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Dossier: Inspiration Bauhaus Die große Designschule

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DOSSIER

INSPIR ATION B AU H AU S

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2019 WIRD DIE GROSSE DESIGNSCHULE DER MODERNE 100 JAHRE ALT. WIR FINDEN: SIE IST GANZ SCHÖN JUNG GEBLIEBEN!

FOTOS + PRODUKTION PETER FEHRENTZ TEXT DOROTHEA SUNDERGELD

TOLLE TÖNE Bestseller der BauhausZeit waren nicht etwa Stahlrohrsessel, sondern Tapeten! Das Unternehmen Rasch produzierte 1929–33 Wandkleider in modernen Farben, die anlässlich des Jubiläums wieder aufgelegt werden

TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR + FARBE „BH12B“, „BH08B“ UND „BH11D“, RASCH+SIKKENS BEISTELLTISCH „DECEMBER“, 26 X40 X58,5 CM, CA. 1400 EURO, NEW TENDENCY METALLDOSE „BUILDING BOX“, CA. 140 EURO, PULPO

KUSCHELIGE MODERNE Stahlrohr muss nicht kühl sein: Zum Jubiläum bringt Thonet eine Sonderedition von Mies van der Rohes Freischwinger „S 533 F“ auf den Markt, mit nubukiertem Kernleder und champagnerfarbenem Stahlrohr. Angenehm!

TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR+FARBE „BH11D“, RASCH+SIKKENS TISCH „LOW OCCASIONAL“, 125 X95 X 33 CM, CA. 2300 EURO, RICHARD NEUTRA ÜBER WOHNKULTUR66 LEUCHTE „WA23 SW“, DESIGN WILHELM WAGENFELD, Ø 18 CM, 36 CM HOCH, CA. 500 EURO, TECNOLUMEN ASCHENBECHER „BAUHAUS-ASCHER“, DESIGN MARIANNE BRANDT, CA. 145 EURO, ALESSI SCHACHSPIEL „BAUHAUS“, DESIGN JOSEF HARTWIG, CA. 400 EURO, NAEF ÜBER KIDS-DESIGN SESSEL „S533 F“, DESIGN LUDWIG MIES VAN DER ROHE, 82 X50 X77 CM, SPECIAL EDITION CA. 2300 EURO, THONET BILD VON KAI WERNER SCHMIDT ALLES ANDERE PRIVAT

FRISCH BEZOGEN Die Bauhäusler ordneten dem Quadrat die Farbe Rot zu, dem Kreis die Farbe Blau. Designerin Kathrin Greiling ist das schnuppe: Sie kleidet Walter Gropius’ Sessel „F51“ für die Firma Tecta zum Geburtstag in leuchtendes Blau ein – toll zu Lachsorange und hellem Holz

TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR+FARBE „BH12B“, RASCH+SIKKENS REGAL „S44“, DESIGN MARCEL BREUER, 121 X 140 X 37 CM, CA. 1300 EURO, TECTA GELENKLAMPE VINTAGE, CA. 1400 EURO, MIDGARD ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE SCHACHTELN „BOX-BOX“, 5ER-SET, CA. 45 EURO, HAY SESSEL „F51“, DESIGN WALTER GROPIUS, 70 X 70 X 70 CM, AB CA. 2150 EURO, TECTA WEBTEPPICHE „A SINGLE PLAY“, BAUHAUS KOLLEKTION, VARIABLE GRÖSSEN, CA. 345 EURO/QM, REUBER & HENNING HAUSMODELLE CA. 250 EURO, CHISEL & MOUSE BILD VON KAI WERNER SCHMIDT ALLES ANDERE PRIVAT

EINRICHTUNGSVOKABELN UND IHRE BEDEUTUNG:

ARCHITEKTENTÜLL

Als Architektentüll oder Grobtüll bezeichnet man großmaschige Tüllvorhänge mit teilweise phantasievollen Mustern, die gewöhnlich aus synthetischen Fasern hergestellt sind. Charakteristisch für diese Gardinen sind unterschiedliche großflächige Durchbrechungen, die meist strengen Geometrien folgen (und deshalb bei Architekten sehr beliebt sind): Es gibt quadratische, rechteckige, wabenförmige und rautenförmige Tüllvorhänge, aber auch runde Durchbrechungen. Als Bobinettüll bezeichnet man Stoffe, bei denen zwei Fadengruppen (Kette und Schuss) ein netzartiges Gewebe bilden, indem die Schussfäden aus den Bobinen in regelmäßigen Intervallen um die Kettfäden geschlungen werden. Heute werden diese Stoffe auf Raschelmaschinen hergestellt und Wirktüll genannt.

MIXOLOGIE So gut passen Designklassiker ins Jahr 2019: Sofa, Beistelltische und Stehleuchte spielen mit geometrischen Formen – und der Florence-Knoll-Sessel von 1955 wirkt wie just entworfen

SOFA „EASY PIECES METAL“, 204 X91 CM, CA. 5000 EURO, BRÜHL & SIPPOLD SESSEL „EASY CHAIR MODEL 31“, DESIGN FLORENCE KNOLL, VINTAGE, CA. 1500 EURO, KNOLL INTERNA TIONAL ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE BEISTELLTISCH „984“, 60 X60 X72 CM, CA. 700 EURO, ROLF BENZ TISCHLEUCHTE „KIZU“, Ø 300 CM, 450 CM HOCH, CA. 400 EURO, NEW WORKS COUCHTISCH „B14“, Ø 100 CM, 30 CM HOCH, CA. 2150 EURO, MORE MÖBEL BILD „MAKE 02“, 30 X40 CM, CA. 55 EURO, PAPER COLLECTIVE ÜBER LYS VINTAGE PLAID „CHECKED WOOL BLEND“, 120 X 160 CM, CA. 160 EURO, FERM LIVING ÜBER LYS VINTAGE MARMORSCHALE „DRAWA“, CA. 550 EURO, OCCRA ÜBER LUV INTERIOR VASE „CENTRO“, 25 X 23 X 8 CM, CA. 50 EURO, LEONARDO STEHLEUCHTE „SUPER LOON“, 180 X80 X40 CM, CA. 3900 EURO, FLOS TEPPICH „CLARK“, 280 X186 CM, CA. 9100 EURO, THE RUG COMPANY VORHANGSTOFF „BONDED“, CA. 85 EURO/M, CARLUCCI SPARDOSE „CAST FACTORY“, CA. 130 EURO, TOM DIXON ALLES ANDERE PRIVAT

ERBSCHAFTEN Das Bauhaus gilt als Wiege der Moderne. Weder Midcentury-Design (Stühle) noch Minimalismus (Tisch) wären ohne den Funktionalismus erfunden worden. Wie gut, dass sie sich alle vortrefflich kombinieren lassen

ESSTISCH „KAZIMIR“, EICHE UND STAHL, 300 X100 X75 CM, CA. 5700 EURO, E15 STÜHLE GRÜN UND ROSA „SE68“, DESIGN EGON EIERMANN, 79 X44 X42 CM, JE AB CA. 350 EURO, WILDE + SPIETH STUHL NATUR „SE42“, DESIGN EGON EIERMANN, 78 X46 X58 CM, AB CA. 550 EURO, PLEASE WAIT TO BE SEATED STUHL BRAUN „RESULT CHAIR“, 55 X97 X47 CM, CA. 250 EURO, HAY ÜBER LYS VINTAGE HÄNGELEUCHTEN „LATERN PENDANT“, Ø 40 CM, JE CA. 400 EURO, NEW WORKS GLASVASEN „CENTRO“, AB CA. 35 EURO, LEONARDO POSTER „REDEFINING NATURAL“, 60 X80 CM, CA. 50 EURO, NEW TENDENCY ALLES ANDERE PRIVAT

LIEBSCHAFTEN Als wären sie füreinander bestimmt: Tapeten aus den 1920ern, ein Schreibtisch aus den 1950ern und ein Teppichdesign von heute. Warum sie sich so gut verstehen? Weil sie sich in Farben und Formen gegenseitig zitieren

TAPETE BAUHAUS TAPETESTRUKTUR+FARBE „BH12B“, RASCH+SIKKENS SCHREIBTISCH „AJ 52“, 160 X 70 CM, CA. 8300 EURO, CARL HANSEN & SØN STUHL „SE40“, DESIGN EGON EIERMANN, VINTAGE, CA. 750 EURO, WILDE + SPIETH ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE ESEL „ETTORE“, DESIGN KONSTANTIN GRCIC, CA. 120 EURO, MAGIS ÜBER LUV INTERIOR VASE „HEXAGON“, AB CA. 20 EURO, FERM LIVING SCHACHTELN „BOX-BOX“, 5ER-SET CA. 45 EURO, HAY GLASDOSE „BITS AND BOBS“, CA. 15 EURO, HAY TEPPICH „HELIO“, 310 X 87 CM, CA. 3150 EURO, THE RUG COMPANY ALLES ANDERE PRIVAT

DAS GROSSE BAUHAUS-ABC

MEHR ALS STAHLROHRSESSEL UND FLACHDACHHÄUSER: UNSER ALPHABET ZEIGT, WIE VIELSEITIG DIE BERÜHMTE SCHULE WAR. VON DESIGNIKONEN UND HEIMLICHEN HELDEN, RAUSCHENDEN FESTEN UND ZEITLOSEN IDEEN

ANNI ALBERS Die Textilkünstlerin kam als Studentin ans Bauhaus Weimar und experimentierte in der Weberei mit ungewöhnlichen Materialien wie Cellophan. 1925 heiratete sie den Bauhaus-Meister Josef Albers, mit dem sie 1933 in die USA emigrierte, wo beide am Black Mountain College unterrichteten. Ihre wunderschönen Teppiche werden heute vom britischen Designlabel Christopher Farr produziert.

Teppich „Smyrna“ von Anni Albers

BAUHAUS-MANIFEST Weimar wurde ein Ort der Avantgarde, nicht nur weil Walter Gropius Künstler wie Johannes Itten, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky an seine Schule holte, sondern auch weil er statt eines akademischen Studiums auf praxisnahe Ausbildung in Werkstätten setzte. In seinem Manifest forderte er die Verschmelzung von Kunst und Handwerk. „Architekten, Bildhauer und Maler, sie alle müssen zum Handwerk zurück“, schrieb Gropius und: „Das Endziel der bildnerischen Tätigkeit ist der Bau!“

CHRONIK 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet, existierte das Bauhaus nur 14 Jahre und wurde doch zu einer der bedeutendsten Kunstschulen des 20. Jahrhunderts – und zum wichtigsten Kulturexport Deutschlands. Dreimal musste die Schule auf politischen Druck weichen. Nachdem der Institution in Weimar die finanzielle Grundlage entzogen worden war, eröffnete Gropius die „Hochschule für Gestaltung“ 1925 in Dessau. Ab 1930, inzwischen war Ludwig Mies van der Rohe Direktor, war das Bauhaus nach dem Wahlsieg der Nationalsozialisten auch in Dessau unerwünscht. Mies van der Rohe versuchte darauf, die Schule als private Lehranstalt in Berlin weiterzuführen, wo sie am 20. Juli 1933 endgültig geschlossen wurde.

DIREKTORENZIMMER Für die Bauhaus-Ausstellung von 1923 ließ Gropius im Schulgebäude ein Direktorenzimmer einrichten. Teppiche, Möbel und Leuchten sollten die Fähigkeit der Werkstätten demonstrieren. Der Raum, würfelförmig mit einer Kantenlänge von fünf Metern, basiert auf quadratischen Formen. Eine Rekonstruktion des Direktorenzimmers wurde 1999 eröffnet. Marianne Brandt (1924)

EMANZIPATION Im Wintersemester 1919/20 waren die Hälfte der Bauhaus-Studenten Frauen, später in der Dessauer Zeit sank ihr Anteil auf etwa ein Drittel. Das war progressiv für die Zeit, aber gleichberechtigt waren Frauen auch am Bauhaus nicht: Den meisten Studentinnen wurde „empfohlen“, in die Weberei zu gehen, in anderen Werkstätten sei die Arbeit zu schwer. Eine Ausnahme war Marianne Brandt. Sie durfte in der Metallwerkstatt arbeiten, wo sie Leuchten entwickelte und ihr berühmtes Tee-Extraktkännchen. Ihre Entwürfe werden heute von der Firma Tecnolumen produziert.

Direktorenzimmer in der BauhausUniversität Weimar

FESTE Legendär waren die Feste am Bauhaus, für deren Gestaltung und Kostümierung Lehrende und Studierende keine Mühe scheuten. Kandinsky kam schon mal als Antenne, Feininger verkleidete sich als zwei Dreiecke, Itten als Ungeheuer und Gropius als Le Corbusier. Pro Jahreszeit gab es ein Event – das Laternenfest im Frühjahr, das Sonnenwendfest, das Drachenfest im Herbst und das Julklappfest.

JUBILÄUMSJAHR 2019 wird das Bauhaus 100, und ganz Deutschland feiert die Moderne mit Ausstellungen, Festivals und drei neuen Museen. Im April wird das Bauhaus Museum in Weimar eröffnet, im September das in Dessau. In Berlin wird der Museumsneubau erst 2022 fertiggestellt, das Bauhaus Archiv ist derweil mit der Ausstellung „Original Bauhaus“ (06.09.2019–27.01.2020) in der Berlinischen Galerie zu Gast. Einen Überblick über alle Ausstellungen und Events gibt es unter bauhaus100.de. für die Lehrenden. So entstanden drei Doppelhäuser für die Familien Klee, Kandinsky, Feininger, Muche, Schlemmer und Moholy-Nagy sowie ein separates Haus für Ise und Walter Gropius – geplant im Baukastenprinzip mit vorgefertigten Teilen und eingerichtet mit modernster Ausstattung. 2019 sind die Gebäude renoviert und zu besichtigen. Dort, wo die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Häuser von Gropius und Moholy-Nagy standen, wurden 2014 die „Neuen Meisterhäuser“ der Architekten Bruno Fioretti Marquez eröffnet.

Kostümierte Studentinnen GRAND TOUR In ganz Deutschland kann man 2019 auf den Spuren der Moderne reisen. Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums hat das Bundesministerium für Kultur und Medien 100 Orte in Deutschland zusammengestellt, die durch 100 Jahre Architekturgeschichte führen. (grandtourdermoderne.de) HAUS AM HORN Nach einem Entwurf des Jungmeisters Georg Muche wurde anlässlich der großen Ausstellung von 1923 in Weimar ein Musterhaus der Moderne gebaut. Das eingeschossige Gebäude hat einen zentralen quadratischen Wohnraum, der mit Möbeln und Alltagsgegenständen aus den Werkstätten eingerichtet war – und die vollkommen anders aussahen, als man sie für Wohnräume bis dahin kannte. Die internationale Avantgarde war begeistert, die lokalen Medien weniger. „Hohe Stehlampen aus Eisen und Glasröhren“, urteilte eine Zeitung, „unbarmherzig, ohne jeden schummrigen Seidenrock, erinnern an physikalisches Gerät.“ ITTEN, JOHANNES Der Schweizer Künstler und Pädagoge wurde als einer der ersten Meister ans Bauhaus Weimar berufen und leitete bis 1923 den Vorkurs, den alle Studenten durchlaufen mussten. Itten war Begründer der Farbtypenlehre und ein Anhänger der mystischen Mazdaznan-Lehre, die Elemente der christlichen, zarathustrischen und hinduistischen Religion vermischte und vegetarische Ernährung sowie eine besondere Tracht vorschrieb. FOTOS TOBIAS ADAM/BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR (ARCHITEKTONISCHE REKONSTRUKTION DES DIREKTORENZIMMERS: GERHARD OSCHMANN 1999), ARTOTHEK, BAUHAUS-ARCHIV BERLIN (2), WERNER HUTHMACHER

KUNST UND TECHNIK Hatte Walter Gropius zur Gründung des Bauhauses noch die Einheit von Kunst und Handwerk gefordert, so wurde ihm bald darauf die wachsende Bedeutung der Industrie bewusst. 1923 verkündete er das neue Motto der Schule: „Kunst und Technik, eine neue Einheit.“ Ziel war es nun, in den Werkstätten Prototypen für die serielle Fertigung zu schaffen.

LIZENZEN Um die finanzielle Lage der Schule zu verbessern, gründete Gropius 1925 eine GmbH für die Verwertung und den Vertrieb von Produkten. Von der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Bauhaus-Entwürfe in Serie produzierten, sollte die Hochschule profitieren, aber auch die Gestalter. So wurden Leuchten in Zusammenarbeit mit den Lampenfabriken Kandem und Osram gefertigt.

MEISTERHÄUSER Als das Bauhaus 1925 nach Dessau umzog, entwarf Walter Gropius nicht nur ein Schulgebäude mit Ateliers für die Werkstätten, sondern auch Wohnhäuser

Farbschema nach Itten Neue Meisterhäuser

NEW BAUHAUS Nach der endgültigen Schließung der Schule 1933 emigrierten viele Bauhäusler in die USA und hielten so die Grundsätze und Ideen der Schule weiter am Leben. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Josef Albers übernahmen Lehrstühle für Kunst und Architektur in North Carolina, Massachussetts und Illinois, László Moholy-Nagy übernahm 1937 die Leitung der Designschule in Chicago und nannte sie „New Bauhaus“. In Deutschland war es ab 1953 die Hochschule für Gestaltung Ulm, die in die Fußstapfen des Bauhauses treten sollte.

ORNAMENT Möbel sollten am Bauhaus funktional sein, Ornament war verpönt. Die Bauhaus-Meister selbst richteten sich jedoch ganz individuell ein. Während Gropius und Moholy-Nagy ihre Häuser mit Stahlrohrmöbeln ausstatteten, wohnten Lyonel Feininger und Paul Klee gern mit Antiquitäten.

PROBSTZELLA Eines der größten Bauhaus-Ensembles Europas liegt nicht in Dessau oder Weimar, sondern im Thüringer Wald. In Probstzella stellte der BauhausArchitekt Alfred Arndt in den 20erJahren das „Haus des Volkes“ fertig, 2006 wurde das Gebäude dank

QUALITÄTSANSPRUCH Walter Gropius formulierte 1925 sein Prinzip der Gestaltung: „Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen“, schrieb er, „um es so zu gestalten, dass es richtig funktioniert – ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus –, muss sein Wesen zunächst erforscht werden, denn es soll seinem Zweck vollendet dienen, das heißt seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und schön sein.“

Plakat von Joost Schmidt

REKLAME Nicht nur in Architektur und Design, Malerei und Bühne war das Bauhaus wegweisend, auch Typographie und Graphik wurden hier ganz neu gedacht. Anlässlich der Bauhaus-Ausstellung von 1923 entstand dieses Plakat von Joost Schmidt in der Reklamewerkstatt.

STAHLROHRMÖBEL 1925 entwarf der Bauhaus-Jungmeister Marcel Breuer den ersten Stahlrohrstuhl für den Wohnbedarf, das Modell „B3“. Der Clubsessel wurde zum Inbegriff der kühlen Moderne und machte in den 80er-Jahren unter dem Namen „Wassily Chair“ Furore. Bis heute werden Breuers Stahlrohrmöbel von Knoll International, Tecta und Thonet produziert. „Wassily Chair“

TAPETEN Das erfolgreichste Produkt, das am Bauhaus entwickelt wurde, waren Tapeten. Aus einem Studentenwettbewerb der Firma Gebrüder Rasch ging eine Kollektion von 14 Strukturtapeten hervor, von der innerhalb weniger Jahre sechs Millionen Rollen verkauft wurden – und die anlässlich des Jubiläums neu aufgelegt wird.

UMBO Eine Fotoklasse gab es am Bauhaus erst ab 1928, doch Fotografie war schon in Weimar ein wichtiges Experimentierfeld der Kreativen. Otto Umbehr („Umbo“), der 1921–23 am Bauhaus studierte, wurde später zu einem der bedeutendsten Fotografen der Weimarer Republik.

WAGENFELD-LEUCHTE Als der 24-jährige Wilhelm Wagenfeld 1924 als Geselle in die Metallwerkstatt kam, gelang ihm gleich mit dem ersten Entwurf eine Ikone der Moderne. Seine Tischleuchte „WA24“ verkörpert den Designanspruch der Schule: Reduktion auf das Wesentliche, industrielle Materialität, Lesbarkeit der Konstruktion.

XANTI SCHAWINSKY Der Spross einer jüdisch-polnischen Kaufmannsfamilie aus der Schweiz studierte 1924–26 am Bauhaus und war als Maler, Fotograf, Architekt, Grafikdesigner, Saxophonist und Bühnenbildner omnipräsent. Nach 1933 floh er zunächst nach Italien, 1936 folgte er Josef Albers ans Black Mountain College.

VORKURS Bauhaus-Studenten begannen die Ausbildung mit einem sechsmonatigen Vorkurs, dem eine dreijährige Lehre in einer der Werkstätten folgte. Der Vorkurs wurde von Johannes Itten entwickelt und später von Moholy-Nagy und Albers geleitet. Wagenfeld-Leuchte „WA24“

YOGA Den Vorkurs-Unterricht in Weimar begann Johannes Itten, der von fernöstlichen und mystischen Lehren geprägt war, mit Bewegungs- und Atemübungen, die der Lockerung und Konzentrationsfähigkeit der Studenten dienen sollten.

ZITAT Die Berühmtheit und Wirkkraft, die das Bauhaus trotz seiner relativ kurzen Existenz erreicht hat, ist legendär. „Eine solche Resonanz lässt sich nicht mit einer Organisation erreichen und nicht mit Propaganda“, sagte Ludwig Mies van der Rohe dazu in einer Rede anlässlich des 70. Geburtstages von Walter Gropius, „nur eine Idee hat die Kraft, sich so zu verbreiten.“

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