in das Projekt. Die Bauarbeiten laufen laut Geschäftsführer Rust nahezu nach Plan, bis Mitte des Jahres soll der Umzug abgeschlossen sein. www.breko.de

Seit August 2010 baut die Breko GmbH ihren Sitz in der Hörneckestraße um und bündelt damit alle Prozesse direkt am Kopf Seite 07


LEITTHEMA

ÜBERHAUPT GO WEST! – WOHNEN IN DER ÜBERSEESTADT

Fotos: Justus Grosse GmbH

links: Wohnen direkt am Wasser – für 200 Bremer ist dies in der Überseestadt bereits Realität. Am schmalen Eingang zum Europahafen zu sehen: der Landmark Tower. rechts: WeserUfer, das heißt insgesamt 130 Wohnungen von 60 bis 160 Quadratmetern, über 25 Millionen Euro Investitionsvolumen und eine Bauzeit von 20 Monaten. Grundsteinlegung des Projekts, bestehend aus dem Landmark Tower und den Flusshäusern, war im August 2008.

Seit vergangenem Herbst wird in der neuen Überseestadt gewohnt. Doch eigentlich bietet das Areal im Bremer Westen Bewohnern schon viel länger eine Heimat. Übersee-Redakteur Bastian Korte hat sich das Wohnen und Leben im jüngsten Bremer Stadtteil einmal genauer angeschaut und räumt mit Vorurteilen auf. »Dieser Ausblick auf Fluss und Stadt, das ist schon sensationell«, freut sich Sven Brechtmann immer wieder aufs Neue, wenn er den Balkon im 16. Stock des Landmark Towers betritt. Als einer der ersten Mieter zog er mit seiner Frau Ann-Kathrin am 1. Oktober 2010 ins neueste Wohnhochhaus der Hansestadt. Doch nicht nur nach Feierabend ist ihr Lebensmittelpunkt die Überseestadt, die Restaurantleiterin des RIVA und der Küchenchef des HANSEN arbeiten auch hier. Damit verkörpern sie den angestrebten Mix aus Wohnen und Arbeiten, der einen Stadtteil erst wirklich interessant macht. RANDNOTIZ WEICHT PIONIERGEIST Stellen Sie sich einmal vor, Findorff, Schwachhausen oder die Bremer Neustadt könnten noch einmal komplett neu gestaltet werden, welcher Bremer würde da schon eine einseitige Nutzung bevorzugen? »Das Gebiet hat mit seiner Größe und attraktiven Lage das Potenzial für eine Kombination aus beidem, soll auch noch nach 18 Uhr lebendig sein«, meint auch Clemens Paul, Gesellschafter beim Projektentwickler Justus Grosse GmbH. Im ursprünglichen Masterplan noch verklausuliert als »Sonderform des Wohnens« bezeichnet und mit einem Anteil von fünf Prozent höchstens eine Seite 08

Randnotiz, zeigt die aktuelle Entwicklung eine ganz anderen Richtung auf. Wenngleich die Überseestadt noch ein ordentliches Stück Weg vor sich hat. Im Gespräch mit Clemens Paul wird schnell klar: Der Mann brennt für dieses Projekt. Anfänglich – Justus Grosse ist seit April 2005 im alten Hafen aktiv – habe er den Menschen noch erklären müssen, wo sie überhaupt liegt, diese Überseestadt. War diese Hürde erstmal genommen und die Menschen einmal direkt vor Ort, überzeugten die Möglichkeiten und der Kontrast aus Altem und Neuem ganz von allein. Bis dahin war das Gebiet für viele Bremer gefühlt weit draußen. »Interessenten des Wohn- und Arbeitskomplexes WeserUfer winkten zunächst noch ab als sie hörten, er befinde sich ganz im Westen der Überseestadt. Dabei sind es nur drei Kilometer Luftlinie zu Roland und Rathaus«, erläutert Paul. Mittlerweile ist der dortige 20-geschossige Landmark Tower mit seinen 53 Wohnungen vollständig vermietet. Doch was sind das für Menschen, die in eine Gegend ziehen, die sich noch mitten in der Entstehung befindet? Sind es wirklich nur die jungen Kreativen, die Alleinstehenden, die offen für das Neue sind? Ein klares Nein, denn die Bewohnerstruktur ist recht bunt. Von knapp über 20-Jährigen bis hin zum 80-jährigen Rentnerpaar, ob aus dem Umland oder aus anderen bremischen Stadtteilen – die bis dato mehr als 200 Bewohner der neuen Überseestadt eint vorrangig eine Sache: »Wohnen besitzt für sie einen hohen Stellenwert«, so Clemens Paul. Zudem teilen alle eine Art Pioniergeist. Es begeistere sie, Teil von etwas Besonderem, etwas Wachsendem zu sein. So verschieden die Bewohner, so


LEITTHEMA

individuell auch die Motive zum Umzug ins ehemalige Hafenrevier. Bei den einen sind die Kinder aus dem Haus und selbiges nun zu groß. Die Pension soll vor allem dem Reisen gewidmet werden, ohne dabei auf ein anspruchsvolles Zuhause zu verzichten. Bei anderen überwog der Sicherheitsaspekt: Ein Concierge, dazu ein nochmaliger Erkennungscheck auf den jeweiligen Ebenen bis die Bewohner die Haustür erreichen, kaum ein Bremer Wohnort ist sicherer. Für viele war es aber auch die Nähe zum Arbeitsplatz und der unverbaubare Weserblick. MEHRERE PROJEKTE IN DEN STARTLÖCHERN Der Landmark Tower ist somit der erfolgreiche Vorreiter des neuen Wohnens im jüngsten Bremer Stadtteil, doch bei weitem nicht das einzig geplante Projekt. Ein paar Meter weiter nordwestlich liegt die Hafenkante, umgeben von Wasser mit einer rund 700 Meter langen Seite 09


LEITTHEMA

FINDORFF

WALLE Bürgerpark

Europahafen

ÜBERSEESTADT

SCHWACHHAUSEN

Bremer Hbf

1200m

600m

INNENSTADT WOLTMERSHAUSEN

Rathaus

SIELWALL

Klinikum Mitte

600m

OSTERTOR

1200m

NEUSTADT Weser Stadium

links: Das Problem der gefühlten Distanz zur Innenstadt. Die als zentrumsnah empfundene St.-Jürgen-Straße oder der Schwachhauser Ring sind genauso weit entfernt vom Stadtkern wie die Überseestadt. unten: Ann-Kathrin und Sven Brechtmann auf ihrem Balkon im 16. Stock des Landmark Towers. rechts: Das Waller Wied, die »Insel« in der Überseestadt. Ein Arbeiterviertel mitten zwischen Industrie und gläsernen Wohnkomplexen.

Südausrichtung zur Weser und direkter Lage zum Wendebecken. Auf dem circa 12 Hektar großen Teilstück des Überseeparks sollen ganze 250 Wohnungen entstehen, auch die Gewoba ist Teil der Investorengruppe. Eine andere Fläche, rundherum um das bestehende Hafenhochhaus, bietet sich zudem für den Bau von familienfreundlichen Stadthäusern an. Konkrete Planungen für die neu interpretierten Bremer Häuser existieren bereits, denn an das Areal grenzen Parks mit Spielplätzen und auch die Waller Grundschule ist nicht weit. Der Startschuss für ein weiteres 200m Wohnprojekt mit besonderem Charme fällt im Februar im Schuppen 1. Hier sollen unter der Federführung der KJH Verwaltungs GmbH & Co. KG 20 Wohnlofts mit Blick auf den Europahafen entstehen. Die klassischen Lofts mit einer Größe ab 160 Quadratmetern und einer variierenden Deckenhöhe von drei bis sechs Metern werden voraussichtlich nach einem Jahr Bauzeit bezugsfertig sein. Daniel Hornung von der KJH beschreibt den Clou des Gebäudes: »Der Schuppen 1 ist nach innen bis zu 50 Meter tief. Bis dorthin reicht kein Tageslicht mehr. Deshalb wird das Dach geöffnet und im Inneren eine neun Meter breite Straße gebaut. Bewohner können künftig also im ersten Stock Seite 10

mit ihren Autos in einen Lift fahren und über die Straße im Obergeschoss den im Loft integrierten eigenen Parkplatz aufsuchen oder den direkten Zugang zur hauseigenen Parkebene nutzen.« KLEINE »INSEL« VON ALTEINGESESSENEN Nun könnte der Eindruck entstehen, die Überseestadt entwickle sich zu einer exklusiven Zone für Besserverdiener. Doch die Pläne sprechen eine andere Sprache:


LEITTHEMA

In der Nähe des Speicher XI und in Kooperation mit der Hochschule für Künste könnte ein Studentenwohnheim errichtet werden. Auch Altenwohnungen werden für zukünftige Bauvorhaben vermehrt eine Rolle spielen. Darüber hinaus wird bei all der Zukunftsmusik und den futuristischen Modellplanungen eines oft vergessen: Im alten Hafenrevier wohnen bereits seit mehreren Jahrzehnten Menschen in einer kleinen Siedlung neben der Nordstraße, lange bevor auch nur die Idee einer Überseestadt geboren wurde. Direkt hinter den Vollers-Speichern und umringt von einem Schutzwall, ähnlich einer kleinen Burg, ragt das Waller Wied wie eine Landzunge in den Stadtteil hinein mit so harmonischen Straßennamen wie Friedenstraße, Eintrachtstraße oder Heimatstraße. Und eben das – Heimat – ist dieses Arbeiterviertel für viele Bewohner seit seiner Errichtung ab 1950. Auch das ist Wohnen in der neuen Überseestadt und gerade dieser Gegensatz aus Tradition und Moderne, macht dieses Stück Bremen so besonders. Den dortigen Anwohnern ist der Wandel um sie herum seit jeher vertraut. Immer im Bewusstsein, dass ihr Zuhause eine Konstante in der sich verändernden Umwelt darstellt. Deshalb verfolgen sie die neuesten Entwicklungen mit Spannung, aber auch mit der nötigen Portion Gelassenheit. Doch bei all den Positivmeldungen zur Überseestadt als buntem Wohn- und Arbeitsplatz, es gibt auch Verbesserungspotenzial. Dazu gehört jedoch eine Problematik wohl nicht mehr: die im Vorfeld oft hitzig geführte Debatte um die angeblich zu starke Geruchs- und Lärmbelästigung im Gebiet, bedingt durch benachbarte Industrie. »Nicht eine einzige Beschwerde hat uns bisher von Anwohnern dazu erreicht, nicht einmal in einem Nebensatz«, erklärt Clemens Paul. Landmark Tower-Bewohner Brechtmann bestätigt: »Weder riecht es, noch ist es laut. Im Gegenteil ist es eher interessant, die quirlige Betriebsamkeit, die Kräne und Schiffe aus der Ferne zu beobachten.« Auch infrastrukturell wurde mit der Überseestadtbahn und dem direkten Straßendurchgang der Eduard-Schopf-Allee eine deutlich bessere Anbindung an die Bremer City erreicht. Doch bezüglich Verkehrsanbindung und Nahversorgung gibt Brechtmann unumwunden zu: »Der Bus fährt hier eher selten. Noch fahren wir zum einkaufen meist mit dem Auto in die Innenstadt.« Aber auch hier ist Besserung in Sicht. Die neue Buslinie 23 wird bald vom WeserUfer entlang der Konsul-Smidt-Straße über den Speicher 1 direkt bis zum Hauptbahnhof fahren und auch ein Ausbau der Straßenbahnstrecke bis hin zur Hafenkante ist mittelfristig ein Thema.

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KundenCenter

Überseestadt · Speicher I

MULTIPLIKATIONSEFFEKT SPÜRBAR So ist es bei der Bremer Überseestadt wie bei allen langfristig angelegten Großprojekten. Viel wird getan, an vielen verschiedenen Stellen, und viel wird noch zu tun sein. Für Clemens Paul ist der angestrebte Stadtteil zwar »schon jetzt existent, aber noch mindestens für die nächsten fünf Jahre ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess, der schlussendlich einmal für über 5.000 Bewohner ein Zuhause schaffen kann.« Auch Daniel Hornung beurteilt die Entwicklung positiv: »Wir sitzen mit unserem Büro direkt am Hafenkopf und mit wem wir auch sprechen, alle sind begeistert von der Wandlung des Gebiets – vor allem auch in der relativ kurzen Zeitspanne.« Die Lust der Bremer auf ihre Überseestadt, sie ist groß und steigt nahezu tagtäglich. So berichtet Paul von Besuchern der bereits ansässigen Firmen und Bewohner: »Wir hören momentan immer häufiger, dass diese bei einem Blick über den Hafen und das Wasser spontan äußern, sich hier auch ein Büro oder gar eine Wohnung vorstellen zu können. Auf diesen Multiplikationseffekt setzen wir natürlich und er bestätigt uns in der einst tollkühnen Idee des Wohnens im Hafen.«

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LBS, Sparkasse, ÖVB: Unternehmen der S Finanzgruppe www.lbs-bremen.de

Bastian Korte

Wir geben Ihrer Zukunft ein Zuhause. Seite 11


GEFUNDEN

ÜBERN TELLERRAND EIN ÜBERSEE KOMMT SELTEN ALLEIN – DER BAYERISCHE NAMENSVETTER

links: Blick von oben auf das beliebte Touristenziel. Nördlich des Dorfes ruht der Chiemsee, im Süden liegen in Sichtweite die malerischen Chiemgauer Alpen.

Foto: Tourist-Information Übersee

rechts: Zufälle gibt’s. Auch die Wappen von Übersee und Bremen eint etwas: das Schlüsselsymbol. Der rote Schlüssel des bayerischen Übersee steht für das Salzburger Kloster St. Peter, denn zum Erzstift Salzburg bestehen Jahrhunderte alte Verbindungen. Der Anker bezieht sich auf die Nähe zum Wasser und ist ein Attribut des heiligen Nikolaus, der auch als Patron der Schiffer verehrt wird.

Ein herrlicher Blick aufs Wasser, ein Naturbadestrand, der Hafen, die Schiffe, die eindrucksvollen Berge – das ist Übersee! »Ähm, Moment mal«, denken Sie, »Berge? In der Überseestadt?« Nun, es handelt sich um die Chiemgauer Alpen, die natürlich nicht in Bremen zu finden sind, sondern das malerische Dorf Übersee umgeben, einen Luftkurort am südlichen Ufer des Chiemsees mit 4.900 Einwohnern. »Wir sind auch überrascht von der Namensähnlichkeit«, gesteht der 1. Bürgermeister Marc Nitschke, »aber wir freuen uns natürlich über den ‚Verwandten’ im hohen Norden.« Für das Übersee-Magazin war dieser Zufall allemal ein Grund, sich in dem Ort einmal genauer umzuschauen. Zumal es trotz offensichtlicher Unterschiede auch einige ungeahnte Gemeinsamkeiten gibt. Übersee, 90 Kilometer südöstlich von München und lediglich halb so weit vom österreichischen Salzburg gelegen, auf den ersten Blick ein beschauliches Fleckchen Erde. Das mindestens 1.200 Jahre alte, einstmalige Bauerndorf war über Jahrhunderte nicht einmal über eine Straßenanbindung mit der Außenwelt verbunden und somit vom Handel und Postzustellungen ausgeklamSeite 12

mert. Doch ähnlich wie der Bremer Hafen, der aufgrund seiner Zollgrenzen über Jahrzehnte von seinem Umfeld abgeriegelt war, jetzt aber im Zuge der Revitalisierung infrastrukturell mehr und mehr mit der Innenstadt verknüpft wird, entwickelte sich auch der Ort in Oberbayern. »Keine andere Gemeinde am Chiemsee ist so gut an den Fernverkehr angeschlossen«, erläutert Nitschke, »über die Autobahn A8 München-Salzburg mit einer Abfahrt in Feldwies sind wir heutzutage ganz leicht mit dem PKW und dem Wohnmobil zu erreichen. Außerdem führt die Eisenbahnstrecke Paris-München-Wien durch Übersee. An unserem Bahnhof hält sogar der Intercity.« VOM HAFEN ÜBERSEE AUFS BAYERISCHE MEER Wie für die bremische Überseestadt spielt das Thema Tourismus auch für das bayerische Übersee eine besondere Rolle. Doch während der jüngste Stadtteil der Hansestadt – noch in der Entstehung – erst zu einem Besuchermagneten für Auswärtige werden muss, ist der südliche Namensvetter dies längst: 1.200 Gästen stehen Betten sowie zusätzliche Plätze auf dem größten Campingplatz der Region zur Verfügung, circa


GEFUNDEN

150.000 Ăœbernachtungen zählt das beliebte Touristenziel im Jahr. Doch Ăœbersee hatte mit seiner langen Tradition auch etwas mehr Zeit, um sich einen Namen zu machen. Bereits um 1900 entdeckten Kunstmaler den Ort mit seiner Natur fĂźr sich, von da an sprach sich die Gegend als Urlaubsort herum. Doch von nichts kommt nichts, schlieĂ&#x;lich mĂśchten die Gäste auch etwas erleben. Beim Aufzählen der Ăœberseer Freizeitangebote gerät der BĂźrgermeister mittlerweile fast ein wenig aus der Puste: ÂťMit fĂźnf Kilometern ist unser Naturbadestrand der längste in ganz Bayern, zudem bieten Ăźber 40.000 Quadratmeter Liegewiese mit vielen versteckten Badebuchten jede Menge Platz. Neben Beachvolleyball, Tischtennis, FuĂ&#x;ball, Hochseilgarten und Kinderspielplatz, gibt es natĂźrlich auch eine Sonnenterrasse und ein StrandcafĂŠ.ÂŤ DarĂźber hinaus bietet das bayerische Meer, wie der Chiemsee auch genannt wird, vielfältige WassersportmĂśglichkeiten: Angeln, Segeln, Rudern, Windsurfen – da fĂźhlt sich die norddeutsche Seele gleich ein bisschen wie zu Hause. Vom Hafen Ăœbersee fĂźhrt eine Schiffslinie zur Fraueninsel und zur Insel Herrenchiemsee mit dem gleichnamigen Schloss. Bereits 1845 fuhr der erste Chiemseedampfer von hier ab und läutete damit die Ă„ra des modernen Wasserverkehrs in der Region ein.

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Ăœbersee liegt auf einer HĂśhe von 520 bis 590 Metern Ăźber Normalnull, auch in der Nebensaison herrschen hier perfekte Bedingungen fĂźr AusflĂźge. Rund 80 Kilometer Radund Wanderstrecken umgeben die Gemeinde.

ÂťJe nach Kondition, Lust und Wetterlage sind längere oder kĂźrzere, hĂźgelige oder eher flache Bergwander- und Mountainbike-Touren durch den schĂśnen Chiemgau mĂśglichÂŤ, so Nitschke. Auch wenn die Berge fehlen, die Affinität zum Drahtesel ist eine weitere Gemeinsamkeit beider Orte. DREITĂ„GIGES KARIBIKFEST MITTEN IN OBERBAYERN Auch in puncto Kultur eint Ăœbersee und Ăœberseestadt einiges. War der ÂťgroĂ&#x;e BruderÂŤ aus der Stadt bisher unter anderem Veranstaltungsort fĂźr Freiluftkonzerte, den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2009 oder die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit im letzten Jahr, so steht ihm sein bayerischer Namensvetter in nichts nach. ÂťZwischen Juni und Oktober stellen die Einwohner unseres Ortes regelmäĂ&#x;ig Events auf die Beine, ob Heimatabende, ein Bauerntheater, Garten- und Seefeste, Konzerte oder SportveranstaltungenÂŤ, berichtet der Gemeindevorsteher, seit zweieinhalb Jahren im Amt, nicht ohne Stolz. Nitschkes Highlights: ÂťDie Festwoche ‚200 Jahre Blasmusik Ăœbersee-Feldwies’ im letzten August oder auch der mittlerweile jährlich im Spätsommer stattfindende ‚ChiemseeReggae-Summer’, ein dreitägiges Karibikfest mit Ăźberregionaler Bekanntheit.ÂŤ Ăœberhaupt spielt das Thema Kultur und Kunst hier eine wichtige Rolle. Liebevoll

restaurierte Kirchen, das Ăźber 400 Jahre alte Exter-Kunsthaus und Ausstellungen von und Ăźber bekannte heimische Maler sind Anziehungspunkt fĂźr Urlauber. Eine Sache wird ganz deutlich, wenn man mit dem BĂźrgermeister spricht: Die Ăœberseer empfinden sich als eingeschworene Gemeinschaft. Anders wäre ein solches Besucheraufkommen fĂźr einen so kleinen Ort kaum zu bewältigen. Zur Erinnerung: Ăœbersee hat nur knapp 5.000 Einwohner, fast jeder Haushalt hat also in der einen oder anderen Form BerĂźhrungspunkte zum Tourismus. Mag sein, dass es die Natur am zweitgrĂśĂ&#x;ten See SĂźddeutschlands ist, die die Bewohner zu so ausgeglichenen und offenbar auch kreativen Menschen macht. Vielleicht ist es auch das Klima oder die Ruhe, die hier trotz zahlreicher Urlauber herrscht. Wer BĂźrgermeister Nitschke kennengelernt hat, ahnt zumindest, dass hier ein ganz besonderer Schlag Mensch lebt: Traditionen pflegend und dennoch aufgeschlossen fĂźr Neues. Immer im Bewusstsein keine Weltstadt, aber weltoffen zu sein. Auch und gerade dieser Punkt ist es, an dem die bayerischen Ăœberseer den Bremern und ihrer Ăœberseestadt am meisten ähneln. Mehr Infos unter: www.uebersee.com

Stine Behrens

Erlebnis Infocenter Ăœberseestadt Eine interaktive Zeitreise Das Infocenter Ăœberseestadt gibt Antworten auf wichtige Fragen rund um die Bremer Ăœberseestadt: Was geschah bisher? Was ist geplant und wo liegen die neuen Chancen? Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Ăœberseestadt !

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Infocenter Ăœberseestadt Im Speicher XI (Abt. 3) 28217 Bremen

Öffnungszeiten: Di. bis So. 11 – 18 Uhr Der Eintritt ist frei.

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Ein Projekt der WFB WirtschaftsfĂśrderung Bremen GmbH.


PORTRAIT

Die Zwischennutzungsexperten Daniel Schnier (rechts) und Oliver Hasemann arbeiten seit 2006 zusammen.

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PORTRAIT

ÜBERFLIEGER ZIMMER FREI! DIE ZWISCHENZEITZENTRALE SORGT FÜR LEBEN IN LEER STEHENDEN IMMOBILIEN

Fotos: Cathrin Eisenstein

Wenn ein Haus leer steht, dann steht es leer. Manchmal ein paar Wochen oder Monate, manchmal sogar mehrere Jahre. So kennen wir das. Aber damit ist nun Schluss, denn jetzt lernen Sie Daniel Schnier und Oliver Hasemann kennen. Der Architekt und der Raumplaner leiten gemeinsam mit den Zwischennutzungexperten Sarah Oßwald und Michael Ziehl die ZwischenZeitZentrale (ZZZ) Bremen und initiieren damit die kreative Zwischennutzung von Immobilien und Brachflächen. Die Idee ist denkbar einfach: „Wir suchen Objekte, entwickeln Zwischennutzungskonzepte, beraten die Eigentümer und gestalten die Nutzung aktiv mit“, erklärt Daniel Schnier. „Leerstände sind bei Immobilien keine Seltenheit. Für uns ist dieses Problem eine übergreifende Chance und Leerstände sehen wir als Möglichkeitsräume.“ Dabei ist die ZZZ selbst auch Zwischennutzerin und zwar in der Überseestadt. Herberge ist das ehemalige Lkw-Abfertigungsgebäude des Zollamtes Hansator. In dem baulich nicht veränderten und nicht sanierten 1960er-JahreBau sind heute noch 14 weitere Selbstständige und Kleinstunternehmer tätig – meist Kreative aus den Bereichen Mode, Design und Webgestaltung. Aber warum sollte eigentlich ein Immobilien- oder Grundstücksbesitzer seine Flächen für die Zwischennutzung zur Verfügung stellen? Oliver Hasemann kennt diese Frage gut und schmunzelt: „Das Prinzip von vergünstigtem Raum gegen befristete Nutzung ist ideal für kleine Unternehmen, Initiativen und Vereine. Neben der Miete bringen die Nutzer ihre Arbeitskraft, Kreativität, kulturellen Fertigkeiten und sozialen Netzwerke ein. Dabei mindert die kleine Miete das finanzielle Risiko und steigert die Bereitschaft für ganz neue Nutzungsideen. So entstehen nicht selten aus Zwischennutzungen langfristige Mietverhältnisse.“ Die ZwischenZeitZentrale ist übrigens ein bundesweites Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Aber damit nicht genug: Regionale Träger sind die

Senatoren für Wirtschaft und Häfen sowie für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa und die Senatorin für Finanzen. Zudem zählen die Immobilien Bremen und die Wirtschaftsförderung Bremen zu den Unterstützern. Klingt offiziell? Ist es auch. Die ZwischenZeitZentrale erhielt 2009 nach einer öffentlichen Ausschreibung für eine Zwischennutzungsagentur den Zuschlag. Daniel Schnier erinnert sich: „Die wesentlichen Anforderungen waren Bremen-Kenntnisse und Erfahrungen mit Zwischennutzung. Darum holten wir Sarah Oßwald und Michael Ziehl mit ins Boot, beide große Experten in dem Bereich. Dennoch rechneten wir uns keine großen Chancen aus.“ Vor der Ausschreibung veranstalteten Schnier und Hasemann regelmäßige Stadtspaziergänge, bei denen sie die Stadtteile, deren Bewohner und die Architektur vorstellten. Zudem arbeiteten sie beispielsweise 2007 am Künstlerprojekt Sproutbau in Osterholz-Tenever mit. 80 Künstler aus der ganzen Welt initiierten auf 12.000 Quadratmetern in einem leer stehenden Hochhaus einen Monat lang Kunstprojekte. In der Folge entstand die Geschäftsidee einer Zwischennutzungsagentur und die beiden gingen zunächst als Existenzgründer an den Start. Ein Jahr später folgten die Ausschreibung für das Pilotprojekt und der Zuschlag. BREMER BRACHFLÄCHEN BIETEN BIS ZU 170.000 QUADRATMETER PLATZ Seither hat die ZwischenZeitZentrale schon eine Menge Zwischennutzer vermittelt. Etwa in ein Wohnhaus an der Neuenlander Straße, das bedingt durch den geplanten Bau der Autobahn A281 leer steht. Hier arbeiteten 2010 vier Künstlern über mehrere Monate hinweg. Unter dem Titel „Raumkante“ setzten sich die Künstler mit den Räumen als einem Ort auseinander, der sich im Übergang von einer ehemals festgelegten Nutzung zu einer noch nicht bestimmten Verwendung befindet. Ein Ort, an dem sich die Grenzen zwischen privat und öffentlich, außen und innen verwischen. Sichtbar wurde dies für Autofahrer durch Installationen an der Außenfassade des Hauses. Ein aktuelles Projekt ist die Bricolage Plantage. In den ehemaligen Geschäftsräumen der Firma Domeyer in der Plantage Seite 15

ZZZ – ZwischenZeitZentrale Bremen Hansator 1 (Abfertigung) 28217 Bremen Telefon: 0421.69 58 126 www.zzz-bremen.de

9 soll auf 16.000 Quadratmetern ein Kreativzentrum entstehen. 30 Nutzer sind dort bereits eingezogen. Bis zum Sommer 2011 soll ein Verein gegründet werden, der das Projekt auch über die Zwischennutzung hinaus erhalten soll. Oliver Hasemann: „Wir wollen nicht nur Vermittler sein. Vielmehr wollen wir selbst aktiv werden, Menschen aufrufen mitzumachen, ein Netzwerk entwickeln und auf eine gewisse Art Pioniere sein.“ Auch das aktuelle Leerstandsportfolio der ZZZ ist groß und vor allem abwechslungsreich: Vom 50 Quadratmeter großen Ladengeschäft in der Contrescarpe über die ehemalige Suchtklinik der AWO an der Neuenlander Straße bis hin zur 2005 geschlossenen Justizvollzugsanstalt Blockland. Hinzu kommen Brachflächen in Hemelingen sowie in der Überseestadt, die bis zu 170.000 Quadratmeter Platz bieten. Doch die Zwischennutzungsexperten denken auch über die rein kreative Nutzung hinaus. So betrachten sie etwa den Leerstand des ehemaligen Kreiswehrersatzamtes in der Falkenstraße als sehr kritisch: „Das Siemenshochhaus wird derzeit aufwändig saniert. Warum ziehen die Mieter nicht geschlossen in das Bundeswehrhochhaus, was eine ähnliche Gebäudestruktur aufweist? Stattdessen sind die Behörden mitten in die 1a-Citylage gezogen, was sicherlich nicht günstig ist“, erläutert Daniel Schnier. Aktuell denkt die ZZZ darüber nach einen Online-Leerstandsmelder für Bremen zu etablieren. So könnte jedermann Leerstand auf einer Internetseite veröffentlichen, wodurch die Zwischennutzung künftig eine ganz neue Aufmerksamkeit erfahren würde.

Daniel Günther


HEIMATHAFEN ›Heimathafen‚ ist ein Buch wie die Ăœberseestadt: mal rau und kantig wie die betagten Industriegebäude, mal sanft und glatt wie das Wasser an freundlichen Tagen im Holz- und Fabrikenhafen.

In der Bremer Ăœberseestadt entladen Handelsschiffe bis heute Getreide und Holz. Industriedenkmäler, Parkanlagen moderne Architektur und Wohngebäude mit Blick aufs Wasser prägen das Bild dieses Quartiers im Wandel. Kunststudenten, Theatergruppen und Unternehmen der Kreativwirtschaft haben hier eine neue Heimat gefunden. Kulinarisches, Bars, das Hafenkasino sowie Partys und Konzerte sorgen dafĂźr, dass hier auch die Nacht bunt bleibt. Im Herzen der Hansestadt hat sich die Bremer Ăœberseestadt bis heute ihren maritimen Charme bewahren kĂśnnen und gleichzeitig eine einzigartige Lebendigkeit gewonnen. ›HEIMATHAFEN‚ nimmt den Leser mit auf die Reise durch ein Quartier, das sich ständig weiterentwickelt. In dem aufwendig gestalteten und hochwertig ausgestatteten Band zeigen 23 Fotografen und Autoren ihren persĂśnlichen Blick auf dieses in Deutschland einmalige Entwicklungsgebiet. www.heimathafen-ueberseestadt.de

Thomas Kleiner

‌ es ist reiner Zufall, dass ich mich Anfang 2004 recht häuďŹ g in der Ăœberseestadt rumgetrieben habe. Ich sollte eigentlich ein paar Unternehmensgebäude fotograďŹ eren, bin dann aber immer wieder an diesen seltsamen Ecken hängen geblieben. Von einem ›Masterplan‚ hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehĂśrt und dass die Gegend hier sich so verändern kĂśnnte – daran habe ich damals keine Sekunde gedacht ‌

Thomas Kleiner

‌ es ist reiner Zufall, dass ich mich Anfang 2004 recht häuďŹ ďŹ g in der Ăœberseestadt rumgetrieben habe. Ich sollte eigentlich ein paar fotograďŹ Unternehmensgebäude fotograďŹ eren, ďŹ eren, bin dann aber immer wieder an diesen seltsamen Ecken hängen geblieben. Von einem ›Masterplan‚ hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nichts gehĂśrt und dass die Gegend hier sich so verändern kĂśnnte – daran habe ich damals keine Sekunde gedacht ‌

sich mit Leben fĂźllt und der allmählich ein eigenes Gesicht bekommt. Von der Waller Kap-Horn-StraĂ&#x;e, in der seit langem viele KĂźnstler ihre Ateliers haben, ist Gefken vor fĂźnf Jahren in die Ăœberseestadt gezogen. Er war der erste KĂźnstler, der sich hier eingerichtet hat. Da lagerte die Universität im Gebäude noch Bohrkerne aus den BĂśden der Weltmeere und eine Spedition brachte US-Autos nach Russland auf den Weg. Inzwischen sind weitere KĂźnstler und mit Kunst Befasste in das Haus eingezogen. Wie lange er in den groĂ&#x;zĂźgig geschnittenen Räumen bleiben kann, mag Gefken nicht vorhersehen. Eine erhĂśhte Attraktivität der Ăœberseestadt lässt auch die Mieten steigen. KĂźnstler wären dann die ersten, die sich wieder neu umschauen mĂźssten. Tom Gefken ist der Bremer Kunstbetrieb auch aus der Galeristenperspektive vertraut. Er gehĂśrt zum GrĂźndungstrio der ›Galerie des Westens‚, die 1985 in Walle ihre Tore Ăśffnete. Hier hatte Constantin Jaxy seinen ersten Soloauftritt in Bremen. Die GaDeWe zählt zu den ältesten noch funktionierenden Produzentengalerien in Deutschland. Das Konzept, bereits etabliertere und ganz junge KĂźnstler im Wechsel auszustellen, trägt heute umso mehr, als mit der HfK Potenzial fĂźr kĂźnstlerische Premieren zugezogen ist. Allerdings weiĂ&#x; Gefken mit seiner Erfahrung als Ausstellungsmacher auch, wie schwierig Bremen insgesamt fĂźr Galeristen ist. Dass die Galerie Lonnes im Speicher I in der Ăœberseestadt bereits wieder schlieĂ&#x;en musste, ist kein gutes Zeichen oder ein Signal, dass Ăźber Programm und ProďŹ l gut nachgedacht werden muss. Oder aber, dass InvestitionsfĂśrderung auch engagierte Kunstbetriebe ins Visier nehmen sollte. Die bremische KulturbehĂśrde hat die FĂśrderung von Kunstproduzierenden vor einigen Jahren ganz oben auf ihrer Agenda platziert. Die Ăœberseestadt wäre schlieĂ&#x;lich ein idealer Ort auch fĂźr die Vermarktung von Kunst und eine vitale Kunstszene kĂśnnte den Marktwert eines Viertels, das Junge, Aufstrebende und Engagierte anziehen will, erheblich steigern. Eine Zeit lang haben die Macher der GaDeWe darĂźber nachgedacht, von der ReuterstraĂ&#x;e in die Ăœberseestadt umzuziehen. Der Schritt war der Mehrheit dann doch zu riskant. Vielleicht wäre die Entscheidung anders ausgefallen, wenn man die Aufbruchstimmung am Speicher I schon miterlebt hätte. Tom Gefken steht an seinem Atelierfenster und zeigt auf verschiedene mĂśgliche Standorte fĂźr eine Galerie. Gerade kĂźrzlich haben sich die Galeristen der Stadt wieder zu einem Arbeitskreis zusammengefunden, um zu Ăźberlegen, wie sie mehr Aufmerksamkeit in der Ă–ffentlichkeit erzielen kĂśnnten. Eine neue, junge Galerie in der Ăœberseestadt wäre ebenso ein Baustein fĂźr Ăźberregionale Attraktivität wie ein professionelles Marketingkonzept. Das Hafenrevier ist von den bedeutenden Bremer Kunststandorten wie der Kunsthalle im Ostertorviertel nur eine Viertelstunde Radweg entfernt und fĂźr auswärtige Besucher komfortabel zu erreichen. Architektur und Wassernähe geben einen Rahmen, den nicht viele Städte bieten. Wohnen und Arbeiten, Kunst und Alltag, Nahsicht und Fernblick, Vergangenheit und Gegenwart, Erinnerung und Zeitgenossenschaft verschmelzen hier, wie in Tom Gefkens magisch schĂśnen, von Geschichte und Geschichten durchwitterten Collagen.

Gaby Ahnert 49 Tom Gefken, 2010 53°5'35.98"N 8°46'8.45"E

128 Licht # 4

44 Licht # 5

53°5'5.33"N 8°47'5.78"E

36 Holz- und Fabrikenhafen, Aus der Serie ›2004 / 2010‚

53°5'43.26"N 8°46'12.86"E

53°5'55.96"N 8°46'12.44"E

26

2726

›HEIMATHAFEN‚ Ăœberseestadt Bremen Format 20 Ă— 25 cm 206 farbige Seiten, Hardcover EUR 24,90 ISBN 978-3-7961-1978-1

134 Blitztrip Tower

87 Blitztrip BlĂścke

53°5'2.04"N 8°47'20.62"E 94

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165

117

53°5'39.56"N 8°46'22.70"E 118

BESTELL-COUPON [ ] Hiermit bestelle ich Exemplar/e des Buches ›HEIMATHAFEN‚ zum Einzelpreis von EUR 24,90 inkl. Versandkosten (Ihr Kauf ist ohne Risiko – bei Nichtgefallen haben Sie ein 14-tägiges RĂźckgaberecht). ZahlungsmĂśglichkeiten

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GLOSSE

ÜBERTRIEBEN MEDIENMACHER?

Eine Glosse von Axel Brüggemann

Manchmal ist Bremen lustig. Besonders, wenn es sich – mal wieder – selbst erfindet. Bremen: das war mal die freie und stolze Stadt der Hanse, dann die Wahlheimat der Werften. Als es kriselte, sollte es die Stadt der Wissenschaft werden, inklusive Giga-Hollywood-Spacepark. Nun ja... Jetzt erfinden wir uns eben noch mal neu: als Medienstandort! Hat man wahrscheinlich vorher schon in Hamburg gehört, und in Berlin: arm, aber sexy durch Hornbrillendenker! Mit Medien kann ja nichts schief gehen. Macht schließlich jeder irgendwie in Medien. Medien sind hip. Medien sind cool. Medien sind – tja, was eigentlich?

Logisch, dass die Überseestadt eines der Zentren der neuen, hanseatischen Medien-Metropole sein soll. Mit ihren Lofts und Backsteinbauten ist sie wie geschaffen als Standort für edel verchromte Latte-Macchiato-Maschinen und nagelneue Apple-Computer. Außerdem fühlen Medienmenschen sich grundsätzlich zu merkwürdigen Orten hingezogen: in Berlin haben sie sich in Mitte eingerichtet, dort wo früher der Todesstreifen lag. Das macht sich gut: die Meinung wohnt inzwischen auf dem Abrissareal der Zensur. In der Überseestadt ist das ähnlich. Wo früher Werften und Packgesellschaften zu Hause waren, sitzen nun Grafiker, Schreiber, Fotografen und Werber. Vor 25 Jahren habe ich auch schon mal in der heutigen Überseestadt gearbeitet – mein erster Ferienjob bei einer Packgesellschaft. Genau betrachtet war es mein erster Job mit Medien. Immerhin haben wir in den Mittagspausen gemeinsam die »Bild«-Weiber studiert. Im Ernst: die Überseestadt ist perfekt als Medienstandort in Bremen: der einzige Stadtteil, der nicht vom Establishment regiert wird. Wo es noch Aufbruch gibt. Während die Schwachhauser Oberbürger sich sorgen, ob die Flugzeuge über ihre Häuser donnern und

sie per Senatsbeschluss über Hemelingen lenken, können sich die Überseestädter nicht genügend Schiffe auf der Weser wünschen. Hier hat das Proletariat noch Tradition. Und das Proletariat ist, wie wir seit Henri Nannen wissen, immer auch: der Leser. Oder: Tante Lieschen. »Buten un Binnen«, der »Weser-Kurier«, »Radio Bremen« – die alten aufrührerischen Leitmedien haben unsere Stadt einst auf Trab gehalten. Doch was ist aus ihnen geworden? Heute sehen sie allesamt aus, als würden sie in Berlin-Mitte gemacht werden: glatt, geleckt und hübsch. Wer weiß, wenn die Überseestadt sich als Medienmittelpunkt Bremens etabliert, vielleicht weht dann ja mal wieder eine etwas steifere Brise durch Politik, Kultur und Wirtschaft. Denn wenn Bremen sich wirklich als Medienstadt neu erfinden will, muss es sich auch neue Fragen gefallen lassen.

Axel Brüggemann ist Autor und Journalist, arbeitet für die FAZ, den Stern, das ZDF und arte. Seit einem Jahr lebt er wieder in Bremen-Arbergen. Seine Gedanken schreibt er auf: http://ungedrucktes.blogspot.com. Im März erscheint sein neues Buch »Landfrust« bei Kindler.

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GESCHICHTE

ÜBERLEBT DIE BREMER REEPERBAHN – GANZ OHNE SÜNDEN

links: Hinterm Zollzaun: Blick Richtung Weser auf die Straße »Bei der Reeperbahn«, die auf die Schuppen vom Weserbahnhof zuführte. Auf der Ecke befand sich die Segelmacherei von Hinr. Meyerdiercks (Bei der Reeperbahn 12/13). links unten: Die neue alte Straße »An der Reeperbahn«. Seit 2010 darf hier der Verkehr rollen. rechts: Innenaufnahme der Segelmacherei Hinr. Meyerdiercks.

Foto: Geschichtskontor/Kulturhaus Walle Brodelpott

Foto: WFB Wirtschaftsförderung Bremen

Im letzten Jahr wurde in der Überseestadt die neue Straße »An der Reeperbahn« fertig gestellt. Die Verbindung zwischen Kaffee-Quartier und Weser Tower am östlichen Eingang zur Überseestadt führt direkt entlang des Parks am Europahafen und wurde kürzlich für den Straßenverkehr freigegeben. Manch einer fühlt sich natürlich gleich an die Hamburger Reeperbahn erinnert und wird den Namen mit dem dortigen Vergnügungsviertel verbinden, schließlich etwas das zum Hafengebiet immer dazu gehörte. Doch weit gefehlt: »Bei der Reeperbahn« war bis in die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges eine bewohnte Gasse, Seite 18

die ungefähr im gleichen Bereich der heutigen Straße verlief. Bleibt die Frage, woher der eigentliche Name stammt. Die Reeperbahn war eine Anlage zur Herstellung von Tauen oder Seilen, überwiegend für die Schifffahrt. Der Reepschläger stellte einen traditionellen Handwerksberuf in der Seilherstellung dar. Um die Taue oder ursprünglich auch »Reepe« zu verdrillen oder zu verflechten, wurde eine lange Bahn zum Spannen benötigt. In Bremen wurde im Hafengebiet schon nach 1646 eine Reeperbahn angelegt. Mit dem Bau des Europahafens (Freihafen I) und aufgrund von verstärkter ma-


GESCHICHTE

FLOTTER DREIER DAS KURZINTERVIEW!

Foto: Geschichtskontor/Kulturhaus Walle Brodelpott

Diesmal mit Michael Hünig, Mitglied des Vorstandes der Bremer Straßenbahn AG und dort verantwortlich für Personalund Sozialwesen.

Stichwort Überseestadt: Welche Herausforderungen birgt die Entstehung des neuen Stadtteils für die BSAG? Neue Wohn- und Gewerbegebiete sind immer etwas, was uns in neue Bewegung, zu neuen Überlegungen bringt. Das jüngste Beispiel ist eine vollkommene Neuplanung der Anbindung des GVZ, oder aktuell der Straßenbahnausbau über den Weserpark bis nach Mahndorf mit tausenden neuen Fahrgästen. Davon lebt der Nahverkehr. Wir nehmen neue Herausforderungen der Verkehrs- und Stadtentwicklung gerne an. Die Überseestadt wird eine davon werden. Welche Pläne gibt es, die Überseestadt im Hinblick auf den ÖPNV künftig noch besser zu erschließen? Nun, wir sind ja heute schon am neuen Stadtteil Überseestadt dran, mit der Straßenbahnlinie 3 und einer verlängerten Buslinie 26. Die weitere Entwicklung in der Überseestadt braucht aber dann eine noch bessere Anbindung durch die BSAG. Planungen für eine neue erweiterte Straßenbahnlinie sind genauso überlegenswert wie eine verbesserte Busanbindung in die Innenstadt. Wir arbeiten daran.

schineller Seilherstellung musste sie in ihrer ursprünglichen Funktion weichen; was blieb, war die Straße »Bei der Reeperbahn«, direkt am Europahafen und hinter dem Zollzaun im Muggenburg-Viertel gelegen. Dort siedelte um 1900 das Familienunternehmen von Hinrich Meyerdiercks an, eine traditionsreiche Segelmacherei, die schon 1875 gegründet wurde und heute ihren Sitz in Oslebshausen hat. Nach der Zerstörung des Gebiets beim schwersten Luftangriff auf Bremen im August 1944, ging auch die kleine Wohnstraße »Bei der Reeperbahn« unter. Die neue Straße

wurde finanziert aus dem Sonderprogramm der Gemeinschaftsaufgabe »Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur« (GRWSonderprogramm) – Konjunkturprogramm I. Heute erinnert sie an das alte Seilmacherhandwerk und erlangte im Rahmen der Einheits-Feierlichkeiten 2010 ersten Ruhm, als Ländermeile der 16 Bundesländer.

Cecilie Eckler-von Gleich Bremer Geschichtskontor/Kulturhaus Walle Brodelpott Seite 19

Hand aufs Herz: Sind Sie privat auch mal in Bremens jüngstem Stadtteil unterwegs? Zu Fuß, per Rad und mit dem Nahverkehr lässt sich die Überseestadt ja am besten erkunden. In der Feuerwache war ich schon mehrfach, das Hafencasino ist ein Muss und ich radle gern einmal am Hafenbecken entlang. Es hat was, zu sehen wie sich dieser Stadtteil entwickelt und Modernität ausstrahlt. Die Überseestadt ist schon ein schönes, neues Stück Bremen.


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Archivierung, Lagerung Bremer Archiv Gerhard Störmer Baumstraße 36 28217 Bremen www.bremer-archiv-stoermer.de

Hock Getreidestraße 16-18 28217 Bremen

Bekleidung, Stoffe

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Natur zum Anziehen Konsul-Smidt-Str. 8g 28217 Bremen www.natur-zum-anziehen.de

M.C.N. Ingenieure VBI Am Speicher XI 9 28217 Bremen www.mcn-ingenieure.de

Select mode & kunst Hertel GbR Konsul Smidt Str. 8T 28217 Bremen www.select-mode.de

EDV, EDV-Zubehör, EDV-Vertrieb motionworks GmbH Konsul-Smidt-Str. 8p 28217 Bremen www.motion-works.com Energie ADLER Solar Services GmbH Konsul-Smidt-Str. 76a 28217 Bremen www.adler-solar.de EWE Urbanisation Dienstleistungs GmbH Am Weser-Terminal 1 28217 Bremen www.udg-ewe.de REETEC GmbH Cuxhavener Straße 10, Speicher 17 28217 Bremen www.reetec.de

Berufsgenossenschaften Film und Dokumentation Auto-Parkplatz Hafen GmbH Utbremer Straße 67 28217 Bremen www.svg-bremen.de

e-motion-factory GmbH Waller Stieg 3 28217 Bremen www.e-motion-factory.tv

Buchhaltung Schildknecht GmbH Lloydstraße 1 28217 Bremen www.schildknecht-gmbh.de

20XI

HOCHSCHULTAGE 5.+6. FEBRUAR HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE AM SPEICHER XI

Montagehalle GmbH & Co KG Konsul-Smidt-Straße 8d 28217 Bremen www.montagehalle.de

Büroeinrichtungen

Fliesen, Tapeten, Farben, Bodenbeläge

die werkschuppen Hoerneckestraße 17 28217 Bremen www.diewerkschuppen.de

Egbert Wilts GmbH & Co. KG Korffsdeich 1 28217 Bremen www.wilts.de

fm Büromöbel Konsul-Smidt-Str. 8d 28217 Bremen www.fm-bueromoebel.de

Frerichs – die Fliese Hoerneckestraße 5 28217 Bremen www.diefliese-bremen.de

Brandschutz

Floristen, Blumenhandel

DOMEYER GmbH & Co. KG Konsul-Smidt-Str. 15 28217 Bremen www.domeyer.eu

Blumenhaus Borchers & Altmann Konsul-Smidt-Str. 8u 28217 Bremen www.borchers-altmann.de

Dekoartikel, Partyartikel

Forschung, Studien

TIB Heyne & Co. GmbH Konsul-Smidt-Straße 8b 28217 Bremen www.tibheyne.de

Dr. Wolfgang Hien Am Speicher XI 9 28217 Bremen www.wolfgang-hien.de

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INTERVIEW

ÜBERREDET DER HERR DER CORNFLAKES

Die Kellogg-Fabrik an der Weser prägt das Bild der Überseestadt wie kaum ein anderes Unternehmen. Rainer Frerich leitet als Geschäftsführer der Kellogg Manufacturing GmbH & Co. KG die Geschicke von 300 Mitarbeitern und er hat eine Meinung zur Überseestadt. Danach haben wir ihn gefragt.

Kellogg Manufacturing GmbH & Co. KG Auf der Muggenburg 30 28217 Bremen www.kelloggs.de

Die Kellogg-Fabrik an der Weser ist einer von zahlreichen Industriebtrieben in der Überseestadt. Wie sehen Sie die Entwicklungen der letzten Jahre im neuen Stadtteil? Wir finden es gut, dass hier viel passiert. Schließlich macht es keinen Spaß, auf der Brache eines alten Hafengebietes zu arbeiten. Aber es ist uns eben auch wichtig, dass Herr Frerich, was gibt es bei Ihnen morgens wir hier weiter gut produzieren können. Darzum Frühstück? um haben wir uns gegen den BebauungsKellogg´s Special K Choco mit plan gewandt. Ich denke für neue Milch, Joghurt und frischem Anrainer ist es wichtig zu wissen, Obst. Dazu eine Tasse Kaffee. dass dies hier ein Industrie- und Nach den KonsolidierungsphaHafengebiet ist. Und das bringt eben sen der letzten Jahre - wie oft einen anderen Verkehrsfluss, Lärm werden Sie heute noch gefragt, und in unserem Fall auch Gerüche ob die Arbeitsplätze bei Kelmit sich. Zwar haben wir so etwas logg in Bremen sicher sind? wie verbalen Bestandsschutz von Sehr oft, mindestens einmal in der Stadt, diesen wollen wir jedoch der Woche und das nicht nur auch rechtlich absichern. Dafür von der Presse, sondern auch sind wir derzeit auf gutem Wege zu privat im Bekanntenkreis. einem Vergleich mit den HauptakUnd, sind sie sicher? teuren hier in der Überseestadt. Wir haben Anfang 2010 ein TaWas hat sich hier für Sie als Unterrifpaket mit der Gewerkschaft nehmen verändert? Nahrung-Genuss-Gaststätten Positiv ist die neue Anbindung per verabschiedet in dem der KelSraßenbahn. Viele Mitarbeiter komlogg-Konzern den Fortbestand men jetzt mit öffentlichen Verkehrsder Fertigung in Bremen bis mitteln. Die Kombination mit dem 2015 zusichert. Dies gibt uneigenen Anleger für Schiffe, die seren knapp 300 Mitarbeitern Anbindung an die Bahn macht den eine Beschäftigungsgarantie Europahafen für uns zu einem ideaüber sechs Jahre, was in dielen Standort. Dennoch gibt es vor sen Zeiten nicht unbedingt üballem für unsere Mitarbeiter bei der lich ist. täglichen Anfahrt über die B75 und Wie ist solch eine Zusicherung die A27 Probleme aufgrund des fehmöglich? lenden bremischen VerkehrskonIm September 2009 haben wir zeptes. Hier staut es sich immer. die schlanke Produktion, das Aber wir freuen uns auch darüber, sogenannte Lean-Manufactudass wir in unserer Betriebskanring, eingeführt. Hiermit konntine mittlerweile sehr viele Besuten wir unsere Effizienz und cher von unseren neuen Nachbarn Effektivität erheblich steigern, haben und dieses Angebot so gut was uns innerhalb des europäangenommen wird. Kellogg-Werksleiter Rainer Frerich ist auf dem großen Gelände auch schon mal ischen Produktionsverbundes Wohnen und Arbeiten sollen in der mit dem Fahrrad unterwegs. den Ruf eines sehr zuverläsÜberseestadt verbunden werden. sigen Partners eingebracht Funktioniert das in Ihren Augen? hat. Der Lean-Ansatz stammt Das hängt von den Bewohnern und ursprünglich aus Japan und ist Mietern ab. Ich denke, sofern Entfernungen Größe hat wie wir. Aus Bremen beliefern wir eng mit dem Autohersteller Toyota verbunzwischen Wohngebieten und produzierenden hauptsächlich den deutschsprachigen Raum den. Lean bedeutet im Grunde, die ProdukBetrieben wie etwa Kellogg groß genug sind, und Skandinavien. Wir sind das einzige Werk tionsprozesse effizienter zu organisieren, so kann es funktionieren. Befindet sich aber mit eigenem Hafen, so dass mehr als 40 Proden kontinuierlichen Verbesserungsprozess beides in nächster Nähe zueinander, kann zent unserer Rohstoffe per Schiff angeliefert zu ermöglichen und Fehler sowie Produktidies durchaus zu Problemen führen. werden. Dadurch sparen wir übrigens gegenonsabfälle zu vermeiden. Dafür braucht es über der Straße 80 Prozent CO2 ein und entvor allem Offenheit und Transparenz gegenlasten die Straßen um mehr als 1.000 LKW. über unseren Mitarbeitern. Die waren am Foto: Kellogg Manufacturing GmbH & Co. KG

Anfang zunächst skeptisch, weil Sie es nicht gewohnt waren, dass man Sie nach ihren Problemen und Ideen zur Verbesserung von Prozessen fragt. Heute sind wir auf einem guten Weg und innerhalb des Konzerns Vorreiter. Welche Rolle spielt das Bremer Werk eigentlich im Kellogg-Konzern? Wir sind eine von vier Fabriken in Europa, zwei größere befinden sich in Großbritannien und eine in Spanien, die ungefähr die gleiche

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