Für unseren Feldmann, der vieles von dem, was wir in diesem Buch erzählen, wirklich erlebt hat. Und für Katharina und Moritz – Cornelius und Julia – Fanny und Clara – Anna und Paul – Janina, Laura und Olivia – Clara, Freda und Franz – Johannes, Daniel und Judith – Vincent, Freda und Laura – Anne, Doris und Christa – Niklas, Marie und Josephine – Michel – und Moritz.
Ich hei e
Feld man n
und bin ein
   Hund
Ein Kinderbuch von Freda Heyden und Michael Holzach
Verlag J rg Mitzkat
Ich hei e Feldmann und bin ein Hund. Ich habe vier Beine. Ich habe zwei schlappe Ohren. Ich habe einen langen Ringelschwanz. Und ein abenteuerliches Leben habe ich auch. Ich bin unterwegs und wei nicht, wo es lang geht. Ich bin hungrig und wei nicht, ob ich etwas zu fressen bekomme. Ich bin m de und wei nicht, wo ich heut Nacht schlafen werde.
Aber allein bin ich nicht. Neben mir geht noch jemand. Er hat zwei langsame Beine. Er hat eine rote Nase. Er hat einen Hut auf dem Kopf und eine T te in der Hand.
Er hei t Gustav und ist ein Mensch.
Noch vor ein paar Tagen war ich im Heim f r Tiere, die kein Mensch mehr haben will. So ein Tierheim ist gar nicht sch n. Es gibt dort keinen einzigen Baum. Es gibt dort kein bisschen Wiese. Es gibt dort nicht mal einen Himmel, also auch keine Sonne, keinen Wind, keine Wol ken, keinen Regen und keine Rotkehlchen. Statt dessen gibt es Mauern ...
... und Gitter und viel Streit unter den gefangenen Hunden. Besonders dann, wenn es etwas zu fressen gibt. Dann bei en die Starken die Schwa chen. Und weil ich der Schw chste war in meinem Zwinger, gab es f r mich jeden Mittag viele Bisse, aber wenig zu bei en. Doch dann kam Gustav. Du bist mein Feldmann“, sagte er und nahm mich einfach mit. �
Seitdem sind wir unterwegs. Seitdem gibt es B ume und Wiesen und einen Himmel mit Sonne, Wind und Rotkehlchen, ja, mit Mond und Sternen, denn wir schlafen oft im Freien. Seitdem bin ich gl cklich.
Es macht mir gro en Spa , wie wild durch die Gegend zu rennen, ber Z une zu springen, in B chen zu baden, und wie aufregend ist es, die Hasen zu jagen, auch wenn ich die flinken Burschen leider nie erwische.
Doch bei aller Lebensfreude - der Gustav macht mir Sorgen. Er ist nicht mehr der J ngste, und seine Beine sind m de. Alle naslang muss er auf einem Stein oder Baumstumpf ver schnaufen. In jedem Bach, an dem wir vorbeikommen, muss er die F e k hlen. Manchmal denke ich, dass ihm das Laufen gar keinen Spa macht. Zu gerne w rde ich dem Zweibeiner helfen, doch ich bin leider kein Pferd, auf dem er reiten k nnte. W hrend Gustavs F e mal wieder in einem Bach baumeln, entdecke ich neben einer Hecke einen gerade gewachsenen, kr ftigen Ast. Den bringe ich Gustav, und der strahlt vor Freude. Jetzt habe ich drei Beine“, sagt er, jetzt werde ” ” ich besser mithalten k nnen.“ Und tats chlich kommt Gustav mit dem Wanderstock ein wenig schneller vom Fleck.