CITY Made in Leipzig: Meisterstein Timepieces
„MEINE FRAU HAT DEN (MEISTER-) STEIN INS ROLLEN GEBRACHT“ Wir Leipziger:innen sind nicht gerade für unser traditionelles Uhrmachergewerbe bekannt, dafür aber umso mehr für unseren internationalen Handel und eine ausgeprägte Start-up-Szene – und das mit den Uhren bekommen wir auch noch hin. Das junge Uhrenlabel Meisterstein Timepieces befindet sich aktuell jedenfalls auf dem besten Weg, die Handgelenke sämtlicher Uhrenfreaks weltweit zu zieren – „From Leipzig with love“ sozusagen. Und wer ganz genau hinsieht, entdeckt im Logo sogar eine kleine Hommage an die Leipziger Mustermesse. von Yvette Gieseke
Die Idee, ein eigenes Uhrenlabel zu gründen, kommt nicht von
in einem anderen Kontext mit Gestaltung,
seiner Überlegungen im Jahr 2018 mit einem Geschenk an seine
Planung,
Frau. Eine Uhr sollte es sein – schlicht, klassisch und keine Mas-
Insbesondere die Grundgedanken der architek-
Konstruktion
und
Materialkunde.
senware. Fündig wurde er bei einer kleinen, unabhängigen Uhren-
tonischen Bauhausströmung beeindruckten ihn
marke, die zwar alle optischen Kriterien erfüllte, aber qualitativ
so nachhaltig, dass sich diese auch in der Philo-
nicht das hielt, was sie versprach. Nachdem das Uhrenglas bereits
sophie seiner Marke widerspiegeln: Ein purist-
nach einigem Tragen gesprungen war und der Kundenservice nicht
isches Erscheinungsbild, klare Linien und zeit-
wirklich weiterhelfen konnte, keimte der Gedanke auf, dass man es
lose Eleganz. Für die Designs der Uhren wurde
selbst besser umsetzen könne. Von da an tauchte der Leipziger in
sogleich das heimische Architektur-Programm
die Welt der Uhren und der Gründungsszene ein. „Meine Frau hat
zweckentfremdet und erste Entwürfe und Skiz-
den (Meister-)Stein sozusagen ins Rollen gebracht“, lacht er.
zen erstellt. Inspiriert von den in Bauhausmanier gestalteten Meisterhäusern in Dessau, entstand in einer wilden Brainstorming-Runde mit seiner Frau dann auch der Name „Meisterstein“.
TIK TAK AUF KICKSTARTER Nachdem die zahlreichen Gänge zum Patentamt erfolgreich verliefen, musste sich Guido Schröter der nächsten Hürde stellen: die Finanzierung. Mit Kickstarter fand er die passende Crowdfunding-Plattform für seine Microbrand. Mitte Februar 2021 startete er die Kampagne, für die er sich einen Zielbetrag von 7.400 € setzte, um mit seinem neuen Uhrenmodel MINOA in Produktion gehen zu können. Die mechanische Uhr besteht aus einem Edelstahl-
WENIGER IST MEHR
gehäuse mit gewölbtem Saphirglas und wird
Der 34-Jährige ist seit seiner Kindheit selbst begeisterter
durch ein Schweizer Quarzuhrwerk angetrieben.
Uhrenträger. Neben qualitativen und ästhetischen Aspekten achtet
Die wechselbaren Echtlederarmbänder werden
Schröter vor allem auf Funktionalität: „Eine Uhr muss praktikabel
von der Leipzigerin Melinda Thiem in ihrer
sein“, lautet sein Credo. Während seines Architekturstudiums an
Ledermanufaktur angefertigt.
Fotos: Meisterstein
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der HTWK Leipzig beschäftigte er sich zunächst
jetzt auf gleich. Oder doch? Für Guido Schröter fiel der Startschuss