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150 Jahre HochschulStandort Hรถxter
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Impressum \ Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek \ Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar. Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Hochschulstandortes Höxter; Herausgeber: Fachbereiche Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik (FB 8) und Landschaftsarchitektur und Umweltplanung (FB 9) der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, http://www.hs-owl.de/hx/ Redaktion Layoutkonzept und - umsetzung: Prof. Dr.-Ing. Hendrik Laue, Jan-Eric Fröhlich (FB 9)
1. Auflage Mai 2014 \ Verlag Jörg Mitzkat, 37603 Holzminden, ISBN 978-3-940751-86-7\ © 2014 Hochschule Ostwestfalen-Lippe Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt \Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung, Verbreitung und Übersetzung, sind vorbehalten \ Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet werden.
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Festschrift
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Inhalt. Prolog
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GruĂ&#x;worte
Geschichte
10 Chronik 14
Die Baugewerkschule
28
Chronik 1864 - 2014
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25 Jahre Technischer Umweltschutz
64
30 Jahre Botanischer Garten
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Profil und Struktur
76 Hochschulstandort Höxter 80
Die Hochschule Ostwestfalen-Lippe
86
Der Standort Höxter
94
Studiengänge
118
Einrichtungen
142
Fachgebiete
210
Einblicke
230
Forschungsprojekte
284
Studentische Projekte
316
Aktivitäten
Nachweise
344 Anhang
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Dr. Oliver Herrmann Präsident der Hochschule Ostwestfalen-Lippe
Liebe Leserin, lieber Leser, die Hochschule Ostwestfalen-Lippe hat in diesem Jahr einen besonderen Grund zum Feiern. Unser Standort Höxter mit seinen beiden Fachbereichen Landschaftsarchitektur und Umweltplanung sowie Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik wird stolze 150 Jahre alt. Die Geschichte des Standortes reicht zurück bis in das Jahr 1864. Von Beginn an war Höxter eine Ausbildungsstätte für den Bereich Bauwesen. Damals wurde hier die Preußische Baugewerkschule gegründet, das erste Gebäude befand sich in der Papenstraße. Der Unterricht begann damals mit zunächst 63 Lernenden und sechs Lehrenden in drei Fachklassen. Rasch stieg die Zahl der Anmeldungen und Ausbildungsmöglichkeiten an. Im Jahr 1895 ging die Baugewerkschule vom städtischen in staatlichen Besitz über und hieß zunächst Königlich-Preußische und ab 1918 dann Staatlich-Preußische Baugewerkschule. 1931 erhielt sie den Namen „Höhere Technische Staatslehranstalt für Hoch- und Tiefbau“, der 1939 in „Staatsbauschule, Fachschule für Hoch- und Tiefbau“ geändert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Staatsbauschule in eine Ingenieurschule über. Von 1971 bis 2002 bildete diese eine Abteilung der damaligen Universität-Gesamthochschule Paderborn. Im Jahr 2002 schließlich wurde sie zu einem Teil der Fachhochschule Lippe und Höxter, die seit 2008 Hochschule Ostwestfalen-Lippe heißt. Heute verfügt der Standort Höxter über ein attraktives Angebot an qualitativ hochwertigen, zum Teil auch dualen Studiengängen. Für die Studiengänge Landschaftsarchitektur sowie Landschaftsbau- und Grünflächenmanagement ist sie sogar die einzige Ausbildungsstätte in NRW. Hervorzuheben ist auch die familiäre Atmosphäre auf dem „grünen Campus“, die eine intensive Zusammenarbeit zwischen Studierenden und Lehrenden ermöglicht. Die Hochschule OWL genießt wegen ihrer exzellenten, praxisnahen Lehre ein hohes Ansehen. 90 Prozent der Studierenden bestätigen dies in einer hochschulweiten Umfrage. Zu diesem guten Ruf trägt Höxter mit seinem einzigartigen Profil bei. Längst gilt der Standort als anerkanntes Zentrum für Umweltwissenschaften, in dem ökologische Aspekte in den technischen Studiengängen und der Forschung eine wichtige Rolle spielen. Das 150-jährige Jubiläum markiert nun ein weiteres wichtiges Kapitel in dieser Entwicklung, die noch lange nicht abgeschlossen ist. Erst Ende 2013 wurden mit der Eröffnung des Zukunftszentrums Holzminden Höxter (ZZHH) der Hochschule OWL und der niedersächsischen HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst neue Weichen für ein wegweisendes Projekt im Bereich der Regionalforschung gestellt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen der Festschrift. Dr. Oliver Herrmann Präsident der Hochschule OWL
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Grußworte
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Alexander Fischer Bürgermeister der Stadt Höxter
Liebe Leserin, lieber Leser, mit großer Freude blicken wir in diesem Jahr auf das 150-jährige Bestehen der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und ihrer Vorgängerinnen zurück. Was im Jahre 1864 unter der Regie von Karl Möllinger seinen Anfang nahm, ist auch heute noch ein ganz wesentliches Element unserer Stadt. Die Hochschule belebt in vielfältiger Form das Geschehen in Höxter. Junge Menschen kommen zu uns, verbringen hier die Jahre ihres Studiums und etliche sind auch nach erfolgreichem Abschluss hier geblieben und haben in Höxter oder der unmittelbaren Nachbarschaft ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Darüber hinaus war die Hochschule stets ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Weiterentwicklung unserer Stadt ging. Viele neue Ideen sind von ihr ausgehend in die Stadt transportiert und umgesetzt worden. Der Hochschule war es immer wichtig, praxisorientiert zu arbeiten. Die enge Zusammenarbeit zwischen Stadt und Hochschule, aber auch den hier ansässigen Firmen hat zu einer gegenseitigen Befruchtung geführt, die auch zukünftig fortgesetzt werden sollte. Von der Gründung der ersten preußischen Baugewerkschule bis zur heutigen modernen Hochschule OWL ist viel Zeit vergangen und vieles hat sich geändert. Insbesondere die Studiengänge und die Lerninhalte haben sich den Zeiten angepasst. Doch eines ist geblieben: Die ehemaligen Studierenden kommen immer wieder gern in die Stadt ihres Studiums zurück. Bei ihren Jahrgangstreffen kann man dieses Jahr für Jahr beobachten. Sie fühlen sich mit Höxter auch über das Studium hinaus verbunden und dafür bin ich sehr dankbar. Das 150-jährige Jubiläum unserer Hochschule ist ein Tag der Freude und wir alle dürfen voller Stolz auf diese lange Zeit zurückblicken, was in dieser Festschrift in besonderer Weise getan wird. Ich gratuliere der Hochschule OWL im Namen aller Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ganz herzlich zu diesem runden Geburtstag und wünsche allen an der Hochschule Wirkenden weiterhin viel Erfolg in Forschung und Lehre. Möge die Hochschule OWL den erfolgreichen Weg der Vergangenheit auch zukünftig gehen. Alexander Fischer Bürgermeister der Stadt Höxter
Grußworte
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Friedhelm Spieker Landrat des Kreises Höxter
Liebe Leserin, lieber Leser, „Alles Alte sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir leben.“ Theodor Fontane hat zum Ausdruck gebracht, wie wir am besten mit einer Tradition umgehen. Mit der alten preußischen Baugewerkeschule hat 1864 seinen Anfang genommen, worauf die Stadt Höxter in diesem Jahr stolz zurückblicken kann: 150 Jahre Hochschulstandort. An der Hochschule Ostwestfalen-Lippe, einem zukunftsträchtigen und modernen Hochschulstandort im Verbund mit Warburg, Detmold und Lemgo, wird auf sehr hohem Niveau gelehrt, geforscht, studiert und gearbeitet. Davon profitieren Studierende und Unternehmen in der Region gleichermaßen. Ich bin mir sicher, dass die Hochschule Ostwestfalen-Lippe am Standort Höxter die Studierenden auch weiterhin mit fachlicher Expertise, hohem Engagement und Innovationskraft bestmöglich auf das Berufsleben vorbereitet. Wir als Kreis Höxter arbeiten sehr gern mit der Hochschule zusammen und wissen die Fachkompetenz sehr zu schätzen. So bestehen enge Kooperationen bei unserem Projekt „Bioenergieregion“ und hier ganz speziell im Biomassenetzwerk, bei dem wir auf die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Hochschule OWL nicht verzichten möchten. Wiederholt werden praktische Übungen der Studierenden auf unserer Deponie in Wehrden durchgeführt und so manche Bacherlorarbeit ist über Themen aus dem weiten Spektrum unserer Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft entstanden. Wir würden uns freuen, wenn diese gute Zusammenarbeit auch in Zukunft gute Früchte trägt. Denn bei der Zusammenarbeit zwischen den heimischen Unternehmen mit „ihrer“ Hochschule kann man ganz im Sinne von Theodor Fontane vorbildlich das Neue leben. Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Gründung des Zukunftszentrums HolzmindenHöxter (ZZHH). Als bundesweit einmalige Einrichtung arbeiten die niedersächsische Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst und die nordrhein-westfälische Hochschule Ostwestfalen-Lippe gemeinsam daran, zukunftsorientierte Vorhaben der Stadt- und Regionalentwicklung vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung voranzutreiben. Ein weiterer Schritt, um den Hochschulstandort Höxter attraktiv zu halten. Friedhelm Spieker Landrat
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Grußworte
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Prof. Dr. Klaus Maßmeyer Standortsprecher Höxter, Hochschule Oostwestfalen-Lippe
Liebe Leserin, lieber Leser, die Hochschule Ostwestfalen-Lippe war und ist stets gefordert, sich mit ihren Ausbildungsinhalten und ihrem Forschungsprofil dem hochschulpolitischen und technologischen Wandel angemessen anzupassen. Sie ist zudem gut beraten eigene Akzente zu setzen, beispielsweise in der Beteiligung an internationalen Hochschulaktivitäten oder der angewandten Forschung. Dem Standort Höxter der Hochschule Ostwestfalen-Lippe ist dies bis heute mit seinen Fachbereichen Umweltingenieurwesen und Angewandte Informatik sowie Landschaftsarchitektur und Umweltplanung stets erfolgreich gelungen. Aktuell verfügt der Standort Höxter über ein attraktives Angebot an qualitativ hochwertigen Bachelor- und Masterstudiengängen. Eine praxisorientierte Lehre bildet stets die Basis der Ausbildung. Ein umfangreiches Angebot an Wahlfächern ermöglicht den Studierenden eine individuelle Profilbildung. Großzügige Räumlichkeiten und beste technische Ausstattung schaffen eine positive Lernatmosphäre. Die Hochschule ist eingerahmt von einem Botanischen Garten, der sich über eine Fläche von mehr als drei Hektar erstreckt und zunächst der Lehre, Sichtung und anwendungsbezogenen Forschung im Bereich Pflanzenkunde und Pflanzenverwendung dient. Er ist, genau wie unsere wissenschaftliche Bibliothek, auch für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Ständig wird weiterentwickelt und ergänzt, so dass zur Zeit in 60 Quartieren über 1.800 Arten und Sorten von Gehölzen und Stauden präsentiert werden können. Im Botanischen Garten befindet sich eine Wetterstation, deren Daten Sie ebenso wie die Bilder der Webcam am Standort Höxter im Internet abrufen können. Eine moderne Hochschule ist heute hochschulpolitisch nur dann erfolgreich, wenn sie sich neben der Lehre auch auf anderen Feldern engagiert. Der Standort Höxter entsendet Kolleginnen und Kollegen in ehrenamtliche Arbeitsgruppen und Ausschüsse von Berufsverbänden, die an der Erstellung von Richtlinien oder Regelwerken im Bereich der Umweltplanung oder des technischen Umweltschutzes und der Angewandten Informatik mitwirken. Dozentinnen und Dozenten engagieren sich fachbereichsübergreifend in Forschungsschwerpunkten u.a. in „Kulturlandschaftspflege“ oder „Nachhaltige Wasserwirtschaft und vorsorgender Gewässerschutz“. Dabei werden über anwendungsorientierte Forschungsprojekte nicht nur finanzielle Drittmittel für die Hochschule erschlossen, sondern es erfolgt über die damit verbundenen Aktivitäten im Rahmen von Projekt- und Abschlussarbeiten für die Studierenden eine Ankopplung an aktuelle und zukunftweisende Tätigkeiten bereits in der Ausbildung. Auch die Weiterbildung kommt am Standort Höxter nicht zu kurz. Dazu gehört die Organisation von Fachkundelehrgängen, mit denen die Studierenden bereits während des Studiums Zusatzqualifikationen erlangen, die im Berufsleben von Nutzen sein können. Der Technologietransfer kennzeichnet ebenfalls die Tätigkeiten am Höxteraner Hochschulstandort. Neben dem themenbezogenen Engagement der Lehrgebiete werden mit dem Westfälischen Umwelt Zentrum und dem Zukunftszentrum Holzminden Höxter für die Region Angebote zur Zusammenarbeit und Entwicklung vorgehalten, die immer dann wahrgenommen werden sollen, wenn es um innovative Fragestellungen und Lösungsstrategien abseits von bereits bekannten Lösungswegen geht.Wenn Sie mehr wissen möchten, schauen Sie doch einmal vorbei, am einfachsten unter www.hs-owl.de/hx. Wir freuen uns seit 150 Jahren auf Sie!
Klaus Maßmeyer Standortsprecher Höxter
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Chronik
Die Baugewerkschule Chronik 1864 - 2014 25 Jahre Technischer Umweltschutz 30 Jahre Botanischer Garten
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Zeittafel zur Geschichte des Hochschulstandortes Höxter von 1864 bis heute 1864
Gründung der ersten preußischen Baugewerkschule als Privatschule
1971
Umzug in den Neubau an der Wilhelmshöhe / Vereinigung mit der Fach-Hochschule Südost-Westfalen / Umbenennung zur Gesamthochschule Paderborn
1876
Verstaatlichung / Königlich Preußische Baugewerkschule Höxter
1977 1982
Neuer Studiengang Landespflege / Lehrgarten am Ziegenberg wird angelegt
1890 1910
Neubau auf dem „Temme‘schen Grundstück“ / Anbau für weitere Werkstätten und Labore
1989 1992
Neuer Studiengang Technischer Umweltschutz / Die letzten Absolventinnen und Absolventen der Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen
1924
Gründung der Altherrenvereinigung, AHV Höxter e.V.
1995 1996
Mehr als 1000 Studierende in Höxter / Umbenennung des Fachbereichs Landespflege in Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
1931 1939
Neue Bezeichnung: Höhere Technische Staatslehranstalt für Hochund Tiefbau / Neue Bezeichnung: Staatsbauschule, Fachschule für Hoch- und Tiefbau
2002
Firmierung zur Fachhochschule Lippe und Höxter
2003 2004
Neuer Studiengang Angewandte Informatik / Bolognaprozess und Veränderung der Studiensysteme / Umbenennung Technischer Umweltschutz in Umweltingenieurwesen
1948
Einrichtung einer Mensa
1953
Neue Bezeichnung: Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen
1960
Beantragung eines Schulbaus auf dem Ziegenberg / „An der Wilhelmshöhe“
1965
Einweihung des Studentenwohnheims am Ziegenberg
1966
Absolventinnen und Absolventen erhalten den Ingenieursgrad
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FH
B.Sc. M.Sc.
2006 2007
HS OWL
150
Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge / Einführung von Studiengebühren
2008
Umbenennung in Hochschule Ostwestfalen- Lippe
2009 2011
Neuer Studiengang Landschaftsbau und Grünflächenmanagement / Abschaffung der Studiengebühren
2014
150-Jähriges Jubiläum des Standortes Höxter
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