umweltdirekt D 10188 1/2016, 29. Jhg.
Das Rhein-Neckar-Magazin März-ausgabe
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Im Interview: Veganer Adler-Spieler Christopher Fischer
Macht‘s die Milch wirklich? Veganes Leben in der Rhein-Neckar-Region
Schimmel -
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nachhaltig gegen feuchte Wände
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Fit in den Frühling
Editorial 3
Liebe Leserinnen und Leser,
inhalt 6 Profi-Sportler Christopher Fischer 8 Veganer Wein 12 Von Löffelmeter getestet… 15 Gesundheitsrisiko Schimmel 22 Gesunder Rücken 24 BUND 26 ADFC 28 VCD 30 Pro & Contra vegane Ernährung
„unsere Milch macht stark“, „Milch ist meine Stärke“ – Werbeslogans suggerieren, dass Milch zu einem gesunden, kraftvollen Leben dazugehört. Schon Kinderärzte empfehlen Eltern, dass Kleinkinder ab einem Jahr bereits 300 ml/ Gramm Milch(produkte) am Tag zu sich nehmen sollen. Denn wer Milch trinkt, wird groß und stark – so die landläufige Meinung. Doch nicht zuletzt der Blick in die Regale der Supermarktketten zeigt, dass sich hier etwas tut. Von Soja- bis Mandelmilch – immer mehr Menschen suchen nach einer Alternative. Aber ist ein veganes Leben auch wirklich gesund? Wir haben Verfechter beider Seiten aus der Region gefragt. Außerdem: Wo kann man in der Region gut und vegan essen? Welche veganen Produkte gibt es? Alles dazu in unserem großen Special: Veganes Leben in der Rhein-Neckar-Region ab Seite 5. Besonders freuen wir uns, dass wir einen Neuzugang im Umwelt Direkt-Team haben: In jeder Ausgabe testen die Gastro-Profis Sean und Max Martin vom Blog Löffelmeter für uns Restaurants in der Region. Für diese Ausgabe musste es natürlich vegan sein. Ihren Bericht gibt es auf Seite 15. Alle Neuigkeiten von BUND, ADFC und VCD an Seite 26. Viel Spaß beim Lesen, Tine Messerschmidt
29. + 30.10.2016
TREND w w w . v i t a t r e n d . i n f o
10 - 18 Uhr Rudolf-Wild-Halle, Heidelberg-Eppelheim
Impressum
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Verlag: Wolf Verlag GmbH Hostackerweg 21 69198 Schriesheim Tel. 06220-6562 Fax: 911023 Herausgeber: Tine Messerschmidt & Christian Wolf Chefredaktion: Tine Messerschmidt tine.messerschmidt@umweltdirekt.de
Anzeigen: Sabine Wolf sabine.wolf@umweltdirekt.de Leitende Redakteurin: Tina Gajdics Redaktion: Lydia Prexl Layout: Claudia von Bihl und Frauke Dreyer Abo- und Einzelbestellung: leserservice@umweltdirekt.de Jahresabo 15 Euro inkl. 7% MwSt und Porto.
Vertrieb: Fahrwerk Ambient Media Druck: Westdeutsche Verlagsund Druckerei GmbH Kurhessenstr. 4-6 64546 Mörfelden-Walldorf Titelbild: © Joana Kruse- Fotolia.com D.W./pixelio.de 100% Recycling-Papier
4 UMWELT AKTUELL
Elektromobil in den Frühling starten Die Stadtwerke Heidelberg engagieren sich für die Energiewende und den Klimaschutz vor Ort. Dabei denken sie auch an den Verkehr: Denn rund 30 % des Energieverbrauchs bundesweit gehen auf dessen Konto. Gelingt es, davon einen Teil auf Ökostrom umzustellen, ist das ein großer Gewinn für die Umwelt. „Wir fördern vor allem Pedelecs“, sagt Michael Teigeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg Energie. „Denn hier ist die Technik schon wirklich alltagstauglich.“ Um die Bekanntheit der elektromobilen Zweiräder zu fördern, verleiht
NEWS das Unternehmen Pedelecs an öffentliche und private Institutionen. Bislang wurden 26 Leihverträge abgeschossen. Die Stadtwerke Heidelberg möchten Verbraucher unter-
stützen, Elektromobilität mit Ökostrom zu verbinden. Daher gilt für alle Kunden, die ein Ökostrom-Produkt des Unternehmens beziehen: Sie erhalten beim Kauf eines Pedelecs bei einem der teilnehmenden Händler einen Rabatt von 100 Euro: www.swhd.de/ emobility. Mit Mitteln aus einem Klimafonds unterstützt der Energieversorger außerdem das Projekt Rückenwind des Umweltschutzvereins Ökostadt Rhein-Neckar. Darüber werden Pedelecs zum Leihen angeboten: www.rueckenwind-hd.org.
Pedelec an der E-Ladesäule auf dem Werksgelände der Stadtwerke Heidelberg.
Schnittkurse von Obstgehölzen in Mörlenbach Seit 2015 bietet die Fördergemeinschaft regionaler Streuobstbau Bergstraße-OdenwaldKraichgau e.V. (FÖG) im Winter und Frühjahr Schnittkurse mit dem Experten für B aums chnitt und FÖGVorsitzenden Christoph Schnetter an. Streuobstwiesenbesitzer, Obstbäuerinnen und gärtnerisch Interessierte lernen im theortischen Teil den Aufbau und die Wuchsgesetze eines Obstbaums kennen. Vom Zustand eines Baumes leitet sich das Ziel und die Art des Ein-
griffs sowie die Schnittführung ab. Der Blick richtet sich dabei auf die Statik, Vitalität und Nutzbarkeit. An den Bäumen zeigt der Referent die grundsätzlichen Schnitttechniken bezogen auf das jeweilige Lebensstadium eines Baumes: den Erziehungs-, Pflegeschnitt und Sanierungsschnitt. Kurstermine und Informationen von der FÖG-Geschäftsstelle unter 06209-7979 780 oder per e-mail anmeldung@ foeg-streuobstwiesen.de.
Wildkräuter auf Streuobstwiesen in Bammental
Im Frühling wachsen die jungen Wildkräuter, die den Körper reinigen und stärken. Welche Wiesenkräuter essbar sind und wie diese auf den Körper wirken, erklärt die Biologin Susanne Mayerhofer bei der Wildkräuter-Führung auf Streuobstwiesen in Bammental. Am Sonntag, 10. April von 14 bis 18.30 Uhr sind Kräuterinterssierte dazu eingeladen. Seit rund zwanzig Jahren bietet die Fördergemeinschaft regionaler Streuobstbau (FÖG) im Frühjahr diese Wildkräuter-Führung auf ihren bio-zertifizierten Streuobstwiesen an. Unter Anleitung von Susanne Mayerhofer lernen die Beteiligten verschiedene Kräu-
ter kennen und von nicht genießbaren zu unterscheiden. Mit Karin Schnetter werden die gesammelten zehn Wildkräuter gemeinsam schonend zubereitet und auch verspeist. Beim gemeinsamen Essen können die Beteiligten natürlich auch den FÖG-Bio-Apfelsaft und den Apfel-Mango-Maracuja-Saft probieren. Kostenbeitrag inklusiv Essen für Erwachsene: 25 Euro. Für Kinder ab 10 Jahren: 10 Euro. Anmeldung bei Christoph Schnetter Telefon 06223 925149 oder anmeldung@foeg-streuobstwiesen.de Mehr Infos gibt’s unter www.foeg-streuobstwiesen.de
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Zutaten für zwei Personen: Für die Moussaka: 350 g Süßkartoffeln 250 g Aubergine 1 rote Zwiebel 5 EL Olivenöl Meersalz & schwarzer Pfeffer 150 g Tomatenmark 250 g Tofu 2 Knoblauchzehen 1 TL Agavendicksaft 40 ml Rotwein Für die Cashew-PetersilienCreme: 40 g ungesüßtes Cashewmus 2 EL gehackte Petersilie Meersalz & schwarzer Pfeffer
Zubereitung: Den Backofen auf 240 °C vorheizen. Die Süßkartoffeln schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Auberginen waschen und in etwa 1 cm dicke Scheiben schneiden. 3 EL Olivenöl und ½ TL Salz mit den Süßkartoffeln und Au b e r ginen vermischen. Im ne Ofen ca. 15 ersto corn Minuten auf der obersten Schiene backen, bis das Gemüse leicht Farbe annimmt. Inzwischen den Tofu
klein hacken. Die Knoblauchzehen und die Zwiebel schälen und fein hacken. 2 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen. Den Tofu ca. 5 Minuten darin anbraten. Zwiebel und Knoblauch dazugeben und weitere 4 Minuten braten. Das Tomatenmark und den Agavendicks af t zugeben und ganz kurz e d . o i weiterbraten. l e / pix Danach salzen, pfeffern und mit Rotwein ablöschen. Die Pfanne vom Herd nehmen. Für die Creme das Cashewmus mit 80
REZEPT
Vegane Moussaka mit gehacktem Tofu und Petersilien-Cashew-Creme
ml Wasser in einem Topf erhitzen. Die Petersilie unterheben und mit Pfeffer und Salz würzen. Anschließend kleine Türmchen anrichten: abwechselnd 1 Auberginenscheibe, etwas gehackten Tofu und 1 Süßkartoffelscheibe stapeln bis die Zutaten verbraucht sind. Zum Schluss die Cashew-PetersilienCreme darüber geben.
6 UMWELT titel Bei uns kommen beide Seiten zu Wort:
Sind wirklich Veganer die Besseresser? Die Heidelberger Ernährungswissenschaftlerin Caroline Ackermann berät in Sachen ausgewogener und gesunder Ernährung in ihrem Studio in Rohrbach. Ackermann verbannt nichts grundsätzlich von ihrem Speiseplan: „Vegetarische und vegane Speisen gehören für mich zu einer ausgewogenen Ernährung dazu, jedoch haben auch tierische Produkte dort ihren Platz“. Meike Stephan begeistert in ihrem Café „Holy Kitchen“ seit letztem Jahr mit raffinierten veganen Kreationen. Außerdem ist sie Gründungsmitglied von Vegan in Heidelberg e.V.. Erst kürzlich legte sie ihr Amt als Vorstandsvorsitzende aus Zeitmangel nieder, ist aber immer noch aktiv dabei. In Umwelt Direkt zeigen die beiden die Pros und Contras veganer Ernährung. Meike Stephan: „Ich koche selten mit Ersatzprodukten, viel mehr macht es mir Freude, zu
PRO zeigen, wie abwechslungsreich man mit frischen Zutaten und ohne Tierleid essen kann.
die gesättigte Fettsäuren und Cholesterin enthalten, und die höhere Zufuhr von einfach und mehrfach ungesättigten Fett-
Meike Stephan
Foto: Löffelmeter
Für den menschlichen Körper ist die vegane Ernährung gesund und bis auf Vitamin B12 deckt sie alle Nährstoffe ab.
Veganer leiden seltener an Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Bluthochdruck. Für mich persönlich hatte die Umstellung meiner Ernährung sehr positive Auswirkungen auf meine Gesundheit. Außerdem ernähren sich fast alle Veganer, die ich persönlich kenne, sehr bewusst und achten auf die Zusammensetzung und Herkunft ihrer Speisen. Durch den Verzicht auf Lebensmittel mit tierischen Fetten,
säuren leben Veganer deutlich gesünder als „Mischköstler“ und beugen so Herzinfarkten und Schlaganfällen vor. Natürlich muss man, wie bei jeder gesunden Ernährung darauf achten, dass man sich ausgewogen und nährstoffreich ernährt. Protein, Omega 3-Fettsäuren, Kalzium, Eisen, Zink, Jod – alles kann man als Veganer abdecken, ohne auf tierische Lebensmittel zurückgreifen zu müssen. Einzig und allein Vitamin B12 muss man, zum Beispiel mit Vitamintabletten, supplemen-
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tieren, was wir aber gern in Kauf nehmen für unsere Gesundheit und ein reines Gewissen. Auch für die Umwelt ist Massentierhaltung ein riesiges Problem. Allein für die Herstellung von einem Kilo Rindfleisch werden 15.000 Liter Wasser benötigt. Auch der Futteranbau für die später geschlachteten Tiere verbraucht unglaublich viele Ressourcen. So werden die großen Flächen Regenwald nicht für die Sojaprodukte für uns Veganer abgeholzt, sondern größtenteils für den Sojaanbau für das Tierfutter. Dieses wird dann über die ganze Welt geflogen, um die „Nutztiere“ zu ernähren. Außerdem verunreinigen Gülle und Kunstdünger das Grundwasser und lassen Nitrat- und Phosphorwerte ansteigen, Antibiotikarückstände verbreiten sich auch über das Grundwasser. Ich vermeide so viel Tierleid, tue etwas für die Umwelt und für meinen Körper und kann dabei so großartig schlemmen. Lasagne, Stroganoff sans bouef, Chili sin carne, Sahnetorte, Pfefferminz Mokka Frappé, Chai Latte, Milchshakes und und und. Da fehlt mir wirklich nichts.“
Hormone, Immunglobuline, Antikörper, Kollagene, Hämoglobin und Ferritin (Sauerstoffund Eisentransporter), Enzyme und Membranrezeptoren, betreibt Zellerneuerung und Muskelaufbau. Proteinreich sind Fleisch, Fisch, Milch und Eier. Eisen braucht der Körper um Sauerstoff in den Blutbahnen zu transportieren und zu speichern. Eisen aus Getreide und Gemüse wird nur zu 5–10% von unserem Körper aufgenommen. Bei Fleisch sind es 30%, Soja 20% und bei Fisch sind 15%. Vitamin D spielt eine große Rolle im Knochen- und Zahnaufbau, fördert die Aufnahme von Calcium und unterstützt die Aktivierung des Immunsystems. Vitamin D kommt fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Fisch und Meeresfrüchte, Hühnereiern und Innereien vor. Daneben enthalten lediglich Pilze eine kleine Menge an Vitamin D. Calcium ist unverzichtbares Mineral für unseren Stoffwechsel. Hauptquellen sind Milchprodukte und Ölsardinen, aber auch Sojabohnen, Grünkohl, Fenchel, Brokkoli, Lauch, Orangen, Weizenvollkornbrot und Mineralwasser. Nennenswerte Mengen an Vitamin B12 kommen ausschliesslich in Fleisch, Fisch, Milch, Käse und Eiern vor. Folgen eines Vitamin-B12-Mangels können unter Anderem Schwäche, Blutarmut, Taubheit und Kribbeln an den Händen und Füssen, verminderte Sehkraft, vermindertes Zellwachstum, Deshalb wird Veganern und Vegetariern dringend geraten Vitamin B12 zu supplementieren. Jod ist ein Spurenelement und
KONTRA Caroline Ackermann: „Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht beinhaltet eine ausgewogene Ernährung alle Komponenten, die uns die Natur und die Evolution zur Verfügung gestellt haben. Warum wir nicht auf tierische Proteine und Fette verzichten sollten: Aus Proteinen baut der Körper
Caroline Ackermann
elementarer Bestandteil der Schilddrüsenhormone. Jod ist vor allem in Fisch und Meeresfrüchten enthalten, jodiertem Speisesalz, Milch und Algen. Veganer sollten mit jodiertem Speisesalz kochen und Algen verzehren. Omega-3-Fettsäuren sind essentiellen Fettsäuren die unser Körper nicht herstellen kann, doch täglich benötigt. Omega3-reiche Lebensmittel sind Fettfische wie Thunfisch, Lachs und
Makrele, und Raps-, Soja-, Walnuss-, und Leinsamenöl und Nüsse. Zink ist ein Spurenelement, das an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt ist. Zink ist in Meeresfrüchten, Innereien und Eiern enthalten, aber auch in Linsen, Weizen, Mais, Haferflocken und Bohnen. Auch wenn eine vegane Ernährung zu niedrigeren Cholesterinspiegeln, Blutzuckerspiegeln und einem niedrigeren Körpergewichten führen kann, ist sie dennoch aufwendig und kostspielig. Sie ist mit vielen Restriktionen verbunden und eignet sich nur für gesunde, gut informierte Menschen.“
8 Umwelt Person Interview mit Christopher Fischer geführt von Lydia Prexl
„Ich bin ein richtiger Öko geworden“ UmweltDirekt: Herr Fischer, wie kamen Sie zum Profisport? Christopher Fischer: Das hat sich so ergeben. Ich habe schon als Kindergartenkind Eishockey gespielt. Mit 15 Jahren kam ich dann in das Jungadler-Internat nach Mannheim und nach dem Abitur war für mich klar, dass ich erst einmal nur Sport machen will. Ich bekam einen Profivertrag, habe mein erstes Geld verdient und alles lief super, dann wurde ich Nationalspieler… Da kam eigentlich nie etwas anderes für mich in Frage (grinst).
dem studieren Sie gerade im dritten Semester Sport-, Medien- und Eventmanagement in Mannheim-Neckarau. Warum tun Sie sich diese Doppelbelastung an? Fischer: Der Sport steht klar an erster Stelle. Aber ich muss ja auch in die Zukunft denken. Ich bin jetzt 27, die meisten Eishockeyspieler halten bis Mitte 30 durch. Einer der Jungs in unserer Mannschaft ist 40, aber das ist eher die Ausnahme.
UD: Wie schaffen Sie es, Training und Uni unter einen Hut zu bringen? Fischer: Das klappt bisher sehr gut. In der Sommerpause ist alles etwas lockerer. Morgens um 9 Uhr beginnt das Training und zwar im Freien. Mal raus aus der Halle..., das tut gut. Wir essen dann gemeinsam zu Mittag und danach gehe ich an die Uni oder in die Bibliothek. Im Winter ist es natürlich etwas stressiger, denn da kommen noch die gan-
UD: Sie kamen mit 15 ins Internat? Wie haben Ihre Eltern darauf reagiert? Fischer: Total positiv. Meine Eltern haben mich ja von Anfang an unterstützt. Für meine Mutter war das glaube ich sogar eine Erleichterung. Sie musste mich ja drei oder viermal pro Woche von Wiesloch nach Mannheim fahren. Meine jüngere Schwester hat damals auch noch Eishockey gespielt, aber zu anderen Trainingszeiten. Da hat meine Mutter sehr viel Zeit in der Eishalle verbracht (lacht). UD: Wie muss man sich so ein Internat vorstellen? Fischer: Das Internat ist vor allem eine Wohneinrichtung, schule und Training finden separat statt. Ich habe an der Integrierten Gesamtschule Mannheim-Herzogenried mein Abitur gemacht. Schon so früh von daheim raus und auf eigenen Beinen zu stehen, das war eine tolle Erfahrung. UD: Sie sagten vorhin, dass für Sie eigentlich nie etwas anderes in Frage kam, als Ihr Hobby zum Beruf zu machen. Trotz-
Mit vier Jahren stand er zum ersten Mal auf dem Eis, mit fünf Jahren hatte er einen Eishockeyschläger in der Hand, mit 17 Jahren machte er sein Hobby zum Beruf: Christopher Fischer ist begeisterter Eishockey-Profisportler bei den Adlern Mannheim und studiert parallel Sport, Medien und Eventmanagement. Nach einer Knieverletzung bei der Weltmeisterschaft 2012 in Finnland und Schweden musste er eineinhalb Jahre pausieren und fast wieder bei Null anfangen – mit Erfolg: In diesem Jahr holte er mit seiner Mannschaft den Meistertitel. Eine außergewöhnliche Karriere, und Fischer setzt noch eins obendrauf: Seit drei Jahren ernährt er sich vegan. UmweltDirekt hat den Spitzensportler getroffen.
zen Spiele und andere Termine wie Pressegespräche oder Autogrammstunden dazu. Da bin ich viel unterwegs. Aber zum Glück unterstützen mich meine Kommilitonen und geben mir ihre Mitschriften zum Lernen, wenn ich Vorlesungen verpasse. UD: Sie trainieren jeden Tag. Wird Ihnen das nicht manchmal zuviel? Fischer: Ich kann mir schlimmere Berufe vorstellen (lacht). Ich mache ja Sport und Spiel mit meinen Jungs. Klar habe ich manchmal keine Lust oder fühle mich nicht so fit. Aber den ganzen Tag im Büro sitzen ohne Bewegung, das wäre nix für mich. UD: Vor vier Jahren mussten Sie aufgrund eines Knorpelschadens im Knie sehr lange aussetzen. War für Sie klar, dass Sie zurückkehren werden? Fischer: Bei so einer Verletzung weiß man ja nie, wie sich das entwickelt. Bei mir hat es eineinhalb Jahre gedauert, bis ich wieder spielen konnte, das ist im Profisport eine sehr lange Zeit. Ich musste ja bei Null weder anfangen und die Muskeln erst ganz langsam wieder aufbauen. Das hat mir bewusst gemacht, wie schnell alles vorbei sein kann. Aber die Anstrengung hat sich auf jeden Fall gelohnt und es hat ja auch geklappt. UD: Das kann man so sagen. In der letzten Saison sind Sie mit den Adlern Mannheim Deutscher Meister geworden. Wissen Sie schon, wie es nach dem Profisport weitergeht? Fischer: Nein. Ich möchte auf jeden Fall weiterhin etwas mit Sport machen. Da habe ich ja auch unheimlich viel Erfahrung. Und mich reizt das Thema Er-
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nährung. Vielleicht lässt sich das ja miteinander verbinden. UD: Ernährung ist ein gutes Stichwort. Sie ernähren sich seit drei Jahren konsequent vegan. Wie kam es dazu? Fischer: Damals habe ich noch in Wolfsburg gespielt, da gab es ganz in der Nähe einen schönen Wochenmarkt mit einem Fisch- und einem Fleischstand. Das Fleisch kam sogar vom eigenen Hof. Ich habe mich damals intensiv damit befasst und habe für mich gemerkt, dass ich es nicht in Ordnung finde, selbst Fleisch aus guter Haltung zu essen. Dann habe ich von den einen auf den anderen Tag auf Fleisch weggelassen. UD: Fühlen Sie sich dadurch nicht eingeschränkt? Fischer: Überhaupt nicht. Ich fühle mich seitdem viel wohler
und ernähre mich viel gesünder. Nur wenn ich mal meine Oma besuche, esse ich ihr zuliebe auch mal ein Stück Kuchen, der mit Eiern und Butter gebacken ist. Die ist 80 und kann mit dem Begriff „vegan“ nichts anfangen. Aber meine Oma weiß auch ganz genau, wo die Eier herkommen. UD: Verzichten Sie auch auf andere tierische Produkte wie Schafwolle oder Leder? Fischer: So gut es geht ja. Ich habe seitdem zum Beispiel keine neuen Lederschuhe gekauft, aber ich habe noch alte im Schrank. Ich versuche einfach, die Umwelt so wenig wie möglich zu schädigen. UD: Was meinen Sie damit? Fischer: Seitdem ich so viel über Ernährung gelesen habe, bin ich ein richtiger Öko geworden Christopher Fischer wurde 1988 in Heidelberg geboren. Früh entdeckte er seine Leidenschaft für Eishockey. Zur Saison 2003/04 wechselte der Verteidiger zu den Jungadlern Mannheim, der Nachwuchsabteilung des Deutschen Eishockey Liga-Clubs. Für die Jungadler gewann Fischer in drei aufeinanderfolgenden Jahren den Meistertitel. Nach Verträgen für die Heilbronner Falken und die Grizzly Adams Wolfsburg kehrte Fischer
zur
Saison 2013/14 zu den Mannheimer Adlern zurück. Mit seiner Ehefrau wohnt der 28-Jährige in der Mannheimer Innenstadt.
(lacht). Ich mache zum Beispiel fast alles mit dem Fahrrad und ich kaufe in Bioläden, in denen die Ware direkt in meinen Jutesack gepackt wird, ganz ohne Plastik. Das sind nur viele kleine Schritte, aber ich glaube, nur so können wir unsere Umwelt langfristig erhalten. UD: Wie reagiert die Mannschaft? Müssen Sie sich dumme Sprüche anhören? Fischer: Die Jungs machen schon mal den einen oder anderen Scherz. Aber damit kann ich gut leben. Alle respektieren das. Es ist sogar im Gegenteil so, dass sich manche Jungs inzwischen auch dafür interessieren. Mittlerweile gibt es bei unserem
Mannschaftsfrühstück Erdnussmus.
immer
UD: Vegan und Hochleistungssport geht also problemlos zusammen? Fischer: Absolut. Wenn wir auswärts spielen, gibt es in den Hotels meist Buffet, das funktioniert sehr gut. Ich muss nur darauf achten, dass ich ausreichend Kalorien zu mir nehme. In den letzten Wochen war ich nur am Essen (lacht). Und wenn die Jungs Pizza bestellen, dann wissen sie schon, dass sie für mich viel Gemüse und keinen Käse verlangen müssen. UD: Vielen Dank für dieses Gespräch.
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Vegane Ernährung - Was können die pflanzlichen Alternativen zu Fleisch?
Im Kühlschrank eines Veganers findet man eine große Auswahl an Fleischalternativen. Tempeh, Seitan, Tofu und Co. gehören zur Basisfüllung. Wer sich vegan ernährt, isst bewusst und achtet auf die Umwelt. „Das Thema Ernährung ist tief in uns verwurzelt“, sagt Armin Schiemann von der Lindenhof-Manufaktur. Schiemann hat im Mannheimer Stadtteil die Tempehrei gegründet, weil er die vegane Ernährungs- und Lebensweise für die einzig richtige erachtet. Armin Schiemann sagt von sich selbst „ich habe die Fähigkeit Dinge zu optimieren, weil ich über das nötige Know How verfüge.“ So hat er seine eigene Rezeptur für sein Tempeh entwickelt. Es störte ihn, dass bei der klassischen Herstellung von
Die Tempehzubereitung - eine Kunst für sich!
Tempeh die Schalen der Sojabohnen als Abfallprodukt übrig blieben. So hat er ein Verfahren entwickelt, bei dem die ganze Bohne, mitsamt der Schale, zu Tempeh fermentiert wird. „Am Anfang konnte ich 100 Kilo wegwerfen, aber jetzt habe ich die Rezeptur optimiert“. Armin Schiemann verwendet für sein Tempeh ausschließlich BioZutaten. Aus der Tempehmasse werden dann Burgerpatties,
Tempeh-Dogs, Tempeh-Sushi und Wraps. „Tempeh essen muss man trainieren“, gibt er zu. Denn Tempeh hat, anders als die TofuAlternative einen eigenen Geschmack. Mit seiner Ernährungs- und Lebenseinstellung „versucht er die Welt ein bisschen besser zu machen“, denn Veganer verzichten vollkommen auf tierische Produkte. Dabei schützen sie die Umwelt und sagen „Nein!“ zur Massentierhaltung. Dennoch taucht immer wieder die Frage auf, warum es denn dann vegane Entsprechungen zu klassischen Fleischgerichten, wie Bolognese gibt. Der erfolgreiche Vegan-Koch Björn Moschinski hat sich mit
dieser Frage beschäftigt und zeigt Verständnis: „Das ist völlig verständlich da diese Menschen auch nicht vegan leben. Erst wenn man auf die deftigen, leckeren und von uns geliebten Geschmackserlebnisse verzichtet, wird es einem bewusst, dass uns dieser Geschmack antrainiert wurde. Wir müssen unseren inneren Schweinehund befriedigen. Das ist auch bei den meisten Veganern so, denn sie verzichten auf Fleisch nicht des Geschmacks wegen sondern auf Grund des Inhaltes. Da kommt es ganz gelegen das Fleisch nicht den Geschmack definiert sondern die Zubereitung und die Gewürze. Man kann ganz platt sagen, dass Fleisch als Trägerstoff oder Konsistenz funktioniert und das können auch pflanzliche Proteine und Fette.
Vegan-Verfechter Armin Schiemann
Auch finde ich es spannend, dass wir Gewohnheitstiere nicht verzichten müssen sondern nur auf andere Inhaltsstoffe zurück greifen müssen um uns, unserer Mitwelt und Umwelt einen Gefallen zu tun. Schon vor sieben Jahren konnte ich eindrucksvoll beweisen, dass über 85% von 400 Konsumenten den veganen Gulasch nicht erkannten als sie ihn aßen“. Seit kurzem hat Armin Schiemann auch einen Online-Shop. Dort kann man nach herzenslust Tempeh kaufen. Bald, so ist sein Plan, wird er einen eigenen Youtube-Kanal gründen, auf dem er zeigen will, was man mit Tempeh alles machen kann. Wir sind gespannt! Wer übrigens nicht selbst kochen möchte, der bekommt den leckeren und einzigartigen Tempeh im Bootshaus in Mannheim und Armin Schiemann kommt seit kurzem freitags in die Bahnstadt in Heidelberg zum Street Food Market.
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Vegane Produkte von Govinda (www.GovindaNatur.de)
Chia Samen, weiß Ein wahrer Schatz für die Ernährung Zur Beschreibung der Chia Samen sind Superlative durchaus angemessen – denn sie sind nicht nur reich an wertvollen Fettsäuren sondern auch an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Bereits 2 Esslöffel mit 15 g Chia Samen liefern ein erstaunliches Spektrum wertvoller Nährstoffe!
Chufella Schokoladengenuss mit Erdmandeln Natürlich lässt sich aus Erdmandeln auch ein feiner Schokoladen-Brotaufstrich herstellen. Das beliebte Chufella gibt es jetzt in einer neuen Rezeptur! Ohne jeglichen Zusatz von Zucker. Außerdem enthält Chufella
kein Palmöl mehr, sondern Sonnenblumenöl und das Soja-Protein wurde durch Lupinen-Protein ersetzt.
Sonnenblumenöl*, LupinenProtein, Salz *aus kontrolliert biologischem Anbau
Unser Chufella besticht durch den kräftigen, schokoladigen Geschmack und die leichte, feine Süße, die von den verwendeten Erdmandeln stammt. Zutaten: Erdmandeln* (61,5 %), Kokosöl*, Kakao* (7 %),
Füllmenge: 220 g , Preis 6,99 EUR. Geschmack: süß, schokoladig, nussig Verwendungsvorschläge: zum Backen, aufs Brot Allergene: Kann Spuren von Schalenfrüchten und Sesam enthalten.
Weiße Chia-Samen sind eine besondere Art der Chia-Samen. Sie unterscheiden sich von den schwarzen Chia-Samen lediglich durch die Farbe der Schale. Mit ihrer auffälligen weißen Farbe sind sie aber sehr gut geeignet für die moderne Lifestyle Küche. Tipp: in selbstgebackenem Brot liefern sie nicht nur wichtige Nährstoffe sondern halten es auch noch länger frisch und geben ihm eine feine Note.
Zutaten: 100 % weiße Chia Samen* Füllmenge: 200 g, Preis 5,45 EUR. Geschmack: neutral, ganz leicht nach Salatgurke Verwendungsvorschläge: für die moderne Küche, für besonders edle Speisen, für Gebäck Allergene: kann Spuren von Schalenfrüchten, Sesam und Lupinen enthalten.
*aus kontrolliert biologischem Anbau
Goodel, rote Linsen Die proteinreichen Nudeln von Govinda Die Besonderheit der Goodels liegt in der Auswahl der Zutaten und der Art der Trocknung. Industriell hergestellte Nudeln werden bei 130 °C getrocknet. Goodels werden hingegen bei maximal 42 °C getrocknet - so bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Zudem verwenden wir kein Speisesalz. Die Nudeln werden aus 100 % roten Linsen hergestellt.
Paradiso Konfekt unser Liebling - Genuss pur Ein echter Tipp für alle Kokosliebhaber! Der zartschmelzende Konfekt aus erlesensten Zutaten gehört zu den beliebFüllmenge: 250 g, Preis 3,90 EUR. Geschmack: typisch, fein nussig, vollmundig Verwendungsvorschläge: zum Kochen, zu verwenden wie „normale“ Nudeln
testen Produkten. Zutaten: Kokosflocken*, Kokosöl*, 25 % Agavendicksaft* *aus kontrolliert biologischem Anbau
Füllmenge: 100 g, Preis: 3,95 EUR Geschmack: cremig, zart süß, nach Kokos Allergene: kann Spuren von Schalenfrüchten und Sesam enthalten.
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Veganer Wein liegt im Trend Die Weintraube ist ein pflanzliches Produkt und somit vegan. Doch soll aus der Traube Wein werden, werden bei diesem Prozess immer noch Proteine eingesetzt, die traditionell von Tieren stammen. Jedoch liegt vegane Ernährung, also der vollständige Verzicht auf tierische Produkte, im Trend. Das haben auch einige der Top-Winzer aus der Pfalz erkannt und setzen auf eine vegane Herstellung des edlen Rebsaftes. Wir haben mit Klaus Wolf vom Bioland-Weingut Isegrim Hof in Bad Dürkheim und Martin Löhr vom ökologischen, zertifiziert nach EU-Richtlinien, Weingut LencerLöhr in Birkweiler sowie Stefan Beyerle von den Spürnasen gesprochen. Damit Rot- und Weißwein ohne Trubstoffe ins Glas kommen, muss der Most geklärt und geschönt werden. Bei der herkömmlichen Herstellung werden tierische Produkte wie getrocknete Fischblase, Hüh-
nereiweiß, Kasein oder Gelatine benutzt. All das wird eingesetzt um den Wein schneller fertig zu stellen. Obwohl nach dem Filtern von diesen Hilfsmitteln nichts mehr im Wein verbleibt, kommt strengen Vegetariern
Klaus Wolf beim begrünen des Weinberges
und Veganern ein solcher Wein nicht ins Glas. Bereits seit 1984 ist der Isegrim Hof ein zertifizierter BiolandBetrieb. Auf den rund zwölf Hektar wachsen in unterschiedlichen Lagen und auf Böden Riesling, Burgunder, Spätburgunder, Merlot und Dornfelder. Klaus Wolf praktiziert ökologischen Pflanzenschutz, der garantiert ohne Chemie auskommt. Seine Weinberge werden meist begrünt mit Klee und Wildkräutern. Gedüngt wird ausschließlich mit Mist und pflanzlichen Biodüngern. Auch bei der Lese werden die Trauben schonend behandelt, „fast alles wird von Hand, mit Schere und Eimer, gelesen“, sagt Klaus Wolf. Bei der Weinverarbeitung geht es genauso schonend zu:
„Gerb- und Bitterstoffe werden bei der herkömmlichen Verarbeitung mit Gelatine geglättet“, erklärt Wolf. Auf dem Isegrim Hof erfolgt die Klärung und Vergärung des gewonnenen Traubensaftes neben Bentonit und Biogärhefen ohne Hilfsmittel. Vor allem ohne die tierischer Herkunft. Daher passen die Weine des Isegrim Hofs in die „vegane Ernährungs- und Lebensphilosophie“. Auf dem Isegrim Hof wird auch hauptsächlich vegan gekocht - rein aus familiärem Antrieb. „Fleisch essen wir keines, wenn dann ganz selten Fisch, der dann auf jeden Fall bio ist“, sagt Klaus Wolf. Mit dem Weingut strebt er das offizielle „VeganSiegel“ schon für den kommenden Jahrgang 2016 an.
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Martin Löhr bei der Traubenlese
Bereits seit elf Jahren hat Martin Löhr tierische Klärmittel aus seinem Keller verbannt. „Wir arbeiten hauptsächlich mit Zeit“. Im Keller erzielt der Weinbauer aus Birkweiler große Erfolge. Als Hilfsmittel setzt er neben der Schwerkraft, durch die die Trubstoffe alleine absinken, auch auf den Einsatz von Tonerde. Die Herstellung von veganem Wein ist für den Bio-Winzer nicht nur eine ethische sondern auch eine gesundheitliche Willensbekundung: und die Herstellung von veganem Wein der nächste logische Schritt. Den Ausschlag zur Umstellung gab die Schweineproteinallergie seiner Frau. Sowohl im Keller als auch im Wingert macht Martin Löhr genau das was nötig ist und nicht das „was geht“. Dazu gehört auch der Verzicht von chemischen Spritzmitteln, bodenschonende Arbeitsweise und Begrünung mit Kreuzblütlern wie Klee, Ölrettich oder Senf. 2014 hat Löhr sein eigenes vegan-Logo entworfen und schützen lassen. Die Jäger des perfekten Weines sind die „Spürnasen“ aus Heidelberg. Sie arbeiten mit Top-Winzern aus dem Mittelhaardt zusammen und können nun verkünden: der Jahrgang 2015/16 wird durchweg vegan sein. Alle Weiß- sowie Rotweine im Sortiment der Spürnasen sind mit Erbseneiweiß geklärt, denn das gilt als besonders geschmacksneutral. Drei Sil-
bermedallien haben die Weine bei Mundus vini dem internationalen großen Weinpreis gewonnen. Aber nicht nur online, sondern auch im ausgesuchten Weinladen „Feine Weine in der Weststadt“ kann man die edlen Rebsäfte von den „Spürnasen“ erstehen.
Spürnasen
Raffiniert sind übrigens auch die veganen Weingelees „Riesling“Basilikum oder „Pinot“ Noir Bio. Doch was nützt vegane Verarbeitung der Traube, wenn in der Rispe Ohrenzwicker, Marienkäfer und Co. sich versteckt halten vor ihren Fraßfeinden? Ist der Wein dann immer noch vegan, wenn Insekten mit den Trauben gepresst werden? Oder müsste man streng genommen bei der Lese jede Rispe aufs genaueste untersuchen? Martin Löhr hat eine ganz klare Ansicht „Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Wein ist kein klinisches, sondern ein Naturprodukt“. Den vegan lebenden Menschen geht es hauptsächlich um eine bewusste Ernährung: bewusst Tierleid in Kauf nehmen, darauf wollen sie verzichten. Somit ist dies vertretbar, sagen gestandene Veganer, wie Armin Schiemann von der Lindenhofmanufaktur, da „die Insekten nicht bewusst und willentlich getötet wurden“.
Wo es sonst noch veganen Wein gibt: Weingut Isegrim Hof Am Spielberg 2 67098 Bad Dürkheim/Ungstein
Weingut A. Christmann Peter-Koch-Straße 43 67435 Gimmeldingen
Weingut Lencer-Löhr Madenburgstr. 11 76831 Birkweiler
Weingut Neumer Guntersblumer Str. 52-56 D-55278 Uelversheim
Spürnasen Hans-Bunte-Str. 6 69123 Heidelberg
Bioland Weingut Stefan Kuntz Raiffeisenstr. 13 D 76829 Landau / Mörzheim
Weingut Dr. Bürklin-Wolf Weinstr. 65 67157 Wachenheim
Weingut Schwarztrauber Lauterbachstraße 20 D-67435 Neustadt-Mußbach/ Weinstraße
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Das Delta isst vegan Lange sind die Zeiten vorbei, in denen vegane Ernährung hauptsächlich von Verzicht geprägt war. Überall im Delta gibt es von Burger über Pizza zu Kuchen und Torten alles, was das vegane Herz höher schlagen lässt. Wir haben uns umgesehen und eine Fülle von Restaurants und Cafés entdeckt. Bäckerei Bihn Seit Ende Januar gibt es in M3, 7 einen harmonischen und gemütlichen Ort zum Frühstücken, die Mittagspause verbringen oder einfach bei einem leckeren Stück handegemachten Kuchen oder jetzt ganz neu einer veganen Schoko-Minz-Torte und aromatischen Kaffee zu entspannen. Die Bio-Bäckerei Bihn hat neben der großen Frühstücksauswahl auch speziell Veganes im Sortiment: neben Brötchen und Nussstange gibt‘s Tofuwürstchen, Gemüsefrikadellen, vegane Frischcreme und vieles mehr. Jeden Tag hat die Bio-Bäckerei Bihn ein anderes Tagesgericht am Start, dabei gibt es auch fast immer eine vegane Variante. Die Bäckerei ist Mitglied des
Demeter-Bundes - Deutschlands ältestem Bio-Verband. In Mannheim findet man die Bio Bäckerei Bihn im Stadthaus in N1. In Heidelberg bei „Fair & Quer“ und bei Denn‘s Biomarkt in der Bahnhofstraße.
Leckere Kuchenauswahl in der Bäckerei Bihn
M3,7 68161 Mannheim, 0621181 994 14, Mo bis Sa 7 - 19h, www.baeckerei-bihn.de Pirates Alles an Deck! Die Piraten haben das Carree geentert! Die Pirates, Deniz und Alex wollen „die Leute dort abholen, wie sie sind“. Aus diesem Grund schmecken ihre Gerichte auch so, wie man es als Nicht-Veganer gewohnt ist. „Im Moment steht bei uns im Vordergrund, dass vegan nichts Besonderes ist, sondern man auch mal einen Döner, einen Flammkuchen, Suppen einen Hot Dog oder auch Kuchen bekommt“, so Alex. Ab dem Frühjahr segeln auch die Pirates wieder vermehrt auf der „Bio“-Welle, denn dann gibt‘s wieder Smoothies und knackige Salate. Die Carree-Piraten: Alex, Tina und Deniz
Rohrbacher Straße 8, 69115 Heidelberg, 06221 6735934, Mo. bis Do. 11- 21 Fr.& Sa. 1123h, piratesheidelberg.com/
Kombüse in Mannheim Fabelhafte vegane Kreationen bekommt man im Herzen des Jungbusch in der Kombüse. Der Black-Bean Burger, Burritos oder Quesadillas überzeugen auch eingefleischte Carnivoren. Dafür sorgen nicht nur die selbstgebackenen Burgerbuns: denn Jon und Michael, denn die Kombüsen-Crew, verwenden stets frische Zutaten. Die Kräuter werden direkt vom Strauch gezupft und die Zutaten kommen aus der Region. Jungbuschstraße 23, 68159 Mannheim, 0621 4373706, fb.com/Kombüse.Mannheim, hallo@kombuese-ma.de, Öffnungszeiten: Di bis Do 11-23, Fr 11-1 & Sa 17-1 Uhr Die Vollwertküche Rita und Miro Radovanovic haben es geschafft im Untergeschoss des Kaufhof am Bismarckplatz eine kleine Wohlfühloase einzurichten. Auf der Karte stehen ausschließlich vegane und vegetarische Gerichte, ein wechselnder Mittagstisch und ausgesprochen freundliches Personal ziehen die Gäste an. „Kommen Sie doch mal rum und schauen Sie was es heute gibt“, sagt Miro Radovanovic und lädt uns kurzerhand ins Herzstück der Vollwertküche ein. In seiner Küche dürfen wir dann in die Töpfe schauen: Es duftet. Heute gibt es leckeres Paprikagemüse und Kidneybohen. „Ich koche alles frisch. Bei mir kommt nichts aus Tüten oder Konserven“, erklärt er. Und das schmeckt man auch. Für den extra VitaminKick sorgen frischgepresste Säfte. Aber auch Naschkatzen kommen auf ihre Kosten: vegane Kuchen oder Obstsalat hat die Vollwertküche für die gelungene Rundumversorgung in petto.
Die Vollwertküche von Miro Radovanovic
Bergheimer Str. 1, Im Kaufhof am Bismarckplatz, 69115 Heidelberg, 06221 916284, Mo bis Sa 12 - 19h, www.die-vollwertkueche.de Best Pizza in Town: emma24 Und das Leben ist doch ein Wunschkonzert! Zumindest bei emma24: Nach einer FacebookMitmachaktion gibt es ab sofort Giovannis beliebte Teigfladen auch vegan. Frei kombinierbare Gemüsesorten von Artischocke bis Zwiebel und veganem Käse oben drauf. Frei Haus geliefert oder im gemütlichen Emma Café in der Hauptstraße. Hauptstraße 133, 69117 Heidelberg, 06221 657299 Salerno im Roten Ochsen Pizza essen und einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz leisten – das geht im Salernos im Roten Ochsen. 100 Prozent tierfreie Gerichte stehen auf der veganen Pizzakarte. Die ist besonders abwechslungsreich: Die Pizza Hummus kommt mit gegrillten Auberginen und frischen Tomaten. Für Naschkatzen gibt es vegane Vanille Panna Cotta. Wer im Salerno keine Lust auf die Italienischen Teigfladen hat, der kann getrost alles andere auf der Karte durch pflanzliche Varianten ersetzen. Mühltalstraße 11, 69121 Heidelberg, 06221 39 29 800, gastro@salerno-heidelberg.de, www.roter-ochse-handschuhsheim.de
UMWELT titel 15 Von Löffelmeter getestet... Kettengasse 7, 69117 Heidelberg, 06221-6505230 oder 0157-85586818 Eingebettet im wohligen Schoß der Heidelberger Altstadt in einem ruhigen, aber angenehm belebtem Seitenarm der Hauptstraße liegt das freundliche Café von Meike Stephan, welches ganz im Zeichen ihrer markanten Madonna seit Mai 2015 nicht nur vegane Gaumen verzückt. In der hellen Räumlichkeit mit der außergewöhnlichen Tapete und dem warmen Flair kann man unaufgeregt und frisch bekocht feine Speisen genießen, welche die Gäste durch den ganzen Tag begleiten. Ob belegte Leckereien zum Frühstück, feine Kreationen als Mittagstisch oder wunderbare Kuchen für den ruhigen Nachmittag... Meike weiß kreativ und abwechslungsreich mit ihrer Kochkunst zu überzeugen. Angefangen hatte alles vor ein paar Jahren, als sie für eine Freundin eine Hochzeitstorte backte und kurz darauf die ersten Anfragen und Bestellungen eintrudelten. „Und da dachte ich mir, weil ich auch in meinem alten Beruf nicht so zufrieden war, vielleicht kann ich ja was daraus machen. Ich backe gerne. Bin kreativ. Warum nicht?“
Also verließ die gelernte ITSystemkauffrau ihr gewohntes Terrain, packte sich ein großes, aber sicheres Herz, schwor sich mit ihrer Familie ein und wagte den großen Schritt hinein in ein festes Domizil für ihre Holy Kitchen und rein in den Betrieb einer eigenen gastronomischen Einrichtung! Das Wissen über veganes Kochen hatte sich Meike spontan und recht schnell angeeignet, nachdem Sie vor Jahren krank war und ihr ein Arzt riet, doch mal das Verwenden von tierischen Fetten beim kochen einzuschränken. Ich hatte schon immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich Fleisch gegessen habe und dachte mir schon lange, dass ich eigentlich Vegetarierin werden sollte, doch an diesem Zeitpunkt sagte ich mir: Gar keine tierischen Produkte mehr! Zunächst wollte ich das ein oder zwei Wochen mal machen...Aber: Nein! Es war genau Meins. Es hat gepasst, ich habe mich so wohl gefühlt und ich tat keinem Tier mehr etwas zu Leide!“ „Natürlich musste ich mich mit dem Kochen etwas umstellen.
Holy Kitchen Musste mich informieren, wie etwas schmeckt, wie ich bestimmte Produkte ersetze, aber ich habe ein gutes Vorstellungsvermögen, wie etwas schmecken soll und was herauskommt, wenn man bestimmte Produkte verbindet und so fällt es mir auch leicht vegan zu kochen und es macht mir Spaß neues zu gestalten.“ Auf Fleischersatzprodukte verzichtet die dreifache Mutter fast komplett. Lieber kocht sie mit ganz frischem Gemüse vom Bauern vor Ort tolle Eintöpfe, gestaltet variantenreiche Nudelgerichte für ein breites Publikum, verzückt süße Gaumen mit ihren Cupcakes und freut sich, wenn ihr Essen jemandem schmeckt, der gar nicht weiß, dass es vegan ist. Sie will die Menschen schließlich mit dem Geschmack für ihr Essen begeistern und stets mit einem Lächeln den Alltag ihrer Gäste mit der rein pflanzlichen Idee bereichern.
Die beiden Brüder Sean und Max sind der Löffelmeter. Der Blog ist der wohl frischeste und unvoreingenommenste Gastroblog des Delta. Getestet werden nicht nur Restaurants, Feinkostläden, Imbissbuden und Cafés sondern auch die gehobene Sterneküche. Wo man am besten in der Region vegan essen gehen kann, wissen die beiden ganz genau. Deshalb testen Sean und Max für Umwelt Direkt in dieser Ausgabe die veganen Schlemmertempel der Region. Tagsüber ist Sean übrigens als Landschaftsgärtner unterwegs und Max ist Fotograf. Mehr Tipps zum Essen gehen gibt es übrigens unter www.loeffelmeter.de und täglich frisch auf den Tisch unter www.facebook. com/loeffelmeter
Öffnungszeiten: Di. – Sa. 10:00 Uhr bis 19:00 Uhr. Feiertags: 10:00 Uhr bis 17;00 Uhr. Jeden 1. Sonntag im Monat: Brunch. Montag: Immer Ruhetag, auch wenn Feiertag ist. Kontakt: www.holykitchen.de und www.facebook.com/veganetorten
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Geheimnisvolle Milch – gesunder Genuss oder gefährlicher Trunk? Von Lydia Prexl
Wolfgang Dirscherl / pixelio.de
Viele Jahre lang galt Milch als Inbegriff eines gesunden Nahrungsmittels. Doch mittlerweile ist die Milch in Verruf geraten. Sie steht im Verdacht, Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Diabetes, Fettleibigkeit, Herzkreislauf-Erkrankungen und Allergien zu begünstigen. Manche Kritiker warnen sogar vor ihrem Verzehr. Doch wer hat Recht? UmweltDirekt hat sich unter Experten umgehört. Gut 24 Kilo Käse, 6 Kilo Butter, 17 Kilo Joghurt und 56 Liter Milch – so viele Milcher zeugnisse hat ein Bundesbürger im Jahr 2014 nach Aussage des Deutschen Milchverbands verzehrt. Und die Tendenz steigt – wenn auch nur geringfügig. Milch ist bei der Mehrheit der Verbraucher beliebt. Doch ist sie auch gesund? Die Positionen scheinen verhärtet. Für die einen ist Milch ein wichtiger Nährstofflieferant – kein anderes Getränk enthält so viel Kalzium. Außerdem stecken in der Milch viele Proteine, Magnesium und Zink sowie mehrere Vitamine. Aus diesem Grund empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) pro Tag 200 bis 250 Gramm fettarme Milch und Milchprodukte und zwei Scheiben fettarmen Käse.
Auf der anderen Seite kontern Milchgegner mit dem Argument, dass Milch krank mache. Ihre Liste an Vorwürfen ist lang. Milch löse Allergien und Hautprobleme aus, schade den Knochen, fördere Entzündungsprozesse, Fettleibigkeit, Diabetes und Krebs und rufe bei Kindern vermehrt Asthma, Atemwegsinfekte und Mittelohrentzündungen hervor. Damit nicht genug. Forscher aus Schweden beobachteten bei Menschen mit einem hohen Milchkonsum sogar einen früheren Tod. Björn Moschinski, der ganz bewusst auf alle tierischen Produkte verzichtet, sieht das Problem noch globaler. Der vegane Koch sagt: „Man sollte das Leid der Tiere in der Milchindustrie, die Zerstörung von Lebensräumen durch exzessive Landwirtschaft und das globale Problem der Emissionen durch die Massentierhal-
tung nicht vergessen. Wenn alle Fakten zusammen genommen werden, ist der Konsum vom Milch und Milchprodukten aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar.“
In der Kritik: Milchzucker Im Alltag besonders kontrovers diskutiert ist der Milchzucker, die sogenannte Laktose. Insbesondere Veganer vertreten den Standpunkt, dass Milch für Kälbchen gedacht und für den menschlichen Verzehr ungeeignet sei. Sie führen unter anderem an, dass 75 Prozent der Weltbevölkerung laktoseintolerant sei und der Mensch also keineswegs auf Milch angewiesen sei, wie die Milchindustrie hierzulande gerne glauben machen möchte. In der Tat: Dass die meisten Europäer in der heutigen Zeit
Kuhmilch vertragen, ist einer Genmutation geschuldet. Denn als die Menschen der Jungsteinzeit vor etwa 10.000 Jahren damit begannen, Kühe zu halten, konnten nur sehr wenige unter ihnen mit Hilfe eines speziellen Enzyms die Milch verdauen. Gerade in Zeiten der Knappheit erwies sich diese Mutation als evolutionärer Vorteil und setzte sich über die Jahrhunderte langsam durch. In Deutschland leiden nach Schätzungen nur noch etwa 15 Prozent der Gesamtbevölkerung unter einer Milchzuckerunverträglichkeit. Dass dennoch immer mehr Deutsche im Supermarkt zur laktosefreien Produkten greifen, ist einem Trend geschuldet. Denn nach Aussagen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben 80 Prozent der Käufer keine Milchzucker-
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unverträglichkeit, sondern glauben einfach, damit ihrem Körper etwas Gutes zu tun. Zu Unrecht: So lange keine diagnostizierte Laktoseintoleranz vorliegt, sind solche Spezialprodukte unnötig.
Panikmache oder berechtigte Sorge?
In eine ähnliche Richtung denkt Ingrid Herr, Professorin und Leiterin der Sektion Chirurgische Forschung und des Arbeitskreises Molekulare Onkochirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg. Aus ihrer Sicht ist ein Szenario vorstellbar, bei dem ein hoher Milchkonsum bei gleichzeitig mangelnder Bewegung das Krebsrisiko erhöhen und zu Allgemeinerkrankungen beitragen könnte. Die Wechselwirkungen sind jedoch komplex. Herr erklärt: „Tierische Fette, wie sie in der Milch enthalten sind, können den Cholesterinspiegel erhöhen und damit zu Übergewicht beitragen. Ähnliches gilt für den Milchzucker, der Blutzuckerspitzen begünstigt. Auf Dauer führen Über-
Risiko von Darmkrebs, Osteoporose oder Diabetes mellitus Typ 2. „Allerdings sind das bislang nur Hypothesen und es ist leider nach wie vor schwierig, fundierte Aussagen zu treffen.“, betont Zech. Das Problem: Zwar gibt es im
Sojamilch ist für viele die Alternative.
Milch, die eigentlich für die Aufzucht des Kälbchens gedacht sind, und die laut Herr einen idealen Nährboden für besonders aggressive Tumorstammzellen darstellen könnten.
Forschung ist uneinig Doch es gibt auch gegenteilige Studien. So hat das Bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung im vergangenen Jahr eine umfassende Studie beim Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe beauftragt. Die Mitarbeiter des MRI werteten fast 400 Einzelstudien weltweit aus und kamen zu dem Ergebnis, dass es keine belastbaren Belege dafür gibt, das Milch krank macht. Sogar das Gegenteil sei der Fall. Dr. Ulrike Zech, Oberärztin in der Klinik für Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie (Krehl-Klinik) am Universitätsklinikum Heidelberg, führt aus: „Die aktuelle Datenlage spricht eher für den Verzehr.“ Milch habe demnach sogar einen positiven Einfluss auf Blutdruck und Herzkreislauferkrankungen und reduziere das
Fall der Milch zahlreiche Beobachtungsstudien, die auf mögliche Zusammenhänge zwischen Milch und Krankheiten hinweisen. Doch um herauszufinden, ob diese Zusammenhänge tatsächlich zutreffen oder auf Verzerrungen oder Störfaktoren zurückzuführen sind, müssten Forscher sogenannte Interventionsstudien durchführen, bei denen sie die vermutete Ursache – in dem Fall den Milchverzehr – gezielt ausschalten oder kontrollieren. Zech erläutert: „Zum Thema Milch und Gesundheit
liegen bisher keine solcher Interventionsstudien vor, so dass die Ergebnisse von Beobachtungsstudien mit Vorsicht zu genießen sind.“
segofax / pixelio.de
Doch wie sieht es mit den anderen Vorwürfe der Milchgegner aus? Professor Harald zur Hausen, Nobelpreisträger der Medizin und Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ), erklärt: „Epidemiologisch gibt es gewisse Hinweise, dass Milchkonsum etwas mit Brustkrebs, mit Gebärmutterkrebs und möglicherweise auch mit Prostatakrebs zu tun hat. Ich spreche nicht darüber, dass Milch ungesund ist. Aber ich halte es für wichtig, dass entsprechende Untersuchungen durchgeführt werden, damit wir möglicherweise schädigende Faktoren ausschalten können.“
gewicht, hoher Cholesterinspiegel und hoher Blutzucker zu einem metabolischen Syndrom, das mit Entzündung einhergeht. Diese Entzündung wiederum erhöht das Krebsrisiko.“ Bedenklich seien zudem die Wachstumsfaktoren aus der
Dies bestätigt auch Prof. Harald zur Hausen, Nobelpreisträger der Medizin, der am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) forscht. Er sagt: „Es gibt zwar sehr viele unterschiedliche Studien, doch diese Studien verfolgen ganz unterschiedliche Ansätze. Aus meiner Sicht sind noch sehr intensive wissenschaftliche Untersuchungen notwendig, um eine wirklich fundierte Aussage zu treffen.“
Zusammenhänge sind keine Ursachen Wie schwierig es ist, von Beobachtungen auf kausale Zusammenhänge zu schließen, zeigt die bereits erwähnte Studie aus Schweden. Die Forscher um Karl Michaëlsson von der Universität Uppsala hatten Fragebögen von über 60.000 Frauen und 45.000 Männern im Hinblick auf ihre Ernährungsgewohnheiten untersucht. Das Ergebnis: Mit steigendem Milchkonsum steigt nicht nur die Häufigkeit für Knochenbrüche, sondern auch die Sterblichkeitsrate. In der Summe starben
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in der Gruppe der Frauen, die mehr als drei Gläser Milch pro Tag tranken, 7 Frauen mehr als in der Gruppe derjenigen, die weniger als ein Glas Milch pro Trag tranken. Bei Männern waren die Zahlen deutlich geringer. Allerdings lässt sich durch das Forschungsdesign nicht zweifelsfrei belegen, dass der Milchkonsum tatsächlich die Ursache für den Anstieg der Mortalität und der Knochenbrüche ist. Vielleicht leiden die Vielmilchtrinker auch einfach stärker unter Übergewicht? Möglich wäre auch eine umgekehrte Korrelation: Gerade weil Menschen ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, trinken sie vorbeugend mehr Milch. Auch die Autoren der Studie selbst raten daher zu einer vorsichtigen Interpretation der Ergebnisse und geben keine Ernährungsempfehlung. So gibt die Milch den Forschern auch weiterhin Rätsel auf.
Tierwohl leidet Gleichwohl: Neben der Gesundheit des Menschen wird die Gesundheit der Kuh in der Milchdebatte häufig vergessen. Doch auch die Haltungsbedingungen spielen laut Ingrid Herr eine wichtige Rolle für die Qualität der Milch. „Kühe auf der Weide, die Gras fressen, produzieren mehr Omega-3 Fettsäuren und die Sonneneinstrahlung bewirkt eine höhere Vitamin D3-Konzentration in der Milch. Beides, Omega-3 Fettsäuren und Vitamin D3, können das Krebs-
risiko senken.“ Bei schlechten Haltungsbedingungen werden die Kühe zudem gestresst. Stresshormone wie Kortison landen in der Milch. Das ist bedenklich, denn Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Kortison Tumorzellen aggressiver macht und sie schlechter durch Chemotherapie behandelt werden können. Hinzu kommt: Eine normale Kuh würde am Tag etwa 8 Liter Milch produzieren. Das ist die Menge, die ein Kälbchen zum Heranwachsen braucht. Die in der Industrie eingesetzten Kühe hingegen bringen es auf bis zu 50 Liter pro Tag. Das geht nur mit Kraftfutter, künstlichen Befruchtungen und besonderen Züchtungen. Diese Hochleistung hat ihre Kehrseite: Die Kühe leiden häufiger an Euterentzündungen, werden öfter mit Antibiotika behandelt und sterben im Schnitt zehn bis 15 Jahre früher als normale Kühe. Und weil auch die Milch von trächtigen Kühen verarbeitet wird, hat die Milch einen hohen Gehalt an weiblichen Geschlechtshormonen.
Milch ist nicht gleich Milch Zuletzt hat auch die Verarbeitung der Milch einen Einfluss auf ihre Qualität. Markus Schmutz, Inhaber des Markushofes in Maisbach, ist einer der wenigen Landwirte der Region, die frische Rohmilch verkaufen. Er ist überzeugt: „Bei der Milch wird besonders durch die Ho-
mogenisierung und starke Erhitzung meines Erachtens aus einem gesunden Lebensmittel ein bedenkliches, das dem Körper eventuell mehr schadet als nützt.“
Bio-Käse direkt vom Erzeuger: der Markushof
Bereits vor 37 Jahren hat Schmutz auf Bio umgestellt. Seine Kühe erhalten im Sommer frisches Kleegras und im Win-
ter Heu; dazu gibt es Getreideschrot, Kartoffeln und Möhren. Die Kälber werden mit Vollmilch aufgezogen und Kleegras und Getreide stammen aus eigenem Anbau. Zu Beginn lief der Ab-HofVerkauf der Rohmilch sehr gut, doch ab Mitte der 90er-Jahre sehr ging er stark zurück, da über die Medien die Rohmilch als gefährlich dargestellt und die Angst vor dem Rohmilch-Verzehr beim Verbraucher geschürt wurde. Mittlerweile gibt es wieder vermehrt Interessenten für Rohmilch, doch die Bereitschaft, zum Milchkaufen zum Erzeuger zu fahren, ist nicht mehr so groß wie früher. „Es ist einfach bequemer, im Supermarkt zu einer Milch zu greifen, die drei Wochen oder länger hält.“
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Dabei ist Bio-Milch nach Aussage von Schmutz nicht zwangsläufig besser: „Das liegt auch daran, wie der jeweilige Betrieb arbeitet oder wie sich das Futter zusammensetzt. Auch eine Biokuh kann hohe Kraftfuttermengen futtern. Und auch bei der Biomilch treten industrielle Verarbeitung und lange Haltbarkeitszeiten immer mehr in den Vordergrund.“
Milch in Maßen ist unbedenklich Ein düsteres Bild? Vielleicht. Letztendlich muss jeder Verbraucher selbst entscheiden. Für Dr. Ulrike Zech ist das Fazit der derzeitig verworrenen Studienlage dennoch eindeutig: „Der Verzehr von Milch und Milchprodukten ist in den letzten Jahren sprichwörtlich durch den Kakao gezogen worden.
Die glücklichen Kühe vom Markushof in Maisbach geben „gute“ Milch.
Anhand der derzeitigen Studienlage kann aber nicht davon ausgegangen werden, dass ihr Verzehr schädigend ist.“ Und Rienk Offringa, Leiter der Abteilung Molekulare Grundlagen Gastrointestinaler Tumoren am DKFZ, fügt hinzu, dass sich jedes Lebensmittel, das im Übermaß konsumiert wird, nachteilig
auf den menschlichen Körper auswirken können. Das gelte für die Milch ebenso wie für Fleisch oder Äpfel. „Wie Menschen sind Allesfresser und brauchen eine ausgewogene Ernährung. Milch
ist kein Durstlöscher, sondern ein tierisches Produkt mit relativ vielen Kalorien. Deshalb kann ich die Aufregung um die Milch nicht nachvollziehen.“
Veganes Engagement in der Region Albert-Schweizer-Stiftung „Ehrfurcht vor dem Leben” verbindet die Aktiven der Aktionsgruppen Mannheim und Heidelberg der Albert-SchweitzerStiftung. Die Aktionsgruppen klären Verbraucher über Leid und Tod der Tiere und die Kollateralschäden durch Nutztierhaltung auf und informieren über die vegane Lebensweise. Ansprechpartnerin: Anne-Rose Funk ag-mannheim@albertschweitzer-stiftung.de albert-schweitzer-stiftung.de/helfen/ aktiv/mannheim Luisa Schmitz und Petra Kreutz ag-heidelberg@albert-schweitzer-stiftung.de
Vegan in Heidelberg e.V. Schröderstr. 7, 69120 Heidelberg Telefon: +49 176 82942587 Email: mail@veganinheidelberg.de www.veganinheidelberg.de facebook.com/heidelbergvegan Stammtisch: Jeden 1. Donnerstag im Monat, ab 19.00h im Restaurant Red – die grüne Küche, Poststraße 42, Heidelberg Tel.: 06221 9145206 info@red-diegruenekueche.com www.red-diegruenekueche.com www.facebook.com/ RedDieGrueneKueche
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Veganer Online-Shop für nachhaltige Klamotten: Rantipole
Vegane Mode aus Mannheim Betreiberin Eva Hotz in ihrer Werkstatt
Freakige, punkige oder einfach einzigartige Kleidung tragen und damit auch gleich noch die Umwelt retten – dafür steht das junge Modelabel Rantipole aus Mannheim. Individuelle Kleidungsstücke und Accessoires für alle, die etwas Außergewöhnliches tragen möchten, aus der Masse herausstechen wollen oder einfach ein Highlight für ihr Outfit suchen. Alle angebotenen Kleider sind vegan, aus Materialien von ökologischem Anbau und unter fairen Bedingungen produziert. Auch achtet Rantipole auf Müllvermeidung und versucht die Verwendung von Plastik auf ein Minimum zu
reduzieren. Von der Idee, über den Schnitt, bis hin zum genähten oder bedruckten Produkt entsteht alles im hauseigenen Atelier in Mannheim. DIY „Do it yourself “ ist bei Rantipole Programm. Durch zertifizierte Rohstoffe sind die Produkte schadstoffarm, gut hautverträglich und von guter Qualität. Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit wird bei der Rantipole groß geschrieben. Rantipole betreibt einen eigenen Online-Shop auf www. rantipole.eu mit europaweitem Versand. Alle Neuigkeiten gibt’s auch unter www.facebook.com/rantipole.eu
3 Fragen an Isabelle Kempf, Betreiberin des Geschäfts umgekrempelt Dein Geschäft umgekrempelt steht für nachhaltige Mode. Ist dein Sortiment auch vegan? Mit meinem Laden möchte ich eine echte Alternative zum üblichen Modezirkus bieten. Die Kleidung von manomama wird zum Beispiel aus Biobaumwolle und anderen ökologischen, möglichst regionalen Materialien vom Garn bis zur Naht in Deutschland hergestellt. Das bedeutet, dass die Kleidung nicht nur hier entworfen und genäht wird, auch der Stoff wird hier hergestellt, genauso wie Knöpfe, Reißverschlüsse und Nieten. Das Sortiment ist größtenteils vegan, vor allem die Jeans kommen ohne Lederpatch aus. Außerdem habe ich lokale upcycling-Labels in meinem Sortiment: lilidili, elfmade und pikobella. Hier kommen kontinuierlich neue hinzu. Upcycling ist für mich eine sehr sinnvolle Möglichkeit, der Ressourcenverschwendung entgegenzuwirken. Worauf ist zu achten, wenn man vegane Mode tragen möchte? Vegan bedeutet zunächst, dass die Kleidungsstücke keine offensichtlichen tierlichen Bestandteile ent-
Isablle Kempf in ihrem Laden umgekrempelt (M2, 15a)
halten, also Leder, Wolle oder Seide. Um das konsequent umzusetzen, sollte man vor allem auch auf die Details schauen: Hat die Jeans ein Lederpatch am Bund? Sind die Knöpfe aus Horn? Darüber hinaus finde ich es aber wichtig, auf eine faire Herstellung zu achten, selbst wenn es sich um rein pflanzliche Produkte handelt. Es gibt ein Vegan-Siegel von der Vegan Society mit dem potenziell auch Kleidung zertifiziert werden könnte, aber es ist bisher vor allem
im Bereich Nahrung vertreten. Generell gleicht die Vielfalt der Siegel für bio, öko, fair und vegan einem Dschungel. Ich denke man ist gut beraten, sich das einzelne Unternehmen anzuschauen und dann zu entscheiden, ob man mit den Herstellungsbedingungen und verwendeten Materialien einverstanden ist. Siehst du einen besondere Trend hin zu veganer Mode? Ja! Ich hoffe allerdings, dass es nicht beim Trend bleibt, sondern hier eine nachhaltige Veränderung stattfindet. Ich freue mich sehr, dass sich immer mehr Menschen damit auseinandersetzen, wie und aus was ihre Kleidung hergestellt wird. Meine Kunden schätzen vor allem die Hintergrundinformationen, die ich ihnen zu den Kleidungsstücken geben kann. Ich habe die Produktion mit eigenen Augen gesehen, das ist schon etwas Besonderes. Und Leute, die manomama schon länger kennen, sind sowieso glücklich, diese gibt es außer online bisher nur in Läden in Augsburg und in Mannheim zu kaufen. www.umgekrempelt-mannheim.de
umwelt UMWELT geld21 TITEL 21 Soziale Geldanlage bei Oikocredit finanziert erneuerbare Energien in Entwicklungsländern
Foto: Opmeer Reports
Ein Lichtblick für dunkle Haushalte
Solar-Lampen am Webstuhl geben gutes Licht. Das braucht V. Jayalakshmi für ihre komplizierten Muster.
Weltweit 1,2 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu Strom. Licht auf Knopfdruck - Fehlanzeige. Wer in entlegenen Dörfern in Indien, Kenia oder auf den Philippinen nach Einbruch der Dunkelheit Licht zum Arbeiten oder Lernen braucht, nutzt meist Petroleumlampen. Diese sind aber teuer, brandgefährlich und gesundheitsschädlich. Der Ruf nach sauberer Energie aus erneuerbaren Quellen wird lauter. Doch wie sieht eine zukunftsfähige Energieversorgung im globalen Süden aus? Wer finanziert Unternehmen, die bezahlbare Solarlampen und dezentrale Stromversorgungslösungen anbieten? Der Blick auf den jüngsten Klimagipfel und die globalen Nachhaltigkeitsziele zeigt: Wir sind alle gefragt.
Investitionen in Entwicklungsländern Tatsächlich kann auch jeder etwas tun. Zum Beispiel über Oikocredit. Fragen der weltweiten Gerechtigkeit bestimmen die Arbeit der internationalen Genossenschaft schon seit über 40 Jahren. Ihr Ansatz: Sie investiert das Geld ihrer Anlegerinnen und Anleger als Darlehen oder Kapitalbeteiligungen dort, wo es dringend benötigt wird, derzeit in rund 800 sozialen Unternehmen in Afrika, Asien, Lateinamerika sowie Mittelund Osteuropa. Sie hilft damit ägyptischen Kleinbauern, die Wüste urbar zu machen, finanziert Mikrokredite und seit geraumer Zeit auch erneuerbare
Energieprojekte wie Laufwasserkraftwerke in Peru, kleine, netzferne Anlagen oder auch Solarlampenhersteller wie Barefoot Power oder Thrive Solar.
Arbeit für Frauen in Solarfabrik In das indische Unternehmen Thrive Solar hat Oikocredit über eine halbe Million Euro investiert. Dessen Geschäftsführer ist ein Sozialunternehmer, der seinesgleichen sucht: „Über 600 Millionen Menschen leben in Indien ohne Strom. Wenn wir ihnen Licht geben, helfen wir ihnen, aus der Armut zu entkommen.“ Das deckt sich mit dem Ziel von Oikocredit. Thrive Solar hat drei Fabriken in Indien und eine in Kenia. In den Produktionsräumen arbeiten vor allem Frauen. Sie schneiden und testen Solarzellen, löten und setzen Lampen zusammen. Produziert werden Taschen- und Leselampen bis hin zu Lampen für große Räume. Für die Käufer amortisiert sich die Investition schnell, da die Kosten für Petroleum, Kerzen oder den Dieselgenerator entfallen.
WeltFAIRbesserer aus Baden-Württemberg Das Kapital für die Kreditvergabe kommt von über 50.0000 AnlegerInnen weltweit - darunter auch fast 7.000 aus BadenWürttemberg. Sie wollen mit ihrem Geld etwas Sinnvolles auf der Welt bewegen. Die Finan-
zierungen in rund 60 Entwicklungsländern nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ sollen dazu beitragen, dass Kleinunternehmen und Genossenschaften schneller auf einen grünen Zweig kommen, dass Licht auch in dunkle Haushalte kommt. www.oikocredit.de
22 umwelt gesund Vorbeugen ist besser als heilen
Gesundheitsrisiko Wohnschimmel Dass Schimmel zu den größten Wohnplagen gehört und die Gesundheit gefährden kann, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Die Ursache ist dabei immer die gleiche: Feuchtigkeit, die sich auf verschiedenen Wegen Zutritt verschafft. Doch wieso waren früher beispielsweise Kellerwände fast immer feucht, aber kaum von Schimmel befallen? Das Erfolgsgeheimnis von damals wirkt auch noch heute: Putze und Wandanstriche aus Naturkalk. Neben der Vermeidung von Feuchtigkeit in der Wohnung kommt vor allem den Wandoberflächen eine Schlüsselfunktion dabei zu, dem Schimmel erst gar keine Angriffsfläche zu bieten. Denn hier gilt: Vorbeugen ist besser als heilen. Hat sich der Schimmel erst mal eingenistet, hilft nur eine gründliche Sanierung, in der Regel mit der chemischen Keule. „Dabei hält die Natur eines der wirkungsvollsten Mittel gegen Schimmel für uns bereit, das schon die alten Römer kannten. Farben und Putze aus reinem Kalk sind mit einem pH-Wert von
11 bis 13 stark alkalisch und damit - für den Schimmelpilz – sprichwörtlich ätzend“, erklärt Experte Thomas Bühler von Haga, der seit vielen Jahren Wandbeschichtungen aus Naturkalk entwickelt. Und ergänzt: „Durch die Fähigkeit von Kalk, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben, sitzen Schimmelpilze buchstäblich auf dem Trockenen, sie finden das zum Überleben notwendige dauerhaft feuchte Milieu nicht mehr vor. Obendrein verbessert sich durch die Feuchteregulierung das Raumklima spürbar“.
Um ihn als Wandbeschichtung verwendbar zu machen, durchläuft der Kalk nach dem Abbau aus natürlichen Vorkommen wie den Schweizer Alpen einige Verarbeitungsschritte. Bei ca. 1.000 °C gebrannt und mit Wasser „gelöscht“ entsteht Sumpfkalk, durch Trocknen das pulverförmige Kalkhydrat,
das durch Anrühren mit Wasser zum Anstrich wird. Für die gewünschte Farbgebung werden rein natürliche Pigmente beigemischt. So entsteht ein natürliches Produkt für die wohngesunde, schimmelvermeidende Wandgestaltung mit allen gestalterischen Möglichkeiten. www.haganatur.de
Veranstaltungstermine von Robin Cruso (Linkes Ufer 20-22, Mannheim) Naturkalk gegen Schimmel und feuchte Wände Erfahren Sie, wie Sie Wohnschimmel vermeiden, Feuchteschäden sanieren und Ihre Wände hygienisch, traumschön gestalten können. Termin: Di, den 8. März 2016 18.30 - 21.00 Uhr Referent: Hansjürgen Schneider, Fa. HAGA Teilnahmegebühr: 10,- inkl. kleinem Imbiss Wände natürlich kreativ Bei diesem Workshop von Casa Natura lernen Sie die positiven Eigenschaften von Lehm und Kalk kennen und erfahren, wie Sie Wandflächen mit ganz besonderem Charme gestalten können. Termin: Mi, den 9. März 2016 18.30 - 21.00 Uhr Referent: Hans Landenberger, Fa. Casa Natura
Teilnahmegebühr: 10,- inkl. kleinem Imbiss Glattspachteltechnik Spiegelglatte Wände im orientalischen Look Eine Wandgestaltungstechnik, mit der Sie spiegelglatte Wände mit orientalischem Flair zaubern können. Sie erlenen die Technik mit AURO ProfiKalkspachtel. Bitte Arbeitskleidung mitbringen. Termin: Do, den 10. März 2016 18.30 - 21.00 Uhr Referent: Ulrich von Bischopinck, Fa. AURO Teilnahmegebühr: 20,- inkl. kleinem Imbiss Anmeldung unter Telefon 0621 1702626 oder per E-Mail an wohnen@robin-kruso.de
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WuTai – Training – Kinder stärken (auch für Erwachsene!)
Was macht ein Kind, wenn ihm Gefahr droht? Wenn ihm Jemand an den Hals will? Methoden im WuTai-Training sind: Warming up Übungen und Spiele für: Körperwahrnehmung, Körperhaltung, Gleichgewicht, Koordination, Konzentration, Selbstvertrauen •Kung Fu - •Drachenstock •Taiji-Wushu-Übungen für Körperbewegung und Selbstverteidigung
Schnelle Reaktion, blitzschnelles Begreifen einer Gefahrensituation, viele verschiedene Bewegungsmöglichkeiten, das Erkennen von Fluchtwegen, das Ausnutzen von Überraschungsmomenten, Einschätzen der Körperkraft eines Angreifers – all diese Elemente spielen mit, wenn es darum geht, einer Gefahr zu entkommen. Es genügt nicht, dafür Techniken zu erlernen. wichtig ist vielmehr ein spielerisches Ausprobieren, bei dem eigene Fähigkeiten erfahren und verbessert werden. Einzelne Techniken erweitern dabei das Repertoire der Möglichkeiten, so dass der eigene Spielraum größer und der Geist freier wird. Dabei wird die Angst geringer, die sonst lähmend sein kann. Ein Kind, das immer wieder übt, unter einem Schlag einfach wegzutauchen, fühlt sich nicht mehr hilflos. „Der kann mir gar nichts, ich bin schneller“, das weiß es und fühlt sich sicher. Ein Kind, das den Angreifer ins Leere laufen lässt, erfährt, dass es mit dem Gegner spielen kann. Ein Kind, das seinen Angreifer packen und wegstoßen kann, fühlt seine eigene Kraft. Das, was im kämpferischen
Spiel geübt wird, kann schließlich immer mehr auch im Alltag zu einer Haltung werden, im Spiel, im Sport und auch im Schulunterricht. Ein Kind weiß, was es kann und wer es ist. Es lässt sich auch in schwierigen Situaionen nicht verrückt machen, sondern spürt seine Füße auf dem Boden, seinen Atem und sein eigenes Gewicht. Es strahlt Selbstsicherheit aus und lässt sich nicht mehr mobben. WuTai heißt: Sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, ein friedlicher Krieger werden. WuTai kann Kindern helfen, eine starke Persönlichkeit zu entwickeln, sicher, beweglich und wach zu werden mit Freude. Es geht darum, Kinder so zu stärken, dass sie Ausdauer entwickeln und mit Lust bei einer Sache sind. Sie entdecken ihren eigenen Körper und seine Möglichkeiten und können mit andern Kindern und Erwachsenen in Kontakt sein. Im Jugendalter bekommen diese Fähigkeiten noch einmal eine ganz neue Dimension, wenn ein Mädchen sich dann zum Beispiel gegen 5 Halbstarke wehren muss.
Es duckt sich schnell und rennt weg. Es springt zur Seite und flitzt davon. Es dreht sich so, dass der Angreifer ins Leere läuft. Es packt die Arme des Angreifers, zieht ihn nach unten und stößt ihn weg, so dass er hinfällt. Es leitet den Angreifer in eine andere Richtung und rennt weg.
Jeden Freitag (außer in den Ferien) 15.45 – 16.45 Uhr für 5 – 7-Jährige 17.00 – 18.00 Uhr für 8 – 14-Jährige 18.15 – 19.30 Uhr für 15– 99-Jährige Info und Anmeldung: Ursula Rimbach Praxis für Tradit. Chinesische Medizin Heilpraktikerin, WuTai-Trainerin, Qigong-Lehrerin, Sozialpädagogin Vorstädtl 12, 69245 Bammental Tel. 06223-4875 838 ursula-rimbach@web.de
24 Umwelt gesund Schmerz lass nach
Mit Kieser-Training zu einem gesunden Rücken in jeden Alter
Knacken in der Nackenmuskulatur, Kopfschmerzen und sogar Einbußen in der Beweglichkeit – Die Hauptursache ist in den meisten Fällen eine zu schwache tiefliegende Rückenmuskulatur. Sie ist meist der Auslöser für die Rückenschmerzen und Bandscheibenvorfälle, die jeden treffen - vom Handwerker bis zum Büroangestellten. Doch dagegen kann man aktiv werden: mit einem Kieser-Training. Vor genau 50 Jahren entwickelte der Schweizer Werner Kieser die effektive Trainingsmethode und eröffnete sein erstes Studio. Bislang gibt es derer 116 - auch in der Vangerowstraße 18 in Heidelberg und in E2 12-13 in Mannheim. Ein Kieser-Training ist denkbar einfach: zwei Mal für eine halbe Stunde in der Woche an hochspezialisierten Geräten trainieren, dazu Wasser trinken, am Ende duschen und fertig. Bewusst wird in den Studios auf eine Saftbar, Sauna, Bildschirme oder Musik verzichtet. Das lenkt laut der kieserschen Trainingsphilosophie nur ab. Das Kieser-Training ist eine rationale Entscheidung dafür, etwas Gutes für seinen Körper zu tun und ihn in 30 Minuten an sein Limit zu bringen. Diese hocheffiziente Methode bzw. HighIntensity-Methode schreibt vor, jeweils einen Satz pro Gerät zu absolvieren bei dem der Muskel innerhalb von 60 bis 90 Minuten lokal ermüdet. Diese Art zu trainieren führt innerhalb kürzester Zeit zu einem deutlichen Kraft- und Muskelzuwachs.
Wer sich für ein Kieser-Training entscheidet, legt seine Fitness in professionelle Hände Zur Einführungsphase gehört eine medizinische Trainingsberatung: Mit einem Arzt werden eventuelle gesundheitliche Beschwerden und Einschränkungen abgeklärt und im TrainingsMedizinische Trainingsberatung ist in den Kieser-Studios inklusive
plan berücksichtigt. Bei speziellen Beschwerden, wie Schulteroder Knieproblemen wird sein angepasster Trainingsplan erarbeitet, mit dessen Hilfe diesen gesundheitlichen Beeinträchtigungen entgegengewirkt wird. In den ersten drei Einführungstrainings spricht man mit einem
Mitarbeiter, bei Kieser Instruktor genannt, über die persönlichen Zielsetzungen, die auch in den Trainingsplan eingearbeitet werden. Danach vermittelt der Instruktor wichtige Grundlagen und leitet das Training an. Die Mitarbeiter bei Kieser sind alle durchweg geschult und geprüft. Die Instruktoren arbeiten erst nach Beendigung einer speziellen Ausbildung mit den Kunden. Die Trainingserfolge werden regelmäßig festgehalten und angepasst, so ist ein Fortschritt garantiert. Trainiertes Rückgrat garantiert Das Herzstück bei einem Kiesertraining ist die Lumbar-Extensions-Maschine (LE). Mit ihr gehen Rückenschmerzen, Bandscheibenvorfälle, Hal-
UMWELT gesund 25 Nur zwei Mal in der Woche in einem konzentrierten Umfeld trainieren, bringt den Erfolg
tungsschwächen innerhalb von sechs bis neun Wochen in die Geschichte ein. Mit ihr wird gezielt die autochthone Rückenmuskulatur, also die so wichtigen und so vernachlässigten tiefen Rückenstrecker trainiert. Diese Muskelpartie stabilisiert die Wirbelsäule und wirkt wie ein natürliches Korsett. Sind diese Muskeln zu schwach, werden sie zum größten Risikofak-
wird das Becken fixiert so wird sichergestellt, dass die tiefen Rückenstrecker isoliert arbeiten. Schon zwölf bis 18 Sitzungen reichen aus um Beschwerden zu lindern oder sogar zu beseitigen.
Der kosmetische Effekt Bis Mitte 20 baut der Körper Kraft auf. Man ist straff und fühlt sich gesund. Ab 30 nimmt dieser Effekt leider Bis Mitte 20 rapide ab. Doch baut der Körper mit diese AbwärtsspiLeichtigkeit Kraft auf rale kann man aufhalten: Das KieserKraftraining hält bis ins hohe Alter fit, aktiv, gesund und jung.
tor für alle Arten von Rückenproblemen. Während der Übung an der LE
Die Skelettmuskulatur ist das größte Stoffwechselorgan unseres Körpers und spielt daher die zentrale Rolle für unseren FettZucker-, Protein- und Knochenstoffwechsel. Die Rechnung ist denkbar ein-
fach: Größere trainierte Muskeln verbrauchen mehr Energie als schlaffe, untrainierte Muskeln. Wer also trainiert, hat einen höheren Energieumsatz, was wiederum eine Grundvoraussetzung darstellt, um langfristig effektiv abzunehmen. Auch einem gesunden HerzKreislauf-System kommt eine starke Muskulatur zu Gute, denn das Herz eines trainierten Menschen arbeitet ökonomischer und wird weniger stark belastet als das eines untrainierten. Mit fortschreitendem Alter allerdings verliert der Körper
unweigerlich an Muskelmasse. Jenseits des 50. Lebensjahres verliert man ohne Training pro Jahr im Schnitt zwischen 0,6 und 2 Prozent an Masse. Die Folge: Man entwickelt Stoffwechselerkrankungen und Beschwerden am Bewegungsapparat. Fazit Wer also seine Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit erhalten will, kommt um ein intensives Training nicht herum. Das Studio in Ihrer Nähe unter www.kieser-training.de
Apfeltag Daisbach BUND-Regionalverband Rhein-Neckar-Odenwald 1. Vorstand: Dr. Bärbel Andres Geschäftsführer: Tobias Staufenberg WeltHaus Heidelberg Willy-Brandt-Platz 5 (Hauptbahnhof) 69115 Heidelberg Tel. 06221-164841 Fax 06221-7192352 Mo-Do 9-17 Uhr bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Umweltzentrum Mannheim Käfertaler Str. 162 68167 Mannheim, Tel. 0621-331774, Fax 36752 bund.mannheim@bund.net BUND-Treffen: 1. Mittwoch 19.00 h BUND Heidelberg Geschäftsführerin Brigitte Heinz WeltHaus Heidelberg, 69115 Heidelberg Tel. 06221-182631, Fax 164841 bund.heidelberg@bund.net BUND Umweltberatung Stephan Pucher Tel. 06221-25817 Öffnungszeiten Mo., Mi., Fr. 13 - 16 Uhr Di., Do. 13 - 18 Uhr
Im Oktober 2015 veranstaltete die BUND Ortsgruppe Daisbach zum fünften Mal den Daisbacher Apfeltag. Nach vorheriger Anmeldung kann dabei jeder (nicht nur Daisbacher) sein eigenes Obst zur mobilen Saftpresse auf den Daisbacher Dorfplatz bringen. Während der Wartezeit gibt es her vorragende Flammkuchen, frische Säfte und neuen Wein. Höhepunkt ist die jährliche Prämierung des besten Mostes. Neben den Bemühungen zur Erhal-
des BUND jedes Jahr im Herbst Äpfel der BUNDeigenen Streuobstwiesen sowie der von der Ortsgruppe gepflegten Bäume der Stadt Waibstadt. Diese werden dann am Apfeltag zu einem leckeren Saft gepresst, der für den Kindergarten und die Grundschule kostenlos zur Verfügung gestellt wird. tung der Streuobstwiesen hat der BUND Daisbach auch das Ziel, Kinder für die Natur zu interessieren. So sammeln die Daisbacher Kindergarten- und Grundschulkinder mit Hilfe
Der genaue Termin für 2016 wird im Laufe des Jahres auf der Homepage des BUND Daisbach bekanntgegeben: http://daisbach.bund.net
BUND-Ortsgruppe in Sandhausen wieder aktiv Nachdem die BUND-Ortsgruppe in Sandhausen eine lange Zeit im Dornröschenschlaf gelegen hat, haben im vergangenen Jahr einige Aktive die Gruppe zu neuem Leben erweckt. Zurzeit beschäftigt sich die Gruppe mit dem Rückbau der Landesstraße L600, der in Sandhausen ein heißes Thema ist, und mit der Umgestaltung des Leimbachs. Weitere Themen und Projekte, z.B. ein Öko-Einkaufsführer für Sandhausen, ein Infostand und eine Mitarbeit beim BUND-Projekt „Wildkatzensprung“, sind in Diskussion. Wer mitarbeiten möchte oder als Gast beim Treffen der Ortsgruppe teilnehmen möchte, ist herzlich eingeladen. Kontakt: Wenny Schmidt, E-Mail: wenny.schmidt@bund.net.
Mitgliederversammlung des BUND Regionalverbands RheinNeckar-Odenwald Datum: 13. März 2016 19 Uhr Ort: Welthaus Heidelberg 1.OG Willy-Brand-Platz 5 69115 Heidelberg Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Berichte und Entlastung des Vorstands 3. Haushalt 4. Wahlen - Schatzmeister 5. Sonstiges
Mitgliederversammlung des BUND Ortsverbands Neckargemünd Alle BUND-Mitglieder aus Neckargemünd und den Stadtteilen sind hiermit herzlich zur jährlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Datum: 7.3.2016 Zeit: 19:30 Uhr Ort: Untere Eulenscheich 19, 69151 Neckargemünd, bei Kampffmeyer
BUND befragt alle Kandidatinnen und Kandidaten zu wichtigen umweltpolitischen Themen Am Sonntag, den 13. März 2016, wählen die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg den 16. Landtag. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V., hat seinen BUND-KandidatInnenCheck zur Landtagswahl 2016 gestartet. Darin befragt der Umweltverband die Kandidatinnen und Kandidaten der im Landtag und Bundestag vertretenen Parteien zu fünf zentralen landesweiten umweltpolitischen Themen. So können sich die Wählerinnen und Wähler ein Bild machen, wer wie für eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Politik steht und direkt mit Kandidatinnen und Kandidaten in Kontakt treten. „Der BUND-KandidatInnen-Check soll den Bürgerinnen und Bürgern in Baden-Württemberg helfen, sich über wichtige umweltpolitische Fragestellungen im Land zu informieren und in ihrer Wahlentscheidung zu berücksichtigen. Wir stellen darin vier Fragen zu Nachhaltigkeit, Artenvielfalt, Energiewende und Glyphosat. So erfahren die Wählerinnen und Wähler, welche Parteien sich wie für ein ökologisches Baden-Württemberg einsetzen“, sagt Dr. Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND in Baden-Württemberg.
Wie funktioniert der BUNDKandidatInnen-Check? Der BUND in Baden-Württemberg hat die Kandidatinnen und Kandidaten von CDU, SPD, Die Grünen, FDP und Die LINKE angeschrieben und aufgefordert, ihre Positionen zu den vier Kernthemen zu benennen und zu erläutern. Die Kandidatinnen und Kandidaten können mit JA / NEIN / UNENTSCHIEDEN / KEINE ANGABEN antworten und einen Kommentar zu jedem Thema verfassen. Wählerinnen und Wähler können auf der Webseite (www.bund-bawue.de/landtagswahl-2016) mit Such-Funktion nach Kandidatinnen und Kandidaten und/ oder nach Wahlkreisen suchen. Sie haben auch die Möglichkeit per Formular, den Kandidatinnen und Kandidaten in ihrem Wahlkreis Fragen zu ihrer Politik zu stellen. Wenn eine Kandidatin oder ein Kandidat noch keine Antwort abgegeben hat, können die Wählerinnen die Aufforderung stellen, beim BUND-KandidatInnenCheck mitzumachen und die Fragen zu beantworten. Ende Februar werden auf der Webseite des BUND Baden-Württemberg die Ergebnisse präsentiert. Zudem sind dort die Forderungen des Umweltverbandes an die Parteien gestellt.
Redaktion BUND Regional: BUND Regionalverband z.Hd. Tobias Staufenberg Willy-Brandt-Platz 5 69115 Heidelberg E-Mail: tobias.staufenberg@bund.net e-Mail: bund.rhein-neckar-odenwald@bund.net Mitarbeit erwünscht Beiträge aus der Region für die BUND-Seiten in Heft 2-2016 bis 20. April an den Regionalverband in Heidelberg einsenden. Texte bitte per E-Mail an tobias.staufenberg@bund.net Umwelt Direkt geht an alle BUND-Mitglieder in der Region als Service des BUND-Regionalverbandes Rhein-Neckar-Odenwald (kein Zwangsbezug).
„MoFI“ - Mobile Fahrrad Integration mit dem ADFC Heidelberg
ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg www.adfc-bw.de/heidelberg E-Mail heidelberg@adfc-bw.de Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg Tel.: 06221/23910 Mo-Sa: 10.00 - 13.30 Uhr Mo-Fr: 14.30 - 18 Uhr Do: 14.30 - 19.00 Uhr Di: geschlossen Verantwortlich für diese Seite Michael Fröhlich heidelberg@adfc-bw.de Verkehrspolitische Sprecher Bernhard Pirch-Rieseberg und Hermino Katzenstein heidelberg@adfc-bw.de Rennradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Geländeradtreff über eMail-Verteilerliste, bitte anmelden bei: matthias.guetter@adfc-bw.de Alltagsradlertouren Kontakt über manfred.hauk@adfc-bw.de ADFC-Jugend eMail-Kontakt: jugend-hd@adfc-bw.de AG Verkehrspädagogik verkehrspaedagogik-hd@adfc-bw.de Ortsgruppe Weinheim weinheim@adfc-bw.de Spendenkonto Volksbank Kurpfalz H+G Bank IBAN:DE78672901000062432500, BIC:GENODE61HD3
Flüchtlingen den Weg in die Gesellschaft zu ebnen sowie Kinder in Jugendgruppen einzubinden, das ist das erklärte Integrationsziel des MoFI Projekts des ADFC Heidelberg. Dabei besuchen MitarbeiterInnen des ADFC Heidelberg Kinder- und Jugendgruppen in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften und führen dort drei verschiedene Module mit den Kindern durch. Am Ende der drei Module steht ein gemeinsamer Ausflug mit den TeilnehmerInnen auf dem Programm. Ziel ist es, den Kindern und Jugendlichen Geschick und Vertrauen auf dem Fahrrad zu vermitteln, damit sie sich sicher und selbstbewusst im Straßenverkehr bewegen können. Die herkömmliche Rolle des Fahrrades als Fortbewegungsmittel soll für die Flüchtlinge nutzbar gemacht werden, damit sie es einfacher haben in die Gesellschaft zu „rollen“. Ein wei-
teres Ziel ist, die Kinder und Jugendlichen über den Spaß am Radfahren zum Jugendradsport zu bringen, damit sie in der Vereinsgemeinschaft schnell neue Kontakte und Freundschaften knüpfen können sowie den Spaß am Fahrradfahren behalten.
Vortrag mit Weinprobe
„Mit dem Rad die Metropolregion Rhein-Neckar entdecken“ – das ist das Thema eines Vortrags im ZuM am Freitag, 11. März um 19:30 Uhr. In der Metropolregion gibt es mehr als 40 Radfernwege, etwa die Hälfte davon werden bei diesem genussreichen Abend vorgestellt. Unterstützt wird die Veranstaltung von „Feine Weine in der Weststadt“ (www.feineweine-weststadt.de), die Weine aus unserer Region entlang der Radrouten vorstellen und zum Probieren einschenken. Anmeldung wird empfohlen – 06221-23910. Eintritt: 10,-€ / ADFC-Mitglieder 8,-€
Osterfreizeit „Fahrrad trifft Orientierung“ 3 Tage, ca. 50km pro Tag 30. März bis 1. April 2016, jeweils von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr Mit dem Rad und der Bahn unternehmen wir kleinere Touren durch die Umgebung und lernen viel rund um das Thema Orientierung und was dahinter steckt. In dieser Freizeit erfährst du, wie Stadtpläne und Karten entstehen und wie du dich mithilfe eines GPS-Geräts orientierst, um zu einem Ziel zu kommen. Anmeldeschluss: 24. März 2016 Teilnahmegebühr: 40 Euro für ADFC-Mitglieder, 45 Euro für Nichtmitglieder
Pfingstfreizeit „Fahrrad trifft Naschen“ Mit dem vom ADFC Heidelberg selbst entwickelten und gebauten Radanhänger fürs Lastenrad lassen sich die Fahrräder zu den Flüchtlingseinrichtungen umweltbewusst transportieren.
ZuM - Zentrum für umweltbewusste
Mobilität
Jugend
Helmberatung
Am Mittwoch, den 16. März 2016 findet die erste Helmberatung in diesem Jahr statt. Das Angebot der „Neutralen Helmberatung“ findet bis Oktober jeden 3. Mittwoch im Monat vor dem ZuM statt.
Filmabend mit Diskussion
Am Freitag, den 4. März 2016 findet ebenfalls im ZuM ein Filmabend mit Diskussion statt. Gezeigt wird „The Human Scale“, ein Film, der sich mit Architektur und Städteplanung beschäftigt. Wie gestalten wir die Städte so, dass sich die BewohnerInnen darin wohlfühlen, dass Teilhabe stattfinden kann und der ökologische Fußabdruck möglichst gering bleibt? Carl Zillich vom IBA-Kuratorium Heidelberg wird die anschließende Diskussion mit seiner Expertise begleiten.
3 Tage, ca. 50km pro Tag 23. Mai bis 25. Mai 2016, jeweils von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr Welches Kind nascht nicht gerne? Es warten drei Tage voll mit spannenden Ausflügen rund um das Thema Naschen und Süßigkeiten auf euch. Wie in kleinen Unternehmen Leckereien hergestellt werden und welche Vielfalt es in unserer Region gibt, erfährst du auf dieser Freizeit. Natürlich kommt das Naschen auch nicht zu kurz. Anmeldeschluss: 19. Mai 2016 Teilnahmegebühr: 40 Euro für ADFC-Mitglieder, 45 Euro für Nichtmitglieder
Radparade
Die erste Parade ist letztes Jahr erfolgreich mit knapp 200 RadlerInnen durch die Stadt gerollt. In diesem Jahr gibt es nun den zweiten Aufschlag am Samstag, den 16.04.2016 ab 14 Uhr, Start ist am Uniplatz. Mehr Informationen findet ihr zeitnah auf unserer Homepage und in der Tagespresse.
Radreise „München – Venedig“ Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club KV Mannheim
Am Donnerstag, dem 17. März um 19.30 Uhr berichtet ADFC-Mitglied Thomas Lang mit einer BeamerPräsentation über eine Radreise von München über die Dolomiten nach Venedig. Er gibt im Mannheimer „Trafohaus“, Keplerstraße 22 dabei auch Tipps zur Tourenplanung und –durchführung.
Unterwegs im Pustertal
Fahrradsicherheitstraining Der nächste Kurs in der Mannheimer Innenstadt findet am Samstag, dem 5. und 14. Mai jeweils von 10 – 15 Uhr statt. Informationen/Anmeldung: 0621 / 9766093, besser-radfahren@adfc-bw.de oder www.adfc-bw.de/besser-radfahren/
Termine Earth Hour-Tag am SA, 19.3., siehe Internet & Tagespresse Aktiventreffen Mannheim MO, 21.3., 25.4., 23.5., 18:30 Uhr Stammtisch Mannheim DO, 10.3., 14.4, 12.5., 18 Uhr Verkehrsforum Neckarau MO, 21.3., 9.5., 20 Uhr
Jahresversammlung Die Jahresversammlung wählte nach einem kleinen Neujahrsempfang mit einem Vortrag zu den Ergebnissen des 20. Bundesweiten Umwelt- und Verkehrskongresses und einen Ausblick auf die Jugendarbeit des ADFC Rhein-Neckar/Heidelberg im Jahr 2017 den Vorstand mit Dr. Gerd Hüttmann als Sprecher, Heidrun Schneiders als Kassiererin, Georg Beneken, Manfred Horlacher, Conny Kraft und Peter Mathejczuk als Bezirkssprecher sowie Sybille Burmeister und Helga Lang als Kassenprüferinnen. Roman Deuster ist als Pressereferent weiterhin für die Ankündigung der Mannheimer Radtouren zuständig, Saara Morsch unterstützt die Vorbereitungen für das Fahrrad-Jubiläumsjahr 2017. Günter Berkmann und Dr. Klaus-Dieter Lambert standen aus persönlichen bzw. beruflichen Gründen leider nicht mehr zur Wahl.
Der Eintritt ist frei, Spenden für die Saalmiete werden gern gesehen. Die Saalöffnung ist um 19:00, Getränke und Radtoureninformationen aus der Region sind erhältlich. Platzreservierung: Tel (0621) 81099318 oder bevorzugt im Internet
Radmarkt Mannheim Für Samstag, dem 16. April von 10 – 12 Uhr war der Radmarkt am Hauptbahnhof geplant und steht auch so im Programmheft. Aufgrund der Großbaustelle auf dem Postgelände steht der Platz vor der BIOTOPIA Fahrradstation jedoch diesmal nicht zur Verfügung. Wir versuchen einen anderen Marktplatz zu finden – bitte zeitnah im Internet oder der Tagespresse prüfen.
Sondermarke und -münze Das Jubiläum 200 Jahre Fahrrad wird im nächsten Jahr durch eine Sonderbriefmarke und eine 20 € Sondermünze (offizielles Zahlungsmittel in Deutschland) gewürdigt.
The Essence of Taste Das indische Feinkostgeschäft
Gewürzmischungen eigene Kreationen ... nach Ayurveda ... traditionelle Art ...
Indischer Mittagstisch
frische Zubereitung, saisonal wechselnde Tageskarte Bahnhofstr. 55/57 69115 Heidelberg-Weststadt Tel. 06221-652313 Fax 652314
Postfach 120 152 68052 Mannheim Tel. 0621-81099318 (p) Fax 0621-81099319 (p) mannheim@adfc-bw.de Internet-Homepage www.adfc-bw.de/mannheim ADFC Fördermitglieder BIOTOPIA Fahrradstation am HBf Heinrich-von-Stefan-Str. 2 Mo–Fr 9-13 Uhr und 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr Fahrradladen Rund Ums Rad Wallstadt, Mosbacher Str. 21 Mo, Di, Do, Fr 10-13 + 15-18.30, Sa 9-13 Uhr Fahrrad Kästle Feudenheim, Ziethenstraße 29 Mo 14-20, Di-Fr 10-12 + 14-18 Uhr Sa nach Absprache Radsporthaus Altig Neckarstadt, Lenaustraße 14 & Uhlandstr. 12 Mo-Fr 9-13 + 14-18 Uhr, Sa 9-13 Uhr der radladen Neckarstadt, Lenaustraße 5 Mo-Fr 10-12.30 + 14.30-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr Sprecher: Dr. Gerd Hüttmann Tel/Fax: siehe oben gerd.huettmann@adfc-bw.de Pressereferent: Roman Deuster Tel. (0621) 855965 Kassenwartin: Heidrun Schneiders Tel. (0621) 103958 Regelmäßige Treffen: Mannheimer Stammtisch Donnerstags, siehe Termine Restaurant Kurfürst am Markt R1, 15, 68161 Mannheim Tel. (0621) 26275 Radler-Treff Ludwigshafen am 1. Dienstag im Monat 19.00 Uhr, Gaststätte „Grün-Weiss“ Saarlandstr. 50, Ludwigshafen Aktiventreffen Mannheim Montags, siehe Termine 18.30 Uhr Bürgerhaus „Trafohaus“ Keplerstr. 22, Mannheim Verkehrsforum Neckarau Rheingoldstr. 47, Mannheim Spendenkonto: IBAN DE23 6705 0505 0038 4655 20 BIC MANSDE66XXX
Landtagswahl 2016 in Baden-Württemberg Der VCD-Regionalverband Rhein-Neckar hat Wahlprogramme analysiert: Was planen die Parteien zum Thema Mobilität?
VCD-Geschäftsstelle im ZuM Zentrum für umweltbewusste Mobilität Kurfürsten-Anlage 62 69115 Heidelberg (0 62 21) 16 08 93 Mo, Mi, Fr: 10:00-13:30 Uhr, 14:30-18:00 Uhr, Do: bis 19:00 Uhr Sa: 10:00-13:30 Uhr Kontakt zum VCD-Regionalverband www.vcd.org/rhein-neckar rhein-neckar@vcd.org Bankverbindung Volksbank Kurpfalz H+G BANK eG IBAN DE66 6729 0100 0065 6890 06 BIC GENO DE 61 HD3 VCD-Bundesgeschäftsstelle Wallstraße 58, 10179 Berlin (030) 28 03 51 - 0, Fax: - 10 www.vcd.org mail@vcd.org Mitgliederservice (030) 28 03 51 - 75 Versicherungsfragen (030) 28 03 51 - 85 VCD-24h-Notrufnummer (0228) 9 65 42 30 Landesverband Ba-Wü www.vcd-bw.de info@vcd-bw.de Redaktion VCD Ingolf Hetzel (hz) (01 62) 49 432 63
Die CDU bekennt sich „klar zum Automobilland Baden-Württemberg“. Sie will leistungsfähige Verkehrswege und attraktive Angebote im öffentlichen Verkehr. Nach Jahren des „Stillstands“ im Straßenbau fordert sie einen Paradigmenwechsel. Sie setzt sich stark für die Bedürfnisse älterer Menschen im Verkehr ein. Auto: Die CDU will 200 Mio € jährlich in Landesstraßen investieren, davon 70% für Erhalt und Sanierung. Zusätzlich will sie möglichst viele Mittel aus Brüssel und Berlin ins Land holen und den kommunalen Straßenbau stärken. Sie will Tempolimits auf Wohngebiete beschränken und Umweltzonen überprüfen. Sie lehnt generelle Tempolimits auf Autobahnen und Fahrverbote ab. Öffentlicher Verkehr: Die CDU will den ÖPNV stärken und strebt langfristig einen landesweiten Verkehrsverbund an. Sie will Bürgerbusse und Ruftaxis unterstützen und stündliche Sprinter für den Berufsverkehr in die Ballungszentren einführen. Sie will die ÖPNV-Finanzierung reformieren und die Anschaffung moderner Busse und Bahnen fördern. Im Bahnbereich unterstützt die CDU u.a. das Projekt Stuttgart –Ulm und den umweltgerechten Ausbau der Rheintalbahn. Rad: Im Vorwort fordert die CDU „Schluss (…) mit einer Regierung, die lieber Fahrradwege anstatt moderne Verkehrswege baut.“ Sie will die Pflicht für Fahrradstellplätze in der Landesbauordnung rückgängig machen und sich „weiterhin für eine attraktive Radverkehrsinfrastruktur einsetzen und den Radverkehr angemessen fördern“.
Die Partei will die Verkehrssicherheit verbessern und sich für den MopedFührerschein ab 15 einsetzen. Sonstiges: Die CDU will den kombinierten Güterverkehr stärken, mehr Güter auf die Wasserstraßen bringen und strebt den Regelbetrieb für Lang-Lkw an. Sie will die Regionalflughäfen wieder bezuschussen und ihre Erreichbarkeit auf der Straße und mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessern. Die Partei will vernetzte Mobilität und intelligente Verkehrslenkung ausbauen und mit Industrie und Wissenschaft die Elektromobilität, alternative Antriebsformen und autonomes Fahren voran bringen.
Die GRÜNEN sehen Verkehrspolitik als „aktive Klimaschutzpolitik“ und wollen eine neue Mobilitätskultur im Land. Sie wollen das Land „gemeinsam mit der Autoindustrie zum Pionierland für nachhaltige Mobilität“ machen mit mindestens 60% der Investitionen für den Umweltverbund. Auto: Die GRÜNEN wollen im Straßenbau das Prinzip „Erhalt vor Ausund Neubau“ konsequent umsetzen, mit Neu- und Ausbau nur bei hochbelasteten Verkehrsachsen und zur Entlastung stark befahrener Orte. Sie wollen für die Einhaltung der Lärm- und Luftgrenzwerte sorgen, ggf. auch mit Geschwindigkeitsbeschränkungen und weiterentwickelten Umweltzonen. Die Kommunen sollen innerorts Tempo 30 einführen dürfen. Öffentlicher Verkehr: Die GRÜNEN
wollen die Fahrgastzahlen im öffentlichen Verkehr bis 2030 verdoppeln mit einer stündlichen Anbindung aller Orte werktags von 5 bis 24 Uhr. Weitere „Regiobuslinien“ sollen Lücken im Schienennetz schließen, Systeme wie E-Ticketing, Echtzeitinformationen und elektronische Anschlusssicherung gefördert werden. Sie wollen verbesserte Fernbus-Terminals mit gutem ÖPNVAnschluss und die LKW-Maut für Fernbusse. Rad: Die GRÜNEN wollen den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln. Sie verweisen auf die geänderte Landesbauordnung, die Fahrradstellplätze vorschreibt und Kommunen erlaubt, die Anzahl der Kfz-Stellplätze für Wohnungen zu reduzieren. Sie wollen mehr Mittel für den Radverkehr bereitstellen und setzen sich für attraktive Fahrradabstellmöglichkeiten, Fahrradverleihsysteme und die Schaffung von Radschnellwegen ein. Sonstiges: Die GRÜNEN wollen mehr Güterverkehr auf Schiene und Wasserstraße verlagern, eine nachhaltige CityLogistik entwickeln und Fahrzeuge wie E-Vans oder Lastenräder fördern. Der Flugverkehr soll seine Kosten inkl. Umweltkosten voll selbst tragen. Die Partei unterstützet die elektronische Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger und ein intelligentes Mobilitätsmanagement in der öffentlichen Verwaltung. Sie will starke Anreize für Elektromobilität und Carsharing und gute Rahmenbedingungen für automatisiertes Fahren schaffen. Die SPD setzt auf Sanierung und Ausbau der Landesstraßen und Verbesse-
rungen im ÖPNV. Daneben verweist sie auf Erfolge wie die Umschichtung von Finanzmitteln zugunsten des Umweltverbundes und verstärkte Instandhaltung im Straßennetz. Auto: Die SPD weist auf die Verdreifachung der Erhaltungsmittel für Landstraßen und Brücken hin und will den Aus- und Neubau von Landesstraßen, soweit dieser sinnvoll und notwendig ist. Öffentlicher Verkehr: Die SPD will den ÖPNV generell weiter ausbauen und fordert weiterhin genügend Mittel für das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Sie fördert die Vernetzung mit Verkehrsträgern wie Carsharing und Elektrofahrrädern und will die ÖPNV-Finanzierung reformieren, um die ÖPNV-Versorgung landesweit zu gewährleisten. Sie will die Zahl der Verkehrsverbünde verringern, um so Spielraum für Leistungsverbesserungen zu schaffen, und den Schienenausbau weiter vorantreiben . Rad: Die SPD strebt ein lückenfreies, gut ausgebautes und beschildertes Radwegenetz an. Sie verweist auf den separaten Haushaltstitel für den Radwegebau und die auf 50% gesteigerte Förderung für kommunale Radwege. Sonstiges: Die SPD will mit einem Güterverkehrskonzept mehr Güter von der Straße auf Schiene und Wasserstraße bringen.
Die FDP adressiert Mobilität unter dem Aspekt der Infrastruktur für die Wirtschaft und als Innovationstreiber für technische Entwicklungen. Auto: Die FDP will die Mittel für Erhalt und Ausbau der Landesstraßen steigern und den Straßenbauanteil wieder auf 60% erhöhen. Sie will den Verkehrsfluss auf Autobahnen verbessern. Geschwin-
digkeitsbegrenzungen sollen überprüft, Kontrollen auf Unfallschwerpunkte begrenzt werden. Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen oder Tempo 30 als innerörtliche Basisgeschwindigkeit lehnt die Partei ab. Sie will Carsharing soll vorantreiben durch Kooperationen mit ÖPNV-Betrieben und die Schaffung besonderer Stellplätze in den Kommunen. Öffentlicher Verkehr: Die FDP will den ÖPNV im ländlichen Raum weiterentwickeln durch Rufbusverkehre, die Integration von Taxiunternehmen und Bürgerbusse. In Ballungsräumen will sie den ÖPNV systematisch ausbauen. Sie will die Kommunen beim Bau von Fernbusbahnhöfen unterstützen und setzt sich ein für Stuttgart 21, die Strecke nach Ulm und den umweltgerechten Ausbau der Rheintalbahn. Rad: Die FDP sieht das Rad als ökologische und gesunde Alternative zum Auto. In den Kommunen sollen Radwege auch auf Berufspendler ausgerichtet werden, und die Partei setzt auf Ladestationen für Elektrofahrräder und den Ausbau von Radmietangeboten. Sonstiges: Die FDP will die Verkehrsflughäfen besser über Straße und Schiene anbinden. Sie fördert neue Antriebstechnologien, Lärmschutz, lärmdifferenzierte Trassen-und Flughafengebühren, vernetzte Mobilitätszentralen und ein integriertes Verkehrsmanagement, das den Personen- und Güterverkehr als Gesamtsystem optimiert.
grenzungen, die nur durch „Pseudoargumente“ begründet sind: „Geschwindigkeitsbegrenzungen wegen Umweltschutz oder Luftreinhaltung sind, da mittlerweile fast alle Fahrzeuge Euro-2 oder höher erfüllen, sinnlos …“ Sie fordert genügend Parkraum in den Städten und will Konzepte wie z.B. Carsharing fördern. Öffentlicher Verkehr: Die AFD will Fahrkartenmodelle ergänzen um z.B. die Berechtigung für Leihfahrräder und fordert einheitliche Entfernungszonen für den ÖPNV. Rad: Passend zur Aussage „Die Klimaschädlichkeit des anthropogenen CO2 ist in der Fachwelt hoch umstritten, der deutsche Anteil am weltweiten CO2 Ausstoß ist verschwindend gering.“ lehnt die AfD „die deutsche CO2-Vermeidung (…) ab“. Konsequenterweise wird der Radverkehr neben der o.g. Stelle im Wahlprogramm nur noch einmal erwähnt: Die AFD fordert, „neue und teilweise absurde Vorgaben – z.B. (…), überdachte Fahrradstellplätze“ wieder aus der Landesbauordnung zu entfernen. Der Vorstand des VCD Regionalverbands Rhein-Neckar e.V. lädt herzlich ein zur öffentlichen Mitgliederversammlung 2016 am: Mittwoch, den 16.3.2016 um 19:00 Uhr im: ZUM (Zentrum für umweltbe- wusste Mobilität) Kurfürsten-Anlage 62, Heidelberg (direkt gegenüber des Nordausgangs des Hauptbahnhofs)
Die AFD behandelt Mobilität eher knapp unter „Infrastruktur“. Die Abschnitte betreffen zu 80% das Auto, zu 20% den ÖPNV. Auto: Die AFD fordert mehr Mittel für Erhalt und Ausbau der Straßen und die Rücknahme von Geschwindigkeitsbe-
mit: einem Gastvortrag von Klemens Gröger, Wirtschafts referent beim Verband Region Rhein-Neckar: „Der geplante Radschnellweg Rhein-Neckar“.
Die Aktivenseite des VCD Berichte aus Ortsgruppen und Arbeitskreisen. Pressesprecher Felix Berschin Ortsgruppen Heidelberg Anabel Eichel (01 60) 6376428 Mannheim Wolfgang Preuß (06 21) 30 11 01 Mannheim-Neckarau www.neckarau21.de Markus Rebmann (06 21) 8 54 75 40 Wiesloch (move) move21.de Manfred Stindl (0 62 22) 5 13 65 Arbeitskreise AK Bahn Frank Mayer (0 62 21) 18 46 44 AK Rad Ingolf Hetzel (01 62) 49 432 63 AK Kinder im Verkehr Dieter Konrad (0 62 02) 2 59 12 VCD in der Metropolregion Neckar-Odenwald Kontakt über VCD LV Ludwigshafen-Vorderpfalz Klaus Ulshöfer (0 62 33) 5 36 29