1200 Jahre Corvey
Wo der Himmel die Erde berührt
Herausgeber: Dr. Hans-Bernd Krismanek, Josef Kowalski
Redaktionelle Bearbeitung: Sabine Robrecht, Annika Pröbe
ISBN: 978-3-95954-156-5
Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2024 www.mitzkat.de
Wo der Himmel die Erde berührt
Herausgeber: Dr. Hans-Bernd Krismanek, Josef Kowalski
Redaktionelle Bearbeitung: Sabine Robrecht, Annika Pröbe
ISBN: 978-3-95954-156-5
Verlag Jörg Mitzkat, Holzminden 2024 www.mitzkat.de
Wo der Himmel die Erde berührt
Erinnerungsort christlich-klösterlicher Tradition
Blick in die Geschichte: Ehemalige Benediktinerabtei Corvey – Leuchtturm der Christianisierung
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Botschafter des Jubiläums ..................................................................................................... 35
Bundesfinanzministerium gibt auf Initiative von Ditmar Fischer 20-Euro-Silbermünze heraus Jubiläumsjahr glanzvoll eröffnet 37
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist Ehrengast beim Festakt zum Auftakt der Feierlichkeiten
Corvey-Motiv zum Jubiläum ................................................................................................
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Benediktinerinnen-Abtei vom Hl. Kreuz Herstelle: Schwester Andrea Grabl gestaltet Osterkerze
Messgewand zeigt Verbundenheit ......................................................................................
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Freunde aus Corbie machen Kirchengemeinde zum Jubiläum besonderes Geschenk
In 1200 Jahren nicht so viel gelacht .....................................................................................
„Katholische kabarettistische Dreifaltigkeit“ gastiert
Michael Rindermann präsentiert zum 1200-jährigen Bestehen Corveys Gelben Orleans Corvey für alle Lebenslagen .................................................................................................. 51
Vom Eiskratzer bis zur Taschenlampe: Kirchengemeinde präsentiert Merchandising-Artikel
Militärbischof Dr. Franz-Josef Overbeck zelebriert festlichen Gottesdienst auf Einladung des ABC-Abwehrbataillons 7 Höxter
„Vom ökumenischen Gebet kann eine neue Kraft ausgehen“ .......................................... 57
Ansgar-Vesper mit prominenter Festrednerin Annette Kurschus setzt Akzente
„Christsein ist keine Theorie“ ...............................................................................................
Auf den Spuren des heiligen Ansgar: Nordischer Abend mit Bischof Dr. Erik Varden aus Norwegen
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Ewiges Gebet ......................................................................................................................... 67
Besonderes Angebot im Jubiläumsjahr lädt zur Einkehr in die ehemalige Abteikirche ein
Corvey – Kraftquelle für das „göttliche Betriebssystem“ ................................................
Pfingstfeierlichkeiten auf dem Heiligenberg: Kirchenvorstand Josef Kowalski legt Glaubenszeugnis ab
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„Es gibt viel zu entdecken, von dem wir noch nichts ahnen“ ...........................................
Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck hält Festpredigt zum Vitusfest 2023
„Gegründet auf Christus in die Zukunft gehen“
Besonderer Akzent im Jubiläumsprogramm: 130 Ordenschristen zu Gast im Welterbe Corvey
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Hunderttausende erleben Fernsehgottesdienst aus Corvey ............................................83
WDR überträgt Messe zu Allerheiligen live – Viele Mitwirkende vor und hinter den Kulissen
Einblicke in Corveys Reliquienschatz ..................................................................................
Allerheiligen 2023: Vespergottesdienst mit Prof. Dr. Hedwig Röckelein beschließt Jubiläumsjahr
Kirchenmusik lässt Corveys große Bedeutung aufleuchten .............................................
Hans Hermann Jansen hat Reihe der Sonntagsvespern in Zusammenarbeit mit dem Pastoralverbund ins Leben gerufen
Zeitreise
Vortragsreihe zur Geschichte und geistlichen Kultur der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey ...........................................................................
Zeitreise 1200 Jahre Corvey im Überblick .........................................................................
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Erste Etappe der „Zeitreise“ macht Gäste mit Widukind von Corvey und seiner Sachsengeschichte vertraut
Einblicke in die Baugeschichte der karolingischen Klosterkirche .................................
Zweite Etappe der „Zeitreise“ vermittelt Erkenntnisse aus jahrzehntelanger archäologischer Forschung
Corvey – Erfolgsmodell benediktinischen Lebens ........................................................... 115
Etappe drei der „Zeitreise“ richtet Fokus auf die Reformbewegungen des Mittelalters
Tonangebend und gut vernetzt in der Buchproduktion ..................................................
Vierte Etappe der „Zeitreise“ beleuchtet Corvey als erste Bildungsstätte der Sachsen und führendes Kloster dieser Region
Vorfreude auf Zeitreise ins Jahrtausend der Mönche ......................................................
125 Fünfte Etappe gewährt Einblicke in neu konzipierte Dauerausstellung
Turmuhren sämtlicher Kirchen in Unordnung ..................................................................
131 „Höxter und Corvey“: Historische Novelle von Wilhelm Raabe im Mittelpunkt der sechsten „Zeitreise“-Etappe
Corvey und die Mission im alten Sachsen .........................................................................
Siebte Etappe der „Zeitreise“ beleuchtet die Schaffung einer kirchlichen Infrastruktur im frühen Mittelalter
Corvey und das große Finale der Heiligen Schrift ...........................................................
Achte Etappe der „Zeitreise“ macht Gäste mit der Offenbarung des Johannes und dem Blick in die Himmelsstadt vertraut
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Corvey und der Daumenabdruck als Visitenkarte .......................................................... 149 Etappe neun der „Zeitreise“ gibt Aufschluss über restauratorische Erfordernisse und multimediale Angebote
Corvey und der Think-Tank an den karolingischen Höfen.............................................. 157 Zehnte Etappe der „Zeitreise“ richtet den Scheinwerfer auf große Ausstellung in Paderborn
Kirchenbrand läutet zweite Bauphase ein ........................................................................ 163 „Zeitreise“: Letzte Etappe stellt karolingische Klosterkirche in einen europäischen Kontext
Rede von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beim Festakt zum 1200-jährigen
Gründungsjubiläum des Klosters Corvey am 25. September 2022 in Höxter ............... 173
Das Weserkloster und seine Weingeschichte ...................................................................
Winzer Michael Rindermann gewährt Einblicke in sein umfassendes Archiv
Widukind von Corvey. Ein Meister diskreter Hinweise...................................................
„1200 Jahre Corvey – wo der Himmel wie Erde berührt“: Das Motto der Jubiläumsfeierlichkeiten wird beim Blick hinauf zu den Türmen der Doppelturmfassade des Westwerks augenfällig. Das geschichtsträchtige Kloster Corvey ist ein Welterbe, das mitten im (Glaubens-)Leben steht. Die katholische Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus hat von September 2022 bis November 2023 mit einem hochkarätigen Programm das 1200-jährige Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei gefeiert.
Ende September 822 begann das klösterliche Leben in Corvey. Mönche aus der Abtei Corbie im Westfrankenreich schufen hier ein neues Benediktinerkloster, das sich bald zu einem Ort entwickeln sollte, an dem der „Himmel die Erde berührt“.
„Wo der Himmel die Erde berührt“ – unter dieser Überschrift hat die kath. Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus Corvey 2022/23 die Bedeutung Corveys als lebendige Glaubensstätte und als Erinnerungsort klösterlicher Tradition mit zahlreichen Veranstaltungen in den Mittelpunkt der Feier des 1200-jährigen Jubiläums gestellt. Mit der vorliegenden Festschrift soll das Jubiläumsjahr dokumentiert werden.
Danken möchten wir allen, die an der Gestaltung des Jubiläumsjahres mitgewirkt haben, insbesondere der Steuerungsgruppe, die das Programm ermöglicht und begleitet hat.
Unser Dank gilt ebenso dem Erzbistum Paderborn, dem Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey, dem Herzoglichen Haus Ratibor und Corvey, der Bank für Kirche und Caritas, der Sparkasse Paderborn-Detmold-Höxter, der Volksbank Höxter, Zweigniederlassung der VerbundVolksbank OWL eG, dem Land Nordrhein-Westfalen für die Förderung der kulturellen Aktivitäten im Rahmen der „Regionalen Kulturpolitik NRW“, der NRW-Stifung, dem Kreis Höxter und der Kreisstadt Höxter, der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Höxter, dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und allen Spendern, die die Projekte des Jubiläumsjahres ermöglicht haben. Nicht zuletzt hat das Netzwerk der „Klosterlandschaft OWL“ mit seinen Veranstaltungen und Beiträgen das kulturelle Programm des Jubiläumsjahres bereichert. Auch hierfür ein herzlicher Dank.
Danken möchten wir desgleichen dem Redaktionsteam zur Erstellung der Festschrift: Herrn Prof. Dr. Christoph Stiegemann, Herrn Hans-Werner Gorzolka, Herrn Pastor Frank Grunze, Herrn Pastor Spittmann und Herrn Michael Stolte.
Darüber hinaus gilt unser besonderer Dank Frau Sabine Robrecht und Frau Annika Pröbe M. A., die beide die Hauptlast der inhaltlichen Gestaltung und redaktionellen Arbeit getragen haben, sowie Frau Susanne Fischer, die die Mühen des Korrekturlesens übernommen hat.
Unser Dank gilt auch dem Verleger, Herrn Jörg Mitzkat, für die gute Zusammenarbeit, und der Verwaltungsleitung des Pastoralen Raumes Corvey, Herrn Marcus Beverungen, für die praktische Unterstützung im Hintergrund.
Pfarrdechant Dr. Hans-Bernd Krismanek Pfarrverwalter
Josef Kowalski Kirchenvorstand
Liebe Schwestern und Brüder!
„Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern ...“ (Mt 28,19)
Dieser Auftrag des Jesus von Nazareth an seine Jüngerinnen und Jünger steht am Beginn einer Bewegung, die Menschen im Innersten mobilisieren und die Welt verändern sollte. Die Jüngerinnen und Jünger machten sich auf den Weg mit der universalen Botschaft, dass Gott jeden Menschen uneingeschränkt und in gleicher Weise liebt und durch Kreuz und Auferweckung die Mächte des Todes und des Destruktiven ein für alle Mal überwunden sind. Und dies gab dem Leben der Menschen eine neue Tiefe, Intensität, Spannkraft und hoffnungsvolle Zuversicht.
Mit dieser Zusage den Aufbruch wagen – diese Grundhaltung gehört von Anfang zur Kirche dazu. So machten sich auch zu Beginn des 9. Jahrhunderts Benediktinermönche aus der Abtei Corbie in Frankreich – gefördert von den karolingischen Kaisern – auf den für sie gefahrvollen Weg in die Gegend des Weserbogens und gründeten hier 822 das Kloster Corvey. Die Botschaft Jesu, die die ersten Mönche nun in die pagane germanische Welt trugen, ließ die Abtei zu einem Leuchtturm des Glaubens und der Kultur werden, der dann mit dem heiligen Ansgar (801 – 865) bis in den Norden Europas strahlte und bis heute strahlt. Und gerade Ansgar ist ein Beispiel dafür, wie sich das Evangelium trotz vieler Niederlagen und Rückschritte immer wieder (neu) verbreitet. Dieses Evangelium, der Glaube an den Gott der Liebe, der Verzeihung und der Armen und Kleinen zeigt seine Kraft besonders und stets neu in der Diaspora, „an den Rändern“, wie Papst Franziskus sagt, auch entgegen größter Widerstände und oft sogar völlig überraschend und wider alles Erwartbaren.
Die Menschen unseres Raumes wurden zu Christinnen und Christen. Die Gebote Jesu wurden Orientierungsmarken für die Entwicklung Europas. Die Ver-
antwortung für den Mitmenschen, die aus dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe entspringt, wurde zu einem Eckpunkt, der die Kultur, Philosophie, Gesellschaft und Politik Europas bis in unsere Tage prägt und auch weiter prägen wird, bewusst oder unbewusst.
In seinen Ursprüngen liefert Corvey somit einen wichtigen Baustein für die Christianisierung Europas. Das Jubiläumsjahr 2022/23 mit seinen liturgischen und kulturgeschichtlichen Akzentsetzungen war das in meiner Wahrnehmung sehr gelungene Unterfangen, diese 1.200-jährige Vergangenheit für Gegenwart und Zukunft neu in den Blick zu bringen – und das Vermächtnis großer Glaubensboten, wie das des heiligen Ansgar, mit den Möglichkeiten unserer Zeit für eine breite Öffentlichkeit ins Gespräch zu bringen und aufleuchten zu lassen.
Ich wünsche Ihnen und erhoffe mir, dass Corvey und die Botschaft, die von dort vor 1.200 Jahren in unsere Region und in unsere Welt gegangen ist, auch weiterhin als Leuchtturm Orientierung und Zuversicht gibt. Ein solcher Ort birgt nicht nur einen Schatz der Geschichte, sondern kann ein Ort der Auseinandersetzung mit den Fragen der Gegenwart sein. Diese Botschaft lebt, sie gehört nicht in ein Museum, sondern sie will unseren Alltag, unser Denken, unser Tun durchdringen. Es liegt auch an uns, diese Wahrheit einander rüberzureichen und im Bild gesprochen – wie der heilige Christophorus das Jesuskind – über den Strom einer neuen, für uns noch rätselhaft und manchmal auch schwierig erscheinenden Zeit zu tragen. Aber eines ist für mich gewiss: Es lohnt sich in jedem Fall.
In herzlicher Verbundenheit Ihr
Dr. Udo Markus Bentz
Das Fürstliche Haus von Ratibor und Corvey ist seit 1834 Eigentümerin des Schlosses. Die imposante Anlage beherbergt ein Museum, den prächtigen Kaisersaal, Prunk- und Wohnräume aus dem 18. und 19. Jahrhundert und ein besonderes Juwel – die Fürstliche Bibliothek mit fast 75.000 Bänden.
Zunächst möchte ich meinem geliebten Corvey alles erdenklich Gute zu seinem 1.200-jährigen Jubiläum wünschen, denn vor 1.200 Jahren haben Benediktiner aus Corbie am Ufer der Weser das Kloster Corbeia Nova, später Corvey, gegründet. Corvey ist seit 2014 Weltkulturerbe der UNESCO. Wir haben dies als eine große Ehre empfunden und gleichzeitig als Auftrag, Corvey als Erbe aller Menschen nicht nur zu erhalten und zu pflegen, sondern insbesondere auch dessen Geschichte in angemessener Weise den Menschen zu präsentieren und den Ort mit Leben und Kultur zu bereichern.
Seitdem ist viel geschehen. Wir konnten nicht nur wesentliche Bau- und Sanierungsmaßnahmen durchführen, wir konnten auch wesentliche Verbesserungen für die Besucher, zum Beispiel das Besucherzentrum, realisieren. Ganz wesentliche Maßnahmen konnten auf den Weg gebracht werden, zum Beispiel im Bereich der multimedialen Präsentation der Geschichte Corveys für die Besucher oder die Neugestaltung der Dauerausstellung und des Remtergartens. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz besonders bei allen Akteuren für Ihre tollen Initiativen und die gute Zusammenarbeit bei der Entwicklung und dem touristischen Betrieb hier in Corvey bedanken. Auch allen Förderern und Sponsoren – allen voran – dem Land Nordrhein-Westfalen und der Bundesrepublik Deutschland sei hier für Ihre nachhaltige Unterstützung auf das Herzlichste gedankt.
Mein Dank geht auch an alle Kulturschaffenden in Corvey. Es ist gelungen, diesen Ort mit herausragenden Veranstaltungen von unglaublicher Qualität zu bereichern und den Menschen diesen Ort auf besondere Weise zu vermitteln.
Wir – die Familie Ratibor – sind natürlich stolz seit etwas mehr als 200 Jahren mitwirken zu dürfen. Die 1.200-jährige Geschichte Corveys ist aber zweifellos ein bedeutender Teil der Geschichte der Kirche in Europa. Der Kirche ist es gelungen, Corvey für 1.200 Jahre als einen Ort des Glaubens und des Gebets zu erhalten. Und dazu gratuliere ich von Herzen.
Viktor Herzog von Ratibor Fürst von Corvey
Die Doppelturmfassade des karolingischen Westwerks ist das Gesicht der Welterbestätte Corvey.
Wenn unsere Nachfahren auf das Jahr 2023 in Höxter zurückblicken, dann werden sie dieses besondere Jahr auch mit dem 1200-jährigen Bestehen der ehemaligen Benediktinerabtei Corvey eng verbinden.
Ein hochkarätiges und vielseitiges Festprogramm mit vielen Veranstaltungshighlights begleitete uns durch das Jubiläumsjahr und machte uns deutlich, wie würdevoll solch ein außergewöhnliches Jubiläum gefeiert werden kann. Ich glaube, jeder und jede von uns hat dabei sein eigenes unvergessliches Corvey-Erlebnis, an das wir uns noch lange erinnern werden!
Auch die Stadt Höxter hat mit einem Festakt im letzten Jahr an ihr 1200-jähriges Bestehen erinnert. Ich sage Ihnen nichts Neues, wenn ich behaupte, dass unsere Stadtgeschichte vor allen Dingen mit der Geschichte der früheren Reichsabtei Corvey eng verbunden ist. Die enorme Ausstrahlungskraft Corveys im Mittelalter und teilweise auch darüber hinaus hat diesen östlichen Teil Westfalens lange Zeit zu einem bedeutenden geistigen und teilweise auch wirtschaftlichen Zentrum gemacht.
Dass das seit langer Zeit nicht mehr so ist, das wissen wir.
Dennoch haben wir gerade im vergangenen Jahr einer bundesweiten Öffentlichkeit gezeigt, dass Corvey, Höxter und das schöne Weserbergland nichts von ihren Reizen verloren haben.
Ein besonderer Dank gebührt dabei all jenen, die mit ihrem Engagement und ihrer Hingabe dazu beigetragen haben, dass dieses Jubiläumsjahr zu einem unvergesslichen Erlebnis wurde. Sei es durch die Organisation von Veranstaltungen, die Durchführung von Projekten oder einfach durch die Unterstützung und Teilnahme an den Feierlichkeiten - jeder Einzelne von Ihnen hat dazu beigetragen, dass das Jubiläum „1200 Jahre Corvey“ zu einem vollen Erfolg wurde.
Hartmann BürgermeisterDie Erdgeschosshalle des Westwerks mit ihrem viersäuligen Gewölbe ist ein hochbedeutender karolingischer Raum. Die Kapitelle der Säulen des Quadrums spiegeln das Formenrepertoire der Antike wider. Gleich am Eingang eröffnet sich auch ein Blick in die barocke Abteikirche.
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder der Kirchengemeinde St. Stephanus und Vitus, wir blicken auf ein wunderbares Jubiläumsjahr zurück. Mit einem exzellenten Festprogramm hat die Kirchengemeinde das 1200-jährige Bestehen Corveys gewürdigt. Die große Zahl der Gäste zeigt, welche Strahlkraft auch heute noch von Corvey ausgeht.
Viele haupt- und ehrenamtlich Aktive haben an diesem überragenden Erfolg mitgewirkt. Ich möchte mich bei allen, die das Jubiläumsjahr durch ihr vielfältiges Engagement mit Leben gefüllt haben, und ebenso bei allen Förderern und Unterstützern ganz herzlich bedanken.
Corvey ist für mich – und dies nicht erst seit der Anerkennung als UNESCO-Welterbe vor zehn Jahren – ein Ort, der unsere Region durch seine Jahrhunderte überdauernde Geschichte geprägt hat.
Nicht umsonst tragen wir seit Jahren als kulturtouristische Auszeichnung den Namen „Klosterregion Kulturland Kreis Höxter“. In keinem anderen Landkreis in Deutschland gibt es eine größere Dichte an Klöstern und klösterlichen Einrichtungen als in unserem Heimatkreis.
Das alte Reichskloster Corvey ist hier in der historischen Betrachtung immer der „Nukleus“ für alle Entwicklungen und weiteren Gründungen von Klöstern gewesen. Es ist prägend für den Weserraum und weit darüber hinaus bis in den Osten und Norden Europas.
Die vorliegende Festschrift leistet einen wertvollen Beitrag, die Geschichte und Bedeutung Corveys zu würdigen.
Herzlichst Ihr
Michael Stickeln Landrat Kreis Höxter
Der Johanneschor des karolingischen Westwerks erschließt sich bei Führungen auf dem Bildschirm eines Tablets in seiner ursprünglichen künstlerischen Ausgestaltung. Der Förderverein hat sich eingebracht, als es darum ging, die 1200-jährige Geschichte des Klosters mit zeitgemäßer Technik lebendig werden zu lassen.
„Moderne trifft Geschichte: digitale Technik in Corvey“ 1200 Jahre Corvey, welch eine Zeitspanne! Zehn Jahre Weltkulturerbe, fünf Jahre Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey sind nach historischer Betrachtung geradezu nur „Wimpernschläge“. 1200 Jahre Corvey: ein Jubiläum, zu dem durch viele Feiern und Veranstaltungen, auch und insbesondere durch die Vorträge im Rahmen der „Zeitreise“ die Vergangenheit gegenwärtig wurde.
Der Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey e. V. hat sich eingebracht, die 1200-jährige Geschichte Corveys mit neuer zeitgemäßer Technik lebendig werden zu lassen. So stellt die neu gestaltete Dauerausstellung „Das Jahrtausend der Mönche - von der Gründung Corveys bis zum Goldenen Zeitalter“ in anschaulicher Weise das Leben im Kloster in den Jahrhunderten dar. In einer virtuellen Animation ist das Erscheinungsbild der im Westwerk angebrachten Inschriftentafel mit ihren weit leuchtenden goldfarbenen Buchstaben neu erlebbar.
Sowohl im Westwerk, in der ehemaligen Abteikirche und auch in der Ausstellung selbst gehören moderne Headsets zum Standard: Der Betrachter kann auf seinem Rundgang alle Informationen aufnehmen und sie in Beziehung zu den Exponaten setzen.
Digitale Technik, die Geschichte „modern“ werden lässt und Kloster Corvey in die Zukunft begleitet.
Förderverein Karolingisches Westwerk Corvey e. V.