CITY Grünes Leipzig: KoLa - Kooperative Landwirtschaft vor den Toren der Stadt
ÖKOLOGISCH UND FAIR ZUM ERNTEANTEIL
Landwirtschaft - ein Thema, welches uns alle betrifft, denn die Nutzung von Pestiziden, der An-
„Nachdem die Kirchgemeinde Taucha 2018 ein Angebot für die ökologische Bewirtschaftung ihres Landes gestellt
bau von Monokulturen und die globalen Lieferket-
hat, suchten wir zuerst nach Menschen, die dieses Projekt
ten sind Ursachen schwerwiegender ökologischer
realisieren könnten. Als wir niemanden fanden, war klar:
und sozialer Probleme. Rund die Hälfte der Ge-
Wenn wir es nicht machen, macht es keiner.“ So setzten
samtfläche Deutschlands wird landwirtschaftlich
Eva, Jan-Felix, Niels und Hanno erste Überlegungen in die
genutzt. Dass das nicht auf konventionelle Art und
Tat um und erfuhren schneller als erwartet erhebliche Un-
Weise geschehen muss, zeigt uns KoLa Leipzig.
terstützung. „Immer mehr Leute wurden Teil der Genossenschaft und halfen, wo sie nur konnten. KoLa ist und war
„AUF DEM ACKER GIBT ES IMMER ETWAS ZU TUN“
von Anfang an ein solidarisches Gemeinschaftsprojekt“, so Eva. Das Prinzip der Solidarität spiegelt sich ebenfalls in
Wie immer wollen wir unsere Informationen
dem Aufbau der Genossenschaft wider. Durch den Kauf
aus erster Hand erfahren und treffen uns aus die-
von mindestens drei Genossenschaftsanteilen à 100 Euro
sem Grund mit Eva, einer der Gründer:innen von
können hier alle Mitglied werden, die Ernteanteile bezie-
KoLa Leipzig. Die Genossenschaft hat zurzeit über
hen wollen. Beteiligte sind somit gleichzeitig Miteigentü-
1.200 Mitglieder, ist aber ständig auf der Suche
mer:innen, können an Veranstaltungen teilnehmen, eine
nach neuen Gesichtern, denn auf dem Acker gibt
Stimme bei demokratischen Entscheidungen abgeben und
es immer etwas zu tun. Ziel ist es, langfristig ge-
unterstützen die Entwicklung der Landwirtschaft Richtung
sehen mindestens 2.000 Haushalte in Leipzig und
Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Bei der Kün-
Umgebung mit vielfältigem, regionalem sowie
digung der Genossenschaftsanteile wird das Geld an die
biologischem Obst und Gemüse versorgen zu kön-
Investor:innen zurückgezahlt. „Wir finanzieren uns nicht
nen. „Mittlerweile können wir sogar über die klas-
nur durch die Mitgliederdarlehen, sondern außerdem
sischen Biostandards hinaus gehen“, erzählt uns
durch Kredite und landwirtschaftliche Investitionsförde-
Eva, deren Lebensplan sich durch KoLa erheblich
rungen. Profite stehen für uns, wenn es um Lebensmittel
geändert hat.
geht, auf keinen Fall an erster Stelle“, erklärt Eva.
Foto: Pascal Giese
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KoLa steht für kooperative Landwirtschaft und die KoLa Leipzig ist eine ganz besondere, denn die Genossenschaft bewirtschaftet 35 Hektar Land und gehört somit zu den größten solidarischen Landwirtschaften Europas. Wir wollen mehr über dieses erfolgreiche Projekt erfahren. Wie funktioniert das Prinzip KoLa? Welche Werte vermittelt die Genossenschaft und warum könnte es auch für euch interessant sein, Mitglied zu werden? von Anna Heinze