umweltdirekt D 10188 1/2015 27 Jhg.
Das Rhein-Neckar-Magazin FEBRUAR-Ausgabe
Auf der Flucht
Flüchtlinge in der Rhein-Neckar-Region
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Toxische Substanzen in unseren Gewässern Interview mit Prof. Braunbeck der Uni Heidelberg
Großes Special Ökologisches Bauen & Wohnen
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Shiatsu - mit den 5 Elementen im Einklang
31.10. + 1.11. 2015 10 – 18 Uhr Eppelheim Rudolf-Wild-Halle
TREND w w w . v i t a t r e n d . i n f o
Alles über
Ernährung Gesundheit Wellness Kosmetik Lifestyle Veranstalter: Wolf Verlag GmbH • Hostackerweg 21 • 69198 Schriesheim Tel 06220-6562 • Email: verlag@umweltdirekt.de
Editorial 3
Liebe Leserinnen und Leser,
inhalt 4 Interview mit Prof. Braunbeck 8 Special: Ökologisches Bauen und Wohnen 10 Mobilität: Neues Fahrradvermietsystem: Nextbike 21 Ernährung: Ein Besuch in der Heidelberger Senfmühle 22 Politik: Flüchtlinge im Rhein-Neckar-Kreis 28 Schutz: Ökosystem Streuobstwiese 32 Schriesheimer Ökostrom 34 UPK 40 Bund 42 ADFC 44 VCD 46 Umwelt News
der Rhein-Neckar-Kreis bestimmt, wo sie leben und zahlt ihre Miete. Doch die Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern brauchen mehr als nur eine Unterkunft. Insbesondere dann, wenn sich Gruppierungen wie Pegida in Deutschland bilden. Allein im Januar hat der Kreis knapp 300 Flüchtlinge aufgenommen. Unsere Redakteurin Lydia Prexl hat sich einen Überblick über die Lage in der Region gemacht und Asylbewerber in Schriesheim und Schwetzingen getroffen. Wie sie untergekommen sind und wie gut die Integration klappt, lesen Sie ab Seite 28. Wenn es ums Einrichten geht, ist der erste Gedanke häufig ein Besuch im schwedischen Möbelgeschäft. Doch in der Region gibt es schon seit langem ökologische Möbelhäuser und Schreinereien, die Ihnen aus heimischen Hölzern individuelle Stücke zaubern. Auch zu den Themen Energieausweis fürs Haus, Heizungsmodernisierung und vieles mehr lesen Sie in unserem großen Bauen & Wohnen-Special ab Seite 10. Kaum zu erwarten sind in diesen Tagen die ersten Sonnenstrahlen. Mit den steigenden Temperaturen, kommt auch die Lust, sich wieder aufs Rad zu schwingen. Tina Gajdics hat sich mit dem ADFC Mannheim und Heidelberg kurzgeschlossen und gemeinsam haben sie die schönsten Strecken der Region zusammengestellt, aber zeigen auch auf, in welchen Straßen es in Heidelberg und Mannheim noch Handlungsbedarf besteht. Alles dazu ab Seite 19. Alle weiteren Neuigkeiten vom ADFC, VCD und BUND lesen Sie ab Seite 42. Viel Spaß beim Lesen, Tine Messerschmidt
Impressum
Besuchen Sie uns auch unter www.umweltdirekt.de oder www.facebook.de/umweltdirekt
Verlag: Wolf Verlag GmbH Hostackerweg 21 69198 Schriesheim Tel. 06220-6562 Fax: 911023 Herausgeber: Tine Messerschmidt & Christian Wolf Chefredaktion: Tine Messerschmidt tine.messerschmidt@umweltdirekt.de
Anzeigen: Sabine Wolf sabine.wolf@umweltdirekt.de Leitende Redakteurin: Tina Gajdics Redaktion: Lydia Prexl Layout: Claudia von Bihl und Frauke Dreyer Abo- und Einzelbestellung: leserservice@umweltdirekt.de Jahresabo 15 Euro inkl. 7% MwSt und Porto.
Vertrieb: Fahrwerk Ambient Media Druck: Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Titelbild: © Dennis Bengs - Fotolia.com 100% Recycling-Papier
Radtouren und Veranstaltungen
Rolf Kutschenreiter / pixelio.de
NEWS
Das inzwischen auf 102 Seiten angewachsene Heft „Radtouren & Veranstaltungen 2015“, das von den ADFC Kreisverbände Mannheim, Ludwigshafen und Rhein-Neckar/Heidelberg erstellt wurde, ist jetzt verfügbar. Im aktuellen Heft werden wieder ca. 120 Touren für die unterschiedlichsten Teilnehmergruppen, u.a. Familien, Alltagsradler, Mountain-Biker und Rennradfahrer, angeboten. Durch die Ortsgruppe Weinheim, die Mitte 2014 gegründet wurde, werden jetzt auch Touren in Weinheim durchgeführt. In Zusammenarbeit mit Verei-
nen, wie „Aktivija“ und „Anpfiff ins Leben“, haben die Verantwortlichen auch Touren und Trainingseinheiten für Personen mit Handicap bzw. mit Amputation ausgearbeitet. Mit Unterstützung von Fahrradfachgeschäften, wie „Radolino“ und „e-mobility.center“ können Werkstattkurse in Heidelberg und Pedelec-Touren mit Start in Heidelberg und Sinsheim angeboten werden, wobei Pedelecs gegen geringe Gebühr gemietet werden können. Das Heft mit einer Auflage von 13.000 Exemplaren ist beim ZuM (Zentrum für umweltbe-
Energiesparmeister gesucht! Bundesweit engagieren sich Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz: Sie gründen Laufgemeinschaften für den Schulweg, initiieren Müllsammelaktionen in der Nachbarschaft, nehmen die Klimabilanzen von Lebensmitteln unter die Lupe oder senken als Energiedetektive ihren Stromund Heizenergieverbrauch. Die besten Klimaschutzprojekte an Schulen zeichnet die vom Bundesumweltministerium geförderte Klimaschutzkampagne im Rahmen des Energiesparmeister-Wettbewerbs jährlich aus. Der Wettbewerb unter Schirmherrschaft von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks startet nun in eine neue Runde. Auf der Wettbewerbsseite www. energiesparmeister.de können sich Schüler und Lehrer aller Schultypen bundesweit bis zum 8. April 2015 einzeln oder als Team mit ihren Projekten bewerben. Mitte Mai 2015 wählt eine Experten-Jury die 16 Gewinner aus den Bundesländern aus, deren Engagement mit Geld- und Sachpreisen im Gesamtwert von insgesamt 50.000
Euro honoriert wird. Welche Schule den begehrten Titel „Energiesparmeister Gold“ erhält und damit nicht nur Bundessieger wird, sondern auch ein zusätzliches Preisgeld gewinnt, entscheiden Lehrer, Schüler und deren Freunde im Juni via Internetabstimmung.
Schulen, die bisher noch nicht für den Klimaschutz aktiv sind, aber am Wettbewerb teilnehmen möchten, finden in der neuen Broschüre „Klimaschutz im Klassenzimmer – ein Leitfaden für Schüler und Lehrer“ praktische Tipps und Beispiele, wie sie an ihrer Schule ein Klimaschutzprojekt starten können. Die Broschüre können sie sich auf www.energiesparmeister.de kostenlos herunterladen.
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2015
wusste Mobilität) in Heidelberg kostenlos zu erhalten oder kann über heidelberg@adfc-bw.de bzw. Tel. 06221 / 23910 gegen Erstattung der Versandgebühr bzw. mit einem 1,45 € frankierten und adressierten Umschlag bestellt werden. In den nächsten Tagen wird das Heft bei vielen öffentlichen Stellen, wie Kommunen, Volkshochschulen, Fahrradgeschäften, Touristenbüros und bei (Umwelt-) Messen ausgelegt. Bei der Jahreshauptversammlung des ADFC Heidelberg am 4. März 2015 liegen die Hefte ebenfalls aus. ADFC-Mitglieder erhalten danach das Heft kostenlos zugesandt. Um an der Verlosung teilzunehmen beantworten Sie folgende Frage (ein Klick hilft: www.bellomondo.de) Welches sind die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, nach deren Vorgaben bellomondo Bio-Hundefutter hergestellt wird? Die Lösung senden Sie bitte an verlag@umweltdirekt. de mit Ihrer Adresse. Die Gewinner werden benachrichtigt.
„Mythen der Hundefütterung“ Die Autorin, Nadine Fahrenkrog, ist eine erfahrene Tierheilpraktikerin. „Mythen der Hundefütterung“ befasst sich mit der Frage „Was darf in den Napf?“ und deckt gängige Ernährungsirrtümer auf. Nach der Lektüre werden Sie um einige Aha-Erlebnisse reicher sein und Futteretiketten richtig deuten können, um schon beim Einkauf minderwertiges und hochwertiges Futter zu erkennen. Als Qualitätsmarke steht bellomondo für nachhaltig erzeug-
tes, schmackhaftes Futter in bester Bio-Qualität. Der deutsche Hersteller wendet sich an Hundebesitzer, die ihr Tier artgerecht und gesund ernähren und Umweltressourcen schonen wollen. bellomondo Bio-Hundefutter und Umwelt Direkt verlosen zum Thema „Hundefütterung“ zehn Fachbücher im Wert von je 12,90 Euro. Freuen Sie sich auf 128 informative Seiten mit wertvollen Ernährungstipps!
Umwelt Aktuell 5
Reisen in die hiesigen Naturparke Mehr als ein Viertel der Landesfläche in Deutschland ist als Naturpark ausgewiesen. 104 Naturparke schützen die in Jahrhunderten durch den Menschen gestalteten Landschaften, informieren über Natur und Kultur und bieten einzigartige Möglichkeiten für Erholung und Bildung. Mit der Reisebroschüre „Reisen in die Naturparke 2015“, die in der 9. Auflage erscheint, stellt der Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) buchbare Naturerlebnis-Angebote aus Naturparken in Deutschland, aus Österreich, der Schweiz und Luxemburg vor. „Mit ihren Reisen verbinden die meisten Menschen Erinnerungen an schöne Landschaften, Begegnungen mit Land und Leuten und Entdeckungen von kulinarischen Genüssen“, stellt
VDN-Geschäftsführer Ulrich Köster fest. Urlaub in Deutschlands reizvollen Landschaften gewinnt für Alt und Jung zunehmend an Bedeutung. Eine Reise lohnt sich hier nicht nur für den Jahresurlaub, sondern auch für einen Kurzurlaub oder ein Wochenende. Ruhe und Erholung, die Suche nach intakter Natur und authentischen Naturerlebnissen werden für viele Menschen immer mehr zu einem zentralen Bedürfnis. Sportliche Aktivitäten in der Natur bieten einen Ausgleich zu einem oft stressigen und bewegungsarmen Alltag und tragen zur Gesunderhaltung bei. In Zeiten reger Diskussionen über Fernreisen und Klimawandel ist der Urlaub in Deutschland auch ein Beitrag zum Klimaschutz.
Die Broschüre „Reisen in die Naturparke 2015“ ist in einer Gesamtauflage von 210.000 Exemplaren erschienen. Sie kann bestellt werden beim Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) Tel. 0228 921286-0, Fax -9, E-Mail: info@naturparke.de. Sie steht auch auf der VDN-Website www.naturparke.de als E-Magazin zum Durchblättern und als Download bereit.
Rückblick des Winzers
Hier ein kleiner Rückblick auf den Winter aus der Sicht des Winzers. Der Winter feucht mit wenig Schnee und moderaten Frostperioden. Der Rebschnitt konnte zügig erfolgen und es blieb ausreichend Zeit für Pflege, Stabilisierung und Filtration der Weine.
Apotheke Regenwald Der Regenwald ist die größte Naturapotheke der Welt. Bis heute wurde nur ein kleiner Teil der dortigen Pflanzen wissenschaftlich auf ihren möglichen Einsatz als Heilmittel untersucht, u.a. für Herz-Kreislaufmedikamente sowie gegen Krebs. Doch seine unendliche Vielfalt wird in den Hausmitteln der dort lebenden Völker schon seit Generationen ge-
nutzt und es ist noch gar nicht absehbar, welche Hilfe wir in Zukunft von dort erfahren können. Bereits heute liefern die Regenwälder Substanzen, die von A wie Abszessbehandlung bis Z wie Zahnpflege helfen. Daher ist ihr Schutz nicht nur zur Stabilisierung unseres Klimas so wichtig. Das Buch liefert einen wertvollen Beitrag für weitere Argumente gegen Brandrodung und unkontrollierte Abholzung.
Die 2014er Ernte war nicht groß, aber es gab einige herausragende Spitzen bei Riesling, Scheurebe und den Burgundern. Bronner und Johanniter zeigten ihr hervorragendes Reifepotenzial. Nach Ostern werden die ersten 2014er auf Flaschen gefüllt sein und laden dann zum Probieren und Genießen in der Besenwirtschaft des Weinbaus Goldene Gans in Dielheim ein. www.weinbau-goldene-gans.de
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Umwelt Direkt verlost 3x1 Buch. Senden Sie einfach bis zum 15.3. eine Email mit dem Stichwort „Regenwald“ und ihrer Anschrift an verlag@umweltdirekt. de. Die Gewinner werden benachrichtigt.
6 UMWELT AKTUELL Rückblick
Die erste
vitaTREND in Eppelheim
Die Rudolf-Wild-Halle platzte am TREND-Wochenende 2014 aus allen Nähten. Rund 70 Aussteller präsentierten den knapp 4.000 Besuchern ihre nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen. Wie von der TREND aus der Heidelberger Stadthalle gewohnt, wurde den Besuchern alles geboten – vom ökologischen Hausbau über Yogakleidung bis hin zu Bio-Käse.
Kurz vor ihrem 20-jährigen Jubiläum in diesem Jahr hat die TREND 2014 ein neues Zuhause gefunden. Das Eppelheimer Kulturzentrum die Rudolf-Wild-Halle stand am 1. und 2. November 2014 ganz im Zeichen der Umwelt. Von biologischer Ernährung, alternativer Behandlungsmethoden über Naturkosmetik und –Textilien bis hin zu ökologischem Bauen und regenerativen Energien informierten sich die Besucher rund um das Thema Nachhaltigkeit. Bei einem Rundgang über die Messe konnte man es sich richtig gut gehen lassen: leckeren Bio-Käse vom Lieferdienst „Der Österreicher“ oder auch heimischen Honig der Imkerei Dolde probieren und
wer seine Lebensgeister wieder wecken wollte hat das IngwerElixier am Stand von Gayatari Puranik probiert. Spätestens dann waren alle Sinne geschärft für einen Rundgang durch die Messehalle. Wer eine Verschnaufpause brauchte, stärkte sich am besten bei Govinda’s ayurvedischer Küche oder einem Stück Kuchen des Heidelberger Partnerschaftskaffees. Danach ging es informativ weiter – bei interessanten Vorträgen der Aussteller. Aber auch prominente Redner waren vor Ort: Buchautorin Greta Taubert stellte ihr neues Buch „Apokalypse jetzt“ vor und berichtete von ihrem Selbstversuch ein Jahr ohne Konsum zu leben.
Feiern Sie mit uns das Jubiläum der TREND-Messe. Am 31. Oktober und 1. November freuen wir uns auf die 20. TREND in der Rudolf-Wild-Halle! Mehr Informationen unter www.vitatrend.info
8 Umwelt Person Interview mit Professor Thomas Braunbeck geführt von Lydia Prexl
„Wir müssen bis zu Ende denken.“ beitsgruppe und ich sind natürlich zeitgleich in mehreren Projekten aktiv. Wir forschen viel für die EU, den BMBF, das Umweltbundesamt und auch diverse Ministerien einzelner Bundesländer. Und natürlich bekommen wir auch Aufträge für die Industrie. In den letzten Jahren haben wir etwa intensiv daran gearbeitet, eine Alternative zu Tierversuchen an Fischen zu entwickeln.
Frisch aus dem Abi wollte Thomas Braunbeck „etwas für die Umwelt tun“. Er studierte Biologie, Chemie und Geographie und entdeckte bald das Forschungsfeld der aquatischen Toxikologie (Ökotoxikologie) und Ökologie für sich. Mittlerweile hat er über 200 Publikationen über die Wirkung von toxischen Substanzen auf das Ökosystem von Gewässern verfasst und eingereichte Manuskripte für über 40 Fachzeitschriften begutachtet. Mit UmweltDirekt spricht der in Schriesheim lebende Professor über seine Forschung und seine Forderung an die Gesellschaft, die langfristigen Folgen des eigenen Handelns zu reflektieren. UmweltDirekt: Professor Braunbeck, Ihre Arbeit klingt sehr spannend. Wie sieht Ihr Arbeitstag aus? Braunbeck: Nun, er beginnt zunächst mit viel zu früh aufstehen (lacht). Dann schreibe ich pro Tag etwa 100 E-Mails, jeden zweiten Tag ein Gutachten und ab und zu eine wissenschaftliche Veröffentlichung. In der Verlesungszeit halte ich drei bis vier Vorlesungen, eine wechselnde Zahl von Seminaren und zwei bis vier mehrwöchige Praktika, bei denen ich mir die Beine in den Bauch stehe (lacht).
UD: Also doch nicht so viel Freilandarbeit? Braunbeck: Viel zu wenig, das kann nur nebenher laufen. Leider. Auch im Labor bin ich selten. Das ist traurig, aber zeitlich einfach nicht drin. Ich leite eine kleine Arbeitsgruppe zwischen 10 und 12 Personen, für die muss ich Drittmittel einwerben. Das bedeutet viele Anträge stellen. Mein Arbeitsgerät ist weniger das Mikroskop, sondern die Tastatur meines Computers. UD: An was genau forschen Sie denn? Braunbeck: Nun, meine Ar-
UD: Gibt es denn tatsächlich viele Tierversuche an Fischen? Der Laie denkt da eher an Ratten oder Mäuse. Braunbeck: Das ist leider nicht ganz richtig. Der Fisch ist ja das zentrale Wirbeltier im Wasser. Man weiß nicht genau, wie viele Fischversuche tatsächlich durchgeführt werden, da die Statistiken sehr schwer zu durchschauen sind.
Aber weltweit gesehen geht die Zahl sicher in die Millionen. UD: Sie wollen ja etwas für die Umwelt tun und waren von 1991 bis 2009 auch Tierschutzbeauftragter der Fakultät für Biologie an der Universität Heidelberg. Gleichzeitig testen Sie selbst an Fischen. Wie passt das zusammen? Braunbeck: Ich will Ihnen eine Gegenfrage stellen: Würden Sie ein Medikament einnehmen, das nicht vorher eingehend getestet wurde – unter anderem auch an Tieren? (Pause) Wohl kaum. Ich würde das jedenfalls nicht tun. Tatsächlich bin ich da sehr gespalten: Im Freiland fühle ich mich automatisch als Naturschützer. Andererseits können wir unseren modernen
Lebenswandel nur halten, wenn wir Chemie verwenden und eben beispielsweise Medikamente vorher an Tieren testen. UD: Und deshalb setzen Sie auf alternative Testverfahren... Braunbeck: Ja, genau. UD: Wie sehen die denn aus? Braunbeck: Wir nutzen Fischembryonen statt adulter Tiere. Das sind natürlich auch Fische. Aber diese Embryonen sind in einem sehr frühen Entwicklungsstadium. Hier ist das Nervensystem noch nicht so ausgereift, deshalb glauben wir, dass die Embryonen Leid oder Schmerz nicht so stark empfinden können wie das erwachsene Tier. Aus meiner Sicht ist das zwar ein Kompromiss, aber er ist sinnvoll. UD: Können wir in Zukunft also auf Fischversuche verzichten? Braunbeck: Nein, so einfach ist es leider wohl nicht. Noch besser wären beispielsweise Zellkulturen, also völlig schmerzfreie Systeme, aber bisher haben sich Kulturen aus Fischzellen immer wieder als weniger empfindlich als Fische herausgestellt. Bei wenig toxischen Substanzen oder auch bei vielen Abwässern sprechen die Tests mit Zellkulturen nicht an. Fischembryonen sind da sehr viel aussagekräftiger. UD: Toxische Substanzen im Wasser – das ist ein gutes Stichwort. Sie haben Mitte Januar einen Vortrag zum Thema Umweltgifte in unserem Alltag gehalten. Das Motto lautete: „Unsere Flüsse sind sauberer geworden, aber die Fischbestände gehen zurück.“ Wie erklären Sie das?
Umwelt Person 9
Braunbeck: Das ist hoch komplex. Erfreulicherweise haben sich die klassischen Indikatoren für die Verschmutzung von Gewässern erheblich verbessert. In den 1970er Jahren hatte der Neckar noch Platz 4 unter den schmutzigsten Flüssen in Deutschland. Seitdem hat sich unheimlich viel getan. Gleichzeitig ist die technische Entwicklung aber nicht stehen geblieben. Es gibt mittlerweile ganz neue Substanzen, die in den Routineuntersuchungen noch gar nicht geprüft werden. Die langfristigen Folgen dieser Substanzen können wir nicht abschätzen. UD: Können Sie ein Beispiel nennen? Braunbeck: Aber sicher. Nehmen wir zum Beispiel die Fleece-Jacke. Ich komme ohne meine Fleece-Jacke überhaupt nicht mehr aus. Aber bei jeder Wäsche gibt es einen Abrieb von Mikropartikeln aus Plastik, die letztendlich über die Flüsse ins Meer gelangen. Oder die AntiBaby-Pille: Noch vor 30 Jahren mussten Frauen eine große Menge Hormone schlucken, um sicher zu verhüten. Mittlerweile gibt es die Minipille. Das ist aus pharmakologischer Sicht genial. Diese neuen synthetischen Substanzen sind viel stabiler; deshalb reichen viel kleinere Dosen aus, im Körper der Frau effektiv zu wirken.
Das Problem ist aber, dass diese Substanzen so stabil sind, dass sie auch in den Kläranlagen nur sehr unvollständig abgebaut werden und von dort ins Wasser gelangen.
UD: Warum ist das so schlimm? Braunbeck: In unseren Experimenten haben wir gezeigt, dass sehr junge Fische, die noch gar kein Geschlecht ausgebildet haben, auf diese weiblichen Hormone reagieren und selbst wie Weibchen reagieren. Da können Sie sich ausmalen, wie es langfristig um die Fischbestände bestellt ist, wenn es immer weniger funktionierende Männchen gibt. UD: Das ist ein düsteres Bild, dass Sie da zeichnen. Warum ist es so schwer, Wasserproben auf ihre Substanzen zu untersuchen? Braunbeck: Wir sprechen hier von bis zu 100.000 Stoffen, und das in ganz geringen Mengen. Diese alle standardmäßig zu überprüfen, das ist auch eine Geldfrage. (Pause) Im Grunde brauchen wir einen Paradigmenwechsel. Die akute Verschmutzung im Sinne von toxischen Unfällen haben wir mittlerweile recht gut im Griff. Aber wir müssen auch die unterschwelligen Effekte berücksichtigen und die Sedimente, da liegen kleine Zeitbomben versteckt. Das ist ein Mammutprojekt, an das wir uns ran machen müssen. Wir werden zum Beispiel in der Zukunft um eine weitere Reinigungsstufe in den Kläranlagen nicht herumkommen. Hier wäre beispielsweise an Aktivkohlefilter zu denken, die neben den Hormonen aber natürlich auch viele andere bedenkliche Stoffe wie Medikamentenrückstände zurückhalten können. UD: Sie sind also zuversichtlich? Braunbeck: Es geht an vielen Stellen in die richtige Richtung.
Gerade die viel beschimpfte EU hat in der Vergangenheit viele Verordnungen verabschiedet, die Druck auf die Länder ausüben. Es geht vorwärts. Und das ist gut so. Aber ich finde, dass man die düsteren Seiten durchaus ansprechen muss. Was mich stört, ist die Unehrlichkeit der Gesellschaft.
Wir nehmen jeden Luxus und Genuss an, aber wir hinterfragen nicht, auf wessen Kosten das geht. UD: Sie fordern also ein Umdenken der Gesellschaft? Braunbeck: Ganz klar. Wir müssen ehrlicher werden, das ist eine Philosophiefrage. Mit der Konsumgesellschaft stoßen
Zur Person Prof. Dr. Thomas Braunbeck Thomas Braunbeck, 1959 in Heilbronn geboren, kam 1979 zum Studium der Biologie nach Heidelberg. Nach seinem Diplom im Jahr 1986 blieb er an der Universität und promovierte drei Jahre später über den Einfluss von Chemikalien
wir allmählich an Grenzen. Wir müssen uns letztendlich darüber klar werden, wie wir in Zukunft unsere Prioritäten setzen wollen. Und wir müssen Dinge zu Ende denken. In der Ökologie sprechen wir da gerne vom Life Cycle Assessment. Wir müssen den gesamten Lebenszyklus eines Produkts betrachten. Es kann nicht sein, dass wir z.B. das Thema der Entsorgung von schwer abbaubaren oder toxischen Stoffen einfach ausblenden oder erst dann aufgreifen, wenn die Stoffe bereits angefallen sind. Ein trauriges Beispiel hierfür ist ja unser Umgang mit dem Atommüll. UD: Herr Braunbeck, herzlichen Dank für Ihre Zeit.
auf die Leber von Fischen. Seither forscht er weiter an der Auswirkung von Umweltchemikalien auf Gewässer und Lebewesen. Als Akademischer Oberrat und außerplanmäßiger Professor an der Fakultät für Biowissenschaften leitet er seit 2004 eine Arbeitsgruppe von 10 bis 20 Wissenschaftlern in Heidelberg. Er ist Mitglied mehrerer Arbeitskreise und sitzt unter anderem in Sachverständigengremien der OECD, des Umweltbundesamts und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Braunbeck lebt mit seiner Ehefrau in Schriesheim; er hat eine Tochter (21) und einen Sohn (19).
10 UMWELT TITEL Energieausweis
Die Energieeffizienzklassen f체r Geb채ude
In der Rhein-Neckar-Region beraten Sie zum Thema Energieausweis: Klimaschutzagentur Mannheim, D2, 5-8, 68159 Mannheim, www.klima-ma.de KliBA Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg - Rhein-Neckar-Kreis, Wieblinger Weg 21, 69123 Heidelberg, www.kliba-heidelberg.de
Positive Energiebilanz: F체r eine energetische Sanierung ist es nie zu sp채t. Die KfW Bankengruppe belohnt verantwortungsvolle Bauherren mit einer Finanzspritze. (Foto: epr/KfW-Bildarchiv/Fotograf: Thomas Klewar)
UMWELT TITEL 11
Energieeffizienzklassen helfen Verbrauchern, den Energieverbrauch eines Produkts einzuschätzen. Auch bei Kauf und Anmietung einer Immobilie können sie sich daran orientieren. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) erklärt, auf was man dabei achten muss und wie man besonders energiesparende Immobilien erkennt. Beim Kauf von Kühlschränken, Fernsehern und anderen Elektrogeräten gehört die Farbskala von grün bis rot mit einer Klasseneinteilung nach Buchstaben schon seit Langem zum vertrauten Bild. Die Effizienzklasse für Gebäude ist in der Regel im Energieausweis nachzulesen. Alle Energieausweise, die seit dem 1. Mai 2014 ausgestellt wurden, müssen die entsprechende Klassifizierung mit Buchstaben enthalten. Den Energieausweis gibt es in zwei Varianten: als Energiebedarfs- und als Energieverbrauchsausweis. Je nach Variante orientiert sich die Effizienzklasse entweder am Energiebedarf oder am Energieverbrauch für Heizung und Warmwasserbereitung pro Quadratmeter und Jahr. Während Immobilien mit einem niedrigen Endenergiebedarf oder -verbrauch von unter 30 Kilowattstunden (kWh) in die Klasse A+ eingeteilt werden, landen Immobilien mit mehr als 250 kWh in der Klasse H. Zur Orientierung: Bei neu gebauten Häusern, die nach modernen energetischen Standards errichtet wurden, liegt der durchschnittliche Energiebedarf für Heizung und Warmwasser bei etwa 50 kWh - dies entspricht der Effizienzklasse B. Alle vor dem 1. Mai erstellten Energieausweise ohne Effizienzklassen sind weiterhin gültig. Nach zehn Jahren muss jedoch turnusmäßig ein neuer Ausweis erstellt werden. Die älteren
Energieausweise enthalten nur eine Farbskala von grün bis rot ohne Klasseneinteilung. Ist das Gebäude im grünen Bereich eingestuft, ist dies eine gute Voraussetzung für einen geringen Energieverbrauch. Eine Einstufung im tiefroten Bereich lässt dagegen erwarten, dass für das Heizen sehr viel Energie aufgewendet werden muss und hohe Nebenkosten anfallen.
Besonders aussagekräftig: der Energiebedarfsausweis Welche Ausweisvariante für eine Immobilie erstellt wurde, hängt vom Gebäudetyp und der Entscheidung des Eigentümers ab. Besonders aussagekräftig ist der Energiebedarfsausweis. Dieser beruht auf einer eingehenden Expertenuntersuchung von Heizung und Bausubstanz des Ge-
bäudes. Der Energieverbrauchsausweis gibt dagegen lediglich den durchschnittlichen Energieverbrauch über einen Zeitraum von drei Jahren an. Dieser ist allerdings sehr stark von den individuellen Gewohnheiten der Bewohner abhängig: Wer selten zu Hause ist und dementsprechend wenig heizt, verbraucht auch weniger. Dies kann zu irreführend niedrigen Werten führen.
Mehr Informationen zur Energieeinsparverordnung und zum Energieausweis unter www.zukunft-haus.info. Welche Maßnahmen zur Verbesserung des energetischen Standards sind tatsächlich sinnvoll? Aufschluss darüber geben ein Heiz-Check, eine Energieberatung oder, falls vorhanden, der Energieausweis. (Foto: epr/KfW Bankengruppe)
12 UMWELT TITEL
Energie-Checks für zu Hause Energiesparen ist schon lange kein Randthema mehr. Der Energiebedarf steigt immer weiter und gleichzeitig steigen auch die Energiepreise. Mit einer großen Zahl technischer Innovationen wird versucht, dem Problem Einhalt zu gebieten, mit geringem Erfolg. Nur durch energieeffizientes Handeln ließe sich der weitere Anstieg des Verbrauchs noch begrenzen. Die KliBA, Klimaschutz- und Energie- Beratungsagentur Heidelberg- Rhein-Neckar-Kreis baut daher in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Heidelberg und im Rhein-Neckar-Kreis Beratungsangebote für Bürgerinnen und Bürger weiter aus.
Landrat Sefan Dallinger sieht diese Entwicklung positiv: „Es ist ein Erfolg, dass wir mit zwei solchen starken Partnern wie der Verbraucherzentrale und unserer KliBA nun auch vermehrt Bürgerinnen und Bürgern eine kostengünstige und dennoch unabhängige Erstberatung vor Ort zu Hause anbieten
Foto: Roland Fink
Doch wo fängt man am besten an? Schließlich sind die Voraussetzungen in jeder Wohnung und in jedem Haus unterschiedlich. Erste Starthilfe geben da die „Energie-Checks“. Parallel zur stationären KliBA-Energieberatung in Heidelberg und in den Rathäusern des RheinNeckar Kreises starten zunächst vier KliBA-Energieberater ab sofort mit der Vor-Ort-Beratung. Die Energie-Checks geben Mietern und Hauseigentümern eine Einschätzung ihres eigenen Energieverbrauchs und konkrete Hinweise, wie sie den Stromund Wärmeverbrauch verringern können. Auf Wunsch erörtert der Berater bei diesem Termin beim Kunden Vor-Ort auch Fragen zur Auswahl der richtigen Heizung oder Wärmedämmung. Das Ergebnis der Checks dient den Ratsuchenden zur ersten Orientierung: Welche Einsparungen können sie direkt selbst umsetzen und wo brauchen sie Unterstützung durch eine vertiefende Beratung.
V.l.n.r. Dr. Klaus Keßler Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale (VZ) Baden-Württemberg, Meike Militz, VZ, Energieberatung und Landrat Sefan Dallinger.
können“. Und die Kosten für die nun angebotenen EnergieChecks seien überschaubar, je nachdem, ob der Ratsuchende einen Basis-, Gebäude-, Brennwert- oder Detail- Check möchte, kostet ihn die Beratung gerade mal 10 bis 45 Euro. „Jetzt kann jeder etwas tun“, so Stefan Dallinger weiter. Cornelia Tausch, Vorstand der Verbraucherzentrale BadenWürttemberg, unterstreicht die bundesweite Einzigartigkeit
der Kooperation zwischen der Verbraucherzentrale und den Energieagenturen in BadenWürttemberg. Sie freut sich auf die Zusammenarbeit mit der KliBA: „Mit unserem attraktiven kostengünstigen Angebot ermöglichen wir den Bürgerinnen und Bürgern eine individuelle Energieberatung mit so hohen Qualitätsstandards, die in diesem Umfang bisher hier nicht angeboten werden konnte. Die Kooperation ist ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger
der Region“, so Tausch. „Die meisten Haushalte können mit kleinen Investitionen und Verhaltensänderungen ihre Energiekosten um 10 bis 20 Prozent senken.“, sagt Klaus Keßler, Geschäftsführer der KliBA. „Unsere Energieberater zeigen ganz konkret, wie die Energiewende auch zu Hause funktioniert. Durch die Kooperation mit der Verbraucherzentrale bieten wir dazu die neutrale Unterstützung.“
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Rainer Sturm / pixelio.de
Ökologisch gesundes Wohnen in der Metropolregion
IKEA ist Kult. Die Möbel aus Schweden sind ein Riesenerfolg: Sie sind modern, gut kombinierbar, und der Preis ist sogar für Studenten verkraftbar. Was die sympathisch-skandinavischen Möbelstücke unter ihren bunten Lackierungen allerdings nicht verraten, ist ihre Herkunft und die Art und Weise ihrer Verarbeitung. Deswegen haben wir uns einmal umgesehen, was es in der Rhein-Neckar-Region eigentlich für Anbieter ökologisch-nachhaltige Einrichtung gibt.
RobinKruso in Mannheim
Verbindungskanal Linkes Ufer 20-22, 68159 Mannheim, www.robinkruso.de
Renodom in Heidelberg und Mannheim Wer sein Bad umbauen, renovieren oder modernisieren möchte, ist bei dem Bäderspezialisten in Schriesheim und Mannheim genau richtig. Besonders im Fokus steht der nachhaltige (Um)-Bau, damit das Bad auch bis ins hohe Alter genutzt werden kann. So wird auch bei den Materialien auf eine hochwertige Ausstattung geachtet. Angeboten werden nur namhafte Marken-Hersteller. Auch bei der Gestaltung gibt es bei Renodom ganz genaue Vorstellungen. Die Versiegelung der Wände durch Fliesen, Glas oder Granit erfolgt nur dort, wo die Wände wirklich vor Spritzwasser geschützt werden müssen. Dies ist vor allem
rund um Dusche, Waschtisch und Badewanne der Fall. Die restliche Wandflachen werden mit Sumpfkalk- oder Lehmputz diffusionsoffen gestaltet. Auf Wunsch werden Sie hier auch zur Wassereinsparung beraten und erhalten alle Informationen zur Verwendung von heimischem Granit in Ihrem Bad. In regelmäßig stattfindenden Info-Veranstaltungen erfahren Sie alles was Sie vor einer Badrenovierung wissen sollten. Aktuelle Termine erfahren Sie im Internet www.renodom.de oder telefonisch: 06221 6555053. Renodom Mannheim, S6, 25 68161 Mannheim, mannheim@renodom.de Renodom Heidelberg GmbH, Industriestraße 1, 69198 Schriesheim, heidelberg@renodom.de www.renodom.de
Bel Mondo in Mannheim Ökologisches Einrichten wird hier groß geschrieben. Auf den 450 Quadratmetern Verkaufsfläche finden Sie Sofas, Betten, Kindermöbel, Textilien und
vieles mehr. Besonders wer auf der Suche nach dem gesunden Schlaf ist, erfährt hier erfahrene Kompetenz in Sachen Schlafberatung. Schadstoffkontrollierte Matratzen und qualitativ hochwertige und zugleich stilvolle Betten sorgen für ein erholsames Schlaferlebnis. Ob beim Lattenrost oder der Zudecke, bei Bel Mondo werden Sie individuell beraten und können sicher all Ihre Fragen rund um die Nachtruhe klären. Bel Mondo Mannheim ist übrigens seit 14 Jahren auch für die Kleinsten da. Vom Hochbett bis zum Schreibtisch – auch das Kinderzimmer kann hier nachhaltig eingerichtet werden. B.E.L. M.O.N.D.O. M2, 8-9, 68161 Mannheim, info@belmondo-moebel.de, www.belmondo-moebel.de
Rainer Sturm / pixelio.de
Am „Linken Ufer“ bei RobinKruso bekommen Sie ökologische Massivholzmöbel aus der hauseigenen Möbelschreinerei. Auf 450 Quadratmetern Ausstellungsfläche können Sie sich von individuellen Stücken für Ihren Wohn- und Essbereich, Massivholzküchen, Einbauschränken, Naturbettsystemen, ergonomische Sitzmöbel oder Wohnaccessoires inspirieren lassen. Das Besondere bei RobinKruso: Neben Möbeln aus heimischen Hölzern und ökologischen Materialien bietet das Unternehmen durch die Bauschreinerei auch Hilfe beim Innenausbau. Als lizenzierter Fachbetrieb für Zellulosedämmstoffe ist RobinKruso auch Spezialist für Planung und Ausführung kompletter Haus- und Dachdämmung. Dabei stehen immer baubiologische Aspekte im Vordergrund. Neben dem Verlegen von Massivholzböden bietet die Bauschreinerei außerdem die Montage von Fenstern und Türen an. RobinKruso gibt es inzwischen bereits seit über 30 Jahren. 10 junge Schreiner gründeten damals eine Hand-
werkergenossenschaft eG mit Möbelschreinerei und Möbelrestauration. Später kam das Fachgeschäft für gesundes Wohnen und Schlafen hinzu. Ein Traditionsunternehmen, das für 100 Prozent Nachhaltigkeit steht. Da lohnt sich ein Besuch!
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Alignum Möbelbau in Neckarhausen Alignum Möbelbau steht für außergewöhnliche Einzelstücke und Einbaumöbel in Massivholz aus der Rhein-Neckar-Region. Hier bekommen Sie eine kompetente Beratung und individuelle Entwürfe, die keine Wünsche offen lassen. Neben der Herstellung von funktionalen Einbaumöbeln, schicken Kommoden, Regalen, Betten, Tischen und Kleiderschränken werden dort auch Treppen und Haustüren gefertigt. Eine besondere Spezialität stellen sicherlich auch die Raumteiler und Schiebetüren im Shoji-Stil dar. Die Elemente bestechen durch Ihre leichte Bauweise mit zarten Sprossen und sind Dank ihrer laminierten Japanpapiere sehr strapazierfähig. Alles ist selbstverständlich aus edlen Hölzern mit feinen geölten und gewachsten Oberflächen. Möbel im Shoji-Stil
Mannheimer Straße 80, 68535 EdingenNeckarhausen, www.alignum.de
Das ÖkoControl-Siegel ist das Kennzeichen des Europäischen Verbandes ökologischer Einrichtungshäuser. Der Verein hat sich dem Gesundheits- und Verbraucherschutz beim Möbelkauf verschrieben und möchte Hersteller auszeichnen, die durch die Auswahl ihrer Rohstoffe und die umweltverträgliche Art ihrer Verarbeitung aktiven Umweltschutz betreiben. Die Möbelstücke, die mit dem ÖkoControl-Siegel ausgezeichnet werden, wurden von unabhängigen Instituten geprüft.
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Heizungsmodernisierung nicht ohne Planung Nicht selten verzichten Hauseigentümer bei komplexen Modernisierungsmaßnahmen auf eine Planung der Heizungsanlage. Auf diese Erfahrung verweist Dipl.-Ing. Jörg Nowitzki, Bauherrenberater des BauherrenSchutzbund e.V. „Sie setzen damit den Erfolg geplanter energetischer Einsparziele aufs Spiel.“
Rolf /pixelio.de
Folge fehlender Planung seien fehlende Berechnungen, die zur Festlegung der Heizkörpergrößen, der Querschnitte der Rohrleitungen und Armaturen, zur Einregulierung der Ventile und nicht zuletzt für die Auslegung der Umwälzpumpe erforderlich sind. Die Über- oder Unterdimensionierung des Heizkessels könne zu Mehrverbrauch von Heizenergie führen. Energieberater Nowitzki verweist weiterhin darauf, dass oft der fehlende hydraulische Abgleich der Anlage Ursache für erhöhte Heizkosten ist. Er ist auch für die Kreisläufe von Fußbodenheizungen notwendig. „Die Strömungsverhältnisse in der Anlage müssen so gestaltet werden, dass von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurück immer genau die Wassermenge fließen kann, die zur Wärmeabgabe bei vorgegebener Vor- und Rücklauftemperatur benötigt wird“, so der
CFalk /pixelio.de
BSB-Experte. Das bedeute, dass im Rohrleitungsverbund näher gelegene Heizkörper gedrosselt werden, weiter entfernt gelegene dagegen weniger oder gar nicht. Im Rohrsystem müssen zum Abgleich einregulierbare Armaturen an den Heizkörpern vorhanden sein. Weiteres Problem sei oft die nicht korrekte Dämmung der Zirkulationsleitungen des Warmwassers. „Aufgrund zu geringer Aufbauhöhe des Fußbodens besonders im Obergeschoss wird die gern weggelassen oder zu gering ausgeführt. Wärmeverluste in der Warmwasserleitung sind die Folge“, berichtet Jörg Nowitzki. Die EnEV fordere eine 100prozentige Dämmung nach dem Grundsatz: Rohrdurchmesser gleich Dämmstärke. Wenn die baulichen Voraussetzungen es zulassen, werde bei energetischen Modernisierungsmaßnahmen gern auf Fußbodenheizungen umgerüstet. „Dabei werden wie auch im Neubaubereich beim Verlegen immer wieder die Abstände zwischen den Heizungsrohren nicht korrekt eingehalten. Sind die Abstände zu groß – dadurch lässt sich etwas Material sparen - muss zum Erreichen der notwendigen Raumtemperatur eine höhere Vorlauftemperatur und damit mehr Energie eingesetzt werden“, betont Energieberater Nowitzki. Weitere Informationen unter www.bsb-ev.de
umwelt titel 17 Infoabend in Mannheim
Mit Naturkalk gegen feuchte Wände Feuchte Wände sind ein häufiger und ärgerlicher Bauschaden. Interessanterweise heute nicht nur im Altbau, sondern immer häufiger auch im Neubau oft anzutreffen. Wenn sich die ersten Feuchtespuren zeigen, denkt man noch, das geht schon vorbei. Doch die Feuchtigkeit dringt immer weiter ein. Woran erkennt man bereits geschädigtes Mauerwerk? Ein sicheres Zeichen dafür sind dunkle, feuchte Flecken, bröselnde Salzkristalle (Ausblühungen) und abplatzende Putzschichten. Wenn man nichts dagegen tut, erhöhen sich Feuchtigkeit und Salzkonzentration im Mauerwerk mehr und mehr. Im Innenraum macht sich gefährlicher Schimmel breit. Die Heizkosten steigen. Immer häufiger platzt Putz ab, Regen kann ungehindert eindringen. Deshalb gilt: Je länger man mit der Sanierung der feuchten Wände wartet, desto schwieriger und teurer wird sie! Aber Vorsicht! Viele der angebotenen Sanierputze und Hightech-Lösungen verstärken
sogar langfristig das Problem, deshalb empfehlen immer mehr Architekten jetzt nachhaltige, konsequent ökologische Lösungen mit reinem Naturkalk. Das natürliche Heilmittel gegen Feuchte- und Versalzungsschäden im Mauerwerk ist Naturkalk. Wasser kann aus Naturkalk ungehindert nach außen abtrocknen, beispielsweise zehnmal schneller als bei Zementmörtel. Ausblüh- und rissfördernde Schadsalze sind in diesen Naturprodukten erst überhaupt nicht enthalten. Richtig angewendet bietet Naturkalktechnik die schonendste, nachhaltigste und wohngesündeste Lösung. Herzstück
für die natürliche Sanierung ist die Verwendung des durch und durch biologischen Isolier- und Entfeuchtungsputzes auf Naturkalkbasis, mit der Bezeichnung Biotherm. Dazu gibt es im Naturkalksystem auch noch die entsprechenden Oberflächenbeschichtungen. Teure und oft fragwürdige Trocknungsmaßnahmen entfallen. Die Schweizer Ideenschmiede für natürliche Bauprodukte Haga (seit 1953) verwendet bei der Herstellung von Biotherm zudem unverfälschten Naturkalk von höchstem Reinheitsgrad aus den Schweizer Alpen. Auf chemische oder organische Zusatzstoffe wird verzichtet. Das Kalkbrennen erfolgt schwefelfrei, für das
Kalklöschen wird reines Quellwasser verwendet. Besonderes Merkmal von Biotherm ist, dass das Wasser in den feuchten Wänden permanent und schnell verdampfen kann. Die Wände werden damit hochatmungsaktiv. Wie ein Schwamm saugt dieser Bioputz die Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk auf. Aufgrund seiner extremen Porosität, durch natürliche und faserfreie Leitzuschlagstoffe, hat der Putz jedoch eine enorm große Verdunstungs- und Verdampfungsoberfläche. Dadurch wird die Feuchtigkeit schnell, dosiert und kontrolliert an die Umgebungsluft abgegeben. Die vielen Luftporen sorgen dafür, dass auskristallisierende Salze aufge-
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nommen werden können, Ausblühungen und Abplatzungen werden so konsequent vermieden. Dampfsperren sind nicht notwendig, der monolithische Wandaufbau verstärkt diese Wirkung. Die Wandoberflächen fühlen sich warm an. Die Entfeuchtung erfolgt dauerhaft und wirksam durch permanenten Abbau der Kapillarfeuchtigkeit. Dazu kommt die tiefgreifende hygienische Wirkung, der Putz sorgt durch seine bautechnischen Eigenschaften für natürliche Frische ohne Schimmel und Bakterien. Der kalkhaltige Haga Bioputz entzieht durch seinen pH-Wert von bis zu 12,3 Schimmelpilzen und Bakterien den Nährboden. Gleichzeitig zeichnet sich Biotherm durch herausragende Dämmwerte aus.
Schon bei einem Auftrag von 2-3 cm Schichtdicke kann der U-Wert (Isolierwert) je nach Mauerwerk schon um 40-50% gesteigert werden. Das Produkt kann mit einem Auftrag bis zu 6 cm Schichtdicke verarbeitet werden. Sollte eine stärkere Schichtdicke erforderlich sein, kann ein 2. Auftrag sofort danach erfolgen. Die Verarbeitung wird einfach per Hand oder mit der Putzmaschine vorgenommen. Zur Entfeuchtung wird der Naturkalk im Innenbereich eingesetzt. Zur Oberflächengestaltung sind rein biologische Naturkalkbeschichtungen in vielen Farben und Strukturen möglich. Weitere Informationen finden Sie auf www.haganatur.de
HAGA Naturbaustoffe
Bei RobinKruso in Mannheim findet am Dienstag, den 17.03.2015 um 18:30 Uhr ein Feuchte Wände-Infoabend statt. Interessierte können sich durch Multimediapräsentation, Vorführungen und Diskussion über mögliche Ursachen, rasche, wirkungsvolle und natürliche Abhilfen von feuchten Wänden und Schimmel sowie über Innenwanddämmung informieren. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 10 €. noch weitere Termine:
Wände natürlich kreativ Mittwoch, 18. März 2015 18:30-21:00 Uhr Hans Landenberger, Fa. CasaNatura
Die Strahlkraft der Sonne in den eigenen vier Wänden entfalten. Donnerstag, 19. März 2015 18:30-21:00 Uhr Eckhard Keller, Fa. RobinKruso, Fachbauleiter für ökologische Produkte
Glattspachteltechnik - Spiegelglatte Wände im orientalischen Look Freitag, den 20. März 2015 18:30-21:00 Uhr Ulrich von Bischopinck, Fa. AURO
Anmeldung unter: RobinKruso, Verbindungskanal, Linkes Ufer 20-22 68159 Mannheim, Tel.: 0621 1702626 E-Mail: wohnen@robin-kruso.de
umwelt mobil 19 RADWEGE
Fest im Sattel
Um 1820 sieht man sie häufig im Mannheimer Schlossgarten – die Draisine: Jene hölzerne Laufmaschine auf zwei Rädern. Karl Drais entwickelt das Vehikel um 1817 und wird damit zum Vater des Individualverkehrs. Legendär ist seine erste Ausfahrt am 12. Juni 1817 vom Schloss zum Schwetzinger Relaishaus im heutigen Stadtteil Rheinau. Auch heute knapp 200 Jahre danach sind Fahrräder aus der Quadrate-Stadt nicht wegzudenken. Mannheim hat ein Radwegenetz von über 265 Kilometern und 767 Fahrräder kommen auf 1.000 Einwohner. Radweges in der Renzstraße, der Kolpingstraße und des Neckartal-Radweges. Radstreifen wurden gezogen am Friedrichsplatz bis zur Kunsthalle und beidseitig am Friedrichsring.
einen Radstreifen geben, der zum Teil auch vom Bus benutzt werden darf. Die Querungsmöglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer werden verbessert. Doch unzählige Strecken
Seit 2012 ist Mannheim eine Pilot-Kommune des Landesprogramms RadKULTUR. Schon 2009 beschloss der Gemeinderat einstimmig ein 21-Punkte Programm zur Förderung des Radverkehrs, welches jetzt schrittweise realisiert wird. Vieles ist schon umgesetzt, wie der Bau der Rampe zur FriedrichEbert-Brücke, die Sanierung des
Großes ist aber auch noch in der Warteschleife: Der Umbau der Bismarckstraße. Mit dem Rad zur Arbeit oder zur Uni, morgens oder abends im Berufsverkehr: Der direkte Weg über die sechsspurige Verkehrsader ist nur schwer zu überwinden. Deshalb plant die Stadt die fahrradfreundliche Umgestaltung. Auf beiden Seiten soll es zukünftig
„in der Peripherie“ sind laut Beneken sanierungsbedürftig.
ADFC Mannheim
Mit dem Rad durchs Quadrat – Georg Beneken, einer der Bezirkssprecher vom ADFC Mannheim weiß, wo es hakt und wo es rund läuft: „Entlang des Neckars, zwischen Innenstadt und Neuostheim ist der Radweg neu asphaltiert worden. Die alte Decke hatte sich gewellt, jetzt fährt es sich wieder richtig gut“. Im Gegensatz dazu ist die B38a, die den Norden mit dem Süden der Stadt verbindet gänzlich für Radfahrer gesperrt. Sie müssen stattdessen auf „holprige und umständliche Radwege“ ausweichen, „die viel mehr Zeit kosten“, sagt Beneken.
Wer auch gerne mal so zum Spaß auf ’s Rad steigt, dem seien zwei historische Routen ans Herz gelegt: Die Schillerroute ist der Radweg auf den Spuren des großen Dichters Friedrich Schiller! 10,5 Kilometer lang ist die Strecke und führt ent-
lang an insgesamt 17 Stationen mit Bezug zu Schillers Aufenthalten. Der Dichter lebt knapp zwei Jahre, von 1783 bis 1785, in der Stadt. Die Schillerroute beginnt am Schloss und verläuft am Schillerplatz, dem Museum Zeughaus und dem Schlossgarten vorbei nach LudwigshafenOggersheim. Das Schiller-Profilbild markiert die ganze Route. Die zweite historische AusflugsRoute ist die Daisroute, die Karl Drais am 12. Juni 1817 mit seiner hölzernen Laufmaschine zurückgelegt hat: Startpunkt ist sein ehemaliges Wohnhaus in den Quadraten in M1 zum Schwetzinger Relaishaus. Damals hat man dort übrigens die Postkutschenpferde gewechselt, weiß Georg Beneken vom ADFC in Mannheim. Der Hinweg ist mit einem Draisinenlogo beschildert, für den Rückweg kann man über den Rheinradweg durch den Waldpark fahren. Wenn man mit dem Rad in Mannheim startet, an der Süd-
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seite des Neckars entlang Richtung Seckenheim, dann über Ilvesheim fährt und durch die Römerstadt Ladenburg radelt, kommt man nach Heidelberg. Die Neckarmetropole ist seit 2013 auch Pilot-Kommune bei RadKULTUR. Das Radwegenetz in Heidelberg umfasst rund 120 Kilometer. Das Fahrrad ist innerstädtisch das am meisten genutzte Verkehrsmittel. Dank der Initiative RadKULTUR hat der Ausbau und die Weiterentwicklung der Fahrradinfrastruktur zusätzlich Rückenwind erhalten. Auf einer Länge von rund 8.4 Kilometer verbindet
Obwohl das Gewimmel von Fußgängern, Rad- und Autofahrern die Plöck zu einer scheinbar unübersichtlichen Fahrradstraße machen, weiß der Leiter des Umwelt Prognose Institus (UPI), Dieter Teufel: „In der Plöck muss aufeinan-
ADFC Mannheim
ADFC Mannheim
Baumwurzeln prägen dieses Stück Radweg
die neu ausgewiesene Campusroute die Universitätsstandorte Neuenheimer Feld, Altstadt und Bergheim. Neue Radfahrstreifen wurden in der Rohrbacher Straße, zwischen Franz-KnauffStraße und Hans-Böckler-Straße gezogen. Leider geht der Streifen nicht über das gesetzliche Mindestmaß hinaus, so dass den Radfahrern zum Beispiel durch offene Autotüren immer noch Gefahr droht. Der Gehund Radweg zwischen Hauptbahnhof und Blücherstraße wurde dagegen von 1.50 Meter auf 3.50 Meter verbreitert. So ist ein friedliches Nebeneinander von Radlern und Fußgängern möglich.
Eine Treppe mit 4x15 Stufen und Schieberinne soll den wichtigen innerstädtischen Neckarübergang darstellen zwischen den nördlichen und südlichen Stadtteilen. Weg von rechts-oben über die Treppe nach links-unten. Wer unten mit der Straßenbahn weiterfahren will, lässt sein Fahrrad gleich oben stehen (s.Bild), spart sich dadurch die Schieberinne der Rücksicht genommen werden. Für mehr Sicherheit sorgt die Tempo 15 Beschränkung“. Wirklich verbesserungswürdig sei dagegen der Radweg in der Eppelheimer Straße Richtung Pfaffengrund. Obwohl es dort ausgewiesene Radwege in beiden Richtungen gibt, „führt der Weg an zahlreichen Ein- und Ausfahrten vorbei. Einbiegende Autofahrer, die abgelenkt sind oder die Radfahrer nicht kommen sehen, stoßen häufig mit diesen zusammen“, erklärt Teufel. Deshalb plant die Stadt hier die Verlagerung des Parkens auf dem Bürgersteig, so soll das Unfallrisiko entschärft werden. Geplant ist auch eine Radwegbrücke zum Neuenheimer Feld. Im Zuge der Radverkehrserschließung der Bahnstadt durch Fuß- und Radverkehrsbrücken über die Gleisanlagen – eine Schrägseilbrücke soll die Speyerer Straße mit der Bahnstadt verbinden – gibt es auch Überlegungen, eine Radschnellstrecke zu etablieren. Eine durchgehende Verbindung über die Vangerowstraße und den Neckar bis ins Neuenheimer Feld soll Campus mit Campus verbinden. Damit wäre das Rad das ideale und schnellste Verkehrsmittel, um die Strecke Bahnstadt-Neuenheimer Feld zu überwinden.
Die sanierte Ziegelhäuser Landstraße bringt neue Regeln für den Radverkehr: Radfahrer dürfen jetzt auf dem verbreiterten Gehweg fahren. Eng kann es rund um die Bauminseln werden, da ist gegenseitige Rücksichtnahme angesagt. Wer mit seinem Rad schnell und zügig unterwegs ist, kann auch weiterhin die Fahrbahn mitbenutzen. Einen Ausflug mit dem Rad geplant? Der Neckartal-Radweg war schon immer landschaftlich attraktiv, und im Januar 2015 wurde er mit vier Sternen prämiert. Der Weg umfasst 366 Kilometer von der Quelle in Villingen-Schwenningen bis zur Mündung in Mannheim. Zwei der schönsten Etappen der Metropolregion Rhein-Neckar gehen von Eberbach bis Neckargemünd, vorbei am gut erhaltenen Schloss Hirschhorn, durch Neckarsteinach mit seinen vier Burgen – der Vorderburg, Mittelburg, Hinterburg und Burg Schadeck – hinein ins Neckartal nach Neckargemünd mit seinen mittelalterlichen Gassen und Fachwerkgebäuden. Die zweite Etappe startet in Neckargemünd, führt über Heidelberg direkt nach Mannheim.
umwelt mobil 21 Neues Mobilitätsangebot ab März 2015
Neues Fahrradvermietsystem in Rhein-Neckar-Region Ab Ende März startet die erste Stufe für VRNnextbike - das Fahrradvermietsystem für die Rhein-Neckar-Metropolen. Bis zum Sommer nach den nächsten Ausbaustufen bedeutet dies: 200 Fahrräder an 25 Mannheimer Stationen, in Heidelberg 200 Drahtesel an 21 Stationen und in Ludwigshafen 40 Fahrräder an 5 Stationen – zur Miete!
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nextbike-Kunden zahlen im Normaltarif pro angefangene Minute 1,00 Euro. Der Höchstbetrag innerhalb von 24 Stunden beträgt 9,00 Euro. VRN-Zeitkarteninhabern und StadtmobilKunden wird ein Sondertarif angeboten. Mit der RadCard zum Vorzugspreis von 29 Euro im Jahr sind bei jeder Fahrt die ersten 30 Minuten kostenlos. Jede weitere Stunde kostet 50 Cent und der Höchstbetrag pro Tag sind 5,00 Euro.
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Die Firma nextbike übernimmt die Realisierung in enger Abstimmung mit den drei Städten. Geplante Standorte in Mannheim sind zum Beispiel der Hauptbahnhof, der Para-
deplatz, der Alte Messplatz, am Nationaltheater, am Schloss und der Universität. In Heidelberg sind Standorte geplant am Hauptbahnhof, am S-Bahnhof Altstadt, am Bismarckplatz und an der Stadthalle. In Ludwigshafen sollen Fahrräder am Hauptbahnhof, am Pfalzbau, am Rathaus und am Berliner Platz stehen. Kerninhalte des Fahhrradvermietsystems sind eine ganzjährige Verfügbarkeit einer ausreichenden Zahl von Rädern an allen Stationen, flexible Möglichkeiten für die Anmeldung zum System als neuer Nutzer sowie einfache Miet- und Rückgabemöglichkeiten.
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„Mit der Vergabe des regionalen Fahrradvermietsystems geht der VRN auf seinem Weg zum Mobilitätsverbund einen weiteren Schritt. Durch attraktive Tarife und gemeinsames Handling zwischen FVS, ÖPNV und CarSharing wachsen die verschiedenen Verkehrsträger zusammen“, so Volkhard Malik, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH.
22 umwelt gesund Umwelt.plus.Karten-Partner
Heidelberger Senf
Heidelberger Senfmühle Ökologisch, regional, steinvermahlen, biozertifiziert. Wir haben den Senfmüller Matthias Keitemeier in seiner Manufaktur besucht und seinen Senf auf die Probe gestellt. Der Weg zur Heidelberger Senfmühle ist steinig. Wir kommen an einer großen Baustelle vorbei und nehmen die Abkürzung durch einen Bauzaun. Schon stehen wir vor einer ausrangierten Bahnwerkstatt, direkt am Kirchheimer Bahnhof. Drinnen stellt Matthias Keitemeier seine biozertifizierte Gewürzpasten her.
Die Heidelberger Senfmanufaktur war geboren. Die Rezepte stammen allesamt aus Keitemeiers Feder. „Probieren, probieren, probieren. Ich habe zwar einige Bücher mit Senfrezepten gelesen, aber irgendetwas hat bei der Balance der Zutaten nicht gestimmt. So habe ich meine eigenen Rezepte entwickelt“, erzählt Matthias Keitemeier mit einem Leuchten in den Augen. Es gibt in der Mühle einen kleinen, liebevoll eingerichteten Verkaufsraum, aber wir sind auf dem Weg in das Herzstück der Senfmühle: die Mühle aus zwei
Heidelberger Senf
Man bemerkt es sofort: Keitemeiers Herz schlägt für Senf. Aufgewachsen mit dem traditionsreichen Senf aus der Monschauer Senfmühle, kommt es während eines legendären Grillabends an der Neckarwiese zum Schlüsselerlebnis. Den mitgebrachten Gewürzpasten und -saucen fehlte allesamt der Kick. Die Idee: Einen Senf zu kreieren, der den eigenen Ansprüchen gerecht wird, der einen Charakter besitzt.
schweren Granitsteinen. Überall stehen Säcke mit Senfkörnern von der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft aus Schwäbisch Hall. Weiße und schwarze Senfkörner. „Die schwarzen Senfkörner bringen die Schärfe in den Senf “, sagt Keitemeier.
Der studierte Betriebswirt hat schon immer viel mit Gewürzsaucen am Hut gehabt. Vor seiner Selbstständigkeit arbeitete er für Heinz Ketchup. Schnell war ein Businessplan erstellt, der den Banker sofort begeistert.
Bevor die Maische zwischen Schläfer- und Läuferstein zu Senf vermahlen werden kann, müssen die Körner sanft geschrotet und über Nacht mit Apfelessig vom Bodensee, Salz aus einer kleinen handwerklichen Saline in Göttingen, Zucker und Gewürzen eingeweicht werden. Keitemeier verzichtet auf Geschmacksverstärker und Zusatzstoffe und verwendet nur natürliche Zutaten für den unverwechselbaren Heidelberger Senf. So stammt der Apfelsaft von Odenwälder Streuobstwiesen, die Kräuter aus einer hes-
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Heidelberger Senf
sischen Gärtnerei, der Traubensaft aus der Pfalz und der Akazienhonig aus einer Bio-Imkerei in Baden. In Keitemeiers Senf bleiben die gesundheitsfördernden ätherischen Öle vollständig enthalten, dadurch bekommt er seinen unverwechselbaren Geschmack. Nach dem schonenden Kaltmahlvorgang muss der Senf noch mehrere Wochen reifen, bevor er in die Gläser gefüllt und mit den bunten Etiketten beklebt werden kann.
Der Heidelberger Senfmüller Matthias Keltemeier
Nach einer ausführlichen Verkostung steht fest: Von den acht herausragenden Sorten, unter Andrem Currysenf, scharfer Senf, Traubensenf mit Ingwer, wird der Honigsenf zu unserm Favorit. Der Akazienhonig verleiht ihm eine unaufdringliche Süße, die hervorragend als Belag zwischen Brot und Käse oder Weißwürsten passt. „Der Küchensenf darf in keiner Küche fehlen“, sagt Matthias Keitemeiter. Er ist vielseitig einsetzbar: für Salatsaucen genauso wie zum Fleisch marinieren oder einfach zum Dippen. Man darf gespannt sein: Matthias Keitemeier tüftelt schon wieder an einer neuen Sorte. Diesmal will er einen Feigensenf kreieren. Außerdem will er einen Tafelsenf
als Reminiszens auf die Gewürzpaste der alten Heidelberger Senf- und Essigfabrik „Reisig“ herstellen. Matthias Keitemeier ist mit seinem Einfallsreichtum noch lange nicht am Ende.
24 umwelt gesund Im Einklang mit der Natur
„Leben mit den Fünf Elementen“ Torben Wengert / pixelio.de
Fünf Elemente – was bedeutet das? Im europäischen Kulturkreis kennen wir die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft und vier Jahreszeiten, die uns seit vielen tausend Jahren vertraut sind. Ein fünftes Element und entsprechend eine fünfte Jahreszeit gibt es in der Klassischen Chinesischen Medizin, die ebenfalls vor Tausenden von Jahren entstanden ist, allerdings auf der anderen Seite der Erdkugel. Die Chinesische Medizin erfreut sich bei uns in den letzten Jahrzehnten steigender Beliebtheit und ist vor allem durch die Akupunktur verbreitet. Dabei spielte die Akupunktur ursprünglich nur dann eine Rolle, wenn die anderen Mittel wie Ernährungs-Umstellung, Kräuterheilkunde und Körperübungen nicht die erwünschte Heilwirkung zeigten. Was können wir heute von dieser alten Tradition lernen? wenn die Pflanzensäfte sich aus den Blättern und Zweigen zurückziehen. Diese Gesetzmäßigkeiten gelten allerdings in Zeiten des Klimawandels nicht mehr so wie früher. In unseren Zeiten stürmt und regnet es z.B. auch im Sommer.
Neubeginn im Frühling: Das Holz-Element Die Klimafaktoren sind das Grundgerüst für die „Fünf Elemente“. Der windreiche Frühling wurde „Holz-Element“ genannt mit der typischen Farbe Grün, da nach dem langen dunklen Winter der Blick als erstes auf die neuen Blätter und
Petra Dirscherl / pixelio.de
Da die Menschen in früheren Zeiten sehr viel mehr den Wetterunbilden ausgesetzt waren und nicht die technischen Möglichkeiten der Wettervorhersage hatten, spielte die Beobachtung der Natur mit ihren klimatischen Bedingungen zu bestimmten Jahreszeiten eine sehr viel größere Rolle als heute. Dass das im Winter die Kälte und im Sommer die Hitze ist, ist sicher eine Binsenweisheit. Wind ist besonders im Frühjahr zu spüren mit seinen Stürmen, Feuchtigkeit im Spätsommer, wenn es nach der Hitze des Sommers wieder vermehrt regnet. Im Herbst ist es die Trockenheit,
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bensfreude auftankt. Wir sollten allerdings immer noch darauf achten, dass wir den Körper vor Überhitzung schützen. Der häufige Genuss von gegrilltem Fleisch und scharfen Gewürzen in Kombination mit Alkohol, was zum Lieblings-Sommeressen vieler Europäer gehört, erhitzt leider den Körper, vor allem Leber und Magen. Eher geeignet sind im Sommer kühlende Nahrungsmittel wie frisches Obst, Rohkost und Salate.
Uwe Wagschal / pixelio.de
Das Feuer-Element: Der Höhepunkt des Jahres Nach den Frühlingswochen kommt die Wärme des Sommers, den die Chinesen das „Feuer-Element“ mit der Farbe Rot nennen. Rot steht nicht nur
Eine eigene Jahreszeit: Der Spätsommer
Petra Dirscherl / pixelio.de
für die Wärme der Sonne als Lebensspender, sondern auch für das Herz als wichtigstes Körperorgan, das man vor zu viel Hitze schützen muss. Für viele gilt der Sommer als die schönste Jahreszeit, in der man Sonne und Le-
genannt: Sammeln und Vorsorgen für den Winter, in dem es keine frischen Nahrungsmittel gab, wenn man sie nicht vorher geerntet hatte. Dieses Sorgen, ob auch genug da ist für die Zukunft, bestimmt das Denken und Verhalten vieler Menschen auch in unserer Zeit, obwohl an Nahrung bei uns im Herbst und Winter kein Mangel ist. Aber wenn man sich vor Augen führt, welche Massen an Lebensmitteln vor Feiertagen eingekauft werden, obwohl sie bestimmt nicht knapp werden, kann man nachvollziehen, wie sehr uns die Erfahrungen unserer Ahnen „in den Knochen“ stecken. In dieser Jahreszeit essen wir gern mehr als wir eigentlich brauchen und setzen Winterspeck an wie die Tiere, die im Winterschlaf davon zehren müssen.
Der klimatische Faktor Feuchtigkeit kommt im Spätsommer ins Spiel, den die Chinesen „Erde-Element“ nennen. Feuchtigkeit braucht die Erde, um fruchtbar zu sein. Es ist die Zeit, in der nachts wieder Tau fällt und die Hitze einer angenehmen Wärme weicht. Die Farbe des Spätsommers ist Gelb-Orange, die Farbe vieler reifer Früchte, Gemüsesorten und vieler Blumen, die nun blühen. Zu dieser Zeit musste vorgesorgt werden, damit die Ernte bis zum neuen Frühjahr haltbar gemacht und eingelagert wurde. Damit ist auch schon die Hauptbeschäftigung dieser Jahreszeit
Der Herbst: Loslassen und aufräumen Nach der Fülle des Erde-Elements und des Spätsommers kommt der Herbst, den die Chinesen „Metall-Element“ nennen. Metall erinnert an klare Strukturen, eine gewisse Kälte und Kargheit. Die Farbe ist Weiß wie der Atem, den man bei Kälte in die Luft haucht, und das Klima ist die Trockenheit. Die Natur zieht sich aus der Peripherie der Blätter und Pflanzen zurück und lässt das fallen oder verdorren, was der Kälte des Winters nicht standhalten kann. Es kommt bei manchen Menschen Wehmut und Trauer über diesen natürlichen Vorgang auf, und nicht umsonst sind im Herbst die Trauertage des Jahres anzutreffen. Es ist eine gute Zeit, Überflüssiges loszulassen, aufzuräumen und Platz zu schaffen für Neues. Auch im menschlichen Körper zieht sich die Feuchtigkeit aus der Peripherie zurück, und un-
Rike / pixelio.de
Zweige mit ihren grünen Spitzen fällt und die Hoffnung auf einen Neuanfang weckt. Der neue Kreislauf der Natur setzt mit ihrem Wachstum bei den Menschen eine optimistische Grundeinstellung und ungeahnte körperliche Kräfte frei. Diese Kräfte waren auch nötig, um in der bäuerlichen Gesellschaft die Äcker zu bestellen und die Grundlage für eine ausreichende Ernte im Herbst zu legen. Trotzdem haben wir die Erfahrungen unserer Vorfahren noch in uns und spüren den Aufbruch im Frühjahr und den Drang nach draußen an die frische Luft zu gehen. Der Körper braucht die Bewegung nach der Untätigkeit im Winter wie auch vitaminreiche frische Nahrung, die der Frühling bietet.
sere Haut und Haare werden trockener. Wir werden empfindlicher gegen Kälte und sind nicht mehr so gern draußen. Heizungsluft trocknet uns noch mehr aus, und wir müssen auf unsere Atemwege achten, dass auch sie nicht zu sehr austrocknen. An Nahrung sollte man im Herbst Scharfes zu sich nehmen wie z.B. Zwiebeln, Knoblauch oder Rettich, um Schleim zu lösen und Stagnation, z.B. bei einer verstopften Nase oder festem Husten, zu befreien. Bewegung an der frischen Luft ist ebenfalls ein gutes Training für die Atemwege und die Abwehr.
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Zur Ruhe kommen und Kräfte sammeln im Winter
Die Angst, ob man den Winter übersteht, war in früheren Zeiten sehr viel konkreter und elementarer als heute. Und trotzdem haben wir, wie auch bei den anderen Jahreszeiten, die Erfahrungen unserer Ahnen gespeichert und sorgen vor, oft mehr als notwendig. Die Dunkelheit des Winters konfrontiert uns zusätzlich mit unseren Äng-
Der Winter ist eine Ruhepause für die Natur und für uns, in der wir unsere Kräfte sammeln können. Die Kräfte stehen uns dann im Frühling zur Verfügung, wenn wir wieder aktiv werden, wenn die Sonnenstrahlen uns nach draußen locken. Und damit ist der Kreis geschlossen und beginnt von Neuem.
Die Aufgabe des Arztes im alten China: Gesund erhalten Jeder von uns reagiert auf die verschiedenen Jahreszeiten anders, je nach der individuellen Konstitution. Entsprechend war es die Aufgabe des chinesischen Arztes, die Menschen während der sie beeinflussenden klimatischen Bedingungen gesund zu erhalten. Dafür wurde er vom Staat bezahlt. Wurde ein Mensch trotzdem krank, musste er ihn kostenlos so lange behan-
deln, bis er wieder gesund war. Das wurde mit entsprechender Ernährung, Anleitungen für Körperübungen, Kräutermedizin und Akupunktur gemacht, und zwar in dieser Reihenfolge. Wie bereits zu Beginn gesagt, war die Akupunktur nur das letzte Mittel der Wahl, wenn alles andere nicht half. Heute haben wir alle Möglichkeiten, uns selbst um unsere Gesundheit zu kümmern und vorsorglich tätig zu werden: Bewegung an der frischen Luft, gesunde, auf den eigenen Typ abgestimmte Ernährung, QiGong, Tai Chi sind nur einige Wege, die man selbst gehen kann. Akupunktur ist nicht jedermanns Sache und auch meist erst dann vonnöten, wenn das Gleichgewicht massiv gestört ist. Das hat sich in den letzten Jahrtausenden nicht geändert.
wird sanfter, manchmal auch tiefgehender Druck mit anderen Techniken der Körperarbeit verbunden (z.B. Meridianmassage, Akupressur, Lockern der Gelenke, Bindegewebsarbeit, sanfte Dehnungen). Der freie Fluss der Lebensenergie wird dadurch unterstützt und die Beweglichkeit des Körpers gefördert. Das Nervensystem entspannt sich, der Stoffwechsel wird angeregt und Regeneration geschieht. Nach einer Shiatsu Sitzung fühlt man sich erfrischt, gestärkt und bereit, mit den Anforderungen des Alltags besser umzugehen. Weiter wird man Hinweise zur typgerechten Ernährung bekommen und eventuell Anregungen für Übungen, die man zu Hause ausführen kann.
Sich selbst gesund erhalten mit Shiatsu Eine sanfte Möglichkeit, die im Einklang mit den Fünf Elementen die Gesundheit und das innere Gleichgewicht fördert, ist Shiatsu, eine Form der Meridianmassage, die auf den Grundlagen der Klassischen Chinesischen Medizin beruht und in Japan entwickelt wurde. Sie kommt ohne Nadeln aus und wird mit den Händen am bekleideten Körper durchgeführt. In einer Shiatsu-Behandlung
Lupo / pixelio.de
Das letzte Element im Jahreszeiten-Kreislauf ist das „WasserElement“, der Winter. In unseren Breiten ist er geprägt von Kälte und Dunkelheit, und entsprechend ist die Farbe Dunkelblau/Schwarz. Wasser bedeckt die Erde in Form von Schnee und Eis und schützt die Natur. Für die Menschen in früherer Zeit war es eine lange Zeit, in der man sich überwiegend im Haus aufhielt, Sachen reparierte, sich warm hielt und sich so wenig wie möglich bewegte, um die Wärme zu erhalten. Man sollte früh zu Bett gehen und spät aufstehen, um seine Nieren-Energie, die Essenz des Lebens zu erhalten. Die Essenz konnte und kann angegriffen werden durch zu viel Kälte, zu großer körperlicher und seelischer Belastung und durch ein Übermaß an Angst.
sten. Da hilft nur eins: Licht in das Dunkel bringen mit Kerzen oder gemütlicher Beleuchtung, es sich warm machen mit heißen Tees und wärmenden Eintöpfen, die lange gekocht und viel Energie gespeichert haben. Und Anderen etwas von seiner Fülle mitzugeben in Form von Geschenken oder Spenden ist auch eine herzerwärmende Geste, die besonders im Winter zur Weihnachtszeit, der dunkelsten Zeit des Jahres angesagt ist.
Damit hat man viele Möglichkeiten, im Ablauf der Jahreszeiten im Einklang mit der Natur zu leben und dabei gesund zu bleiben. Ramita Keienburg, ShenDo Shiatsu-Praktikerin und –Lehrerin
Mehr Informationen zu Shiatsu-PraktikerInnen in Ihrer Nähe: www.shendo-shiatsu-verband.de Mehr Informationen zur Ausbildung zum ShiatsuPraktiker: www.shendo.de
Zubereitung: Die Nüsse mit Sahne und Milch im Mixer fein pürieren. Die Creme mit Parmesan vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Den Fenchel zugedeckt in einem
REZEPTE
w.r. wag ner / pix elio. de
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Fenchel mit nussiger Parmesan-Creme für zwei Personen Zutaten: 30 gr.Nüsse ( z.B. Cashew), grob gehackt 100 ml Sahne 50 ml Milch 30 gr Parmesan, fein gerieben Salz und Pfeffer 3 Fenchelknollen, geviertelt 200 gr. Nudeln 1 Esslöffel Petersilie, fein gehackt
Siebeinsatz über Wasserdampf bissfest garen, in feine Streifen schneiden. Nudeln al dente kochen, abgießen, gut abtropfen lassen. Fenchel und Petersilie mit den heißen Nudeln
vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Portionsweise anrichten, die nussige Parmesancreme auf den Nudeln verteilen.
Dirks Bio-Kiste präsentiert in jeder Ausgabe leckere Rezepte zum Nachkochen passend zur Jahreszeit
Weißkohlgemüse Zutaten: 1000 g frischen Weißkohl 2 EL Bratöl 1 gehäuften TL Rohrohrzucker 2 Zwiebeln 100 g Speck gestreift 150 ml Gemüsebrühe 1 TL Kümmel 1 TL Koriander gemahlen Salz und Pfeffer 2 TL Heller Balsamicoessig
Den zweiten EL Öl in den Topf geben, den Weißkohl hinzu geben, mit dem Rührlöffel gut unter die restlichen Zutaten mischen.1 großen TL Zucker und mit dem Rührlöffel unter heben. Nun den ganzen Topfinhalt bei großer Hitze unter ständigem wenden anschmoren, bis es eine goldgelbe Farbe bekommt. Die Temperatur zurück schalten, mit
der Brühe ablöschen. Gewürze hinzu geben und unter häufigem Umrühren, etwa 10 - 12 Minuten weitergaren. Den Kohl, dabei ständig im Auge behalten, damit es nicht anbrennt, eventuell nochmals wenig Brühe hinzu geben, insgesamt sollte es aber schon eher trocken als mit zuviel Flüssigkeit sein. Zuletzt mit Salz, Pfeffer und Essig abwürzen.
Mehr Rezepte und alle Informationen zu Dirks Bio-Kiste gibt‘s unter www.dirksbiokiste.de
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Zubereitung: Den Weißkohl putzen , halbieren, den inneren Strunk herausschneiden und in möglichst dünne Streifen schneiden. Zwiebeln schälen, in kleine Würfel schneiden. Den Speck in kleine Streifen
schneiden. In einen ausreichend großen Kochtopf zuerst 1 EL Öl geben und erhitzen, darin die Zwiebeln hell anbraten, die Speckstreifen hinzu geben und leicht kross braten.
/p ixe lio .de
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foto: Lydia Prex
In Schwetzingen leben die Flüchtlinge erstmal in Containern
Rhein-Neckar Kreis sagt JA zu Flüchtlingen – oder doch nicht? von Lydia Prexl Die Botschaft ist klar: Angesichts der Pegida-Bewegung setzen Initiativen aus dem Rhein-Neckar-Kreis ein Zeichen für Toleranz und heißen Flüchtlinge in der Region auf Webseiten und in Demonstrationen willkommen. Doch es gibt auch Bedenken. Der Versuch, die vielfältigen Stimmen im Rhein-Neckar-Kreis einzufangen. Es ist ein verregneter Wintertag Mitte Januar, das Thermometer zeigt 4 Grad Celsius, die Luft ist nass und riecht nach Erde. Hier, zwischen Schwetzingen und Mannheim-Friedrichsfeld, inmitten von Feldern und Nichts, liegt das Gelände der ehema-
Mannheim sagt ja zu mehr Integration!
ligen Kilbourne Kaserne. Auf dem früheren Parkplatz reihen sich jetzt weiße Container aneinander, 300 Flüchtlinge haben hier eine Bleibe gefunden. Der Stacheldraht am zwei Meter hohen Zaun wurde entfernt, damit es nicht nach Gefängnis aussieht. Zwei Siebzehnjährige lehnen aus den Containerfenstern und rauchen; Stimmengewirr kommt aus den Fluren; die meisten Türen sind offen, dann lässt sich die Enge besser ertragen. Denis und Ahmed spielen auf dem Hof Fußball, der Zaun dient als Tor. Boyan kommt aus Serbien, Ahmed aus Syrien, beide sprechen gut deutsch und gehen in die vierte Klasse der Nordstadt-Schule in Schwetzingen. Sie stecken barfuß in ihren Turnschuhen und tragen brau-
ne Lederjacken, in denen sie viel älter als zehn Jahre wirken. Wie lange sie schon hier sind, das wissen sie nicht. Fußballer wollen sie später werden, so wie ihre Vorbilder Toni Kroos oder Rafael van der Vaart, sagen sie und führen Kunststücke mit einem alten, abgewetzten Ball vor. Hassan kommt hinzu, er ist Mitte 40 und stammt aus Bosnien. Vor dem Krieg hat er dort auf einem Amt gearbeitet und gut Geld verdient, über 1000 Euro im Monat. Eigentlich ist er Maurer, aber er hat sich als Autodidakt Lesen und Schreiben beigebracht. Seit vier Monaten lebt er nun im Containercamp. Zwei Toiletten für Männer und zwei Toiletten für Frauen gebe es; wer kochen wolle, müsse anstehen. „Was soll ich machen?“, fragt er
Die Container auf der ehemaligen Kilbourne Kasene
und zuckt mit den Schultern. „Hier ist nichts.“ Weiter vorne gäbe es eine Haltestelle, von dort können sie mit dem Bus nach Schwetzingen fahren. Eine Fahrkarte kostet sie 50 Cent. Viel Geld für Hassan, doch er ist froh. Ein Kollege aus Wein-
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heim muss die komplette Fahrt selbst bezahlen; 2,30 Euro seien das. „Ich will weg hier und arbeiten.“, sagt er und fügt hinzu: „Hier kann ich nur Essen, Schlafen und Warten.“ Ein ähnliches und zugleich völlig anderes Bild im 22 Kilometer entfernten Schriesheim; auch hier spielt eine Kinderschar vor einem Zweifamilienhaus Fußball. Groß sieht das Haus von außen aus, stolz thront es am Hang, doch drinnen ist es eng. 25 Menschen leben hier, 15 Kinder und 10 Erwachsene, sie kommen aus Syrien, direkt aus den Kriegsgebieten. Eine steile weiße Holztreppe mit abgewetztem grünen Teppich führt ins Obergeschoss, in Zimmer Nummer 4 lebt eine fünfköpfige Familie. Hell und freundlich ist das Zimmer – und voll gestellt. Zwei Sofas, ein Esstisch, ein Fernseher, Schränke, zwei Stockbetten, direkt daneben ein weiteres Bett, darunter Koffer. Seit 2011 ist die Familie auf der Flucht, mit dem Bus über den Libanon, Jordanien und Ägypten nach Libyen und von dort mit dem Schiff nach Italien. Drei Nächte voller Angst und Schrecken seien das gewesen auf dem Wasser, das Schiff hat geschaukelt, die jüngste Tochter war die ganze Zeit seekrank. In Schriesheim gehe es ihnen gut, sagt der Vater und hält den Daumen nach oben. Eine App auf dem Handy übersetzt vom Deutschen ins Arabische und umgekehrt; mit Gesten und Motivation klappt die Verstän-
Der kleine Mönch in Schriesheim
digung ganz gut. Wie kleine Kinder plappern die Erwachsenen neue Worte nach – Messer, Teller, Wohnung, Apfel – voller Eifer und wissbegierig. Auf den ersten Blick mangelt es an nichts, sogar eine Mikrowelle gibt es. Und doch fehlt es an Grundlegendem: an einer sinnvollen Betätigung, an Sprachkenntnissen, um Freundschaften zu schließen. Im Haus sei es manchmal schwierig; es ist laut; es gibt keine Privatsphäre; zwischen den Kindern gibt es manchmal Reibereien. Eigentlich ist die Mutter Kosmetikern und Friseurin, ihr Mann ein Restaurateur. Hier dürfen sie nicht arbeiten, sie sind gerade erst im Asylverfahren und haben noch keinen Status, noch keine Arbeitserlaubnis. Da geht es ihnen wie Hassan; sie sitzen da und warten. Begleitet werden die syrischen Familien von der Stadträtin Fadime Tuncer. Sie kümmert sich darum, dass die Flüchtlinge gut versorgt sind und koordiniert
die Hausaufgabenhilfe für die Kinder. Viel entscheidender als die materielle Hilfe ist dabei aus Sicht der grünen Politikerin der Anschluss an die Gesellschaft. So werden etwa Behördengänge und Arztbesuche inzwischen von Ehrenamtlichen übernommen. Der Unterstützerkreis aus Schriesheim ist groß. 60 bis 70 Personen haben sich bereits gemeldet, die gerne helfen wollen. „Ich weiß gar nicht, wie ich die alle unterbringen soll.“, sagt Fadime Tuncer und lacht. Doch dann wird sie wieder ernst: Das Engagement sei toll, aber die Kommune dürfe auch nicht alles auf das Ehrenamt abwälzen.
Erst seitdem die Familien aus Syrien da seien, habe die Stadt gemerkt, dass sie auch dringend etwas für jene Asylbewerber tun müsse, deren Verfahren bereits abgeschlossen ist und die eine Duldung oder begrenzte Aufenthaltsgenehmigung besitzen. Diese Menschen in der sogenannten Anschlussunterbringung erhalten teilweise erst jetzt Integrationsmaßnahmen wie Deutschkurse. Tuncer erklärt: „Das Problem ist, dass die Aufgabenbereiche zwischen Kommune, Kreis und Land nicht klar definiert sind.“ Die fünf syrischen Familien etwa wohnen zwar in Schriesheim, fallen
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Foto: Wolfgang Wiesler
Ein neues Flüchtlingsheim für Weinheim soll hinter diesen Toren entstehen
aber eigentlich in den Zuständigkeitsbereich des Kreises. Der Kreis trägt auch die Kosten für die Miete und den Lebensunterhalt, aber er kann sich nicht darum kümmern, dass die Kinder in Vereine gehen oder vor Ort Kontakte knüpfen. „Hier geht oft wertvolle Zeit für die Integration verloren.“, sagt Tuncer und fordert: „Wir müssen die Herausforderung als Ganzes betrachten und nicht die Verantwortung von einer Stelle an die andere weiterreichen. Dieser Auffassung sind auch andere Schriesheimer Bürger, Adam Baumert etwa, dessen 89jährige Mutter mit ihrem Einfamilienhaus direkt an die Flüchtlingsunterbringung angrenzt. Erst zwei Tage vor dem Eintreffen der Flüchtlinge fand er abends einen Brief des Bürgermeisters im Briefkasten, in
dem die Nutzung des seit Jahren leerstehenden Wohnhauses als Asylantenunterbringung mitgeteilt wurde. „Ohne eine vorherige Information über die Pläne der Stadt und des Landkreises, und ohne Gespräch mit den Bürgern über die Aufnahme und Integration der Asylanten zu suchen. Einfach so.“ Baumert machte seinem Ärger in einem offenen Brief an Bürgermeister, Landrat und die Presse Luft, die Situation eskalierte. „Meine Kritik richtet sich gegen Politik und Verwaltung, nicht gegen die Asylanten“, wird Adam Baumert nicht müde zu betonen. „Mir tun diese Menschen aufrichtig leid. Sie haben Schreckliches erlebt und kommen jetzt mit Hoffnungen und Erwartungen, die nicht erfüllt werden.“ Deutschland als reiches Land habe da die Verpflichtung zu
helfen. Der Diplom-Kaufmann, der lange Zeit in leitenden Positionen im Banksektor arbeitete und nun im Ruhestand ist, kennt den Nahen Osten gut und hat selbst im vergangenen Oktober in Jordanien ein Flüchtlingslager besucht. „Da wohnen über eine Million Menschen vor Ort. Das ist furchtbar. Aber die Landkreise machen es sich zu einfach, wenn sie sich auf die Position stellen, dass es ausreiche, ein Dach über dem Kopf zu haben.“ Fragwürdig findet Baumert insbesondere die Konzeptlosigkeit der gegenwärtigen Flüchtlingspolitik. „Da kommt ein Ansturm von Flüchtlingen nach Deutschland, dann wird schnell ein Gipfel einberufen und dann hört man nichts mehr davon. Das hat nichts mit langfristigem Planen zu tun.“ Darüber hinaus moniert Baumert die Belegungsdichte von 25 Personen in einem als Zweifamilienhaus genehmigten Gebäude. „Ich finde das menschenunwürdig“, sagt er und verweist auf das ehemalige Kreisaltenheim in Schriesheim mit Gemeinschaftsräumen und Zimmern für über 100 Personen, das wesentlich geeigneter sei als der Kleine Mönch 5 in Schriesheim oder Containersiedlungen. Für Baumert ist das eine Zumutung, und zwar nicht nur für die Anwohner, sondern insbesondere für die Betroffenen selbst: „Wenn Sie so viele Menschen auf engem
Raum zusammenbringen, sind Spannungen doch vorprogrammiert. Natürlich wird es da laut und es kommt zu Streitereien, dass hat mit der Nationalität nichts zu tun.“ In eine sehr ähnliche Richtung zielt auch die Kritik der Bürgerinitiative Weinheim West. Ursprünglich sollte in der Weinheimer Weststadt ein Flüchtlingsheim für 100 Personen entstehen. Dann jedoch beschloss die Stadt aus Kapazitätsgründen eine weitere Großunterkunft für ebenfalls 100 Personen zu bauen. Die Anwohner fühlten sich von der Stadtverwaltung übergangen, forderten eine dezentrale Unterbringung in kleineren Einheiten und gründeten eine Initiative. Sprecherin MarieLuise erinnert sich: „Die ersten Gespräche verliefen schwierig, wir fühlten uns nicht ernst genommen.“ Mittlerweile hat der Stadtrat entschieden: Es wird nicht zwei Heime mit je 100 Plätzen, sondern drei Unterkünfte mit je 80 Plätzen geben, davon zwei in der Weststadt. Für Balk-Egger kein echter Kompromiss: „Wir sind uns der Verantwortung gegenüber den Flüchtlingen durchaus bewusst. Aber wir hatten gehofft, dass die Flüchtlinge gleichmäßig auf die gesamte Stadt verteilt würden. Zwei große Unterkünfte in einem ohnehin kulturell sehr durchmischten Viertel, da ist doch keine Integration möglich.“
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Foto: Manfred Shiva
Kreissprecherin Silke Hartmann versteht die Sorgen und Ängste der Bürgerinnen und Bürger. Das fängt bei Lärmbelästigung an und geht bis hin zur Wertminderung der eigenen Immobilie und Angst vor Kriminalität. Viele der Sorgen ließen sich einfach ausräumen, wenn man darüber offen diskutiere. Aber dafür habe der Kreis oft nicht die Zeit, sagt Hartmann und verweist auf das Ministerium für Integration BadenWürttemberg: „Wir erfüllen hier eine Landesaufgabe. Aber das Land hat die Kreise mit der Flüchtlingswelle überfordert. Wir tun unser menschenmögliches und geben unser Bestes, damit diese Menschen gut aufgenommen und versorgt werden.“ Allein im Januar müsse der Kreis 284 Menschen aufnehmen. Damit sei das neu gebaute Heim in Wiesloch, das Ende Januar vom Bauträger übergeben wird, wieder belegt, so Hartmann und betont: „Im vergangenen Jahr haben wir doppelt so viele Menschen aufgenommen, wie prognostiziert gewesen waren. 1500 Personen. Das ist ein kleines Dorf.“ Jeder Tag sei aufs Neue eine Herausforderung. Oft habe der Kreis nur wenige Tage Vorlauf, um alles in die Wege zu leiten. „Wir bekommen dann eine Mail
mit Personenanzahl und genauem Datum genannt. Dann kommen Busse gefahren, da sitzen völlig traumatisierte Menschen drin, die meist nicht mehr als einen Koffer bei sich haben, und werden bei uns abgeladen. Und dann sind die Busse wieder weg.“ Gemessen an diesen ungünstigen Voraussetzungen ist Hartmann stolz auf das, was der Kreis gemeinsam mit den Kommunen und den vielen Ehrenamtlichen in den vergangenen Monaten auf die Beine gestellt hat. Es tut sich etwas in der Region. Unter dem Motto „Flüchtlinge willkommen heißen“ hat die Initiative „Heidelberg sagt Ja“ etwa einen Aufruf an alle Bürgerinnen und Bürger gestartet, sich an Hilfsaktionen zu beteiligen. Über 300 Personen haben bereits mitgemacht und einen persönlichen Willkommensgruß hinterlassen. Initiator Michael Wustmann ist zufrieden: „Wir wollen eine positive Grundstimmung in der Gesellschaft schaffen und eine Debatte anstoßen. Beides ist uns gelungen.“ Und nicht nur das: Viele Menschen bringen sich aktiv ein; lehren Deutsch oder spielen mit den Kindern Fußball. Allein in Mannheim gingen Mitte Januar 12.000 Menschen auf die Straße, um ein Zeichen für Vielfalt
und gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Selbst die Initiatoren der Demonstration zeigten sich von der regen Teilnahme überrascht. Grünen-Stadtrat Gerhard Fontagnier erklärt: „Ich war überwältigt. Über 170 Gruppen und Organisationen haben mitgemacht. Es war eine ganz bunte Mischung. Alt, Jung, Familien, viele unterschiedliche Kulturen. Sogar Gruppen, die normalerweise nicht miteinander sprechen, sind nebeneinander hergelaufen. Das war sehr beeindruckend.“ Besonders freut Fontagnier, dass die Bereitschaft
zu helfen enorm gewachsen sei. „Wir konnten viele Freiwillige in die Flüchtlingshilfe vermitteln. Die Demo hat Dinge ins Rollen gebracht.“ Für Hassan nur ein kleiner Trost. Es stimmt, mittlerweile gibt es in Schwetzingen einen Sozialraum und unter der Woche werden Deutschkurse, Yoga und eine Krabbelgruppe angeboten. Doch die Langeweile und Enge bleibt. Beim Amt hat er nach einer Arbeitserlaubnis gefragt, jetzt muss er sich zwei Wochen gedulden. Zeit hat er ja genug, sagt er und lächelt.
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Ökosystem Streuobstwiese Foto: Klosterhof Neuburg
Früher bildeten Streuobstwiesen einen Grüngürtel um Dörfer und Städte. Seit 1965 wurden jedoch über 50 Prozent der Streuobstwiesen in Baden-Württemberg überbaut oder in Obstplantagen oder Äcker verwandelt. Die Rodung der Streuobstwiesen wurde vielerorts sogar von der Landesregierung durch Prämien gefördert. Auch heute fallen die Ökosysteme neuen Häusern und Straßen zum Opfer.
Streuobstwiesen sind Zeitkapseln für alte Obstsorten. Es gibt mehr als 1.200 Apfelsorten und 1.000 Birnensorten. Sie schmecken wunderbar aromatisch und tragen so klangvolle Namen wie
„Schafnase“, die zum Beispiel im Odenwald angebaut wird. Die Sortenvielfalt der alten Obstsorten trägt zur Biodiversität bei und stiftet regionale Identität: Während auf Obstplantagen nur die wenigen immer gleichen Sorten angepflanzt werden, gibt es auf den Obstwiesen eine riesige regional angepasste Sortenvielfalt. Rund um den Klosterhof Neuburg gibt es einige uralte Streuobstbestände mit „30 bis 40 unterschiedlichen alten hoch- und halbstämmigen Apfelsorten“, sagt Jan Sund von der Biolandwirtschaft des Klosterhof Neuburg. Auch wenn auf den Streuobstwiesen des Klosters hauptsächlich Apfelsorten stehen, findet man dort ebenso alte
Birnensorten, Kirschen oder Zwetschgen. Der Klosterhof liegt idyllisch oberhalb des Neckartals am Heidelberger Stadtrand. „Zum Kloster gehören rund 34 Hektar Grünland“, so Jan Sund. Weide- und Streuobstwiesen
wechseln sich ab, naturnahe Bachläufe, Bauernhof und Kloster machen den besonderen Reiz der Landschaft aus. Hier stehen Bäume, die „bis zu 50 Jahre alt sind mit einem Wurzelwerk, das resistent ist gegen Krankheiten
Rainer Sturm / pixelio.de
Die hoch- oder halbstämmigen Bäume einer Streuobstwiese stehen „verstreut“ in der Landschaft. Die Baumdichte beträgt, in Abhängigkeit der Obstart, 60 bis 120 Bäume pro Hektar. Im Vergleich stehen auf Obstplantagen bis zu 3.000 Bäume auf so einer Fläche. Die umweltverträgliche Nutzung einer Streuobstwiese schließt den Einsatz von Dünger und Pestiziden aus, „die Früchte sind also besonders gesund und naturbelassen“, sagt Michaela Falter von Falter Fruchtsaft GmbH.
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rumenten, kunstvollen Drechselarbeiten oder schlicht zum Heizen. Eine Streuobstwiese liefert auch Grünfutter für Rinder, Pferde und Co. . Wer seine Wiese nicht selbst mähen will, der nutzt die Fläche als Weideland für Gänse oder Schafe, die liefern Federn, Wolle, Käse oder den Weihnachtsbraten.
Oliver Mohr / pixelio.de
me nachpflanzen kann müssen ganz alte Bestände oftmals weichen. Auf den Streuobstweisen des Klosterhofs Neuburg werden sie „entastet aber nicht komplett gefällt. Sonst würde ein Geisterwald entstehen“, sagt Sund. So bleibt der Baum in seiner abgestorbenen Variante der Streuobstwiese als Nistplatz für Tiere erhalten. Neben all dem Obst ist auch Honig ein typisches Streuobstwiesenprodukt. Bienen, so liest man auf den Seiten des Bundes für Umwelt und Naturschutz, schätzen die Pollen der Apfelblüte besonders. Aber auch das Holz kann weiter verarbeitet werden, zum Bauen von Inst-
Eine Streuobstwiese hat ihr eigenes Ökosystem. Die Wiesen bestehen im Wesentlichen aus zwei Stockwerken: Die Kronenschicht der Bäume, die hochstämmig und großkronig sind, bietet viel Platz für Rinden- und Höhlenbewohner wie den bedrohten Steinkauz. Die Krautschicht besteht aus Gräsern, Kräutern und nierderen Stauden. Durch den weiten Stand der Bäume wird die Krautschicht besonnt und ist folglich sehr lebendig. Je nach Bodenart entstehen unterschiedliche Pflanzengesellschaften. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz ist die Glatthaferwiese eine typische Vertreterin. Dort wächst neben Glatthafer das Wiesenlabkraut, der WiesenStorchschnabel oder die Wiesenglockenblume. Unterschiedliche Pflanzenarten locken auch unterschiedliche Tierarten an. „Streuobstwiesen sind ein Refugium für über 5000 Tier- und Pflanzenarten, die teilweise vom Aussterben bedroht sind“, weiß Michaela Falter. Typische Vogelarten sind Steinkauz, Wendehals, Halsbandschnäpper, Grün- und Buntspecht. Im alten, knorrigen Obstbaumgehölz finden auch Fledermäuse und Siebenschläfer Unterschlupf, unter den Rindenritzen im Baumstamm können sich Hummeln, Hornissen oder Wespen einnisten. Im Herbst machen sich Igel
oder Schmetterlinge, wie der Admiral, über Würmer, Insekten und Obst her. Trotz alledem sind Streuobstwiesen stark gefährdet. Hierfür sind die Gründe vielfältig und Michaela Falter führt unter Anderem die „Veränderung der Lebensgewohnheiten“, den „Rückgang der Familienstrukturen“, den „Erwerb des Lebensunterhaltes außerhalb des Wohnortes“ oder etwa den „Stellenwert von Freiheit und Erholung“, der höher ist „als der der Landschaftspflege“ als Gründe an. Dennoch ist „der Erhalt des Kulturgutes Streuobstwiese Teil des Generationenvertrages. Die Streuobstwiese gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil dazu, ist Teil unseres Landschaftsbildes und Heimat unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Die Streuobstwiesen zu erhalten ist aktiver Umweltschutz“, plädiert Michaela Falter. Und es tut sich etwas. Im Januar 2015 verteilt das Ministerium für ländlichen Raum im Zuge des EU-Programms LEADER (Liaison Entre Actions de Développement de l‘Économie Rurale) Fördermittel in Millionenhöhe. In der Region Ne-
Rudolpho Duba / pixelio.de
aus dem Boden“, erklärt Sund. Obstarten auf Streuobstwiesen sind meist robust und unempfindlich gegen Schädlingsbefall, allerdings haben sie auch den ein oder anderen Schönheitsfehler, weshalb man dieses Obst nicht im Supermarkt um die Ecke findet. Doch der „Apfelsaft aus Äpfeln von Streuobstwiesen hat ein ganz besonderes, frisches und unverkennbares Aroma. Das liegt an den vielen unterschiedlichen Apfelsorten, die diesen Saft so köstlich machen“, schwärmt Michaela Falter von Falter Fruchtsaft GmbH. Auch eine Streuobstwiese muss sich von Zeit zu Zeit verjüngen. Doch bevor man junge Bäu-
ckartal-Odenwald aktiv stellen Streuobstwiesen ein wesentliches Kulturlandschaftselement dar. Es prägt nahezu den gesamten Raum im UNESCOGeopark Bergstraße Odenwald. Hier haben sich Arbeitsgruppen gefunden, die an neuen Handlungsansätzen arbeiten, um die zunehmende Verbuschung der Streuobstwiesen zu verhindern und die Pflege und Bewirtschaftung zu sichern. Auch der Kraichgau profitiert vom EU-Förderprogramm und auch dort sollen Konzepte entwickelt werden, die zahlreichen Streuobstwiesen zu erhalten. Jede Aktionsgruppe kann mit rund 4 Millionen Euro bis 2020 rechnen, so der stellvertretende Pressesprecher des Ministeriums für ländlichen Raum Dr. Ulrich Arzberger. von Tina Gajdics
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Auszeichnung für Schriesheimer Ökostrom Für besonders nachhaltiges Handeln verleiht der Rat für Nachhaltige Entwicklung jährlich sein Qualitätssiegel „Werkstatt N“. Damit werden 100 nachhaltige Projekte und zukunftsweisende Initiativen im gesamten Bundesgebiet ausgezeichnet, die als Wegbereiter in eine nachhaltige Gesellschaft Ökonomie, Ökologie und Soziales kreativ miteinander verbinden. Und ein Projekt der insgesamt 100 prämierten Ideen 2014 ist die Initiative der Schriesheimer Ökostromer.
Die Idee der Schriesheimer Ökostromer „Das Prinzip ‚Global denken – lokal handeln‘ ist für uns zentrales Thema der Energiewende und der Ausstieg aus Atomund Kohlestrom Verpflichtung gegenüber unseren Kindern“ beschreibt Peter Kolbe, Vorsitzender der Klimaschutz+ Stiftung und Kooperationspartner der Ökostromer, die Ziele der Schriesheimer Bürgerinitiative.
„Neben dem Wechsel von den fossilen und atomaren Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien und der Reduzierung des Energieverbrauchs bedarf es für eine nachhaltige Energiewende zusätzlich der Wende der Energiewirtschaft selbst, hin zu einer Wirtschaft, deren finanziellen Gewinne nicht den Interessen der Investoren, sondern vollständig der nachhaltigen Förderung des Gemeinwohls dienen sollen, so Kolbe.
Die Kooperation zwischen den Schriesheimer Ökostromern, der Klimaschutz+ Stiftung und den EWSlern (Elektrizitätswerke Schönau) ermöglicht Schriesheimer Ökostrom+. Es ist das einzige Ökostrom-Angebot, bei dem die neugebauten Kraftwerke vollständig der dauerhaften Förderung gemeinnütziger lokaler Projekte für ein nachhaltiges Schriesheim dienen.
Das Ziel der Schriesheimer Ökostromer dabei ist Zweierlei: die Förderung der Energiewende in Schriesheim weg vom Kohle- und Atomstrom und zugleich die Leistung eines lokalen Beitrags zur gemeinwohlorientierten Wende der Energiewirtschaft für ein nachhaltiges Schriesheim. Dabei wird ein Modell aufgezeigt, das jederzeit auch in anderen Orten aufgegriffen und lokal umgesetzt werden kann.
Foto: Tine Messerscmidt
Peter Kolbe (links) und Wolfgang Fremgen (rechts) zeichnen die 100. Schriesheimer Ökostromer aus.
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Was bedeutet das Qualitätssiegel? „Für uns Schriesheimer Ökostromer ist das Qualitätssiegel eine Anerkennung unserer Arbeit und weiterer Ansporn für die Zukunft“ sagte Wolfgang Fremgen, Stadtrat und einer der Initiatoren der Bürgerinitiative. „Die Prämierung verbessert die Wahrnehmung der Ökostromer durch Politik, Medien und Öffentlichkeit. Gleichzeitig werden wir Teil des Werkstatt N-Netzwerkes, können leichter
Wer ist der Rat für Nachhaltige Entwicklung?
Entwicklung von Beiträgen zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie, die Benennung von konkreten Handlungsfeldern und Projekten sowie Beiträge, um Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen zu machen.
Dem Rat für Nachhaltige Entwicklung gehören 15 Personen des öffentlichen Lebens an, die von der Bundeskanzlerin für eine Mandatszeit von drei Jahren berufen werden. Zu den Aufgaben des Rates gehören die
Marlehn Thieme, die Vorsitzende des Nachhaltigkeitsrats, sagte über die prämierten Initiativen: „Alle Werkstatt NPreisträger 2015 haben eines gemeinsam: Sie verknüpfen mit ihren kreativen Ideen und
in den Austausch mit anderen Nachhaltigkeitsinitiativen treten und erhalten Zugang zu einem großen Erfahrungsschatz“, so Fremgen.
deren Realisierung alle drei Dimensionen nachhaltigen Handelns, vom Menschlichen über das Wirtschaften bis zur Umwelt. Die Teilnehmer kommen mitten aus unserer Gesellschaft und sind für uns alle Vorbilder und Impulsgeber zukunftsfähiger Lebensführung.“ Weitere Informationen unter: www.werkstatt-n.de/node/1843 www.schriesheimer.ökostromplus.de
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ร kostromlabels fรถrdern die Energiewende und den Atomausstieg
Foto: Petra Bork/pixelio.de
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Im letzten Jahr wurden Kunden mit insgesamt einer Terrawattstunde Ökostrom beliefert, der mit dem Grüner Strom Label zertifiziert wurde. Der Verein Grüner Strom Label e. V., der das gleichnamige Label vergibt, hat Angaben darüber veröffentlicht, welche neuen Ökostromprojekte mit dem erwirtschafteten Kapital bereits finanziert wurden. Jeder Endkunde, der sich für einen zertifizierten Ökostromtarif entscheidet, kann so die Energiewende direkt unterstützen. Die Menge des Ökostroms, der vom GLS zertifiziert wurde, stieg gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent und damit auf 1015 Gigawattstunden. Pro verkaufter Kilowattstunde GLSzertifizierten Ökostroms, fließt ein Cent in den Ausbau neuer Ökostromprojekte. Das Investitionsvolumen vom Vorjahr betrug insgesamt acht Millionen Euro. Eine der aktuellen Realisierungen in dem Bereich war das neue Smart-Grid Projekt der Mainova, welche nun über die größte Solaranlage verfügt. Die Investitionen fließen aber auch in Schwellenländer. Zuletzt wurden in Kenia mehrere Kleinbiogasanlagen durch die Finanzspritze ausgebaut.
Die Finanzierung der Energiewende Jeder Endverbraucher, der sich für einen vom OK-Power Label oder Grüner Strom Label zertifizierten Ökostromtarif entscheidet, bewirkt, dass die Energiewende direkt mitfinanziert wird, da der Ausbau erneuerbarer Energien Kraftwerke gefördert wird. Alle anderen Zertifikate, mit Ausnahme der Zertifikate vom TÜV Süd und TÜV Nord, garantieren eventuell eine Gewinnung des Ökostroms aus regenerativen Quellen, jedoch nicht den Ausbau neuer Ökostromprojekte. Vielmehr nutzen die Stromanbieter ihre eigenen Labels zum Umetikettieren ihres Atom- oder Kohlestroms, den sie dann als Ökostrom verkaufen können. Deshalb sollte man solche Ökostromtarife eher meiden.
Wichtige Labels werden von Umweltverbänden unterstützt Das OK-Power Label als auch das Grüner Strom Label werden von verschiedenen Umweltschutzorganisationen und Naturschutzverbänden getragen. Dass die Labels der Umwelt einen Zusatznutzen bringen, ist daher sicher, weil sich Stromanbieter, die sich mit den Labels zertifizieren lassen, dazu verpflichten in neue Ökostromprojekte zu investieren. Bisher wurden rund 900 erneuerbare Energien Projekte finanziert, wobei die Tendenz steigt.
Der Missbrauch von RECSZertifikaten RECS-Zertifikate, die eine europaweite Reichweite haben, garantieren ebenfalls, dass der zertifizierte Strom aus regenerativen Quellen stammt. Pro Megawattstunde produziertem Ökostrom, bekommt der Hersteller jeweils ein Zertifikat. In Norwegen werden dabei viele Anbieter mit diesem Zertifikat ausgestattet. Grund: durch zahlreiche Wasserkraftwerke werden dort Unmengen an Ökostrom produziert. Problem: es entsteht ein Überangebot an Zertifikaten, für die es in Norwegen selbst keine Nachfrage gibt, da die restlichen Stromanbieter ihren Strom auch aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Bei den deutschen Sromanbietern sind diese Zertifikate allerdings sehr begehrt. Mit Hilfe ei-
nes RECS-Zertifikats kann konventionell hergestellter Strom hierzulande in Ökostrom umetikettiert werden, wenn sich der Verkäufer dazu verpflichtet, die gleiche Menge konventionell hergestelltem Stroms in das heimische Netz zu speisen, was in der Tat aber nie passiert. RECSZertifikate garantieren deshalb keinen zusätzlichen Umweltnutzen und im schlimmsten Fall kann genau das Gegenteil eintreten.
Vorsicht bei TÜV Zertifikaten
Der TÜV ist zwar auch ein gemeinnütziger Verein, der allerdings wie ein Unternehmen organisiert ist. Deshalb sollte man vorsichtig mit Ökostromtarifen sein, die vom TÜV zertifiziert wurden. Außerdem gibt es vom Label viele verschiedene Varianten (ein Label vom TÜV Nord, vier vom TÜV Süd und eines vom TÜV Rheinland). Kunden werden von dieser Vielzahl an Labels verwirrt und da besteht die Chance, dass sie von den Stromanbietern über den
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Tisch gezogen werden, indem ihnen eine Mogelpackung verkauft wird. Natürlich besitzen die TÜV Labels Aussagekraft. Sie garantieren den Ausbau neuer Ökostromprojekte und beweisen die Herkunft des Ökostroms. Ein Blick in den Kriterienkatalog sollte davor trotzdem geworfen werden, damit man sieht, welche Kriterien ein Stromanbieter erfüllen muss.
Energieinitiative.org: http://energieinitiative.org/ stromanbieter-wechseln/
Foto: Alexander Klaus/pixelio.de
Weitere Informationen zu Ökostrom und Ökostromlabels gibt es bei
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EDV und Büro
TARAB – Zentrum für orientalischen Tanz Bergheimer Str. 80, 69115 Heidelberg www.bambi-sahab.de 5% auf Kurse, Projekte und Workshops 10% auf gebuchte Auftritte 3% auf Artikel im Bazar
Baier Digitaldruck Copy Shop: Im Neuenheimer Feld 370, 69120 HD; Großkopie u. Copy-Shop: Mönchhofstr. 3, 69120 Heidelberg www.baier.de/baier 10% für Kopien auf Umweltpapier 5% für Kopien auf Normalpapier
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BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald 1. Vorstand: Dr. Bärbel Andres Geschäftsführer: Tobias Staufenberg WeltHaus Heidelberg Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof) 69115 Heidelberg Tel. 06221-164841 Fax 06221-7192352 Mo-Do 9-17 Uhr bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Umweltzentrum Mannheim Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim, Tel. 0621-331774, Fax 36752 bund.mannheim@bund.net BUND-Treffen: 1. Mittwoch 19.00 h BUND Heidelberg Geschäftsführerin Brigitte Heinz WeltHaus Heidelberg, 69115 Heidelberg Tel. 06221-182631, Fax 164841 bund.heidelberg@bund.net BUND Umweltberatung Stephan Pucher Tel. 06221-25817 Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr. 13 - 16 Uhr Di., Do. 13 - 18 Uhr
Geplantes TTIPAbkommen greift in Gesetzgebung der Bundesländer ein Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kritisiert den neuen Vorschlag der EUKommission für eine regulatorische Kooperation in TTIP – der freie Handel werde hierdurch zukünftig zum Primat bei der Gesetzgebung, auf Kosten strengerer Standards für Umwelt- und Verbraucherschutz. Vom 2. bis 6. Februar 2015 fand die achte Verhandlungsrunde zu dem Handelsabkommen TTIP zwischen der EU und den USA in Brüssel statt. Die EU-Kommission plant einen Textvorschlag in die Verhandlungen einzubringen, der es den USA und Konzernen zukünftig erlauben würde, Gesetze in Baden-Württemberg zu beeinflussen. Durch eine frühe Einbindung des Handelspartners sowie privater Akteure in die Gestaltung von geplanten Gesetzen will die EU-Kommission potentielle Hemmnisse für den transatlantischen Handel bereits im Vorhinein verhindern. „Mit diesem Vorschlag plant die EU-Kommission in die Gesetzgebungskompetenz der Bundesländer
einzugreifen. Alle Gesetzesvorhaben der baden-württembergischen Landesregierung müssten zukünftig mit den Interessen der USA sowie exportorientierter Konzerne abgestimmt werden“, erläutert Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND. „Gesetze auf Ebene der Bundesländer, wie das derzeit in BadenWürttemberg geplante Gesetz zum Schutz von Naturschutzgebieten vor Gentech-Einträgen mit einem Sicherheitsabstand von drei Kilometern zum Gentech-Feld hätten danach kaum noch eine Chance.“ „Die EU-Kommission möchte die Förderung des freien Handels als Zielvorgabe zukünftiger Gesetzgebung festsetzen“, kritisiert PilarskyGrosch. „Wenn sich ihr Vorschlag in den Verhandlungen durchsetzt, könnten exportorientierte Konzerne zukünftig noch leichter ihre Interessen in politische Entscheidungen einbringen. Es ist abzusehen, dass dadurch Gesetze zum Schutz von Mensch und Umwelt erschwert oder sogar ganz ausgebremst werden“, so Pilarsky-Grosch weiter.
Ankündigung: Mitgliederversammlung des BUND Regionalverbands Rhein-Neckar-Odenwald Der Vorstand des BUND Regionalverbands Rhein-Neckar-Odenwald lädt die Mitglieder aus der Region RheinNeckar-Odenwald zur ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Datum: 12. März 2015 – 19 Uhr Ort: Welthaus Heidelberg – 1.OG Willy-Brand-Platz 5 69115 Heidelberg Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Berichte und Entlastung des Vorstands 3. Haushalt 4. Nachwahl - 2. Vorsitzende/r 5. Sonstiges Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung des BUNDKreisverbandes Neckar-Odenwald. Der Vorstand des BUND-Kreisverbandes Neckar-Odenwald lädt die Mitglieder aus dem NeckarOdenwald-Kreis zur ordentlichen Mitgliederversammlung ein. Ort:
Natur- und Umweltzentrum Heugasse 6 74821 Mosbach
Zeit: Dienstag, den 14. April 2015, 20 Uhr Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes des Kreisverbandes 2. Kassenbericht 3. Neuwahl des Vorstandes 4. Bericht der Ortsgruppen 5. Verschiedenes
Demo: „Fukushima – Keine Entwarnung!“ am 8.3.2015 in Neckarwestheim Auch 4 Jahre nach dem Super-GAU kommt es tagtäglich zur radioaktiven Verseuchung des Meeres und der Luft. Wie in Tschernobyl nimmt der Schilddrüsenkrebs bei Kindern und Jugendlichen dramatisch zu. Wir stehen in Solidarität zu den Menschen in Tschernobyl und Fukushima! Die anhaltende Erdbebengefahr bedroht die Ruinen, mit ungewissen Folgen. Deshalb darf es keine Wiederinbetriebnahme der japanischen AKWs geben!
„Endlager“-Suche wurderttausenden Tonnen von Fordern Sie den eigens ein neues gering und schwach gemeinsam mit uns am Gesetz beschlossen radioaktivem Ab8.3.2015 einen sowie eine neue rissmüll. Wir lassen endgültigen Atomausstieg Behörde gegrünkeinen Deal zwijetzt und weltweit! det. Wir forschen Atomaufsicht dern stattdessen, und EnBW zu. Wir Beginn: 13 Uhr eine Langfristwollen TranspaOrt: Bahnhof Kirchheim (Neckar) Strategie für den renz und BürgerZiel: AKW Neckarwestheim Atommüll in echtem mitbestimmung beim gesellschaftlichem DiaAbriss von Obrigheim, log zu erarbeiten! Dieses Neckarwestheim 1 und „Endlager“-Suchgesetz lehnen wir Philippsburg 1! Statt den Atommüll freizumessen und zu verbrennen, fordern wir die kontrollierte VorOrt-Deponierung auch des gering verstrahlten Abrissmülls! Die Landesregierung als Anteilseigner der EnBW verhinderte nicht den Bau des neuen Kohlekraftwerksblocks in Mannheim. Es fehlt der Ausstiegsfahrplan für den Klimakiller Kohlekraft. Wir BürgerInnen führen dezentrale Energieprojekte von unten weiter!
Foto: BUND
Durch Firmenspaltungen, wie E.on es plant, soll die Haftung für den Atommüll abgeschüttelt werden. Die Kosten für den Atommüll aber sollen die Bürger teuer zahlen. Dabei muss das Verursacherprinzip auch für die Atomindustrie gelten! Zur
ab! Damit kein weiterer Atommüll anfällt, verlangen wir das sofortige Abschalten der noch laufenden AKWs und Atomfabriken! Die Landesregierung unterstützt die skrupellose Freisetzung von hun-
Die Ausfuhr deutscher Atom-Technik wird weiter gefördert, sogar Hermes-Bürgschaften sind noch erlaubt. Uran- und Brennelementefabriken in Gronau und Lingen besitzen eine zeitlich unbefristete Genehmigung zur Produktion. Fast täglich gibt es Atomtransporte. Wir verlangen einen Stopp der Castortransporte nach Neckarwestheim und Philippsburg! Wir fordern das sofortige Abschalten von Neckarwestheim 2 und Philippsburg 2!
Redaktion BUND Regional: BUND Regionalverband z.Hd. Tobias Staufenberg Willy-Brandt-Platz 5 69115 Heidelberg E-Mail: tobias.staufenberg@bund.net e-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Mitarbeit erwünscht Beiträge aus der Region für die BUND-Seiten in Heft 2-2105 bitte bis 22. April 2015 an den Regionalverband in Heidelberg einsenden. Texte bitte per E-Mail an tobias.staufenberg@bund.net Umwelt Direkt geht an alle BUND-Mitglieder in der Region als Service des BUND-Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald (kein Zwangsbezug).
Aktuelles im ZuM Verkehrspädagogik
ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg www.adfc-bw.de/heidelberg E-Mail heidelberg@adfc-bw.de Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg Tel.: 06221/23910 Mo-Sa: 10.00 - 13.30 Uhr Mo-Fr: 14.30 - 18 Uhr Do: 14.30 - 19.00 Uhr Di: geschlossen Verantwortlich für diese Seite Michael Fröhlich heidelberg@adfc-bw.de Verkehrspolitische Sprecher Bernhard Pirch-Rieseberg und Hermino Katzenstein heidelberg@adfc-bw.de Rennradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Geländeradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Alltagsradlertouren Kontakt über manfred.hauk@adfc-bw.de ADFC-Jugend eMail-Kontakt: jugend-hd@adfc-bw.de AG Verkehrspädagogik verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de Ortsgruppe Weinheim weinheim@adfc-bw.de Spendenkonto Volksbank Kurpfalz H+G Bank IBAN:DE78672901000062432500, BIC:GENODE61HD3
Februar und März stehen im „ZuM – Zentrum für umweltbewusste Mobilität“ wieder im Zeichen von Radfahren und Genießen. In drei Vorträgen stellen wir verschiedene Arten des Radreisens und des kulinarischen Genusses vor. 27. Februar 19:30 Uhr „Mit dem Rad die Metropolregion Rhein-Neckar entdecken“ In der Metropolregion gibt es mehr als 40 Radfernwege. An diesem Abend stellen wir etwa die Hälfte davon vor und werden unterstützt von „Feine Weine in der Weststadt“ (www.feine-weine-weststadt.de), die Weine aus unserer Region entlang der Radrouten vorstellen. Eintritt: 10,-€ / ADFC-Mitglieder 8,-€ 06. März 19:30 Uhr „Raues Schottland sanft entdecken“ - Vortrag mit Whiskyprobe An diesem sehr exklusiven Abend gehen wir mit Beate Steger und Jürgen Strifler auf Entdeckungstour in den Nordwesten Europas. Beate (www. beate-steger.de) wird mit fantastischen Bildern und Filmen über ihre Reise berichten, dazu liefert Jürgen (www.whisky-inn.de) die Köstlichkeit, die Schottland berühmt gemacht hat - Whisky. Eintritt: 15,-€ / ADFC-Mitglieder 12,-€ 13. März 19:30 Uhr „Mit dem ADFC auf Radreisen – ein Reiseveranstalter stellt sich vor“ Aus 26 exklusiven und erlebnisreichen Reisen zeigen wir Ihnen für 2015 die schönsten Radreiseziele in Europa. Neben den beliebten ADFCKlassikern warten 15 neue Radreiseziele auf Sie. Heute Abend finden Sie garantiert Ihre Traumradreise! Michael Fröhlich nimmt Sie mit auf die Reise und wird, wie bei all unseren Vorträgen, auch das Kulinarische neben seinem Vortrag nicht vergessen.
Die Arbeitsgruppe Verkehrspädagogik bietet auch in diesem Jahr Grundschulen in Heidelberg, Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis für 3. und 4. Klassen Projekttage zur Vorbereitung auf die Fahrradausbildung an. An einem solchen Projekttag lernen die Kinder das Fahrrad aus verschiedenen Perspektiven wie Technik, Sicherheit und Bedienung sowie spielerisch bei einem spannen-
den Parcours kennen. Interessierte Grundschulklassen können sich unter 06221-6554102 oder verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de mit uns in Verbindung setzen.
Jugend
Jahreshauptversammlung
ADFC-Osterfreizeit – „Fahrrad trifft Astronomie“ 30.03. - 01.04.2015 Das Weltall fasziniert die Menschen seit der Antike und lässt sie nicht mehr los. Wie sieht es im Weltraum ist? Wie kommen wir dorthin? Was und wie viel wissen wir überhaupt über die unendlichen Weiten? Diesen und noch mehr Fragen gehen wir auf der dreitägigen Osterfreizeit nach. Dabei sind wir mit dem Fahrrad in und um Heidelberg unterwegs und besuchen spannende Orte zum Thema. Die Freizeit kostet 45,-€ / für Mitglieder 40,-€ Kontakt: ADFC-Jugend: 06221-65 54 103 E-Mail: jugend-hd@adfc-bw.de
04. März um 19:00 Uhr im Forum am Park in Heidelberg „Radfahrer im Straßenverkehr - Gefahr oder gefährdet?“ - so lautet der Titel unseres diesjährigen Gastvortrags. Wir freuen uns, mit Roland Huhn, dem Referenten Recht des ADFC, auch in diesem Jahr wieder einen hochkarätigen Gast begrüßen zu dürfen.
Werkstattkurse für Fahrradfahrer In den Räumlichkeiten des ADFC und des DKFZ werden in Heidelberg in Zusammenarbeit mit Radolino und Mountainbike(kul)touren Heidelberg Werkstattkurse für jedermann angeboten. Durchgeführt werden die Kurse unter Anleitung zweier erfahrener und langjähriger „Schrauber“ aus der Branche. Die benötigten Werkzeuge werden bereitgestellt. Bei Interesse Anfrage ans ZuM.
Die Projekttage der „Verkehrsdetektive“ und der „Schulradler“ werden in diesem Jahr wieder in Kooperation mit der RNV durchgeführt, worüber wir uns sehr freuen.
Ortsgruppe ADFC Weinheim-Bergstraße Die Ortsgruppe Weinheim startet in die Saisoneröffnung 2015 mit einem Infostand am Samstag, den 28. März von 10:00 – 16:00 Uhr in HirschbergLeutershausen, Hauptstraße 4 bei Rad Sport Bergstraße. Am Infostand stellt der ADFC seine Touren aus dem Radtourenprogramm vor und lädt zum Mitradeln ein.
Helmberatung Die erste Helmberatung in diesem Jahr findet am Mittwoch, 18. März von 14.30 bis 18.30 Uhr vorm ZuM – Zentrum für umweltbewusste Mobilität statt. Wir haben bereits die aktuellen Modelle dieser Saison für Sie zum Ausprobieren.
Radreise Mannheim-Rom
ADFC-Mitglied Thomas Lang zeigt am Donnerstag, dem 5. März um 19.30 Uhr im Trafohaus, Keplerstraße 22 eine Bild-Ton-Präsentation über seine Radreise von Mannheim über die Via Claudia Augusta nach Rom. Spenden für die Saalmiete werden gern gesehen. Nicht-Mitglieder müssen sich anmelden: Tel. (0621) 81099318, besser im Internet www.adfc-bw.de/mannheim
Radmarkt Mannheim
Fahrradsicherheitstraining
Am Samstag, dem 18. April von 10 – 12 Uhr am Hauptbahnhof bietet sich eine gute Gelegenheit, ein gebrauchtes Rad zu erwerben oder ein nicht mehr benötigtes Rad zu verkaufen. Lediglich bei erfolgtem Verkauf wird eine Verkäufer-Provision von EUR 2,00 fällig. Die Biotopia Fahrradstation bietet kostenlose Fahrradcodierung, die Bahnhofsmission bietet Gelegenheit zu einem Frühstück.
Der nächste Kurs in der Mannheimer Innenstadt findet am Samstag, dem 28. und Sonntag, dem 29. März (Anmeldeschluss 21. März) jeweils von 10 – 15 Uhr statt. Informationen/Anmeldung: besser-radfahren@adfc-bw.de oder www.adfc-bw.de/besser-radfahren/
Termine Aktiventreffen Mannheim MO, 23.3., 27.4., 18.5., 18:30 Uhr Stammtisch Mannheim DO, 12.3., 9.4, 7.5., 18 Uhr Verkehrsforum Neckarau MO, 16.3., 18.5., 20 Uhr
Stadtbahn Nord Die Einrichtung der Großbaustelle am Abzweig der Hochuferstraße hat bei Radfahrenden zu Recht für Aufregung gesorgt: die wichtige Verbindung war zunächst ersatzlos unterbrochen. Eine Umleitung über die Gehwege der Grenadierstraße, JakobTrumpfheller-Straße und FriedrichEbert-Straße wurde ausgeschildert. Bei Redaktionsschluss fehlten die Bordstein-Anrampungen noch. Die Benutzung der Fahrbahn ist erlaubt.
Velo-City 2017 Die Velo-City Konferenz im Fahrrad-Jubiläums-Jahr 2017 wird in Lissabon, Stockholm oder Arnheim/ Nimwegen stattfinden.
Jahresversammlung
Indonesien
Sumbing – faszinierendes Indonesien
Mit seinem Programm „Leben zwischen Welten“ stellt Journalist Jörg Brandt am Donnerstag, dem 26. März um 19.30 Uhr im Trafohaus, Keplerstraße 22 das faszinierende Land vor. In einer 90 minütigen Multimediashow nimmt er Sie mit auf vier Jahre Leben, Reisen und Arbeiten und bietet einen Blick hinter die Kulissen dieses Urlaubsparadies‘. Der Eintritt ist frei, der Erlös aus dem Verkauf von Zeichnungen, Fotografien und Souvenirs fließt in einen Fond, der Patenschaften für Kinder in Vietnam übernimmt. Spenden, auch für die Saalmiete, werden gern gesehen. Eine Platzreservierung wird empfohlen: Tel. (0621) 81099318, bevorzugt im Internet www.adfc-bw.de/mannheim (Saalöffnung: 19:00).
Die Jahresversammlung wählte nach einem kleinen Neujahrsempfang mit einem Vortrag zum neuen Fahrradvermietsystem in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg den Vorstand mit Dr. Gerd Hüttmann als Sprecher, Heidrun Schneiders als Kassiererin, Georg Beneken, Günter Berkmann, Conny Kraft, Dr. Klaus-Dieter Lambert und Peter Mathejczuk als Bezirkssprecher sowie Sybille Burmeister und Helga Lang als Kassenprüferinnen. Roman Deuster ist als Pressereferent weiterhin für die Ankündigung der Mannheimer Radtouren zuständig.
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club KV Mannheim Postfach 120 152 68052 Mannheim Tel. 0621-81099318 (p) Fax 0621-81099319 (p) mannheim@adfc-bw.de Internet-Homepage www.adfc-bw.de/mannheim ADFC Info-Punkte BIOTOPIA Fahrradstation am HBf Heinrich-von-Stefan-Str. 2 Mo–Fr 9-13 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr Fahrradladen Rund Ums Rad Wallstadt, Mosbacher Str. 21 Mo, Di, Do, Fr 10-13 + 15-18.30, Sa 9-13 Uhr Fahrrad Kästle Feudenheim, Ziethenstraße 29 Mo 14-20, Di-Fr 10-12 + 14-18 Uhr Sa nach Absprache Radsporthaus Altig Neckarstadt, Lenaustraße 14 & Uhlandstr. 12 Mo-Fr 9-13 + 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr der radladen Neckarstadt, Lenaustraße 5 Mo-Fr 10-12.30 + 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr Sprecher: Dr. Gerd Hüttmann Tel/Fax: siehe oben gerd.huettmann@adfc-bw.de Pressereferent: Roman Deuster Tel. (0621) 855965 Kassenwartin: Heidrun Schneiders Tel. (0621) 103958 Regelmäßige Treffen: Mannheimer Stammtisch Donnerstags, siehe Termine Restaurant Kurfürst am Markt R1, 15, 68161 Mannheim Tel. (0621) 26275 Radler-Treff Ludwigshafen am 1. Dienstag im Monat 19.00 Uhr, Gaststätte „Grün-Weiss“ Saarlandstr. 50, Ludwigshafen Aktiventreffen Mannheim Montags, siehe Termine 18.30 Uhr Bürgerhaus „Trafohaus“ Keplerstr. 22, Mannheim Verkehrsforum Neckarau Rheingoldstr. 47, Mannheim Spendenkonto: IBAN DE23 6705 0505 0038 4655 20 BIC MANSDE66XXX
VCD-Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg Tel: (0 62 21) 16 08 93 Mo-Fr: 10:00-13:30 Uhr, 14:30-18:00 Uhr, Do: bis 19:00 Uhr Sa: 10:00-13:30 Uhr Kontakt zum VCD-Regionalverband www.vcd.org/rhein-neckar rhein-neckar@vcd.org Bankverbindung Volksbank Kurpfalz H+G BANK eG IBAN DE66 6729 0100 0065 6890 06 BIC GENO DE 61 HD3 VCD-Bundesgeschäftsstelle Rudi-Dutschke-Str. 9, 10969 Berlin Tel: (030) 28 03 51 - 0, Fax: - 10 Mitgliederservice Tel: : (030) 28 03 51 - 75 Versicherungsfragen Tel: : (030) 28 03 51 - 85 VCD-24h-Notrufnummer Tel: (0228) 9 65 42 30 Bundesverband www.vcd.org vcd-bundesverband@vcd.org Landesverband Ba-Wü www.vcd-bw.de info@vcd-bw.de Redaktion VCD Ingolf Hetzel (hz) Telefon (0 62 21) 30 02 32
Wenn Sie die Menschen sehen wollen, die sich in den letzten Jahren und auch in 2015 für den VCD RheinNeckar engagieren und auch für Sie eine bessere, umweltfreundliche Mobilität erreichen wollen, dann kommen Sie doch auch zur Jahreshauptversammlung des VCD Rhein-Neckar am 24.3.2015 ab 19 Uhr im Welthaus im Hbf Heidelberg. Wir berichten über unsere Aktionen, Erfolge und über die Pläne für 2015. Es gibt auch für Sie genug Gelegenheit sich einzubringen, denn Arbeitskreise und Ortsgruppen freuen sich auf neue Mitdenker und Mitmacher. Es stehen auch wieder Wahlen für den Vorstand an. Übrigens kann man als Vorstand viele eigene Ideen verwirklichen und wird oft zu interessanten Veranstaltungen eingeladen. Der „Formalkram“ ist da nur Nebensache.
Immer wieder Fernbus – und Maut Die Verkehrsbranche befindet sich mitten in einem großen Umbruch, denn Pedelecs, selbstfahrende (Elektro-)Autos, neue Taxi-Systeme, boomendes CarSharing, und neue FiGrafik: VCD-Bahntest http://www.vcd.org/bahntest-2014-2015.html
Der VCD Rhein-Neckar lädt Sie ein!
nanzierungsvereinbarungen für den öffentlichen Verkehr lassen keinen Stein auf dem anderen. Doch in der
Erfolge des VCD Beim Mobinetz-Heidelberg wurde vom Gemeinderat eine Variante mit drei statt der ursprünglich geplanten fünf Fahrspuren für den Kfz-Verkehr beschlossen. Im VCD-Konzept zum Hbf-Nord hatten wir gezeigt, dass dies ausreichend ist. So können vrsl. die zwei stadtbildprägenden Platanen erhalten werden. Die Planung bringt viele Vorteile für die stetig steigende Zahl der Nutzer von Bus und Bahn,
während weiterhin für den Autoverkehr ein grundsätzliches Verkehrskonzept für den Westen Heidelbergs fehlt. Für den Radverkehr muss im Rahmen der weiteren Planungen noch nachgebessert werden. Übrigens: noch sind Plätze frei! Jetzt Mitglied beim VCD RheinNeckar werden! https://www.vcd.org/beitritt-rheinneckar.html
medialen Diskussion finden sich fast nur noch Fernbusse und die Maut. Zum Pkw-Maut-Konzept von Minister Dobrindt hier nur so viel: sie ist unrentabel, unökologisch, ungerecht und ausländerfeindlich! Mehr Infos: http://www.vcd.org/schlusspkw-maut.html Der VCD Rhein-Neckar verkauft im ZuM in Heidelberg Fahrkarten u.a. für MeinFernbus / Flixbus und DeinBus. Da der Markt in Bewegung ist, wie die Fusion der beiden Marktführer MeinFernbus und Flixbus zeigt, schauen Sie bitte auf unsere ZuM-Homepage www.zumhd.de, um die aktuellen Vertriebspartner zu erfahren. Neben einem Positionspapier zum Fernbusverkehr hat der VCD im „VCD Bahntest 2014/2015“ diesmal Bahn, Fernbus und Auto verglichen. Das, für uns nicht überraschende, Ergebnis zeigt nebenstehende Grafik im Überblick: das Auto ist in keinem Fall das optimale Verkehrsmittel, wenn man objektive, messbare Kriterien anlegt. Tja, und wie fahren Sie nach Heilbronn, Köln oder Berlin? Die Bahn bietet die meiste Bewegungsfreiheit, ist schnell und kann auch preiswert sein, im Fernbus steht man auch nicht länger im Stau als im Auto, genießt dabei aber den Vorteil eines Chauffeurs und lernt immer wieder neue Mitfahrer kennen. Im Auto ist man allein und muss auch noch arbeiten – egal, Hauptsache gemütlich!? Zum Glück bietet jede Fahrt die Möglichkeit eine andere Alternative auszuprobieren, bleiben Sie neugierig!
Fußverkehr III: „Los geht‘s!“ im Land und in Heidelberg Mit der Auftaktveranstaltung „Los geht’s!“ am 26. Februar 2015 startet Baden-Württemberg nach der Radverkehrsförderung nun eine systematische Fußverkehrsförderung auf Landesebene. Expertinnen und Experten präsentieren in Stuttgart erfolgreiche Beispiele der Fußverkehrsförderung auf kommunaler Ebene. Der VCD und das Amt für Verkehrsmanagement sind dabei, um sich Anregungen für die Umsetzung in Heidelberg und für mögliche Kooperationen mit dem Land zu holen. „Da gehen wir mit!“ – Schritte zu einem fußverkehrsfreundlicheren Heidelberg In Heidelberg engagiert sich der VCD bereits in der AG Fußverkehr für Menschen, die ihre Wege in der Stadt unter
VCD on tour: Auf den Spuren von Lechleiter und Herberger Stadtteilgeschichtliche Radtour durch MannheimWaldhof am 22. März 2015. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Taunusplatz, neben der Jugendkirche. Die Tour endet beim Spiegelschlösschen (Luzenberg). Die ca. zweistündige Führung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
angemessenen Bedingungen zu Fuß zurücklegen wollen. Unter dem Motto „Gehwegfrei für den Fußverkehr“ wird die Arbeitsgruppe, die beim Amt für Verkehrsmanagement angesiedelt ist, in Kürze konkrete Maßnahmenempfehlungen für Heidelberg vorlegen. Dabei geht es um Maßnahmen, die zumeist kurzfristig und mit vergleichbar geringem Aufwand an konkreten Standorten umgesetzt werden können. Zu den Vorschlägen gehören z. B. • Markierungen von Stellflächen auf der Fahrbahn, um das Geh wegparken einzudämmen, • temporäres Parkverbot an einzel- nen Stellen an Müll-Abholtagen, um Aufstellflächen für die Müllbehälter im Straßenraum zu schaffen und den Hindernislauf auf den Gehwe- gen zu beenden,
• Kontrollen des ruhenden Verkehrs. Autos dürfen grundsätzlich nicht auf Gehwegen parken, solange dies nicht durch deutliche Beschilderung und Markierungen gekennzeichnet ist • sowie Verbesserung von Straßen querungen und Wegeführungen an Baustellen. Der VCD fordert den Gemeinderat und der Oberbürgermeister auf, ein sichtbares Zeichen für die umweltfreundlichste Mobilitätsform zu setzen und die Realisierung der Maßnahmenvorschläge zu unterstützen! Informationen und Anregungen zum Thema Fußverkehr finden Sie auch unter: http://www.vcd.org/staedtecheck-2014. htm und http://www.gehwege-frei.de
„Da gehen wir gerne“ - Roter Teppich für den Fußverkehr Es sind die Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, die dem Verkehr in der Stadt ein Gesicht geben! Zeigen auch Sie Ihr Gesicht, zu Fuß oder auf dem Rad – für einen menschlichen Verkehr, für mehr Freude an der Bewegung aus eigener Kraft! (AE)
Die Aktivenseite des VCD Berichte aus Ortsgruppen und Arbeitskreisen. Pressesprecher Ingolf Hetzel (0 62 21) 30 02 32 Ortsgruppen Heidelberg Anabel Eichel (01 60) 6376428 Mannheim Wolfgang Preuß (06 21) 30 11 01 Mannheim-Neckarau www.neckarau21.de Markus Rebmann (06 21) 8 54 75 40 Sandhausen Armin Boßerhoff (0 62 24) 8 16 22 Schwetzingen Dieter Konrad (0 62 02)2 59 12 Wiesloch (move) move21.de Manfred Stindl (0 62 22) 5 13 65 Arbeitskreise AK Bahn Frank Mayer (0 62 21) 18 46 44 AK Rad Ingolf Hetzel (0 62 21) 30 02 32 AK Kinder im Verkehr Dieter Konrad (0 62 02) 2 59 12 VCD in der Metropolregion Neckar-Odenwald Kontakt über VCD LV Ludwigshafen-Vorderpfalz Klaus Ulshöfer (0 62 33) 5 36 29
Foto: Markus Bachmann. Aus: VCD Städtecheck 2014 zu Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern