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Apalutamid: Analysen bestätigen starkes PSA-Ansprechen und altersunabhängig gute Wirksamkeit beim mHSPC
Zwei aktuelle Post-hoc-Analysen der Phase-III-Studie TITAN liefern Hinweise auf ein schnelles, starkes PSA-Ansprechen und eine altersunabhängig gute Wirksamkeit des Androgenrezeptorinhibitors Apalutamid (Erleada®) in der Therapie des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms (mHSPC) [1, 2]. Außerdem ergaben sich Hinweise auf eine gute Lebensqualität bei der kombinierten Gabe von Apalutamid mit einer Androgendeprivationstherapie (ADT) unabhängig vom Alter [2].
Auswertung des PSA-Ansprechens
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Die Ergebnisse der ersten Posthoc-Analyse der TITAN-Studie, die auf dem Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Urologie (AUA 2021) vorgestellt wurden, zeigen einen schnellen und starken Abfall des Wertes des prostataspezifischen Antigens (PSA) unter Apalutamid/ADT [1]. Beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom ist der Abfall des PSAWertes ein früher Indikator für ein Ansprechen der Therapie. Zudem konnte eine Assoziation zwischen einem Abfall des PSA-Wertes unter die Nachweisgrenze und einem verbesserten Überleben gezeigt werden. Patienten mit niedrigeren PSA-Werten hatten darüber hinaus eine bessere Lebensqualität und weniger Ängste und Stress [1]. Laut den Ergebnissen der Posthoc-Analyse erzielten in der TITAN-Studie 90% der Patienten unter Apalutamid/ADT einen bestätigten Abfall des PSA-Wertes um mindestens 50% gegenüber dem Studienbeginn (PSA50-Ansprechen). Dieser trat im Median bereits nach einem Monat ein. Ein Abfall des PSA-Wertes unter die Nachweisgrenze von 0,2ng/ ml wurde bei 68% der Teilnehmer verzeichnet. Bis dahin vergingen im Median 1,9 Monate [1]. Zudem zeigte diese Post-hoc-Analyse eine signifikante Überlegenheit von Apalutamid/ADT versus Placebo/ADT bei den Patienten mit einem Abfall des PSA-Wertes um 50% bzw. 90% [1]: Nach 3, 6 bzw. 12 Monaten erreichten 89%, 90% bzw. 90% der Patienten unter Apalutamid/ADT ein PSA50Ansprechen im Vergleich zu 41%, 49% bzw. 51% unter Placebo/ ADT (jeweils p<0,0001). Auch ein PSA90-Ansprechen trat unter Apalutamid/ADT gegenüber Placebo/ADT jeweils signifikant häufiger ein (jeweils p<0,0001) [1]. Bei den Patienten mit einem PSAWert unter der Nachweisgrenze ergab sich ebenfalls eine signifikante Überlegenheit gegenüber der Kontrollgruppe [1]. Hier lag der Anteil nach 3, 6 bzw. 12 Monaten unter Apalutamid/ADT bei 51%, 61% bzw. 64% gegenüber 18%, 21% bzw. 23% unter Placebo/ADT (jeweils p<0,0001). In der Apalutamid/ADT-Gruppe korrelierte das Erreichen eines PSA-Abfalls um ≥50% bzw. ≥90% bzw. eines PSA-Wertes unterhalb der Nachweisgrenze im Vergleich zum Nicht-Erreichen dieser Endpunkte mit einem signifikant besseren Überleben (jeweils p<0,0001) [1].
Auswertung nach Altersgruppe
In der zweiten Post-hoc-Analyse, die auf dem Europäischen Krebskongress (ESMO 2021) präsentiert wurde, wurden Wirksamkeit, Verträglichkeit und Lebensqualität unter Apalutamid/ADT in den Altersgruppen <65 Jahre, 65–79 Jahre und ≥80 Jahre ausgewertet [2]. Das Risiko für ein Prostatakarzinom steigt mit zunehmendem Alter deutlich und vor allem bei hochbetagten Patienten können Komorbiditäten oder ein schlechterer Allgemeinzustand die Therapie erschweren. In Deutschland lag das mittlere Erkrankungsalter 2015/16 beispielsweise bei 72 Jahren, auch