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Bilderreise durch Schaumburg Photographic Journey through Schaumburg Un voyage en images dans le Schaumburg
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Inhalt | Contents | Sommaire Einleitung | Introduction Schaumburg Bückeburg Obernkirchen Stadthagen Rinteln Bad Eilsen Bad Nenndorf Hülsede Rodenberg, Schwedesdorf Hammerstein Hagenburg Steinhuder Meer
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © der Fotografien: Rolf Fischer Texte: Jörg Mitzkat, Redaktion: Graf Adelmann Gestaltung: Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden Druck: Lönneker, Stadtoldendorf ISBN 978-3-940751-79-9 Holzminden, 2014
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Bilderreise durch Schaumburg Mit Fotografien von Rolf Fischer
Photographic Journey through Schaumburg with photos by Rolf Fischer
Un voyage en images dans le Schaumburg Photographies de Rolf Fischer
Verlag Jรถrg Mitzkat Holzminden 2014 3
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Einleitung
gründete mehrere Schulen und die Universität in Rinteln, außerdem holte er Künstler von Weltrang in seine Grafschaft. So sind zum Beispiel die Bronzeplastiken des kaiserlichen Hofbildhauers Adrian de Vries, die er für das Mausoleum des Fürsten Ernst in Stadthagen geschaffen hat, die einzigen Arbeiten von de Vries, die bis heute in ihrer ursprünglichen Umgebung geblieben sind. Die Gebäude des Fürsten Ernst gehören zur Avantgarde seiner Zeit und prägen einige Orte bis heute. Durch seine Reformen und eine geschickte Wirtschaftspolitik erstarkte auch das Selbstbewusstsein dieser Region, wurden Traditionen begründet, die die Basis bildeten für diese bis zur Gegenwart wirtschaftlich starke und überaus attraktive Region. Mit dazu beigetragen haben die Vorkommen von Steinkohle, die bis 1960 genutzt wurden und der qualitativ hochwertige Obernkirchener Sandstein. Die Handelsbeziehungen des Schaumburger Landes reichen über Europa hinaus bis in die USA, allein der Obernkirchener Sandstein bildete das Material für viele berühmte Bauten wie die Berliner Siegessäule oder die Hamburger Börse. Neben dem Fürsten Ernst muss natürlich noch auf einen anderen, weltberühmten Schaumburger verwiesen werden: Wilhelm Busch (1832-1908). Er gilt mit seinen Bildergeschichten wie „Max & Moritz“ oder die „Fromme Helene“ als „Vater des Comics“ und ist auch heute noch Vorbild für viele Künstler. Allein seine Geschichte von „Max & Moritz“ wurde in über 300 Sprachen übersetzt und gehört längst zum Literaturkanon. Wilhelm Busch wurde hier in dem kleinen Örtchen Wiedensahl geboren und hat Jahrzehnte lang dort gelebt und gearbeitet. Auf einen Besuch in Wiedensahl in seinem Ge-
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chaumburg ist das Land rings um die Burg Schaumburg. Sie liegt hoch über dem Wesertal, man hat von dort eine herrliche Aussicht in eine vielfältige Landschaft. Hierzu gehört zunächst eine bemerkenswerte Botanik und reizvolle Kulturlandschaft, die die Vorzüge des Nordens und des Südens auf nur 675 Quadratkilometer in sich vereint. Denn das Schaumburger Land bildet ein „Mitteleuropa im Kleinen“ ab, hier findet man Mittelgebirge, die Flußlandschaft der Weser, fruchtbare Lößböden, die Norddeutsche Tiefebene und die nördlichsten Vorkommen einiger alpiner Pflanzen auf dem Hohenstein nicht weit von der Schaumburg. Das Schaumburger Land kann auf eine eigenständige Geschichte von über 900 Jahren zurückblicken – 1110 treten die Schaumburger Grafen erstmals im Zusammenhang mit ihrer Belehnung der Grafschaft Holstein ins Licht der Geschichte. Nach dem Aussterben der Schaumburger Grafen wurde Schaumburg 1647 geteilt in Schaumburg-Lippe und die hessische Grafschaft Schaumburg, einige Orte fielen an das Kurfürstentum Hannover. Zumindest in Schaumburg-Lippe konnte die Eigenständigkeit gewahrt bleiben, zuletzt als Freistaat, bis 1946 Schaumburg-Lippe in Niedersachsen aufging. In allen Teilen des Schaumburger Landes haben die Menschen eine starke regionale Identität bewahrt, dies prägt bis heute die Mentalität seiner Bürgerinnen und Bürger. Dem Fürsten Ernst von Holstein-Schaumburg (1559-1622) ist es zu verdanken, dass Schaumburg eine herausragende Rolle bei den unzähligen kleinen Herrschaften seiner Zeit spielte und sich behaupten konnte. Er förderte die Zünfte, 4
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Introduction
burtshaus und einen Spaziergang auf seinen Spuren rund um das Dörfchen sollte man also nicht verzichten. Zu Lebzeiten Buschs sicherlich noch normaler Alltag, heute leider vollkommen verschwunden aus dem Alltagsleben, ist die Schaumburger Tracht. Bis vor wenigen Jahrzehnten prägten trachtentragende Frauen das Bild der Dörfer, die Männer hatten die Tracht schon am Anfang des 20. Jahrhunderts abgelegt. Das Schaumburger Land wurde auch lange als das „Land der roten Röcke“ bezeichnet. Der rote Rock ist das auffälligste Kennzeichen der Schaumburger Tracht. Die Trachten kann man heute bei Auftritten der Trachtenvereine und in einigen Museen kennenlernen, sie beeindrucken durch ihre unzähligen Details, die Auskunft gaben über den Familienstand, die Altersgruppe und die wirtschaftlichen Verhältnisse der Trägerin. Bei einem Besuch des Schaumburger Landes gibt es natürlich noch viel mehr zu entdecken, wie etwa die beeindruckenden Klöster und Schlösser oder die Zeugnisse moderner Architektur wie das Hubschrauber-Museum in Bückeburg und den „Jahrtausendblick“ in Steinbergen. In diesem Buch nimmt der Fotograf Rolf Fischer uns mit auf eine Reise durch Schaumburg und es gelingt ihm eindrucksvoll, die landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Landes lebendig zu vermitteln. Sigmund Graf Adelmann
Schaumburg, also referred to as Schaumburger Land, is the area surrounding Castle Schaumburg. The castle lies high above the Weser valley and has a wonderful view across a variety of landscapes. This comprises an amazing array of botanical plants and a scenic landscape which combines the special features of the north and the south in an area of only 675 square kilometres. Schaumburger Land depicts “a small scale model of Central Europe”, where you can find low mountain ranges, the river landscape of the Weser, fertile loess soil, the North German Plain and the most northerly occurrence of several Alpine plants on the Hohenstein not far from Castle Schaumburg. Schaumburger Land can look back on an a history of independence going back over 900 years – in 1110 the Counts of Schaumburg were first mentioned when they took over the earldom of Holstein. In 1647, after the line of the Counts of Schaumburg had died out, Schaumburg was divided into Schaumburg-Lippe and the Hessian earldom of Schaumburg with several villages being allocated to the electorate of Hanover. Only Schaumburg-Lippe was able to remain independent, eventually becoming a „free state“, until 1946 when Schaumburg-Lippe was merged into Lower Saxony. In the whole of Schaumburger Land the people have retained a strong sense of regional identity which up until today still leaves its mark on the mindset of its citizens. It is thanks to prince Ernst of Holstein-Schaumburg (1559-1622) that Schaumburg played such a prominent role amongst the numerous small sovereignties of its time. He promoted guilds, founded several schools and the university in Rinteln and brought world famous artists into his earldom. It is for this reason that the bronze sculptures, made for prince Ernst’s mausoleum in Stadthagen by the imperial 5
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village scene although the men had already stopped wearing it at the beginning of the 20th century. Schaumburger Land was also called the “land of red skirts” for a long time. The red skirt is the most prominent part of Schaumburg traditional dress. The traditional dress can be seen today at public appearances of traditional dress groups and in several museums. They are very impressive with the intricate amount of detail, which actually tells you the wearer’s marital status, age and how wealthy they are. There is, of course, a lot more to discover during a visit to Schaumburger Land such as the impressive monasteries and castles or the testimonials to modern architecture such as the helicopter museum in Bückeburg and the “view of the century” in Steinbergen. In this book, photographer Rolf Fischer takes us on a journey through Schaumburg and he succeeds in vividly conveying the scenic and cultural diversity of this region. Sigmund Graf Adelmann
court sculptor Adrian de Vries, are the only pieces of his work which have remained in their original environment up until the present day. The buildings of prince Ernst were avant garde at their time and still characterize some towns today. The self-esteem of this region was strengthened by his reforms and clever economic policy. Traditions were established which formed the basis for a strong economy, which still exists today, in this very attractive region. The occurrence of coal, which was used up until 1960, and high quality Obernkirchen sandstone have also contributed to this. The trading links of the Schaumburger Land reached from Europe as far as the USA. Obernkirchen sandstone alone was used for many famous constructions such as the Victory Column in Berlin or the Hamburg stock exchange. Apart from prince Ernst there is another world famous man from Schaumburg who must be mentioned: Wilhelm Busch (1832-1908). He is considered to be “the father of comics” with his picture stories such as “Max and Moritz” or “Helen who couldn’t help it”. Today he is still a role model for many artists. His story of “Max and Moritz” alone has been translated into over 300 languages and he is most definitely a literary canon. Wilhelm Busch was born here in the small village of Wiedensahl, where he lived and worked for many decades. A visit to the house where he was born and a walk tracing his footsteps around the small village are a must when visiting Wiedensahl. Schaumburg traditional dress was certainly a part of everyday life when Busch was alive but unfortunately it has disappeared from daily life. Up until a few decades ago, women wearing traditional dress were a common part of a
Das Geburtshaus von Wilhelm Busch The birthplace of Wilhelm Busch La maison natale de Wilhelm Busch 6
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Introduction
encouragé les corporations, fondé plusieurs écoles ainsi que l’université de Rinteln et fait venir des artistes de renommée mondiale dans son comté. C’est ainsi, par exemple, que les sculptures en bronze du sculpteur de la cour impériale Adrien de Vries, créées pour le mausolée du prince Ernest à Stadthagen, sont les seules œuvres de de Vries qui soient restées à ce jour dans leur environnement d’origine. Les édifices du prince Ernest sont représentatifs de l’ « avant-garde » de l’époque et donnent encore le ton aujourd’hui dans certaines localités. Les réformes entreprises par Ernest et sa politique économique très habile contribuèrent aussi à renforcer la fierté des habitants du Schaumburg. Des traditions y virent le jour et formèrent les fondements de cette région qui est, jusqu’à aujourd’hui, forte économiquement et on ne peut plus attrayante. Les gisements de houille exploités jusqu’en 1960 et le grès de très haute qualité d’Obernkirchen y ont beaucoup contribué. Les relations commerciales du Schaumburg s’étendent de l’Europe aux Etats-Unis. Le grès d’Obernkirchen a lui servi à la construction de bâtiments célèbres tels que les Colonnes de la Victoire de Berlin ou la Bourse de Hambourg. Outre le prince Ernest, on se doit, bien entendu, d‘évoquer ici le nom d’une autre célébrité du Schaumburg: Wilhelm Busch (1832-1908). Grâce à ses « histoires dessinées » telles que « Max & Moritz » et la « pieuse Hélène », il est considéré comme le « Père de la bande dessinée » et inspire encore aujourd’hui de nombreux artistes. Son histoire de « Max & Moritz » a été à elle seule traduite dans plus de 300 langues et est considérée depuis longtemps comme une référence en matière de littérature. Wilhelm Busch est né dans le petit village de Wiedensahl et y a vécu et travaillé durant des dizaines d’années. C’est
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e Schaumburg est la région qui s’étend autour du château fort de Schaumburg. Celui-ci se dresse sur les hauteurs dominant la vallée de la Weser et offre une vue magnifique sur un paysage varié. Une diversité botanique remarquable et un paysage culturel fascinant réunissent les atouts du Nord et du Sud sur seulement 675 kilomètres carrés. En effet, le Schaumburg constitue à lui seul une «Europe Centrale miniature», vous trouverez ici des montagnes d’altitude moyenne, le paysage fluvial de la Weser, des lœss très fertiles, la plaine d’Allemagne du Nord et la présence, inattendue à cette latitude, de quelques plantes alpines sur le Hohenstein pas loin du château de Schaumburg. Le Schaumburg a derrière lui un passé historique propre qui s’étend sur plus de 900 ans. C’est en 1110 que les comtes de Schaumburg entrèrent pour la première fois sur la scène de l’Histoire suite à leur annexion du Comté de Holstein. Après l’extinction de la lignée des comtes de Schaumburg, le Schaumburg fut partagé en 1647 entre le comté de Schaumburg-Lippe et le comté hessois de Schaumburg ; quelques localités furent rattachées à la Principauté d’Hanovre. Schaumburg-Lippe a pu pour le moins conserver son autonomie et fut en dernier lieu un Etat libre jusqu’en 1946, date à laquelle SchaumburgLippe devint partie intégrante de la Basse-Saxe. Dans toute la région du Schaumburg, les gens ont conservé une identité régionale forte, chose qui aujourd’hui encore marque la mentalité de ses habitantes et habitants. C’est à Ernest, prince de Holstein-Schaumburg (15591622) que l’on doit le fait que le Schaumburg put jouer à l’époque un rôle éminent auprès des innombrables petits seigneurs et qu’il fut en mesure de s’imposer. Le prince a 7
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impressionnent par leurs innombrables détails qui renseignent sur la situation familiale, la classe d’âge et la situation économique de la porteuse du costume. Il y a bien entendu beaucoup d’autres choses encore à découvrir lors de la visite du Schaumburg, comme par exemple, ses monastères et ses châteaux d’une beauté impressionnante, ou les témoins d’une architecture moderne tels que le musée de l’hélicoptère à Bückeburg et la plate-forme d’observation « Jahrtausendblick » à Steinbergen. Dans ce livre, le photographe Rolf Fischer nous emmène à la découverte du Schaumburg dont il réussit à nous transmettre de façon vivante la richesse culturelle et la diversité des paysages. Sigmund Graf Adelmann
pourquoi une visite de sa maison natale et une promenade sur ses traces aux alentours du village ne doivent pas manquer au programme. Certainement considéré à l’époque de Wilhelm Busch comme un élément normal de la vie quotidienne, le costume traditionnel régional du Schaumburg a aujourd’hui complètement disparu de la vie publique. Il y a quelques dizaines d‘années encore, l’image de femmes portant ce costume dominait la vie dans les villages, les hommes, eux, avaient déjà cessé de le porter dès le début du 20ème siècle. Longtemps on a appelé la région du Schaumburg le « pays des jupes rouges ». La jupe rouge est, en effet, la caractéristique la plus frappante du costume traditionnel. Aujourd’hui on peut découvrir ces costumes grâce aux groupes folkloriques se produisant dans des fêtes traditionnelles ainsi que dans quelques musées. Ils 8
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Schaumburg Blick aus dem Wesertal auf die Schaumburg, im Hintergrund ist die Paschenburg erkennbar. Das im Jagdschlossstil errichtete ehemalige Forsthaus trohnt auf der höchsten Erhebung des Wesergebirges und bietet einen fantastischen Rundumblick. Als Stammsitz der Grafen von Schaumburg ist die Schaumburg (Schauenburg) auf dem Nesselberg im Wesergebirge hoch oberhalb des Wesertales bei Rinteln das Wahrzeichen und die Namensgeberin des Schaumburger Landes. Von der im 12./13. Jahrhundert errichteten mittelalterlichen Burg stehen noch drei der vier Türme, darunter der weithin sichtbare Bergfried. Im ehemaligen Herrenhaus lädt heute eine Gaststätte zum Besuch ein. Schaumburg View from the Weser valley up to the Schaumburg; thePaschenburg is visible in the background. The former forester’s house was built in the style of a hunting lodge and sits enthroned on the highest mountain of the Weser mountain range offering a fantastic panoramic view. The Schaumburg (Schauenburg) was the ancestral seat of the Counts of Schaumburg and sits high above the Weser valley near Rinteln on the Nesselberg in the low mountain ranges of the Weser. It is not only the
landmark of Schaumburger Land but also gives the area its name. The medieval castle was built in the 12th / 13th centuries. Three of its four turrets are still standing and the clearly visible keep below. Today a restaurant welcomes visitors to the former stately home.
Schaumburg Le château fort de Schaumburg vu de la vallée de la Weser, dans le fond on reconnait le château de Paschenburg. Placée sur la plus haute proéminence du massif de la Weser, l’ancienne maison forestière, bâtie dans le style des pavillons de chasse, offre une vue panoramique fantastique sur toute la région.
Le château fort de Schaumburg (Schauenburg), propriété seigneuriale des comtes de Schaumburg, a été construit sur le mont Nesselberg dans le massif de la Weser. Situé sur les hauteurs de la vallée de la Weser, près de la ville de Rinteln, il est l’emblème du Schaumburg à qui il a donné son nom. Trois des quatre tours du château médiéval érigées au 12ème/13ème siècle existent encore, entre autre le donjon qui est visible de loin. Dans l’ancienne gentilhommière, un restaurant vous invite aujourd’hui à déguster ses spécialités.
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