Hameln - damals & heute

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Schriftenreihe des Vereins für regionale Kultur- und Zeitgeschichte Hameln, Band 1

Gefördert mit Druckkostenzuschüssen von:

Verein für regionale Kultur und Zeitgeschichte Hameln

Dr. Markus Hedemann, Hameln

Die Texte und Bilder dieses Buches erschienen in den Jahren 2011 bis 2016 im Rahmen einer losen Serie in der Hamelner Deisterund Weserzeitung. Für die 2017 in erster Auflage erschienene Buchpublikation wurden die Beiträge überarbeitet.

Zweite, deutlich überarbeitete und erweitere Auflage

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar.

ISBN 978-3-95954-144-2

© Bernhard Gelderblom

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung sowie Übersetzung. Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Coverfotos: s.S. 70

Druck: Color+ GmbH, Holzminden Verlag Jörg Mitzkat Holzminden 2023 www.mitzkat.de

Bernhard Gelderblom

Hameln

– damals & heute

111 Beiträge zur Stadtgeschichte

Fotos von Bernhard Gelderblom und Jörg Mitzkat

Mitzkat Verlag

Holzminden 2023

Die Geschichte des Rathauses von 1282 bis zu seiner Zerstörung 1945

Die Lateinschule des Stifts St. Bonifatius aus dem 13. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1852 12

Das Gebäude der heutigen Löwenapotheke aus der Zeit um 1300 14

Vom Nutzen der um 1300 gebauten Weserwehre für die Stadt 16

Die alte Pfortmühle aus dem Ende des 13. Jahrhunderts 18

Der Beginenhof von 1343 20

Das Haus Münsterkirchhof 11 im Wandel von acht Jahrhunderten 22

Das Heiliggeist-Hospital am Ostertor 24

Das Siechenhaus in Wangelist und seine 1469 errichtete

St. Annen-Kapelle 26

Das 1548 gebaute Fachwerkhaus Ecke

Das Lemkesche Fachwerkhaus in der Neuen Marktstraße 30

Die Kurie Jerusalem aus dem späten 16. Jahrhundert 32

Das Hochzeitshaus von 1617 34

Das Schicksal des 1646 errichteten Adelssitzes Kiepehof 36

Ein aus der Osterstraße in die Invalidenstraße versetztes

Die um 1641 errichtete Mühle auf dem Werder

Die „Baraque“ am Langen Wall vom Ende des 17. Jh.s

Der alte „Stockhof“ von 1698

Leben und Sterben im alten Stockhof

Kirche und Pfarrhaus der französischen reformierten

Gemeinde von 1699

Das um 1700 errichtete Wohnhaus des Festungskommandanten und seine spätere Nutzung

Die Garnisonkirche von 1713

Die erste Schleuse von 1734

Der Bäckerscharren von 1788

Teil II Von der Vertreibung Napoleons 1813 bis zum Ende des Königreichs Hannover 1866

Das Amtsgericht Hameln von 1822

Der Neubau des „Stockhofes” 1827

Arbeiten und Beten im neuen “Stockhof”

Das Hamelner Münster und der Münsterkirchhof im Jahre 1830

Der Pferdemarkt um 1830

Die Kettenbrücke

Die katholische St. Augustinus-Kirche von 1866 am Ostertorwall

Der Zellenbau der Strafanstalt von 1867

Das Direktorenhaus der Strafanstalt am Münsterwall von 1867

Teil III Hamelns Gründerjahre von 1866-1918

Die zweite Schleuse von 1871

Der Bahnhof von 1872

Die Kriegerdenkmäler im Invalidengarten seit 1872 96

Die wechselnde Nutzung der Garnisonkirche seit 1874 98

Die Rettung des Münsters durch Conrad Wilhelm Hase im Jahre 1875

Das kurze Leben der Hamelner Synagoge von 1879

Die Thiemühle von 1880

Der Hunold- und Gertrud-Brunnen von 1884 am Thiewall 106

Die Villa Spangenberg und ihr Gärtnerhaus um 1885 108

Das Goldsteinsche Haus am Ostertorwall von 1889 110

Das Stadtkrankenhaus: Vom Kauf im Jahre 1890 bis zum Verkauf an die Sana-Kliniken AG 2009 112

Das Haus am Markt 1 von 1894

Die neue Pfortmühle von 1894

Klütbahnhof und Klüttunnel von 1897 – Hamelns

Verbindung ins Lipper Land 118

Der lange Weg vom Festungsgelände zum Bürgergarten 120

Die Gebäude des Viktoria-Luise-Gymnasiums seit 1899 122

Das Wohnhaus des Bankiers Hermann Silberschmidt in der Klütstraße 124

Die Stuhl- und Rohrmöbel-Fabrik Cramer & Mönnig auf dem Gelände der Walkemühle seit Ende des 19. Jh.s 126

Das Kaufhaus Karl Friedheim in der Bäckerstr. von 1907 128

Heute vom Wald geschluckt – Der Bismarckturmvon 1910 130

Das Kaufhaus Bernstein am Münsterkirchhof um 1912 132

Das Goltz-Haus in der Bennigsenstraße von 1913–Sitz des Jungdeutschlandbundes

134

Der Friedhof des Kriegsgefangenenlagers Am Wehl von 1917 und seine Nutzung zur Bestattung von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im Zweiten Weltkrieg 136

Teil IV Das kurze Leben der Republik von Weimar 138

Die Landwirtschaftliche Lehranstalt von 1924 in der Sedanstraße 140

Das Wohnhaus des Teppichfabrikanten Albert Blank von 1925 in der Kaiserstraße 142

Das Denkmal für die Toten des Ersten Weltkriegs am 164er Ring von 1925 144

Die Hamelner Ziegelindustrie und die Klinkerwerke von 1927 in der Ohsener Straße 146

Die Gebäude der Hamelner Konsumgenossenschaft von 1928 in der Deisterstraße 148

Die Kreissparkasse am Pferdemarkt von 1930 150

Die Fenster mit den Wappen der Gemeinden im Sitzungssaal des Kreishauses von 1930 152

Das Hamelner Gewerbehaus Grüner Reiter von 1929 154

Der Neubau der Allgemeinen Ortskrankenkasse am Wilhelmsplatz 1930 156

Die Neugestaltung des Inneren des Hochzeitshauses 1932 158

Die Schleppzugschleuse von 1933 160

Teil V Die NS-Zeit 162

Die Pflanzung der „Hitlereiche“ auf dem „Horst-Wessel-Platz“ am 7. Mai 1933 164

Das Haus Neue Marktstraße 13 als städtisches „Judenhaus“ 166

Die Vertreibung des Kaufhausbesitzers Karl Friedheim 168

Die Rattenfängerkunstuhr von 1934 am alten Rathaus 170

Die kurze Geschichte des Bahnhofs Afferde 172

Die Anlage des Waldfriedhofs Am Wehl in den Jahren 1934-1938 174

Das Kreiskrankenhaus von 1934 in der Wilhelmstraße –Hamelns erstes Hochhaus 176

Das Verwaltungsgebäude der Reese-Gesellschaft im Kreuzfeld von 1935 178

Autostraße, Treppenanlage und Inschrift am Fuße des Ohrbergs von 1938 180

Die Freilichtbühne im Klüt von 1939 182

Das „Ehrenmal“ für Horst Wessel auf dem Süntel von 1939 184

Der Friedhof Am Wehl als Kriegsgräberstätte ür die Toten des Zweiten Weltkrieges 186

Der Bombentod der Familie Klecha im Erdstollen der Kiesgrube Kilian am 14. März 1945 188

Die Zerstörung der Werdermühle im April 1945 190

Teil VI Sieben Jahrzehnte Bundesrepublik Deutschland 192

Der Bahnhof nach seiner Zerstörung 1945 194

Der Bahnhofsvorplatz in der Nachkriegszeit 196

Wohnungsbau am Mertensplatz 1950 198

Von der wunderbaren Leichtigkeit des Café am Ring zum Wienerwald-Design und wieder zurück 200

„Verkehrsmäßig denken“ im Engpass Bäckerstraße 1951 202

Der Wiederaufbau der kriegszerstörten Häuserzeile

Osterstraße 41 bis 44 seit 1951 204

Das Scala-Lichtspieltheater in der Deisterstraße von 1952 206

Das Hallenbad an der Hafenstraße von 1953 208

Die Errichtung der Weserbergland-Festhalle 1953 210

Heftiger Streit um den Ausbau des Ostertorwalls 1954 212

Das Verwaltungsgebäude des BHW von 1955, seit 1972 Rathaus 214

Die Wiedererrichtung des Turms der Marktkirche im Jahre 1959 216

Die Wiederherstellung des Inneren der Marktkirche 218

Das Rattenfängerrelief von Hans Walther von 1960 220

Der Gedenkstein Deutsche Teilung am Berliner Platz 1958 222

Das Mahnmal für die Toten der beiden Weltkriege an der Südseite des Münsters von 1961 224

Bürgergarten mit Praline – Hamelns neue Schauseite in den frühen 1960er Jahren 226

Der lange Weg zur Erinnerung – Das Mahnmal für die zerstörte Synagoge 1963 und 1996 228

Die Waldgaststätte auf dem Klüt von 1964 230

Wie Hameln 1972 zu seinem dritten Gymnasium kam 232

Die Neugestaltung des Inneren des Hamelner Münsters im Jahre 1976 234

Die Zerstörung des Inneren des Hochzeitshauses durch die „Erlebniswelt Renaissance” 236

Vom Kasernengelände zum Ada-Lessing-Bildungsund Gesundheitscampus 238

Wie der Tod von drei Soldaten missbraucht wurde.

Ein Kriegerdenkmal wird zum Lernort. 240

Vorwort

Das Buch versammelt Beiträge, die im Zeitraum von viereinhalb Jahren in der Deister- und Weserzeitung erschienen, der erste am 5. September 2011 über das heutige Hamelner Rathaus, der letzte vom 29. Februar 2016 über das „Ehrenmal“ für Horst Wessel auf dem Süntel. Es sind insgesamt 109 Skizzen, die sich vor allem an Gebäuden, aber auch an Straßen, Denkmälern, menschlichen Schicksalen und in einem Fall sogar an einem Baum festmachen.

Alle Beiträge sind getragen von großer Wertschätzung dafür, was ältere und jüngere Generationen für diese Stadt geleistet haben. Sie wollen dazu auffordern, mit unserem Stadtbild sorgsam umzugehen, genauer hinzuschauen. Die Stadt gehört den Bürgerinnen und Bürgern. Sie ist öffentlicher Raum.

Dabei gilt, dass eine Stadt sich entwickelt. Sie hat das Recht, ja die Pflicht sich zu verändern. Aber dies muss in Respekt vor dem lebendigen Organismus geschehen, den eine Stadt wie Hameln mit ihrem über Jahrhunderte gewachsenen Netz an Straßen und Gassen und ihrem Reichtum an Bauwerken aus unterschiedlichen Epochen darstellt.

Die Beiträge möchten nur sehr begrenzt Bedürfnisse nach Nostalgie befriedigen. Die „gute, alte“ Zeit hat es nie gegeben. Nichts liegt dem Autor ferner, als etwa das Gestern zu verklären.

In jüngerer und jüngster Zeit sind manche Fehler im Umgang mit der Substanz unserer Stadt gemacht worden, die nicht so leicht wieder gutzumachen sind. Dazu zählt etwa der vorschnelle Abriss des alten Rathauses 1945/46, das im Zentrum der Stadt eine unübersehbare Lücke gelassen hat. Ob es gelingen wird, die Zerstörung des Inneren des Hochzeitshauses durch die „Erlebniswelt Renaissance“ zu heilen, wird die Zukunft erweisen. Der Bau der „Stadtgalerie“ stellt einen massiven Eingriff in die kleinräumige Stadtstruktur dar.

Berichtet wird aber auch über Veränderungen zum Positiven wie etwa die großartige Neugestaltung des Inneren des Münsters 1976 und die Wiederherrichtung der Empfangshalle des Hamelner Bahnhofs 2006.

Über den Schatz, den Hameln an Bauten aus der Zeit der Mittelalters und der Renaissance hat, herrscht Einvernehmen. Wie qualitätsbewusst in den wenigen Jahren der Weimarer Republik in Hameln gebaut worden, ist wenigen bewusst. Welche Leichtigkeit haben die Bauten der 1950er Jahre! Den segensreichen Einfluss des langjährigen Stadtbaurats Albert Schäfer auf das Bauen in der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis hin in die Nachkriegs-

zeit spüren wir an vielen Orten. Er hatte bei allem, was er tat, immer das Bild der Stadt als Ganzer vor Augen.

Immer wieder werden Denkmäler zum Thema. In ihnen verkörpert sich das aktive Erinnern der Stadt, die kollektive Wahrnehmung historischer Ereignisse. Nicht selten ist ihre Errichtung Ergebnis gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Wessen Deutungen setzten sich durch? Was fällt dem Vergessen anheim? Wie vor allem geht die Stadtgesellschaft mit der Erinnerung an das Unrecht des Nationalsozialismus um?

Hinter den Bauwerken sollen auch die Menschen sichtbar werden, die sie bewohnten. Hier fällt der Blick auf die Randgruppen, die Strafgefangenen, die Armen, Alten und Kranken, die in der NS-Zeit Vertriebenen und die Flüchtlinge aus der Nachkriegszeit.

Bei der Auswahl der Themen ist der Autor keinem Plan gefolgt, sondern ganz subjektiv und willkürlich vorgegangen. Die Idee, daraus ein Buch zu machen, kam erst geraume Zeit nach Abschluss der Serie und nach der Beobachtung, dass sich in der Summe der Beiträge doch so etwas wie eine kleine hoffentlich kurzweilig zu lesende Stadtgeschichte einstellt.

Um historische Zusammenhänge und Querverbindungen zu verdeutlichen, wurden die Beiträge für die Buchausgabe in der zeitlichen Reihenfolge des Entstehens eines Bauwerkes geordnet und in vier Kapitel eingeteilt. Jedem Kapitel ist eine Karte vorangestellt, die das Auffinden der Schauplätze erleichtern soll. Ein Register verschafft Übersicht.

Die Beiträge wurden aus Archivgut, der vorliegenden Literatur und Zeitungsberichten erarbeitet. Während bei Abbildungen die Quellen angegeben sind, fehlen ansonsten Belege. Ein Ersatz mag das umfangreiche Literaturverzeichnis sein.

Neben der unschätzbaren „Geschichte der Stadt Hameln“, herausgegeben von Heinrich Spanuth, sind aus jüngster Zeit besonders die Bücher von Horst Knoke über „Hamelner Wasserbauwerke an der Weser“ und Christian Meyer-Hermann über „Die Geschichte der Hamelner Mühlen“ hervorzuheben.

Die Beiträge wurden für die Buchausgabe wo nötig aktualisiert. Einzelne Texte wurden neu aufgenommen.

Ein Dank geht an den Verleger Jörg Mitzkat, der dem Buch seine Gestalt gegeben hat.

Hameln, im November 2017

Bernhard Gelderblom

Vorwort zur zweiten Auflage

Das Konzept, Stadtgeschichte an Bauwerken zu veranschaulichen, hat sich bewährt. Für die zweite Auflage wurden viele Beiträge überarbeitet und aktualisiert. Da die Stadt ihr Gesicht laufend verändert, bot die Neuauflage die Möglichkeit, zahlreiche Fotos zu erneuern. Zur besseren Veranschaulichung wurden vielen Beiträgen zusätzliche historische Abbildungen beigefügt.

Darüber hinaus ist dem Buch viel Feinarbeit gewidmet worden. Verweise auf weiterführende Artikel bzw. vergleichbare Bauten, die sich am Ende jedes Beitrags finden, schaffen Querverbindungen durch die Jahrhunderte. Register erleichtern das Suchen. Ausführliche Bildbeschreibungen helfen beim „Lesen“ der historischen Fotos.

Die wichtigste Verbesserung ist eine klarere Gliederung nach historischen Epochen, von denen jede mit einer kurzen Einleitung versehen wurde.

Das erste Kapitel „Mittelalter und frühe Neuzeit“ umfasst sechs Jahrhunderte. Weserwehre und Mühlen bildeten die Grundlage für den sich allmählich aufbauenden Wohlstand der Stadt, der sich im 16. und frühen 17. Jahrhundert mit den Prachtbauten der Weserrenaissance voll entfaltete. Scharf war der Einschnitt, den der Ausbau Hamelns zur hannoverschen Landesfestung bildete. Soldaten bestimmten nun das Straßenbild, das zunehmend ergraute.

Die fünfzig Jahre vom Fall der Festung durch Napoleon bis zum Fall des Königreichs Hannover (1813-1866) umfassen das zweite Kapitel. Es ist die Zeit des Biedermeier. Die Stadt, die sich nicht ausdehnen konnte, stagnierte weiter. Kleinbürgerliche Idylle blühte und war sich selbst genug.

Mit dem gewaltsamen Ende des Königreichs Hannover begann eine neue Zeit. Unter preußischer Führung und mit preußischem Geld wurden der überfällige Anschluss ans Eisenbahnnetz und die zweite Weserschleuse umgesetzt. Preußen übernahm aber auch einen Großteil der Kosten für die Rettung des Münsters. Die mit dem Zweiten Kaiserreich 1871 einsetzenden Gründerjahre zeigen sich im Stadtbild bis heute in repräsentativen Villen, während von den nicht minder prächtigen Industriebauten nur wenig geblieben ist. Der Nationalismus der Kaiserzeit dokumentiert sich im Bau von Bismarckturm und Goltzhaus.

Das vierte Kapitel umfasst die wenigen Jahre der Weimarer Republik. Es waren Zeiten des demokratischen Aufbruchs, freilich ohne die Chance zur vollen Entfaltung. Vieles, was damals gebaut wurde, war dem sozialen Gedanken verpflichtet und ist bis heute von hoher stadt- und baugeschichtlicher Relevanz (die Kreissparkasse, die landwirtschaftliche Lehranstalt und die Allgemeine Ortskrankenkasse). In den schwierigen Jahren der Weltwirtschaftskrise

stellte auch die Neugestaltung des Inneren des Hochzeitshauses eine große Leistung dar.

Bemerkenswert wenige bauliche Spuren haben die Nationalsozialisten hinterlassen. Die dritte Schleuse und der Waldfriedhof Am Wehl gehen noch auf Entscheidungen der Weimarer Jahre zurück. Was geschaffen wurde, diente großmäuliger Propaganda, wie das Pflanzen der „Hitlereiche“, die Autostraße am Fuße des Ohrbergs und das „Ehrenmal“ für den NS-„Märtyrer“ Horst Wessel auf dem Süntel. Am Beispiel des „Judenhauses“ Neue Marktstraße 13 lassen sich die Spuren des Terrors in die Stadt verfolgen. Die Zerstörung, mit der die Nationalsozialisten Europa überzogen, erreichte schließlich auch Hameln. Der Bombentod einer Familie und die Zerstörung der Werdermühle sind dafür erschreckende Beispiele.

Das sechste und letzte Kapitel umfasst sieben Jahrzehnte Bundesrepublik Deutschland. Am Anfang stand ein Bekenntnis zum architektonischen Neubeginn. Das Café am Ring, das Theater und der Bürgergarten sind Zeugnisse einer neuen Leichtigkeit. Dann holten Probleme wie der rapide zunehmende Autoverkehr die Stadt ein. Mehrfach werden die Folgen der zwölf Jahre Nationalsozialismus zum Thema: Die Erinnerung an den verlorenen Krieg, die deutsche Teilung und endlich auch an den Judenmord verkörperte sich in drei getrennten Mahnmalen.

Mit der Zerstörung des Innern des Hochzeitshauses durch die „Erlebniswelt Renaissance“ und der inzwischen in die Krise geratenen „Stadtgalerie“ ist die Stadt mit schweren Hypotheken für die Zukunft belastet.

Am Ende des Buches stehen zwei Beiträge, die für die zweite Auflage geschrieben wurden. Einer befasst sich mit dem 2023 fertiggestellten Ada-Lessing-Park auf dem ehemaligen Kasernengelände an der Süntelstraße, der zweite mit einem Schülerprojekt, das die Korrektur der Inschrift auf dem Denkmal für die drei Toten auf dem Klüt zum Ziel hatte. Beide Beiträge mögen als Hoffnungszeichen für eine friedliche Zukunft verstanden werden.

Ein Dank gebührt Jörg Mitzkat, der als Gestalter und Verleger dem Buch ein ansprechendes Gesicht gegeben und selbst zahlreiche Fotos beigesteuert hat.

Hameln, im November 2023

Bernhard Gelderblom

Teil I Mittelalter und Frühe Neuzeit

Der hier behandelte Zeitraum reicht von der Gründung der Stadt im 12. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts.

Frühe Zeugnisse sind die Bauten des Stifts rund um das bald nach 800 gegründete Münster, das Rathaus, die Weserwehre und die Mühlen. Bürgerhäuser und vor allem das Hochzeitshaus bezeugen die Hochblüte, welche die Stadt im 16. und frühen 17. Jahrhundert erreichte.

Der verheerende Ausgang des Dreißigjährigen Krieges 1648 beendete die Selbstständigkeit und den Wohlstand der Stadt, die nun zur landesherrlichen Festung ausgebaut wurde. Die Garnison prägte die Stadt mit ihren Bauten, dem Haus des Festungskommandanten (später Kreishaus, heute Stadtgalerie), der Garnisonkirche und der „Baraque“ am Langen Wall. Die Stadt verarmte. Mit dem Bau der ersten Schleuse 1734 durch die hannoversche Regierung verlor die Stadt auch noch eine wichtige Einnahmequelle.

Ausschnitt aus der Stadtansicht in Werdenhagens „Hanseatischer Chronik“ (1641). Er zeigt den wunderbaren Dreiklang von Rathaus, Marktkirche und dem erst 1617 fertiggestellten Hochzeitshaus. Das Rathaus (noch mit kleinen Fenstern und mit Renaissancegiebeln) ist zu klein dargestellt; die südlichen Fronten von Rathaus und Hochzeitshaus bildeten eine Linie. (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

Die Geschichte des Rathauses von 1282 bis zu seiner Zerstörung 1945

Bei der Welle mittelalterlicher Stadtgründungen im ausgehenden 12. und 13. Jahrhundert spielten zwei sehr unterschiedliche Kräfte zusammen, die adlige Herrschaft auf der einen Seite und Fernkaufleute auf der anderen. Die Kaufleute erhielten Schutz für ihre Geschäfte, der Landesherr Einnahmen aus Steuern und Zöllen. Die Kaufleute achteten strikt darauf, dass der adelige Herr ihnen Eigenständigkeit zusicherte. Die Bürger der Kaufmannsstadt regierten sich selbst.

Symbol und Zentrum der städtischen Freiheit war das Rathaus. Hier trat der aus den Kaufleuten gebildete Rat zusammen, hier fand vor allem der Markt statt. Es war nicht zufällig, dass die Städte das Rathaus im Zentrum und in unmittelbarer Nähe des Marktes errichteten.

In der ältesten Quelle, die wir vom Hamelner Rathaus besitzen (1282), wird es als „Theatrum“ (Schauhaus) eingeführt, in einer Akte von 1336 als „Kophus“. Hier boten die wohlhabenden Kaufleute ihre Waren wie z. B. Tuche an. Ausdrücklich erwähnt Samuel Erich in seiner Stadtchronik (1654), dass im Erdgeschoss des Hamelner Rathauses „ein schöner, großer Platz vor das Kauff-Ampt, der gantzen Bür-

gerschaft zu nutz, täglich offen gehalten wird“. Das Erdgeschoss nahmen also offene Lauben ein. Dieses Aussehen haben beispielsweise die auf dem Krakauer Marktplatz liegenden „Tuchhallen“ bis heute bewahrt.

Die einfachen „Buden“ und Stände der Krämer, Handwerker und Bauern standen hingegen im Umfeld des Rathauses.

Wann das Hamelner Rathaus gebaut wurde, ist nicht bekannt. Die Bürger errichteten es zusammen mit der Marktkirche bald nach der Entstehung der Stadt. Samuel Erich nennt es „ein alt, aber wohl verwahrtes und steinernes Gebaw“. Sicher ist, dass der Bau gotische Formen trug.

Davon zeugen der prächtige Gewölbekeller mit kurzen Pfeilersockeln, fächerartigen Gewölberippen und Schlusssteinen und die getreppten Giebel nach Norden und nach Süden. Auf alten Stadtansichten sind sie noch zu sehen. Wie sich der Hamelner Historiker Spanuth erinnert, konnten beim Abbruch des Rathauses 1946 am Südportal „noch die wohlerhaltenen Ansätze eines gotischen Spitzbogens festgestellt werden“.

Das

1934

Das Gebäude wurde später nach Norden zum Pferdemarkt (und ebenso nach Süden) mit einem Vorbau von Lauben versehen. Mehrere Meter weit vorspringend, boten sie dem Stadtgericht Platz. Die dem Rat zustehende niedere Gerichtsbarkeit war ein wichtiges Merkmal der städtischen Selbstständigkeit.

Das Rathaus war nicht nur „Kophus“, Sitz des Rates und Stätte des Gerichtes. Im Keller befand sich neben der Weinstube das Gefängnis. Die Waffen, welche die Bürger zur Verteidigung der Stadt besaßen, lagerten im Rathaus. Der hohe Dachboden wurde zu Festlichkeiten benutzt. Hier konnten sich über 400 Menschen – ein erklecklicher Teil der damaligen Einwohner – frei bewegen.

Zur Katastrophe für das Rathaus wurde der Siebenjährige Krieg (1756-1763). Durch Abnutzung und Gewalt wurde es so schwer beschädigt, dass die Bürger an einen Neubau dachten. Aus Geldmangel entschied man sich 1766 für eine grundlegende Neugestaltung. Der unzerstörte Gewölbekeller blieb wie er war. In die massiven Außenwände brach man Reihen großer Fenster. Komplett erneuert wurden Inneres und Dach. Letzteres erhielt im zeitgenössischen Stil des Barock Mansardenform.

Sorgfältig gestaltete man die Portale nach Norden und nach Süden. Sie zeigten lateinische Inschriften, das Stadtwappen und Verzierungen. Besonders die Inschrift über dem südlichen Eingang verdient es, mitgeteilt zu werden.

„Quam devastavit curiam atrox bellum 1757, pax exornatiorem prisca restituit 1766“ (Der schreckliche Krieg verwüstete 1757 das Rathaus, der Friede stellte es 1766 in besserer Gestalt als früher wieder her.).

Fast 200 Jahre diente der barocke Bau der Stadt. 1824 riss man die Lauben ab, weil sie den Marktbetrieb störten. Gut hundert Jahre später – 1934 – erhielt das Rathaus zum 650jährigen Jubiläum der Rattenfängersage einen Dachreiter mit Glocken und das zum Lüttgen Markt schauende Figurenspiel. Dort, also die Ostfassade, war auch die Schauseite des Gebäudes.

Die gotischen Kellergewölbe blieben bei der barocken Überformung des Rathauses erhalten. (Quelle: Bildarchiv Marburg)

Bei der sinnlosen Verteidigung in der „schwarzen Osterwoche“ des Jahres 1945 geriet das Rathaus in Brand, den die Feuerwehr nicht löschen konnte, weil mit der Sprengung der Brücken die Wasserleitungen trocken fielen. Das Bauwerk brannte innen aus, aber die mächtigen Außenwände blieben stehen. Während Hamelns Stadtbaurat Schäfer das Rathaus wieder aufbauen wollte, ließen Rat und Verwaltung der Stadt alle Reste 1946 spurlos beseitigen. Am 22. August 2008 fand die Einweihung eines Modells des Rathauses statt, das Jugendliche der Arbeits- und Qualifizierungsgesellschaft Impuls unter fachlicher Beratung von Bernhard Gelderblom gebaut haben. Abgestellt hinter dem Chor der Marktkirche, erinnert es an dieses für die Stadtgeschichte und das Stadtbild unersetzliche Gebäude.

Siehe auch:

Das Hochzeitshaus von 1617, S. 34f

Die Rattenfängerkunstuhr von 1934 am alten Rathaus, S. 170f

nach
entstandene Foto des Rathauses zeigt seine tatsächliche Größe. Es entspricht von den Maßen her dem Hochzeitshaus. (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

Wo sich heute südlich des Münsters eine Grünanlage befindet, stand bis 1852 die Stiftsschule. Diese Schule war bis ins 18. Jahrhundert die einzige Hamelner Bildungsstätte. Aquarell von Ing.-Capitain Wendelstedt aus dem Jahre 1834. (Quelle: Museum Hameln)

Die Lateinschule des Stifts St. Bonifatius aus dem 13. Jahrhundert bis zu ihrem Abriss 1852

Bildung war im Mittelalter auf eine sehr schmale Schicht der Bevölkerung beschränkt. In Hameln liegen die Anfänge schulischer Bildung beim Münster. Nachdem 826 der Besitz des Grafen Bernhard an das Kloster Fulda gefallen war, baute dieses die adelige Eigenkirche zu einem Nebenkloster aus. Von Beginn an dürfte zum Kloster auch eine Bildungsstätte für junge Geistliche und Mönche gehört haben.

Als in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts das Kloster in ein Kollegiatsstift umgewandelt wurde, bekam die Schule die Aufgabe, den Nachwuchs der Kanoniker des Stifts heranzubilden. Die Stiftsschüler konnten mit 18 Jahren ins Stiftskollegium aufgenommen werden und nach Freiwerden einer Kurie in den Genuss dieser Pfründe kommen. Der berühmteste Schüler der Hamelner Stiftsschule war der heilige Vizelin, der als Slawenapostel in die Geschichte eingegangen ist.

Im 13. Jahrhundert wurde auf der Südseite des Münsters ein gesondertes Gebäude als Schule und Lehrerwohnung errichtet. Das Gebäude, von dem nur wenige Abbildungen erhalten sind, besaß ein schlichtes aus Bruchsteinen errich-

tetes Erdgeschoss und einen überkragenden Fachwerkaufbau mit hohem Giebel. Nach Osten schaute das Halbrund eines reich gestalteten zweigeschossigen Erkers.

Die Schule bildete ursprünglich den südlichen Arm des zweigeschossigen Kreuzgangs. Von der zweiten Etage der Schule gelangten Schüler und Lehrer über das Obergeschoss des Kreuzgangs zum Gottesdienst und zum Chorgesang in die Kirche.

Spätestens seit dem 15. Jahrhundert stand die Schule auch Bürgersöhnen offen, die hier die Grundbegriffe der allgemeinen Bildung lernten. 1486/87 versuchte der Rat, das Bildungsprivileg des Stifts aufzuweichen, indem er Missstände an der Stiftsschule beklagte und deren Leitung an sich zu bringen versuchte. Ein Schiedsgericht lehnte die Klage des Rates jedoch ab.

Mit Einführung der Reformation in Hameln 1540 wurde die Stiftsschule vorrangig Bildungsstätte der Bürgersöhne, von denen mancher anschließend die Universität bezog. Die Schulaufsicht lag weiter in Händen des Stifts, aber der Rat hatte Einfluss auf die Besetzung der Lehrerstellen gewonnen.

Blick von Osten auf die Südseite des Münsters. Nach links schlossen sich früher Kreuzgang und Stiftsschule an.

Seit der Schulreform von 1802 traten anstelle von Theologie und Latein die sog. Realien in den Vordergrund. 1834 gab es neben der Sexta als Elementarklasse drei Mittelklassen als Bürgerschule und drei Oberklassen als Progymnasium. Die Bürgerschule besuchten damals 282 Schüler, das Progymnasium 54. Die Hamelner Schule führte in dieser Zeit nicht zum Abitur, zur Universitätsreife, sondern war lediglich eine vorbereitende Schule für ein höheres Gymnasium.

Das liebevolle Aquarell malte Ingenieur-Capitain Wendelstedt im Jahre 1834. Der wertvolle zweigeschossige Kreuzgang, der ursprünglich Schule und Kirche verband, war bereits 1760 abgerissen worden. Auch der große Friedhof, der östlich von Kirche und Schule gelegen hatte, war längst in eine Grünanlage umgewandelt worden. Nach 1758 hatte die Stadt einen neuen Friedhof außerhalb des Festungsgeländes angelegt, der über das Ostertor erreichbar war, den heutigen Deisterfriedhof.

Nachdem die Stadt 1850 am Münsterkirchhof ein neues Schulgebäude errichtet hatte, wurde die alte Stiftsschule 1852 für 365 Taler auf Abbruch versteigert und abgerissen. Damit war eines der ältesten Gebäude der Stadt verloren.

Der Ausschnitt aus dem Persson-Plan von 1741 zeigt das Münster mit seinem zweigeschossigen Kreuzgang, die Stiftsschule und die im Halbkreis um das Münster gruppierten Stiftsgebäude zur Zeit des Ausbaus Hameln zur Festung. Im Hintergrund sind Kirche und Pfarrhaus der französischen reformierten Gemeinde an der Bäckerstraße zu sehen. (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

Siehe auch: Der Neubau der Schule am Münsterkirchhof von 1850, S. 78f

(Foto: Mitzkat 2023)

Die Löwenapotheke in der Bäckerstraße auf einem Foto aus den 1930er Jahren (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

Das Gebäude der heutigen Löwenapotheke aus der Zeit um 1300

Das wahrscheinlich in den 1930er Jahren entstandene Foto der Löwenapotheke zeigt eine aus heutiger Sicht überraschende Gestalt des Bauwerks. Die Fassade ist über den zweiten Stock so weit hochgezogen, dass sie die Fenster des dritten Stockwerks verdeckt. Der mit Schiefer verblendete Giebel ist dadurch im unteren Teil nicht sichtbar und hat deutlich an Breite und Höhe verloren. Von den zahlreichen Fenstern, die den Giebel durchbrechen, ist nur eines sichtbar und neogotisch gerahmt. Auch im Übrigen gestaltet sparsam verwendeter neogotischer Zierrat die Schauseite des Gebäudes, das in Folge dieser „Verkleidung“ merkwürdig unproportioniert wirkt.

Zur Baugeschichte: Das Haus zählt zu den wenigen Steinhäusern, die in Hameln aus dem Mittelalter erhalten sind. Den mittelalterlichen Ursprung belegen die gotischen Bogenfenster im Giebel. Das Haus dürfte nicht lange nach der Stadtgründung um 1300 errichtet worden sein.

Wie das an der Einmündung der Blomberger Straße liegende Haus Bäckerstraße 43 wurde das Gebäude noch im Mittelalter nachträglich verbreitert und erhöht. Das ist an

den kleineren rechts liegenden Fenstern erkennbar, welche die Symmetrie des Giebels stören. Bei diesem Umbau wurde in die Giebelspitze ein Rundfenster mit einem eingeschriebenen Sechseck, einem Hexagramm, eingebaut.

In der Renaissance wurde der Fassade ein schlichter zweigeschossiger Erker vorgeblendet, der in den Straßenraum hineinragt.

Vermutlich zum Ausgang des 19. Jahrhunderts erhielt der Bau statt seiner gotischen die oben abgebildete wenig harmonische neogotische Fassade.

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, im Jahre 1948, wurde auf Anraten des Landeskonservators Dr. André, dem die „unerfreulich“, „sinnlos“ und „unruhig“ gestaltete Fassade aufgefallen war, die ursprüngliche Ansicht freigelegt.

Nachdem dadurch der sechszackige Stern in der Giebelspitze sichtbar geworden war, nahm der Hamelner Historiker Heinrich Spanuth an, das Gebäude hätte den Hamelner Juden als Synagoge gedient. Das wäre, wenn es denn gestimmt hätte, einer Sensation gleichgekommen und hätte Hameln auf eine Stufe mit Prag oder Worms gestellt,

Städte, in denen Synagogen aus dem Mittelalter erhalten sind.

Tatsächlich kann das Hexagramm dafür jedoch nicht als Beleg gelten; es steht auf zwei Spitzen und hat die Aufgabe, böse Geister abzuwehren. Als jüdisches Symbol („Magen David“) steht das Hexagramm grundsätzlich auf einem Fuß und kam in Deutschland erst im 19. Jahrhundert in Gebrauch.

Möglicherweise ein Reflex der Theorie von Spanuth ist die Inschrift auf dem Schild, das sich am Haus befindet: „Steinbau aus dem Mittelalter, im 14. Jh. als Sitz der Hamelner Schutzjuden erwähnt.“

Quellen aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts belegen, dass damals mindestens sieben jüdische Familien in Hameln wohnten. Neben mehreren „areme joden“ gab es drei wohlhabende Großfamilien. Die Juden hatten von der Stadt ein Steinhaus gemietet, auf dessen Hof eine Synagoge („dere stad scole“) gestanden habe. Weder das Steinhaus noch die Synagoge können bisher lokalisiert werden. Dass es sich dabei um die heutige Löwenapotheke gehandelt habe, ist bloße Vermutung.

Den Löwen über dem Eingang schuf 1957 der Bildhauer Arn Walter. Walter hat beim 1961 geweihten Neubau der Marktkirche den steinernen Altartisch sowie das reizvolle Maßwerk der bunt verglasten Fenster gestaltet.

Soweit zur Baugeschichte. Mehr als 25 Steinhäuser sind für Hameln nachgewiesen, ein vergleichsweise hoher Bestand gegenüber den ursprünglich strohgedeckten Fachwerkhäusern. Die Steinhäuser liegen zumeist an den beiden Hauptstraßen der Stadt und sind Zeugnis der guten wirtschaftlichen Entwicklung, welche Hameln nach seiner Gründung nahm. Steinhäuser bauten die wohlhabenden Fernhandelskaufleute. Sie wollten ihren Reichtum zeigen, aber auch ihr Hab und Gut besser vor den gefürchteten Bränden schützen.

Die Hamelner Steinhäuser sind aus Süntelsandstein erbaut. Sie waren verputzt und dürften einen getreppten Giebel getragen haben. Ihre gotische Fassade zeigen in Hameln heute nur noch drei Steinhäuser, neben der Löwenapotheke die Häuser Osterstraße 13 und Bäckerstraße 43. Die meisten anderen wurden entweder überbaut oder durch einen Neubau ersetzt.

Die Löwenapotheke heute (Foto: Mitzkat 2023)

Den schönsten Blick auf die Löwenapotheke hat der Betrachter aus der Wendenstraße. Von dort fällt der Blick frei auf das imposante Gebäude. Mittelalterliche Stadtanlagen wurden sehr bewusst gestaltet. Sie wollten geschlossene Straßen- bzw. Platzräume schaffen. Der Blick sollte niemals ins Leere gehen. Wenn Hauptstraßen von Seitenstraße gekreuzt werden, laufen diese nicht gerade aufeinander zu, sondern münden gegeneinander versetzt in die Hauptstraße. Besonders deutlich ist dieser „Versprung“ beim Aufeinandertreffen der Wenden- auf die Neue Marktstraße, der Kleinen auf die Hummenstraße und der Heiliggeist- auf die Bungelosenstraße wahrzunehmen.

Das obere Weserwehr mit Lachsfängern um 1910, von Westen (Quelle: Manthey, Hameln. Kaiserreich bis NS-Zeit)

Vom Nutzen der um 1300 gebauten Weserwehre für die Stadt

Die Weser war der Lebensstrom der Stadt. Sie hat die Stadt entstehen und sich entwickeln lassen. Der Fluss nährte die Stadt durch reichen Fischfang und die Möglichkeit, Handel zu treiben, aber er gefährdete sie auch immer wieder, wenn er über seine Ufer trat.

In Hameln teilt sich der Fluss durch mehrere Inseln in schmale Arme. Deswegen befand sich hier eine Furt und seit alters her – noch bevor eine Brücke errichtet wurde –für die Fernstraße, die Paderborn mit Hildesheim verband, eine Möglichkeit, den Fluss zu queren.

1277 hatte Herzog Albrecht von Braunschweig der Stadt das Recht zur Nutzung des Weserwassers erteilt. Bald darauf zog die Stadt dort, wo die Weser durch das Werder besonders breit und flach ist, zwei Wehre quer durch den Fluss, das obere südlich der Brücke, das untere nördlich. Die beiden Wehre, auch „Schlagden“ genannt, entstanden um 1300.

Für den Bau der Wehre holte die Stadt in der Wasserbaukunst erfahrene Friesen oder Niederländer. Sie schlugen drei Reihen von starken Baumstämmen in die Flusssohle und füllten die Zwischenräume mit Steinen auf. Abgeleitet

wird das Wort Schlagden entweder vom „Einschlagen“ der Pfähle oder dem Waren-„Umschlag“, der an der Staustufe beim Ent- und Beladen der Schiffe zwangsläufig erfolgte.

Der aufwendige und kostspielige Bau war und ist in vielerlei Hinsicht für die Stadt von großer Bedeutung. Damals setzte er eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung in Gang.

Der Stau war die Voraussetzung dafür, dass das notwendige Gefälle zur Verfügung stand, um Mühlen zu treiben, die Pfortmühle sowie die Werdermühle. Heute wird das Gefälle zur Erzeugung von elektrischem Strom genutzt.

Die Wehre stehen auch im Zusammenhang mit dem etwa gleichzeitigen Bau der Stadtbefestigung. Die Anhebung des Wasserstandes machte es möglich, den Graben, der die Stadt in einem Dreiviertelkreis umringte, mit Weserwasser zu speisen.

Der wohl wichtigste Vorteil ergab sich für die Stadt aus dem Nachteil, den die Wehre für die Schifffahrt mit sich brachten. Zum Passieren der Schiffe war in der Nähe der Fischpforte im unteren Wehr eine Fahrrinne („Fiere“) freigelassen worden. Die zuvor entladenen Schiffe wurden

Das obere Weserwehr heute, von Norden

mit einer an Land aufgestellten Winde mühsam durch die Fiere hinaufgezogen oder vorsichtig hinuntergelassen. Die etwa sechs Meter breite Rinne wies auf einer Länge von ca. 13 Metern immerhin ein Gefälle von gut 1,80 Metern auf. Die reißende Strömung bildete eine große Gefahr für die Schiffe, von denen manches zu Bruch ging. Das „Hamelner Loch“ war bei Schiffern und Reedern berüchtigt.

Da der Stapelplatz an der Fischpforte beengt war, mussten die Schiffer nicht selten einen mehrtägigen Aufenthalt in Hameln in Kauf nehmen. Über Jahrhunderte protestierten auch die Landesherren vergeblich gegen diese Behinderung der Schifffahrt. Erst der Bau einer Schleuse im Jahre 1734 schuf Abhilfe.

Die Stadt hatte ihrerseits wenig Neigung, das Hindernis zu beseitigen. Durch den Weserstau waren die Handelsschiffer gezwungen, am Landeplatz bei der Fischpforte anzulegen, ihre Güter auszuladen und den Bürgern zum Verkauf anzubieten. Ein lebhafter Handel entstand. Der Zoll, den die Schiffer zu entrichten hatten, brachte nicht wenig Geld in die Stadt.

Nach den häufigen Weserhochwassern mussten die hölzernen Wehre nicht selten erneuert werden. 1885 begann man deshalb mit der Errichtung von Betonwehren, die mehr als fünf Meter in den Untergrund reichen. Damals baute man in das obere Wehr eine Fischtreppe ein, die das Wandern insbesonders der Lachse ermöglichen sollte.

Unterhalb der Wehre lohnten der Fischfang und vor allem der Lachsfang ganz besonders. Das historische Foto

(Foto: Mitzkat 2023)

entstand um 1910, als Lachse in der Weser noch häufig waren. Es zeigt Fischer, die mit ihrem Senknetz ein kapitales Tier gefangen haben. Einen Anhalt für die Datierung des Fotos gibt die im Hintergrund links sichtbare Auslegerbrücke, die 1895 fertiggestellt wurde.

Und zu guter Letzt: das „Wehrbeben“. Bei einem bestimmten Wasserstand lässt der Fall des Wassers am Wehr in den im näheren Umkreis stehenden Häusern die Fenster klirren und die Türen klappern.

Zerbrechen eines Schiffes im „Hamelner Loch“

(Quelle: Spanuth, Geschichte der Stadt Hameln, S. 87)

Siehe auch:

Die erste Schleuse von 1734, S. 54f

Die zweite Schleuse von 1871, S. 92f

Die Schleppzugschleuse von 1933, S. 160f

Im Mittelgrund halblinks die Pfortmühle mit zwei unterschlächtigen Mühlrädern und angrenzenden Speichergebäuden. Die Mühle liegt außerhalb des Festungsgeländes im Bereich des Festungsglacis und ist durch die mit einem „P“ gekennzeichnete Fischpforte zugänglich. Im Vordergrund die damals hölzerne Weserbrücke und die Werdermühle. Ausschnitt aus dem Merian-Stich von 1654. (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

Die alte Pfortmühle aus dem Ende des 13. Jahrhunderts

Hamelns erste Mühlen standen nicht an der Weser, sondern an der viel weniger Wasser führenden Hamel. Sie wurden vom Stift St. Bonifatius betrieben und sicherten diesem bedeutende Einnahmen. Um 1200 war die Weser bei Hameln ein weitgehend ungebändigter, in zahlreiche Arme geteilter Fluss, dessen Wasserstand starken Schwankungen unterlag.

Voraussetzung für den Bau von Mühlen an der Weser war die Errichtung der beiden Wehre. Bald nach ihrer Fertigstellung Ende des 13. Jahrhunderts ließ die Stadt direkt im Anschluss an das untere Wehr die erste und lange einzige an der Weser liegende Mühle errichten. Diese Mühle wurde den über Jahrhunderte bestehenden Mühlen des Stifts zu einer schweren Konkurrenz. Die Stadt betrieb die Mühle nicht selbst, sondern verpachtete sie an einen Müller.

Die ersten erhaltenen Abbildungen der Pfortmühle stammen aus der frühen Festungszeit. Auf dem Merian-Stich von 1654 ist die Mühle mit zwei unterschlächtigen Rädern und angrenzenden Speichergebäuden dargestellt. Das untere Weserwehr ist durch eine Strichelung angedeutet. Durch den im 16. Jahrhundert begonnenen Festungs-

bau lag die Mühle mittlerweile im Bereich des Festungsglacis. Von der Stadt gelangte man zur Mühle durch die Fischpforte, die ihr auch den Namen gab.

Ein schlimmes Hochwasser im Winter 1745 beschädigte die Mühle so sehr, dass ein Neubau unumgänglich war. Die Finanzierung gelang Hamelns Bürgermeister J. F. Moller mit Hilfe der königlichen Regierung in Hannover. Unter der Leitung des staatlichen Baumeisters Vick aus Hannover entstand eine deutlich größere, für die Zeit sehr moderne Mühle. Ein massives Gerinne nutzte die Fallhöhe des Wassers aus dem Stau des Wehres. Zwei unterschlächtige hölzerne Räder trieben vier Mahlgänge an. Neu war insbesondere eine Vorrichtung, mittels derer die Mühlräder gehoben oder gesenkt und dem wechselnden Wasserstand angepasst werden konnten. Das hob die Leistungsfähigkeit der Mühle über die der Thie- und Werder-Mühle weit hinaus.

Eine Gedenktafel, die sich heute im südlichen Eingangsbereich der Pfortmühle befindet, hielt das Geschehen fest:

„Diese durch wiederholten Andrang der Fluten im Februar 1745 unterspülte Mühle nebst dem mit ihr

Auf diesem Foto von 1859 ist am linken Bildrand die 1745 errichtete Pfortmühle zu sehen, daneben die Durchlässe durch das untere Wehr. Ganz rechts zeigt sich die langgezogene Lange-Wall-Baracke (heute Elisabeth-Selbert-Schule), links angrenzend der „Stockhof“, der älteste Hamelner Gefängnisbau. In der Bildmitte oberhalb des Weserwehrs ankern zwei Frachtschiffe. Dort befand sich damals der Hamelner Hafen. (Quelle: Stadtarchiv Hameln)

verbundenen Gefälle (= dem unteren Wehr) hat zum gemeinen Wohl der Bürger und ohne allen Schaden für sie wiederhergestellt und der Königlichen Freigiebigkeit dieses Denkmal in Ergebenheit gesetzt: Der Senat der Stadt Hameln, vertreten durch den Bürgermeister Jo. Fried. Moller … im Jahre 1746.“

Die Stadt erzielte durch die Verpachtung der neuen Pfortmühle jährlich 500 Taler. In dieser Zeit war der Einzugsbereich der städtischen Mühlen auf das Hamelner Umland beschränkt. Das 18. Jahrhundert war aber auch die Zeit, in der sich in kurzer Zeit die Kartoffel als Grundnahrungsmittel durchsetzte und das Korn verdrängte. So wurde die Auslastung der Mühlen zum Problem und ließ die Pachteinnahmen, welche die Stadt erzielte, sinken. Wegen ausbleibender Investitionen verschlechterte sich der bauliche Zustand der Mühle.

Nach 1834 bot sich für die Mühle die Möglichkeit, einen der drei Mahlgänge an die Papierfabrik Wertheim in Wangelist zur Zerkleinerung von Lumpen für die Papierherstellung zu verpachten.

1872 brannte die Mühle durch „Selbsterhitzung von Getreide“ vollständig aus. Der Stadt fehlten die Mittel für einen Neubau. Über Jahre lag die Ruine ungenutzt, bis der Rat das Grundstück samt der Wasserrechte 1877 an den Mühlenfachmann Friedrich Wilhelm Meyer aus Versmold verkaufte. Meyer hatte 1873 bereits die Werdermühle gekauft und durch technische Innovationen den Sprung ins Industriezeitalter geschafft. Zwei Turbinen und 16

Die von F. W. Meyer 1878 errichtete Pfortmühle mit links angrenzendem Silospeicher

(Quelle: Meyer-Hermann, Wassermühlen, S. 145)

Mahlgänge leisteten qualitativ und quantitativ ein Vielfaches der bisherigen Mühle.

Der Mühlenneubau, den Meyer nun an der Fischpforte errichten ließ, besaß drei Turbinen und zwölf Mahlgänge, die 80.000 Kilo Roggen in 24 Stunden verarbeiteten. Eine der größten Mühlen Deutschlands war entstanden.

Siehe auch:

Die um 1641 errichtete Mühle auf dem Werder, S. 40f

Die Mühlenbauten auf dem Werder von 1864 und 1886, S. 80f

Die Thiemühle von 1880, S. 104f

Die neue Pfortmühle von 1894, S. 116f

Die Stuhl- und Rohrmöbelfabrik auf dem Gelände der Walkemühle, S. 126f

Die Zerstörung der Werdermühle im April 1945, S. 190f

Der Beginenhof von 1343

So wie auf dem alten Foto lässt sich der Beginenhof heute nicht abbilden. Der Standort des Fotografen befindet sich auf dem Grundstück, auf dem die Vereinigten Hamelner Ziegeleien im Jahre 1894 das repräsentative Gebäude Bäckerstraße 38/39 errichteten. Das Foto muss entstanden sein, als die Häuser, die ursprünglich dort gestanden hatten, für den geplanten Neubau bereits abgerissen waren. Auch der damals noch mögliche Blick auf den Vierungsturm des Münsters ist durch das 1899 errichtete prächtige Wohnhaus Münsterkirchhof 4 längst versperrt.

An der Südseite der kleinen Gasse Am Beginenhof, die Bäckerstraße und Münsterkirchhof verbindet, steht ein zweigeschossiger Fachwerkbau. Eine schlichte Bronzetafel neben dem Eingang vermerkt: „Städtisches Altersheim –Beguinenhof – 1343“.

Der Name Beginenhof erinnert an eine soziale Einrichtung der Stadt, die an dieser Stelle seit über 600 Jahren besteht. Das in Holland entstandene Beginentum war ursprünglich eine von Frauen getragene religiöse Laienbewegung. Alleinstehende Frauen und Witwen schlossen sich seit Beginn des 13. Jahrhunderts zu ordensähnlichen

Hausgemeinschaften zusammen, verzichteten auf persönlichen Besitz und stellten ihren Unterhalt weitgehend durch Handarbeit sicher. Ein Leben als Begine ermöglichte Frauen, die sozial auferlegte Rolle als Ehefrau und Mutter zu verweigern und selbstständig und wirtschaftlich unabhängig zu sein.

Vom Hamelner Beginenhaus wissen wir aus Mollers Beschreibung der Stadt Hameln von 1757, dass „auf dem Beginnen-Hofe verarmte Bürger und Bürgerskinder, wiewohl sehr notdürftig, unterhalten“ wurden. Es hatte also vor allem den Charakter eines Armenhauses.

Friedrich Sprenger erwähnt in seiner Stadtgeschichte von 1826, der Beginenhof habe 20 Wohnungen, das Einkaufsgeld betrage vier Reichstaler und der monatliche Mietzins drei Mariengroschen. Von Sprenger wissen wir auch, dass die Stadt um 1820 einen Neubau errichten ließ, für den sie 1100 Reichstaler aufnahm, weil sie nach der Franzosenzeit verarmt war. Das Haus erhielt damals zwölf winzige, knapp 20 qm messende Wohnungen, die aus einem Wohnraum, einem Schlafraum und einem Kochabteil ohne Wasseranschluss bestanden und in sich nicht abgeschlossen

Der Beginenhof um 1890
(Quelle: Stadtarchiv Hameln)

waren. Badeeinrichtungen fehlten ganz.

Im Jahre 1973 erteilte die Stadt Hameln im Rahmen der Altstadtsanierung dem Hamelner Architekten Hermann Pracht den Auftrag, das Bauwerk auf seine Modernisierungsfähigkeit zu untersuchen. Damals wies das Haus starke Verfallserscheinungen auf.

Weil sich am Eichenfachwerk keine schwerwiegenden Mängel zeigten, konnte der Bau 1975 im Rahmen des Sonderprogramms Städtebau saniert werden. Um größere Räume zu schaffen, wurden Fachwerkwände herausgebrochen und neue Träger und Balken eingezogen. Auch ein neues Treppenhaus wurde eingebaut, um die Brandschutzbestimmungen zu erfüllen. Sechs in sich abgeschlossene Wohnungen entstanden – ein Muster geglückter Altstadtsanierung.

Der jetzige Bau, dessen Balken sich dunkel von dem kräftigen Ocker-Anstrich abheben, fügt sich schön zu den übrigen Häusern auf der Südseite in Hamelns kürzester Gasse. Sie bilden ein in sich geschlossenes Ensemble, das zu erhalten sich lohnt. Der Beginenhof hält die Erinnerung an eine frühe soziale Einrichtung der Stadt Hameln wach. Seinen Bewohnern bietet er einen stillen Ort mitten in der Altstadt.

Der Beginenhof heute (Foto: Mitzkat 2023)

Siehe auch:

Das Heiliggeist-Hospital, S. 24f

Die 1469 errichtete St. Annen-Kapelle in Wangelist, S. 26f

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