U. Wenzlaff
Aufbruch ins Fabrikzeitalter
Beiträge zur Geschichte des Sollings und des Wesertals – eine Schriftenreihe des Sollingvereins Uslar herausgegeben von Prof. Dr. Peter Aufgebauer, Dr. Karin Hahn, Dr. Wolfgang Schäfer und Prof. Dr. Helmut Volpers Band 1
Undine Wenzlaff
Aufbruch ins Fabrikzeitalter – die Industrialisierung des südlichen Sollings
Verlag Jörg Mitzkat Holzminden 2012
Vorbemerkung Die vorliegende Arbeit wurde ursprünglich bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2008 unter dem Titel „Untersuchungen zur Industrialisierung und ihren Auswirkungen am Beispiel des südlichen Sollings“ als Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien an der Georg-August-Universität Göttingen verfasst. Die Idee zu der Beschäftigung mit diesem noch weitgehend unerforschten Thema verdanke ich Herrn Dr. Peter Aufgebauer, der mich während des Projektes nicht nur menschlich sehr gut betreute, sondern dank seiner jahrzehntelangen fundierten Beschäftigung mit der Landesgeschichte Niedersachsens auch viele fachliche Verbesserungsvorschläge einbrachte. Mein herzlicher Dank geht darüber hinaus vor allem an Herrn Dr. Wolfgang Schäfer, ohne dessen umfangreiche Hilfe und detailliertes Wissen über die Geschichte des Sollings viele Teile dieser Arbeit nicht hätten geschrieben werden können. Auch das vorliegende Buch ist das Ergebnis seiner unermüdlichen Bemühungen, möglichst vielen Menschen die Geschichte dieser schönen Region näher zu bringen. So war er maßgeblich an der Überarbeitung der Examensarbeit zum vorliegenden Buch beteiligt und kümmerte sich zudem um die umfangreiche Bebilderung, welche dabei hilft, die Geschichte des Sollings lebendig werden zu lassen. An dieser Stelle sei daher auch den zahlreichen Fotogebern für ihre Bereitschaft gedankt, ihren Fotofundus (und häufig auch ihr Sachwissen) zur Verfügung zu stellen: Daniel Althaus (Stadtarchiv Uslar), Helga Heise (Bodenfelde), Friedhelm Honig (Moringen), Ekkehard Just (Stadtarchiv Northeim), Jörg Mitzkat (Holzminden) und Peter Siebert (Lauenförde) sowie die Ortsheimatpflegern Gerd Gail (Uslar), Herbert Heere (Hardegsen), Detlev Herbst (Volpriehausen) und Hans-Ulrich Siekmann (Delliehausen). Mein ausdrücklicher Dank geht des Weiteren an die Förderer des Landkreises Northeim sowie die Calenberg-Grubenhagensche Landschaft, die dieses Buch großzügig gefördert haben und somit entscheidend zu dessen Veröffentlichung beitrugen. Als letztes möchte ich zwei Menschen danken, die mir auf dem Weg zur Vollendung der Examensarbeit durch wertvolle Hinweise, konstruktive Kritik, anregende Diskussionen und nicht zuletzt liebevolle Unterstützung unschätzbare Hilfe geleistet haben: Danke Jule und Diana.
Gefördert durch:
Kultur- und Denkmalstiftung des Landkreises Northeim
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar ISBN 978-3-940751-54-6 Alle Rechte vorbehalten. Verlag Jörg Mitzkat Holzminden, 2012 www.mitzkat.de Gestaltung: Verlag Jörg Mitzkat, Nicole Seifert
Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung
1.1.
Entwicklung der Fragestellung
13
1.2.
Methodisches Vorgehen
18
1.3.
Quellenlage und Forschungsstand
20
2. Von der Not der „kleinen Leute“ –
31
die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des südlichen Sollings bis 1874 3. Der Zug als „Entwicklungshelfer“ –
43
die Erschließung der Sollingregion durch die Eisenbahn
3.1.
Die Anfänge des Eisenbahnwesens in Deutschland
43
3.2.
Die Eisenbahnpolitik des Königreichs Hannover
45
3.2.1. Die Hannoversche Südbahn als Motor des Fortschritts
46
3.3.
47
Der Bau der Sollingbahn Ottbergen – Northeim: Eine Grenzregion erwacht
3.3.1. Planung und Umsetzung der „Waldbahn“
47
3.3.2. Wie im „wilden Westen“ –
52
Die Arbeitsbedingungen beim Bahnbau
3.3.3. Uslars Bahnhof vor den Toren der Stadt
57
3.3.4. Entwicklungslinien bis zum Ersten Weltkrieg
59
Inhalt
3.4.
der Nebenbahn – Göttingen – Adelebsen – Bodenfelde
„äußerst günstigen Terrain“
3.4.2. „Es waren viele, viele Polen hier...“ –
3.4.3. Der Solling, Göttingen und die weite Welt – Struktur- und Lebenswandel durch die Bahn
Die Träume eines Landrats: Die Bahnprojekte
3.5.
69
71
Uslar–Schönhagen und Hann. Münden–Bodenfelde
3.6. „Der Teufel hol die Eisenbahn…!“ –
66
Arbeitsmigranten bauen die Bahn
62
3.4.1. Langwierige Vorarbeiten in einem 62
Die Erschließung des Schwülmetals: der Bau
74
Die Angst vor der Moderne
4. Ausbeutung der Bodenschätze –
79
die Industrialisierung entlang der Bahnstrecken
4.1. Auf der Suche nach dem „weißen Gold“ –
79
Volpriehausen und der Abbau der Kalisalze
4.1.1. Die Kaligewerkschaften Justus I und Hildasglück
81
4.1.2. Arbeitskampf auf dem Dorf –
85
Die Bergleute kämpfen um höhere Löhne
4.2.
Adelebsen und die Bramburg: „steinreich“ durch Basalt
91
4.2.1. Die Erfolgsgeschichte der Basaltwerke S. Sander & Söhne
93
und Hermann Wegener
Inhalt
4.2.2. Gefährliche Knochenarbeit am Fels –
97
Der Alltag der Steinarbeiter
4.3.
Keine Waldidylle: Das Köhlerdorf Delliehausen
103
4.3.1. Das Großkapital hält Einzug:
105
Die Consolidierten Sollinger Braunkohlenwerke
4.3.2. Mit Schippe, Hacke und Lore –
107
Die Arbeitssituation der Braunkohlebergleute
4.4.
Hardegsens Aufschwung durch Zement
112
4.4.1. Das Hardegser Zementwerk – Vorläufer und Anfänge
114
4.4.2. Werkswohnungen und „schwarze Listen“ –
117
Die Abhängigkeiten der Zementarbeiter
5. Vom Gemein- zum Industriegut –
123
der Wandel des Sollinger Waldes
5.1.
Die Sollinger Holzwarenfabrik am Bahnhof
Vom Bauerndorf zum Industriestandort –
130
Die Entwicklung der Uslarer Möbelfabrik
5.1.3. Kastenwagen und Kindermöbel –
5.2.
129
„Drechslerwaarenfabrik Ilse & Comp.“
5.1.2. Von der Werkstatt zum Industriebetrieb –
125
Der Aufstieg der Uslarer Möbelindustrie bis 1914
5.1.1. Der Überlebenskampf der
Holzwaren aller Art –
Der Aufschwung Lauenfördes durch die HERLAG
133
134
Inhalt
5.2.1. Die Entwicklung der HERLAG bis 1914 –
134
Vom Sägewerk zur Industriefabrik
5.3.
Bodenfelde: Das Weserdorf im Industriezeitalter
5.3.1. Kohle war nicht alles: Die Entwicklung der Chemischen 142
Fabrik Bodenfelde, G. Ottmann & Co. bis zum Ersten Weltkrieg
6. Mehr als Holz – Wirtschaft und Gewerbe
140
147
im Uslar des 19./20. Jahrhunderts
6.1.
Der Niedergang der traditionellen Sollinger Hütte
6.2.
Vom süßen Wahn der Spekulanten: Die Zuckerfabrik Uslar 153
7. Eine Region im Aufbruch – die Folgen der Industrialisierung
149
159
7.1.
Die Transportrevolution und der Ausbau der Infrastruktur
159
7.1.1. Werkswohnungen und „Arbeitercolonien“ –
162
Die Industriestandorte wachsen
7.2.
Die Agrarrevolution im Solling
163
7.3.
Dem Morgenrot entgegen? -–
167
7.3.1. Der Traum von einem besseren Leben –
Arbeiterbewegung auf dem Lande
Anfänge der Sozialdemokratie
7.3.2. Die Zigarrenmacher gingen voran –
Anfänge der Gewerkschaften
Die Sollinger und die feine Lebensart –
7.4.
Industrielle Konsumgüter erobern das Dorf
Feste und Feiern:
7.5.
167
Die Vereins- und Wirtshauskultur des Sollings
171
175
180
Inhalt
7.5.1. Ein Prosit der Gemütlichkeit? –
180
Die Herausbildung eines bürgerlichen Vereinswesens 7.5.2. Mit uns zieht die neue Zeit –
182
Die Arbeitervereine als Gegenbewegung
7.5.3. Das Wirtshaus als dörfliches Kommunikationszentrum
184
7.6.
186
Der Verfall der Sitten? –
Die Industrialisierung aus der Sicht der evangelischen Kirche
7.7.
Exkurs: Zwischen Küche und Kartoffelfeld –
193
Die Lebenswelten der Sollinger Landfrauen
8. Schlussbetrachtung
199
9. Quellen- und Literaturverzeichnis
207
9.1.
Ungedruckte Quellen
207
9.2.
Gedruckte Quellen
207
9.2.1. Topografische Karten
207
9.3. Literatur 208
12
Wahmbecker Thie um 1912. Blick auf die Lange DorfstraĂ&#x;e mit den Gastwirtschaften Sieck und Beckmann. In der Bildmitte sieht man eine Lokomobile, mit der die Dreschmaschine angetrieben wurde. Die zweite Person von rechts ist Anna Grote, geb. Kerl.